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michaelebmeyer
http://www.neon.de/user/michaelebmeyer
Hilfe! Unsere Eltern werden komisch!
Plötzlich ist aus dem stärksten Vater der Welt ein alter Herr geworden. Und die tollste Mutter der Welt braucht plötzlich ihren Mittagsschlaf.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/hilfe-unsere-eltern-werden-komisch/683443
https://web.archive.org/web/20140325111400/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/hilfe-unsere-eltern-werden-komisch/683443
fuehlen
erwachsen-werden
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lamite
http://www.neon.de/user/lamite
Offene Rechnung
Die vielen Körper, die an unseren vorbei- und uns zueinander trieben. Die laute Musik, die jedes Gespräch unnötig erschienen ließ und Dein Blick..
Es ist zu lange her. So viel weiß ich auch nicht mehr. Von Dir, von mir, von dem vermeintlichen uns. Die laue Sommernacht, in der wir uns kennenlernten. Der süße Rausch von dem vielen Alkohol, der in unseren Köpfen surrte. Die vielen Körper, die an unseren vorbei- und uns zueinander trieben. Die laute Musik, die jedes Gespräch unnötig erschienen ließ und Dein Blick, der mir bereits alles sagte. Wie leicht ich mich doch darin verloren habe, in diesen stechend blauen Augen, die so kalt und liebevoll zugleich waren. Irgendwann waren wir uns so nah, dass ich mein Spiegelbild in ihnen erkennen konnte. Deine Lippen, die sich bald auf meine legten. Bestimmend, aber nicht fordernd. Zaghaft und doch überzeugt. Ich erinner mich auch noch wie wir, zusammen mit den Anderen, noch zu Dir wollten. Du bist vorgerannt um Deine Wohnung aufräumen, die Dir noch zu unordentlich war, um sie mir zu zeigen. Sonst bist Du an dem Abend nicht von meiner Seite gewichen. Du wolltest mich wiedersehen und das bereits am nächsten Abend. So geschah es dann auch. Es blieb bei vereinzelten Treffen. Nie wusste ich wirklich, was Du von mir willst. Da gab es keine Hinweise, keine Gefühle. Nur Deine Küsse, die mich ungebunden an Dich fesselten. Es war nichts besonderes und doch etwas, an das ich mich erinnere. Irgendwann verlief sich alles. Irgendwie. Irgendwo. Nur einen Geburtstagsgruß ab und an. Nur diese Fragen, die sich mir dann und wann stellten. Warum haben wir nie über Gefühle gesprochen? Was stand dem im Weg? Sie waren alles was blieb. Eine offene Rechnung. Bis vor ein paar Tagen, an denen ich diese Rechnung begleichen sollte. Eine Nachricht brachte diese vergessene Erinnerung wieder zu Tage. Nicht nur das. Sie zeriss sie in kleine Puzzleteile, die nie mehr zusammengefügt werden. Zumindest nicht von mir. Deine Freundin..deine Exfreundin?..schrieb mir. Sie verhörte, nein…sie löcherte mich. Sie fragte nicht nur nach irgendwelchen Fakten, sie wollte alles wissen. Wann? Wie? Wie oft? Wo? Die Löcher in meinem Bauch wurden von Nachricht zu Nachricht größer, die Puzzleteile dieser Erinnerung immer kleiner und kleiner. Fragen, die eigentlich nicht von mir zu beantworten wären. Fragen, die Dir gelten, die Du beantworten solltest. Nicht ich. Das ist die Rechnung, die auf mich geht. Der Preis, den man zahlt, wenn man nichts sagt, während man miteinander redet. Bedeutungslose Worte aneinander vorbeistreichen lässt, die schneller verpuffen, als sie formuliert wurden. Hätte ich nur einmal gefragt, was wirklich los ist. Hätte ich Dich jemals gefragt, für wen Du wirklich empfindest. Hätte ich mein Misstrauen auch nur einmal wirklich ausgesprochen. Hätte ich Dir nur einmal sagen können, was ich denke. Hätte ich nur einmal gehört, was Du für Dich behalten hast. Dann würde ich meine Erinnerung nicht einer Person zahlen, mit der Du wirklich zusammen warst, als sich Deine Lippen auf meine legten. Dann müsste dieser Schweizerkäse nicht vor Millionen von kleinen Puzzleteilen stehen, von denen er hoffte, dass diese ein paar glückliche Momente ergeben. Was jetzt ist, wenn ich an Dich denke? Nichts. Nur Löcher in meinem Bauch. Keine Melancholie, keine Reue, keine Wut. Nur Leere, die sich bald schon wieder füllen wird. Nur nie wieder mit Dir. Diese Rechnung ist nun beglichen.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/offene-rechnung/776499
https://web.archive.org/web/20111029020049/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/offene-rechnung/776499
fuehlen
liebe
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bonnie-where-is-clyde
http://www.neon.de/user/bonnie-where-is-clyde
Süsse Sünde
Verzehre mich nach dir, begehre dich.
Ich möchte dich küssen, sanft, berauscht, stundenlang, dich erforschen, jede Zelle deines Körpers, dich spüren, auf meiner Haut, unter meiner Haut, meine Leidenschaft verschlingt dich, und hält dich, so nah an mir, in mir, ich suche deine Hände und deren Wärme, möchte deinen Duft einhauchen, dich einhauchen, uns einhauchen, und liebestrunken straucheln, ich möchte im Taumel der Passion allem entschwinden. Wer weiss schon wie lange wir hier liegen, uns biegen und lieben. Es gibt nur dich und mich und diese vier Wände, welche Hitze vakuumieren, Umrisse verschmieren. Ich will nicht sehen, ich will nur empfinden, und mich in dir finden, das Lied der Lust singen, hab mich zeitlos der Regung verschrieben. Zwei Körper, so nah wie's nur geht, sich teilen, und ineinander verweilen. Oh, du süsse Sünde, bin dir verfallen. Ich will dich, jetzt, verzehre mich nach dir, begehre dich .
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/suesse-suende/822524
https://web.archive.org/web/20120117215115/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/suesse-suende/822524
fuehlen
sex
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Mialinda
http://www.neon.de/user/Mialinda
Ich habe die Vernunft weggeschickt
Nur manchmal, da hatte ich plötzlich ein Gefühl. Ein Gefühl, dass mich an der Vernunft zweifeln ließ.
Ich habe die Vernunft weggeschickt. Habe sie hinausgeschubst und ihr die Tür vor der Nase zugeworfen. Da war sie total verwirrt, die Vernunft, und wusste gar nicht, was sie eigentlich falsch gemacht hatte. Sie hatte doch in den letzten Jahren immer auf mich aufgepasst und mich vor so mancher Dummheit bewahrt. Wenn ich dem Alkohol gar zu sehr zugesprochen hatte, und mich kaum noch auf den Beinen halten konnte, war sie da gewesen, um mich zu stützen und mich nach Hause in mein Bett zu bringen. An solchen Abenden hatte sie außerdem immer darauf geachtet, dass ich mich nicht von irgendwelchen Kerlen in irgendwelche fremden Wohnungen schleppen ließ, um dann am nächsten Morgen völlig desorientiert, aber mit einem Kater und einem schlechtem Gewissen aufzuwachen. Immer wenn ich mich mit meinen Eltern oder Freundinnen gestritten hatte, meistens wegen dummer Kleinigkeiten, hatte mich die Vernunft in den Arm genommen und getröstet. Und während sie mir übers Haar streichelte, redete sie mit leiser Stimme auf mich ein und überzeugte mich davon, das Ganze nicht so schwer zu nehmen, weil es für jedes Problem eine Lösung gebe. Und die gab es tatsächlich. Ich fühlte mich nie einsam, denn die Vernunft war immer da. Nur manchmal, da hatte ich plötzlich ein Gefühl. Ein Gefühl, das mich an der Vernunft zweifeln ließ. Es fragte mich, ob ich denn wirklich lebte oder immer nur auf Nummer Sicher setzte? Ob es denn nicht viel aufregender wäre, einmal alle Vorsicht über Bord zu werfen und mich ganz auf das Gefühl einzulassen? Ob ich denn nicht eigentlich noch viel zu jung sei, um so vernünftig zu sein? Also habe ich die Vernunft weggeschickt. Und egal, wie oft sie versuchte mich zu erreichen, oder wie oft sie an meine Tür klopfte, ich habe sie nicht hereingelassen. Habe die Tür verriegelt und meine Ohren auf taub, meine Augen auf blind geschaltet. Dann habe ich mich treiben lassen vom Gefühl. Diesem Gefühl, das ungeahnte Leidenschaft in mir weckte. Es verursachte mir Herzrasen und weiche Knie. Ich konnte nicht mehr klar denken, alles in meinem Kopf drehte sich. Wo früher die Vernunft für Ordnung gesorgt hatte, stürzte nun das Gefühl alles ins Chaos. Ich wusste, ich bewegte mich auf gefährlichem Terrain, doch ich war fasziniert von der Schönheit dieses Gefühls und konnte nicht die Finger von ihm lassen. Das Gefühl und ich verbrachten heiße, schweißtreibende Nächte, in denen wenige Worte, dafür viele intensive Berührungen ausgetauscht wurden. Wir blieben ganz unter uns, in unserer eigenen verwirrenden, aufregenden Welt. Nach einigen Wochen wagte ich schließlich einen Ausflug zurück in die reale Welt. Dort traf ich die Vernunft wieder. Sie sah sehr mitgenommen aus. Die dunklen Ringe unter den Augen zeigten, dass ihr die Sorgen der letzten Wochen den Schlaf geraubt hatten. Niemand hatte sich richtig um sie gekümmert. Ihr Haar glänzte fettig und sie trug eine schmierige Trainingshose. Sie wirkte gestresst und hatte angefangen zu rauchen. Zündete sich eine Zigarette nach der anderen an. Die Vernunft sah so traurig aus und ich erinnerte mich an die schöne Zeit, die wir zusammen verbracht hatten. Sie war zwar weder aufregend noch spektakulär gewesen, doch ich hatte mich immer sicher gefühlt. Also beschloss ich der Vernunft noch eine Chance zu geben. Nur meine Gedanken kreisten weiterhin um das Gefühl. Es drängte mich zurückzukehren, mich wieder darauf einzulassen. Die Vernunft kam nicht dagegen an, sosehr sie sich auch bemühte. Und ich habe sie ein zweites Mal zurückgewiesen, um mich wieder in den Strudel aus unvernünftigen, leidenschaftlichen Gefühlen zu stürzen. Irgendwann wird mich dieser Strudel nach unten ziehen. Ich werde untergehen und niemand, auch nicht die Vernunft, wird mehr da sein, um mich herauszuziehen. Doch wozu sich sorgen, es ist längst zu spät noch umzukehren. Also mache ich mich wieder auf, um mit dem Gefühl ein paar unvernünftige Stunden zu verbringen.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/ich-habe-die-vernunft-weggeschickt/838963
https://web.archive.org/web/20120216212548/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/ich-habe-die-vernunft-weggeschickt/838963
fuehlen
erwachsen-werden
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unnuetzeswissen
http://www.neon.de/user/unnuetzeswissen
Ein Rollerhelm-Modell wurde nach dem französischen Präsidenten Hollande...
... in »Président« umbenannt. Illustrierte bringt Frankreichs Präsident in Bedrängnis (...)
http://www.neon.de:80/artikel/kaufen/produkte/ein-rollerhelm-modell-wurde-nach-dem-franzoesischen-praesidenten-hollande/1129091
https://web.archive.org/web/20150929021438/http://www.neon.de:80/artikel/kaufen/produkte/ein-rollerhelm-modell-wurde-nach-dem-franzoesischen-praesidenten-hollande/1129091
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produkte
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Nora_Reinhardt
http://www.neon.de/user/Nora_Reinhardt
Du stinkst!
Was meint ihr: Wie sehr darf man seine Freunde kritisieren?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/du-stinkst/1010029
https://web.archive.org/web/20130416072447/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/du-stinkst/1010029
fuehlen
freundschaft
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Tobi_Haucke
http://www.neon.de/user/Tobi_Haucke
Fremdschämen
Für Menschen, denen nichts peinlich ist, muss man sich manchmal mitschämen.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/fremdschaemen/647865
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fuehlen
psychologie
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yukineko
http://www.neon.de/user/yukineko
Lebensphilosophie Fußball
Man kennt das Gefühl wenn aus Fremden plötzlich Freunde werden. Doch wie kann man sich blind vetrauen ohne zu kennnen?
Ich spiele seit ca. 6 Jahren Fußball... Ich habe damit recht spär angefangen, so mit 12 Jahren.. Komisches Gefühl: schreiende Väter die ihre Kinder anfeuern und Frauen die aussehen wie Mannsweiber.. >Bin ich hier richtig? Will ich das?< Naja erstmal ausprobieren, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.. Und so verschmolz ich irgendwann mit dieser Gruppe von Menschen, die für ihren Sport sterben würden. Nach kurzer wechselt mein Trainer und so auch fast die ganze Mannschaft, alles war neu alle waren fremd und trotzdem verband uns alle die Liebe zu diesem Sport... Also erstmal kennenlernen, so wie in der Schuhle, man macht Namensspiele, knüpft neue Bekanntschaften und trotzdem kann man sich gar nicht vorstellen mit diesen Menschen irgendwann mal erfolgreich zu sein und sich so zu vetrauen, dass man ohne hochzublicken abspielen kann. Genauso mussten sich wohl die Trainer fühlen, wie bändigt man eine ganze Mannschaft voller pubertierenden Mädchen? Anmeckern oder einfühlsam sein? Zumindest bei mir hat die Methode mit Zuckerbrot und Peitsch so eingeschlagen, dass ich nun meinen Trainer fast als besten Freund bezeichen würde.. Ok es liegen etliche Jahre zwischen uns ( Zahlen werden nicht genannt) ud auch unsere Lebensweisen sind völlig verschieden und trotzdem möchte ich diesen Menschen mittlerweile nicht mehr in meinem Leben missen... Nun irgendwann kommt die Zeit in der man Abschied nehmen muss und so auch im Fußball.. DIe Mädchen und Frauen Mannschaften sind leider so eingeteil das man ab 18 auch mit den über 60 jährigen muss und keine Chance hat auch nur Ansatzweise, als geschlossene Mannschaft in den Damenbereich zu wechseln.. Aber was nun, Trainer bleibt bei den Mädhcen und was mache ich?? Gehe ich alleine in eine neue Mannschaft und fang wieder von vorne an? Muss neue Kontakte knüpfen wieder das gesamte Vetrauen gewinnen, hör auf oder trainier ich nur noch bei den Mädchen und hänge meine spielerische Karriere an den Haken?? Ein Jahr habe ich gebraucht um mich zu entscheiden, nun bin ich wieder in einer neuen Mannschaft, vermisse meine alte Mannschaft, meinen alten Trainer meiner bestern Freund..... Aber wer sagte, dass jedes Ende nicht auch ein Anfang ist?! Ich werde nie wieder so tolle Freunde finden in der ersten Zeit in dieser Mannschaft und es wird auch nie wieder so eine enge Verbindung zwischen Spielern und Trainer geben aber trotzdem werde ich mein bestes geben um mich in dieser Mannschaft zu beweisen und es allen zu zeigen....
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/sport/lebensphilosophie-fussball/651733
https://web.archive.org/web/20130611073904/http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/sport/lebensphilosophie-fussball/651733
freie-zeit
sport
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andyoucausedit
http://www.neon.de/user/andyoucausedit
Resthoffnung
Du bist nicht perfekt, aber perfekt für mich.
Kennt ihr das, wenn man ganz genau weiß, etwas hat keinen Sinn und man sollte aufhören, sich Hoffnungen zu machen? Und man kann machen, was man will, ständig taucht diese kleine Resthoffnung wieder auf und ruft ,, Gib nicht auf. Du bist bestimmt nicht die Regel, du bist bestimmt eine Ausnahme. Er wird merken, wie sehr du ihm fehlst, wie sehr er dich eigentlich liebt, was für ein Idiot er doch ist!" ? Und man will dieser kleinen Stimme so gerne glauben und doch hasst man sich gleichzeitig dafür, dass man überhaupt nocht zuhört und immer wieder in dieses große Trauermeer fällt, das all seine Kraft sammelt, um bei der nächsten Möglichkeit riesige Tränenflutwellen über einen hereinberrechen zu lassen. Und man selbst kann nichts machen, außer sich mit aller Kraft selbst wieder an die Lebensoberfläche zu kämpfen. Wenn man denn will. ,,Bitte liebe mich doch so, wie auch ich dich liebe. Bitte vergiss mich nicht!" Und jedes mal, wenn man sich dabei ertappt, wie man wieder in Erinnerungen und Hoffnungen schwälgt, tut es umso mehr weh, weil man ja eigentlich ganz genau weiß, wie absurd es ist, dass diese Person einen genau so liebt, wie man selbst sie. Denn du bist perfekt, aber ich nun mal nicht für dich. Tags: Liebe, Herzschmerz, unglücklich verliebt, unglückliche Liebe, Ich liebe dich
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/resthoffnung/948649
https://web.archive.org/web/20121103024359/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/resthoffnung/948649
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liebe
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Grumpelstilzchen
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Für Smiller
Er will es.
Schmilz dahin.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/fuer-smiller/1474974
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wissen
gesundheit
1,474,974
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Stadtrandbewohnerin
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Über rohe Kräfte, die sinnlos walten
Von WC-Brillen, Kringelsöckchen & den kleinen Freuden des Lebens
Manchmal bilde ich mir Dinge ein, die dann sofort & umgehend geschehen müssen! Und zwar egal wie, warum & weshalb; Hauptsache – sofort! Keine Rücksicht darauf, ob ich auch nur den Funken einer Ahnung davon habe oder nicht. Es wird dann schon irgendwie gehen & es muss sich zeitlich im Rahmen halten. Und so hing ich mit meinem ganzen Körpergewicht, ziehend, drehend und stemmend an meiner ehemaligen WC-Brille inklusive Deckel, um alles zu demontieren. Ich hatte mir so ein modernes Teilchen im Stadtrandsupermarkt besorgt, das sich, wenn man dem Werbeslogan Glauben schenkt, ganz von alleine und vollkommen geräuschlos schließen würde. Oh wie schön, das muss ich haben! Egal wie sehr ich mich auch einspreizte und rüttelte, was auch immer es war, das alles so fest zusammenhielt, es wurde einfach nicht lockerer. Es wollte sich keinen Millimeter bewegen. Wahnsinn! Zu sehen war aber auch nichts. Erstmal Pullover aus, es wurde warm. Ich hing an dieser WC-Brille inklusive Deckel wie das Säbelzahneichhörnchen "Scrat" aus dem Film "IceAge", das hinter der Eichel her war. Während ich da so hing und zog, machte sich immer wieder das leichte Gefühl breit, dass es doch eigentlich so nicht funktionieren kann. Dass irgendwie nicht richtig sein kann was ich da mache. Durch meinen Kopf kreisten Gedanken und Bilder von professionellen Installateuren, die im Blaumann an WC-Brillen & Deckeln hingen und wie wild zogen und zerrten bis sich etwas löste. Den Gedanken daran, dass es einen Kniff geben musste verwarf ich aber umgehend, denn schließlich hatte ich keine Zeit – es sollte ja schnell gehen. Und so zog ich weiter und weiter und weiter. Ich hebelte wie eine Wahnsinnige bis es einen heftigen Knacks machte und die Brille in der Mitte auseinander brach. Nun gab es zwei Teile, die getrennt voneinander aber noch immer bockfest mit dem Unterteil verbunden waren. Bei dieser Aktion hatte ich mich am Finger verletzt. Ein Pflaster musste her. Aber schnell jetzt… schließlich hat das eh schon alles viel zu lange gedauert. Zu allem Überfluss fiel mir das Pflaster dann neben der Toilette auf den Boden. Als ich es aufhob, sah ich in aus den Augenwinkeln etwas schimmern. Nein, ich konnte nicht glauben, dass es wirklich das war wonach es aussah. Tatsächlich - es waren die Enden der Schrauben, die ich von oben mit Brachialgewalt versuchte zu lösen. Die ich weder sah und deren Existenz ich nicht einmal ansatzweise auf dem Schirm hatte. Sie wurden von zwei Muttern gehalten, die sich Dank meiner Methode bereits stark gelockert hatten. Ich saß da, mit meinem Pflaster in der Hand, dem Schweiß auf der Nase und blinzelte diese Schrauben an als wären sie von einem anderen Stern und traute mich eigentlich nicht daran zu drehen. Denn ich hatte da so eine leise Vorahnung. Nämlich, dass es sich lediglich um Sekunden handeln würde um diese WC-Brille mit Deckel komplett vom Untergrund zu lösen. Ohne jeglichen Kraftaufwand, ohne Hebeln und Ziehen - ohne Pflaster & Aua... Und so war es dann auch! Die Neue war im Nu ausgepackt und montiert. Das funktionierte dank der vorherigen Erfahrung jetzt wie am Schnürchen. Was war ich froh zwischenzeitlich zu wissen, dass es diese riesigen Löcher für diese mega langen Schrauben gab. Hätte ich mir mal beim Demontieren Gedanken darüber gemacht. Dann wäre mir vielleicht aufgefallen, dass es ja auch nicht sein kann die neue Brille von Oben mit Gewalt in den Untergrund zu schlagen… Hätte ich darüber mal überlegt... dann... ja dann... na ja... dann... hm... na ja... egal...! Na ja – es ist ja, wie immer, nochmal alles gut gegangen. Dann der erste Versuch. Man verpasst dem Deckel nur einen ganz kleinen, sanften Handdruck auf den Weg nach unten. Den Rest macht er vollkommen alleine. In einem atemberaubend langsamen & sanften Tempo, ohne zu ruckeln, ohne zu zuckeln, fließend, ästhetisch & absolut geräuschlos. Hat fast eine hypnotisierende & entspannende Wirkung so dazu sitzen und ihm beim Schließen zuzusehen. Vor allem nach dem ganzen Wahnsinn vorher. Schön! Ein wahrer Traum und neben den neuen Kringelsöckchen eine weitere Errungenschaft, über die ich mich soooo freue! Aber jetzt brauche ich erstmal ein neues Pflaster – "Autsch" www.meinstadtrandleben.de Tags: wo rohe Kräfte, es muss sofort sein, kleine Freuden, Leben
http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/ueber-rohe-kraefte-die-sinnlos-walten/1476904
https://web.archive.org/web/20150620040349/http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/ueber-rohe-kraefte-die-sinnlos-walten/1476904
wissen
alltag
1,476,904
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vonFuchs
http://www.neon.de/user/vonFuchs
Lieber Reisender
Ich halte dieses bisschen Welt natürlich im Gleichgewicht.
Wenn du gehst, bleibe ich als Erinnerung hinter dem Spalt zwischen Bahnsteig und Zug zurück. Im Laufschritt geb' ich dir ein Stück von mir mit auf deine Wege. Bin als Foto ein blinder Passagier auf der Landkarte deines Herzens mit der Unterschrift: „You are here.“ Ich winke dir nach, wenn dein Kopf nur noch Ferne sieht und in deinem Herzen bereits leichtes Heimweh schlägt. Wenn du gehst, bügle ich die Kuhle deines Kopfkissens fest. Nur damit du in ihr deine Abenteuer betten kannst, wenn das ganze Wasser nachgibt, stetig zwischen uns zu fließen. Ich bringe für deine Geschichten Regale an, damit jeder sehen kann, wie klein die Welt doch ist. Und trotzdem bietet jedes kleine Flecken Erde schier endlose Wege, nur um wieder an den Anfang einer Reise zu gelangen, die dort begann, wo Tränen über Wangen rannten und Arme dich umschlangen. Wenn du gehst, schütte doch die Tränen über deine Füße. Zum Kühlen jeder Blase; zum Fühlen, dass dein Gehen nicht alleine ist. Bring von deinen Wegen nur ein Stück von uns zurück. Und vor allem: dich im Ganzen. Wenn du gehst, halte ich hier das Gleichgewicht. Bin Dezembers Bleichgesicht auf weiten, weißen Straßen, während deine Seele Segel spannt und Anker wirft am Hafen dieser Welt. Dann schreibe mir in vielen Zeilen, die du ziehst wie Schnüre. Über die mein Auge hastig stolpert, nur um mit dir Schritt halten zu können. Sag' mir ob jene Wellen dich erreichten, die ich mit kleinen Steinen ins Gedankenmeer pflanzte. Erzähle von den Orten, die dich mit offenen Armen begrüßten, damit ich dann und wann dich auf meiner Weltkarte berühren und deine Muster, die du ziehst, sehen bis verstehen kann. Mach' dir keine Sorgen, wenn die Fremde deine Gedanken raubt und in alle Richtungen treibt. Ich denke an dich – und wenn es sein muss, denke ich auch für dich an mich. Ich halte hier die Stellung und die Stadt im Rahmen. Ich streiche sie in dir bekannte Farben, damit du dich nicht entfremdet fühlst, wenn du in der Ferne neue Feuer schürst. Ich halte hier alles zusammen. Schaufle deine Bahnen frei, ziehe deine Kreise neu, den ersten Schnee noch weiß, versenke Sahne als Opfergabe während Gesprächen mit Freunden im heißen Kakao – und halte jede Zimmerpflanze wie gewohnt kurz vorm Tode trocken. Für Zwei gehe ich über das knarrende Parkett und nehme jede Stufe im Treppenflur doppelt mit. Damit das Leben dich hier nicht vergisst. Geh' du nur deine Zick-Zack-Pfade. Ich halte die den Rücken frei und sorge für die gerade Linie, wenn Heimweh deine Heimwege pflastert. Male mir mit deinen Farben in schwarzer Nacht an Straßenrändern Bilder dieser Welt. Doch bring mir bitte auch meine Heimat wieder mit. Meine Heimat zieht durch die Welt und bleibt ein stetiger Punkt. Heimat ist der Ort, der zwischen Oberarm und Brust beginnt, wenn du mich wieder in die Arme nimmst. Solange warte ich hier auf dich – und halte dieses bisschen Welt natürlich im Gleichgewicht.
http://www.neon.de:80/artikel/kaufen/reise/lieber-reisender/948844
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Sascha_Chaimowicz
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Wortschatz #1108
Neues Wort gesucht!
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literatur
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einfachMarie
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Warum wir nie erlaubten uns zu lieben
Wir haben so sehr auf das perfekte Glück gewartet, dass wir vergaßen, dass wir unser eigenes Glückes Schmied sind (...)
Je wärmer es wird, desto länger werden die Nächte, und mit jeder warmen Brise, streift eine weitere Erinnerung meine Gedanken. Warum wir es nie zuließen, warum wir nie erlaubten uns zu lieben, ist mir gar nicht mal so klar. Wir hatten so viel Zeit, und wenn wir uns ansahen, dann wussten wir um uns. Um die vergängliche Zeit, um das "uns" und um das "wir", dass irgendwo zwischen Traum und Realität festhing. Doch wir ließen die Zeit vertreichen, sahen zu wie unsere Bilder verbleichen und wir blieben die Gleichen. Du und ich. Nicht wir. Nicht uns. Wir sagten das, was der Andere dachte, wir sahen die Welt mit den selben Augen. Du sahst mich an und ich lachte, vielleicht wurde ich auch rot, doch vor allem fühlte ich. Dich. Wir suchten so sehr nach Sicherheit, nach etwas zum Festhalten, dass wir vergaßen einander zu halten, uns in Sicherheit zu wiegen. Unsere Angst davor nicht zugenügen und am Boden zu liegen übertönte die Neugier aufs Fliegen. Wir standen vor dem Wolkenhimmel und ließen Nummer 7 ziehen, ohne nach ihr zu greifen, aus Angst wir seien zu schwer und sie könnte uns nicht halten. Und es flogen noch so viele Wolken mehr an uns vorbei. Deine Stimme berührte mich und versetze meinen Puls zugleich in einen wirren Rythmus. Und ich frage mich bis heute wie deine Lippen schmecken und wie die Worte "wir" und "uns" aus deinem Mund klingen. Wir haben so sehr auf das perfekte Glück gewartet, dass wir vergaßen, dass wir unser eigenes Glückes Schmied sind und das all unsere Imperfektionen uns perfekt zu Dem machen, was wir sind. Nun stehe ich vor meinen gepackten Koffern, die voll sind mit Allem was mir lieb ist. Meine Erinnerungen sind wie zerbrechliche Weihnachtskugeln, eingewickelt in Shirts und Jacken, damit sie nicht zu Bruch gehen. Ich schaue nach vorn, doch mein Herz blickt zurück, warum konnten wir unseren Weg nie sehen? Warum wir nie erlaubten uns zu lieben, ist genau der Grund  warum nicht meine Koffer sondern mein Herz tonnenschwer ist, aus Angst dass unsere großen Gefühle zu einer geplatzten Seifenblase werden, die nicht mehr übrig lässt als Scherben in Traumfarben des Regenbogens und Tropfen auf brennenden Boden. Ich weiß nicht wann mein Herz dich ziehen lässt, und auch wenn längst Jemand anderes an deiner Seite geht, wirst du immer mein größtes Fragezeichen bleiben. Mein Weltenbummler, der genau wie ich, vom Weg abkam, dieser eine Mensch, diesen einen Sommer, den man nie vergisst. Du bis die einzig ewig anhaltende "Was wäre gewesen wenn-" Frage. Und du bist der bittersüße Schmerz der Antwort, dass es nie sein wird. in Liebe Tags: Abschied, zurückdenken, Fragen, Was wäre wenn...?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/warum-wir-nie-erlaubten-uns-zu-lieben/1493500
https://web.archive.org/web/20150608023431/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/warum-wir-nie-erlaubten-uns-zu-lieben/1493500
fuehlen
liebe
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1,315,350,360
einmachglas
http://www.neon.de/user/einmachglas
von meiner sucht zur kleinschreibung--------
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-----------------------------------*| so schnell kann das schöne leben vorbei sein. aus dem nichts taucht eine wand auf und ich schaffst es nicht mal zu registrieren, dass sie wirklich da ist. dann heißt es nur noch wie ein mann unter zu gehen, ohne das gejammer und gewimmer. nein ich rede nicht von einem autounfall auf der b52, sondern von meiner affinität zur kleinschreibung. es ist allgemein bekannt: für so jene passiv-agressive rebellenschwachmaten wie mich ist es immer ein kleiner kick, das "system" aus zu tricksen, dem großen und ganzen den allerwertesten zu präsentieren und davon zu rasen, selbst wenn es um so kleine dinge wie die rechtsschreibung geht (ob die rechtschreibung wirklich eine kleinigkleit ist, sei mal dahingestellt.) hätte ich mir denken können, dass die ganze unternehmung von anfang an keine gute idee war, doch manchmal verheddere ich mich in synapsengeschnipsel und tue genau das unlogischste, was ein gesunder verstand getan hätte. die mehrheit der politiker und ich begehen des öfteren den selben fehler: ---wichtige entscheidungen mitten in der nacht treffen--- vorher ewig lang pressetermine abklappern, hier und da mal ein häppchen und dann ab in den mercedes, eine runde um die hauptstadt (zugegeben ich hab kein mercedes und in der bundeshauptstadt lebe ich auch nicht.)... ach naja halt so ultra intelligente verzögerungstaktiken, um wichtige dinge hinaus zu schieben. und dann erwischt es mich mitten in der nacht. ich kann nicht schlafen, das herz steht mir bis zu den ohren, der mond ein scheinwerfer auf mein fenster gerichtet und alles bloß weil ich nicht auf den lieben hans-friedrich gehört habe. der ist mein nachbar, ein wirklich schlauer mensch, der in die politik gehen will. ja er schafft es ganz sicher, weil er nicht so ein "schiebe-hannes" (ja warum immer den peter?) ist und ein miesepeter schon gar nicht! was tun, was tun, was tun? ja genau das! ab jetzt schreib ich alles klein! scheiß auf die lesefreundlichkeit, auf die feinen kleinen unterschiede und scheiß auf die allgemeinheit! yeah, ich bin so anti, das ist geil! --- bei licht, hering und ei mache ich mich gern lustig über diese anti-mentalität, aber in dem moment schien das, die schönste nebensache der welt zu sein, ja gleichfalls eine omnipotente lösung gegen die trägheit des seins und malaria wird sie auch heilen, diese haltung, meine "antifada" (wer dieses wortspiel verstanden hat, wird schmunzeln) gleichwohl eines heiligen krieges gegen die breiten, verdummten und kaufsüchtigen massen dieser welt. zum wohl. auf die bekloppten dieser welt, die ganzen normalos haben uns auch nicht weiter gebracht. .
http://www.neon.de:80/artikel/-/-/von-meiner-sucht-zur-kleinschreibung/682908
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Annabel_Dillig
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Die Zeit nach Putin
Mit 70 Prozent der Stimmen wurde gestern Dimitrji Medwedjew zum Präsidenten gewählt. Ändern wird sich in Russland nichts.
Die unabhängige Wahlbeobachtungskommission „Golos“ machte im Internet auf Wahlmanipulationen aufmerksam: Gängelung oppositioneller Kandidaten im Vorfeld, gekaufte Stimmen, Beeinflussung der Wähler während der Wahl. Neben der Marionette des aktuellen Machthabers hatte sowieso nur Proforma-Personal gestanden: der Kommunisten-Chef Sjuganow, der die Stalin-Zeit verklärte, der Rechtspopulist Schirinowski und der Europa-Befürworter Bogdanow, der auf gerade mal ein Prozent kam. Medwedjew gewann wie vom Kreml geplant – mit hanebüchenen Wahlergebnissen von teilweise über 90 Prozent in den Kaukasus-Teilrepubliken Tschetschenien, Inguschien und Dagestan, wo die Beeinflussung der Wahl am dreistesten von Statten ging. Kurz vor der Wahl hatte die ARD die bewegende Reportage über die kremlkritische Journalistin Anna Politkowskaja erneut ausgestrahlt, die vergangenes Jahr ermordet wurde. Abgesehen davon, dass mir beim Sehen des Films einmal mehr klar geworden ist, warum Fernsehgebühren eine prima Sache sind, fragte ich mich, wie es mir selbst in einem Land erginge, in der Demokratie nur eine Worthülse ist, so hohl wie der Satz des Gewinners Medwedew: „Freiheit ist besser als Unfreiheit“. Den hätte nämlich auch Anna Politkowskaja unterschrieben. Mit welchen Gefühlen habt ihr die Wahlen in Russland verfolgt?
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/die-zeit-nach-putin/656689
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SilentiumAbsolutum
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Wenn ich jeden Morgen deine Zahnbürste sehe
Und all die Fickmomente. Ich will, dass sie bleiben. Aber sie alle zerfallen, zerfliessen, werden zu Brei in meinem Kopf.
Sie sagen, du seist eine verlorene Seele. Von der Einsamkeit zerfressen, zerkaut, wieder ausgespuckt, rastlos zurückgelassen. Sie sagen, du seist nicht gut. Dass du irgendwo an der Schwelle zum Wahnsinn balancierst, jederzeit stolpern, umkippen könntest. Sie sagen, ich solle aufhören, es ende in einem Desaster. Ich will nicht aufhören, ich will nicht, dass es endet. Weil ich nicht weiss, was ich fühle. Weil ich nicht weiss, was du fühlst. Ich habe die Kontrolle verloren. Über meinen Körper schon lange, jetzt über meine Gefühle. Nur mein Kopf, der funktioniert noch. Und er will das nicht. Weil es falsch ist, absurd, vermessen, jenseits aller Rationalität. Du willst immer alles gut machen, und schaffst es nicht. Immer wieder. Es ist, als würdest du mit beiden Händen durch meine Innereien wühlen, die Organe schütteln, jedes einzeln. So etwas darf nicht in mein Herz, nicht in mein Leben. Sie sagen, du würdest mich kaputt machen. Aber das hast du schon. Du plagst mich seit Wochen, ich hadere fast jede Minute mit dem Gedanken, dir mein Herz zum Frass vorzuwerfen. Denn manchmal, da fühlt es sich so an, als hielten wir beide einfach still, damit das, was wir haben, nicht kaputtgeht. Aus Angst vor dem, was da kommen könnte. Bloss: Was haben wir? Die Frage nagt unablässig. Ich will dich nicht an mich binden, kein Mensch sollte das mit einem anderen tun. Du gehörst dir selbst, das reicht schon. Ich brauche dich nicht, um glücklich zu sein, kein Mensch sollte einen anderen dafür brauchen. Und es ist in Ordnung so. Aber es zerrt trotzdem an mir. Wenn ich jeden Morgen deine Zahnbürste sehe, aber dich nicht. Wenn ich jeden Abend von deinem Gras rauche, aber du nicht hier bist. Wie viel Gutes kannst du mir geben, damit ich das Schlimme aushalte? Ich will, dass sich all unsere Momente in meinem Kopf einbrennen. Den, in dem du meine Hand genommen hast, nur zwei Finger, denn zu unserem Konstrukt gehört kein Händchenhalten. Den, in dem wir nackt auf dem Boden gelegen sind und das Feuer im Kamin beobachtet haben. Den, in dem du mir in der Badewanne gegenübergesessen hast, rauchend und biertrinkend. Und all die Fickmomente. Ich will, dass sie bleiben. Aber sie alle zerfliessen, zerfallen, werden zu Brei in meinem Kopf. Vielleicht sollte ich dir das alles sagen. Und es würde dich erschrecken, du würdest weglaufen, es wäre vorbei. Vielleicht wäre das gut. Vermutlich wäre das gut. Aber ich wüsste nicht einmal, was ich dir sagen soll. Ich will nicht mit dir zusammen sein, aber dich trotzdem ständig sehen. Ich will nicht die deine sein, aber trotzdem nicht einfach eine. Und ich will dich nicht lieben, aber trotzdem von dir geliebt werden. Aber das ist wieder nur der Kopf.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/wenn-ich-jeden-morgen-deine-zahnbuerste-sehe/1071339
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La_Resistance
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Jedes Ende hat einen Anfang.
Ende letzte Jahre habe ich mich durch ein Seminars mit der Geschichte des Nahen Ostens befasst und meine Ansichten über die PEGIDA- Bewegung verfasst.
Die zurzeit umgreifende Angst vor Muslimen und deren Stereotypisierung als Fundamentalisten ist auf der einen Seite verständlich auch im Hinblick auf die kürzlich verübten Anschläge in Paris und den damit interpretierten Angriff auf die westliche Norm der Freiheit, auf der anderen Seite, vor allem in Deutschland, ein Armutszeugnis an Teile der Bevölkerung und den Bildungsstandard. In den letzten 70 Jahren gab es zwei große Fälle ähnlicher Art allerdings mit anderen Vorzeichen und einem anderen Ausgang. Der erste Fall ist der Antisemitismus im Dritten Reich. Nach dem "Black Thursday" 1929 und den dazugehörigen Folgen gelang es dem Antisemitismus mehr und mehr sich durchzusetzen und somit den Hass der Bevölkerung auf die vorurteilsbehafteten Juden zu schüren. Das Ende dieser Entwicklung dürfte wohl jedem hinlänglich bekannt sein, sollte nur auch im Gedächtnis behalten bleiben. Der zweite Fall bezieht sich auf die Wende 1989. Wie wäre es gewesen, wenn im Westen die Bevölkerung nach dem Mauerfall "Nein!" zu den Flüchtlingen der DDR gesagt hätte, unter dem Vorbehalt sie würden die Jobs wegnehmen oder das westliche System durch ihre kommunistische Gesinnung unterwandern sowie schwächen. Vor allem im Hinblick auf den letzten Fall klingt es nun absurd, dass die PEGIDA- Bewegung größtenteils in den neuen Bundesländern rasant Anhänger gewinnen konnte. Haben diejenigen, welche die Wende damals miterlebt haben und heute auf den Straßen stehen und mehr oder weniger gegen ein Menschenrecht, nämlich die Religionsfreiheit, protestieren vergessen, wie es vor 26 Jahren war? Diese Menschen haben Angst vor dem Unbekannten, dies ist besonders daran zu sehen, dass der Ausländeranteil in den "PEGIDA- Hochburgen" Dresden und Leipzig im Verhältnis sehr gering ist. Die fluktuierende Neo- Nazi- Szene in den neuen Bundesländern tut ihr übriges zu der Entwicklung. Durch den Hass der auf den Straßen geschürt wird, wird der Fundamentalismus nur stärker. Es werden Muslime ausgegrenzt und diese leben dann unter uns, in dem Wissen in ihrer neuen oder sogar alten Heimat nicht akzeptiert und nicht respektiert zu sein. Das Mittel dagegen ist Integration. Nun ist sowohl die Bundesregierung als auch die Gesellschaft schon länger gefordert Immigranten besser einzugliedern. Am einfachsten geht das durch die Einäscherung der Vorurteile gegen andersartige und die Ermöglichung einer gemeinsamen Sprache, wie zum Beispiel in den skandinavischen Ländern, in denen man erst eine Aufenthaltserlaubnis erhält wenn man die jeweilige Sprache bis zu einem gewissen Maß beherrscht. Mit dieser Forderung möchte ich mich aber keineswegs dem Vorschlag der CSU nähern vorzuschreiben welche Sprache man letzten endes zu sprechen hat. Eine positive Entwicklung darf nicht durch schwarze Schafe unterbrochen werden. Absolutistische Gedanken gibt es nicht nur im Islam, sondern in allen Religionen (in den USA haben zum Beispiel die ultrakonservativen fundamentalistischen Christen mehr Einfluss über die mächtigste Nation der Welt als allen lieb sein müsste) oder Ideologien, schwarze Schafe wären bei uns die bereits angesprochenen Neo- Nazis. Wie viele der Demonstranten haben sich in das von den radikalen gemachte Bett gelegt und nicht hinterfragt, warum der Fundamentalismus in den letzten drei Jahrzehnten mehr und mehr aufkam? Ich bezweifle aufrichtig, dass auch nur 5% der Demonstranten und Strippenzieher sich mit der Geschichte des Nahen Ostens auseinandergesetzt haben. Der Westen hat nicht unwesentlich zu den heutigen Entwicklungen beigetragen. Durch die Schaffung von Grenzen nach dem 1. Weltkrieg, wo eigentlich keine Grenzen hingehörten fing das "Drama" an. Der Irak z.B. Besteht aus drei Provinzen, die damals bis auf entfernte Handelsbeziehungen nicht viel Miteinander zu tun hatten, aber trotzdem zu dem Land Irak "fusionieren" mussten. Im Nahen Osten gibt es hauptsächlich Territorialstaaten aber keine homogenen Nationen. Der innerstaatliche Konflikt der arabischen und muslimischen Kulturen zerfrisst die Länder und macht den Islamismus immer nur stärker. Bedingt wurden die Entwicklungen auch durch die Rüstungsexporte und Finanzspritzen der Supermächte UdSSR und die USA an ihre Protegés in den verschiedenen Phasen der Entwicklung. In dem Glauben durch die Waffen die Kontrolle über die Region zu erlangen unterschätzte man den eigenen Willen der Länder und hat nun teilweise 50 Jahre nach den ersten "Hilfen" eine noch mehr gespaltene Staatenlandschaft, die sich am Westen rächen will. Ein Fehler der Vergangenheit und der Zukunft in diesem Gebiet und in vielen weiteren Ländern der Erde ist, den Weg der teilweise gut gemeinten Finanzhilfen nicht zu überprüfen. Ob in Afrika oder im Nahen Osten, gesammeltes Geld wird übergeben und gleich zum Import von Rüstung genutzt. Der Westen guckt zu und unterstützt dies zum Teil noch, da sie ja die Produzenten der Waffen sind und das Geld wieder zurückfließt in dem Wissen: Bald werden mehr Waffen benötigt, die wir ihnen verkaufen werden. Dieses Denken im Präsens und nicht im Futur führte zum Teil zu den vielen Konflikten und zum Aufstieg des Fundamentalismus. Das Geld muss in die Infrastruktur investiert werden und vor allem in die Bildung, um nicht die gleichen Fehler wieder und wieder zu machen, die Menschheit zerstört sich durch ihre Gier und den Machthunger nur nach und nach selbst. Die Fehler des Westens verstärken den Terrorismus nunmehr seit den 70er Jahren. Eine Eskalation dieser fundamentalistischen Bewegungen kann man zurzeit in Syrien und im Irak sehen. Dort hat sich, unabhängig von den vorhergegangenen Landesgrenzen, der IS ein riesiges Gebiet unterjocht und herrscht nach ihrer eigenen Auslegung des Islams. Viele unschuldige Menschen sind auch in diesem Konflikt bereits gestorben. Bei dieser Rebellion gegen "westliche Strukturen" im Nahen Osten hat die Terrormiliz bereits multiple Unterstützung erhalten. In unseren Medien ist besonders von den jungen europäischen Männern die Rede, die nach Syrien fliegen und dort eine Kampfausbildung erhalten und in die neue Gemeinschaft integriert werden. Wie kann man sich diese Rekrutierung erklären? Meiner Meinung nach ist es nicht möglich eine so große Gruppe an Menschen aus einer funktionierenden Gesellschaft zu rekrutieren und dann zu seinen Zwecken auszunutzen; von der propagandistischen Wirkung auf die Heimatländer der Männer sollte man gar nicht erst anfangen. Nun wie oben schon einmal angemerkt kann man wieder nur unser Miteinander hinterfragen. Auch außenstehende Personen egal welchen Geschlechts, welcher Ethnizität etc. sollten wir integrieren! Integration und Bildung sind der Schlüssel zu einer friedvollen Zukunft. Auch die Anhänger der PEGIDA- Bewegungen in Deutschland sollten lernen das zu zeigen, was sie stattdessen in Richtung der Fundamentalisten skandieren sollten: Kompromissbereitschaft. Tags: Naher Osten, ISIS, pegida, Integration
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Idamama
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Meine Damen und Herren, die Fee!
