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Jeggafem
http://www.neon.de/user/Jeggafem
Kleiderschränke im Unrecht.
Der Weg sich selbst in den Ecken zu finden.
Ich habe nicht " Nichts" anzuziehen, ich habe nur das falsche Leben für meinen Kleiderschrank. Wir sind uns öfters uneins, er gibt mir nicht das was ich brauche. Klar, wir haben beide unsere Vorlieben. Er reicht mir die Kleidung, geordnet und glatt. Mein Herz hingegen, das möchte einmal stöbern entdecken und vor Aufregung wild schlagen, wenn es in Ecken vordringt. Ich meine dabei solch richtige Ecken mit alt verborgenen, lange verstaubten und zerknitterten Schätzen. Verrückt! Manchmal stelle ich es mir vor wie in einem Feuerwerk zu stehen. Rote Röcke tanzen mit blauen Hosen, pinke Shirts hüpfen mit gestreiften Schals, frei durch alle Fächer. Meine Augen würden hin und her zucken unter dem Knall an Variationen. Die Luft, sie könnte glimmen. Alles wäre am Leben. Ich schaue mich um, etwas kommt mir merkwürdig vor.  Egal, ich sollte mich anziehen. Ganze fünf Minuten habe ich geträumt. Worüber? Ich weiß es nicht mehr. Egal! Egal! Ich nehme mir das erst Beste aus dem Schrank, ziehe mich an, schließe die Türen und gehe. Denn Blick zum Spiegel habe ich vergessen. Habe ich das? Tags: Selbstbewusstsein, sich selbst finden, Wer bin ich? Veränderung
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/kleiderschraenke-im-unrecht/1067124
https://web.archive.org/web/20131006074527/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/kleiderschraenke-im-unrecht/1067124
fuehlen
erwachsen-werden
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quatzat
http://www.neon.de/user/quatzat
Das alte Lied
vom Leid und der Erkenntnis.
Am Anfang war ich nichts und du warst da. Vielleicht nahm zu diesem Zeitpunkt schon das Unheil seinen Lauf. Du gabst mir die Hand und du gabst mir den Segen zu sein und es gab keinen Zweifel an dir. Jeder Morgen roch nach dir und jeder Sonnenstrahl hatte seine Rechtfertigung und seine Ursache in deinem selbstverständlichen Sein. In der Wärme lag deine Kraft, in der Kälte deine Klarheit. Am Strand brachte ich dir Kiesel, die du mit Sicherheit schon gesehen hattest. Jeden einzelnen nahmst du in die Hand. Das Wasser schufst du, damit ich darin liegen durfte und die Luft war nur für meine Lungen bestimmt. Manchmal bliest du sie mir ins Gesicht und dann lachten wir beide. Wenn es mir schlecht ging, griffst du mir in die Brust und gabst meinem Herz Wärme mit deiner Hand. Rauh war sie, aber dein Blick ließ dabei nicht nach. An manchen Tagen warst du nicht da. Dein Fehlen tat weh und ich konnte nicht verstehen, wohin du gegangen warst. Einmal schlug meine Verletztheit einen Stein aus deinem Fundament und seit dem war alles anders. Etwas trieb dich in die Trauer und mir blieb keine Wahl als die Erkenntnis der Schuld als Resultat meiner Existenz. In dir schwoll die Wut wie ein Geschwür und ich kroch vor dir und mir zurück in meine Schale und rückte mich zurecht. Deine Hände waren kalt und dein Blick wässrig, wenn du mich ansahst. Also rannte ich. Ich kehrte dir den Rücken zu und entschwand meiner Welt in eine andere, große. Ihr Größe machte mir Angst und ihr grauer Atem machte müde. So voll sie war, so hohl und brüchig erschien sie mir. Ich trat gegen Fassaden und klopfte Putz. Ich zerriss alte Zeitungen und schminkte ab. Aber in jedem Innehalten spürte ich einen Teil von dir in meinem Herzen. Er saß da und wog schwer. In meinem Wüten, in meinem Feldzug durch Pappmaché und Schaufensterpuppen, beim Wühlen im Staub und bei der Entbaumung von Lichtungen fand ich andere. Dunkel und schwer schleppten sie sich in meine Nähe, als wäre es nicht einfach, sich mir zu nähern. Und plötzlich warst du weg. Sie gaben mir deine Freiheit und ich nahm von ihnen. Leo lag mit mir im Sand und wir lachten im Salzkitzel. Mit Jo tauschte ich Alteisen und wir wogen unsere Herzen auf einer großen Balkenwaage. Meines war prall und rot und ich spürte es mit meinem Stolz wachsen. Der Staub war lange dem Regen gewichen. Mit Maria trug ich blaue Jacken und wir wuschen uns unter rostigen Regenrinnen. Ich fragte mich, was passierte, läge ich auf ihr, so ganz und vollkommen ohne Halt. Und sie wischte sich lachend den regenverklumpten grauen Staub aus dem Gesicht und küsste mich auf offener Bühne. Lang, zu lange, so lange, bis das applaudierende Publikum längst gegangen war und ich in einem Moment der Klarheit erkannte, dass der letzte Zuschauer, der immer noch klatschend inzwischen auf der Bühne stand, ich war. Maria war gegangen. Jo und Leo erinnerte ich nicht mehr. In meiner Hand schlang sich eine Zerissenheit und ließ mich ziehen. Ich erkannte die Welt nicht wieder, die ich gewohnt war. Über den grauen Ruinen und in zerfallenem Gemäuer machte sich Wald breit. Stämme rieben sich an Stahlzement, alles Gewohnte entfiel mir mehr und mehr, als letzte Konsequenz blieb mir nur die Axt. Streich für Streich zimmerte ich an einem Gebäude aus Gedanken und setzte mich hinein. Ich strich die Wände grau und schrieb Zahlen auf den Fußboden. In meinen Träumen sah ich dich. Du nahmst mir die Axt ab. Jede einzelne. Und sahst sie genau an. Ich schabte den grauen Staub von meinem Theoriegebäude und aß ihn, zu trinken hatte ich genug meiner Tränen. Meine Wut setzte ich vor die Tür, damit sie die wuchernde Vegetation vergewaltigte. Auf der Suche zu mir selbst fiel ich in ein Loch, aus dem ich nicht mehr heraus kam. Der Dschungel überwucherte mein graues Staubheim. In der Dunkelheit fraß die Angst an mir, mein schüttelnder Körper gab ebenso wenig Halt wie die erdigen Wände des nassen Lochs. Ich zögerte keine Sekunde, als du mir deine Hand hin hieltst. Und als ich sie ergriff, berührte ich die erste Wurzel. Woher, fragte ich dich, wusstest du, dass die Wurzeln mich wieder aus der Finsternis führen würden? Du kennst dich inzwischen mit erdigen Löchern aus, meintest du. Und von einer seltsamen Unruhe gepackt trieb ich meine Beine in alle Richtungen. Kein Dschungel, kein Meer und keine Berge schienen mich aufzuhalten. Es war ich selbst, der die Zeit verlangsamt hatte. Meine Eile war nur ein Ausdruck meiner Schuld. Denn, als ich dich erreichte, sah ich nicht mehr als nur ein aufgefülltes erdiges Loch. Mit bebendem Atem blieb ich vor dem Grab stehen. Ich zog die Kiesel aus meiner blauen Regenjacke und legt sie einzeln und nacheinander auf deinen Grabstein. Und hörte dich lächeln.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/familie/das-alte-lied/671974
https://web.archive.org/web/20130603111143/http://www.neon.de/artikel/fuehlen/familie/das-alte-lied/671974
fuehlen
familie
671,974
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heike_kottmann
http://www.neon.de/user/heike_kottmann
Der neue Film-Schwarm
Was haltet ihr von "Crowdfunding"?
Der neue Film-Schwarm »Demokratie ist schön und gut für ’n Staat, aber im Büro ist das natürlich tödlich“, sagt Bernd Stromberg, der Ekel-Chef. Seit 2004 läuft die Serie über den grauen Büroalltag im TV und ist ziemlich erfolgreich. Für einen Kinofilm fehlten bislang die Mittel. Das sollte jetzt mit Hilfe des Crowdfunding-Prinzips geändert werden: 20.000 Anteile im Gesamtwert von einer Million Euro konnte man als Zuschauer erwerben. In gerade mal einer Woche haben es die Fans geschafft, diese  Summe zusammenzutragen.  Voraussetzung, um am Gewinn beteiligt zu werden: Es verkaufen sich mindestens eine Million Kinotickets. Water makes Money eine Dokumentation über die Folgen der Privatisierung der Wasserversorgung hat sich erfolgreich über Fundraising finanziert und neue Projekte wie z.B. die abendfüllende Dokumentation über Improve Everywhere haben sich gerade das nötige Geld über kickstarter.com zusammengesucht . Was haltet ihr von dieser Demokratisierung des Kinos? Werden dadurch mehr und v.a. unabhängigere Filme produziert? Ist es sinnvoll, Filme auf diese Art zu fördern – oder ist Schwarm-Finanzierung zumindest im Stromberg-Fall nur ein Marketing-Instrument?
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/kino-tv/der-neue-film-schwarm/830570
https://web.archive.org/web/20120214034804/http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/kino-tv/der-neue-film-schwarm/830570
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wortreich
http://www.neon.de/user/wortreich
Pauschal gesagt
Ich habe mal im Duden -Ja! Ein Exemplar mit Hardcover-Einband - nachgeschlagen, welche Bedeutung sich hinter dem Wörtchen pauschal verbirgt.
Und gefunden: 1. im Ganzen, ohne Spezifizierung o. Ä. 2. (bildungssprachlich) sehr allgemein [beurteilt], ohne näher zu differenzieren Was nun besser in die Ruprik Pauschalreise passt – meiner Meinung –nach, könnt ihr eventuell nach folgender Ausführung erörtern. Pauschalreisen sind… Ja – was sind sie eigentlich? – Einfach nur pauschal. So schaut´s aus. Pauschal ist die Unterkunft, sind die Mitreisenden, die Busausflüge. Pauschal ist der eine – meist die eine – , die gequält ihren Hustenreiz zum Ausdruck bringen muss. Pauschal sind die Leute, die es nicht aushalten eine Stunde lang NICHT zu rauchen, auch wenn auf der Ausflugsinsel – wie von der Reiseleitung nahegelegt – wegen Dörre zwingend Rauchverbot herrscht. Pauschal sind die, die inflationär fotografieren, weil „Digi-Cam“. Pauschal sind die, die im Gehen Nahrung zu sich nehmen. Aber auch die Landsleute, die jedem alles nur „spezial for you“ (Rollendes „r“) and „handmade from family own Olivenbaum“ anpreisen. Pauschal kann all-inclusive sein. Kann, muss aber auch nicht. Pauschal ist nach wie vor Dreistigkeit und die bis zu 7 reservierten Liegen am Strand für die 3-köpfige Familie aus dem Schwäbischen (bin selbst Schwabe – ich darf das…). Pauschal ist zum größten Ärgernis das Essen und das Spekulieren, was es wohl abends gibt - oh nein – Verzeihung! Pauschal wäre, einfach in den Speiseraum trampeln, Cordon blööö greifen, Pommes greifen, böser Blick da ja „nie Leberkäse auf Kreta“. "AI"-pauschal wäre das Prozedere mittags und abends, nach dem Motto „bloß nichts verkommen lassen“. Wieso nicht nach 6-8 hartgekochten Eiern (pro Person!) zum Frühstück??? Pauschal ist der Überfluss: Acht Törtchen aufladen – vielleicht hat man nach Obigem ja noch Appetit. Pauschal kann so vieles sein. Pauschal ist einfach. Pauschal ist nicht: abgelegene, einsame Strände. Pauschal ist auch nicht Oben-ohne-Sonnen, weil oben Genannte (s. hartgekochte Eier, etc.) einem giftige Blicke zuwerfen, da doppelt so gewichtig, um im nächsten Zug plötzlich zu triumphieren, weil sie– um sich selbst zu beruhigen- oberweitentechnisch in jedem Fall ja gewinnen! Tss… Pauschal ist nicht: gegrillter Oktopus; ehrliche „especially-for-you´s“; Abenteuer; Unverhofftes. Pauschal ist niemals anstrengend; niemals Ausgewähltes; ,;Unikate shoppen; Mit-Liebe-Zubereitetes; die Digi-Cam so auszulasten, als beinhalte sie noch den guten alten 24er-Film. Pauschal hat nichts zu tun mit Euphorie und Vorfreude. Pauschal ist nicht: Ich Ps. Zumindest an 377 Tagen in diesem Jahr....
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/pauschal-gesagt/683055
https://web.archive.org/web/20111009064537/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/pauschal-gesagt/683055
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683,055
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ueberlebende
http://www.neon.de/user/ueberlebende
Wenn ich rufe, dann kommt er...........
das war nicht immer so, aber alles hat mal eine Wende oder ist es das Ende?
Vor 26 Monaten fing es an! Du wohntest um die Ecke, schon längere zeit bist du mir aufgefallen. Irgendwann erwähntest du, das du Hilfe bei deinem PC bräuchtest. Ein paar Tage später simste ich dir, du standest im Telefonbuch. Schöne SMSen, du wolltest mit mir ausgehen, also haben wir es getan und sind dann in deinem Bett gelandet. Nach 3 Jahren endlich wieder Sex, klasse! Meine Leidenschaft war sofort wieder da, deine ebenso, aber der Rest? Du ein Möchtegernmacho, ich in deinen Augen eine Zickenemanze! Beziehung??? Nein, Danke! Meine Leidenschaft, mein Verlangen hat mich ständig an dich denken lassen, vielmehr an den Sex mit dir. Du hast es genossen und hast angefangen, mich zu ärgern, mich hinzuhalten...... Ich fing an, dich mitunter zu hassen. Aber was nun? Das Blatt wenden! In ihm nur das sehen, was er ist? Er soll meine Leidenschaft befriedigen, weiter nichts. Es klappt! Er bemüht sich, er erträgt Abfuhren, er erträgt Demütigungen und was macht er? Er kommt, wenn ich rufe! Aber DAS ist langweilig, ein Mann, der immer kommt, wenn ich rufe. Seine Rufe bleiben erfolglos. Das ENDE naht, oder?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/wenn-ich-rufe-dann-kommt-er/642330
https://web.archive.org/web/20130313125627/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/wenn-ich-rufe-dann-kommt-er/642330
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Bennetvdl
http://www.neon.de/user/Bennetvdl
Lieber schlechtes Essen als kein Essen
Es ist Januar, die Promis fahren in den Dschungel. Es wieder die Zeit, sich besser zu fühlen, weil es anderen schlechter geht. Aber nur ironisch.
Der Januar ist der schlimmste aller Monate, weil es im Januar zwar schon länger Winter ist, und sich langsam niemand mehr wundert, dass die Sonne länger weg als da ist, aber bei vielen erst jetzt die Winterdepression reinballert. Spätestens jetzt, wo die Weihnachtsbäume von Männern mit gelben Westen aber ohne politische Forderungen entfernt werden, ist wirklich nur noch Winter. Um dieser alljährlich wiedererscheinenden Krankheit zu entkommen, um ein bisschen Licht und Wärme in der eigenen Gedankenwelt zu verbreiten, hat jeder seine eigenen Wege gefunden. Während es manch einer mit Vitamin-D-Tabletten versucht, haben die Marketingabteilungen der Unterhaltungsindustrie schon längst ermittelt, was der durchschnittliche Deutsche wirklich braucht, um die Zeit zu überbrücken, bis es wieder grüner und wärmer wird, bis wieder authentischer Good-Life-Content auf unseren Lieblingsplattformen geteilt werden kann. Im Januar fahren die Promis nach Australien in den Dschungel, essen Abend für Abend Geschlechtsteile von Kängurus, lassen Vogelspinnen auf sich herumwandern und weinen dabei sehr viel. Dass diese Promis in Wirklichkeit in erster Linie Menschen sind, die mal siebter oder elfter Sieger in einer Datingshow geworden sind, ist nebensächlich. Sie scheinen schließlich allesamt Träger von genug Strahlkraft zu sein, um Unmengen an Hobby-Unterhaltungskritikern begeistern zu können. Der einfachste und schnellste Weg, seine eigene missliche Situation als gar nicht mehr so dramatisch einzuschätzen, der besteht darin, anderen dabei zuzusehen, wie es ihnen schlechter geht als einem selbst. Das wissen wir seitdem wir gelernt haben, dass der Spinat im Kindergarten zwar mal wieder echt scheiße schmeckt, aber es irgendwo Kinder gibt, die jetzt saugern diesen Scheißspinat hätten. Und wenn wir den Promis, denen normalerweise auf so unfaire Weise das Geld und die Lebensfreude hinterhergeworfen wird, dabei zusehen, wie sie eklige Dinge tun, es ihnen schlecht geht und noch dazu sehr dumme Dinge von sich geben, deren Rezitation sich jeden Lacher im Freundeskreis sichert, dann ist für eine Weile wieder Sommer in unseren Herzen. Ja, ich weiß, das Dschungelcamp wird von allen natürlich nur ironisch geguckt, denn wir sind alle zu gebildet und zu oft geil brunchen, um sich total ernsthaft von Trash-TV unterhalten zu lassen. Nur frag ich mich, worin der Unterschied besteht. Wenn man sich ironisch mit seinen Freunden zum IBES-Abend trifft, ironisch den Sekt kaltstellt und sich ironisch über andere Menschen erhebt, dann mag das zwar ironisch passieren, aber es passiert ja alles trotzdem, oder? Der Ironie-Claim ist lediglich der Versuch, sich selbst von amoralischen Handeln freizusprechen. Ich wünsche allen noch einen ironischen Restjanuar und freue mich auf die Zeit, in denen wieder komplett ernstgemeint zum See gefahren wird. Tags: Dschungel, IBES, Dschungelcamp, Ich bin ein Star, RTL
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/lieber-schlechtes-essen-als-kein-essen/1714302
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1,714,302
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wirsindamselbenheimwehkrank
http://www.neon.de/user/wirsindamselbenheimwehkrank
Bitte zurückbleiben.
Bis Berliner Tor.
Jonis würde gerne Eisbären beobachten. Und Polarfüchse. Er würde gerne schöne Fotos von ihnen machen und emotionale Geschichten über sie schreiben. Jonis ist Gänsemarkt eingestiegen. Seit dem denkt er daran, was er in diesem Leben noch alles sehen will. Die Lorraine Mondial Air Ballons im französischen Metz-Chambley. Er will die vielen bunten Heißluftballons bewundern, wenn sie in die Höhe steigen. Wenn das Feuer sie gegen die Sonne treibt. Er will ein Foto davon machen, das so aussieht, als hätte er es erfunden. Jonis möchte auch mal einen echten Truthahn sehen. Truthähne haben ihn schon immer fasziniert. Sie klingen merkwürdig. Nach einem Auto, das nicht anspringen will. Jemand hat sich neben ihn gesetzt. Es riecht nach nassen Wollsocken, die mit Wirsing gefüllt sind. Die meisten Winterjacken riechen so. Weil die meisten Menschen glauben, dass sie im Winter nicht schwitzen oder weil sie naiver Weise hoffen, dass ihre Jacken selbstreinigend sind. Jonis hasst diesen Geruch. Er hasst überhaupt schlechte Gerüche. Die Welt ist schon schlecht genug. Da muss sie nicht auch so riechen. Er schätzt seinen unfreiwilligen Sitznachbarn auf Mitte 30. Er weiß es aber nicht sicher. Auf jeden Fall noch nicht zu alt, um seine höchstwahrscheinlich multifunktions-regenabweisende-warmgefütterte-Winterjacke in die Waschmaschine zu stecken und sicherlich nicht zu arm, um sich andernfalls eine adäquate Reinigung zu leisten. Jonis stört dieser Geruch. Es fällt ihm schwer, sich all die schönen Dinge weiter vorzustellen, die er noch sehen will, wenn seine Nase etwas ganz anderes erzählt bekommt. Er versucht sich zu konzentrieren. Das Licht in Afrika will er noch erleben. Es erzählen doch immer alle, dass das Licht in Afrika so schön ist. Und warm. Und bunt. Er will noch Casablanca sehen. Den Film. Er würde auch gerne einmal sehen, wie eine Kuh geboren wird. Und wie ein Mähdrescher ein ganzes Kornfeld mäht. Heimlich wünscht er sich auch, dass er einmal ein Mädchen sehen wird, dass in seinem Zimmer steht. Am frühen Morgen. Nach dem Sex. Er will, dass sie sein T-Shirt trägt, ganz lässig, aber so, dass man erkennt, dass sie keine Unterwäsche anhat. Und sie soll lange, schöne Beine haben. Die Sonne soll durchs Fenster scheinen, ihr Haar ungekämmt, er würde sie nur anblinzeln. Und wunderschön finden. Er lächelt bei dem Gedanken. Wie viele wunderbare Momente es noch auf dieser Welt gibt, die gelebt werden wollen. Er muss Seife kaufen, fällt ihm ein. Handseife für das Bad. Noch eine Station bis zum Berliner Tor. Er wird jetzt schon aufstehen. Mit seinem Stock ist es immer so umständlich, durch den Waggon zu kommen. Die Menschen nehmen nicht immer Rücksicht aufeinander, schon gar nicht auf einen, der blind ist.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/bitte-zurueckbleiben/1692534
https://web.archive.org/web/20180319000047/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/bitte-zurueckbleiben/1692534
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gesellschaft
1,692,534
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Annabel_Dillig
http://www.neon.de/user/Annabel_Dillig
Zahlen, die für sich sprechen
Verratet Ihr euer Gehalt?
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/job/zahlen-die-fuer-sich-sprechen/665671
https://web.archive.org/web/20110921145404/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/job/zahlen-die-fuer-sich-sprechen/665671
wissen
job
665,671
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Sommerregen03
http://www.neon.de/user/Sommerregen03
Zeitreise.
"Damals war alles noch so weit weg."
Du sagtest die Dinge beiläufig. Wir saßen rauchend auf deinem Balkon und waren uns noch nicht nahe genug für zuviele Zärtlichkeiten. Also redeten wir nur und ich erzählte dir von dem Ort, aus dem ich komme. Kalt und sehr schön sei es da, sagte ich, ich könnte dich ja mal mitnehmen. Es wäre nicht dein Ding, hast du geantwortet. Du würdest die kalte und dunkle Zeit des Jahres bereits hier nicht mögen. Ich fragte dich, warum. Und du hast mir nur das Wort Depressionen gegeben, so beiläufig und fast zufällig, dass es in meinen Gedanken nicht weiter hängengeblieben ist. Stattdessen küsste ich dich, du mich, damals konnten wir nicht anders. Ich habe Angst vor dem Moment, an dem ich mich zu diesem Hochsommertag zurückwünsche und mich danach sehne, alles anders gemacht zu haben. An diesem Tag küsse ich dich nicht mehr und ich bin aufmerksamer, ich nehme dein Gesicht in beide Hände und bitte dich, mir mehr zu erzählen. Mehr von den Gedanken, die dich quälen, dich nachts im Zigarettendunst heimsuchen. Vielleicht gibt es ihn irgendwo, diesen Tag, an dem ich anders gehandelt habe. Vielleicht hätte ich alles retten können, mein Herz.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/zeitreise/773720
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fuehlen
psychologie
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Gellert
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Kisolova - Der Wald der Wandelnden Schatten
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lust mitzumachen? ist ein opensource start up ein komplettes franchise, comics mangas anime, animationsfilm/trickfilm/stopmotion, realfilm serie fernsehfilm 1,5 h fernsehfilm, 180min kino arthouse film merchandise: moksha tools instruments visuals DVD CD Hörbuch Spiele Brettspiele merchandise: moksha tools instruments visuals DVD CD Hörbuch Spiele Brettspiele kartenspiel sammelkarten und sticker parties cosplay alles FINALE SZENEN: frei bearbeitbar. copypastedragdropplugplay WIRELESS LAN WIRE Szene 22 Blutrache Der Protagonist rächt sich am Mörder seiner Geliebten, er will den Eisernen Priester umbringen und scheitert. Schwerverletzt liegt er am Boden seines eigenen Zimmers und wartet auf seinen Tod. Da tauchen die Vampire auf und töten den Eisernen Priester. Sie nehmen den Protagonisten und den Besitz des Eisernen Priesters mit. Die Schwester ketten sie geknebelt an den Brunnen. Szene 23 Das Blatt wendet sich Finale Szene Der Protagonist dreht sich noch einmal um, ihr Lager war gerade noch so nahe dran, dass er die letzten Hügel seines Dorfes sehen konnte. Ist die Protagonistin wirklich tot oder lebt sie als echter Vampir weiter? Version Es Gibt keine vampire... (Der Tod der Protagonistin war gestellt, die Rache an dem "Mörder" ein Test der Vampire ob der Protagonist bereit ist ein Leben als einer der ihren zu leben.) Gruft eines Adeligen im Friedhof des Dorfes. Ein schlichter aber schöner Holzsarg. Dieser Holzsarg öffnet sich, heraus steigt die Protagonistin. Sie zeigt ihre Zähne und wischt sich die falschen Narben (aus Menschenhaut) vom Hals. Rückblenden evtl. zu "Todes"ursache, Gift zum Verlangsamen des Puls, Gruft) Sie steckt das Haus des Protagonisten in Brand, in ihm stirbt der Eiserne Priester.Die Schwester des Protagnisten sitzt noch gefesselt und geknebelt am Brunnen, sie befreit sie und schleicht sich mit dem Pferd des Eisernen Priesters aus dem Dorf hinaus. Sie steigt am Waldrand auf dessen Pferd und reitet zu ihrer Vampirgemeinschaft. version es gibt vampire... Gruft eines Adeligen im Friedhof des Dorfes, Waldrand Ein schlichter aber schöner Holzsarg. Dieser Holzsarg öffnet sich, heraus steigt die Protagonistin. Sie zeigt ihre Zähne und wischt sich das trockene Blut vom Hals. Ihre Wunden sind verheilt, Rückblenden evtl. zu "Todes"ursache, Gift zum Verlangsamen des Puls, Gruft) Sie steckt das Haus des Protagonisten in Brand, in ihm stirbt der verwundete Eiserne Priester. Die Schwester des Protagnisten sitzt noch gefesselt und geknebelt am Brunnen, die Protagonistin befreit sie, klaut das Pferd des Eisernen Priesters und reitet zu ihrer Vampirgemeinschaft Vampire - Gefürchtet und geliebt, eine Faszination mit der sich der Mensch über mehrere Jahrtausende hin schon beschäftigt. So gab es über die ganze Welt verteilt in nahezu jeder Kultur dämonenartige Übermenschen, Vampire. Die Namen änderten sich aber die Prinzipien waren stets die gleichen: Blut- oder Energiesaugende Untote in menschlicher Gestalt, lautlos, schnell, animalisch, wunderschön und verführerisch sowie tödlich. Die Fähigkeiten der von Mythen umwobenen Sagenfiguren in Menschengestalt sind unergründlich vielfältig. Vampire – Warum ein Vampirfilm? Vampiren sind durch die Dichte und Vielfältigkeit des Mythos und Stoffes konsequent und in sich schlüssig, obwohl sie dem Genre der Fantasiefiktion entspringen. Sie leben konsequent nach ihren Prämissen und Regeln. Die andere Quelle, neben der Fiktion, ist der Mythos des Vampirismus, Transilvanien und Graf Dracula. Der erste Vampir der mir als Kind begegnete, war der kleine Vampir. Ich denke Vampirgeschichten werden rund um den Globus erzählt, der Mythos hat sich gut verbreitet und ist nicht landesspezifisch exklusiv wie etwa der Pumuckl in Deutschland oder die Mumins in Finnland. Also funktioniert das Konzept, einen guten Vampirfilm zu drehen, auf der ganzen Welt. Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern können mit dem Mythos Vampir etwas anfangen, sind fasziniert und gehen ins Kino. Das bedeutet wiederum dass sich ein Vampirfilm finanziell eher lohnt als ein Film über einen landes- oder regionspezifischen Mythos, da er bei einem viel größeren Publikum Interesse wecken kann. In dieser Konzeptarbeit soll es größtenteils um Vampire und ihre filmischen Umsetzungen gehen. Da mittlerweile viel freier mit dem Stoff umgegangen wird und in der Zeit der Spezialeffekt/Effekthascherei vieles möglich ist, gibt es Vampirfilme jeder Art, nahezu jedes Genre wird bedient. In der Qualität gibt es interessante Abstufungen... Ziel der Arbeit ist es, Wege und Konzepte für neue Vampirfilme zu finden. Nach diesem „empirischen“ Rezept kann dann ein weiterer Film mit besagtem Thema gedreht werden, der publikumstauglicher und durchdachter funktioniert. Nicht dass es nicht schon genügend Vampirfilme geben würde. Die Liste ist lang und beginnt mit einem Klassiker der Filmgeschichte, Nosferatu – Eine Sinfonie des Grauens, einer „Kopie“ des „Graf Dracula“ und endet zur Zeit meiner Aufzeichnungen mit der Verfilmung der Romanreihe „Twilight“. Allerdings ist es schade und nicht unbedingt vertretbar, zu kopieren. Der Film ist mal wieder an die Grenze gestoßen, an die Literatur, Musik und bildende Kunst jederzeit stoßen werden: Es entsteht das Gefühl, es sei alles schon mal da gewesen, man macht nur Summen von Kopien entstandener Werke, erschafft trotz ernstzunehmendem kreativem Arbeiten nichts Neues sondern nur den Abklatsch der Vorarbeiter im Tagebau der Kunst. Eröffnung Bilder dazu fehlen noch. Malereikamerafahrten? Stillleben? Einrichtung des Eisernen Priesters? OFF: "Vampire - Gefürchtet und geliebt, eine Faszination mit der sich der Mensch seit weit über mehrere Jahrtausende beschäftigt. So gab es über die ganze Welt verteilt in nahezu jeder Kultur dämonenartige Übermenschen, Vampire. Die Namen änderten sich aber die Prinzipien waren stets die gleichen: Blut- oder Energiesaugende Untote in menschlicher Gestalt, lautlos, schnell, animalisch, wunderschön und verführerisch sowie tödlich. Die Fähigkeiten dieser speziellen Art in Menschengestalt sind unergründlich vielfältig. Was aber steckt hinter den Mythen?" 12:21 Jonathans Gelee 21.06 startet das CLAN DESTINO und dann ist de sache auf kickstarter Tags: Vampir
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/kisolova-der-wald-der-wandelnden-schatten/1497983
https://web.archive.org/web/20150716232158/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/kisolova-der-wald-der-wandelnden-schatten/1497982
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alltag
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PONY.
