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null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 15. Aug. Noch immer große Angst we- gen Veröffentlichung der Beweisstücke, die die von der Untcrsuchungs-Commission beschuldigten Ledru-Rollin, Caussiidière u. Louis Blanc gefordert. Man möchte diese Veröffentlichung umgehen, weiß aber kein Mit- tel dazu aufzufinden. Die Untersuchungs-Commission, lauter Anhänger Thiers, wollte der Februar-Revolu- tion mit einem Male den Prozeß machen. Durch die geforderte Veröffentlichung der Beweisstücke ist aber ihr Reich nur halb gelungen und leicht können die geheimen Gedanken dieser Anklagen dem Lande klar werden. Darum diese Angst. — In der Commission für die Ausarbeitung der Constitution hat sich der Kriegsminister aufS Entschiedendste gegen das System der Stellvertretung im stehenden Heere ausgesprochen. Man versichert, daß Alles, was für Beibehaltung der Stellvertretung im stehenden ^cere ausgesprochen. Man versichert, daß Alles, was für Beibehaltung der Stellvertretung gesagt worden, von erpreß zu diesem Zwecke von den Gesellschaften zur Bestellung von Ersatzmänner errichteten und bezahlten Journale ausgegangen sei. Im Interesse ihres gewinnbringen- den Geschäftes suchten sie die öffentliche Meinung irre zu führen. — Die Möglichkeit einer bewaffneten In- tcrvcntion Frankreichs in Italien ist noch keineswegs beseitigt; wenigstens rückt die Alpcnarmee der Grenze immer näher. — Man erzählt sich folgende bezeich- nende Szene, die im Comité für die auswärtigen Angelegenheiten vorgekommen sein soll. Als nachdem Minister ein Herr Guichart austrat und ebenfalls energisch die Friedenspolitik verthetdigte, sich dabei der Worte bedienend, das unter dieser Politik Frank- reich seit siebzehn Jahren glücklich gewesen, da rief ein Guvignier, ein alter Republikaner: Wenn man die Politik der Juliregierung wieder herstellt , so rufe man auch Louis Philipp und Hrn. Guizot zurück ; die verstehen diese Politik doch besser alö die gegen- wärtigen Minister. | Der Volksfreund (1848) | 1848-08-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/957zpm9hx/articles/DTL57 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | Für die Rédaction: F. Schümann A n z e i g e n. zu Larochette gelegene, fclir geräumig?, so ge- ^ Alt-Hansen'sche Hans, au dir Stra- stoßend, und zu jedem Geschäft sich eignend, nebst Scheune, Stallungen, Gerberei und zweien Gärten, ist unter billigen Bedingungen auf drei, sechs, neu» Jahre zu vcrmicthen. Hieraus Rcflektircnde belieben sich an den Eigkttthnmcr Herrn Jean-Baptiste Hansen zu Larochette, zu wenden. (62) Montag, 23. August 1318. 2 Uhr Nachmittags, und folgen- de Tage, sollen auf Anstehen des Herrn Majors von Rosefücs, in seiner Wohnung allhier, in der Bchausuug des Herrn Schlinck, Getraide-Mar kl-Gassc, Nr. 360, nachstehende Modi- liar-Gcg eitstände; als: Tische, Stühle, Schränke, Commoden, Lesen, T hektische, SecrctairS , Canapés , gepolsterte-«. Stühle, OuingnelS , Stand- und Wanduhren, große lZzs, und kleine Spiegel, Betten, Matratzen, l^no] ''fl Sättel, Zäume, allerlei Küchcn-Gerälh- ' schaffen, mehrere Porzellan- und Gläègegenstände •twki' b*1- ,r_ grgrn baare Bezahlung, öffentlich und meist- bietend versteigert werden. Lcmdmann, Notar. (83) Leise A n s r a g e. Woher kömmt'S, daß die Großherzogliche Post keine Baar- scndungen ins Ausland befördert, und daß die Herrn Wirtgen und Reeking für solche Fälle nicht mal ein Bureau in Gre- »cnmachcr haben? (81) | Der Volksfreund (1848) | 1848-08-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/957zpm9hx/articles/DTL102 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1848-08-20_01 | Der Volksfreund. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche OrdnmljZ. Abonnements-Preis: 5 FrS. vierteljährig in der Haupt- stadt, 5 FrS. 50 CtS. für die i bngen Ortschaften de» Grvßherzogchumö. A u z eigen werden mit 2C Ctms. per Zeile berechnet. Jlrr VolKssrcund - scheint Mittwochs, Freitags und S o n n t a g ö. vei'lellungtn und Zuschriften werden frâneo erbeten > Druck v. Franz Schömann in Lnremburg. m m ? Sonntaa , 20. August ims. | Der Volksfreund (1848) | 1848-08-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/957zpm9hx | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. | Grossherzogthum Luxemburg. | Der Volksfreund (1848) | 1848-08-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/957zpm9hx/articles/DTL41 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Gedanken eines Nachtwandlers. (Das Ziel.) | Gedanken eines Nachtwandlers. (Das Ziel.) Die große Frage der Zeit, an der alle Kräfte, bewußt oder unbewußt arbeiten, ist: Wie kann die Gleichheit, die anerkannt ist unter den Menschen, Wie kann sie auch praktisch sich verwirklichen? Der .Gedanke der Gleichheit hat wie jeder große Ge- danke seine Geschichte; man kann in dieser drei Perioden unterscheiden, und er hat neben diesen drei Perioden noch seine Vorgeschichte. Diese Vorgeschichte geht bis auf Christus. Das ¦alte Heidenthum erkannte es gar nicht an, daß die Menschen unter sich gleich wären. Jedes Volk be- trachtete die andern Völker als Barbaren, als von einem andern Geschlecht und von einem andcm Stoff. In dem Volke selbst gab es Götter und Menschengeschlechter, bevorrechtete Kasten und Heloten, Patrizier, Plebejer, und — Sclaven. Das Scla- wenthum war dem alten Heidenthum nothwcndig, fand in den heidnischen Religionen seine Stütze und ward von Niemanden als ein Unrecht angesehen. Das vorchristliche Judcnthum erkannte diesen Gedanken der Gleichheit zwar im Prinzip an. Gott hatte alle Menschen nach seinem Ebenbilde geschaffen und sie waren alle berufen, Gottes Ebenbild in sich auszubilden. Auch duldete es keine jüdischen Sklaven. Aber weiter konnte es das vorchristliche Judenthum nicht bringen. Die harte Wirklichkeit setzte sich ihm entgegen. So gut wie der Israelit sich es ge-- fallen lassen mußte, wenn er in Kriegsgefangenschaft gerietst, als Sklave verkauft zu werden, eben so er- laubte er sich den Ausländer als Sclaven zu kaufen und als Sklaven zu behandeln. Erst mit dem Christenthum ward dieser große Gedaufe der Gleichheit aller Menschen ein allgemei- ner. Die Lehrer des Ehristenthums verkündeten, es solle fortan nicht mehr Hellene oder Jude heißen; es sollen fortan die Hohen den Niedrigen gleich sein im Herrn. Diese Gleichheit aber, welche das Christenthum zuerst verkündete, war nur kurze Zeit eine wirkliche. Nur in den allerersten Gemeinden wa- -ren die Christen vollständig und in ijcder Bc- Ziehung einander gleich. Als das Christenthum die Welt erobert hatte, als es Weltreligion geworden war, da setzte sich ihm wieder die harte Wirklichkeit entgegen und bald war die Gleichheit, die das Chri- stenthum verkündete, nur noch in der Religion, im Gotteöhause und im Priester- und Mönchcsstande zu finden, aber nicht mehr in der Wirklichkeit. Vor Gott, lautete es, sind alle Menschen gleich; auch im Himmel, nach diesem Leben, werden sie einander gleich sein, und nur nach Verdienst belohnt werden. Auch in der Kirche sind sie gleich. Ebenso sah der Priester- und Mönchesstand nur auf die Würdigkeit, nicht auf weltliche Auszeichnung. Ein armer Knabe, der früher die Heerde» weiden niußte, um sich seinen Unterhalt zu erwerben, konnte bis Zur päpstlichen Würde steigen und als Sirius V. weltberühmt wer- den. Aber nur auf religiösem Gebiete war die Gleich- heit, auf weltlichem herrschte der Unterschied der Stände. Adel, Zünfte, Hörigkeit, Vorrechte, Privi- legten, Ungleichheit überall, das ist das Karakteristi- sche dieser ersten Periode, welche bis in die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts gar nicht als ein Un- recht und als eine Last, sondern als etwas sich von selbst Verstehendes, Naturnothwcndiges gefühlt wurde. Die zweite Periode beginnt mit dem Ende des vorigen Jahrhunderts und währte bis auf die Jetzt- zeit, die in den Geburtswehen der dritten Periode liegt. Sie ist die der staatlichen Gleichheit, derGleichheit vor dem Gesetze. Kein Stand, keine in sich abgeschlossene Kaste, keine Religionsge- sellschast darf vor den andern Vorrechte haben, Alle sind sie gleich vor dem Gesetze. Für Viele nun ist dieses das nee plus ultra der EntWickelung, jenseits welcher sie nur unberechtigte Forderungen sehen, die nach ihrer Meinung nur zur Anarchie führen können. Es ist dieses aber ein Jrrthum. Die Menschheit kann so wenig bei dieser politischen Gleichheit stehen bleiben, als sie bei der blos rcli- giösen stehen bleiben konnte und als sie bei der Un- gleichheit des Heidenthums stehen blieb, sondern der Gedanke der Gleichheit muß sich wie jeder weltge- schichtliche Gedanke voll und ganz verwirklichen. In der That, ist die politische Gleichheit, die wirkliche? Macht die Gleichheit vor dem Gesetze die Menschen schon einander gleich? Stellt sie wirk- tich Jeden auf den Platz, der ihn» vermöge seiner Fähigkeiten und Verdienste zukommt? Wer unserer Entwicklung und nicht blos der unsrigen, sondern auch der der Nachbarvölker, seitdem jene Gleichheit vor dem Gesetze proklamirt worden, mit nur einiger Aufmerksamkeit und einigem Nachdenken gefolgt ist, der wird sagen müssen, daß die Gleichheit vor dem Gesetze zur schreiendsten Ungleichheit wird, wenn nicht noch eine andere Gleichheit erstrebt wird. Nehmen wir den heutigen Menschen, folgen wir dem Weg, den er in der heutigen Gesellschaft ein- schlagen muß. Bei der Geburt sind alle Menschen gleich; das heißt nun nicht, daß Jeder dieselben Fähigkeiten und Anlagen hätte, die der Andere hat, (das wäre Einerleiheit und die soll unter den Mm- sehen nicht bestehen, weil sonst keine Gesellschaft mög- lich wäre), sondern daß jedes Kind eine Summa von gewissen, bestimmten Fähigkeiten von der Natur erhalten hat, die ihrer Entwickelung harren. Aber gerade bei dieser Entwickelung stellt sich sofort die ungerechteste Ungleichheit heraus, so lange dieselbe nicht als Pflicht der Gesellschaft proklamirt wird, so lange es nicht heißt : Die Gesellschaft der Erwachsenen ist jedem Kinde eine seiner Fähigkeit entsprechende Bildung schuldig. Heute ist das Kind des Armen in der Regel zum geistigen Krüppel bestimmt, weil seine Eltem kaum das nothdürftige Brod und Klei- dung für es aufbringen, geschweige denn die Er- Ziehung ihm geben und den Unterricht für es bezah- len zu können, der seinen Fähigkeiten entspricht. Man giebt zwar auch heute den Kindern der Armen den Primärunterricht unentgeltich, d. h. man lehrt sie lesen und schreiben. Aber genügt das? Bedürfen dessen Fähigkeiten zu ihrer vollständigen naturgemä- ßen Ausbildung nichts weiter, als nothdürstiges Le- sen und Schreiben? Es kann hier nur durch eine totale Umgestaltung des Unterrichtswesens, durch eine vollständige unentgeltiche, professionelle Erziehung der Grundstein zum neuen Gebäude, das das Reich der wirklichen Gleichheit heißt, gelegt werden! Auch das Kind des Reichen wird zum geistigen Krüppel bei der heutigen Einrichtung. Bleibt das Kind des Armen ungebildet, so wird das des Rei- chcn verbildet, das Resultat bleibt fast dasselbe. Ohne Rücksicht auf dessen Fähigkeiten und Anlagen bestimmt heute der Reiche, weil er das Geld daran wenden kann, sein Kind in der Regel zu einem so g. höhern Berufe. Er läßt es Alles lernen, nur das nicht, was es seinen Fähigkeiten nach eigentlich lernen sollte und könnte: das Resultat ist Verbildung, geistige Leere, Hochmuth, Dünkel, Blasirtheit. Man braucht nur in der Welt unserer heutigen jungen Leute der so g. gebildeten Klasse sich einigermaßen umge- sehen zu haben, um die Originale zu diesem Bilde Z« Dutzenden herauszufinden. Eine durchgeführte professionelle Erziehung auf Staatskosten, wo jedes Kind nur nach seinen Fähigkeiten und Kräften und nicht nach dem Gclde seiner Eltern behandelt wird, würde bald hier eine Aenderung schaffen und statt des heutigen hohlen, blasirtcn, keiner Begeisterung säht'- gcn Geschlechts bald ein Tüchtiges, Kerngesundes schaffen. Verlassen wir nun die heutige Jugend und wen- den wir uns zu den Erwachsenen in der heutigen Gesellschaft. Die Industrie hat Riescnfortschritte ge- macht. Was sonst durch Menschenhände gemacht wurde, hat sie heute der Mechanik zugewiesen und wer vermag im Boraus zu bestimmen, was nicht als noch durch die Maschine gefertigt werden wird. Eine jede Industrie, die hierauf nicht ihr Augen- merk richtet, die nicht sorgt, die Maschine sich dienst- bar zu machen gehet zu Gruude. Beweis Flaubern in Belgien, Schlesien und Ravensberg. Das Hand- gespinnst konnte mit der Maschine nicht mehr con- currilkn — das Elend von Millionen, der buch- stäbliche Hunger war die Folge. Aber wer kann eine Maschine sich anschaffen? Wer kann die Mecka- nik sich nutzbar machen? Nur der, welcher Geld hat, und die Andern , die kein Geld haben? Sie sind notlnvcndig zum Handlangen bei derMaschine vcr- urtheilt. Die Gleichheit vor dem Gesetze rettet nicht vor der unausweichlichen und härtesten Ungleich- heit. Sehen wir uns den Ackerbau an. Auch der, soll er gedeihen u. auf die Höhe gebracht werden, deren er fähig und die dem heutigen Stand der Gesellschaft unerläßlich ist, muß immer mehr als Industrie betrieben werden. Wer kann aber neue, vervollkommnete Methoden mit Nutzen anwenden? Nur wer Geld, ein Betriebskapital hat, auf die Verbesserung seines Grund und Bodens Etwas verwenden kann. Und der das nicht hat? Er geht zu Grunde und die Gleichheit vor dem Gesetze rettet ihn nicht vor dem Untergang. Das ist das Ziel der heutigen Bewegung. Hinter der Gleichheit vor dem Gesetze stehet eine höhere Gleichheit, die geschaffen werden muß. Mögen alle socialistischen Systeme, die bisher erfunden worden, Utopien sein und unausführbar; das ändert an der Frage nichts. So wenig die Gleichheit bei der blos religiosen stehen bleiben konnte, so wenig kann sie bei der blos politischen stehen bleiben, sondern sie muß voll und wahr werden. Von unsern Staatsmännern müßen wir aber verlangen, daß sie dieses Ziels sich wohl bewußt bleiben, und ohne irgend ein bisher vorgeschlagenes System sich geradezu anzueignen - wir in einem kleinen Lande können hier überhaupt nicht auf eigene Faust vorangehen, sondern müssen die Versuche, die größere Staaten machen, abwarten - doch alle Keime wohl verstehen, die der Zukunft angehören u. deren naturgemäßes Wachsthum nicht hindern, sondern eher befördern. Wir schließen mit folgenden Worten Chataubriands, den Niemand des Socialismus oder Communismus beschuldigen wird. „La société telle qu’elle est aujourd’hui n’existera pas: ä mesure que l’instruclion descend dans les classes inférieures, celles-ci découvrent la plaie secréte qui ronge l’ordre socjal depuis le commencement du monde; plaie qui est la cause de tous les malaises et de toutes les agitations populaires. La trop grande inégalité des conditions et des kortunes a puse supporter tant qu’clle a été cachée d’un coté parl’ignorance, de l’autre par l’organisation factice de la cité; mais aussitot que cette inégalité est généralement aperque, le coup mortel est porté. Recomposez, si vous le pouves, les fictions aristocratiques; essayez de persuader au pauvre, quand il saura lie, au pauvre à qui la parole est portée chaque sour par la presse, de ville en ville, de village en viklage; essave2 de persuader à ce pauvre, p0ssédant les mêmes lumiéres et la mème intelligence que vous, qu’ildoitse soumettreAtoutesles privations, tandis que tel homme, son voisin a, sans travail, mille sois le supertlu de la vie! vos eskorts seront inutiles: ne demandez point àA la foule des vertus au-delä de la naiure. Le développemeni matériel de la société. accrodtra le développement des esprits. Lorsque la vapeur sera perfectionnée, lorsqu unie au télégraphe et aux chemins de fer, elle aura fait disparalire les distances, ce ne seroni pas seulement les marchandises qui voyageront d’un bout du globe ä l’autre avec la rapidité do l’éclair, mais encore les idées. Guand les barriéres siscales et commerciales auront été abolies par les divers Etats, comme ellele sont déjä entreles provinces d’un mème Ftat; quand le saaie, qui n’est queTesclarage prolongé, se sera émancipé àl’aide de l’égalité établie entre le producteur et le consommateur; quand les divers pas, prenant les meurs les uns des autres,abandonnant les préjugés nationaur, les vieilles idées de suprématie ou de conquète, iendront àl’unité des peuples; par quel moyen ferez-vous rétrograder la société vers des principes épuisés? Bonaparte lui-memenel’a pu: l’égalité el laliberté, auzqnclles. il opposa la barre intlexible de son génie, ont repris leurs cours et emportent ses cures; le monde de sorce qu’il créa s’évanouit; ses institutions désaillent; sa race méme a disparu avec son kils. la lumière qu’il sit n’était qu un météore; il ne demeure et ne demcurera de Mupoléon que sa mémoire: A toi, Mapoléon, l’Fternelen sa sorce f’arrachera ton peuple ainsi cu uu vain lambeau: Sa colèrc entrera dans ton étroit tombeau (1). Und dann : Qu'est-ce que des haltes de quelques mois, de quelques années, pour une nation lancée à l'ouverture dans un espace sans bornes? Quel esprit assez peu clairvoyant pourrait prendre ces intervalles de repos pour un repos définitif? Une étape est-elle un festin permanent? Le voyageur qui s'assied sur le bord de la roule afin de se délasser, est-il arrivé au bout de sa course? Tout pouvoir renversé, non par le hasard, mais par le temps, par un changement graduellement opéré dans les convictions ou dans les idées, ne se rétablit plus; en vain vous essaieriez de le relever sous un autre nom, de le rajeunir sous une forme nouvelles il ne peut rajuster ses membres disloqués dans !a poussière où il gît, objet d'insulte ou de risée. De la divinité qu'on s'était forgée, devant laquelle on avait fléchi le genou, il ne reste que d'ironiques unseres: lorsque les chrétiens brisèrent les dieux de l'Egypte, ils virent s'échapper des rats de la tète des idoles. Tout s'en va : il ne sort pas aujourd'hui un enfant des entrailles de sa mère, qui ne soifun ennemi de la vieille société. (Essai sur la littérature anglaise.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-08-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/957zpm9hx/articles/DTL43 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Ver „Courrier" enthalt in seiner Nummer 69 ei- nen Artikel in einem Style, den ganz zu verstehen vielleicht nicht die Sache eines Jeden ist. Wir glau- ben daher unserm Lande und besonders den nächsten Wahlmännern einen nicht ganz unwichtigen Dienst zu leisten, wenn wir tes „Courrier" feines Französisch ins ehrliche Deutsche übersetzt hier wiedergeben. Ins ehrliche Deutsche übersetzt lautet nämlich der Artikel des „Courrier" ungefähr folgendermaßen: Das Land ist in einer schwierigen Lage, sowohl in finanzieller, als in politischer Hinsicht. Wir, d. h. der „Courrier" und dessen Patrone, haben dasselbe schon einmal auf constitutioncllc Weise gerettet: wir, d. h. immer der „Courrier" u. dessen Patrone, wer- den es auch diesmal wieder zu retten suchen. Wäre man unserm Nathe zu Ettelbrück gefolgt, d. h. hätte man Deutschland den Handschuh hingeworfen, so hätten wir heute ganz natürlich keine Verpflichtungen gegen Deutschland mehr, mit dem wir ja im Kriege lebten; unsere Zolleinnahmen wären dann nicht in Gefahr, von dem einigen Deutschland zur Central- bundcskasse hinzugezogen zu werden u. wir brauchten auch kein Geld mehr für ein Bundeöcontingent aus- zugeben. Nun, unser wohlweiser und patriotischer Rath hatte nur 29 Anhänger gefunden; aber wir grollen deshalb nur im Stillen. Wir, d. h. der „Courrier" und dessen Patrone, wollen uns deshalb nicht am Vaterlande rächen; wir wollen es in seiner großen Noch nicht, wie cs billig wäre, zur Strafe für seinen Ungehorsam, seinem Schicksale überlassen: sondern wir werden unser Haupt muthig und auf- opfcrungsvoll dem Sturme darbieten u. wir werden das Staatsschiff in den Hafen bringen. Welches dieser Hafenscin wird, wissen wir zwar nicht ganz gengu; das thut indeß nichts zur Sache; jedenfalls wollen wir, d. h. der „Courrier" und dessen Patrone, im- nier vorangehen. Was die Regierung anbetrifft, so möge diese sich es gesagt sein lassen; sie hat wohl das Vertrauen des Königs, weil sie ihm ergeben ist, — obgleich wir, d. h. der „Courrier" und dessen Patrone, Sr. Maj. noch viel ergebener als die Regierung sind, — aber sie muß auch unser, des „Courner", Vertrauen haben; denn wir, der „Courrier," sind die Kammer, wir sind das Land, der Staat, das sind wir, der „Cour- rier" nämlich u. dessen Patrone. Möge daher die Regierung sich in Acht nehmen, und ja nicht vergessen, daß, sobald es uns beliebt, sie sich zurückziehen muß. Möge sie daher sich bestre- ben so zu regieren, wie wir, der „Courrier" u. dessen Patrone, das Land verwaltet sehen wollen; dann wer- den wir sie auch hübsch im Amte lassen. Wagt sie aber uns zu widersprechen, dann möge sie die Früchte ihrer Handlungen auch kosten; dann kennen wir we- der Freunde, noch Verwandte; dann stürzen wir Alles. Die Gelegenheit, wo wir dieselbe auf die Probe stellen werden, ist sehr nahe; es sind das die nächsten Wahlen. Wenn die Regierung uns, d. h. den „Courrier" u. dessen Patrone, da nicht ganz u. gar gewähren läßt; wenn sie uns es nicht überläßt, in den 11 Cantonen die Abgeordneten auszusuchen; wenn sie sich nur er- kühnt, einen Rath zu geben, einen Wunsch auszu- sprechen; wenn sie sich erdreisten sollte, Männer als Abgeordnete zu wünschen, die nicht mit uns, den Männern des „Courrier" und vor Allem hinter uns hergehen würden, dann wehe ihr! Dann wäre es um sie geschehen! Dann müßte sie um jeden Preis , abtreten. Denn wir sind großmüthig, wie man weiß; aber Prinzipien und Grundsätze vor allen Dingen! Ilnd über unsere Grundsätze lassen wir niemals un- terhandeln; besonders über den: Die Kammer das find wir. Ein in Kenntniß gesetzter Mann ist so viel als zwei werth. Darum benachrichtigen wir die Regie- rung bei Zeilen von unserer Willensmeinung, daß sie wisse, worav sie ist. Wir werden die gegenwärtige Regierung dulden; wir wollen sogar großmüthig ihr Winke geben und sie führen; aber sie weiß jetzt unter welchen Bedingungen. Möge sie es sich daher gesagt sein lassen. Was die Wähler betrifft, so ist das einzig und allein, unsere, d. h. des „Courrier" und seiner Pa- trone, Sache. Wir werden uns mit denselben schon zu recht zu setzen wissen. Haben wir nicht, Gott sei es gedankt, Ausdauer? Haben wir nicht treffliche Pferde? Mit diesen Mitteln kommt man schon vor- wärts? Das ist unseres Bedünkcns, die ganz einfache u. natürliche Bedeutung des etwas geschraubten Artikels des ..Courrier", ins ehrliche Deutsch übersetzt. | Der Volksfreund (1848) | 1848-08-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/957zpm9hx/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | (1) Napoleon, par Edgard Quinet. | Der Volksfreund (1848) | 1848-08-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/957zpm9hx/articles/DTL53 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Lünster Austritt. Otto (in höchster Bewegung und bleich wie ein Gespenst hereinstürzend). Bald daraus Leonore. | Lünster Austritt. Otto (in höchster Bewegung und bleich wie ein Gespenst hereinstürzend). Bald daraus Leonore. Dtto. Todt! heult der Bettler klagend auf der Straße! Todt! dröhnt es schaurig mir im Herzen nach! Todt die Geliebte! - Todt Amalia!! O Herr des Himmels! - todt!! - und ich ihr Mörder! Leonore (aus einer Scitenthürc hervortretend). Nein, Herr von Walterl immer leidet noch Das arme Kind, das herzlos Sie betrogen. Noch ist ihr treues Herz nicht ganz gebrochen. Doch lange wird's die Arme nimmer trageil. Schon gähnet nah' das offne kalte Grab, Des Opfers harrend, das man ihm geweiht. .Otto (freudig). Sie lebt? — sie lebt! — o, Dank, Du holdes Wesen! Ein guter Engel nah'st Du tröstend inir. Leonore. Ihr wäre besser, hält' sie ausgelitten Und ruh'te sanft im kühlen Grabe schon. Otto. Nein, liebes Kind! sie darf — sie soll nicht sterben! Der Gram, der Kummer soll ihr ferne flich'n! Ich bin entschlossen — bring' ihr jedes Opfer : Die Pflicht, die Tugend — Alles werf' ich hin; Zu ihrem Glauben will ich mich bekennen; In ihrer Kirche mit ihr betend knie'n; Verachtung, Schande — Alles will ich tragen., . Nur nicht den gräßlichmarternden Gedanken, Daß grausam die Geliebte ich gemordet! — Leonore. O, Herr von Walter! segne Sie der Himmel Für Ihren edlen glücklichen Entschluß! | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Lierser Austritt. Pater Franz (allein, sich die Hände reibend) | Lierser Austritt. Pater Franz (allein, sich die Hände reibend) Beim heil'gen Franzi tch bin zum Glück erkoren! Zch muß ein Liebling der Fortuna sein, Daß alles mir so hübsch nach Wunsche geht. Ward je ein Sterblicher wie ich begünstigt? lind darf ich nicht mit Cäsar laut mich rühmen Und «Von! ! Villi! Vici!» mit ihm rufen? • Za, besser noch : ich habe schon gesiegt, Oes Feindes Waffen sind vor mir gestreckt, Eh' ick den Kampfplatz noch betreten habe. Mit bangen Sorgen stand ich > heute auf Und machte sinnend Pläne über Pläne, Das scheue Vöglein uns in's Garn zu locken, Und schweren Herzens trat ich hier herein, Weil nichts Gescheidtes mir noch eingefallen. Doch sieh, der Alte war bei weitem klüger Als ich gewesen : einen bösen Geist Hat liebreich er der Tochter angedichtet, Und — böse Geister treiben wir nur aus. Leicht ist es jetzt, in's Stift der Klarissinneu Die keusche Maid hinüber zu spediren. Und ist sie dort — Prosit die Mahlzeit, Alter! Der Pater Franz, er wird schon Sorge tragen, Daß deine Schwelle nimmer sie betritt. Die Braut des Himmels soll das