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esther_marie
http://www.neon.de/user/esther_marie
Es ist niemals zu spät eine glückliche Kindheit zu haben.
Halb im Delirium liege ich auf dem Bett in meinem alten Kinderzimmer und betrachte die Korkwand neben meinem Bett. An einigen Stellen hat sie Löcher.
Als Kind habe ich ganze Paletten Haribo Phantasia mit Spucke an diese Wand geklebt und so verlorene Städte, Oasen und Wüsten auferstehen lassen. Damit konnte ich Nachmittage verbringen. Es regnet viel dort,  wo ich aufgewachsen bin. Eins meiner kleinen schmutzigen Geheimnisse: Waren die Gummis angetrocknet, habe ich die auch wieder ab gegessen. Eklig, oder? Ich habe mir eine ganze Weile nichts bei diesem unschuldigen Vergnügen gedacht. Bis ich eines Tages eine Freundin zu mir einlud und ihr, nachdem wir gemeinsam mit Spucke und Haribo einen Dschungel auf der Korkwand erschaffen hatten, höflich den grünen Elefanten andiente, den sie vermeintlich bereits mit ihren großen, feuchten Augen anvisiert hatte. Empört und angewidert schlug sie mein großzügiges Angebot aus. Nicht nur dieses. Ich erneuerte es nicht und behielt mein kleines schmutziges Geheimnis von da ab für mich. Nicht nur dieses. Das nennt man dann wohl „heranwachsen“. Im sexuellen Akt streben wir danach, wieder zum Kind zu werden. So oder so ähnlich habe ich das in einem Buch auf der Couch von diesem rothaarigen Knilch gelesen, dessen Haar nach Wind und Strohblumen riecht und der mich im Moment so umtreibt. Kurz zuvor hatte er mich gefickt. Wir hatten uns an diesem Abend in seiner Stammkneipe getroffen. Während einer angeregten Unterhaltung mit einer Bekannten stöckelte eine Blondine an unserem Tisch vorbei. Den Impuls diesen kleinen Arsch umzureißen und unter den nächsten Tisch zu zerren, der sich in seiner augenblicklich gestrafften Körperhaltung ausdrückte, konnte ich gut nachvollziehen. Ebenso die Enttäuschung in seinen Augen, dass das nicht opportun schien. Als ich kurze Zeit später die Toilette aufsuchte, blieb mein Blick einen Moment zu lang an der blonden Scham hängen, die mein Rotschopf so gerne penetriert hätte. Sie wollte sich mit ihrer Freundin unterhalten, die im Vorraum nervös an ihrem Kostüm herum friemelte, so stand die Klotür sperrangelweit auf. Empörung. Da war sie wieder. Die Tür schloss sich. Ich setzte ein Pokerface auf und wusch mir die Hände. Nach dem vierten oder fünften nass-feuchten Spasmus, steckte sein Schwanz immer noch in mir. Seine Spucke in meinem Mund hat mich nicht geekelt. Er forderte mich auf, ihm etwas zu erzählen. „Sie hatte eine schöne Fotze.“ „Wer?“ „Die Blonde vorhin.“ Er nahm den Faden auf, drohte mir mit gar schrecklichen, demütigenden Dingen. Ich überlegte, ob es möglich wäre, dass alle meine roten Fäden in diesem Kopf zusammenliefen. Das würde die Farbe seiner Haare erklären und das Brennen zwischen meinen Beinen. „Meinst Du, sie kommt heute Nacht bei dem Gedanken daran, wie viele Typen sich einen auf sie runtergeholt haben?“ „Nein, so schmutzig ist die nicht, so schmutzig bist nur Du. Und ich hole mir gerade einen auf Deine Fotze runter.“ Sprach's und fickte weiter. Am nächsten Morgen, der wie so oft zu früh begann, saß ich in einem Auto auf dem Weg in die feuchte Heimat zum 70. Geburtstag meiner Mutter. Der Fahrer - ein junger Fotograf, der seine Geliebte besucht. Auf dem Rücksitz ein anderer rothaariger Wassermann. Ein Syrer mit Bernsteinaugen. Er erzählte uns Geschichten aus Damaskus, unter anderem die eines Jungen.  „Hast Du gehört, dass die Amerikaner auf dem Mond gelandet sind?“, bestürmte dieser eines Tages seine Mutter, worauf sie ebenfalls voller Begeisterung ausrief: „Haben Sie uns endlich verlassen?“ Ich glaube, er erzählte seine eigene Geschichte. Auf einem Rastplatz, der kurioser Weise echten Mokka anbot, machten wir eine Pause und der Syrer las aus dem Kaffeesatz. Auf die Frage des jungen Fotografen, ob er dadurch die Frauen auch besser verstehen gelernt hätte, lächelte er verschmitzt: „Verstehen nicht, aber ich kann sie fühlen.“ Wenn ich jetzt meine Augen schließe, mischen sich Haribo-Städte, Oasen und Wüsten, die Stimme des Syrers. Mein Geschlecht, gähnend leer, schreit: So geht es nicht weiter. Mein Herz antwortet: Dabei ist es doch gerade schön. Mir ist schwindelig. Ein Sturm trägt mich nach Damaskus. Leuchtendes Purpur. Ich träume von Zeiten, in denen sich Rothaarige nicht mehr am „Wir sind frei“ verschlucken. „Es ist niemals zu spät eine glückliche Kindheit zu haben.“, habe ich gelesen. Tags: Schmutz, Teilen, Eifersucht
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/es-ist-niemals-zu-spaet-eine-glueckliche-kindheit-zu-haben/974888
https://web.archive.org/web/20130112024223/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/es-ist-niemals-zu-spaet-eine-glueckliche-kindheit-zu-haben/974888
fuehlen
sex
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MiezeLiz
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Die Wegwerfgesellschaft Liebe
Ein kurzer Gedanke zum heutigen Datingverhalten.
Nach zahlreichen Gesprächen mit Freundinnen und auch Erfahrungen, die andere Frauen in meinem Umfeld gemacht haben, muss ich jetzt mal etwas loswerden: Leider hat sich das Flirt- und Balzverhalten der Männer in der heutigen Zeit doch ziemlich verändert. Unverbindlichkeit, Schnelllebigkeit und Wegwerfmechanismus regieren unsere Gesellschaft. Ist eine Meinung zu stark vertreten und zu unbequem für den Mann von heute gibt es einen Wisch nach rechts bei Tinder, der App deines Vertrauens, und schwups, hat man scheinbar 1000 endlose neue Möglichkeiten. Ist man sich für den Vögelwahnsinn dieser App zu schade meldet man sich bei dem Mercedes Benz der Partnervermittlungen an, Elitepartner - "für Akademiker und Singles mit Niveau". Leider formt der akademische Grad und das selbst ernannte Niveau leider nicht den Charakter der Menschen, so dass man schon bald wieder am gleichen Scheidepunkt der schönen Online Welt steht. Auch im realen Leben ist diese Unverbindlichkeit spürbar. War es früher ein bisschen Augenflirterei, ein Nummern austauschen und ein gemütlich was Trinken gehen, müssen jetzt Regeln befolgt werden, um den Coolness/Unnahbarkeitsfaktor auszuspielen. Von der drei-Tage-Regel bis zur ersten Nachricht per Whatsapp, über "joa wir können ja mal spontan schauen". Hallo, spontan schauen? Die Welt ist nicht immer spontan. Es gibt durchaus Menschen mit einem geregelten Job, der auch mal länger gehen kann und somit einer gewissen Einrichtigungszeit auf eventuelle Dates bedarf. Ach ja, stimmt ja: "nenn das doch nicht Date, das klingt so verbindlich, nennen wir es gemütliches Homie-Zusammensitzen"… what the f*ck? Sorry, Freunde habe ich genug, und sogar sehr gute. "Na man kann das ja auch ausweiten" *augenzwinker-augenzwinker* fehlt nur noch das notgeile Hinterherpfeifen oder ein "sch sch" um die eindeutige Zweideutigkeit perfekt zu machen. Mein Gott, wir sind tolle, selbstbewusste Frauen, die mit beiden Beinen im Leben stehen, und die Männer haben keine Eier mehr in der Hose, um mit Frauen auf Augenhöhe umgehen zu können. Der Kerl sollte stolz darauf sein, dass sein Mädchen gut verdient und top in in ihrem Job ist, sich mit ihm unterhalten kann und diskutiert. Wir wollen keine Mädchen sein, die bei einem Streit gleich scheinbar völlig aufgelöst schluchzend zusammenbricht und heult "nimm mich doch mal in den Arm", nein, wir setzen uns mit eurer Meinung auseinander und sagen, was uns nicht passt. Warum zur Hölle fühlt ihr Euch in Eurer Männlichkeit bedroht, wenn man eben nicht nur lächelnd winkend neben euch sitzt, euch nicht anhimmelt, wenn ihr uns Ober-Körper-Freie Bilder präsentiert (im Übrigen war das vielleicht bei den Neanderthalern noch "in", ist aber auch schon ein paar Jährchen her) und generell eine eigene Meinung vertritt. Ehrlich. Wir sind es leid. Und wenn wir neben Al Bundy in seiner Jogginghose ("das trägt man jetzt so"… wo, im Fitness studio eventuell, und NICHT beim ersten Date), in einem gemütlichen Lokal sitzen, haben wir mehr in der Hand wenn wir uns die imaginären Eier zurechtrutschen als ihr. Kommt damit klar und lebt damit. Dann klappts auch mit der Nachbarin, die sich mittlerweile mit ihren Weingläsern selbst zu helfen weiß. Tags: #wegwerfgesellschaft #unverbindlichkeit #dating #freundschaftplus #liebe #angstvorverletzen #selbstbewusst #unverbindlichkeit #lebe #lache
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/die-wegwerfgesellschaft-liebe/1552678
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fuehlen
liebe
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satte-stille
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Traum fetzt
Du hast dir, als du meintest ich hätte gerade nicht hingesehen heimlich den Schweiß mit deinem T-shirt aus dem Gesicht gewischt. Ich habs gesehen!
Ich lege meinen Kopf neben dein Knie und wünsche mir, dass du durch mein Haar fährst und in dem Moment wo ich die Hoffnung darauf schon fast aufgegeben habe- ja gar nicht mehr daran denke, weil es mir auch genügt einfach deiner Stimme zu lauschen, tust du es. Du bist hungrig und vor uns erscheint, plötzlich, wie von Geisterhand (so sagt man), eine Art Warmhalteplatte mit etwas darin , dass aussieht wie frittierter Brokkoli. Ich will für dich zugreifen, aber nirgends ist Besteck zu finden. Sie haben schon alles abgeräumt- wir sind die Letzten. Ich habe ein schlechtes Gewissen fühle mich für deinen Hunger verantwortlich und will nun mit der blosen Hand hineinlangen. Du ziehst mich entsetzt fort und schreist: "Hör auf das ist viel zu heiß!" Ich glaube so heiß wäre es gar nicht gewesen. Du fragst mich wer Jakob sei, ich sage:" mein Bruder", verschweige aber, dass noch jemand Jakob heißt, um den ich gerade noch gestern in einer anderen Welt geweint habe. Du fragst weiter, wann mein Bruder Geburtstag hat. Ich antworte dir:" 08. Juni." Du meinst: "Ahh, ja..." und blätterst geschäftig in deinem Planer im Juni, aber natürlich ist am 08. nicht der Geburtstag meines Bruders notiert. Doch du tust so, als sei das nur ein dummes Versehen und als müsse er dort stehen. Dann sagst du : "das ist ja bald". Ich : "ja, das ist bald." Du siehst mich wissend an und meinst, dass dir der Name Jakob in Beziehung zu mir, aber auch schon in anderem Zusammenhang, als dem meines Bruders untergekommen ist. Obwohl ich das reichlich umständlich formuliert finde wird mir sofort schlecht, alles zieht sich in mir zusammen und ich antworte rasch: "Bruder Jakob?" Du erwiderst lahm: "Man, Sarah..." In meinem Kopf strömen warme Blitze aus und ein und ich entschließe mich zu: "Ein Typ mit dem ich mal was hatte." Du ziehst die Augenbraue hoch und sagst: "Arschloch!" Ich sage: "Selber!" ,um die Situation zu brechen. Und mehr um mir einen Gefallen zu tun, nicht, weil du es wirklich witzig findest, lachst du. Dein Körper macht eine Bewegung, als würde er Dreck von sich abschütteln, du wendest dich mir zu und fragst: "Wann hast du eigentlich Geburtstag?" Ich sehe dich fordernd an, als erwarte ich, dass du das wüßtest - einfach, weil ich will, dass du es weißt, schon jetzt und dann immer. Merkwürdigerweise reagierst du auf meine Erwartungshaltung und wirfst hektisch ein: "Ist mir gerade entfallen...". Als du mein Grinsen siehst, sagst du "Wir kennen uns ja noch gar nicht so lange." Ich sage: "Nein." und dann: "21. 03." Du meinst, zu abschätzig für mich, "ach, das war ja gerade." Ich erwidere nur: "Ja, das war gerade." Eine Träne läuft langsam meinen Nasenflügel hinunter und landet auf deiner Hose, an einer Stelle wo diese eine Tasche hat und ich hoffe, dass die Träne nicht hindurchsickert, sondern sich im groben Stoff verliert und du sie nicht auf deiner Haut kennenlernst. Ich habe das Gefühl du hast gerade unsere Zukunft negiert und weiß gleichzeitig, dass ich schon wieder viel zu weit gehe. Diesmal fahren wir Motorrad und nicht wie in der falschen Welt Fahrrad. Du rufst aus: "Ey, da ist ja Jana!" und "Oder?". Wir passieren eine verglaste Fensterfront hinter der junge Leute geschäftig junge Dinge tun. Ich hasse Jana, weil du sie suchst, will mich gerade aufregen, als du sagst: "Ach nee, doch nicht!" Ein Mädchen mit naturrotem lockigem Haar sieht uns nach und kurz bevor sie für mich ihre Konturen verliert, meine ich, dass sie lächelt. Aber bestimmt hat sie nur gegähnt. Ich stehe vor dem Spiegel und sehe aus wie eine Mann. Wie der Heavy- Metalrocker von vorhin. Ich kann es nicht fassen, aber als ich erneut wieder hinsehe bin ich wieder ich. Als wäre nichts gewesen lächele ich mir, dem Bild, zu und gehe dich suchen. Ich will dein rundes Gesicht sehen und, dass du wieder deine Wange an meiner streifst, wenn du mir wegen der lauten Musik ins Ohr brüllst. Ich finde dich auf dem oberstem Treppenabsatz, es ist plötzlich taghell, grell geradezu. Ich muß alle Stufen hinauf während du deinen Blick auf mir tanzen läßt. Ich zähle. 13, 14, 15... jetzt ist es mir gerade unangenehm; 22, 23, 24... auf einmal bin ich urplötzlich ganz ruhig und sehe dir nur noch ins Gesicht. Du mir nicht, denn mein Kleid ist verrutscht. 46, 47, 48 ich will jetzt endlich vor dir stehen und überlege, ob ich rennen soll, verwerfe diese Idee aber. 76, 77, 78... du setzt dich zu meiner Erstaunnung abrupt in Bewegung, deinen Blick auf mir und gehst mir die letzten drei Stufen entgegen , wir treffen uns auf der 106`ten. Ich sage und streiche mein Kleid glatt: "Jetzt hättest du ja auch nicht mehr kommen müßen." Du ziehst an meinem Haar und sagst: "Doch!"
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/traum-fetzt/649089
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fuehlen
liebe
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MingaInga
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Karteileichen
Und ist es karrierefördernd? Als es Studivz noch gab, bzw. als es noch aktiv genutzt wurde und nicht nur eine Zombie-Kartei war, war noch Teenie.
Mein Foto habe ich dann ausgewechselt, auf unkenntlich, Gruppen nur für Freunde sichtbar. Aber zu faul, um mich zu löschen. Und so kann man an einem lustigen Mädelsabend doch noch eine Beschäftigung finden. Wer hat Nachsicht mit Historikern und lässt sein Studivz-Profil bestehen? Meist eingefroren auf dem Stand von 2007-2010? Die Recherche lohnt sich. Da finde ich meine Zahnärztin auf feucht-fröhlichen Fotos und stelle fest, dass sie schon damals zu Selfmadeblond und Wendy-Schminke gegriffen hat. Und wir sehen, dass deren (damaliger?) Partner auf tättowierte Frauen steht und in allen pubertären Hooligen-Gruppen aktiv ist. Tattoos sind ein gutes Thema, ich hätte nie vermutet, dass unsere WM so ein peinliches Sternchentattoo hat und die andere Doktorandin mit Piercings zugetackert war. Teilweise tun sich Abgründe auf, wenn Mitgliedschaften in radikalen Gruppen offenbar werden. Wobei, es sind nur die zugelassenen Gruppen, die ganz üblen Gesinnungen werden nicht zur Schau getragen, dennoch beängstigend. Wir suchen weiter. War mein vorvorvorletzter Ex vor oder nach mir mit Frau Muster zusammen? Die Fotos dokumentieren, was ich Naivchen nicht wahrhaben wollte, Kuschelfotos in Zeiten, in denen er eigentlich zu mir gehörte. Wer klug ist, hat sich gelöscht. Oder wenigstens Verfängliches gelöscht. Denkt man. So ist es nicht. Es sind gerade die intelligenten Köpfe, die alles stehen lassen - während Frollein Beispiel, die in einem 0815 Job versauert alles bis auf ein Profilbild im Bewerbungsfotostyle gelöscht hat finden wir unsere Frau Professor. Gut, die Dame ist erst nur wenige Jahre über 30. Aber ist es ihr nicht bewusst? Oder kann sie es sich leisten? Oder stellt sie sich absichtlich zur Schau? Immerhin habe sogar ich ja meine Fotos auf privat geschaltet. Warum ist bei ihr alles öffentlich? Neben ihr Bierflaschen, in der einen Hand einen Joint, mit der andern Hand greift sie in den Schritt eines ebenso bekifften Kumpels. Ich habe protestiert, ich war dagegen, ich bin unschuldig. Kopiert aufs Handy, ab in den Drogeriemarkt am nächsten Tag und vor dem Seminar kursierten 10 im wahrsten Sinn des Wortes scharfe Abzüge unter den Studenten. Ach, es ist eine Fundgrube. Ich hoffe sehr, dass man sich unser erbarmt. Und das Studivz noch lange leben lässt. So wird noch mancher Abend lustig.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/karteileichen/1598009
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fuehlen
psychologie
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laberbacke
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Es geht mir gut, Kein Grund zur Sorge.
Kein Grund sich zu fürchten.
Der Hörsaal ist voll. Der Professor langweilig, der Baulärm zu laut. Links neben mir schreibt eine Freundin mit, rechts sind die Köpfe auf die Tische gesunken. Ich sitze da und es geht mir gut. Ich versuche mich auf die Vorlesung zu konzentrieren, aber meine Gedanken schweifen ab. Die Luft im Hörsaal ist schlecht, denn draußen ist es schwül und stickig. Ein komisches Gefühl in meinem Hals. Ich atme tief ein. Das ist der Fehler. Denn sofort sind sie da. In meinem Kopf. Breiten sich aus, sind unaufhaltsam. Die Gedanken. Das ist doch Quatsch, schreie ich mir leise zu. Hör nicht zu! Was sagt der Prof? Hör ihm zu! Meine Freundin lächelt mich an. Ich zwinge mich zurückzulächeln. Ob sie es merkt? Ob sie sehen kann wie meine Hände zittern, wie mein Herz rast, sie müsste es doch hören, so laut wie es klopft. Mein Kopf fängt an zu dröhnen, zu schmerzen, ich bin krank, ich bin krank, ich bin krank. Ich muss sterben. Nein. Nein. Nein. Es darf nicht die Überhand nehmen. Du bist gesund. Du bist gesund. Gesund. Das ist nur eine kleine Panik, du kennst sie doch schon. Bald ist sie wieder weg. Du musst dich nur beruhigen. Alles ist gut. Ich schaue mich um, bin unruhig. Als der Professor das Ende ankündigt springe ich auf, murmel was von dringendem Termin und verlasse den Hörsaal, die Klinik. Stehe draußen und kämpfe mit den Tränen. Es geht dir gut, alles ist gut. Ein Zwiespalt, ein Kampf. Zwischen der Realität und den Gedanken. Zwischen mir und der Angst. Er geht in die nächste Runde. Ich greife zum rettenden Handy und wähle die Nummer meiner Mutter. Sie ist der Herrscher über meine Angst. Doch heute geht sie nicht dran. Ich verliere den Kampf. Kann die Tränen nicht aufhalten, laufe los Richtung Wohnheim, fort von den Menschen die mich sehen könnten. Drehe um, laufe zurück. Möchte nicht alleine sein, habe Angst alleine zu sein. Habe Angst unter Menschen zu sein. Habe Angst zu sterben. Angst zu leben. Angst. Mein Handy klingelt, vielleicht die Erlösung? Meine Schwester  merkt sofort was los ist, fragt „Der Bauch? Das Bein?“ „Der Hals“ schluchze ich „ich kann nicht atmen, ich kann nicht atmen!“ Sie beruhigt mich langsam. Ich hätte einen schönen Hals. Sollte ruhig atmen, es ginge doch. Komm trink einen Schluck Wasser. Setz dich hin. Hast du schon von ihr gehört? Die ist schwanger. Hast du schon von dem Neubau gehört, direkt in der Stadt? Langsam werde ich ruhiger. Die Tränen hören auf zu fließen mein Puls beruhigt sich, ich merke, dass ich atme. Dass ich lebe. Ich schäme mich. Brauchst du nicht, ist doch nicht deine Schuld. Ich sage ja. Dir geht’s doch wieder gut? Ich sage ja. Ruf mich an wenn noch was ist, ja? Ich sage ja. Aber ich habe Angst. Angst, vor meinem nächsten Kontrollverlust. Meistens habe ich die Macht, nur selten verliere ich den Kampf der beinahe stündlich in mir tobt. Noch gewinne ich meistens. Nur manchmal bin ich zu schwach. Ich dachte immer, die schlimmste Angst wäre die vor dem Tod. Doch die schlimmste Angst, ist die Angst vor der Angst.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/es-geht-mir-gut-kein-grund-zur-sorge/823045
https://web.archive.org/web/20120117215109/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/es-geht-mir-gut-kein-grund-zur-sorge/823045
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romyl
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Reine Liebe
Irgendwo da draußen muss es sie doch geben, oder!? Die Liebe zu einem Menschen,
der alles das beinhaltet, was man erwartet und sich wünscht. Die Liebe zu einem Menschen, der alles Schöne in einem sieht, der einen respektiert, der einen versteht, der einen an sich heranlässt. Der Liebe entgegennimmt und Liebe gibt. Ein Mensch, der nicht Kräfte raubt, sondern Kraft gibt. Jemand mit dem man wachsen kann ohne sich selbst dabei aufzugeben. Jemand, der einen dazu beflügelt Glück zu verbreiten... Irgendwo da draußen muss es diese Liebe doch geben, oder!?
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/reine-liebe/633061
https://web.archive.org/web/20130731233012/http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/reine-liebe/633061
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Alsterpiratin
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Herz- und Steinbruch
Je näher ich dir komme, desto weiter entfernst du dich. Nichts als Steine, meterhoch.
Unaufhörlich schrillt das Telefon und der laute Ton durchdringt die angenehme Stille, bahnt sich seinen Weg durch den langen Flur bis zu mir ans Bett. Und ich weiß, am anderen Ende der Leitung wartet er. Voller Ungeduld, voller Hoffnung. Als könne sie mich davor schützen, ziehe ich die Decke bis unter mein Kinn und rühre mich nicht. Und dann wende ich den Kopf nach links zum Sessel, und ich sehe dich. Du lächelst. Und du schließt deine Augen, um für eine Weile auszuruhen. Dein Gesicht spiegelt Zufriedenheit. Du wirkst ganz ruhig. Stetig hebt und senkt sich deine Brust im Rhythmus deines gleichmäßigen Atems. Und ich sehne mich danach, ihn auf meiner Haut zu spüren. Ich will, dass du zu mir kommst, in das zerwühlte Bett. Deine Hände in meinem Haar vergräbst und deine Lippen auf meine legst, nicht aufhörst, mich zu küssen. Und dass mit jedem Kuss, mit jeder Berührung, langsam die Mauern einreißen, die du so hartnäckig und undurchdringlich um dich herum aufgebaut hast. Kuss für Kuss. Stein für Stein. Ich will deine Nähe, deine Wärme. Und deine Hände, überall. Und ich sehne mich danach, die Lust in deinem Gesicht zu sehen. Sie zu hören, mit jedem deiner Atemzüge. Immer lauter, immer schneller. Ich will, dass uns nichts mehr trennt. Und dass wir eins sind, für einen Moment. Und dass die Mauern weiter brechen. Kuss für Kuss, Stein für Stein. Weil wir uns nah sind, und weil wir uns vertrauen. Und ich will dich schmecken, und ich will dich spüren. Und ich will mit dir lachen, ausgelassen und frei. So als gäbe es nur uns. Nur diesen einen Augenblick, und nur dieses Bett. Und ich will, dass deine Hände meine umfassen, in dem Moment, wenn wir uns ganz hingeben. Und dann küsse ich zärtlich deine erhitzte Stirn. Und die Mauern zerfallen. Kuss für Kuss. Stein für Stein. Weil wir für eine Weile vergessen, dass uns ganze Welten trennen. Und dann schaue ich in dein Gesicht. Und ich liebe den Moment, wenn du lachst. Wenn sich tiefe Linien um deine dunklen Augen legen, um sie zu umrahmen. Und ich präge es mir ein. All das. Jede Geste, jede Berührung, jedes Wort. Die Melodie des Liedes, das gerade im Radio läuft. Und ich schließe es ein, in meinem tiefsten Inneren, um es für immer festzuhalten, wenn ich dich loslassen muss. Der schrille Ton des Telefons dringt zu mir und durchbricht diesen Traum. Du bist nicht hier. Weil dir der Mut fehlt. Und ich habe es versucht. Immer und immer wieder. Bin gegen Mauern gerannt. Habe mich dabei verletzt. Immer und immer wieder. Ich habe dich geküsst, und es hat nicht gereicht. Und je näher ich dir komme, desto weiter entfernst du dich. Nichts als Steine, meterhoch. Und am anderen Ende der Leitung wartet er. Voller Ungeduld, voller Hoffnung. Und auch voller Liebe. Langsam schlage ich die Decke zurück und setze mich auf. Meine Füße berühren den kalten Boden und ich schreite durch den langen Flur. Ganz langsam, weil ich mich davor fürchte, etwas zu übereilen. Dann greife ich nach dem Telefon, das noch immer klingelt. Ich weiß, er wartet. Und ich denke an dich. Und ich versuche, nicht zu spüren, wie sehr ich es vermisse. In meinem Kopf, unzählige Bilder. Kurze Sequenzen von verrückten Momenten. Von Nähe. Und von meterhohen Mauern. Ich kann sie nicht durchdringen. Ich habe es versucht. Immer und immer wieder. Ich wollte sie abbauen. Kuss für Kuss. Stein für Stein. Um irgendwann anzukommen, bei dir. Und ich weiß, ich muss aufgeben. Ich sehe wieder die Mauern. Jeden einzelnen Stein. Ich wollte sie zerbrechen sehen. Und das, was in diesem Moment zerbricht, bin ich. In meiner Hand, das Telefon - verstummt. Tags: Mauer, Schluss machen
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/herz-und-steinbruch/808872
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fuehlen
liebe
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FrauKopf
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Ficken, Ficken, Ficken!