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In der Nähe
Und irgendwie tut es gut zu wissen, dass ich immer ein Teil deines Lebens sein werde, kein großer mehr, aber ein kleiner. So wie es zu mir passt.
Wir sitzen auf deiner Terrasse und die Sonne brennt heiß auf meinen Kopf herab, der langsam anfängt zu pulsieren. „Du hast ein ganz rotes Gesicht, geh mal aus der Sonne“, sagst du mit sanfter Stimme. Ich blicke zu Boden, weil ich schön sein möchte und mich mit gerötetem Gesicht nicht schön fühle. „Den bekomme ich doch immer.“ erwidere ich und rücke meinen Stuhl in den Schatten. Du setzt dich neben mich im Schneidersitz auf den Boden und ich denke kurz, dass das gar nicht zu dir passt. Du bist kein Mensch, der auf dem Boden sitzt und ich erinnere mich wie mich das immer störte, als wir noch ein Paar waren. Jetzt verwirrt es mich irgendwie, aber du verneinst, als ich dich frage, ob du dich nicht auch auf einen Stuhl setzen möchtest. Es ist still zwischen uns, wir trinken Radler und rauchen Zigaretten, ab und zu blicken wir uns an und lächeln. Und das ist in Ordnung, weil wir uns so lange kennen, dass wir keine Worte brauchen. Ich kenne dich und du kennst mich, mit keinem Menschen ist Stille so angenehm wie mit dir und fühlt sich so vertraut und sicher an. Das ist ein Geschenk, das ich lange nicht annehmen wollte und jetzt zu schätzen weiß, weil wir Freunde sind. Und obwohl wir nichts sagen, weiß ich trotzdem, was in deinem Kopf vorgeht, zu gut kenne ich jedes Zucken deiner Mundwinkel und weiß jeden Blick einzuschätzen, kann die kleinen Falten auf deiner Stirn lesen wie ein Buch, kenne jede Sommersprosse deines Gesichts und merke, wenn eine fehlt. Und so spüre ich auch, dass du traurig bist, aber ich spreche es nicht an, weil ich weiß warum das so ist. Und du auch. Und während sich das Schweigen über uns legt, überlege ich, ob ich dir erzählen soll, dass ich diese Einsamkeit wieder stark spüre und deshalb abends öfter alleine ein bisschen Wein trinke, damit ich schlafen kann. Die Einsamkeit, von der du weißt und an der auch du gescheitert bist. Die während unserer Zeit zwar in den Hintergrund rückte, aber gerade in unserem letzten Jahr wieder zu meinem ständigen Begleiter wurde. Kein starkes Gefühl mehr, wie etwa in meiner Jugend, sondern ein Geräusch. Ein Brummen in meinem Körper, das nun wieder so laut ist, dass es mir die Konzentration raubt und mich unbeweglich und traurig macht. Da ist wieder diese Leere und Gleichgültigkeit in mir, die von meinem Herzen in meinen ganzen Körper strahlt, oder umgekehrt und die schon immer da war. Da sind wenige Empfindungen in mir, weder wenn ich laufe noch stehenbleibe, noch wenn ich springe oder mich drehe. Es ist die Art von Einsamkeit, die auch durch Freundschaften wie die unsere nicht zu lindern ist und auch nicht durch körperliche Nähe. Niemand ist nah genug, selbst wenn ich Menschen fest an mich heran drücke oder mich körperlich und geistig hingebe. Es fehlt immer etwas und was am Ende bleibt ist diese Dunkelheit in mir. Ich will einen anderen Menschen berühren, nicht nur körperlich, sondern mit dem Herzen. Warum ich es nicht kann, weiß ich nicht. Keiner dieser Gedanken verlässt meinen Mund und ich weiß, dass es anders sein sollte, aber vieles sollte anders sein und ist es nicht. „Wollen wir nachher noch eine Runde spazieren gehen? Da hinten ist ein total schönes Waldstück.“, sagst du und deutest mit deinem Finger hinter deinen Kopf. „Ja, Bewegung ist bestimmt gut.“, sage ich, weil ich im Moment viel zu selten raus komme. „Du musst mal wieder ein bisschen besser auf dich schauen.“, sagst du ohne zu begründen, warum du das so empfindest. Und ich frage auch nicht nach, sondern sage nur „Ja mach ich.“ und weiß, dass ich es nicht können werde. Dann reden wir noch ein bisschen über uns und über deine neue Wohnung und über deine Situation in der Arbeit und über vieles andere, das nur uns gehört. Und ich genieße es, einfach nur mit dir draußen zu sitzen und zu reden, weil wir das jetzt nur noch selten machen. Das wollten wir beide so und unsere Trennung war gut, weil wir nur noch Freunde waren zum Schluss. Aber ich werde nie vergessen können wer wir waren und was wir uns gegeben haben. Was wir beide aus uns gemacht haben und wie wir uns geprägt haben in diesen gemeinsamen Jahren. Und irgendwie tut es gut zu wissen, dass ich immer ein Teil deines Lebens sein werde, kein großer mehr, aber ein kleiner. So wie es zu mir passt. Nach unserem Spaziergang nimmst du mich in den Arm und drückst mich fest zum Abschied. Es ist eine schöne Umarmung, wie sie nur du geben kannst und die mich für einen Moment uneingeschränkte Zuneigung und Liebe fühlen lässt. Keine Liebe im romantischen Sinne, sondern freundschaftliche Liebe und nie hätte ich gedacht, wie gut sich das anfühlt. Du legst deine Hände auf meine Schultern, als wolltest du mich rütteln und sagst: „Und wenn du irgendwann mal drüber reden willst, du weißt ja wo ich bin.“ Ich lächle dieses scheue Lächeln, das ich so an mir hasse und frage: „Wo bist du denn?“ „In der Nähe“, sagst du und ich schaue dich an und nicke unmerklich.
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Honigmelone
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Die Agentur
Der Zeitpunkt war gut. Sie hatten jetzt das Geld.
Sowieso hatte Anne immer schon Lektorin werden wollen und Julia hatte zumindest Buchwissenschaft studiert. Sie telefonierte ganz gern und konnte sich auch Presse oder Lizenzen vorstellen, unter Umständen sogar Social Media Manager. Bloß dass das dann in einem Verlag stattfand, war obligatorisch. Warum sie in einer Werbeagentur arbeiteten, wussten beide nicht so recht. Wahrscheinlich waren sie nach der 192. Absage eines renommierten oder Publikumsverlags müde geworden und Julia kannte jemand, der Dieter kannte. Dieter, der immer „fitte Leute“ suchte, hatte ihnen Copytests geschickt. Wenig später kamen die Verträge. Der Anblick eines festen Arbeitsvertrags hatte sie dann so nachhaltig beeindruckt, dass sie sofort unterschrieben. Als sie wieder anfingen zu denken, waren sie schon Texterinnen bei copywrite. Schon bald ahnten sie, dass sie einen Fehler gemacht hatten. Anne hatte als Erste ein schlechtes Gefühl. Regelmäßig musste sie schlucken, wenn sie „Hammer!“, „Günstig wie Sau“ oder „Hier lacht der Geldbeutel!“ unter Aufschnittbilder tippte. Sie glaubte kaum, dass ihr ausgeprägtes Sprachbewusstsein hier genügend respektiert wurde. Auch hasste sie es, wenn Auftraggeber – meist Besitzer von Nahrungsmittel- oder Möbelhausketten – derbe Witze machten und ihr dabei auf die Schultern schlugen. Davon bekam sie Kopfschmerzen. Überhaupt waren laute Männer vulgär. Das einzige, was sie an ihrem Job mochte, war, dass er ihr einen Vorwand dafür lieferte, nur noch schwarze Kleidung zu tragen. Schwarz stand ihr gut, aber sie musste raus. Es gab schließlich kein richtiges Leben im falschen. Julia brauchte länger. Weil sie hübsch war, Sommersprossen hatte und gern mal eine rauchen ging, war sie bald beliebt. Dauernd kam jemand auf einen Kaffee vorbei und erzählte ihr, womit Dieter in der letzten Sitzung nach ihm geworfen hatte (meistens war es der Tesaabroller oder der Aschenbecher). Julia schaute dann entsetzt, manchmal langte sie dem Opfer auch mitfühlend an den Arm. Sagte der andere „Halb so schlimm“, lachte sie. Wie gesagt: Sie war beliebt. So machte es ihr auch nichts aus, über Schweinehälften oder „die mit dem roten Stuhl“ zu schreiben. Sie empfand sogar eine gewisse perverse Freunde dabei, sich hohle Testimonials für Bayernspieler auszudenken. Nur Dieter konnte sie nicht ertragen. Er war einfach zu viel. Wenn er nur cholerisch gewesen und mit Dingen geworfen hätte, wäre es noch irgendwie gegangen. Aber er wurde dann mmer auch noch persönlich. „Übel, übel, ganz übel, das! Das kann meine dreijährige Tochter besser. Aber – mein Gott! – die ist ja auch keine Blondine.“, hatte er neulich geknarrt und: „Sie schreiben wirklich wie eine Kuh auf der Wiese scheißt.“ Das war zu viel. Denn Julia glaubte leider, was ihr Chef ihr sagte. „Weißt du“, sagte sie zu Anne, „vielleicht ist Dieter, irgendwo drin einfach ein kleiner Junge, der spielen will. Und dann regt er sich auf, wenn es nicht glattgeht. Aber halt komplett asozial, weißt du?“ Anne hatte sie ungläubig angestarrt. „Dieter“, hatte sie geschnauft, „ist fünfzig Jahre alt. Er ist einfach ein Riesenarsch.“ Und dann noch schnell „Entschuldige meine Ausdrucksweise“ hinterher geschoben. „Du musst auch hier weg.“ In der nächsten Zeit redeten sie immer häufiger davon, wie es wohl wäre, tatsächlich in einem Verlag zu arbeiten. In einem Backsteinhaus mit hohen Räumen, Teeküchen mit Chinaporzellan und allem durchziehenden Geruch von Druckerschwärze und Leder. Es ginge gesitteter zu als bei Dieter, die Klientel wäre wohl etwas weniger hohl und es würde Bücher geben, nicht bloß Broschüren. Echte, lange Fließtexte. Wunderschön. Und Autoren. Hach! Julia erzählte, dass einige ihrer Exfreunde geschrieben hatten (vermutlich taten sie das auch immer noch). Gedichte meistens, ziemlich übel, aber einer hatte sogar einen Roman bei einem kleinen Verlag untergebracht. Überraschenderweise verkaufte sich gut und war ein bisschen das Zugpferd dort. „Er ist aber nicht ganz einfach.“, sagte Julia. "Eigentlich ist er sogar ziemlich schwierig." „Egal. Er ist zumindest ein sprachbewusster Mensch. Kannst du ihn fragen, ob er unser Zugpferd sein kann? Ich meine: Bei unserem Verlag?“
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Lavenda17
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Gespräch auf der Straße
Ja es ist ein Pegida Text, nein ich habe keine politische Abhandlung geschrieben.
Neulich in der Stadt, rannte mich ein Junge fast um.  "Oh, oh entschuldigung!" sagte er hastig."Kein Problem", erwiderte ich "wo gehts denn hin so eilig?" "Ich gehe auf die Pegida Demo!" "Was ist denn eine Pegida Demo?" "Du weisst nicht was Pegida ist?" ungläubig starrte er mich an. " Ne", entgegnete ich ihm  "was ist denn das?" "Das ist eine Demonstration", sagte er stolz," in der wir uns gegen die islamisierung des Abendlandes einsetzen!" "Welches Abendland?" fragte ich, "na Deutschland halt, Europa und so!" -"Und welche islamisierung meinst du?" -" Die ganzen Moslems eben, die hier her kommen, ihre Moscheen aufbauen und rumbeten!" -"Also stören dich die Gebäude?" -"Ja!" -"Warum? Stehen die im Weg?" -"Nee, das nicht,aber die gehören hier halt nicht hin!" -"Was gehört denn hier hin?" -"Na, unsere Kirchen eben, die christlichen!" -"Bist du Christ?" -"Ja, schon irgendwie" -"Also gehst du regelmäßig in die Kirche?" -"Kirche?" Er lachte laut und spuckte auf den Asphalt, "ne,da geh ich nicht hin, die vergewaltigen doch nur alle!" -"Also gehst du nicht in die hier her gehörenden Kirchen,aber du willst, dass andere Menschen, die in ihre Kirchen gehen würden, diese nicht hier hinbauen?" -"Ach die Kirchen sind mir doch scheiß egal!" entgegnete er, "ich habe nur keinen Bock darauf, dass die uns ihren Glauben hier aufzwingen!" -"Wer tut das denn?" -"Na, die ganzen Moslems halt. IS und so Charlie Hebdo und die ganzen Anschläge da!" -"Also bist du gegen Terrorismus?" -"Jaa genau!" -"Und du glaubst die Terroristen verschwinden, wenn du auf der Straße gegen sie demonstrierst?" -" Nee, das nicht, aber es muss doch mal ein Zeichen gesetzt werden, der Staat muss da mal was gegen tun!" -"Was soll er denn tun?" -"Na, härter gegen die vorgehen halt!" -"Gegen wen denn?" -"Gegen diese ganzen Islam Attentate halt!" -"Und wie genau soll der das machen?" -"Am besten alle rauswerfen ey, alle raus aus dem Land, die was damit zu tun haben!" -"Also alle Muslime aus dem Land werfen meinst du?" -"Jaa genau!" -"Und die Christen auch?" -"Nee, die nicht, die bomben ja keinen weg, ausserdem gehören die ja hier hin!" -"Aber die vergewaltigen doch alle?" "Ach, du verstehst das nicht!" Blaffte er und ging fort.
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la_keysen
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Definitiv vielleicht!
Leben mit einem Phobiker
Seit fast einem Jahr haben wir jetzt eine „Beziehung“ mal mehr, mal weniger. Anfangs gut für mich, denn nach meinem Erlebten brauchte ich erstmal Zeit, mich wieder auf jemanden einzulassen. Du hast dich quasi in mein Leben eingeschlichen, wir kennen uns schon lange und ich wusste wie du tickst, dass du eine Art von Beziehungsphobie hast. Aber das betraf mich ja nicht, schließlich waren wir nur „friends with benefits“. Doch du warst bemüht, mir ein gutes Gefühl zu vermitteln, hast mir Aufmerksamkeit geschenkt, warst so empathisch. Immer stärker wurde der Strudel in den du mich geschubst hast. Immer schwieriger dagegen zu halten…trotz dessen, dass mir bewusst war was passiert, konnte ich mich dem nicht entziehen. Ich will mich nicht in dich verlieben. Es wird mir nicht gut tun. Du bist mir zu anstrengend. Mein Kopf wusste es genau, mein Herz hat es leider ignoriert. Jetzt sitze ich hier und überlege, was ich aushalten kann? Ich überlege tatsächlich was ich aushalten kann?! Dabei weiß mein Kopf ganz genau, was mein Herz aushalten kann und das bist nicht du! Das ist nicht deine ständige „ich will mich nicht festlegen“ Art, deine Unfähigkeit zu planen oder aber spontan zu sein, deine Unnahbarkeit die mich bis ins bodenlose verunsichert, dein Zustand der Rastlosigkeit oder aber dein Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz. Trotzdem bin ich noch da, trotzdem genieße ich jeden Moment der Zweisamkeit mit dir, trotzdem hoffe ich darauf, dass du dich eines Tages ändern wirst, trotzdem bringe ich immer wieder Verständnis für dich auf, verteidige dein Verhalten vor mir und meinen Freunden. Bin da, wenn du mich brauchst und weg wenn es dir zu viel wird. Meinst du, du wirst es jemals schaffen dich auf uns einzulassen? Ich kenne deine Antwort bereits, sie wird lauten: „Definitiv vielleicht“! Tags: Bindungsphobiker, Beziehungsangst
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Kathrin_Hartmann
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Mama, ich bin erwachsen!
Was glaubt ihr: Wie stellen sich eure Eltern euren Alltag vor?
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Jasmin-Schmidt
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Wein, Gin, Bier - Wer mitreden will, muss probieren
Tasting ist die neue „Probe“. Wer Getränke erst probieren möchte und auch erfahren will, wo und wie sie hergestellt werden, muss ein Tasting besuchen.
Kostprobe gefällig? Welche Tastings Du unbedingt mal ausprobieren solltest Drum prüfe, wer sich ewig bindet. Was im Volksmund eher auf die Partnerwahl abzielt, gilt ebenso für Getränke. Geprüft werden sollten Wein, Bier, Whiskey, Gin und Co. nämlich auch ausgiebig, bevor man sich auf seinen Favoriten festlegt. Deshalb gibt es sie, die Weinproben, Bierproben, Whiskey-Proben oder Gin-Proben. Nur, dass sie heutzutage „Tastings“ heißen und sich nicht nur auf das Verköstigen der Getränke beschränken. Wir sagen Dir, wie solche Tastings ablaufen. Das kennen viele aus dem Urlaub: Wer in einer Weinregion seine Ferien verbringt, kann oft an Weinproben beim Winzer teilnehmen. Da bekommen dann alle Teilnehmer ganz kleine Gläschen, nehmen von dieser und jener Sorte einen Schluck, probieren noch einen, und am Ende war es ein ganz lustiger Nachmittag. Der hat zwar ein kleines bisschen Müde im Kopf gemacht, aber jede Menge Spaß gebracht. Und den neuen Lieblingstropfen hat man auch gleich für zuhause mitgenommen. So viel zur klassischen Weinprobe. Heute läuft das alles ganz anders. Moderne Winzerbetriebe nennen ihre Weinproben nicht mehr Weinproben, sondern Wein-Tastings oder gar Wein-Seminar. Da wird dann auch nicht nur ein Wein nach dem anderen ins Glas geschüttet, sondern der Kunde wird mit in den Weinberg genommen und erfährt, wie die Traube aufwächst. Anschließend gibt’s eine Multimedia-Show, Give Aways und weiterführenden Informationen vom Önologen (Weinwissenschaftler). Ist etwas moderner, macht aber mindestens genauso viel Spaß, wie die klassische Weinprobe. Gin ist in – Tastings werden immer beliebter Das Getränk, das erst in den letzten Jahren in der Bar-Szene Deutschlands durch die Decke schoss, ist Gin. Obwohl das Getränk schon hunderte von Jahren auf dem Buckel hat, wird es erst heutzutage richtig hip. Entsprechend hoch ist die Nachfrage. Deshalb wird in nahezu jeder Stadt regelmäßig ein Gin-Tasting angeboten. Was unterscheidet einen guten Gin von einem schlechten ? Welcher schmeckt am besten? Und wer hat Gin eigentlich erfunden? Dazu gibt’s eine Auswahl der besten Sorten, und auch hier wird ganz genau erklärt, wie Gin eigentlich hergestellt wird. Das ist auch notwendig, denn bei gefühlten tausend Sorten, die mittlerweile auf dem Markt sind, verliert man leicht den Überblick. Folgende Arten gibt es: 1. London Dry Gin 2. Dry Gin 3. Plymouth Gin 4. New Western Dry Gin 5. Old Tom Gin 6. Sloe Gin 7. Reserve Gin 8. Compound Gin Diese Gin-Arten unterteilen sich zudem in unglaublich viele Sorten. Man sieht also: Ein Gin-Tasting in Deiner Stadt ist keine schlechte Idee, wenn Du auf den Geschmack kommen möchtest. Schon allein deswegen, weil man Gin nicht nur pur genießen kann, sondern mit ihm auch leckere Cocktails mixen kann. Auch dazu gibt es in zahlreichen Städten in ganz Deutschland regelmäßig Veranstaltungen, wo genau das gezeigt wird. Was kann man aus der Bohne machen? Kaffee-Tastings klären auf Kaffee ist längst nicht nur irgendein Getränk. Wer schon mal in einer der großen Rösterei-Ketten war, weiß, dass es viele Sorten gibt. Arabica, Robusta, Liberica - das sind nur einige. Was unterscheidet diese Sorten voneinander? Wie werden sie zubereitet? Das erfährst Du bei einem Kaffee-Tasting. Oft sind es Röstereien, die zu Kaffee-Tastings einladen. Meist finden diese in stimmungsvoller Atmosphäre statt. Von der grünen Bohne bis zur fertigen Kaffee-Spezialität wird hier erklärt, was es mit den gerösteten Bohnen auf sich hat. Dazu werden natürlich die verschiedensten Sorten verköstigt, sodass die gesamte Vielfalt des Kaffees „erschmeckt“ werden kann. Außerdem lernen die Teilnehmer die verschiedenen Anbaugebiete kennen und lernen, welche Kleinigkeiten es manchmal sind, die einen Kaffee erst richtig gut machen. Auch für Teesorten gibt es die passenden Tastings Was Kaffee kann, kann Tee schon lange. Nur wird es hier schon etwas komplizierter. Denn bei Tee gibt es so viele Sorten, dass man sie unmöglich in nur einem einzigen Seminar vorstellen kann. Deshalb bieten viele Anbieter ganz individuelle Tastings an. Interessierte finden unter anderem folgende Seminare: 1. Schwarztee-Tastings 2. Eistee-Tastings 3. Grüntee-Seminar Die Liste ist lang. Für Teeliebhaber allerdings ein absolutes Highlight. Auch hier geht es um die verschiedenen Sorten, bei denen von mild bis kräftig alles dabei ist. Was ist der Unterschied zwischen Darjeeling, Ceylon oder Assam? Besucher dieser Tastings werden es im Anschluss ganz genau wissen. Für echte Kerle: Bier-Tastings Das stimmt natürlich so nicht: Bier-Tastings sind sehr wohl auch für Frauen geeignet. Denn es muss nicht immer herb und bitter sein. Bier gibt es natürlich auch in den facettenreichsten Sorten. Das Schöne an Bier-Tastings ist, dass man nicht nur die verschiedenen Sorten probiert, sondern man oft auch eine Anleitung an die Hand bekommt, Bier zuhause selbst herzustellen. So nimmt man von der Veranstaltung noch etwas mit, das bleibt. Abteibiere, Fruchtbiere, Vollbiere, Dunkelbiere, Weizenbiere, Bockbiere - es ist eine schier unendliche Liste an Gerstensaft-Getränken. Daher sind Bier-Tastings auch so beliebt. Zugegeben: Die Zielgruppe ist meist männlich. Aber, wie oben erwähnt, Bier hat viel zu bieten und ist daher auch für Frauen, die es etwas milder mögen, bestens geeignet. Fazit Wer mitreden will, egal ob bei Wein, Gin, Kaffee, Tee oder Bier, kommt um ein Tasting nicht herum. Da sie in der Regel auch in Gruppen stattfinden, macht das Ganze noch mehr Spaß. Unbedingt mal ausprobieren! Tags: Gin-Tasting, Bier-Tasting, Weinprobe, Weinseminar, Kaffee-Tasting, Tee-Tasting
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Youtube rettet Leben!
Ostern bedeutet Auferstehung. Und Ostereier Färben kann bedeuten, endlich wieder einen Lebenssinn zu finden - auch wenn dieser digital ist.
