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volksfreund1848
Die bevorstehenden Wahlen.
Die bevorstehenden Wahlen. Dem Volke die Wahl freistellen, sein Vertrauen dem Manne zu geben, den es, zur Vertretung seiner Rechte, für dienlich hält, gehört unstreitig zu den schönsten Thaten, die eine Regierung ausüben kann. Soll diese Wahl aber in ihrer Reinheit bestehen, so dürfen nicht Umtriebe, wie bei den jüngsten Wah- len, sie umschlingen. Sah man ja Männer, die, ihren Standpunkt, ihre Bildung, ihre Ehre verges- send, sich zu den verächtlichsten Gemeinheiten herab- würdigten, unter dem Anstriche von Popularität dem Volke glauben machten, wie sehr es ihnen an sei- nem Wohle gelegen, und doch galt es nur ihrem Ich. - Kaum handelt es sich um die neuen Wahlen, und plötzlich zeigen sich wieder Männer, die das Land in Kreuz und Quer durchstreichen, um dem Volke die Stimmen abzulocken. Sollen sie über ihr Treiben nicht erröthen, wenn nur ein Funke von Ehrgefühl sie noch belebt?! oh, gutherziges Volk! sei auf deiner Hut, laß deine Güte nicht mißbrauchen, die am Ende gar noch als Dummheit erklärt würde, sei in deiner Wahl vor- sichtig, hieran ist Alles gelegen. (Eingesandt.)
Der Volksfreund (1848)
1848-09-13T00:00:00
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volksfreund1848
Geburten.
Geburten. Vom 28. August, Franz Jcanpierre, Eva Brand und Heinrich Befort. - Vom 29. Wilhelm Kerpen und Magdalena Faulicke. - Vom 30. Margaretha Specht. - Bou F1. antharina Elisabeth Steiger und Margaretha Josephine Johann. - Vom 1. Septembek, Celine Haas. - Bom 2. Johann Panly und Andreas Melchior, Edmund Servais. - Vom 5. Johann Peter Richard, und Johann Jesberger. - Vom 6. Maria Ludovina Moth, Peter Holzheumer und Nieolas Ppape. - Vom 7. Abdon Schreiner und Johann Baptist Nitschie. Vom d. Johann Peter Hatto und Maihias Dörmann. Vom 9. Peter Manderscheid und Peter Rebinger.
Der Volksfreund (1848)
1848-09-13T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
*) Bei diesem Einreibe» braucht sich Niemand vor Anstel- lung zu fürchten, weil in diesem Stadium der Kamphcr das Heil-, also auch das Schutzmittel ist.
Der Volksfreund (1848)
1848-09-13T00:00:00
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volksfreund1848
Das Gesetz über Primär-Unterricht.
Das Gesetz über Primär-Unterricht. unter den Gesetzen, die längst vom ganzemLande als fehlerhaft erkannt wurden , befindet sich in vor- derster Reihe daö Gesetz vom 26. Juli 1843, über den Primär-Unterricht. Auch unsere Ständckammer hat die Nothwendig- keit einer Revision dieses Gesetzes anerkannt, und zufolge des Art. 127 unserer Verfassung muß in der kürzesten Frist für diese Revision gesorgt werden. Mit Freude sah daber jeder wahre Volksfreund, Jeder, dem die VolkSerziehung am Herzen liegt, daß der General Verwalter des Innern gleich Hand an dieses große Werk legte und durch sein Rundschreiben vom 28. August den ersten Schritt thun will, um dem allgemeinen Wunsche nachzukommen, und jenes, zwar vor einigen Jahren erst geschaffene, nnd jetzt doch schon veraltete Gesetz durch ein neues, dem Heu- tlgen Standpunkte der Gesellschaft und den Forderun- gen der Zeit angemessenes zu ersetzen. Die Wichtigkeit der Schulfrage zieht die Auf- merksamkeit nicht allein der Regierungen und der Schulmänner , sondern aller Bürger auf sich , die ernsthaft über die jüngsten Ereignisse in Europa nach- denken, die soziale Bewegung der Jetztzeit zu ergrün- den suchen und einen tieferen Blick in die Zukunft werfen. Die Erziehung und der Unterricht des Volkes sind die Grundpfeiler, auf denen das Gebäude ruhen muß, das die heutige, im schnellen Fortschritte begriffene Gesellschaft aufzuführen bemüht ist. Die Volksschule ist die Wcrkstätte, in der diese Grundpfeiler ausgearbeitet werden, aus der sie her- vorgehen. Wer aber vermag diese Werkstätte besser einzurichten, als die Meister im Handwerke selbst? Wer vermag eher die beste Form des Meißels und des Hammers