Ein Griff in die 2005er Grabbelkiste!
Ja, diese drei Worte haben euch gelockt. Ich bin mir dessen vollkommen bewusst & nutze eure Geilheit auf alles Sexualisierte. Eines gleich vorweg: Ich bin auch so, ich stehe auf Titten, reagiere auf Werbung, die mit Erotik lockt und wenn es sich nur um einen gutgebauten Bauarbeiter dreht, der den neuesten Softdrink anpreist. Ich konsumiere Pornos an und wenn ich drei Wochen keinen Sex hatte werde ich ungemütlich ABER...und ja dieses Wort hallt nach, ich gebe mich nicht her. Es ist deprimierend mit ansehen zu müssen wie sich auf drittklassigen Partys nicht mal 15 jährige Mädels in viel zu engen, bonbonfarbenen Kleidchen für einen Cola-Wodka vernaschen lassen. Der Typ mit dem tiefergelegten 3er Golf ist aber auch ein toller Typ, wenn ich seinen Schwanz mal in den Mund nehme, darf ich sicherlich eine Runde mitfahren. Im Internet auf jeder zweiten Seite präsentieren sich schon 14jährige Kindfrauen in Strapsen, erwähnen in ihrer Beschreibung, dass sie bisexuell wären und Analverkehr favorisieren würden. In Mailand und Paris werden 10jährige hochgeschminkt und auf Lolita getrimmt, über den Laufsteg gescheucht. In der Bahn darf ich mir anhören wie drei Möchtegerncasanovas voreinander prahlen, die Angies, Jessicas und Melissas am Wochenende richtig durchgeknallt zu haben, natürlich ohne Gummi, versteht sich ja von selbst, alles andere wäre schließlich uncool und man würde ja nichts spüren. Mir jucken die Finger, ich sitze da und packe in Gedanken ein riesiges, rosafarbenes Präservativ aus, welches ich den  hohlköpfigen, schwanzgesichtigen Bubis über ihre Köpfe stülpe. Mein Kollege sitzt Tagein, Tagaus neben mir, stöbert im Netz nach potenziellen Fickbekanntschaften...Leute, er findet sie. In jeder Frauenzeitschrift werde ich mit Sextipps, den neuesten Techniken um ihn zu beglücken und den heißesten Dessous der aktuellen Saison bombardiert. FICKEN,FICKEN,FICKEN!!!! Ehrlich, ich fühle mich gefickt...jeden Tag aufs Neue. Wisst ihr was ich mal wieder machen möchte? Mich hinlegen und beglücken lassen! Nicht unter dem Druck stehen alles supersexy, aufreizend und noch geiler gestalten zu müssen. Ich möchte mit Strubbelhaar und Pickel am Kinn rumranzen, schreien wie ein Pavian und trotzdem fühlt sich alles richtig und gut an. Und vor allem wünsche ich mir, dass auch die Jessicas und Angies dieser Welt das genauso handhaben wollen. Wie seht ihr das? Tags: Sex, Jugend, Freiheit
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/ficken-ficken-ficken/774649
https://web.archive.org/web/20111018110128/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/ficken-ficken-ficken/774649
sehen
gesellschaft
774,649
1,222,258,620
madamecrina
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Bittersüßer Liebes-Abschiedsbrief vom Ex
Es tut mir leid…
Weißt Du, ich würde so gerne die Zeit zurückdrehen. Es kommt mir vor, als sei es gestern gewesen, wie du mir im Go Parc den Kopf verdreht hast. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der mich auf Anhieb, so umgehauen hat wie Du! Deine Ausstrahlung war unglaublich, dein Lächeln war einfach nur wunderschön. Ich konnte nicht anders als Dich den ganzen Abend anzulächeln. Ich liebe die Geschichte wie wir uns kennen gelernt haben. Ich glaube das war eines der schönsten Erlebnisse in meinem Leben. Das mein ich wirklich, dass war einer der tollsten Momente die ich in meiner Erinnerung behalten werde! Ich werde da noch lange dran denken und ich möchte das auch niemals vergessen, ich glaube das ich nicht noch mal das Glück haben werde, so etwas schönes zu erleben. Ich weiß auch noch, wie ich ununterbrochen mir das Video ansehen musste, dass Marco für dich gemacht hatte, weil du mir einfach nicht aus dem Kopf gingst und ich dich so toll fand. Ich hab den ganzen Tag die Lieder gehört, mir dein Lächeln angeschaut, weil es noch niemand geschafft hat mich so zu faszinieren. Ich mein ich war verrückt genug mit drei fremden Mädels auf eine Party zu fahren, nur um Dich kennen zu lernen. Du hast einen so glücklichen und starken Eindruck auf mich gemacht, deine Persönlichkeit hatte eine so tolle Wirkung auf mich, dass ich aus dem Staunen gar nicht mehr raus kam. Ich dachte nur „Wow“ das ist eine Wahnsinns Frau! Ich denke wir waren da einfach zu stürmisch, bzw. es ging doch irgendwie zu schnell. Ich bereue das alles nicht, außer vielleicht den Schritt das ich zu Dir gezogen bin, da sonst vielleicht alles doch ein bisschen anders verlaufen wäre. Vielleicht besser, aber das kann man hinterher immer schlecht sagen. Es war eine tolle Zeit, ich hab dich verehrt und so sehr begehrt, ich dachte Du bist es! Ich habe Dich dafür bewundert wie du mit all deinen Problemen umgegangen bist und du hast einen so starken Eindruck auf mich gemacht das ich davor nur den Hut ziehen konnte. Aber irgendwann musste ich feststellen das auch ein so scheinbar selbstbewusster Mensch wie Du eine starke Schulter braucht an dem er sich anlehnen und abstützen kann wenn er einmal nicht weiter weiß! Ich wollte für Dich diese Schulter sein, dir die Kraft geben alles zu bewältigen und immer für Dich da sein. Problem dabei ist nur, womit du auch die ganze Zeit Recht hast, ich bin ein zerrissener Mensch. Ich weiß nicht was ich will, ich habe selber Probleme die ich nicht in den Griff bekomme. Denn ich bin ununterbrochen auf der Suche, nach Geborgenheit, selber nach jemandem der mir die stützende Schulter anbietet, der mir helfen kann, da ich nicht weiß was mich im Leben erwartet, ich nicht genau weiß was ich will. Ich bin zu Feige eine Entscheidung zu treffen, da ich wahrscheinlich Angst vor den Konsequenzen habe, ich weiß es nicht. Nur so lange ich das nicht selber hinkriege, bin ich selber nicht stark genug um Dir zu helfen, aber es ist so, ich muss für Dich da sein, ich bin der Mann. Das ist einfach meine vielleicht etwas konservative Grundhaltung, aber ich denke ich bin für alles verantwortlich. Auch wenn du meintest das ich mit deinen Problemen, doch gar nichts zu tun hätte, oder mich nicht kümmern brauchen, jedoch merke ich doch auch wie das an dir zerrt, und wenn ich dann nicht für Dich da sein kann wird es doch automatisch zu meinem Problem. Ich würde wenn ich könnte Dir sofort deine Probleme lösen, damit du wieder glücklich wirst, denn ich will Dir nur helfen. Aber da ich selber mit mir mehr zu kämpfen habe, mit meiner Unentschlossenheit und mit meinen Gefühlen die mich immer hin und her reißen, kann ich nicht so für Dich da sein, wie ich es sein müsste. Das tut mir unendlich leid! Ich konnte nicht zu Dir sein, wie Du mich vielleicht gebraucht hättest! Das hat alles kaputt gemacht. Da konntest du nichts für, ich hab mich nicht damit auseinandersetzen können und das hat mich fertig gemacht. Ich weiß nicht, du bist ein unglaublich toller Mensch, ich würde mir für Dich wünschen das Du wieder zu der strahlenden Carina wirst, die ich im Go Parc damals zum ersten mal gesehen habe. Ich habe so gehofft noch einmal mit dir feiern gehen zu können, mit dir Spass zu haben, wie wir es die ersten Male hatten, als wir zusammen losgezogen sind. Du warst für mich die schönste Frau die es gab, weil du einfach mit deiner Ausstrahlung alle in den Schatten gestellt hast. Ich mein, Du weißt selber, dass sich dafür einige Dinge ändern müssen, und ich wünsche mir für dich das Du wirklich den Mut hast den Schritt zu gehen und vielleicht woanders hinziehst und dann dein Glück findest. Ich hoffe nur Dir geschieht all das Glück das du verdienst! Du hast schon zu viel Scheiß durchgemacht wegen deiner ganzen Familie, das tut mir alles so leid und ich wollte für Dich da sein, dir all das geben was dir gefehlt hat. Aber ich musste leider feststellen das ich das alleine nicht kann! Ich habe so sehr gehofft mit dir ein tolles Weihnachten zu verbringen, aber auch vor allem ein unvergessliches Silvester bei der Sensation zu erleben. Ich weiß das du mit all den Problemen auch nicht fertig geworden bist, aber was ich dann wirklich nicht verstehen kann ist, und sorry aber das finde ich einfach naiv, zu einem Fremden zu gehen wie Christian und dann meinst, dass ist ein Mensch mit dem du alles machen kannst. Ich weiß du bist anders, du gehst auf fremde Menschen ohne jegliches Gefühl von Distanz zu, was auch eine tolle Eigenschaft ist! Aber ich finde das nicht in Ordnung, das hat mir auch weh getan, vor allem die Behauptung aufzustellen, es sei ein Mensch mit dem Du alles machen kannst. Bitte dann tu das, aber ich halte das für eine falsche Einschätzung, da Du nach so kurzer Zeit gar nicht beurteilen kannst, wie der Mensch überhaupt ist! Ach aber was soll ich mich darüber aufregen, ich kann Dich verstehen, schließlich kamst du mit allem nicht zurecht und hast nach einem Ausweg gesucht. Mir fehlte doch auch die Kraft mich weiter mit Dir zu streiten wegen irgendwelchen Belanglosigkeiten. Ich hoffe nur das Du das alles bewältigen kannst und Du ein unbeschwertes Leben führen kannst! Ich wünsche dir das von ganzem Herzen!!! Du sollst bitte wissen, dass ich Dir nie etwas schlechtes antun will, dir nicht weh tun will, ich will auch immer für Dich da sein, Dich unterstützen wenn ich kann! Wenn ich könnte würde ich deine Probleme auf mich nehmen, damit es dir gut geht und das ich mich damit auseinander setzen muss. Doch leider kann ich das nicht! Ich will eigentlich auch nur Danke sagen…. Für alles, was du mir in der Zeit gegeben hast, dafür das du immer an mich geglaubt hast, für jedes Lächeln was du mir geschenkt hast, jede Umarmung und jeden Kuss, für jeden Moment den ich mit dir teilen durfte! Ich bin für dich noch nicht Reif genug, so würde ich das mal beschreiben, da ich denke Du brauchst einen Mann der für Dich sorgt, so ist zumindest meine Einschätzung, aber das kann ich leider noch nicht tun. Ich bin noch in einer ganz anderen Phase meines Lebens wie du es bist, ich bin auf der Suche, nach dem was ich will, ich hoffe nur das ich bald ein Ziel vor Augen finde, da ich selber mit der Situation nicht klar komme. Aber ich kann auch nicht wirklich mit jemandem darüber sprechen. Ich kann mich einfach nicht mehr richtig öffnen … Ich bitte Dich nur, vergiss mich nicht! Denke nicht von mir das ich ein schlechter Mensch bin, dass ich Dir irgendetwas nicht gegönnt habe, dir etwas Schlechtes wollte, halte mich gut in Erinnerung. Ich glaube auch das wird mit die schönste, aber auch vielleicht traurigste Liebesgeschichte in meinem Leben sein. Ich werde Dich nie vergessen, vor allem nicht dein Lächeln an dem Tag als ich dich zum ersten Mal sah. In Liebe ***
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One-Night-Friend
In meinen Gedanken versuchte ich mich zu einer Entscheidung zu zwingen. Entweder du vögelst jetzt mit ihm oder du schickst ihn nach Hause.
Sex ohne Gefühl ist nichts für mich, dachte ich immer. Ich bin viel zu romantisiert, viel zu naiv und viel zu gefühlsbetont, als dass ich es aushalten würde, dass er danach einfach verschwindet. Und man sich nie wieder sieht. Ich war überzeugt, ich würde dann leiden und solche melancholischen Beiträge auf Facebook posten wie: "Glaub mir, es hätte echt gut werden können mit uns. Und es fing auch alles so gut an. Jetzt haben wir 2 Monate nicht mehr miteinander gesprochen. Kein Sterbenswörtchen. Nicht mal eine verfluchte lieblose SMS. Nicht mal das bin ich dir Wert?" Womöglich wäre es wohl auch so gekommen, wenn andere Dinge nicht so gelaufen wären, wie sie nun mal gelaufen sind. Jetzt sitze ich gerade auf meiner Couch und ziehe mich wieder an. Neben mir liegt ein nackter Typ und stopft sich das Kissen in den Rücken, um es sich bequem zu machen. Wir hatten eigentlich so was wie ein Date. Wir schrieben uns seit Wochen und irgendwann kam es dann doch mal zu einem Treffen, obwohl ich schon gar nicht mehr damit rechnete. Er stiefelte in meine Wohnung und brachte kaum ein Wort heraus. Ich kochte uns einen Tee und stellte fest, dass ich im Grunde überhaupt keine Ahnung hatte, wer der Kerl war, obwohl wir seit 4 Wochen täglich miteinander schrieben. Ich musste ihm alles aus der Nase ziehen, aber er schaute mich dabei an als sei ich ein Stück Fleisch. Dass er von mir angetan war, war kaum zu übersehen. Er ging mir ziemlich auf die Nerven. In meinen Gedanken versuchte ich mich zu einer Entscheidung zu zwingen. Entweder du vögelst jetzt mit ihm oder du schickst ihn nach Hause. Er nahm mir die Entscheidung ab, indem er sich zu mir rüber beugte und mich küsste. Ich hatte immer gemutmaßt, wie man sich danach fühlt. Schmutzig, schlampig, so schrecklich unkonventionell. Genau das Gegenteil von dem, was ich als meine Ideale ansah. Ich wollte die große Liebe, das PENG im Herzen spüren, täglich niedliche SMS bekommen, sich erst dreimal Treffen bevor man im Bett landet, 5 Jahre jugendliches Zusammensein, anschließend eine romantische Hochzeit mit den engsten Freunden und 2 Jahre später eine kleine Tochter mit süßen Zöpfchen und einer Brille, in der sie so ein süßes verschmitztes Lächeln hat und dann mit dem Mann zusammen sein, bis uns das Herzversagen scheidet. Stattdessen habe ich gerade beim ersten Treffen mit einem im Grunde wildfremden Mann geschlafen und ich fühle mich keineswegs schmutzig oder schlampig. Ich fühle mich leer. Ich beobachte ihn wie er mich verschüchtert und abgekämpft anschaut und sich eine Zigarette ansteckt. Ich weiß genau, dass wir uns kein zweites Mal treffen werden. Das war bei dem Typen von vor zwei Wochen auch so. Ich will einfach nur, dass er geht. In einer Stunde beginnt mein Sport-Kurs. Außerdem will ich mich lieber weiter in der Idee verrennen, dass ich irgendwann einen Mann kennen lerne, der meinen kindlich-naiven Traum von der Hollywoodliebe erfüllt. Mit dem ich nicht beim ersten Mal im Bett lande, weil er kein Wort raus bekommt, sondern mit dem ich stundenlang rede, weil wir so viel zu erzählen haben und dabei unsere Seelenverwandtschaft entdecken. Der mir im Anschluss an unser Treffen eine "es war sehr schön"-SMS schickt und mich spätestens 1 Tag später anruft um sich erneut mit mir zu verabreden. Der mich seinen Freunden vorstellt als hätte ich den Nobelpreis kürzlich erhalten und mich für die schönste Frau der Welt hält. Ich will einen Mann, bei dem ich mich über jede noch so einzeilige SMS freue und schon eine Nacht vor dem nächsten Treffen vor Aufregung nicht schlafen kann. Für den ich gerne meinen Sportkurs ausfallen lasse. Oder noch besser; den ich zum Sport mitnehmen kann.
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Fake Plastic Trees
Wir sitzen auf deinem Bett und alles scheint wie immer. Bis auf diese undurchdringliche Wand aus Enttäuschung und zerstörten Erwartungen zwischen uns.
In der Hand hältst du deine Lieblingstasse, aus der kleine Wolken aus Dampf emporsteigen. Ich schätze, dass es grüner Tee ist, da dir deine innere Uhr gebietet, nach 16 Uhr keinen Kaffee mehr zu trinken. Auch mir hast du eine Tasse Tee angeboten, sie steht unangetastet auf der Fensterbank, neben dem Geschenk meiner Eltern, das ich dir von ihnen unbedingt übergeben sollte. Sie wissen noch von nichts. In der Ecke neben deinem alten Fernseher leuchtet der hässliche, kleine Plastik-Baum, den du wieder einmal liebevoll weihnachtlich dekoriert hast. Wie oft ich dich schon gebeten habe, das Ding endlich zu entsorgen. Erschöpft lasse ich mich neben dir aufs Bett fallen. Der Wind peitscht Regentropfen ans Fenster, ein begnadeter Regisseur scheint schon seit Tagen ein Endzeit-Drama ohne absehbares Ende in den grauen Häuserschluchten der Stadt zu inszenieren. Als ob es draußen nicht schon dunkel genug wäre, hast du auch in deinem Zimmer auf Beleuchtung verzichtet, neben dem Baum erhellen nur ein paar Kerzen spärlich den Raum. Zur Abrundung der Inszenierung des Endzeit-Dramas in unseren Köpfen läuft auf deinem Laptop irgendein Track von Bright Eyes. Eigentlich ein romantisches Setting, Schmuddelwetter, dampfende Heißgetränke, Kerzenlicht, zwei Menschen, die nur wenige Zentimeter von einander entfernt auf dem Bett sitzen. Wie viele Abende haben wir schon gemeinsam hier verbracht, abgeschottet von der Welt, nur uns brauchend? Und doch fühlt es sich nun an, als trennten uns nicht nur wenige Zentimeter Bettdecke. Innerlich sind wir tausende Meter von einander entfernt, unermüdlich haben wir diese Distanz aufgebaut, unsere Herzen haben wir eingemauert, weggeschlossen und die Schlüssel weggeworfen. Heute feiern wir nicht wie alle anderen Weihnachten - wir zelebrieren die Bankrotterklärung unserer Beziehung. Du siehst müde aus. Dein Haar glänzt, du warst heute sicher zu kraftlos, es zu waschen, dein Kopf ist gesenkt, wortlos blickst du in deine Tasse, als könne sie das Sprechen für dich übernehmen, wenn du sie nur lange genug anschaust. „In der Tüte ist ein DM-Gutschein von meinen Eltern“, eröffne ich das Gespräch, „dreißig Euro.“ „Danke. Sag ihnen danke von mir.“, erwiderst du, ohne aufzusehen. „Wie geht es dir?“, frage ich dich und möchte mir im selben Moment die Zunge abbeißen. Du hebst tatsächlich den Blick und quittierst meine Frage mit ungläubigem Kopfschütteln. „Warum bist du eigentlich hier?“, entgegnest du, während ich die Antwort auf meine Frage von deinen Augen ablesen kann. „Ich… ich weiß nicht. Ich dachte mir, das wäre nur fair. So sollte es nicht enden.“ „Nein?“, sagst du und ich kann hören, wie Tränen in dir aufsteigen und dir die Stimme nehmen. „So soll es nicht enden? Wie denn dann? Es ist doch schon vorbei.“ Ich zucke mit den Schultern. Eine Bewegung, die so symptomatisch für unsere Beziehung geworden ist. „Ich weiß es auch nicht. Ich denke mir nur, dass du es so nicht verdient hast. Dass wir es so nicht verdient haben. Dass wir in Ruhe vielleicht noch mal über alles reden können.“ Tränen fallen in deinen Tee und bilden konzentrische Kreise. Du schaust wieder in die Tasse und sitzt einfach nur stumm da und weinst dein lautlosen Weinen, das mir die Kehle zuschnürt. Ich versuche, meinem Gehirn den Befehl zu geben, den Arm um dich zu legen, scheitere aber an meinem Hochmut und der unsichtbaren Mauer zwischen uns. So sitzen wir eine Weile da. Du wortlos, zusammengesunken und leicht zitternd, ich neben dir, den Blick auf den Boden gerichtet. Ich versuche, mir der Tragweite der Situation bewusst zu werden, finde in mir aber nichts als Leere. Schon seit Tagen wütet ein schwarzes Loch in meinem Inneren, es frisst meine Gedärme, meine Gefühle, meine Emotionen. Das Gefühl der Leere in mir wird plötzlich so übermächtig, dass ich Angst habe, mich aufzulösen und mit mir auch du, der Plastik-Weihnachtsbaum, die Teelichter, der Laptop, die Tassen, das Geschenk meiner Eltern, dein Zimmer, die Vorstadt und der Rest der Welt. Hier bei dir zu sein fühlt sich an, als versuchte ich, den Brand in mir mit Benzin zu löschen. Ruckartig stehe ich auf. „Du gehst schon?“, fragst du mit tränenerstickter Stimme. Ich muss mich konzentrieren und hoffe, dass das schwarze Loch noch einen Rest Stimmbänder übrig gelassen hat. „Es war wohl eine dumme Idee, herzukommen“, stammele ich, „das macht alles nur noch schlimmer.“ Wieder hebst du den Kopf, schaffst es aber nicht, mir in die Augen zu schauen und starrst stattdessen durch mich hindurch. „Wahrscheinlich.“ „Wir können aber auch reden.“, sage ich, um mich selbst zu ermutigen und mir nicht ganz so jämmerlich vorzukommen. Dabei habe ich das Gefühl, dass ein Großteil der Worte in mir schon unwiderruflich ausgelöscht ist. „Ja. Nein.“, sagst du. „Bitte geh jetzt.“ Ich versuche, auf dich zuzugehen, weil ich gehört habe, dass sich Menschen unter solchen Umständen zum Abschied umarmen, doch meine Beine versagen den Dienst. Vermutlich hat das Loch im mir gerade temporär die Verbindung zum vegetativen Nervensystem gekappt. Bewegungslos verharre ich vor dir, der Moment scheint sich bis in die Unendlichkeit zu dehnen. „Okay. Ich gehe dann jetzt.“, sagt plötzlich jemand im Raum mit meiner Stimme. Wie in Trance drehe ich mich um. In meinen Ohren rauscht es. Ich hebe meine Jacke von deinem billigen IKEA-Drehstuhl auf und verlasse den Raum, ohne mich noch einmal umzudrehen. Den Weg zur Haustür bin ich schon hunderte Male gegangen. Als ich die Tür öffne, bemerke ich, dass ich seit etwa einer Minute die Luft angehalten habe und atme tief ein. Kalte, feuchte Luft flutet meine Lungen, doch kann sie die Leere in mir nicht verdrängen. In deinem Briefkasten klemmt eine Postkarte mit der Aufschrift „Merry Christmas“. Ich ziehe sie heraus, falte sie zweimal in der Mitte und esse sie auf. Dann schluckt mich die regnerische Nacht.
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Koffein
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Letzte Nacht
Jung, abgefuckt, kaputt und glücklich.
Der ganze Stress der letzten Wochen war vorbei, alle Sorgen über Bord geschmissen. Sie fühlte sich leer, ausgelaugt. Die letzten Wochen hatte sie nur für ihre Mitmenschen gelebt, war arbeiten und Weihnachten verfallen. Nächstes Jahr wird es nicht wieder so, hatte sie sich vorgenommen. Doch das nahm sie sich jedes Jahr vor und immer wieder fand sie sich allein unter dem grässlich lieblos geschmückten Tannenbaum ihrer Eltern wieder. Einsam. Niemand konnte schätzen, was sie Jahr für Jahr für die anderen tat. Vielleicht weil sie es nicht sahen? Vielleicht aber auch, weil sie es nicht sehen wollten … Doch das schob sie jetzt hinter sich und sah nach vorn. Wieder eine Nacht alles vergessen. Sie mochte die Türsteher nicht. Sie hatten alle eine Glatze, waren groß und kräftig. Und sie fühlten sich geil in ihrer Rolle. Vielleicht war es das, was sie an ihnen nicht mochte, diese sich selbst zugeschriebene Macht, die sie ausnutzten um es allen zu zeigen. Diesen Abend musste sie anstehen, aber sie lernte schnell jemanden kennen, der sich nach vorn drängelte und sie mitzog. Kommunikation geht eben doch über alles. Sie lief am Türsteher vorbei ohne ihn anzuschauen, bekam den Stempel auf die Hand und gab ihre Sachen in der Garderobe ab. Aus den Boxen dröhnt es gerade „Kaputt und glücklich! Kaputt und glücklich!“, Frittenbude. Das war sie, kaputt und glücklich. Sie holte sich ein Glas Wodka Lemon und schwebte auf die Tanzfläche. Ja, sie schwebte, denn sie musste lächeln. So glücklich war sie gerade, weil sie alles vergessen hatte, was ihr in letzter Zeit passiert war, weil sie kaum jemanden kannte, weil es niemanden interessierte, wer genau sie war, weil sie einfach hier war und in der Menge tanzen konnte. Sie tanzte mit vielen Typen, ließ sich alkolholhaltige Drinks ausgeben, wurde immer lockerer und lachte mehr. Ja, sie hatte alles vergessen. Noch während alle tanzten und tranken, ging sie. Mit einem Lächeln im Gesicht fiel ihr der Weg zum Bus viel leichter als sonst. Noch immer war sie am vergessen. Während der Fahrt schaute sie sich die neuen Namen ihrer Kontakte im Handy an und überlegte, wen davon sie wohl wieder sehen wird. Noch immer blendete sie alles, was davor war aus. Sie musste aussteigen, lief ein paar Schritte. Und dann war er wieder da. Wochen hatte sie ihn nicht gesehen. Auch einer von jenen, der nichts schätzen konnte. Wie er aussah, mit Hemd und gegeltem Seitenscheitel und wie er sie anlächelte. Oberflächlichkeit sollte verboten werden. Sie liefen ein Stück zusammen. Seine Stimme war wie früher. Sie mochte seinen Dialekt, wie er sprach. Das hatte sie nicht vergessen. Es war ein Kampf, sie wollte ihn nicht wieder sehen, sie wollte doch vergessen. Vor ihrem Haus drückte er sie fest, wie früher. Sie drehte sich nicht noch einmal um, lächelte nicht und winkte nicht wie früher. Sie lief einfach weiter. Was sie nicht wusste, er schaute ihr nach bis sie verschwunden war. Aber sie spürte es, kämpfte mit den Tränen. Leise schloss sie die Tür auf, lief im Dunkeln in ihr Zimmer, zog sich ihre Hose aus und legte sich ins Bett. Abschminken war gestern. Am nächsten Morgen hatte das Vergessen ein Ende. Sie hatte Kopfschmerzen und Augenringe, war müde und ihr tat alles weh. Sie mied alle Spiegel, trank einen Tee, ging duschen und legte sich wieder ins Bett. Der Alltag war wieder da, das Vergessen weg, aber es war da und das war es wert. Jung, abgefuckt, kaputt und glücklich! (Frittenbude) Tags: Weihnachten, Party, Frittenbude
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wasauchimmerundsoweiter
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Hallo Papa,
...oder sollte ich sagen, meinen falschen, richtigen Vater?!