Ostern 2011. Sagen wir einfach mal, ich war zu dieser Zeit nicht besonders gut drauf. Was mich davon abhielt, meine Suizid-Gedanken umzusetzen war die Hoffnung auf Besserung und vor allem der Schmerz, den es bei meinen Freunden und meiner Familie auslösen würde. Doch ich, am anderen Ende der Welt als sie es waren, stand in dem Moment da ohne jemandem zu haben, dem ich wirklich alles anvertrauen konnte. Es war also Ostern und ich färbte Ostereier mit meiner Nachbarin. Wir kannten uns schon länger, doch waren wir nie die wirklich besten Freudinnen geworden, allein weil sie um einiges jünger war als ich. Klar, das ist sie immer noch... Nun, wir waren also irgendwann fertig mit Färben und legten uns raus in die Hängematte. Und dort fingen wir an, über Youtube zu reden. Da gibt es so zwei Kerle, die nennen sich Danisnotonfire und AmazingPhil. Meine Nachbarin liebte diese Hobbykomödianten und ich war irgendwann neugierig geworden und hatte sie mir auch mal angesehen. War ganz nett, hielt mich notdürftig bei Laune. An jenem Nachmittag aber, als wir anfingen, abwechselnd witzige Sprüche und blöde Versprecher der beiden zu zitieren, da wurden wir ein Herz und eine Seele - fast genauso wie Dan und Phil selbst. Sie mochte Phil lieber, ich Dan, also gab es wegen solcher Dinge keinen Streit^^ Was aber wichtiger ist, ist die Tatsache, dass dieses Gespräch in den größten Lachanfällen seit Monaten gipfelte, dass ich sie danach einlud, mit mir abends fortzugehen und dass wir an diesem Abend so viel Spaß hatten und so gute Freunde wurden, dass ich wieder einen Lebenssinn sah. Dieses Mädchen, die einzige, die mich damals als meine Großmutter gestorben war, wirklich getröstet hatte und der angeblich auch ich aus einer schwierigen Depression geholfen haben, dieses Mädchen wurde wie eine Schwester für mich. Ich weiß nicht, ob ich übertreibe, wenn ich sage: Dan und Phil haben mir das Leben gerettet. Immerhin haben sie meinen Lebenswillen zurückgeholt. Und es gab eine Zeit, da konnte ich all ihre Videos von vorne bis hinten auswendig. Die Clips sind wirklich nichts Oskarreifes, doch die Tatsache, dass man sie so schön nachstellen kann, das machte sie einzigartig. Hammock-Vision, Favorite Beyonce, Zebra, Placenta, Pancake-Day......mehr sag ich nicht. Guckt's euch an =-) Tags: Dan, Phil, Videos, Freundin, Suizid, Eier färben, Ostereier, Zitate, Danisnotonfire, AmazingPhil, Nachbarin, Lebenssinn
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freundschaft
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Nowhere_Girl
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Halftime lover and fulltime friend
Was da so ab und zu zwischen uns läuft, ist wirklich schwer zu beschreiben in einem Text. (Clueso - Fanpost)
Es ist nicht so, dass du ein zauberhaftes Lächeln hättest, dass mich jedes mal fast in Ohnmacht fallen lässt. Es ist auch nicht so, dass du die schönsten Augen hättest, in die ich je blicken durfte. Genau so wenig, bringt mich dein Geruch um den Verstand oder ist deine Stimme ungemein betörend. Ich kann ja nichtmal davon reden, in dich verliebt zu sein. So richtig mit Schmetterlingen, Gekribbel, kleinen Stromstößen bei jeder deiner Berührungen und was sonst noch dazu gehört. Nein, so ist das alles nicht. Ich bin mir sehr sicher, dass es dir mit mir da genau so geht. Da gibt es keine Schwärmerei, kein verlegenes Rumgekichere und kein heimliches gegenseitiges Angestarre. Und gerade das macht das ganze irgendwie so besonders. Es ist aber auch nicht so, dass du in meinen Gedanken zweifellos in der "Gute-Freunde-Ecke" stehst. Es ist auch nicht so, dass ich nicht viel mehr als bei anderen enttäuscht wäre, wenn du mir mal absagen musst und ich kann auch nicht bestreiten, dass ich dich bereits nach einer Woche ohne Kontakt schon vermisse. Es ist diese Vertrautheit, die es irgendwie einen Tick inniger macht, als Freundschaft. Die Art, wie du mir beim Reden eine Hand aufs Bein legst. Wie du dich nach mir umsiehst, wenn wir irgendwo zwischen vielen Menschen sind und immer darauf achtest, dass ich nicht verloren gehe. Auch, dass du mich immer anguckst, wenn du selbst gerade lachst oder dich etwas schockiert, um zu sehen, wie ich darauf reagiere. Und generell die Direktheit deiner Blicke, nicht dieses heimliche Beobachten aus den Augenwinkeln, nein, ganz direkt schaust du mich immer an, ganz lange und wendest den Blick nichtmal ab, wenn ich es bemerke und deinen Blick erwiedere. Es ist die Art, wie du mir die Haare aus dem Gesicht streichst und die Selbstverständlichkeit, die hinter all unseren Bewegungen und Worten zu stecken scheint. Manchmal habe ich das Gefühl, wir brauchen uns gegenseitig einfach. Zum warmhalten und festklammern und Herzausschütten in schlechten Zeiten und zum lachen und Leben genießen in den guten. Und zum philosophieren und zum gemeinsamen Musik hören, zwischendrin. Irgendwie scheint da eine magische Anziehungskraft zwischen uns zu herrschen. Es ist kaum vorstellbar, neben dir zu sitzen und dabei nicht deinen Arm oder dein Bein zu berühren, wie wir es immer tun. Es kommt nie vor, dass wir miteinander reden, ohne uns unnötig weit zueinander zu beugen oder deine Hand ihren Platz auf meinem Bein findet. Da gibt es Dinge, die einfach ganz anders sind, als bei "normalen" Freundschaften, auch wenn sie nach Außen hin normal erscheinen. Wir zeigen uns auf ganz andere Art und Weise, dass wir aneinander gedacht haben, mit kleinen Gesten und wenigen Worten und trotzdem weiß man, dass es gerade besonders gemeint ist. Mit anderen Menschen kann ich auch über Musik reden, aber niemand öffnet mir dabei sein Herz so sehr wie du. Mit anderen Menschen kann ich auch meine Gedanken austauschen, aber mit keinem anderen bereichern wir uns gegenseitig dabei so sehr, wie wir es tun. Mit anderen Menschen kann ich auch philosophieren, aber niemand außer dir liegt dabei stundenlang mit mir im Bett und hält mich fest im Arm. So sehr ich mich hier mit dem Versuch, auszudrücken, was da passiert zwischen uns oder auch mit uns, abmühe, es gelingt mir einfach nicht. So sehr ich es versuche und auch bräuchte. Ich kann es weder dir ins Gesicht sagen noch wirklch aufschreiben. Und genau das ist der springende Punkt, der uns beide füreinander so besonders macht und auch der Grund dafür, wieso keiner von uns beiden es richtig deutlich ausspricht. Wir können niemals die Finger voneinander lassen. Sowohl geistig, als auch körperlich gesehen. Und der einzige Grund, wieso wir nicht miteinander schlafen ist, weil wir beide wissen, dass genau das die Grenze ist. Die Grenze für das, was zwischen uns ist und wenn diese überschritten wird, müssen wir uns entscheiden. Dann gibt es nur noch ein etnweder...oder....Freundschaft oder Beziehung. Und wir wissen beide auch genau, dass dadurch vielleicht beides zerstört wird. Es ist so schön einfach, dich als Teilzeitgeliebten und Vollzeitfreund zu betrachten. Aber beide wissen wir, dass diese Grenze immer näher rückt. Lange lässt es sich nicht mehr vermeiden und einfach durch Kuschelei und lange Gespräche überspielen. Das hier ist also kein "Plötzlich in den besten Freund verliebt"-Problem, denn bei uns war das so eigentlich schon von Anfang an. Es ist auch kein "Männer und Frauenfreundschaft funktioniert nicht"-Problem oder ein "Ich weiß nicht, ob er wirklich mehr als nur Freundschaft will"-Problem. Es ist im Grunde genommen gar kein Problem, weil wir beide seit langer Zeit gar nicht mehr ohneeinander können. Genau genommen existiert zwischen uns kein Problem. Und genau das ist das Problem. Wir sind uns so nah und so vertraut, dass es fast viel zu viel ist für eine schöne Beziehung.
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Wie schnell die Zeit vergeht
Oder auch nicht?
Wie schnell die Zeit vergeht... Ja, über ein halbes Jahr ist es jetzt her, dass Du gesagt hast, es geht nicht mehr und einfach gegangen bist! Plötzlich und ohne einen Grund. Ich weiß nicht, ob Du mittlerweile weißt, warum Du gegangen bist und ich frage Dich "Bereust du es?" wahrscheinlich will ich die Antwort gar nicht hören und doch wünsche ich mir, dass du die Frage mit JA beantwortest! Vor ein paar Monaten noch hätte ich Dich mit offenen Armen empfangen und es nochmal versucht, doch heute weiß Ich nicht, was ich tun würde, wenn Du mich fragen würdest, ob wir es nochmal versuchen. Bin ich auf dem Weg mit allem abzuschließen? Manchmal fühlt es sich so an und in einem anderen Moment wieder nicht. Es ist zum verrückt werden, wenn ich Fotos sehe oder ich Dich treffe und länger anschaue, dann bist Du mir fremd und gleichzeitig so vertraut, ich möchte Dich umarmen, riechen und einfach küssen, aber das geht nicht mehr. Deswegen vermeide ich es Dich anzuschauen! Ich Frage mich, was in dir vorgeht wenn wir uns sehen und wie oft ich noch in deinen Gedanken vorkomme... Du begleitest mich immer noch jeden Tag, mal mehr, mal weniger, aber ich mache weiter, Tag für Tag und obwohl ich schon so weit gegangen bin, bist du immer noch bei mir und besonders jetzt, wo es auf Weihnachten zu geht, spüre ich das Loch, das da ist, seit Du gegangen bist. Aber... Die Zeit vergeht schnell...
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fuehlen
liebe
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1,422,840,060
nachts
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2 Dinge
Dieser kleine Eintrag ist nicht mehr, als eine Bestandsaufnahme. Versuche nicht darin einen Kreis zu finden. Lies nun: Mein Selbstmitleids-Tagebuch.
Als ich acht oder neun Jahre alt war, habe ich das erste Mal verstanden, dass ich sterben werde. Und dass meine Eltern sterben werden, meine Großeltern, meine Freunde, einfach alle. Ich musste gerade daran denken, wie aufgelöst ich war, wie ich nicht schlafen konnte, wie ich im Bett lag und Kopfschmerzen bekam, weil diese Gedanken – oder eher diese Erkenntnis nicht in meinen Kopf passen wollte. So banal. Eigentlich. Diese Erinnerung daran ist nichts, was durch irgendein Ereignis vorher gerufen wurde. Niemand ist gestorben. Niemand liegt im Sterben. Die Erinnerung ist gedankliche Kompensation. Praktisch: Gefühle auf einen wunden Punkt lenken, um einen anderen zu vergessen. Find’ ich ja besser als Ritzen. Ich komme gerade zurück von einer Tour. Spielte knapp zwei Wochen Konzerte und bin durchs Land gefahren. Diese Zeit über habe ich jede Freibier-Gelegenheit mitgenommen und festgestellt: Nach drei Tagen Saufen, hat man keinen richtigen Kater mehr. Man fühlt sich konstant schlecht, aber man hat keine Kopfschmerzen oder Übelkeit. Man trinkt einfach weiter. Eskalation. Jeden Tag. Was ich vergessen wollte, war dieses Mädchen, dass in meiner Stadt sitzt und die ich vermisse. Was natürlich blöd ist, weil ich sie vergessen sollte, aber das ist halt auch so scheiße einfach gesagt. Am Mittwoch bin ich in einer WG am Körper einer Studentin aufgewacht und mein Handy hat vibriert. Die halbe Band war im Hotel und einer meiner Band-Kollegen und ich waren eben nicht da. Er war in einer anderen WG, an einem anderen Körper, aber immerhin im selben Haus. Ich kann gar nicht sagen, wie scheiße ich mich gefühlt habe. Obwohl das natürlich Quatsch ist, weil ich ja niemanden betrogen habe. Allerdings bin ich aufgewacht, wie jeden Morgen in den letzten Wochen, und habe an sie gedacht. Jeden Abend saß ich im Backstage. Ich habe ungefähr 100 Moscow Mule in meinen Kopf geschraubt (grobe Schätzung) und vermisst. Ich würde ihr das so gerne sagen, aber kann es einfach nicht. In meinem Kopf hat es sich festgesetzt, dieser Gedanke, dass ich sie dann ganz verlieren würde. Ich glaube, das ist alles zu platonisch. Es hätte ja auch keinen Sinn. Mensch, Mensch, Mensch. Was für ein selbstmitleidiger Wichser ich bin! Kurz vor der Tour hatte sie mir geschrieben, dass ihre Freundin sie gefragt hat, ob wir was miteinander hätten. Großer Smiley. Dann ist mein Handy abgestürzt. Ich bin aufgesprungen und zum Computer gehechtet. Sie sagt, dass sie ganz liebe Sachen über mich geschrieben hätte und schickt mir ein Foto von der Unterhaltung. „Ja, wir haben uns seeeeeeeeeehr lieb und ich liebe wirklich ganz viel an ihm. Aber wir sind wie Bruder und Schwester <3“ Oh no. „Er ist so was wie mein bester männlicher Freund. Er ist so ein irre toller Mensch! Aber wir werden NIEMALS ein Paar.“ Oh. Niemals. Und alles groß geschrieben. Oh. „Das ist schon ganz schön okay.“, schreibe ich. ... Und sie schreibt: „Ich weiß, wie du das meinst.“ Ich: „Das ist gut“ ... Ja, dann ist ja gut. Alles ist gut. Ich weine ein bisschen. Also, nicht so richtig. So wie man eben weint, wenn man Jahre lang nicht geweint hat. Man kneift das Gesicht zusammen und weint ein paar traurigen Tränen. Eher wie beim Gähnen. Zum Tourauftakt war sie nicht da, obwohl es in unserer Stadt war und sie nichts anderes vorhatte. Ich weiß das, weil wir uns fast jeden Tag sehen und telefonieren und schreiben. Ich bin froh darüber. Sehr froh sogar. Handeln doch einige Songs von ihr und momentan will ich irgendwie nur zwei Dinge: 1. Ich will auf keinen Fall, dass sie erfährt, was ich für sie empfinde, weil ich das liebe, was wir haben und es nicht verlieren will. 2. Ich will, dass sie es erfährt.
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Grumpelstilzchen
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Zurück zu den Hieroglyphen?
Sind wir auf dem besten Weg zu einer Weltsprache?
Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bl a Bla Bla B la Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla B la Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla B la Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bl a Bla Bla Bla Bla Bla Bla Bla B la Bla Bla Bla Bla Bla Bla Haben diese bildhaften Symbole Potential zur Weltsprache und ist was dran an dem Vorurteil, dass Männer nur mit Grinser dahinter, Ironischen Anspielungen verstehen? Tags: Schlaganfall
http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/zurueck-zu-den-hieroglyphen/1476186
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beccilein
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Snow white and the huntsman
Spieglein, Spieglein an der Wand....
Twilight trifft die Gebrüder Grimm. Und tatsächlich. Kristen Stewart, Twilights Bella, statt wie es wünschenswert gewesen wäre Anne Hathaway, schlüpft in die Rolle des Schneewittchen. Eines kalten Winters stribt die Mutter, der König lernt Ravenna (Charlize Theron) und heiratet sie am nächsten Tag. Bevor es zum erstehelichen Koitus kommt stirbt der König auf seiner wunderschönen neuen Frau. Schneewittchen wird nach Caspar Hauser - Art weggesperrt. So knappe 10 Jahre. Wahrscheinlich kuckt sie deswegen auch den ganzen Film über in ein und derselben Weise verbissen oder weil der Huntsman nicht von Heath Ledger gespielt wird. Ah also Schneewittchen flieht also aus ihrem Turm als FIIIIIINNNNN, der Bruder der Königin es verbockt als er den Befehl bekommt, sie zu seiner Schwester zu bringen, weil sie gern ihr Herz verspeisen würde um ewig Jung und Schön zu bleiben. Fins Ponyfrisur erinnert mich schmerzlich an meine eigene von 2010. Das Mädel entschwindet den Burgmauern durch die Kanalisation. Denn seit Findet Nemo weiß auch jeder Einzeller das alle Abflüße ins Meer fließen. Sie muss hald nur die Klippen runterspringen und dann schwimmt sie wie Franzi van Almsick. Man fragt sich nur warum sie das so gut kann. Am Festland wartet ein weißes Pferd. Ohne Sattel reiten sie um ihr Leben. Gefolgt von der Königins Truppen. Im dunklen Wald verliert sie das Pferd weil es im Moor einsinkt. Verliert ihr Pferd weil es im Moor einsinkt...ähm da war doch schon mal was...naja. Der Huntsman gabelt sie dort auf. Er soll sie eigentlich zur Königin bringen, die dann seine tote Frau auferstehen lässt. Fin erklärt ihm kurzerhand das daraus nichts werden wird. Also schlägt er sich auf Schneewittchens Seite und sie machen sich auf den Weg zu Duke Hammond, Williams Vater. William, eine Jugendliebe. Schneewittchen will also Krieg. Sie und Huntsman sind sicher das ein Minikampftraining ausreicht. Ja natürlich tuts das am Ende. Mit der Armee des Duke und den Zwergen reitet sie ein. Davor beißt sie aber noch in einen verschimmelten Apfel und wird nicht in einem gläsernen Sarg aufgebahrt. Der Huntsman weint bittere Tränen, die sie wieder lebendig machen. Spezialeffekte sind gut platziert. Die Märchenwälder sind Alice - im - Wunderland - LSD - lastig. Charlize spielt eine wunderbar bitterböse Königin. Ansonsten ist die Gralsgeschichte flach ausgearbeitet.
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xxbxx111
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Traumpaar
Wie soll ein Mensch das ertragen dich alle Tage zu sehen ohne es einmal zu wagen dir in die Augen zu sehen
Ich habe meinen Arm um dich gelegt. Deine 1,58 fühlen sich gut an. Irgendwie richtig. Du hast deinen Kopf in meine Schulter gelegt und ziehst mich mit beiden Armen an dich, während wir durch die Stadt schlendern. Wie in einem Film trage ich die Tüten meiner Prinzessin. Irgendwie symbolisiert das die Zusammengehörigkeit, die ich mir immer gewünscht habe. Ich gebe dir einen Kuss auf die Stirn. Mein Mädchen. Jeder soll es sehen. Vor der Umkleide warte ich bis du mir das Oberteil präsentierst, das du dir ausgesucht hast. Du ziehst den Vorhang zur Seite. Dein Lachen verrät mir, dass du es genauso schrecklich findest, wie ich. Du verdrehst die Augen, als ich dir sage, was ich darüber denke, du aber sogar in einem Kartoffelsack wunderschön ausschauen würdest. Vielleicht nicht perfekt ausgedrückt, aber umso ernster gemeint. Ich wünschte, du wüsstest das. Scheiße, es klingt sowas von kitschig und ich erkenn mich selbst nicht wieder, aber es gibt nichts, das mich glücklicher macht, als dein wunderschönes Lächeln. Wenn du mich hektisch anstupst, weil du mir unbedingt was erzählen möchtest. Oder dein leichter Seufzer nach herzlichem Lachen. Du hast so viele süße Facetten, die ich nicht missen möchte. Dich gerade im Arm zu halten ist so schön, dass es weh tut. Weil wir wie ein Traumpaar wirken, wenn wir Arm in Arm lachend durch die Straßen laufen. Weil wir so wirken, aber nicht sind. Tags: liebe, heimlich verliebt
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Kathrin_Hartmann
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Sound of Silence
Seit 1.1. wird von deinem Provider sehr genau gespeichert, was du im Internet tust. Hält dich das ab?
Seit Anfang des Jahres gilt das „Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Richtlinie 2006/24/EG“. In diesem ist die so genannte Vorratsdatenspeicherung enthalten: Zum Zwecke der Strafverfolgung werden Verkehrsdaten jeglicher Kommunikation für sechs Monate gespeichert. Es ist die Vorstufe zur Telekommunikationsüberwachung. Wer sich darüber sehr freuen könnte, ist die Musikindustrie. Seit einigen Jahren geht deren Umsatz zurück. Schuld daran, so die Firmen, sind die Downloader. Gegen Zehntausende zogen die damit beauftragten Anwaltskanzleien laut taz im vergangenen Jahr vor Gericht, die Strafen pro Fall: zwischen 2000 und 5000 Euro. Das Gesetz betrifft aber natürlich nicht nur illegale Downloader, sondern uns alle. Wie gehst du damit um? Lädst du dir deshalb keine Songs mehr runter, surfst du mit dem komischen Gefühl duchs Internet, beobachtet zu werden? Oder ist es dir egal, weil du glaubst eh nichts zu verbergen zu haben?
http://www.neon.de/artikel/freie-zeit/computer-internet/sound-of-silence/655345
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sphincterbelle
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Die Brut
"Fütter mich. Wärme mich. Liebe mich."
Da steht ein Mädchen, paralysiert. Umgeben von milchig pulsierenden Wabenwänden. Ein raspeliges Stöhnen zersägt das Vakuum. Die Waben platzen. Auf den Boden schwappen schleimige Vogellarven. Nackt, mit großen schwarzen Augen. Sie kriechen zu Füßen des Mädchens. Bilden einen dichten Reigen. Verfallen hälsereckend und flügelspreizend in wiegenden Singsang. "Fütter mich. Wärme mich. Liebe mich." Das Gekreisch des Mädchens verhallt in den Kavernen seines Geistes. Die Brut ersteigt zitternd den Körper. Schlüpft in jede Öffnung, jede Falte. Labt sich an dem Wirtstier. Isst das Fleisch, trinkt das Blut und schlürft das Mark. Die Mutter vergeht. Die Kinder gedeihen. Und so verlässt die flügge Rabenbrut die Knochenwiege und geht auf Seelenfang.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/die-brut/1464522
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Tim123
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Der Angler, der Fisch und der Wurm
Warum glauben Männer, ein Detailfoto ihrer Männlichkeit habe eine anziehende Wirkung auf Frauen? Eine Polemik.
Vor vielen Jahren gehörte es zum Teil meines Jobs, beanstandete „Amateurfotos“ von Online Kontaktwünschen einschlägiger Art anzuschauen und zu bewerten. Viele nackte Menschen, viele dokumentierte Problemzonen, tiefe Einblicke in mir bis dato unbekannte Welten. Geblieben sind mir aus dieser Zeit vor allem Fragen. Wen reizen Bilder von Frauen auf Vorstadtauto-Motorhauben? Warum ist gerade der gekachelte Wohnzimmertisch in „eiche-rustikal“ ein beliebter Ort, um sich dort darauf halbnackt sitzend fotografieren zu lassen? Und vor allem: warum glauben Männer, ein Detailfoto ihrer Männlichkeit sei ein guter Aufmacher für eine Kontaktanzeige? Zumindest letzteres muss mit einem grundlegenden und weit verbreiteten Missverständnis zu tun haben: der Köder müsse nicht dem Fisch schmecken, sondern dem Angler. Nun wollen wir Männer keine Frauen mit Würmern fangen. Wir wollen uns nicht verstellen müssen. Wir wollen schlicht bewundert werden für das, was wir haben und können und für das, was wir sind. Oder gerade nicht sind. Bewunderung ist das beste Aphrodisiakum für uns. Und wenn da nicht all´ zu viel zum bewundern da ist oder zumindest nicht all´ zu deutlich sichtbar, dann machen wir es eben etwas deutlicher. Oder überdeutlich. Oder helfen sonst ein bisschen nach. Dafür sind wir ja Männer. Aber ist das um 6mm tiefer gelegte Auto nicht gleichzustellen mit dem BigMac, den wir versuchen, an einen Angelhaken zu binden, um damit einen Fisch zu fangen? Ihr Jungs da draußen: noch nie bemerkt, dass der Abstand zwischen Erde und Schweller eures Autos wirklich keine Frau interessiert, geschweige denn in Begattungsstarre versetzt? Marke des Autos? Zylinderzahl? Völlig irrelevant. Kleiner Tipp: wenn schon Geld in euren Wagen investieren, um damit Frauen zu beeindrucken, dann bitte in die Farbe. Das ist alles, was von Frauen wahrgenommen wird (Er: „Was hat er für ein Auto?“ Sie: „Ein blaues!“) Oberarme wie Popeye? Den ganzen Tag in der Muckibude den Körper gestählt? Immer noch besser als ein Bauch. Das stimmt. Lasst noch über den ganzen Oberarm und den Hals ein Tattoo stechen und in der Nachbarschaft macht das schwer Eindruck. Bei den anderen Jungs. Aber sonst? Ihr habt in WoW den 57. Rang eines Hohepriesters? Das war schwer. Und hat viel Zeit gekostet. Ganz Nächte. Ganze Tage. Auch wenn ihr online damit Kim aus Korea kennen gelernt habt und in der Community der Held seid, Kerstin aus Köln könnt ihr damit eher nicht beeindrucken. Auch wenn ihr das seltene Zauberschwert habt. Nicht vergessen: das ist ein Spiel. Spielzeug. Nicht das wahre Leben. Euer Handy. Neustes Modell. Sagt euch, welche eMail auf euch wartet, wo ihr gerade stehst, hat eure gesamte Musiksammlung und ist so einfach zu bedienen. Tolles Gadget. Für Männer. Macht neidisch - Männer. Für Frauen ist es einfach ein Telefon. Es macht euch nicht besser oder schlechter. Und sexy schon gar nicht. Auch wenn ihr so kleine Bildchen drauf gespeichert habt. Und wie war das mit den Detailfotos? Schon mal aufgefallen, dass Käufer von Einhandmagazinen, ausschließlich Männer, nicht Frauen sind? Und es keine solche Magazine für Frauen gibt? Eine Marktlücke? Nein. Zwar gibt auch schöne Hefte mit schönen Männern – aber für Männer. Mit Detailfotos findet ihr daher vielleicht schnell Kontakt – mit Männern. Auf Frauen wirkt es eher „seltsam“. Nein, auch die Größe rettet da nichts. Nun bin ich selbst ein Mann und auch nicht frei von männlichen Eitelkeiten (und auch dieser Text ist eine einzige Eitelkeit), was mich dann doch aber ein wenig tröstet: Frauen geht es wohl nicht anders: welche Schuhe oder Frisur eine Frau trägt, fällt mir zum Beispiel nie auf. Hoffentlich geben die dafür kein Geld aus...Und bitte keine Fotos von Meerschweinchen mehr.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/der-angler-der-fisch-und-der-wurm/663419
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ari0506
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Streikendes Sprachorgan
Ich bin gut darin. Ich tue es jeden Tag, manchmal stundenlang. Ob face-to-face oder per Telefon. Ja, ich kann es richtig gut, das Reden. Eigentlich.