vorzuschreiben, als Diejenigen, die sie schon so lange geführt und gchandhabt haben? Auf diese Fragen gibt es nur eine Antwort, Jeder spricht sie, ohne nachzudenken, aus. Deshalb muß es befremden, daß erwähntes Rundschreiben nur an die Gemeindeverwaltungen gerichtet ist, und nur von diesen ein motivirtes Gutachten über die einzuführen- den Abänderungen fordert. Zwar werden die Communalbehörden namentlich auf die rein administrative und finanzielle Seite des Gesetzes hingewiesen; aöcr grade diese Frage greift so tief in die Schulfrage ein, sie spielt in derselben eine so wichtige Rolle, daß man nicht ein Gutachten darüber abgeben kann, ohne die Frage in ihrer gan- zen Ausdehnung zu umfassen. Es scheint aus diesem Rundschreiben hervorzu- gehen, daß die Gemeinden, wenn nicht ausschließlich, doch thcilweise die Schule unter ihrer Verwaltung haben sollen. Denn wenn dem nicht so wäre, würde der eingeschlagene Weg, um zur Umgestaltung des Schulwesens in unserm Lande zu gelangen, der minder richtige erscheinen. Soll die Volksschule die ihr gestellte große Auf- gäbe lösen, so kann sie es nur, wenn sie Staats- anstatt, Staatseigenthum ist, ohne Einmischung irgend einer fremden Gewalt. Es ist dieses gründlich in einer Reihe von Artikeln im Volksfrcuude dargethan und bewiesen worden, und es wäre überflüssig, hier noch ein Wort darüber zuzusetzen, wer Herr der Schule sein soll. Demnach muß die Revision dcö Gesetzes nicht nur eine Umgestaltung im Innern der Schule, son- der« auch der finanziellen und administrativen Seite natürlich zur Folge haben, und wozu dann noch das Gutachten der Gemeindeverwaltungen ? Vor Allen, man möchte sagen allein fähig, in der Schulfrage ein Gutachten abzugeben, wäre eine aus Lehrern und Schulmännern zusammengesetzte Commission, niit Zuziehung von sachverständigen Mit- gliedern der jetzt noch bestehenden Schulcommission. Die Lehrer eines Kantons hätten sich dann zu versammeln und nach geschehener Berathung einen als Mitglied zu dieser Commission zu delegiren, wie sie dieses in ihrer am 11. Mai in Mersch abgehal- tencn Versammlung als allgemeinen Wunsch aus- sprachen und auch in ihrer Adresse an die National- Versammlung erbaten. Wie wir vernommen, sind die Neglemcnte, die das neue Gesetz über den Mittlern und höbern Un- terricht fordert, von einer Commission von Professoren, unter Mitwirkung des General-Administrators des Innern, ausgearbeitet, oder doch wenigstens berathen worden, nachdem schon vorher sämmtliche Professoren der öffentlichen Lehranstalten ihr Gutachten und Regle- ment-Entwürfe eingereicht hatten. Daß dieser vom General- Verwalter eingeschlagene Weg der allein richtige war, wird Niemand in Abrede stellen. Beim Primär-Unterricht handelt es sich aber nicht nur von einem, ein Gesetz vervollständigenden Regle- mente, sondern vom Gesetze selbst. Und cö ist dieses Gesetz wichtiger, als das über den höhcrn und mittlem Unterricht, welches nur Bestimmungen enthält für einen Theil der Bevölkerung, der einen höhern Grad von Kenntnissen sich aneignen will und kann, und nicht für das gesammte Volk, wie das Gesetz über Primär-Unterricht. Wir haben tüchtige Lehrer im Großherzogthume, die die Schulgesetze mancher Staaten kennen, ergründet und miteinander verglichen haben. Sic sind bei Be- rathung und Ausarbeitung des zu schaffenden Ge- setzes nicht nur nützlich, sondern unentbehrlich. Fach- männer, Spezialitäten werden überall und immer befragt, wenn man sich auf dem Gebiete ihrer be- sondern Kenntnisse bewegen will. Soll man hier von der allgemeinen Regel abweichen? Wir haben zu viel Vertrauen in die weise Ein- ficht des General-Administrators des Innern, um dieses zu befürchten. Was er für den höhern und Mittlern Unterricht als zweckdienlich erkannt, wird er auch dem Primär-Unterrichts-Gesetze zustehen , und man wird nicht über das Prinzip des Volks-Unter- richtes und über die Volkslehrer selbst aburthcilen, ohne wenigstens ihre Apologie aus eigenem Munde gehört zu haben.