What if.... ?!
Die gute oder die böse Fee sind Handelnde in vielen Geschichten, Märchen und auch in Witzen (mein liebster ist der mit Simmel), Feen, die helfen, verfluchen, beschützen und- Wünsche erfüllen. Das NUT heute ist ein Wünsch- Dir- Was mit Hintergedanken. Meine Idee, die ich für einen Wunsch habe, ist die, mal einen Tag wirklich "dumm" zu sein, hohl, dumpf, schlicht (kognitiv eingeschränkt in netter ausgedrückt). Um festzustellen, ob es nicht manchmal leichter ist, nicht zu verstehen und sich vielleicht auch weniger Gedanken zu machen, sich die Welt einfacher zu denken, Zusammenhänge nicht zu sehen und ob es Auswirkung auf Zufriedenheit hat. Natürlich dann mit dem Zusatz der Möglichkeit zur Metaebene, also der späteren Reflexions- und Vergleichsmöglichkeit zwischen den beiden unterschiedlichen "Zuständen". Ein Kind sagte mir einmal, es wolle später mal Erfinder werden und auf die Frage, was es denn erfinden wolle sagte es, es wolle eine Maschine erfinden, mit der die Schwerkraft aufgehoben würde und die Menschen dann über dem Erdboden schweben könnten. Das sei super, da dann keiner mehr Autos benötigen würde und alle viel leiser unterwegs wären. Schon etwas realistischer als meine Wunschidee, aber dennoch ein Wunsch, der erst einmal auch Feencharakter hat. Was wäre, wenn? Die Wunderfrage, die Wünsche, die wirklich unerfüllbar sind, was man nicht kaufen und wahrscheinlich nie erreichen kann, was ist es für euch? Was geht nicht mit nur genügend Geld, Zeit oder Macht? Was sollte geschehen, erfunden werden oder was würde eure Welt ein wenig zauberschöner, interessanter oder ruhiger werden lassen? Tags: Zauberfein, Fee, Gravitation
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DASkannNICHTklappen
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Im Nebel
Stell dir vor, wie dieser Mann an einem kalten, verregneten Sonntagnachmittag im Herbst durch seine Stadt läuft.
Im Nebel Teil 1 Herr Schmidt ist mittleren Alters, mittlerer Statur, hat mittellanges Haar - d.h. da wo noch Haar wächst -, und ist Büroangestellter eines mittelständischen Unternehmens, welches Maschinen herstellt, die Fischstäbchen ihre Form geben. Die wachsen ja schließlich nicht auf Bäumen. Er hat früher in der Schule nie eine Ehrenurkunde bei den alljährlichen Schulmeisterschaften bekommen und wurde auch immer höchstens Zweiter, wenn es darum ging andere Kinder im Laufen, Rennen, Gehen, Schwimmen, Tauchen, Ballwerfen, Hochspringen, Zirkeltraining, Weitspringen, Kugelstoßen, Seilhüpfen, Tauziehen, Fangen, Verstecken, Linien-laufen, Hangeln, am Barren, am Reck, Hundertmeterlauf, Fünfhundertmeterlauf, Tausendmeterlauf oder Gewinnen, zu schlagen. In Teamsportarten wurde seine Mannschaft grundsätzlich Zweite, in Turnieren belegten sie den letzten Platz. Herr Schmidt trägt keine schwarzen Anzüge, so wie seine Arbeitskollegen, er trägt braune Hosen, weiße Hemden mit blauen Längsstreifen und einem leicht vergilbten Stich. Darüber einen Pullunder und eine Hornbrille, die im Winter 1983 als Auslaufmodell bei Fielmann angeboten wurde. Herr Schmidt ist hässlich, er hat eine zu dicke Nase für seinen kleinen Kopf, weshalb man immer denkt, dass er gerade Nasenbluten hatte und sich in jedes Nasenloch eine Packung Tempotücher gesteckt hat. Die Extra-weichen, um die Nasenschleimhäute nicht zu irritieren. Seine Ohren stehen weit vom Kopf ab, als wollten sie sich nach vorne umbiegen, um als Scheuklappen für seine wulstigen Augen zu dienen. Seine kleinen wulstigen Augen. Sie sehen neben seiner Nase aus wie Rosinen, die er durch krampfhaftes Zusammenkneifen der Augenlider versucht davor zu bewahren, einfach aus seinen schmalzigen Augenhöhlen zu plumpsen. Herr Schmidt täte dir leid wenn du ihn auf der Straße sehen würdest. Du würdest ihm einen Blick zuwerfen, den du auch kleinen hilflosen Hundewelpen zuwerfen würdest, oder einer drei Tage alten Thomsongazelle, die, irgendwo in der Serengeti, von einem Löwen mit einem Halsbiss zum Erstickungstod getrieben wird. Du würdest ihn dabei beobachten, wie er seine hässliche Gestalt die Straße hinunter schleppt und ihn bemitleiden. Nur einen Wimpernschlag später würdest du dich dafür hassen und dir einreden, dass nur schlechte Menschen andere Personen nach ihrem Äußeren beurteilen und erhobenen Hauptes einen Schritt zulegen, um diese Begegnung so schnell wie möglich zu verdrängen. Herr Schmidt ist ledig. Herr Schmidt ist ledig auf die Welt gekommen und er wird ledig krepieren. Dazwischen ist nicht viel Raum für andere Lebensumstände. Findet Herr Schmidt. In Wahrheit denkt Herr Schmidt aber das ihn eh keine Frau haben wolle. Nur die neurotische Zwangskleptomanin namens Desirée, mit einer Lunge so schwarz wie die ausgebleichten Socken von Herrn Schmidt, die er beim Zwangsräumungsverkauf, wegen Bankrotts, des letzten und einzigen dreistöckigen Einkaufstempels der Stadt, in dem Gang zwischen den Aluminiumtopfsets und der Kurzwarenabteilung, kennengelernt hat, als beide gerade auf der Suche nach günstigen Geschirrhandtüchern waren. Er hat ihre Telefonnummer, aber noch nie angerufen. Er befürchtet das Desirée seinen Tagesablauf erschweren könnte. Herr Schmidt plant seinen Tagesablauf minutiös durch, weil er mit dem Gedanken daran durch den Tag geht, dass er jeden Moment sterben könnte. Beispielsweise durch einen Blitzschlag, durch einen Ziegelstein der ihm auf den Kopf fällt, beim duschen auf der Seife ausrutschen, bei zu viel Anstrengung auf der Kloschüssel oder durch ein Stück totes, gebratenes Schwein, dass ihm im Hals stecken bleibt, weil das Tier nie genug Bewegung bekommen hat in seiner 2 x 1m großen Zelle, wodurch sich das Fleisch mit zähen Sehnen durchsetzt hat, die schwierig zu zermahlen sind. Vor allem mit einem Kauapparat der dem Stadtbezirk von Dresden, nach dem Morgen des 14. Februar 1945, ähnelt. Herr Schmidt plant somit auch seine Mahlzeiten im Voraus. Direkt nach dem er sein Abendessen verspeist hat, räumt er sein Besteck und seinen Teller in die Spüle und deckt den Frühstückstisch. Ein kleines Holzbrettchen, eine Gabel, ein Messer und eine Tasse. Es ist eine Weihnachtstasse die er einmal von seiner Firma geschenkt bekommen hat, als er an Weihnachten nicht arbeiten konnte, weil er mit Grippe im Bett lag. Es ist seine einzige Tasse. Dann legt er zwei Scheiben Weißbrot in den Toaster, sodass er am nächsten Morgen nur noch den Hebel runterdrücken muss und die Scheiben exakt fünf Minuten später, goldbraun aus dem Gerät geschossen kommen. In der Zeit putzt sich Herr Schmidt die kargen Überreste seiner Zähne. Er putzt sie vor und nach jeder Mahlzeit. Ohne Ausnahme. Ohne Erfolg. Zuletzt holt er noch die Butter aus dem Kühlschrank und stellt sie auf den Tisch vor sein Holzbrettchen, damit sie morgens streichzart ist. Das ganze Arrangement wird von einer, für diese Räumlichkeit, viel zu hellen Neonröhre - deren Intensität, durch die sterile Atmosphäre der kahlen, weißen Einbauküche und den ebenso kalten, lieblos gestrichenen Wände, nur noch verstärkt wird -, in Szene gesetzt. Teil 2 Herr Schmidt ist ein Arschloch, ein erbärmlicher kleiner Wichser. Ein Furunkel auf einer Hämorride am Arsch der Gesellschaft. Man wird von einen Brechreiz übermannt, wenn man nur seine Anwesenheit erahnt. Er ist andauernd krank. Die Krankheiten lösen sich gegenseitig ab, sie geben sich die Klinke in die Hand. Auf die spanische Grippe, die er eines Winters bekam, folgte im Frühjahr Cholera. Er kotzte und kackte sich die Seele aus dem Leib, bis die Pest übernahm. Sie übersähte seinen, sowieso schon gezeichneten Körper, mit faustgroßen Beulen, die sich erst zu schwarzen, ausgetrockneten Flecken zurückbildeten, als das HI-Virus in seinen Zellen ausbrach - mit dem er sich auf einer Bank im Park infizierte, als er sich versehentlich in eine gebrauchte Spritze setzte. Er zog sie ohne Murren aus seinem Oberschenkel, legte sie wieder an ihren Ausgangspunkt und ging weiter -, um ihn von Innen genau so zu verunstalten wie von Außen. Dieses Missgeschick der Natur. Dieser Mensch, der noch nie in seinem Leben irgendetwas gewonnen hat. Sich noch nie gegen irgendjemanden hat durchsetzen können und immer den Kürzeren gezogen hat. Diese personifizierte Krankheit ohne Anstand und Vernunft. Ohne Wissen über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Diese dumme, dumme Kreatur menschlichen Abschaums. Dieses Wesen verlebt seine Tage und Wochen und macht sich über nichts und niemanden Gedanken. Am wenigsten über sich selbst. Wollte man ihm eine Farbe zuschreiben, so würde das wohl kaum möglich sein, da er jeglichen, noch so grellen und bunten, Farbton, in ein nichtssagendes Grau verwandeln würde. Er entzieht ihnen die Kraft die ihr Strahlen zur Entfaltung bringt. Er saugt sie auf wie ein schwarzes Loch und lässt nur noch die kargen Überreste zurück, die einem der vielen, fast verlassenen Plattenbauten aus den siebziger Jahren im Osten der Republik, oder in einer der ehemaligen Zechehochburgen Westdeutschlands, ähneln. Ein Häufchen Asche im Krematorium seiner Gleichgültigkeit. Klappe zu, Gasfluss starten, Flamme zünden, verbrennen. Er ist wie ein Parasit, der sich seiner Rolle nicht im geringsten bewusst ist, weil es das ist was er tut, weil es das ist was er schon tat und weil er es gar nicht anders kennt, zumal er es auch gar nicht verstehen würde oder besser wüsste. Er ist was er ist. Er ist dein schlechtes Gewissen. Er ist die Unsicherheit in deinen Augen. Er ist jede Lüge die du jemals benutzt, jedes Verbot das du irgendwann gebrochen, jede Träne die du vor Jahren vergossen hast. Er ist der Krieg und alles Vergängliche. Er ist das Ende eines jeden Lebens. Er ist Jedermann. Er sitzt Tag ein Tag aus in seiner 40m² großen Zweizimmerwohnung bei diesem eklig, grellen Neonröhrenlichtgewitter und weiß nichts mit sich anzufangen. Und es stört ihn nicht. Einmal ist er in das Kleinkunsttheater am Ende der Straße gegangen. Die Straße die vorbei an Industriegebäuden - die Asche husten -, Gewerbegebieten - die Nachts lebendiger sind als tagsüber -, und Brachland - endlosem, umzäunten Brachland vor dem rostige Schilder abschrecken, warnen oder was-auch-immer sollen auf denen steht:"Betreten auf eigene Gefahr. Für ihre Langeweile wird nicht gehaftet!" oder "Vorsicht! Ausweglosigkeit voraus!"-, nach Norden führt. Er sah sich einen Mann an der alleine auf einem Stuhl in der Mitte der Bühne saß. Alles war dunkel, alles war still, nur ein kleiner Spott war auf ihn gerichtet. Der Mann, dessen Namen Herr Schmidt nicht mehr weiß, rezitierte Gedichte von Hermann Hesse. Der Mann musste sich, beim Vortragen einiger Passagen, merklich die Tränen verkneifen. Die Spannung im Raum hätte man entzünden, gar zerschneiden können. Alle Besucher waren gebannt von der Stimme des Vortragenden, nur Herr Schmidt saß alleine mit einem halbleeren(wohlgemerkt) Wasserglas an seinem Tisch und starrte dem Mann ein Loch in die Brust. Nach zehn Minuten verließ er das Theater, kommentarlos und ohne mit einer Menschenseele ein Wort gewechselt zu haben, und ging durch die Nacht nach Hause. Er betrat das Theater nie wieder. Stell dir vor wie dieser Mann an einem kalten, verregneten Sonntagnachmittag im Herbst durch seine Stadt läuft. Die Stadt in der ausgeworfen wurde, aufgewachsen ist und in der er sterben wird. Diese Stadt ist sein Leben und sein Tod. Wie er die ausgestorbene Einkaufsstraße in dieser Kleinstadt entlang trottet, um irgendwo anzukommen. Vorbei an den leerstehenden Ladenlokalen die, mit ihren grauen Wänden und den herausgerissenen Teppichen, nahtlos in die Tristesse des nassen Kopfsteinpflasters, vor den dreckigen Schaufensterscheiben, übergehen. Als hätten die vorherigen Besitzer penibel darauf geachtet auch ja keine Spuren zu hinterlassen, sodass keiner genau weiß wo sie hin sind, oder das sie überhaupt jemals in der Stadt waren. Als wäre es ihnen peinlich. Und bei genauerer Betrachtung wirkt das alles wie ein Rohbau, oder ein Prototyp der perfekten Geisterstadt. Als hätte jemand das Gerüst aus Glas, Beton und Stahl aufgestellt, aber die Verkleidung, die Menschen, das Leben vergessen. Neubauruinen. Stell dir vor wie ein Zug an ihm vorbei donnert, vorbei in eine andere Stadt. Wie wenige Menschen seinen Weg kreuzen und ihn kaum bemerken, weil sie ihre Kapuzen ganz tief ins Gesicht gezogen haben. Wie ein Nebelhorn in der Ferne ertönt und sich in ihm keinerlei Gefühlsregung zeigt. Das Nebelhorn das die kleinen Kutter warnt, die ihre Schleppnetze noch nicht eingeholt haben. Das sie davor warnt das sich da etwas zusammenbraut. Irgendwo weit draußen im Nebel. Stell dir vor wie er am Hafenkai entlang schlurft und du ihn vom Rand aus durch den Dunst beobachtest. Wie ihm der Regen vom Gesicht tropft und er seine Hände in die Taschen seines hässlichen Mantels steckt und plötzlich vor dir steht. Er steht da, nur um dir tief in die Augen zu sehen. Mit jedem Atemzug dringt ein Ächzen wie von morschen Planken an dein Ohr und ein gotteserbärmlicher Gestank steigt aus seinem Mund. Du stehst da und kannst nichts tun. Deine Gelenke sind wie Pudding, deine Atmung doppelt so schnell wie sonst, deine Pupillen so groß wie die einer Eule. Deine Nackenhaare stellen sich auf, der Rest deiner Haare macht es ihnen nach. Deinen ganzen Körper durchfährt eine Art Kälte, so wie du sie noch nie zuvor gespürt hast. So steht ihr da. Die Schöne und das Biest, am Hafen in einem kleinen Kaff mitten im Nebel. Ihr steht da und du hast Angst, nur du weißt nicht wovor.
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Rueckblende
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Ferndiagnose
Es war vor einem Jahr. An einem Tag im November. Eine Begegnung, die mich nicht mehr loslassen sollte.
Ferndiagnose Denke ich heute an diesen Tag im November – du nach einer Party deines Fußballvereins, leicht angetrunken, auf der Couch in der Wohnung einer Freundin - dann erinnere ich mich an deinen Blick. Dann erinnere ich mich, wie deine traurigen blauen Augen versuchten zu lachen. Dann erinnere ich mich, dass es ihnen nicht gelang. Du wolltest gut drauf sein und du wolltest, dass alle denken, dass du es auch bist. Du gabst dir wirklich alle Mühe. Dabei musste ich dich nur anschauen. Ein tiefer, langer Blick und mir war klar, nichts war gut. Gar nichts war gut. Und mir wurde schlecht. Schlecht, weil ich wusste, dass für dich gerade nichts okay war. Schlecht, weil ich wusste, dass ich nichts dagegen tun konnte und schlecht, weil ich befürchtete, dass es nicht das letzte Mal sein würde, dass ich mich in deiner Gegenwart so fühlen würde. Damals, an diesem Tag im November, warst du so am Schwimmen, kein Ufer in Sicht. Trotzdem drücktest du immer wieder den „Replay“-Button und was aus deinem Mund kam war: „Ich kriege das schon alles hin.“ Heute, ein Jahr später, sagst du diesen Satz immer noch gern. Heute, ein Jahr später weiß ich, dass du ihn immer dann sagst, wenn du das Gefühl hast nichts hin zu bekommen, wenn du verunsichert bist. Heute weiß ich, dass du dir mit diesem Satz Mut machen willst. Dabei bist du mutig. Viel mutiger. Und stark. Viel stärker. Ich erinnere mich, dass du mal zu mir gesagt hast: „Ich bin bescheuert.“ Das bist du nicht. Du bist nur einfach wirklich du. Und doch: Eigentlich ist es anmaßend von mir so über dich zu schreiben. Eigentlich weiß ich nicht, ob es wirklich so ist. Eigentlich sind es nur die Gedanken – meine Gedanken - die immer und immer wieder durch meinen Kopf schwirren, mal geordneter, mal verworrener. Denn das, was ich glaube von dir zu wissen, ist nur ein Bruchteil von dem, was du bist. Und vielleicht ist es noch nicht einmal das. Ich weiß, ich habe es dir nie gesagt. Aber schon vor einem Jahr, an diesem Tag im November, habe ich geahnt, dass zwischen uns etwas sein wird, für das es falsch wäre Worte finden zu wollen. Heute erschreckt es mich, dass es tatsächlich so gekommen ist. Heute erschreckt es mich, dass ich tatsächlich das Gefühl hatte, dir ein wenig näher gekommen zu sein. Heute erschreckt es mich, dass alles was ich will, ist, dich besser kennen zu lernen, weil alles andere eh nicht planbar ist. Und heute erschreckt es mich, dass ich dir doch so fern bin, dass ich nicht mal ansatzweise weiß, ob es auch das ist, was du willst. Alles was ich weiß ist, dass es nur zwei Wege für uns gibt: Einen, der uns direkt in die nächste Sackgasse führt und einen, von dem wir jetzt noch nicht wissen können, wo er uns hinführen wird. Und dass ich lange laufen kann, das weiß ich auch.
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lalina
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Ein bisschen Drama
...und im Gesicht des anderen können sie die verzweifelte Sehnsucht nach Zärtlichkeit erkennen,...
Daniel starrt an die Decke. Kathrins Decke. Er liegt nackt in Kathrins Bett. Die Arme hat er verschränkt hinter seinem Kopf. Kathrin kuschelt sich seitlich an ihn. Ihre Haare liegen in seiner verschwitzen Achselhöhe. Er muss an Lena denken. Sie geht heute ohne Papas Gute-Nacht-Kuss ins Bett. Er weiß nicht, was er sagen soll. Deshalb bleibt er stumm. Er denkt darüber nach, wie es soweit kommen konnte. Er kennt Kathrin schon lange. Mindestens sieben Jahre. Lange bevor er Julia getroffen hatte. Er denkt an Julia. Wie sie zuhause sitzt. Vielleicht denkt sie gerade an ihn. So wie er an sie. An ihr lockiges Haar, ihre weiche Haut . Er schließt die Augen, und meint den Duft seiner Frau riechen zu können. Er nimmt einen tiefen Atemzug durch die Nase. Kathrin legt ihr linkes Bein über seins. Vor zwei Tagen haben sie sich zum ersten Mal geküsst. Er und Kathrin. Er hatte sie nach Hause gebracht nach der Arbeit. Sie saß weinend auf dem Beifahrersitz seines Autos. Jonas, sein bester Freund, war wieder mal das Thema. Er nahm sie in den Arm. Und weil sie nicht aufhörte zu weinen, küsste er sie. Er wusste sich nicht besser zu helfen. Endlich hörte sie auf zu weinen. Es war ein langer Kuss. Einer von der Sorte, auf den man lange Zeit gewartet hatte. Den man sich immer ausgemalt hatte und der dann doch ganz anders war. Er denkt an den Kuss. Er denkt an den Sex mit Kathrin. Er denkt an den Sex mit Julia. Das letzte Mal mit Julia. Zwei Monate ist es nun her. Er fragt sich, was er hier macht. In Kathrins Bett. In Kathrins Wohnung. In Kathrins Leben. Sie dreht ihren Kopf nach oben, in seine Richtung. Er senkt seinen Blick von der Decke auf ihr Gesicht. Er schaut ihr in die Augen. In die großen braunen Augen. Und Kathrin schaut in seine Augen. Daniels  Augen waren ihr direkt aufgefallen. Stechend grün. Krokodilsaugen, hatte sie einmal gesagt. Jonas' Augen sind blau. Eisblau. Daniel hatte sie damals einander vorgestellt. Auf einer WG-Party von Lina. Lina schlief damals noch mit Jonas. Damals vor fast sieben Jahren. Seit drei Tagen hat sie jetzt schon wieder nichts von Jonas gehört. Sie hatten sich gestritten. Mal wieder. Und mal wieder wegen einer Lappalie. Am nächsten Tag hatte sie Daniel alles erzählt. Auf der Heimfahrt. Daniel bringt sie jedes Mal nach Hause, wenn sie gleichzeitig aus dem Büro kommen. Sie hatte geweint und es war ihr peinlich, war Jonas doch sein bester Freund. Seit Kindertagen schon. Und dann dieser Kuss. Viel zu lang und viel zu schön. Gar nicht fremd, obwohl sie seine Lippe noch nie berührt hatte. Nicht mal zufällig. Und jetzt liegen sie nackt in ihrem Bett. Sie legt ihr linkes Bein auf Daniels. Sein Körper ist ganz warm. Und durchtrainiert. Aber das wohl erst seit Neuestem. Seitdem Lena auf der Welt ist, geht er regelmäßig in Fitnessstudio. Er bräuchte ab und zu einen Abend für sich, hatte Daniel ihr einmal erzählt. So wie heute, hat er Julia belogen. Kathrin zwingt sich, nicht an Julia und Lena zu denken. Plötzlich hat sie ein Gewissen. Wo war es nur in der letzten Stunde? Oder vor zwei Tagen, als sie auf Daniels Beifahrersitz saß und sich küssen ließ? Und wo zur Hölle war Jonas, ihr Jonas? Den sie abgöttisch liebte. Ihr Mittelpunkt, der keiner sein will. Da liegen sie nun. Daniel und Kathrin. Sie schauen sich an und im Gesicht des anderen können sie die verzweifelte Sehnsucht nach Zärtlichkeit erkennen, die sie einander nicht schenken können.
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freundschaft
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Gesow
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Enorm schlimm
Wenn "feiern gehen" für dich nurnoch sinn macht, wenn du auch wenigstens mit einem rumgeknutscht hast.
Wenn du, mal als Gleichnis gesprochen, einen Kasten Bier Daheim stehen hast, aber trotzdem auf dem weg vom Bahnhof zu deiner Haustür an jedem Kiosk eine Flasche kaufen möchtest...wenn die Sonntage sich häufen,an denen du nicht nur mit einem dicken Kater, sondern auch mit einem Schamgefühl aufwachst, und du fragst dich, was du in der Nacht bloß angestellt hast. Wenn du dich nach halt sehnst, aber immer alle Seile kappst. Tags: Drogen Musik Liebe Freunde
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unnuetzeswissen
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Kängurus furzen methanfrei
Anstatt des klimaschädlichen Methangases entsteht im Magen des Kängurus das Stoffwechselprodukt Succinat.
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produkte
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DiemitdemHund
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Und wovon träumst du nachts?
Der Zombie Burn-out
Vor ein paar Jahren fing es ganz harmlos an, mit einem Traum, in dem ich vor Zombies flüchtete. Am nächsten Morgen war ich erheitert: Was für einen Scheiss ich immer träume! Dann passierte es wieder, und dann wieder und wieder, in immer kürzeren Abständen und immer heftiger. Noch dachte ich: Wow, so kreative Träume, von jedem von denen könnte ich ein Drehbuch schreiben! Wie z.B. der Traum, in dem Zombies angeleitet von Vampiren das grosse Bauernhaus stürmten, in dem wir einen Teamevent hatten. Sie konnten sich nur von Tierblut ernähren und hatten bereits alle Tiere der Welt verköstigt, bis auf die des Berliner Zoos. Und ich wusste als einzige, wo der ist. All unsere Kettensägen und Pflöcke konnten uns nicht helfen und ich musste mit meinen anderen Teammitgliedern einen Todesmarsch von der Schweiz Richtung Berliner Zoo führen... Das Setting meiner Zombiwelten variierte meistens, aber eines war ihnen immer gemeinsam: Ich war auf der Flucht. Terrified. Entweder erwischten die Viecher mich, oder mein Freund weckte mich kurz vorher aus meinem Albtraum. Tiefpunkt war, als ich ihn bei einer solchen Aktion kräftig in die Hand biss... Schliesslich träumte ich jede Nacht, die ich überhaupt schlafen konnte, von Zombies, mit wenigen eingestreuten Geisteralbträumen. Dann kam der Burn-out. Jeder, dem ich von meinen Träumen erzählte, fragte: Oh Mann, was schaust du dir denn immer für Filme an? Und klar, früher habe ich viele Horrorfilme gesehen, mittlerweile aber eher selten. Mir war schon vorm Eintreffen meines persönlichen SuperGAUs klar, dass das nicht der Grund für diese nächtlichen Disaster sein könnte. Als sich die Vorkommnisse häuften, befragte ich meinen Freund Google zur Traumdeutung von Zombies. Ich weiss gar nicht, warum ich nicht selber darauf gekommen bin: Ganz klar, ich fühle mich in einer unlösbaren Situation gefangen, ich versuche zu fliehen, aber gegen diese unmenschliche Übermacht komme ich einfach nicht an, ich kann keinen Einfluss auf Geschehnisse nehmen. Ich fühle mich klein und hilflos, und es gibt keinen Punkt, an dem ich Ruhe und Frieden finden kann. Eigentlich habe ich nur vorgeführt bekommen, wie ich mein tägliches Leben empfand. Und ich habe nichts dagegen getan bzw. konnte nichts tun, so festgefahren war ich in meine Lebensumstände, bis es dann knallte. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass mein SuperGAU gar kein solcher war. Er war nur der überkochende Kessel, der den Zwang zur Wendung ergab. Ich habe in den letzten Monaten in mühevoller Kleinarbeit gelernt, alternative Energiequellen anzuzapfen. Das wichtigste war dabei für mich zu lernen, dass ich einen Einfluss auf mein Leben habe, nicht gefangen bin und dass ich mich willentlich aus nicht passenden Lebensumständen lösen kann. In der Übergangsphase zum Entspannteren Ich hatte ich Träume, in denen ich kämpfte statt zu flüchten: Einmal musste ich als hochstehendes Mitglied der Army innerhalb einer scharfen Übung in einem Militärjeep durch eine Vermischung von Zombies und meinen eigenen Soldaten fahren und die Zombies mittels Verwendung einer mathematischen Formal ausschalten. Dummerweise habe ich mich verrechnet und alle meine Leute starben... Immer noch hatte ich nicht gelernt, dass ich nicht für alles verantwortlich bin (die “Ich bin schuld AG”) und Fehler in meinem Tun nicht zum Weltuntergang führen. Kampf war nie und ist auch jetzt für mich nicht der Weg. Fight or Flight – die typischen Reaktionen auf eine Stresssituation. Wie kommt man dort raus? Der Situation das Bedrohliche nehmen, und das spielt sich im Kopf ab. “Sich abgrenzen” habe ich wahrscheinlich hundertmal gehört in den letzten Monaten. Irgendwann hat sich das ganze aber innerlich gefestigt. Allmählich fand ich den richtigen Weg für mich und die Träume wurden langsam besser, die Nächte länger und der Schlaf tiefer. Seit Wochen hatte ich keine Zombieträume mehr. In meinem letzten Traum waren die Zombies so langsam, dass man gemütlich vor ihnen wegspazieren konnte. Selbst als mein Hund sich mit der Leine um einen Laternenpfahl verwickelte, kam keine Panik auf, dass sie mich kriegen. Ich bin nicht mehr auf der Flucht vor meinem Leben. Tags: Albträume, Alpträume, Burn-out, Zombies, Träume, Traumdeutung, Traum, Stress
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/und-wovon-traeumst-du-nachts/1480932
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The.Mighty.Boosh
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Fräulein Sorglos?
Sich zu bemühen ist eine Tugend. Sich zu sehr zu bemühen wohl eher nicht.
Ich hab nicht damit gerechnet. Ernsthaft nicht. Du spaziertest in mein Leben rein, ohne Anstalten zu machen dort auch all zu schnell zu verschwinden. Anfangs wollte ich es nicht wahrhaben, wir beide wollten es nicht, alle hatten es schon bemerkt. Nur wir nicht. Gut, ich wusste, dass du ein Auge auf mich geworfen hattest, hab dich sogar drauf angesprochen, von wegen "jaaa, keine Zeit für 'nen Freund, bin auch nicht auf der Suche oder so". Du hast nicht locker gelassen und mir wurde von Mal zu Mal klarer, dass du mich in deinen Bann gezogen hast. Ich mochte das Gefühl, dass du mir gabst. Begehrt zu sein, nicht nur eine unter 1000 zu sein. Wir waren das Traumpaar. Und sind es immer noch. Nur im hier und jetzt ertappe ich mich immer wieder beim Zweifeln. Ich überdenke meine Handlungen und bemerke, dass ich mich total aufopfere. Ich hab' dann schon ein schlechtes Gewissen, wenn andere das nicht die Bohne jucken würde. Ich versuche, dir alles recht zu machen. Ich will dir eine Freude bereiten. Ich will dir das Gefühl zu geben, dass du etwas Besonderes bist. Du sollst eine schöne Zeit mit mir verbringen. Du sollst wissen, was ich an dir mag. Du sollst deine Freiheiten genießen. Doch du hast etliche Freundinnen, mit denen du viel unternimmst. Du hast sogar noch guten Kontakt zu deiner Exfreundin. Ich tu' so, als ob ich damit klarkomme. Und während du wieder einmal erzählst, denk ich mir: Leck mich doch am Arsch. Während ich mir das alles von der Seele schreibe, könnt' ich heulen. Ich stelle mich grad meiner Eifersucht und bemerke, dass du einfach gar keinen Schimmer davon hast. Mir wird klar, dass "sich bemühen" sinnvoll ist in einer Beziehung. Aber zu viel "sich bemühen" verkraftet nur einer. ... Denn im Grunde genommen, ist es ja nur ein Kinkerlitzchen.
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sarahrachel
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Du. Ich. Wir?
Ich bemerke, wie ich auf dich warte. Ich sollte das nicht tun. Ich weiß das.
Ich bemerke, wie ich auf dich warte. Ich sollte das nicht tun. Ich weiß das. Von Anfang an war uns beiden klar: das ist nur körperlich. Wir hatten uns getroffen, hier in dieser Bar, geredet, ausgezogen und miteinander geschlafen. Einmal, zweimal, immer wieder. Doch Beziehung? Nein. Da waren wir uns sicher. Du warst gerade frisch getrennt, mein letzter Freund hatte mich nach Jahren betrogen. Wir wollten Spaß. Nur Spaß. Doch jetzt sehe ich dein Gesicht, wie du über mir liegst. Du lächelst. Ich zieh dich an mich ran um dich zu küssen. Und ich sehne mich nach... nach dir. Nicht nach Sex. Nicht nach reiner Befriedigung. Nach dir. Nach deinen Augen, die schmal werden, wenn du lachst. Nach deinem Blick, wenn ich von meinem verkorksten Leben berichte. Nach deinem Geruch, den ich plötzlich wahrnehmen kann. Die Tür geht auf. Mein Magen zieht sich zusammen. Eine Freude durchzuckt mich, die mich selbst überrascht. Voller Erwartung drehe ich mich um. Aber du bist es nicht.
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troispointsetMelinda
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Ich will nicht mehr mit dir schlafen
Ich liege auf dir und küsse deinen Hals. So, dass du mein Gesicht nicht sehen kannst. Und ich weine fast. Denn ich will nicht.
Ich liege auf dir und küsse deinen Hals. So, dass du mein Gesicht nicht sehen kannst. Und ich weine fast. Denn ich will nicht. Ich fühle mich nicht mehr zu dir hingezogen. Jeder Kuss nervt. Jede Berührung kitzelt mich höchstens. Ich will dich nicht mehr. Als wir uns kennen gelernt haben, war das anders. Ich wollte bei dir sein, wollte dass du deine verdammte Hand endlich auf meinen Hintern legst. Wollte in kleinen Telefonkabinen mit dir rumknutschen. Auf einem Ball haben wir das sogar gemacht und die Luft war voller Spannung. Damals wollte ich dich. Ich nehme an, es liegt daran, dass ich dich nicht mehr so liebe, wie es sein sollte. Im Bett war es noch nie so, dass du meinen Wünschen nachgegangen bist (eigentlich wie in unserer Beziehung). Du warst mit der normalen Nummer zufrieden, wenn du gekommen bist, hast du höchstens gelangweilt an mir herumgefingert, was nun wirklich nicht das erotischste der Welt ist. An einem Abend hast du mich zu etwas gezwungen. Ich wollte nicht, wollte eigentlich schlafen. Deine Lust war wahrscheinlich sehr groß, du wolltest Sex, ich wollte nicht. Eine Stufe unter Sex habe ich es doch getan und habe mich vergewaltigt gefühlt. Klar, ich hätte nein sagen können. Habe ich ja auch. Doch du hast gedrängt, bist ärgerlich geworden. So etwas darf doch gar nicht passieren. Ich finde Sex sollte etwas magisches sein. Etwas, dass mich erfüllt- ich probiere gern mal etwas Neues aus. 08-15 Nummern mag ich auch, doch Abwechslung ist etwas Schönes. Nun will ich dich auch nicht mehr küssen. Ich lache kaum noch über deine Witze, meistens schenke ich ihnen ein mitleidiges Lächeln, mehr nicht. Es ist vorbei, dass weiß ich, du aber nicht, denn ich kann schauspielern. Ich will keine Prostituierte werden.
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FinsterLicht
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Wo löse ich denn jetzt bitte in Zukunft meine Wirrungen auf?
Dan gäb ich auch mahl meinen Zenf dasu... Auf verbrannter Erde wächst es sich besser.