Ich saß heute in der Küche, mit einer Zigarette und Kaffee. Hab seit ein paar Wochen nicht mehr an dich gedacht. Es schmerzt zu sehr. Mein Vater, so nennt er sich, hat mich angerufen. Mein falscher, echter Vater. Er sprach davon, dass er so Vieles bereuen würde. Dass er nie sah, wie ich meine ersten Schritte ging. Dass er nicht derjenige war, den ich Papa nannte. Dass er sich für die letzten 21 Jahre hassen würde. Es täte ihm ALLES unfassbar leid. Mir auch. Für ihn. Er beschrieb wie er mich das erste Mal besuchte, nachdem er das erste Mal gegangen war. Eigentlich endgültig. Er sah dich, mich und Mama. Er hasste dich, weil ich dich liebte. Er hasste zu hören, dass ich dich Papa nannte, oder sollte ich sagen meinen falschen, richtigen Vater? Das hat er mir erzählt und als ich zu weinen begann, entschuldigte er sich. Dafür dass er mich alleine lies. Ich bedankte mich, er dachte dafür, dass er sich entschuldigte. Nein, ich bedankte mich für dich. Ich respektierte keinen Menschen so sehr, wie ich dich respektierte. Du hast dich meiner angenommen. Wenn ich nach meinen ersten Gehversuchen gefallen bin, hast du mir aufgeholfen. Immer und immer wieder. Du hast das all die Jahre getan, immer und immer wieder. Du bist der erste und einzige Mensch, den ich Papa nannte, ohne dass es falsch klang. Obwohl es biologisch falsch war. Noch immer ist. Komischerweise bist du auch der einzige Mensch dem ich sagen könnte, dass ich ihn unendlich, aus vollstem Herzen liebe. So sehr liebe, dass es wehtut. So sehr liebe, dass es mich nicht schüttelt, weil es so verflucht ehrlich ist. Aufrichtig. Echt. Ich träume oft von dir. Träume du stirbst, träume davon, dass du mir nie wieder aufhilfst. Dass du nie wieder meine Tränen trocknest. Wir nie wieder gemeinsam lachen können. Ich träume von den Geschichten die du mir erzähltest. Davon wie schwer dein Herz war. Jetzt bist du bei der Frau, mit der du eine echte Tochter hast. Eine echte Tochter, die es schon gab, bevor es dich und mich gab. Eine echte Tochter, die doch die Falsche ist. Mich nanntest du deine falsche, richtige Tochter. Als du gegangen bist, haben du und ich alleine deine Koffer rausgetragen, haben deine neuen Wände gestrichen, Wände die dir jeden Tag zugeschrien haben, dass du einsam bist. Wände an denen jetzt ihre Fotos hängen. Ich bringe diese Einsamkeit um, dafür dass sie dich wieder zu ihr führte. Zu deiner neuen, alten Frau. Ich bin einmal die 139km zu dir gefahren. Ich hatte das Gefühl, ich würde sterben, wenn ich es nicht täte. Ich brauchte dich. Ich brauchte dich so sehr, ich wär die 139km auch gekrochen. Du hättest mir ja aufgeholfen, glaubte ich. Die Monate zuvor hatte ich schon unendlich oft versucht dich anzurufen. Doch deine neue, alte Frau hob jedes Mal ab. Du seist nicht da, du würdest auf der Arbeit sein, du müsstest schlafen, du tätest dieses, du wärest unterwegs. Sie schämte sich für keine dreckige, verlogene Ausrede. Selbst wenn ich sicher war dich im Hintergrund gehört zu haben, fielen ihr noch Ausreden ein. Also klingelte ich an deiner Haustür und deine neue, alte Frau und deine falsche, echte Tochter öffneten die Tür. Du seist arbeiten. Man bat mich nicht rein. Die Tür schloss sich. Ich stand einige Minuten dort auf deinem Grundstück, das welches wir gemeinsam bepflanzten. Bewachsen mit Blüten der Vergangenheit. Mit unseren Erinnerungen, die einfach nicht verwelken wollten. Mit der Schönheit unserer gemeinsamen Zeit. Während sich leise meine Tränen den Weg über meine Wangen bahnten, ohne dass ich es auch nur bemerkte, sah ich dich. Gebeugt sah ich dich an einer Scheibe. Auch dir liefen Tränen. Wir schauten uns an, bis deine neue, alte Frau den Vorhang zuzog. Eigentlich wollte ich zu dir rennen, die Scheibe einschlagen, dich zu mir holen. Dich nie wieder loslassen. Doch die Erkenntnis hinderte mich. Ich war gefesselt von der Wahrheit, geknebelt vom Schmerz der Einsicht. Ich hatte dich verloren. Verloren weil du einsam warst und völlig abhängig wurdest. Abhängig von Menschen die dich in Käfigen hielten und Dinge die du liebtest von dir fern. Wahrscheinlich noch weiter fernhalten würden. Ich versuchte es nie wieder. Ich wünschte ich könnt wenigstens deine Stimme noch manches Mal hören, hören dass es dir gut geht und aufhören davon zu träumen, dass du stirbst. Jede Nacht. Jeden Tag. Bereits zwei Jahre lang. Es schnürt mir die Kehle zu. Alles krampft. Mir wird schwindelig, ich fühle einen mächtigen Sog in meiner Körpermitte. Ganz langsam, aber beständig. Sie entflieht. Die aufrichtigste Form von Liebe, die ich jemals zu fühlen wagte. Drum verzeih mir, dass ich es dir nie sagte. Hätte das denn etwas geändert? Du bist der Mensch der mein Leben am meisten bereicherte und am leersten hinterließ. Deine falsche, richtige Tochter.
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Aprilsonne
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Mir wurde gesagt manchmal reicht Liebe nicht
Was will man? Soll alles einfach sein oder soll man auch Schwierigkeiten auf sich nehmen, aber dafür ist es Liebe?
Als wir uns kennenlernten, alles unbeschwert, alles unbefangen. Ich sah dich, konnte nicht anders als dich einfach anzusehen. Wir tanzten, tanzten die ganze Nacht. Bis du mich nach Hause brachtest, nach meiner Handynummer fragtest und nach meinem Namen. Wir trafen uns, verliebten uns. Und dann. Dann Probleme. Probleme, die wir nicht schafften zusammen zu lösen. Probleme, die ich nicht schaffte zusammen zu lösen. Ende. Kurz darauf eine E-Mail. Eine E-Mail, die so viel erklärte, so viel verdeutlichte und mich so schnell alles viel besser verstehen lies. Doch in meinen Augen zu spät. Lange Zeit einfach nichts. Dann ein Brief. Unglaublich gefühlvoll. Woher nahmst du den Mut dazu? Du konntest mir gegenüber nie Gefühle äußern. Aber die E-Mail, der Brief sagten mehr als jemals erwartet. Ich wies dich zurück. Stieß deine Gefühle vor den Kopf. Ich sagte, ich würde dich nicht mehr wollen, doch eigentlich hatte ich tief in mir einfach Angst, Angst davor verletzt zu werden, Angst davor, dass meine Gefühle immer mehr werden und deine nicht, Angst, dass schlicht alles wieder so wird, wie es war. Kontaktabbruch. Ich verlor mich. Lernte hier und da jemanden kennen. Entweder nur für einmal oder es kam sowieso nach kurzer Zeit immer ein Gedanke. Du. Immer die gleiche Frage: Was wäre wenn? Mit der Zeit entstand E-mailkontakt. Wir sahen uns bei einer Feier. Nach einem halben Jahr redeten wir das erste Mal wieder miteinander. Die anderen gingen. Wir blieben. Du brachtest mich bis zu meiner Haustür. Schriebst am nächsten Tag, dass es schön gewesen sei. Wochen vergingen. Ich hatte jemanden kennengelernt und du auch, wie ich zufällig erfuhr. Es tat weh. Dann ging alles schnell. Wir schrieben wieder öfter. Wir verabredeten uns. Unsere Bekanntschaften waren Geschichte. Als wir uns trafen, wusste ich nicht, was ich sagen soll, obwohl das sonst nicht mein Problem ist. Wir sahen uns den ganzen Abend, die ganze Nacht. Redeten, redeten über belanglose Dinge und irgendwann immer mehr von uns. Kurz bevor ich nach Hause wollte, du wolltest gerade unsere Teetassen in die Küche bringen, kamst du wieder zurück, stelltest die Tassen ab und gabst mir einen Kuss, einen Kuss der mehr sagte als ich das ganze Jahr für dich gefühlt hatte. Es fühlte sich richtig an. Mir wurde gesagt manchmal reicht Liebe nicht, manchmal ist es einfach nicht genug zu lieben. Doch das glaube ich nicht mehr. Das was mich an dich bindet ist genau das, auch wenn ich es nie zu dir sage. Liebe reicht. Ein anderes Material für eine Beziehung gibt es nicht, auch wenn das bedeutet, das nicht immer alles einfach ist.
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Jessikaching
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Festspiele zu Valentin
Benebelt vom Dunst der Nacht.
Es ist wieder an der Zeit, dass das Volk sich den Lastern hingibt. Von überall her strömen die Massen in den Tempel der Genüsse, Menschen, welche man in solchen Konstellationen selten sieht. Da tanzt der Narr auch mit der Fürstin, die Diebin mit dem Knappen oder der Hofmarschall mit dem Koch. Losgelöst von Stand und Rang, vergessen die Menschen wer sie sind. Benebelt vom Dunst der Nacht und betört vom Nektar des Vergessens. Mitten in diesem bunten Treiben sitzt ein Mädchen. Sie mag eine Magd sein, oder eine Königin, niemand weiß es, doch niemand schenkt ihr Beachtung, denn sie ist nicht von hier. Stumm sitzt sie da, ein Glas Feuerwasser in der Hand und beobachtet das abstruse Treiben. Doch dann erweitert ein Ritter die Szenerie. Ein Mann von edler Gestalt, sein Gang wirkt hoheitsvoll und respekteinflößend, doch sein Blick ruht auf dem Mädchen und so etwas wie Liebe glitzert in seinen Augen. Er reicht ihr die Hand und ohne Zögern erhebt sie sich von ihrem Platz, denn sie bemerkt die Funken, die aufblitzen, als ihre Hände sich berühren. Diese Nacht gehört nur ihnen, das wusste sie. Dann verschlang sie die Finsternis.
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Schokopraline
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Das zweigeteilte Herz
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir uns nicht im Guten getrennt hätten. Dann wäre das alles nicht passiert.
Zum ersten Mal in meinem Leben spürte ich, wie es sich anfühlt, verlassen zu werden. Verlassen, von der Person, die man liebt. Die erste große Liebe. Leicht und frei wie ein Vogel habe ich mich damals gefühlt. Lebendig. Glücklich. Da war einfach so viel Liebe, die durch meine Adern rauschte, dass ich gar nicht wusste wohin damit. Und jetzt spürte ich nur noch Schmerz. Herzschmerz. Früher dachte ich immer, so etwas existiere gar nicht wirklich. Das sei nur eine kitschige Metapher, um Liebeskummer zu beschreiben. Doch an jenem Tag, an dem ich verlassen wurde, wusste ich, dass es diesen Herzschmerz wirklich gibt. Und es fühlt sich grausam an. Ein tiefes Stechen in der Brust. Als ob einem das Herz in tausend einzelne Stücke zerrissen wird. Heiße Tränen liefen mir die Wangen herunter, tropften auf das Kissen. Ich wollte am liebsten nur noch schreien. Den Schmerz hinaus schreien. Dich anschreien. Bis vor kurzem liebtest du mich noch und jetzt fügst du mir solch unerträgliche Schmerzen zu. Oft saß ich einfach nur da, auf meinem Bett, umklammerte mich, weil ich den Schmerz in meiner Brust nicht ertragen konnte. Wiegte mich vor und zurück, weinte so lange bis keine Träne mehr übrig war. Dann wimmerte ich nur noch leise vor mich hin und wartete darauf, bis mich der Schlaf übermannte. Freunde und Familie versuchten mich zu trösten. Doch den meisten Trost fand ich bei dir. Obwohl wir uns getrennt hatten, standen wir uns dennoch sehr nahe. Du verstandest mich einfach am besten, wie ich mich fühlte, da es dir nicht anders ging. So kam es, dass wir trotz unserer Trennung Freunde blieben und uns oft trafen. Etwa 4 Wochen nach der Trennung geschah es. Ich war abends zu dir gefahren, weil wir uns einen Film anschauen wollten. Draußen regnete es heftig und du holtest Decken, damit wir es gemütlicher hatten. Während dem Film bist du unter meine Decke gekrochen, hast mich angeschaut und ich verspürte das Verlangen nach dir. Zögerlich, fast schüchtern, bist du immer näher gekommen, bis unsere Lippen sich berührten, unsere Münder sich öffneten und unsere Zungen das vertraute Spiel aufnahmen. Es war ein leidenschaftlicher Kuss. Ich wollte alles in diesen Kuss hineinstecken, meine ganze Begierde nach dir, denn ich befürchtete, dass es unser letzter gemeinsamer Kuss sein würde. Doch da irrte ich mich. Als ich an jenem Abend nach Hause fuhr, war ich sehr durcheinander. Mein Kopf wollte nicht so ganz verstehen was da eben passiert war. Tagelang stellte ich mir ein und dieselbe Frage: Kommen wir doch wieder zusammen? Nein, wir sind nicht wieder zusammen gekommen. Doch wir trafen uns weiterhin. Küssten uns leidenschaftlich und landeten letztendlich im Bett. Der Sex mit dir war gut und aufregend. Ich dachte mir etliche Lügen aus, die ich Freunden und Familie auftischte, warum ich so oft zu dir fahre. Warum ich nachts nicht heim komme. Ich wollte einfach bei dir sein. In deinen Armen einschlafen. Und dir ging es nicht anders. Ich habe dich oft gefragt, was du eigentlich für mich empfindest und ob du nicht wieder mit mir zusammen sein willst. Doch du sagtest jedes Mal, du hättest mich wahnsinnig gern, aber für eine Beziehung, reiche es einfach nicht. Also blieben wir getrennt, hatten aber weiterhin Sex miteinander, kuschelten und telefonierten oft ganze Nächte durch, wenn wir mal nicht nebeneinander einschliefen. Zwei Jahre ging das so. Bis ich zum Studieren in eine andere Stadt zog. Dort lernte ich Adrian kennen. Adrian und ich verstanden uns auf Anhieb. Er brachte mich zum lachen, sah unglaublich gut aus und war für mich da, wenn ich ihn brauchte. Bald darauf wurden wir ein Paar und alles schien perfekt zu sein. Doch schon bald merkte ich, wie ich Adrian mit dir verglich und stellte immer mehr Kleinigkeiten fest, die mich an ihm störten. Immer öfter kam es auch vor, dass er mich zu vernachlässigen schien und ich lag nachts wieder stundenlang wach und ob ich wollte oder nicht, meine Gedanken endeten immer wieder bei dir. Ich fing an, dir nächtliche SMS zu schreiben. Erst belanglos, ein „Wie geht es dir?“, oder „Lang nichts mehr von dir gehört.“ Es dauerte jedoch nicht lang, bis du schriebst, wie sehr du mich vermisst. Ich ging darauf ein, versuchte meine Sorgen mit Adrian in dir zu ertränken. Doch dann gab es wieder Zeiten, in denen du nicht antwortetest. Du hast dich oft wochenlang nicht mehr bei mir gemeldet. Da war ich froh um Adrian. Und dachte mir, dass er doch besser ist, als du. Ich versuchte dich ganz zu vergessen und genoss die Zeit mit Adrian. Als dann mein Semester zu Ende war, fuhr ich die Ferien über nach Hause. Zurück in die Stadt in der du immer noch wohntest. Natürlich trafen wir uns. Wir saßen im Café und du hast dich Tausend mal dafür entschuldigt, dass du dich nicht bei mir gemeldet hast. „Das wird nicht mehr vorkommen!“, hast du mir versprochen. Dann hast du meine Hand genommen, mir tief in die Augen geschaut und leise geflüstert: „Ich vermiss dich.“ Da wurde mir ganz anders. Da kamen all die alten Gefühle wieder hoch, die ich doch so krampfhaft versuchte, zu unterdrücken. „Ich vermiss dich auch“, sagte ich. Dann zog ich meine Hand unter deiner weg und ging. Adrian erzählte ich nichts von dem, was im Café geschehen war. Eigentlich war ja auch nichts passiert. Die Ferien gingen vorbei, ich fuhr zurück zum Studieren und zu Adrian. Adrian und ich waren weiterhin ein Paar. Du und ich weiterhin getrennt. Doch wir schrieben und telefonierten regelmäßig und du hast oft zu mir gesagt, du hättest mich so gern, dass du mich fast schon liebst. Und dass du mich schrecklich vermisst und dass du bei mir sein wollest. Hättest du nur einmal gesagt, dass du wieder mit mir zusammen sein willst, ich wäre sofort zu dir zurück gekehrt. Doch du hast es nie gesagt und ich blieb weiterhin mit Adrian zusammen. So kam es, dass Adrian mich 3 Jahre später eines lauen Sommerabends fragte, ob ich seine Frau werden wolle. Ich dachte an dich. Deine Frau wollte ich werden. Und ich wusste tief im Inneren, dass du dein Leben auch mit mir verbringen wolltest. Schließlich hast du mir fast tagtäglich gesagt, wie viel ich dir bedeute. Ich schaute Adrian an. Lange. Dann schüttelte ich langsam den Kopf und verschwand. Denn plötzlich war ich mir ganz sicher. Ich liebte dich, nur dich und wollte nichts sehnlicher als mit dir mein restliches Leben zu verbringen. Eilig packte ich ein paar Sachen zusammen und brach noch am gleichen Abend auf, um zu dir zurück zufahren. Es war schon fast Morgen, als ich vor deiner Haustür stand. Nervös drückte ich auf die Klingel. Über ein Jahr hatte ich dich nicht mehr gesehen. Und nun stand ich vor deiner Tür und wartetet darauf, dass du mir aufmachst und ich dir sagen kann, wie sehr ich dich liebe. Es dauerte fast eine Minute, bis sich die Tür öffnete. Doch nicht du, sondern eine Frau stand vor mir. Verschlafen rieb sie sich die Augen und fragte, was ich denn wolle. „’Tschuldigung. Muss wohl die falsche Tür erwischt haben“, murmelte ich und wandte mich zum Gehen um. Erst da bemerkte ich das mit Blumen beschmückte Auto in der Einfahrt. „Just married“ stand in großen Buchstaben auf der Motorhaube. Mein ganzes Leben habe ich gehofft und darauf gewartet, dass du zu mir zurück kehrst.
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Joey_SilentScream
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Im Kreis
Meine Hände sind schmutzig und mein Verstand ist ganz taub.
Mit dir ziehe ich meine Kreise. Wieder knie ich auf dem Boden um sie weg zu waschen. Meine Hände sind schmutzig und mein Verstand ist ganz taub. Die tief eingebrannten Linien verschwinden nicht, sie verblassen nach und nach. Narben bleiben immer. Cheers. Ich fahre langsam mit dem Finger über eine Sehne. Sie schimmert golden im Licht der aufgehenden Sonne. Küsse auf meinem Mund. Küsse an meinem Hals. Küsse voll Leidenschaft und Intensität. Tiefgründige Blicke. Ernstgemeinte Worte. Atemlos halte ich in der Bewegung inne und nehme den Finger von meiner Haut. Zurück bleibt ein kitzelnd, stimulierter Abschnitt auf meinem Körper - Er bebt unter der Erinnerung an unseren Anfang. Das goldene Zeitalter. Der Anfang ohne Ende. Ich nehme einen großen Zug aus dem Weinglas, um die Erinnerung zu betäuben. Mein Herz pumpt unglaublich schnell und ich spüre das Rauschen des Bluts in meinen Adern. Reflexartig fährt meine Hand an meine Brust um dem Pochen durch Klammern standzuhalten. Die Haut wölbt sich, mein Herz bäumt sich auf und kirschrote Adern zeichnen sich ab. Sie zucken. Sie geben keine Ruhe. Die Berührung von Fremden vor meinen Augen. Eine Aufzählung bedeutungsschwangerer Begegnungen. Fremdküssen. Meine Hand sinkt schwach von der schmerzenden Stelle. Ich unterdrücke den Schrei und kippe den Rest Wein herunter, spüle die zerfressenden Gedanken an dich mit anderen Frauen fort. Das Pochen wird ruhiger, aber es hört nie ganz auf. Es gibt immer wieder etwas, das Unruhe in mir weckt. Zusammengesunken sitze ich da, den Kopf Richtung Erde. Meine Augen zugepresst um zu verhindern weiter deine Gegenwart wahrzunehmen. Aber du bist überall. Ich hebe den Kopf und sehe dunklen, tiefliegenden Augenringen entgegen. Schwarze Höhlen aus denen glasige Augen starren, weit und verzerrt. Ich hebe die Hand und berühre die Wange. Schwarze Schleier wandern auf meinem Spiegelbild von meinen Augen hinunter, tropfen auf den Boden und hinterlassen düstere Brandlöcher. Bisse zwischen meinen Beinen. Herablassende Gesten. Wortlos trifft Wertlosigkeit. Die Tränen verebben, als ich die Weinflasche an der Wand zerschmettere. Scherben fliegen durch die Luft und reissen neue Wunden in meine Haut. Wie besessen schrubbe ich an den kreisförmigen Furchen, versuche sie mit den Nägeln weg zu kratzen. Halte mir Ohren und Augen zu, um dich nicht zu hören, dich nicht zu sehen. Aber seit du das erste mal in mir warst, bist du in mir geblieben. Der Verschluss bezweckt einzig und alleine deine Gefangenschaft in meinem Körper. In meinem Herz. In meinem Verstand. Ich reisse meine Hände von Augen und Ohren, brülle um dich aus mir zu befreien, dich aus zu spucken, dich zu verbannen. Einen kurzen Moment ist es ganz still. Ich lege mich auf den Boden, Kleidung und Haare saugen den verschütteten Wein auf. Bin umgeben von unseren Kreisen. Begegne dir jeden Tag. Jede Nacht. Jeden Moment meines Lebens. Bin in einem Kreislauf. Ohne dich, da fehlt mir was, doch mit dir bin ich mittlerweile einsam.
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Anna_Blum
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Nie wieder Lästern?
Eigentlich wäre ich gern ein guter Mensch. Aber irgendwie ist das auch langweilig.
Nein, nein, nein, ich wollte es nicht mehr. Wollte nicht mehr und nie wieder hinter dem Rücken von anderen schlecht über sie reden. Nie wieder etwas sagen, was ich von Angesicht zu Angesicht nicht wiederholen würde. Wollte nicht gemein und hinterhältig sein. Denn das wichtigste im Umgang mit anderen Menschen ist doch: Respekt. Ich habe es versucht, ehrlich. Es war mein guter Vorsatz für dieses Jahr. Anna Blum, habe ich mir gesagt, so geht es nicht weiter. Du lästerst zu viel. Wie kannst Du da noch in den Spiegel schauen? Werd doch mal ein guter Mensch. Ein aufrichtiger Mensch. Und hör endlich auf zu lästern! Also eiferte ich nicht mit, wenn Freunde gemeine Kommentare über andere Menschen ausspuckten. Im Gegenteil, ich versuchte sie zu bremsen. „Na ja“, sagte ich dann, „vielleicht ist sie etwas merkwürdig, aber sie hat auch ihre guten Seiten.“ Meine Freunde starrten mich mit großen Augen an. „Welche?“, fragten sie. Ich wusste es nicht. Wenn es soweit war, bin ich aufgestanden und gegangen. Nur keine Blöße geben, sagte ich mir. Und auf keinen Fall schwach werden. Es war hart, aber immerhin sah ich mich auf dem Weg zu einem guten Menschen. In Gedanken lag ich bereits im Paradies an einen schattigen Baum gelehnt, direkt neben Mutter Theresa. Ob es mich zufrieden machte? Nein, das tat es nicht. Eher einsam. Und unruhig. Anstatt einen inneren Ausgleich zu finden, brannte es in mir. Die Geschichten, die ich gerne zum Besten gegeben hätte, vollführten wilde Tänze auf meiner Zunge. Es gab auch nicht mehr soviel zu lachen, wie zuvor. Mein soziales Umfeld schrumpfte auf ein Minimum zusammen. Ich wusste, so konnte es nicht weiter gehen. Es war wie damals, als ich zehn Jahre alt gewesen war, und von einem Tag auf den anderen beschlossen hatte, keine Cola mehr zu trinken. Erst erzählte ich allen, wie diszipliniert ich war, dann wurde ich unruhig und kurze Zeit später habe ich soviel von dem Zeug in mich reingeschüttet, dass mit Sicherheit die Hälfte meiner Magenschleimhaut in der braunen Zuckerbrühe verätzt ist. Es war also klar: Ich würde wieder lästern. Mehr denn je, und doch mit gewissen Einschränkungen. Denn um mein Gewissen zu beruhigen, beschloss ich, dieses wenigstens nach moralisch einwandfreien Kriterien zu tun. Oberstes Gebot: Verbreite keine Lügen! Gut, es gibt Ausnahmen. Bei Geschichten über meine eigene Person, ist Lügen durchaus erlaubt, ja, sogar erwünscht. Das gebietet allein schon der Wunsch nach Komik. Womit wir auch schon beim zweiten Gebot wären: Läster nicht nur über andere, sondern auch über Dich selbst. Erzähle ich, dass meine verhasste Kollegin mit dem Kopf gegen die Kantinentür gerannt ist, füge ich gleich anschließend ein persönliches Beispiel hinzu: Wie ich mit voller Wucht gegen die Glastür eines Geschäfts gelaufen bin. Wie es so laut geknallt hat, dass alle mich angestarrt und schließlich über mich gelacht haben. Wie ich den Laden trotzdem betreten habe und würdevoll von Regal zu Regal gelaufen bin ohne auch nur ansatzweise die rasch wachsende Beule auf meiner Stirn zu betasten. Wie ich nach zehn qualvollen Minuten den Laden wieder verlassen und seitdem nie wieder betreten habe. Es gibt natürlich noch weitere Gebote, wie „Läster nur über Menschen, die es verdient haben“ oder „Läster nur mit Menschen Deines Vertrauens“ etc. Sie alle tragen zu einem durchaus moralisch einwandfreien Lästern bei. Und wenn ich heute in den Spiegel schaue, dann beschimpfe ich mich nicht als schlechten Menschen, sondern fange ganz einfach an zu lachen.