Der Volksfreund (1848)
1848-09-13T00:00:00
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https://persist.lu/ark:70795/95w0zrgm5/articles/DTL46
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volksfreund1848
Der Volksfreund (1848) 1848-09-13_01
Der Volksfreund. Äl'snntMknts-Pre'is : f 5 tzrS. vierteljährig in der Hauptstadt, 5 FrS. .^»CtS. für die übrige«, Ortschaften des GroßberzogthumS. Anzeigen werden mit ?v Ttms. per Zeile berechnet. Der Volksfreund erscheint Mittwochs, Freitags und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften »erden franco erbeten. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck v. Franz Schümann in Luremburg. M Ä«. Mittwoch, 13. September ism.
Der Volksfreund (1848)
1848-09-13T00:00:00
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volksfreund1848
Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches.
Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. Durch Königl. Großh. Beschluß vom 23. Aug. 18-18 ist Hr. Johann H ein r. Brandenburger, Schreiber im Bureau eines Advokat- Anwalts zu Luxemburg, zum Gerichtsvollzieher mit dem Wohnsitze zu Grevenmacher, an die Stelle des anderweit berufenen Hrn. Dutrcur, ernannt worden. Durch Königl. Großh. Beschluß vom 23. Aug. ist Herr Peter Constantin Funck in dem bisher nur provisorisch von ihm versehenen Amte als erster Gerichtsschreiber⸗Gehülfe beim Bezirksgerichte zu Luremburg definitiv bestätigt worden. Durch Königl. Großh. Beschluß vom 21. Aug. ist der Herr Mathias Kinckels seines Amtes als Conducteur in der Staats⸗Bauverwaltung entsetzt worden.
Der Volksfreund (1848)
1848-09-13T00:00:00
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https://persist.lu/ark:70795/95w0zrgm5/articles/DTL41
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volksfreund1848
Die asiatische Cholera.
Die asiatische Cholera. C. v. Bönninghausen. Ein Doctor aus Münster, C. v. Bönninghau- sen, veröffentlicht einen Rath über die zu treffenden Maßregeln bei der jetzt um sich greifenden Cholera; wir glauben ihn unfern Lesern mitthcilen zu müssen. Vor der Hand bespricht er den Fall einer plötzlichen Attake: „Bei solchen jählingen Anfällen der Cho- 1er a zeigt sie einen tonisch-krampfhaftcn Charakter. Plötzlich, von Minute zu Minute mehr, sinken alle Kräfte des Erkrankten, so daß er bald nicht nichr stehen, oft nicht mehr aufrecht sitzen kann. Die Mie- neu sind verstört, die Augen eingefallen, das Gesicht bläulicht und eiskalt, und eben so der ganze Körper und die Ertrcmitäten. Hoffnungslose Muthlosigkcit und Angst, wie zum Ersticken, drückt sich in allen seinen Gebcrden aus. Wie betäubt und fühllos wimmert oder schreit er in hohlem, heiserem Tone, ohne über etwas zu klagen. Beim Befragen nennt er gemeinlich ein brennendes Gefühl im Magen und Schlünde und klcmmartigcn Schmerz in den Mus- kein, besonders in den Waden. Beim Berühren der Herzgrube schreit er laut aus. Er ist meistens ohne Durst und ohne llebelkeit, stets noch ohne Erbrechen und ohne Durchfall. Dies ist das erste Stadium dieser mörderischen und schnell tödtcndcn Krankheit, wobei schnelle Hülfe nöthig ist, wenn nicht der Kranke darin unter- liegen oder die Krankheit in das zweite Stadium übergehen soll, wo dann die Hülfe weit schwieriger und unsicherer ist. Wenn da, oft mitten in der Nacht, erst zum Arzte