Ja komm dann geh doch. Ich hab dich nie wirklich gebraucht. Höchstens benutzt. Ist irgendjemand schuld oder ist das auch egal. In den letzten Winkel der Seite verschoben, zum absoluten Yuppie und Hipster Magazin verkommen und ausgestorben? Den Geist der Zeit verpasst oder Jahre voraus? Hast du gerudert oder bist du wie Jack ersoffen, obwohl du locker auf dieser Kacktür neben Rose Platz gefunden hättest? Ein letztes Mal auf rechtschreibung scheißen und den Grammatiko- und Syntaxophilen an den Karren scheißen. Ein letztes mal ausatmen und dann vielleicht doch die Tür aufmachen und etwas erleben, anstatt sich mit wein zu besaufen während man texte liest, oder bücher oder Pamphlete... letztendlich ist alles aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet ohnehin dasselbe. Wie gehe ich mit diesem Abschied um? Erhebe ich mich und klatsdche oder ist es mehr so wiw auf einer beerdigung und alle liegen sich in ihren eigenen armen - oder den armen des weines? Das mit dem Benutzen... ich glaube das war voreilig. Vielleicht habe ich mir für zwei oder drei Texte auch Mühe gegeben. Wer diese findet bekommt einen besonderen Keks. Nein, mir wurde hier auch etwas gegeben... das bleibt. (Irgendeine tolle Metapher dafür einfügen, bei der man darauf kommen soll, dass es im Herzen bleibt... diesem Klotz) Meinen Kram habe ich zusammengepackt. Heruntergeladen meine ich. Wenn jemand einen Tipp hat, wo ich mein Sackerl wieder ausbreiten kann, um alten und neuen Blödsinn, vor innerer Zerrissenheit triefenden postpubertären Nonsens und überemotionalen unreifen Rotz von mir geben kann, bin ich für Hinweise dankbar. Und dann habe ich doch noch das Bedürfnis, ein Zitat zu bemühen... Nun denn: "Der Mensch wird als Genie geboren und stirbt als Idiot." Charles Bukowski Bis demnächst in einem neuen Theater. *knicks*
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SteveStitches
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fünf für Zehn
Zehnmomente bekommt aus Dankbarkeit fünf Texte zu einem bestimmten Bild
Innenraum aufregende Gerüche nicht nur Leder Glückspfennig Sie hat ihn immer noch nicht gefunden, sie sucht nach ihrem Glückspfennig seit Stunden. Sie sucht in allen Fächern, Ablagen, Taschen, zwischen Sitzbezügen, in den Unterwäschemaschen. Während Wanderer ihr Auto spähend umrunden. Zeckenangst Irene parkt und wandert los, trifft einen mit einem Zeckenbiss, der sie aus ihrer Freude riss. Sie denkt: „Hab ich auch eine in der Hos?“ In Panik kehrt sie zum Renault zurück: „Es juckt, ich spür´s an allen Enden!“ Sie macht sich nackig, auch um ihre Lenden und sucht am Körper, Stück für Stück. Sie sucht in jeden Falten, Ritzen. Zwei Jäger kommen von ihren Jägersitzen, ein Wanderer bleibt auch starr stehen. "Kein Zeck!" Atmet Irene erleichtert aus und bekommt prompt jubelnden Applaus. Solche Einblicke bekommen die Männer selten zu sehen. Ballade mit einem alten VW-Cabrio Die Caroline, die Frau vom Willibald, joggt mittags im Joggingdress, vier Runden durch den sommerlichen Wald. als Ausgleich gegen Bürostress. Sie will wirklich Fitness bezwecken, deshalb rinnt die Brüh aus allen Ecken. Der Schweiß rinnt nass und kalt. „Ich mach mich nackig!“ denkt sie kess. Kein Wanderer kommt ihre Bahn, beim VW-Käfer schlüpft sie aus den Klamotten. „Ich zieh mir jetzt was Frisches an.“ Doch in der Tasche sind nur Karotten. „Ganz sicher hab ich was dabei.“ Beginnt sie mit der Sucherei. „Wo ist das Zeug, ich krieg den Wahn!“ Statt Schlüpfer findet sie Charlotten. Da klopft es plötzlich an ihrem runden Wagen. Gott, bekommt sie einen Schrecken, bedeckt sich rasch, will die Tür zu schlagen: „Wollen sie meinen Tod bezwecken?“ Er beruhigt sie so gut er kann, der Jogger, sie lacht und lächelt, reagiert auf seine Sprüche locker: „Hörn sie, nur wenn sie sich artig betragen, dürfen sie an diversen Stellen schlecken.“ Das besondere an einem alten Käfer Cabrio Sind seine Festhalteschlaufen Die Füße drinn, auf der Ablage der Po, hört man ein heißes Schnaufen. Ihr Oberkörper ist im Freien, so kann der Spass noch weit gedeihen. Man hört bis weithin: „Ah und Hui und Ho.“ Er denkt: „So ein Auto muss ich mir auch kaufen.“ Im alten Käfer Cabrio fahren Zwei übers Land, ins Grüne will man reisen, ein Paar verbunden durch ein himmlisch, rosa Liebesband, gemeinsam wollen sie vergreisen. Das Auto rast in Windesschnelle, sie fragt: „Woher kennst du diese Haltestelle?“ Er meint nur „Der Tank ist voll bis an den Rand, ein Wunder bei den Benzinpreisen.“ Intime Outdoor-Aktivitäten Wem ist das noch nicht passiert? Man wandert im Grünen, genießt Natur, Vogelgezwitscher und sich im Freien zu bewegen und dann kommt man an einem Fahrzeug vorbei, dass sich in seiner Federung bewegt und aus dem Geräusche dringen, weil zwei Menschen ihre Natur genießen. Es verhält sich wie bei einem Unfall, man ist verstört, weiß nicht wie man richtig reagieren soll? Soll man helfen, in dem man die Beiden anfeuert oder soll man es ignorieren um nicht als Gaffer angesehen zu werden? Selbst das Auto im Rhythmus der Insassen hin und her zu schaukeln, hat sich, nach meinen Erfahrungen, für jeden der Beteiligten als Negativ erwiesen. Laut dem statistischen Bundesamt sind ca. 30% aller Nachkommen, Erzeugnisse dieser, in der freien Natur, ausgelebten Gefühle. Das bedeutet, wenn man so wissenschaftliche Filme wie ‚Am Anfang war das Feuer‘ betrachtet sind diese Aktivitäten um ca. 60% seit der Steinzeit zurückgegangen. In den damaligen Behausungen, sprich Höhlen, wurde weit weniger kopuliert, da damals die Inneneinrichtungen, die Gerüche und die tierischen Mitbewohner (Höhlenbären) die Lust erheblich minderten, so der Ulmer Wissenschaftler Prof. Dr. Cornelius Prickelsteiner. Heutzutage erleichtern allerlei Annehmlichkeiten des Fortschritts, Schallschutz, Zentralheizung, Rollos, Wasserbetten, Dolby Surround Anlage, Vulkanlampe, das häusliche Schnakseln. Selbst in freier Natur zieht sich der Mensch lieber in sein Fahrzeug zurück als sich zwischen Dünen, auf Wiesen und Lichtungen zu räkeln. Plötzlich auftretende Winde blasen Sand oder Laub ins Getriebe, die eigenen Freudenschreie locken den Waidmann und sonstige Zuschauer an und jeder der die Hauptverkehrsader eines Ameisenstammes mit seinem Partner blockierte, kennt dieses unangenehme Kribbeln in der Kimme. Spätestens seit dem Tod des Bärenfreundes Timothy Treadwell weiß man, dass ausgeschwitzte Endorphine nicht nur Menschen erregen können. Das gefährlichste aller Tiere ist aber nach wie vor der gemeine Holzbock der weder auf geilen Bock noch auf dessen Gemse Rücksicht nimmt. Die Angst vor Hirnhautentzündung und deren Folgen scheucht die Liebenden von der Wiese ins geparkte Auto. Zwar bestätigt KFZ- Meister Anton Abele, dass das Kopulieren keinerlei Nachteile auf Motor und Karosserie habe, aber Herr Bernd Bächle, vom CarClean-Service Team, gibt zu bedenken dass der olfaktorische Einfluss von Körpersäften auf Schonbezüge und Innenverkleidung nicht zu unterschätzen wäre. Gleich nach den Ausdünstungen einer Leiche, käme die Hartnäckigkeit der Duftmarkierungen von Körpersäften, die zur Herstellung des Lebens (Wortlaut Bächle) benötigt werden. In diesem Punkt muss Autohändler Christian Choralzik einräumen: „Diverse Gerüche können den Wert eines Autos erheblich mindern. Ein Duftbäumchen hilft da auch nicht, im Gegenteil. Ich sag immer, Kim Kardashian war in diesem Auto aktiv, dann lassen die Leute ein bisschen mit sich reden.“ Alle drei Fachleute bemängelten die weibliche Unsitte, sich in Ermangelung diverser Utensilien aus diversen Fachgeschäften, sich mit der Gangschaltung des Fahrzeugs zu verlustieren. Der Pressesprecher der deutschen Autoindustrie, Dr. Detlef Doldinger, konnte uns lediglich mitteilen, dass dieses Problem noch eruiert werde. Beleuchten wir den Coitus Carsitzis von der moralischen Seite. Wir kennen alle die Szene im Film ‚Titanic‘ mit der Hand des kopulierenden Hauptdarstellers am beschlagenen Kutschenfenster. Wenn jetzt unbescholtene Wanderer eine geparkte Karosse kreuzen und plötzlich klatscht eine männliche Hand gegen seine, von Lustdämpfen, beschlagene Autoscheibe. Womöglich drängen sich in den Sichtbereich der Wanderer auch noch andere Körperteile, sowohl männlich als auch weiblich, die gegen die Glasflächen (Panoramafenster) des Vehikels lustvoll pochen. Spätestens wenn ein Kind fragt: „Was machen die da?“ Ist eine Stellungnahme unserer Gesellschaft unausweichlich. Erzbischof Eusebius Engel meint: solange kein Priesterkollege, kein homosexuelles Pärchen, keine Satanisten diese, von Gott gegebenen, Natürlichkeit ausleben, wäre es auch im Sinne der Kirche Christi. Der Soziologe und Freidenker Friedrich Feifel, erläutert in seiner Abhandlung: GV im Tann . Dass die Natur des Menschen den Menschen immer wieder zurückdrängt zur Natur. Grundschullehrerin Gudrun Gause, die bei Waldausflügen mit ihren Schützlingen des öfteren solchen Unannehmlichkeiten ausgesetzt war, handelt: „Wir singen das Lied von der Biene und der Blume und gehen in Laufschritt über.“ „Auch wird, im Angesicht von Wohnungsknappheit, die Gefahr von Nacktarschansichten steigen.“ Befürchtet Historiker Harald Hausheimer. So lange die Menschheit besteht wird es immer Geschlechtsverkehr geben, da hilft auch kein Fernsehen und kein Gartenbauverein. Fahrzeuge wird der Mensch stets benötigen, auch wenn sich die Formen ändern. Die Kombination von Beidem wird sich nicht vermeiden lassen, denn wo der Mensch rast, da rastet er auch, wo er rastet, da rammelt er zuweilen. Wichtig ist nur, dass wir Anteil nehmen, in dem wir bewusst ignorieren oder Fotos fürs Urlaubsalbum schießen oder eifrig den Wagen schunkeln, um zu zeigen: Wir unterstützten euch und wir sind schneller als ihr mit runtergelassener Hose!
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Laura_licious
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Sudoku - der Trend der aufgehenden Sonne
Wo ist der Trend hin?
Sudoku ist ein kniffliger Rätselspaß , der den Einzug in so ziemlich jedes Magazin und jede Zeitung gefunden hat und vor dem man sich vor allem seit dem Jahr 2005 nicht mehr retten konnte. Ein Sudoku besteht aus einem Quadrat, welches wiederum aus neun Quadraten besteht, die jeweils ebenfalls aus neun Quadraten aufgebaut sind. Diese Quadranten werden in Beziehung zueinander gestellt und mit den Zahlen 1-9 geschickt ausgefüllt. Die richtige Lösung erhält man durch verschiedenste Techniken wie dem Ausschlussverfahren , dem Kombinieren - oder für die Mathematiker unter uns - durch Algorithmen . Für manch einen scheint es überraschend zu sein, dass der Trend mit dem japanischen Namen, welcher so viel bedeutet wie “ Isolieren Sie die Zahlen ”, eigentlich gar nicht aus Japan stammt, wie die meisten glauben. Sudoku wurde von dem Schweizer Mathematiker Leonhard Euler entwickelt, welcher bereits im 18. Jahrhundert mit den in einem bestimmten Rhythmus vorkommenden Zahlen in Quadraten experimentierte. Seither erfuhr das Sudoku eine echte Revolution: vom einfachen Zeitungsrätsel zum Computerspiel. Das Zahlenrätsel gibt es sogar als  App im App store in den verschiedensten Varianten.
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Ann-Kathrin_Eckardt
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Mein Schloss, mein Park, mein Ballsaal
... für 190 Euro Miete im Monat. Sieht aus wie ein Tippfehler, ist aber keiner. Als Hauswächter kann man zum Spottpreis wohnen ? aber auch schnell wieder auf der Straße stehen.
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seelenallein
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Romantik ist kein Wettrennen
Du warst meine Landkarte. Mein Kompass in dieser Stadt. Immer noch führt er mich zurück zu dir.
Früher hielt ich es für romantisch nachts durch die Straßen zu laufen. Gemeinsam einsam in der Harmonie der Nacht vereint. Der kalte Wind, der mich tänzelnd umspielt. Die Stille, die mich begleitet; die letzten brennenden Lichter der Stadt, die mir den Weg weisen. Früher ist nur noch ein Fixpunkt im jetzigen Dasein, heute gibt es keinen anderen Weg mehr. Ich muss durch die Straßen laufen, weil ich nicht weiß, wohin ich sonst laufen soll. Wo mein Weg hinführt. Ich laufe so lange, bis ich Anker finde, in dieser Stadt. In dieser Stadt, in der ich doch eigentlich eine Fremde bin, und nichts finden kann, was mich hält. Außer Dich. Denn Du bist mein Fixpunkt. Der, der alles verändert hat. Du trennst das Früher vom Heute. Ich laufe. Stecke Dreh- und Angelpunkte unserer Vergangenheit ab. Vermeide Abzweigungen um provisorisch zugeklebten Wunden nicht mutwillig aufzureißen. Doch selbst die Fassaden der Häuser, in Straßen die dir unbekannt sind, spiegeln deine Silhouette wider. Alles um mich herum schreit nach dir. Schreit mich an und lässt mich innerlich verstummen. Und so laufe ich weiter durch die Nacht. Lasse die rauchenden Menschen an den Fenstern meine Zeugen sein. Halte mich fest an meinen Schritten. Mit jedem Schritt weiter weg von mir. Hin zu dir. Mit jedem Schritt weiter weg von dir. Hin zu mir. Du warst meine Landkarte. Mein Kompass in dieser Stadt. Immer noch führt er mich zurück zu dir. Gibt keinen Hinweis auf neue Richtungen. Schlägt aus und aus und neigt sich zu altbekannten Routen. Wage, meinen eigenen Weg zu finden, muss es alleine schaffen. Ohne Dich als Kompass, als Richtungsweisenden. Doch drehe mich im Kreis. Der Gedanke, nur um diesen einen, deinen, Pfad zu wissen, nimmt mir die Sicht. Die Last der Orientierungslosigkeit drückt mich zu Boden. Vergräbt sich unter der Tragik der Romantik. Die unausweichliche Notwendigkeit, den Schmerz zuzulassen. Weiterzulaufen. Mir neue Bedeutungen zu schaffen. Ohne dich. Deine Stadt zu meiner werden zu lassen. Ohne Dich. Laufen. Solange, bis die Akzeptanz einsetzt. Über ein Leben ohne Dich. Solange, bis ich mich lösen kann von dem Gedanken eines Uns. Dieser tonnenschwere Gedankenballast, das Leid, versteckt nichts Romantisches. Es tötet die Schönheit. Die Form von Schönheit, die immer dir gegolten hat; und der Liebe sowieso. Weil, sobald der Schmerz zu tief gewachsen ist, keine Romantik mehr im Spiel ist. Weil es nicht romantisch ist, sich selbst zu verlieren. Weil die Romantik meist keine Nacht überlebt ehe ihr langweilig wird. Dagegen mein Laufen anhält. Angetrieben vom Schmerz. Es Nächte zu Tagen und Tage zu Nächten werden lässt. Das ist keine Romantik. Das ist Leid. Leid in Orientierungslosigkeit. https://eindeutiguneindeutig.wordpress.com/2017/03/19/die-romantik-ist-kein-wettrennen/
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myownsunshinestate
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Ich weiß, wer Du bist.
Ein Gedicht - über den Menschen und das Leben.
Wenn ich dich so sehe, Wird mir traurig zumute, Dein Gesicht ist geprägt, Von inneren Falten. Mach es dir nicht so schwer, Mit all deinen Wünschen, Du hoffst viel zu sehr, Auf Glück. Ich seh doch dein Leiden, Mach dir nichts vor, Das Leben ist kurz, Versalz es dir nicht. Du redest dir ein, Es wird einmal kommen, Pass lieber auf, Das deines nicht geht. Zuvieles verloren, Um fröhlich zu sein, Zuvieles gewonnen, Um zu weinen. Nicht jeder wird glücklich, Das Leben ist hart, Und du bist nicht härter, Also nimm was du hast. Ich seh dich zuoft, Und sollt' dich zerstören, Doch sieben Jahre Pech, Haben mir grad noch gefehlt.
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tulpe38
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Laternenflackern
Wir schauen uns an. Schon seit einer gefühlten Ewigkeit. Es ist alles gesagt, was gesagt werden musste.
Aber trotzdem fühlt es sich so an, als hätten wir über nichts geredet, nichts geklärt. Denn eigentlich wollen wir doch gar nichts ändern, oder? Wollen den Moment so lassen, genauso wie er jetzt ist. Doch wir wissen beide, dass es nicht geht. Darüber sind wir uns einig, darüber haben wir nun die letzten Stunden ausführlich diskutiert. Weil wir erwachsen sind und Erwachsene Dinge diskutieren, logisch schlussfolgern und dann rationale Entscheidungen treffen. So läuft das mit dem Erwachsenwerden nun mal. Das weiß jeder. Aber warum wollen wir es dann trotzdem nicht wahrhaben? Warum gehen wir nun nicht einfach getrennte Wege? Wir haben doch darüber geredet, dass dies die beste, die einzig richtige Entscheidung ist. Doch anstatt zu gehen, bleiben wir beide in der Küche sitzen. Unser Körper gehorcht unserem Verstand nicht. „Ich sollte gehen.“, sagst du. Wie oft hast du diesen Satz jetzt schon gesagt? Drei, vier Mal an diesem Tag? Und ich gucke dich nur weiter an. Unfähig, etwas zu sagen. Denn wir haben doch schon alles gesagt oder etwa nicht? Es wird langsam dunkel draußen. Die Straßenlaterne strahlt in die Küche und genau auf dein Gesicht. Ich sehe deine grünen Augen, die mich schon so oft angeschaut haben, dein kleines Muttermal auf der linken Wange, welches du schrecklich findest und deine schlanken Wangenknochen. Dein Gesicht ist mir so vertraut. Plötzlich beginnt die Straßenlaterne draußen auf der Straße an zu flackern. Ich kann dein Gesicht nicht mehr sehen, nur noch für kurze Momente. Das Licht draußen wird immer schwacher. Eine einzige Träne bahnt sich den Weg von meinem linken Augen über meine Wange hin zu meinem Mund. Ich will dich wieder sehen, doch die flackernde Straßenlaterne lässt mich nicht. Ich sehe nur noch Ausschnitte deines Gesichts. Deine Nase für drei Sekunden, deine Lippen für zwei Sekunden, deine Ohren für eine Sekunde. Und dann geht das Licht der Laterne ganz aus. Völlige Dunkelheit in der kleinen Küche. Ich kann dich nicht mehr sehen. Nur noch Umrisse deines Gesichts. Aus der einzelnen Träne werden viele Tränen die mein Make-up verwischen, welches ich heut Morgen so sorgfältig für dich aufgetragen haben. Die schwarz-grauen Tränen tropfen auf mein weißes Kleid, welches du so gerne magst. Die Laterne geht für wenige Sekunden wieder an. Wir gucken uns beide an. Für einen kurzen Moment ist alles wieder wie früher. Doch ich sehe in deinen Augen, dass du nicht mehr an uns glaubst. Und dann geht das Licht der Straßenlaterne endgültig aus.
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weissabgleich
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Curry Katze Ballermann
Ein fast vergessenes Gesetz erlaubt es in Spanien, Katzenfleisch unerkannt zu verkaufen. Das Geschäft floriert und schafft neue Hoffnung für Arbeit.
Während es Griechenland dank neuer Superhero-Regierung bald schon wieder blendend gehen wird, krankt das arme Spanien weiter vor sich hin. Zwar wird hier auch im Herbst gewählt, aber bis die Ultralinken mit Hilfe der Rechtspopulisten das Land retten können und Europa gleich mit, hilft sich der stolze Spanier lieber selbst. Ein cleverer Selfmade-Unternehmer macht nämlich aus der Not, in der der Teufel bekanntlich Fliegen frisst, und die mindestens genauso bekanntermaßen erfinderisch macht, eine Tugend. Und das geht so: Auf den Balearen genießen Katzen ungefähr so viel Sympathien wie Ratten, Kakerlaken oder Hyänen. Zu tausenden streunen diese Herrchen- und Frauchenlos über die Insellandschaft. Diesen Umstand nutzt jetzt ein ehemals arbeitsloser Mallorquiner für gute Geschäfte. Juan, so will der Mann genannt werden, sammelt gemeinsam mit mehreren Helfern die Tiere ein und verrührt sie zu einem geschmackvollen Hackebrei. Dieser darf, so erlaubt es das spanische Lebensmittelrecht, bis zu 5% anderem Fleisch, z.B. Schweinehack beigemengt werden. Undeklariert, versteht sich. Die Sonderregelung stammt aus den BSE-gebeutelten 90er Jahren und sollte das Heranführen exotischer Fleischsorten wie Strauß, Emu oder gar Krokodil an den Massenmarkt attraktiv machen. Nach dem Abflauen der Rinderseuche, Schweinepest, und Vogelgrippe duckte sich das Gesetz jahrelang ganz schmal zwischen zwei Aktendeckel, bis sich schließlich Juan den Ordner schnappte und begann, damit Katzen totzuschlagen. "Die 5% Katzenfleisch sind die offizielle Regelung, in der Praxis ist es wohl eher mehr", sagt Juan. "Aber mit den Mischverhältnissen haben wir gar nichts zu tun, das erledigen die Schweineleute." Diese Schweineleute freuen sich über das Billigstfleisch, das angeblich sehr geschmacksintensiv sein soll und vor allem Wurstwaren beigemischt wird. Die beliebten Currywürste in der Schinkenstraße könnten also auch betroffen sein. Und Katzen sind nicht das einzige, was man auf Mallorca kostengünstig fangen kann, weiß Juan. "Ich habe bereits Anfragen für Hunde, Vögel, es ginge auch Maus oder Ratte. Hauptsache billig. Was Anderes zählt nicht in der Fleischindustrie". Kritik an seinem Unternehmen kann er nicht nachvollziehen. "Ich habe innerhalb eines halben Jahres über 30 Arbeitsplätze geschaffen. Die Katzen haben ein besseres Leben als jedes Mastschwein oder irgendwelche Zuchtputen. Und dazu einen schnellen, nützlichen Tod", sagt er. "Außerdem ist es doch eine Frage der Sozialisation, welche Tiere man für essenswert hält und welche nicht. Die meisten Inder halten Steak-Fans auch für Unmenschen." Und für alle, die trotzdem noch meinen, dass hier eine Grenze überschritten wird, fügt er noch an: "Glauben Sie doch nicht, dass das gerade zum ersten Mal passiert. Die Schweineleute hatten schon immer wenig Skrupel."
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/curry-katze-ballermann/1478840
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gedichtekueche
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Versteckspiel
Heute bin ich Papagei, Und rede alles nach, Leicht ist doch die Plapperei, Wenn niemand hinterfragt. Heut' bin ich Chamäleon, Versteck' mich vor der Welt, Färb' mich einfach Ton in Ton, Weil's Bunte hier nicht zählt. Heute bin ich Zebra, Denke in schwarz-weiß, Zensiere in Kontrasten, Was eh schon jeder weiß. Ein großer Zoo an Möglichkeiten, Wer die Wahl hat, hat die Qual, In turbulenten, wilden Zeiten, Bin ich, werd' ich, war.
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franzidanca
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Es ist kompliziert.
Warum dieser Satz nicht nur zum aktuellen Beziehungsstatus passt.
Es ist kompliziert. Es ist kompliziert jeden Tag aufzustehen und etwas zu erleben, wenn man sich schon selbst einredet, dass heute ein Tag wie jeder andere wird. Es ist kompliziert sich glücklich zu fühlen, wenn man mit nichts zufrieden ist, was man sich selbst ausgesucht hat. Es ist kompliziert etwas zu erreichen, wenn man es sich selbst nicht zutraut. Es ist kompliziert zu lieben, wenn man dem anderen nicht vertraut. Es ist kompliziert etwas besonderes sein zu wollen, wenn man sich selbst klein macht. Es ist kompliziert einen Neuanfang zu planen, bis man ihn macht. Leb nicht den selben Tag 365 Tage im Jahr und 78 Jahre lang und nenn es dann ein Leben. Eigentlich ist es nicht kompliziert, aber wäre es leicht würde es ja jeder probieren.
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/es-ist-kompliziert/1479827
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schimmern
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Pissnelkenblues
Ich fühle mich rückgratlos wie eine Bockwurst.
„ Wir mögen hier nicht so gerne fremde Leute !“ unterbricht mich eine entenhafte Stimme, als ich auf dieser Party versuche mit ein paar Frauen ins Gespräch zu kommen. Diesen Satz hätte ich eher in einem Saloon erwartet, oder vielleicht in einer Dorfkneipe in Sachsen-Anhalt. Aber nicht in einer WG in Berlin. Demenstprechend sparsam gucke ich wohl aus der Wäsche. Der Frau, die das sagt, fehlen nur noch ein Streichholz im Mundwinkel und ein speckiger Hut. Ich denke, dass ich mich nach dem Genuss von recht abenteuerlichem, selbstgemachtem Kaffeelikör vielleicht verhört habe, und sie ganz sicher falsch verstehe.Ich versuche es mit einer mittelmäßigen Antwort. „ Ich bin keine Fremde, ich habe mich doch vorgestellt! Mein Name ist... “ „ Lass' es bleiben, wir mögen hier keine Fremden !“ fällt mir die Ente wieder ins Wort. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Da fehlt nun wirklich nur noch „ Diese Stadt ist nicht groß genug für uns beide .“ und eine Einladung zum Duell im Morgengrauen auf dem Alexanderplatz. Habe ich was falsches gesagt? Die falschen Klamotten an? War einer meiner Witze vielleicht doch zu unterirdisch? Passt ihr einfach meine Nase nicht? Darüber sinnierend gehe ich auf den Balkon, um noch mehr Schnaps zu trinken und eine zu rauchen, im Vorbeigehen küsse ich meinen Freund auf die Backe. Aus dem Wohnzimmer dröhnt schlimme Rockmusik. So schlimm, dass sie sogar beim recht anspruchslosen Musikpublikum in Ostfriesland keinen Anklang mehr finden würde. Ich bin etwas irritiert. Ausserdem habe ich Heimweh. Oder eher Menschenweh. Ich vermisse meine Homies. Nicht, weil ich zurücklästern will, sondern weil die so herrlich unanstrengend sind. Und kein bisschen stutenbissig. Bisher habe ich mit sowas noch nie Erfahrungen gemacht.Ich habe nicht gleich jeden lieb den ich treffe, aber ich begegne jedem erstmal freundlich. Elf Stunden Autofahrt habe ich hinter mir, kenne außer meinem Freund und seiner Schwester niemanden und möchte mich doch einfach nur ein wenig unterhalten, denn obwohl ich aus der Provinz komme lerne ich sehr gerne Leute kennen. Wir mögen hier keinen Fremden , ich fasse es nicht. Ich kann von hier aus Frau Ente lebhaft gestikulieren sehen. Sie deutet in meine Richtung und macht nicht mal den Versuch so zu tun, als ob sie nicht über mich spricht.Die Weiber in der Runde lachen sich tot. Muss ja ein großer Spaß sein. Ich fühle mich doof. Und finde mich doof, weil mir diese platzhirschige Pissnelkerei doch etwas nahe geht. In meinem besoffenen Kopf würde ich gerne schreien „ Nun habt mich mal alle lieb, ich bin echt total nett ! “ weil ich so sentimental und dünnhäutig bin. Was soll ich tun, mich wieder dazusetzen und die offensichtlich feindliche Stimmung mir gegenüber ignorieren? Mich anbiedern? Igitt. Dann doch lieber auf dem Balkon stehen und weitertrinken. Ich will mich auch nicht blöd an meinen Freund wanzen, weil ich eigentlich sehr gut selbst für mein Entertainment sorgen kann.Mein Getränk ist leer und um mir etwas Neues zu besorgen muss ich wohl oder übel in die Küche. „ Du bist ja immer noch da !“ begrüßt mich Frau Ente. „ Äh, ja. Wo soll ich denn auch hin? Ich komme nicht von hier! “ „ Wir mögen keine Fremden! “ Frau Ente zeigt sich nicht besonders kreativ in ihrem Satzbau. Sie hätte das ja wenigstens mal variieren können. Fremde mögen wir hier nicht, oder auch mit einem hübschen Reim! „ Unbekannte Frauen wollen wir verhauen! “ oder so. Ich versuche ihr klarzumachen, dass ich sie schon verstanden habe, und frage sie, was ihr Problem mit mir ist. „ Mein Problem? Mein Problem? Als ob du das nicht am besten wüsstest! “ In meinem Kopf bilden sich Girlanden aus Fragezeichen. Ich schenke mir einen Schnaps ein und gucke sie an. „ Ich kenne dich doch überhaupt nicht, was hab' ich denn getan ?“ Hämisches Gelächter am Küchentisch. Das grenzt nun wirklich an das Großepauseärgern in der Fünften Klasse, als man auf dem Schulhof als Neuling noch die Backen zu halten hatte, wenn die Großen aus der Zehnten sich unterhielten. „ Du kommst hier kackendreist rein und trinkst nebenbei noch unseren Schnaps und fragst mich, was mein Problem ist? Du? “ „I ch trinke nicht euer Zeug, ich hab das hier selbst mitgebracht !“ meine Stimme zittert etwas, ich habe Angst dass Frau Ente mir eine knallt oder mir wenigstens meinen Drink über den Kopf schüttet. Hilfe, Hilfe denke ich. Ich finde das alles einfach unfair. Das ist wirklich wie früher, als man noch klein und schwach war und sich gegen die großen Meinungsmacher auf dem Pausenhof nicht wehren konnte. Wenn der Oberboss gesagt hat, du bist scheisse dann warst du scheisse. Und Backenfutter gab's. Fertigaus. Aber das ist doch zehn Jahre her, ich befinde mich auf einer Party in Berlin, dass da sind Frauen um die Dreißig! Mir glitzern schon verräterisch die Augen, also sehe ich zu dass ich aus der Küche komme. Soll ich zu meinem Freund gehen und petzen? Oder dieses Verhalten einfach auf Frau Entes Schnapsbirne schieben? Ich höre die Pissnelken noch auf dem Balkon lästern. „ Ha, Kathrin. Der hast du's aber gezeigt! “ schreit Eine, „ Was hat der sich denn da für eine gesucht ?“ die Andere, und „ Die braucht sich gar nicht so toll fühlen !“ die Nächste. Wie kann man denn nur so verbiestert sein? Ich weiss wirklich nicht, was ich denen getan habe. Mir würde diese Situation nicht so nahe gehen, wenn ich ein bisschen Unterstützung hätte. Und ich fühle mich nicht toll, ganz und gar nicht. Ich fühle rückgratlos wie eine Bockwurst, und irgendwie alleine. Scheisse. Und hier soll ich auch noch schlafen! Bestimmt unterm Küchentisch oder in der Badewanne. Soll ich reingehen und auch einfach gemein zu denen sein? So richtig schön oberflächlich über körperliche Mängel und sowas herziehen? Aber das ist weder mein Stil, noch möchte ich es riskieren von der versammelten Weibermannschaft Ohrlaschen zu kassieren. Ich könnte mir das hier gut vorstellen. Wie in einem miesen Film, in dem der Loser in der Mitte steht und von den Geilies rumgeschubst wird. Ich frage mich, was in Kathrin vorgeht. Stress im Job, Liebesfrust, pure Lust am Ekeln, Komplexe, das ganze Repertoire. An der Hassfront in der Küche scheint sich etwas zusammenzubrauen, ich sehe die Pissnelken feixen und lachen. Dann macht sich eine Delegation von drei Frauen auf in Richtung Balkon. Kathrin in der Mitte, links und rechts wahrscheinlich die beiden Nächsthöheren in der Hackordnung. Die Tür geht auf. „ Jetzt sag' uns mal, was du hier willst. Du hast doch schon genug angerichtet! “ Angerichtet? Wann denn? Hilfe! „ Aber wenn du schon so feige auf dem Balkon stehst, möchten wir dir noch jemanden vorstellen .“ Hinter den dreien kommt ein graues Persönchen hervor. Vielleicht fünf Jahre älter als ich, zierlich und adrett gekleidet. Neben ihr komme ich mir vor wie ein schlecht gekleideter Elefant. „ So. Das ist Sandra. Klingelt es? “ Wie, was Sandra. Ich kenne die Person nicht, und weiss immer noch nicht, was das alles hier soll. Das sage ich denen auch. Und so langsam habe ich es hier auch echt satt. „ Ich kenne dich nicht, Sandra .“ sage ich wahrheitsgemäß. „ Ach, tu' doch nicht so. Weisst du, mir ging es wegen dir echt beschissen.Und...mir geht es immer noch sehr schlecht !“ sagt Sandra. Ihre Stimme ist so kraftlos und zitterig, als hätte sie vor dieser Party eine stundenlange Operation hinter sich gehabt. Mindestens. „ Ich war echt lange in den Karsten verliebt, und bin es eigentlich immer noch. " (Theatralisches Seufzen von Sandra, mitfühlende Blicke der Pissnelken, Rückengetätschele.) Ogott. Mir dämmert, was hier los ist. Das kann doch nicht die Sandra sein. Die halbirre Stalkerin, die nach einer alkoholintensiven Nacht vor Jahren mal mit mit meinem Freund im Bett war. Das hat er mir mal beiläufig erzählt. Was dem folgte war dann nicht mehr ganz so beiläufig, sondern knapp an der Grenze zur Strafbarkeit. Telefonterror und der ganze Quatsch, wie es sich RTL2 nicht besser hätte ausdenken können. Daher weht der Wind. Und dazu der ganze Aufriss. Sandra schluchzt. „I ch hatte ihn fast so weit, und dann kommst...du, und...nimmst mir einfach weg, was ich mir mit ihm aufgebaut habe .“ Aufgebaut? Ja, er hat sich was aufgebaut. Nämlich fast eine Alarmanlage. „ Und...und, ich bin sicher, dass er dir von mir erzählt hat, und dann....kommst du hier rein und knutscht pausenlos vor meinen Augen mit ihm rum, um ….mir noch eins reinzuwürgen! “ Ich bin kein großer Öffentlichkeitsknutscher, gemeint ist sicher der Kuss im Vorbeigehen auf die Backe meines Freundes. Woran man gut festmachen kann, dass die gute Sandra zu Übertreibungen neigt. Aus ihrem Mund klingt dieser Kuss, als hätten wir vor versammelter Mannschaft eine Nummer mit allem drum und dran geschoben. In ihrer nun folgenden Darstellung der Dinge klingt es, als hätte ich ihr den Mann quasi vorm Standesamt geraubt. Mit bescheuerter Zorro-Maske und mindestens zwei Meter langem Schwert. Jetzt verstehe ich auch Frau Ente und den Rest der Bagage. Was heisst verstehen, ich kann ihre Handeln einigermaßen und sehr grob irgendwie nachvollziehen. Aber ist das nicht ein bisschen viel weiblicher Zusammenhalt? Kann denn nicht eine von denen vernünftig denken und sprechen, und mich ein Mal nach meiner Meinung zu dem ganzen Fragen? Loyalität schön und gut, aber wenn mir eine Freundin sagt dass der und dieser total doof und ätzend ist, finde ich dass nicht zwingend ebenso. Und warum konnte Sandra mir das nicht direkt selber erzählen, warum musste sie diese ganze Aufhetznummer abziehen? Karsten, offenbar auf der Suche nach mir, kommt auf den Balkon und sieht das Malheur. Es fehlt nur noch, dass Sandra etwas sagt wie „ Du gemeiner Schuft! “ nur um dieser Groschenroman-Situation noch die Krone aufzusetzen. Er durchschaut das alles sofort. „ Oje. Sandra. Hallo, ich wusste nicht, dass du auch hier bist .“ „ Ich hoffe du weisst was du aufgegeben hast, Karsten! “ schmalzt Sandra. Und er tut, was in dieser Situation am Besten ist. Er lacht sich scheckig. Beleidigt marschieren die Pissnelken vom Balkon. „ Du hättest dir wenigstens eine Dünne suchen können! “ muss Frau Ente noch piesacken, dann ist aber endlich Ruhe im Karton. Ich trinke meinen Schnaps und schildere Karsten knapp die Geschehnisse. Er war auf den Balkon gekommen, um mir zu sagen dass wir bei einem anderen Freund schlafen. Ich bin sehr erleichtert. Sandra oder Frau Ente hätten mich sonst vielleicht nachts mit Panzertape in meinem Schlafsack eingewickelt. Oder mit mir sämtliche Klassenfahrtsstreiche durchexerziert, mit Hand ins warme Wasser halten und gucken ob man lospullert. Oder Schlimmeres. Den Rest der Nacht verbringen wir mit ein paar guten Leuten die auf den Partystress auch keine Lust mehr hatten, in schönen, schäbigen Eckkneipen in denen ich nicht einmal höre, unerwünscht weil Fremd zu sein.
http://www.neon.de:80/artikel/-/-/pissnelkenblues/761718
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unnuetzeswissen
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Nach einer Volksabstimmung wollte das österreichische
Bundesland Vorarlberg 1918 lieber zur Schweiz gehören – die aber lehnte ab. (...)
http://www.neon.de:80/artikel/kaufen/produkte/nach-einer-volksabstimmung-wollte-das-oesterreichische/1460529
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kaufen
produkte
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Alternativen
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Zehn Begegnungen mit Menschen zwischen Dezember und Mai
„Geh’ da nich so nah ran, Dominik! Das beißt!“
Der kleine Junge im Laden, der den großen Pandabären aus Stoff anstrahlt. Als er die Hand ausstreckt, ruft eine Frau: „Geh’ da nich so nah ran, Dominik! Das beißt!“ Der Junge erstarrt, schaut das Stofftier an und rennt weinend zu ihr. Sie lacht. Der betrunkene Mann am Porscheplatz, der den Halt der Säule verliert. Das markante Geräusch berstender Bierflaschen in seiner Plastiktüte. Seine Hände zitternd stützend zwischen Bier, Dreck und braunen Scherben. Er stammelt, lallt. Es tut mir so leid. Ich schaffe das. Es tut mir so leid. Ich versuche seine Handflächen vom Boden zu ziehen. Bier und Schweißgeruch. Eine weitere Flasche fällt aus seiner Jacke und zerplatzt auf dem Bahnsteig, Gischt spritzt mir ins Gesicht. Das aufgeschminkte, blonde Mädchen von vor uns eilt hinzu und greift ihn von hinten, versucht ihn hochzuziehen. Ich starre sie für einen Moment überrascht an. Ein anderer Mann eilt ihr zu Hilfe, er versucht den Mann unterzuhaken und redet dabei auf ihn ein, versichert ihm, dass so etwas mal passieren kann. Wir haben Sie. Kommen Sie, wir helfen Ihnen hoch. Ich versuche weiter, die unsicher in die Lache klatschenden Hände des Betrunkenen vor Glas zu schützen, während er sich weiter laut schämt. Als wir ihn aufgerichtet haben, lehnt er es ab, sich auf die Bank zu setzen. Ich helfe die Scherben aufzulesen, das Mädchen trägt die Plastiktüte in den Müll, Bier fließt über ihre Strumpfhose und die schwarzen Absatzstiefel. Wir machen das schon, sagt der andere Mann. Es ist gut. Geht es Ihnen gut? Er winkt ab. Jaja. Danke. Danke. Es tut mir so leid. Er torkelt hinter den Pfeiler, als wolle er sich vor uns verstecken. Ich sehe mich um. Die Blicke der anderen, ich erwarte sie verurteilend, doch sie sind mild, sie sind mitfühlend und dahinter noch ein bißchen erschrocken. Niemand schüttelt einen Kopf. Ich schäme mich für das Gefühl, beeindruckt worden zu sein. Irgendwo werden Texte von mir vorgelesen und wieder fühlt es sich an wie Flohzirkus, wie großes Bohei und TamTam aus Pappmaché, doch ich packe für vielleicht eine Beerdigung. „Woran ich denken musste: Mach’ was aus Deinem Leben, aus Deinem großen Talent!“, sagt sie am Krankenhausbett. Ich suche die Besuchertoiletten, vergesse zu pissen und heule stattdessen in meiner Klokabine auf Station 2, bis es weh tut. Das junge Mädchen mit dem ‘Ich lerne noch‘-Namensschild in der Apotheke, das mich aufrichtiger anlächelt als den alten Mann vor mir. Sie wirkt nervös, der Verkaufsraum ist ziemlich voll. Ihren Satz beherrscht sie noch nicht mit heiterer Selbstverständlichkeit. Guten Tag, was kann ich für Sie tun? Ich lächle ermutigend zurück und reiche ihr den Abholzettel. Das, bitte. Hat sie geknickst? Ich glaube schon. Sie geht zu den Lagerschränken. Ihr Chef lächelt mich mit diesem ‘Sie lernt noch’-Lächeln an, während er einem anderen Kunden eine Quittung schreibt. Als sie sich umdreht, ist ihr Lächeln verschwunden. Sie kommt ein paar Schritte in Richtung Verkaufsraum zurück, bleibt stehen und ruft genervt zu niemandem und allen „Wo soll’n DAS sein? Is’ das beim harten Zeug, oder was?“. Für einem Moment ist es, als würde ich mich im Spiegel betrachten, während der Chef mich anschaut und unsere Gesicher synchron erstarren und dann verrutschen. Platz Nummer 82. Sie erinnert mich an Natalie Portman. Ihre Augen sind dunkel, freundlich und klug. Wir haben eine gelegentliche Augenromanze von Kassel-Wilhelmshöhe bis Paderborn. Ein Nicken mit Lächeln zum Abschied. Der Vater spricht kein Deutsch, die Mutter kennt die notwendigsten Worte und fragt, spricht freundlich Akzent, in nicht einmal Halbsätzen. Allo, Gute Aben. Mit Allen? Zwiebel? Scharfes Soße? Das magt dann. Schöne Aben nog. An den Tischen sitzen die Alten, spielen Karten, sehen ehrwürdig und geschlossen aus, trinken diesen grünen Tee, den ich noch nicht probiert habe, aus silberummantelten Glastassen. Ich komme gern hierher, auch wenn ich etwas laufen muss, ich komme immer wieder, weil das Lächeln ehrlich ist, der Preis in Ordnung und das Essen gut. Ich bestelle das Übliche und warte. Im Hintergrund laufen türkische Nachrichten. Der Sohn der Besitzer kommt herein, seine rechte Hand in der Hand eines anderen Jungen, so etwas sehe ich immer und immer schnell, beide um etwa 16 Jahre alt. Auf ihren gegelten Haaren sind die weißen Schneepunkte verschwunden, noch bevor sie an mir vorbeigegangen sind. Ein türkischer Gruß, die Mutter schaut auf, der Vater dreht sich vom Grill zu ihnen und mir um. Ich beobachte die beiden Hände, die sich weiter halten. Schwarze Handschuhe aus Wolle. In meiner Lunge wärmt sich schwere Luft. Helle Gesichter eilen mit weiten Armen um die Theke, begrüßen die Jungen auf zwei Arten familiär. Hände getrennt, Begrüßung vorüber. Arme sinken von Schultern, Hände ziehen Handschuhe aus, suchen, finden und greifen sich erneut und passen genau in einander. Einladende Gesten des Vaters, mehrere. Türkischer Dialog und Lächeln. Die Mutter streicht dem anderen Jungen über den Arm und zeigt auf einen Tisch, verschwindet dann wieder hinter der Theke. Die Alten heben die Hand, die Jungen grüßen zurück. Hände trennen sich wieder, der Andere zieht einen Stuhl vom Tisch und setzt sich. Und der Sohn setzt sich auf seinen Schoß. Ich habe vergessen zu atmen. Allo, höre ich die Mutter fragen. Allo? Ich bin gemeint. In ihrer Hand dampft Fladenbrot. Mit Allen? Ich schnaufe ein Lachen. Möchte ungläubig den Kopf schütteln. Mit Allem. Ja. Die gruselige Frau an der Kühltruhe, die versuchte mit mir zu flirten. Sie nannte mich ‘Süßer’ und beugte sich über Hähnchenschenkel. Und strich gefärbtes Haar hinter ihr Ohr. Ich knetete Käsescheiben und dachte an Christiane F. Und daran, wie leid mir das alles tat. Über meinem nervös zuckenden Mund ängstliche Augen. Unter ihren beachtlichen Augenringen ein verspieltes Lächeln. Über uns Meat Loaf und das, was er für Liebe nicht tun wird. Unter uns Hühnerherzen, frisch verpackt, in jeder Packung 400 Gramm. Das Mädchen in der Straßenbahn, das meine Nachbarin und mich anlächelt, als teilten wir drei ein ein witziges Geheimnis, über das wir nicht sprechen dürfen.