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Der Zorn des Apeiron - Teil II
Apeiron stand da, ungerührt. „Findet den Mischling! Ich will ihn lebend.“
Der Zorn des Apeiron - Teil I „Nicht, wartet! Lasst ihn am Leben!“ Apeiron hielt inne, die Klinge erhoben, bereit dem Jungen, der zu seinen Füssen kniete, den Kopf abzuschlagen. Schnaubend wandte er den Blick zur Empore, wo die Stimme hergekommen war. Ein Raunen ging durch die Halle, als die Prinzessin hervortrat und sich zu erkennen gab. „Haltet ein, Vater! Zügelt euren Zorn. Der Junge hat keine Schuld an den Taten des Mischlings“, sprach die Prinzessin. Ihre Schönheit war die eines Engels. Langes, dunkles Haar umrahmte ihr fein gezeichnetes Gesicht. Die grünbraunen Augen funkelten magisch, ihre weiche Erscheinung schimmerte durch das weisse Seidengewand. Ihre Stimme war zart und klar. „Lasst den Jungen gehen.“ Die Klinge blitzte in Schulterhöhe, den Jungen hielt er noch immer am Schopf gepackt. Apeiron sah zu seiner Tochter. Milde lag in seinem Blick. Es war still in der Halle, bis auf den Regen, der unablässig auf das Dach niederprasselte. Ruckartig stiess Apeiron den Jungen von sich, ergriff das Schwert mit beiden Händen und hieb dem Jungen mit einem abrupten Schlag den Kopf ab. Dumpf landete der Scheitel des Jungen auf dem steinernen Grund, die Augen halb geöffnet. Apeiron stand die Zornesröte im Gesicht. Speichel triefte in seinen Bart, als er vor Anstrengung ächzte. Er blickte die Prinzessin an. Betroffen starrte sie zurück, um Fassung ringend. Ihre Augen waren feucht geworden und ihre Lippen zitterten, um sich plötzlich weit voneinander los zu reissen und einem gellenden Schrei die Freiheit zu schenken. Augenblicklich drehte sich Apeiron zu dem Jungen um. Eine blutüberströmte, kopflose Gestalt taumelte von der Treppe weg auf die schweigende Heerschar zu, die Arme ausgestreckt. Die Wachen machten dem Geschöpf Platz, das Heer blieb eisern stehen. Nach wenigen Schritten ging auch der Leib des Jungen leblos zu Boden. „Vater“, stockte die Prinzessin, „was habt Ihr getan?“ Apeiron fuhr sich mit dem Handrücken über den schaumigen Mund. Er wirkte gefasst. „Du kennst das Gesetz“, sagte er ruhig, „er war des Mischlings Sohn, der uns entehrte.“ „Vater“, sagte die Prinzessin, „er war auch Euer Sohn.“ „Du redest wirr!“ Die Prinzessin trat jetzt an die Balustrade. „Ich kannte den Mischling, der jüngst geflohen war.“ „Unfug, du musst dem Wahn verfallen sein“, entgegnete Apeiron. „Ihr täuscht Euch, Vater. So hört mich an. Vor zwölf Wintern, als die Rebellen unsere Stadt angriffen, war ich voller Sorge. Die Stadt stand in Flammen, das Rebellenheer rückte näher, Scharen von ihnen. Ich ging mit den Wachen, es hiess, wir seien in Gefahr. Zwei Dutzend Rebellen verfolgten uns. Die Wachen warfen sich vor mich, es starb einer nach dem anderen. Und da sah ich –“, die Prinzessin stockte. „Was hast du gesehen? Sprich!“ „Der Mischling. Er kam wie aus dem Nebel. Er war schwer bewaffnet, und er rannte. Er rannte auf mich zu, schoss sich den Weg frei. Er nahm mich bei der Hand und brachte mich zum verborgenen Tor. Wir trafen auf eine Schar von Frauen und Kindern. Er wählte den Weg durch das Dorf. Er nahm die Frauen und Kinder mit. Die Rebellen waren auf der anderen Seite, er glaubte uns in entgegengesetzter Richtung sicher. Das Dorf war wie ausgestorben. Hinter uns hörten wir Schüsse und Explosionen, Mauern die einstürzten. Schreie von Männern, Frauen, Kindern, ja selbst das Jaulen von Hunden, denen das Fell angesengt worden war. Wir gingen weiter.“ Die Prinzessin machte eine Pause, die niemand zu unterbrechen wagte. „Dann kamen sie. Ein halbes Dutzend Rebellen, eine Elitetruppe. Sie waren uns gefolgt. Nun versperrten sie den Weg. Wir Frauen versteckten uns, ebenso die Kinder. Der Mischling nahm seine Waffe und schoss gezielt. Er traf vier von ihnen, doch die Munition ging ihm aus. Er nahm den Flammenwerfer, doch die Rüstungen der Rebellen waren zu robust gefertigt. Er überwältigte den fünften mit blosser Manneskraft und entriss ihm seine Waffe. Die übrigen drängte er in eine Seitengasse. Nach einiger Zeit trat er aus der Seitengasse hervor, nahm mich bei der Hand und führte unsere Gruppe fort. Er sicherte uns ein Haus, wo wir die Nacht verbrachten. Am nächsten Morgen hatten die Rebellen das gesamte Dorf besetzt. Er führte uns auf Schleichwegen bis vor die östliche Festung. Seither habe ich ihn nie wieder gesehen. Doch dieselben Augen schauten mich an, als ich noch im gleichen Jahr einen kleinen Jungen gebar. Dieses Fleisch, das da in seinem eigenen Blut liegt, war mein Sohn. Er war Euer Enkel.“ Apeiron stand da, ungerührt. „Findet den Mischling! Ich will ihn lebend.“ Tags: Zorn, Apeiron, DeanVicious
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Fragen
Der Brief zu der Geschichte "Das Broken-Heart-Syndrom" auf meinem Blog grossstadtgeschichten.tumblr.com
Wie fühlt sich ein Ende an? Wie funktioniert vergessen? Was ist der erste Gedanke, wenn du aufstehst und welcher der letzte, bevor du zu Bett gehst? Woran denkst du, wenn du mit Anderen schläfst? Ist es ein komisches Gefühl, unsere Musik zu hören; Musik, die wir einst miteinander teilten? Was unterscheidet Liebe von Hass? Wo endet das eine, wo beginnt das andere? Enden Probleme an Staatsgrenzen? Wie weit und schnell muss man laufen, um die Erinnerung hinter sich zu lassen? … Warum schlägt man ein Buch zu, obwohl man weiterlesen will? Wie viele Enttäuschungen kann ein Mensch ertragen? Wie viel Kummer passt in ein Herz? --- Das Broken-Heart-Syndrom
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Annabel_Dillig
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Digital Natives
Wie hoch ist euer Technikquotient? Und habt ihr Tipps für alle, die noch hinterher hinken?
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lebe.wunderlich
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keine Träne wert...
So viel Energie ... für eine Beziehung an deren Ende sich doch immer der wahre Charakter zeigen wird... Ladies wir haben so viel mehr verdient...
Deine Schmerzen waren einst meine Deine Liebe für die seine Du wolltest mich so sehr, nicht nur Freundschaft sondern mehr Dann warst du am Ziel… und setztes alles aufs Spiel Wie viel war ich dir wirklich wert, DU bist bloß ein Spieler der das Jagen ehrt Geduld,Gedanken,Ehrlichkeit Verständnis, Vertrauen, Verlässlichkeit All das gehörte dir… Doch deine einzigen Gaben bleiben Ignoranz und Gleichgültigkeit Wie wunderbar die Liebe sein kann geht deiner Tiefe zu weit Du bist kühl, berechnend, rational Aus Liebe??..bei dir nur 2. Wahl… In Verdrängen bist du Rocky No. 1 Sorry Babe.. thats why I am done Reflektieren ist nicht deine Stärke Vollidiot eins deiner Lieblingswerke Du spuckst mir Lügen ins Gesicht Wirkliche Reue gibt’s bei dir nicht Was Liebe wirklich heißt, Egal wie mans dir beweißt Love is what You will never understand That’s why You hold my heart now longer in your hand You are not the best thing that happens to me I am so in Love with the love but not in this we Du wirst nie verstehen Wie tief der Schmerz auch ging meine Wunden werden heilen geheilt wenn du wirst weinen Verdrängen ist keine Kunst Verschleiern verfeinert zu Dunst DU tust mir nicht weh.. du tust mir leid Echte Liebe in ihrer Gesamtheit das wirst du nie verstehen spüren und begreifen so jemand kann mir nur leid tun So ein Herz.. kann nie reifen Deine Lügen um dich zu schützen und nicht wissen was du tust Um dem Unmut zu entgehen und du in deiner Comfort Zone ruhst Du bist müde..ich hatte Verständnis doch das interessiert mich nicht mehr Du bist glücklich… Ich freute mich mit dir, keine Ahnung wie sehr Dir is alles egal… das tat an meisten weh…jetzt ist es mir gleich Dir ist kalt und zu heiß…ich wills nich mehr hören..dein Alles ist zu weich DU bist hier… was könnte mir gerade noch weniger bedeuten Du willst gehen….bitte sehr gerne…ich kanns verstehen Ich will Liebe…. You are so not on the List Ich will wärme… das hab ich neben dir vermisst Ich will… Verschwinden… in tausend Flüsse Wenn du ausschau hälst... du wirst mich nicht finden Deine Glücksgefühle sind ein Bruchteil von meinen.. Wahre Antriebe und echte Liebe heißt Mein Leben ohne deinem
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Der Preis der deutschen Einheit
„Dein Glückstag muss ein anderer sein, denn ich bin dein Tag und heute bin ich Schwein!“
°Feiertag. Tag der deutschen Einheit. Leicht zerknittert verlasse ich mein Domizil und steige in die S-Bahn Richtung Hoppegarten ein, um gefühlte sechs Stunden zu früh mit den gleichen Pennern, mit denen man gestern Nacht noch ein paar Zugezogene vorm Rock-It gejagt hat und ein paar Mollen die After Hour in Sachen Sportpresse und Pferdewetten zu eröffnen. Ein fantastischer Tag, zumindest wettertechnisch betrachtet. Doch wie so oft beginnt es schlecht, denn nach dem gewohnten Monatsendekampf mit dem Geldautomaten, trödelt der Knecht am Kiosk bei der Wechselgeldausgabe für die Kippen, so dass mir die bekackte Bahn vor der Nase weg rauscht. Ärgerlich, denn die Nächste erscheint erst in 20 Minuten und ich bin extra flinken Fußes die Treppen runter. Und wie ich es mir nun auf der Bank gemütlich mache und ein wenig in der Sonne wach werden möchte, sind natürlich die Batterien vom mp3-Player leer, so dass ich das unweigerlich Folgende, nämlich eine Gruppe Teens auf dem Weg zum Unterschichtenevent am Brandenburger Tor, auch schön in Stereo genießen darf. Geraume Zeit später entrichte ich an der Galopprennbahn in Hoppegarten meinen Obolus und steuere zielsicher den nächsten Monitor an, um gleich dick ins Wettgeschehen einzusteigen, da die ersten Rennen zum „Preis der deutschen Einheit“ schon absolviert worden sind. Die Moneten für das Programmheft klemme ich mir, also kurzer Rückblick, wie ich das letzte Mal die ersten Rennen mit einem Plus in meiner Börse bar jeglicher Kenntnis dieses Sportes überstanden habe. Blöderweise fällt mir nur ein, dass ich letztes Mal auch schon die Bahn verpasst habe, weil das Frauenländerspiel zwischen Ghana und Dänemark in die heiße Phase ging und ich damals schon Anfeindungen und Pöbeleien wegen meiner notorischen, vorsätzlichen und penetranten Unpünktlichkeit der oben erwähnten Penner – meinen Freunden – über mich ergehen lassen musste. Also ran an den nächsten Tisch, wo eine illustre Rentnerrunde am fachsimpeln ist, aber zuviel Insidergequatsche vom Stapel lässt, Pferde und Jockeys mit Terminatorblick scannt und mit sinnlosen Statistiken umher wirft - der Jockey hat schon den 3. Platz beim Kentucky Derby auf einem Plastepony mit Stützrädern gemacht und so was. Ihr kennt das auch, jenes besserwisserische Exponieren, das vermeintliche Profis nicht unterlassen können. Letztes Mal haben ein Kumpel und ich so eine Rentnertruppe versucht auf die Schippe zu nehmen und fragten, wo man hier eine schnelle Mark machen kann oder ob ein Gaul mit Apothekerhandicap am Start sei, was jedoch nur Blicke der Marke mit-Belgienfahne-auf-einer-Einschulung-erschienen einbrachte. Das Geld, was man beim Nichtholen des Programms gespart hat, kann man auch für einen Kugelschreiber ausgeben, denn nach einem Blick auf die Quoten will ich meine Wette platzieren und erst da fällt mir auf, dass mir mein von zu Hause mitgenommener beim Sprint zur Bahn verloren gegangen sein muss. Zähneknirschend investiere ich zwei Euro Pfand, die ich sowieso abschreiben kann, denn der Kuli wird eh bei einem meiner Kumpels in der Tasche verschwinden. Wie war das? Am Anfang kann man sich ruhig auf sein Bauchgefühl verlassen bei den Tipps? Ein kurzer Check der Finanzen suggeriert mir zunächst bei meinen Leuten aufzuschlagen und erstmal das Gestrige revuepassieren und auf den aktuellen Stand bringen zu lassen. Als gekonnte Suffeinschmuggler, die sie nun mal sind, brauche ich gar nicht erst am Bierstand zu suchen und finde sie auf den Sitzplätzen und die sehen genau so aus wie ich mich fühle. Hinter überdimensionalen Sonnenbrillen kommt das übliche Begrüßungsgepöbel in Form von „Oh, der Feine Herr!“ oder „Monsieur, auch schon da?“ vorgenuschelt. Selbst ein Blinder könnte in den gezogenen Fressen erkennen, dass außer Spesen noch nichts gewesen ist. Als das Rennen losgeht, merke ich wie sinnlos und vor allem langweilig ein Pferderennen ohne Wetten ist, denn ich verpasse es komplett, weil es mich soviel interessiert, wie eine Montagsdemo gegen soziale Ungleichheit in Karlsruhe, um den Sportteil des Berliner Revolverblattes „Kurier“ zu studieren und erst die Freudestänze um mich herum lassen mich bei der Lektüre innehalten. Das nächste Rennen steht an und ich möchte die Gunst der Stunde nutzen, um die Meinungen meiner Kumpels einzuholen. Natürlich darfst du selbst nie anfangen von deinen Tipps zu quatschen, denn sie werden dich nur bestätigen Schwachsinn zu tippen und ihre eigenen Tipps halten sie hinterm Berg. Erst mit Bestechung in Form von Bier oder Kippen und das auch erst, wenn die Vorräte aufgebraucht sind, die zum Glück nur auf ein bis zwei Rennen ausgelegt sind, da man bis dahin mindestens einmal richtig gelegen hat und aus 5 Euro 13,70 geworden sind, rücken sie raus, was ihnen ein alter Kumpel mit Spielsuchthintergrund an Informationen mitgegeben hat. Die Trends sind heute klar, weg von den Peanuts- und hinzu Risikokombinationstipps, da ist man mit minimalen Einsatz gut dabei, verklickert man mir wohlgemerkt erst, nachdem ich meine auf Inspiration und Interpretation der tollen Pferdenamen basierenden Tipp platziert habe. Beim Rennen trennt sich gleich wieder die Spreu vom Weizen, sprich: Alle, exklusiv meiner Person, erhöhen ihr Barvermögen ungeheuer. Da muss doch ausgerechnet die Töle von Pferd namens „Bundeskanzler“ gewinnen, auf das ich prinzipiell nicht gewettet habe. War doch logisch, da die Schicksalsregel in Kraft getreten ist, prollt man mir gegenüber am Bierstand weiter, denn am Tag der deutschen Einheit muss, ja, es muss einfach „Bundeskanzler“ gewinnen, sagt das Schicksal. Hm, da ich „Wounderwall“ in der Annahme, dass der Oasishit ja auch mal Top in den Charts gewesen sein wird, auf Sieg getippt hatte, hieß es das Gebaren der selbsternannten Wettgötter auszuhalten, was dank Großzügigkeit und nun anliegenden Spendierhosen einfacher wurde, denn der Tag begann besser zu werden, was sich auch in meinen weiteren Tipps und einem steigenden Plus in der Börse deutlich abzeichnet. Zwischen den Rennen besteht leider nur unzureichend Zeit das Publikum genauer unter die Lupe zu nehmen, doch drückte sich hier der Ostadel, bestehend aus Zuhälterei, Mittelstand und Akademiker die Klinke in die Hand und lustwandelte unter Seinesgleichen. Verschiedene ältere Semester stolzierten im Kentucky-Derby-look-alike-Dresscode umher und auch meine Reisegruppe passte sich mit angemessenen Outfit und Hüten an die Umgebung an und führte zwischen Tresen, Wettannahme und Sitzplatz einen eigenen Catwalk auf. Der Gewinn wird ausgiebig in die kulinarischen Kostbarkeiten wie Bratwurst, nicht zu verwechseln mit dem Zeug, was dir die Komiker am Alex mit ihren mobilen Grills andrehen, Zuckerwatte und ordentlich Sprit verpulvert und die Laune steigt, bis das höchstdotierteste Rennen des Tages ansteht und alle wieder zu ihrem eigenen bestimmten Schalter stürzen. Ich bin am Grübeln. Vorhin habe ich mich einfach an die Fersen der Anderen geheftet, aber jetzt heißt es die Wette alleine zu platzieren. Also wage ich mich an eine Kombination, welche die Pferde 7 und 8 auf den Plätzen sieht. All in, denke ich und lasse gekonnt meinen letzten 5er über den Annahmeschalter flattern. Dann positioniere ich mich in unmittelbarer Nähe der Ziellinie um ganz nah am Glück zu sein. Die ersten Meter bei Galopprennen sind auch so was von langweilig, denn der Spannungsbogen geht erst ab den letzten 250 Meter los und ab da hängen alle wie die Blöden über der Ballustrade zum Geschehen und wedeln mit ihren Scheinen und kreischen und jubeln, um dann doch nichts gesehen zu haben und auf die Ansage warten zu müssen. Meine beiden Pferde sind als Erster und Dritter ins Ziel gegangen und so schwebe ich auf einer Wolke von anbahnendem Reichtum und Luxus Richtung Schalter und kassiere unglaublich mickrige 8,60 € für einen 5er Einsatz. Die Aufklärung, warum das mit dem maximalen Gewinn nicht funktioniert hat, wird schnell deutlich, da nun einer nach dem anderen für seine sechs Schekel Wetteinsatz im Schnitt 300 Euro bekommt, da sie alle eine 3er Kombination auf Platz mit zwei Favoriten - Pferd 7 und 8 - und einem Außenseiter zum Quoten hochtreiben getippt haben. Nur absolute Idioten tippen zwei Favoriten auf Platz, da kommt doch nichts bei rum. Genauso schwachsinnig, als wenn sich ein Selbstmörder versucht in einer Pfütze zu ertränken, belehrt man mich. Zum letzten Rennen springe ich auf den 3er-Kombizug mit auf und natürlich verkackt mein Tipp, während der Rest - dank gesicherter Rendite - mehrere Scheine am Laufen hat und dadurch erneut absahnt, während ich mit exakt plusminusnull in meiner Börse zum Bahnhof laufe, während einige Größenwahnsinnige überlegen, ob sie sich zur Feier des Tages mit einem Taxi nach Hause chauffieren lassen. Ich bin bedient, als mir natürlich die Floskel für Verlierer überhaupt an den Kopf geworfen wird: „Glück im Spiel, Pech in der Liebe“, denn es weiß doch jeder „Wer Glück im Spiel hat, kann sich Liebe auch kaufen“. Das war es. Finger weg vom Glücksspiel, aber das sage ich nur, weil die Pferderennsaison vorbei ist und spätestens im neuen Jahr lungern die gleichen Figuren wieder auf der Suche nach dem ultimativen Tipp im schönen Hoppegarten rum.
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Schnee - Ein Brief
Ich habe mir die Haare abgeschnitten.Das habe ich gemacht.Ich habe mir die Fußnägel abgeschnitten und die Fingernägel, damit der Dreck meiner Gedanken
keine schwarzen Ränder mehr hinterlässt. Eine schlechte Metapher für eine ziemlich simple Tatsache: Ich bin dreckig.Ich dusche mich kaum. Ich glaube, das liegt an der Arbeit. Zumindest nenne ich die so. Arbeit. Ich gehe nicht wie die anderen Morgens aus einem Haus, nehme einen Bus oder eine Bahn und setze mich auf einen Stuhl zu Menschen, die ich niemals kennen würde, wenn mir nicht jemand Geld dafür geben würde, dass ich dort sitze und Dinge tue, die mir im Grunde egal sind. Das ist ein Klischee, ich weiß. Es könnte mir ja auch Spaß machen, dort zu sitzen. Die Menschen da könnten nett sein. Aber im Grunde, davon bin ich überzeugt, würde ich niemals dahin gehen, wenn dafür nicht eine mindestens vierstellige Zahl auf mein Konto überwiesen würde. Und ich glaube, damit bin ich nicht allein. Ich bin allein. Das habe ich mir so ausgesucht. Das liegt an der Arbeit. Die mache ich zu Hause. Wie geht?s dir? Weißt du, die anderen haben gesagt, dass du verrückt bist. Ich glaube das auch. Ich habe das schon immer gedacht. Eigentlich haben das alle schon immer gedacht. Alle, außer du. Das ist eigentlich immer so. Manche sagen, dass das zum Verrücktsein sogar irgendwie dazu gehört. Ich nicht. Ich glaube manchmal, dass du sogar ganz genau weißt, dass etwas mit dir nicht stimmt. Ich habe dich beobachtet. Mindestens zehn Jahre lang. Vorher war das etwas schwierig, aber in den zehn Jahren hatte ich viel Zeit dazu. Ich habe dich beim Kochen, beim Schlafen und beim Einkaufen beobachtet. Deinen geduckten Gang kann ich imitieren und sogar deine Unterschrift fälschen. Ich kann reden wie du und weinen wie du und eigentlich kann ich sogar sein wie du. Irgendwann sah ich sogar ein bisschen aus wie du. Deshalb habe ich mir die Haare abgeschnitten. Das ist gelogen. Ich habe das gemacht, weil ich furchtbar wütend war. Wenn ich wütend bin, dann mache ich solche Dinge. Du schweigst dann bloß und kochst irgendwas und weinst in deine Suppe. Wenn du traurig bist, dann gibt es immer saure Suppe. Ekelhaft. Du schickst mir ständig Briefe, in denen Geld und nichtsagende Zeilen stecken. Das Geld nehme ich heraus, die Zeilen schmeiße ich weg. Manchmal tut mir das leid und manchmal tust du mir leid. Meistens tue ich mir selber leid. Selbstmitleid ist ein mächtiges Gefühl. Du bist sehr gefühlvoll. So gefühlvoll, dass du ständig irgendwie unfähig bist. Andere Menschen haben einen Alltag, eine Arbeit, eine Aufgabe. Du hast Gefühle. Wir telefonieren nicht mehr sehr oft miteinander. Deine Stimme wird immer leiser und meine immer lauter. Ich höre mich Dinge schreien, die Art Dinge, die man eigentlich lieber leise sagen sollte. Ich schreie das Wetter, ich schreie den Zustand der Wohnung, ich schreie mein leeres Konto und ich schreie meine Depression. Das Wort sage ich nicht. Wir nennen es die Krankheit. Das magst du lieber. Du hast viele Krankheiten. Ich habe nur eine. Früher habe ich manchmal gesagt, dass du das bist. Dass du die Krankheit bist. Das war gemein. Ich war gemein. Das lag nicht an der Arbeit. Das lag an der Unerträglichkeit und daran, dass ich damals noch nichts hatte, das ich vorher nehmen und schlucken konnte. Heute kann ich gehen. Heute kann ich einfach gehen und auflegen. Heute kann ich mich einfach besaufen, bis ich dein Flüstern nicht mehr ertragen muss und bis mein Schreien aufgehört hat. Wie wunderbar einfach manche Dinge werden. Sie haben mir erzählt, dass sie dich gerne einweisen würden. Du willst das nicht. Ich verstehe das. Ich verstehe das, weil draußen der erste Schnee fällt und bald Weihnachten ist. An Weihnachten bist du gern zu Hause. Im Sommer auch. Im Frühling auch. Und im Herbst musst du dich um den Garten kümmern. Ich verstehe das. Die Flucht nach vorn in den Supermarkt, in den Alltag, in den Keller steht dir besser. Niemand spricht darüber. Du erzählst von deinem Schwindel, von deiner Müdigkeit und von der Frau an der Fleischtheke, die immer soviel redet. Am Abend trinkst du immer zwei Gläser Wein. Eines gegen die Angst und eines gegen die Gewissheit, dass das keinen interessiert. Nicht einmal die Frau an der Fleischtheke. Früher habe ich mir manchmal gewünscht, dass du irgendwie anders wärst. Dass du auf uns aufgepasst hättest, dass du stark gewesen wärst und stolz und all die Dinge, die das Fernsehen immer über Frauen wie dich sagt. Ich habe mir vorgestellt, wie du uns verteidigst und ich dann in einem Aufsatz schreiben kann, dass du mein erstes Vorbild gewesen bist. Auch, wenn ich nie einen solchen Aufsatz schreiben musste. Das habe ich mir viele Jahre gewünscht. Jetzt weiß ich aber, dass es gut ist, dass du bist, wie du bist. Ich habe viel durch dich gelernt, ja wirklich, danke. Ohne dich hätte ich nicht begriffen, dass ein Menschen sehr lange sterben kann. Auf eine absolut nicht-physische Art. Und deshalb bist du mein Vorbild. Du bist ein Vorbild für all das, was ich nicht werden will und nie sein werde. Dafür sollte ich dir danken. Ich denke, du würdest das aber falsch verstehen. Das würde ich auch. Darin jedenfalls sind wir uns ein wenig ähnlich. Ich habe mir die Haare abgeschnitten und die Fingernägel auch. Ich habe dir lange auf keinen deiner Briefe geantwortet. Von all dem Geld habe ich mir nie etwas Vernünftiges gekauft. Nur dieses eine Mal. Eine Fahrkarte und eine Reisetasche. Ich werde dich besuchen. Du und ich, wir werden einen Ausflug machen. Sie sagen, dass du verrückt bist und ich sage das auch. Die Klinik liegt nicht weit von dir. Diesen Brief wirst du finden, wenn du zurück bist. Es wird Frühling sein und draußen wird kein Schnee mehr liegen. Und vielleicht zum ersten Mal in dir auch nicht mehr. "Wichtige Links zu diesem Text" drueberleben - ein Blogprojekt zwischen Kunststudium, Psychiatrie und Disko drueberleben bei Facebook
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Ein Tag mit dir
Endlich schlafen. Irgendwie bin ich froh, dass dieses schreckliche Rauschen des Laptops endlich aufgehört hat.