geschickt und dann aus der Apotheke die Arznei geholt werden muß, so ist ge- mcinlich der günstige Zeitpunkt zum Heilen längst vorüber. Daher ist es dringend nothwcndig, das Heilmittel — Kampher-Spiritns (Spiritus cam- plioratus, aus einem Theile Kamphcr und 12 Thci, lcn Weingeist bestehend, wie es in allen Apotheken vorräthig ist) — nicht nur im Hause, sondern auch so zur Hand stehen zu haben, daß es jeder Stunde, bei Tag und Nacht, sogleich zu finden ist. Von diesem Kamphergeiste gibt man dem Kranken alle 3, 1, längstens alle 5 Mi- nuten einen Tropfen auf einem Stückchen weißen Zucker oder in einem Löffel mit Wasser und fährt damit fort, bis die Beschwerden nachlassen, wo man dann in langen Zwischenräumen eingibt und, sobald Schlaf eintritt, ganz damit aufhört. Ist der Mund durch Kinnbacken-Krampf verschlossen, und der Kranke zum Einnehmen unfähig, so wird der Kampfer-Spi- ritus mittelst der Hand *) in die Haut der Arme, der Brust und der Beine eingerieben, auch allen- falls ein Klystier von V2 Pfund Wasser und zwei Thcelöffeln voll Kampfer-Spirituö beigebracht, auch auf einem heißen Bleche etwas Kampfer verdunstet, damit auf solche Weise dieses Mittel, auch ohne solches einzunehmen, seine Wirkung thun könne. Je schneller man dies Alles sogleich beim Anfange der Entstehung jener oben erwähnten Krankheitszeichen ausführt, um desto schneller und gewisser geneset der Kranke, oft in einem Paar Stunden; er bekommt wieder Wärme, Kräfte, Besinnung, Ruhe, Schlaf uiib ist gerettet. — Daß jedes Haus- oder Arznei-Mittel daneben vermieden werden müsse, versteht sich von selbst, so wie daß der Kampher nicht über das Ziel hiilaus gebraucht, also gemißbraucht werden darf. Sobald der Kranke aus dem ersten Stadium in das zweite übergegangen ist und die Sache nun schon mißlicher aussieht, darf die Behandlung nicht mehr den Händen des Laien anvertraut bleiben, weil dann nach den Umständen und Zeichen mehrere Mit- tel zur Wahl kommen, worunter das rechte zu tref- sen nur derjenige im Stande sein kann, welcher mit den eigenthümlichcn, reinen Wirkungen eines jeden derselben auf den menschlichen Geist und Körper vollkommen bekannt ist. In diesem Falle also Müs- sen die Angehörigen ohne Verzug den' Beistand ei- nes kundigen Arztes anrufen. Dasselbe gilt von der oft zu Zeiten der grassi- renden Cholera vorhandenen Eh vier ine, welche, sich selbst überlassen oder unrichtig behandelt, oft in wahre, bösartige Cholera übergeht, sowie von den nervösen Fiebern, worein zuweilen die Cholera übergeht und die oft ebenfalls einen bösartigen Cha- rotier haben und eine um so umsichtigere BeHand- lung erheischen, als die Kräfte dann gemeinlich sehr erschöpt sind. Das Schutzmittel gegen die Cholera, wel- ches nur dasselbe sein kann, welches im Stande ist, die vollständig ausgebildete Krankheit, nicht bloß das erste Stadium derselben, zu heilen, ist nicht eher mit Sicherheit zu bestimmen, als bis die Zeichen der gegenwärtigen Epidemie klar vorliegen. Sobald ich jene erhalten, werde ich darüber hoffentlich fernere Mitteilung zu machen im Stande sein, wenn nicht eine geschicktere und kundigere Feder mir darin zu- vorkommt. " Münster, den 29. August 1818.
Der Volksfreund (1848)
1848-09-13T00:00:00
newspaper
https://persist.lu/ark:70795/95w0zrgm5/articles/DTL43
SECTION
Bönninghausen, C. v.