Doch das denke ich erst später.
Zuerst denke ich, dass sie keine Freunde hat. Die alte Frau ist nicht meine Oma, doch jeder nennt sie Oma. Sie ist 95 Jahre alt und schon vor meiner Geburt jedermanns Oma gewesen. Unsere Nachbarin führt sie zum Auto, als meine Mutter und ich zu einem Spaziergang aufbrechen. Oma weint. Ihr Sohn trägt zwei Koffer aus dem Haus, schließt die Haustür zu und verstaut das Gepäck im Kofferraum. Er grüßt uns, woraufhin Oma uns bemerkt und uns entgegenweint, dass wir ihr bitte helfen sollen. Sie bringen mich einfach weg, schluchzt sie. Es ist nur für zwei Wochen, ruft uns die Nachbarin zu und lächelt gequält. Nur so lange, wie sie im Urlaub sind. So fit Oma auch noch ist, allein kann sie doch im Haus nicht mehr bleiben. Nicht wahr? Oma will es nicht hören. Sie hat keine Wahl, sie geht zwei Wochen ins Pflegeheim. Es ist zu ihrem Besten. Es geht nicht anders. Meine Mutter schweigt. Der Sohn öffnet die Beifahrertür und unsere Nachbarin hilft Oma beim Einsteigen. Sie hat keine Wahl. Als das Auto losfährt, winkt Oma mir zu. Ich versuche, den Stein im Hals herunterzuschlucken. Das ist schlimm, sage ich zu meiner Mutter. Sie nickt. Dann sagt sie leise: „Sie fahren nicht in den Urlaub. Das Haus ist verkauft.“ Ich höre zu, wie sie sich in der Küche begegnen und einander vorstellen. Er fragt, wo bei uns die Kaffeefilter sind. Ich kann die Antwort mitflüstern. Er trinkt keinen Kaffee, er weiß nicht, wo ich die Filter habe. Sie suchen in den Schränken. In der Dachrinne gluckst Regen, der im Mai nicht fallen sollte. Ich drehe mich im Bett auf die Seite und höre meinem Kissen zu. Ich will das nicht schon wieder.
http://www.neon.de/artikel/-/-/zehn-begegnungen-mit-menschen-zwischen-dezember-und-mai/673686
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samoainsel.
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A night on Basel Airport.
Über Bord geworfen. Geöffnet, und gelesen. Ich schüttle den Kopf.
Es hat geklingelt. Drei Mal. Hinter den Fenstern prasselt der Regen in Strömen auf die abgenutzten Pflastersteine. Du hast angerufen, und wir beschließen, gemeinsam durch den Regen zu gehen. Unter deinen Augen zeichnen sich zwei dunkle Ringe ab. Du hast wenig geschlafen in den letzten Tagen. S-Bahnhof Warschauerstraße. Still hältst du meine Hand, und wir blicken auf das Lichtermeer in dem die bunten Häuser vor unseren Augen verschwimmen, bevor sie langsam im Nichts versinken. Der Regen berührt uns nicht. Menschen ziehen an uns vorbei wie graue, triste Wolken.Du verlässt den Kiosk mit zwei Flaschen Bier in deiner Hand, und nach wenigen Schritten klettern wir vorsichtig über die Kante der Friedrichsbrücke, hinter der sich unser gemeinsamer Ort verbirgt. Die kühlen Steine sind nass, zwischen den Fugen lugt dreckiges Moos hervor. Unsere Füße berühren den Boden nicht. Unter uns gleiten schwere Lastkäne über das Wasser, während der Fernsehturm erhaben sein Spiegelbild in die Wellen wirft. Deine Augen sind müde, aber dein Herz schlägt schnell. Schützend halte ich meine Lippen über die Flaschenöffnung, als der Schaum überzulaufen droht. Ich nippe vorsichtig, und spüre den weißen Rand, der sich über meiner Oberlippe abgesetzt hat. Aus dem Augenwinkel erahne ich ein zurückhaltendes Grinsen auf deinem Gesicht. Noch starren wir auf das ruhige Wasser und schweigen uns an. Ich will mich zu dir drehen, und dein Lächeln erwidern, doch du kommst mir zuvor, lehnst deinen Kopf auf meine Schulter und sagst: „Es ist gut, wieder hier zu sein.“ Ich greife nach deiner Hand, und fasse ins Leere. Ich kann nicht glauben, dass du wieder hier bist. Deine Hand wühlt nur in deinem zerschlissenen Rucksack, als krame sie nach vergessenen Erinnerungen. Doch unter den Haufen getragener Hemden und Hosen verbergen sich keine gemeinsamen Bilder, keine eingefrorenen Erfahrungen, die sich wie eine Packung Tiefkühlkost wieder auftauen ließen. Am Boden findet sich allerhöchstens eine kleine Notiz, eingenäht in ein kleines Täschchen aus hellblauem Stoff. Es ist zwei Jahre her. Vierundzwanzig Monate, auf den Tag genau. So lang, wie ein verfluchter Handyvertrag, der dir Monat für Monat das Geld aus der Tasche zieht. Vierundzwanzig Monate, zwei mal dreihundertfünfundsechzig Tage hast du mir die Hoffnung entzogen. Stück für Stück. Erst vorsichtig, und dann ganz ohne Rücksicht. Die Hoffnung, dass du eines Tages zurückkehren würdest. Die kleine Notiz hatte ich in einer ruhigen Minute geschrieben, und mit großer Sorgfalt verpackt im kleinen, hellblauen Täschchen in deinen Rucksack eingenäht, als du vor lauter Reiseplanung und zusätzlichen Stressfaktoren vor deinem Computerbildschirm versunken warst. Deine Aufmerksamkeit hatte sich lange vor dir auf Reisen gemacht. Es war eine kurze Notiz, geschrieben auf gewöhnlichem Papier. Eine Notiz für den Notfall. Eine Notiz für den Moment, in dem du wider Erwarten müde geworden wärst, von deiner beständigen Ziellosigkeit. Für den Moment, in dem dir dein Drang nach Freiheit keine Erfüllung, sondern nur noch von Ungewissheit getränkte Nächte geschenkt hätte. Meine Hände sind kalt. Ein sanfter Wind haucht kleine Kreise auf die Wasseroberfläche der Spree. Alles ist kalt, nur dein schwerer Kopf, gefüllt mit unerreichbaren Gedanken, wärmt mein linkes Schulterblatt. Ein Frachtschiff fährt an uns vorbei. Dein Atem malt undeutliche Rauchzeichen in den Wind, als wolltest du mir etwas sagen. Doch die Worte bleiben dir im Halse stecken. Diesmal komme ich dir zuvor. Es dauert zwei tiefe Atemzüge, bis sich meine Stimme durch ein enges Netz von verstrickten Unsicherheiten zu mir durchgerungen hat. „Bist du jemals müde geworden?“, frage ich und drehe mich endlich zu dir um. Du zögerst. Er wusste, es war eine Notfallnotiz, für den unerwarteten Moment, für den Moment, der nicht für ihn gemacht war. Nicht dafür gemacht, ihm jemals zu begegnen. Aber war er womöglich dennoch eingetroffen, entgegen jede seiner grenzenlosen Erwartungen? Stand es plötzlich 1:0 im Spiel der Sicherheit gegen die Ziellosigkeit? Auf das Zögern folgt ein tiefer Schluck aus der halbleeren Flasche und dann lange nichts. Noch ein mal versinkst du mit deinen Händen in den Tiefen deines Rucksacks. Plötzlich liegt es in meiner Hand, das hellblaue, kleine Täschchen, die Naht angerissen, die Farbe vergilbt. Zwischen den zwei Stoffhälften, die ich vor vierundzwanzig Monaten mit Mühe zusammengenäht habe, schaut ein kleiner Zettel hervor. Ist sie das, meine kleine Notfallnotiz, mein Siegeszug, im Kampf gegen die Unsicherheit? Hat sie dich ergriffen, die Sekunde, in der du versucht warst jene Sicherheit zu umarmen, vor der du dich doch eigentlich auf die Flucht begeben hattest? Ich kann deine Gedanken nur erahnen, niemals lesen. Auf dein Zögern scheint keine Antwort zu folgen. Ein Gefühl von Ungeduld macht sich in mir breit, und sucht die Fragezeichen aus meinem Kopf zu drängen. Mit einem Mal reißt mir der Geduldsfaden, und mit ihm die Naht des hellblauen Täschchens. Endlich ziehe ich das Zettelchen aus seinem Versteck. „Zahlreichen Gefühlen bin ich begegnet, eingehüllt in Schutzmäntel aus Worten. Doch selten fand ich Gefühle vor, die schutzlos ihre Wirkung vor meinen Augen entfalteten, die gar ungefiltert auf mich eingeprasselt wären“, steht auf dem Zettel, der nicht meine Handschrift trägt. „Ich habe die Sicherheit über Bord geworfen“ sagst du jetzt. Plötzlich scheine ich eine Ehrlichkeit in deinen grünen Augen zu sehen, die ich in den letzten Stunden vermisst habe. Über Bord geworfen. Geöffnet, und gelesen. Ich schüttle den Kopf. „Du hast es geöffnet, das Notfalltäschchen, du hast sie gesucht, die Sicherheit, und versucht sie mit meinen Worten aufzulesen, sie in dir aufzunehmen, als sei sie von dir geschrieben.“ Drei mal spuckst du in die Spree. Auch du schüttelst mit dem Kopf. „Die Sicherheit kann man nicht in Worten niederschreiben. Sie wird nicht greifbarer, wenn du sie in Worte fasst, oder in Steine meißelst. Und gelesen habe Ich deine Notiz nicht, um Sicherheit zu finden, sondern um mich ihr ein letztes Mal zu stellen, bevor ich mich endgültig von ihr verabschiedete.“ Es fällt mir schwer, deinen Worten Glauben zu schenken. „Und das hellblaue Täschchen? Frage ich, wieso hast du die Sicherheit nicht eingehüllt in ihrem warmen Versteck über Bord geworfen?“ Das Zögern ist aus deiner Stimme verschwunden, sie ist ruhig und klar. Der sanfte Wind ist stärker geworden, und wirbelt dir dein Haar durchs Gesicht. „Die Sicherheit wollte ich über Bord werfen, aber die Liebe zum Detail bei mir behalten.“ Du grinst mich an. So zufrieden und gelassen, und plötzlich beinah beängstigend ehrlich. Endlich hast du begonnen dein Zögern durch Antworten zu ersetzen, aber deine Worte drohen mich zu verstören. Ich kann nicht anders, als auf deine Antworten mit weiteren Fragen zu reagieren. „Aber was“, frage ich, „bedeuten die Worte auf dem neuen Zettel“? „Das“, antwortest du nun, „ist Teil unserer gemeinsamen Wahrheit.“ Ein paar Strahlen des schwachen Lichts der Laterne leuchten ein letztes Mal über dein Gesicht. Ich bin müde geworden. Müde, von meinem langen Freundschaft mit dir, der Ziellosigkeit. Zwei Jahre hatte ich auf deine Rückkehr gewartet, in der Hoffnung, nicht im Meer der Konventionen zu versinken. Nun sitzt du wieder neben mir, und schenkst mir mit jedem Blick ein neues verwirrendes Gefühl der Ungewissheit. Ich bin mir sicher, du bist noch nicht wieder ganz angekommen, von deiner langen, beschwerlichen Reise. Unentschlossen werfe ich dich samt deinem braunen, zerschlissenen Rucksack in den Fluss unter uns, und lasse dich eins mit dem Spiegelbild des Fernsehturms werden. Allein klettere ich zurück auf den Weg der Friedrichsbrücke, verlasse unseren Ort, und laufe zurück in Richtung Warschauerstraße. Für heute Nacht habe ich dich, meine geliebte Unsicherheit verlassen, um morgen zu entscheiden, wie es weitergehen wird.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/a-night-on-basel-airport/678743
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pko3
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Bin ich so kaputt?
Bin ich wirklich so kaputt?
Ich war die Tage im Krankenhaus, wieder mal hat man nichts gefunden. Und wieder mal kamen meine Freunde zu Besuch. Meine Freunde mit denen ich nicht mal so offen reden kann wie es mir geht kommen zu mir ins Krankenhaus. Natürlich hat es mich gefreut, aber gleichzeitig hat ich ein schlechtes Gewissen, denn sie hätten so viel besseres mit ihrer Zeit anfangen können. Ich will den Menschen nicht zur Last fallen. Wie bekommt man das also hin, damit sich meine Freunde nicht von mir und meiner kleinen Welt ausgeschlossen fühlen. Allerdings will ich sie auch nicht rein lassen, das geht einfach nicht gut. Die Abgründe sind tief und es gibt nur wenig Licht da drin. Und warum hab ich ein schlechtes Gewissen wenn sie mich besuchen? Vielleicht weil ich dann nur wieder so tun muss als wäre alles in Ordnung? Aber das ist es nicht. Eigentlich bräuchte ich ja deren Hilfe, will aber auch keinen nerven. Und ich hab immer das Gefühl ich würde Leute nerven wenn ich mit ihnen rede oder sie anschreibe. Am Ende sollt ich doch die Kontakte zu anderen Menschen einschränken. Vielleicht bin ich ja doch zu kaputt...
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/bin-ich-so-kaputt/999034
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Malkarton
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Dann stehste da mit deinem Blog...
…oder vor deinem Block. Oder neben dem Boy der hart am Block chillt. Mir egal.
Und teilst Bilder von kuscheligen Pandas und Hündchen und lauter so knuffigem Zeug. Zwischendurch wird ein Aufschrei laut, dass Geschlechterrollen scheiße sind und adipöse Mädchen schön. Das ist nicht schön, das ist gesundheitsgefährdend. Schlaganfallrisikoerhöhend. Ein Bild taucht auf, und es soll Kunst sein - es strengt sich so sehr an, Kunst zu sein - und ich erkenne, dass es eine Muschi ist. Und dass Muschis definitiv keine Kunst sind. Ich frage mich, ob du Borderline hast, weil dein Geltungsbedürfnis so hoch ist und du mich an meine übertherapierte Mitbewohnerin erinnerst. Die macht auch was mit Animal Liberation und Veganismus. Schluckt nebenbei aber drei Antidepressiva und vergisst während des Schlafens, dass sie ja noch einen Hund hat. Und man kann ja auch mal Bebe kaufen. Oder heimlich Sachen mit Käse essen. Außerdem bist du gegen ziemlich viel Scheiß. Passiert halt viel Scheiß, ne, muss man auch mal gegen sein. Nur der Kapitalismus, der geht an dir vorbei und winkt mit seinem dreckigen Ipod deiner Ray Ban Brille zu. Und ich steh’ da mit meinem stiefmütterlich behandelten Blog und bin kaffeegetränkter Weise immernoch wach. Und kehre die Worte auf dem leergedachten Boden meines Schädels zusammen. Tja, immerhin keine Muschikunst.
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KleineFreiheit
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Weibliche Interpretationssoftware
Meine kleine Interpretationssoftware hat da einen „Error“, die nimmt nur die Gesten der Zuneigung wahr, rechnet alles andere klein...
Wie kann die Wahrnehmung so trügen. Wie kann sie einen auf die falsche Fährte locken. Die bekannte Situation: man sitzt jemandem gegenüber und meint in ihm zu lesen, wie in einem offenen Buch. Ihn zu durchschauen, seine Gesten und Worte deuten zu können, alles zu erfassen. Ich schaue dir verliebt in die Augen. Nehme alles war, deinen Duft, deine Lachfältchen, dein Wesen, alles sauge ich auf wie ein Schwamm. Du lächelst, berührst mich leicht, spielst mit mir Wort-Ping-Pong. Wieso sehe ich nicht, dass du manchmal abwesend an mir vorbei siehst, wenn ich dir etwas erzähle. Dass du am Ende in der Kneipe sitzen bleibst, weil deine Kumpels noch zufällig dort am Tresen hocken. Dass du deine Nachrichten mir gegenüber wohl dosiert übermittelst, und fast nur auf Nachfrage hin. Meine kleine Interpretationssoftware hat da einen „Error“, die nimmt nur die Gesten der Zuneigung wahr, rechnet alles andere klein und nicht mit einem Gefühlsstau, der einseitig verläuft – will nicht damit rechnen. Die Operation „Liebe“ soll ja schließlich gelingen. Tief in mir ist die Angst. Die Hoffnung stärker, aber an ihrer Seite. Und doch: Wir werden immer wieder so handeln, denn diese Fähigkeit wird gebraucht. Nur die volle Energie unseres Seins lässt das Pflänzchen keimen, verleiht dem Projekt die Seele, führt dorthin, wo noch niemand war. Dieses Reinsteigern, diese Vorfreude, dieses „alles ist möglich“, ist der Grund für Entwicklung, Bindung und Liebe. Nur wenn wir jemandem oder etwas Urvertrauen entgegenbringen, sind wir bereit alles zu investieren und daraus alles zu gewinnen. Der Verlust der damit einhergehen kann ist immens, aber die Möglichkeiten die daraus erwachsen können wiegen jede Abfuhr, jeden Rückschlag, jeden Korb auf.
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liebe
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QueenMamba
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Wenn ich nachts betrunken an dich denke
Ein Bekenntnis.
Wenn ich nachts betrunken an dich denke, fallen mir die besonderen Momente mit dir ein. Ich war betrunken als ich morgens bei dir erwachte. Es war eine lange, leidenschaftliche Nacht. Eine Nacht voller Begierde, Sehnsucht und Sinnlichkeit. Wir kannten uns nicht, aber das war egal. Es zählte der Augenblick. Das Knistern. Leidenschaftliche Küsse, unbekanntes Vertrauen. Wir beide ließen uns fallen. In uns selber, mit dem anderem. Als ich morgen aufgewacht bin erfüllte mich nicht die erwartete Scham, sondern ein befriedigendes, wohliges Bauchgefühl. Ich war betrunken als ich morgens bei dir erwachte. Wir haben viel gelacht. Dein warmer, starker Körper umschlang mich. Wir kannten uns nicht, aber das war egal. Es zählte der Augenblick. Dein warme Haut auf meinem Körper. Deine Küsse auf meiner Haut. Deinen Körper in meinem. Der schiere Wahnsinn. Als ich morgens aufgewacht bin erfüllte mich dein Geruch und ein wohliges Bauchgefühl breitet sich aus. Wenn ich nachts betrunken an dich denke, fallen mir die besondere Momente mit dir ein. Und mir fällt ein, dass ich nie aufhören möchte betrunken zu sein.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/wenn-ich-nachts-betrunken-an-dich-denke/1020039
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Machtlos
Machtlosigkeit ist das Gefühl, dass Erinnerung nur so lange hält, bis jemand deinen Platz eingenommen hat.
Die Welt dreht sich, ohne dass man sie anschiebt. Sie wird irgendwann stehen bleiben, auch wenn man in Schwung bleibt. Machtlosigkeit ist das Gefühl, dass Erinnerung nur so lange hält, bis jemand deinen Platz eingenommen hat. Irgendwo gibt es immer einen Kopf, der in die entgegen gesetzte Richtung denkt. Und dann siegt der, mit dem stärkeren Zug im Nacken. Machtlosigkeit ist das Gefühl, dass ein Gedanke nur dann etwas wert ist, wenn ein anderer es zulässt. Einer sagt immer das Gegenteil von dem, was man selbst meint. Überzeugende Worte sind so schwer auszusprechen, dass man vergisst, an sie zu glauben. Machtlosigkeit ist das Gefühl, dass eine Meinung nur dann richtig ist, wenn der richtige zuhört. Es geschehen ständig irgendwo Dinge, von denen man nichts merkt. Dabei könnte man so viel lernen. Wenn man nur den Hauch einer Ahnung hätte, wer gerade etwas weiß. Machtlosigkeit ist das Gefühl, dass immer die richtige Zeit ist, aber kein Fuß jemals einen richtigen Ort betreten hat. Jemand steht über einem auf der Leiter. Und dessen Schall fällt schwer nach unten. Dort hängt man auf seiner Sprosse und bekommt vom Schall tiefe Dellen. Machtlosigkeit ist das Gefühl, dass man nichts bewegen kann, ohne lange Fäden in den Händen. Ein paar Minuten nur lässt man sich binden. Und schaut man dann aufs Handgelenk, ist eine Ewigkeit vorbeigezogen. Die Details stecken fest in den Tücken. Machtlosigkeit ist das Gefühl, dass das Leben immer da ist, wo man gerade nicht hinkommt. Die leise Ahnung von einer Sache hält nur solange, bis man einen trifft, der lauter glaubt. Dann kommt es darauf an, die Ohren zu schließen und in sich hineinzuhören. Machtlosigkeit ist das Gefühl, dass man eine Form ist, in die sich jeder nach belieben ergießen kann. Wen man Teil eines Systems ist, drehen sich dessen Räder wie Mühlsteine im Kopf. Man kann sich den Stock nicht einmal denken, den man dazwischen schmeißen möchte. Machtlosigkeit ist das Gefühl, dass eine Veränderung keinem Ziel dient, sondern nur den Schlaf tiefer macht. Machtlosigkeit ist das Gefühl, nichts für sich selbst tun zu können. Nichts, was bleibt.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/machtlos/651905
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unangepasste
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Leben, dieses seltsame Ding
Was ist das schon, „richtig“ oder „falsch“. Ich glaube, es kommt auf die Bewegung an, denn nur dadurch entsteht eine Reibung. Aber „richtiges Leben“?
I Was ist das schon, das richtige Leben, der richtige Beruf; und dennoch wollte ich in meiner Jugend nichts mehr, als diesen mir so fern erscheinenden, einzigen auf mich zugeschnittenen Fleck ausfindig machen, um darauf meine Zukunft zu errichten. Bis heute habe ich ihn nicht gefunden. Was sich in den Jahren entwickelte, war eine Aneinanderreihung von Zufällen, die ich bereit war zuzulassen. Früher sagte meine Großmutter: „Es spielt keine Rolle, was du für eine Arbeit machst“ und: „Arbeit muss keinen Spaß machen“. Ich schüttelte damals den Kopf, denn genau darauf schien es mir anzukommen: eine für mich erfüllende, zu mir passende Tätigkeit zu finden. Doch damit blockierte ich jegliche Entwicklung. Indem ich alles abwehrte, was mir nicht richtig erschien, gelangte ich nicht näher an mein Ziel heran, sondern stand auf der Stelle. II Bevor ich mich fand, war ich glücklicher. Vielleicht fand ich mich auch gar nicht, sondern glaubte es nur, mich in meinem Innern zu spüren, nannte lediglich die Summe meiner Vorlieben und Abneigungen mich selbst. Ich konnte mich nicht in die Welt einbringen, hatte nur plötzlich ein Gefühl, nicht dazuzugehören. III Wahrscheinlich bin ich nur ein flüchtiger Moment, eine Annäherung an etwas, das mir noch fremd ist. Vielleicht breche ich immer mehr hervor, während ich scheinbar belanglose Dinge verrichte: arbeiten, um leben zu können, schlafen, duschen, den Staub vom Bücherregal wischen. Wie wenig bleibt dazwischen, was nicht flüchtig, ohne Bedeutung ist? Und doch müssen wir uns immer weiter durch den Kreislauf drehen. Ob er uns herausschleift, am Ende – wir wissen es nicht. IV Mag sein, dass jede Tätigkeit ein Schleifstein ist, mal besser, mal schlechter. Vielleicht setzen sie an unterschiedlichen Stellen an. Was ist das schon, „richtig“ oder „falsch“. Ich glaube, es kommt auf die Bewegung an, denn nur dadurch entsteht eine Reibung. Aber „richtiges Leben“? Versuchen, taumeln, aufstehen – sich durchschlängeln, vielleicht ist es das, was zählt.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/leben-dieses-seltsame-ding/1627734
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L.Giannani
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Ein kleiner Hilferuf!
Komm Sommer! Komm schnell und rette uns!
Es wird aufgewacht und nachgedacht. Hinterfragt und überdacht. Aufgepasst und neugemacht. Helligkeit macht bereit für allzeit Neuzeit, Offenheit und Gesundheit! Vorbei dem grauen Schmaus, raus aus dem Haus, ab aufs Aufgedachte, ran ans Eingemachte. Weg mit Deck und Wärmekissen, Mützen werden abgerissen, Handschuh weggeschmissen! Raus mit nackter Haut und gut gelaunt, gehts über die Straßen, rein in die Gassen, einfach alles liegen lassen und neu beschaffen. Das ist das frohe Sonnenkind, was nach dir ruft: Komm Sommer! Komm schnell und rette uns! Tags: Sehnsucht
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sehen
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Katla
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Von Islandpferde reitenden Teenagern
Eine Lach- und Sachgeschichte über den ganz normalen Teenager-Wahnsinn.
Das ist Billy Grünkern. Billy Grünkern ist 14. Und sie ist ein Mädchen. Wie 99,9 % aller reitenden Teenager. Billy Grünkern reitet schon seit 4 Jahren! Und hat ihrer Meinung nach damit mindestens das Niveau von Jolly Schrenk erreicht. Und sie hat seit einem Jahr ein eigenes Pflegepferd, das "Brynja" heißt, Sommerekzem hat und nur Schweinepass geht. Aber Brynja ist ja sooooo süß, denn sie lässt geduldig die stundenlangen Putzorgien über sich ergehen, die Billy vorzugsweise mit ihrem pinkfarbenen Putzset "Alles drin" zelebriert. Klingt komisch, gibts aber bei Loesdau: "Putzset (allein die Schreibweise!) im Rucksack, eine pfiffige und besonders praktische Idee für reitbegeisterte Kids! Dieser Rucksack besitzt verstellbare Schulterriemen und einen zusätzlichen Tragegriff. Übrigens: für Handschuhe, Leckerlies oder das pinkfarbene Halfer mit den hellblauen Ponys ist noch genügend Platz vorhanden, 6-teilig, 8,95 Euro!" Leider ist von Brynjas Mähne nicht mehr viel vorhanden, denn das Sommerekzem hat fast ganze Arbeit geleistet und die restlichen Haare sind in Billys Bemühen draufgegangen, sie in eine echte Pferdefrisur mit Zöpfchen und rosa Gummibändern zu verwandeln. Aber das stört Billy ganz und gar nicht und sie macht das, was reitende Teenager am besten können: nämlich sabbeln, bis der Arzt kommt! Während Brynja auf Hochglanz gebracht wird, tauscht Billy Neu- und Weisheiten mit ihren Stallkolleginnen aus. Da wird darüber diskutiert, dass "die Mandy" ja sooo doof ist und arrogant und zickig, weil sie einen verächtlichen Blick auf das teure "Hockboldtshof-Sweatshirt" (89 Euro, reine Baumwolle) geworfen und gemeint hat, Billy solle ihr Geld lieber in Reitstunden investieren. "Die ist doch nur neidisch!", wehrt die Freundin "Tindur" (die eigentlich Marlene heisst) ab und erntet damit einen dankbaren Blick von Billy. Der neue Reitlehrer ist auch "total asich", nachdem er letzte Woche noch "sooo süüüß" war. Mittlerweile hat er Billy nämlich mal angebrüllt, weil diese ihre Brynja auf der Weide zwischen der Herde am Zaun angebunden hatte und sie gefüttert hatte. "Sowas kann man ja auch nett sagen", beschwert sie sich bei Tindur. Und so geht das Geplapper munter weiter und wird nur unterbrochen, als Didi, der stalleigene, zwei- bzw. dreibeinige Isländer vorbei schlendert. Lässig winkt er mit der Hand (ohne die Mädels auch nur eines Blickes zu würdigen) und lässt Billy und Tindur bis an die Haarspitzen rot anlaufen. Klingt komisch, ist aber so. Nachdem Brynja nun aber glänzt wie eine Speckschwarte und mit einer Frisur darsteht, mit der ein durchschnittlich vernunftsbegabter Mensch niemals aus dem Haus gehen würde, fällt Billy auf, dass sie noch über eine Stunde Zeit hat bis zur Reitstunde. Und so macht sie das, was reitende Teenager am Zweitbesten können: schwärmen. Während sie auf die nächste Reitstunde wartet, betet sie an ihrem Schrein, den sie sich auf dem Heuboden gebaut hat, Orlando Bloom, Elijah Woods oder gern auch Justin Timberlake und/oder Daniel Kübelböck an. Dazu zündet sie sich eine Kerze an, ganz in perfekter Ignoranz des Umstandes vom mehreren Tonnen trockenen, gut brennbaren Materials umgeben zu sein. Die Gegenwart des Schwarms - selbst nur auf Bravo-Papier - führt offenbar dazu, dass das Gehirn des weiblichen Teenagers mit Hormonen überschwemmt wird, die verantwortungsbewusstes Handeln völlig unmöglich machen. Und so knutscht Billy Weizenkeim das "Orli"-Poster aus der Bravo ab. Dort, wo Orlandos Lippen mal waren, ist mittlerweile ein Loch, Billys Begeisterung tut das jedoch keinen Abbruch. Und während sie im Kerzenschein gedanklich mit ihrem Schwarm Kinder zeugt, macht sich Brynja auf dem Hof selbstständig. (Das mit dem Anbindeknoten hat Billy noch nicht so drauf.) Die Stute taucht plötzlich im Garten des Hofbesitzers auf und lässt dessen Frau in Raserei verfallen und wüste Verwünschungen ausstoßen. (Warum nur, das kann man doch auch netter sagen!) Billy wird also unsanft aus ihren Träumen gerissen, schafft es grad noch, die Kerze auszupusten und krabbelt blitzschnell runter vom Heuboden. Unten angekommen gerät sie sofort in die Fänge von Frau Roggenkeim und wird (völlig zu Unrecht, wie Billy findet) derbe ausgeschimpft. Und dann macht Billy etwas, das sie - hinter sabbeln und schwärmen - am drittbesten kann: Flennen. Heulend läuft sie ihrer Mutter in die Arme, die gerade auf den Hof gefahren kommt und stammelt: "Hi hlöde hnau Hnoggenheim, haab hnich hnoll uuaaauauauaaaäää..." Klingt komisch und ist auch so. Denn Mutter Grünkern kennt ihre Tochter und kann sich nur mühsam ein Grinsen verkneifen, weiss sie doch, dass Billy diesen Zwischenfall nutzen wird, wieder von dem "eigenen Pferd" anzufangen, das sie "unbedingt" braucht. Frau Grünkern weiss aber auch, dass ihre Tochter in zwei Jahren 16 wird und sich garantiert um andere Dinge kümmern wird, als um ihr eigenes Pferd. Zum Beispiel um den Nachbarsjungen Malte, der jetzt noch von ihr als "blödes Arschloch" tituliert wird, in ein paar Monaten jedoch plötzlich "echt cool" wird. Und so tröstet Frau Grünkern ihre Tochter mit den Worten: "O.k, dann fahren wir jetzt nach Hause." Blitzschnell stellt Billy daraufhin den kontrollierten Tränenfluss ein und begibt sich mit Brynja in die Reitbahn um den Unterricht zu geniessen. Zuhause dann schlüpft sie in ihre "Pantoffeln mit Pferdekopf: Streicheleinheiten für die Füße, Farbe beige, 9,95 Euro", zieht ihren "Schlafanzug "Sweet Harmony": Favorit ihres Kindes; mit farbliche abgestimmter Borte und lustigem Fohlenmotiv, hellblau/pink, 22,95 Euro" an und schlüpft unter ihre Feinbiber-Bettwäche "Stute mit Fohlen", 100 % Baumwolle, 25,95 Euro und bettet ihren Kopf auf das Kissen "steigender Friese" (ein besonders schönes Druck-Motiv mit imposantem, steigendem Friesenhengst, 15,95 Euro), knipst ihre Nachttischlampe mit Pferdemotiv (Motiv, Pferd am Zaun, Pony, Fohlen - bitte angeben, 12,95 Euro) aus und sinkt in einen Traum: Dort zieht sie mit Justin Timberlake nach Island, züchtet schwarze Hengste und wird eine berühmte Schauspielerin. "Wichtige Links zu diesem Text" Billy Weizenkeim
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/von-islandpferde-reitenden-teenagern/643260
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sehen
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Puenkar
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Scherben und andere Trigger
Da stehst du da die Scherben vor dir, rauchst noch eine Zigarette während dir eigentlich klar wird, dass die Scherben vor dir, alles für dich waren
Da stehst du da die Scherben vor dir, rauchst noch eine Zigarette während dir eigentlich klar wird, dass die Scherben vor dir, alles für dich waren und Erinnerung das einzige ist was bleibt, denn es gibt kein zurück, gibt es nie, es gibt nur ein "in etwa so wie damals", denn Zeitreisen, sind noch nicht  möglich und dir geht die Kraft langsam aber sicher zur Neige. Du fühlst dass du schon näher am Abgrund stehst ohne dass du  auf ihn zugelaufen wärst, er kommt einfach von allein immer näher und das Sicherungsseil wird dich gnadenlos im Stich lassen. Wer kommt schon auf die Idee, Aktenkoffer mit Gefühlen auf die Bank zu bringen, wieso sollte ich die auch für schlechte Zeiten dort einlagern. Es gibt keine schlechten Zeiten, nur schlechte Vorbereitung. Ja ja, n Scheiß, man kann nicht immer im Leben auf alles vorbereitet sein, wer im Leben auf alles vorbereitet ist kann doch nie aus sich raus gehen, wirklich das Leben fühlen, wirklich lieben. Immer auf Nummer sicher. Naja aber die werden auch nie verletzt, sitzen nicht da und fühlen sich von der Welt verlassen. Der Sinn des Lebens ist leben, aber dass Leben immer heißt, Glasscherben zu fressen, nur um danach zu sehen wieviel Blut man spuckt, das konnte ich noch nie wirklich leiden. Alles nur, weil dir dein Glas zu Boden fällt und da wird dir all das bewusst. Ich schnippe die Kippe weg räum die Scherben weg und denke mir nur, warum es nicht auch so einfach ist die Scherben deines eigenen Lebens zusammen zu räumen.
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liebe
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smarties
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Brockenhaus.
Du fehlst mir. Das hab ich heute gemerkt. An einem Sonntag im Dezember.
Ich sitze vor dem kleinen Fenster, oben im Baumhaus. Das gedämpfte Licht der Lichterkette passt zur Stimmung. Ich bin eingewickelt in die weisse Ikea-Decke, die ich mir immer zur Hilfe genommen hab, wenn du mal wieder die Bettdecke für dich beansprucht hast. Philipp Poisels weiche Stimme rieselt aus meinem Laptop und das THC in meinen Mund. Phillip Poisel, der hat uns irgendwie begleitet.. von „hey schönes Mädchen …“ über „ich stell dich vor meine Mitte“ bis schliesslich hin zu „weisst du eigentlich wie viel ich rauche, seit dem du weg bist.“ Die Kerze vor dem Fenster flackert. Es regnet draussen und winden tut‘s anscheinend auch. Es ist Winter und ich dachte du würdest hier sein, mit mir in ein neues Jahr oder so. Die Kerze steckt im grünen Brockenhaus-Teil, dass ich dir mal so stolz präsentiert hab. Es zeichnet immer noch dieselben tollen Muster an die Wand. Nur du, du hast aufgehört zu zeichnen, von heute auf morgen. Hast den Stift, kaum angesetzt schon wieder hingeschmissen. Das ist schon okey – „Aber schön ist es nicht ohne dich“. Ich lieg jetzt im Bett, die Kerze hab ich nicht ausgelöscht, das war der Wind. Es brannten immer viele Kerzen wenn du hier warst. Wir sind dann eingeschlafen und ich hab sie irgendwann am Morgen ausgemacht. Ich war oft wach, wenn du geschlafen hast. Das grüne Ding aus dem Brockenhaus. Es begeistert mich immer noch. Und irgendwie fühl ich mich heute wie ein altes kaputtes Möbelstück das dort so verloren rumsteht, nur ohne diesen wundertollen Vintage-Touch. Der hat dir gefehlt, nicht wahr? Irgendwo tropft Regenwasser auf Blech und das Geräusch ist kaum auszuhalten, so ähnlich wie das Gefühl in mir. Du fehlst mir. Das hab ich heute gemerkt. An einem Sonntag im Dezember.
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RAZim
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Hand auf den Augen
Ein 'Fick Dich' ging mir schon immer leichter über die Lippen, als ein 'Ich liebe Dich'.
Ich bin von Natur aus eher der skeptische, misstrauische Typ. Einer der sich Sorgen über ungelegte Eier macht und stets das Schlimmste erwartet. Nachdenkend und grübelnd über die Vergangenheit und Zukunft verpasse ich dabei oft die Gegenwart und Momente, die im Volksmund Glück genannt werden. Hinzu kommt, dass ich, seit ich denken kann, stets Gründe finde, Menschen zu hassen, anstatt mein Herz ein wenig zu öffnen. Paradoxerweise bin ich trotzdem äußerst beliebt. Ein Dilemma. Nun ist es sicher nicht so, als ob sich das grundlegend geändert hätte und mein innerer pessimistischer Misanthrop völlig verschwunden wäre. Doch die Momente, in denen er schweigt werden länger und kommen häufiger. Mir wird dann zwar oft bewusst, was ich bisher verpasst habe, doch die Freude überwiegt. Wer hätte gedacht, dass eine einfache Berührung ausreichen würde, die bleierne Decke anzuheben. Als du an einem der dunkelsten Tage des Jahres deine Hand auf meine Augen legtest und ich mich frei fühlte.
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liebe
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KrissiBee
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Wann?
wann wird es besser, wann wird es gut?
Zerschmetter die Glut Wann wird es endlich gut? Zerrissenheit im Herzen Sinnlose Schmerzen Elende Gewissheit, die quält Was ist es, das wirklich zählt? Angst vor der Zukunft, gefangen im Hier Feuer im Herzen, die Gedanken bei dir Sorgen verschwimmen in Verwirrung der Tage Qualvolle Träume kreisen um die eine Frage Tränen trocknen nicht Verborgen im Blick, dein Gesicht Schicksal verhindert den Willen der Vernunft auf immer Unerträgliche Leere macht das Leid nur noch schlimmer Versprechen auf ewig hab ich gegeben Und doch kommt es anders - so ist das Leben Ziellose Pläne umgeben von Wut Wann wird es besser, wann wird es gut?
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erwachsen-werden
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Fieseise
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Helden und Menschen
We don't need another Hero
„Du Eichhörnchen!“, rief mein Patenkind und blickte resigniert gen Himmel um seiner Verzweiflung über meine Torwartfähigkeiten mehr Ausdruck zu verleihen. Einmal schlecht gehalten, zackbumm, from hero to squirrel. Die Urteile von Vierjährigen fallen schnell und hart aus, sind aber nicht endgültig. Ein wenig Ausdauer beim Schaukelanschubsen reichte aus, um mich zu rehabilitieren. Kinder sind leicht zu begeistern, erschaffen Helden und stürzen sie wieder. Mit zunehmend kritischem Blick verschwanden die Helden von der Bildfläche und machten Platz für Freunde, Vorbilder und Menschen, die ich einer Eigenschaft oder Fähigkeit wegen bewundere. Die Zeit, jemanden auf ein Podest zu heben, ist für mich vorbei. Ich habe begriffen, dass andere Menschen nicht nur existieren, um mir das Leben zu verschönern, sondern auch Fehler machen ( In diesem Text verwende ich das Wort „Fehler“ für Handlungsweisen, die für mich subjektiv und nach individuellem Ermessen auf einer oder mehreren Ebenen nicht richtig sind. Es geht mir nicht um eine Wertung des Verhaltens, sondern den Umgang damit. Geneigter Leser möge es beim Kundtun seiner Meinung ebenso handhaben ). Vieles kann durch Gespräche und Perspektivwechsel geklärt werden, allerdings nur, wenn beidseitige Bereitschaft dazu besteht. Anderes bleibt im Raum stehen, summiert sich oder vergrößert durch Wiederholung seine Reibungsfläche. Ein Mann, den ich seiner Eloquenz wegen sehr schätzte, nutzte selbige anmaßend bis unverschämt gegenüber dem Personal von Cafés und Supermärkten. Darauf angesprochen behauptete er, das nicht so wahr zu nehmen. Keine böse Absicht also, auf den zweiten Blick allerdings legte dieses Verhalten für mich ein Weltbild frei, mit dem ich nicht zurecht kam und an dem letztlich auch die Freundschaft scheiterte. Neben diesen kleineren Fehlern, die erst in der Summe stören, gibt es auch die großen, von denen einer ausreicht. Vertrauensbrüche, Angriffe, Gewalt sind für mich Gründe, eine Freundschaft zumindest gründlich zu überdenken. Wie aber reagiere ich, wenn die geschätzte Person diese Verhaltensweisen nicht mir, sondern einem Dritten gegenüber an den Tag legt? Wer garantiert, dass ein Mensch, der Geheimnisse eines Anderen weitertratscht, meine respektiert? Wie sicher kann ich sein, dass jemand, der es sich zur Gewohnheit gemacht hat, auf Menschen herabzublicken, mit mir auf Augenhöhe bleibt? Diese Augenhöhe fällt bei Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, sowieso weg. Persönliches rutscht in den Hintergrund angesichts von Werk oder Leistung. Ganz verdrängen kann ich es aber nicht. Ich mag die Geschichten von Francis dem cleveren Kater. Sie zu lesen bereitet mir neuerdings aber Schwierigkeiten, weil mir das neue, weniger schöne Werk seines Schöpfers Akif Pirinçci nicht aus dem Kopf geht. Ähnliche Probleme habe ich mit der Mad Max Trilogie und Mel Gibson. R. Kelly, Charlie Chaplin, Tom Cruise, die Liste von Künstlern, die nicht immer ihrer Arbeit wegen in der Kritik stehen, ist lang. Habt ihr schon einmal einen Helden an die Realität verloren? Wie geht ihr damit um? Seid ihr in der Lage, zwischen der Beziehung und anderen gegenüber gezeigtem negativen Verhalten zu differenzieren und klare Grenzen zu ziehen, oder belastet es Freundschaften dauerhaft? Ist es euch möglich, das Werk eines Künstlers zu bewundern und dessen Persönlichkeit, resp. das, was er davon zeigt, außer Acht zu lassen? Ist es überhaupt fair, diese Gedanken einzubeziehen, oder sollte man hier trennen? Dies ist ein NUT. Wenn ihr auch eins schreiben wollt, hier steht, wie es funktioniert.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/helden-und-menschen/1448220
https://web.archive.org/web/20140905130808/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/helden-und-menschen/1448220
fuehlen
erwachsen-werden
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aniway
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Zurückbleibenbitte
Du liegst auf dem Bett, Lider geschlossen und dahinter spielen deine Augen einen ziemlich schmissigen Rocksong.