Doch sobald ich mit Personen, die mir nahe stehen über meine Gefühle reden soll, weigert sich mein sonst so gut dressiertes Sprachorgan. So sitze ich dir oft gegenüber, schweigend, minutenlang. Du denkst, ich bocke, schalte auf stur. Dabei bin nicht ich das. Nicht ich bocke, mein Körper tut es. Ich forme Sätze in meinem Kopf, formuliere ihn um. Ersetze Worte durch andere, wohl passendere, verschiebe Kommas hin und her. Ich spreche mir die Sätze immer selber in meinem Bewusstsein vor. Hole alle zehn Sekunden Luft, überzeugt davon, endlich anzufangen zu reden. Und dann – nichts. Es geht nicht, ich kann es nicht. Ich weiß nicht mal warum. Ich kann über meine Gefühle schreiben. Ich kann jeden einzelnen Freudenmoment haarklein auseinander nehmen und Stück für Stück niederschreiben. Jede Spur von Wut und Trauer, die mich bei einem Streit überkommt, kann ich als fünfseitigen Brief zu Papier bringen. Und doch, wenn ich vor dir stehe oder neben dir sitze in solchen Momenten, so habe ich plötzlich die Sprach- und Kommunikationskompetenz einer Sechsjährigen – und selbst das wäre noch sehr wohlwollend ausgedrückt. Ich kann dich nicht mal ansehen. Deine Worte und die Situation zwingen sie dazu, auf den Boden zu sehen. Oder den Tisch. Oder meine Fingernägel. Und ärgere mich über mich selbst. Kann es nicht verstehen. Warum meine streikende Stimme schon wieder gewonnen hat. Und ich verloren. Wie immer. Und wie immer nehme ich mir vor, das nächste Mal meinen Mund aufzubekommen. Damit du nicht wieder kopfschüttelnd aufstehst und gehst, nachdem du gesagt hast, dass das so keinen Sinn macht und ich mit dir reden soll. Damit ich nicht mehr sechs Jahre alt bin, sondern endlich 19. Damit mein Kopf nicht der Einzige ist, der meine ausgeklügelten Sätze mit den passenden Worten und den noch passenderen Kommas hört. Damit der Streik des Sprachorgans nicht wieder Erfolg hat. Um nicht wieder zu verlieren. Oder noch schlimmer: irgendwann dich.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/streikendes-sprachorgan/671438
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remydesilva
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Des gens avec les mêmes goûts dans le metro
Gleichgesinnte für zehn Minuten.
In einer Welt, in der ständiger Zeitdruck und Hektik herrscht, bin ich ein Sonderling. Mal wieder zehn Minuten zu früh in der Metro. Die wellengebogenen Laternen färben die Station in ein grässliches Gelb. Es erinnert an Urin. Welcher Architekt hat sich das ausgedacht? Die Wände der Station sind weiß, warum also gelbes Licht? Ich fühle mich unwohl. Gut ein Dutzend Personen stehen mit mir am Steig. Alle sehen zu ihrem Smartphone, ab und zu verirrt sich ein Blick zur Anzeigetafel. Noch neun Minuten. Alleine weil ich die Gesichter meiner Mitmenschen betrachte, fühle ich mich einsam. Das Licht des Displays bestrahlt das Gesicht eines jungen Mannes und hebt dabei sein Lächeln hervor. Sicherlich schreibt er mit seiner Liebsten, der Gedanke macht mich nur noch einsamer. Noch acht Minuten. Inmitten der erstarrten Ameisenkolonie entdecke ich eine junge Blondine. Blond ist oftmals negativ konnotiert. Sie seien dumm, ich muss aber nicht erwähnen, dass sie wahnsinnig hübsch aussieht, das haben sie sicherlich schon gedacht, als sie „Blondine“ gelesen haben. Sie sieht aus wie eine unverblümte Julie. Sie fällt auf, denn in ihren Händen befindet sich kein Smartphone. Das denke ich zumindest. Ihre Hände befinden sich in den Taschen ihres bordeauxroten Sommerparkas, als würde sie sich für ihre zu großen Hände schämen. Immerhin haben wir circa fünfundzwanzig Grad. Im Winter wäre es ein gewohnter Anblick gewesen, nicht aber im Sommer. Noch sieben Minuten. Sie muss meinen Blick gespürt haben. Sie sieht zu mir. Das Sichtfeld eines Mannes entspricht dem eines Hundes mit Halskrause. Frauen dagegen besitzen ein Erweitertes. Zu beiden Seiten hin sehen sie mehr, aber auch grundsätzlich mehr als die Männer. Das muss der Grund sein, weshalb sie meinen Blick erwidert hat. Ob sie wohl dasselbe gedacht hat? Noch sechs Minuten. „Mince!“, wir sehen uns seit einer Minute ununterbrochen in die Augen. Ich muss wie ein Psychopath wirken. Ihre Gesichtszüge sind weich, obwohl sie markante Wangenknochen besitzt. Ein dezenter Hauch von Rouge liegt sanft auf den Erhebungen ihres Gesichts. Ihre Ausstrahlung fasziniert mich. Es fällt mir schwer, wegzusehen. Noch fünf Minuten. Ich muss sie ansprechen. Gleich kommt die Metro. Mittlerweile bewegen sich ihre Augen über die Reklametafel für Babylotion, „Choisir le prix et la qualité! 2€58. Das Baby lächelt ihr zu. Sie erwidert es. Noch vier Minuten. „Hi, ich glaube, wir haben etwas gemeinsam.“ Sie sieht mir überrascht und verwirrt in die Augen, bevor ihre Augen die Umgebung mustern. „Weil wir nicht auf unser Smartphone schauen?“ Mit ihrer Stimme könnte sie Hörbücher aufnehmen, vielleicht ist sie ja bereits Synchronsprecherin. „Richtig. Das macht uns zu Gleichgesinnten!“ Sie lacht und hält sich dabei die Hand vor die vollen Lippen. „In drei Minuten kommt die Metro. Wir müssen in die selbe Richtung. Übrigens noch eine Gemeinsamkeit. Ich weiß nicht, was du heute noch vor hast, aber ich habe einen besseren Vorschlag. Lass uns an der Seine spazieren gehen, das Wetter genießen und warten bis die Pakistaner uns eine Flasche Wein anbieten.“ Sie lacht erneut, und das auf die selbe Art wie zuvor. „Ich bevorzuge Rotwein“, sagt sie selbstbestimmt. Mein inneres Enigma arbeitet auf Hochtouren und verschlüsselt meine lächelnden aber schweigsamen Botschaften. Anschließend blinken meine Augen auf. Sie signalisieren die nächste Gemeinsamkeit. Ob sie meine Nachricht dekodieren kann? Gemeinsamkeiten sind wichtiger für ein leidenschaftliches Verhältnis. Natürlich sind Gegensätze interessant, aber letztlich auch der Grund, warum die meisten Beziehungen scheitern. Noch zwei Minuten. Die Wartenden blicken weiterhin auf ihr Smartphone. „Ach, bevor ich es vergesse, ich heiße Luc. Julie, richtig?“ Sie fährt sich mit der rechten Hand selbstbewusst durch das Haar – Rechtshänderin, wie ich. Das Funkeln in ihren Augen verschwindet. „Nein, ich heiße Odile. Wie kommst du denn auf Julie?“ Schweigend lächle ich ihr zu. Überrascht zieht sie ihre Augenbrauen hoch. Erneut sieht sie zur Reklametafel. Ich öffne meine Tasche, reiße einen Zettel aus meinem Notizbuch, notiere meinen Namen und meine Nummer, zerknülle ihn und behalte ihn fest in meiner Faust. Noch eine Minute. Es fällt mir leicht, in der Öffentlichkeit Frauen anzusprechen, aber es ist schwer, die Gespräche aufrecht zu erhalten. Deshalb bevorzuge ich Ortswechsel, um spontan neue Themen zu haben. Mein Humor funktioniert auch nur situationsbedingt. Die Metro fährt ein. Die Türen öffnen sich. Odile sieht zu mir hinauf, als erwarte sie, dass wir der Bahn den Rücken zukehren und uns auf den Weg zur Seine machen. „Steige ein, Odile, wir fahren eine Station.“ Odile lächelt und tritt über die Schwelle rein in den Eingangsbereich der Metro. „Odile!“, rufe ich. Sie dreht sich zu mir, ich drücke ihr den Zettel in die Hand, mache einen Schritt zurück. Die Tür schließt sich und der Zug fährt ab. Verwirrt sieht sich mich an, während die Metro sich allmählich vorwärts bewegt. Ich grinse. Auf der Rückseite des Zettels steht geschrieben, „Gleichgesinnte finden sich wieder, auch in einem Smartphonemeer.“. Ich sah Odile nie wieder. Tags: liebe
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Nika
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Der letzte Blick.
Das du und ich. Keine Zeit für "wir".
Du und ich. Es gab von Anfang an einen Deadline für das "Wir". So blieben wir du und ich. 29.7.2011, stand es in meinem Kalender. Abflug. In deinem Kalender? War es der Montag. 11.7.2011 Der erste in den Sommerferien. Der letzte für ein Jahr. Der letzte Abend für das "wir". Das du und ich. Dein Flug nach Irland. Bloß 6 Wochen wirst du verbringen. Doch wenn du zurück kommst. Dann bist du, bloß du. Mein Flug. 29.7.2011. Mein Rückflug. Noch nicht gebucht. Ein Jahr, ungefähr.. Du und Ich. Bevor wir, wir waren, war das Ende schon Gebucht. Warum nicht früher. Warum nicht als das du und ich ein wir sein konnte. Es ging auf eins zu, die andern gingen vor. War dies doch der letzte Moment, in dem es ein du und ich gab. Du nahmst mich in den Arm. Als würdest du mich nie wieder loslassen. Die Laternen leuchteten gelb. Im 3 Stock des Altbaugebäude, gingen die Lichter aus. Ich muss jetzt gehen.. sagtest du. Mit einem Kuss unterdrückte ich die Wahrheit. Sagen wir bis bald… nicht bis in einem Jahr. Ich leg meine Stirn auf deine Schulter. Und höre wie die anderen, ums Eck in der Seitengasse darüber diskutieren, welche bar es jetzt wird. Gemütlich im "Denkmal" rumsitzten, oder im "Flip" noch ein bisschen länger feiern zu können. Wann geht dein Flug. Frag ich dich.. 5:30… in der Früh. Das ist in 4 stunden, kannst du nicht noch bleibe. Ich hab noch nicht gepackt. Du flüsterst erneut in mein Ohr.. sagen wir bis bald, nicht bis in einem Jahr. Ich Küss dich noch ein mal, ich weiß nicht zum wievielten mal an diesem Abend. Bis bald sagst du, löst dich von mir und drehst dich um. Auch ich dreh mich zum gehen. Fast am Ende der Gasse angelangt, denk ich mir "wenn wir uns im selben Moment umdrehn, bloß um einen letzten Blick zu erhaschen". Hat es eine Zukunft. Ich dreh mich um. Und sehe deinen Rücken im Licht der nächsten Laterne wandern. Doch dein Blick bleibt nach vorne Gerichtet, Ich biege um und weiß das war es. Das du und ich.
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/literatur/der-letzte-blick/777692
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ChrisHelmbrecht
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Femme Fatale
Mascha trägt gerne hautenge Klamotten und High Heels. Ich lag schon öfter in ihrem Bett, doch gelaufen ist nichts. Klappt es dieses Mal?
„Hey, wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen“, sagt Mascha. Stimmt, es ist eine Weile her, dass wir miteinander gesprochen haben. Ich kenne Mascha schon ein paar Jahre. Ganz am Anfang haben wir eine Nacht im Bett miteinander verbracht und sogar miteinander geschlafen.Nur waren wir beide so betrunken, dass wir uns am nächsten Tag an fast nichts erinnern konnten. Ich finde die kleine Mascha eigentlich ganz süß. Sie hat schöne Beine, trägt gute Klamotten und hat eine wunderbare Sammlung von hochhackigen Schuhen und Stiefeln. Ich sitze gerade an meinem Arbeitsplatz, als Mascha anruft. Das passiert selten in der Arbeitszeit, weil Mascha als PR Managerin einer großen Bank immer viel um die Ohren hat. Es wundert mich sowieso, dass sie anruft. Schließlich war sie es, die mich schon öfter mit nach Hause genommen hat, aber dann im Bett immer wieder einen Rückzieher macht. Danach habe ich das Interesse verloren und eine Weile herrscht Funkstille. Ich dachte schon, das Thema Mascha wäre abgehakt. „Willst du mich sehen?“, fragt Mascha aufreizend am anderen Ende der Leitung. Eigentlich habe ich gar keine Lust auf das Treffen. Mascha macht doch sowieso wieder einen Rückzieher. Seit Kurzem hat sie ohnehin einen Freund. „Ja sicher! Wann hast du denn mal Zeit?“, frage ich scheinheilig und hoffe darauf, dass der Termin in weiter Ferne liegt. „Wie wäre es mit heute Abend?“, fragt Mascha. Gott sei Dank, kann Mascha mich nicht sehen, denn ich habe den Gesichtsausdruck eines Enttäuschten. Ich erinnere mich an das letzte Mal, als ich nackt im Bett neben ihr lag und sie mir sagte, dass sie jetzt keine Lust mehr hat und wir sowieso nie miteinander ficken werden. Ein bisschen knutschen wäre OK, aber das war’s dann auch schon. In diesem Moment fragt man sich als Mann, ob manche Frauen auch nur einen Funken Sensibilität in sich tragen. Mann knutscht doch nicht mit einem Typen im Club, lädt ihn zu sich nach Hause ein, nimmt ihn mit ins Bett, zieht sich vor ihm aus und sagt dann wenn man zusammen nackig im Bett liegt: „Sorry, ich hab jetzt keine Lust“. Ja, so war das. Nicht nur einmal. Während ich mit einer Hammer-Erektion daneben liege. Nein, so etwas macht man nicht. Sie hätte mich doch schon vorher nach Hause schicken können. Mascha ist eine der ganz üblen Sorte. Sie mag es mit dem Feuer zu spielen und die Kontrolle zu haben. Und trotzdem sage ich wieder einmal zu. Vielleicht klappt es ja dieses Mal. Wer weiß? Nach einem Geschäftstreffen im Zentrum bin ich mit Mascha verabredet. Ich rufe sie an, um herauszufinden, wo sie sich gerade herumtreibt, denn kurz vorher bekam ich eine SMS mit folgendem Wortlaut „Bin bei Freunden auf einer Party. Komm vorbei und hole mich ab. Dann gehen wir zu mir nach Hause“. Ja, das klingt vielversprechend. Vielleicht habe ich mich in Mascha geirrt. Was ist mit ihrem Freund? Den hat sie sicher abgeschossen. Das war ohnehin ein Waschlappen. Vielleicht geht doch noch etwas mit Mascha. Ich sehe sie schon vor mir. Kurzes Röckchen und diese schönen langen Beine, die dann noch auf dünnen 12cm Absätzen stolzieren. Das gefällt mir! Eine Stunde später laufe ich durch den Regen. Ich bin klatschnass. Mascha gab mir schon verschiedene Versionen der Adresse, aber ich kann sie einfach nicht finden. Ich habe schon ein paar Mal mit Mascha telefoniert und sie hat mir immer wieder erklärt, wohin ich gehen soll und auf was ich achten soll. Trotzdem stehe ich jetzt im Regen und habe festgestellt, dass ich schon wieder am falschen Ort bin. Ich triefe, wie ein nasser Hund. Langsam reicht es mir. Ein letzter Anruf, und wenn es dann nicht klappt, dann gehe ich nach Hause. Ich bin ziemlich harsch am Telefon, denn mir reicht es. Überhaupt werde ich das Gefühl nicht los, dass Mascha das mit Absicht macht, um mich zu quälen. Das wäre ganz ihre Art. Dann finde ich das Haus endlich. Ich arbeite mich 4 Stockwerke nach oben, denn hier gibt es keinen Lift. Oben steht Mascha in der Türe. Sie sieht gut aus und trägt ein enges schwarzes Kleid. Heute sieht sie aus, wie eine richtige Lady. Diese Mascha. Ich mag den Geschäftsfrauen Look und würde sie am liebsten sofort vernaschen. „Nah?“, fragt Mascha mit einem verruchtem Grinsen. „Hast du das Haus endlich gefunden?“. Sie flirtet mit mir. Was für ein Luder. Ich freue mich schon auf später. Drinnen lege ich ab und der Hausherr begrüßt mich. Es ist Frank, ein deutscher Manager. Wir kennen uns von meinen Partys. Mascha küsst mich zur Begrüßung und Frank scheint ein bisschen baff zu sein. Danach werde ich in die Küche eingeladen. Ich habe eine kleine Party mit 5 bis 10 Leuten erwartet, aber in der Küche sieht es nach einem romantischen Candlelight-Dinner aus. Ich fühle, dass ich Fehl am Platz bin. Ich bin hier eindeutig das dritte Rad am Wagen. Was hat Mascha sich dabei gedacht? Ich kann’s mir vorstellen. Sie bringt mich ins Spiel, um den Armen Frank fertig zu machen. Damit hat sie ihn gebrochen und dann ist es ein einfaches Spiel für die Grand Madame. Sie kann jetzt tun und lassen, was sie will. Ich kenne dieses Spiel. Es ist ein Russisches. Normalerweise machen das gut aussehende Mädchen vom Land oder aus der Vorstadt. Sie angeln sich damit einen oder mehrere „Suger-Daddies“, um am teuren Leben im glamourösen Moskau teilhaben zu können. Doch Mascha hat das nicht nötig. Sie kommt aus einer wohlhabenden Familie und verdient selbst genug Geld, um sich eine Wohnung an der Tverskaya, am Kuhdamm Moskaus, leisten zu können. Mal ganz abgesehen von den sündhaft teuren Klamotten in Maschas Wandschrank. Alles echte Markenware vom Feinsten. Nein, sie hat das nicht nötig. Für sie ist es ein Spiel. Es macht ihr Spaß und sie geht dabei vor, wie Matha Hari. Sie ist gefährlich diese Mascha. Ich wusste, dass sie es faustdick hinter den Ohren hat, aber dass sie so ausgefuchst ist, das hätte ich nicht erwartet. Frank tut mir leid. Ich sehe ihm an, dass er leidet. Wie soll’s jetzt weitergehen? Ich stehe angelehnt an den Kühlschrank. „Gehen wir? Oder wie ist der Plan?“, frage ich. „Nein, lass uns ein bisschen hier bleiben. Ich muss meinen Wein noch austrinken“. Die Situation könnte in einer Latino-Soap nicht besser dargestellt sein. Respekt Mascha, dass hast du gut gemacht. Danach sitzen wir zu dritt am Tisch und machen Small Talk. Ich rede über ein paar Party-Anektoten, um die Situation zu entspannen. Dann will Mascha plötzlich nach Hause. Kurz vorher hat sie eine SMS bekommen. Es ist mir klar, dass ich nur Mittel zum Zweck war und heute nichts mehr läuft. Nein, nie wieder etwas laufen wird, denn ich lass mich doch nicht missbrauchen. Trotzdem. Um so mehr ich darüber nachdenke, um so mehr finde ich diese Geschichte gut. Sie ist so absurd, dass man sie als Schreiber nicht erfinden kann und ich es eigentlich genieße, ein Teil von ihr zu sein. Wir ziehen unsere Jacken an. Ich habe mich längst von Frank verabschiedet, stehe draußen im Flur und warte. Das Abschiedsdrama in der Wohnung will ich nicht miterleben. Frank hat vorhin schon fast geheult. Als Mascha endlich herauskommt, weiß ich nicht, wie ich reagieren soll. Soll ich ihr einen Anschiss verpassen oder cool angehen. „Du bist ein ganz schönes Miststück!“, sage ich ruhig, als wir die Treppe hinunter gehen. „Ja, das bin ich!“, sagt Mascha, dreht sich dabei zu mir und grinst über beide Ohren. Ich kann ihr einfach nicht böse sein. „Mann oh Mann. Der war total fertig. Das kannst du doch nicht machen“, antworte ich. „Warte“, sagt Mascha. „Es kommt noch besser. Unten wartet mein Freund. Der fährt uns jetzt nach Hause“. Dabei grinst sie schon wieder so selbstzufrieden. „Wie war’s?“, fragt der Freund, als wir ins Auto steigen. „Wir waren nur kurz dort. Es war ein Freund von Chris. Ich habe ihn hier abgeholt und wir hatten alle drei ein Glas Wein zusammen“, antwortet Mascha. Dann fahren wir los und der Freund schweigt. Ich bin anscheinend Teil des Plans und Alibi zur gleichen Zeit. Eigentlich möchte ich nur noch nach Hause, muss aber anscheinend doch noch mit zu Mascha, sonst passt das Alibi nicht. Bei Mascha zuhause sitzen wir in der Küche. Ich hätte gerne einen Wodka, bekomme aber einen Tee und wir reden. Schon wieder im Dreiergespann. Dann klingelt das Telefon und Mascha spricht Deutsch. Es scheint, als wäre Frank am anderen Ende. Mascha versucht ihm zu erklären, warum sie mit mir nach Hause gegangen ist. Ich versuche mich auf das Telefongespräch zu konzentrieren, aber Maschas Freund erzählt mir etwas auf Russisch zur gleichen Zeit. Ich höre nicht zu und lausche dem deutschen Gespräch. Frank tut mir wirklich leid. Mascha merkt, dass ich lausche und geht mit ihrem Telefon in einen anderen Raum. Danach wende ich mich wieder ihrem Freund zu. „So geht das die ganze Zeit“, meint der und wirkt allmählich betrübt. „Siehst du die Rosen hinter mir?“ Hinter ihm steht ein großes Rosenbouquet. Es ist mir schon beim Reinkommen aufgefallen. Langstielige rote Rosen. Die sind sehr teuer in Moskau und dort stehen um die vierzig davon. Der Strauss muss ein Vermögen gekostet haben. „Das ist von einem Deutschen“, erklärt mir Maschas Freund. „Von mir sind die nicht“, witzele ich und stelle mich dumm. "Ja ja. Das hab ich auch nicht gemeint", antwortet Maschas Freund. Danach klagt er mir sein Leid. Mascha bleibt eine halbe Stunde lang verschwunden und ich bin nun auch noch der Therapeut von Maschas Freund. Langsam wird es Zeit zu gehen. Ich bin nun lange genug hier gewesen und habe selbst genug gelitten. Wenigstens hat Maschas Freund dann doch noch den Wodka aufgemacht und sogar einen Joint gerollt. Als ich Maschas Haus verlasse, prescht mir der Regen ins Gesicht. Ich laufe die Tverskaya entlang und hoffe schnell ein Taxi zu finden. Was für eine Frau?!, diese Mascha. Ich kann nur mit dem Kopf schütteln. Eine echte Femme Fatale. Tags: mindfuck, sex, Fremdgehen, Begierde
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Sascha_Chaimowicz
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Das Ende der Ära Koch
Wie bleibt Roland Koch in Erinnerung?
Gestern hat Roland Koch seinen Rückzug aus der Politik erklärt, im Sommer will er abtreten. Elf Jahre lang war er Ministerpräsident in Hessen. Neben politischen Skandalen und Kochs merkwürdiger Freundschaft zum Dalai Lama wird mir diese Geschichte im Gedächtnis bleiben: Roland Koch soll jeden Abend bei McDonald?s zu Abend gegessen haben. Das lief offenbar so ab, dass er, immer gegen 23 Uhr, mit seiner Eskorte eine Filiale betrat und persönlich an der Theke seine Menüs bestellte. Die Begründung: Er könne es seiner Frau nicht zumuten, mitten in der Nacht noch für ihren Mann zu kochen. Welche Geschichten fallen Euch ein, wenn Ihr an Roland Koch denkt? Habt Ihr ihn mal persönlich getroffen? Und jetzt, wo er die Politik verlässt, kann man ihn ein wenig vermissen?
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08_15
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Vom ersten Moment an
Hindernisse und Steine haben meinen Weg gesäumt und doch bin ich angekommen. Bei dir!
Du siehst mich. Vom ersten Moment an siehst du mich. Nicht die Fassade die alle sehen, nein. Du siehst hindurch. Beinahe von der ersten Sekunde an gehst du mir unter die Haut. Deine leuchtenden Augen eröffnen mir eine neue Welt, einen anderen Blickwinkel auf mich. Du machst mir Mut, bringst mir den Glauben zurück. Den Glauben an mein liebenswertes Ich.
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Plutarch
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Grundeinkommen oder Grundsicherung?
Ich mag die Idee. Allein, mir fehlt der Glaube. Der Glaube, dass alle Menschen uneigennützig sind.
Das ist eigentlich ein Kommentar zu diesem Text . Altruismus Ich mag die Idee. Allein, mir fehlt der Glaube. Der Glaube, dass alle Menschen aus uneigennützigen Motiven zur Gestaltung der Gesellschaft beitragen würden. Dass alle ihren Teil, den sie leisten können, zum Gemeinwohl beitragen würden. Bevor jetzt jemand dagegen argumentiert, sollte er sich selbst prüfen: Nage ich ehrlich am Hungertuch? Wenn nicht (und das tut man nicht, wenn man sich PC oder Handy leisten kann): Wie viel von meinem Geld spende ich aktuell für Wohlfahrtsprojekte, hungernde Menschen etc. Wenn hier nicht wenigstens 10% des eigenen Vermögens gespendet werden: Wie soll so eine Utopie dann funktionieren? Grundeinkommen für jeden? Was wäre mit bezahlter Arbeit? Bekomme ich das Grundeinkommen auch dann, wenn ich zusätzlich Geld verdiene (anders als heute Hartzgeld etc.)? Das wäre nur fair. Alles andere wäre ja eine nicht verargumentierbare Schlechterstellung der „Fleißigen“. Aber genau an der Stelle kommt die Utopie ins Wanken: Wenn alle gleich viel aus dem Topf bekommen: Wer zahlt dann das Geld ein, woher soll das Geld kommen? Man könnte das gesamte Privatvermögen und sämtlichen Immobilienbesitz verstaatlichen um die Kosten zu decken. Das ging eine Weile gut, aber dann wäre das Geld auch weg. Und es wäre reiner Kommunismus. Und das Modell wurde ja schon in vielen Versionen auf der Welt umgesetzt – nur ist mir keins bekannt, das nicht gescheitert wäre. Ich vermute, es ist nicht so sehr an fehlendem Altruismus gescheitert, als vielmehr an der Konstruktion. Weniger radikal könnte man die, die viel verdienen das Ganze doch bezahlen lassen, Fairness hin oder her. Aber wie würden die reagieren? Ich fürchte mir noch mehr Steuerflucht und wie wir ja wissen: das Kapital findet seinen Weg weg vom Fiskus. Grundsicherung statt Grundeinkommen Um dem doch etwas Positives abzugewinnen: Die ganze Verwaltung von Arbeitslosigkeit und Hartz4 etc. kostet Unsummen. Was also, wenn man das Ganze nicht „bedingungsloses Grundeinkommen“ nennt, was ja impliziert, dass es jedem zusteht und was die unter „Grundeinkommen für jeden?“ genannten Probleme der Finanzierbarkeit aufwirft? Wenn wir es einfach „Grundsicherung“ nennen? Wenn also jeder Mensch, ohne das er irgendwie gegängelt wird, Anrecht auf einen Betrag X hat, den sich der Staat mit seinen Sozialkassen ebenso leisten kann? Wenn wir das ganze Geld, das in die Verwaltung von Arbeitslosigkeit und Bedürftigkeit gesteckt wird, in den Topf der Grundsicherung fließt und die jeder beantragen kann, der sie möchte – egal ob er berufstätig ist oder nicht? Keine Kontrollen. Nichts. Das würde gehen. Die Utopie von der wir ausgehen (Grundeinkommen) setzt darauf, dass wohlhabende Menschen nichts beantragen (Altruismus liegt der Utopie ja zugrunde). Diese zahlen dann über Steuern in den Topf ein. Und ausgezahlt wird eben so viel, wie rechnerisch im Topf eben drin ist. Je mehr beantragen, desto weniger bleibt den Einzelnen. Das wäre fair, oder? Die Diskussion ist eröffnet: Tags: Grundeinkommen, Grundsicherung, Utopie
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/grundeinkommen-oder-grundsicherung/1045889
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Kathrin_Breer
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Kiffen macht dumm
Wie intelligent seid Ihr (noch)?