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volksfreund1848
Beschluss,
Beschluss, betreffend die Ernennung einer Conmission zum Zwecke der Fortsetzung der begonnenen Nachforschungen hinsichtlich der Cataster Abschätzungen. Luxemburg, am 28. August 1848. In Erwägung, daß in der am 25. d. M. Statt gehabten Conferenz über das Cataster die Versamm⸗ ! lung den Wunsch ausgesprochen hat, daß ich eine Commission von 5 Mitgliedern ernenne zum Zwecke der Fortsetzung der begonnenen Nachforschungen in Betreff der Cataster-Abschätzungen, und um „die Gründe aufzusuchen, welche die Landstände „veranlassen sollen, der Session von 1819 das de- „finitive Votum über die Cataster-Ausgleichung vor- „zulegen, und nöthigcn Falles, vorzuschlagen, daß „vorläufige Aendcrungen in den Cataster-Abschätzungen „der Weinbesitzungen, der Lohheckcn und der Wiesen „gemacht werten. Die Commission hat diese Am- „dcrungcn anzugeben, und nach Beendigung ihrer „Arbeit eine zweite Versammlung zu veranlassen." — (Worte, in welchen die Aufgabe der Commission von der Confercnz abgefaßt worden ist.) Beschließe icb was folgt : Art. 1. Zur Bildung der fraglichen Commission von fünf Mitgliedern werden ernannt : 1. Hr. Norbert Metz, Bürgermeister derGe- meinte Cich, und Abgeordneter des Cantons Lurent- bürg für die Confercnz vom 25. August. Im Verhinderungsfälle soll Hr. Metz durch Hrn. Heitert, von Eich, vormaliges Mitglied der Land- stände, oder durch Hrn. Metzler, Bürgermeister der Gemeinde Hollerich, vertreten werden. 2. Hr. Du pair, Bürgermeister der Gemeinde Frisingen, Abgeordneter des Cantons Esch an der Alzctte. Im Verhinderungsfälle wird derselbe durch Hrn. de Premorel, Rentirer und Gewerbtreibender zu Differdingen, oder durch Hrn. Klein, Notar zu Junglinster, und Abgeordneten des Canions Grevenmacher, vertreten. 3. Hr. Lefort, Bürgermeister der Stadt Echternach, Abgeordneter des Cantons Echternach. Derselbe wird im Verhinderungsfalle durch Hrn. Berns, Bürgermeister der Gemeinde Feulen, Abgeordneten des Cantons Diekirch, oder durch Hrn. Ritter, Notar zu Grevenmacher, vertreten. 4. Hr. Augustin, Friedensrichter zu Remich, Abgeordneter des Cantons Remich. Im Verhinderungsfalle wird derselbe durch Hrn. Mathias Wellenstein, früheren Obergerichtsrath, zu Dreiborn, oder durch Hrn. Macher, Bürgermeister der Stadt Remich, vertreten. 5. Hr. Krack, Bürgermeister der Gemeinde Heiderscheid, Abgeordneter des Cantons Wiltz. Derselbe wird im Verhinderungsfalle durch Hrn. Mathieu, ersten Schöfen der Stadt Wiltz, oder durch Hrn. Conzemins, Schöffen der Gemeinde Bögen, vormaliges Mitglied der Landstände, vertreten. Art. 2. Hr. Metz wird zum Präsident der Commission ernannt. Er wird ersucht, sich mit den andern Mitgliedern, oder eintretenden Falles mit den andern Cantonal⸗Abgeordneten, welche nicht an der Commission Theil nehmen konnten, in Verbindung zu setzen. Art. 3. Die verschiedenen Beamten des Catasters, ver directe» Steuern und respective der Einregistri- rung werden ersucht, den Mitgliedern der Commission alle Nachweisungen zu liefern, welche dieselben im Interesse ihrer Aufgabe angemessen begehren können. Der General-Administrator der Finanzen, Ulveling.