Kätzchen werdei Da doch um Alles Braut sie werden möchte. Und welch ein Eidam für den guten Alten! Von hohem Adel, unermeßlich reich Und orthodox, wie Keiner hier aus Erden, Ein ganzes Rudel falscher Ketzer Werth. Die lautre Güte ist er obendrein : Er läßt sein reiches Gut von seinen Dienern, Als wär's ihr eigen, gütigst stets verwalten, Läßt sie auf Erden und im Himmel schalten, Und wannehr hätt' er Rechenschaft verlangt? — (Hämisch.) Ein böses Fieber hält den würd'gen Freund , Den Pater Anselm, aus. der Pritsche fest. Schon einmal mußte er den Platz mir räumen ; Wohl allzulange stand er mir im Lichte. Er schnappte stets des Ordens beste Bisten Mit seltner Schlauheit mir vom Munde weg, Mir, der die Bahn der Größe ihn geführt. Zu meinem Obern schwang er gar sich ans, Und seinem Willen muß ich still mich fügen. Beim heil'gen Franz! das leid' ich nimmer, nein! Zum ew'gen Dienen bin ich nicht geboren; Will mir das Glück nur diesmal günstig sein, So steige ich, und Anselm ist verloren. (Ab.) | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sechster Austritt. | Sechster Austritt. Pater Anselm (im Zustand des Nachtwandeln«, bleich, verstört, da» Auge wirr und fieberhaft gltihend. Ein langer, schlotternder, schwarzer Mantel stillt ihm faltenlos bis ans die Füße herab. Sein Schritt ist langsam und gespcnstcr- Haft. Die vorgestreckten Hände bewegen sich mit schauerndem Zittern. Auch seine übrigen Glieder durchzuckt es von Zeit zu Zeit wie kalte Schauer). Die Vorigen. Pater Anselm (vor sich hin, hohl und düster, langsam.) Amalie sei gestorben, tönt es laut. Verschmähte Liebe Hab' ihr Herz gebrochen. Wie! gibt's denn wirklich eine höh're Macht, Die weise hier der Menschen Schicksal spinnt? > Amalien's Mutter brach einst kalt mein Herz : Und ihre Tochter stirbt gebroch'nen Herzens. (Otto und Leonore starren den Pater voll Entsetzen an.) Pater Anselm (wie oben). Die Tugend hat sich glänzend mir gezeigt. Und mich, der lang dieselbe keck geläugnet, Zernichtet nieder in den Staub geschleudert. Ha! wenn ein Gott die weite Welt regiert Dann wehe mir — und Vielen meines Ordens ! — Otto (schaudernd, für sich). O, Gott im Himmel! — ja! das ist dein Finger! Pater Onfcfm (wie oben). Nein ! ewig nein! — Wie könnt' ein hcil'ges Wesen Die Gräucl dieser Erde schweigend dulden? Wie könnte stets die Bosheit triumphiren, Das freche Laster ewig glücklich sein, Das Recht, die Unschuld ewig unterliegen — Gäb's einen Gott allmächtig — allgerecht? — — Leonore (voll tiefen Grausens, für sich). Allmâcht'ger Gott! — Der Priester redet irre! Pater flnfefm (wie vorhin). Doch dieser Walter! Schlägt sein großes Herz So heldenmüthig für die Erde nur? Bringt wohl der Mensch dem Niedern Erdenstaube Das große Opfer, welches er gebracht? Nein! nein! — ich fühl's — die Tugend dieses Menschen v Ist ewiger — ist göttlicher Natur : Für diese Erde starb Amalie nicht. — Otto (voll tiefen Entsetzen?, doch fest entschlossen, für sich). Der Himmel mahnt, ich muß dem Rufe folgen! — Die Theure finde ich dort oben wieder. — Pater Anselm (wie oben). Doch wenn er, schlau, zum Scheine nur gekämpft?. — Wenn er, ein Heuchler, geru mit Anstand kiele? — — Des Augenblicks , des schicklichen, nur harrte, Um höher seine Waare loszuschlagen? — — Otto (entrüstet , für sich). Gerechter Gott! wo gäb' es eine Tugend, Woran die Bosheit nicht zu deuteln fände? Doch jede Bosheit werde hier zu Schanden ! (Zu Leonorcn.) Du siehst, mein Kind! was mir die Pflicht gebeut: Ein schlechter Wicht, wer hier noch wählen könnte! (Vor den. Pater hintrctend, mit erhobener Stimme.) Nein, böser Mann! der Stunde harr' ich nicht, Wo Ehr' und Pflicht ich theurcr will verschachern. Dich selber hat der Himmel hergesandt, Ernst an die Pflicht, die hcil'ge, mich zu mahnen. Schon war besiegt wein wundgedrücktes Herz : Der Thcuren Leben wollt' ich schwer erkaufen : Da trat herein das tückische Gespenst, Dcß Grabeshauch die Blumen uns verwüstet: Und laut erscholl's in meiner tiefsten Seele: Nun ist es ans! Amalie ist verloren, Der Todescngel hat sie auserkoren. . (Er stürzt hinaus. Pater Anselm, der schon bei den ersten Worten Otto's an ihn zusammengezuckt, und die Augen starr und glasigt auf den «prcwciiden geheftet hat, sinkt mil einem lauten, schmerzlichen , herzdurchbohrenden schrei zu- sammen. Leonore, bleich wie eine Marmorbildsänle, starrt mit sprachlosem Entsetzen ans den Ohnmächtigen hin). Ter Vorhang saut. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL50 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | We»- nicht an sich selbst glaubt, an den glaubt Keiner. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL61 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | I. | I. Dort an der Kirchhossmauer Steht ein bemosteS Kreuz; Tief neigt es , wie im Traner, - Zur Erde sich bereits. Doch keine Inschrift deutet Wem, nach deS Lebens Schluß, Man hier ein Grab bereitet, Ties unter seinem Fuß. Dies; Grab deckt eine Linde Mit ihrer Zweige Grün , Drin nächtlich leis' die Winde^. Wie traurig klagend zich'n. EL klingt wie Wchgeflüstcr Von tiefem Herzenleid, Und wie ein Mährlcin düster Aus längst vergang'ncr Zeil. Es spricht'von menschlich Irren , Bon Lieb' und bittcrm Schmerz; Von Trug und falschen Schwüren Und von gebrochnem Herz. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL56 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Hochmuth, der sich zum. Stolz verhält, wie die Selbstüberhebung zum Selbst- gesühl, ist das gewöhnliche Merkmal der Thoren. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL67 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Mittagszauber. | Mittagszauber. J.-P. Pastoret. Die Luft, sie ist so klar, so rein. Der Himmel blau und hell; Es murmelt leis', im dunklen Hain , Der kühle Silberqnell. Müd' schleicht der Vach die Wies' entlang; Der Schäfer selbst nickt ein, Bezaubert von dem Bögelsaiig, Im grünen Hag , am Rain. Es ruht in ihrer Einsamkeit Die Schäferin dort auch, Und allenthalben, weit und breit, Verspürt man keinen Hauch. Dieß ist die Stunde, wo das Weh Der Sehnsucht bange schweigt, Und sich zu Thal, zur braunen Fee, In süßem Bangen neigt. Tief drunten kämmt, auf sonn'ger Au , Die Nix ihr gold'nes Haar, Ans ihrem Nacken liegt der Than, Wie Demantschmuck, so klar. Sie singt so weich, so süß, so traut. Ein wundersames Lied ! Den Zauber, der darin gebaut , Kein Menschenherz erriech. Es war ein Wohllaut und doch nicht, Ein Etwas, das dich bannt; Ein Hauch wie nur, im reinsten Licht, Die Engel ihn gekannt. Der Wald, die Flur, sie athmen kaum Und lauschen still dem Klang, Der perlengleich, an Strauch und Baum, In süßem Weh'n verklang. Da plötzlich drang ein Windstoß , rauh , - Erschütternd durch den Wald, Der scheuchte von der Blumenau Die liebliche Gestalt. Den Schäfer, aus dem Schlaf erwarbt. Durchzuckt ein eignes Weh ; Er schaut, was. seine Hirtin macht, Hinauf zur Bergeshöh'. Ta droben schimmert's schwanenweiß, Und durch den Rebelrauch Dringt glockenrein, ein Lachen leis' — Doch dieß vèrwehet auch. Rur ferne kiiud't da« Echo dort, Am steilen Felsabhang, In süßem Schmeichelweben fort Der Nixe süßen Klang. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL45 | ARTICLE | Pastoret, J.-P. | null |
null | vaterland1869 | Gedankenblitze. | Gedankenblitze. Der beßte und stärkste Halt des Menschen ist der Glaube an sich selbst. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL44 | SECTION | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | 'Stolz, wenn ans dem Gefühle eigenen Werthes beruhend, ist weit eher Tugend als Laster. Verächtlich wird der Stolz erst, wenn er sich auf — nichts stützt. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL66 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Dritter Auftritt. Vedienten und Zofen (hereinstürzend). Die Vorigen. | Dritter Auftritt. Vedienten und Zofen (hereinstürzend). Die Vorigen. Erster Fedienter. Was! brennt’s? Ersie Zose. Allmächt’ger Gott! wo brennt es? wo? Zweite Zose. Gott steh’ uns bei! - ich zittre wie ein Blatt! Zweiter edienter. Was! will man wieder Barrikaden bauen? Leonore (sich neben Amalien niederwerfend.) Amalie! nein! du kannst - du darfst nicht sterben! Herr von Eisleben (gebrochen an seiner Tochter niederknieend). O! theures Kindl nimm deinen Vater mit! Was soll ich alter Mann allein auf Erden? Sie ist so leer, so kalt, so trüb und düster, Wenn deiner Angen Himmelsstrahl erlischt! - Fater ranz (hinzutretend). Sie ist nicht todt, ohnmächtig ist sie nur. (Zur Dienerschaft.) Bringt schnell das Fräulein in ihr eignes Zimmer, Und Einer geh’ und hole schnell den Arzt. (Ein Bedienter schnell ab.) Pater eKranz (zu Herrn von Eisleben). Das Fräulein wird nicht sterben, lieber Freund! Ein Aderlaß, vielleicht ein Tröpflein Wasser Bringt ihre Lebensgeister bald zurück. Die Dienerschast trägt unter tiefen Mitleidsbezeugungen die Olnmäichtige weg Herr von Eisleben und Leonore folgen.) | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | III. | III. N.-S. PIERRET. Einst stand ich, als bereits des Abends Düster Sich senkte über Berg und Thal herab. Am Lindenbaum, und bei mir stand der Küster, Er gab'mir Kunde vom verlassnen Grab . Und was ich hier vernahm aus seinem Munde, Bon Schande, Selbstmord und der Menschen Fluch, Bon Sargentsteigung in der Geisterstunde, Das schrieb ich schweigend in mein Wanderbuch. So hat die arge Welt dich denn gerichtet. Du arme« Herz, das längst schon nicht mehr schlägt ' Indeß ste den, der herzlos dich vernichtet. Doch hochgestellt nun, auf den Händen trägt. Man hört an deinem Hügel keine Klage, Kein trostlos Weinen dringt zu dir hinab. Du Arme, selbst am Allerseelentage, Weilt Niemand trauernd hier an deinem Grab. Denn dich umhüllt's mit einem Doppelflnche, Ein Doppelmord barg hier dein Leichentuch- Doch einst trifft nach des ew'gen Richters Spruche , Nicht dich, nur deinen Schänder dieser Fluch. Die Erde möge leicht sein dir,, der Armen, Du hast gefehlt, doch schwer hast du gebüßt; Dein wird der Ew'ge droben sich erbarmen . Er, der gerechter als die Menschen ist. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL58 | ARTICLE | PIERRET, N.-S. | null |
null | vaterland1869 | II. | II. Einst, da wohnte hier ein Mädchen, Eine holde Maid. Lieb und gut war wohl teilt Mädchen , Wie stc weit und breit. Keine Sorge, noch so leise Trübte je ihr Glück , Lachte doch der armen Waise Freundlich jeder Blick. Wo im einfach weißen Kleide Freundlich sie erschien,- Zog's zur schönen Adelhaide Alle Herzen hin. Bis auf einer Reis' in'S Städtchen Kam ein junger Graf, Und sein Blick das holde Mädchen Tief in's Herz: traf. Bis er laut ihr zugeschworeu : Mägdlein lieb und fein , Du bist arm, ich reich geboren. Mein doch sollst du sein. Ach, die gute Adelhaide Glaubte diesem Schwur. Bebte doch ihr Herz vor Freude, Sah ste Rudolph nur. Mancher warnte zwar im Städtchen Sie vor solchem Gliick; Doch zu spät, das arme Mädchen Konnte nicht zurück. Zwar mit leisem Widerstreben Hatl' dem Grafcnsohu Sich die Arme hingegeben Für der Liebe Lohn. Bald schwand nun sein Gluthverlangen Wie ihr Lebensglllck. Heimlich ist er fortgegangen Und kam nie zurück. Doch sie fühlt' mit bangem Schmerze, Ihr am Herzen schlug Leise noch ein zweites Herze, Ihr zum Doppelfluch. Denn nach langem , tiefen Harme Bitterm Liebesgram , Und verzweifelnd sich die Arme Selbst das Leben nahm. Doch es klagten nur die Winde, Als beim Mvndenschein, Dort am Fuße jener Linde, Man sie senkte ein. Aber keine Thränen flössen Ihr, die nun dahin. Die sich selbst in'S Grab gestoßen, Ihr, der Mörderin. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL57 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Das Vaterland (1869) 1870-07-24_01 | Das Vaterland. Erscheint jeden Sonnabend fici tfr. ZZoffo et, Louvigny-Straßc, Sir. 18. Preis pro Quartal: FUr Luxemburg. . 1 30 Für das Land. . . I 60 FUr das Ausland mit dem Übliche» Postzuschlage. Wochenblatt für Lu.remtmrmlche National -Literatur. Nr. 8 Sonntag, den 24. ZuU 1870. 2'" Jahrgang. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52 | ISSUE | null | null |
null | vaterland1869 | An eine herzlose Mokette. | An eine herzlose Mokette. KOLBAOH. Loses Mädchen, Drehe, drehe. Wie ein Rädchen, Rund dein Köpfchen Hin und her. Einmal ließ ich Mich vom Köder Sanft beschleichen, Und mit Freuden Biß ich an. Loses Mädchen! . Ließ mich drehen Wie ein Rädchen; Wie ein Zäpfchen Schmiegt ich mich. Ich befliß mich Dir den Busen Zu erweichen » Doch die Muhe War umsonst. . Denn du fühltest Nichts, und spieltest Mit dem Armen, Wie das Kätzchen Mii der Mans. Liebe lächeln. Keine fühlen Kannst du, Mädchen Doch da§ Herzchen Fehlet dir. Darum warf ich. Warf gewaltsam, Warf mit Thränen Deiner Schlingen Fesseln ab. Loses Mädchen, Dreh' nur, drehe Wie ein Rädchen Rund dein Köpfchen Fängst mich nicht. Einmal ließ ich Mich vom Köder Sanft beschleichen, ' Aber, Mädcken, Zweimal nicht ! | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL41 | ARTICLE | KOLBAOH | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Bel dcm gewöhnlichen Manne ist Bescheidenheit eine Tugend, bei dem Genie eine Schwäche. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL63 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Die Aebtissin. Bürgerliches Trauerspiel in 5 Auszügen. | Die Aebtissin. Bürgerliches Trauerspiel in 5 Auszügen. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL40 | SECTION | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Selbstgefühl und Selbstüberhebung sind verschieden, wie- wirklicher und, einaebildeter Werth. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL62 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Das verlassene Grab. | Das verlassene Grab. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL43 | SECTION | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Entweder fühle ich meinen Werth oder meigen Unwerth: im ersten Falle ist meine Demuth Heuchelei, im andern Aufrichtigkeit, richtige Erkenntnis}. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL65 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Die Charakteristik der Frauen. Eine philosophische Studie von W. P. (Fortsetzung.) Die Frau als Jungfrau. | Die Charakteristik der Frauen. Eine philosophische Studie von W. P. (Fortsetzung.) Die Frau als Jungfrau. W. P..... Im Kiudesalter partizipirt die Frau noch theilweise von der Offenheit und Nngcnirtheit des Knaben, vorzüglich wo sich die Kinder beiderlei Geschlechtes häufig beim Spielen zusammenfinden. Der Frcimnth und die Aufrichtigkeit der weniger gefallsüchtigen Knaben theill sich den Mädchen mit, und sie sind, ungc- achtet, ja vielleicht eben wegen ihrer größeren Wildheit, nur desto liebenswürdiger, weil wahrer und ungekünstelter. ' Sobald jedoch das Alter es verlangt, daß die beiden Geschlechter mehr gc- trennt von einander bleiben, tritt bei dem Mädchen, der angehenden Jungfrau, eine fast plötzliche Veränderung ein! Der Knabe mag oft Kind bleiben bis zu seinem vierzehnten Jahre; das Mädchen hört meistens mit zehn Jahren aus, ein Kind zu sein. Die Mannbarkeit stellt sich beim weiblichen Gcschlcchte früher ein, als beim männlichen. Warum? Das ist eine gar hcikelige Frage. Die Ein- bildnngSkraft, wie alle andern Seelenkräfte der Frau, ist weit reizbarer bei dem Weibe als beim Manne. Aus der Einbildungskrast entspringt die Neugierde, der Lorwitz. Dieser ist weit intenser bei den jungen Mädchen, als bei den Knaben. Alle Kinder sind zwar neugierig, vorwitzig: Doch die Neugierde des Knaben erstreckt sich mehr außerhalb, während die des Mädchen sich mehr auf das Innere, aus das eigene Ich bezieht. Die Knaben streben dahin, die Außenwelt zu erfassen, sich dieselben zu eigen zu machen um sie zu beherrschen; das Mäd- che» dagegen, welches instinktarlig sich von der Beherrschung der Welt außer sich ausgeschlossen sieht, sucht sich zur Beherrscherin einer Welt zu machen, die meistens nur in seiner Einbildung, also innerhalb des eigenen Ichs, existirt/ Diese Welt bevölkert es mit allem was ihm reizend erscheint; da jedoch diese Welt ziemlich klein und enge ist, und bald die oberflächliche Erkcnntniß derselben erschöpft ist, so muß die ewig rege Neugier bald in die Tiefe forschen, und so wird manches entdeckt, wovon Papa und Mama, ja nicht einmal die spccielle Erzieherin, die ihre Erziehung doch nur auf die gründliche Äcnntniß der Seele, der ganzen Ge- mllthsart ihrer Schülerinnen, basircn soll, meistens gar nichts ahnt. Man glaubt das junge Ding noch immer Kind, während dasselbe, durch sein Grübeln über, und sein Forschen in sich selbst, längst das Berständniß der Jungfrau erworben hat. Von dieser Minute an beginnt die Verstellnngskunst sich der Seele der an- gehenden Jungfrau zu bemächtigen. Sic weiß, sie soll noch Kind sein, Vater und Mutter, Erzieherin, Alles um sie her, denkt so: und dennoch fühlt, weiß sie, daß sie bereits über die Kindheit hinaus ist. Sic wagt es kaum, sich dieses selbst, geschweige denn gegen ihre Umgebung, zu gestehen ; Sie muß darum nach wie vor Kind scheinen : und so gar schwer wird das ihr nicht. Die Verstellung ist der Frau angeboren. Nur dem Ticfcrsehcndcn, dein in alle Geheimnisse des weib- lichen Wesens Eingeweihten, ist es gegeben, die Vorstellung hier von der Wahr- Veit zu unterscheiden. Das Antlitz des Menschen, vorzüglich der Frau, vor Allen der Jnngsriu, ist ein Spiegel, in welchem das Auge des Physiognomiken leicht die Bilder entziffert, die im Innern der Seele leben. Doch ist cS den jungen Mädchen gewöhnlich ein leichtes, ihre Umgebung zu täuschen, die gewöhnlich vcn der eigenen Weisheit eine zu gnte Meinung hat, als daß sie Täuschung auch nur iiir möglich halten sollte. Von dem häuslichen Kreise ans geht die Verstellungskunst der jungen Mäd- che« auf die weitere Umgebung über. Jemchr die schlauen jungen Dinger sich beobachtet wissen, desto mehr nehmen sie sich zusammen. Die Fräulein find klug wie die Schlangen, sobald sie es der Mühe Werth halten. Wie manche Stellung fuie manche Bewegung, wie manche Gcberde, wie manches Wort, legt man als ängcborne, instinktmäßige Koketterie bei den jungen Mädchen aus, die von ihnen zum voraus und wohl berechnet sind, dem Beobachter ein ï für ei» U zu machen. — Wir haben bereits gesagt, daß die Gefallsucht bei den Frauen eine Hanptlci- dcuschast ist. Um nur den Andern, der Welt, zu gefallen, mag die Frau sogar sich selbst mißfallen. Wenn das nicht der Fall wäre, wie könnte man sich so viele und häßliche, denn Schönheitssinn verletzende und die Frau entstellende Moden erklären? Die Frau, durch ihren angebornen Schönheitssinn geleitet, erkennt beim ersten Anblick recht wohl das Unschöne, ja häufig sogar Lächerliche, der ans- kommenden Moden ; sie weiß daß dieser oder jener Hut, diese oder jene Schleife, diese oder jene Haartour, dieser oder jener Klciderschnitt oder Faltenwurf, zc. sie entstellen wird, ihre Reize verringert, statt sie zu erhöhet« ; sie findet die Person, die gewöhnlich der Mode zum Aushängeschild dient, beim ersten Anblick lächerlich, abgeschmackt, unmöglich: indeß dringt die Mode durch und — da sie der Weit gefällt, fügt man sich derselben, ohne zu murren. Die excentrischstcn Toiletten der Pariser ilo»ii-,»»ncko ahne», ans Gefallsucht, die Damen der vornehmsten und höchsten Kreise nach, wenn es einmal nicht anders geht. Die Mode gründet, mit ihrem raschen Wechsel, aucb noch auf einer andern weiblichen Leidenschaft, nämlich der Sucht nach Abwechselung. Tic Frauen bleiben in diesem Bezüge ewig Kinder. „Wohl wird das Kind der Spiele müde, „Doch ach! des süßen Spiclens nie." sagt Gölhe, dieser feine Frauen- und — Kindcrkcnucr. Bei der Jungfrau ist die Liebe zum Schmuck so natürlich und verzeihlich, bei den — Blumen des Gartens oder des Feldes. Die Schönheit, welche sich hier von Tag zu Tag mehr entfaltet, die tausend Reize, welche die erblühende Jungfrau täglich auf's Reue an sich selbst wahrnimmt, will sie nicht durch ein ungefälliges Äußere in Schmuck und Kleidungsstücken verringern. Der Schrei» soll zum GLtzenbilde, hier wir selbst, Passen, desselben würdig sein. Die Liebe zum Glänze und zur Pracht tritt zur Liebe zum Schmuck. Man will nicht blos bescheiden in der Nähe glänzen, sondern unsere Reize sollen weit hin ausstrahlen in die Welt durch — unsere Toilette. Wir finden das alles, wie gesagt, ganz natürlich und verzeihlich bei der in im- zäbligcu Reizen erblühenden Jungfrau. „li's human nature" sagt der praktische Engländer. Nur Schade, daß die Frauen nicht leben können wie die Blumen. Diese nähen zwar, und spinnen ebenfalls nicht, aber es kleidet sie „unser Vater, der im Himmel ist," während wir unsere Frauen und Töchter selbst kleiden, d. h., siir ihre Toilette sorgen müssen. _ Die hcikelige Frage, die uns hier in den Weg kommt, wollen wir nicht weiter berühren, so sehr und so unabweisbar dieselbe auch uns berührt. Nur den Wunsch wollen wir wiederholen, daß Gott, unser Vater, der im Himmel ist, seine liebevolle Vatersorgfalt in Betreff des Schmuckes, doch auch aus unsere Frauen und Töchter ausgedehnt haben möchte. Endlich ist siir die Jnngsran der wichtigste, folgenschwerste Moment des -eben gekommen. Ihr Herz hat den Mann gesunden, dem sie angehören mochte. Sie liebt. . • , .... ' Eine ganz neue Lcbensphase beginnt für sie mit diesem Augenblick. Diese Lebensphase, bis zum Momente wo aus der Jungfrau ein Weib wird, wollen wir in unserem nächsten Artikel näher zu beleuchten suchen. (Fortsetzung folgt.) | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL42 | ARTICLE | P., W. | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Demuth und Kriecherei sind verwandt wie Charakterlosigkeit und Heuchelei. | Das Vaterland (1869) | 1870-07-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9585c0b52/articles/DTL64 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Miscellen. | Miscellen. F. Schömann. De Vulleparlement am Grengewald as e well och ann eng mimisterielle Crise era gerannt, an et hoit dess Combinaisong gemaacht: De Kolb, Miniser vun dobaussen; D’Eil, Minister vun dobannen; D’ Mierhong, Minister vun de Gemengen-Ugeléhenheeten; De Schnudlirôderack, Minister vun der Polizei De Vugel-Greif, Minister vun de Finanzen; De Mitock, Minister vun den effentlechen Arbechten; De Schnaudzvull, Minister òhne Portefeuille. (ingesunt.) Fur die Rédaction : | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL49 | ARTICLE | Schömann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. Deutschland. | Politische Uebersicht. Deutschland. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL48 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutsche Nationalversammlung. | Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 8. Nov. Wesendonk beantragte in der heutigen Sitzung, daß für ausgetretene Abgeordnete neue Wahlen stattfinden müssen. Nösler intcrpellirte den Justizminister wegen der ungarischen Soldaten, welche aus Böhmen entflohen sind und forderte ihn auf, einzuschreiten, damit sie nicht einem barbarischen Tode überliefert werden. Engel stellte einen dringlichen Antrag wegen des Erlasses des Reichscommissärs Etedmann, durch welche alle feit dem Mär; in Schleswig - Holstein erlassenen Gesetze aufgehoben werden ; er wird aber nicht für dringlich erkannt. — Für die Flotte sind 700 Fl. und 757 Dollars aus Fernan.buco (Amerika) eingegangen. — Man ging hierauf zur Bcrathung deS Art. Iii., Rcichsheerwescn, über. Dahin sprach zuerst für ein Minderheiteer- achten von Schcllcr und Genossen, das die Begün- stigung des Particularismus bezweckte, und wurde, als er von dem Glänze der Hohcnstaufen'schcn Zeit sprechen wollte, durch schallendes Gelächter unter- brechen. Teil kämpf vertheitigtc den Ausschußantrag und Nadowitz die Anträge des Wehraus- fchusscS. Er sprach von der Vorzüglichkeit des alten Buntcohecrwescnö und von dem Glänze der mili- täuschen Erinnerungen , und vertrat die Selbststän- digkeit, nicht der kleineren Staaten, wohl aber der größeren. Nach ihm verzichtete FuchS auf das Wort, da er nach einem solchen Redner nicht sprechen könne. (Heiterkeit auf der Linken.) Schell er berief sich bei Vcrthcidigung des MinoritätserachtcnS selbst auf Amerika, wo die Offiziere nur von den Einzelstaaten ernannt werden. Zachariä sprach für den Aus- schußantrag, denn wenn man den Einzelstaalcn zu viel Rechte einräume, so hätten wir einen Staaten- bund und keinen Bundesstaat. Nizze beantragt, daß über 8. 13, 14 und 17 zusammen verhandelt werde. Tics wurde abgelehnt. Falk aus Schle- sien sprach gegen den Minderheitsantrag von Blum und Genossen, in welchem er ein schreckliches Cen- tralisationssystem findet. Die Nationalversammlung könne dir Einzelstaaten nicht wie die Mauern Je- richo's umblasen. Teichert aus Berlin vertrat die Anträge des Wehrausschusses, welche den Ein- zelstaaten bedeutende Rechte einräumen. Festungen und Wahl von Offizieren bleibt diesen mit einigen Ausnahmen überlassen. Nur die Staaten, welche nicht 5000 Mann stellen können, verlieren ihre mili- täusche Selbstständigkeit. Maitz vertheidigt die Selbstständigkeit der Einzelstaaten. ?î au werk nannte die stehenden Heere ein vergrößertes Hofgesinde. Der Purpur der Fürsten, rief er, ist unersättlich und muß immer in neues Blut getaucht werden. (Sturmi- scher Beifall der Linken und Gallerte. Ob! Oh t von der Rechten.) Wiggarv richtete seine Angriffe gegen die stellenden Heere und sprach die Hoffnung aus, daß das Volk dem Mißbrauch der bewaffneten Gewalt mit den Waffen in der Hand sich wiccr- setzen werde. (Aufregung und Lärm von der Rech- tcn. Zur Ordnung ! Vicepräsident Simson wußte aber nichts gegen diese Äußerung zu erinnern.) Die allgemeine Verhandlung wurde hierauf geschlossen und auf rie Discussion über 8. 