Über die Schlagzeile freuen sich viele Eltern, Drogenberatungsstellen und CDU-Politiker. Sie haben es schon immer gewusst: Kiffen macht dumm. Das berichten heute die Zeitungen und Nachrichtenportale. Eine Studie zeigt: Langjähriges Rauchen von Marihuana beeinträchtigt das Denkvermögen. Die Forscher haben über 1000 Neuseeländer vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter immer wieder untersucht. Mit regelmäßigen Intelligenztests konnten sie nachweisen: Die geistigenFähigkeiten derjenigen, die drei Jahre oder länger kifften, verschlechterten sich. Ihr IQ sank. Details der Studie sind im US-Journal "Proceedings of the National Academy of Sciences" ("Pnas") veröffentlicht. Achtung Dauerkiffer, da gibt es ein paar komplizierte Tabellen und hochgestochene Fachsprache, die nicht jeder versteht. An der Uni habe ich vor ein paar Jahren einen Intelligenztest gemacht. Vier Stunden lang musste ich Zahlenreihen ergänzen (1-5-3-?), Wortpaare zusammenführen, Würfel im Kopf drehen und Lückentexte ergänzen. Heraus kam: Mein verbaler Intelligenzquotient liegt über dem Durchschnitt. Zum Glück - als Journalistin muss ich schließlich den ganzen Tag mit Wörtern umgehen. Bei Mathematik und räumlichem Denken sah es nicht so gut aus. Die Zahlenreihen haben mich im Test sehr gestresst. Und räumliche Aufgaben wie Einparken gehören tatsächlich nicht zu meinen Lieblingsdisziplinen. Natürlich war ich während des Tests nüchtern. Betrunken oder bekifft wäre das Ergebnis bestimmt ganz anders ausgefallen. Besoffen sind die meisten Leute nicht mehr in der Lage, das Wechselgeld an der Theke richtig zu berechnen. Und wer sich am Katertag danach vom Trash-Fernsehen berieseln lässt, denkt mit Sicherheit auch nicht mehr ganz so flott wie vorher. Die akute Gehirnvernebelung eines Rausches verfliegt nach einigen Stunden wieder. Die Studie mit den Neuseeländern zeigt aber: Dauerverdummung zieht sich über Jahre hin. Was meint Ihr? Kann man durch Kiffen, Alkohol oder schlechtes Fernsehen wirklich verblöden? Was macht für Euch Intelligenz aus? Und wollt Ihr durch einen IQ-Test erfahren, wieviel schlauer oder blöder als der Durchschnitt Ihr seid?
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/kiffen-macht-dumm/926606
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RosaRoterSonnenschein
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Genugtuung
Des einen Leid des anderen Freud....
Heute habe ich dich das erste Mal wieder gesehen nachdem du mir gesagt hast, dass aus uns nix wird. Meine Tränen sind getrocknet und ich kann wieder klar sehen und fühlen. Ich war stark und nicht schwach. Ich habe Selbstbewusstsein ausgestrahlt und mich so gut geschlagen wie ich es selbst nicht erwartet hätte. Es geht mir gut. Es geht mir wirklich gut. Es ist als hätte ich dich wirklich aus meinem Herzen gelöscht. Na ja fast...ich bedaure, dass es keine Freundschaft mehr zwischen uns gibt, aber das werde ich mir nicht anmerken lassen. So wie heute. Wir haben uns gesehen und du sahst schlecht aus. Traurig. Auf deine Frage wie es mir geht konnte ich mit "Gut" antworten, denn es ist die Wahrheit. Dich brauchte ich nicht fragen, denn man hat dir angesehen wie es dir geht. Und ja, ich will das es dir schlecht geht, weil es mir die letzten Wochen so schlecht ging. 4 Wochen lang habe ich zwischen Himmel-hoch-jauchzend und zu-Tode-betrübt geschwankt. Von der einen zur anderen Minuten. Ich habe so viele Tränen deinetwegen vergossen. Du sollst wissen wie es ist. Du sollst es nachempfinden. Ich habe dich nicht gefragt wie es dir geht, weil ich es gesehen habe. ....und doch tut es mir im Herzen weh, dass es dir so geht. Ich möchte so gerne, dass es uns zusammen gut geht. Aber es gibt kein "WIR" mehr. Unser Kapitel ist beendet und ich schließe das Buch und versuche es nicht mehr rauszuholen. Auch wenn mein Herz noch für dich schlägt so siegt die Vernunft und alles was war wird verblassen. Es geht mir gut - auch ohne dich!
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fuehlen
liebe
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InkeErdbeer
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Angst
Im Laternenlicht sah sie ihn.
Es war eine kühle, verregnete Herbstnacht, als sie von der Einweihungsfeier ihres besten Freundes nach Hause fuhr. Auf der Feier waren viele gemeinsame Freunde, aber auch fremde Gesichter. Gesichter, die ihre eigene Geschichte erzählten. Sie selbst war eine junge, hübsche Frau, die das Leben noch vor sich hatte. Vor wenigen Monaten hatte sie ihr Abitur nachgeholt und wollte nun die Welt sehen. Berufliche Perspektiven hatte sie noch nicht, denn es gab keinen Beruf oder Studiengang der ihr zusagte, also sollte es erstmal ins Ausland gehen. In ein paar Wochen sollte der Flieger nach Frankreich starten und ihr ein neues Leben als AuPair bieten. In dieser Nacht feierte sie ausgiebig und blieb bis in die frühen Morgenstunden hinein, da sie später ein sehr entspanntes, interessantes und vor allem herzliches Gespräch mit einem jungen Mann führte. Er war ein Student und wirkte sehr intelligent auf sie. Er schein einer dieser ehrgeizigen jungen Männer zu sein, die sie anzogen. Sie mochte es, wenn man wusste, was man will. Denn sie wusste es noch nicht. Sie unterhielten sich, tanzten und tranken. Doch irgendwann war es für sie Zeit zu gehen. Sie nahm ihre Jacke, bedankte sich für die Gastfreundschaft und verabschiedete sich sehr ausgiebig von den noch Anwesenden. Er war nicht begeistert davon und wollte sie nach Hause bringen, doch das wollte sie nicht. Sie war erwachsen und die Stadt machte ihr bei Nacht keine Angst. Also ging sie alleine aus der Wohnung, dem Haus, die Straße runter direkt in den UBahn-Schacht. Dort war sie nicht allein. Es hielten sich viele Drogenabhängige und Obdachlose dort auf, denn hier unten war es trocken und der Wind nicht so beißend. Es dauerte gar nicht lange und die UBahn fuhr in den Bahnhof ein. Sie stolperte in den Wagon, setzte sich und beobachtete die dort mitfahrenden Menschen. Die Frau mit der großen Nase, den Mann mit der Brille, jeder hatte etwas individuelles, was sie für den Moment faszinierte. Dass auch er eingestiegen war, bemerkte sie nicht. Nach einer knappen dreiviertel Stunde ertönte endlich der Name ihres Bahnhofs in den Lautsprechern und sie stieg aus. Er folgte ihr. Sie torkelte die Treppen hinauf und sang ein Lied vor sich hin, sodass sie ihn gar nicht bemerkte. Und das, obwohl er dicht hinter ihr war. In ihrer Straße angekommen, freute sie sich auf ihr Bett. Sie wusste ja nicht, dass sie nie dort ankommen würde. Sie hörte ein leises Schlurfen und drehte sich aus Reflex um und dort stand er. Zuerst erkannte sie ihn gar nicht, doch dann trat er ins Licht der Straßenlaterne. Es war ein seltsamer Moment, er lächelte, sie nicht. Ihr war vollkommen klar, dass etwas nicht so war, wie es eigentlich sein sollte. Doch noch bevor ihr klar wurde, was es war, packte er sie und drückte ihr die Hand auf den Mund. Sie wollte schreien, so laut sie konnte, doch der Schrei verlor sich in seiner großen Hand. Sie wollte ihn wegdrücken, doch er ließ sie nicht los. Er schob sie in die kleine buschige Ecke zwischen zwei großen Häusern, in denen nirgendwo ein Licht brannte. Sie weinte, hatte Angst. Er war doch so nett zu ihr gewesen. Und nun drückte er sie gegen eine der Hauswände, schob ihr Kleid hoch und drang in sie ein. Ihr ganzer Körper zitterte und die Tränen liefen über ihr Gesicht. Doch das störte ihn nicht, er wollte sie und nun hatte er sie. Hatte doch seine Freundlichkeit nicht zum erhofften Ziel geführt, musste er sich so holen, was er so sehr wollte. Als er fertig war, ließ er sie einfach fallen. Sie spürte nichts mehr, wusste nicht mehr was sie dachte, wusste nicht wie es soweit kommen konnte. Sie hatte sich doch nur nett mit ihm unterhalten. Erst ging er weg und ließ sie verstört, verängstig, zitternd und allein zurück. Doch er kam zurück zu ihr. Er kam zurück um ihr zu sagen, dass sie nicht gut war, dass er sich das anders vorgestellt und gewünscht hat. Sie hatte ihn bezaubert und nun lag sie da und er konnte nicht riskieren, dass es jemand erfährt. Kurzentschlossen trat er kräftig gegen ihren Kopf und setzte ihrem Schmerz, ihrer Angst und ihren Gedanken ein Ende.
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nirgendsueberall
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Hallo Gott,
..von Gott, dem Glauben und der schrägen Institution der katholischen Kirche.
entschuldige bitte, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Aber es gibt einen bestimmten Grund, weshalb ich dir jetzt schreibe. Ich habe nämlich das Gefühl, deine Familie, die Kirche, sei sauer auf mich. Wenn ich der Gerüchteküche glauben schenken darf, fühlt sie sich betrogen. Leider sagt sie direkt nichts dazu, eigentlich redet sie generell recht wenig mit mir. Jedenfalls fühlt sie sich angeblich betrogen und im Stich gelassen. Früher habe ich sie ja jeden Sonntag besucht, wir hatten immer eine andächtige aber irgendwie unterkühlte Zeit miteinander. Mittlerweile schaffe ich es Sonntags oft nicht. Außerdem habe ich noch ein paar andere Freunde gefunden. Mein Leben hat sich ein wenig verändert. Ich bin irgendwie auf den Geschmack gekommen, abends raus zu gehen, lange raus zu gehen, dabei viel zu trinken. Und gelegentlich einen Mann mit nach Hause zu nehmen. Nun guckt die Kirche mich nach solchen Nächten immer vorwurfsvoll an und verweist auf das Familien-Statut, in dem Dinge stehen wie "Kein Sex vor der Ehe" und dergleichen. Deshalb wende ich mich nun an Dich. Du müsstest doch wissen, dass ich dir treu bin, oder? Muss ich denn deine Familie besuchen, wenn es mir eigentlich nur um Dich geht? Natürlich glaubt deine Familie, es ginge ihr auch nur um Dich, um deinen Ruf, um dein Wohlbefinden. Aber manchmal kann ich das nicht ganz glauben. Denn ich glaube, dass Du willst, dass es deinen Freunden gut geht. Du wünschst dir, dass ich glücklich bin, stimmt's? Deine Familie ist schon so alt. Sie sind unserer Zeit weit hinterher, viele ihrer Ansichten sind so überholt. Kannst Du nicht mal mit ihr sprechen und sie in die moderne Zeit zu holen? Das wäre dann tatsächlich gut für Dich und deinen Ruf. Du würdest so viele neue Freunde finden, viele deiner alten, verloren geglaubten Freunde würden vielleicht zurück kommen. Denn den meisten Menschen bist Du allein gar nicht mal unsympatisch. Ganz und gar nicht. Ich denke sogar, dass beinahe alle Menschen an Dich glauben. Aber die Freundschaft mit dir geben nur noch wenige offen zu, weil deine Familie sie abschreckt. Wenn man sagt, man glaubt an Dich und Du bist ein guter Freund, wird man heute gleich mit deiner Familie in Verbindung gebracht. Ich weiß, dass es hart für Dich ist, das zu hören, aber Deine Familie hat ziemlich viel verbockt, ihr Ruf ist im Keller. Niemand kann das Verhalten deiner Familie mehr nachvollziehen. Sie verbietet Verhütung in der heutigen Welt. Das geht einfach nicht. Das Problem daran ist, dass diejenigen, die solche Dinge entscheiden, deine engsten Familienmitglieder, Bischöfe und der Papst, sowieso im Zöllibat leben und deshalb gar nicht betroffen sind mit etwaigen Entscheidungen über Verhütung oder Abtreibung. Das Zöllibat an sich will ich nicht anzweifeln, von mir aus ist das okay, aber einen riesen Vorteil sehe ich darin nun auch nicht. Und der große Nachteil am Zöllibat ist, dass er in den Augen vieler deiner potenziellen Freunde genau der entscheidende Punkt ist, wieso es zu dem schrecklichsten Vorfall deiner Familiengeschichte kam: Einige deiner engsten Familienmitglieder haben sich an Kindern vergriffen. Diese Geschichte hat unglaubliche Ausmaße angenommen, überall kamen neue Fälle ans Tageslicht. Deine Familie, ein Haufen großer Kinderschänder. Das ist leider die weitverbreitete Meinung über deine Familie, die katholische Kirche. Und jetzt verrat mir mal, wieso man sich freiwillig zu dieser Familie gesellen sollte. Deshalb habe ich nicht aufgehört zu glauben, nein, ganz und gar nicht. Aber mir ist immer mehr bewusst geworden, dass man Glaube und die Institution Kirche sehr gut voneinander trennen kann. Ich habe mich immer mehr von der Kirche distanziert. Aber ich glaube. Und ich glaube gerne. In Liebe, ### Tags: Gott, Glauben, Katholizismus
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/hallo-gott/998147
https://web.archive.org/web/20130531063105/http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/hallo-gott/998147
sehen
gesellschaft
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Dr_Lapsus
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Dr_Lapsus´ Laberkasten
Liebe user/innen heute möchte ich euch ein Plätzchen (kein Keks) anbieten, das uns die Gelegenheit gibt, sich über alles zu unterhalten.
Mir fiel auf, dass unser  Unterhaltungsdrang in einigen threads nicht gerade mit grosser Froide vom jeweiligen Verfasser aufgenommen wird. Deshalb kann  in diesem neu eingerichteten Thread über alles gequatscht werden, worüber wir uns  "aufregen" wollen. Wer neue verbale Kampfsportarten parat hat, möge sie uns hier offenbaren. Themen:  alles, was uns bedrückt, unangenehm aufstösst  oder auch gefällt. Eine Art thingplatz für ausgeleierte Germanen. so, Bühne frei für Labertaschen und sonstiges Handgepäck. Beitrag erstellt am:  8. 06.2016 Tags: Laberkasten, Unterhaltung, sex, Politik, Gesundheit
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sehen
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sassyyy
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und plötzlich bist du krank- sehr krank
So, bevor ich am Freitag endlich wieder „auf die Welt losgelassen“ werde,eine kleine Zusammenfassung von dem, was ich die letzten Monate erlebt habe.
Ich möchte keinen "zwingen" das zu lesen. Wer möchte, liest es, wer nicht lässt es halt bleiben- so einfach ist das ;o) Ich hatte eigentlich nie vor, das alles aufzuschreiben. Und als ich es dann geschrieben hatte, hatte ich erst recht nicht vor, das irgendwem zu zeigen. Eigentlich behalte ich "solche Dinge" lieber für mich. Aber nun gut. Der Pater, der mich die letzten Wochen begleitet hat, hat es dann irgendwann geschafft, mich davon zu überzeugen, das Geschreibsel dann doch zu "zeigen". Hier ist er nun, etwas wirr?aber nun gut.. Wirr waren die letzten monate ja auch irgendwie?;o)  Ein Tag im Mai. Ein paar Worte, die plötzlich alles verändern. Du wirst gezwungen, anzuhalten. Nicht Morgen. Nicht nachher. Nein- Jetzt. Sofort. Was du heute noch vorhattest- unwichtig. Deine Freunde, die Arbeit- alles egal! Du wolltest doch nächste Woche?. nein- auch das interessiert jetzt nicht! Und Übermorgen? Nein- plötzlich du musst dein Terminbuch für die nächste Zeit einfach weglegen. Alles einfach streichen. Du hörst die Worte des Arztes. Du verstehst, was er sagt. Zumindest die Worte kommen an. Der Sinn jedoch kommt nicht bis zu dir durch. Du weißt nichts mit den Wörtern anzufangen. Du bringst sie einfach nicht mit dir in Verbindung. Du versuchst dir einzureden, dass das alles nicht stimmen kann. Die Tränen kommen erst viel später. Tränen der Hilflosigkeit, der Verzweiflung und der Angst. Was tun? Wieso? Warum ich? Wie kann das sein? Das kann nicht sein! Nicht ich! Warum bin ich nicht eher zum Arzt gegangen? Wem sag ich Bescheid? Sag ichs überhaupt Jemandem? Kann ich das? Wie werden sie reagieren? Und die letzte Hoffnung: Hat der Doc mich nicht vielleicht verwechselt? Ich sitze vor der weißen Schiebetür. Alleine. Ich weiß, dass das alles stimmt. Eigentlich wusste ich schon viel länger, dass irgendwas nicht mit mir stimmt. Ich habe immer gedacht "blödes asthma.." tja?vonwegen?Das Kortison wurde beim LuFa erhöht. Die Luft blieb trotzdem weg. Ich geriet nachts total in Panik. Das blöde Spray half nicht. Krankenwagen. Krankenhaus. Ja und jetzt sitze ich hier. Mit einer verdammten Verdachts- Diagnose. Ich warte. Auf meine Familie. Totales Gedankenchaos. Ich starre auf die blöde Tür. Sie öffnet sich nur für Menschen, die ne passende Verkleidung haben. Für Menschen, die Angst haben. Die anderen müssen nicht hinter diese Tür. Menschen in weißen Kitteln. Überall. Mit Akten, ohne Akten. Eilige Schritte. Einer versucht irgendwie mit mir zu sprechen. Ich wende mich ab. Als könnte ich so das Gesagte auslöschen. Ich sitze da und kann es nicht fassen. Ich fühle mich hilflos. Würde am liebsten einfach weg hier. Rauslaufen. Egal wohin? hauptsache weg hier. Aber ich kann nicht. Bin unfähig irgendwas zu machen. Ich weiß nicht, wie lange ich so saß. Vor mich hinstarrte und wartete. Wartete auf was? Irgendwann fing ich an zu Weinen. Ich konnte nicht mehr aufhören. Tage vergingen. Warten. Hoffen. Bangen. Ungewissheit. Aufmunternde Worte von allen Seiten. Danke dafür. Aber trotzdem war ich irgendwie alleine. Lag die Nächte wach. Versuchte zu begreifen. War total verzweifelt. Schweigen oder offen damit umgehen? Erst mal sagte ich niemandem etwas. Ich konnte einfach nicht. Ich musste ja selber erst mal begreifen. Ich habe mich schließlich dafür entschieden, mit offenen Karten zu spielen. Aufmunternde Worte von allen Seiten. Danke dafür. Aber trotzdem war ich irgendwie alleine. Von vielen bekam ich Unterstützung, für die ich echt sehr dankbar bin! Manche zogen sich zurück- aber auch das war okay. Ich lag mit zwei anderen Patientinnen auf einem Zimmer. Die eine (eine ältere Dame) bestand nur noch aus Haut und Knochen. Sie bekam Chemo, obwohl sie ständig sagte, dass sie das nicht möchte. Sie musste sich wieder und wieder übergeben und schlief die meiste Zeit. Es hört sich blöd an, aber ich konnte kaum hinsehen?. In der drauf folgenden Nacht wurde ich von einem Gerappel wach. Ich machte das Licht an. Die Frau neben mir zitterte am ganzen Körper. Sie haute wohl dabei unbewusst mit der Hand gegen das Gitter. Sie versuchte etwas zu sagen, von dem ich nur "Durst" verstand. Mit der Situation war ich überfordert. Die andere Frau gab ihr was zu Trinken und ich schellte nach der Schwester. Ein Pfleger kam, spritzte ihr etwas und ging wieder. Eine Weile war dann Ruhe. Ich versuchte zu schlafen. Irgendwann ging es wieder los. Wir sprachen der Frau gut zu, was mir verdammt schwer fiel. Der Pfleger kam nochmals und gab ihr noch eine Spritze. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Sah der denn nicht, dass es dieser Frau total besch* ging?? Ich konnte es nicht fassen! Ich ging hinaus auf den Flur und fragte den Pfleger, was denn mit der alten Dame wäre. Ich hatte keine Ahnung, ob er es mir überhaupt sagen würde. "Sie hat hohes Fieber..." "Und sie wird sterben, richtig?" "Wahrscheinlich in den nächsten Tagen." Als ich wieder im Bett lag, war ich total durcheinander. Ich schaute nach der alten Frau. Sie schlief. Den Rest der Nacht saß ich wach in meinem Bett. Die alte Dame wurde am nächsten Tag in ein anderes Zimmer gebracht und starb am Tag drauf. Die andere Frau wurde nach 2 Tagen entlassen. Und ich begann mit meiner ersten Chemo. Erst wurde mir Blut abgenommen, um zu sehen, ob die Blutwerte eine Chemo zulassen. Ich wurde gewogen. (Das Gewicht hat wohl irgendwas mit der Dosierung zu tun) Die nette Schwester warnte mich, dass die Chemo eine längere Prozedur werden würde. Na super, ich hatte ja nicht auch so schon Angst. Mir blieb jedoch keine Zeit, da irgendwie drüber nachzudenken. Zuerst bekam ich eine Infu gegen Übelkeit, dann drei Chemos (Folinsäure, Cisplatin und Irinotecan), die insgesamt über acht Stunden liefen. Zwischendurch ncoh Spülungen mit Wasser, weil das Zeugs die Nieren wohl stark belastet. Dann bekam ich meine allererste Chemo. Sie wurde mir an den Port angeschlossen und in dem Moment, als sie lief habe ich auf irgendwas gewartet. Ich weiß nicht genau worauf?aber ich habe mich gewundert, dass rein gar nichts passierte. Ich merkte gar nichts. Es brannte etwas um den Port- aber das war auch schon alles. Ich fasste mir an den Kopf. Die Haare waren fest wie immer. Auch von Übelkeit war nichts zu spüren. Wie naiv ich war! Fast freute ich mich schon- ich fühlte mich nach einiger Zeit zwar total schwach, mehr aber auch nicht! Irgendwie gewöhnt man sich irgendwann dran, mit einem Infusomat verbunden zu sein. Das Teil hat einen Akku, so dass man sich frei bewegen kann, wenn einem danach ist. Mir war nicht danach. Auch die Nacht verlief störungsfrei. Ich lag allein auf einem 2-Bett-Zimmer. Als ich morgens wach wurde, begann die Übelkeit. Mir war einfach nur schlecht, schlecht und nochmals schlecht. Den Tag vorher war eine Diätberaterin bei mir. Sie meinte, dass mein Appetit evtl. geringer werden würde und evtl. Abneigungen gegen bestimmte Lebensmittel auftreten könnten. Mein Frühstück an dem Morgen bestand aus Haferschleimsuppe und Quark.( Keine Ahnung, ob die hier Mengenrabatte von dem Zeug kriegen- ich weiß echt nicht mehr wie oft ich das bekam..) Wenn mir nicht vorher eh schon schlecht gewesen wäre, wäre es mir allerspätestens in dem Augenblick, als ich das Zeugs sah! So stand das "Frühstück" vor mir und ich war am überlegen, was ich am besten damit jetzt mach. Der ganze Tag war schlimm. Mir war noch nie so übel. Und es wollte einfach nicht aufhören! Nachmittags kam der Chefarzt rein und gab mir Zofran- Tabletten gegen Übelkeit. An sich mögen die Dinger vielleicht wirken? Aber wie bitteschön, wenn eh nichts im Magen bleibt?! Schlaue Ärzte..grmpfh? Ich also wieder nach der Schwester geklingelt. Noch eine Infu- die hat aber dann geholfen? Ab Nachmittags kam dann ein anderes Mädel zu mir auf das Zimmer. Anna. Sie war mit ihren Chemoblöcken schon fast durch. Das erste Mal sah ich sie, als ich die Voruntersuchungen für die Chemos hatte. Mein Bett stand unten und sie wurde an mir vorbeigeschoben. Ich hob den Blick und sah dieses Mädel-ohne Haare und ziemlich dünn. Ich schaute in ihr Gesicht und sie lächelte mich an. Über dieses glückliche Lächeln von ihr habe ich ziemlich lange nachgedacht. Als sie zu mir in das Zimmer gebracht wurde schlief sie. Ich schaute sie lange an und habe mich gefragt, was ich hier überhaupt zu suchen habe. Verdammt! Ich gehörte hier doch gar nicht hin! Alles kam mir so unwirklich vor! Später unterhielt ich mich mit ihr. Wir haben lange geredet. Ich habe ihr von meiner Angst erzählt, die ich vor der ganzen Therapie habe. Ich war einfach total verunsichert, was da auf mich zukommen würde. Sie hat mir einen Teil der Angst nehmen können. Sie hat gesagt, dass ich die Chemo nicht als "Feind" sehen muss, sondern als etwas, was hilft. Sie hat es in etwa so beschrieben: Die Chemo stelle ich mir bei mir wie ganz viele kleine Zwerge vor. Diese kleinen Zwerge durchsuchen jeden Tag meinen gesamten Körper nach Krebszellen. Mit ihren kleinen Laternen leuchten sie in jeden Winkel. Wenn die kleinen Zwerge Krebszellen entdecken, dann werden diese in einen großen Korb gepackt. Immer, wenn dieser Korb voll ist, dann werden diese Krebszellen aus dem Körper "rausgeschmissen". .. wie auch immer? Darüber habe ich noch einen Großteil der Nacht nachgedacht. Schlafen konnte ich eh nicht. Anna sagte mir auch, dass sie vor dem Sterben eigentlich keine Angst hätte. Sie würde sich sogar auf ihre "Engel" freuen. Sie würden auf sie warten- und irgendwann früher oder später würde sie zu ihnen gehen. Und wir haben beide gesagt, dass sie bestimmt noch eine Weile warten müssen da oben. Dann war Tag X gekommen. Meine zweite und Annas letzte Chemo! Anna lächelte mich schulterzuckend an. Ich kam mir blöde vor. Anna machte ihre Späße mit dem Doc und ich saß da und hatte einfach nur Angst. Ich war total müde und schlief auch irgendwann ein. Nachts wachte ich dann auf. Mir war schlecht- und wie! Ich versuchte mich abzulenken, drehte mich auf die andere Seite. Drehte mich wieder zurück. Setzte mich auf. Legte mich wieder hin. Es half alles nichts. Ich versuchte aufzustehen, um ins Bad zu kommen. Es drehte sich alles. Es ging nicht. Verdammt. Was mach ich jetzt? Ich legte mich wieder hin und machte die Augen zu. Anna neben mir setzte sich auf und fragte, ob alles ok bei mir wäre. Ich nickte. Konnte sie natürlich nicht sehen. Anna holte die Schwester. Dabei gings ihr nicht besser. Es war eine schlimme Nacht. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben. Am nächsten Tag ging es dann ab Nachmittags wieder. Ich unterhielt mich wieder ziemlich lange mit Anna. Auch darüber, was sie macht, wenn sie in 4 Tagen entlassen wird. Sie war total glücklich und zuversichtlich, das alles gut werden würde. Sie wollte unbedingt shoppen gehen. Und mit Freunden ins Kino- Twilight oder wie das heißt... Da wollte sie schon so lange rein. Ich war irgendwie traurig, dass sie gehen durfte und ich von nun an wieder allein auf dem Zimmer sein würde. Aber ich habe mich auch wahnsinnig für sie gefreut! Sie hat den Mist hier lange genug mitgemacht. Sie hat es geschafft! Sie darf nach Hause! Ich gönnte es ihr von Herzen und freute mich mit ihr! Ab und an schrieben wir SMSe, weil deren Internet zuhause irgendwie nicht funktionierte. Nach ca. 5 Wochen hatte ich Besuch. Wir waren unten in der Cafeteria. Und da sah ich Annas Eltern sitzen. Mit dem Doc, der auch mich behandelt. Ich war etwas erstaunt, sie hier zu sehen. Ich hätte echt nicht damit gerechnet, dass Anna schon wieder im KH ist. Aber mir war auch klar, dass das manchmal schneller gehen kann, als man denkt. Die Mutter sah mich und kam zu mir rüber. Ich fragte sie, auf welchen Zimmer Anna denn wäre bzw. warum sie nicht mit ihnen unten wäre. Ich Trottel! Annas Mama sagte, dass Anna rezidiv ist. Sie sagte, dass Anna auf der Intensiv liegt. Und, dass die Chancen sehr schlecht stehen würden. Ich schaute sie nur an. Ich war unfähig irgendwas zu sagen. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Rauschende Leere! Das hat gesessen. Anna?? Anna? Das Mädel, das mir Mut gemacht hat? Anna?-die starke Anna! Anna, die sich auf ihr Leben gefreut hat! Die den ganzen Mist hat über sich ergehen lassen, um hinterher zu LEBEN. Es war alles so verdammt ungerecht!!! Ich brauchte Ruhe. Ich wollte keinen mehr sehen. Ich wollte auf mein Zimmer. Ich wollte nachdenken. Nachdenken über was? Was für ein Mist das hier alles ist? Wie ungerecht das ist? Keine Ahnung. Ich lag einfach nur da. Starrte vor mich hin. Anna war 17! Sie hat gekämpft, gekämpft und alles über sich ergehen lassen. Anna durfte nicht sterben! Nein! Das durfte alles nicht wahr sein! Was eine besch* Krankheit das ist! Zwei Tage später war sie bei ihren Engeln. Bei mir drehte sich schon alles um die 3. Chemo. Das MRT war gut. Die Chemo schlug an. Nebenwirkungen hielten sich auch in Grenzen. Mein Mund hatte sich aufgelöst, Übelkeit etc. Aber es ging weiter. Alles ging weiter. Ich machte mir ziemlich viele Gedanken. Ich machte den Fernseher an und fragte mich, wen zum Teufel Waschmittelwerbung oder Tagescreme interessiert. Ich konnte nicht verstehen, wie es überall normal weiterging und ich hier blöde rumlag. Es dauerte ziemlich lange, bis ich begriff, dass sich nur meine Welt und die von ein paar Freunden und evtl. Bekannten durch die Diagnose verändert hat. Aber auch bei ihnen ging es mehr oder weniger "normal" weiter. Für viele andere Menschen waren es nur Tage im Kalender- ausgefüllt mit mehr oder weniger Arbeit. Meine Welt war verändert. Meine Welt würde nie mehr so sein wie früher. Und ich glaube, auch ich habe mich verändert- etwas zumindest. Ich bin dankbar für jeden Tag. Ich denke oft an Anna. Sie war ein super Mädel. Ich habe mit ihr viel über Ängste, Zukunft etc. sprechen können. Eigentlich vertraue ich mich nicht so einfach (bzw. so schnell) jemandem an. Sie meinte zu mir, dass sie keine Angst hat, dass wir nach dem KH irgendwas Versäumtes nachholen müssen. Einfach, weil wir "da draußen" nichts verpassen. Du hast gesagt, dass wir hier viel mehr erlebt und gelernt haben, als "die anderen". Und...ich glaube, du hast recht. Ich wurde durch das Ganze nicht "aus dem Leben" geworfen...nein...ich stehe bald wieder mit beiden Beinen in meinem neu gewonnenen Leben...Ich habe gelernt, zu leben- nicht nach einem Muster...sondern in dem ich jeden Tag so nehme, wie er kommt.... und den Rest schaff ich auch noch, das hab ich dir versprochen...! ;o)
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So wie alle anderen
Wenn der Liebesaktienkurs fällt, steht es schlecht mit den Gedanken
Heute ist kein Tag wie jeder andere, heute ist ein Tag der schockierenden Erkentniss, dass man als Paar tatsächlich so wie alle anderen Paare ist. Man liegt auf der Sonnenwiese mit derselben Gleichgültigkeit und Langeweile nebeneinander wie alle anderen einander gleichgültig und langweilig gewordenen Paare; schweigt sich dabei genial an und tut so, als wäre das Schweigen ein angenehmes; beobachtet dabei voller Begeisterung sozialvoyeristisch alle anderen Menschen außer den eigenen Partner, so als wären alle Fremden viel wichtiger und spannender als der eigene Partner. Schweift man versehentlich mit dem Blick zum eigenen Partner ab, reagieren beide verlegen, weil man sich irgendwie so absolut nichts - nicht einmal small talkerisch - zu sagen hat, schon gar nichts Tiefergehendes und erst recht nichts Persönliches. Traurig aber wahr: der einzig wirklich Fremde unter Fremden ist der eigene Partner.