Pling. Computer aus. Licht aus. Endlich schlafen. Irgendwie bin ich froh, dass dieses schreckliche Rauschen des Laptops endlich aufgehört hat. Dieses Rauschen, das sich spätestens nach sechs Stunden ein bisschen wie das Surren einer Mücke anhört, die man einfach nur kaputtschlagen will. Ein Surren, bei dem es im Bauch kneift und kribbelt und man sich tiefer unter die Bettdecke zurück zieht. Noch ein paar Gedanken an das, was morgen zu tun ist. Zwei Sprechstunden, ein Seminar, ein Praxiskurs, für den ich gerade noch gelernt habe. Hoffentlich vergess ich nicht die Hälfte im Kolloquium. Ein letzter Gedanke an dich. Noch fünf Stunden Schlaf, bis ich wieder aufstehen muss. Oh man, ich wollte mal wieder eigentlich viel früher ins Bett gehen. Eine traumlose Nacht, obwohl ich eigentlich versprochen hatte, dass wir uns im Traumland treffen. Du warst sicherlich da, das sagst du zumindest immer. Doch wer weiß das schon. Als der Wecker klingelt noch einmal die Nase in das Kissen gedrückt, das noch ein bisschen nach dir riecht, wenn man es sich nur ganz ganz doll vorstellt. Aufstehen, in die Dusche getapst. Erst als ich merke, dass das Wasser viel zu heiß ist, wird mir klar, dass ich wirklich aufgestanden bin. Tee aufsetzen, Haare föhnen während der zieht. Die Standard-Jeans an, von der du sagst, dass sie mir viel zu groß ist und das T-Shirt, das du überhaupt nicht magst. Was solls. Es macht keinen Unterschied. Ein nächster kurzer Gedanke an dich, als ich unseren Lieblingstee trinke, der leider ebenfalls noch viel zu heiß ist, um ihn genießen zu können. Handy eingepackt, überlebenswichtig. Das Portemonnaie mit deinem Bild, die Schlüssel, ab in das alltägliche Chaos. Alles läuft gut. Die Profs machen ausnahmsweise, was ich von ihnen will und das macht mich froh. Ich teile meine Freude mit dir, du freust dich genauso, jetzt kann es weitergehen. Der Kurs ist anstrengend, läuft aber gut. Ich mache ein paar Fotos von Haihirn und co. Bekommst du später zu sehen. Gehört dazu. Alles normal. Nachmittags ist es endlich mal warm dieses Jahr und man kann gut draußen in der Sonne sitzen. Ich schließe die Augen und liege in deinen Armen. Sonne ist immer das Beste. Mehr „Wir“ geht fast nicht. Auf dem T-Shirt, das du nicht magst, ist ein Fleck, den ich mir absolut nicht erklären kann. Das wird dir gefallen, dann kommt das nämlich gleich wenn ich heimkomme, in die Wäsche und du musst es nicht an mir sehen. Das letzte Seminar bringe ich auch noch hinter mich. Es ist zwar sinnfrei, aber was muss, das muss. Als ich heimkomme, trinke ich noch einen Tee mit meinen Mitbewohnerinnen. Zeit schinden, bis deine Nachricht kommt. Meine Motivation für den ganzen Tag. Meine persönliche Belohnung dafür, dass ich heute wieder einen Schritt weitergekommen bin. Ein weiteres Semester fast beendet, Prof für Abschlussarbeit gefunden. Super gut. Einen Schritt näher. Hochfahren. Einloggen. Woooop. Online. Tüüüüt tüüüt, loading… verdammt, ich hab doch noch das T-Shirt an...wenigstens kann ich dir gleich die Fotos aus dem Kurs schicken. Endlich grinst du mich an. Und das liebliche Surren der Klimaanlage in deinem Zimmer beginnt endlich von Neuem.
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Joey_SilentScream
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Koexistenz
Das Nebeneinanderbestehen von Verschiedenartigem. Oder: Wenn die Reize der Nacht der Liebe begegnen.
Heute bin ich wie ein haltloses Schiff auf tosender See. Auf der Suche nach einem Anker. Heute kann ich alles sein, nur nicht alleine. 02:25 Uhr Oben in den türkisen und orangfarbenen Lichtern des Clubs hat sich ein flatternder Falter verirrt. Er tänzelt zart umher, wandert an den Blicken der anderen vorbei und bezirzt mit wilder Entschlossenheit seine Beobachter… Bis die Dunkelheit in den Ecken ihn verschluckt. In einer sitzen wir, der dunkle, melancholische Vorhang der Nacht hüllt uns ein. Warm vibriert die Stelle zwischen deinem und meinem Arm, der schmale Grat zwischen Vernunft und Verlangen. Eingetaucht in den Stoff und den kratzigen Sound der Platte, sitzen wir da. Lehnen uns an die Gegebenheiten und lassen sie hinter uns, beinah. 04:49 Uhr Für federleicht wiegt das Gewicht meiner Trunkenheit bereits zu schwer, als ich aus den Tiefen des Partykellers stolpere. Das Wasser schwappt über die Reling, ich kotze und freue mich über den blassrosablauen Himmel über mir. »Is das die Wolke 7?« flüstere ich, und warte darauf, dass du mir antwortest. Du sagst nichts, weil du nicht bei mir bist. Dann plötzlich sehe ich dich vor mir, die Augen weit wie das Meer. Meine Füße tun weh, doch sie tragen mich über die schwankenden Wellen, treiben mich in deine Arme, wieder einmal. Wenigstens in einer Hinsicht bin ich mir heute treu geblieben. Und dir bin ich es auch. 07:31 Uhr Irgendwo zwischen den Wolkenkratzern liegen wir und betrachten die Zeit, die in Wolken an uns vorüberzieht. Beinahe Stillstand. Meine Gedanken sind klar, der Himmel ist es nicht, und bei deinen bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Blind tasten meine Finger nach deiner kühlen Hand, wir finden uns und mein Herz wird ganz warm, als ich die Liebe spüren kann. My best friend and my lover. Tags: Nachtleben, Sexualität, Herz, Party, Leben, Lust, Zusammenhalt
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Sausewind
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Die Sucht nach Erniedrigung
Immer wieder, biedere ich mich, als vermeindlich starke Frau, einen Mann an. Ich kann nicht mehr. Aber auch nicht ohne ihn. Für mich unerreichbar.
Wieder. Ein Gefühl. Man liegt allein im Bett. Doch zumindest kann ich, wenn ich es gleich tue, gut einschlafen. Denn später würde mich mein schlechtes Gewissen quälen. Doch für den Moment bin ich die Siegerin. Nicht die Erniedrigte. Das bin ich sonst immer. Doch auch ich will siegen, über das starke Geschlecht. Will auch Stärke zeigen, um dieses warme Gefühl, auch nur für eine kurze Dauer, für mich zurückgewinnen. Besser als gar kein Gefühl, denk ich. Sonst bin ich die Erniedrigte. Spielball. Ich bieder mich an. Und dann sag ich über mich, ich sei eine starke emanzipierte Frau? Wohl eher nicht. Doch wie kann man anders? Was der eine Mann mir antut, bekommt der andere durch meine Kälte zu spüren. So werde ich nie wahre Gefühle spüren. Noch eine Minute und ich werde schlafen. Oder wird mich doch noch ein Gedanke an „meine“ Männer vom Weg ins Schlummerland abhalten? Nein! Ich werde jetzt schlafen. Denn über eins kann ich mir sicher sein: In meinen Träumen haben wir die schönsten und erotischsten Momente. Du küsst mich, so wie ich es immer wollte. Wir lieben uns, so wie ich es mir immer wünschte. Doch die Wirklichkeit holt einen immer ein. Schneller. Grausamer. Von den Träumen entfernt. In mir wird es kalt. Wie immer. Leidvolle Routine. Über den Tag genieß ich dann die Anerkennung von den paar Männern, die ich noch nicht abgeschreckt hab. Doch am Abend, in meinen Bett beginnt das Spiel von vorn. Immer wieder verträum ich meine Gedanken an den einen Mann, welchen ich mich so stark sexuell anbiedre. Jeder Satz seiner Anerkennung und lieben Worte, baut meine Welt mit ihm noch ein Stück prächtiger auf. Doch jede seiner zahlreichen Abweisungen zerbricht alles, Trümmer liegen vor mir. Ich kann nicht mehr. Und kann mir auch keine Zukunft mit jemand anderen als ihn vorstellen. Seine Fehler machen ihn perfekt. Ein Grund mehr ihn zu verehren. Später müssen dann doch die anderen Männer, für meine Erniedrigung vor dir, leiden Und ich, ich kann doch nicht einschlafen. Denn ich weiß, dass meine Träume unsere, nein nur meine, Welt mit dir wieder aufbauen. Ich kann es einfach nicht lassen, mich lächerlich zu machen. Meine Sucht nach Erniedrigung.
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unnuetzeswissen
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In der Schweiz ist es erlaubt, Katzen und Hunde zu schlachten
Bei vielen Schweizern kommen zu besonderen Anlässen wie Weihnachten Katzen und Hunde auf den Tisch
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Charlie_B
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Was ist denn mit der Bundeswehr los?
Die Bundeswehr macht Schlagzeilen: Bombenangriffe (und Vertuschungen?), Misshandlungen, schlechte Ausrüstung, tote Soldaten, was geht da schief?
Für den normalen Bürger auf der Straße und vor dem Fernseher stellt sich diese Frage immer wieder. Und wenige haben Ahnung was da passiert ist. Der Bombenangriff auf die Tanklaster im September ist zu Recht umstritten. Im Krieg wäre das kein Problem: Jeder militärische Angriff, dessen erwarteter Erfolg schwerer wiegt als die möglichen zivilen Opfer, ist zulässig. Aber in Afghanistan herrscht kein normaler Krieg. Im Prinzip ist es ein Bürgerkrieg oder ein bewaffneter Aufstand. Daher darf man nur das machen, was ausdrücklich erlaubt ist. Anscheinend ist gegen diese Vorschriften verstoßen worden. Oder sie wurden buchstabengenau befolgt und man hat den Geist des ganzen vergessen. Oder es gab eine miserable Absprache zwischen den Verantwortlichen vor Ort. So oder so: Eine Tragödie. Was passierte bei den Misshandlungen in Augustdorf und bei den Gebirgsjägern? Es waren keine Misshandlungen durch Vorgesetzte, sondern durch andere Soldaten der unteren Dienstgrade. Auf zivile Verhältnisse umgerechnet: Ältere Lehrlinge treiben üblen Schabernack mit den Neuen. Ist auch nicht besser, aber die Vorgesetzten (Offiziere und Unteroffiziere bzw. Gesellen, Facharbeiter, Meister und so weiter) tragen die Verantwortung, wenn das im Dienst oder bei der Arbeit passiert. Aber können die überwachen, was am Wochenende passiert? Bei der Bundeswehr neigt man vielleicht eher zu Exzessen als im Zivilleben, das hat aber meines Erachtens folgende Gründe: Es herrscht da immer noch das Bild vom ganzen Kerl, der saufen kann bis zum Umfallen, der hart ist, der seine Kameraden nicht aufgibt, der ihnen jederzeit beisteht, egal ob sie im Recht oder Unrecht sind. Dieses Selbstbild weicht vielleicht gar nicht so sehr vom stereotypischen Fußballfan ab. Und auch die benehmen sich am Wochenende im Zug oder im Stadion anders als „normale Menschen“. Die Soldaten der unteren Dienstgrade sind zum großen Teil unter 25 und es ist evt. das ersten Mal, dass sie auf eigenen Füßen stehen (Sie haben z.B. in der Lehre oder zu Beginn ihres Berufslebens zuhause gewohnt.) und Verantwortung übernehmen (und sei es auch nur über die ihnen anvertraute Ausrüstung, Fahrzeuge und Kameraden). Ihre Vorgesetzten wollen sie nicht auf Schritt und Tritt überwachen, sondern ihr Selbstbewusstsein stärken, in dem sie ihnen Vertrauen entgegenbringen. Und mal ganz ernsthaft: Was passiert denn in Vereinen, bei Feuerwehren und so weiter? Gibt es da auch eklige "inoffizielle" Rituale, Mobbing und Gruppendruck? Was ist denn mit der schlechten Ausrüstung der Bundeswehr? Die Bundeswehr hat eigentlich relativ gute Ausrüstung, aber zuwenig. Die Bundeswehr hat den Großteil ihrer Fahrzeuge noch aus dem Kalten Krieg, schwergepanzerte „für die Front“, ungeschützt Lkw für alles dahinter. Neue Fahrzeuge sind teuer und die alten funktionieren doch noch. Für den Einsatz in einem Bürgerkrieg in Mittelasien sind sie kaum geeignet. Sie sind entweder zu schwer und zu breit für afghanische Verhältnisse oder bieten zuwenig Schutz vor den Beschuss mit RPG (russische Panzerfäuste) und Maschinengewehren und vor Sprengfallen und Minen. Die vorhandenen gepanzerten Fahrzeuge sind im Einsatz, zur Ausbildung in Deutschland gibt es nicht genug. Das bedeutet, dass die Fahrer und Besatzungen im Einsatzgebiet ausgebildet werden müssen. Und das in einer Gegend, in der hinter jedem Haufen Müll am Straßenrand eine Bombe liegen kann und in einem Gelände, in dem jeder Fahrfehler diese Fahrzeuge zum Umstürzen bringen kann. Überhaupt diese Fahrzeuge: Je mehr Bodenfreiheit, desto seltener fahren die sich im Gelände fest. Aber eine ordentliche Panzerung und ordentliche Bodenfreiheit bedeuten einen hohen Schwerpunkt und damit steigt die Gefahr des Umkippens. Gegen Panzerfäuste schützen sie auch nur wenig, dazu bräuchte man schon einen ausgewachsenen Panzer, der dann aber nicht mehr über schmale Bergstraßen, über kleine Brücken und durch enge Dörfer kommt. Außerdem zerstören die mit ihren Ketten die Straßen und Wege und wir wollen dem Land eine Zukunft geben und nicht seine Infrastruktur ruinieren. Das Gleich gilt auch für die Funkgeräte: Was in Deutschland funktioniert, muss nicht in Afghanistan funktionieren. Wenn der Kalte Krieg heiß geworden wäre, dann hätte die normale Funkverbindung nur über ein paar Kilometer hergestellt werden müssen. Eine Patrouille in Afghanistan ist evt. Dutzende von Kilometern vom Lager entfernt und es liegen mehrere Hügel dazwischen. Normale Funkgeräte versagen dann schnell, bessere Funkgeräte oder Satellitentelefone sind aber teuer. Zum Schluss kommt noch die Frage, was wollen wir den in Afghanistan? Warum schaffen die Afghanen das nicht alleine? Afghanistan hat seit Dezember 1979 keine Ruhe mehr gefunden: Erst kamen die Sowjets um die Afghanische Regierung zu unterstützen, dann unterstützten die Amerikaner die Mudschaheddin gegen die Sowjets. Kaum waren die Sowjets abgezogen (nach 10 Jahren Bürgerkrieg), wurde die afghanische Regierung gestürzt und die einzelnen Rebellengruppen kämpften untereinander um die Herrschaft. Nachdem die Sowjetische Armee aber abgezogen war, unterstützte der Westen die Mudschaheddin nicht mehr. Die Taliban setzten sich gegen die anderen Gruppierungen durch und errichteten eine Herrschaft, die geradezu mittelalterlich anmutete. Ich meine damit nicht den blühenden Herrschaftsbereich des Islams im Mittelalter, in dem Wissenschaft, Medizin und Kunst blühten, sondern das „dunkel Mittelalter“. Vor und nach den Anschlägen vom 11.September boten die Taliban der Al-Quaida Unterschlupf und weigerten sich, sie wegen der Attentate zur Rechenschaft zu ziehen. Im Rahmen der „Selbstverteidigung“ griffen die USA dann auf der Seite der Talibangegner in den immer noch schwelenden Bürgerkrieg ein. Selbstverteidigung ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber auch im normalen Leben muss man nicht warten, bis man geschlagen wurde, sondern darf sich wehren, wenn der Angriff gerade bevorsteht. Die Bundeswehr unterstützte den Angriff der Amerikaner mit Spezialeinheiten und versprachen der neuen afghanischen Regierung für Sicherheit und Wiederaufbau zu sorgen. Die Amerikaner wandten sich dann dem Irak zu, bevor Afghanistan stabilisiert war. Und der Wiederaufbau wurde nicht nachhaltig betrieben. Vielleicht, ja sogar wahrscheinlich ist man zu naiv nach Afghanistan gegangen. Nach ein paar Jahren sollte das Land wiederaufgebaut sein, die Regierung funktionieren und die Bevölkerung die Vorzüge des friedlichen Lebens schätzen lernen. Leider hat man die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Die Regierung, Verwaltung und Polizei sind korrupt, die Bevölkerung gespalten und misstrauisch gegenüber den ausländischen Truppen und die Taliban haben vom religiösen Fanatismus zum nationalen Widerstand gewechselt. Sie sind jetzt für die Afghanen weniger die Tyrannen als noch vor ein paar Jahren und mehr die möglichen Befreier. Wie kommen wir also am besten wieder aus diesem Land wieder raus? Ein Abzug wäre ein Schritt zurück: Wir würden die Bevölkerung der Herrschaft des stärkeren ausliefern. Einen Kampf um Alles-oder-Nichts können wir nur verlieren. Jeder tote Taliban hat Verwandte, die Rache fordern, jeder von der Bundeswehr getötete Zivilist treibt den Taliban neue Kämpfer zu. Nur eine Stärkung der Zivilgesellschaft kann Frieden bringen und nur die Bekämpfung von Korruption und Willkür kann das erreichen. Aber wie lange wird das dauern, wie viele tote Zivilisten und Soldaten wird das kosten?
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/was-ist-denn-mit-der-bundeswehr-los/673184
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Dela_Kienle
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Tierisch geil!
Tiere haben Sex. Und es dabei wirklich nicht einfach.
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Irgendwann
"vielleicht nicht so wie mit dir, aber glücklicher als jetzt allein"
Kapitel 8: Irgendwann Ich glaube daran, dass wir etwas werden könnten. Doch weiß ich auch, dass mir das nicht hilft, wenn du daran nicht glaubst. Oder glaubst du das auch? Ich weiß nicht ob ich dir schon egal bin. Ich weiß, dass du mir nicht egal bist - aber ich weiß auch nicht, wann es dann soweit ist. Deshalb baue nicht darauf, dass ich immer da bin, denn ich baue gerade darauf, dass ich immer Sein werde. Für mich und jemanden, der das schätzen kann. Also nicht für dich, außer du verstehst dich und mich irgendwann so wie ich. Ich hoffe, dass in diesem Fall dein „Irgendwann“ noch meinen Glauben erwischt. Und falls niemals nicht, dann bitte hilf mir, dass er schneller erlischt. Denn ich werde sein, vielleicht nicht so wie mit dir, aber glücklicher als jetzt allein, beim Sehnen nach dir.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/irgendwann/1545771
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fuehlen
liebe
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1,375,560,060
Lemontree.
http://www.neon.de/user/Lemontree.
Nur für dich. Nur für mich.
Freunde, die Sex haben. Eine Nacht, so war es abgemacht.
Da standen wir nun. Du und Ich. Wie wir es uns immer ausgemalt hatten. Wir hatten es abgemacht. Freunde, die Sex haben. Eine Nacht. Wir wollten eine Nacht, die wir beide nie vergessen würden. Du sahst mich an und ich wusste was du brauchst. Ich schloss deine Augen mit meinen zitternden Händen und küsste dich. Einen kleinen Kuss, der nur deine untere Lippe bedeckte. Ich stellte mich auf die andere Seite und lächelte dir zu. Du kamst auf mich zu und nahmst meinen Kopf in die Hände und erwiderst meinen Kuss. Stundenlang hatte ich mich fertig gemacht. Meine Haare offen, vom Wind getrocknet. Mein Nacken war mit einem sü ß en Parfürm bedeckt. Mein Rücken frei. Nur ein Kleid, was erahnte was darunter auf dich wartete. Nur für dich. Damit du diese Nacht nie vergisst. Du hattest, mein Lieblingsparfürm drauf. Dir einen drei Tagebart wachsen lassen, weil du wusstest: Ich liebe es. Das Bett vorbereitet, als wäre es mein erstes Mal. Alles nur für mich. Damit ich diese Nacht nie vergesse. Ich stellte mich vor dir, umgekehrt. Blickte verrucht über die Schulter. Du kommst und öffnest mir meinen Reissverschluss, der bei dem schwarzen String aufhört. Stille. Ich drehe mich um. Als würde ich nur dir gehören, fing ich an das Kleid auszuziehen. Dabei meine Augen auf deine fixiert. Ich gefalle dir. Du gefällst mir. Ich lass die Hüllen fallen und sehe das aufblinzeln in deinen Augen. Braun gebrannt, in schwarzen Dessous und die Strapsen haben sich auch gelohnt. Ich gehöre dir. Das wei ß t du. Du gehörst mir. Das wei ß ich. Wir lassen uns auf dein Bett fallen als würden wir durch die Wolken schweben. Ich fang an dich auszuziehen, während du bereits die letzten Fetzen an meinem Körper von mir gerissen hast. Du streichst mir über die Brustwarzen bis zum Bauchnabel und weiterrunter. Während ich dir meinen sü ß en Atem durch die Ohren puste. Ich kenne dich. Zu gut. Du kennst mich. Zu gut. Wir drehen und wenden uns. Küssen und lieben uns. Tasten und Fühlen uns. Bis wir auch den letzten Zentimenter unserer Körper ausgekostet haben. Wir kleben aneinander. Schön verschwitzt, während ich da liege und du mir über die Lippen streichst und meine Zunge deine Finger verwöhnen. Es gefällt dir, denn du wei ß t, wie schön es ist, wenn es nicht deine Finger sind. Ich liebkose dich gerne. Mir gefällst, wenn du wegen mir verrückt wirst. Dir gefällst, wenn ich wegen dir verrückt spiele. Es wird eine Nacht, die wir beide nie vergessen. Tags: Freunde
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CaroKo
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Sitzung I
Völlig ausgeschlossen. Ich bin die Königin der Kontrolle. Wenn ich ein Gegenstand wäre, dann wäre ich eine Kontrollleuchte.