12 verzichtet. Selbst dem Berichterstatter Mittermaier wurde das Wort verweigert, »vorauf sich rieicr über die Weisheit der Versammlung, die Alles voraus weiß, lustig machte. Die Discussion über 8. 13 wurde bewilligt, da aber über 8. 12 sehr viele Anträge vorlagen, so trug Soi- ron auf Vertagung der Sitzung auf morgen an, was sofort angenommen wurde. Vom 9. Der Abgeordnete Hartmann zeigt in einem Briefe an den Präsidenten der Nationalver- sammlung an, daß die Abgeordneten R. Blum und Fröbcl in Wien verhaftet worden seien. Wesen- donk stellt in derselben Sache eine Interpellation an den Justizminister. Da diese Interpellation erst heute eingebracht war, so mußte zu deren Verlesung die Genehmigung der Nationalversammlung nachge- sucht werten. Diese wurde, unter dem Bcifalle der Linken, beinahe einstimmig criheilt. Die Interpella- lion stellt die Frage an den Minister der Justiz, welche Schritte er zum Schutze der notorisch in Wien be- findlichcn und der nach Schönbrunn in Haft gebrach- tcn Abg. Blum und Fröbel gethan habe oder zu thun gedenke. Justizminister Mo hl antwortet: daß er an den östreichischcn Justizminister geschrieben, ihn an den Beschluß der 'Nationalversammlung erinnert und um Rückaußerung gebeten habe. (Beifall der Rechten.) Es wurde sodann zur Tagesordnung überge- gangen und die nachstehenden 88. in folgender Fas- sung angenommen. „8. 12. Ter Reichsgcwalt steht die gesammte bewaffnete Macht Deutschlands zur Verfügung." „8. 13. Das Rcichöhcer besteht aus der ge- sammten, zum Zwecke des Kriegs bestimmten Land- macht der einzelnen deutschen Staaten. Ter Reichs- gewalt steht es zu, die Größe und Beschaffenheit derselben zu bestimmen. Diejenigen Staaten, welche als Contingent weniger als 6000 Mann stellen, geben in Beziehung auf das Heerwesen ihre Selbstständigkeit auf und werden in rieser Beziehung entweder unter sich in größere Ganze verschmolzen oder, insofern diese Verschmelzung nicht für angemessen befunden wird, einem an- grenzenden größeren Staate angeschlossen. In bei- den Fällen haben die Landesregierungen dieser kleineren Staaten keine weitere Einwirkung auf das Heerwesen, als ihnen von der Reichsgewalt oder dem größeren Staate ausdrücklich übertragen wird." „8. 14. Die Rcichsgcwalt hat in Betreff deS Heerwesens die Gesetzgebung und die Organi- sation; sie überwacht deren Durchführung in den einzelnen Staaten durch fortdauernde Controlle. Ten einzelnen Staaten steht die Ausbildung ihres Kriegswesens auf Grund der Gesetze und An- Ordnungen des Reiches zu. Sie haben die Ver- fügung über ihre bewaffnete Macht, soweit dieselbe nicht für den Dienst desReiches in Anspruch genommen wird.“ „s. 15. In den Fahneneid ist die Verpflichtung zur Treue gegen das Reichsoberhanpt und die Reichsverfassung an erster Stelle aufzunehmen.“ „. 16. Alle durch Verwendung von Truppen zu Reichszwecken entstehenden Kosten, welche die Ausgaben für den, durch das Reich fesigesetzten Friedensstand übersteigen, fallen dem gesammten Reich zur Last. „s. 17. Ueber eine allgemeine, für ganz Deutschland gültige Wehrverfassung ergeht ein besonderes Reichsgesetz.“ Bei g. 18 wurde die Discussion genehmigt; die eingeschriebenen Redner verzichteten aber, mit Ausnahme von Nadowitz, alle unter großem Gelächter, auf das Wort. Nadowitz beantragt die Verwerfung des Ausschußantrags und verlangt, daß die Ernennung der Offiziere den Einzelstgaten überlassen werde. Ein Verbesserungsantrag von Mohr fordert, daß alle Offiziere bis zum höchste Grade von der Wehrmannschaft selbst ernannt werden. Es wurde nur der Ausschußantrag mit einem Theil des Minderhcitsantrages von Scheller und Genossen angenommten: „§. 18 Die Ernennung der Generale geschieht auf Vorschlag der Einzelregierungen durch die Reichsgewalt. Für den Krieg ernennt die Reichsgewalt die commandirenden Generale der auf den verschiedenen Kriegstheatern operirenden selbstständigen Corps, sowie das Personal der Hauptqnartiere und Corps.“ Die ss. 19 und 20 wurden ohne Discussion also festgesetzt: „s. 19. Der Neichsgewalt steht die Befugniß zu, Reichsfestungen anzulegen und, insoweit die Sicherheit des Reiches es erfordert, vorhandene Festungen gegen billige Ausgleichung, namentlich für das überlieferte Kriegsmaterial, zu Reichsfestungen zu erklären. Die Reichsfestungen werden auf Reichskosten unterhalten.“ „§. 20. Die Seemacht ist Sache des Reiches. - Es ist keinem Einzelstaate gestattet, Kriegsschiffe für sich zu halten, noch Kaperbriefe auszugeben. Die Bemannung der Flotte bildet einen Theil der gesetzlich festgestellten Wehrmacht, sie ist jedoch unabhängig von der Landmacht. Tiejenigen Staaten, welche Mannschaft für die Flotte stellen, erfüllen dadurch einen Theil der ihnen obliegenden Bundeswehrpflicht. Die Ernennung der Offiziere und Beamten der Seemacht geht allein vom Reich aus. Der Reichsgewalt liegt die Sorge für die Ausrüstung, Ausbildung und Unterhaltung der Kriegsflotte, für die Anlegung, Ausrüstung, Ausbildung und Unterhaltung von Kriegshäfen und Seearsenalen ob. Ueber die, zur Errichtung von Kriegshäfen und Marineetablissements nbthigen Enteignungen, sowie über die Befugnisse der dabei anzustellenden Reichsbehörden bestimmen die zu erlassenden Retchsgesetze.“ | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL61 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | A n z e i g e tu Aus freier Hand zu verkaufen rt'n nahe an der Altert, im Kanton Medingen, gelegenes Bau- ern-ckul bestehend aus einem geräumigen Wohnhause nebst Scheuer, Stallungen und Hofräume; ist Morgen Wiesen, 48 Morgen Buschen und Hecken, 50 Morgen Ländereien und 1 Morgen Garten. Matt wende sich an den unterzeichneten Notar. (131) Ilse Idingen, 2. November 1843. Hippert. Liltr»ir!e ile 1. Htück. Elemcmentarisches Handbuch der Landwirtbschaft, besonders bearbeite, fur die fl ei si ige Land fug en d im Groß- hcrzogthum Luremburg. durch einen praktischen Landwirrh. 1 Band von 1 17 Serien. 70 Centimes. Loi sur ta c o m p o s i t i o n et c s conseils communaux, annotée des lois y relatives et des discours de MM. les députes, avec 1 histoire des systèmes électoraux, par 1). A. G oui ier, sténographe. 75 centimes. C. B. S i ni o n i s. Carte de distances pour le grand- duché de Luxembourg, dressée à l'échelle d'un à 80,000. Deux feuilles, grand in-folo Krs. 8. C. B. Simonis. Tableau des distances p r Kilo— nièlrcs entre les chefs-lieux des communes du grand-duché de Luxembourg. Cahier in 8 prs 2 (130) Quartier zu vermicthcn von 6 Zimmern, Speicher, Keller- chen und Brunnen, kann gleich bezogen werden. — Die Rédaction sagt wo. (MrJö) Das ?rY«ille]»ai*Iciiiciit^ Dieses mit so vielem Beifall aufgenommene Gedicht ist aus vielfaches wiederholtes Verlangen in einem Separatabdruct, rllustrirt und in Noten gesetzt bei den Unterzeichneten zum Preise von 25 Centimes per Ercmplar zu haben. Rosbach, Lithograph. Schümann, Buchdrucker. Die Unterzeichneten beehren sich anturch die Anzeige zu machen, daß sie die Agentur des Bordeaur-Hauscs Alfred de Lu-e in Bordeaux übernommen haben, uno bitten alle tveschäftsfreundc des gedachte» Hauses sich mit ihren geschätzten Aufträgen an sie zu wenden. Luremburg im November 1848. Schulz n. Seelhosf. Im CommissionS-Lager der Unterzeichneten befindet sich eine Partie ungebleichter oào's (Nessel), bester Qualität, zu masii- gen, Prei». Schulz «. Scelhoff. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL106 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Tous les emplois cumuleras, El les salaires mêmement. Le brouet noir tu prôneras. Sans en manger aucunement. Tous les abus attaqueras, Pour les conquérir seulement. Le peuple tu glorifieras, Pour t'en servir utilement. Les privilèges combattras, Pour changer leur nom seulement. Tous tes amis tu placeras, Sans leur demander de talent. L'oubli de toi tu vanteras, Sans t'y astreindre nullement. Et dans ta barbe tu riras Du peuple crédule, et payant Les sottises que tu feras. (Alphonse Karr.) De la Sûre. L'effet produit ici par la nouvelle de la retraite des administrateurs-généraux a été généralement pénible-, la crise ministérielle, vu la saison avancée, ne peut produire que des effets déplorables. On ne peut pas dire cependant que es hommes qui étaient au pouvoir depuis 1842 soient sans reproche; il est avéré qu'ils ont souvent joué l 'arbitraire sons le manteau d'irresponsabilité; mais il reste à savoir, si les hommes quj font opposition systématique aujourd'hui, n'auraient pas fait pis. D'ailleurs, celui qui a exhibé le plus de linge sâle à cette fameuse séance, celui qui se dit l'inventeur de noslibertés actuelles, celui qui, par vengeance, a publié les secrets des intrigues de nos hommes d'Etat, n'a-t-il pas été lui-même à la tète du Gouvernement de 1842 à 1848? Etait-ce par patriotisme qu'il demandait 2000 fis. d'augmentation de traitement pour vivre à La Haye où il brillait comme un simple commis de préfecture ? Une opposition libérale, honnête est fêtée et choyée partout, et a, avec raison, les sympathies des masses; notre opposition, avec ses vues étroites et mesquines ne produit dans le pays qu'indifférence ou pitié; car dans celte fameuse question de confiance, l'opposition qui se dit libérale commence par attaquer le Gouvernement à propos d'à» article de journal. L'opposition prend les allures de la droite de Francfort, sans doute pour recueillir des couronnes civiques, ou sauver la patrie comme Brulus ou Cassius. Tout le monde souhaite que le char de l'Etat ne soit confié qu'à des hommes expérimentés, probes, désintéressés, et non à des hommes faibles, vaniteux, car alors il nous faudrait un véritable Brutus pour sauver Rome. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Les hommes du „Courrier", ainsi qu'il était à prévoir, sont les premiers à regretter la retraite du Conseil des Administrateurs-généraux, eux, qui ont été les premiers à les accabler jour par jour de leurs grands mois de méfiance et d'antipathie. Ah! vous avez des regrets, messieurs! Nous voulons bien le croire, mais ce ne sont toutefois pas ceux que vous voulez afficher: vous en avez d'autres — in petto, bien entendu. La retraite du ministère vous a surpris, et pour cause. Vous, vous auriez voulu et toujours voulu de ce ministère, mais à la condition d'exercer sur lui votre gracieuse tutelle. Mais le ministère a trop bien senti sa dignité et il a repoussé votre tutelle. Les membres du Gouvernement qui, durant les trois dernières séances de la Chambre et déjà auparavant, n'avaient entendu parler que de manque de confiance et de sympathies, tant de voire part que de la part de vos anciens et de vos nouveaux amis, ont bien fait de se retirer. En dédaignant votre patronage, ils se sont retirés avec tous les honneurs. En l'acceptant, ils se seraient retirés un jour plus lard, de par vos menées; mais alors croulés dans l'opinion de la Chambre, croules pour toujours dans l'opinion du pays. Maintenant, ils pourront revivre, et, espérons-le, ils revivront. En attendant, assumez sur vous la responsabilité, toute la responsabilité de la gravité de la circonstance dans laquelle, mal-à-propos, vous nous avez jetés. (Communiqué.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Wegen Mangel an Raum folgt die Fortsetzung des Artikels „die Wahl des Bürgermeisters das Steckenpferd des falschen Liberalismus" im nächsten Blatte. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | „Kein Volk »erlirrt die Freiheit, wenn es nicht der Fessel Werth ist." Von der Sauer. — Zwei und dreißig Jahre lang hat die Herrschaft der Bundesaete auf dem deutschen Volke als Alp gelegen, und zwei und dreißig Jahre lang tiefe Schmach, beispiellose Erniedrigung und höhnende Quälerei hat es ertragen. Das Loos des russischen Leibeigenen war zu beneiden gegen daS Loos eines deutschen Mannes in dieser langen Herr- schafts-Nacht des Bundestages : denn der rohe russische Sklave weiß es nicht besser, er vermißt das Bessere nicht. Aber daö wissenschaftliche und ge- bildete deutsche Volk — von solchen Drängern so herabgewürdigt und solche Knechtung duldend ein ganzes Menschenalter durch — nein, so was hat die Welt noch nicht gesehen , seitdem die Gescksschte den Griffel führt. Die würdigsten VolkSmänner, um eines Wortes der Entrüstung willen , wurden theilS ins Zuchthaus geführt, theils aus dem Lande ge- trieben, theilö, wie Mörder und Räuber, mit Steck- briefen verfolgt. Manner wie B e h r und viele An- dere mußten mit gcschornem Haupte niederknieen, öffentliche Abbitte thun. Jedoch dringend forderte die bffcntliche Meinung die Vollziehung des Art. 13 der Bundesakte , wo- durch die Fürsten ihren Völkern ständische Ver- fa s su n g en versprochen hatten. Die kleinen Fürsten machten den Ansang , ihre Verpflichtung zu lösen. Aber wie? Diese Constitutionen wurden hin und wieder so leichten Gehalts ausgeprägt, als wenn sie aus der Hand eines Falschmünzers kämen, und dann ausgeschabt und abgenagt, und abgescheuert und ab- gegriffen , daß man zuletzt nicht einmal erkennen konnte, für was sie ursprünglich ausgegeben waren. Manche, welche Verfassungen gaben, machten es auch gar kein Hehl, das Volk mit einer liberalen Gaukelei abzufinden , und machten aus diesen Verfassungen Ruhekissen ihrer Machtvollkommenheit. Nachdem 1831 im Fall von Warschau die Polen- sreiheit zum fünstenmale begraben worden , löschten auch die deutschen Fürsten die Lichter wieder aus, welche in der Nacht der .Knechtschaft durch den Sturz der alten Bourbons hervorgerufen waren. So war die Lage Deutschlands, als plötzlich der Fcbruarblitz das Königreich in Frankreich zerschnitt- tcrtc. Ter große Augenblick war da, und das deutsche Volk Halle ihn begriffen. Die Fürsten in ihrer Angst gewäbrtcn dem Volke , was es forderte , nämlich : Preßfreihciheit — Volksbewaffnung — deut- sches Volksparlament. — Aber was bleibt dem deutschen Volke noch übrig von den Märzerrungen- schaftcn: das Erste ist schon an seiner Basis vernichtet, das zweite ist verfälscht und das dritte | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1848-11-15_01 | Der Volksfreund. 5.bonn<mcnts-Pl-eis. 5 Sri. vtfrtcljûbrifl in ru H .upt- ftadt, 5 Zrs. 80 «ire. fi'ir'dio nbrigcn Ortsch.-fttn des Großherwarbum». A n < e i g e » werden inir 20 iXtm». der Zeile bnechner. Ver Volkefreunî' erscheint Mittwochs, ^reitnAF und Sonntag». Bestellungen und Zuschritten »»«¦df« fra nc v erbeke«. F-reibeit, Gesetz! ic!,keit, öffentliche Ordnung. Druck v. Franz Schomau« in Luremburg. m m. Mittwoch, 15. November mm. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9 | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grotzherzogthum Luxemburg. Sitzung der Kammer. Sitzung vom 8. Nov. (Vormittags.) | Grotzherzogthum Luxemburg. Sitzung der Kammer. Sitzung vom 8. Nov. (Vormittags.) Alle Mitglieder der Kammer und der Regierung sind anwesend. Einige Petitionen werden verlesen und dem betreffenden Ausschuß überwiesen. DaS Protocol! wird verlesen und nach einer Be- ricktigung deS Hrn. Gen.-Verw.-Präs. angenommen. An der Tagesordnung ist die Fortsetzung der Discussion über das Vertrauensvotum. Ulrich: Erlauben Sie mir, meine Herren, einige Betrachtungen über die gestrige Sitzung zu machen. Ein Theil dieser Versammlung hat sich gegen die Negierung ausgesprochen; ein anderer großer Theil wird sich ohne Zweifel für dieselbe aussprechen; ein dritter Theil hat seine Meinung noch nicht ausge- sprachen, obschon er ebensowohl, wie die zwei ersten wünscht die Frage des Vertrauens entschieecn zu seben. Die letztere Partei besteht auch aus recht- schaffen«!, thâligcn Leuten, die vielleicht noch schwankend in ihrer Meinung sind und nicht wissen an welches Votum sie sich schließen sollen. Dieselbe Partei bat schon gesagt, sie schätze die Männer der Regierung und erkenne daß sie im Stande sind zu regiere», ob- schon sie ihre Sympathie noch nicht gewonnen ha- den. Wenn auch die Regierung die Sympathie dieser Partei nicht bat, so wünscht sie doch den Rück- zug der Rcgicruugsmänner nicht. So erkläre ich niir den jetzigen Standpunkt der Discussion. — Ich bin der Meinung, daß in diesem Augenblick das Land der Einsichten der Männer der Regierung bedarf. Die Verantwottlichkeit des Augenblicks schreckt Sie zurück, und ich glaube Sie haben Recht. Wie sind die verschiedene Anträge zu vereinigen? Sollen wir die jetzige Lage in der Ungewißheit schweben lassen. Nein, das Znlcressc des Landes läßt dies nicht zu. Laßt unS unsere frühere Lage untersuchen: Von allen Seilen erwartet der Handel mit Ungeduld die Wiederkehr des Zutrauens; die Arbeiter haben keine Beschäftigung. Wie werden die unteren Classcn der Gesellschaft die rauhe Jahreszeit verleben. Ist dies nicht unsere jetzige Lage? — Alles was zum Wohl- stand erforderlich ist zieht sich zurück sobald der politische Horizont sich verdunkelt. Die Vertrauensfrage kann nicht vertagt werden; das Interesse des Landes läßt dies nicht zu. Als wir jetzt wieder auf einige Tage nach Hause waren hatten wir Gelegenheit zu erfahren, daß das Land die Regierung beibehalten will. Was man gegen diesen allgemeinen Willen gesagt hat ist falsch. Was Riancher für die Meinung des Landes hält, ist Mos die einiger Freunde. Es ist schwer die genaue Mei- nung zu erfahren. Die Meinung des Lances ist muß in der unftigen vertreten sein. Es wurde ge- sagt die Gcmeindewahlen haben mit wenigen Aus- nahmen bewiesen, das das Land nichts gegen die von der Regierung gewählten Männer hat; wo die Wahl in einem andern Sinne ausfiel, waren es mehr die Absichten eines Nachbars als die Wirkung der Regierung, die dies veränderte Resultat hervor- brachten. — Man hat gesagt das vorgelegte Bud- gel beweise, daß die Regierung kein Zutrauen haben könne; weil sich noch Pensionen darin befänden, die nicht beibehalten werden können, unter andern die der Hrn. Stiff und Laurent. Die Regierung hatte nicht Unrecht diese Summen darin anzuführen. Die öffentlichen Arbeiten nehmen keinen großen Theil des Budgets ein, obschon dieselben der arbeitenden Classe Brov verschaffen sollen. Wenn die öffentlichen Ein- nahmen kleiner werden sollen, so müssen eS auch die Ausgaben im >elben Verhältnisse werten. Von ererbten Rechten wurde aucb gesprochen, wenn ich gut '.erstanden habe. Me.n sagte nämlich man habe den alten Beamten diese!; ni Gehälter ge- lassen, die sie bisher bezogen. Die alten Beamten haben ihre Sielten angenommen, weil sie glaubten mit den damit verbundenen Gehältern bestehen zu können. Würde man jetzt diese Gehälter verkleinern, so wär das nichts Aancers als die Beamten betrügen. Uebrigens verbleibt der Kammer immer das Recht nach Gutdünken zu handeln; das Souderinteresse muß fürs allgemeine Wohl weichen. Was die Wartegehallcr betrifft, so bin ich der Meinung daß wir dieselben genau untersuchen müssen, um zu wissen ob sie beibehalten oder verworfen wer- den müssen. Es wurde bemerkt die Fünffranken- stcuer der Gcmeindrwähler sei zu gering, wer! sie sich der Universalwähl zu sehr nähere. Dieses Ge- setz wurde von der Majorität der constituirenten Versammlung angenommen, und ihre Entscheidung muß geehrt werten. Die Majorität stimmte damals mit der Regierung übcrcin und man hätte Unrecht der Regierung diese Entscheidung zuzuschreiben. — Von früheren Jahren wurde auch gebrochen. Die meisten der jetzt anwesenden Mitglieder, nahmen an den früheren Sitzungen Theil. Ich erinnere mich noch des Tages an dem der König die Männer er- nannte, die uns jetzt regieren, und der Zufriedenheit die diese Ernennung hervorbrachte. Das ganze Land jauchzte ihnen Beifall zu. Haben sie sich seit dem am Lande verschuldet? Wenn seid dem zu voreilige Gesetze gemacht wurden, wie die Tribunäle bewiesen haben, so war die Regierung nicht allein Schuld daran, sondern die damalige Kammer mußte ja ihre Zustimmung geben. — Die Reformen müssen von unicn kommen, das Volk muß sie an den Tag bringen. Um mich kurz zu fassen sage ich: Wer sich unschuldig glaubt, werfe der Regierung den ersten Stein. — Pian hat der Regierung den Vorwurf gemacht, daß sie die ihr erthciltcn unumschränkten Vollmachten nrcht wäh- rend einer bestimmten Zeit veröffentlicht hat. Tic Regierung hat klug gebändelt, indem sie diese Ver- öffentlichung bis zu einer passenden Zeit aufschob, und Unordnungen vermied durch allmählige Ein- führung der Reformen. Es wurde der Regierung vorgeworfen, sie habe in ihrer Proclamation gesagt, der König habe in Zukunft die Männer der Regierung zu wählen. Würde dann ihre Wieterernenuung nicht mit Bei- fall empfangen? Gewiß giebt es noch Männer im Lande, die fähig sind Theil an der Regierung zu nehmen; waren dir se gewählt worden, gern hätte ich ihnen mein Zutrauen gegeben. Die Gefahren aber, die uns bei einem Regicrungwechsel bevorstehen, sind schon zur Genüge berührt worden. Die liberale Gesinnung ist die der Majorität dieser Kammer, und die Regierung kann nur aus der Majorität ge- wählt werden, weil unser Land zu klein ist um an- ders zu wählen. Die klerikale Partei ist auch zu schwach vertreten in der Kammer um aus ihr die Regierungsmitglieder zu wählen. — Warum sollte man bei uns so sehr wünschen Regierungsmitglied zu werden, wo der Glanz guter Handlungen nicht zum Ausbruch kommt. In großen Ländern aber ist es begreiflich. Wenn die geleisteten Dienste bei uns nicht schätzt sind, so ist die Gelegenheit deren zu leisten auch nicht zu beneiden. cFrts. flgt.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Preussische National-Versammlung. | Preussische National-Versammlung. Berlin, 7. Nov. Am Ministersitze sitzt allein — Hr. Kisker. Man geht zur Tagesordnung über, näm- lich zum zweiten Bericht der Pétitions- Commission. — Während der Berarhung des Berichts verlangen zwei dringende Anträge lie Priorität vor der Tages- orvnung. Die eine kommt aus dem linken Centrum und wird durch Kirch mann motivirt; er geht da- hin: »Die Versammlung möge, auch wenn kein neues Ministerium erscheine, in ihrerTages- ordnung u. namentlich morgen in der weiteren Be- rathung des wichtigen Gesetzes wegen uncntgeltlichtt Aufhebung verschiedener Lasten und Abgaben fort- schreiten." Dieser Antrag wird durch Majorität: näm- lich durch die Linke und beide Centre» zum Beschluß erhoben, mit dem Zusatz, daß auf morgen die An- Wesenheit der Vertreter des StaatSministeriums ge- fordert werden solle. Der zweite Antrag, gestellt von Tenu»? u. d'Ester, kommt aus der Linken und ver» langt: »Die Versammlung möge den Minister Eich» man» auffordern , feine bekannte Beiordnung ivegen Requisition des MiljitärS sofort zurückzuneh, men." Da von der Rechten gegen die Dringlichkeit dieses Antrages oie Nichtanwesenheit des Ministers Cichmann eingewendet wird, so ziehen die Antrag- steller ihren Antrag bts auf morgen zurück. Zemme hat vorher aus den Märzgcsetzcn mit Uebcrzeugung nachgewiesen, daß der Polizeiminister seine Amtsge- walt überschritten hat, daß nur die Ortsbehörde, wo- runter Magistrat und Stadtverordnete zu verstehen, in Verbindung mit dem Commando der Bürgerwehr, wenn diese nicht ausreicht, zur Unterdrückung von Tumulten zu requiriren berechtigt ist. Man fährt hiernach fort in der Berathung und Entscheidung über die Petitionen, worüber nichts BemerkcnSwertheö zu berichten ist. Berlin, 9. Ott. Bei Eröffnung der Sitzung Morgens 9 Ubr befanden sich am Ministcrtische ! der Ministerpräsident ». Brandenburg, die neu er- nannten Minister v. Manteuffcl, v. Ladende >1g und v. Stroth». Nach Verlesung des Protokolls wurde ein Schreiben des Ministerpräsidenten, betreff- end die Cabinets-Ordre über die Bildung des neuen Ministeriums, verlesen. Hiernach ein zweites Schrei- den, enthallend die königl. Botschaft, welche die Ver- legung des Sitzes der Nationalversamm- lung von Berlin nach Brandenburg und die Vertagung der Verhandlungen bis zum 27. d. M. verkündet. Als unmittelbar nach Verlesung dieser Botschaft Graf Brandenburg das Wort ergriff und die Vcr- sammlung auflösen wollte, erhob sich cm allgemeiner Schrei des Unwillens in der Versammlung. „Sic haben daö Wort nicht, Herr Minister-Präsident, und werden es nicht erhalten, bis ich es ihnen gebe!'' vomierte Hr. Unruh ihm zu. Der Hr. Graf be- schied sich. Nachdem ihm später auf Ersuchen das Wort ertheilt, erhob er sich noch einmal, und for- verte die Versammlung auf, ihre Berathungen so- fort abzubrechen und sich bis zur anberaumten Frist zu vertagen, indem er jede Fortsetzung der Berathung als eine ungesetzliche erklärte und im Namen der Krone dagegen protestirte. Die Minister erheben sich und geben damit der Rechten das Zeichen, ein Gleiches zu thun. (Große Unruhe.) Der Prä si- dent: Ich kann nicht aus eigener Machtvollkom- nienhcit die Sitzung schließen, ich muß die hohe Versammlung darüber befragen. kann kein »Zweifel darüber sein, daß eine V^ammlung, die „als Vertreterin von I ß Millionen Menschen berufen ist, die heiligsten Interessen des Landes zu „wahren , das absolute Recht der Entscheidung „über den Schluß ihrer Sitzungen hat." (Jubeln- des Bravo. Die Rechte fährt fort ihre Sitze zu verlassen. Kühlwetter und Auerswald sind bereits aus dem Saal verschwunden.) Rcichensperger: Es ist meines Wissens noch gar keine legale Ur- künde über die Ernennung des Ministrriums Brau- denburg vorgelegt worden. Ich frage daher, ob die königl. Botschaft von einem Mitglicde des ab- getretenen Ministeriums contrasignirt ist? (Bravo.) Präsident: Ich bemerke darauf, daß die Cabi- netsordre vom General v. Brandenburg selber con- trasignirt ist. Es ist vom Abgeordneten Jacob» NamenS-Abstimmuiig über die Schlußfrage bcan- tragt worden. Als der