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Steifschulz
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Tragica Tragoedia
Das Original zu Shakespeares "Romeo und Julia" auf Latein und Deutsch mit einem gewissem Augenzwinkern. Nicht lesen ohne Latinum!
Es war einmal in Babylon, Semiramis urbem. Pyramus et Thisbe, waren dort geboren. Pulcherrimae incolae sind sie gewesen, Amabant se, doch ihre Eltern waren dagegen. Per rimam muri loquiebantur miteinander, Doch ihre ora et corpora fanden nie zueinander. So beschlossen sie extra moenia convenire, Um im umbra arboris apud sepulcrum Nini auszuleben ihre Triebe. Ibi Thisbe sedebat, sed laena appropinquabat. Thisbe in antrum fugiebat, wobei sie ihren Umhang verloren hat. Laena rumpebat Thisbi velamina, Posthac fand Pyramus ihn blutverschmiert Und stellt sich als Verantwortlicher dar. Non potebat tolerare infinitum Schmerz, Et gladium punget, sich mitten ins Herz. Das Blut lief ihm aus dem Bauch Und spritzte ut aqua ex tubo plumbeo, bis an des Ninus Strauch. Thisbe Pyramum quaerebat et sanguine sparsum fructum conspiciebat des Baumes. Schon wird sie sich bewußt des bösen Traumes. Eius corpus tremet, suum mortuum armorem videt dort, Flet, eum invadit und sagt: „Sprich mir noch ein letztes Wort!“ Tamen solum iterum oculos aperiebat, dann war sein Leben fort. Gladium Pyrami capiebat et inquit: „Etiamsi nobis vivis armorem prohibuerunt, parentes, So würdigt uns doch wenigstens eines Grabes. Et tu, arbor, color tuorum fructuum mutet in aeternum!“ Dicebat, in gladium praecipitabat und schließlich war auch ihr Leben um. Ihr Wunsch aber, wurde a deis et parentibus erhört Et nunc in una urna sub arbore cum rubro pomo apud sepulcrum Nini requiescunt ungestört.
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froidz
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Wie ein Loch aus Nichts
wenn die Einsamkeit sich ausbreitet und den Atem stocken lässt
Die Luft ist heute weicher und wärmer als die letzten Tage. Leicht streicht sie über die Wangen und gibt mir das Gefühl, alles sei gut. Da sitze ich und beobachte, wie sich das Gefühl der Einsamkeit in mir breit macht. Erst ist es ganz unauffällig, nach und nach steigt es in mir hoch und macht das atmen schwer. Panik breitet sich aus. Plötzlich vermisse ich Abende aus der Kindheit. Diese Abende an denen alle am Tisch saßen, alltägliche Dinge besprachen und die Kerze in der Mitte von uns, die Gemüter erwärmte. Die Geborgenheit, vermittelt durch den Zusammenhalt und das Gefühl, nicht alleine zu sein. Wie sehr wünsche ich mir jetzt ein Abendbrot in genau dieser Ausführung. Die Geborgenheit, die Nähe, die Liebe und die Fürsorge für einen Moment noch einmal spüren zu können. Viel zu lange her ist es, sodass ich nur noch erahnen kann, wie es sich anfühlt ein Teil dessen zu sein. Ein Teil einer Familie, die wenn auch nicht perfekt, ein zu Hause ist. Ein zu Hause in dem man Kind sein kann, sich fallen lässt und keine Ängste hat. Welches man heimsucht, wenn die Semester vorbei sind, welches einen Willkommen heißt und sich freut, dass das fehlende Stück des Ganzen, wieder zurückkehrt. Ein Ort an dem keiner deine Selbst anzweifelt, an dem die Sorgen wegwehen und sich erst bei der Abreise wieder heimlich in dein Gepäck zwängen. Dieses zu Hause, wo das warme Licht sich ausbreitet und die innere Verletzlichkeit, beschützt wird. Ein Schauder überkommt mich, die Hände zittern. Tränen stehen in meinen Augen und erinnern mich an die hässliche Wahrheit. Es gibt kein Zuhause, kein Halt und keine Geborgenheit. Und ich werde nicht mehr heimkehren. Und auch ein Teil des Ganzen bin ich nicht. Ich gehöre nirgendwo hin. Die Luft wird knapp und zwingt mich aus meinen Gedanken zurück zukehren. Die Leere fühlt sich an wie ein wachsendes Loch und manchmal bekomme ich Angst, abzurutschen und davon aufgesogen zu werden. Wie abscheulich, hässlich die Einsamkeit einen heimsucht und Glück und Hoffnung mit einem grauen Schleier bedeckt. Ein Sonnenstrahl legt sich auf mein Gesicht und trocknet die Tränen weg. Zuversichtlich singen die Vögel und auf einmal bin ich wieder hier. Hier auf der Bank, welche mich stützt, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ein warmer Wind weht mir entgegen, ich atme ihn tief ein und fühle- fühle das Leben. Ich stehe auf um den Moment hinter mir zu lassen. Ich warte ab, bis er aus der Reichweite ist und lächle. Tags: #Einsamkeit, #traurig, #familie, #gefühle
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neverendingstory
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Ungeschminkt.
Von einer schrecklich-glücklichmachenden-verletztenden "Friends With Benefis" - Beziehung
Ungeschminkt aus dem Haus gehen? Und dann womöglich noch dir begegnen? Unvorstellbar. Schließlich sollst du denken "Wow, was für 'ne Frau". Und es bereuen, wie du dich verhälst. Bereuen, dass du dich danach nicht gemeldet hast. Dass du so tust, als sei nie was gewesen. Hast es einfach vertuscht, unter das Bett gekehrt, in dem wir uns noch Wochen davor heiß und innig liebten. Ohne Küsse. Du meintest, es sei besser für mich. Damit ich nicht wieder in ein tiefes Loch falle. Wie so oft, nachdem du mir zuerst den Himmel auf Erden versprochen hast und mich dann doch zu tiefst verletzt hast. Soll ich jetzt denken, dass du nur das Beste für mich willst? Wohl kaum. Dafür mit zärtlichen Berührungen, süßem "am-Ohr-knabbern", und "sanftem-auf-die-Stirn küssen. Meinst du das macht es weniger schlimm? Mach dir doch selbst nichts vor und steh endlich mal dazu. Die Entfernung sei der Grund, weshalb aus "Friends with benefits" nicht endlich mal eine vernünftige Beziehung werden kann. Und so laufe ich top gestylt, mit lockigem Haar, das dir ja so sehr gefällt, durch die Straßen. In der Hoffnung dich zu treffen. Total zufällig würd ich Hallo sagen und auch so tun, als sei nie was gewesen, in all den Jahren.
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Wintermute
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Schwäche, die den Körper verlässt
„Welcome to the Jungle“ hält, was es nicht verspricht
Männerballett hat häufig etwas unfreiwillig Komisches. Die anmutigen Bewegungen zu zarter Musik wollen nicht so recht zum Körperbau eines Jägers passen. Nach Rudolf Nurejew und John Travolta darf sich jetzt auch der Ex-Wrestler „The Rock“ in die kurze Liste von Ausnahmen dieser Regel eintragen. Denn wie sich der stämmige Kampfsportler durch Peter Bergs neuen Film „Welcome to the Jungle“ bewegt, erinnert eher an die Choreographie eines gewalttätigen Tanzes als an die wüsten Prügelszenen aus dem Zeitalter von Bud Spencer und Co. Elegant trotzt „The Rock“ ein ums andere Mal der Schwerkraft, wenn er sich mit seinen zahlreichen Widersachern anlegt, und auch schauspielerisch überzeugt er mit seinem charmant-naiven Auftritt neben Hollywood-Urgestein Christopher Walken und einem Sean William Scott in Bestform. Abgerundet wird das Ganze von einer souveränen Kamera, einem albernen aber sehr kurzweiligen Drehbuch und gerade im Zweikampfbereich einer Reihe spektakulärer Spezialeffekte, die schon beim Zusehen weh tun. „Welcome to the Jungle“ ist ein weiterer Fall eines Kinofilms, dessen Trailer wesentlich schlechter aussieht als der Film selbst, und der alles einlöst, was der desillusionierte Zuschauer schon längst nicht mehr erwartet: gute Unterhaltung. Wer sich die Spannung auf den Film erhalten will, sollte ab hier nicht mehr weiterlesen. Die Geschichte von „Welcome to the Jungle“ führt ihren Hauptdarsteller zielstrebig von einer Prügelei in die nächste, zieht aber zunächst eine klare Trennlinie zwischen guter Gewalt (Fäuste) und böser Gewalt (Schießgewehr). Und da der von „The Rock“ gespielte Fachmann für Wiederbeschaffung verlorenen Eigentums ein grundguter Mensch ist, kündigt er seinem Gegenüber die Schläge dialektisch mit einer Option A (freiwillige Kooperation) und einer Option B (blaue Augen) an. Niemand, der im Film auf die Matte geschickt wird, kann sich anschließend beschweren, keine Wahl gehabt zu haben. Im Kampf gegen einen Manchester-Kapitalisten (Walken), der wie „The Rock“ hinter dem Hobby-Schatzsucher Travis (Scott) her ist, wird diese bedingt friedfertige Arbeitsmethode jedoch einer harten Belastungsprobe ausgesetzt. Da hilft es auch nichts, dass der Hauptdarsteller ein ums andere mal beteuert: „Ich will nicht kämpfen.“ Gepeinigt im Kampf gegen seine schier übermächtigen Feinde wirkt er mitunter wie der Protagonist der wunderschönen Printkampagne, die der Baumarkt Hornbach zur Zeit geschaltet hat: „Schmerz ist Schwäche, die den Körper verlässt“. Irgendwann um die 80. Filmminute herum verliert „The Rock“ dann doch seine Unschuld und schießt auf jeden, der auch auf ihn schießt. Ist das moralisch verwerflich? Man muss dem Film zugute halten, dass der Gebrauch von Waffengewalt auch noch in diesem Stadium der Geschichte wie ein unerfreulicher Fremdkörper wirkt, und das ist bereits mehr, als 99% aller Actionfilme leisten. Denn „Welcome to the Jungle“ ist tatsächlich nicht mehr und nicht weniger als ein Actionfilm. Ein sehr guter. "Wichtige Links zu diesem Text" Filmproduktion
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/kino-tv/schwaeche-die-den-koerper-verlaesst/633595
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freie-zeit
kino-tv
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Timm_Klotzek
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Teach First
Können private Initiativen die Bildungsschieflage beheben?
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/ausbildung/teach-first/651012
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coluora
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welche Farbe haben meine Augen?
familientragödie
selbstbewusst stehst du neben dir und richtest den Blick über mich. Deine Augen liegen 30cm über meinen und vielleicht weißt du deshalb nicht welche Farbe sie haben. Deine sind braun. Ich weiß es, weil ich oft zu dir aufsehe. Weil ich mir manchmal nicht sicher bin, aber wenn ich in deine Augen blicken kann und du dann so herzhaft über die meinen schielst verliere ich mich. In den Gedanken, dir wichtig zu sein. Berührt werde ich nicht von dir. Eine Leine, die dich zurückhält mich anzufassen. weißt du noch wie ich mich anfühle? Kennst du noch das Gefühl meiner Haut auf deiner? ich kenne es nicht mehr. Ich kann mich nicht erinnern wie es war deine Lippen auf meinen zu spüren. Erinnerst du dich? kennst du noch meine Stimme, als sie noch unbeschwert und unverletzt geklungen hat? Mein vernarbtes Herz schreit nach dir genau wie früher doch die Stimme verhallt in deiner Luftleeren Brust. Der Laut verschwimmt während du immer weiter und weiter in den See steigst und aufhörst zu versuchen zu verstehen was es sagt. das herz. meins. ich weiß, dass du nicht schuld bist. sieh haben es dir genommen, aber ich bin auch nicht schuld. Unschuldslamm. unschuldig an der endlosen Erwartung meiner, dich endlich wieder zu fühlen.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/welche-farbe-haben-meine-augen/1438179
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liebe
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fragmichnicht
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machtspiel
ich sehe mich wie auf einer überwachungskamera. ein verbotener film. ich im hinuntergeschobenen kleid. ich sehe wie er heraufläuft, im verbotenen film
wartend stehe ich an der tür, er hat schon geläutet, läuft die treppe herauf. ich bin begeistert von seiner spontanität. genau deswegen stehe ich halbnackt in der tür, so wie er es wollte, mein kleid hängt wie ein rock über meine hüfte, einen bh hatte ich an diesem morgen erst gar nicht angezogen. meine unterhose halte ich in meiner hand. er mag es, wenn ich ihm zeige, dass ich will. er kommt immer näher und meine lust steigert sich. er kommt immer näher und meine sicherheit läuft gleichzeitig davon. ich sehe mich selbst wie auf einer überwachungskamera. ein verbotener film. ich im hinuntergeschobenen pünktchenkleid. seine lolita, wie er mich nennt. ich sehe auch ihn, wie er heraufläuft, im verbotenen film. hungrig nach mir. nach ihm selbst. er will mich spüren. und sich. vor allem sich. meine sicherheit noch weiter weg. ich frage mich, ob es das ist, was ich will. eine beziehung, die man keine nennen kann. machtspiel. am liebsten wäre ich seiner forderung nicht nachgekommen, wäre ordentlich angezogen. wäre nicht feucht. wäre nicht bloßgestellt. er ist da. er sieht mich an. mein gesicht und was es verrät. er will keine tränen sehen, keine unsicherheit, kein ihm zu liebe, keine verliebtheit, keine angst. und er sieht das alles nicht. er sieht mich an. nicht mehr mein gesicht. ich gehe einen schritt auf ihn zu, er schiebt mich zurück, schließt die tür. fragend sein blick ob wir auch sicher alleine sind. noch widerwillig lasse ich mich berühren. unsicherheit läuft davon, widerwilligkeit läuft davon, die frage nach richtig oder falsch läuft davon. beinahe. ich lasse mich möglichst weit fallen und komme doch immer zu früh auf, am harten boden der bloßen körperlichkeit. und trotzdem will ich es. er fickt mich und er fickt mich richtig. so wie ich es will, so wie er es mag. aber er fickt auch meine gedanken, mein herz, meine gefühle. danach beginne ich zu weinen. aber das macht nichts. ich bin schon wieder allein.
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fuehlen
sex
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Mialina
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Du
Ich wünschte ich könnte Dir noch mal ins Ohr flüstern: "Fick mich einfach!"
Du?! Ich vermisse Dich. Ich vermisse die Art wie du mich ansiehst. Mit deinem zynischen Blick, den Mund immer leicht spöttisch verzogen. Das Begehren blitzt in deinen Augen auf, wenn ich dich anschaue. Dein Wunsch mich zu besitzen flammt auf, ich sehe es jedes Mal aufs Neue und auch mein Bauch fängt an zu kribbeln. Deine Hand wandert dann in meine Haare und ziehen meinen Kopf zurück, so dass ich nach Luft schnappen muss, kurz bevor du mich küsst. Ich vermisse die Art wie du mich zu eigen machst, wie du mich besitzt und benutzt. Dein Kopfkino wird zu meinem und immer leben wir es aus. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, so wäre es der, noch einmal bei dir zu sein. Noch eine Nacht in deinen Armen zu verbringen. Das Licht auf deiner Haut tanzen zu sehen, mit Dir die Nacht zum Tage zu machen. Das Licht anzulassen um alles zu sehen, jede Regung, jedes Härchen. Ich wünschte ich könnte Dir noch mal ins Ohr flüstern: "Fick mich einfach!" Du?! Ich vermisse Dich, der Sex mit Dir war der Beste meines Lebens. Tags: Fick mich einfach!
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fuehlen
sex
814,329
1,512,509,700
CaraRuna
http://www.neon.de/user/CaraRuna
einzig
.. .. ..
Ich werde dich beschützen. Das habe ich mir schon damals geschworen, als alle Schwüre wie Hall von den kahlen Wänden prallten. Damals in einsamen Betten, aneinandergereiht wie tote Sardinen in hübsch aufgerollten Blechdosen. Beschützen vor dieser Welt. Vor allem Unvorhersehbaren. Vor allen Dolchen die sich in dich bohren und halb genüsslich eine knirschende Umdrehung formen. Zu kostbar bist du mir. Zu einzig. Schlag auf Schlag pulsierende Musik in meinen Ohren. Damals wie heute. Ich ziehe die Einsamkeit vor. Vor das Verlassen werden ziehe ich sie. Forme sie um uns wie eine Wand aus Stahl. Undurchdringlich. Und spüre dich dumpf und ziehend in dieser Landschaft aus Kristallen. Es ist still. Nur wir beide in Zeitlupe, im Rhythmus des Lebens. Gedämpfte Emotionen, glucksende Geräusche aus den Gedärmen der nicht greifbaren Erinnerung. Ich werde dich beschützen. Auch wenn du meinen Schutz aus fahlen Zeiten nicht mehr brauchst und du mich warm pochend an das Leben erinnerst. Du, mein Herz.
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nnoaa
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Sie befand sich in einer Zwickmühle. Es gab kein Zurück mehr; nur ein Vor, das ihr Ende bedeutete. Das waren die Spielregeln. Dabei wollte sie eigentlich einfach ein bisschen mit dem Feuer spielen. Dass hierbei Steine, auch die ihres Herzens, ins Rollen kamen, war nicht geplant. Nun lag sie da, die gefühlte Endlosigkeit des Verlierens vor Augen und konnte nichts dagegen tun. Eine ausweglose Situation ohne Wegweiser. Das einzige Schild am Anfang der Sackgasse hatte sie fleißig übersehen, die Kampfeslust war zu groß. Sie hatte sich für die schwarze Identität entschieden, dachte, mit der Ungewissheit der undurchdringbaren Dunkelheit könnte man das reine, farblose Weiß besiegen. Doch als sich der Nebel lichtete, stellte sie mit Grauen fest, dass ihre Zeit schon gekommen und wieder lautlos gegangen war und sie diese einfach hatte vorbeiziehen lassen. Der Verstand hatte ihr Streiche gespielt, während sie ihr Ego sanft streichelte. Zu Anfang hatten beide abwechselnd auf Risiko gesetzt. Ein gegenseitiges Beobachten, dennoch nur auf den eigene Besetzung fixiert. Im Radio lief Marilyn Manson , düster. Irgendwann hatten sich die Positionen eingependelt, beide hatten sich auf eine Rolle festgelegt und sie sich auch füreinander zugeschrieben. Der erste Akt des Dramas konnte beginnen. Das Poster über ihr zeigte Marilyn Monroe im weißen Kleid, lachend. Voller Vorfreude hüpfte ihr Herz mutwillig mit dem Puls der Zeit. Sie würde es schaffen, den Kampf gegen die Windmühlen gewinnen. Forsch setzte sie einen Schritt nach dem anderen, ihr Gegenüber tat es ihr gleich. Jeder Handlungsansatz wurde bedacht und schließlich dreimal überdacht vollzogen. Doch wer kann schon in die Zukunft sehen. Und in den Kopf von Mitmenschen. Beruhigenden Rauch in die Lunge ziehen, tief. Schon bald sah sie ein Ende nahen, der Todesstoß über die Klippen ins Meer der Emotionen. Sie hörte die Brandung rauschen, kurzzeitig überkam sie leichter Schwindel. Ein letztes Mal bäumte sie sich auf, ein Adrenalin-Cocktail aus Wut, Vorahnung und Schrecken. Vergebens. Fehler werden im Spiel nicht vergeben. Aus Geben wurde irgendwann nur noch Nehmen. Eine Gegenseitigkeit, die nicht auf Gleichgewicht beruhte. Sie wurde an ihrer schwächsten Stelle getroffen, ihrer unbedachten Offenheit. Der Mitspieler entwickelte sich zu einem geschlossenen System, das nun undurchdringlich war. Ihr Ende war schon vor dem Ende da. Weiß wurde zu grausam. Verloren. Verdammte Fickmühle!
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Çekirdek
und ein kleiner gemischter Salat.