Der Tag klappert dir durch die Ohren, es schallt "Zurückbleibenbitte" vom großen Wachbleiben-Zug und du willst ja auch, aber kannst es nicht, du springst, obwohl der Signalton schon tönt, quetschst dich durch die Türen und spürst die Blicke. Du fährst im Affenzahn durch die letzten Tage und Ereignisse, nicht wirklich U1, mehr so U9 und du hältst nur sporadisch an wichtigen Stationen. Wie wichtig sie sind, weisst du nicht, vielleicht sind sie es gar nicht und einfach nur zufällig. Du liegst auf dem Bett, Lider geschlossen und dahinter spielen deine Augen einen ziemlich schmissigen Rocksong, sie hüpfen hin und her und können nicht mal still stehen. Du guckst aus dem Fenster der U-Bahn, seitwärts, so dass du nichts fixieren kannst, dein Blick hüpft also von rechts nach links, von links wieder zurück und ab und an siehst du auch dich selbst als Spiegelbild, wenn du die Augen scharf stellst und dann auch schon wieder den flitzenden Tunnel dahinter. So durchlebst du alles nochmal, Revue, du siehst deine Freunde und ihr Glück, dass ungefähr einen Meter groß ist und in der Babywanne vor sich hinplanscht. Du siehst beide am Herd stehen und dir fällt plötzlich auf, dass das Glück auch zwei Beutel Reis sind, die zehn Minuten kochen müssen. Das Glück ist ein Platz auf der Couch. Dir fallen Gesprächsfetzen ein, geschrieben und gesprochen und dass du bemerkt hast, dass deine eine Hand anders aussieht, als die andere, denn die eine tippt nur und die andere schiebt auch noch die Maus. Komisch eigentlich, wieso ist das denn so, warum steht das hier so ab, du bist doch nicht mal und doch schon fast dreissig. Und du fühlst dich wie die Hände, die eine Hälfte ist dein Zuhause, die andere der Job und obwohl sie ein und dasselbe sind, wachsen sie unterschiedlich und auch in verschiedene Richtungen, manchmal. Jetzt bloß nicht auf das Gedankenkarussell mit dem hässlichen Clown aufsteigen, du willst eigentlich schlafen, doch die U9 ist erst stadtmittig, da ist noch viel Platz für Fahrt, nach vorn und nach hinten und Umsteigen geht ja auch noch. Also verdrängst du lieber ein bisschen, dass nicht das ganze Gras auf deiner Wiese grün ist, dass es da auch Ärger gibt und ein paar Mißverständnisse, denn dafür hast du jetzt irgendwie keinen Nerv. Also fährst du schnell weiter, kannst ja morgen wieder nett sein und überhaupt ist das ja auch nicht deine Schuld, Nachgeben ist eben nicht immer ein Schritt nach vorn. Du verlierst dich in den Bildern und dem Lachen, alles, was so vor deinem Gehirnzug vorbeischnellt und findest dich wieder in genauer Betrachtung des Blumenkohls, den du vorgestern geschnitten hast. Als es dir auffällt, fragst du dich, warum dir ausgerechnet das jetzt einfällt, das macht doch gar keinen Sinn, den Blumenkohl zu reflektieren. Nun schlaf doch endlich ein, wenn du jetzt auf die Uhr schaust, war sie sicher schon wieder zwei Stunden schneller als du, also halt doch einfach an, steig aus und geh nach Hause ins Jetzt. Während du dich dazu zwingst, schläfst du ein und merkst es nicht einmal. Das tust du erst, wenn du morgens aufwachst, weil der Wecker sagt, es sei nun mal Zeit, du hattest jetzt lange genug die Augen zu, auch wenn sie genauso lange genug in der U9 waren und hin und her hüpften und drei Tage wach waren. Tags: Ich, schlaflos, Tag, Nacht und Nebel
http://www.neon.de/artikel/wissen/alltag/zurueckbleibenbitte/1006150
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lisellotte
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Mit dir einschlafen
Wir werden betrunken in mein WG-Zimmer stolpern. Warmen Weißwein auf meiner Fensterbank, mit Blick über die Hauptstraße, trinken.
Unsere verschwitzten Körper lösen sich voneinander. Still liegen wir nebeneinander. Mein Herz pocht so stark dass es in meinen Ohren dröhnt. Dein Atem ist ein paar Zentimeter von mir entfernt, so laut um ihn einzufangen. Da liegen wir nun schweigend und lassen den vergangenen Moment auf uns wirken. Du brichst mit der Situation und kramst nach der Wasserflasche auf dem Nachtisch „Durst?“. Ich nicke. „Magst du noch eine rauchen?“, frage ich. Die Zigaretten glühen verlassen in der Luft. Könnte man sie als Synonym für zwei einsame Herzen beschreiben, die zusammen einfach besser aussehen oder wäre das vermessen? Du grinst mich an und ich weiß, dass du wieder kommen wirst. Und das ich dich reinlassen werde. Nicht in mein Herz, aber in mein Bett. Wir werden betrunken in mein WG-Zimmer stolpern. Warmen Weißwein auf meiner Fensterbank, mit Blick über die Hauptstraße, trinken und uns fragen, wohin diese ganzen Menschen so früh am Morgen wohl wollen. In diesen Momenten höre ich dir sehr gerne zu. Du kannst sehr geschwollen psychologisch reden. Irgendwann küsst du mich und wir klettern in mein Bett. Begierig ziehen wir uns die Kleider aus und vögeln. Letztens hast du mir dabei ganz liebevoll auf meine Schulter und meinen Hals geküsst. Aber wo hört schon der Unterschied zwischen lieben und ficken auf? Und dann kommt da der Moment, in dem du grinsend nach der Zigarette neben mir liegst und ich weiß, dass du wieder kommen wirst. Ich drehe mich auf die Seite. Du kuschelst dich an mich und legst deinen Arm über meinen Körper. Dann fühle ich mich kurz zu Hause. Zu Hause angekommen, um mit dir einzuschlafen.
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https://web.archive.org/web/20161206194134/http://www.neon.de/artikel/fuehlen/sex/mit-dir-einschlafen/1465779
fuehlen
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Eva_Novna
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"Es fehlt an Dramatik"
Auf der beruflichen Überholspur und wieder zurück
Eigentlich wollte ich kürzlich mein erstes Buch veröffentlichen. Das Manuskript war fertig, von Lektoren gelesen und zum Drucken bereit. Ich war glücklich! Nicht nur, weil ich mein erstes Buch geschrieben habe, sondern, weil es die Erzählung einer Akademikerin war, auf der verzweifelten Suche nach einem richtigen Job und sogar einem tollen Happy End. Ja, es war irgendwie meine persönliche Geschichte. Und ja, so toll es auch klingen mag, es gibt kein Happy End, nicht im realen Leben! Anfangs wollte ich einfach nur meine Erfahrungen verarbeiten. Ich zog von Stadt zu Stadt, immer dem Job hinterher und endschied mich diese niederzuschreiben. Einen guten Freund zum Kaffeetrinken und Erzählen hatte ich in dieser Zeit noch nicht. Wie sollte ich auch auf die Schnelle jemanden kennenlernen, wenn es sowieso in Kürze wieder hieß, die Sachen zu packen und weiterzuziehen. So ließ ich meine Umzugskartons manchmal unausgepackt, aber der Laptop und meine Tasse Kaffee waren immer bereit für mich und meine Eindrücke! Als ich nach exakt einem Jahr endlich eine unbefristete Vollzeitstelle gefunden habe - eigenartigerweise in der Einzelhandelsbranche - beendete ich mein Werk mit einem selbstgefälligen Grinsen im Gesicht und dem Gefühl einer wunderbaren Errungenschaft. Ich habe es geschafft! Ich gehöre zu den wenigen Erwerbstätigen, trotz geisteswissenschaftlichem Studium! Die Vollzeitstelle verlangte mir meine ganze Freizeit ab. Ich machte Überstunden und arbeitete „freiwillig“ von zuhause weiter, nur um mich gut vorbereitet zu fühlen. Und ich hatte das Gefühl, die Mühe lohnt sich! Und so verdrängte ich die Bearbeitung meines Manuskripts zu einem Buch und konzentrierte mich lieber auf meine derzeitige Karriere. Eigentlich drehte sich alles nur um diese Stelle. Ich passte meine Hobbys an die berufliche Erwartung hoher Flexibilität an und vernachlässigte es, soziale Kontakte zu pflegen. Mein Handy war stets an, ich war immer für den Beruf erreichbar (und für Privates zu beschäftigt) und sprang mindestens alle zwei Wochen für irgendeinen krankgewordenen Mitarbeiter ein. In nur wenigen Monaten dann wurde ich sogar gefragt, ob ich stellvertretende Filialleiterin werden wolle. Was für eine Chance - und was für ein Fluch zugleich (das weiß man dann natürlich erst im Nachhinein)! Kurzerhand: Nach einem weiteren Jahr, nun als Assistent Manager, wurde mir klar, dass ich den Schlussteil meiner Erzählung eigentlich vollständig umschreiben muss! Von wegen Happy End und Geisteswissenschaftler schaffen den Quereinstieg in die Berufswelt! Ich wurde so unzufrieden, dass ich schnellstmöglich wieder meine alte Position zurückhaben wollte. Alle waren geschockt und keiner vermutete mein Unbehagen. Selbst ich wusste nicht, woher meine plötzliche Abwehr und Demotivation kam. Ich hatte nur noch das Gefühl ausgebrannt zu sein. Nichts ging mehr. Doch Krankschreiben wollte ich mich nicht. Ich ließ es mir nicht anmerken, doch ich wurde von Woche zu Woche nervöser und angespannter. Ich schlief kaum noch und wurde emotional instabil. Herzstiche, Alpträume, Heulkrämpfe. Ich vermutete anfangs noch, ich bräuchte nur mal wieder Urlaub. Drei Wochen lang hatte ich dann zum ersten Mal gründlich Zeit zum nachdenken. Ich fühlte mich plötzlich von allen Ketten gelöst. Gedankenfreiheit, die Verfügbarkeit von Zeit - und ja, da draußen passiert das wahre Leben! Mein Gott, der Fulltimejob nahm mich so sehr ein, dass ich während der ganzen Zeit nicht einmal mehr zu einem klaren Gedanken kam. Und rückblickend? Was habe ich die ganze Zeit eigentlich gemacht? Gearbeitet, geschlafen und ??? Nach dem Urlaub war ich mir sicher: Ich bat um Rücktritt (zu meiner alten Position). Aber es ging nicht mehr! Ich konnte nicht einfach zurück und so tun, als wäre nie etwas gewesen. So zog ich die Konsequenz, nahm meinen ganzen Mut zusammen und reichte meine Kündigung ein. Ich wurde von heute auf morgen erneut arbeitssuchend. Wie bescheuert bin ich eigentlich? Was ging in meinem Kopf vor? Eine unbefristete Vollzeitstelle im Management! Kann ich mir das erlauben? Wer denke ich eigentlich, wer ich bin? Muss ich mir wirklich Vorwürfe machen, weil ich die Notbremse gezogen habe? Oder habe ich einfach kein Durchhaltevermögen? Was ist mein Problem, was ist mein Plan B und könnte wohlmöglich ein tiefliegender Grund die Ursache meines Verhaltens sein? Eigentlich, so naiv ich es mir manchmal vorstelle, müsste ich bei meinen Erfahrungen schnell eine neue Stelle auf dem Arbeitsmarkt finden. Denke ich. Doch jede Absage ist ein Schlag ins Gesicht! Hier hast Du es, nicht anders verdient, was fällt Dir ein! Nicht einmal dankbar gewesen für das, was Du hattest! Aber tickt die Arbeitswelt wirklich so? Darf man heute keine Fehler mehr machen? Habe ich überhaupt einen Fehler begangen, oder war es eine instinktive Schutzreaktion? Ich gebe zu, wenn ich manchmal eine bestimmte Sache ändern möchte, muss es sofort passieren! Ich bin so überzeugt davon, dass ich in dem Moment vielleicht unüberlegt oder viel zu spontan handele und dann stecke ich plötzlich in einer ausweglos erscheinenden Situation (mal nebenbei bemerkt, in der Arbeitswelt wurde ich oft für meine Spontanität und den aktiven Handlungsdrang getadelt, wie ironisch das jetzt wirkt). Zurück zur Ausgangssituation: Dass nicht alles wie in einem wunderbaren Märchen verläuft, ist mir klar. Ich brauche mich nur umzuschauen. Meine Geschichte ist heute nichts Besonderes! Wie viele ähnliche Stories habe ich mir mittlerweile angehört und am Ende sitzen wir doch alle im selben Boot und erzählen uns dieselbe Story. Ich komme mir vor wie eine Hochstaplerin oder eingebildete Kuh. Für wen halte ich mich? Warum sollte ausgerechnet mein, nennen wir es Lebensabschnitt, andere interessieren? Ein Lektor antwortete einmal auf mein zugesandtes Manuskript, was ja so gut wie nie vorkommt, wenn der Verlag nicht interessiert ist. Er fragte ehrlich und offen, wo denn da die Dramatik sei? Meine Handlung wäre alltäglich, nichts Besonderes. Jeder geistes- und sozialwissenschaftliche Akademiker sucht erst Mal eine Weile, bis er eine Anstellung findet. Ob sie dann zufriedenstellend ist, bleibt dahingestellt. Anders gefragt, wer ist heute denn überhaupt mit seiner momentanen beruflichen Situation tatsächlich zufrieden? Ich frage weiter: Müssen wir das hinnehmen (obwohl der Job mehr als die Hälfte unseres Lebens einnimmt), dass die Arbeit nun mal primär zum Geldverdienen sei und eben nicht immer erfüllen könne?!? Wir sind eine weitgereifte Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Müssen wir uns trotzdem mit der Einbahnstraße unserer Karriere einfach zufriedengeben und uns damit abfinden, dass wir wohlmöglich irgendwann nicht mehr wenden können? Der Lektor empfiehl, ich solle es vielleicht mit einer eingebauten verzwickten Liebesgeschichte probieren, more Drama, Baby! Aber das bin nicht ich. Es gehe in meiner Geschichte um die Suche nach einem Job und nicht die Scheidung von einem fremdgehenden Ehemann. Es soll ehrlich sein, denn es geht um Realität! Ist es nicht dramatisch genug, dass ich sichtlich ein Job-Problem habe? Was befähigt einen, die Trennung von einem Partner gewichtiger zu werten, als die problematische Jobsituation. Nur um das klarzustellen, generell habe ich kein Problem mit dem „Arbeiten“ an sich. Schließlich habe ich noch nie Arbeitslosengeld beantragt oder andere staatliche Hilfen bezogen. Auch meine Eltern sind mir mit ihrem Fuffy zu Weihnachten und Geburtstag auch keine große Hilfe. Während ich einen Job nachgehe, auch wenn das jetzt wieder total hochmütig klingt, dann bin tatsächlich eine 1a. Worin liegt dann das Problem? Eigentlich bin ich eher ein Arbeitstier und alles deutet mehr auf eine Arbeitssucht hin. Ich liebe es mit meiner Anstrengung zu etwas beizutragen und Erfolge zu verzeichnen. Die letzten Arbeitgeber nannten mich „etwas Besonderes“ oder „einen Glückstreffer“. Sie ziehen Probezeiten vor, nur um mich zu halten. Die meisten sind geschockt, wenn ich dann plötzlich doch die Kündigung einreiche. Ich bekomme tolle Arbeitszeugnisse und erzähle irgendwas von persönlicher Weiterentwicklung und beruflicher Umorientierung, blabla. Aber ich sage nie, was der tatsächliche Grund ist (vielleicht auch, weil ich selbst nicht weiß, was letzten Endes die Ursache ist). Nun habe ich meinen dramatischen Bogen wieder drin und ich bin gespannt, ob es doch noch zu einem Happy End kommt? Tags: Karriere, Happy End, Managment, Jobsuche, Drama, Burn Out, Kündigung, Geisteswissenschaft, Erfolg, Misserfolg
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sehen
gesellschaft
1,041,655
1,170,074,280
Mara_Braun
http://www.neon.de/user/Mara_Braun
Das Runde muss ins Eckige
Hurra, die quälend lange Winterpause ist vorbei und es wird endlich wieder gekickt.
Wer sich bisher seit der WM keinen Schal mehr um den Hals gehängt hat, weil er meint, die Bundesliga sei nur was für Profifans, der sollte sich nun schleunigst einen Verein suchen, dessen Farben er künftig mit Stolz durchs Wochenende tragen kann. Fußball ist immer noch wichtig – und vor uns liegt eine spannende zweite Saisonhälfte. An deren Ende wird Bayern München ausnahmsweise mal nicht Deutscher Meister, sondern landet nur auf Platz vier. Dritter wird die neue Generation der Jungen Wilden aus Stuttgart, zweiter Bremen: denen auf der Schlussgeraden Nerven und Stürmer ausgehen, so dass sie es leider nur zum Meister der Herzen schaffen. Die Meisterschaft wird im Jahr eins nach Rudi Assauer auf Schalke gefeiert. Fehlen noch die Absteiger: Gladbach, weil sie auswärts nicht gewinnen und auch daheim nicht stabil sind. Wolfsburg, weil sie eigentlich letzte Saison schon dran gewesen wären. Und Hamburg, weil alles andere ein Wunder wäre – und das Wunder werden stattdessen Kloppos Mainzer vollbringen. Was denkt ihr, wer steigt ab, wer bleibt drin, wohin wandert die Meisterschale?
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Marcc
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Eine andere Welt ist möglich?!
Wenn die so aussehen soll wie die Anti-G8-Proteste bei Heiligendamm, möchte ich bitte die alte behalten.
Die Proteste hatten wenig zu tun mit fundierter Kritik und Originalität. Sehr viel hatten sie hingegen zu tun mit Ressentiments, Paranoia und Selbstgerechtigkeit. Fundierte Kritik. Unsere Vertreter hätten „gefälligst zuzuhören, was wir sagen“, forderte Herbert Grönemeyer. Was bekamen diejenigen, die dazu bereit waren, zu hören? Jeder Jeck durfte sein Steckenpferd in die Manege schicken. Tausende protestierten gegen den Klimawandel, gegen den Niedergang der Geflügelwirtschaft in Kamerun, gegen Ausbeutung in indischen Steinbrüchen, gegen Hunger, gegen Gentechnik, gegen Kriege, gegen Friedensmissionen, gegen die Unterdrückung der Palästinenser, gegen Kapitalismus, gegen CO2, gegen Kernenergie, gegen Gewalt. Okay, würde ein aufmerksam zuhörender Politiker zusammenfassen, ihr seid also dagegen. Aber wofür sind die Protestierer? Da wird’s eng. Die G8 ist ein Symbol, in das all die diffusen Ängste und Probleme projiziert werden können, die Hinz und Kunz so umtreiben. Als wäre das Problem der G8 nicht gerade die Uneinigkeit ihrer Mitglieder, die bestenfalls schwammige Kompromissphrasen zulässt, halluzinieren die Protestierer eine Gruppe von allmächtigen Lenkern und Strippenziehern herbei. Diese, so die unausgesprochene Annahme, könnten das Paradies auf Erden herbeiführen – würden sie nur endlich einmal Raffgier und Egoismus ablegen und auf die Forderungen ihrer Kritiker hören. Zwar wissen viele nicht einmal, wofür G8 steht, aber es ist längst die Chiffre für alles, was schief läuft. G8 ist eine Hausnummer in unübersichtlichen Zeiten – hier wohnt der Teufel, in dessen Fratze der Protestierer alles wiederfindet, was ihm irgendwie unheimlich ist. Der „Block G8“, ein Bündnis kirchlicher und linker Gruppen, brachte dieses simple Weltbild auf den Punkt: „Die Politik der G8 selbst ist Ursache für Hunger, Krieg und Umweltzerstörung. (…) Wir stellen keine Forderungen an die G8, sondern sagen ganz klar ‚Nein’“. Nie war es einfacher, so viel gutes Gewissen für so wenig Substanz zu bekommen. Originalität. Da die Protestbewegung inhaltlich nicht über ein bockiges Dagegen hinauskam, musste sie über die Form der Proteste Aufmerksamkeit erregen – dies bedeutete freilich nicht, dass man nicht hinterher trotzdem über „die Medien“ wettern konnte, die angeblich die „Inhalte“ des Protests mutwillig unterschlagen hätten. In kaum einem Bericht zu den Protesten fehlten die Wörter „bunt“ und „phantasievoll“. Sicher, es braucht einiges an Phantasie, um splitternackt über ein Feld bei Heiligendamm zu marschieren und die verdatterten Polizisten im Chor anzublöken mit Parolen wie: „Wer uns anfasst, ist pervers!“ Klar, wer exzessiv den Clown als ewige Kitschfigur der Obrigkeitskritik in Szene setzt, hat sich das Etikett „bunt“ redlich verdient. Penetrant demaskierten die Clowns mit furchtbar originellen Gesten was auch immer, äfften in bunten Kostümen ihre Mitbürger in Polizeiuniform nach, bis diese peinlich berührt waren. Donnerwetter, da wurde der repressive Charakter des Systems aber mal wieder schonungslos offen gelegt! Weitere Perlen der Originalität: Sich im Volltrottelkostüm einen Wolf gegen Bush und die Amis trommeln und sich danach erstmal bei McDonald’s stärken; ausgerechnet mit Sowjetfahnen in der Hand gegen Armut und Unterdrückung schreiten; guten Gewissens in einem sinnlosen Räuber-und-Gendarm-Spiel zum Zaun durchbrechen, dabei ganze Felder kaputt trampeln und sich dann über Menschen wie den Bauern lustig machen, der sagt: „Wer bezahlt mir das? Die ruinieren hier eine ganze Familie.“ Ressentiments. Wenn es schon Ausdruck edelster Gesinnung sein soll, gegen Krieg, Hunger und Armut zu sein, dann müssten eigentlich auch die Vertreter der G8 dem Lager der Guten zugerechnet werden – schließlich war es das erklärte Ziel ihres Treffens, Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Plagen zu erörtern. Doch so leicht ließen sich die Protestierer natürlich nicht hinters Licht führen und griffen lieber auf bewährte Feindbilder zurück. An erster Stelle wäre der gute, alte Antiamerikanismus zu nennen, der im US-Präsidenten eine bequeme Zielscheibe gefunden hat. Und es durfte auch der Hass auf Israel nicht fehlen. Israel hat zwar mit der G8 nichts zu tun, das Ressentiment aber schließlich auch nichts mit Logik. So wurde der deutsche Vertriebspartner des Baugeräteherstellers Caterpillar zur Zielscheibe von Demonstranten. Der nämlich lieferte Maschinen nach Israel, mit denen seit 1967 „viele Menschen getötet“ und „Oliven- und Obstbäume“ entwurzelt worden seien. Wenn mit Caterpillar-Baggern eine Schule in Afrika gebaut wird, so ist dies hingegen allein Bob und Bono als Verdienst anzurechnen. Und morgen demonstrieren wir gegen den Nahrungsmittelkonzern Nestlé, weil dessen Produkte schließlich auch von vielen bösen Buben gegessen werden. Während im Nahen Osten der Schuldige mal wieder glasklar auszumachen ist, liegen die Dinge anderswo komplizierter. Eine Regierung, die ihre eigene Bevölkerung abschlachtet, kann hunderttausende Tote in der Region Darfur natürlich nicht erklären; zum Glück gibt es Menschen, die auch hier den Überblick nicht verlieren. EU-Ratspräsident Javier Solana sagt: „Darfur ist der erste Konflikt, zu dessen Ursachen im weiteren Sinn auch der Klimawandel zählt.“ Und Bob Geldof, der mit anderen alternden Popstars bestimmt, was für Afrika gut ist, präzisiert: „Die sich ausbreitende Wüste hat mit für den Völkermord gesorgt, der jetzt schon 200.000 Tote forderte“. Und wer für den Klimawandel außer Caterpillar noch verantwortlich ist, wissen wir ja. Paranoia. Anstatt den kakophonen Forderungskatalog der „Bewegung“ mit irgendwelchen Kapuzenbübchen auf einem Marktplatz auszudiskutieren, mauerten sich die feinen G8-Herrschaften in Heiligendamm ein – einen Großteil ihrer Energie mussten die Gipfelteilnehmer darauf verwenden, sich aufdringlicher Gesprächsavancen abgehalfterter Rockopas zu erwehren. Mit der Abschottung fiel natürlich die Option eines direkten Angriffs auf die G8 flach, und es blieb nur noch, sich mit denen begnügen, die ihren Kopf hinhalten mussten: den Tausenden von Polizisten, die ganz versessen darauf waren, ihre Mitbürger zu provozieren und zu knüppeln. Zwar war nur eine Minderheit der Protestler offen gewalttätig, aber darüber, dass die Polizei ein Interesse an Eskalationen gehabt und diese geschürt habe, herrschte überraschende Einigkeit. Eine Frau bei "Spiegel-TV" formulierte den Standardvorwurf: „Wenn da keine Polizisten gestanden hätten, hätte auch keiner Steine geworfen, und dann wär’s hier friedlich abgegangen. Also wollten die es provozieren!“ Warum kommt keiner, um solche Leute zu schütteln und unter die kalte Dusche zu stellen? Dass vermummte Hooligans, die sich ihre Munition schon aus dem Gehsteig brachen, bevor überhaupt ein Polizist in Sicht war, keine Provokation brauchten, musste man doch einfach sehen! Auch herumstehende Polizeiautos waren in der Wahrnehmung einiger Demonstranten bloß eine Falle, denn natürlich konnten viele zornige junge Männer nicht anders als im Testosteronrausch alles zu zerlegen und damit den Vorwand zu liefern, auf den die Uniformierten auf der anderen Seite so sehnsüchtig gewartet hatten. Die Wut auf die Polizei als einzig greifbarer Repräsentantin eines imaginierten „Systems“ war neben dem alle verbindenden dumpfen Dagegen der einzige Kitt, der die Masse der diffus Unzufriedenen irgendwie zusammengehalten hat. Daher werden gern auch Vorwürfe geglaubt wie jener, ein V-Mann der Polizei habe zum Steinewerfen animiert – denn das hätten die Protestierer gern! Freundlich unterstützt werden derlei Spinnereien noch von der Regierung, die es sich nicht nehmen ließ, die David-gegen-Goliath-Phantasien der Selbsterfahrungsgruppe auf dem Festivalgelände durch Tornado-Tiefflüge kräftig anzuheizen. Die Medien, so der Vorwurf vieler Demonstranten, stürzten sich begierig auf Randaleszenen, um den gesamten Protest zu diskreditieren. Beispielhaft für diese Sichtweise steht ein Aufruf „antifaschistischer“ Gruppen zur „Solikundgebung“ in Braunschweig. Es gebe „Versuche von Politik, Polizei, Justiz und Medien den vielfältigen Widerstand gegen die kapitalistische Weltordnung zu spalten und zu kriminalisieren“. Zu Unrecht würden diejenigen kritisiert, die über erlaubte Protestformen hinausgingen und täten, „was sie selbst für notwendig halten, um das Treffen der G8 angemessen zu begleiten“. Trotz solcher verdeckten Aufrufe zur Gewalt, trotz oftmals nur scheinheiliger Distanzierungen der Demonstrationsveranstalter von brandschatzenden Randalierern, trotz dümmlicher Parolen – die Protestierer kamen in den Medien gut weg. Wohlwollend wurde noch der letzte Depp mit „Bush piss off“-Plakat als origineller Weltverbesserer präsentiert. Das Magazin Medien-Monitor machte die eigene Zunft sogar indirekt für Krawalle verantwortlich: Da die Medien sich geweigert hätten, über die Inhalte der Protestierer zu berichten, hätten diese eben nur mit Gewalt auf sich aufmerksam machen können. Künstlern wie Eytan Heller, der das Symbol des Zauns von Heiligendamm zum Anlass nahm, ein freundschaftliches Tennisspiel über die Sicherheitszaun zwischen Israel und Palästina zu zeigen (das freilich von der Armee beendet wird), wurde vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk bescheinigt, vorgemacht zu haben, „dass man gemeinsam etwas bewegen kann“ – woran sich die Politiker auf der anderen Seite des Zauns ruhig mal ein Beispiel nehmen könnten. Dass alles bunt, friedlich und phantasievoll zuging, hatten wir ja schon. Da wirkt es komisch, dass in fast keiner Stellungnahme der Protestierer der Hinweis fehlt, „die Medien“ wollten ihnen Böses. Selbstgerechtigkeit. Sich mit den komplizierten Ursachen weltweiter Probleme auseinanderzusetzen ist schwierig. Sich einen Sündenbock zu suchen und in Festivalatmosphäre mit seinen Kumpels so zu tun, als wüsste man, wie der Hase läuft und sei die Vorhut einer gerechteren Zukunft, ist einfach. Millionen junger Menschen genießen im Sommer Festivals wie Southside, Hurricane oder Rock am Ring. Auf dem Gelände herrscht eine bierselige, enthemmte Stimmung, die einfach schön ist. Man hilft sich gern aus, jeder ist entspannt und gut gelaunt, ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. In den Protestcamps fand all das in übersteigerter Form statt, denn was auf normalen Festivals zum kompletten Glück noch fehlt, gab es in diesen Pfadfinderlagern gratis dazu: einen äußeren Feind, gegen den man sich zusammenkuschelte und das Gewissensdoping, mit seinen billigen Parolen moralisch meilenweit über den Staatschefs der G8 zu stehen. Auf dem Abenteuerspielplatz für junge Erwachsene wurden Wachtürmchen gezimmert, Parolen gepinselt und Bierchen gezischt. Nun müsste dieses Zusammengehörigkeitsgefühl nur noch auf die ganze Welt übertragen werden – und, na klar: Das Einzige, was dem im Wege steht, ist die G8.
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JoanMadou
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Er, ich und die anderen
Letzte Woche sagte mein Freund zu mir, er habe nie gelernt, Sex in einer Beziehung befriedigend zu praktizieren.
Es funktioniert nicht, wenn er die Frau, mit der er schläft, zu sehr mag. Ja, mein Freund. Mein Partner und Lebensgefährte. Stattdessen findet er eine gewisse Form der Ersatzbefriedigung beim Konsum von Pornofilmen, im überteuerten Plausch mit Frauen, die sich vor einer Webcam ausziehen (hallo Anna), im Versenden erotischer Geschichten und E-Mails an Internetbekanntschaften (hallo Sarah) und beim Austausch von MMS, die Bilder von primären und sekundären Geschlechtsteilen enthalten (hallo Antje). Den besten Sex hatte er mit Frauen, denen er keinen Respekt entgegenbringen konnte (hallo Tina), erzählte er im Rahmen seines Geständnisses. Die hätten ihn und seinen Schwanz auch geradezu angebetet. Etwas, das ich als "geliebtes Wesen" auf Grund seiner Eingangs erwähnten Enthüllung nicht nachvollziehen kann. Die befriedigenden Momente blieben mir größtenteils vorenthalten. "Netter Versuch" wäre eine passende Beschreibung für unser Liebesleben. Zumindest wäre es das gewesen, bevor ich wusste, was sonst noch geht - ohne mich. Jetzt ist es nur noch unglaubwürdiger Alibi-Sex, und bei dem Gedanken daran wird mir übel, mein Herz rast. Ich fühle mich verraten und verkauft, wütend, leer, verzweifelt, alles gleichzeitig oder abwechselnd oder ich fühle überhaupt nichts mehr. Nachts liege ich wach und stelle mir vor, wie ich ihn und seine Frauenbekanntschaften in aufwändig geplanten Rachefeldzügen zu Grunde richte. Und ich frage mich, was man mir in der Schule im Biologie-Unterricht für einen Unsinn beigebracht hat, nämlich dass Sex oder, wie es im Schulbuch heißt "der Geschlechtsverkehr" zwischen zwei Menschen, die sich sehr lieb haben, stattfindet, eben weil sie sich sehr lieb haben. Ich erinnere mich an diese Beschreibung wie an ein altes Kinderlied, das man seither nicht mehr gehört hat und bei dessen Wortlaut man schmunzeln muss, in Anbetracht des naiven Textes. Obwohl ich in dem Zusammenhang nicht schmunzele sondern bitter auflache. Die Lust ist mir vergangen, auch der Appetit und ebenso die gute Laune. Aber ich werde nicht zu einem Arzt und nicht zu einem Therapeuten gehen. Es wird wieder besser werden, es ist lediglich ein temporärer Zustand auf Grund akuter Verarbeitungsprobleme von Beziehungskatastrophen. Vielleicht sollte ich anfangen, mich ungebremst durch die Gegend zu vögeln, bis ich mich der Illusion hingeben kann, mir meine Attraktivität ausreichend bewiesen zu haben. Im Gegensatz zu meinem patenten Freund weiß ich allerdings nicht, wen ich in dieser Situation spontan um "Hilfe" bitten soll. Und ich fange an, mich darüber zu ärgern, dass ich nicht so anspruchslos bin wie er, und es mir damit unnötig schwer mache, mir auf die gleiche Weise einfach und effektiv mein sexuelles Ego pushen zu lassen. Auf der anderen Seite weigere ich mich, mich selbst mit billigen Tricks zu trösten. Ihm ist es ganz hervorragend gelungen, mich glauben zu machen, dass ich unzureichend, unbefriedigend und unattraktiv bin. Dass ich für seinen sexuellen Appetit bloß ein Stück Fleisch bin, zu dem man sich noch eine Beilage und ein Dessert bestellt, um das „Essen“ abzurunden. Aber ich weiß, dass es nicht so ist und dass ich etwas Besseres verdient habe. Es ihm gleich zu tun, würde das schlechte Gefühl bloß bestätigen. Scheiß auf Cybersex, scheiß auf Internetflirts, scheiß auf kokettes Getue mit Typen, die ich eigentlich nicht mag. Ich will nichts mit ihm gemeinsam haben. Ich glaube, ich werde eine ganze Weile allein sein - müssen. Ich will nicht eine von den Frauen werden, die sich selbst als beziehungsgeschädigt bezeichnen und ihre unverarbeiteten Traumata von einer Beziehung in die nächste schleppen. Nicht dass ich das nicht auch schon gemacht hätte, aber das ist ganz, ganz großer Mist. Aus Fehlern wird man klug. Außerdem muss das gar nicht sein. Wenn man sich bloß mal ein bisschen Zeit für sich selbst nimmt, statt von Verlustangst getrieben von der letzten vermurksten in die nächste zum Scheitern verurteilte Beziehung zu stolpern. Ich möchte wieder Single sein. Ohne neurotisch motivierte One-Night-Stands. Ohne verzweifeltes Suchen nach dem "Nächsten". Ich bin beziehungs-übersättigt. Vorübergehend. Wie man nach einer Party, auf der man sich über die Maßen betrunken hat, und nach anschließendem Hangover der Ansicht oder sogar der Überzeugung ist, dass man nie wieder trinken wird, denn es ist ja so unglaublich widerlich. Aber auch das geht vorbei. Prost!
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Als Mädchen versagt!
Was ist das denn? Ein Mädchen?
Duden: Mäd|chen: weiblicher, junger Mensch. Das sind nur drei Kriterien: weiblich, jung und menschlich, die an sich alle auf Michaela zutrafen. Michaela, oder kurz Michi, mittlerweile 20 Jahre alt und das Abitur in der Tasche, hatte sich dieser Klassifikation trotzdem immer nur rudimentär zugehörig gefühlt. Denn dies ist ja nur das Denotat, eine objektive Beschreibung ohne emotionalen Beiklang. Betrachtet man auch das subjektive, von Erwartungen durchzogene Konotat zu Mädchen, so würde Michi schreiben: weiblicher, junger Mensch, emotional Überreagierendes Wesen, das eine naturgegebene Anziehungskraft auf sein Gegenstück, den Jungen: männlicher, junger Mensch, ausübt. Diese verstärkt das Mädchen durch ein angeborenes Interesse für Makeup, Lipgloss und Maskara. Des weiteren sind Mädchen nur selten alleine auftretende Rudeltiere. Lebensraum sind Cocktailbars und Wellnessclubs. Angezogen werden sie von allem, das pink ist, oder glitzert. Am Besten allerdings beides! Betrachtet man für „Mädchen“ eine solche Definition, lässt sich eine längere Checkliste für Mädchen erstellen. Sie beginnt immer noch mit weiblich, jung und menschlich, wird aber um einige Attribute erweitert: Nr 1: emotional überreagierend Zugegebenermaßen kein angenehmer Beschreibungspunk für Mädchen, allerdings definitiv zutreffend. Diese Erfahrung musste Michi in neun Jahren Mädchengymnasium leider öfter machen. Zickereien, wie „Die dumme Schlampe schleimt sich im Unterricht bei Hernn Soundso ja sowas von ein. Die meint wohl, nur weil ihre Titten raus hängen, bekommt sie bessere Noten.“ sind keine Seltenheit auf den Fluren der Mädchenhölle und dann wird kollektiv gehasst. Kriterium Nr 2: Rudeltier Mädchen treten immer nur in Gruppen auf. Michi konnte sich mit diesem Sippengehabe, das sich schon in so schönen Sprüchen wie „Wir Mädchen müssen doch zusammenhalten!“ nach außen offen kund tut, nicht anfreunden. Und während eine erlesene Kleingruppe von Jungs ihren supergeheimen Geheimhandschlag hat, haben alle Mädchen ein Begrüßungsritual gemein: Das Bussi! Kriterium Nr 3: BlingBling Glitzern und Funkeln, am Besten in Pink. Michi konnte schon oft genug beobachten, wie in der Straßenbahn alle Mädchen, die ja auch als optisch geleitete Wesen des Schönen gelten, ihre modernen und gesellschaftlich hoch angesehenen Smartphones heraus ziehen. Am wichtigsten scheint allerdings zu sein, diese technischen und damit nicht sehr weiblichen Geräte dem Mädchenstandart anzugleichen. Das geschieht durch opulente Glitzersteinverziehrungen oder süße Tierhüllen. Michis Handy war einfach schwarz und hatte Tasten. Kein Krönchen, kein Blingbling, nicht mal einen Anhänger oder eine süße Hülle. Diese Vorliebe für Süßes, Buntes und Glitzerndes scheint Mädchen auch in Cocktailbars zu treiben. Nr 4: Cocktailbars und Wellness Gegen Wellness hatte Michi nichts einzuwenden, wie denn auch, wer wird denn nicht gerne massiert, aber gegen Cocktailbars. Es läuft schlechte Musik, die Kellner sind geschniegelte Italiener, alles glitzert, Bier schmeckt besser und Michi hatte einfach immer das Gefühl „underdressed“ zu sein. Selbst wenn sie mal ein Kleid aus ihrem kleinen, mädchenuntypischen Schrank gezaubert hat, dann war doch ihre beste und ziemlich einzige Freundin immer besser angezogen als sie. Könnte unter Umständen auch daran liegen, dass Laura -übrigens war Michi sehr eifersüchtig auf diesen Namen. Laura konnte man nicht zu einem Männernamen verkürzen, höchstens zu Lauri verniedlichen. Michi führte Lauras Attraktivität aber nicht nur auf diesen extrem weiblichen Namen zurück, sondern auch darauf, dass Laura Stunden im Bad beim Haare glätten, Haare locken, Wimpern biegen, Wimpern tuschen, Haut cremen, Haut schminken und weiß Gott noch alles verbringen konnte. Michi wurde das alles schnell zu langweilig. 5tes Kriterium: Makeup und Maskara Zwar schminkte Michi sich auch. Sie hatte auch nicht das Gefühl hässlich zu sein. Man konnte sogar sagen, dass sie mit ihren blonden, glatten Haaren und den dunklen, großen Augen eine Art natürliche Schönheit besaß. Allerdings fehlte ihr etwas, das sie selbst als das wichtigste Kriterium eines Mädchens betrachtete. Letztes und wichtigstes Kriterium eines echten Mädchens: Anziehungskraft Michi hatte immer das Gefühl, dass sie auf das andere Geschlecht nicht attraktiv wirkt. In Clubs wurden Mädchen von Jungs angetanzt, ihnen wurden Getränke gezahlt: schöne bunte Cocktails mit schönen bunten Schirmchen. Michi aber musste sich all ihre Abende selbst bezahlen. Oft sagte sie sich, das führe zu einer gewissen Selbstständigkeit und Unabhängigkeit und tatsächlich wurde sie oft von Freunden um diese Eigenschaften beneidet. Wenn sie dann aber Abends mit ihren Freunden ausging, hätte sie gern die Unabhängigkeit gegen „Sexappeal“ getauscht. Ihre mangelnde Weiblichkeit manifestierte sich am deutlichsten in ihrem Freundeskreis: Fast alles Jungs, zwar die tollsten der Welt, aber als Mädchen die tollsten Jungs der Welt als beste Freunde zu haben ist doch eher verhängnisvoll. Denn wären sie nicht die besten Freunde, würde es Michi nicht so einen Stich versetzen, wenn der schönste, tollste, intelligenteste, witzigste, der Mann der Superlative vor ihr stehend zu ihr sagt: „Du bist der tollste Mensch der Welt und ich lege wirklich viel Wert auf deine Meinung, also sag mir bitte ehrlich: Soll ich Hännah, die ich gerade kennengelernt habe und die dumm ist, wie zwei Meter Feldweg, aber dafür ist sie heiß für zwei, mit zu mir nehmen?“ Und was antwortet Michi: „Klar, hab ne schöne Nacht!“, geht an die Bar und kauft sich ein Bier! Sie hatte als Mädchen versagt!