Namcnsruf beginnen soll, protestirte Rcichensperger gegen die Abstimmung, weil kein Antrag vorläge. Dieses Bedenken findet seine Erledigung durch die Bemerkung des Präsiden- ten, daß es dem Präsidenten zustehe, die Sitzung zu schließen und auch über den Schluß die Versammlung zu befragen. Tarauf beginnt der Namensaufruf. Die ganze Linke und das ganze Ccntrum stimmen (außer Vogelsang) gegen den Schluß. Die Mit- gliedcr von der Rechten, welche noch anwesend sind, enthalten sich theils der Abstimmung, thcils stimmen sie auch gegen den Schluß. Das Resultat der Ab- stimmung ergibt für den Schluß 30, gegen 252; enthalten haben sich 8, beurlaubt sind 27,' krank 7, gefehlt haben 72. ES liegen 2 dringende Anträge vor. Der erste von Bornemann lautet: „Die Hohe Versammlung möge beschließen: daß daö Ministerium aufgefordert werde, den constitu- tionellcn Erlaß wegen Vertagung der Sitzung und Verlegung des SitzungSlocals sofort zurückzuneh- NUN." Der zweite von W a l d c ck , W a ch s m uth , B o r n e- mann, Plönies, Gierte u. s. w. lautet: Die Hohe Versammlung möge beschließen : 1. „daß sie für jetzt keine Veranlassung finde, den „Sitz ihrer Berathungen zu ändern , sondern „ihre Berathungen in Berlin fortsetzen wolle;" 2. „daß sie der Krone das Recht nicht zugestehen „könne, die Versammlung wirer deren Willen „zu verlegen, zu vertagen oder aufzulösen;" 3. „daß sie die Beamten , welche der Krone zu „diesem Schritte gerathen haben, nickt fü fähig „erachte, der Regierung des Landes vorzustc- „hcn , daß diese vielmehr schwerer Pflichtverletzungen gegen die Versammlung, gegen ras „Land und gegen die Krone sich schuldig gc- „macht habcnK Gicrke: Daö Motiv zu diesem Antrag ist sehr einfach, eö lautet: Die königl. Botschaft. (Bravo.) Schimmel trägt aus Theilung des Antrages an. Gierkc: In einem Moment, wie in dem gegen- wärtigen, bedarf es der Handlung. Der erste An- trag beleuchtet die Zweckmäßigkeit der Maßregel. Es sind noch nicht alle Mittel erschöpft zum Schutze unserer Verhandlungen, es liegt deshalb durchaus keine Veranlassung vor, unsere Verhandlungen zu vertagen, oder den Sitz derselben zu verlegen. Der Redner weist darauf aus die unconstitntioncllc Weise hin, mit der sich ras Ministerium benommen. Bor- ne mann verliest darauf die Motivüung der Anträge. Auch er spricht sich entschieden gegen das Verfahren der Krone aus. lieber die einzelnen Punkte des Antrages wird besonders abgestimmt. Für jeden erhebt sich fast die ganze Versammlung. Darauf wird beantragt, die Anträge nebst der königl. Bolschaft drucken zu lassen. Auch dieser Antrag wird fast einstimmig angenommen. Um- die Gültigkeit der Beschlüsse zu constatiren, wird der Namens- ausruf veranlaßt Vorher zeigt der Präsident an, daß er schon gestern Abend den Stenographen und sämmtlichcn Beamten der Nationalversammlung den schriftlichen Befehl habe zugehen lassen, die Bürcaus ohne seine Erlaubniß nicht zu verlassen. Hiermit hängt ein Ministerial-Erlaß zusammen, in welchem Hr. Manteuffcl eben diesen Beamten unter An- drvhung der gesetzlichen Strafen den Befehl zugeben läßt, daö Sitzungshaus nach Verlesung der königl. Botschaft sofort zu verlassen. Philipps (vom Platze): Ich bitte zu bemerken, daß ein Minister des Innern, Manteuffcl, gar nicht eristirt. (Sehr gut.) v.Berg beantragt, diesen Beamten gegen die ministerielle Willkühr eine Garantie zu gewähren. Es wird zunächst zum Namensaufruf geschritten. Eö sind 263 Mitglieder anwesend. Nodbertus stellt den Antrag, die Versamm- lung möge beschließen: „bei Wiedereröffnung der Sitzung mit der Berathung über unentgeltliche Auf- Hebung der Lasten und Abgaben fortzufahren." Fast einstimmig wird der Antrag angenommen. Hieraus stellte Kämpf den Antrags Die Sitzung auf 3 Stunden auszusetzen. Wird fast einstimmig ange- nommen und die Sitzung bis 6 Uhr vertagt. Schluß um 2% Ubr. Berlin, den 1 0. Nov., Abends. General Wrangel hat heute Rach- mittag mit Ntilitärgewalt die Nationalversammlung auseinander getrieben. Er erklärte, acht Tage um das Haus bivoakiren zu wollen. Dies Aushungcrungssystem , vermöge dessen die Abgeordneten aus dem Hause heraus-, nicht aber wieder das hineingekommen wären, erschien der Versammlung als eine Comötic. Sic zog mit einem energischen Proteste gegen die Militärgewalt, ihr Präsidium an der Spitze, je zwei und zwei Ab- geordnete, ab. Draußen hatte die Bürgerwehr und das Volk eine lange Gasse gebildet, und unter un- endlichem Hurrahrufe, unter geschwenkten Hüien und weißen Schnupftüchern zog das Kopf- Parlement, wie wir es im Gegensätze zum Rumpf-Parlement nennen möchten, über den Gensdarnienmarkt ab. Die Soldaten standen in Marschrüstung dichtgedrängt auf dem Platze, 16 Kanonen bildeten die ultima ratio rogis Borussorum. „Da S ist das ganze Landl" erscholl es von vielen Seiten, während die 252 Abgeordneten, unckr denen es seit gestern keine Parteien mehr gab, vorüberzogen. Ja, wiederholen wir, das ist das ganze Land, das ist der Wille der Mehrheit, die politische Bildung der großen Mehrheit von l6 Millionen Mensche»! Ob es heute Abend ruhig in Berlin bleibt, steht dahin, doch ist eö wahrscheinlich; die Nationalver- sammlung aber wird sich morgen in corpore zum Schauspielhaus? begeben, nnd wenn dort die ver- tagte Sitzung wegen gesperrter Tbüren nicht fort- gesetzt werden kann, so wird sie ein anderes Lokal aufsuchen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL62 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Courrier und die Ministerkrisis. | Der Courrier und die Ministerkrisis. Es gehört zu den schönen Aufgaben der wahrheitsliebenden und unparteiischen Presse, ein Organ, welches es nimmermehr verschmerzen kann, das Monopol, allein das große Wort zu führen, nicht mehr zu besitzen, und dessen Aufgabe nie eine andere war, als unter dem Schein nichtssagender und liberal klingender Phrasen persönlichen Zwecken und nur diesen zu huldigen, in seiner ganzen Erbärmlichkeit bloszulegen. Wir sprechen nie von mépris und mépriser, wie dieses Organ und wie dessen Patrone, deren drittes Wort immer ein mépris für den Volksfreund ist; aber wir überlassen es dem Lande, dem wir hier in einer bestimmten Frage, eine Blumenlese aus dem Courrier bieten, zu entscheiden, wohin in einer Zeit, wie die unsrige, die vor Allem Charakterfestigkeit und bestimmte politische Prinzipien fordert, der mépris gehört. In seiner jüngsten Samstagsnummer tritt der Courrier bekanntlich gegen die abgetretene Regierung auf - weil er merkt, daß dem Lande diese Ministerkrisis gerade nicht so erwünscht ist, als er es vor zwei Monaten glaubte - und macht es dieser zum argen Vorwurf, daß sie die Vertrauensfrage auch nur gestellt. Hier seine Worte: A l’ouverture de ln Chambre, le premier mot du Gonvernement fut celui de conkianco. Dans le programme qu’il présenta à l’assemhlée, il Hit vale r la nécessité dans lnquelle se trouvait tout Gouvernement constitutionnel, d’etre entouré le la confiance du pays, de la confiance de la Chambre eui le représentait. La marche ordinaire des choses amènerait, dans le cours ce la session, la Chnmnbre à se prononcer sur la question de sa voir, sl le Gouvernemenl zouissait oui ou non de sn confianc. ln progranme dans ccr termes ous semble avoir déjà été une faute. ..... Dès son däbnt, mettre en doute déja l’appni ce la Chambre, la consianee du pavs, cela nètait ni sage ni constitutionnel. ll jetait ainsi l’inquiétuee parmi ses amis, il enhardlissait ceux qui lui élaiont hostiles, il s’atlaiblissait en un m0i. ..... Potre sitnation n’étart pas celle d’un autre pavs oir les changements de ministére arrivemnt par la loi des mnsoritäs, et oü le ministère nouveau peut fort bien avoir be- soin de s'assurer que dans sa composition la volonté de la majorité a été respectée. La certitude de posséder la confiance du pays, devait donc être le point de départ, la pensée intime du gouvernement; il devait se présenter la tète haute devant la Chambre, concourir à ses travaux avec l'intelligence supérieure qu'il possédait, avec le dévouement, la fermeté et la conslitutionualité qu'il promettait, et le concours de la Chambre d'abord, sa confiance ensuite, ne lui eussent pas fait défaut. Quand ou est Gouvernement, on ne s'appartient pas à soi seul, on appartient encore au pays, et l'on doit souvent oublier que l'on est homme, pour ne pas compromettre à la légère le repos du pays et quelquefois ses destinées. Le débat de confiance que le Gouvernement provoqua fu' une seconde faute; il n'eut pas dû se laisser émouvoir par quelques paroles incisives de M. de Blochausen, par quelques flocons de neige, tombés de la Montagne: tout cela ne blessait pas et ne tachait pas. Le Gouvernement, que n'altendait-il un peu, il aurait eu pour lui presque toute la Chambre; Le Gouvernement n'ayant pas trouvé la majorité suffisante pour le vote de confiance, a donné sa démission en masse: le Gouvernement, une troisième fois, a eu tort. Il avait demandé la majorité, il l'a obtenue, et c'était beaucoup dans le moment: nous le disons et avec connaissance de cause , cette majorité , il l'eût encore trouvée beaucoup plus grande dans les affaires gouvernementales, et c'est là la question principale. Wir unterschreiben beinahe cas Alles ; aber nur wir, ter von tezr Männern des Courrier immer mit mépris traktirte Volköfteund hat dazu ein Recht, und er wird später Gelegenheit nehmen, das noch weiter auszuführen, warum er die gegenwärtige Minister- krisis bei uns als eine reine Nachäfferei des- jenigen, was anderswo geschieht, und als sonst nichts ansieht, eine Nachäfferei, zu der der Courrier und dessen Patrone oft genug provozirt haben. Ter Courrier aber hat zu solchen Worten kein Recht; denn hier das, was er seit drei Monaten predigt und das Land entscheide, ob es demselben noch ferner estime oder — zollen will. Courrier Nr. 64 : 11 faut, en général, aux institutions nouvelles, des hommes nouveaux ; on comprend facilement ce besoin politique. L'ancienne administration était à la tète d'un ordre de choses contre lequel tout le pays s'est élevé, que le pays a renversé ; toutes les lois élaborées sous l'ancienne administration, dans ses principes, par son influence ou son action, toutes ces lois, le pays les repousse, en demande la révision. L'ancienne administration assiste au travail de la Cou- stitution, et les discussions les plus graves de principes sont élevées contre elle ; les questions les plus graves sont résolues contre son vote, sans qu'elle ait pu, en quoi que ce soit, faire prédominer son opinion, donner une preuve de son pouvoir, de son influence dans le pays. Et c'est cette même administration qui s'éteignait avec l'ordre de choses auquel elle était attachée, qui donnait sa démission, qui la recevait, c'est cette administration qui reparaît après avoir proclamé que le Roi ne nommerait que les hommes que le pays aurait présentés comme ayant sa confiance, et sans avoir par un acte quelconque provoqué le témoignage public de cette confiance. (Forts, folgt.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Unser Großherzogthum befindet sich , seitdem die Regierung sich zurückgezogen, in einem Zustande, wo- von seine frühere politische Stellung noch kein Bei- spiel darbieten kann; denn noch nie befanden wir uns als gesonderter Staat in einem so frei constitutio- nellen Leben , wie jetzt. Gerade aber dadurch, daß der Zustand bei uns ein ganz neuer ist , und das Land die eigene Erfahrung einer ministeriellen Krisis noch nicht gemacht hat, wird es Pflicht aller gut- denkenden Bürger des Staates, jetzt, ohne Rücksicht aus ihre Person und mit voller Verzichtleistung auf persönliches Interesse, ernst auf die Zusammensetzung eines neuen Cabinets bedacht zu sein. Die ausscheidenden Regierungsmänner liefern dem Lande ein großes Beispiel und eine wichtige Lehre, indem sie sich zurückziehen, da sie sich noch der Ma- jorität in der Kammer zu erfreuen hatten. Diejenigen Mitglieder der Kammer, denen es noch an politischer Erfahrung im constituiionellen Leben fehlt, und die einen Zurücktritt der Regierung nicht einmal ahneten , die besonders haben die ge- gebcne Lehre wohl zu beherzigen und zu benutzen, wenn sie in die Kammer zurückkommen , oder wenn sie später neuen Wahlen beiwohnen; denn eS sind gerade diese Mitglieder, welche, vereint mit den wirk- lich gutgesinnten Bürgern , denen das Wohl des Landes am Herzen liegt, berufen sind, für die Zu- fünft eine vernünftige Majorität zu bilden. Sie werden vielleicht jetzt schon einsehen , daß die aus- tretenden General-Administratoren, trotz der Oppo- sinon , die sie in der Kammer gefunden , schwer zu ersetzen sind , und daß denselben Kräfte zu Gebote standen, die nicht leicht jedes andere zu bileeude Ea- bin« zusammenbringen wird. Sie werden vermuth- lick' begreifen, daß rie männliche und würdige Hal- tung, welche diese Männer in der Kammer gezeigt haben , dem Lande die tröstliche Versicherung gibt, daß die Erfahrung und die Talente, welche dieselben an den Tag gelegt haben, nicht für immer werden verloren sein. Besonders werden sie begreifen, daß die Regierungsmitglieder in der Lage, in der sie sich befanden und die man ihnen ganz zur unrechten Zeit gemacht, in eine Transaction mit irgend einer Partei, zur Besetzung deS Cabinets, nicht eingehen können, ebensowenig wie sie in eine Transaction mit der Kammer selbst eingehen konnten, nachdem die Frage so absolut gestellt war. Wie und aus welchen Elementen ist aber jetzt ein neues Cabinet zu Stande zu bringen? Was gewiß ist, die rothe Republik ist nicht dazu berufen; die Elericalcn unmöglich. Eine andre, zweideutige Partei, die noch jetzt mit einem sehr unbedeutenden Einflüsse im Lance besteht, weil sie zu viele Gelegen- Heiken hatte, ihre Blößen sammt ihrer wandelbaren -und egoistischen Politik zu verrathen, ist eben so un möglich,, indem eS ihr schwer gelingen kann, entwe- der mit den Männern der ausscheidenden Regierung, in der Voraussetzung, daß diese inconséquent würden, ja in Widerspruch mit sich selbst geriethen, oder mit den vernünftigen Liberalen des Landes ein gemischtes Cabinet zu Stande zu bringen. Dem gemäß wäre die Bildung des neuen Cabinets nur aus gemäßigten Liberalen möglich. Allein, die dazu tauglichen Personen, die zugleich das Vertrauen des Königs und des Landes verdienen könnten, sind entweder gerade keine politischen Männer , oder sie befinden sich in Staats'Aemtern , die sie nicht mit einer höchst ungewissen Stelle eines General-Admi- nistrators vertauschen möchten. Als vielleicht den besten und einzigen Ausweg wären wir geneigt vorzuschlagen : das Cabinet einst- weilen mit drei Gcneral-Arministratoren zu besetzen, weil diese Zahl eher im Lande zu finden ist , und man nicht nöthig haben wird, im schlimmsten Falle die Hände nach den ertremcn Parteien auszubreiten. Zugleich würden auch diejenigen beseitigt können bleiben , die aus rein persönlichen Zwecken nach so hohen Stellen geizen mögen. Solche drei Admi- nistratoren hätten alsdann viel eher die Muthmaßung für sich, eine gebührende und würdige Majorität in der Kammer zu erhalten. Diese Combination könnte vielleicht am ersprieß- lichsten verwirklicht werden durch einen allerseits als höchst verdienstvollen und allgemein geliebten Lurent- burger , der seit einiger Zeit vom inner» Leben und Treiben des Landes entfernt ist. Cin Anderer, dessen Verdienst ebenfalls anerkannt ist, der aber seiner mindern Influenz wegen nicht so viel Hoffnung dar- bietet , müßte füglicher Weise die Zeitumstände ab- warten. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-15T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/959xb4zt9/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Leise Anfrage. | Leise Anfrage. Ist es snöthig daß, wenn ein niederer Beamte wegen Dienstangelegenheiten sich zu einem höhern Beamten begibt, wenn Letzterer auch Chef einer Ver- waltung wäre, ich sage ist es alsdann nöthig, daß Elfterer um zugelassen zu werden vorher seinen Namen und Qualität declinire, und überhaupt wenn solches geschehen, ob es denn schicklich ist dast,die erwähnte Dienstgeschicht zwischen dem hohen und Niedern Beamten, der eine auf der Schwelle seines Salons, und der andere auf der Treppe stehend, abgemacht werde? Dieses mag wohl Sitte sein in dem Lande, wo der hohe Beamte noch vor etwa einem Jahre in Dienste stand, aber unsere Herren ohne Unterschied haben uns einer freundlichem Auf- nähme gewöhnt gemacht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Miscellen | Miscellen A. Haben Sic den Courrier von Mittwoch gelesen ? B. Ja. A. Was sagt er denn zu dem Kammcrvotum über die ver- weigerten Gelder zur deutschen Flotte? B. Nichts. A. Nichts! B. Ja, Nichts; dagegen weiß er, wie die gegenwärtige Minister- krisis sich lösen soll. A. Nun, wie denn? B. Drei Generalverwalter wären auch genug, meint er, bis zur nächsten Kammcrscssion ! A. Wieso? Ja, ich verstehe. Von dem gegenwärtigen Minister der Finanzen und des Krieges bleibt wohl noch so viel übrig, daß man aus ihm noch machen kann 1) einen Mi- nister des öffentlichen Unterrichts, 2) einen Minister der Justiz, 3) einen Minister der Culte, 4) einen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, besonders da wir auf dem Punkte stehen, Deutschland den Krieg zu erklären, und endlich5) einen Ministerpräsdent. - Aber nur Eins verstehe, ich nicht. Wie kamn Ein Mann all die Gesetze ins Leben führen, die die Kammer in der fünfmonatlichen Session gemacht? B. All die Gesetze, die die Kammer gemacht!! Ia so, das verstehe ich auch nicht. Aber ich sage Ihnen, es ist so und es wird so und damit Punktum. Wenn es Ihnen vielleicht nicht gefällt, um so besser! Das sind Ihre Sachen! A. Ia so! Nun! Nun! Nun! (Eingesandt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. (A. Z.) Rom, 16. Febr. Die Nachricht, daß der Pabst in einem am 9. zu Gaeta abgehaltenen Consistorium aus das Andringen des Cardinals Macchi ein förmliches Jnterventionsgesuch unterzeichnet habe, scheint sich zu bestätigen. Neapel, 13. Febr. Gestern hat die Deputirten- kammer den Gesetzentwurf über die öffentlichen Ab- gaben und die vorgeschlagene Adresse an den König, also die Mißtraucnserklärung gegen die Minister, nach siebcnstündiger Debatte mit 73 Stimmen gegen 26 in Betracht gezogen. Nach Berichten aus Genua vom 20. Februar ist der Papst noch in Gaeta und hat eine Prolestation gegen die Verkündigung der Republik erlassen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL70 | ARTICLE | Z., A. | null |
null | volksfreund1848 | Marktpreise vom 28. Februar 1849. | Marktpreise vom 28. Februar 1849. F. Schümann. Waizen 13 Fr. 50. C., 14 Fr., 14 Fr. 50 C., der Hectoliter. - Mischelfr. 12 Fr. 50 C., 13 Fr., 13 Fr. 0 C. - Roggen 10 Fr. 11 Fr. Gierste 8 Fr., 8 Fr. 50 C. - Hafer 4 Fr., 70 C. 4 Fr. 75 C., 5 Fr. - Erbsen 11 Fr., 12 Fr. 50 C. Butter 1 Pr. 85 ( dac Eilgaramim Für die Redaction; | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL50 | ARTICLE | Schümann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Die neue preussische Note v. 16. Februar. (Schluss.) | Die neue preussische Note v. 16. Februar. (Schluss.) „Eine Centralisation, welche über den Bundes- staat hinaus in den Einheitsstaat führen würde, muß nach der (Überzeugung der königlichen Rcgic- ung, als weder nothwendig, noch den wahren Bc- dürsnissen Deutschlands entsprechend, dem Werke der Einigung aber hinderlich und gefährlich, durch- aus vermieden werden. Hingegen ist die königliche Regierung aber auch der Ansicht, daß den einzelnen Fürsten und Staaten nicht zugemuthct werden könne, einem großen Theil ihrer Selbstständigkeit zu en'i- sagen, anders als zu Gunsten einer wirklich starken Centralgewalt , welche durch kräftigen Schutz die Opfer erzielt, welche sie fordert. „Die königliche Regierung hofft, daß die Erklär- ungen und Vorschläge, welche Ew. Ereellenz hiernach in deren Namen abgeben werden, sowohl bei den Regierungen als bei der Nationalversammlung eine günstige Aufnahme und eingehende Erwägung finden, und daß sie das Werk der Verständigung fördern werden. „In Ucbereinstimmung mit dem Eingangs aus« gesprochenen Grundsatze enthält die königliche Re- gierung sich bestimmter Vorschläge über die 88 1— 3 des ersten Abschnittes, welcher den Titel „das Reich" trägt. Sie glaubt, daß die Bestimmung da- rüber, welche Territorien den Bundesstaat bilden, erst dann formulirt werden könne, wenn festgestellt sein wird, welche Länder Deutschlands dem Bundes- staat beitreten wollen. Ebenso glaubt sie, daß das Verhältnis) derjenigen Bundcstheile, deren bestehende Verbindung mit außerdeutschen Staatskörpern be- sondere Modalitäten erfordc e, erst dann geregelt werden könne, wenn die besonder» Bedingungen ihres Beitritts, welche Gegenstand weiterer VerHand- lungen bleiben müssen, festgestellt sein werden. Sie hält für durchaus nothwendig, daß keine präjudi- cielle Beschlüsse gefaßt werden, welche diese Einig- ung erschweren oder ausschließen. „In Betreff des Abschnitts, welcher von der Gc- staltung der obersten Erecutirbchörde des Bundes-- staats handelt und den Titel „das Nejchsobcrhâuvt" führt, muß sich die königliche Regierung ebenfalls bestimmter Erklärungen für jetzt noch enthalten, und zwar um so mehr, als auch die Beschlüsse der Nationalversammlung in diesem Punkte nicht zu einem vollständigen Resultat geführt habe». Sie betrachtet diesen Thei'l der Verfassung insbesondere als abhängig von den Erklärungen und Vorschlägen, welche von den mitvcrbündeten Regierungen, die sich hierüber noch nicht geäußert haben, zu erwarten sind. „Die Gesichtspunkte, von denen die königliche Regierung ausgeht, hat sie bereits in der Circular- Depesche vom 23. v. M. angedeutet. „Indem nun die königliche Regierung sich über die übrigen Verfassnngsabschnitte ausspricht, und ihre Abänderungsvorschläge vorlegt, bezeichnet sie damit die Bedingungen und Grenzen, innerhalb deren sie selbst, und von ihrem Standpunkt aus, den Bundesstaat für realisirbar erachtet und ihm beizutreten bereit ist. Sie verkennt dabei nicht, daß die noch vorbehaltencn Erkärungen der übrigen Re- gierungen die Rothwendigkeit herbeiführen können, daö Verfassungswcrk in wesentlichen Punkten umzn- gestalten. „Insofern die ferneren Verhandlungen eine solche Rothwendigkeit ergeben sollten, hat die königliche Regierung Ew. Ercellenz nur noch darauf aufmcrk- sam zu machen, raß sie ihre Erklärungen über den Entwurf als über ein Ganzes abgegeben, und daß, falls wesentliche Voraussetzungen, auf denen dieses Ganze beruht, hmweggenommen oder modificirt werben sollten, danach auch ihre schlicßlichcn Erklärungen sich werden ändern und vorbehalten bleiben müssen. Berlin, den 15. Febr. 1849. (gez.) Bülvw. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. | Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 23. Febr. In der heutigen 1 76. Sitzung der verfassunggebenden Reichsversammlung wurden die §§. 5 bis 10 res Wahlgesetzes in folgender Fassung angenommen : 8. 5. Wählbar zum Abgeordneten des Volks- Hauses ist jeter wahlberechtigte Deutsche, welcher das 25. Lebensjahr zurückgelegt und seit mindestens 3 Jahren einem deutschen Staate angehört hat. Er- standen? oder durch Begnadigung erlassene Strafen wegen politischer Verbrechen schließen von der Wahl in das Volkshaus nicht aus. §. 6. Personen die ein öffentliches Amt bekleiden, bedürfen zum Eintritt m das Volkshaus keines Urlaubs. Artikel III. §. 7. In jedem Einzelstaate sind Wahlkreise von je 100,000 Seelen der nach derletz- tcn Volkszählung vorhandenen Bevölkerung zu bilden. tz. 8. Ergibt sich in einem Einzelstaate bei der Bildung der Wahlkreise ein Ucberschuß von wenigstens 50,000 Seelen, so ist hierfür ein besonderer Wahl« kreis zu bilde». Ein Ucberschuß von weniger als 50,000 Seelen ist unter die anderen Wahlkreise des EinzclstaatcS verhältnißmäßig zu vcrthcilcn. tz. 9. Kleinere Staaten mit einer Bevölkerung von wenigstens 50,000 Seelen bilden einen Wahl- kreis. Diesen soll die Statt Lübeck gleichgestellt wer- den. Diejenigen Staaten, welche keine Bevölkerung von 50,000 Seelen haben, werden mit andern Staaten nach Maaßgaöe der Reichswahlmatrikel (Anlage A.) zur Bildung von Wahlkreisen zusammengelegt'. tz. 10. Tie Wahlkreise werden zum Zweck des StimmcnabgcbcnS in kleinere Bezirke eingetheilt. Frankfurt, 26. Febr., 11 Uhr. I» der heutigen 177. Sitzung der Nationalversammlung wies der Ministerpräsident von Gagcrnim Namen des Reichsministeriums die Ministerialerlassen mißbraucht zu haben, als Verlaumdung zurück. Ein Antrag des Abg. Clemens, daß die betreffenden Aktenstücke einer Commission der Nationalversammlung zur Einsicht vorgelegt werden mögen, wurde nicht als dringend erkannt. Nach einer Mittheilung des Ministcrprä- sidentcn werden die Erklärungen der Regierungen in Betreff des Verfassungswerkes noch heute der Na- tionalversammluiig zugestellt werden. Der §. 11 des Wahlgesetzes wurde in folgender Fassung angenommen. Artikel IV. §. 11. Wer das Wahlrecht in einem Wahlbezirke ausüben will, muß in demselben zur Zeit der Wahl seinen festen Wohnsitz haben. Jeder darf nur an Einem Orte wählen. Der Stand- ort der Soldaten und Militärpersonen gilt als Wohn- sitz und berechtiget zur Wahl, wenn derselbe seit drei Monaten nicht gewechselt worden ist. Zusatz. In den Staaten, wo Landwehr besteht, tritt für diese dahin eine Ausnahme ein, daß Landwehrpflichtige, welche sich zur Zeit der Wahlen unter den Fahnen befinden, an dem Orte ihres Aufenthaltes für ihren Heimathsbezirk wählen. Die nähern Anordnungen zur Ausführung dieser Bestimmungen bleiben den Regierungen der Einzelstaate» überlassen. Die Bcrathung über §. 