Diese Großstadt mit ihren duttgekrönten Prinzessinnen strudelt mir die Hormone um den Hirnstamm. Schaulaufen. Inhaltsleer und nährstoffarm aufreizend, wie die Mogelpackungen im Supermarktregal. Ich bemühe mich trotzdem, bei den letzten sommerlichen Bohème-Leggings nicht aus der Blutarmut zu kippen. Mit Grashalmen von ausgelaugten Grünflächen zwischen den Fingern suche ich Silhouetten stattdessen auf dem strahlendblauem Grund über mir. Gestern habe ich im Traum zwei junge Rehe durch einen Campingplatz verfolgt, bis unser Spiel vor einer zähnefletschenden Tigerfrau verebbte. Wer nicht jagt, gewinne nie, äußerte sie und sprang entschlossen auf mich zu, während die Rehe schnellschaltend schon längst hinter den Aluwohnkästen verschwunden waren. Zweimal zwei dicke Lidwülste vor meinem Augapfel sortiere ich Erinnerungen. Meinen Fieberträumen nach zu urteilen, war es mir wohl eine inhaltsüberreife Vernissage zu viel. Einmal zu oft verloren gegangen im Rudel fadenkreuzloser Kaffeegourmets, die, wie auf ihren Schlendermeilen-Hochsitzen, lieber alles ein bisschen treffen, statt sich mit Streuschüssen in der Präzision zu verlieren. Ich gratulierte der Künstlerin; im Geiste auch dafür, dass sie lieber Andere nach Aussagen suchen lässt. Der Bus setzt mich für einen melancholisierenden Rückweg ab. Die Holzstreben der Bank halten einen schlafenden Betrunkenen über seinem eigenen Auswurf. Vernehmbar schmatzend, nährt sich ein Igel unter ihm vom frischen Magensaftkompott, tapst naseweis um den Brei, während ich mich leise in beider Nähe zu einem Zuschauer postiere. Im dimmen Licht verschmelzen Mensch und Tier zu einem treffenden Schauspiel über die Harmonie mit der Natur inmitten gewohnter Überlegenheiten. Ich bin erfüllt, nur meiner Kamera ist es zu dunkel inszeniert. Eine Unbekannte reicht Sonnenblumenkerne, als wir im spätabendlichen Treiben der Restaurants auf letzte Clubbrüchige warten. Später in einer Bar werden nichtssagende Filme von Seidl und mit Lynch laufen und ich nicht umhinkommen, nur hinter richtungslosen Gesichtern dafür perfekte Projektionsflächen zu vermuten. Tag der Abreise. Ohne mein Zutun haben sich Krähen mit mir verbrüdert. Ich sitze am Wasser und schwelge in ihren Bemühungen zum Kern menschlichen Ausschusses vorzudringen. Mit punktgenauem Schnabelwerk und ausnahmslos mäßigem Erfolg reissen sie unmerkliche Spuren aus Styroporboxen, Papiertüten und Alubällchen. Eine seltene Passantin erkundigt sich bei einem der Vögel, ob es denn schmecke, dann bemerkt sie mich etwas abseits sitzend und ein kurzer, einmütiger Blick spannt im Vorübergehen ein heiteres Grinsen über unsere Gesichter.
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"Ich bin ein Mathe-Depp"
Unser Autor stellt sich seinem Jugendtrauma - der Mathematikprüfung.
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SunshineHasl
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Liebster 1 1/2 monatiger One-Night- Stand
Nun ist es soweit, wir sind nicht mehr ein One-Night-Stand Pärchen und auch keins mehr was es offiziell tun muss,
denn was bleib sind nicht die tollen Erlebnisse, der Sex oder etwa die langen Gespräche nach der Zigarette "danach",dein Geruch, dein Optimismus, dein Klang deiner Stimme, dein Schweiß der nie unangenehm gerochen hat,die Suche nach dem was perfekt sein sollte, die vielen Restaurant besuche mit Katastrophen,deine Sprüche die mir zeigen sollten das ich mehr als ein One Night Stand für dich war.... Nein, es sind die Vorwürfe, die Versprechen die gemacht wurden, das Verletzungsrisiko auf allen beiden Seiten, die Ungewissheit die im Raum steht,der Heartbeat der runter geschraubt wird, der pure Egoismus alles verdrängen zu wollen, die Diskussionen über die man lieber nicht mehr nach denkt,macht und die Tatsache Respekt zu zeigen, diese eine beste Freundin die sich in Dinge einmischt die sie nichts angehen und die Tatsache das es nie richtig besprochen wurde weshalb man getrennte Wege gehen soll, wo man sich fragt ob das es wert war dass man sich in die Quere gekommen ist. Das der betrunkene Amor der den Pfeil in mein Herz geschossen hat ohne zu merken das er die Falsche erwischt hat. Es hätte besser Enden können, aber die Tatsache dass ich an allen Schuld bin, weil du nicht begreifen willst das es Dinge gibt die man sich ins Gesicht sagen muss, dann ist es die sinnloseste Sache die mir in meinem Leben je passiert ist. Denn der Kummer der wieder aufgerissen wurde ist wieder da. Das Selbstmitleid habe ich satt.Aber erniedrigen lasse ich mich nicht mehr von dir damit du Bescheid weißt. Du weißt auch das eine Freundschaft unmöglich aufzubauen ist, wenn immer wieder Holz ins Feuer kommt und es lichterloh brennt. Am Ende bleibt das Herz was leidet und nicht die Freundschaft. Lebewohl lieber One Night Stand & say Goodbye. Ich hoffe mein Herz wird wieder heil.
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laurifiona
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Investition.
Wir alle investieren, investieren in Dinge die nicht zurück investiert werden können.
Investition. Du bist eine Investition – ich investierte und weiß noch nicht was es bringen wird. Ich lächle dich an, schenke dir meine Freude. Ich will investieren, mich so fühlen als ob es richtig wäre. Der Mensch denkt so viele Gedanken und doch bist du, die Investition, immer wieder der, der durch meinen Geist schwirrt. Du nimmst ihn ein, vernebelst ihn und bringst mich zum lachen und gleichzeitig zum weinen. Jeden Abend lieg’ ich im Bett, denk an dich und investiere Zeit. Kostbare Zeit, kostbare Gedanken. Investition. Investition die nur vielleicht etwas bringen wird? Ich weiß nicht ob du es auch tust. Investieren. Hast du Gefühle schon investiert oder bin es wieder nur ich? Ich bin es immer. Ich investiere, investiere in Dinge die nicht zurück investiert werden können. Ich - und irgendwann hoffe ich das du endlich sagst: "ich investiere in dich." Tags: investition, liebe, sex, Freundschaft freundschaft oder liebe, Freundschaft plus, Mann-Frau
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liebe
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inspireme
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"Pass auf dich auf, ja?"- Und tschüss
Über die Schnecke, die sich Zeit nennt
"Was, du bist immer noch mit ihm zusammen?" "Früher hast du dein Leben noch gefeiert" "Du denkst das geht ewig so? Is ja süß!" Jap. Genau solche Sprüche gehören schon fast Routine mäßig dazu, wenn ich alte Freunde treffe und ich weiß ja selbst dass es schon fast lächerlich ist aber JA ich mach schon wieder was mit ihm, Ich "feier mein Leben" immer noch (Nur nicht mehr so häufig vielleicht...) und JA vielleicht bin ich so naiv und denk' dass das ewig so geht.... Wenn ich dich jeden Tag sehe, rückst du damit immer wieder ein Stückchen näher zu mir...und das seit 2 Jahren..rechnet man die Tage, an denen wir uns nicht gesehen haben in diesen 2 Jahren zusammen kommt dabei eine sehr kleinlaute Summe heraus. Umso schlimmer ist es, wenn es dann dochmal soweit ist und einer von uns in den Flieger steigt. Das Ziel dieser "Reisen" ist dann meistens dasselbe (zumindest Grob betrachtet): Lloret de Mar, Callela, Barcelona, Lissabon, Rimini...und nun auch Bulgarien, Goldstrand. "Pass auf dich auf, ja?" Du siehst mich an, und merkst meine Unruhe sofort. Seit dem Tag an dem du die Reise gebucht hast, bis zu dem heutigen, an dem ich mit dir vor diesem beschissenen (pardon) Bus stehe, der dich in ein Land voller Alkohol,Frauen und Sex führt. Ich lasse mir nichts anmerken und grinse dich an "Bis bald dann, machs gut" , bloß keine Emotionen oder gar Schwäche zeigen!!! Minuten, Tage, Wochen vergehen und der ganze Mist fängt dann erst richtig an. Ablenkung muss her, d.h. überfüllte Clubs und viel Zigaretten...hilft aber auch nur solange, bis ich wieder im Bett liege und darüber nachdenke, was du so tust...oder mit wem du gerade irgendwas tust. Ein gemeinsamer Urlaub is dieses Jahr nicht drin.. "Sorry Süße, holen wir nach ja?", "Ja klar, kein Ding!" , er darf ja schließlich nicht wissen, dass ich mir schon sämtliche Reiseziele und Strandabende ausgemalt hab... Ob es Eifersucht oder Panik ist, alleine gelassen zu werden, weiß ich selbst nicht genau. Vielleicht ist es son Mittelding... Die Zeit ist das, was mich am meisten fertig macht, was ist bloß mit ihr los?? In den schönsten Momenten hat sies nicht eilig genug und in solchen, an denen man einfach ein paar Wochen vorspulen mag, zieht sie sich so lange wie ein Kaugummi, dass man ein paar mal um die Finger wickelt. Hoffnungslos verkitscht aber bis du wieder kommst, zähl ich trotzdem die Tage...
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Christoph_Koch
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In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Wie haben dir dir Artikel "Leuchtende Sünde", "Tierisch Öko" und "War Games" gefallen?
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init-admin
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Schwul ist cool
In Deutschland werden Homosexuelle inzwischen nicht mehr von der Sittenpolizei verfolgt, sondern von SCHWULOPHILEN Frauen. Ein Opfer klagt an.
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Shalalo
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Guck doch mal
Da zupft etwas an deiner Hand. Deine alte Bekannte. Ganz klein ist sie wieder, ein bisschen blass um die Nase. Aber sie flüstert dir leise zu.
Da sitzt sie, gleich hinter dir. Die Hand auf deiner Brust, direkt an deinem Herz. So hält sie dich fest. Mit kalten Händen. Sie guckt grimmig und raunt dir zu. "Das geht schief. Das endet wieder fies. Ich sags dir. Geh da nicht hin!" Du lauscht aufmerksam. Ein kalter Schauer läuft dir über den Nacken und verpasst dir Gänsehaut. Deine Ohren sind gespitzt und hören ihr zu. Deine Augen aber schauen gebannt auf ihn. Vielleicht ist er es. Kann das sein? Ist er endlich da? Da zupft etwas an deiner Hand. Du schaust herunter und siehst sie, deine alte Bekannte. Du hast sie lange nicht gesehen. Ganz klein ist sie wieder, ein bisschen blass um die Nase. Aber sie lächelt zaghaft und flüstert dir leise zu: "Guck doch mal!" Also gehst du einen Schritt näher ran, damit du ihn besser ansehen kannst. So richtig erkennst du ihn noch nicht. Ist er es? Die kalte Hand auf deinem Herz aber hält dich zurück, hält dich fest. "Nein. Bleib hier. Das ist er nicht. Geh nicht näher ran!" Da zupft es wieder an deiner Hand: "Guck doch mal!" Die Wangen sind schon rosiger, die Augen leuchten. Ihr Lächeln gleicht der Sonne. Du schaust wieder zu ihm. "Jetzt guck doch mal!" sagt die Kleine wieder. "Das ist er!" Gegen den Druck der kalten Hand auf deinem Herz lehnst du dich nach vorn, um besser sehen zu können. Es scheint wirklich, als wäre er es. Wenn du noch ein Stück näher ran gehst, um besser sehen zu können, dann wüsstest du es. Aber die kalte Hand hält dich fest in ihrem Griff. Da zupft die Kleine wieder an deiner Hand. "Jetzt guck doch mal hin!" Die Liebe lächelt immer breiter, sie lacht richtig und zerrt dich nach vorn, dreht dich noch ein wenig, und zieht dich geschickt aus dem Griff der kalten Hand. Die Angst zischt nochmal "Nein, verdammt, bleib hier! Das ist er nicht!" und ihr kalter Atem jagt dir einen Schauer über den Rücken. Da stolperst du aber schon nach vorne, und ehe du weißt was passiert ist, stehst du vor ihm. Und endlich erkennst du ihn. Tags: Innerer Kampf
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Die Netiquette
Tipps für ein gutes Miteinander in der Community.
In der Community könnt ihr euch über Themen austauschen, die euch interessieren. Ihr könnt eigene Texte und Bilder veröffentlichen und euch in Gruppen, in Gästebüchern oder über die PN-Funktion unterhalten. Die Community lebt von den Inhalten, die ihr erstellt und von der Diskussion über die Themen, die euch interessieren. Damit ihr euch auf NEON.de wohlfühlt, gibt die Netiquette ein paar Tipps für einen respektvollen Umgang miteinander. Tipp 1: Bleib – in der Diskussion – sachlich. Natürlich kann es sein, dass dich ein Thema emotional berührt oder du eine komplett andere Meinung als der Autor des Textes hast. Selbstverständlich darfst du ihm das sagen. Aber achte dabei darauf, einigermaßen sachlich zu bleiben und niemanden persönlich anzugehen. Denn dann ist die Chance, dass der Autor und du euch wirklich über das Thema unterhalten und herausfinden könnt, was hinter der Meinung des jeweils anderen steckt, wesentlich größer. Tipp 2: Sei respektvoll anderen gegenüber . Beleidigungen sind verletzend. Auch dann, wenn die davon betroffene Person einem gerade nicht gegenübersteht, sondern man sich nur über das Netz unterhält. Gegenseitige Beschimpfungen haben weder in den Texten selbst, noch in den Kommentaren dazu etwas verloren. Das man nicht immer einer Meinung ist, ist normal, es ist aber kein Grund für Beleidigungen, Drohungen oder herablassende Kommentare. Tipp 3: Achte auf Verhältnismäßigkeit . NEON.de bietet viele verschiedene Möglichkeiten, sich auszutauschen. Dazu gehört neben den Kommentaren eben auch die Nachrichtenfunktion und das Gästebuch. Du verstehst die Meinung oder das Verhalten eins anderen NEON-Users nicht? Kein Grund, das gleich in einem eigenen Beitrag zu sagen. Schreib den User am besten zuerst privat an und versuche, eure Meinungsverschiedenheit beizulegen. Wenn das nicht klappt, könnt ihr uns unter dem NEON-Account gerne eine PN schreiben. Wir versuchen dann, das Problem mit allen Beteiligten gemeinsam zu lösen. Werbung wird gelöscht. Generell gilt: Die NEON-Community ist keine Plattform für PR- oder Werbetexte. Texte, die einen werbenden Charakter haben und die auf externe Websites verlinken, wo man das Produkt oder eine Dienstleistung kaufen oder ein Abonnement abschließen kann, werden von uns gelöscht. Wenn der selbe Account mehrfach solche Texte einstellt, werden wir den User sperren.
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Von Flüssen
Dunkel. Stickig und dunkel. Jonas war mulmig zumute. Etwas schien in der Finsternis auf ihn zu warten. Da war mehr als eine Ahnung...
Dunkel. Stickig und dunkel. Jonas war mulmig zumute. Etwas schien in der Finsternis auf ihn zu warten. Da war mehr als eine Ahnung. Es strich schnaubend um seinen Kopf herum, Jonas konnte deutlich den stumpfen Atem schmecken. Was für eine Melange. Saure Fäule und warmer Muskat. Die Kehle zugeschnürt und trocken harrte er aus, krallte sich in den ledernen Bezug seines Sessels. Ein Gedanke huschte durch seinen Kopf, flüchtig und leicht und doch zu präsent, um ihn gänzlich zu ignorieren. Es gab nur einen Weg. Jonas öffnete schlagartig die Augen. Den Moment der Verwirrung nutzte der Gedanke und entwich durch die klitzekleinen Pupillen. Ehe Jonas sich versah, bekam er mit den Augen nur noch das entblößte Hinterteil zu fassen und auch das entglitt seinem Blick spielend, der Gedanke verschwand leise kichernd hinter dem Spiegel. Verdammt. Vertrödeln konnte er trotzdem nicht viel. Zeit schon gar nicht. Der Finsternis war auch das schnaubende Wesen entstiegen. Es stand mit einem weit geöffneten Hemd hinter ihm, die Haare hochgebürstet, das Brusthaar zu einem kleinen Trampolin für die Goldkette verkraust. Die Hände. Jonas erschrak. Die eine war mit einer Schere verwachsen, an der noch die Reste eines Gemetzels klebten. Die andere war mit einem hellbraunen Strauss gefüllt. Locken. Jonas musste nicht erst panisch tasten, es waren augenscheinlich die seinen. Die Leere in seinem Kopf war Entsetzen gewichen. Augenscheinlich war sie auf seinen Kopf geklettert. Nichts hielt ihn mehr auf diesem Stuhl. Jonas Beine strampelten verzweifelt, anders als der Frosch bekam er weder Butter geschweige denn Boden unter seine Fußsohlen. Das Monster hatte den Stuhl zu hoch gepumpt. Schon näherte sich der Troll mit einer Sprühflasche. Achtlos hatte er den Lockenstrauß auf den Boden geworfen und machte sich aus dem Schutze des Sprühnebels heraus daran, den eher kärglichen Rest von Jonas Kopf zu tilgen. Genussvoll grunzend. Jonas überlegte fieberhaft, wie er nur in diese Situation hatte geraten können. Eigentlich überflüssig. Das Schlachtfeld um seine Gedankenwelt herum wurde ihm flugs mithilfe eines Spiegels präsentiert, die rasante Fahrt gen Boden schloss sich nahtlos an. Wegelagerei ebenso. Der riesige Troll war immer noch sichtlich Stolz auf seine Arbeit, zumindest ließ er sich mit einem Goldtopf nicht geringer Größe entlohnen. Blank wie sein Kopf, durchfuhr es Jonas, als er seine Taschen einige Zeit später durchforstete. Eine Flusskreuzfahrt ohne Geld, das ging so nicht. Ein Besuch beim Friseur ging auf einem Schiff eigentlich auch nicht, aber Gedanken hinterherzujagen war im Moment nicht Jonas große Stärke. Sozialisation und fremde Menschen waren schon ein Graus und auf diesem Schiff schien es nur Trolle zu geben, die ihm mindestens nach den Haaren, nach Geld trachteten. Beides war fort und so beschied er, das Weite zu suchen. Beiboote gab es zuhauf. Beiboote mit einer Reling, die Jonas nicht überblicken konnte. Besser, er machte sich an den Bau einer eigenen Schaluppe. Als die versammelte Gesellschaft beim Dinner Titanophilie probte und gewaltige Mengen verspeiste, griff er sich eine Feueraxt und verschwand im dunklen Gewirr aus Gängen. Am Ende dieses Labyrinths lag seine Kajüte. Holzvertäfelt. Sein Bett verwandelte sich alsbald in Spanten, die Holzlatten an der Wand gaben hervorragende Planken ab. Im Hackeifer ging auch die Stehlampe in Dolle und Riemen auf. Zu kurz gedacht. Nägel fehlten, aber mit der schiffseigenen Seife ließ sich schon so einiges an Fugen kitten. Stolz betrachtete Jonas sein Werk und beschloss, besser keine Zeit zu verlieren. Schon schleifte er seine Nussschale durch das Geäst aus Höhlen an die Oberfläche. Hören konnte ihn niemand, das Dinner war einem orgiastischen Tanzfest gewichen. Jonas ließ das Boot achtern ins Wasser, umklammerte seinen Riemen und sprang hinterher. Kaum begann er mit dem Rudern, befand er sich in einem gewaltigen Mahlstrom. Das Wasser drehte sich um seine Schaluppe und erst, als der Riemen während eines kräftigen Zuges zerbrach, beruhigte sich der Fluss. Besänftigt trieb er Jonas samt gezimmertem Boot an einen Kribbenstrand aus Kies. Jonas schwang sich behände über den Bug und fand sich in der Einöde wieder. Weit weg von jeglichem Weg, heimwärts. Überwältigt von den Eindrücken lies er sich in die laue Sommernacht fallen und blickte in die Sterne. Wie klein er war. Noch kleiner aber war die Mücke, die ihn ansteuerte. Auch sie war geschafft von den Strapazen eines Tages ohne wirklichen Blutgenuss. Die Blase auf Jonas Hand wirkte wie die Verlockungen des Paradieses auf das Insekt. Ein Wasserbett mit lebloser Speisekammer daneben. Grandios. Die Mücke landete und stach beherzt zu. Auf kurze Sicht eine plausible Entscheidung. Mit Brille wäre ihr aber das Malheur nicht unterlaufen. So schmeckte sie noch einen winzigen Tropfen Blasensaft, ehe eine rauschende Flut über sie hereinbrach.
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PRT tut gar nicht weh!
Alle anderen Angsthasis da draußen können aufatmen: Auch wenn es so klingt, PRT Spritzen in den Rücken zu bekommen ist wirklich beinahe schmerzlos.
Es wurde mir von allen Seiten versichert, von Freunden (danke, Manuel ;)) und Nachbarn, aber natürlich habe ich es nicht so wirklich geglaubt, habe ich doch schon seit früher Kindheit panische Nadelangst (zu oft krank gewesen als Kind, zu oft gepiekst worden). Mein Kinderarzt hatte zum Zwecke der Blutabnahme sogar verschiedene Geräte und „überraschte" mich bei jedem Besuch mit einer neuen Methode, von der schlichten Nadel, die mit Wucht in den Finger gerammt wurde, bis zu einem Gerät ähnlich wie ein Tucker, Finger reinlegen, zuschnappen lassen, entsetzt gucken, quieken und mit einem Lolli, der einem in dem Augenblick wirklich scheißegal ist, nur notdürftig getröstet nach Hause schleichen. Dieses Trauma ist nie ganz gewichen, was man wohl auch sehen konnte, weshalb der Arzt mich heute mitleidig anguckte und mir versicherte, dass wir „danach zusammen über die Sache lachen würden". Leider habe ich ihn danach nicht mehr zu sehen bekommen, und alleine lachen macht ja keinen Spaß, deswegen fiel das leider ins Wasser. Sehr schade. Schmerzen habe ich zum Glück sowieso fast gar nicht mehr, aber die Spritze hätte dem ohnehin ein Ende gemacht. Zum Glück, beim letzten Besuch meinte der Ortho nämlich, ich müsste von den Schmerzmitteln weg und guckte mich streng an. Ach, und wer hatte zwei Tage zuvor noch gesagt, ich soll sie weiternehmen? Das haben wir gern, erst anfixen und dann auf Entzug setzen. Aber zurück zu der PRT Spritze: Es läuft so ab: Man legt sich auf den Bauch, wird wie ein Brot ins CT geschoben, (ich fragte mich einen Augenblick lang, wie Arzt und Gehilfinnen wohl reagieren würden, wenn mich die Cojones verlassen hätten und ich hysterisch „fasst mich nicht an! Ich will nach Hause!" brüllend von der Liege gehüpft und halbnackt aus dem Gebäude gerannt wäre) mit Edding markiert, sterilisiert, und dann kommt der erste Pieks in die Haut. Ein örtliches Betäubungsmittel wird gespritzt, etwas gewartet, dann die Nadel tiefer gestochen, wieder gewartet und so weiter, bis die Nadel an der Nervenwurzel sitzt. Aber es tut wirklich nicht weh! Dann wird man wieder ins CT gefahren, der Sitz der Nadel kontrolliert, dann kommt das Cortison rein und das Ganze ist nach nicht mal 5 Minuten gegessen. Vor der Nachbehandlung habe ich jetzt keine Angst mehr, und der Anblick eines halbnackten hysterischen Feiglings, der durch die Innenstadt rennt (wir haben hier schon einen Flitzer namens Ernie, ich mag ihm die Show nicht stehlen) wird den Bielefeldern erspart bleiben.
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Herbstschrift
Glück ist eine Stufe
Glück ist eine Stufe auf der ich immer wieder mein Gleichgewicht verliere. Wenn du gehst, fühlt sich nichts mehr nach Staub an. Wenn du gehst, brechen Zweige vom Baum. Sie verletzen uns, bevor wir es tun. Tags: Verletzen, Scheitern, Glück, Gleichgewicht
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HerrVogelfrei
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Ich bin wieder Single
Ich bin wieder Single. Ich raste übertrieben aus vor Freude.
Ab jetzt kann ich im Bett wieder furzen und danach die Bettdecke lüften. Ich kann den Fernseher wieder im Schlafzimmer aufbauen und die ganze Dekoscheiße aus dem Bett werfen. Wenn ich mich entscheide, später nach Hause zu kommen, irgendwo hinzugehen, gar nichts zu machen, viel zu machen, einkaufen zu fahren oder nochmal joggen zu gehen, muss ich niemandem mehr Rechenschaft ablegen. Ich werde keine dämlichen Gläseruntersetzter mehr benutzen. Noch besser, ich werde auf dem Küchentisch haufenweise Gläserränder hinterlassen. Ich kann endlich die Sportschau ohne Unterbrechung gucken und meine Nachbarin anspannern, wenn sie sich umzieht und vergisst, ihre Jalousie runterzumachen. Ich werde mich `ne Woche nicht rasieren und durchgehend meine derbe bequeme Bundeswehrhose anziehen. Und ich werde mich dabei freuen, dass sie hässlich ist. Ab jetzt werde ich wieder tonnenweise Döner mit extra Zwiebeln und Tsatsiki essen. Wenn ich Bock habe, werde ich morgens zum Frühstück eine rauchen. Mit geschlossenem Fenster, damit ich mir nicht den Arsch abfriere. In der letzten Woche habe ich alle Kontakte in meinem Telefonbuch durch geklingelt und die nächsten zwei Wochen werde ich komatös vollgesoffen in Bars abhängen oder mich durch fremde Betten vögeln. Es wird keine Diskussionen mehr in meinem Leben geben. Außer über den richtigen Vodka in meinem Glas. Mein Kumpel Mark sagt, ich sei ein gefühlskalter Egomane und er hätte nicht gedacht, dass ich so berechnend mit dieser Situation umgehen würde. Er sei noch immer geschockt, dass wir uns getrennt hätten und er könne das alles nun auch überhaupt nicht verstehen, weil wir doch immer wie das perfekte Pärchen wirkten. Falsch Mark. Wir wirkten nicht nur wie das perfekte Pärchen, sondern wir waren es auch. Es gab keinen Tag, an dem ich mich nicht gefreut habe neben dieser Frau aufzuwachen. Tatsache ist nämlich, dass sie niemals etwas gegen Döner, Zigaretten, Furzen, Unpünktlichkeit und durchgefeierten Partynächten gesagt hat. Wir hatten auch keine langen Diskussionen. Und die Nachbarin hätte sie mit mir bespannert, wahrscheinlich wäre sie es sogar gewesen, die sich dabei ein Fernglas besorgt hätte. Und überhaupt, all das, was ich in den ersten Abschnitten so lässig dahin geschnoddert habe, ist purer Dreck. Tatsache ist nämlich auch, dass ich vor genau zwei Wochen fremdgegangen bin. Und irgendwie weiß ich noch nicht mal genau wieso. Ich habe es einfach versaut. Drei Jahre habe ich mit ein bisschen Ficken komplett durch den Dreck gezogen. Und Mark, wenn du jetzt einwendest, dass ich fremdgegangen bin, weil ich Angst hatte, dann hau ich dir eins in die Fresse und zwar weil du so verdammt Recht hast und ich mich dafür jeden Tag selber verprügeln könnte. Ich hatte Angst vor unserem Glück- vollkommen unbegründet. Jetzt habe ich Angst, dass sie nie wieder kommt. Vollkommen begründet. Es ist ihr verdammtes Recht. Und trotzdem hoffe ich, dass sie wieder kommt. Dass sie mir noch eine Chance lässt. Nur eine … nur eine. Sie wird reichen.