„Ich glaube nicht, dass Sie wirklich verstanden haben, dass Ihr Leben ohne ihn besser wäre“, höre ich meinen Seelenklempner sagen und bin plötzlich wieder aufmerksam. Er schmunzelt. Das tut er sonst nie. Seine Mundwinkel verziehen sich zu einem hämischen Grinsen. So, als wolle er mir sagen „Sie glauben vielleicht, ich weiß nicht um Ihre Dummheit – aber ich weiß sehr genau, wie naiv Sie sind.“ Im Nachhinein bin ich noch immer empört, denke mir, dass er Unrecht hat. Kreuze bei diesem Gedanken aber gleichzeitig andächtig die Finger hinter meinem mentalen Rücken. Ich weiß selbst, dass ich es nicht wirklich will. Dass ich Angst davor habe, ihn aus meinem Leben zu verbannen. Dem hämischen Grinsen weicht der gewohnt sachliche Gesichtsausdruck. Er fährt fort: „Ich denke, es ist unsinnig, den Kontakt abzubrechen, solange Sie sich nicht sicher sind, dass Sie es wollen“. Stille. Und dann? Innerer Jubel. Innerer Jubel, den ich bloß nicht nach außen tragen darf. Das Männchen, das in meiner Brust haust, macht einen Salto und dreht sich unkontrolliert im Kreis. Doch ich verziehe keine Miene. Es soll schließlich nicht so aussehen, als wäre ich tatsächlich so naiv, wie es mir nahegelegt wird. „Ach ja?“, sage ich gespielt erstaunt und versuche dennoch, möglichst unbeeindruckt zu wirken. Das Männchen in meiner Brust sackt enttäuscht zusammen. Wie so oft. Schon komisch: Sobald mir ein Fachmann dazu rät, den Kontakt aufrecht zu erhalten, verschwindet unvermittelt ein großer Teil der tausend Zweifel, die es sich in meinem Kopf bequem gemacht haben. Es ist ja nicht so, dass ich nicht selbst darüber nachgedacht hätte, den Kontakt von heute auf morgen auf Eis zu legen. Aber in diesem Spiel, das ich tagein tagaus mit mir selbst spiele, gibt es nun mal keine Gewinner. Kein richtig oder falsch. Es gibt bloß die Momente, in denen ich mich stark genug fühle, mich von ihm zu lösen – und die Momente, in denen ich mich ausgeliefert und machtlos fühle. Und diese überwiegen für gewöhnlich. Sonst wäre ich nicht hier. „Sie sprechen häufig von einer Abhängigkeitsbeziehung. Haben Sie schonmal daran gedacht, sich mit einem Drogenabhängigen zu vergleichen?“ Ich zucke leicht zusammen. Er blickt mich erwartungsvoll an. Dann lächle ich. Zum einen, um der Situation ihre Spannung zu nehmen und zum anderen um dem Gesagten eine gewisse Absurdität zu verleihen. Daraufhin schüttle ich vorsichtig den Kopf. Drogen? Soweit kommt es noch. Ich bin kein suchtanfälliger Mensch. Ich bin emotional intelligent, sozial kompetent und nicht suchtanfällig. Erst recht nicht in sozialen Kontexten. Wo kämen wir denn da hin? Das hieße ja, ich hätte keine Kontrolle über mich und meine Bedürfnisse. Völlig ausgeschlossen. Ich bin die Königin der Kontrolle. Wenn ich ein Gegenstand wäre, dann wäre ich eine Kontrollleuchte. Ich .. Ich frage mich, ob ich häufiger solch lächerliche Gedankengänge habe. Mein Gegenüber macht sich Notizen. Dann blickt er wieder auf. In den darauffolgenden Sekunden erklärt er mir dann, dass es sich in meinem Fall nicht anbietet, einen Vergleich zu einer stofflichen Abhängigkeit zu ziehen. Kurze Pause. Mein Ego triumphiert: Das heißt also, ich bin kein Opfer des Alkoholismus. Wie erleichternd. Innerer Jubel? Zu viel des Guten. „Vielmehr sollten Sie sich fragen, wie ein Spielsüchtiger mit seiner Sucht umgeht“, ergänzt er fachmännisch. „Während für den Alkoholiker kein kontrollierter Entzug in Frage kommt, ist er für den Spielsüchtigen ein Muss. Schließlich kann er das Geld nicht einfach aus seinem Leben verbannen.“ Ich nicke. Das klingt einleuchtend. Ein Grund mehr den Kontakt aufrecht zu erhalten, oder nicht? Das Männchen in meiner Brust nickt zustimmend. Ich behaupte, mit sozialen Kontakten ist es wie mit Geld. Die braucht man halt zum Überleben. Und den Gedanken, dass man soziale Kontakte ergänzen, austauschen oder abwerfen kann, verdränge ich mindestens genauso schnell, wie er mir gekommen ist … Full Stop. Drei Monate später bin ich die innere Zerrissenheit los. Das Brustmännchen sitzt entspannt in einem Schaukelstuhl, trinkt Tee und liest Literatur aus längst vergangenen Zeiten. Es ist zufrieden. Und ich? Ich fühle mich das erste Mal seit Jahren frei. Und es geht. Auch ohne dich. Immer weiter. Tags: Therapie, Abhängigkeit, Loslassen, Leben
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psychologie
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Immer das Andere
Der Mensch will immer mehr, nicht das, was da ist, sondern prinzipiell das Andere, das es nicht geben kann
„Kannst du nicht einmal etwas anderes anziehen als das, was du immer trägst? So etwas wie die da zum Beispiel“ sagte ein junger Mann zu seiner Freundin. Seine Freundin wechselte enttäuscht ihren Stil und trug ab sofort nur mehr etwas wie die da . Nach einer Zeit gefiel ihm die Freundin nicht mehr. Und er machte Schluss. Er und die da kamen zusammen. „Kannst du nicht einmal etwas anderes anziehen als das, was du immer trägst? So etwas wie die dort zum Beispiel“ sagte der selbe junge Mann zu seiner neuen Freundin. Seine neue Freundin wechselte frustriert ihren Stil und trug ab sofort nur mehr etwas wie die dort . Nach einer Zeit gefiel ihm auch die neue Freundin nicht mehr. Und er machte Schluss. „So geht das nicht weiter“ dachte sich der junge Mann. Er und die eine kamen zusammen. „Das was sie trägt, passt gut zu ihr“ dachte er sich. Und blieb. Das andere gefiel ihm trotzdem auch.
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liebe
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herz.ist.trumpf.
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Unendlich
In genau diesen Augenblicken wirkt dein Blick fotografisch und du lebst wirklich, anstatt es nur zu sagen.
Wenn man etwas verloren hat, sollte man aufhören zu suchen. Du sagst das laut, kaum hörbar für mich und steigst ins Auto. Wir wollten immer fahren, Hauptsache unterwegs sein. Wir wollten immer die Straßen unser Zuhause nennen und keinen festen Ort haben. Zerstreut im Wind. Den Wind spüren auf unserer Haut. Steige ich ein, kenne ich den Ablauf genau. Ich vertraue nicht darauf, doch es gibt mir eine gewisse Sicherheit, du bist nicht ganz so unberechenbar, wie du denkst zu sein. Das liegt daran, dass ich dich kenne, das liegt daran, dass du zu oft ehrlich zu mir bist. In genau diesen Momenten ist dein Lächeln ein anderes. In genau diesen Augenblicken wirkt dein Blick fotografisch und du lebst wirklich, anstatt es nur zu sagen. Du fährst immer in bestimmten Schuhen. Du trägst immer die gleiche Sonnenbrille und den gleichen Gesichtsausdruck. Zu jeder Jahreszeit fällt dir eine neue Geschichte ein, zu jeder Tageszeit ein anderer Reiseplan. In Momenten der Veränderung küsst du mich so, als wäre es der Letzte Kuss. Dein Mund befiehlt mir auszusteigen, dein Blick bettelt um meine Anwesenheit. Du bist verrückt nach mir, ich bin deiner Meinung nach das Leben, dass du immer wolltest. Wir schlafen in Betten, die andere entweihten, wir schlafen miteinander als würden wir es zum erstmal mal tun. Und ich weiß nicht, wieso ich genau jetzt daran denke, vielleicht weil der Tank leer ist, vielleicht, weil ich dich liebe. Während der Fahrt fliegen meine Gedanken neben uns her, wir sprechen kein Wort. Worte fliegen erst, wenn wir anhalten an Orten, die wir uns willkürlich aussuchen. Du bevorzugst die Orte, die so aussehen als wären wir die Ersten die sie betreten. Das sind Waldwege und Steinstrände, das sind wilde Wiesen, die sich mit Blumen einkleiden, die man grundsätzlich nicht kennt. Jeder Ort hat eine andere Stimmung für dich, eine Klangfarbe, die einmalig ist. Es gibt gute und schlechte Momente. Du steigst aus und feierst berauschende Feste, singst und tanzt, lachst und schenkst mir tausend Küsse. Du steigst aus, redest kein Wort, widmest dem Ort ein letztes Lächeln und steigst wieder ein. Was du in solchen Atempausen denkst, ist dein Geheimnis, der Wahrheit ist Nebensache. Dann fährst du über rote Ampeln, denn du willst dir nicht vorschreiben lassen, wann du zu halten hast. Dann sagst du, du liebst mich, dabei liebst du nur, dass ich dich immer wieder dazu zwinge, weiter zu fahren. Wenn man etwas verloren hat, sollte man solange suchen, bis man die eine Sache im Leben gefunden hat, die einem das Gefühl gibt, unendlich zu sein. Der Rest ist egal, der Rest ist wie eine Schnellstraße. Vergänglich.
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freundschaft
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aufewig
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Vermissen kommt wellenartig und manchmal glaubt man zu ertrinken.
Bald sind die Tage an zwei Händen abzählbar.
Vermissen kommt wellenartig und manchmal glaubt man zu ertrinken. Der Abschied fiel uns leicht, wir gingen auf Wolken, waren noch immer benebelt von der schönen Zeit, die wir zusammen hatten. Aus drei Tagen machten wir dreitausend Jahre, unendlich viele schöne Momente, die helfen sollte, die Zeit zu überbücken. Anfangs warst du noch da, dein Duft steckte in der Decke und wenn ich mich eng an sie schmiegte, war es so, als wärst du nie gegangen. Doch langsam schwand der Duft und was blieb war der süßliche Schmerz des Vermissens. An manchen Tagen ist das Vermissen einfacher, da schwappt es wie eine sanfte Welle über einen, erfrischend und man fühlt sich lebendig. An manchen Tagen ist die Welle riesig, sie türmt sich auf und bricht mit voller Wucht auf einen ein und man ertrinkt. So wie heute.
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liebe
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FrauKopf
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Frau Unverständnis bitte zur Kasse!
Frau Ego rechnet schon fleißig ab. Sie kennen sich ja.
Faltige Hände, Strichlisten, dellige Oberschenkel, Hängebrust und der zuletzt befingerte Schwanz machen es sich auf dem Kilometerband gemütlich. Gespickt mit allerlei Erinnerungen, Unmut und Bewusstseinstrübungen wandern die Kleinigkeiten durch die Hände der strengen Dame. Sie begutachtet die Ware, schaut kurz auf, blinzelt verächtlich über ihre Brillengläser und räuspert sich viel zu laut. Frau Unverständnis steht am Band und ignoriert die Dutzenden Lebenszwillinge, die sich und ihre Erfahrungen am liebsten verstecken und wegradieren würden. Sie  greift in ihre Taschen wird fündig und wirft all ihre Ängste, Unzulänglichkeiten und Bösartigkeiten aufs Band. Die Angst zu altern, hässlich und unanfassbar zu werden. Die Furcht vor dem eigens gezüchteten Scheitern an sich und diesen ekelhaften Idealen. Die Geschichten von damals, heute und morgen. Die gebrochenen Herzen, ausgeschmückten Lügen, gerissenen Kondome, Schwangerschaftstests, offenen Rechnungen, die leeren Flaschen und Gläser. All die Wut und die Bösartigkeiten, die sie jemals gefühlt und gewünscht hatte. Jedes Oberflächenwort und jeden neiderfüllten Gedanken. . Da steht sie. Mit leeren Taschen, ganz leicht und leer, das Sammelsurium des Verlebens begutachtend schämt sie sich nur kurz. Zu guter Letzt wird noch ein glückliches Mädchen aus ihr werden, ganz bestimmt. Sie wird altern, verwachsen, für jede einzelne Falte einen Namen finden, die Wahrheit sagen, sich trauen anderen etwas Gutes zu gönnen und sich daran freuen, ganz nüchtern und kribbelig den runden Bauch der Liebe und des Genusses zu streicheln. Und dann legt sie ihren Kopf nebst Herzen auf das Band, lässt sich abkassieren und hat sogar noch ein paar Münzen raus. Ein Glückstag. https://www.facebook.com/Koppkultur http://kopfkultur.blogspot.de/
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JackBlack
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Der Sand im Kasten
Einmal träumte ich schlecht von dir. Du warst ein Affe. Als ich aufwachte, warst du immer noch einer.
Dein Kopf ist klein, als wir dich besuchen. Die Weintrauben, die auf dem kleinen Tischchen neben dir ungegessen bleiben, erinnern mich an dich. Es riecht nach deinem Sterben. Wir alle tragen diese grünen Masken. Ich bin froh, dass du einfach nur daliegst und uns nicht sehen kannst. Deine Lider sind welk, dahinter lächelt das Kind. Immer du. Nie mehr, nie weniger. Du trägst Male auf der Stirn und einen blöden Namen. Er klingt altmodisch und so streng, dass wir dich nie so nennen. Du bist vierundfünfzig Jahre alt. Viel älter, als du werden solltest. Deine Hände liegen still auf der Decke. Es ist seltsam, sie so ruhig zu sehen. Deine Nase ist groß und die eines alten Mannes, der du nie werden konntest. Dass du so still bist, passt nicht zu dir. Dass dies dein letzter Tag auf Erden sein soll, ist unfassbar. Ich schaue dir tief in die geschlossenen Augen. Auf der Fensterbank steht ein Strauß Nelken. Du mochtest Nelken nie, wegen ihres Geruchs. Aber Weintrauben mochtest du. Trauben und Bier. Käsesuppe und Puzzles, Bagger und alle Menschen. Als ich klein war, wusste ich nur, dass du größer warst als ich. Du hast mir dabei zugesehen, wie ich Burgen baute. Du wurdest nicht müde, mir bei allem zuzusehen. Es war nie heimlich, wenn du mir die Hand auf den Kopf legtest. Die anderen lachten darüber, aber ich nicht. Einmal hast du mich so hoch in die Luft geschmissen, dass du mich nicht mehr auffangen konntest. Ich fiel unglücklich, tat mir weh und das Geschrei war groß. Die Erwachsenen sprachen von gefährlichem Übermut. Für mich warst du nur jemand, der Spaß machte. Der Arme hatte, die nicht schnell genug waren. Mit Sieben träumte ich einmal schlecht von dir. Du warst ein Affe. Als ich aufwachte, warst du immer noch einer. Albernheit in deinem großen Körper. Augen, die so braun und ganz waren, dass man ihnen nie folgen konnte. Als ich ein bisschen älter war, verstand ich, dich niemals verstehen zu können. Für mich warst du nie besonders. Das Besondere an dir war, dass du nicht anders sein wolltest. Du wolltest nie etwas. Du warst einfach. In der Schule hat mal jemand verächtlich zu mir gesagt, du seist ein Mongo. Du seist nicht gleich. Ich habe ihm ins Gesicht gelacht und ihn gefragt, woher er die blauen Male an seinem Hals habe. Da prügelte er auf mich ein. Ich habe ihm gesagt, dass Gleichsein gleich ist, solange kein „besser“ oder „schlechter“ einen Unterschied macht. Ich habe ihm gesagt, du seiest kein Mongo, sondern mein Onkel und mein Freund. Du liegst da und stirbst schlafend. Es ist Nachmittag, draußen spielen Kinder in der Sonne. Die vielen Spielplätze, die du nicht kennst, an all die muss ich denken, während mein Blick auf dir ruht. Deine Scherze rufe ich mir in den Sinn. Dein Lachen in seiner Wahrhaftigkeit. Die Art und Weise, wie du Weintrauben fressen konntest, dir der Saft aus den Mundwinkeln lief und du heiter warst, weil wir lachten. Dir war egal, worüber wir lachten, hauptsache, wir taten es. Ich möchte mir die unsinnige Maske vom Mund reißen und lachen. Um noch ein paar Meter mit dir zu gehen. Um sicher zu gehen, dass du keine Angst hast, wo du jetzt alleine bist. Du bist so still und schwer in deinem Sterben und ich sorge mich, dass du dich zum ersten Mal in deinem Leben fürchten könntest. Dass es dir zum ersten Mal zum Nachteil sein könnte, ein Kind zu sein. Nichts weiter als ein Kind. Die Trauben. Die sonnigen Fenster hinter den Nelken. Ich habe mir nie mehr gewünscht, dass es Engel gibt, die jetzt für dich tun können, was kein Mensch für dich tun kann. Es ist Nachmittag, es gibt keine Gardinen und ich nehme deine Hand. Sie ist so trocken, dass ich erschrecke. Es sind die letzten Minuten mit dir. Ich frage mich, was ich dir schenken, wie ich lindern kann. Wie ich dich ein letztes Mal hochschmeißen kann, lachend, obwohl ich weiß, dich fängt nichts auf. Vielleicht Gott. Hoffentlich Gott. Wir reden und wir beten nicht hinter unseren grünen Masken. Wir stehen dir nur bei. Ich sehe uns schon die Flure passieren und unser dämliches, wissendes Lächeln lächeln. Das tapfere, verkniffene mit den hochgezogenen Augenbrauen. Wie wir in den Wagen steigen und uns klar ist, in eine Zeit zu fahren, in der es dich nicht mehr gibt. Noch atmest du. Solange wir schlafen. Wahrscheinlich bist du jetzt wacher, als jeder von uns es jemals sein wird. Deine Weintrauben. Deine Brille. Der Sand im Kasten. Augenblicke, vergangen. Jeder davon wird nutzlos. Und alle gehören sie dir. Ich lasse deine Hand. Mehr als jedem anderen wünsche ich dir Erlösung. Und wenn ich gegangen bin, wenn ich dich losgelassen habe, wenn ich schlafe und wieder mit dir Kind bin, später, träume ich mich zu dir in ein letztes Fallen der Nacht.
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Melliteratur
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Draußen vor der Tür – oder: Dies ist kein PEGIDAtext
Sag doch mal, wofür Du bist!
Vorwort: Ich hoffe, die Nazis verhauen mich nicht und ich hoffe, Menschen, die PEGIDA verteufeln, verstehen meine Intention. Ich beziehe keine Stellung zu PEGIDA, das machen schon genug Leute. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass die Bewertung derartiger Proteste in einer von Konzernkartellen beherrschten Welt sehr schwierig ist. Wenn man betrachtet, was die Medienmafia mal wieder monatelang angerichtet hat mit Titelseiten wie: Der Koran – das gefährlichste Buch uvm., dann kann man vielleicht ein Veständnis für die Menschen entwickeln, die Angst haben, wenn es um das Thema Islam geht. Ich bin weder für noch gegen PEGIDA. Ich finde es gut, dass Menschen das Recht haben, ihre Meinung zu äußern, egal, wie scheiße die ist. Da gehen Nazis auf die Straße unter einem Namen, den so richtig keiner versteht. Das ist mir sehr suspekt. Und überhaupt, wie will man denn ein Land islamisieren? Denken die, da kommen die Iraner oder Iraker oder wer auch immer, Hauptsache vermummt, Menschen auf Pferden mit Kreuzen und ach ne, das war ja für die Kirche mit den Kreuzen, also denken die, sowas passiert? Kreuzüge, damit wir alle Muslime werden? Und denken die, dass falls so was passieren sollte, also falls, dass es dann hilft, mal generell Rassismus zu predigen? Auf jeden Fall passiert das. Da gehen Nazis auf die Straße. Draußen vor der Tür. In Dresden und das kann auch draußen vor deiner Tür passieren. Und: Ja, das ist dumm. Menschen, machen wir uns nichts vor, sind dumm. Aber ich habe nicht davon erfahren, weil draußen vor der Tür die Nazis auf der Straße waren, sondern weil drin in meinem Zimmer auf meinem Computer die Menschen bei Facebook das teilen. Internet ist das neue Draußen vor der Tür. Und damit meine ich, die Menschen im Internet verkünden das, die machen Werbung dafür. Und ich meine nicht die Nazis, sondern alle anderen. Meine Freunde und Bekannten, die sind nicht draußen vor der Tür, sondern im Internet und beschweren sich und verbreiten und posten, dass sie dagegen sind, also gegen die Leute, die gegen etwas sind und ich lese nur noch PEGIDA, PEGIDA, PEGIDA. Ich bin meist dagegen, gegen etwas zu sein. Ich verstehe natürlich den Unmut, aber die Art damit umzugehen, bleibt mir unverständlich. AntiPEGIDA, wer für PEGIDA ist, fliegt aus meiner Freundesliste. Schwierig. Ich wiederhole das nochmal: Ich finde diese PEGIDAnazis auch dumm und machen wir uns nichts vor, Menschen sind dumm. Aber diese Antihaltung macht doch nichts besser. Wer es sich jetzt einfach macht und Pegida verteufelt, statt sich ehrlich für die Lösung der immer zahlreicheren und dringlicheren Probleme einzusetzen, hat ganz offensichtlich an diesen Lösungen kein Interesse und verachtet diese unzufriedenen Mitbürger oder handelt gar absichtlich eskalierend. Vertretet euren Standpunkt. Bitte ja. Aber hört doch mit dem Dagegensein auf. Seid doch mal für etwas! Alles andere ist negativ, destruktiv und führt zu gar nichts, außer vielleicht Wut. Und das ist dann auch nicht geiler, als das, was die PEGIDnazis machen, wütend sein und Hass predigen. Angefangen haben die mit wenigen hundert Leuten da in Dresden und auf der letzten Demonstration waren 15000 Menschen? Wie kann das sein? Innerhalb eines recht kurzen Zeitraumes - ein betrachtliches Wachstum. Macht ja auch jeder Werbung dafür. Ob die Nachrichten oder die Facebookfreunde. Warum die Dummheit ins Licht holen? Warum nicht das Licht verbreiten? Warum lese ich nicht Statusmeldungen wie: Ich bin dafür, Flüchtlinge aufzunehmen, ich bin dafür, Grenzen, ob im Land oder viel wichtiger noch im Kopf, fallen zu lassen. Und nicht: Ich bin dagegen, dass Menschen, die gegen etwas sind, ihre Meinung äußern. Sag doch mal, wofür Du bist! Was mir eigentlich noch mehr Angst macht, als die vielen dummen Menschen draußen vor der Tür und im Internet, sind die Menschen, die dahinter stecken. Und ich bin kein Verschwörungstherotiker, ich bin nur kritisch und hinterfrage Dinge. Aber so viel Werberummel und Mediengeschen für so viel Dummheit, da muss ich mich doch fragen, ob die Regierung das unterstützt oder gar initiiert hat? Außerdem (und ich weise darauf hin, das mit einem Augenzwinkern zu lesen): Wenn ich die Worte Patriotismus höre und Islamisierung, denke ich an Terror, denke ich an Krieg, denke ich an 9/11, denke ich an Amerika. Was wollen die immer und was wollen die in Europa und was, wenn nicht die dahinter stecken, obwohl, seien wir mal ehrlich, die stecken doch hinter allem, wenn islamistische Gruppen und ich sage islamistische Gruppen, nicht Muslime, ich hoffe, alle kennen den Unterschied, aber wenn die selbst dahinter stecken? Und Hass schüren, damit die Moscheen brennen, damit zukünftige Gesetze irgendwen schützen oder irgendein Vorhaben sichern? Wir können davon ausgehen, wenn eine solche Vereinigung von vermeintlichen Nazis unter einem komsichen Namen dermaßen Zulauf hat und alle Menschen für sie werben, ob nun dafür oder dagegen, dass es um Macht geht. Das ist Politik, was da passiert, draußen vor der Tür und im Internet und es geht um Macht, es geht um Freiheiten für irgendenwen oder irgendwelche Vorhaben, es geht um Grenzen ziehen oder Gesetze verschärfen, es geht um Geld, es geht immer um Geld, Geld für irgendwen oder irgendein Vorhaben. Ich weiß nicht, wer dahinter steckt, ich weiß nur, dass Aktionen, die es wert wären, dass für sie geworben wird, weil die was Gutes sind, nicht ins Licht geholt werden, die werden ignoriert und keiner, draußen vor der Tür oder im Internet, ist in der Lage, zu sagen: Geil, da gehen massig Menschen auf die Straße dafür, dass keine Uranmunition mehr verwendet wird, du kommst in meine Freundesliste, wenn du für Tauschandel und Sonnenenergie bist. Ne, es heißt immer nur: Guck mal die, wie dumm die sind, die machen Dummes und ich zeige mit dem Finger auf die und teile allen mit, dass da Dummes passiert, kann aber keine Lösungen anbieten. Klar, das ist dann natürlich weniger dumm. Sag doch mal, was Gutes passiert, wofür man sein kann, wer sich für kluge Sachen einsetzt, denn diese Vereinigungen werden in den Medien totgeschwiegen und die brauchen die Werbung und das Verkünden. Die brauchen Licht. Ich will auch nur darauf aufmerksam machen, dass du aufpassen musst, was draußen vor der Tür passiert, weil das - Draußen vor der Tür - sich heute drin in deinem Internet abspielt und du schneller mit einem Post oder einer Stausmeldung, ja mit nur einem Klick etwas unterstützt, als wenn du draußen vor die Tür gehen musst. Nutz das doch bitte mal für was Gutes. Und lass die Dummen im Dunkeln stehen. Allein. Draußen vor der Tür.
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Ein Universum in mir #2
unendliche Gedanken und unendliche Weiten
Das Universium ist unendlich. Es gibt kein Ende, kein Licht am Ende des Tunnel. Entweder bin ich für immer im Tunnel oder für immer im Licht. Nicht aber kann ich aus dem Tunnel das Licht sehen. Im Universum kann ich niemandem entkommen. In mir ein Universum. Unendliche Gedanken und unendliche Weiten. Die gedanken hören nicht auf. Sie sind wie das Universum. Tags: Nachdenken, traurig, poetisch
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Sumpfkopf
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Zum Muttertag
Es sind jene Tage, vor denen ich mich in der Zeit nach deiner Zeit fürchte.
Konzentrierter Blick. Schier unermüdlich das Papier abwandernder Stift. Alles Schwarz und weiß. Kindlich. Zeichenreihenfolge: Links ein Frühstückstablett. Mittig eine Karte geziert von einem grossen Danke. Rechts eine Schachtel Pralinen in Herzform. Darunter eine bauchige Kerze. Einer Dunstwolke gleich die anderen Gebilde darüber. Ein tiefer Atemzug. Freier Lauf für die bis dato zurück gehaltenen Tränen. Die Gewalt über sich selbst dahin. Stumm bebender Körper. Einen Augenblick blind. Darauf vor die Türe. Das extra dafür gekaufte Feuerzeug in zitternder Hand. Der Gruss zur Flamme. Rauch gen Himmel. Alles Liebe zum Muttertag.
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weissabgleich
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Warum die neuen Männer die besseren Frauen sind
Tim-Finn ist ein super softer Föhnfrisur-Junge mit senfgelben Skinny Pants. Er kann nichts dafür, er hatte eine schwerst feminisierte Kindheit.