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An meinem Fenster
Du sollst nicht über Gullies geh’n, du sollst nicht in den Abgrund seh’n. Und wenn, dann nimm den Falco mit.
Regen peitscht bösartig die Straße, drischt wie eine kätzische Domina auf den Asphalt. Die Tropfen am Ende jeder Nasspeitsche zerplatzen. Und sterben. Unter der Straße zerrt ein Rauschen am Gehör. Die Unterwelt ist schwarzer Fluss. Ratten suchen nach einer rettenden Arche, Plastik verwirbelt sich ziellos in gurgelnden Strudeln. Staub ertrinkt. Oben weint die Nacht. Himmel und Horizont kopulieren während in den Häusern das Schweigen brüllt. Kaum ein Licht, keinerlei Herzschlag, Lebendigkeit „träuft mit Mozambin“ dahin und beginnt zu stinken. Nur bei ihm ist Licht. Er blickt aus hohlen Augen, die in einem schönen Kopf stecken. Noch. Makellose Körper verkaufen sich besser. Für Intelligenz bezahlt kaum einer, wenn der Schwanz zu klein ist. Und es plaudert sich so schwer mit vollem Mund. Dieser ist so schön, so voll, so zartlippig, mit einem Zungenspiel, das bekannt, begehrt, berüchtigt fast. Ungedruckte Flugblätter zitieren seinen Namen von Ohr zu Ohr. Männer und Frauen verlangen nach ihm, auch weil er – oben wie unten, von hinten wie von vorne – eine Zier ist. Eine Gier ist. Weil er willig ist. Weil er billig ist. Noch. Ich beobachte ihn und ihn und sie und ihn, sie alle, wie sie sich reiben, lutschen und winden, wie Zähne sich in Fleisch bohren, wie Brüste an Schwänzen ziehen, Zungen sich in welke Blüten schieben, wie alte Lenden auf pralle Ärsche klatschen. Ein Geräusch, genau wie das der Regenpeitschen. Draußen. Auf der Straße. An meinem Fenster. Ich wünsche mir die Nacht endlos. Ich bin in Raum und Zeit gefangen. Die Gosse schläft nicht. Sie hält nur manchmal still, einen Moment lang, einen Zeigerschlag vielleicht, mehr nicht. Keine Zeit für Zeugen. Im Boden klafft jetzt ein Loch, das den Urin der Regenstraße schluckt, sich ergießt wie „die Donau außer Rand und Band“ . Auf ihr schwimmt ein Schuh, stürzt sich hinab, wird Ratte mit zwei Senkelschwänzen. Der Gullydeckel gilt als vermisst, der Jüngling nicht. „Der hat sich verpisst!“ – schreit’s durch die Nacht. Ich schweige. Mein Fenster bleibt leer, starre nur auf Wachs. Himmel und Horizont verlieren sich aus den Augen. Müde. Unter der Stadt liegt der Tod. Sein Mund war so schön, so voll, so zartlippig. Jetzt fehlt ihm ein Schuh.
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Four Music veröffentlicht Soundtrack zu “Honig im Kopf”
Am 12. Dezember erscheint über Four Music der Soundtrack zu Til Schweigers Film “Honig im Kopf”
Am 12. Dezember erscheint über Four Music der Soundtrack zu Til Schweigers Film “Honig im Kopf” mit dem Titeltrack “I’ll Call Thee Hamlet” von Woods of Birnam. Trailer zu "Honig im Kopf": Der Film selbst wird am 25. Dezember 2014 erscheinen. Neben Woods of Birnam (“I’ll Call Thee Hamlet”) sind auch Tom Rosenthal (“Go Solo”), Phosphorescent, Amber Run, Andrew Belle, Fink, OneRepublic (“Life In Color”), Prinze George, Embrace und Rob McVey mit von der Partie. Der offizielle Titeltrack zum Film »I’ll Call Thee Hamlet« von Woods of Birnam erscheint am 05. Dezember 2014. Tracklist Standard Album: 1.  Breath - Martin Todsharow (Score) 2.  Love (Movie Version) - Rob McVey 3.  Life in Color - One Republic 4.  Promised - Dirk Reichardt (Score) 5.  Memories- Martin Todsharow (Score) 6.  Go Solo- Tom Rosenthal 7.  Pieces - Andrew Belle 8.  Whenever You Smile - Martin Todsharow (Score) 9.  Song for Zula - Phosphorescent 10. Both Worlds - Dirk Reichardt (Score) 11. I'll Call Thee Hamlet (Single Edit)- Woods of Birnam 12. Flying Away - Dirk Reichardt (Score) 13. Refugees - Embrace 14. Heaven - Amber Run 15. At A Glance - Martin Todsharow (Score) 16. Never Forget - Martin Todsharow (Score) 17. Looking Too Closely - Fink 18. Victor - Prinze George 19. Little Steps - Martin Todsharow (Score) 20. So Near - Martin Todsharow (Score) 21. Mindflakes - Martin Todsharow (Score) Premium CD inklusive Score Musik und 3 Notenblätter DISC 1 1.  Breath - Martin Todsharow (Score) 2.  Love (Movie Version) - Rob McVey 3.  Life in Color - One Republic 4.  Promised - Dirk Reichardt (Score) 5.  Memories - Martin Todsharow (Score) 6.  Go Solo- Tom Rosenthal 7.  Pieces - Andrew Belle 8.  Whenever You Smile - Martin Todsharow (Score) 9.  Song for Zula - Phosphorescent 10. Both Worlds - Dirk Reichardt (Score) 11. I'll Call Thee Hamlet (Single Edit) - Woods of Birnam 12. Flying Away - Dirk Reichardt (Score) 13. Refugees - Embrace 14. Heaven- Amber Run 15. At a Glance - Martin Todsharow (Score) 16. Never Forget - Martin Todsharow (Score) 17. Looking Too Closely - Fink 18. Victor - Prinze George 19. Little Steps - Martin Todsharow (Score) 20. So Near - Martin Todsharow (Score) 21. Mindflakes - Martin Todsharow (Score) DISC 2 (Score Music) 1.  I'll Call Thee Hamlet (Album Version) - Woods of Birnam 2.  Love (Album Version) - Rob McVey 3.  Tenderly - Dirk Reichardt 4.  Blackbird - Dirk Reichardt 5.  Changes - Martin Todsharow 6.  Sometimes - Martin Todsharow 7.  Heaven Like This - Martin Todsharow 8.  Hold On - Martin Todsharow 9.  Lullaby - Martin Todsharow 10. Run Away - Martin Todsharow 11. Under the Trees - Martin Todsharow 12. Endless - Martin Todsharow 13. Anthem - Dirk Reichardt 14. Little House - Ray Collins' Hot Club 15. High Life - Ray Collins' Hot Club Tags: Four Music, Soundtrack, Til Schweiger, Honig im Kopf
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Emily-Joelle
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Deponie für meinen Seelenschrott
Es ist mir egal, ob du es liest oder nicht. Bevor du jedoch schreist, nimm mich an der Hand und zeige mir den Weg. Bitte!
„Suhl dich nicht im Selbstmitleid“ sagte mein bester Freund und gab mir gleichzeitig den Hinweis darauf, dass doch unlängst Gleichberechtigung HERRsche und man, was in diesem Fall eher Frau entspricht, sich längst nicht mehr hinter der Ausrede des schwachen Geschlechts verstecken könne. „Ja." Leider musste ich ihm beipflichten. Oder vielleicht besser glücklicherweise? Ich bin mir in diesem Moment nicht ganz sicher, welchen Standpunkt ich diesbezüglich einnehmen möchte. Ist es doch eher meine Strategie, mir diesen situationsabhängig auszusuchen. Noch immer behaupte ich, dass ich diesen Typen geliebt habe. Eine Liebe, die auf einigen zeitlosen Treffen, wenigen ambivalenten Nachrichten und beinahe keinem einzigen Telefonat basierte. Ich habe ihn nie um die Fortführung unserer Gespräche gebeten und auch nie nach den Konsequenzen unserer Küsse gefragt. „Aber ... .“ „Was aber? Kein aber! Aber gibt es nicht. Was hast du denn geglaubt?“ „Nun ja, vielleicht war ich lediglich so töricht zu glauben, dass...“ „Genau, das ist es, was du da mal wieder glaubend fabuliert hast." Ich fühle mich hilflos, mich mir selbst und zudem unbewaffnet ausgeliefert. Eine neuer Ansatz zum Aber liegt mir auf der Zunge. Ich könnte ihm nun davon erzählen, wie ich morgens – vollgepumpt mit Glückshormonen - in mein Auto stieg, um den Heimweg anzutreten. Zutiefst zufrieden, leicht und unbeschwert. In Begleitung dieser ohrenbetäubende Stille, zu der die frischen Erinnerungen der letzten Nacht mit meinem Lächeln Walzer tanzten. Die ersten Sonnenstrahlen des Tages streichelten meine Haut, wie eben noch seine zarten Hände. Ich weiß zu genau, was er mir antworten würde. Es ist vorhersehbar, nichts Überraschendes könnte seinem Mund als Reaktion auf meine sehnsüchtigen Worte entweichen. Er würde mir den Vorwurf machen, dass ich sein auf unsere seltenen Treffen folgendes Desinteresse nicht verstünde, dass ich mich ausnutzen ließe und selbst schuld daran sei. Blauäugig, unreif, naiv. Eine Vielzahl weiterer Adjektive könnte er der Beschreibung meiner Person hinzufügen. Zum wiederholten Mal würde er mir vor Augen führen, dass ich meine Wünsche und Vorstellungen lediglich in Rüschen gekleidet habe und mich permanent in Traumschlössern verliere. Der Schluss seiner Ansprache würde davon handeln, dass er mich wieder einmal für realitätsfern erklärte. Ich schaue ihn bei seinen Worten nicht an. Ich höre sie, sie dringen tief in mich ein, aber ich senke meinen Blick. Nicht, dass ich mich ihnen nicht ausliefern möchte. Nicht, dass ich sie nicht hören wollen würde. Nein, was ich nicht möchte ist, dass er mich ansieht. Ich möchte nicht, dass er versucht meine Mimik zu deuten und dann wiederholt ansetzt und mir meine verkehrte Weltsicht zum Vorwurf macht. Während er spricht, sich um mich sorgt und versucht mir zu helfen, blicke ich still in mich hinein, ich bewahre mit aller Kraft meine Haltung, zähle innerlich bis zehn und lasse keinen Ton von mir. Nach Ewigkeiten in Momenten gerechnet, breche ich mein Schweigen, stimme ihm zu und lege ein Lächeln auf die Lippen. Ich muss dies tun. Denke ich doch, dass er recht hat. Er muss ja recht haben. Wie sollte es anders sein? Ich verstehe es ja scheinbar nicht. Ich brauche seine Worte, wiederholt und deutlich. Wann er es wohl leid sein wird, mir immer wieder und wieder den Lauf der Dinge zu erklären? Wie sehnsüchtig wartet er wohl auf den Moment, in dem ich ihn verstehe, anstelle andauernd zu versuchen, meine Welt anzuhalten und auszusteigen. „Ja, du hast ja recht“ spreche ich mit starker Stimme. Sein Blick erhellt sich, er steigt aus dem Laufrad und blickt zufrieden. Sicherlich glaubt er jetzt, dass ich nun endlich die Funktionsweise der Welt verstanden habe. Ich hätte nicht eine Sekunde länger schweigen dürfen. Wie gerne wäre ich in der Lage, ihm zu sagen, dass er es wunderbar macht, wie er mir die Welt erklärt. Ich aber leider nicht fähig bin, seine Worte zu verstehen. Sie sind mir wie eine Sprache aus fernen Ländern. Unverständlich, ich kann sie nicht fassen. Er schmeißt mir die Worte zu und ich greife beim Fangen einfach daneben. Ich kann sie nicht decodieren, sie sind mir wie Schlüssel - für mein Schloss unpassend. Und dennoch ... "Wann glaubst du mir nur endlich?" Ich darf nicht eine Sekunde daran denken, darüber sprechen zu wollen.
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Mi_Ma
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Alles begann mit diesem Jahr…
Eine Geschichte, die keine werden konnte, sollte, wollte, durfte...
Alles begann mit diesem Jahr. Eine Geschichte, die keine werden konnte, wollte, sollte, durfte. In der Silvesternacht mit guter Laune, guter Musik, guter Stimmung, gutem Wein. Das neue Jahr, und auch die Geschichte, die keine werden konnte, wollte, sollte, durfte, wurde mit einem Feuerwerk begrüßt. Einem Feuerwerk aus Ungewissheit über das, was das neue Jahr bringen wird, Gefühlen, die man mit dem alten Jahr hinter sich lassen wollte, Glück, Freundschaft, Umarmungen, Euphorie und das kleine betrunkene Zeichen tiefster Zuneigung. All diese Gedanken in den folgenden Stunden im Weinglas ertränkt, getanzt und einfach nur genossen. In den ersten kalten Tage des neuen Jahres mit klarem Kopf lächelnd völlig aufgeblüht, ohne Gedanken an Zukunft, Vergangenheit und das „Was-Wäre-Wenn“-Gefühl, ohne die Angst irgendetwas zu verpassen und mit dem Wohlgefühl gerade all das zu haben, was glücklich macht und lange Zeit gefehlt hat. Zwei Wochen voll zärtlicher Worte und Gesten, täglicher und nächtlicher Botschaften, Glück, Freundschaft, Umarmung, tiefster Zuneigung und Euphorie. Herrlich vertraut und verbindlich unverbindlich - Bis ein Kuss auf die Stirn am Morgen nach der gemeinsam durchzechten Nacht das Gefühl der Unverbindlichkeit verwischte und man sich selbst, seinen Gefühlen und gegenseitig plötzlich im Wege stand. …Und alles verglühte wie das schillernd bunte Feuerwerk, mit dem alles angefangen hatte.
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fraeulein_imke
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Hölle auf der Haut
Neurodermitis ist eine schlimme Krankheit. Besonders, wenn man mit ihr leben muss.
Die Stelle auf meiner Haut ist rot und juckt. Sie befindet sich am Bein, direkt neben dem Knöchel. Erbsengroß, etwas erhöht, sie juckt wie verrückt. Es wäre ein Leichtes, die Socke herunterzuziehen, meine Hand zu nehmen und zu kratzen. Die Linderung des Juckreizes zu spüren, endlich Erleichterung zu fühlen. Doch genau das darf ich nicht. Denn jede reibende Bewegung auf der entzündeten Stelle würde zwar zu einer kurzzeitigen Besserung des Juckens, langfristig aber zur Verschlechterung führen. Deshalb versuche ich, mich zusammenzureißen, abzulenken, meine Hände zu beschäftigen, mnachmal hilft es, nach draußen zu gehen. Letztendlich aber ertappe ich mich jedes Mal wieder beim Kratzen. Das Ergebnis kann ich am nächsten Tag bewundern. Die Stelle ist größer geworden und wird wieder jucken - und zwar so richtig. Ich leide an Neurodermitis. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Haut, die sich durch gerötete, entzündete Stellen äußert, sogenannte Ekzeme. Neurodermitis ist nicht heilbar, die betroffenen Stellen können jedoch behandelt werden, beispielsweise mit kortisonhaltigen Salben. Neurpdermitis ist weit verbreitet in Nordeuropa. Schätzungen gehen von 9-30 % Betroffenen in der Gesamtbevölkerung aus. Kinder leiden besonders häufig an der Krankheit, ca. 60 % der Patienten erkranken vor dem 1. Lebensjahr, 90 % vor dem 5. Lebensjahr. Die Frage, ob ich bereits als Kind an Neurodermitis gelitten hätte, höre ich deshalb immer wieder. Tatsächlich trat die Krankheit bei mir das erste Mal auf, als ich 20 Jahre alt war, in meiner Kindheit hatte ich nie Probleme. Ich scheine eher die Ausnahme zu sein. Auch nach Allergien werde ich oft gefragt. Neurodermitis zählt zu den atopischen Krankheiten, was bedeutet, dass ein Zusammenhang zwischen Allergien und Erkrankung der Haut gesehen wird. Menschen mit Neurodermitis reagieren mit hoher Wahrscheinlichkeit auf bestimmte Sachen, wie z. B. Pollen oder Hausstaubmilben. Doch auch hier scheine ich die Ausnahme zu sein, da ich kaum Probleme mit Allergien habe. Dennoch habe ich eine schwere Form der Neurodermitis. In der schlimmsten Phase waren viele Bereiche meines Körpers mit entzündeten Stellen bedeckt. Damals fing die Krankheit an, große Teile meines alltäglichen Lebens zu beeinflussen. So konnte ich oft nicht gut schlafen, weil ich nächtliche Juck- und Kratzattacken hatte. Morgens bin ich dann stets mit starken Schmerken auf der Haut aufgewacht und wollte mich am liebsten gar nicht mehr bewegen. Ich konnte meinen eigenen Körper nicht mehr nackt sehen, in dieser Zeit habe ich alle Spiegel mit Tüchern zugehängt oder weggeräumt. Körperlich intim zu werden und Sex zu haben war oft unmöglich, weil es sehr weh tat, an entzündeten Stellen berührt zu werden und ich mich mit schmerzender, aufgekratzter Haut ganz sicher nicht schön oder sexy fand. Außerdem waren ständig Klamotten und Bettwäsche voller blutiger Spurenvon meiner kranken Haut. Weil ich mich so dafür geschämt habe, wollte ich eine Zeit lang nicht mehr so gerne bei anderen Leuten übernachten. Neurodermitis ist eine Krankheit, die sich schlecht verbergen lässt. Einem Verräter gleich leuchten die betroffenen Stellen auf der Haut, für jeden sichtbar. Lange Hosen können im Sommer so zum wirksamen Schutzmantel werden gegen entsetzte und neugierige Blicke. So gab es immer wieder Tage, an denen ich trotz 35 Grad zur Jeans griff und den luftigen Rock im Schrank ließ. Dies waren Tage, an denen ich mich nicht stark genug fühlte, den Blicken standzuhalten und darüber zu reden, den Leuten die Krankheit zu erklären und gut gemeinte Ratschläge geduldig anzuhören. Die Ursachen von Neurodermitis gelten als vielfältig und nicht vollständig geklärt. Es scheint ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren wie Ernährung, Stress, anderweitigen Krankheiten, Umwelteinflüssen und genetischer Vernanlagung zu sein. Bei mir persönlich habe ich über die Zeit hinweg einen Zusammenhang zwischen Stress und kranker Haut beobachtet. Wenn meine Haut bereits gereizt ist, dann wirken sich auch klimatische Bedingungen wie trockene Winterluft aus. Der Winter bringt einen zum nächsten wichtigen Punkt im Leben eines Neurodermitikers: die Hautpflege. Besonders im Winter, aber natürlich auch das restliche jahr über, ist die tägliche Pflege des gesamten Körpers ein absolutes Muss, am besten geeignet sind Cremes mit Harnstoff (Urea). Anfangs fiel es mir schwer, mich daran zu gewöhnen, mittlerweile merke ich wie meine Haut die Creme braucht und nicht mehr darauf verzichten kann. Auch das Thema Duschen kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen. So dusche ich in Zeiten, in denen es meiner Haut schlecht geht, nur alle zwei bis drei Tage. In der schlimmsten Zeit habe ich sogar nur ein Mal wöchentlich geduscht. Aber auch daran kann man sich gewöhnen. Das Abtrockenen nach dem Duschen habe ich irgendwann ganz weggelassen, da das Reiben des Handtuchs den entzündeten Stellen auf der Haut nicht gut tut. Jetzt lasse ich mich immer Luft trocken. Auch wenn es eine schreckliche Krankheit ist und einige schlimme Aspekte mit sich bringt, so möchte ich mit diesem Text nicht nur schocken, sondern auch anderen Mesnchen Mut machen. Ihnen ziegen, dass man auch mit einer schweren Neurodermitis ein normales Leben führen kann. Das Auftreten der Krankheit hat mein Leben in einigen Punkten verändert, doch ich habe es geschafft, mich damit zu arrangieren und kann fast alles machen, wenn ich meine Haut konsequent pflege. Ich habe für mich vor allem gelernt, dass ich nur diese eine Haut habe und mein ganzes Leben mit ihr auskommen muss. Und das werde ich schaffen, wenn ich gut zu meiner Haut bin. Der Gedanke hilft mir, an schweren Tagen durchzuhalten. Den Tagen, an denen der Juckreiz kaum auszuhalten ist. Aber glücklicherweise gibt es auch die anderen Tage. Tage, an denen es meiner Haut gut geht und die roten Stellen nicht ganz so schlimm sind wie sonst. An diesen Tagen vergesse ich manchmal, wie sich Jucken anfühlt.
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Wenn ein Masterplan keiner mehr ist…
Plan erstellt 2012: 1. Studium beginnen 2. Umziehen 3. Nicht verlieben bis 2015
Wenn ein Masterplan keiner mehr ist… Plan erstellt 2012: 1. Studium beginnen 2. Umziehen 3. Nicht verlieben bis 2015 Stand Januar 2013: 1. Check! 2. Check! 3. … Drittens und dann kamst du. Ja, eigentlich kamst du ganz langsam. Du hast zu Beginn perfekt in meinen Plan gepasst. Nein, ich dachte nie, dass ich mich in dich verlieben könnte. Viel zu gut war unsere Affaire. Ein sehr guter betrunkener One Night Stand. Ein noch besserer nüchterner Second Night Stand. Von beiden Seiten war klar, keine Beziehung! Die Assoziationen (oder sollte man sagen Ängste?) waren bei uns beiden gleich schlecht. Es funktionierte wirklich. Bis irgendwann. Wir schlichen von der Party weg. Immer noch wusste niemand von uns. Du nahmst meine Hand. Wir suchten uns einen ruhigen Platz. Doch viel wichtiger war, was du mir auf dem Weg dahin gesagt hast. "Du bist hübsch, klug und gut im Bett. Das darf niemand wissen, sonst nimmt mir dich jemand weg." Wie immer konnte ich in der Situation nichts sagen. Die Worte sprudelten mir erst als ich wieder alleine war durch den Kopf. Was wolltest du mir wirklich damit sagen? Von da war alles anders. Nur für mich? Wir sahen uns öfters. Wir hatten richtige Gespräche miteinander. Ich fing an, dich zu vermissen. Ich nahm mir immer wieder vor, dir das zu sagen. Und immer wieder war ich zu scheu. Ich war verwirrt, erkannte mich selbst nicht wieder. Es tat weh und gleichzeitig gut zu wissen, dass ich noch fühlen kann. Endlich das klärende Gespräch. Danach war immer noch alles anders als klar. Es läuft weiter. Wir machen kleine Schritte und diese auch noch in Zeitlupe. Wenn ich doch nur so gut im klären von Situationen wäre, wie im Masterplan erstellen. Doch anscheinend bist du auch nicht besser. Oder hast du vielleicht gar nichts zu klären? Tags: Masterplan, Fragen
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"und ich werde Dir Dein Herz brechen. "
Was wenn ich nicht aufhören kann Dich zu lieben oder auch nur zu wollen?
Wie soll man jemanden etwas übel nehmen, wenn dieser eine Mensch, einem die Wahrheit ins Gesicht sagt? Wie soll man es jemanden verübeln, dass dieser seine 8 Jahre Beziehung nicht einfach so schnell verarbeiten kann? Wie soll man auf jemanden wütend sein, der einem fair ins Gesicht sagt, wo man steht? Was soll man sagen, auf die Worte "Ich werde Dir Dein Herz brechen, aber dafür müsste ich es erstmal haben."? Und jetzt sitze ich hier und denke über all das immer noch nach. Denke daran, was Du gesagt hast. Dass Du mich dabei die ganze Zeit berührst und küsst und ich in Deinen Armen liege, während Du mir sagst, dass Du keine Beziehung mit mir haben kannst in Deiner momentanigen Situation. Dass Du mir aber auch nicht Beziehung vorspielen willst. Und ich liege da, in Deinen warmen, starken Armen und versuche Deine Worte zu begreifen.Versuche zu begreifen, was das dann sein soll. Was das zwischen uns dann ist und wie es weiter geht Und dann erwartest Du von mir, Dir genau das zu sagen. Was soll ich sagen? Ich habe alll meine Ängste gehabt und sie sind genau eingetroffen? Jede einzelne hat ihrZiel erreicht, hat mich Stück um Stück mehr verletzt, mehr zersetzt. Zielgenau hat sie Hoffnung, Herz und Glücklich sein getroffen und vernichtet Genau all das habe ich vermutet, ich wollte es nicht hören. Ich hatte Angst, und sie waren alle begründet. Und dann fragst Du, ob ich Dich immer noch so sehr mag. Und alles in mir schreit, wer redet hier noch von mögen? Und ich bleibe in Deinen Armen liegen und Du eröffnest mir, dass Du Dir vorgenommen hast, mich zu küssen. Dass Du das schon so lange unbedingt fühlen wolltest. Und dass Du mich gerne küsst. Dass Du mich gerne um Dich herum hast, und nicht willst, dass ich gehe. Und mein Herz springt in meiner Brust und spielt mit meinem Verstand, der mir vorwurfsvoll sagt, was das soll? Und ich würde Dir gerne sagen, dass Du so verdammt widersprüchlich bist. Ich würde Dich gern fragen, wo das hinführen soll. Aber ich traue mich nicht. Weil Wörter einmal ausgesprochen, immer da sind. Ich wollte nicht mit Dir über all das reden, ich wollte einfach nur genießen. Ich wollte über nichts nachdenken, ich wollte einfach weiter so glücklich sein. Und dann kommst Du, und musst darüber reden, obwohl Du mich nicht unglücklich machen wolltest. Und sagst dabei in einem Satz, dass Du Dir eine Beziehung mit mir vorstellen könntest, aber eben nicht so. Dass Du mir im Moment nicht das geben kannst, was Du gern geben würdest. Und dass ich mir keine Hoffnungen zu machen brauche. Und Du sagst: "ich werde Dir Dein Herz brechen." Und küsst mich zuckersüß und fügst hinzu: "Aber dafür müsste ich es ja erstmal haben. Und das habe ich ja nicht." Und siehst mich an und lächelst und ich schlucke schwer, diesen unendlich großen Kloß in meinem Hals herunter und merke, wie mein Herz aussetzt. Und schließe die Augen, während Du mich fester drückst. Ach, wie sollte man jemandem so Ehrlichen böse sein? Wie kann man jemanden für so viel liebevolle Ehrlichkeit hassen, anstelle noch mehr zu lieben? Und dann denke ich daran, dass ich mich besser nie hätte auf Dich einlassen sollen und weiß, dass ich das nicht will. Das ich glücklich bin bei Dir, glücklich. Das ich das schon so lange nicht mehr war. Und dass ich nicht bereue, mich mit Dir zu treffen. Und Du sagst, ich will ja nicht, dass Du illosionierter Weise auf Wolke 7 schwebst. Und ich denke nur, ja klar, wär ja auch völlig unbegründet, während Deine Hand meine umschließt und Deine andere mich liebevoll unterm Shirt streichelt. Wo ich in Deinem Bett liege und Du mich eingeladen und sogar abgeholt hast. Ich liege also hier und meine Hoffnung sollte zerstört sein, aber dann redest Du immer weiter und ich kann es nicht mehr begreifen, kann nicht mehr verstehen, was Du willst, während Du mich nicht loslässt. Wo Du genau weißt, dass ich Dich begehre, wie Du es selbst ausdrückst. Wo ich auf den Fall warte. Herz, auf geht's. Weiter so im Selbstmordkommando. Wirklich Herzallerliebst Willkommen. <3
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SchwarzeLackstiefel
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Die sexuelle Vergangenheit des Partners…
...müsste uns eigentlich nichts ausmachen… warum sie es trotzdem tut und was wir dagegen unternehmen können.
Ich hatte immer schon Beziehungen zu älteren Männern und wie das so mit dem Alter üblich ist, waren sie immer reifer und haben auch sexuell mehr erlebt gehabt als ich. Mein erster richtiger Freund war zwanzig Jahr älter und hätte als Musiker vermutlich das Treppengeländer eines Hochhauses mit seinen Kerben füllen können. Zumindest kam es mir so vor. Damals störte mich dieser Erfahungsunterschied ungemein; nicht weil er seine Erfahrungen schon gemacht hatte, sondern weil er nicht willig war, mir diese Erfahrungen mit ihm auch zu gönnen. Vögeln im Freien, die ganzen Bettspielchen… bei den meisten Sachen hieß es „hab ich schon mal gemacht, das ist nicht so toll wie du’s dir vorstellst“. Eifersüchtig war ich im Grunde, weil andere den geilen Fickhecht bekommen haben, während mir die experimentierunfreudige Nudel übrig blieb. Eifersucht entsteht wenn wir glauben, dass andere von unseren Partnern das bekommen, was wir gerne von ihm hätten. Wir kommen, wenn der andere nicht bereit ist uns das zu geben was wir brauchen, eigentlich nur aus diesem Zustand heraus, wenn wir unsere Bedürfnisse woanders befriedigen… oder unsere Wünsche relativieren und sie uns erst erfüllen, wenn wir die Möglichkeit dazu haben. Dies habe ich dann in meiner Singlezeit auch gemacht. Und seltsamerweise machte mir die sexuelle Vergangenheit meines nächsten Lovers (15 Jahre älter) nichts mehr aus. Ein fantastisches Mittel um mit der sexuellen Vergangenheit des Partners klar zu kommen ist. dass man sich auf die Geilheit der eigenen besinnt und dass man den anderen so gern hat, dass man auch ihm Erfahrungen gönnt. Was vorbei ist, ist vorbei und es bringt einem nicht das geringste sich darüber aufzuregen! Hätte man den Partner früher getroffen, wäre er nicht der Mensch, den man jetzt liebt, sondern ein anderer; mit größer Wahrscheinlichkeit einer, der damals für einen zu unreif gewesen wäre und den man daher total doof gefunden hätte. Mit etwas Glück findet man einen Partner der auch bereit ist doofe Sachen, die er hinter sich hat, wieder für einen zu machen, einfach weil er einen glücklich machen will. So müsste es nämlich eigentlich sein.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/die-sexuelle-vergangenheit-des-partners/682837
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StagnationBaby
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Shoot her down.
She's a fawn.
Sie gab ihm alles. Und was sie mag, ist ebenso in seinem Interesse. Sie hält fest an ihrer Vergangenheit, und verliert sich nach und nach. Will sie denn keiner aufwecken und ihr etwas klarmachen? Sie sagt: „Warum klappt es denn nie, warum kann nicht einmal alles gut sein, egal was ich tue, es geht schief, Ich werde es also nicht mehr versuchen! - Du warst immer das Beste für mich, aber hast mir letztendlich nicht gut getan, du siehst beschissen aus, so richtig beschissen, und du bist so wunderschön, das es weh tut! - Ich werde dich nicht mehr treffen.. außer vielleicht Sonntag Nachmittag? Hoffentlich sehen wir uns bald...“ Und sie lacht und strahlt, jeden Tag. Und nachts bleibt sie wach. Während er sich nach anderen Wegen umsieht. Es ist immer dasselbe, was er sagt: „ Ich kann es nicht, ich kann nicht!“ Und sie versucht, und überspielt, hofft endlich gefunden zu werden. Schieß doch noch einmal, auf das Reh. Bis es sich nicht mehr bewegt. So liegen sie nackt auf dem Boden, und sie fragt sich, warum er sie nur nicht mehr will. Sie hängt noch immer in der Falle, wie Schmetterling und Taucherglocke. Lehn dich zurück, und sieh zu, wie sie spielt für dich. Sie wird es immer weitermachen, weil sie dich liebt. Eines Tages wird sie bekommen, was sie verdient. Wo sie keine Kompromisse machen muss. Kein Betrug, und keine Angst mehr. Denn es ist jemand da, der nah ist. Es ist immer dasselbte, was sie sagt: „Ich kann es, ich kann!“ Kein Versuchen, kein Überspielen, kein Hoffen, gefunden.
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freundschaft
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lenacathrine
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Fehl am Platz
Ich will doch nur dazugehören.
Ich gehöre nicht dazu. Ich habe nie dazu gehört. Ich fühle mich außen vor, nicht dabei, fehl am Platz, überflüssig, ausgegrenzt, wie das fünfte Rad am Wagen. Ihr habt euch und ihr reicht euch völlig. Und dann braucht ihr niemand anderen. Ihr seid Erinnerungen an meiner Wand, aber wer und was bin ich für euch? Wie ist es wohl, in einem Freundeskreis zu sein? Ich kenne das nicht. Und doch würde ich gerne wissen, wie es ist. Nur um zu wissen, wie gut es sich anfühlt. Ihr seid immer füreinander da und die Welt ist in Ordnung. Ich verstehe euch manchmal nicht, habe viel wegen euch geweint - im strömenden Spätsommerregen. Stundenlang. Mein Kopf auf dem Balkon liegend. Der Regen hat mein lautes Schluchzen übertönt und das war gut so. Ich wollte keine Fragen dazu beantworten müssen. Ihr seid und bleibt mein Traum. Ich will doch nur dazugehören. Tags: Freunde, Freundschaft, Vermissen, Sehnsucht
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sehen
gesellschaft
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Grumpelstilzchen
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Es wird einmal
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Es wird einmal in einem Land dem unsern gar nicht fern wo Konfektfüchse und Bauschebienen wo Wuddelbären und Zuckerwattenwarane im Kreise tanzend jauchzen und johlen zu frohen Gesängen in friedhafter Eintracht wo juvenile Regenbögen sprudeln farbenfroh und bunterkunt aus Erdes größten Tiefen hinauf zu Himmels hellstem Blau wo des letzten Staubgeborenen Asche ewig nun wird ruhen im Schoße des Erebos alles gut.
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fuehlen
liebe
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candlewind
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Prioritäten
In meinen Ohren rauscht es. Ich kann nicht essen, nicht schlafen, nicht denken.
Ein wichtiger Mensch ist aus meinem Leben verschwunden. Alles was ich will bist du... Ich will deine Arme spüren, wie sie sich schützend um meinen bebenden Körper legen. Doch du bist nicht da... Ich will deinen warmen Atem spüren, der tröstend über meine Wange streicht. Doch du bist nicht da... Ich liebe dich. Doch liebst du mich? In meinem tiefen Schmerz will ich nur dich. Deine Gegenwart ist Samt für meine Seele. Doch du bist nicht da... Der Sturm trocknet meine Tränen, wo es doch deine Küsse sein sollten. Doch du bist nicht da... Du sagst du liebst mich. Doch du bist nicht da...
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liebe
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Rotschoepfin
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Fremdgefühl
Er klettert auf Balkone. Auf Bäume. Überallhin. Und eines Nachts fing das Leben Feuer.
Ein paar tränenreiche Augen die glasig an die Wand starren, von Stille ausgehüllt. Vergehend im zehrenden Strom der Leidenschaftslosigkeit. Der fehlenden Euphorie. Wiederspiegelnd in der Seele tiefsten Strudel von glanzlosen Farbenströmen, mit dem Geschmack teuflischer Tränen. Und er spricht: komm mit . Der Teufel ist er, munkelt man. Regeln brechen, Gesetzte verdrehen, Nächte durchleben, Tage verschlafen, Minuten auskosten, Stunden vergeuden. Nachmittage voller verschwenderischer Gefühle. Im Schlussverkauf. Wasser tropft auf den heißen Asphalt, vergehend in der Mitternachtshitze zweier sich ursprünglich so vertrauter, nun fremd gegenüberblickender Körper. Er. Er klettert auf Balkone. Auf Bäume. Überallhin. Und eines Nachts fing das Leben Feuer. Befremdlich versinken die Körper ineinander. Wo das Ich aufhört, fängt das Du an. Wenn jemals ein Wir existiert hat, dann kommt es in diesem Moment hervor und schreit mit schillernd schriller Stimme durch die Stille. Man kann so leben. Vom bitteren Beigeschmack der auf die süßen Küsse folgt. Kussquamperfekt . Die letzten Sonnenstrahlen der tief trüben Nacht fallen ein wie Schwärme von Fischen. Das Feuer erlischt. Das Wasser verdampft. Verwegene Gedanken versenken sich im vergänglichen Schein der Verlorenen. Diesmal will ich es so machen wie du. Dann brach der Morgen herein und die Erde neigte sich.
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fuehlen
liebe
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veXing
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SCHEIßE! Ich bin doch eine der Süchtigen..
Nach etwas mehr als 2 Jahren habe ich mich doch mal entschlossen aus dieser Welt, wie sie es nennen, zu deaktivieren.
Es ist wie ein Loch in dem sich alle Süchtigen treffen, um sich von ihrer Sucht unbewusst auffressen zu lassen. Egal ob man grade unterwegs ist, wartet, auf dem Stillen Örtchen sitzt, am lernen ist oder auf der Arbeit grad 3 Minuten hat, man logt sich ein. Die rede ist natürlich von Facebook! Noch nie habe ich mich dem Netz mehr hingezogen gefühlt.Dabei kann ich mir nicht einmal selbst beantworten, warum ich so heiß drauf bin up to date über Menschen zu sein, die für mich im realen Leben wie das schwarze unter den Nägeln sind. Um meine echten Freunde und Kollegen mache ich mir keine Sorgen. Gab es was Neues, eine Veranstaltung zum hingehen oder neuste Musik austauschen, gab es dafür immer noch das Handy und reale Treffen, ZUM GLÜCK! Nun bin ich seit knapp 13 Stunden ein deaktiviertes Mitglied und verspüre tatsächlich dieses Verlangen. "Och nur mal schauen zu können, ob jemand geschrieben hat, mich kommentiert hat oder jemand schon was zu dem trüben Wetter gepostet hat". SCHEIßE! Denken Alkoholiker und Raucher nicht auch auf Entzug " nur mal dran nippen oder ziehen!?" ... Außerdem bekomme ich doch nichts mehr aus meiner Stufengruppe über Klausurenthemen und Planungen mit. Der coole Typ mit dem ich ausgehe ist doch auch nicht der große Simser.Mir würde es schon viel leichter fallen, würde auch nur eine Nachricht von ihm bei mir ankommen, ohne dass ich mich für auf dieser Lebensfressenden Welt einloggen müsste. Ich beneide die Menschen, die diese Droge noch nie probiert haben. Schon beim deaktivieren, versuchen sie dich durch Manipulation der Emotionen davon zurück zu halten. " Ralf, Hank, Christina ... Wird dich vermissen" . Ja klar! Weil ich ihre Bilder nicht mehr like und mir sonst auch der Mund nicht aufgeht, wenn ich doch mal mit ihnen reden kann. Sorry Mister Zuckerberg, das zieht ja mal so gar nicht. Unter mimdestens 8 Gründen, sollst du deinen für die Auszeit bei Facebook wählen. Danke, wenn ihr mir schon diese vorgebt, bestätigt ihr mir schon wie schlecht es mir eigentlich tut. Naja ich bin dann wohl einer der Nutzer, der zuviel Zeit in Facebook verbringt. Heute morgen schon mein erstes Kopfschütteln. Jede 10 Minuten höre ich im Radio "Wie ist deine Meinung dazu..Sag's mir auf Facebook" .. Hah, ne dann behalte ich doch meine Meinung für mich! Ich fühle mich schon leicht wie der Staatsfeind no.1 , der sich verweigert sein leben Privatleben zu veröffentlichen. Ist das nicht langweilig, wenn man jemanden kennenlernt und man schon alles über diese Person wissen kann, ohne mit ihm nur ein Wort gesprochen zu haben? Natürlich noch schnell ein paar Infos wie die Interessen, Musikgeschmack, Urlaubsfotos und lebensabschnitte abklappern, bevor es zum Date geht. WIRG! Was für ein langweiliger Haufen. Das Durchsetzen meines Ziels wird mir immer leichter vor Augen, wenn ich drüber schreibe und mir bewusst wird, wie abstoßend ich diese Welt doch finde. Schaut mal wieder selbst aus dem Fenster um etwas über das aktuelle Wetter zu erfahren. Du wirst den ersten Schnee nicht verpassen, nur weil du keine 350 Statusmeldungen darüber gelesen hast. Ebenso wenig wirst du hässlich, wenn du nicht jede Woche ein neues Foto hochladest um ein paar likes zu kassieren, die direkt in der Ego-Bilanz gebucht werden. Mein Deaktivieren habe weder ich, noch meine Freunde für ein langfristiges Vorhaben eingestufft. Doch ein paar freie Wochen vom schlechten Wetterbericht schaden nicht! Tags: virtuell
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/scheisse-ich-bin-doch-eine-der-suechtigen/955441
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unnuetzeswissen
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Anstatt lol schreiben Franzosen mdr (mort de rire), was so viel heißt wie „ich lach mich tot“.
Weitere witzige Chatroom-Kürzel sind (...)
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eikem
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Don't Be Shy
Track Three von "The Libertines".