12 wurde durch die Vor- läge der Erklärungen der Einzelregierungen in Betreff der Verfassung unterbrochen. Das Reichsministerium beantragt die Zuweisung dieser Vorlagen an den Verfassungsausschuß. Im Verlaus einer längeren Debatte wurden verschiedene Anträge gestellt, darun- ter von Simon von Trier auf Tagesordnung. Der letztere Antrag ist so eben bei namentlicher Abstim- mung mit 283 gegen \77 Stimmen verworfen worden. Eine uns sehr nahe berührende Aeußerung des Ministerpräsidenten in der heutigen Sitzung glauben wir unfern Lesern mittheilen zu müssen. Auf eine an ihn gestellte Interpellation in Betreff der Aus- führung der Grundrechte in Baiern, antwortete er: daß das Reichsminifterinm die Grund- rechte kraft ihrer Verkündigung im Reichsgefchhlatt anch für Bayern als rechtsverbindlich erachte and bei etwai- gen Beschwerden wegen NichtVollzugs geeignet einschreiten werde. Avis a<i hoinineni für unsere Stcuerverweigcrer. B e r l i il , 24. Der Staatsanzciger verkündet amtlich daß der König den Grafen von Arnim zum Mini.' stcr der auswärtigen Angelegenheiten, und den Mi- nisterialdirector, Geh. Oberfinanzrath von Raabe zum Finanzminister ernannt habe. — Die Thronrede macht un serin Ministerium große Schwierigkeit. Man weiß besonders nicht, wie man die delicate Frage der deutschen Einheit in ihr behandeln soll. Schon hatte man sich entschieden für dieselbe und gegen Oestreich ausgesprochen, als eine in diesen Tagen angekommene russische Note diesen Entschluß wieder schwanken machte. Wir hatten heute Mittag ein seit dem Belager- ungszufland seltenes Schauspiel. Mehrere Abgcord» ncte, unter ihnen D'Ester und Berg, standen an der berühmten Linden-Ecke, als sie, bald erkannt, rasch von einer großen Anzahl Menschen umgeben wurden, unter denen die bekannten Gestalte» des feiigen Lindenclubbs deutlich hervortraten. So wird also mit den Abgeordneten auch die Anarchie mit den Baflermann'schcn Schrecknissen bei uns einziehen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL67 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Die neue preussische Gewerbeordnung. (Fortsetzung.) | Die neue preussische Gewerbeordnung. (Fortsetzung.) Das Gesetz sucht nun gegen Willkür bei diesen Prüfungen so viel als möglich' zu schützen. Ob ihm das ganz gelungen, muß die Erfahrung lehren, wenn dieses Gesetz überhaupt, woran wir sehr zweifeln, lehensfähig ist. ES folgen alsdann weitere Bestimmungen über die Verhältnisse der Lehrlinge, Gesellen und Fabrik- arbeiter, auö denen wir folgende hervorheben §. 45. Durch Ortsstatuten kann sestg setzt wer- den, daß die Ausnahme und Entlassung aller Lehr- linge , für deren Gewerbe am Orte eine Innung besteht, oder errichtet wird, vor dieser Innung erfol» gen solle; ingleichem kann dadurch eine zweckent- sprechende Mitwirkung der Innung bei der Aufsicht über die Ausbildung und über das Betragen der- jcnigen Lehrlinge, deren Lehrherren nicht zur Innung gehören, angeordnet werden. 8. 46. Vor der Feststellung der in Ortsstatuten aufzunehmenden Anordnungen über Verbältnisse der Gesellen und Gehülfen sind Vertreter derselben (Alt- gesellen) mit ihren Bemerkungen zu hören. Jnnungs-Angelegenheiten, welche die Interessen der Gesellen und Gehttlfen berühren, müssen zuvör- derst durch den Vorstand der Innung gemeinschaftlich mit Vertretern der Gesellen zum Zwecke der Ver- Mittelung berathen werden. tz. 47. HandwerkSincister (88. 2Z, 24, 26) dürfen sich zu den technischen Arbeiten ihres Gewerbes nur der Gesellen, Gehülfen und Lehrlinge ihres Hand- werks bedienen, so weit nicht von dem Gewerberathe eine Ausnahme gestattet wird. Die Beschäftigung weiblicher Personen unterliegt keiner Beschränkung. " 8. 48. Gesellen und Gchülfen dürfen , so weit nicht nach den 88- 31 und 76 Ausnahmen stattfinden, in ihrem Gewerbe nur bei Meistern ihres Handwerks in Arbeit treten. 8. 49. Die tägliche Arbeitszeit der Gesellen, Ge- hülfen , Lehrlinge und Fabrik-Arbeiter ist vom Ge- werberathe für die einzelnen Handwerks- und Fabrik- zweige nach Anhörung der Betheiligten festzusetzen. Zum Arbeilen an Sonn- und Festtagen ist, vor- behaltlich der anderweitigen Vereinbarung in Dring- lichkeitsfällen. Niemand verpflichtet. Dann Bestimmungen gegen das famose Truck- system : 8. 50. Fabrik-Jnhaber, so wie alle Diejenigen, welche mit Ganz- oter Halb-Fabrikatcn Handel treiben, sind verpflichtet, die Arbeiter, welche mit der An- fertignng der Fabrikate für sie beschäftigt sind , in baarcm Gelde zu befriedigen. Sie dürfen denselben keine Waaren kreditircn. 8. 53. Arbeiter , deren Forderungen den Vor- schristen der 88. 50 bis 52 zuwider, anders als durch Baarzahlung berechtigt sind, können zu jeder Zeit die Bezahlung ihrer Forderungen in baarcin Gelte ver- langen. 8. 54. Verträge, welche den 88- 50 bis 52 zu- widcrlaufcn, sind nichtig. Dasselbe gilt von Verabredungen zwischen Fabrik- Inhabern oder ihnen gleichgestellten Personen einer- scits und Arbeitern andererseits über die Entnehmung der Bedürfnisse dieser Letzteren aus gewissen Ver- kaufsstellen , so wie überhaupt die Verwendung des Verdienstes derselben zu einem anderen Zwecks als zur Betheiligung an Einrichtungen zur Verbesserung der Lage der Arbeiter oder ihrer Familien (8. 50). 8. 55. Forderungen für Waaren, welche unge- achtet des Verbots den Arbeitern crcditirt worden sind, können von Fabrik-Inhabern und von den ihnen gleichgestellten Personen weder eingeklagt, noch durch Anrechnung oder sonst geltend gemacht werden, ohne Unterschied, ob sie zwischen den Betheiligten unmittcl- bar entstanden oder mittelbar erworben' sind. Dagegen fallen dergleichen Forderungen der Kran- ken-, Sterbe-, Spar-' oder ähnlichen Hülfskasse zu, welche in der Wohnorts-Gemeinde des betheiligten Arbeiters für diejenige Allasse von Arbeitern besteht, zu welcher er gehört.' Ferner allgemeine Bestimmungen, vorEdenen wir folgende hervorheben : 8. 67. Ausländer sind zum Betriebe eines stehenden Gewerbes, soweit ihnen nicht die Erlaubniß dazu in Erwiederung der im Auslande den diesseitigen Ge- werbetreibenden entgegenstehendenBeschränkungen über- Haupt zu versagen ist, nur aus erheblichen Gründen zuzulassen. Ueber diese Gründe ist vor der Zulassung eines Ausländers jederzeit rie Gemeinde des Ortes, wo das Gewerbe betrieben werden soll, ingleichem die betheiligte Innung und der Gcwcrberath 'zu hören. Dasselbe gilt, wenn von ausländischen Gewerbe- treibenden die Naturalisation beantragt wird. Die Bestimmungen dieses Paragraphen finden auf Angehörige deutscher Staaten nur so lange An- Wendung, als nicht für dieselben die gegenseitige Zu- lassung der Gewerbetreibenden zur Ansäßigmachung und zum Gewerbebetriebe nach gleichen Grundsätzen geregelt ist. “ . 8. Die polizeiliche Erlaubniß zum Handel mit gebrauchten Kleidern orer Betten, mit gebrauchter Wäsche oder mit altemn Metallgerath, zum Betriebe des Pfandleihgewerbes, zur gewerbemäßigen Vermittelung von Geschäften oder zur lebernahme von Aufträgen, namentlich zur Abfassung schriftlicher Aufsätze für Andere, so wie zum Gewerbe der Lohntakaien und anderer Personen, welche auf öffentlichen Straßen und Plätzen oder in Wirthshäusern ihre DOienste anbieten (s. 49 der Gew.⸗Ordn.), ist zu versagen, wenn die darüber zu vernehmende Communal⸗Behörde nach Anhörung der Gemeindevertreter die Nützlichkeit und das Bedürfniß des beabsichtigten Gewerbebetriebes nach den örtlichen Verhältnissen nicht anerkennt. g. 69. Oeffentliche Versteigerungen neuer Handwerkerwaaren dürfen, soweit sie nicht im Wege der Erekution, oder im Auftrage eines Gerichtes oder einer anderen öffentlichen Behörde erfolgen, nur mit besonderer Genehmigung der Communalbehörde des Versteige ungs⸗Ortes stattsinden. g. 70. Wo nach der bisberigen Ortsgewohnheit gewisse Handwerkerwaaren, welche nicht zu den Gegenständen des einem Jeden freigegebenen Wochenmarktverkehrs gehören (s. 78 der Gew.⸗Ord.), nur von Bewohnern des Marktortes auf dem Wochenmarkte verkauft werden durften, kann die Regierung, nach Anhörung des Gewerberathes, den einheimischen Verkäufern die Fortsetzung des herkömmlichen Wochenmarktverkehrs mit jenen Handwerferwaaren gestatten, ohne answärtige Verkäufer derselben W aaren auf dem Wochenmarkte zuzulassen (. 75 der Gew.⸗Ordn.). §. 71. Emnrichtungen, nach welchen der Einkauf von Lebensmitteln auf Wochenmärkten einzelnen Klassen von Käufern nicht während der ganzen Dauer des Marktes, sondern nur während einer gewissen Zeit gestattet wird, dürfen auch an Orten, wo solche noch nicht bestehen (s. 79 der Gew.⸗Ordn.), nach Maßgabe des brtlichen Bedürfnisses mit Genehmigung der Regierung eingeführt werden. s. 76. Tie Verhältnisse der zur Beschaffung militärischer Bedürfnisse bestimmten Werkstätten unk Fabriken der Militär⸗Verwaltung, der Arbeiten in öffentlichen Anstalten, und der öffentlichen Bauten mit Einschluß der Festungs⸗Bauhöfe, bleiben der besonderen Regelung vorbehalten; die Bestimmungen der gegenwärtiagen Verordnuna finden auf dieselben keine An⸗ Wendung. (Forts. folgt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL47 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 26. Febr. Der heutige „National" macht dem Ministerium einen Vorwurf daraus, daß in den offiziellen Berichten über öffentliche Feierlich- keilen des Rufes: „Es lebe Napoleon!" immer vor dem: „ES lebe die Rèpxchjik!" erwähnt werde. — Dasselbe Blatt beklagt sich sehr bitter darüber, daß mit Ausnahme des nordamerikanischen Gesandten und der Attachés der belgischen Gesandtschaft das ganze diplomatische Corps bei dem Traner-Gottes- dienst der Februar-Revolution gefehlt habe. An den Pfeilern der Brücke von Jena, welche Napoleon erbauen ließ, werden in diesem Augenblick die kaiserl. öl, die Ludwig XVIII. durch gekrönte L hat ersetzen lassen, wieder hergestellt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL69 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | ) Hieraus ergibt sich, daß wir helfen müssen, die dänischen Angriffe auf die anerkannten Rechte Holsteins zurückzu» weisen. Man hat das freilich 18Ä) uns gegenüber nicht gehalten, sondern diese Bestimmung umgangen, aber 1843 ist auch nicht ld30. Wir müssen die bestehenden Verträge streng beobachten, sonst lausen wir Gefahr, mediatisirt zu werden. Was dieses Frühjahr bei uns vorging, erweckt fast de» Verdacht, daß daS gerade beabsichtigt sei. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL57 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Herr Redakteur! | Herr Redakteur! Sie würden mir eine große Gefälligkeit erweisen, wenn Sie das Folgende in die Spalten Ihrer viel- geschätzten Zeitung ausnehmen wollten. Aus de m K a n t o n Ne m i ch. Zwischen Canach und Schinderbcucrn wurde die Brieftasche eines Mit- glicreö des Gemciudcrathcs von Bürmeringen gesunden , darin stand die Sitzung desselben Rathes vom 26. I. M. In dieser Sitzung hat der Gemcindcrath von Bürmeringen dag diesjährige Budget votirt. Bei dieser Beratbung wurden jedem der 3 Schöffen 5, dem Bürgermeister aber 10 Fr. als Jahrgehalt be- willigt. Die Schulen wurden auf 6 Monate und nur mit der Hälfte des Gehaltes angenommen, wel- ches aber ganz auf die Eltern, welche Kinder in die Schule schicken, gelegt wurde. Welche weise und einsichtsvolle Männer die Gc- mcinde von Bürmeringen als Gemeinderathsmitglieder hat, kann jeder vernünftige Mensch denken, wenn er nur die Bewilligung der Gehälter der Schöffen und des Bürgermeisters betrachtet, so wie auch die Be- soigung des Schulgesetzes von 1843. Ter eine dieser chrcnwerthen (?) Mitglieder ging schon Tags zuvor in den Wirthshäusern herum, dieses zu proklamier», und besonders das, was die Schule betrifft, sagte er, darüber habe ich persönlich mit dem Herrn Schulinspector geredet, welcher mir versicherte, alle Schulen unter 90 Kinder müßte» suprimirt werbt». dieses sch int aber eine ausgedachte Lüge zu sein; denn der Herr Schulinspector weiß viel zu gut, baß alle Schulen , welche 90 Kinder zählen , einen Unterlchrer haben können, wenn die Geuicindemittel es erlauben. Auch ist der Herr Schulinspector viel Zu viel ein Freund der Schulen, um solchen dummen Renschen so etwas zu sagen. Eines dieser ehrenwerthen (?) Mitglieder hatte auch ie Unverschämtheit, zu sagen, die Kinder lernten jetzt nichts mehr. Hicr hatte er vcrmuthlich nur die feimgen im Auge, bei welchen es auch gerade so ist, 'ndem der geschehe Vater fast „je Zx.i hat, sie in d-e Schule zu schicken. m,rh!Z 5,*tCr ^ler Brieftasche hat folgende Bc- "klingen zu Vorstehendem zu setzen: 1. dem ehren- werthc» (?) Mitgliede räch er, sich in andere Sachen einzumischen, als in solche, welche er nicht kennt; 2. seine Kinder fleißiger in die Schule zu schicken, dann werden sie auch etwas lernen und keine solche ungezogene Menschen , wie der Vater wirklich einer ist, werden z auch werden sie vielleicht keine solche Prozeßkrämer, wie er einer ist. Jeder Mensch, der etwas mit ihm anfing, mußte es durch Prozeß mit ihm ausmachen. Ein anderes der ehrenwerthen (?) Mitglieder hielt noch am nämlichen Abende den Gcmeinderath für so mächtig, daß er in völliger Gesellschaft sagte: Brüder! nur fest zusammengehalten ! laßt uns Hand in Hand gehen, so ist Keiner, weder die Landstände, noch einer der Herren Gencralverwalter im Stande, Etwas ge- gcn^unS zu machen! Rur ras, was wir machen, müssen die Herren annehmen . und das , was die Ncchnuiigskammer nach ihrer Willkür macht, darf nicht mehr gutgeheißen werden; nur das, was wir votircn , ist gut und sonst nichts , und wenn dieses nicht gutgeheißen wird, so legen wir allesammt unser Amt nieder. Hierbei hat aber vermuthlich dieses ehrenwerthe (?) Mitglied (es war sogar der zweite Schöffe) nicht gedacht, daß es noch andere einsichts- volle Männer gäbe (wenn sie auch keine» solchen Verstand besitzen, wie die zwei hier benannten), die könnten als Gemeinderathömitglieder genannt werden. Dieses sind die Herren R. und S. von E. Ein Leser Ihrer Zeitung und Freund der Jugend und der Erziehung. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Preussische Thronrede. | Preussische Thronrede. Berlin, 26. Heute um II Uhr wurden die Kam- mcrn im Weißen Saale vom Könige eröffnet. AuS der Thronrede heben wir folgende Stellen hervor: Meine Herren Abgeordneten der ersten und zweiten Kammer! Ereignisse, die Ihnen Allen in frischem Gedächt- Nisse sind, haben mich im Dezember v. I. genöthigt, die zur Vereinbarung der Verfassung berufene Vcr- sammlung aufzulösen. Zugleich habe Ich — über- zeugt von der unabweislichen Nolbwcndigkcit endlicher Wiederherstellung eines festen öffentlichen Rechtszu- ftandcs — dem Lande eine Verfassung verliehen, durch deren Inhalt Meine im März vorigen Jahres erthciltcn Verheißungen getreulich (?) erfüllt sind. Das früher so tief erschütterte Vertrauen kehrt allmällch wieder. Handel und Gewerbe fangen an, sich von der Lähmung zu erholen, welcher sie zu er- liegen drohlm. Sie wissen, Meine Herren, daß Ich Jh,mt eine Revision der Verfassung vorbehalten habe. An Ihnen ist es jetzt, sich darüber unter einander und mit Meiner Regierung zu verständigen. Ich empfehle Ihrer sorgsamsten Erwägung bc- sonders die Entwürfe der neuen Gemeinde-Ordnung, der neuen Kreis-. Bemks- und Provinu'al-Ordn"n" îes UnttNichtsstesttzeS, deS Gesetzes über das Kirchen- patronat, des Einkommensteuer-Gesetzes, des Grund« stcuer-Gesetzcs, so wie der Gesetze über die Ablösung der Reallasten und die unentgeltliche Aufhebung ei- Niger derselben und über die Errichtung von Renten- danken. Um die durch die Vcrfassungs-Urkunde ausge- sprochene Selbstständigkeit der verschiedenen Religions- gesellschaften zu verwirklichen, sind die erforderlichen Einleitungen getroffen, und wird damit so schnell, als es die Wichtigkeit deö Gegenstandes irgend gestattet, vorgeschritten werden. Die Vervollständigung der Vertheidigungsmittel des Landes ist ungeachtet der anderweit gesteigerten Bedürfnisse des Staatshaushalts nicht unterbrochen worden, und Preußen darf mit Zuversicht auf sein Heer blicken, dessen Organisation, Kriegstüchtigkeit und Hingebung sich unter ernsten Prüfungen bewährt haben. Die innigere Vereinigung der deutschen Staaten zu! einem Bundesstaate ist fortdauernd der Gegen- stand Meiner lebhaften Wünsche. Meine Regierung hat mit redlichem Eifer dahin gewirkt, daß dies große Ziel — für welches Preußen auch Opfer nicht scheuen wird — erreicht werde. Der Weg zur Verständigung aller deutschen Fürsten mit der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt ist angebahnt. — Meine Regierung wird ihre Bemühungen in gleichem Sinne fortsetzen. Ich brauche nicht zu erinnern, wie sehr Sie, Meine Her- rcn, zur Erreichung des großen Zweckes mitwirken können. Die gegenwärtige Lage der zwischen der provisorischen Centralgewalt von Deutschland und der Krone Dänemark angeknüpften Fricdens-Unterhand- lungen berechtigt zu der Hoffnung, daß die Disse- renzen, durch welche im vorigen Jahre der Frieren und mit ihn: Handel und Schifffahrt unterbrochen wurden, bald auf eine befriedigende Weise erledigt sein werden. Die friedlichen und freundschaftlichen Beziehungen Meiner Regierung zu den übrigen fremden Staaten haben keine Störung erlitten. Schmerzlich betrau« Ich den Verlust eines Prin- zm Meines Königlichen Hauses, der vor wenig Ta- gen, in der Blüthe des Lebens, dem schönen Berufe entzogen wurde, seine Kräfte dem Baterlande zu widmcm. Meine Herren Abgeordneten der ersten und zwei- ten Kammer! Mit Vertrauen erwartet das Vater- land jetzt von dem Zusammenwirken seiner Vertreter mit Meiner Regierung die Befestigung der wieder- hergestellten gesetzlichen Ordnung, damit es sich der konstitutionellen Freiheiten und ihrer ruhigen Ent- Wickelung erfreue« könne. Koblenz, 18. Febr. Auf den benachbarten Eisen- gicßereien der Sayncrhütte herrscht gegen- wartig eine außergewöhnliche Thätigkcit, indem eine große Anzahl von Arbeitern mit Anfertigung mehrerer Hunderte von Geschützen für die deutsche Marine beschäftigt ist. Es sind meist 21- und 35- Pfünver, welche jetzt gegossen werden, wonach eine Anzahl, man sagt, 499, Bo mben-Kanonen schwersten Kalibers, meist 64-Pfünder, an die Reihe kömmt. Da das Sayner Eisen sich ganz vorzüglich zu Kanonen und Wurfgeschossen eignet, so wird auch eine Anzahl derselben, welche für die preußischen Kanonenbote bestimmt sind, ebendaselbst verfertigt werden. Wenn es mit dem Bau der Kriegsschiffe so rasch von Statten geht, als zu Sayn mit Ver- fertigung des nöthigen Armirungs- Gegenstandes für dieselben, so werden wir bald eine respectable Seemacht haben. (D. Ref.) Breslau, 22. Febr. Aus Ratibor wird der Oder-Ztg. berichtet, daß ein Agent Kossuth's, Na- mens Thoma, der ungarischen Sache einen ein- pfindlichen Streich gespielt hat. Bon Kossuth mit bedeutenden Summen zum Ankauf von Gewehren und Munition für die ungarische Sache betraut, ließ er sich durch Anerbietungen deö Fürsten Win- dischgrätz verlocken, und es wurden am 20. auf seine' Veranlassung 2940 Gewehre, welche im dor- tigen Steueramt zur Verwahrung lagen und für Ungarn bestimmt waren, nach Olmütz geschafft. — Die in Ratibor garnisonircnde Compagnie Jnfan- terie wird nach Plcß und Myslowitz vorgeschoben, um die Gränze gegen einen etwaigen Uebcrtritt der Ungarn auö dem krakau-galizischcn Gebiet zu decken. Schleswig, 20. Febr. Auf Sundewitt haben die Dänen von Sondcrburg ans einen Anfall auf eine schleswig-holsteinische Patrouille gemacht. Sie sollen dieselbe bis Atzbüll zurückgejagt und sogar sich groben Geschützes (Kartätschenschüsse) bedient haben. Veranlassung und Hergang ist uns nicht genau be- kannt. Die in den Zeitungen erwähnte Deputation auö Kopenhagen, um hierorts für die Lanvstürmer von BrönS gnädige Strafe zu erbitten, ist hier an- gelangt. Den Dänen mag die Sache schwer genug auf dem Gewissen liegen. Kassel, 23. Febr. Die Ständcversammlung hat heute auf den Antrag Henkels der zweiten Kam- mer der hanovcrschcn Stände ihre Anerkennung wegen des Ausspruches derselben, daß die deutschen Grundrechte auch für Hanover bindendes Gesetz seyen, zu Protokoll erklärt. Wien, 21. Febr. Eine außerordentliche, gestern AbendS ausgegebene Beilage zur „Wiener Zeitung" bestätigt officiell, daß 6000 Mann Russen in Krön- stadt und 4000 Mann Russen im Herrmannstadt ein- gerückt sind. Diese russischen Truppen wurden »ach dem Beschlüsse des von dem FcldmarschaUlicutcnant Puchner zufammenbcrufcncn Kriegsrathes zum Schutze dieser beiden Städte gerufen, ohne sich an dem Kampfe weiter zu bctheiligen. Die Gerüchte, nach welchen die Truppen des FeldmarschalllicutenantS Puchner biö im das Banat zurückgedrängt und Beul Herr- mannstadt eingenommen und geplündert haben soll, werden als unrichtig bezeichnet. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL68 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-03-02_01 | Der Volksfreund. Abonnements-Preis. 5 Se«. »lertlljâbng in dir Haupt- stadt, 5 Fr«. 80 Cts. für die übrigen Ortschaften des Großherzogthuni». ÜI n i e i g c n werden nul it0 Ttm». per Keile berechnet. per Volk-freund er-ch-l», Mittwoch«, Vr«tt«s« und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften werden franco erbeten. B lire au? PastorS-Eafse, im Riser'schen Hause. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck ». Franz Schömau« i» Luxemburg. M 26 Freitag, 2. März [a] | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. | Grossherzogthum Luxemburg. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL41 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | __ M Ii zeig e m. Oeffentliche Versteigerung des zu Luremburg gelegenen Mo ris 'sehen Hanses. Am Samstag den 1(). des k. M. März, um 3 Uhr des Nachmittags, wird vor dem Fncdensgcrichte des Kautons Luxem- burg und zufolge eines durch das hiesige Bezirksgericht am 14 d- M. gesprochenen Urthcilê, zur öffentlichen Versteigerung - ' eines Thcils des dem verstorbenen Schreincrmeistcr Peter Möns von Luremburg zugehörigen , in letzterer Stadt, Louvignpstraße Nr. 443 , zwischen den Herren Thvcs und Kirsch gelegenen, im Jahre 184(j abgebrannten Hauses geschritten. 1 Die Versteigerung findet in dem Friedcnsgcrichte zu Luxem- bürg statt. 5 Das Beschwerdenhcft liegt in der Schreibstube des unter- zeichneten Notars zur Einsicht offen. Luxemburg, dm 23. Februar 1843. (213) Mothe, Notar. Werkaus eines Durhamer Stieres. Am Dienstag, den 6. März 1343, Tag der Abhaltung eines Jahim irktes zu Echternach, läßt die Gemeinde-Verwaltung der Stadt Echternach den dieser Stadt gehörige» Stier, genannt der Reformer, von der Race von Durham, röthlich-weiß, geboren im Mai 1344, einem öffentlichen Verkaufe an 'den Meist- bietenden, gegen baare Zahlung, aussetzen. Echternach, den 28. Februar 1843. Der Bürge- iicister, (21') M. Lesort. Gesellschaft zum Schutze der AuSwan- derer unter der Aussicht der srauzö- fischen Regierung. Abfahrten im März am 7. u. 20. für Rew-Pork, am 7. für New-Drlcaus. Für die Abfahrten im April werden die Preise, wegen des großen Andranges der Auswanderer, wahrscheinlich erhöhl werden Die Auswanderer müssen wenigstens 15 Tage vor der fclss gesetzten Abfahrt bei uns eingeschrieben sei». Bei ihrer An- kunfl am Ziel der Neue werden sie von Agenten der Gesell- schaft in Empfang genommen, die ihnen mit Rath und Hülfe beistehen. Luxemburg, den 23. Februar 1843. Haupt- Agentur für das Großhcrzogthum Schulz «fr Seelhoff. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL150 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | ) hiernach widerlegt sich die merkwürdige Beschönigung, die das Wort, um es mit seinen neuen Freunden, den Man» nern des Courrier, nicht zu verderben, trop seiner zur Zeit zur Schau getragenen deutschen —im Gegensatz zur wälschen des Courrier— Gesinnung, dem Kammervotum zu geben sucht. Es fragt, wenn der alte »Staatenbund bleibt, wem alsdann die Flotte gehört? Wir antworten: Demselben, dem die Festungen heute gehören: dem Staatenbund und keinem einzelnen Glicdc desselben, dem Staatenbunde, der dem Auslände gegenüber eine i» politischer Einheit verbundene Gcsamintmacht ist. » Kein »Staat hat das Bedenken erhoben, daß der Vc» schiuß der Bundesversammlung, wodurch sie im vorigen Jahre ihre eigenen Befugnisse auf den Erzherzog Reichs- Verweser übertrug, an formellen Mängel» litte. Vielmehr hat unser Großherzog die prov. Crntralgewalt als die rechtmäßige Fortsetzung des Bundestages, sowohl in seiner Eigenschaft als' König der Niederlande, wie in der eines GroßhcrzogS von Luxemburg, auSdrüellich anerkannt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL54 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Gemeinde-Rath zu Luxemburg. Sitzung v. 12. Febr. 1849. | Gemeinde-Rath zu Luxemburg. Sitzung v. 12. Febr. 1849. 1. Ter Schöffen-Rath wird von dem Gemeinde- Ruthe ermächtigt, wegen der Preise für die Fällung der Bäume und Legen der Korden im diesjährigen Holzschlag im Baumbüsch zu<vcrhandeln. 2. Unterhaltung der Stadtuhren. Ein Entwurf des betreffenden Regimentes ist vorgelegt. Herr Lyon erbietet sich , die Oberaufsicht über die Stadtuhren unentgeltlich zu führen. Der Uhrmacher Hr. Grächen ist mit dem Aufziehen und dem Unterhalten derselben beauftragt , er hat jeden Tag bei Herrn Lyon die nothwendigcn Aufklärungen zu nehmen, so wie die Uhren nach dem Regulator des Hrn. Lyon zu richten; er empfängt einen jährlichen Gehalt von 310 Fl es., die nothwendigcn Materialien zum Unterhalten wer- den ihm vergütet. Bei jeder Unterlassung der Vor- schristen oder Vernachlässigung leidet er eine Gehalts- Verminderung von 1 Franken. Das Reglement wird einstimmig angenommen. 