Es begann damit, dass er als zweitgeborener Sohn ohnehin lieber ein Mädchen hätte werden sollen. So wollte es seine Mutter und sein Vater nickte dazu. Alle lieben kleine Mädchen. Es kam anders und Tim-Finn wurde ein Junge, der unter die Räder einer nach neuen Aufgaben strebenden Feminierungswelle geriet. In der Grundschule war Fußball spielen, toben, sogar rennen verboten. Gummitwist ging in Ordnung oder leise summend mit schief gehaltenem Köpfchen ein Pferd malen. Aber mit anderen Kindern rangeln, das wurde vom Kollegium konsequent unterbunden. Das Verhältnis Lehrerinnen zu Lehrern betrug hier 9:1. Wenigstens beim Girls-Day, so dachte Tim-Finn, würden die Jungs wohl frei haben. Falsch gedacht, Schule statt Schnupperkurse. Im Studium lernte Tim-Finn, dass es Räume gab, die nur Frauen betreten durften. Damit waren nicht die Damentoiletten gemeint, sondern das feministische Asta-Projekt "Femme fatal". Als Freunde von Tim-Finn einen Gentlemen's Club im leerstehenden Kellergeschoss des Asta einrichten wollten, schritt nach vehementen Anti-Diskriminierungs-Protesten die Universitäts-Präsidentin persönlich ein und erklärte den Raum zum Ausbauprojekt "barrierefreies Lernen". Das Geschlecht war jetzt egal, nur behindert musste man sein und kein ausgesprochener Fan von Tageslicht. Tim-Finn störte das alles nicht. Im Gegenteil, er fand Emanzipation toll. Zumindest die der Frauen. Und er hätte auch gar nicht gewusst, was er in einem Gentlemen's Club gewollt hätte sollen. Da wären ja ohnehin nie Frauen aufgetaucht, die man hätte kennenlernen können. Und das wollte er unbedingt. Frauen kennenlernen. Also, näher kennenlernen. Denn er kannte ja viele, aber irgendwie klappte es nicht mit dem Intimleben. Die Frauen interessierten sich offenbar mehr für Typen, die mindestens zehn, wenn nicht 15 oder 20 Jahre älter waren als er. Dabei trugen die weder senfgelbe Skinny-Pants noch zupften sie sich die Augenbrauen. Frauenprojekte oder Volleyballfreizeiten fanden die geradezu lächerlich. Was konnte man an solch ungehobelten Typen geil finden? Tim-Finn würde es herausfinden. Er würde einen Gesprächskreis ins Leben rufen, in dem sich Frauen und Männer darüber unterhalten können, was ihnen am anderen Geschlecht gefällt und was nicht. Am Ende könnte dann in kleinen Gruppenprojekten ein Aktionsplan erarbeitet werden, wer was wie an sich ändern könnte, um besser auf die Bedürfnisse des anderen eingehen zu können. Oder man würde ganz einfach mal eine Projektwoche machen, während der Frauen 7 Tage lang über die Männer bestimmen könnten, wie es ihnen gefiel. Ja, genau. Das war die Idee! Er würde gleich morgen damit anfangen, das zu organisieren. Seine Ex-Lehrerinnen wären sicher stolz gewesen auf Tim-Finn. Tags: Emanzipation
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Lilliliebt
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was das zwischen uns sein mag
Und ich liege wieder wach neben dir im Bett, während du schläfst, mich im Arm hältst und ich denke nicht an dich, nicht an uns. Ich denke an ihn.
Und ich liege wieder wach neben dir im Bett, während du schläfst, mich im Arm hältst. So viel haben wir zusammen erlebt, so viel gibst du mir, denn du liebst mich. Bedingungslos sagst du. Du bist mir so vertraut und so nah, kennst meine intimsten Geheimnisse. Wir sind eigentlich wirklich perfekt zusammen und wir führen eine Beziehung von der die Leute sagen sie wünschen sich so etwas auch, irgendwann. Und ich liege wieder wach neben dir im Bett, während du schläfst, mich im Arm hältst und ich denke nicht an dich, nicht an uns. Ich denke an ihn . Denn er ist wieder da. Es muss Monate her sein als wir uns das letzte Mal getroffen hatten, aber er schenkte mir wieder dieses schiefe Lächeln. Es machte mich sofort verletzlich und schwach. Lange habe ich auf diesen Moment gewartet, ihn gefürchtet und heraus gezögert, weil ich Angst hatte, er könnte alte Wunden aufreißen. Ich dachte immer, wenn ich ihn wieder sehen würde, hätte ich das Bedürfnis, ihm zu beweisen, wie gut es mir ging. Ohne ihn. Doch das einzige was ich wollte war seine Nähe. Und ich liege wieder wach neben dir im Bett, während du schläfst, mich im Arm hältst und ich denke nicht an dich, nicht an uns. Ich denke wieder an ihn. Ich will ihm schreiben nach unseren letzten Begegnungen, denn wenn er da ist, strebe ich regelrecht nach seiner Nähe. Dabei hatte das alles wieder ganz harmlos und seicht begonnen. Dass es aber so hohe Wellen und Emotionen schlagen würde hätte ich anfangs nicht gedacht. Und ich liege wieder wach neben dir im Bett, während du schläfst, mich im Arm hältst und ich denke nicht an dich, nicht an uns. Ich denke wieder an ihn , ich schreibe ihm. Ich fühle mich schlecht, denn ich bin entschieden zu weit gegangen und habe mich auf dieses „Spiel“ eingelassen, denn ich spiele ihm die Bälle zurück. Aber es sind keine plumpen Versprechungen oder Hoffnungen zwischen uns. Andere Worte und Sätze, viel geheimnisvoller und vielsagender. Spätestens hier hätte ich eigentlich wissen müssen, was ich gerade tue und damit auslöse. Und ich liege wieder wach neben dir im Bett, während du schläfst, mich im Arm hältst und ich denke nicht an dich, nicht an uns. Ich denke wieder an ihn. Die Nacht mit ihm. Ich war nicht im Begriff die Notbremse zu ziehen. Ich wollte einfach leben, leben lassen. So unerwartet war dieses Gefühl der Geborgenheit von damals wieder da, so groß der Wunsch diese Nacht würde niemals enden und ich weiß ihm geht es auch so. Und jetzt liege ich wach neben ihm im Bett, während er schläft mich auch im Arm hält und ich denke an ihn, an uns… und was das zwischen uns sein mag, was mich dazu bringt, warum ich das tue? Ich lasse mich leiten, verleiten von einem Gefühl dass ich lange vermisst habe . Verlangen.
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BlackWater_
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Ein Herz brechen
Ich schaue dich an und spüre diese Sicherheit
Es klingelt, ich drücke den Knopf, der die Türe unten öffnen soll und warte. Ich höre dich eintreten in den Eingang, dann die vielen Treppen. Du schnaufst, trägst eine Last mit dir und weißt es gar nicht. Die letzten paar Stufen, du hast es gleich geschafft. Ich sehe dich, schaue dir in die Augen und fühle nichts außer dieser Sicherheit. Ich quäle mir ein Lächeln heraus, es ist ja alles normal,oder? Vor ein paar Tagen wurde ich gefragt, was es ist, das dich und mich so besonders macht, was du in mir für Gefühle auslöst und was du mir gibst. Ich konnte die Frage nicht beantworten, habe schüchtern vor mich hin gestottert und die Frage mit einer Handbewegung abgetan. Wir sind doch schon so lange zusammen, diese Frage muss ich doch nicht beantworten, natürlich gibst du mir all das Glück, das ich in mir trage, wir lieben uns oder? Und jetzt läufst du die Treppe hinauf und ich weiß plötzlich welches Gefühl du in mir auslöst. Sicherheit. Ich schließe meine Augen für einen Moment, und ich sehe es wieder, in dicken fetten Druckbuchstaben steht es da in der Dunkelheit und blinkt bedrohlich, vielleicht auch vorwurfsvoll, ich weiß es nicht. Ich sehe und spüre sie, diese Sicherheit, überall diese Sicherheit. Du bist hier, obwohl ich dich noch so doof angemacht habe am Telefon, du bist gekommen, obwohl ich dir das Gefühl gab, als seist du meine letzte Wahl, und jetzt lächelst du mich auch noch an. Du bist da wann immer ich dich brauche, lässt die Welt stehen für mich, reißt Bäume aus und springst über Autos. Wenn ich kalte Füße habe, dann wärmst du sie solange, bis wieder warmes Blut durch sie fließt, reibst sie so lange, bis sie endlich wieder warm werden. Wenn ich schlecht gelaunt bin, dann machst du mir so viele Nutella Toasts bis ich platze und mir schlecht wird und dann machst du mir eine Wärmflasche und schaust mit mir meine Mädchenserie, die du doch eigentlich gar nicht magst. Und wenn ich nicht schlafen kann, dann bleibst du so lange wach, bis ich endlich eingeschlafen bin und erst dann lässt du dich fallen in deinen süßen rosaroten Schlaf. Du schaust mich jeden Tag mehrmals an und stellst fest, dass ich die schönste Frau der Welt bin, dass meine Brüste so schön sind und auch mein Po. Wenn ich einen Ausflug machen will, dann fährst du mit mir überall hin, in die Berge, an den See, ans Meer oder zur schönen Blumenwiese bei mir in der Nähe. Du machst das alles, weil du mich so sehr liebst. Weil du nur an mich denkst und auch nachts nur von mir träumst. Und jetzt schaue ich dich an und weiß, dass ich mich bei dir sicher fühle. Weiß, dass ich mich nicht hübsch machen muss, dass ich so viel Arschloch sein kann, wie ich es will, dass ich permanent schlecht gelaunt sein kann, dass wir machen was ich will, dass du mich wärmst, dass du mich nackt kennst, dass du weißt wie ich aussehe, wenn ich 4 Tage nicht geduscht hast, dass du mich noch küsst, obwohl ich so ansteckend krank bin, dass wir guten Sex haben, dass du der einzige Mensch bist, der mich so gut kennt, dass du mir jeden Freiraum lassen würdest, den ich brauche, dass ich dich betrügen könnte und du würdest es mir verzeihen, dass du mir überall hin folgen würdest und einfach, dass du nicht aufhören wirst mich zu lieben. Ich schaue dich an und mir bricht das Herz, weil ich weiß, dass ich dir gleich deines brechen werde. Tags: Herzensbrecherin
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Alles veraltet und weltfremd aber bitte nichts ändern!
Moderne Kirche? Wer denkt es scheitert an alteingesessenen Traditionen und Gemeindevorstehern ist nicht auf der Höhe, genau wie ich!
Es ist Sonntag Abend. Ich sitze mit meinen geliebten Freundinnen in einem Café. Wir trinken Cocktails, Bier und Smoothies. Ich komme zu spät, natürlich! So ist das halt mit mir. Ich begrüße sie, drücke sie und freue mich auf einen entspannten Abend. Ich bin eine ganz normale Jugendliche, mache in diesem Frühling Abitur, habe braune Locken und in meinem rechten Nasenflügel ein Piercing in Form einer Sonne. Wir quatschen und tauschen uns aus, was wir nach dem Abi so machen wollen. Irgendwie kommen wir auf unsere Religionslehrer. Kirche und Religion sind langweilig, da sind sich meine Freundinnen ziemlich einig! Alles veraltet und weltfremd. Ein Mädchen in unserer Stufe hat sich tätowieren lassen und möchte Religion auf Lehramt studieren. Das geht ja mal gar nicht oder? , sagen sie. Moment! Ich bin verwirrt. Veraltete Kirche ? Unmoderne, weltfremde Religionslehrer? Aber ein Religionslehrer mit Tätowierung wäre noch schlimmer? Ich äußere dezent meine Verwirrung ( naja vielleicht auch nicht so dezent, sondern eher entrüstet). Die Reaktion: Nein also wirklich, dass fändest du in Ordnung? Das passt doch gar nicht zu der Überzeugung und so! Überzeugung und so? ( Ja klar, habe ganz vergessen: In 3.Mose steht es: Wenn du Religionslehrer werden willst, darfst du auf gar keinen Fall aussehen wie ein normaler Mensch!) In meiner Vergesslichkeit frage ich: Überzeugung? Was hat das mit der Überzeugung zu tun? Ihr wollt doch moderne Lehrer. Ja ne, das geht aber nicht. Wäre ja wie ein Pastor mit Piercing! (Na toll, denke ich, die ich seit einiger Zeit überlege Theologie auf Pfarramt zu studieren) Ähm ja aber mein Piercing würde ich mir aber dafür nicht rausnehmen. Allgemeines betroffenes Schweigen und mitleidige Blicke sind die Antwort. Warum sind die Menschen am konservativsten, die nichts mit der Kirche am Hut haben? Warum sind es immer die Nur-an-Weihnachten-Kirchgänger, die als erste auf die Straße gehen, wenn aus Kostengründen eine Kirche abgerissen werden muss? Warum verbieten mir die Leute, die nur einmal in zwanzig Jahren ein Kreuz sehen Pastorin mit Piercing zu werden?
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FrlWunderbaar
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Fast schon beinahe
Es war, als würde ihn eine bleierne Leere wie ein Vakuum füllen und sein Äußeres langsam nach innen kehren.
Es war Frühling und er konnte es fast riechen. Die Luft so klar und vom Erwachen durchdrungen, dass er beinahe so etwas wie Glück verspürte. Den ganzen Winter über war er traurig gewesen. Es war nicht diese obligatorische Traurigkeit, die viele Menschen im Winter verspüren, sondern eine Traurigkeit, die die Umstände tatsächlich erforderten. Völlig unabhängig vom Niederschlag oder vom Sonnenstand oder von der Vegetation. Im letzten Frühjahr, ziemlich genau zwölf Monate zuvor, war sie noch bei ihm gewesen, lachend, schön, talentiert, liebend und makellos von innen und außen. Bei ihm, neben ihm, vor ihm und überall sonst, wo sie sich brauchten; er sie und sie ihn. Ab und an gingen sie unter den Kirschblüten spazieren, wie Paare das eben so tun, wenn sie sich mögen, und saßen auch mal auf einer Bank am See, sein Kopf auf ihrem Schoß, beide die Augen zum Schutz vor der tief stehenden Sonne zugekniffen. Sie waren einfach nur bei sich. Er bei ihr und sie bei ihm. Es hing dieser Duft von Blütenknospen und vorsichtigem Blinzeln der Natur in der Atmosphäre. Im Sommer war bereits alles anders. Während die anderen zum Baden fuhren und sich in die Sonne legten, lag sie auch – aber nicht am See. Er hielt ihre Hand, wie auch in den vergangenen Jahreszeiten, aber jetzt hielt er sie fester und bedeutsamer. Sie war immer noch schön, aber nicht mehr lachend. Die Momente, in denen sie bei ihm war, wurden rar. Meist war er bei ihr. Sie dachten oft an den Frühling zurück, der so gut roch und so rosarot und himmelblau aussah und so melodiös klang. Im Herbst war sie kaum noch sie selbst, ein Schatten ihrer vormaligen Schönheit. Sie dachten beide an nichts mehr zurück, in der Hoffnung, dass sie so auch vergessen könnten, nach vorne zu schauen. Nun war nicht mehr sie bei ihm, sondern er bei ihr. Überall dort, wo sie ihn brauchte. Dieses Überall beschränkte sich bald auf eine Fläche von zwei Quadratmetern und das Brauchen auf seine pure Anwesenheit. Er hatte aufgehört, seine Sinne zu benutzen und auch, sehnsüchtig oder erwartungsvoll zu sein. Sie tat das schon längst nicht mehr. Im Winter schließlich, kurz bevor der erste Schnee fiel, hatte ihr Körper damit aufgehört, sein zu wollen. Kurz vor dem neuen Jahr war ihr Äußeres, ihre physikalische Hülle, bereits zu Staub verfallen, genau wie sein Inneres. Nun war sie weder bei ihm noch er bei ihr. Zumindest war ihr Körper nicht mehr da, was für ihn nun mal ausschlaggebendes Kriterium für seine Traurigkeit war. Es war nicht so, dass er dort sein wollte, wo sie war (wo ihr Körper war), es war eher so, dass er nirgendwo mehr sein wollte. Und wenn er irgendwo war, dann war es ihm egal, wo. Oder mit wem. Es war, als würde ihn eine bleierne Leere wie ein Vakuum füllen und sein Äußeres langsam nach innen kehren. Wenn man ihn so ansah, war es mühsam, ein Gesicht zu erkennen; kaum eine Nase, die roch, oder Augen, die sich umsahen, oder Ohren, die hörten, oder ein Mund, der sprach. Kontur- und kraftlos tat er die Dinge, die getan werden mussten. Er stand morgens auf, als würde ihn ein Marionettenspieler an dünnen Fäden nach oben ziehen, er ging an eben jenen Fäden zur Arbeit, er ging ihretwegen wieder nach Hause. Am feinen Nylon aß er, verrichtete sein Geschäft, legte sich ins Bett. Einzig die Nächte, in denen er traum- und erinnerungslos einfach nur die Müdigkeit wegschließen konnte, erschwerten ihm sein Dasein nicht. In den anderen Nächten, in denen er sie und Staub und haarlose Häupter und weiß, weiß, weiß antraf, sehnte er sich danach, nicht mehr schlafen zu müssen, nie mehr. Er war nicht einsam. Einsam zu sein würde heißen, dass man zumindest sich selbst noch bei sich hat. Er versuchte nicht einmal mehr, bei sich zu sein. Das ging viele Wochen so, während des gewaltigen Schneefalls, den andere zum Skifahren nutzten, während andere mit ihren Schlittschuhen in die Eishallen gingen, während für andere die Wohnzimmer zu wärmenden Refugien wurden. Während andere ein bisschen traurig waren, weil ihnen die Jahreszeit ein wenig zu dunkel war. Dann war da dieser Tag im Frühling, es muss wohl ein Donnerstag Ende April gewesen sein, als er vor die Tür trat und dieser Geruch auf seine zurückgebildete Nase traf. Beinahe fühlte er sich schuldig, dass er diese - ihre - Schwere für einen kurzen Moment leicht nahm. Beinahe. Vielleicht war es das Gefühl des Auflebens, das viele Menschen im Frühling verspüren, weil der Himmel blau ist und durch die kräftiger werdenden Sonnenstrahlen im Körper chemische Prozesse ablaufen, sodass einer guten Stimmung zuträgliche Hormone ausgeschüttet werden. Vielleicht lag dieses Beinahe-Glück aber auch daran, dass das Vakuum zufällig zur gleichen Zeit, als auch der Stand der Sonne weiter nach oben wanderte, ein wenig Luft gezogen hatte. Letzteres wäre sehr zu hoffen. Tags: Trauer, Tod, Einsamkeit
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/fast-schon-beinahe/1132462
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Vera_Schroeder
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Wenig Sex = Schlechte Beziehung?
NEON Redakteurin Vera _Schroeder fragt sich, ob sie sich Sorgen machen soll.
Ich war dieses Wochenende mit ein paar Freunden in den Bergen, und abends in der Hütte entbrannte über eine verzwickte Frage eine aufgeladene Diskussion. Die Frage lautete: Kann man lange mit jemandem zusammen sein, der weniger oder mehr Sex will, als man selbst? Die Frage, die dahinter steht, ist also: Wie wichtig ist Sex für eine Beziehung? Nachdem wir eine Zeit lang drum herum geredet hatten, haute ein Freund namens Frank auf den Tisch und sagte: Also ich red jetzt mal Klartext hier: Ich war fünf Jahre mit meiner Ex zusammen, es war eine super Beziehung obwohl wir manchmal über Monate nicht miteinander geschlafen haben. Es gibt doch viel intimere Zärtlichkeiten als Sex. Wir denken doch nur alle, dass Sex so wichtig ist, weil es uns von aller Welt andauernd erzählt wird. Frank konnte sein sexarmes Liebesleben ziemlich gut verteidigen. Und ich glaube ihm ja auch, dass es kein großes Problem zwischen ihnen war. Getrennt haben er und seine Freundin sich letztes Jahr trotzdem. Frank sagt, es hätte nichts mit der Sexsache zu tun gehabt, sie hätten sich einfach nichts mehr zu sagen gehabt. Das kann man natürlich so und so interpretieren. Brigitte hat dann behauptet, dass wenig Sex immer ein Signalzeichen für eine schlechte Beziehung wäre. Da ist Frank ziemlich sauer geworden. Ich selbst war am Ende wenig schlauer als zuvor. Nur alarmiert. Weil mein Freund und ich, ich gebe es jetzt einfach mal zu, wir machen da auch gerade so eine Pause ... Was meint ihr, ist das unser Ende?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/wenig-sex-schlechte-beziehung/658145
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NieOhne
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Todsünde
Liebe Männer!
Warum ist es eigentlich so schwer nach offenkundigem Interesse an euch in Aktion zu treten? Dich, ja genau dich meine ich jetzt! Das ist dir gewiss auch schon mal passiert. Wir waren ja alle mal Anfänger, kein Thema, aber mal ehrlich: Sie lächelt dir zu, rückt an dich ran, berührt immer wieder deinen Arm oder das Bein, oder blickt lange in deine Augen… Und du, machst nichts. Du machst einfach nichts! Ergehst dich im Reden und Labern anstatt sie kurz zu küssen oder ihre Berührung zu erwidern, kurz, ihr zu zeigen, dass du auch willst. Und verpasst damit das, was auch der „goldene Moment“ genannt wird. Der Moment, wenn Mann die Interaktion von platonischer „Friend-Zone“ auf „sexuelle interessiert“ ändert. Dieser Moment ist wichtig. Verpasse ihn nicht, denn zu lange hinausgezögert verpufft das sexuelle Interesse der Frau und dann heißt es „Gute Nacht“. Und zwar allein. Warum ist es so schwer zu erkennen, dass die Frau will? Und zwar für das was ihr euch alle ausnahmslos wünscht: Sex. Körperlichkeit und Begehren. Frauen brauchen das, sie gehen ein ohne Leidenschaft, sie verdorren und verwelken, werden sie nicht stetig mit dem Wollen der Männer konfrontiert. Frauen wollen gewollt werden. Genau wie ihr auch! Frauen haben - vorausgesetzt sie können auf ihre Muschi und die damit verbundenen sexuellen Wünsche zugreifen - einen unbändigen Wunsch nach Körperlichkeit mit dem anderen Geschlecht. Sie wollen ein Gegenüber, was sie in ihrem Wunsch danach erkennt, sie dort abholt, und nicht davor zurückschreckt, dass die Frau sexuelle Wünsche an den Mann hat. Warum, liebe liebe Männer, seid ihr solche Feiglinge. Ich mag euch, wirklich, das ist kein Witz. Deshalb gebe ich mir auch viel Mühe über so viele Fehler hinwegzusehen. Ich weiß die Fehler auf der Seite der Frauen sind ebenso unglaublich hoch! Deshalb ist es nur fair, dass ich nicht aufgebe. Doch warum steht ihr andauernd auf der Leitung mit fragendem Blick, wartet viel zu lange ab, bis alles sexuelle Interesse in sich zusammen gesunken ist, und fragt dann noch total reumütig: „Warum hast du kein Interesse mehr?“ Doch. Ich habe Interesse! Aber ich bin auf dem Weg zu dir, deinem Unterbewusstsein was stetig blockt gewollt zu werden, und final deinem Schwanz eingeschlafen. Das passiert Frauen ständig die nicht genügend sexuellen Input bekommen, die pennen weg. Sie langweilen sich schnell. Das ist wirklich wahr und kein Märchen. Frauen sind Attraktion, und in Schönheit und Sinnlichkeit ungeschlagen. Sie können dem Mann sexuell in jeder Hinsicht das Wasser nicht nur reichen, sondern auch abgraben. Weil sie nichts dazu brauchen, als sich in Position zu stellen, noch nicht mal eine Erregung ist nötig. Und deshalb langweilen sie sich schnell. Weil die so viel naturgemäß schon können. Aber genau davor habt ihr Schiss. Ihr habt Schiss da zu bestehen, da selbstständig durchzuziehen und zu zeigen „Ich will dich jetzt!“ Mal autonom etwas zu wagen. Denn es ist ein Wagnis an die Frau ran zu wollen. Es ist das größte Risiko des Selbstwertes den Mann eingehen kann, ja. Ich weiß, keiner will einen Korb riskieren oder ungewollt sein. Ich weiß dass es viele verspulte und machtgeil verdrehte Pseudo-Emanzipierte da draußen gibt, die meinen, enthalten sie dem Mann den Sex vor, seien Sie überlegen. Das ist einfach totaler Bullshit deren geistiger Vater der liebe Onkel Moral und die Kultur sind. Allem zugrunde hat man euch beigebracht zu erstarren, wenn Frau will. Denn seit Generationen werdet ihr von übergriffigen Müttern erzogen die euch eure Aggression und damit euren Schwanz abgeschnitten haben, die euch ständig bedürftig und liebesentziehend tyrannisiert oder meinetwegen „erzogen“ haben. Und nun ist die sexuelle Frau Gefahr für den Mann. Denn er weiß sich nicht zu wenden, denn es droht womöglich wieder Übergriff vor dem es sich zu schützen gilt. Zudem weiß er nicht wohin mit seinem Wunsch, seinem Drang, seinem Trieb. Ohje, wie archaisch, wie primitiv! Da wird die Nase gerümpft und alles als „nieder“ abgestempelt. Nein, der wahre Mann sublimiert seine sexuellen Wünsche und seine dazu notwendige Aggression bis zum geht nicht mehr. Das kann er wie kein Zweiter. Webergrill, Autotuning, Sport und Verausgabung im Job sind meine Zeugen. Aggressive autonome Männer, die sich den Sex suchen den sie wollen? Ich bitte dich! Eher friert die Hölle zu! Denn auch das Wollen muss Mann können. Tja und was kommt dabei raus wenn Mama immer alles gepämpert und getan, wahlweise sich unvorhersehbar abgewandt hat? Sie schauen die Frau an, wie in eine offene Gewehrmündung! Sie erstarren. Sie wollen, aber sie hemmen sich. Weil sie es nicht dürfen. Den Wunsch zu formulieren bedeutet erstens Abhängigkeit von der Frau. Es bedeutet Unterlegenheit aus der es kein Entrinnen gibt. Denn Mama hat sie mit sich genommen wann sie wollte. Zuwendung und Liebe unvorhergesehen verteilt. Was da als erstes reift im Kind ist eine Hemmung des Wunsches aus Schutz vor der mütterlichen Ambivalenz. Zweitens ist Sex Aggression und Mama wollte das so nicht. Die wollte keinen emotional autonomen, sich selbst regulierenden Sohn, das hätte ja Sägen am Mütterthron bedeutet. So blieb man als Sohn gehemmt, wunschlos und emotional unselbstständig. Und das ist bis ins Erwachsenenalter geblieben. Das sog Mann mit der Muttermilch auf. Wenn jetzt Krieg ausbrechen würde, hätten wir Probleme mit der Verteidigung unseres Landes. Diese ganzen Dinkelkauenden veganen Frauenversteher machen lieber erst einmal einen Stuhlkreis, um auszudiskutieren wer denn nun angefangen hat, denn das macht man so. Man redet, aber man wird niemals körperlich, niemals. Dass ist böse und aggressiv. Und deshalb ist die kulturelle subkotane Botschaft, dass der Sex auch böse ist. Ja, ihr seid uns körperlich überlegen, und ja, ihr müsst damit aufpassen, dass ihr stärker seid. Das wird euch so hart eingetrichtert, dass ihr euch dessen zu schämen beginnt. Aber verdammt noch mal. Das wollen wir doch. Wir brauchen die Polarität im Sex wie Ying und Yang. Liebe Männer! Niemals dürft ihr eine Frau die will, ungevögelt liegen lassen, bitte tut ihr das nicht an! Tut es der Welt nicht an! Tut was für den Weltfrieden und erbarmt euch. Ich weiß, es ist ein hartes Brot manchmal. Aber ihr werdet ernsthaft gebraucht! Seht es doch einfach ein. Wir fallen nicht vom Rand der Erde, wenn ihr es einfach mal zeigt, dass es in euch steckt: Stärke. Autonomie. Sexuelles Interesse. Und wenn doch, wenn wir Frauen uns tatsächlich darüber beschweren dass die Männer sexuell sind und Wünsche haben, dann ist es unsere verdammte Hausaufgabe genau dasselbe zu lernen: Gewollt zu werden und Begehren auszulösen. Und sich nicht dafür zu schämen. Ich bin die Letzte, die das nicht bewältigen will. Eure Amanda
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Seemannsblau
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Same shit - different day
Vielleicht, passt die Metapher eines Zuges der einen überrollt ganz gut. - nein, danach ist man tot. Schmerz tötet nicht.