Hast du schon mal was von Peter Wolf gehört? Du hast dich doch immer so darüber beschwert, dass wir so unterschiedliche Schlafrhythmen haben! 2002 hat er ein Album namens Sleepless herausgebracht und wenn du dir das mal anhören würdest, dann würdest du im Nachhinein vielleicht auch verstehen, warum ich den Grund, aus dem du mich verlassen hast, oder musstest, wie du sagst, wie ihr alle das sagt, zu kennen glaube. Ich finde übrigens nicht, dass deine Erregung über mich besonders viel Sinn machte. Überhaupt, was sollte das eigentlich bei mir bezwecken? Dieser Abschiedskuss auf die Stirn und der tränenreiche Abgang. Der ganze Ärger, den man sich macht, wenn man gerade frisch zusammen ist, Anfang 20, noch nicht realisierend, dass man bald Mitte oder gar Ende 20 sein wird mit nichts in der Hand als brennenden Herzen. Dieses Herumgehocke in deinem winzigen WG-Zimmer, das wir aufgrund unserer eingebildeten soziokulturellen Unterschiede praktiziert haben, wenn wir uns auf keine Betätigung einigen konnten, außer auf die, nichts zu tun. Warum waren wir immer so schüchtern? Ich kam mir immer vor wie ein moralisch verzagter Bandit, wenn ich bei dir war. Warum haben wir uns früher nicht getraut, das zu tun, wozu es jetzt zu spät ist und wofür man uns einsperren würde, jetzt, in unserem Alter. Wir haben ja fast schon das Beste hinter uns. Das denke ich jedenfalls oft, wenn ich an dich denke. Ist das jetzt der Ernst des Lebens, den du immer so beschworen hast? Nichts ging dir schnell genug, auch das Verlassen nicht. Was hast du dir eigentlich davon versprochen? Am Ende hast du dich dann doch wieder darüber beschwert, dass du jetzt arbeiten gehen musst.
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kleineglueckseligkeit
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Bleib doch noch ein wenig ... nicht lang
Von der Angst, mit zu viel Gewohnheit das Besondere zu verlieren.
Eigentlich ging alles ganz schnell … irgendwie nebenbei. Irgendwie nebenbei und ganz unbemerkt bist du in mein Leben gestolpert und hast es ganz nebenbei auf den Kopf gestellt. Und mittlerweile stehe ich Kopf … in Gedanken. Dabei habe ich doch heute extra mal wieder mein Pokerface aufgesetzt. Doch du bist mein Joker, erkennst sofort, wenn etwas nicht stimmt. Wenn ich nicht weiter weiß, ziehst du das nächste Ass aus dem Ärmel. Zeigst mir, dass wir die Stärksten sind, irgendwie besonders. Bringst mich zum Lachen, weil du es so magst. Bist die perfekte Kopie … von mir. Und obwohl ich mit mir selbst nicht gut allein sein kann, kann ich es mit dir. Du hältst mein Glück nicht fest aber kannst es ruhig erstmal behalten. Denn schöne Dinge soll man teilen, damit sie sich verdoppeln. Also bleib doch noch ein wenig, nur nicht zu lang, damit das auch so bleibt ... ist schön mit dir. Tags: Angst, Glück, Freundschaft
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Christoph_Koch
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Von schlechten Eltern
Leider gilt man schnell als Kinderfeind, wenn man eine simple Wahrheit ausspricht: Manche junge Eltern fallen einem wirklich auf die Nerven.
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chalinka
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Zurückkehren?
Doch war ich nicht mit dir auch ständig auf der Suche? An deiner Seite, an der es irgendwie immer so kalt und einsam war?
Glaub mir, ich bin so kurz davor zurückzukehren, zu all dem Schmerz, all den Scherben,zu all der Aussichtslosigkeit, die uns umgab. Denn es ist hart hier, fern von dir, wo ich schon viel zu lange immerfort versuche glücklich zu werden. Sei es mit mir ganz allein oder auch mit einem Anderen, einer der so viel besser als du sein sollte, der mich lieben kann, ohne unentwegt davor wegzulaufen.Doch auf meinem langen Weg der Suche treibe ich immer mehr zurück, zurück zu dem was wir waren. Es könnte alles so einfach sein, ich könnte wieder vollständig sein, für welchen Preis wäre mir gerade sogar gleichgültig, denn ich bin am Ende meines Weges,jedenfalls fühlt es sich so an. Ich war noch nie so kurz davor blind zu dir zurückzukehren, ohne Rücksicht auf meinen Verlust. Doch war ich nicht mit dir auch ständig auf der Suche und einsam im Meer von unerfüllten Träumen und viel zu vielen Tränen?  An deiner Seite, an der es irgendwie immer so kalt war? Vielleicht  habe ich über die zwei Jahre, die nun vergangen sind, die Tatsache nicht mehr vor Augen, dass unsere Liebe immer verfolgt war von der bitteren Vorahnung irgendwann den Dramen nicht mehr standhalten zu können. Ich stand zwischen Himmel und Hölle mit dir. Himmel, alles was in diesen seltenen vollkommenen Momenten zwischen uns entstand. Hölle, alles was danach und davor geschah. Es gab nichts Schöneres als mit dir unendlich zu sein, die Zeit blieb stehen und alles war ausgefüllt mit uns, es gab keinen Platz für Zweifel oder Sehnsüchte, denn ich hatte alles mit dir, alles was ich mir jetzt wünsche. Doch ich werde nicht umkehren, so aussichtslos meine Suche auch bleiben wird. Denn dort, wo ich jetzt bin, ist es vielleicht nicht immer besser, aber ich bin sicher, sicher vor dir, der du mich immer erschütterst, aufgehalten und aus dem Gleichgewicht gebracht hast. Ja, es ist schrecklich gut so wie es ist.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/zurueckkehren/1470586
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derkleinegatsby
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Politik auf dem grünen Rasen - Faschismus und Kommunismus im Fußball
Spätestens seit Paolo Di Canios "römischen Gruß" ist Rassismus im Fußball kein Geheimnis mehr. Doch es gibt auch Gegenbeispiele...
Es passierte beim Derby des AS Rom beim Stadtrivalen Lazio: Stürmer Paolo Di Canio, Volksheld der Römer und 2004 auf Drängen der Fans vom Premier League Club Charlton Athletic zu den "Laziali" zurückgekehrt, bringt sein Team mit 1:0 in Führung. Die gewohnt geladene Stimmung kocht über. Die Ereignisse überschlagen sich. Di Canio sprintet in die Kurve der Blauen und reckt seine rechte Hand gen Himmel. Später wird Di Canio behaupten, mit dieser Geste lediglich sein Tor gefeiert zu haben und jede politische Bedeutung dementieren. Für den Fußball war es der unrühmliche Höhepunkt einer ganzen Reihe Fälle von Rassismus auf dem grünen Rasen und den Tribünen. Beim Freundschaftsspiel der Nationalmannschaft Englands gegen Spanien am 17. November 2004 in Madrid verhöhnte und beschimpfte die rechte Real Madrid Ultra-Gruppierung „Ultras Sur“ die schwarzen Spieler der englischen Mannschaft mit Affenlauten und rassistischen Sprechchören. Bereits im Vorfeld hatte Spaniens Coach Luis Aragonés den aus Guadeloupe stämmigen französischen Nationalspieler Thierry Henry als „Scheiß Neger“ bezeichnet. Di Canio kein Einzelfall Auch in Italien war Di Canios Aktion nicht die erste mit rechtem Hintergrund: Vor allem auf den Tribünen erfreut sich der Faschismus immer größerer Beliebtheit. So ist es mittlerweile bereits zur schlechten Gewohnheit geworden, dass in der ultrarechten Kurve von Lazio Rom Fahnen mit Hakenkreuzen geschwungen und Gegner mit Bannern wie „Auschwitz ist eure Heimat, die Öfen euer Zuhause“ begrüßt werden. Bei Lazio ist die Ultra-Bewegung der „Irriducibili“ (zu deutsch: „die Unbeugsamen") für sämtliche Aktionen dieser Art verantwortlich. Deren Anführer Fabrizio Toffolo sich zuweilen gerne damit brüstet, mit seiner Organisation sogar Einfluss auf die Einkaufspolitik der "Laziali" nehmen zu können. Doch obwohl Lazio immer wieder als Paradebeispiel für Rassismus im und um den Fußball herangezogen wird, ist der Club aus Rom bei weitem nicht der einzige mit rechten Tendenzen. Vereine wie der AS Rom und Hellas Verona geraten immer wieder in die Negativschlagzeiten. So musste Hellas Verona im Jahre 2001 auf einen Transfer des kamerunischen Stürmers Patrick Mboma verzichten, weil die Fans laut Clubpräsidenten keinen schwarzen Spieler in ihrem Club akzeptierten. Gegenentwurf Livorno Einen Gegenpol zur rechten Tendenz im italienischen Fußball bietet der AS Livorno. Der kleine Verein aus der Toskana dümpelte noch vor ein paar Jahren in der dritten Liga Italiens herum. In diesem Jahr steht der kleine Club, begünstigt durch den Wettskandal in Italien, erstmals im Uefa-Pokal. Die livorneser Ultras sind bekennende Kommunisten. Die Gruppierung BAL („Brigate Autonome Livornesi“) wird von der italienischen Regierung massiv unter Druck gesetzt und immer wieder mit Stadionverboten und Geldstrafen belegt. So wurde Livornos Topstar, früherer Torschützenkönig der italienischen Liga und überzeugter Linker Cristiano Lucarelli (er veröffentlichte vor kurzem seine Biografie "Behaltet eure Millionen"), für die Behauptung, man wolle Livorno für seine „linke Kurve in die zweite Liga schicken“, zur Zahlung von 30 000 Euro verurteilt. Zum Vergleich: Di Canio erhielt nach der Widerholung seines „römischen Grußes“ im Spiel gegen Livorno eine Geldstrafe von 10 000 Euro. Oleguer, ein Championsleaguesieger im VW-Bus Den „einzigen normalen Kerl im verrückten Fußballzirkus“ nennt Schriftsteller Roc Casagran seinen Freund Oleguer Presas Renom, kurz Oleguer, im Interview mit der deutschen Fußballzeitschrift „11 Freunde“. Oleguer ist Verteidiger beim Championsleaguesieger FC Barcelona, Veranstalter von Seminaren zur Unabhängigkeit Kataloniens, Hausbesetzer, VW-Bus Fahrer, Kommunist und seit neuestem auch Buchautor. Zusammen mit seinem Freund Casagran veröffentlichte er das Buch „Der Weg nach Ithaka“. In die Schlagzeilen geriet er durch die so genannte „Bemba-Affäre“, infolge derer Oleguer zusammen mit zehn weiteren Demonstranten eine Nacht in der Zelle verbringen musste. Die Polizei wollte die illegale Jugendkneipe „Bemba“ im 42 Kilometer von Barcelona entfernten Sabadell räumen, woraufhin eine Auseinandersetzung stattfand, infolge derer sich der Fußballspieler später mit dem Vorwurf des „Angriffs auf Beamte“ konfrontiert sah. Der 187 cm große Verteidiger ist ein Mann, der polarisiert, und nicht selten hält der FC Barcelona ihn aus Selbstschutz von der Presse fern. Seine Äußerungen zu politischen Themen sind nicht überall populär und auch die Weigerung, das spanische Nationaltrikot überzustreifen, brachte ihm nicht ausschließlich Freunde. Der junge Spieler, der oft im Kapuzenpullover und mit Dreitagebart auftritt, fühlt sich als Katalane, nicht als Spanier. Dieses Denken findet seine Ursprünge in der Zeit Francos. Katalonien war damals Hort des Widerstandes gegen den faschistischen General. Speziell Spieler und Funktionäre des FC Barcelona wurden als vermeintliche Regimefeinde gnadenlos verfolgt. So wurde 1936 Clubpräsident Josep Sunyol von Francos Männern erschossen. Die gesamte Mannschaft flüchteten daraufhin ins Exil nach Mexiko. Die Schatten der Vergangenheit jagen Spanien noch heute und der Separatismus bleibt weiterhin ein großes Problem für das Königreich. Der 26-jährige Oleguer hat gerade sein Studium der Volkswirtschaft mit Diplom beendet und beginnt in diesem Herbst erneut an der Universität. Er möchte nun die Fächer Geschichte und Philosophie studieren. Politik und Fußball - Eine gesunde Kombination? Seit jeher ist das Fußballgeschäft ein Platz für Cinderella-Geschichten: Kinder aus den Favelas gelingt es, sich und ihre Familie aus der Armut herauszuspielen, Söhne von einfachen Arbeitern werden zu gefeierten Superstars. Oft reicht der Ruhm und das Geld den ehemals armen Spielern jedoch nicht und sie versuchen ihre Position zu nutzen um zu verändern. Einerseits ist das ein ehrenwerter Ansatz, andererseits ist eine Vermittlung, die nicht über Inhalte sondern über Personenkult, Symbolik und Pathos verläuft, problematisch. So wird aus Livorno gegen Lazio ein Lucarelli gegen Di Canio, ein Links gegen Rechts, gut gegen böse. Die Spieler werden zu Helden und Anführern stilisiert. Der Fußball wird zum Spielball der Ideologien und der gute Wille kann wie so oft zum Gegenteil von Gut werden. Hält man aber wie Oleguer abseits des Platzes Seminare und Vorträge und sucht den Dialog mit Interessierten unter denen auch sicherlich einige Fans sind, ist dagegen nichts einzuwenden. Denn nur weil jemand Fußball spielt, kann und sollte man ihm eine politische Meinung und deren freie Ausübung nicht verbieten. Oleguer und wenige Andere haben es erfolgreich geschafft, sich der Käseglocke aus Geld, Starrummel und den anderen Vorzuegen des Profifußballer-Lebens zu entledigen und die "richtige Welt" nicht zu vergessen. Quellen: "11 Freunde" Heft Nr. 56: "Der Verteidiger Kataloniens" "11 Freunde" Heft Nr. 51: "Die Erben von Ché und Mussolini" BBC-Fernsehdokumentation über die Derbies "Boca Juniors vs. Riverplate" und "Lazio Rom vs. As Rom"
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/politik-auf-dem-gruenen-rasen-faschismus-und-kommunismus-im-fussball/640283
https://web.archive.org/web/20180714234315/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/politik-auf-dem-gruenen-rasen-faschismus-und-kommunismus-im-fussball/640283
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nurluftundluegen
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Widersprüche
Denn wer nicht glücklich sein will, wird es nie werden.
Ich weiß so vieles von dir, von dem ich wünschte ich wüsste es nicht und du hättest es mir nie erzählt. Denn auch wenn ich es sage und auch wenn ich so aussehe, als käme ich damit zurecht und könnte damit Leben, es weg lächeln, auch wenn es so aussieht als würde es mir nicht nahe gehen – es berührt mich tief in mir, er zerreißt mich, es frisst sich ganz langsam durch mein Herz, durch meinen Kopf und durch jede meiner Adern. Mögen doch mein Bewusstsein, mein Kopf und meine Vernunft in der Lage sein, es zu verdrängen, es in andere Kisten umzupacken, ist mein Unterbewusstsein und mein Herz doch nicht dazu bereit. Noch nicht dazu bereit. Noch lange nicht bereit dazu es zu akzeptieren. Du weißt gar nichts, du fragst nicht, du sagst nichts und was du sagst widerspricht sich. Manchmal glaube ich, dass du dich vor dir selbst rechtfertigen musst. Menschen sind nicht Fehlerfrei und Menschen sind nicht alle gleich. Jeder kann sich ändern, solange er bereit dazu ist, diesen ersten Schritt ins Ungewisse zu wagen. Du stellst dich jeden Tag deinen Feinden, doch mit dem größten, der Angst, tanzt du jede Nacht einsam um die Wette. Bis sie dich einfängt und dich in sich ertrinken lässt. Vielleicht braucht es nur einen Schlag in ihr Gesicht oder ein einfaches „Scheiß drauf, Angst.“. Denn wer nicht glücklich sein will, wird es nie werden. Ich weiß so vieles von dir nicht, von dem ich wünschte ich wüsste es. Ich wünschte du hättest mir davon erzählt und unseren Gesprächen wären Taten gefolgt. Doch wir waren blöd, eingestaubt und unbeweglich. Wir sind sitzen geblieben und haben etwas verpasst. Wir haben es passieren lassen und jetzt ist es zu spät. Jetzt tut es weh. Denn im Stillstand sind wir voneinander davon gelaufen, im verzweifelten Versuch näher ran zu kommen. Alles widerspricht sich. Ich denke kämpfen lohnt sich. Du nicht. Du hast genug davon. Aber du hast recht, das Leben ist schon hart genug.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/widersprueche/1002114
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fuehlen
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griwo
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Lesbos
Gedanken, die ich nach einem Workcamp auf Lesbob entwickelte.
Ich war eine Woche in Griechenland, genauer auf der wunderschönen Insel Lesbos, und habe dort mit einigen Freunden ein Workcamp zur Situation der Geflüchteten auf Lesbob besucht. Wir haben in einem Community Center auf der Insel ausgeholfen, in dem geflüchtete Menschen für einige Stunden ihre Sorgen vergessen können. Das Center wird von Freiwilligen geführt und es gibt verschiedene Angebote für Klein und Groß: einen Kindergarten und eine Schule für Kinder und Jugendliche, mit Unterricht in Arabisch, Farsi und Französisch, Sprachlernangebote für Englisch und Griechisch, einen Safe-space für Frauen, eine Küche, eine Bibliothek und vieles mehr. Einige Angebote werden von geflüchteten Menschen gegeben, einige von Freiwilligen. Täglich kommen ca. 400 – 600 Leute ins Camp. In der Nähe dieses Centers liegt eines der berüchtigtsten Flüchtlingslagern der Insel: Moria. Oftmals habe ich Menschen im Camp nach Moria befragt und sie meinten alle, dass dies kein guter Ort sei. Ich beschloss, mir dieses Camp mal von außen anzusehen, außerdem interessierte mich die Meinung zu diesem Lager bei den Bewohnern der Ortschaft. Ich fuhr also mit dem Bus nach Moria und schaute mir erstmal den Ort an. Im Zentrum steht eine hübsche Kirche, einige Gaststätten stehen herum, davor sitzen alte Männer und spielen Dme. Es wirkt idyllisch und ruhig. Der Eingang zum Kirchhof ist auf dieser Seite verschlossen, also gehe ich einmal um den Hof herum und finde eine offene Tür an der anderen Seite. Ich gehe hinein und bin nun auf dem Kirchhof. Ein Bauarbeiter spricht mich an und ich rede auf Englisch, dass ich kein Griechisch verstehe. Er lächelt, nickt mit dem Kopf und deutet mir an, ihm zu folgen. Er führt mich zu einer kleinen, abgeschlossenen Kapelle und pfeift zweimal laut durch die Zähne. Ein verschlafener Priester taucht auf und schließt die Kapelle auf, bekreuzigt mich und macht sich auf den Weg, das Haupttor aufzuschließen. Ich setze mich in die Kapelle und warte. Nach einiger Zeit taucht der Priester wieder auf. Er kommt ebenfalls in die Kapelle und bietet mir Tee an. Gemeinsam trinken wir, dann deutet er mir an, ihm zu folgen und wir gehen in die Kirche. Dort bedeutet er mir, hinzukniehen und er segnet mich. Ich schaue mir die Kirche an. Leider spricht der Priester kein Englisch, aber über google translate erfahre ich, dass er meint, dass es eine christliche Pflicht sei, Menschen in Not zu helfen, aber leide rzu viele Menschen in Not in Moria seien. Später frage ich in einem Cafe eine Verkäuferin und zwei Großväter. Die Verkäuferin spricht gut Englisch, sie sagt, ihr tun die Kinder leid, sie könnten ja nichts dafür, die Großväter wollen nicht mit mir sprechen. Ich schlendere durch den Ort und treffe zwei Väter mit ihren Töchtern, sie sehen arabisch aus und ich frage sie, ob sie im Camp wohnen. Sie bejahen es und berichten mir davon: im Sommer sei es ok, aber im Winter würden Menschen erfrieren. Einer der beiden deutet auf seine Tochter und meint, sie könne nicht zur Schule gehen, da die Schule im Camp überfüllt sei. Sie laden mich ein, ihre Unterkunft zu besuchen und ich frage sie, ob da nicht gefährlich sei. Sie verneinen, tagsüber sei es sicher, außerdem würden sie mich ja beschützen. Ich gehe also mit. Die beiden entpuppen sich als Kuwaitis aus dem Irak, die 2017 nach Griechenland gekommen seien und seitdem auf dieser Insel hocken. Ich erzähle ihnen vom Community Center, dass es da kostenlosen Unterricht für die Kinder gäbe, und sie bedanken sich. Sie hätten noch nie von diesem Center gehört. Der Weg führt übe rein Feld, es ist matschig und ich frage mich, wie es ist, hier im Dunkeln entlanglaufen zu müssen. Die Männer beruhigen mich; im Dunkeln würde hier niemand laufen, da abends das Camp geschlossen werde. Wie beruhigend. Das Camp selbst besteht größtenteils aus Zelten und Wohncontainern: überall sind Menschen; pro Familie gebe es Platz in einem Zelt, in den größeren Zelten würden auch zwei oder drei Familien wohnen. Es ist staubig und es riecht nicht angenehm. Das Camp wurde für ca. 2000 Menschen errichtet, mittlerweile leben über 7000 Menschen dort, einige für Monate, einige für Jahre. Hinter einem Stacheldrahtzaun stehen Menschen in angen Schlangen, meine Begleiter erklären mir, dass ei die Essensschlange, es gäbe aber auch eine Arztschlange und eine Geldschlange. Es gäbe pro Monat 90 Euro pro Person. Die Männer, ihre Töchter und ihre Frauen wohnen im zweiten Stock eines Containers. Sie nennen es „4-Sterne-Hotel“, da es halt kein Zelt ist, sondern anscheinend schon eine bessere Unterkunft darstellt. Ihr Zimmer besteht aus einem Doppelstockbett und einem Stück Teppich, an der Wand hängt ein kleines Regal mit Kochutensilien und es gibt einen Propangaskocher, auf dem auch gleich Wasser erhitzt wird. Wir trinken Tee und eine der Frauen bietet mir Kuchen an. Zaghaft esse ich, er schmeckt sehr gut. Das Zimmer ist durch einen Vorhang vom Nachbarzimmer abgetrennt, insgesamt gibt es vier solcher „Zimmer“ auf der Etage. Gleich kommen auch die Bewohnerinnen aus den Nachbarzimmern und zeigen mir ihre Bleibe. Ich bekomme Platzangst, doch mein Begleiter meint, im Gegensatz zu den Lagern in der Türkei sei dies hier „first class“. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das gut finden soll; ich meine Lesbos gehört zur EU, aber dieses Lager hier sieht eher nach Dritter Welt aus. Immer wieder kommt es zu Gewalttaten im Lager, und mein Begleiter sagt mir, dass er seine Frau und seine Töchter bis zum Klo begleitet, aus Angst, ihnen würde sonst etwas passieren. Ich frage nach dem Wachschutz und er meint, dieser würde nur die Außengrenze des Lagers bewachen, was drin passiert, sei egal. In Moria sind im letzten Winter Menschen erfroren, ein 12-jähriger Junge hat versucht, sich umzubringen. „EU-where are you“ steht auf einer Wand in der Inselhauptstadt Mytilene. Ja, EU, wo bist du?
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/lesbos/1708746
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Jetzt ist Sehnsucht
Ich habe solche Sehnsucht, doch ich weiß nicht wonach... Meine Träume spinnen die größten Phantasien und Lügen
Jetzt ist Sehnsucht Ich habe solche Sehnsucht, doch ich weiß nicht wonach. Ich kenne meinen Traum beinahe nicht, jedenfalls nicht genug, um mich so nach ihm zu sehnen, wie ich es dennoch momentan tue. Meine Träume spinnen die größten Phantasien und Lügen. Jeden Morgen wache ich mit diesem Gefühl auf, endlich aufbrechen zu müssen. Dann bin ich bereit, alles mir Bewusste und Geliebte, all die schönen Dinge, die ich habe, aufzugeben, nur, um diese eine Sache endlich abzuschließen. Wahrscheinlich kommt dieser leidenschaftliche Drang, dieses Unbekannte zu besitzen, es zu halten und zu lieben, gerade daher, denn es ist das einzige unabgeschlossene Kapitel in meinem bisherigen Leben. Einmal hatte ich die Sehnsucht fast überwunden, war so nah an meinem Ziel, dass ich es förmlich berühren konnte, doch dann fehlte mir der Mut oder die Lust dazu, ich weiß nicht woran es lag, doch ich konnte, wollte, sollte mein Ziel nicht erreichen. Ich ließ die Situation, den großen Moment verstreichen. Beabsichtigt? Ich weiß es nicht, wahrscheinlich schon. Unbewusst war mir wohl damals schon vertraut, dass die größte Liebe immer unerfüllt bleiben muss- der Traum. Doch nun ist dieser Moment passe, es scheint unmöglich, ihn wieder zu erreichen. Ich könnte es, gewiss doch, aber dafür müsste ich einen immensen Preis bezahlen, wozu ich im Moment nicht bereit bin. Das klingt nun alles so wirr und unsicher… genau so ist es auch. Ich befinde mich in einem Zwiespalt, der unerträglich ist, ich liebe das Jetzt, liebe alles daran, bin unsterblich glücklich damit, doch gar perfekt kann es nicht werden, solange da noch diese Sehnsucht ist. Dieses unausstehliche Gefühl- der Kampf, zwischen dem Reellen, das kaum besser sein könnte, und der unsicheren Sehnsucht, der wackligen Leidenschaft. Kampf ist bei Gott nicht übertrieben, man kann sich nicht vorstellen, was für eine Last auf mir liegt. Denn das Jetzt und die Sehnsucht sind nicht zu vereinen: um das Eine zu erreichen, muss das Andere aufgegeben werden. Wäre das Jetzt doch nicht so tadellos, rein und gebrechlich, dann könnte ich den Sprung ins Ungewisse, Richtung Sehnsucht wagen, doch so… wer weiß, als was sich die Sehnsucht entpuppt, worauf ich da letztendlich einlasse. Ich kenne sie ja nicht gut genug, um mich völlig von ihr treiben zu lassen, um Haus und Hof zurück zu lassen, nur um der Erfüllung näher zu kommen. Auch habe ich Angst vor dem Schlaf, da hier der Platz der Leidenschaft, des Ungewissen ist, hier erfahre ich immer wieder, wie stark die Sehnsucht an mir reißt, mich versucht einzufangen und das Jetzt zu zerstören. Das arglose, zerbrechliche Jetzt steht einem so unfassbar mächtigen Kampf gegenüber, und doch kann es sich nicht recht für den Kampf rüsten, es ist nicht auf einen solchen Kampf eingestellt, wozu auch? Jetzt heißt Liebe, bedingungslose Liebe, wärme und Treue. Sehnsucht ist Leidenschaft, unbekannte gar unfassbare Gefühle, etwas noch nie Dagewesenes, sie könnte Freiheit und Sklaverei, Himmel und Hölle, oder was auch immer sein… Wie gesagt, sie ist mir nicht gänzlich vertraut, so, wie ich sie einst erreicht hatte rann sie mir durch die Finger, wie Sand, den ich nicht halten konnte, oder wollte, oder sollte. Doch solange dieses Kapitel Sehnsucht nicht abgeschlossen in meinem Leben steht, wird es ewig an mir zerren und versuchen, das Jetzt zu zerstören, es wäre auch nicht das erste Mal, dass es ihr gelingt. Oft verließ ich das Jetzt, um mich völlig auf die Sehnsucht einzulassen, vergebens. Doch war ich dann bereit für sie, hatte ich alles in die Wege geleitet, um sie endlich zu überwinden und den Traum wahr werden zu lassen, so platzte er, die Sehnsucht war erloschen. Und sie erlischt immer wieder, sobald ich ihr näher komme. Ist es dagegen umgekehrt, kehr ich der Sehnsucht, zeig ihr die kalte Schulter, und konzentriere mich völlig auf das Hier und Jetzt, so trägt sie mir das Ziel fast in den Schoß, die Sehnsucht wird zart brav und zutraulich, nähert sich von selbst, bindet mir das Ziel nahezu nackt auf den Bauch, doch dann will ich es nicht erreichen: was ist schon ein Sieg über die Sehnsucht, den größten Feind, ohne einen anständigen Kampf, ja sogar leichter noch, ohne jegliche Anstrengung. Nein, das wäre nicht wahrhaftig.
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Der Schatz
ODER: Vom Glanz des Augenblicks.
Sein ganzes Leben lang sucht man nach ihm: dem Schatz. Nach DEM einen Schatz, der nur für einen bestimmt ist. Der, der nur für einen leuchtet und glänzt. Den Schatz, dessen einzige Bestimmung es ist von genau einem einzigen Menschen auf der Erde gefunden zu werden – von einem selbst. Und eines Tages passiert es: Tausende von Sternen weisen den Weg. Dünne Grashalme leiten verweisen zu der Stelle. Leise flüstert der Wind. Und will es der Zufall, ist einem das Schicksal wohlgesonnen, so wird man fündig - sieht ihn am Wegesrand. Glitzernd liegt er da und wartet nur darauf aufgehoben zu werden. Gefunden will er werden – wartete schon sein Leben lang. Zitternd streckt man die Finger nach dem funkelnden Etwas aus, hebt es auf. Warm und wohlig schmiegt es sich an. Als wäre das seine einzige Bestimmung: bei einem zu sein. Glänzend liegt es da, strahlt und blendet einen mit seiner Schönheit. Verzaubert mit seiner Anmut. Durchflutet den Körper mit Wärme und spendet Geborgenheit - verscheucht Ängste und Zweifel. Für einen klitzekleinen Moment scheint es, als würde die Zeit still stehen und für einen Augenblick könnte man meinen, das Universum feiert das Zusammenkommen. Man hat gesucht, man hat gefunden. Zugleich wurde man gesucht und ebenso gefunden. Doch ehe man sich versieht verblasst der anfänglich so helle Glanz - schwindet die Schönheit. Die Harmonie, die so schöne Melodien spielte, geht verloren. Die Form, das Wesen verändert sich – so sehr, bis schlussendlich nur noch ein Schatten sich festklammert, der mit einem kühlen Windhauch entschwindet. Alleine bleibt man zurück, inmitten der Sterne, im feuchten Grass. Wäre da nicht diese Leere, könnte man meinen, es wäre nie etwas geschehen… Tags: Schatz, Hamonie, Traum, Sterne
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rotgebluemt
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Ich bin müde.
Und im Endeffekt macht es mich kaputt.
Ich will schlafen und warte trotzdem auf das puckernde Geräusch, das mir sagt, dass du mir vom anderen Ende der Welt erzählen willst. Die Welt ist so unglaublich mit ihren Abenteuern. Ich war schon immer ein schlechter Verlierer und vor allem jetzt. Ich möchte eine tolle Freundin sein, die dir all das Glück der Welt wünscht,aber es macht mich kaputt ohne dich zu sein. Es macht mich verrückt, zurück zu bleiben, und langweilig zu sein. Die ganze Welt kotzt mich einfach nur an und du erzählst mir wie deine Umgebung strahlt, wie schön alles aussieht, so ganz anders als zu Hause, als bei mir. Ich halte das nicht aus, schon jetzt nicht. Und manchmal ist das Verbittert-sein, stärker als meine Sehnsucht nach dir. Es könnte so viel einfacher sein, ist es aber nicht. Und im Endeffekt macht es mich kaputt. Tags: Sehnsucht, Vermissen, Ausland
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schild_i
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Enno Bunger
Wer ist eigentlich dieser Enno Bunger?
Das hab ich mich auch gefragt als mir ein Bekannter von ihm erzählte. Ich kannte bis Dato schon einige, für mich, gute deutsche Songwriter. Doch nun tauchte dieser Name, Enno Bunger , auf und somit auch seine wundervolle Musik. Ich hörte mir also seine Lieder an und musste feststellen, dass dieser Mensch ein weiterer Inbegriff der wahrhaftigen Liebe und des tiefen Liebeskummers ist. Am 27.12.2013 sah ich ihn, zusammen mit Onno Dreier und Nils Dietrich in Leer im Kulturspeicher. Das Jugendzentrum / JUZ Leer veranstaltete dieses ausverkaufte Konzert. Als Special Guest war der papenburger Komiker Oliver Polak. Er las aus seinem Buch „ Ich darf das, ich bin Jude“ ein paar Passagen und brachte somit das Publikum in eine locker Stimmung. Enno Bunger ist 27 Jahre alt. Er ist lässig gekleidet mit rotem Bart im Gesicht, aber immer freundlich lächelnd. Dennoch wirkt er eher schüchtern. Fast so als wüsste er nicht, was gleich mit den Leuten passiert, für die er spielte. Dann war der Moment gekommen und Enno Bunger setzte sich, zuerst alleine auf der Bühne, an sein Klavier und verzauberte die Menschen im Saal. Jeder Mundwinkel lächelte, egal ob Mann oder Frau und egal wie alt. Es war jedes Alter vertreten von 13 bis 53. Enno Bunger singt vom Leben, Freundschaften, Liebe und Trennung. Er spielte Stücke von seinen Alben „Ein bisschen mehr Herz“ und „Wir sind vorbei“. Aus seinem erstes Album „ Ein bisschen mehr Herz“ sang er „ Wahre Freundschaft“ und vermittelte dem Publikum, dass wahre Freundschaft sehr wertvoll ist. Das aktuelle Album „ Wir sind vorbei“ stand hier allerdings im Vordergrund. Künstlerisch wird hier die Verarbeitung einer Trennung, mit allen Phasen, dargeboten. Er schafft, dass sich die Melancholie der Liebe und den Zorn der Verzweiflung perfekt in seinen Liedern widerspiegelt. Es gab auch eine Akustik-Version mit Onno Dreier von „Ich möchte noch bleiben, die Nacht ist noch jung.“ Ich glaube bei diesem Lied kamen nicht nur mir die Tränen. Als er „ Die Flucht“ spielte machte sich bei mir ein Strahlen breit. Dieser Song ist so frei. Auch viel wilder im Gesang und der Melodie als die Sonstigen. Er lässt einen glauben, dass alles Schlechte vorbei ist und man endlich wieder Leben kann. Ohne diesen Kummer.Wie schrieb Hermann Hesse? „ Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde! „ Enno Bunger erzählte zwischen den Liedern viel von der musikalischen Entwicklung seit seiner Kindheit. Er brachte kurze Geschichten lustig rüber und lies somit zu, dass man auch hinter seine Kulissen schauen kann. Er betitelte sein nächstes Album als „ENNO WAR (englisch gesprochenen!)“ . Generell scheint er einen eher schwarzen Humor zu haben. Auf seiner Facebook-Seite stellt er immer wieder Bilder ein auf denen frisch getrennte Paare aus Politik, Hollywood und Sport als Albumcover von „Wir sind vorbei“ zu sehen sind. Im Herbst diesen Jahres soll sein 3. Album erscheinen. Zur Zeit ist Enno Bunger auf der Suche eines Proberaums in Hamburg, damit dieses nächste Meisterwerk entstehen kann. Ich drücke die Daumen und freue mich schon drauf. *love & peace
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Kein_Wunderkind
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Kummer...
Seelenschmerz versucht in Worte zu fassen...
Wie Kummer schmeckt? Salzig und bittersüß zugleich. Schmerz, so unerträglich, weil er Herz und Seele in Trümmern legt. Mit tränenfeuchtem Gesicht liegst du Nacht für Nacht schlaflos wach. Doch wagst nicht, zu jemandem etwas zu sagen. Hast Angst vor falschem Mitleid, dass keiner dich versteht. Spielst glaubhaft die immer gut Gelaunte, deren Lächeln nie erlischt. Und so bemerkt niemand das Leid in deinem Blick. Das Zittern, weil du den ganzen Tag frierst. Das Zerbrechen deiner Seele. Vielleicht erträgst du jeden Tag Spott, vielleicht wirst du ignoriert. Liest Sätze wie "Kein Grund zu bleiben, ist der beste Grund zu gehen." Aber glaub mir: Ewiger Schlaf ist keine Lösung. Deinen Schmerz zu beenden, schafft zu viel Trauer.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/kummer/1479867
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barbara_gaertner
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Immer unterwegs
Früher tingelten Seeleute und Soldaten im Berufsauftrag um die Welt, heute nennt man die Menschen, die der Arbeit hinterher reisen Jobnomaden.
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Jasminchen
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Liebe zu dritt. Oder zu viert? Gar zu fünft?
... aus Unklarheiten werden langsam Klarheiten.
Beste Freundin war mit Freund zusammen. Kumpel ist mit Freundin zusammen. Kumpel und beste Freundin haben eine Affaire. Ex-Freund und Freundin wissen nichts. Aber ich. Trotzdem hatte ich auch eine Affaire mit Kumpel obwohl ich bester Freundin versprochen habe, niemals was mit Kumpel zu haben. Niemand weiß davon, nicht mal beste Freundin. Beste Freundin?? Bis zu dem Tag, an dem beste Freundin und Kumpel hinter der Disco verschwinden. Da weiß beste Freundin dann dass ich eine Affaire mit Kumepl hatte. Kumpel will wissen, warum ich es bester Freundin erzählt habe. Bitte nochmal die Frage. Ist das nicht offensichtlich? Scheinbar nein. Was bleibt? Lügen. Verletztheit. Noch ungeklärte Fragen. Enttäuschung. Schmerz. Und ich selbst? ... ja. Ich muss die Konsequenzen meines Handelns schließlich tragen. Eigentlich war ich mir dessen von vornerein bewusst. Nur gespürt habe ich erstmal nichts von alledem. Fragt sich noch, wie lange Kumpel und Freundin noch zusammen sind. Freundin denkt natürlich, Kumpel würde sie niemals betrügen. So was in der Art sagte sie mir, als Kumpel und beste Freundin gerade verschwunden waren. Auf die Idee, dass da was sein könnte, ist sie natürlich nicht gekommen. Wie auch? Sie vertraut Kumpel schließlich. Beste Freundin? ...eigentlich ja. In letzter Zeit jedoch nein. Warum? Man entwickelt sich in unterschiedliche Richtungen. Halte ich ein Leben ohne sie aus? Sicherlich. Vermisse ich schöne Zeiten? Ganz bestimmt. Wird sie die Freundschaft beenden? Sie sagt nein. Schließlich hatte sie auch eine Affaire mit Kumpel, als sie noch mit Freund zusammen war. Genau das gleiche. Nur hat sie ihn nicht ganz so eiskalt belogen, wie ich sie. Aber etwas wird anders sein. Das Vertrauen ist weg. Logisch. Lügen. Schluss damit. Nie wieder. Nie nie wieder. Ich werde mein Leben auch ohne Kumpel auf die Reihe kriegen. Auch ohne beste Freundin. Wie? Noch keine genaue Ahnung. Man wird sehen. Und die Moral von der Geschicht... lügen darf man nicht. Hat sich das gelohnt? Nein. Aber Gefühl ist stärker als Verstand. Rechtfertigung? Es gibt keine.
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heike_kottmann
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Schichtsalat
Zu welcher sozialen Schicht gehören wir?
Das Institut für Wirtschaft in Köln hat gestern eine Studie veröffentlicht, in der das Einkommen der Deutschen verglichen wird – daraus entstehen fünf Schichten: 1. Reich ist, wer als Single mehr als 4095 Euro netto im Monat verdient. 2. Einkommensstarke Mitte , wer 2457 bis 4095 Euro netto verdient. 3. Mitte , wer 1310 bis 2457 Euro netto verdient. 4. Einkommensschwache Mitte , wer 983 bis 1310 Euro netto verdient. 5. Arm ist, wer weniger als 983 Euro verdient. Mal ehrlich: Entsprechen diese Schichten Eurem Lebensgefühl? Wie definiert ihr (finanziellen) Reichtum? Ist man wirklich reich, nur weil man 4000 Euro im Monat zur Verfügung hat? In München kostet eine 100 qm Wohnung in der Innenstadt derzeit etwa 1500 Euro Miete im Monat. Wenn man die klassische Aufteilung befolgt und etwa ein Drittel seines Einkommens für die Miete ausgibt, müsste man in diesem Fall schon mehr als 4500 Euro im Monat verdienen. Und was hat das alles mit unserer sozialen Herkunft zu tun? Fühlt man sich nicht immer automatisch der Schicht zugehörig, zu der auch die eigenen Eltern gehören? Wie sehr beeinflussen unser Bildungsgrad und unsere Wertevorstellungen unsere Zugehörigkeit zu einer bestimmten Schicht?
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sehen
gesellschaft
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merle
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Das ist er!-wunschtraum.....
Ich möchte mein Herz hüpfen hören wenn du anrufst und meine Beine zittern wenn du vor der Tür stehst,
Ich möchte wissen, was dich zum Lächeln bringt Und was zum lauthals loslachen. Ich möchte lernen dir den Kaffee so zu kochen wie du ihn trinkst, ich möchte wissen wie du aussiehst wenn du schläfst. Ich wünsche mir einen Platz von dem ich deinen Schlaf beobachten kann, du sollst das Erste sein, dass ich am Morgen sehe, und das schönste, ein Bild das mich durch den Tag begleitet Barfuss möchte ich mit dir durch den Regen tanzen Ganze tage mit dir im Bett verbringen und ganze Nächte durchreden. Ich möchte um jede Minute feilschen die du länger bleibst, und gewinnen, ich möchte Kochorgien veranstalten mit dir und nachts auf dem Spielplatz bis in die Wolken schaukeln, ich möchte mich mit dir in Lachanfällen erschöpfen, beim frühstück unterm Tisch füßeln. Ich möchte begeistert werden von dir, mit dir schweigen, reden, diskutieren, streiten und versöhnen. ich möchte Hand in Hand mit dir durch die Stadt gehen und meinen Blick nicht von dir lassen können. Ich möchte dämlich grinsen müssen vor Glück wenn ich an dich denke, Ich möchte mein Herz hüpfen hören wenn du anrufst und meine Beine zittern wenn du vor der Tür stehst, ich möchte mich zuhause fühlen in deinem Arm, ich möchte süchtig sein nach deiner Nähe und mich auf dich freuen wenn du nicht da bist. ich möchte nachträglich in deinen Erzählungen an jedem deiner vergangenen Jahre teilhaben. Ich möchte kennen lernen was du liebst und was nicht, was dich traurig macht und was wütend. Ich möchte jedem Zentimeter von dir erkunden und küssen dürfen. Jeder Kuss soll ein Gefühlsfeuerwerk sein und ich werde mehr wollen. Ich möchte deine Zahnbürste in meinem Bad stehen haben und ich werde bestimmt auch über Bartstoppel im Waschbecken grinsen. Ich möchte dir von mir erzählen, mich langsam öffnen und spüren dass du genauso neugierig bist wie ich. Ich werde dein T-Shirt verstecken, damit ich was habe an dem ich riechen kann bis du wieder da bist. Wenn ich alt bin möchte ich neben dir am Meer sitzen und unseren Enkeln erzählen, wie es war als wir uns zum ersten Mal geküsst haben. Ich möchte dich meinen Freunden vorstellen, mit einem vielsagenden Lächeln und den Worten „Das ist er“!