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execratedworld
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(Un)Geplant
Ganz, ganz schnelles NUT.
Ich habe da eine Freundin, die ziemlich viel Zeit und Energie aufwendet um zu planen. Sie plant nicht in etwa grob, in welche Richtung ihr Leben verlaufen soll, sondern jeden einzelnen Tag. Von Anfang bis Ende und immer schon mindestens eine Woche voraus. Sie muss Samstags schon wissen, was sie am Samstag darauf machen will. Verabredungen sind schon dann spontan, wenn man sie zwei Tage vorher vereinbart. Aber dann bitte mit exakter Uhrzeit und Ortsangabe. Sie kann es nicht ertragen ungeplant in den Tag zu gehen. Sie hat Listen für Alles. To-Do-Listen, Einkaufslisten, Filmlisten, Ablauflisten. Ohne Liste funktioniert da nichts. Sollte man ihr mal kurzfristig absagen, ist für sie dann der Nachmittag/Abend gelaufen. Weil das ungeplant war. Weil man sich an Pläne zu halten hat. Und anstatt dann kurzfristig umzuschmeißen bleibt sie lieber mit schlechter Laune zuhause sitzen um einem dann immer wieder vorzuwerfen, dass sie ja alleine zuhause war, weil sie ja schon alles geplant hatte. Im krassen Gegenteil dazu stehe wohl ich. Ich mag Pläne nicht besonders. Und Listen auch nicht. Die schreibe ich höchstens, um sie dann 3 Minuten später wieder zu verlieren. An Einkaufslisten halte ich mich grundsätzlich nie, weil ich eh vergesse die Hälfte von dem was ich brauche, darauf zu schreiben. Termine vereinbare ich ungern, schließlich weiß ich noch nicht, was mir genau der Tag, an dem der Termin sein soll, so bringt. Für Verabredungen lasse ich mir auch ganz gerne bis zur letzten Minute Zeit um zuzusagen oder um einen Ort zu benennen. Ich muss aber auch gestehen, dass diese Verplantheit mir doch ab und zu im Weg steht. Ich verlege vieles, halte mich immer nur geradeso an Abgabefristen und wurstl mich so irgendwie durchs Leben, während bei meiner Freundin immer alles schnell und sofort erledigt ist. Sie jedoch wirkt häufig sehr verbissen und unflexibel. Eigentlich möchte ich von euch nur wissen: Zu welchem Typen gehört ihr? Super organisiert aber unflexibel? Planlos aber auch mal bereit alles um zu schmeißen? Habt ihr einen Mittelweg gefunden? Schreibt ihr Listen? Habt ihr schon viele große oder kleine Pläne gehabt, die total schief gelaufen sind? Improvisiert ihr dann dabei, oder lasst ihr es dann lieber gleich ganz bleiben, wie meine Freundin? Habt ihr für alles einen Plan? Oder ist es in Ordnung, auch mal planlos zu bleiben? Ist gute Planung gleich zu setzten mit Verantwortungsbewusstsein? Und vorallem: Wie geht ihr mit Situationen um, in denen alles anders kommt, als geplant? Dies hier ist ein NUT. Willst du auch eines schreiben? Hast du ne Frage? Dann trete hier ein und hau in die Tasten! Tags: NUT, Ultrakurz NUT, Nur mal schnell so
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SophiaIsOnFire
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Verrechnet
1 x 1 = 2
Du bist mein Imaginärteil; gemeinsam existieren wir nur in der komplexen Ebene. Ich möchte dich daran erinnern, dass unser Betrag nicht negativ werden kann. Auch wenn wir eine negative Phase durchmachen mussten. Aber, wenn ich nun vor das I ein Minus setze, wenn ich mich abziehen möchte, dann strebt unsere Exponentialfunktion unaufhaltsam gegen die Null. Wollen wir das jetzt schon? Warum mussten wir unsere Rechnung direkt so komplex machen? Als wir uns gleichsetzten, hätten wir uns auch der Schwingung hingeben können. Sin(Du+Ich)g! Wir hatten die gleiche Frequenz. Mein Herz singt vor Freude über diesen Gleichklang. Und dann erinnertest du mich daran, dass g nur die Erdbeschleunigung ist. Da waren wir also auf dem Boden der Tatsachen. Doch ich habe nicht sofort aufgehört an das Unmögliche zu glauben. Der Tangens von Pi/2 ist unendlich und nicht „Error“! Wir sind kein Fehler gewesen. Als ich die Wurzel aus deiner Negativität zog, hättest du es mir glauben müssen. Ich gab dir meine Identität, sah in zwei Dimensionen nur noch eins: (x^2+y^2 – 1)3=x^2*y^3. Aber in der dritten fehlte uns wohl die Tiefe. Die Rechnung ist einfach nicht aufgegangen. Tags: Mathe, Enttäuschung, kompliziert
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hib
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Reboot
Die Lichter sind aus seit drei Jahren.
Die Lichter sind aus seit drei Jahren. Tappen im Dunkeln, leben in der Dämmerung, kriechen im toten Winkel. Die Schatten sind überall, sie kommen unter der Tür durch, mitten am helllichten Tag und sie kümmert es nicht, dass ich überall Kerzen aufgestellt habe, sie legen sich einfach über das Licht und es wird kalt und die Wärme weicht aus meinem Blick und wie er die Welt sieht. Da ist nichts, woran man sich halten kann, nichts, woran man noch glauben kann, wenn man einmal selbst alles aufs Spiel gesetzt und verloren hat. Wer spielt verliert. Und wer verliert lamentiert. Ich hab nur einen Grundkurs in Logik gemacht, deshalb ist mein Herz so aufgeblasen und verschluckt wie ein roter Riese mein System. Was ist schon eine Trennung. Jeder trennt sich jeden Tag, von dir von mir, von einem Traum oder von einem Zahn. Tausend mal machen wir das vorher und tausende Mal wird es danach besser aber dieses eine Mal das bricht dir das Genick und plötzlich fällst du um und kannst deine Beine nicht mehr bewegen und keiner hilft dir auf, ist ja nur der Verlust von etwas, das sich ersetzen lässt. Ihr Leute lauft da draußen rum und denkt ihr könnt alles ersetzen, ich denke das auch und nachts dann liegt man wach und es fehlt was und wenn man ehrlich ist zu sich, dann heult man bis es morgen ist, bevor man wieder so tut als wäre man sich selbst genug. Und wem nichts fehlt, der hat Glück oder nur noch nicht richtig nachgeschaut. Ist ja nur ein Gefühl, so ein Gefühl geht doch wieder weg, das ist doch nichts schlimmes, man muss sich nur zusammen reißen und weiter und weiter machen bis einem schlecht wird und man sowieso keine Lust mehr hat und geht. Was ist schon ein Gefühl, das Gefühl alles falsch gemacht zu haben und es nie mehr richtig machen zu können, weil man bei all dem Trennen irgendwann vergisst, dass alles Spuren hinterlässt, was man in den Boden tritt. Erst recht wenn noch jemand drittes dabei ist, aus der Liebe entstanden und der mit untergeht. Und dann sitzt du in deinen Trümmern jeden Tag, atmest den Rauch ein, der dir die Tränen in die Augen treibt und in deiner Lunge brennt, dich müde macht und jeden weiteren Tag in deinem Leben zahlst du dafür mit einem Tag deines Lebens. Und dann vergeht die Zeit und nichts ist mehr an seinem Platz, alle sagen mach doch weiter, aber keiner sagt dir wie und wenn du es dann doch mal weißt macht keiner mit weil jeder selbst so einen Text hier schreiben könnte. Weil ich nichts Besonderes bin und du auch nicht, weil wir vergessen haben, dass jeder besonders ist und weil wir nichts hören wollen, das uns die Kraft nimmt, nehmen wir uns die Kraft, weil wir uns allein lassen. Und manche von uns singen Lieder und manche arbeiten bis sie umfallen und manche suchen sich tot und manche schreiben so einen Text. So einen Text hier schreibt man am besten mit Mütze und Sonnenbrille weil die Sonne da draußen einen auslacht für die Dunkelheit im Herzen. Weil du das hier liest und denkst, was heult der hier rum, weil du keine Ahnung hast. Und weil keiner sehen soll, dass es schlimm ist, gescheitert zu sein und es steht einem ins Gesicht geschrieben jeden Tag. Aber keiner will das sehen, keiner will mit scheitern und die besten Freunde sagen, dass du ihnen zu anstrengend bist, wenn du sie am meisten brauchst, bis es ihnen dann selbst passiert. Ich bin ja auch so, wer will schon sich selbst im anderen sehen, das tut nur weh, das lähmt die Beine und die scheiß Beine braucht man ja zum weitergehen. Alle Systeme laufen auf Notstrom. Die Energie wird umgeleitet, um mein Herz herum, die Welt ist ein Stein, den man höchstens werfen kann, aber auf den man seinen Kopf nicht lange legt. Ich hab hier und dort gefragt, ob mich einer rausholen will. Ob nicht einer noch ein Ladegerät einstecken hat für meinen leeren Akku in der Brust. Aber wer will das schon, selbst von 100% auf 20% runter, Starthilfe ist anstrengend, entweder man hat kein Kabel mit oder man fährt vorbei weil man denkt, soll das doch jemand anderes machen mit mehr Strom. Jeder will doch selbst das Feuer in die Augen gelegt bekommen, ich will das ja auch. Jeder wartet auf den Funken des anderen, der einen anzündet wie ein Osterfeuer, das die bösen Geister aus den Stunden vertreibt. Und weil wir alle warten hat keiner mehr Benzin im Herzen, sondern stilles Wasser, das sich leicht bewegt und hin und her schwappt in der Brust und darauf wartet, dass irgendjemand mit Geschmack kommt und es austrinkt. Das System ist am Boden. Ich hab das Gefühl die ganze Welt weiß das schon, wir wissen es, dass es so nicht geht und trotzdem geht es irgendwie meistens und da sind auch viele Tage, an denen all es gut ist, wo die Sonne scheint und Freunde da sind, und es ist ja auch Frieden und so, woanders sterben sie nicht an gebrochenen Herzen sondern an Einschusslöchern. Aber Schmerz ist immer relativ zu dem, was man erlebt hat. Relativ schmerzhaft. Vielleicht geht es ja auch nur mir so und vielleicht ist genau das das Problem, aber die Leere geht nicht weg, das Betriebssystem ist alt, es knarrt und knirscht und da draußen läuft kein neuer Treiber rum, der mich auf den neusten Stand bringt. Ich bin zurückgeblieben in meinem Schmerz, die alte Version auf dem neuen Rechner, mit Joystick, Keyboard und Data Floppy. Meine Augen sind Auslaufmodelle. Die Becken im Kopf, in denen sich die Tränen sammeln, sind leer. Die Leitungen verkrustet, die Ventile im Arsch, die Abflüsse verstopft mit Flausen und dem Stoff, aus dem Albträume sind. Die Gelenke knacken, weil man sich dreht und wendet und wegrennt und stehen bleibt und sich umdreht und kämpft und ich glaube manchmal ich werde mit 40 nicht mehr laufen können, weil ich immer weitergehen musste, was soll man auch sonst machen, verdammt noch mal. Und dann triffst du auf Menschen, die nicht ankommen wollen, die frei sein wollen und du fragst dich, wie man die gleiche Anzahl Herzen haben und doch so anders sein kann. Am Ende verliebst du dich in sie und weißt nicht, wie du das aushalten sollst, dass sie nicht bei dir sein wollen. Irgend eine Scheiße ist immer. Das System hat keine Ideen mehr, wie es sich selbst erhalten soll. Ein Neustart wär gut. Ich muss  nur den verdammten Knopf finden. Falls du ihn mal siehst, wenn ich vor dir stehe, neben dir liege oder mit dir im Bus fahre. Drück drauf. Frag nicht. Ich versprech dir auch, ich werde dich vergessen und dich nicht stören in deinem Leben. Ich brauch nur kurz deine Hilfe, dann fang ich neu an. Das Schwarze in meinen Augen, zwei Teufelskreise. Das Blau in deinen ein Hoffnungsschimmer.
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DearMissGarland
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Sommer einer Kindheit
Für Selma.
Vor einem Jahr erreichte mich ein Päckchen. In der neuen Wohnung, der neuen Stadt, unter all den fremden Leuten. In dem Päckchen war ein Mixtape. Sorgfältig zusammengestellt von einer, der ich keine neue Musik zeigen konnte. Jemals. Lieder über Aufbrüche, Neuanfänge, das Unterwegssein… Lieder über das Leben und mich. In dem Päckchen war auch ein Foto. Zweige im Gegenlicht. Ein Vogel im Sonnenuntergang. Und eine blaue Feder. Die war aber nicht an dem Vogel. Da bin ich mir sicher. Vielleicht. Aber jetzt ist sie auf meinem Schreibtisch. Und Worte waren in dem Päckchen. Natürlich ein Brief. Handgeschrieben. Ich schreibe auch gerne, nur kann das dann kaum jemand lesen. Darum schreibe ich selten. So wie Dir. Ich wollte dir auch etwas schicken. Doch was sollte das sein? Du hast deinen Blickwinkel mit mir geteilt. Farben und Lichter. Wunderschöne Bilder. Ich wollte dir meine neue Welt zeigen, die so anders war als unsere alte. Aber du selbst machst doch die schönsten Fotos von allen. Was kann ich dir schon schenken? Ein Bild? Lass mich dir ein Bild schenken. Ich male es mit Erinnerungen und mit vagen Gefühlen. Ein Bild voll kindlicher Gedanken, die so fern der Realität gewesen sind... Viele kleine Schritten auf feuchtem Laub. Eilig, doch zu träge für den regen Geist. Huschende Blicke aus funkelnden Augen im Schatten des Waldes. Es riecht nach Herbst. Nach dem Wind und seinen Geheimnissen. Geschichten, die er weit fort gehört hat und nun mit sich trägt. Der Weg steigt an. Unter der Erde ragen morsche Stufen einer alten Treppe hervor. „Die ist schon immer dort gewesen. Zumindest seit all meinen fünf Jahren schon.“ Sie ergibt sich den Wurzeln der Bäume. Verbiegt sich hier und dorthin. Doch die Bäume ragen gerade nach oben. Sogar auf dem Hang. Siebenundvierzig Stufen sind es bis ganz oben. Das ist viel. Fast Hundert. Doch das ist nicht schlimm, denn das Licht wird grüner. Immer mehr helle Flecken erscheinen zwischen den Bäumen. Ein kurzer Blick nach hinten verrät, wie hoch wir schon gestiegen sind. Da unten ist alles orange und rot und gelb. Zusammen sieht das alles sehr braun aus. Aber am Ende der Treppe sind die Farben ganz anders. Weiß und grün und blau. Vor allem grün. Dort oben ist alles anders. Dort oben liegen die Geheimnisse, die der Wind mit sich trägt. Unsere Geheimnisse. Eine ganz ferne Welt. Ein altes Indianerdorf. Die großen Tipis stehen noch, nur ihre Planen haben sie mitgenommen. Als hätten sie gewusst, dass wir Tipis ohne Planen brauchen. Wir müssen schließlich eine Wohnung haben, in der wir auch den Himmel sehen. Sie haben sogar ihre Herde da gelassen. Auf dem ganzen Hügel haben sich die Tiere verteilt und weiden dort. Sie sind noch nicht an uns gewöhnt, darum beobachten wir sie eine Weile. Weinbergschnecken sind friedliebende Tiere. Und groß! Für uns sind sie sogar noch größer… Das ganze Dorf wird geschützt von einem dichten Urwald, durch den nur ein Weg führt. Ein gefährlicher Weg… Lianen hängen dort, die leicht mit Schlangen zu verwechseln sind. Pass auf, wo du deinen Fuß hinsetzt, in jedem Tümpel lauern Piranhas! (Die kann man nicht einmal angeln...) Über den Fluss mit den Krokodilen führt nur ein rutschiger Baumstamm. Um durch den Treibsand zu kommen, brauchst du einen Freund, der dich festhält. Alleine hat man keine Chance. Und wer es nicht schafft, sich an dem dicken Ast über die Löwengrube zu schwingen, fällt hinunter... Handschuhe hatten wir damals nur im Winter. Schiller kannten wir gar nicht. Wir waren unsere eigenen Helden.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/freundschaft/sommer-einer-kindheit/1452421
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freundschaft
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Palpitation
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Unsere Gute-Nacht-Geschichte
Als "Gute-Nacht-Geschichte" bevorzugt meine beste Freundin heute noch deine und meine Geschichte.
Ein halbes Jahr nach dem ich dir begegnet war, schien sich nichts geändert zu haben. Zum Glück. Nicht nur, dass wir Thema Nummer 1 waren in unseren Familien, Freundeskreisen und bei unseren Kollegen, auch zwischen uns war noch jedes Telefonat und jedes Treffen wie beim ersten Mal. Das erste Mal war fast nicht zu verkraften gewesen so sehr hatte sich die Vorfreude in mein Herz gebrannt , als du schließlich am Bahnsteig standest und mir ein wissendes Lächeln schenktest. Dieses Lächeln rührte von der "Befürchtung" her, dass sich auch bei einem Treffen nichts an der Tatsache ändern würde, dass uns bereits etwas verband, was nicht hätte sein sollen. Es hätte nicht sein sollen, weil 500 km eine weite Strecke sind und diese Gefahren birgt und weil Jahre zwischen uns liegen, die manch einen sicherlich schockieren. Doch widerum nistete sich der Gedanke ein, was Jahre schon über die Reife aussagten und was Kilometer für eine Rolle spielen, wenn man glaubt jemanden gefunden zu haben, der einen lebendig macht. Wenn ich heute an ihn denke, betitele ich ihn in meinen Gedanken als "mein persönliches Märchen". Weil er genau dies ist. Unsere Geschichte ist wie ein Märchen. Sie ist zu schön zum wahr zu sein und voller Höhen und Tiefen und Spannungen, die das Leben stets aufregender machen, wenn er in meiner Nähe ist. Wenn ich unsere Geschichte erzählte, wurde gelacht und es wurde sogar geweint. Auch wurden Tränen vergossen, als es schien, dass unsere Zeit noch nicht gekommen war, so schön es auch zwsichen uns war.. Am wenigsten waren es allerdings meine Tränen, denn ich war viel zu erschüttert, wie weh es mir bereits tat "lediglich" eine Woche nicht mit ihm zu sprechen und wie brutal die Wirklichkeit dieses Märchen auseinanderriss und höhnisch lachend darauf rumtrampelte. Doch wie auch Dornröschen hatten wir ein Happy End verdient. Ich werde sicherlich nie vergessen, wie es war ohne ihn sein zu müssen, als ich ihn bereits kannte. Allerdings werde ich auch nie vergessen, was er für mich aufgab, als er zum ersten Mal in seinem Leben auf eine Frau zu kam, als seine Welt aus den Fugen geraten war. Das erste Mal rannte er nicht weg aus Angst es würde zerbrechen.. dabei konnte ihm das bei uns keiner verübeln. Es gäbe genug Gründe für uns beide weg zu laufen und doch fällt mir keiner ein, der mächtiger ist, als das Band, das uns vereint. Ich habe ihm unendlich viel zu verdanken, was sich nicht in Worte fassen lässt und jedes Treffen ist wie ein kleiner Urlaub, von dem ich meiner besten Freundin erzähle, als würden wir uns erst seit gestern kennen. Wenn ein Treffen in ferner Zukunft liegt, zählen wir gemeinsam die Tage und ich erzähle ihr zum Einschlafen unsere Geschichte, wobei ihr die Tränen kommen, weil sie daran denkt, welche Angst sie hatte, wir würden nicht zusammen finden, weil er wieder weglaufen würde. Sie hat geweint, weil sie wusste, dass ich ihm bereits der wichtigste Mensch geworden war und das doch manchmal nicht ausreicht. Aber es war nicht nur das, ich gehöre zu ihm, wie er zu mir und wir zählen die Tage, bis er wiederkommt und nicht nur mein Leben verzaubert, sondern auch das all der Menschen, die mich lieben und die mich noch nie so glücklich gesehen haben wie mit ihm. Noch 25 Tage. Ich warte auf dich und ja ich leide, aber nur ein Lächeln von dir lässt mich all das Leiden vergessen.
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Wolkensprung
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Und wenn du zurückkommst, werde ich fort sein.
Mein Herz verträgt keine zweite Auszeit.
Entschuldige, ich habe deine SMS nicht gelöscht obwohl du es immer von mir verlangst. Sie sind alle in meinem Handy. In dem, das seit Monaten ausgeschalten in der Schublade liegt. Zuletzt fiel es mir in die Hände, als ich darin nach frischen Socken gekramt habe. Es war still, leuchtete nicht, war ein bloßes Gehäuse. Ich wandte es in meinen Händen. Wieder und wieder. Bis es warm wurde. Ich steckte es ans Ladekabel, rief deine SMS auf. Die unzähligen SMS, die mir so sehr durch Mark und Bein fuhren. Die Worte trafen mich ins Herz wie damals. Damals in diesen lauen Frühlingsnächten. Ich las sie die ganze Nacht lang. Von vorne nach hinten, achtete auf jedes Satzzeichen, jeden Leerschritt, jeden Smiley und fragte mich warum du wo welche Zeichen gesetzt hast. Kannst du dich erinnern? Es war ein Donnerstag Abend, als ich dir die erste Nachricht schrieb. Du hast sofort geantwortet. Und wieder. Und wieder. Von diesem Abend an hast du Hunderte Nachrichten an mich geschrieben. Du hast mich zum Essen ausgeführt, aber nie mit nach Hause genommen. Nach vielen Wochen hast du mich schließlich besucht - und zum Abschied im Flur geküsst. Du hast mich wieder getroffen. Und wieder. Und wieder. Und irgendwann zu dir nach Hause eingeladen. Niemand durfte es wissen. Niemand durfte uns sehen. An diesem Abend, als du diese graue Jogginghose trugst und diesen grauen Kaputzenpulli, hast du mich verführt. Hast mich geliebt mit Haut und Haaren, wild, schnell, oft. Hast mich danach nach Hause geschickt, denn zu viel Nähe verträgst du nicht. Sagtest du. Dutzende Male haben wir uns getroffen. Heimlich, still und leise. Haben uns unter falschen Namen im Handy eingespeichert und uns nach einander verzehrt. Wir haben uns geliebt, wie Liebende sich nur lieben können. Haben uns stundenlang der Leidenschaft hingegeben, und doch nie den Sonnenaufgang miteinander erlebt. Je höher man steigt, desto tiefer fällt man auch. Monate später kam mein Geburtstag. Du sagtest immer: "Lass uns sehen, was bis zu deinem Geburtstag ist." An diesem Tag aber, auf den ich so lange gewartet habe, zerbrachen wir. Du hast ihn ignoriert, bist alleine auf Urlaub gefahren und von da an ward nichts mehr wie es war. Keine prickelnden Treffen mehr, keine hingebungsvollen Liebesnächte, keine leidenschaftlichen SMS. Du warst aus meinem Leben verschwunden. Ich habe nicht verstanden, habe geweint und mich gehasst - in der Hoffnung mehr zu leiden, als durch dich. Aber es gelang mir nicht. Ich habe dir Briefe geschrieben, die ich niemals abgeschickt habe. habe eine Flaschenpost ins kroatische Meer geworfen und in der Kirche gebetet. Ich habe Kerzen für uns entzunden und stundenlang in die Flammen gestarrt. habe Kartenleger und Wahrsager besucht, E-Mails von dir gelöscht nur damit dein Name nicht mehr in meiner Mailbox auftaucht. Dafür aber warst du mit deinem Namen in mein Herz gemeißelt. Es war irgendwann im August, da habe ich wieder Leben in mir gespürt. Habe den Kühlschrank wieder mit Essbarem gefüllt und die Polster schön auf die Couch geschlichtet. Bin in die Ferne geflogen, habe meine Zehen in den warmen Sand gesteckt, die Palmen im Wind beobachtet und dem Rauschen des Meers zugehört. Habe neue Männer kennengelernt und dachte dennoch bei jedem Kuss an dich. Ich habe versucht, zu verstehen, warum du ohne Worte gingst. Aber ich habe dich nie verstanden. Habe die offenen Fragen in eine Kammer gesperrt und gehofft, sie nie wieder öffnen zu müssen. Meine Sehnsucht verebbte. Habe nicht mehr jeden Morgen an dich gedacht und mich nicht mehr jeden Abend gefragt wo und mit wem du dich vergnügst. Habe dich wieder unter deinem echten Namen im Telefon gespeichert und hatte keine Angst mehr vor dem Handy. Dass es läutet und dein Name dasteht. Habe den Talisman, den ich einst als Glücksbringer unserer Beziehung widmete, achtlos im Badezimmer versteckt und den Schlüssel zu der Kammer mit den vielen Fragen weggeworfen. Doch dann kam diese graue Oktoberwoche. Als du mir wieder schriebst. Mein Atem stockte, als ich deine Nachricht öffnete. ich wollte dir nicht antworten. Aber ich konnte nicht anders. Und da waren sie wieder. Die vielen SMS. Hunderte neue davon schriebst du mir wieder in nur zwei Wochen. Bei jeder einzelnen zitterten meine Finger. Du glaubst, ich habe mein Herz an jemanden anderen vergeben und ich hoffe, mir das selbst glauben zu können. Doch dem ist nicht so. Du hast mein Herz gestohlen und mir seit den lauen Frühlingsnächten nicht zurückgebracht. Ich will es wiederhaben. So reagierte ich auf dich. Doch diesmal war ich kühl zu dir, berechnend. Habe dich verführt und wieder geliebt. Ohne Fallnetz oder doppelten Boden. So, wie damals. Bin nach wilden Liebesstunden aufgestanden und wortlos gegangen. Habe dich verrückt gemacht mit anzüglichen Nachrichten. Du hast auf mich gewartet, stundenlang, vor meiner Wohnung. Wolltest, dass ich mit dir ins Wochenende fahre. Und zuletzt bist du sogar neben mir eingeschlafen - wo du doch eigentlich "mit niemandem zu zweit in einem Bett schlafen kannst". Und doch: Du hast am nächsten Morgen erstmals den Sonnenaufgang mit mir erlebt, das Radio aufgedreht und beim Song "I will always love you" geschrien: "Nur für dich!" Heute bist du abgereist. Urlaub. Wie damals. Eine Woche bist du fern von mir, auf einem anderen Kontinent. Bis kurz vorm Abflug hast du mir geschrieben. Ich habe gelitten, weil ich wusste, wenn der Flieger abhebt ist es vorbei. Mein Herz verkraftet keine zweite Auszeit. Mein Herz will endlich Nähe und Bekenntnis. Ich will nichts von deinen vielen Affären wissen, deinen Urlaubsbekanntschaften oder deiner Angst vor Nähe und Beziehung. Wenn du schon stundenlang vor meiner Wohnung wartest, neben mir einschläfst und mir Hunderte Nachrichten schreibst, dann will ich, dass du zu mir stehst. Ich weiß, dass du das nicht schaffen wirst. Und deshalb entreiss ich dir mein Herz. Und wenn du zurückkommst, werde ich fort sein.
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