3. Vorschlag der Stadt-Commission fiir die Schu- len, das gesonderte Schreiblchrer-Amt eingehen zu lassen, so wie auch die Mävchen-Armenschule zu St. Sophie aufzuheben. Nach mehreren durch den Hrn. Bürgermeister ertheilten Aufklärungen wird der Vor- schlag der Staats-Schulcommisfion zum gefälligen Gutachten überwiesen. 4. Forderung des Hrn. Scheuer aus Pfaffcnthal. Hr. Scheuer behauptet, daß ihm die Stadt-Regierung bei der Erbauung der Kirche zum heil. Mathäus im Pfaffcnthal versprochen hat, ein Hosthor zu liefern, einen Hofraum zu pflastern, so wie auch eine Garten- mauer zu unterhalten. Nach der Berichte, stattung des Hrn. Kämpff, der mit Hrn. Fendius beauftragt war, den Grund dieser Forderung zu untersuchen, wird dieselbe als ungegründet abgewiesen. 5. Polizei-Reglement für die Wochenmärkte. — Eine Commission wird ernannt, um sich mit der Militär- Behörde zu verständigen über die in Anschlag gebrachten Frage, ob die Jahrmärkte im Innern der Stadt gehalten werden dürfen ; zugleich sollen die vier für das Büdgct-Eramen gebildeten Sektionen das ganze Reglement durchsehen , ehe dasselbe zur Vcrathung gebracht wird. 6. Ernennung eines Schöffen zur Ersetzung der durch die Ernennung des Hrn. Heldenstein zum Bür- germcister erledigten Stelle. Herr de Marie wird ernannt. 7. Ernennung eines Mitgliedes der Stadt-Schul- commission. — Herr Garnier hat seine Entlassung als solches eingereicht, an dessen Stelle wird Herr Kcukcr ernannt. 8. Ermächtigung der Fabrik der Liebfrauenkirche, ein Darlehn zu machen. — Genehmigt. — Bericht- erstatter Hr. Wurth. 9. Ermächtigung des Hospitals, ein Darlchn zu machen. — Genehmigt. — Berichterstatter Hr. Schon. 10. Ermächtigung der Fabrik der Liebfrauenkirche, ein zweites Darlehn zu bewilligen. — Genehmigt. Berichterstatter Hr. Fendius. 11. Errichtung einer Pfarrei im Pfaffenthal. — Nach Anhörung eines günstigen Berichtes der be- treffenden Commission, bestehend aus den Hrn. Kirsch, Eberhard und Schon, beschließt der Rath, die durch die Einwohner Pfaffenthals an die Deputirten-Kam- mer gerichtete Bittschrift zu unterstützen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Die bestehenden Verträge zwischen uns und Deutschland. | Die bestehenden Verträge zwischen uns und Deutschland. Art. 1 unserer Verfassung sagt: Das Großherzogthum Luxemburg bildet einen Bestandtheil des deutschen Bundes gemäß den bestebenden Verträgen. Es dürfte daher gut sein, diese bestehenden Verträge, deren Lobredner wir keineswegs sein wollen, dem Lande ins Gedächtniß zu rufen, damit es den Maßstab habe, an welchem der jüngste Kammerbeschluß in Beziebung unserer Beiträge zur deutschen Flotte abgemessen werden muß. Hier sind die auf obige Frage sich beziehende Bestimmungen. „Der Bund ist als ein unauflöslicher Verein „gegründet, und es kann daher der Austritt aus „diesem Verein keinem Mitgliede desselben frei „siehen.“ (Wiener Schlußakte Art. 5.) „Eme freiwillige Abtretung auf einem Bundes„gebiete haftender Souveränitätsrechte kann ohne „Zustimmung der Gesammtheit der Bundesglieder „nur zu Gunsten eines Mitverbündeten geschehen.“ (Art 6 der Schlußacte.) „Der Zweck des Bundes ist, Erhaltung der „äußern und iunern Sicherheit Deutschlands „und der Unabhängigkeit und Unverletzbarkeit der „einzelnen deutschen Staaten (Bundesacte Art. ll.) „Dieser Verein besteht in seinem Innern als eine „Gemeinschaft selbstständiger, unter sich unabhängi„ger Staaten mit wechselseitigen gleichen Vertrags„Rechten und Vertrags⸗Obliegenheiten, in seinen „äußern Verhältnissen aber, als eine in po„litischer Einhett verbun dene Gesammt„macht.“ (“) (Art. 2 der Schlußacte.) „Wo es auf Abfassung und Abänderung von „Grundgesetzen des Bundes, auf Beschlüsse, welche „die Bundesacte selbst betreffen, auf organische Bun„deseinrichtungen ankommt, bildet sich die Versamm„lung zu einem Plenum. (“) GBundesacte Art Vl.) „Alle Mitglieder des Bundes versprechen, sowohl „ganz Deutschland, als jeden einzelnen Bundesstaat „gegen jeden Angriff in Schutz zu nehmen, und „garantiren sich gegenseitig ihre sämmtlichen unter „dem Bunde begriffenen Besitzungen. Bei einmal „erklärtem Bundeskriege darf kein Mitglied einseitige „Unterhandlungen mit dem Feinde eingehen, noch „einseitig Waffenstillstand oder Frieden schließen. „Gundesacte Art. Nl.) „Der Bund hat als Gesammtmacht das Recht „Krieg, Frieden, Bünbnisse, und andere Verträge „zu schließen. (Schlußacte Art. 35.) „„Da in dem eilften Art. der Bundesacte alle „Mitglieder des Bundes sich verbindlich gemacht „haben, sowohl ganz Deutschland als jeden einzelnen „Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schusz zu „nehmen, und sich gegenseitig ihre sämmtlichen unter „dem Bund begriffenen Besitzungen zu garantiren, „so kann kein einzelner Bundesstaat von Auswär„„tigen verletzt werden, ohne daß die Verletzung zu„gleich und in demselben Maß die Gesammtheit „„des Bundes treffe. (s) (Schlußacte Art. 36.) (»"«!. f.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL53 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung der Kammer vom 23. Januar 1849 (Vormittags). (Fortsetzung.) | Sitzung der Kammer vom 23. Januar 1849 (Vormittags). (Fortsetzung.) Hr. Generalverw.ePräs. bemerkt, daß die Vorwürfe, welche die Hrn. Jonas und Richard der kegienung gemtacht haben, unbegründet seien und auf einem Jrrthum b.ruhen; er erklärt in welcher Weise die Unterhandlungen mit Rom bis jetzt betrieben wurden. Hr. Eyschen: Als Mitglied des Kirchenvorstandes U. L. . bin ich im Stande der Kammer Aufschluß zu geven über die Nebeneinnahmen. Er weist die Bestimmungen dieser Einnahmen nach und wie viel jeder Geisliche der Pfarre zu seinem Antheite erhält; er beweist ferner, daß den Herren Geistlichen so wenig davon ubrig bleibt, daß sie mrt einem geningen Gehalte außer Stand gesetzt werden die Wohlthätigteit auszulben wie sie bisher gewohnt waen, und sie dadurch ihren Pflichten nicht mehr standesgemäß nachkommen können. Der Megierung liegt es übrigens ob, die Geschäfte des Landes nach ihren Hülfsquellen zu verwalten. Hr. Präs.: Folgender Antrag wurde dem Büreau eingereicht: „Wir schlagen vor die Gehalte der Geistlichen „folgendermaßen festzusetzen: Für den apostol. Vikar, zugleich als Pfarrer U. L. F....... 5000 Fr. Für den Sekretär ....... 1800„ Für Büreau⸗ und Reisekosten ... 1000„ Für den Pfarrer 1. Classe mit Einschluß der Pfarrer von Clerf u. Vianden 1800 „ Für den Pfarrer 2. Klasse .... 1375 „ Für die andern Pfarrer (desservants) 800„ Für jeden Vikar....... 500 ,„ Für jede der einstweilen unbesetzten Vikarstellen .......... 250 „ gez. Mathieu, Brucher, Tibesart, Heinen und Brassel. Hr. Jurion: Ehe wir zu den Einzelnheiten übergehen, müssen wir zuerst die allgemeine Frage erledigen. Sind wir gezwungen die früheren Gehalte beizubehalten? Mit dieser Frage beschäftigt man sich überall. Unsere Mitbürger müssen die Ursache unserer Entscheidung kennen lernen; sie müssen erfahren, ob wir ein Bisthum oder ein apostol. Vikariat ver- langen. Ucber die Zahlen kann nichts entschieden werden bis wir über diesen Punkt einig sind. Ich habe die Ueberzeugung, daß unsere Geistlichen nicht zu gut bezahlt sind; es muß ihnen auch etwas für die Armen übrig bleiben. In den großen Umwälz- ungen von 1703 fielen die meisten großen Güter in andere Hände. Für das was damals geschah können wir jetzt nicht verantwortlich sein; im Jahr 1843 können wir nicht wieder zurückkommen auf die Fragen, die von der vorigen Generation entschieden wurden. Ist eö demnach erlaubt, jetzt wieder von den Kirchen- gittern zu sprechen? Von dieser Beeinträchtigung kann keine Rede mehr sein. Die auf diese Umwälzungen folgenden Regierungen haben den Geistlichen hin- reichende Gehalte zugesichert. Wird man vielleicht die Entrichtung der Zehnten wieder verlangen? Diese Steuer wurde von den Geistlichen erhoben. Wir sind durch kein Urgcsctz verpflichtet für die Bedürfnisse der Kirche zu sorgen. Es gicbt noch eine zweite Frage, die noäi nicht hinreichend gelöst ist, nämlich die: ob die Regierung das Recht hat mit dem Papste zu un- terhandcln über die Erhebung des Großhcrzogthums zu einem Bisthum. Aus allen meinen Kräften werde ich mich der Errichtung eines BiSthumS in unscrm Lande widersetzen. Es ist immer gefährlich für einen Staat, wenn die Würde seines weltlichen Obcrhaup- tes nicht so groß ist wie die seines geistlichen. Hr. Jonas hat gesagt, wir können mit einem apostol. Vikariate dieselben Vortheile erhalten wie mit einem Bisthume. Wenn dem so ist, warum sollten wir denn ein Bisthum verlangen? Wenn es unser aller Wunsch wäre ein Bisthum zu erhalten, so würden wir kein verstümmeltes wollen. Gesetzt nun der mög- liche Fall, wir würden in einen andern Staat ein- verleibt, nachdem wir mit vielen Unkosten unser Bis- thum nach Wunsch errichtet hätten. Alles würde dann wieder verfallen. Laßt uns also am apostol. Vikariate festhalten, weil wir durch dasselbe eben so viel erhalten wie durch ein Bisthum, und dies unser» Hülfsmittcln besser entspricht. Laßt uns deutlich aus- drücken was wir wollen, um später eintretenden ernsten Unannehmlichkeiten vorzubeugen, und um zu verhin- dcru, daß nichts angenommen werde was die Kam- mer nicht will. Die Freiheiten, die wir erst erworben haben, wollen wir nicht für uns allein, sondern wir wollen daß sie auch den Geistlichen zu Nutze kommen? Die für die untern Geistlichen verlangte volle Frei- hcit müssen wir ihnen auch bewahren. In Bezug auf den jetzt zu votireudcu Gehalt habe ich zu be- merken, daß die Belgier den Gehalt des Erzbischofs von Mecheln von 35,000 Fr. auf 21,000 d. h. zu dein eines Ministers rcduzirt haben. Wenn wir auch hier Belgien nachahmen wollen, so müssen wir auch annehmen, daß vcr Gehalt unseres Kirchcnobern den unserer Minister nicht übersteige. Ich schlage demnach 2700 Gulden vor. Hr. Präs. verliest folgenden neuen Antrag. In Gemäßheit des Berichtes der Ccnlralsection drückt die Kammer bei der Abstimmung der dem ka- tholischcn Culte bewilligten Summen die Gesinnung aus: Die Regierung möge ihre Verhandlungen mit Rom im Sinne der Alternative verfolgen, daß cnt- weder das Großherzogthum ein für sich bestehendes apostol. Vikariat verbleibe mit einem geborenen lureim- lure Olern und unter der ausdrücklichen Bedingung, daß der Missionszustand aufhöre, daß die Rechte der mittlern und untern Geistkichkeit gewährleistet seien, und daß den jungen Theologen die Aufnahme in ein benachbartes Seminar gestattet werde, oder die Vereinigung des Großherzogthums mit dem Bisthume von Trier und einem in Luxemburg wohnenden einheimischen Provikar. Die Kammer beschließt die Discussion in der Nachmittagssitzung fortzusetzen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bjxnr3t/articles/DTL42 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | PARTURIUNT MONTES. | PARTURIUNT MONTES. Un miracle s'est accompli: M. Ch. Metz s'est converti, lui qui. naguère, était champion de tous ceux qui fesaient retentir le cri d'économie, tel qu'on l'entend encore dans ce moment. Lui qui proclamait le système de la réduction des traitements, pour le motif que dans les teins difficiles où nous vivons, un chacun doit souffrir de la crise d'argent et de la stagnation des relations commerciales, paraît être revenu à d'autres sentiments: le discours qu'il a prononcé jeudi dernier, à la chambre, est là pour le prouver. Ne d'irait-on pas, daprès les dires de M. Ch. Metz, que lui seul a compris l'esprit actuel de notre chambre, et qu'il aurait désiré voir repousser l'amendement Richard au sujet de la question de principe, dans le seul but de laisser passer les tems difficiles pour pouvoir plus tard, en tems opportun, revenir sur ses pas, lorsque le vertige d'économie outrée aurait passé. Ne dirait-on pas de plus que M. Ch. Metz veut après coup, prouver au pays et surtout à la classe des fonctionnaires, que lui seul, en vrai connaisseur, voulait protéger les fonctionnaires; qu'il leur a fait plus de bien que ceux qui ont voté pour eux; qu'en votant, lui, contre eux, il était leur ami, et que dans ses vues il voulait leur préparer une sauve-garde que ni le gouvernement, ni la majorité de la chambre ne paraissaient entrevoir. Si M. Ch. Metz porte réellement aux fonctionnaires un si grand intérêt, pour le motif que les fonctionnaires aussi représentent le pays dans un certain sens du droit politique, nous devons regretter que le baume que par son discours il a versé sur les blessures qui leur ont été faites, ne vienne un peu tard pour les guérir. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Eich, le 15 janvier 1849. Messieurs les rédacteurs du Volksfreund, Depuis quelque temps vous vous attachez avec un acharnement inconcevable à injurier et à calomnier des membres de ma famille. Je viens vous demander les noms des auteurs de ces articles, vous informant en même temps, que si dans cette circonstance, comme dans d'autres, vous prétendez de nouveau vous renfermer dans le silence, je vous déclare responsables et je ne puis avoir pour vous que le mépris que tout homme d'honneur doit avoir pour des lâches calomniateurs et leurs complices. J'espère que le Volksfreund n'ajoutera pas à toutes ses lâchetés celle de ne pas vouloir insérer cette lettre dans son prochain numéro. A. Metz. En publiant la lettre qui précède, nous n'avons, quant à nos lecteurs, rien à y ajouter. Quant à l'auteur de cette pièce, nous croyons devoir le renvoyer aux observations suivantes : Chacun n'a pas le droit de parler de „mépris" et de „lâches calomnies" etc. Pour avoir ce droit, il faut 1. la conscience d'être le défenseur d'une bonne cause; 2. la conscience, non seulement a avoir ete placé, mais « etie placé encore a.ivà.- dans l'estime du public, que celui-ci partage également ce „mépris" et ces „lâches calomnies;" car, s'il en était autrement, au lieu de justifier sa conduite politique devant le public, on pourrait tout simplement répondre par les mêmes mots; 3. enfin, ne faut-il pas avoir complètement usé ces expressions. Mais les hommes du „Courrier," qu'en ont-ils fait? Cinq fois ils nous ont cités devant le tribunal de la chambre, et toujours avec „mépris." S'ils font mention du „Volksfreund," c'est toujours avec „mépris." Et enfin, au lieu de répondre par preuves et arguments à des articles qui font une si grande impression sur le public, c'est encore le Dieu „mépris" qu'ils invoquent pour les tirer d'embarras. A ceux qui à ce point ont usé et abusé des mots „mépris" et „lâches calomnies," à ceux-là nous répondrons que leurs invectives ne peuvent pas même nous faire hausser les épaules. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL50 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 17. Jan. In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung legte Odilon-Barrot derselben einen Entwurf vor , die wegen der Ereignisse vom 15. Mai Angeklagten vor den National-Obergcrchts- Hof zu verweisen. Derselbe urthcilt, nach §. 91 der Constitution , ohne Appell. Der Minister beantragt die Dringlichkeit seines Vorschlags. Es wird ein Ausschuß ernannt , um über die Dringlichkeitssragc zu berichten. — Der Pabst hat von Gacta aus unterm 1. Januar alle diejenigen, die Theil genom- men an dem letzten Aufstand, ercommunieirt. — Die „Liberte" enthält heute folgende höchst wichtige Nachricht, welche durch die bonapartistischcn Verbindungen dieses Blattes einen authentischen Charakter erhält: Es scheint, daß das seit mehren Tagen verbreitete Gerücht, der russische Gesandte habe von seinem Hofe den Befehl erhalten, seine Pässe zu verlangen, sich vollkommen bestätigt. Der Grund dieses Schrittes ist in folgender Stelle einer von dem russischen Gesandten überreichten Note zu finden: „Da in Folge der Verträge von 1815 die Familie Bonaparte von der Regierung Frankreichs ausgeschlossen ist, so muß der Kaiser die Wahl Louis Bonaparte's zum Präsidenten um so mehr als eine Verletzung dieser Verträge ansehen, als nach der intimen Ueberzeugung des russischen Hofes Louis Bonaparte die erste Gelegenheit ergreifen werde, sich als Kaiser von Frankreich proclamiren zu lassen." | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL72 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. | Deutschland. (T. Z.) (Br. Z.) (F. I.) Berlin, 12. Jan. Ein Keimpunkt der socialen Reform ist aus dem allgemeinen deutschen Arbeiter- vereine entsprossen, der Hier seine Zusammenkunft Hielt, und dann einen Eentral-Ausschuß nach Leipzig schickte. Die beiden thâtigsten Mitglieder des hiesigen Kreis- ausschusses, D. Oschatz und Biskp haben vor Kurzem eine Schöpfung ins Leben gerufen, welche die größte Aufmerksamkeit verdient. Sic haben eine Arbeiter- Verbrüderung gestiftet, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, ihren Mitgliedern alle Leibes- und Lebens- bedürfnissc so billig als möglich zu schaffen und da- durck) ihr Einkommen zu erhöben, und dies ist ihnen auf das staunenswertheste gelungen. Sie stellen ihre Kleider, Schuhe, Hemden u. f. w. beinahe um die Hälfte billiger her als andere Leute , und jetzt sind sie im Begriff, eine Bäckerei für sidj zu errichten, die ihnen billiges Brod liefern soll. Alles dies ist sehr wohl möglich, weil sie die Geschäfte kaufmännisch betreiben und dadurch den Vortheil des Engros-Käu- fers genießen. Schon gehören Tausende zu dieser Verbrüderung; wird dies aber ni ht nothwcndtgerwcise dazu führen j daß die übrigen Handwerker dadurch gcnöthigt werde», sich ihr anzuschließen und sie damit dem ganzen Volke zu eröffnen. Alles wird billiger und das Nationalvermögen dadurch vermehrt werden; aber nicht nur dies, auch die natürliche Ncgulirung der Preise und des Arbeitslohnes muß daraus her- Vorgehet!. Jeter wird so viel für seine Arbeit erhalten, als. sie Werth ist, aber auch nicht mehr, und deshalb wird sich auch Jeder so viel zu verschaffen wissen, als er verdient. Die Association wird ihm das Mittel geben, seine Arbeit abzusehen, so lange dieselbe nicht überflüssig geworden ist , und wenn dieses bei einem Arbeitszweige geschieht, must es auch bei den andern geschehen. Es wird sich das natürliche Verhältniß für die Berechnung des Wertstes der Arbeit und damit die wahre Basis der Gleichheit herstellen. Jeder wird so viel eintauschen können, als seine Arbeitskraft Werth ist. In dem jetzigen Verhältniß ruft dagegen die Ungleichheit der Wertste auch die Ungleichheit des materiellen und geistigen Zustandes der Menschen hervor. Wenn der Weber dem Schneider drei Tage seiner Arbeitszeit geben muß, wofür dieser einen Tag braucht, so gerätst er nothwendig in ein Mißverhältniß, das ihn zuletzt zun« Proletarier macht. Dem wird aber gesteuert, wenn das Mißverhältniß gehoben wird. Um es vollends zu beseitigen , bedürfen wir freilich noch größerer Mittel; wir müssen die Kraft haben, die sinkenden Industriezweige zu heben, indem wir ihnen neue Abzugswege verschaffen vder sie umgestal- ten; dazu werden wir jedoch erst gelangen, wenn der Staat seine Einnahmen auf productive, statt auf improductive Arbeit verwendet; für die Gegenwart ist aber schon viel mit dem gegebenen Beispiel ge- gewonnen, daß ein großer Theil der Waaren billiger geliefert werden kann, ohne daß der Arbeitslohn ver- kürzt wird. Was die schon Wohlhabenden und Reichen bisher durch den Zwischenhandel verdienten, wird von nun an den Armen zufallen und ihr Wohlstand sich dadurch mehren. — In gleicher Weise ist auch seit dem Dezember durch den hiesigen Loealverein für das Wohl der arbeitenden Classcn die Herbeischaffung billigerer Lebensmittel für die ärmeren Bürger be- wirkt worden. Die einzelnen Bezirke haben Engros- kaufe von Brod, Gemüse, Fleisch und Holz abge- schlössen und überlassen den Armen diese zum Engros- preise. Alles dies sind, wie gesagt, Anfänge, aber es ist wichtig und erfreulich, daß sie gemacht werden. Es ist der Punkt gewonnen, von dem aus gegen die Ungleichheit der Gesellschaft gekämpft werden kann, und ist erst das Bewußtsein der Möglichkeit dieses Kampfes in die Massen übergegangen, so wird auch bald die größere Thatkraft daraus hervorgehen, welche die gesammte Gesellschaft aufrüttelt und sie nöthigt, sich selbst zu helfen , damit ihr überhaupt geholfen werden kann. Es scheint uns daher wünschenöwerth, daß diese Ansänge bekannt und auch anderwärts ver- sucht werden. — Aus ziemlich glaubwürdiger Quelle wird uns versichert, der beabsichtigte Rücktritt des Justizministers Rintelen hänge mit der Temme'schen Angelegen- heil zusammen. Der Minister sei nämlich gegen die Verfolgung Temme's durch das Mimstersche Ober- landcsgericht gewesen, wie dies auch sein der hierher gekommenen Gemahlin des Verhafteten abgestattcter Besuch bekunde. Das von ihm erlassene Rescript, welches die Tcmmc'sche Untersuchung dem Paderborner Ober-Landes-Geeicht überweist, soll in Allerhöchsten Regionen so mißliebigen Empfang gefunden haben, daß es in einer jener bekannten Aufwallungen des alle Schranken überschreitenden Zornes dem Minister vor die Füße geworfen ward. Vom 16. Der Redakteur der „Zeitungshalle", Gustav Julius, der, obschon der Steckbrief gegen ihn ausdrücklich zurückgenommen war, es dennoch für zweckmäßig hielt, nicht nach Berlin zurückzukehren, ist heute von neuem wegen Majestätsbeleidigung steck- brieflich verfolgt. Wie uns mitgetheilt wird, ist die Wiederaufnahme dieser Maßregel im Zusammenhange mit Bestrebungen, die dahin gehen, Hrn. Julius im Kreise Merseburg für eine der Kammern zu wählen. (!!!) Wien, 9. Jan. Privatbriefe aus Preßburg thei- len mit, daß Kossuth auf seiner Flucht im Zempli- ner Comitat im Dorfe Saros Patak ergriffen worden sei und vorläufig in dem fürstlich Brenzenheim'schen Schlosse festgehalten werde. (Gr. Z.) — (Wäre noch zu verbürgen.) Vom 12. Heute sind der Feldmarschalllieutcnant Baron Hrabowsky und der Generalmajor Moga aus Pesch als Gefangene hiehergebracht worden, um sich vor einer Militärcommission zu verantworten. Beide haben ungarische Truppen gegen das k. k. Heer befehligt und namentlich hat sich der letztere als Anführer der ungarischen Armee bei Schwechat durch bewaffnete Überschreitung der österreichischen Gränze eine schwere Schuld aufgebürdet. — ES heißt, daß gleichzeitig mit der Erhebung des Grafen Radetzkp zum Herzog von Custozza dem Fürsten Windischgrätz nach Bcsiegung der ungarischen In- surrcktion die Verleihung des Titels eines Her- zogs von Friedland zugedacht sei. Man weiß, daß Fürst Windischgrätz, als ein Nachkomme Wal- lenstcins von weiblicher Seite, einen jahrelangen Prozeß mit dem k. k. Fiscus wegen den Gütern seines Vorjahrs geführt hat, der, obschon die Ehre des gemordeten Feldherrn wieder hergestellt ward, doch zum Nachtheil des Klägers entschieden ward. Nun will man den Fürsten durch Wiederausrichtung des Herzogthums Fricdland in freudiger Weise über- raschen. Vom 13. Den vielen Sicgesnachrichten aus Ungarn fo'gen jetzt einige beunruhigende Mitthei- hingen. Aus zuverlässigen Privatbricfcn ersehen wir, daß ein Dctachemcnt unter Noban's Befehlen von General Bein geschlagen und größtcntheils aufge- rieben wurde. AeHnhche, minder erhebliche Fälle von Niederlagen österreichischer Truppcnkörper wer- den gemeldet. Dazu kommt noch der traurige Um- stand, daß in verschiedenen bereits unterworfenen Theilen Ungarns trotz — oder vielleicht in Folge — der überstrengen Maßregeln des Fürsten Windisch- grätz Bauernunruhen ausgebrochen sind. Sie wissen, welch' eine ungeheure Masse Papiergeld Kossuth unter das Volk geschleudert hat; Edelleute, Kaufleute und Handwerker wurden gewaltsam zur Annahme dieser ohne allen Fonds fabricirten Banknoten gezwungen. Tausende von Leuten müßten zu Bettlern werden, wenn ihnen nickt irgend eine Entschädigung für die- sen eingebildeten Besitz geboten würde. Eine solche Entschädigung zu bieten, ist aber die österreichische Regierung nicht im Stande, ein Umstand, der neue, un- absehbare Verwickelungen herbeiführen wird. (D. R.) Ol mutz, 8. Jan. Der hier erscheinende öfter- reichische Correspondent enthält folgende Neuigkeit: „In dem Gefühle der Nothwendigkeit, die Würde und das Ansehen des Oberhauptes der katholischen Kirche aufrechtzuerhalten, und dem heiligen Vater eine von allen äußern Einflüssen unabhängige Stel- hing zu sichern , schlug das Cabinet von Madrid sämmtlichen katholischen Höfen und Regierungen En- ropa's vor, einen Congreß an einem zu bestimmen- den Orte zu versammeln, um darüber zu berathen, wie im Interesse der katholischen Christenheit wie des Weltfriedens der Pabst in seine volle Autorität wieder einzusetzen sei.“ Prag, 8. Jan. Man scheint von Oben fest entschlossen zu sein, ein slavisches Oesterreich anzuerkennen und dem Slavismus all und jede Conzession zu machen. So kam gestern ein Ministerialdecret, das heute oder morgen publizirt werden wird, wonach sich der Kaiserentschlossen hat, Prag für eine slavische Un iversität zu erklären, und befiehlt, daß alle vom Staate augestellten Professoren Vorlesungen in böhm ischer Sprache halten m üssen, und daß blos au ßerordentliche Dozenten in deutscher Sprache lesen dürfen. Freiburg, 13. Jan. Der in Olmütz erscheinende „Oesterreichische Correspondent“ enthält in seinem Verzeichniß der vom 2. bis 3. Jan. in dieser Stadt angekommenen Fremden den Namen: „Dr. Buß, großhzgl. bad. Hofrath, von Wien.“ - Hr. Buß macht in der gegenwärtigen Jahreszeit schwerlich eine Lustreise nach Olmütz auf eigene Kosten; er ist zuverlässig ein Abgesandter der ultramontanen Partei in Frankfurt. Man sieht hieraus neuerdings, mit welcher Thätigkeit diese an der Erreichung ihrer Zwecke arbeitet. EFreib. Z.