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liebe
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Cha.os
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Abend für Abend, Jahr für Jahr
Jeden Abend das gleiche Bild, immer der gleiche Stuhl, immer die gleiche Flasche, immer das gleiche Glas.
Sechs Jahre Ich kann nicht schlafen, ich muss mal Pipi, aber unten läuft noch der Fernseher. Ich kann nicht aufs Klo gehen, wenn Mama noch wach ist. Sie wird immer so böse, wenn ich abends noch mal aufstehe. Ich will nicht wieder Ärger bekommen. Aber ich muss wirklich, wirklich dringend Pipi. Und morgen ist doch Schule. Ich müsste eigentlich längst schlafen. Aber ich kann nicht einschlafen, weil der Fernseher so laut ist. Ich wünschte, sie würde die Wohnzimmertür zu machen. Dann würde ich die Stimmen nicht so laut hören und ich könnte aufs Klo gehen. Vielleicht, wenn ich ganz leise bin ... Vielleicht hört sie mich ja nicht. So leise, wie ich kann, schleiche ich zu meiner Zimmertür und die Treppe runter, aber natürlich verraten mich die morschen Treppenstufen. „Chaos“, höre ich meine Mutter aus dem Wohnzimmer rufen und ich zucke zusammen. „Was zum Teufel willst du hier? Verdammt noch mal ich habe dir doch gesagt du sollst in deinem Bett bleiben. Nicht einen Abend Ruhe gönnt ihr mir.“ Ich habe ein schlechtes Gewissen und gehe schnell aufs Klo. Aber ich kann nicht, weil ich Angst habe und mich beeilen muss. Aber wenn ich jetzt nicht pinkel muss ich später noch mal runter kommen und dann wird Mama richtig böse. „Was dauert das denn so lange?“ faucht sie mich trotz geschlossener Tür an und ich muss meine Tränen zurückhalten. Dafür kommt endlich das Pipi und ich will schnell wieder hoch, doch Mama ist schneller. „Komm gefälligst mal hierher.“ Also gehe ich zu ihr. Da sitzt sie, wie jeden Abend. Neben ihr die Flasche Sekt, vielleicht die Erste vielleicht auch die Zweite, ich weiß es nicht, denn da fasst sie mich schon am Oberarm und zwingt mich sie anzusehen „Komm nicht immer nachts runter! Hör gefälligst auf mir nachzuspionieren, hast du verstanden?“ fragt sie und drückt ihre Hand zu, sodass sie mir wehtut. Ich habe nichts verstanden aber ich nicke, laufe schnell wieder in mein Bett und hoffe, dass ich ganz, ganz schnell wieder einschlafe. Sieben Jahre Ich liege wach in meinem Bett und versuche wirklich einzuschlafen, aber der Fernseher ist wieder so laut. Seit Stunden warte ich schon darauf, dass es ruhiger wird. Vielleicht kann ich meine Mama fragen, ob sie ihn leiser macht.. Vielleicht, wenn ich ganz lieb frage ... Vielleicht wird sie ja dann nicht so böse? Vielleicht ist heute ein guter Abend. Vielleicht schreit sie heute nicht, und vielleicht weint sie auch nicht. Morgen ist doch Schule und ich bekomme immer Ärger, weil ich so viel gähne. Die Lehrer mögen das nicht. Und dann wollen sie wissen, warum ich so müde bin. Aber was soll ich da sagen? Ich weiß, dass meine Mama anders ist und über das, was Abends hier passiert, rede ich nicht. Ich atme also tief ein und nehme all meinen Mut zusammen, schleiche die Treppe runter und gucke vorsichtig ins Wohnzimmer, wo meine Mama sitzt. Es ist immer das gleiche Bild, immer der gleiche Stuhl, immer die gleiche Flasche, das gleiche Glas. Ich höre einen Schnarcher. Mama ist also wieder eingeschlafen. Ich mag nicht, wenn sie auf dem Stuhl schläft, dann hat sie morgen nämlich wieder besonders schlechte Laune und Rückenschmerzen. Aber ich weiß, dass ich sie nicht wecken darf. Mama mag nicht, wenn man sie dabei erwischt. Dann wird sie immer furchtbar böse und will wissen was ich unten mache. Dann schickt sie mich einfach wieder ins Bett und der Fernseher bleibt so laut wie er ist und noch länger an.Manchmal schläft sie da die ganze Nacht, aber das ist ein Geheimnis. Also schleiche ich mich an ihr vorbei, nehme die Fernbedienung und stelle den Ton leiser. Eigentlich muss ich schnell wieder ins Bett, aber ich kann Mama doch nicht einfach so da sitzen lassen. Ihr wird bestimmt kalt. Also nehme ich eine Decke vom Sofa und lege sie um sie. Ich mache mir keine Sorgen, dass sie sich morgen darüber wundern wird, denn morgen Früh wird sie heute Nacht schon vergessen haben. Acht Jahre „Chaos?“, höre ich meine Mutter leise von unten rufen. Ich gehe zu ihr, auch wenn meine große Schwester mir gesagt hat, das soll ich nicht tun. Aber Mama ist so traurig, ich muss ihr doch helfen. Also schleiche ich zu ihr, nehme sie in den Arm und frage was denn los sei. „Ach Chaos, ich bin so verloren“, sagt sie und füllt ihr Glas wieder mit dem blubbernden Gift, das sie so verändert. Ich habe zwei Mütter: Eine tagsüber, die uns liebt, immer lacht und mit uns spielt. Und dann die Andere, die nachts kommt und die schreit und die mir Angst macht. Die sich stundenlang mit meinem Vater anbrüllt und der es egal ist, dass wir wieder nicht schlafen können. Die, die stundenlang weint und so traurig ist, dass es mein Herz zerreißt. „Chaos, mein Schatz, es tut mir so leid für dich. Es tut mir alles so leid.“ „Was tut dir leid, Mama? Es ist doch alles gut. Hör doch auf zu weinen Mama.“ „Weißt du, was dein Vater gesagt hat? Er hat gesagt, er wünscht sich, dass er euch nicht hätte. Er will uns verlassen. Er hat gesagt, es ist ihm egal, was aus uns wird. Ihr seid ihm egal. Er hat gesagt, dass er uns nicht liebt und nicht braucht.“ Ich bin verwirrt, warum liebt Papa uns nicht und warum will er uns verlassen? Ich verstehe nicht und ich bekomme schreckliche Angst. Ich will Papa nicht verlieren. Ich liebe Papa doch. Papa ist lieb und witzig. „Du darfst deinem Papa nicht vertrauen, er tut uns immer nur weh. Ich bin die Einzige, die dich lieb hat. Ich bin die Einzige, auf die du dich verlassen kannst. Hörst du mein Schatz?“ Ich nicke und in mir ist ein so großer Schmerz. Da sind die ersten Anzeichen des Loches, das sich im Laufe der Jahre in mein Herz ätzen wird. Jedes alkoholgetränke Wort meiner Mutter wird darin Platz finden. „Chaos?“ immer der gleiche Anfang. Immer der Beginn von etwas Grausamen. Ich will nicht runtergehen. Aber ich muss. Sonst wird Mama noch viel, viel trauriger und das will ich nicht. Mama hat gesagt, dass ich die Einzige bin, die ihr zuhört und dass sie nicht weiß was sie ohne mich tun würde. Also muss ich Mama doch helfen. Auch wenn es immer wehtut, was sie mit vernebeltem Blick und lallender Stimme erzählt. Aber es ist ja nur für heute Nacht. Morgen früh wird alles wieder gut sein. Und sie wird nicht mehr wissen, was sie so traurig gemacht hat. Und ich werde es für sie aufbewahren. Also gehe ich zu ihr, nehme sie in den Arm und versuche die Tränen zu stoppen. „Ich hasse mein Leben“, sagt Mama zu mir und ich setzte mich. „Oh Chaos, was habe ich nur gemacht? Ich habe mein Leben zerstört. Ich wünschte ich hätte euren Vater nie kennengelernt. Dann wäre ich jetzt nicht hier gefangen. Ich bin so unglücklich. Ich wünschte ich hätte euch nie bekommen. Ihr und euer Vater habt mein Leben zerstört. Wenn du mal groß bist, mach nie die gleichen Fehler wie ich, ok? Ich will nicht das du mal so unglücklich wirst. Manchmal wünschte ich, ich wäre tot. Manchmal will ich einfach nicht mehr Leben!“ Ich starre sie an. Dieses Gespräch wird noch sehr, sehr lange nachwirken. Ich habe Mamas Leben zerstört. Sie wünscht sich, sie hätte mich nie bekommen. Es tut mir so leid Mama. Wie kann ich es wieder gut machen? Ich mache alles Mama, nur hör doch auf zu weinen. Zehn Jahre Ich liege wie immer wach in meinem Bett. Ich kann nicht schlafen. Ich kann nie schlafen. Ich höre meine Eltern sich anbrüllen und ich weiß, dass es meine Schuld ist.Wenn ich doch beim Abendessen nicht so frech gewesen wäre. Wenn ich doch nur bessere Noten hätte. Wenn ich hübscher wäre. Ich weiß das alles. Meine Mutter hat es mir oft genug gesagt: Ich bin zu laut, Papa liebt nur meine große Schwester, weil die schlau und schön ist. Papa war so stolz auf sie, bei ihrem Klavierkonzert. Auf mich ist er nie stolz, auch das weiß ich. Und es tut mir leid. In Mathe habe ich eine Vier geschrieben. Ich habe mich nicht getraut, sie Mama zu zeigen. Sie wird bestimmt böse. Eigentlich wollte sie mit mir für die Arbeit lernen, aber das hat sie vergessen. Genau wie meinen Elternabend letzte Woche, oder mich vom Flötenunterricht abzuholen am Montag. Aber ich weiß ja, sie hat einfach so viel zu tun, mit dem Haushalt, uns und Papa. Sie hat es so schwer, ich will es ihr nicht noch schwerer machen, deswegen sage ich nichts. Zwölf Jahre Ich höre meine kleine Schwester die Treppe runterkommen. Schnell laufe ich zu meiner Zimmertür und passe sie ab. „Kleine, wo willst du hin?“ „Zu Mama,“ antwortet sie leise, „Mama weint und will, dass ich zu ihr komme. Ich muss sie trösten.“ Ich will nicht, dass sie zu ihr geht. Meine Kleine, ich will nicht, dass sie so kaputt geht wie ich, denn mittlerweile habe ich das Ganze ganz gut durchschaut. Also schicke ich sie wieder ins Bett und gehe an ihrer Stelle zu meiner Mutter. Ich höre mir die Geschichten über ihr verkorkstes Leben und unsere Schuld daran an. Ich höre ihr zu, wie sie über Papa herzieht und mir immer und immer wieder deutlich macht, dass er mich nicht liebt. Das er nicht stolz ist. Das wir ihm egal sind. Während ich ihr an anderen Abenden beipflichten muss, dass er sie liebt und er sie bestimmt nicht betrügt. Ich höre mir alles an und muss versprechen niemandem etwas davon zu sagen. Ich schalte jetzt nachts den Fernseher aus, wenn sie schläft, weil es mir egal ist, ob sie aufwacht oder merkt das jemand sie gesehen hat. Ich decke sie auch nicht mehr zu, denn so langsam verstehe ich es. Meine Mutter trinkt und was sie abends sagt und tut, darf man nicht ernst nehmen. Man darf ihr nicht zuhören und muss über ihre Tränen hinwegsehen. Ich kann meine Mama nicht retten und ich darf ihren leeren Versprechen nicht glauben. Ich habe gelernt, dass meine Mutter anders ist, als andere Mütter. Dass das, was sie tut nicht in Ordnung ist, denn ich sollte mich nicht um sie kümmern müssen, ich sollte meine kleine Schwester nicht vor ihr beschützen müssen. Sie ist doch unsere Mutter,und wir ihre Kinder.... Ich wünschte ich könnte das noch glauben. Tags: Alkohol, Beziehung zu den Eltern
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Alternativen
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Rebellenmädchen
„An dem Bahnhof wird öfter mal jemand verprügelt. Also bleib wo du bist. Ich finde dich“, steht in der Kurzmitteilung, die ich noch einmal lese.
Es ist ein Bahnhof, wie ich ihn aus Kurorten kenne, mit breiten Rampen für Rollstuhlfahrer und Fahrräder zwischen vielen gepflegten Stauden und Sträuchern. Auf dem Streusalzkasten hinter dem Ticketautomaten sitzt eines dieser Mädchen, die für Punk zu jung und für Emo zu alt sind und starrt mich mit dem beiden Stilen gemeinsamen Trotz aus abgewrackt überschminkten Augen heraus an. Hinter mir streiten sich Jugendliche um Kleingeld für ein Gruppenticket der Preisstufe B. Skateboards rattern über das Kopfsteinpflaster in Richtung Parkplatz und Stadt. Ich schaue mich unsicher um, als ein vertrautes Lächeln um das Bahnhofsgebäude herum und auf mich zu geschlendert kommt. Rebellenmädchen beobachtet das Lächeln und mich mit so etwas wie möglichst desinteressiert aussehendem Interesse. Als das Lächeln mich zu meiner Überraschung mit Selbstverständlichkeit in allgemeiner Sichtbarkeit lange und zärtlich auf den Mund küsst und der Zank am Ticketautomaten augenblicklich verstummt, als hätte jemand den Ton ausgeschaltet, sehe ich aus dem Augenwinkel, wie rechts von uns aufgeschminkter Trotz gen Fassungslosigkeit verrutscht. Und noch bevor ich mir der Gefahr in diesem Moment bewusst werden und die mir anerzogene Angst in meiner Brust toben kann, denke ich mit einer Mischung aus Stolz und Zufriedenheit: Da staunste, Mädchen!
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sehen
gesellschaft
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ninchen-lu
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dabei ist alles nur show**
Okay, vielleicht sind es Tage an denen man die Welt besser vom Sofa aus betrachtet.
Aber ihr kennt das doch, dann rufen die Besten der Besten an …und da stehst du auch schon, zwischen den Massen von gut gelaunten Menschen. Angetrunkenen und Lachenden. Da wird geküsst, gegrüßt und da auf die Schulter geklopft. Wie anstrengend auf einmal alles ist. Gott sei Dank, Land in Sicht, die Menschen, die man wirklich um sich braucht, tauchen auf und man kann schon wieder Lächeln. Jetzt sitzt du da, umringt von den Freunden, umringt von den Anderen. Rauch. Musik. Lachen. Geplauder. Unerträglich, wenn man die Anderen beneidet. Du siehst sie, die Mädels. Sie lachen, wie immer. Lächelnd stehen sie vor irgendwelchen Jungs und reden, flirten. Und Lachen. Man überlegt sich, wie sie alle noch ein paar Stunden zuvor, vor dem Spiegel standen und sich hübsch gemacht haben. Wie sie entschieden haben welcher Ring und welchen Schal es sei sollte. Dinge, die niemand wahrnimmt. Erst recht nicht die Jungs. Mit welcher Sorgfalt sie ihr Outfit gewählt haben und wie lange es wohl gedauert hat. Und jetzt stehen sie alle so da und sehen gleich aus. Die Jungen wie die Mädchen. Dabei ist alles nur Show. Der ganze Raum, und der Raum davor, und die Raucher, die draußen stehen , auch die wo auf dem Boden sitzen oder in der Ecke lehnen. Alles nur Show. Du siehst es und du spürst es. Du siehst es an jedem Lächeln und an jeder noch so netten Geste…hier wird mächtig gespielt. Jeder versucht sich von seiner besten Seite zu zeigen. Sehen und Gesehen werden. Es sind diese kalten Tage, an denen du keine Oberfläche willst. An denen du selbst Eine bist und alle kratzen ohne dich zu berühren. An denen du selbst zur Oberfläche wirst. Ein Abend als Grinsekatze. Heute bitte keine Show. Keine Menschen sehen, die einfach nur Küsschen geben, weil sie die Person neben dir kennen. Kein Lächeln glauben, das du nicht kennst. Keine höflichen Handschläge oder >wie geht’s?<. Kein spendiertes Getränk , das man einer Freundin verdankt. Einfach keine Lust all diesen Menschen mit ihrer aufgesetzten Maske zu begegnen, heute nicht, heute keine Show. Da sitz man nun und fragt sich, ob man sich genauso verhält wenn man mit bester Laune unterwegs ist. Vielleicht sagt man da dann auch jedem Hallo den man einigermaßen kennt. Okay, vielleicht schenkt man auch jedem, der einen zweiten Blick Wert ist, ein Lächeln. Aber jetzt ist es einfach zu viel. Ich würde gerne schreien, kurz und laut schreien. Es würde mich wahrscheinlich fast niemand wahrnehmen, aber es ginge mir besser, all diese Schauspielerei zu ertragen. Es ist einfach doof, mit nachdenklichem Kopf das Haus zu verlassen, man wird von den Leuten, die man trifft enttäuscht. Neid? Vielleicht. Auf das glücklich sein in diesem Moment. Auf das schwerelose Gefühl, sich der Masse und der Musik, dem Alkohol und dem Rauch für einen Abend hingeben zu können und dabei alles zu vergessen. Nicht die größte, tiefste, schmerzhafteste Sorge an sich zu lassen. Nur ein Abend sich dem Gewissen entziehen und gedankenlos durch die Welt streifen. Vielleicht ist es auch einfach nur Wut. Wut über das Bewusstsein der Menschen, wie jeder versucht etwas darzustellen. Man sieht es und hat das Gefühl es ändern zu müssen. Es scheint so sinnlos auf einmal, als hätte man vergessen, das genau jetzt Momente vorbeischleichen, die man sonst versucht zu fangen. Alles nur Show. Daheim, nach einem Abend voller sich überschlagenden Gedanken, kommt ein seltsamer Teil. Die Oberfläche bricht. Und findest nicht mal den Zerstörer. Auf einmal fühlst du wieder. Nämlich nur dich. Du bereust, wünscht dir alles zurück. Menschen. Musik. Eine Chance diesen verlorenen Abend wieder zurück zubekommen. Tausche kaputte Moment gegen Einzigartige. Erkenntnis tut weh. Den ganzen Abend waren es die Anderen und doch bleibt man am Ende alleine zurück. Mit feuchten Augen und Schmerzen, die zwischen Kopf und Herz hin und her rasen. Die Show vorbei. Doch wir brauchen diese Momente. Momente in denen alles, was wir täglich schlucken, herausbricht. In denen wir heulen dürfen, weil das Leben so viel von uns verlangt. Kein halb so schlimm, das wird schon wieder, nimms nicht so schwer - kein Trost von niemandem. Wir dürfen Tage haben an denen wir die Welt samt ihren Menschen hassen. Warum verlangen so viele immer mit allem klar zu kommen, angestrengt gute Laune zu zeigen oder optimistisch durch die Gegend zu spazieren. Lasst uns doch auch manche Tage hassen. Hoffen, dass die Kopfschmerzen Morgen nur halb so schlimm sind und man all diese Gedanken auf dem Nachhauseweg verloren hat.
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Wenn ich betrunken an dich denke.
Chapeau, ihr Teufel. Ihr habt nichts für mich übrig, außer eines blassen Echos.
Wenn ich dann nach Hause komme, meinen Schlüssel auf das Brett im Flur lege, meine Jacke an den Haken hänge, meine Mütze in den Korb schmeiße und meine Hosentaschen – Feuerzeug, Zigaretten, Autoschlüssel, Taschentuch, Brieftasche, Kaugummis, Kleingeld, Kondom, Handy – leere, kann ich dich immer noch in der Luft riechen. Seit Wochen geht das nun so, egal wie viel ich vorher geraucht, gesoffen oder gekocht habe. Die Luft ist voll von dir. Ich weiß, das ist Einbildung und nicht die echte Welt. Doch es ist ein Streich, den ich mir gern spiele und ein Schwindel, den ich mit Freuden ertrage. Denn er lässt mich dir nah sein, irgendwie. Stumm schneide ich zwei Äpfel, nehme zwei Teller, zwei Messer und zwei Gabeln, zwei Schalen und zwei Gläser. Wie selbstverständlich bereite ich Essen für zwei vor. In den Korb  packe ich noch zwei Kerzen, zwei kleine und eine große Decke. Zwei Träumer, zwei Träume. Der kleine Korb füllt sich, bis zum Rand. Es wird Zeit aufzubrechen. Für die zwei von uns, die eigentlich nur einer sind – ich. Doch das macht mir heute nichts, es lohnt sich nicht, darüber nachzudenken. Es ist eine Generalprobe. Das Licht stimmt, der Ton läuft, die Tänzer sind krank. Sei es drum, ich habe Vertrauen. Auch wenn es schmerzt. Wieder. Die Knochen tun mir weh, weil ich jeden Tag ohne dich verkrampft und gebückt und verdreht durch mein Leben laufe. Anspannung lässt mich ermüden, Müdigkeit nährt meine Anspannung – ich muss konzentriert bleiben, mit allen Sinnen wie ein Trüffelschwein nach dem Wenigen von dir suchen, das mir geblieben ist. Wenn ich mich zum Bett schleppe, meinen brennenden, ausgelaugten Körper auf die Matratze rolle, dann sehe ich dich im Augenwinkel neben mir liegen – du atmest tief ein und aus, ruhig, wunderfein und royalelegant. Dein Brustkorb hebt sich sanft und erhaben zum Takt deiner Lungen und deine Haut glänzt im kühlen Mondlicht wie Porzellan, Marzipan, Buttercreme. Die Umrisse deines Körpers verschmelzen mit der seichten Dunkelheit zu Wogen aus weißer und dunkler Schokolade, deine Haut knistert, wenn ich sie berühre und zerläuft zart unter meinen warmen Fingerspitzen. Dein Körper glüht wie warmer Bonbon und strahlt mir Lieblichkeit ins Gesicht. Die Luft zwischen uns riecht nach heißem Zucker und zieht wonnige Fäden, denen wir nicht entkommen können. Wir kleben zusammen, wir leben zusammen, wir liegen zusammen. Ich lüge allein. Ich denke noch deinen Namen, doch du bist weg, sobald ich mich umdrehe und aus meinem Delirium auf die leere Bettseite neben mir starre. Ich suche dich. Der Griff zum Wasserglas erdet mich. Kalt und roh läuft es mir den Hals herunter. Im Bodensatz der Tatsachen winde ich mich im Kampf gegen den Morgen – den Magen und alle mentalen Demagogen, die mich so grausam gut beherrschen. Chapeau, ihr Teufel. Fresst euch durch meinen Körper, meine Gedanken und Erinnerungen, ihr habt allesamt nichts übrig für mich, lasst nichts übrig für mich. Außer eines blassen Echos von ihr. „ Egal bei welchem Wetter.“ _________________________________________ Es regnet. Im Park sitzt ein Mädchen im Gras. Tropfen für Tropfen flieht das salzige Wasser aus ihrem Gesicht vorbei an ihren Sommersprossen und springt an ihrer Nasenspitze in die Tiefe, landet im getränkten Grün. Sie ist wunderhübsch – aber düster, dunkel, traurig, einsam, verlassen, verletzt, verunsichert, verlebt, verzweifelt, verstoßen, verblendet und verliebt. Und dann kommt er, nass und humpelnd, mit einem Picknick-Korb. Für zwei. „ Ich hab dich wiedergefunden“ , sagt er. „ Wie?“ , fragt sie und weint. „ Egal wie. Und egal bei welchem Wetter“ , antwortet er, lächelt sie warm an und beginnt die Wiese einzudecken. Die Regentropfen symphonieren auf dem Porzellan, perlen ab vom Marzipan und zergehen mit der Buttercreme. Egal. Egal. Egal bei welchem Wetter. Und als er fertig ist und aufschaut, ist das weinende Mädchen nicht mehr da. http://antonmila.blogspot.de/2013/04/wenn-ich-betrunken-dich-denke.html Tags: Anton, Mila, Traum, Alkohol, Rausch, symphonieren
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soulstorm_everywhere
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Verräter der Freiheit, Könige von Scheißegalien
Essay über den NSA Skandal und unangemessene Reaktionen.
Die Freiheit führt das Volk (E ugene Delacroix) Es ist wieder so ein Freitagnachmittag im Juli, Hitze drückt auf meine Stimmung und die meiner Mitschüler im Gemeinschaftskunde Leistungskurs. Eine gute Hälfte von denen ist sowieso nur hier weil sie Angst haben vor einer Naturwissenschaft, die sie wohlmöglich überfordert. Da beschäftigt man sich doch lieber mit sozialen Milieus als mit Milliwatt, lieber mit Braunen in Deutschland als mit der brown`schen Röhre. Die andere, bessere Hälfte interessiert sich tatsächlich für politische Zusammenhänge oder das politische Tagesgeschehen, die meisten lesen regelmäßig Zeitung und haben zu vielen Themen eine Meinung, auch wenn es eine elterliche ist. Unser Lehrer Herr Dias öffnet ein Fenster, frische Luft strömt in das Klassenzimmer. Heute geht es um Prism, Edward Snowden und den NSA Abhörskandal. Es ist eine von den wenigen Unterrichtsstunden, die sich auf das politische Tagesgeschehen beziehen. Wir erhalten eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Fakten: Der amerikanische Geheimdienstmitarbeiter Snowden klärt die Welt darüber auf, dass der US Geheimdienst NSA in Kooporation mit Internetgiganten wie Facebook oder Google einen Großteil des Internetverkehrs, der über US-Server abgewickelt wird, mitschneidet, entschlüsselt und auswertet. Zum Teil hat er dabei nicht nur Zugriff auf die gesendeten Metadaten sondern auf die zu übertragenden Inhalte. Des Weiteren wird bekannt, dass andere westliche Geheimdienste, auch der deutsche BND eng mit den Amerikanern zusammenarbeiten. So wurde in Deutschland mehr als in allen anderen europäischen Ländern abgehört. Prism ist ein Programm das zur Prävention von Terroranschlägen entwickelt wurde und laut NSA bereits mehrere Anschläge verhinderte. Nach der Zusammenfassung des Skandals bleibt die Klasse ruhig. Herr Dias will eine Diskussion anstoßen: „Was haltet ihr denn von dieser Praxis, dass die USA hier in Deutschland Spionage betreibt?“ Zögerlich melden sich ein paar Schüler. Nacheinander stellen sie ihre Meinung da, doch der Grundtenor ist der gleiche: Die Terrorprävention ist ein edles Ziel, um es zu erreichen ist es legitim Bürgerrechte zu beschneiden. „Wir haben doch nichts zu verbergen.“, sagen sie. „Wir haben nichts zu verbergen“, wer das Mantra der Überwachungsbefürworter ausspricht macht damit klar, dass er sich nicht im Geringsten mit Prism, Tempora und der Gefahr eines Überwachungsstaates auseinandergesetzt hat. Es zeigt eine weitere traurige Wirklichkeit: Wir leben in Zeiten in denen immer mehr Jugendliche unpolitisch und unbeeindruckt bleiben von staatlichen Eingriffen in Freiheitsrechte und staatlichen Versagen im Allgemeinen. Es interessiert meine Mitschüler einfach nicht, sie sind Verräter ihrer eigenen Freiheit und Könige von Scheißegalien. Dabei ist mit dem Bekanntwerden der Ausmaße des Überwachungsskandal der Moment gekommen in dem die Generation Internet aufstehen muss: So gilt es zunächst zu beachten, dass selbst ein nicht krimineller Bürger, der ja „nichts zu verbergen hat“ unter staatlicher Überwachung leidet. Ist er sich der staatlichen Spionage bewusst wird er vorsichtiger agieren und ist in seiner Freiheit eingeschränkt. Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang auch von der „Schere im Kopf“, die unsichtbar ist und dennoch den Betroffenen einschüchtert und in seiner Autonomie beschneidet. Die US-amerikanische und englische Regierung halten trotz der heftigen Kritik an ihren Abhörprogrammen fest und zeichnen weiterhin den gesamten ausländischen Internetverkehr auf. In diesem Moment können sie herausfinden, dass du meinen Text ließt. Es wachsen in unseren Köpfen Scheren, die uns bewusst und unbewusst beeinflussen werden. Des Weiteren ist der NSA-Skandal kein Einzelfall politischen Versagens sondern vielmehr Teil einer bedrohlichen Entwicklung, die sich momentan in der Westlichen Welt abspielt: Behörden wie Geheimdienste werden zunehmend unkontrollierter und agieren gegen die Ideen der Verfassung, die sie eigentlich schützen sollen. Es zählt zu den Aufgaben eines demokratischen Staates das richtige Verhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit herzustellen, doch die Gewichtung verschiebt sich zunehmend zur Sicherheit, weg von der Freiheit. Wir befinden uns auf dem Weg zu einem Überwachungsstaat. Hierbei scheint der Kampf gegen den Terrorismus aus Sicht der Geheimdienste vieles zu rechtfertigen, bis hin zur Nichtachtung von Menschenrechten. Man denke an die Folter in der Guatanamo Bay Naval Base. Dabei sollte doch Eines offensichtlich sein: Kriminelle werden immer Wege finden der staatlichen Kontrolle zu entgehen, durch Verwenden von alternativen Kommunikationswegen wie dem Darknet oder direkten Kontakten außerhalb des Internets. Um abscheuliche Verbrechen wie Terroranschläge zu verhindern ist es fraglich inwiefern hierbei eine breitflächige Überwachung hilfreich ist. Eindeutig ist jedoch, dass der nicht kriminelle Bürger in jedem Fall überwacht und somit geschädigt und in seiner Freiheit eingeschränkt wird. Der der Autor und Kabarettist Marc-Uwe Kling sagte 2011 zum NPD-Verbot: „Wenn das Problem darin liegt, das man NPD und Verfassungsschutz nicht unterscheiden kann, dann verbietet doch einfach beides.“ Abschließend gibt die Reaktion der Bundesregierung allen Grund zur Sorge: Auch drei Monate nach den Enthüllungen durch Edward Snowden zeigt die Bundesregierung keinen klaren Kurs. Es wird viel geredet und wenig gesagt. Darunter das bisher wichtigste Zitat von Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Das Internet ist für uns alle Neuland.“ Oder Ronald Pofalla, der die Affäre für beendet erklärt und dabei die NSA als Kronzeuge aufführt - eine Behörde die in den vergangene Jahren die Weltbevölkerung vorsätzlich täuschte. Die NSA Affäre ist nicht beendet bis unsere Privatsphäre wiederhergestellt ist. Eine logische und sinnvolle Konsequenz wäre es, die Netzstruktur so umzugestalten, dass innerdeutscher und innereuropäischer Datenverkehr auch tatsächlich nur über europäische Server abläuft und der NSA somit ein Zugriff auf diesen verwehrt bliebe. Es ist wichtig, nun zu handeln und nicht länger vor den USA zu kapitulieren und mit Symbolhandlungen wie dem No-Spy-Abkommen Fortschritt vorzutäuschen. Es ist wichtig, dass wir der Politik zeigen, dass wir uns nicht überwachen lassen. Es ist wichtig nun aufzustehen und „Stopp!“ zu schreien so laut wir können. Nach der Diskussionen stehen auch meine Mitschüler auf, aber nicht um zu protestieren sondern um zu gehen. Zwei Mädchen sind meiner Meinung. Die Anderen freuen sich gerade nur auf das Wochenende. Was sie wohl vorhaben? Vielleicht im Internet surfen, eine Facebook Party veranstalten oder doch nur Pornos schauen.
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Der Wert eines Lebens
Du hast hast deinen Wert eingeschätzt, ihn von anderen schätzen lassen, die goldene Mitte genommen und dich zum Verkauf bereit gestellt.
Ich kann dir nicht sagen, was es ist. Was dich ausmacht und mich. Doch ich sitze dir gegenüber, schaue dich an und spüre, dass du etwas bist, das ich nicht bin. Du erzählst von deinen Abenteuern, wie wild und hemmungslos und aufregend sie gewesen wären. Immer noch ruht mein Blick auf dir, deinen langen blonden Haaren, deinem strahlenden Lächeln, deinen grünen Augen. Du hast mit vollen Händen zugegriffen, als es um die Verteilung der Attraktivität ging. Und doch, diese grünen Augen. Sie sind schön, keine Frage, aber von der funkelnden Härte kühler Jadesteine. Es gibt nichts, das sie noch nicht gesehen hätten im Guten wie im Bösen. Du bist gerade so alt wie ich und doch gibt es diese Momente, in denen du schweigst und ich die Zeit sehen kann, um die das Leben dich betrogen hat. Momente, in denen dein junger, lebendiger Körper sich einem Seufzer des viel zu frühen Alterns hingibt. Es ist nur ein Augenblick, dann straffst du dich, drehst dich zu mir und dein Lächeln sprüht vor jugendlichem Übermut. Ja, du hast immer das gehabt, was alle wollten. Viele Freunde, viel Spaß, viel vom Leben. Bist gereist, hast die Welt gesehen, hast dich der Welt gezeigt, zu den Sternen gerufen und das Echo genossen. Und nun sitzt du hier mit mir, hälst ein Glas Wein in der Hand und lässt die rubinrote Flüssigkeit kreisen. Fragst mich, ob ich glücklich bin und ich weiß, was du denkst. Du fragst dich, ob ich mit dem, was ich erlebt habe, überhaupt glücklich sein kann. Nein, es ist nicht das, was ich erlebt habe, das dich zu dieser Annahme bringt. Es ist, was ich nicht erlebt habe. In deinen Augen muss mir so vieles entgangen sein. So viel Spaß, Freude und Leben. Doch alles, was ich auf deine Frage antworten kann, ist ein Lächeln, das ich dir schenke. Auflachend grinst du mich an und prostest mir zu, dann leerst du dein Glas in einem Zug, als wäre es Champagner. Apropo, sagst du und beginnst eine neue Geschichte. Ein Einbruch in eine leerstehende Villa an der Südküste Frankreichs. Alle schon gut angetrunken und der Pool war so groß. Was diese Leute denn auch erwarten würden, wenn sie – obwohl niemand da ist – den Pool beleuchteten. Alle nackt und irgendjemand hatte noch eine Flasche Prosecco dabei. Zwei Frauen, fünf Männer. Nein, du würdest ja nie bei sowas mitmachen, kicherst du, legst deine Hand auf mein Knie und zwinkerst mir zu. Und wieder dieser mitleidige Unterton. Ich frage mich, was du von meinem Leben erwartest. Stimmt, ich war immer die, die sich nach dem Sportunterricht nicht zusammen mit den Jungs geduscht hat. Erst mit 18 war ich das erste Mal betrunken gewesen und mein erstes Mal hatte ich mit einem Menschen gehabt, den ich wirklich geliebt hatte. Auf Partys und in der Disko hatte man mich nie wild rummachen sehen und auch sonst hatte es nie Geschichten über mich gegeben. Siehst du, höre ich dich lachen und ziehe die Augenbrauen hoch. Du denkst zu viel, das ist dein Problem, klärst du mich auf und schenkst dir Wein nach. Du musst das Leben nehmen, wie es kommt, sonst kommt es nie, philosophierst du vor dich hin und wir müssen ob der Zweideutigkeit grinsen. In ein paar Tagen wirst du ein paar Monate nach Amerika ziehen und ich weiß, dass ich dich ab und an wirklich vermissen werde. Denn manchmal fühle ich mich dir sehr verbunden. Es gibt Momente, wenn ich ausgehe und die Männer mir hinterherschauen, da weiß ich, dass ich so sein könnte wie du. Ich kann sein, was diese Männer wollen, das, was sie brauchen und es wäre ein Leichtes, mich dieser Versuchung hinzugeben und zu nehmen, was sie mir bereitwillig überlassen. Ihre Körper, ihre Aufmerksamkeit, ihr Geld, ihre Zeit. Doch es gibt genau eine Erkenntnis, die mich unendlich weit von dir trennt. Diese Erkenntnis ist es, die mir sprichwörtlich das Brot in der Hand und den Wein im Mund zu Staub zerfallen lässt. Überlassen ist nicht schenken. Und nur wer sich bewusst verschenkt, gibt etwas wirklich wertvolles. Deine Welt besteht aus Geben und Nehmen. Alles hat seinen Preis. Du hast diesen Preis schon viel zu früh gezahlt, hast deinen Wert eingeschätzt, ihn von anderen schätzen lassen, die goldene Mitte genommen und dich zum Verkauf bereitgestellt. Nur die höchstbietenden hast du genommen und warst anfangs erstaunt, dass sie dir das doppelte von dem angeboten haben, das du hättest haben wollen. Es ist nur eine einzige Erkenntnis, die uns voneinander unterscheidet. Du hast nie erkannt, dass du unbezahlbar bist. Dein Blick fällt auf meine Hand und dein spitzer Überraschungsschrei lässt mich zusammenfahren. Du kannst es garnicht glauben, als ich dir lächelnd gestehe, dass ich heiraten werde. Wie das denn möglich sei, wo ich doch garnicht wisse, worauf ich mich da einließe, hätte ja schließlich fast garkein Vergleichsmaterial. Wieder die Hand auf meinem Knie und das Zwinkern. Deine jadegrünen Augen blicken mich an und dann ist er wieder da, so ein Moment. Ein kurzer Moment, in dem der Schleier fällt und ich deine tiefvergrabene Sehnsucht sehen kann, endlich irgendwo anzukommen. Ob ich mir wirklich sicher sei, Heiraten sei schließlich etwas ziemlich Endgültiges, fragst du mich und ich schenke dir ein Lächeln. Dann nicke ich. Das sei nichts für dich, gestehst du und lachst entschuldigend. Du seist ja auch sehr verknallt momentan, sagst du dann, doch ich merk genau wie dein Blick dem jungen Kellner folgt. Da siehst du, dass ich es bemerkt habe und sagst lachend, dass du eben nicht halb so viel Glück hattest wie ich. Das Meer sei voller Fische und du hättest eben sehr hohe Ansprüche. Ob er mich später abholt, fragst du, und ich bestätige es. Dass du jetzt leider los müsstest, du würdest auch zahlen, weil es so nett war und weil dein Schatz dir seine Kreditkarte gegeben hätte. Durch bitterkühle Jade schaust du mich an, zwinkerst, doch das breite Lächeln zittert ein wenig, ich weiß, du hast es gesehen. Hast es in meinen Augen gesehen, dass ich dich nicht beneide. Dass ich trotz allem nicht sein will wie du. Dass ich wirklich glücklich bin. Du kannst es nicht verstehen, wirst es nie verstehen können. Du gehst zum Tresen, zahlen, und ich betrachte dich. Der Gang einer Königin, die Blicke folgen dir und ich weiß, du genießt es. Der Schwung deiner Hand so elegant und doch vollkommen nebensächlich, als du dir das blonde Haar von der Schulter streichst. Fröhlich und ausgelassen klingt dein Lachen durch das Lokal als du mit dem jungen Kellner kokettierst, ihm den Kugelschreiber aus der Hemdtasche ziehst, dir einen Bierdeckel schnappst, ihn beschreibst und beides über den Tresen schiebst. So zahlst du dein Trinkgeld. Doch, ich weiß was es ist. Was dich und mich ausmacht. Für dich ist das Leben eine Suche. Für mich ist es ein Geschenk.
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Heute ist mir alles Clara.
Du bist so ungezogen angezogen, wirkst unsagbar schön und ausgewogen, ich verlier' mich gerad', wie Kids auf Drogen.
Mit verschlossenem Herz und offenem Haar, stehst du in der Tür, als ob nichts war. Erzählst mir was von Panama und wie's der Hammer war, einer Reise zu dir selbst, all' den tollen Dingen und den Menschen da. Ich schau' dich an und bin fast Starr. Du bist so ungezogen angezogen, wirkst unsagbar schön und ausgewogen, ich verlier' mich gerad', wie Kids auf Drogen. Im Vollrausch glätten wir die Wogen und rauschen voll in die Vergangenheit. So schnell ist sie verflogen, wo ist sie nur die Zeit? Zeitlos, tickt die Zeit bloß vor sich hin, ohne das die Zeit vergeht. Du nimmst 'nen tiefen Atemzug, ich hör' deinen Atem gut, warte kurz, dann kommt die Flut, eine Flut voller Erinnerung. Es ist und bleibt mir unverständlich, aber wir verstehen uns, endlich. Irgendwie doch Lächerlich, aber ich lächle nicht, bin statt dessen ehrlich und begehr' dich, mehr denn je. Ich seh' heute durchaus durch aus, dich stört's nicht, du ziehst dich aus. Deine Hüllen fallen wie bunte Blätter, Blatt für Blatt setzt du mich Schach und Matt. Erwartungen verdichten die Luft, schreiben ein Gedicht vom Duft, vom Duft deiner Haut, auf mir. Lichterloh, funkeln meine Augen so, wie du es magst. Wir sind beide drauf, drauf und dran uns in des Anderen Bann, schlicht zu verlieren. Wir stapeln tief und schaukeln uns hoch, höher als der Himalaya, weil keiner von uns je higher war. Ich denke und danke in Gedanken nur dir, für die Zeit zu Zweit und das jetzt und hier. Du bist und bleibst unfassbar, unfassbar fern und doch so nah. Clara - Teil I Klar, Clara, Klartext - Teil II Heute ist mir alles Clara -Teil III
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