Schmerz ist eine hinterhältige Empfindung. Stärker, als alles andere auf dieser Welt es sein könnte. Vielleicht, passt die Metapher eines Zuges der einen überrollt ganz gut. - nein, danach ist man tot. Schmerz tötet nicht. Er bleibt solange er möchte. Er kriecht in Knochen, stiehlt Schlaf, lähmt Gliedmaßen. Wir vergessen, was er mit uns gemacht hat wenn er fort ist. Wir denken nicht mehr an ihn, können nicht mehr nachempfinden. Das Erlebte wird unreal, fast, als wäre es ein Traum gewesen. Ein Schutzmechanismus. Erst wenn er wieder kommt, zurück in unsere Knochen kriecht, erinnern wir uns wieder. Und wundern uns wie wir ihn vergessen konnten.
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eikem
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Hugenotten
„Ten years gone, but he’s not forgotten. This is the story of Johnny Rotten.” Neil Young Am 29. Mai 2010 starb Dennis Hopper. Schade.
Hätte ich den Film für Henning nur rechtzeitig abgeschickt. Das würde meine Glaubwürdigkeit erhöhen. Das denke ich gerade. Ich sitz in einer Erdgeschosswohnung in Kreuzberg und schreibe Briefe an Freunde, obwohl ich mir nichtmal das Porto leisten kann. Bleibt mir ja nichts anderes übrig, denn die Ärzte im diesem Krankenhaus sind irgendwie alle wie der, den Christoph Waltz in Herr „Lehmann“ spielte. Wäre mir die Sache doch bloß in Berlin passiert. Da sind die nicht so katholisch, denke ich. Aber zu spät. Hennings Geburtstag liegt auch schon zu lange zurück, als daß das jetzt noch so wichtig sein könnte. Ich sitze im Keller des „Edelweiß“ und bin damit beschäftigt, mir zu überlegen, was ich an dieser Stadt interessanter finde: Die Vielfalt oder die unerwartete Stelle, die, von der eigentlich immer nur Frauen erzählen, das Loch, das in der Mitte der Stadt zu sein scheint und die einem das Gefühl gibt, es handele sich bei Berlin um eine Mischung aus Budapest 1930 und Hollywood 2011. „Ich würde eigentlich gerne wieder hier wegziehen“, sagt sie zu mir. „Wohin denn? Meinst du, es ist anderswo besser?“, frage ich. 25.000 Tellerwäscher wollen hier irgendwas mit Medien machen. Deutschland hat es weit gebracht, finde ich. Dann ist mein Handy plötzlich weg. Ich bin eigentlich ganz froh grüber, muß nur mein schlechtes Gewissen bekämpfen, weil die Mitfahrgelegenheit zurück nach Schleswig-Holstein (17 Euro) nicht mehr auffindbar ist. Die waren ja ganz nett. Also beschließe ich, 68 Euro für ein EC-Ticket auszugeben und zum ersten mal seit 1997 das platte Land in Mecklenburg-Vorpommern zu besichtigen. Rainald Grebe schrieb mal ein Lied über Brandenburg, das fand ich sehr treffend. Aber irgendwie auch nicht richtig. Mit der Vorstellungskraft eines Vorabendprogrammredakteurs entwerfe ich Plan B, während ich allein im Zug zwischen Neumünster und Kiel sitze. Ich will zurück in diese Stadt. Zurück dorthin, wo noch andere Menschen sind, denen die protestantische Arbeitsethik schon irgendwie ein bißchen am Arsch vorbeigeht. In der Warschauer Straße begegnete mir ein Punk. Er starrte mich lange an und sagte: „Die Mauer ist jetzt ja auch gefallen, nä!“. Da hatte er völlig recht. Ich beschließe, daß „Blue Velvet“ das beste Geburtstagsgeschenk für Henning wäre, dessen Bruder mir immer wieder von Bob Dylan erzählte. „Slow Train Coming.“ Henning hätte mir sicher aus der Patsche helfen können. Aber egal. Bin jetzt wieder in Berlin. Punk! Punk! Elvis, Elvis! I’m gonna tell you about Elvis! "Wichtige Links zu diesem Text" Rock and Roll was there to stay!
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/job/hugenotten/682457
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wissen
job
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k0pfchaos
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Seelenverwandschaft
Dieser Text ist nur für dich. Damit du endlich weißt, wie wichtig du bist.
Ich habe dich noch nie in "real life" gesehen - und doch gehörst du zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben. Du hast einen festen Platz in meinem Herzen. Zwei, die einander nie begegnet sind und sich doch in- und auswendig kennen. Die voneinander alles wissen. Unsere Seelen haben einander als gleichgesinnt erkannt. Wir teilen unseren dummen Humor, unseren Musikgeschmack, unser Misstrauen den Menschen gegenüber. Mit niemand anderem kann ich über unsinniges Zeug reden und es einfach genießen. Du bist wundervoll, witzig, klug, scharfsinnig, die Königin des Sarkasmus, herrlich verrückt -  du bist meine beste Freundin. Diejenige, die mir immer Halt gibt, mich tröstet, versteht. Mich zum Lachen bringt, ablenkt, wenn alles mies läuft. Ich will dich nie, nie wieder gehen lassen, ja, ich kann nicht verstehen, wie ich so unfassbar lange ohne dich auskam. Du bist meine Definition von "Zuhause". Tags: Beste Freundin, Seelenverwandtschaft
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/seelenverwandschaft/1443293
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fuehlen
freundschaft
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LifeInANick
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Das isst doch total normal!
Ein Apfel hat ca. 50 kcal. Hunger hat 0. Das Thema Essstörung ist lange kein Tabu mehr, aber der Hunger bleibt trotzdem.
Um es vorweg zu nehmen, ich bin nicht magersüchtig, war es aber einmal. Was geblieben ist, ist das verzerrte Verhalten zum Essen. „Das ist doch was für Mädchen und Frauen, aber Kerle? Bist du bescheuert?“ Und ich dachte, die Leute würden mal zuhören wenn solch gut getunten Reportagen über die nächtlichen Bildschirme springen. Pustekuchen. Wielange geht es mir schon so? Also, wenn ich genau überlege, lockere sechs Jahre. Mein Hirn dreht sich immer nur ums Essen. Inzwischen bin ich sogar so weit, dass ich es mir gar nicht vorstellen kann, wie es ist, sich darüber keine Gedanken mehr zu machen. Eventuell drehen sich die Gedanken um anderes Essen als bei dem weiblichen Geschlecht, aber sie machen’s trotzdem. „Du darfst das jetzt nicht mehr essen!“. „Ich habe aber Hunger...“. „Halt’s Maul, sonst wirst du immer fett bleiben und der ganze Tag is im Arsch.“ So oder so ähnlich und noch wesentlich ausführlicher sehen meine inneren Dialoge aus. Ich fühle ich langsam schizophren. Wenn ich versuche, mit meinen Freunden darüber zu reden, dann komme ich nie besonders weit. Alles, auf was ich stoße, ist Unverständnis und erneut gutgemeinte aber absolut nicht helfende Sätze wie: „Ach, du hast sowas doch mal absolut nicht nötig, du bist so schlank. Wo soll bei dir denn Fett sein?“. Und: „Über sowas machst du dir Gedanken, ich wünschte, ich hätte so eine Figur wie du sie hast.“ Es ist nicht so, dass mich solche Sätze von meinen engsten Freunden nicht aufbauen würden, doch dadurch gehen die Gedanken nicht weg. Und ich glaube, wer nicht in der Haut eines Essgestörten steckt, kann das schwerstens nachvollziehen. Man isst „unerlaubte Speisen“ und würde danach entweder gerne in einem Heulkrampf enden oder etwa die nächsten sechs Kilometer durchsprinten. Inzwischen bin ich bei einer Figur angelangt, die im Volksmund als „normal“ bezeichnet wird. Ich finde mich fett und bin absolut unzufrieden. Ich kann mich nicht über mangelndes Selbstvertrauen beschwerden, nur eben auf dem einen Gebiet- dem Aussehen. Ich gehe auch nie ins Freibad. In der Disco schwirren meine Gedanken non-stop nur darum, wieviel Kalorien das Bier in meiner rechten hat und ob der Blick eben gut musternd, oder seltsam musternd war...ich ziehe den Bauch ein. Doch woher kommt der Kram? Guck doch mal weniger Fernsehen. Ich wünschte, es wäre so leicht. Ich habe kein Fernsehen. Und alles, was die Leuchtreklamen mit meinen Synapsen anstellen, ist, dass ich sie „okay“ finde. Nur weil ich ein Problem damit habe, bedeuted das noch lange nicht, dass ich komplett oberflächlich bin. Das Auge isst mit, es kommt weder nur auf die inneren noch nur auf die äußeren Werte eines Menschen drauf an, und dabei belass ich es. Doch mit zunehmenden Alter wird die Geschichte immer komplizierter. Wenn ich in der Mensa mit meinen Kommilitonen essen gehe, komm ich nicht einmal um einen dummen Kommentar bezüglich meines Essens weg. Der Leistungsdruck wird nicht gerade geringer, was das Loch im Bauch noch größer erscheinen lässt. Und in letzter Zeit kommen zu den dauernden Gewichts- noch die neuerdings auf dem Programm stehenden Gefühlsschwankungen mit auf den Tagesplan. Und wenn ich mal wieder mit meinem besten Freund telefoniere, meint dieser nur: „Ob du ’ne Freundin hast, hängt doch nicht von deinem kleinen Bauch ab..!“. Ja, nein, tut es nicht, aber vielleicht ja eben doch. Die Cola Zero steht vor mir, Koffein heizt den Fettstoffwechsel an, heute steht Sport auf dem Programm und die Hausarbeit ist auch noch in den Startlöchern. ‚Heute versuchst du mal nur Sachen ohne Kohlenhydrate zu essen’ sage ich mir, unten wird zur selben Zeit Kuchen gebacken.
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Fiona_Weber-Steinhaus
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Auf der anderen Seite
Ein Polizei-Mitarbeiter erzählt von seinen alltäglichen Erfahrungen mit der Gewalt gegen Beamte.
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Im Herzen Herbst
Das neunzehnte Geheimnis.
Also trennen wir uns. Weil du gesagt hast, wir sollen uns trennen. Und ich hing den ganzen Sommer in einem Loch und konnte nicht raus. Mein Herz hatte einen Kater und wurde einfach nicht mehr nüchtern. Der Kopf und der Bauch taten weh und alles, was ich unternommen habe, ging schief. Ich habe den Job gewechselt und die Handtücher. Mein Sofa und die Topfpflanze auf dem Balkon. Ich war mega refelktiert und besonnen und alle haben mir begepflichtet, dass es besser so ist. Jetzt ist Herbst. Der Boden ist mit bunten Blättern und einsamen Herzen bedeckt. Und ich wache auf und habe das Gefühl, die letzten vier Monate sind gar nicht passiert und du klingelst gleich und kommst mit deinen dreckigen Schuhen hereinspaziert. Und ich mecker und liebe dich. Du hattest viel Geld und eine teure Uhr. Aber ich habe mich nie darüber beschwert, dass du verschwenderisch bist. Nur mit uns, da warst du verschwenderisch. Du hast uns einfach weggeworfen. Einfach so. An einem Tag im Mai. Weil du schlecht gelaunt und unzufrieden warst. Mit dir und der Welt und dem Leben. Du warst ein Optimierer und so musstest du effizienter vorgehen, Ballast abwerfen. Und das war wohl ich. Du hat etwas weggeworfen, was manche ein Leben lang suchen. Ein Zuhause. Einen Menschen. Vertrauen, Aufrichtigkeite. Lachen. Leben. Einfach weg. Du vögelst jetzt eine andere und ich hoffe so sehr, dass es gut ist, damit es sich gelohnt hat. Deine ganzen scheiß Zweifel an allem. An uns. An deiner Treue. An dem, was du noch willst. Weil die Welt für dich eh immer nur ein scheiß Spielplatz war. Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, jemand hat mir die Decke von den Füßen gezogen. Mir ist kalt. Ich will zurück ins Warme. Zu dir. Aber niemand gibt mir die Decke zurück. Wem schreib ich das. Dir? Dir wäre es egal. Dein Leben geht weiter, du findets dich so toll und unbesiegbar. Ich bin die, die da sitzt und meinem Herz jedem Morgen alles wieder von neuem erklären muss. Als ob es Amnesie hätte und immer wieder vergisst, dass es dich nicht mehr lieben darf. Scheiß Spiel.
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watersoul
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Zwischen Pflichtgefühl und Verachtung
Wofür willst du Dankbarkeit, wofür Respekt, wofür Liebe?
Ich frage mich was das für ein Gefühl sein muss. Kannst du mir sagen wie es sich anfühlt, wenn man nie in die großen blauen, braunen oder grünen Augen seines Kindes gesehen hat und dann diesen einen Satz gehört hat: Du bist der beste Papi der Welt! Wie fühlt sich das an? Weißt du, ich bezweifle dass du mir eine Antwort darauf geben kannst. Warum? Weil du dafür wissen müsstest wie es sich anfühlt Vater zu sein. Und ich habe so meine Zweifel daran, dass du dieses Gefühl kennst.Vielleicht kanntest du es mal. Nein, du bist nicht der schlechteste Vater den man sich vorstellen kann. Bei Weitem nicht. Du warst nie brutal oder handgreiflich. Wirst nie an die Boshaftigkeit mancher Menschen herangelangen. Du hast das Glück dass sich auch Versagen in verschiedene Klassen einteilen lässt. Für den Perfektionisten die 1-. Für den Lehrer die 6. Ich hätte mich mit einer 4 zufrieden gegeben. Und glaub mir, ich benote nicht streng. Aber selbst dafür hätte es nie gereicht. Früher habe ich mich darüber geärgert dass dich jeder so mochte. Fast vergöttert haben sie dich. Tun sie immer noch. Aber das ist inzwischen in Ordnung für mich. Wie sollten sie auch nachempfinden wie es sich anfühlt dein Kind zu sein. Sie haben einen Freund verloren und wieder gefunden. Für uns war nie ein Freund verloren gegangen. Nicht mal dahin hast du es geschafft auf dem Gipfel unserer Herzen. Früher warst du nicht so? Das ist deine Verteidigung? Ja, das sagt Mom auch immer. Aber bitte! Du kannst nicht erwarten dass wir für dich die Bank spielen, in die du vor fast dreißig Jahren Guthaben einbezahlt hast und jetzt kommst du daher und möchtest Zinsen. So läuft das nicht im Leben. Weißt du: Er hat dieses Bild auf seinem Kaminsims stehen. Das wo du ihn auf dem Arm hälst, als zwei jährigen Jungen. Es versprüht so einen Regen von Wohlgefühl, von Liebe, von Geborgenheit. Deswegen hat er es wohl da stehen. Weil er sich immer diesen Menschen zurückgewünscht hat. Weil es wenigstens den Anschein von Normalität gibt. Weil er dich gebraucht hätte, als du am Wenigsten für ihn da warst. Aber selbst damals war schon Nichts mehr in Ordnung. Du solltest seine Augen auf den Bildern sehen die nach diesem entstanden sind. Ich wünschte dieser Blick würde dir so im Herzen weh tun wie mir. Ich wünschte es würde dir überhaupt mal nahen, was für eine Distanz zwischen euch beiden besteht. Zwei Parallele Geraden. Aus der selben Feder und doch Welten auseinander. Wofür willst du also Dankbarkeit, wofür Respekt, wofür Liebe? Du könntest Dankbarkeit dafür verlangen dass du mich da rausgeholt hast. Dass du vor Gericht für mich gekämpft hast. Stattdessen verlangst du Dankbarkeit und Lob dafür, dass du die richtige und beste Mutter für uns gefunden hast. Ist das dein Ernst? Ich komme nicht umhin dir zu sagen, dass ich mir für sie gewünscht hätte, dass Sie dich nie kennen gelernt hat. Aber ja, dann wären wir jetzt nicht hier. Also danke zumindest dafür. Das Bitterste ist, dass du in den grundlegenden Dingen versagt hast. Nie in den Gravierenden. Aber diese Kiesel haben eine Lawine ungeahnten Ausmaßes losgelöst. Es hätte so wenige Opfer benötigt um in der Hierarchie unserer Helden aufzusteigen. Es benötigt meist recht wenig Opfer dazu, wenn es um die eigenen Kinder geht. Zumindest wenn man früh genug anfängt um diesen Platz zu kämpfen. Manchmal, für Lichtsekunden hatte es tatsächlich den Anschein als wärst du darauf aus. Aber du scheitertest wie immer an den Kleinigkeiten. Wie schwer wäre es gewesen für eine Stunde dein Handy auszuschalten? Wie schwer wäre es gewesen einmal in das Restaurant zu gehen in das wir wollten, sei es noch so billig? Wie schwer wäre es gewesen deinen Laden mal für zwei Stunden zu schließen? Ist es so schwer ohne roten Teppich einen Raum zu betreten? So schwer zu verstehen, dass wir nie dein Geld wollten, sondern deine Aufmerksamkeit? So schwer zu verstehen, dass wir nicht in diese Welt aus Glamour und Glitzer, falscher Höflichkeit und Bonzentum passten und auch nie passen wollten? Anscheinend. In letzter Konsequenz ist es dein Unvermögen und dein fehlendes Bemühen uns zu verstehen, dass dich dahin führt wo du jetzt stehst. So weit weg. Der Beweiß dass Herzen Unendlichkeiten auseinanderliegen können während sich zwei Menschen direkt gegenüber stehen. Mach's gut
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/familie/zwischen-pflichtgefuehl-und-verachtung/1502993
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Maryli1987
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Abschied
Ich nehme Abschied von meine Vater um wieder zu atmen.
Wenn ich heute auf die Uhr schaue, weiß ich, dass ich meinen Vater vor fast 6 Jahren das letzte Mal gesehen habe. Das lässt mich immer wieder einen tiefen Schluck machen. Es tut weh und bricht immer wieder auf ein Neues mein Herz. Er ging. Vor einer langen Zeit. Und mit ihm ging der Wunsch einer Familie. Meine Mutter ist eine wundervolle Person, die uns Kinder großgezogen hat und uns alles gab, gab wir brauchten. Und trotzdem fehlst du. Mir fehlt wie du mir als Kind die Hand gehalten hast. Mir fehlt dein Gesicht, wenn etwas in meinem Leben passiert. Was ist schon Leben, wenn jemand fehlt? Was bedeutet schon Liebe, wenn du nicht mehr in greifbarer Nähe bist? Du hast alles verpasst, was mir bis zum heutigen Tag so viel bedeutete. Du warst einfach nicht da. Als Kind und auch als Erwachsener will ich und kann ich die Gründe nicht verstehen, warum man sein Kind nicht aufwachsen sehen will! Es geht nicht. Ich hoffe für dich, dass du eines Tages für dich begreifen kannst, dass ich weg bin. Dass wir weg sind. Jeder geht nun seinen eigenen Weg, mit seinen eigenen Fehlern und Handlungen. Jeder von uns dreien lebt weiter. Die einen besser als die anderen. In diesem neuen jüdischen Jahr möchte ich abschließen. Solange ich jetzt noch die Möglichkeit habe für mich zu entscheiden, entscheide ich, dass es das Beste ist, dich ziehen zu lassen. Ich bitte dich schon lange nicht mehr, nach Hause zu kommen, denn dieses zu Hause gibt es schon so lange nicht mehr.  Ich bitte dich, mich nicht so stark zu vermissen wie ich dich vermisse. Du bist mein Herz. Du bist der meine. Du schenktest mir das Leben. Dir habe ich zu verdanken, dass ich am Leben bin. Und doch gehe ich. Weil Menschen manchmal gehen müssen, um endlich wieder atmen zu können. Ich lasse dich ziehen, wohin dein Weg auch immer führt. Tags: Abschied, Verlust, vermissen
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Fesja
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Einfach, weil man es spürt.
Und einfach, weil ich möchte, dass es passiert.
Und einfach, weil du weißt, dass es unerfüllt bleibt. Und einfach, weil du weißt, dass es nicht richtig wäre. Und einfach, weil wir fühlen, dass es gehen könnte. Und einfach, weil ich weiß, dass es dich verwirrt. Und einfach, weil ich möchte, dass es passiert.
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Fadenroth
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Erstmal wieder lieben lernen
Komm, ich erzähl‘ dir ne Geschichte. Und jedes Wort ist wahr.
Am Anfang war da ein Mädchen. Sie war besonders oder auch nicht, aber als sie diesen Jungen traf, fing alles an. Er war klug, er war schön, er war alles und noch mehr. Und irgendwann, da verliebten sie sich. Nicht gleich am Anfang, oh nein. Es dauerte einen Sommer oder zwei, doch am Ende, da verliebten sie sich. Und sie waren glücklich, für eine Weile. Sie wohnten zusammen, sie träumten sich zusammen davon. Nach Neuseeland, träumten sie, nach Neuseeland wollten sie gehen. Alles zurücklassen und etwas Neues wagen. Erst er, dann sie. Gemeinsam ans andere Ende der Welt. Im Herbst dann verließ er sie. Um schon einmal anzufangen mit dem neuen Leben, um schon alles herzurichten, bis sie kam. Denn da waren ja noch die Uni und die Wohnung, die man abschließen musste. Da waren Freunde und Familie und Vertraute, die es zu verabschieden galt. Sie tat dies alles tapfer, denn drei Monate ohne den Jungen waren lang und die Sehnsucht war groß. Und dann war sie plötzlich allein. Und niemand da, am Flughafen. Niemand da, in diesem fremden Land, das sie zusammen bereisen wollten. Niemand. Nur das Mädchen mit ihrem Mut, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Zur Polizei, zur Botschaft, zu Menschen mit Antworten. Aber es gab keine. Niemand konnte ihr sagen, wo der Junge war, den sie so liebte. Die Zeit schien hier anders zu laufen, in diesem neuen Land, das so fern ab war von allem, dass sie kannte. Am Anfang war die Zeit zäh und unnachgiebig, zog sich und lies dem Schmerz viel Platz.Verwischte die schönen Landschaften durch Tränen und die neuen Menschen zu fremden Massen. Doch nach einer Weile wurde der Schmerz dumpfer, bis er täglich erträglich wurde und Platz lies für die Schönheit um sie herum. Der Winter kam und dann der Frühling und eine Reisende zu sein, war beinahe eine Erleichterung. Sich von Tag zu Tag tragen zu lassen ohne Ziel. Verloren zu gehen, um sich am Ende selbst zu finden. An einem Sommertag rief man sie an, um ihr zu sagen, dass er noch lebte. Dass es ihm gut ginge, in der Stadt, in der sie einst zusammen wohnten. Dass er nie weit weg gewesen war. Und das er nun ein anderes Leben führte ohne sie. Vielleicht mit einem anderen Mädchen, vielleicht aber auch allein. Niemand sonst hatte etwas gehört, aber das war kein Trost. An diesem Abend ging das Mädchen spazieren und saß lange unter den Sternen am Strand. Und sie weinte. Am anderen Ende der Welt weinte sie ein letztes Mal um ein Leben, aus dem er einfach ausgestiegen war. Das es nie geben würde. Das es nie gab. Und jetzt? Jetzt muss ich erstmal wieder lieben lernen. Vom Vertrauen ganz zu schweigen. Alles, was passiert ist, ist ein Teil von mir. Meine Geschichte zu teilen hilft mir, sie zu verstehen. Hilft mir zu verstehen, dass es am Ende vielleicht gar nicht darum geht, das perfekte Ende zu schreiben, sondern das tatsächliche Ende zu aktzeptieren. Weiterzumachen. Alleine glücklich zu sein.
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tristansilens
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Warum wir verletzt werden - Und es dann doch nicht bereuen
Eine Berührung - eine Geste - ein vorüberstreifendes, ephemeres Gefühl. Schon ist sie in Gang gesetzt: Die Tristesse der liebesbetonten Eifersucht..
warum tun es menschen wieder und wieder? im wissen und im vollen bewusstsein setzen sie ihren handlungen in zitternden konsequenzen folgen rücksicht kommt immer erst dann, wenn sie von der vorsicht vermisst wird es zeigt mir aber vor allem, dass du noch an mir dran bist und mir wird auch klar, warum das so ist, denn ich habe noch einen spalt für dich offen gelassen damit du jederzeit einen blick darauf hast, wie mein herz bei kerzenlicht sich selbst verzehrt ich frage mich dann noch einmal, ob es notwendig ist, einander zu verletzen oder du mein herz nicht einmal mit deinem schweigen hättest vergolden können damit wir nicht immer schaden unter unseresgleichen erreichen ob es eifersucht gibt? man fragt mein gefühl, es bejaht. doch noch gibt es den verstand, der mir klar macht, dass stimmte, was ich befürchtet hatte du schenkst dich ja doch jedem machst deinen wert somit gering und etwas geringes suche ich nicht Tags: Wert, Herz, Eifersucht, Gefühl, Konsequenzen, Herz-Vernunft-Wende
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