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL71 | ARTICLE | I., F. | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | Anzeig e ». Haus- und Güter-Verkauf zu Burscheid, wegen Abreise. r . D'r Aàr Stephan Weiler in Burscheid beabsichtiat seine Gebautlchkcitcn und Landcreicn im Ganzen aus freier Hai, zu verkaufen, und wenn der Verkauf dis zum ersten Mär, "nick stattgefunden haben sollte, an diesem Tage dieselben offentlb zu Burscheid ,k im Hause, durch das Amt des unter, cickiiet? Notars versteigern zu lasten. ° 'wmlc. Die Gebäulichkeiten, bestehend in einem Hause Ecken«, Stall, Mlücnpiatz, Garten, inhaltcnd circa 4 Ares und » ?! inhaltend 1 Hektare S Ares, alles in einem Be inae Dre Laudereien dortigen Bannes, ivclchcJnehrcn'thcils mi Korn cingesact find, bestehen aus etwa 73 Ares. r. ic Bedingungen nebst Kataster-Auszug können beim unter zeichneten Notar cingcsehc» werten. Diekirch, den 12. Januar 1« (183) Didier. A LOUER Le jardin Pescatore, situé à Clausen, pour un terme à la convenance des amateurs. S'adresser à Mr. A Pescatore Les serres du jardin et leurs accessoires seront vendus publiquement le vendredi, 26 janvier c., à 1 heure de relevée. (18>>) | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL148 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | *) Wir können solche Worte, die übrigens von uns schon oft beleuchtet worden, nicht ohne Bemerkung hingehen lassen. Popularität, Volksgunst ist bekanntlich das Steckenpferd dieses Herrn. Auf ihm rritct er: ihm opfert er alle Grundsätze; ihm zu liebe nennt er heute weiß, was er gestern noch als rabenschwarz verschrie. Wahrlich der Hr. Redner muß das Land für sehr einsichtslos halten, muß glauben unser Volk werde ihm immer blind folgen, ungeprüft jedes seiner Worte immer als Gold hinnehmen. Mit solchen Phrasen, „von gerechten und gegründeten Klagen des Volkes, die erhört werden müssen" will man das Land abspeisen und die schwankend gewordcnc Popularität fich erhalten ! ! Wahrlich solche Phrasen sind wohlfril zu haben! Sie machen daher keine Wirkung (éclat) mehr und das ist doch dcrcn einzige Absicht ! Solche Phrasen erinnern gar zu sehr an jcnc famose Sitzung der Constituante, zur Zeit wo die arbeitende Klasse noch was galt, und wo der Hr. N. Metz mit ganz ähnlichen seinen Antrag auf eine Commission zur Untersuchung der Lage der arbeitenden Klasse — dcrcn Resultat, er recht wohl hätte voraussehen können. — begründete. Popularität, Popularität um jeden Preis ist bei diesen Herren die Devise, und die 'Mittel sind schönkiingcndc Phrasen. Wäre eS diesen Herren wirklich um das Wohl des Volkcs, statt um ihre eigene Popularität zu thun, so hätten sie vor drei Monaten schon gesagt, was sie endlich in ihrer letzten Nummer des „Courrier" eingestanden; sie hätte» der alten Re' gierung das Verdienst nicht geschmälert, das Budget von Anfang an im Ganzen so ökonomisch als möglich eingerichtet zu haben. Statt in drei Monaten noch mit dem Budget nicht fertig zu fein, würde die Kammer heute längst die i» der Verfassung besprochenen Gesetze beendet haben und das wäre eine wirkliche Oekonomie von tag- »ich mehr als 200 Fr. gewesen. Aber freilich hätte als- dann das Budget nicht als Angriffswaffc gegen die alte Regierung dienen können; Hr. R. Rietz wäre vielleicht heute noch immer nicht Finanz- und KricgSniinister zu- gleich je. :c. Wir könne» nur sagen: das Land ist der Phrasen müde, besonders wenn sie so oft wechseln wie bei de» Männern des Courrier. Es verlangt Geradheit, Wahrhaftigkeit. *) lind dir Kammer nicht!! **) Sehr gnädig!! | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL56 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Eng zapp Tente fir de farceur aus dem „Lux- emburger Wort. | Eng zapp Tente fir de farceur aus dem „Lux- emburger Wort. Jidder Mensch, deen Zeit ze vill hoit fir d’Letzeburger Wuurt ze lièsen, wees gewess, dat ee vun deen Herre Redactern vun deem Blaad als Komiker ugestallt as, ener dem Noim „der Gchters nacher.e“ Fehlt de Stoff, da get deem Herr ob de Reck geklommen, an e muss, e well oder e well net, sei Witz liiweren; mer wees recht gut waat esó Witzen ze bedeien hun, wann ecn se periodesch muss mat den Hohren erlei zehen. Ob deen Herr nu gut bezoihlt get fir seng schlecht Witzen, kann ech net sohen; ma gewess get e schlecht bezoihlt, wann en nemmen eppes fir dé gut erwescht. En hoit namool e Collossale geliiwert an dem No. 5 enner dem Titel ,Gtwae auf Jlechnung.“ Ech geng vun Hièrze gièr de Lièser vum Volksfrend sohen, waat woihl den Inhalt as vun sengem Artikel, oower, hoil mech de Gukuk, ech wees et net; as et vleicht ze héch geschriiwen, dat ech et net bekeppen, jo dann as et meng Schold; ech gleewen ièwel eschter, dat hiè selwer net wosst waat e soll kropplen, a wann ech et dann net verstin, dann as et seng Schold. Hie’ seet zum éschten, e versteng kee Letzeburger Deitsch, ma séher gut hoh Deitsch a mó wé moincher Schreiwer vum Volksfrend, deen nemmen platt Deitsch kennt. Daat as net recht ze gleewen, well daat Deitsch waat e schreiwt, ass graad platt Deitsch, esó platt dat een sech d’Ae geng auskuke, fir èng chrlech Spetschen ze fannen, Sollt den Herr dach daat net kenne verkwessen, da welle mer soon, neen, net platt, ma mächteg knuppcleg. Deen Herr schengt durch de graffe Beidel gefall ze sin; verzeih Lièser, ech setzen nemmen e Saatz aus sengem Artikel hièr, an ech hoffen du wièrs urthelen, waat fir e feine Cadett de Farceur as; stop d’Ohren zó, dass de neischt héhers, a kuk „Gs ist noch nicht lange er, das sie, (die Juen) um die horen in Vuremburg u passiren, einen Oroscden besahblen mustet sfür ihre wei yüße, wie gewisse iere für alle vier.“ As daat Hóhdeitsch, oder platt Deitsch? Ech mênge wann daat nach wièr, da miist deen Herr och an der Poirt bezoihlen, wann en noh Letzeburg kém, oower net als Jud; hièn as jo e Krescht wé dé vum Luxemburger Wort. E schoimt sech oower och selwer iiwer de Saatz, well e seet drob: „Jch wil nun nicht sagen, daß dieser Ge brauch wider ingeführt werden soll, denn die Jue ven sollen immer doch ein Srad über den hieren stehen. Eng Fièder, dé esó Saache schreiwt, muss aal stompech sin, ech géf dem Farceur rooden se mool schneiden ze loosen. De ganzen Artikel kent dengen zu èngem Examen fir Professor hei am Colleg ze gin iwer Estetik; dann hätt d’Letzeburger Wuurt jo alt schon ee vun sengen Leide, wó et der gière lauter hätt. Iwregens maachen esó Artikeln deenen lèchternacher e schént Been, wann een net wesst, dat deen Noim „der Cchtere nacher“ e geléhnte wièr, d’Komedianten drohen och oft net hiren an deefen sech aanescht. Ech verzeihen also den Ièchternacher well se dem Farceur net op d’Fangre klappen, an e Mores léhren, ech dun et fir si; ech kommen zwar e beschen hannen noh, dach hoilen si et net iiwel, besser hannen noh, wé keemool, net dir. Meng Zapp Tente geht zu Enn, also nach e Wuurt fir de Farceur; well e seet e géf kee Letzeburger Deitsch verstohn, da soen ech em et ob gut Deitsch: Schuster bleib beim Leisten, Weber du nur web; Willst du etwas leisten, Diesem Rath nach leb. En hoit gesoot, en hätt nach eppes ob der Long, e Sondeg kém et. Wièr en obriichteg, dann hätt en net só laang gewaart, an en hätt seng Roll ausgespillt; dir wesst, wé ob der Long, só ob der Zong; oower ech mèngen, ’t as em Leed gin, seng Farce gin net gut obgeholl. Een deen all ons Zeidonge lièst, an sech etlech Mool am Wuurt ameséert. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung der Kammer vom 9. Januar 1849. (Fortsetzung.) | Sitzung der Kammer vom 9. Januar 1849. (Fortsetzung.) Hr. Ch. Metz: Sie protcstircn? Ihre Worte sind da. Wenn Sic der Regierung ein unbegrenztes Zutrauen schenken, warum enthalten denn Ihre Worte einen feindseligen Charakter? Warum denn, um Ihren eignen Ausdruck zu gebrauchen, schmeicheln Sie mit der einen Hand, während Sie mit der andern schlagen? AIS Sie ihr diese ernsten Vorwürfe machten, hätten Sic eben sowohl sagen können sie habe gegen alle Ihre Pflichten gefehlt. — Die Regierung hat kein Budget vorgelegt, heißt cS. Ich begreife was da- durch gemeint ist. Tie abgetretene Regierung hätte mit Recht gerne gesehen, daß die ihr folgende alle ihre Handlungen unter ihren Schutz genommen hätte ; es wäre ihr lieb gewesen, wenn die neue Berwal- tung, die Zahlen des alten Budgets mit ihrem Man- tel bedeckt hätte, ohne zu achten ans das Schreien des Volkes nach Ersparnissen. In der Thal, wo sind diese Ersparnisse? Die einzige, der wir uns bis zur Stunde zu freuen haben, haben wir der Groß- muth des Königs zu verdanken. Es wäre der ab- getretenen Regierung angenehm gewesen, wenn die neue die gewissen Offizieren erwiesene Gunst beschützt hätte, welche noch heute in der Fremde die Rationen und den Sold eines Dienstes genießen, den sie nicht mehr leisten; sie hätte gewollt, daß die jetzige Vcr- waltung alle Gesetze vertheidige, deren Wiederrufung von der Ccntralsection verlangt wurde. Die Re- gierung, welche unterlag nach einer siebenjährigen Geschäftsführung, während welcher sie ohne Zweifel die Lage des Landes und seine Bedürfnisse konnte kennen lernen, verlangt daß die neue Verwaltung ein Budget hervorzaubere, das sie selbst nicht vorbringen konnte; sie verlangt sogleich zu wissen, welchen Weg ihre Stellvertretern einzuschlagen gedenkt. Warum hat denn die alte Regierung sich zurückgezogen? Weil sie mit den Kriegsehren' abziehen wollte; sie hat sich zurückgezogen, weil sie fühlte, daß das der Kammer vorzulegende Budget sie stürzen würde; sie genügte nicht mehr; sie war abgenutzt durch die Aufrecht- Haltung eines vom Lande verbannten Systems; sie hat gefühlt, daß die Zeit des Rückzugs da war. Nicht die Grundsätze, sondern die Volksungunst hat sie ge- stürzt. Um zur jetzt vorliegenden Frage überzugehen, muß ich sagen, daß die neue Regierung sich nicht ge- mig vertheidigtc gegen die heftigen Angriffe des Hrn. Jurion. Die Wörter ,,Vcrfassungswidngkcit, Anarchie" werden so oft wiederholt. Wahrlich, daö sinv ernste Worte! Nach der Meinung des Hrn. Jurion sollte man glauben, durch Ermäßigung einiger Gehälter würde ein Verbrechen begangen, und es würde gegen die Verfassung gehandelt. Darin ist nichts versas- sungswidriges. Man schreit von Anarchie, weil Sie gewisse Gehälter unbedeutend vermindern wollen, weil Sie vor Allem die Gehälter derer herabsetzen, die solche Verminderungen gar nicht fühlen. Nein, das ist keine Anarchie. Wissen Sic abcr'wann die Anar- chie hereinbrechen wird? Das geschieht, wenn Sie die gerechten und gegründeten Klagen des Volkes nicht anhört. Wenn Sic diesem Volke seine vcr- langten Rechte abschlagen, so zwingen Sie cS sich dieselben selbst zu verschaffen.*) Die Allgewalt! ja, die Kammer hat alle Gewalt. Damit ist aber nicht gesagt, dvß wir durch nichts gebunden sind, daß wir unö von allen Grundsätzen losreißen können, daß wir alles umstürzen können. Der Kammer zumuthen, daß sie ein solches System annehmen wolle, hieße sie beschimpfen. Wenn ich mich so über die Gewalt einer Kammer ausdrücke, so wird man mich doch nicht für einen Königs- schmeichlcr halten wollen. Die Kammer ist die ein- zige oberste Gewalt, alle anderen Gewalten sind durch die Constitution gefesselt (!) *) Wir haben alle Ge- walten mit Ausnahme derer, welche die Verfassung uns verweigert.**) Die ras Land vertretende Kam- mer ist das Land selbst; sie ist die Herrin ihrer Ge- schicke. Der Souverän ist der Ausfluß (émanation) des Landes. Mithin hat die Kammer das Recht alles zu thun was nicht verfassungswidrig ist; sie hat das Recht ihr Recht zu gebrauchen und es zu mißbrauchen. Warum aber mißbraucht sie es nicht? Weil ihre Aufrichtigkeit und ih.c Ehre die Grenzen bezeichnen an denen sie einhalten muß. Ich fühle, daß ich schließen muß. Einige Be- merkungcn muß ich aber noch hinzufügen. Vian hat gesprochen von dem Unterschied zwischen den durch Gesetze festgesetzten Gehältern und denen, die nur durch die Zahlen des Budgets bestimmt sind. Man hat gesagt, daß, wenn Sie die durch ein Gesetz angenommenen Zahlen verändern, Sic dieses Ge- setz verletzen. Dies ist ein Jrrthum; das Gesetz wird nicht verletzt, weil dasselbe durch ein Gesetz verändert wird. Ein Kammcrbeschluß ist ein Gesetz. Dicö ist nicht zu übersehen. Ich bin gewiß kein Gegner der Beamten; erlauben Sie mir aber zu sagen, daß man sich zu viel um ihre Lage bekümmert. Man sollte glauben das Land biete keine andere In- teressen als die der Beamten.*) — Wenn Handel und Gewerbe darnieder liegen, wenn alle Steuer- Pflichtigen durch die Roth der Zeit leiden, müssen dann die Bcanitcn nicht auch am allgemeinen Un- glück tragen helfen? Erlauben Sie mir schließlich ein Wort zu sagen über die Gehälter zweier Bcamtcn-Categorien, von denen in dieser Versammlung noch nicht gesprochen wurde: die Gehälter des Richlechandes und der Geistlichkeit. Es wurde gesagt diese Gehälter seien durch organische Gesetze bestimmt. Es scheint mir, man betrachtet die Gehälter als Theile der organischen Gesetze. Das organische Gesetz regelt die Zusam- mensctzung der Stände und nicht ihre Gehälter. Wollen Sie glauben, daß die Organisation verän- dert wird durch die Ermäßigung der Gehälter? Noch lange nicht. Die Gehälter der Nichter wurden als eine Folge ihrer Unabsetzbarkeit angesehen. Dem ist nicht so. Warum sind diese Gehälter durch das Ge- setz bestimmt? Es ist um nicht auf den Eifer u. Muth dieser Beamten während der Ausübung ihrer Pflicht einzuwirken. Es wird ihnen dadurch eine Gewähr gegeben nicht gegen das Land, sondern gegen den Willen der Gewalt. Warum bestimmt ein organi- schcö Gesetz die Gehälter der Geistlichen? Es ist um sie vor dem Schwanken des Parteigeistes zu sichern. Gegen diesen Geist hat das Gesetz die Gehälter der Geistlichen festgesetzt, nicht gegen das Land, oder die Kammer, welche das Land vertritt. Vorgestern wurde gesagt, daß nur diejenigen, welche der Kammer schmei- chcln, derselben eine Versicherung ihrer Allgewalt ge- den. Wenn das Ihnen schmeicheln heißt, ja si schmeichele ich Ihnen. Wenn ich Ihnen sage, das Ihre Rechte die höchsten und heilig sind, so schmeichle ich Ihnen ebenfalls. Ihnen aber so schmeicheln, heißt dem Wohle des Landes dienen. Hr. Jurion: Unser ehremv. Hr. Präsident hat gesagt, ich habe die Regierung mit Heftigkeit ange- griffen. Einem Präsidenten kommt ein solcher Vor- wurf nicht zu, weßhalb ich ihn mit Entrüstung von mir weise. Man sagt, ich habe gleichzeitig die Re- gierung geschmeichelt und gepeitscht! Ich habe nur gesagt was die Rechte eines Kammermitgliedes zu sagen erlauben. Ich werde die Regierung unter- stützen, weil meine Grundsätze mir diese Handlungs- weise gebieten. — Die von der früheren Regierung ausgegangenen Gesetze wurden bei ihrem jedesmaligen Erscheinen von Hrn. Eh. Metz gutgeheißen. Was thut er heute? — Es wurde von Gehälter früherer Ofsiziere gesprochen. Man untersuche die Beweggründe dieser Handlung nur genau, so werden alle Vorwurfe wegfallen. Hr. Richard : In Bezug auf meinen Antrag habe ich zu bemerken daß der erste Theil die Vertagung der gegenwärtigen Streitfrage beabsichtigt. Hr. Ch. Metz hat Unrecht bei dieser Debatte zu sagen, daß 'die Kammer allgewaltig (omnipotente) ist, dies ist eine inconstitutionelle Aussage. Durch den zweiten Theil meines Antrages wird verlangt, daß, wenn Gehaltsverändernngen zu machen sind, es durch Ge- setze und nicht bei Berathung der Budget? geschehe. Jeder wird einwilligen diese Veränderungen durch Gesetze und nicht durch Verbesserungsanträge zu machen. Hr. Ch. Metz: Ich habe das Wort verlangt zur Vertheidigung eines persönlichen Angriffs. Hr. Richard hat gesagt ich habe eine verfassungswidrige Aeuße- rung gemacht. Worin denn geschah es? War es weil ich sagte die Kammer könne die Gesetze allein machen? Habe ich die Wirkung und die Macht der andern Gewalt angegriffen? Habe ich dem Könige seine Rechte abgesprochen? Es wundert mich, daß Hr. Richard streitig gemacht was ich -gesagt habe. Ich weiß wohl, daß meine Handlungen getadelt wer- den; aber ich verachte alle Verläumdungen. Der Koth, den man mir nachwirft, beschmutzt nur die Sohlen meinerjStiefel. - Der allseitige Ruf mix voix ! mix voix! veranlaßt die Kammer über die Anträge Richard und Müller abzustimmen. Der erste wird angenommen und der zweite nicht. Die Sitzung wird aufgehoben bis Nachmittag 3 Uhr. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL55 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Luxemburg, 13. Januar. Die verschiedenen deutschen Zeitungen bringen uns nacheinander die Nachricht der Publikation der deutschen Grundgc- setze. Zu den Regierungen, die dieselben noch nicht in ihren Staaten veröffentlicht, gehören Preußen, Hannover und Luxemburg. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Luxembourg, le 19 janvier 1849. Monsieur le Rédacteur, Comme la chambre va incessamment se livrer à la discussion du budget des cultes, et que je porte un véritable intérêt à M. Hirsch, rabbin de la communauté israélite, à cause de ses qualités émi- nentes, des services qu'il a déjà rendus à la société et de la considération dont il jouit à juste titre, tant chez nous qu'à l'étranger, je croirais manquer à mon devoir, si je ne venais vous rendre compte des menées et des intrigues que quelques personnes, ennemies de M. Hirsch, pour des motifs personnels, ourdissent contre lui. J'ai été à même de me convaincre que par certaines démarches inqualifiables qui ont été faites ces jours-ci, ces personnes ont en vue d'engager la chambre à accorder à la communauté israélite, à titre de subside, la même somme que le Roi Grand-Duc lui a allouée, à titre de traitement, lors de sa nomination de rabbin. Il est lacile de prévoir à 1 avance , quel but on veut atteindre. Ce but ne peut être autre que de se de! aire du rabbin pour alors faire tourner au profit de quelques intriguants le subside du gouvernement , taire rentrer la communauté dans létal pitoyable où elle se trouvait avant l'arrivée de M. le Dr. Hirsch , et livrer l'instruction religieuse de la jeunesse israélite à quelques fanatiques dont les noms ont déjà retenti devant nos tribunaux. Les quelques malheureux jésuites Israélites qui poursuivent M. Hirsch, ne savent sans doute pas que son traitement lui est assuré par la constitution, et que, pour ce motif, la chambre se gardera bien de donner dans le piège que l'on n'a pas honte de lui tenter. Du reste, d'après nia manière de voir, M. le Dr. Hirsch, en sa qualité de rabbin de la communauté israélite, et partant comme ministre d'un culte légalement reconnu, se trouve dans la même position que les ministres des cultes catholique et protestant, et doit être protégé comme eux, à cette exception près, que son traitement doit naturellement être supérieur à celui des ministres du culte catholique, parce qu'il ne jouit pas, comme ces derniers, d'un casuel qui, joint à leur traitement, dépasse notablement le chiffre auquel le Roi a fixé le traitement du rabbin. Agréez etc. Un de vos abonnés. Nous remercions sincèrement notre honorable abonné du bienveillant intérêt qu'il témoigne à M. le Dr. Hirsch. Les misérables et indignes intrigues auxquelles il fait allusion nous sont connues, et nous les produirons au grand jour en teins et lieu. (La Réd.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | ) Wer ist denn Schuld, daß uns die Beamtenfrage so viel zu schaffen macht. War es der Courrier, der sie aufs Tapet gebracht? Freilich um dem Volksvorurtheil zu schmeicheln, statt ihm die Wahrheit aufzndecken! - | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL57 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | LA CONSEQUENCE EST UNE BELLE CHOSE. | LA CONSEQUENCE EST UNE BELLE CHOSE. Ne dirait-on pas, en lisant le „Courrier," qu'il a eu la perspicacité de prévoir déjà lors de la réunion des Etats à Ettelbruck, toutes les complications que nous ont amenées les affaires politiques en Allemagne et en Autriche. Le „Courrier" nous dit à satiété qu'il nous a prédit ce qui arriverait à Francfort. Si le Courrier est un véritable prophète, un clairvoyant, nous devons nous étonner de ce que, au beau milieu de la besogne, il ait eu peur de sa prophétie, et que lui, anti-allemand, comme il n'en existe plus, se soit trouvé engagé à se rapprocher tant de cette Allemagne, en certains de ses articles, en déclarant qu'il est aussi bon Allemand que tout autre. Mais, ne nous attachons pas à cette inconséquence, le „Courrier" nous a habitués à en voir journellement de sa part, et de beaucoup plus lourdes. Disons seulement notre opinion sur la version que le Courrier veut aujourd'hui donner à sa clairvoyance. 11 voit aujourd'hui la Prusse et l'Autriche divisées d'intérêts; il voit de plus qu'une partie du nord et du midi de l'Allemagne repousse la suprématie prussienne, et voilà qu'il s'empresse de nous faire accroire que notre nationalité est menacée, et que, bien entendu, nous sommes plus belges qu'allemands; que c'est à lui que nous devons notre salut, grâce aux réserves insérées aux pouvoirs donnés à nos députés à Francfort. Le „Courrier" oublie que les membres du gouvernement qui ont pris la parole à Ettelbruck, à l'occasion de la discussion de cette question importante, ont été beaucoup plus exigeants que lui, et que ce sont plutôt les réserves exigées par M. Simons qui ont engagé les Etats à élargir les pouvoirs donnés à ces députés. De son coté, le „Courrier a reconnu que le mandat délivré à nos députés à Ettelbruck était trop restreint, et nous nous rappelons que les changements portés à ce mandat par les Etats ont été rédigés par M. Ch. Metz et que le „Courrier" a fait sonner bien haut cette circonstance dans un de ses numéros. Quel retour sur lui-même, le „Courrier" no vient-il pas de faire dans son dernier numéro ! Il publie un tableau synoptique, représentant la publication du gouvernement du 3 avril 1848, au sujet de la cocarde allemande, et la loi du 19 juillet 1832, défendant le port des cocardes étrangères. Le „Courrier" annonce prompeusement que le rapprochement qu'il vient de faire n'a besoin d'aucun commentaire. De notre côté, nous pensons que le „Courrier" vient de montrer un véritable trait d'esprit, et, cette fois, nous le voyons tellement ami de la conséquence et des régies de la logique, qu'il prouve par a f b qu'il n'est pas permis au gouvernement de penser autrement en 1848 qu'en 1832, pas même après que les causes qui ont fait rendre l'arrêté de 1832, ont cessé, et que le Roi Grand-Duc et la diète de Francfort ont abrogé, de commun accord, cet arrêté de droit international et de ménage intérieur de l'Allemagne. La découverte que le „Courrier" U — * de faire, est malheureuse pour lui. On dirait presque que, i e sachant quoi faire pour prouver son antipathie 1 0.ir l'Allemagne, il se torture nuit et jour la tête pour prouver au pays qu'il souffre d'une maladie, celle de l'inconséquence que l'on dit être constitutionnelle chez lui. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-01-21_01 | Der Volksfreund Al'onnemcnts-Preis. r öZFrS. vlerttljäbrig in dlr H.iupt- siadt, 5 FrS. 80 CtS. für die übrigen Ortschaften dcS Großherzogthums. Anzeige n werden mit 20„'tët»i*. per Zeile berechnet. Der Volksfreund ^.'lcheint Mittwochs. ZFrettagt und Sonn tag s. Bestellungen und Zuschriften werden fronce erbctoa. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck v. Franz Schôma»» in Luxemburg. M 9. Sonnkaa, 21. Januar IM». | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. | Grossherzogthum Luxemburg. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL41 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Marktpreise | Marktpreise F. Schümann. vom 20. Januar 1849. Waizen 13 Fr. 50 C. 14 Fr. den Hectoliter. Mischelfrucht 15 Fr. 50 C., 12 Fr., 12 Fr. 50 C., 13 Fr. u. 13 Fr. 50 C. - Noggen 10 Fr., 10 Fr. 50 C. - Gerste 3 Fr., 8 Fr. 50 C. - Hafer 4 Fr. 4 Fr. 50 C., 4 Fr. 95 C.- Butter 60, 75. G. Für die Redaction: | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL52 | ARTICLE | Schümann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Die provisorische Regierung von Rom hat sich aufgelöst, in Folge der Ausscheidung eines ihrer Mitglieder. — Die Sicilianer rüsten sich auch wieder zum Kampfe gegen Neapel. — Die neapolitanische Armee in Sicilien soll um 40,000 Mann verstärkt werden. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL73 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | D. R. Um gewissen absichtlich verbreiteten Gerüchten, deren Zweck leicht zu durchschauen sein dürfte, zu begegnen, erklären wir hiermit, daß kein einziger der im Vokls- freund erschienenen Artikel von Herrn Jurion herrührt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL51 | ARTICLE | R., D. | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Gibt es noch wohl erworbene Rechte? Ja oder Nein? Der Communismus, und zwar der der schlech- testen Sorte, lehrt : Nein. Hier ist entschieden worden: Nein. Also mit diesem Communismus einerlei Meinung. Wer hätte je gedacht, daß die Theorie dieser neuen Apostel der Menschheit , überall verworfen und vcr- höhnt, bei uns aber Anerkennung finden könnte? Da diese Theorie nun einmal hier Anerkennung gefunden, so dürfen einige sich zunächst daran knüpfende Fragen nicht zur unrechten Zeit gestellt werden. Was sind wohl erworbene Rechte ? Sind es nur solche, die sich ausschließlich auf die durch gesetzliche Bestimmungen, auf Vertrag zwischen Staat und Beamten beruhenden Gehälter beziehen? Sind es nicht auch solche , die sich auf Besitz, Eigenthum und Kapital begründen? Der Communismus macht keinen Unterschied; er weiß von keinen. Und darin ist er wenigstens konsequenter , als seine hiesigen Anhänger, die dem Einen nehmen, damit der Andere desto mehr behalte. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Das Jahr 1849. (Schluss.) | Das Jahr 1849. (Schluss.) Große Hoffnungen hegte das deutsche Volk von dem Nationalparlament , und darum erhob es sich für dasselbe mit Begeisterung. Der Fünfziger-Aus- schuß, eine Versammlung ohne Mandat, ohne Auf- trag , hatte eine solche Macht - weil er moralisch stark war — wie sie die gesetzlich constituirte National- Versammlung nach neunmonatlichem Tagen, sammt der von ihr geschaffenen Centralgewalt heute kaum noch zum zehnten Theile besitzt. Dieser Fünfziger- Ausschuß bot dem gesammten Bundestag sammt dem vereinigten preußischen Landtage siegreich die Spitze; vermag die heutige Nationalversammlung auch etwas Aehnliches? Der Bundestag hatte nur zur Hälfte nachgeben wollen; um irgend einen Schein von Selbst- ständigkeit zu retten, beschloß er, daß nur auf 70, 000 Seelen ein Abgeordneter zu wählen sei. Der Fünfziger- Ausschuß bestand auf 50,000, und so geschah es. D)er vereinigte preußische Landtag wollte selbst die Abgeordneten ins Parlament wählen; das Gesetz war, wenn wir nicht irren, schon proclamirt, und einen Tag nachher niußte es widerrufen werden. So standen die Dinge im Mai, und wie stehen sie heute? Es ist heute kein Gcheimniß mehr, wie so das Alles gekommen ist. Ter ehemalige Neichsminister Ritter von Schmerling hat das Verdienst, den Schleier gelüftet zu haben. Seinen Wählern in Wien erklärte er jüngsthin — und Deutschland hat den Much nicht, diesen verantwortlich gewesenen deutschen Reichsminister und Ministerpräsident zur Verantwortung zu ziehen ! — als deutscher Reichsminister sei er doch immer zuerst bestreich er und nachher erzt Deutscher gewesen!! Die Nationalversammlung bestand zur einen Hälfte aus gewiegten Diplomaten der alten Schule, die sich eigentlich nur wählen ließen, damit sie dort den Par- tikularismus und die dynastischen Interessen so viel als möglich retten könnten: wie sollten die ehrlichen, aber in Diplomatenränken nicht Geübten diesen gegen- über aufkommen! Einerseits durch das Schreckbild der Junirevolution, die man gehörig zu vergrößern und auszubeuten wußte, anderseits durch Ucberredung, als ließen die 39 bis dahin absoluten Dynasten auf gütlichem Wege sich für die Freiheit und Einheit Deutschlands gewinnen — sie, die so lange für die Volksstimme taub geblieben, und nur als die Revo- lution anpochte, aber wahrlich nicht ohne Hintcrge- danken, nachgaben — wußten sie jeden energischen Schritt der Nationalversammlung zu hintertreiben, wußten sie die Centralgewalt zu dem alten Gespenst, Bundestag genannt, herabzudrücken, die gut genug sei, den republikanischen Bewegungen entgegenzutreten, die Revolution von Unten darniederzuhalten, bis die Volksstimme ermüdet war und die Contrerevolution von Oben gemacht werden konnte. Heute ist die Diplomatie mit ihren Ränken ganz wieder Oben. Die Grundrechte des deutschen Volkes haben eigentlich nach den Frankfurter Beschlüssen jetzt schon bei uns Gesetzeskraft. Aber wie steht es mit ihnen bei uns? So überall! Wo es die Freiheit gilt, ist die Nationalversammlung taub und sie glaubt, noch immer eine Kaiserkrone zu vergeben zu haben ! Oestreick spielt das alte Ränkespiel; einerseits will es nicht in den deutschen Bundesstaat, wie ihn die Volksvertreter zuFrankfurt beschlossen, eintreten; an- derseits gönnt es auch Preußen die Kaiserkrone nicht. Nur spielt es dieses Spiel östreichisch, d. h. etwas plump, aber wenigstens ehrlich. Preußen spielt dasselbe Spiel, nur preußisch, d.jh. glatt. Wie will man auch glauben, daß für die deutsche Freiheit durch daS preußische Kaiserthum etwas gewonnen werde, wenn man sich für die octroyirte Verfassung einmal nicht begeistern kann und auch nicht glaubt, daß die Nationalversammlung ihrer Unfreiheit und ihrer Un- fähigfett wegen aufgelöst worden, sondern mehr des- halb, weil sie das „von Gottes Gnaden" und den Adel strich? Wird der König von Preußen als deutscher Kaiser sich aufrichtig und ohne Hintergedanken der deutschen Verfassung unterordnen , einer Verfassung, die gerade das aufhebt, was er als König von Preußen nicht aufgehoben wissen wollte? Nur wenn man sich ain Hofe zu Berlin aufrichtig und ohne Hintergedanken der Volksfreiheit widmet, und ras nicht blos in Worten, sondern in Thaten, nur dann können wir uns für ein prenßisch-dcutsches Kaiserthum ehrlich begeistern. Bis dahin aber kön- ncn wir dasselbe nur als eine unabweisbare Roth- wendigkeit hinnehmen. Jndeß , den Muth verlieren wir wahrlich nicht ! Noch ist Nichts verloren. Die Vorenthaltung der Freiheit kann nur dazu dienen, das Bedürfniß nach ihr um so stärker zu machen. Die Vöjker wollen die Freiheit! Dieses Bedürfniß verlangt Lösung, oder es muß unterdrückt werden. Zu unterdrücken ist es nur durch eine wohlbesoldete und wohlgchaltcnc bewaffnete Macht. Diese steht jetzt nur da, den Feind im Innern niederzuhalten. Ist dieses System halt- bar? Unmöglich! Es füllt allerdings nicht die Beutel der Proletarier, dafür leert es die der Wohlhabenden. Und was nachher? In Frankreich schwebt das fürchter- liche Wort Staatsbankerout schon auf jeder Zunge ! Und wie lange vermag Deutschland diesen direkten und indirekten Belagerungszustand zu bezahlen? Heute ist der 18. Januar ! Wie sicher fühlte sich nicht der Absolutismus heute vor einem Jahre! Und wie schnell lernte er nicht dem geringgeschätzten Volke schmeicheln ! Nur durch die Freiheit — und zwar diese nicht als ein Privilegium für eine und die an- dere Kaste, sondern als eine gleichmäßige für Jeden — ist in der Zukunft Sicherheit, Ruhe, Vertrauen möglich. Wer die Freiheit unterdrückt, und wäre es auch nur in einer einzigen Schichte der Gesellschaft, kann wohl momentan einen Scheinsicg davontragen; aber er gräbt sich selbst die Grube, denn die Freiheit kann heute nur noch durch unerschwingliche Opfer unterdrückt werden. Und was unerschwinglich ist, ist unerschwinglich. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bq78jmj/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Wer seinen eigenen Lebenslauf aufrichtig und aufmerksam verfolgt, seine Handlungen auf ihre Ursachen zurückführt und mit ihren Folgen und Wirkungen vergleicht, der findet Gott in sich selbst, wenn er ihn auch sonst nirgends in der Schöpfung finden sollte. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL59 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Das Licht ist immer da: nur zu Viele scheuen dasselbe, weil davon ihre Fehler und Gebrechen zu hell beleuchtet und dem Auge des Nebenmenschen zu nahe ge- rückt werden. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL61 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Die seichte Oberflächlichkeit liebt es, sich die Sachen bequem zu machen, und da wo sich ihr nicht gleich ein Ausgang zeigt, sich zu ihrer Bequemlichkeit ein Loch zu brechen oder brechen zu lassen. Der Weise dagegen ruht nicht eher, bis der rechte • Ausgang , der aus dem Labyrinthe führt, und der wohl immer vorhanden, auf- acsunden ist. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL60 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Im Gemüthe des Weisen und Edlen gibt sich das Herz Gottes kund. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL67 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Der Esel und die Flöte. | Der Esel und die Flöte. A. Kolbacli. Unbcschcidne Binse, Willst noch immer reimen Drollige Geschichten, Die im Hirne mir aufkeimen. So von ungefähr. Auf dem weichen Grase Einer blumigen Matte Sich ein junger Esel Lang hcrumgetrollet hatte, So von ungefähr. Fand da eine Flöte, Die bei dem Heimwallen Einem jungen Hirten Aus den Händen war gefallen. So von ungefähr. Langohr nahte langsam Dem lautvollen Dinge, Bläst hinein und wartet Ob's zu spielen ihm gelinge, So von ungefähr. Da des dummen Thieres Odem kräftig schallte In das Rohr, so tönte Laut die Flöte bald und lallte, So von ungefähr. „Welch' ein Ton! jauchst Langohr — „Ihr, der Kunst gcweihet, „Flötenspieler, wäret „Mich zu hör'n ihr nicht erfreuet „So von ungefähr?" | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL45 | ARTICLE | Kolbacli, A. | null |
null | vaterland1869 | Gedankenblitze. | Gedankenblitze. Wenn man die Weltereignisse nur einzeln und oberflächlich betrachtet, verliert man den Glanben an eine ewige Gerechtigkeit; betrachtet man dieselben dagegen im Zusammenhange und dringt man auf den Grund derselben, dann wird uns die Hand einer ewigen Weisheit und Gerechtigkeit immer deutlicher und ficht- barer, und die Ueberzengung dringt sich uns immer mehr aus, daß die Geschicke der Menschheit nicht dem blinden Zufall preis gegeben sind. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL44 | SECTION | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Das Genie ist gleichsam das Organ, wodurch Gott im Menschen denkt. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL66 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Lünfter Auftritt. | Lünfter Auftritt. Otto (in Reisekleidern, gestiefelt und gespornt, in größter Hast hereinstürzend)^ Pater Franz. Otto (ohne den Pater zu gewahren). Hier, ''sagte man, hier werde ich sie sinden, — Im Vaterhause sucht' ich sie umsonst. — Der' düstre Gram zog ein in jene Hallen, Wo Glück und heitrer Frieden einst gewohnt; Wehklagen hört man durch die Räume zittern, Die eines Engels Stimme sonst belebt. Des Greisen Leiche auf der Bahre ruhend, Und Leonoren auf dem Sterbebette, In Fiebergluth seltsame Worte lallend, Die Dienerschaft laut jammernd und verlassen, 'Ne Heerde ohne Hirt, das Hans durchirrend — So fand ich hier — kaum kann der Geist es fassen — Ein Paradies, so himmlisch einst, zerstört! Ein böser Dämon scheint nun drin zu walten. — Jedoch Amalie, weiß sie um den Jammer? Ist ihr des theuren Vaters Tod bekannt? Weiß sie, daß ihre beßte Freundin stirbt? Es ist unmöglich — weilte sonst sie hier? (Den Pater Franz, welcher ihm den Rücken zuwendet, erblickend.) Dort ist ein Priester, diesen will ich fragen. (Laut zum Pater.) Ehrwürd'gcr Herr! geruh'n Sie mir zu sagen — Wenn übrigens im Kloster Sie bekannt — Wo ich ein junges Fräulein finden kann (Den Pater, der sich erst jetzt nach ihm umwendet, erkennend.) Ha! — du bist's, Priester! — Sprich! wo weilt Amalie? — Schnell sag' es mir! ich bringe frohe Botschaft: Der heil'ge Vater billigt ihre Wahl, Sie darf die Hand mir am Altare reichen. (Den Pater bei der Hand nehmend.) Komm' guter Mann, geleite mich zu ihr ! Auf Sturmes flügeln eil' ich her von Rom, Wo ich so glücklich war, den heil'gen Vater In hoher eigener Person zu sprechen. Ich bringe die Erlanbniß der Geliebten, Im gottgeweihten Bund die theure Hand Dem Manne, den ihr Herz erkor, zu reichen. (Mit Fcner.) O, welch' ein Mann ist dieser heil'ge Vater! Die Huld, die Güte, jede Tugend selbst! Ein edler Mensch, ein Heil'ger auf Erden, Steht väterlich er seiner Kirche vor, Die Tugend schätzend, wo er ihr begegnet, Sei's in der eignen, in der fremden Kirche. Mir nahte er, ein lieber, guter Engel, Er schenkte mir das Leben der Geliebten. Pater ckranz (für sich). Nicht doch, mein Freund, der Braten ist verzehrt: Auch andere Leute haben schnelle Beine. (Laut.) Ich muß bedauern, beßter Herr von Walter! Das Fräulein, das Sie suchen, ist verlobt. Otto (ungläubig). Verlobt! — mit wem? Sie spassen wohl, mein Herr! Pater ck'ranz (für sich). Ein goldner Spaß! Doch nicht für Jedermann! (Laut.) Nicht doch, mein Herr! sie ist die Braut des Himmels, Seit gestern Aebtissin des Klosters hier. Otto (erbleichend). Nein! güt'ger Gott! das ließest Du nicht zu! So nah' dem Himmel, kannst Du nicht verdammen! Pater n'ranz (für sich). Als ob der liebe Gott sich widersetzte, Wenn hier die Mädchen Nonnen werden wollen. (Laut.) Ich sprach die lautre Wahrheit, lieber Herr! Otto (in fürchterlicher Seelenangst). O! Herr des Himmels! stärke meinen Glaubend (Zum Pater.) Es ist nicht möglich, guter Mann! — Sagt nein; Und Euer sei mein Alles hier auf Erden. Pater /ranz (für sich). Das wäre viel für eine cinz'ge Lüge: Ich sagte tausend um geringern Preis. (Laut.) Ach, lieber Herr! Sie müssen sich schon trösten: Denn wahr ist jedes Wort, das ich gesagt. Otto (verzweifelnd, mit herzzerreißender Stimme). Amalie! — ha! dann gibt es keinen Gott!! Pater /ranz (für sich). DaS, guter Freund! Hab' ich mir lang gemerkt: Ich zählte mir's an meinen Fingern ab. (Laut.) O! lieber Herr! so sollten Sie nicht sprechen: Die Hand des Himmels züchtigt, wen sie liebt. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Den Menschen, denen ein sehr enger geistiger Horizont angewiesen, und welche nie über denselben hinauszublicken vermocht haben, zweifeln leicht, und um so leichter, als ihre Anschauungen und Begriffe begrenzter sind. Je weiter aber und ausgedehnter unser geistige Horizont, und mithin unsere Anschauungen und Be- griffe sind, um so mehr finden wir uns veranlaßt an dem Grund unserer Zweifel zu zweifeln. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL69 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Das Dasein einer ewigen Intelligenz ist schon bewiesen, durch die Intelligenz, die an demselben zweifeln möchte. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL68 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Die Aebtissin. Bürgerliches Trauerspiel in 5 Aufzügen. | Die Aebtissin. Bürgerliches Trauerspiel in 5 Aufzügen. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL41 | SECTION | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Leiden und dulden kann die Tugend wohl, aber verzweifeln nicht. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL63 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Nur wer Ursache hat, die Gerechtigkeit Gottes zu fürchten, läugnet dieselbe gerne und ohne nähere Untersuchung. Die Gerechtigkeit edler Menschen ist wohl der sicherste Beweis einer höheren und ewigen Gerechtigkeit. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL62 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Liebesragen (Nach dem Italienischen.) | Liebesragen (Nach dem Italienischen.) A. Kolbach. Sanfter schlagen Abcndwinde Ihre Flügel Zephirlinde, Wenn ich meine Schmerzen ihnen Traurig klage. Murmeln, summen Dann die Quellen, Zwischen Blumen Leiser rieseln Ein Ade ! — Und das Echo Hallet wieder: Gott, der Arme! Gott, o Gott ! Und der Hirte Läßt sein Flöten, Stimmt in meine Leiden ein, Und seufzt mit mir Ein trostlos Ach ! | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL43 | ARTICLE | Kolbach, A. | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Was man mit dem Namen Genie bezeichnet, ist der höhere seelische Sinn, der nur bei bevorzugten Menschen in so hohem Grade vorhanden, und das enge Band ist, welches das geistige Prinzip im weiten Weltall zu einem einzigen Ganzen verbindet. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL65 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Zur Charakteristik der Frauen. (Fortsetzung.) Die Courtisane, u. f. w. | Zur Charakteristik der Frauen. (Fortsetzung.) Die Courtisane, u. f. w. Eine philosophische Studie von W. P..... W. P..... Wir kommen hier ans ein sehr kitzliches Thema, welches mit aller möglichen Zartheit und Diskretion behandelt sein will. Der geneigte Leser (und vielleicht noch mehr die geneigte Leserin) wolle sich Mühe geben, nnS hier in halben Wor- ten zn verstehen, indem es unmöglich ist, diesen Gegenstand anders zu behandeln und zu beleuchten. Das Feld der Courtisane ist ein sehr große?. Die Jakobsleiter ist hier, statt der Höhe, dem Himmel, der Tiefe, dem Abgrunde des Verderbens, zugekehrt, und die unglücklichen Wesen, welche auf derselben niedersteigen, sind — weit cnt- fernt Engel zu sein. Jede Stufe dieser Leiter trägt ihre besondere Benennung, und die Degradation der ans derselben niedcrsteigcnden Unglücklichen nimmt zu im direkten Verhältniß zur Tiefe einer jeden Stufe. Mit dem Standpunkt wechselt der Name der sich im Abgrund Verlierenden. Grisette, Courtisane, Ko = lotte, liiclie, Maitreffe, öffentliche Dirne das sind die Namen, welche die höhnende Welt diesen unglücklichen Opfern ihrer Lüste beilegt. Diese Opfer rekrutiren sich zum größten Theile im Volke. Doch soll damit nicht gcsagt.sein, daß nicht auch Frauen aus den höhern, ja ans den höchsten Ständen, die umgekehrte Jakobsleiter hinnntersteigen. Doch haben diese das Privilegium sich ungenannt in dem schwarzen Schlund zu verlieren. Diese Courlisancn, oder wie der Leser sie nennen will, tragen die Maske von Ehren- frauen, und die Welt ist stillschweigend übereingekommen, diese Maske gelten zu lassen, wenn selbe auch noch so — wenig von dem wirklichen Gesichte verdeckt. Nur den Töchtern des gemeinen Mannes reißt erbarmungslos die Welt diese Maske ab und nimmt ihnen damit die Möglichkeit der Rückkehr nach oben. So heißt es darum auch im Epigramme (und dieses Epigramm klingt eben so schaurig als wahr) : „Leonore stand im H....buche... „Nun besserte sie sich. „Man strich den Namen in dem Buche — „Doch blieb der Strich." Kein Weib ist zur Courtisane geboren. Gott hat einer jeden Frau seinen hei- ligen Engel, die holde himmlische Scham, an die Seite gestellt, der sie vor jedem Schritte nach der umgekehrten Jakobsleiter warnen muß. Eine reine, sittliche Umgebung von Kindheit auf, eine gutgeleitete Erziehung, die Pflege in dem Gc- müthe der Jungfrau des religiösen und des moralischen Gefühles, des Schönen, Guten und Heiligen, das Fernehalten alles Gemeinen, alles Unsittlichen, Ueberspannten, die rege Einbildung Erhitzenden und Entflammenden (wozu wohl vor Allem die Romanlektüre zählt) — in einem Wort die Pflege der reinen Weiblichkeit, der weiblichen Tugenden, ist die beste Schutzwehr gegen den dunklen, gefährlichen Abgrund, wovon hier die Rede ist. ^ Man spricht allerdings von verdorbenen Naturen, die sich vom Schlechten un- Widerstehlich angezogen fühlen, dem sie auf's Innigste verwandt seien. Möglich. Doch dieses sind nicht ursprüngliche Naturen wie sie aus der Hand des Schöpfers hervorgehen. Eine lange Verkettung von Ursachen und Wirkungen hat vorher eintreten müssen, bevor solche Naturen möglich werden konnten. Wäre es darum nicht möglich, daß auch der umgekehrte Fall eintreten, und durch die um- gekehrte Reihenfolge der Ursachen und Wirkungen das Gegentheil hervorgebracht werden könnte? Jedenfalls lohnte es sich, den Versuch zu machen, ob die Leiter nach dem Abgrunde nicht wieder dem Himmel zugewendet werden könne, und die unglücklichen Verirrten nicht wieder nach dem reinen Lichte des Himmels zurückzuleiten seien. Dafür aber müßte nicht über dem Eingang zum finstern Schlünde dieses Abgrundes der entsetzliche Spruch stehen: — Ii Laseiii te oçni speranza, voi ch'entrate !« Die harte und mitleidslose Welt müßte nicht diesen armen Opfern ihrer Lüste von vornherein jede Hoffnung aus den Rückweg abschneiden. Denn, freund licher Leser, gutmiithigc Leserin, du darfst versichert sein, daß hundert und hundert von diesen Opfern, durch die bittere Erfahrung belehrt, aus allen Kräften nach der Rückkehr zum reinem Lichte streben würden, wenn ihnen nicht der Rückweg zu demselben durch .... den schauerlichen Ausspruch des obenangefllhrten Epi gramms verrammt, und ihnen nicht so wie so Schmach und Schande, Spott und Hohn, Kälte und Lieblosigkeit entgegengctragen würde. Vor Allen sind e« die Frauen selbst, welche hier so unerbittlich streng urtheilen nnd richten. Doch glaube ja nicht, geneigter Leser, daß hier nur weibliche Tugend, höhere Reinheit und Unschuld, das Richtschwert führen. Nicht doch ! Diese wären wohl eher geneigt zum Vergeben, als zum Verdammen. Die wahre Tugend und Reinheit kennt nicht diesen unversöhnlichen Haß, nicht diese grausame Rachgier wider die Gefallenen. Bei weitem der größte Theil dieser strengen, rücksichtS losen weiblichen Rhadamante find eher alles Andere als tugendhaft und rein. Doch es scheinen — ja das wollen, müssen sie. WaS sollte wohl die böse Welt von ihrer Tugend nnd Reinheit denken, wenn sie nicht streng und unerbittlich wider das Laster ihrer gefallenen Mitschwcstcrn austräten und es laut und rücksichtslos verdammten? Man läßt sich nicht herab, noch lange zu untersuchen, welches die Ursachen des Falles find. Genug daß der Fall wahr ist. Und so bricht hier die Gesellschaft den Stab über ihre eigenen Opfer, und gibt sie hoffnungslos dem ewigen Verderben preis. Und dennoch, wie oft könnten die armen Opfer mildernde Umstände plädiren! Die wenigsten von ihnen sind gefallen ans purer Lust am Schlechten und Bösen. Eine schwache Stunde, Elend und Roth, das Beispiel, welches rings so verlockend lauert, ja sogar die edelste Neigung, das reinste weibliche Gefühl, die Liebe selbst, welche ein schlauer Betrüger zu seinem schlechten Zwecke ausbeutete, kann den Fall der Unglücklichen veranlaßt haben. — „Wer von euch ohne Sünde ist", ruft der reinste und tugendhafteste Mensch, den je die Erde getragen den Pharisäern zu, „der werfe den ersten Stein auf sie". Wie wenig wird von der sich christlich nennenden Welt diese Lehre des Gottmenschen beherzigt und geübt ! Der Abgrund, von dem wir hier handeln, ist tief, unendlich tief, ist bodenlos. Ach! wenn der Weg ans demselben doch nicht von uns selbst von vornherein vcr- rammt wäre! Uns grauset, wenn wir an die schauerliche Tiefe und die gräßliche Nacht denken. — Arme, unglückselige Geschöpfe! die ihr blindlings demselben zuschreitet, ja hinzngedrängt werden, durch die Genußsucht, den Leichtsinn, die Lieblosigkeit derer, die euch noch eher vor demselben warnen und zurückhalten sollten. Wehe diesen, wenn sie weiter nichts vermögen, als euch nach dem Falle, nach der ersten Stufe nach der Tiefe, mit ihrem Fluch zermalmen, und euch die Rückkehr zum Himmel unmöglich machen! Der Herr wird sie richten, wie sie euch gerichtet haben, und Vie Schmach, die sie auf euch gehäuft, die Hoffnungslosigkeit, womit sie euch den Weg der Umkehr versperrt haben, wird über sie selbst kommen. (Forts, folgt.) | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL42 | ARTICLE | P., W. | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Der kalte Verstand, die Vernunft allein ist noch mcht der Prüfstein der höheren Wahrheit. Es liegen noch viele Kräfte in der menschlichen Seele außer dem Verstände, die auch zu ihrem innersten Wesen gehören, und die Träger hö- herer und wahrer Anschauungen sind. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL64 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Siebenter Auftritt. Aebtissin. Schwester Margaretha. Verschiedene Ronnen Die Vorigen | Siebenter Auftritt. Aebtissin. Schwester Margaretha. Verschiedene Ronnen Die Vorigen Nonnen (hereineilend, alle zugleich). Was ist's? — Was gibt's ? — Wer lärmt so im Kloster? Otto. Ein armer Mann, der, wenn wahnsinnig nicht, Doch alle Hoffnung hat, eö bald zu werden. — Hier, nehmt die thenre Last mir eiligst ab Und ruft die Arme doch in's Leben wieder, Die liebreich ihr zur Aeötissin gewählt, Als nach dem Freunde sie euch weinend fragte. (Die Leiche Amalien's der Aebtissin zuschleuderud.l Da, fromme Frau, nehmt eure Aebtissin! An meinem Herzen darf sie nimmer ruh'n: Des Himmelsbraut, — die meine ist sie nicht! Geht, fromme Frauen! berget euren Naub! Mir habt ihr sie vom Herzen weggestohlen! — Aebtissin (mit einem Blick auf die Leiche). Ha! großer Gott! die Arme hat vollendet! Pater ckranz (für sich). Den Teufel auch! — Das Mädchen wird nicht sterben, Bevor die Mitgift sie uns zugebracht! Otto (wild, zur Aebtissin). Was sagst du? — tobt? ! — todt, sagt die Lügnerin! (Ihr die Leiche abnehmend, sie sanft auf eine Bank niederlegend und vor derselben niederknieend.) Amalie! liebes, (heures Mädchen! — höre! Ich bin es! Otto ! dein Geliebter ist's ! Du hörst mich nicht? O dann bist du hinüber! — — Aus deiner Zelle rief dich meine Stimme Zum frühen Grab, du Arme! nur hervor. Gott hat's gewollt: dein Mörder mußt ich sein! — (Beide Hände vor die Stirne pressend.) O Gott! o Gott! es schwindelt mir im Kopf! Wie Feuer zuckt das Blut durch meine Schläfe! O! welche Wohlthat, könnte jetzt ich sterben! Dann schwebt ich frei, ein sel’ger Geist, hinüber Mit der Geliebten in das beßre Land. Amalie! reiner Engel! bitt’ für mich, Daß doch der Tod mich jenseits dir vereine! (Ein heftiger Thränenstrom macht seinem gepreßten Herzen Luft. Laut schluchzend wirft er sich uber die geliebte Leiche hin.) | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sechster Auftritt. | Sechster Auftritt. Amalie (im Nonnengewande, einer Sterbenden gleich hereinwankend). Die Vorigen. Amalie (schwach.) Mein Otto rief! - Da bin ich, theurer Freund! (Auf Otto zuwankend mit erlöschender Stimme.) O! bist du da, die Braut dir abzuholen ?... Ich habe lange - lange hier gewartetl... Nun bist du hier! - - nun - nun ist alles gut! - - (Sie sinkt ihm sterbend in die Arme.) Dtto (dumpf). O Gott im Himmell stärke meinen Kopf! Es reißt der Wahnsinn wild mir am Gehirne. (Laut schreiend.) Zu Hilfe, wer ein Herz im Busen trägt! Amalie darf nicht hier - so jung nicht sterben! (Dumpf.) Doch warum nicht? - Weßwegen soll sie leben? Soll ewig sie die Höllengual erdulden? Nur tief im Grabe ist dem Herzen wohl. Ich gäbe Viel, könnt’ ich jetzt plötzlich sterben. Der Himmel spottet unsers Jammers nur. Pater ranz (für sich). Ei! so vergilt man’s ihm, und spottet wieder. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | vaterland1869 | Sans titre | Viele Erfahrungen, sowohl auf dem geistigen, als auf dem physischen Gebiete sind erfordert, unsere Ueberzengung von einer höheren und allweisen Weltord- nnng zu begründen. Ein Glaube, der nicht auf dieser Ueberzengung beruht, ist gleich den Schriftzügen im Wasser. | Das Vaterland (1869) | 1870-08-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/95bxgf56s/articles/DTL70 | ARTICLE | null | null |