Der Volksfreund (1848)
1848-09-13T00:00:00
newspaper
https://persist.lu/ark:70795/95w0zrgm5/articles/DTL42
ARTICLE
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volksfreund1848
Sans titre
D er Hi. Jugcndbildncr von der Alzctt im „Luremburger Wort." Ein gewisser Herr, der sich den prunkvollen Titel eines Jugendbildners beilegt, macht in der Nr. 99 des „Luremburger Wortes" dem Publikum bekannt, daß er an dem Liedchcn „engSerenad" Anstoß gefunden hat, und schlägt mit allen vieren nach der Rédaction des „Volksfreundcs" aus ob der Ilnver« schämthcit ein solches Gedicht, eine schmutzige Serenade eingerückt zu haben. In seinem heiligen Zorne, in seiner gekränkten Unschuld stößt er in die Posaune mit dem entsetzlichen Schreie: Welch eine unsittliche anstößige Sprache! und benutzt diese Gelegenheit um eines gewissen Deputirten Kraftausdruck in der Kammer „die Buben jdes Volksfreundcs" zu wieocrholen. Bitte sehr um Verzeihung, Herr Jugendbildner, daß ihr keusches Ohr Anstoß gefunden, wo andere Leute nur Spaß sehen, es ist veimuthlich ihre eigne Schuld; es sieht vielleicht in ihrem Herzen nicht so ganz unschuldig aus. Jedenfalls hätten Sie besser gethan, dem Publikum ihr Aergerniß zu verbergen, denn sie gestehen dadurch, daß, sie den „Volksfreund" lesen, und hanteln gegen einen durch die Pädagogen des „Lur. Wortes" aufgestellten Grundsatz, indem dieses Lesen einem Jugcndbildncr nicht zu verzeihen ist. Das Wort wird ihnen mit Recht sagen: „Sic sind ein schlechter Jugendbildner; hätten Sie ihre Nase aus rem „Volksfreund" gelassen, Sic hätten die Serenade nicht gesehen. Die Wahl, die Sie ge- macht haben, indem Sie dem „Lur. Wort" Ihre hübsche, rührende Jercmiadc über die Verderblichkcit der Sitten zum Veröffentlichen zuschickten, war sehr wohl getroffen; man kann derselben nur beistimmen: das „Lur. Wort" hat nie unpassende, Aergerniß und Eckel erregende, unästhetische, unverschämte, tölpelhafte Artikel, uein, man lese nur in der Nr. 87. 2. Seite, 3. Spalte, die 3 letzten Zeilen des ersten Abschnittes, und alle die tausend Liebenswürdigkeiten, worin eS seinem heiligen Zorne Luft macht, und man gewinnt die Ueberzeugung, daß diese von allen Zeitungen dahier, eö im Eomplimentenmachcn, in den feinen Redensarten, in den petit-maître Phrasen, in den Höflichkeits-Ausdrücken am weitesten gebracht bat, und nie ein Wort sagt, ras nicht von dem Parfüm der Hofatmosphäre dufte. Wir werden dasselbe vuch dafür stets anempfehlen. Um nun aber eigentlich auf die Scrcnad zurück- zukommen, so muß man sagen, Herr Bildner, daß Sei das luremburgische Dialcct entweder gar nicht verstehen, oder in dem Liedchen etwas herausgcgrü- bclt haben, was nicht darin liegt; im ersten Falle müssen Sie kein Lurcmburger sein, der alsdann besser thäte, sich nicht anzumassen über etwas zu urtheilen, was er nicht vei steht; im zweiten Falle, und der scheint der wahre, ist es nicht sehr schmeichel- Haft für Sie; bedenken Sie doch, für einen Jugend- bildner, so sündhafte Gedanken zu bekommen bei einem einfachen VolkSlicdchcn; es ist wahrhaftig ein Glück, daß die Musik nickt dabei ist, die klingt erst recht unsittlich und ärgerlich. Die s ch m u tz- ige Serenade! hätten wir uns recht besonnen, wir hätten Ihnen dieselbe zum Auswaschen geschickt, Sie sind ja von der Alzctt. Ucbrigens scheinen Ihre Ohren von einer ungewöhnlichen Länge zu sein, da Sie so leicht überall damit anstoßen; wir rathen Ihnen, rcck)t fleißig das „Lur. Wort ! allein zu lesen; Sie werden dann sicherlich mit den Ohren so oft anrennen, daß dieselben zuletzt eine ordentliche Dimension erhalten, und Sie siä) bei den andern Leuten blicken lassen können, ohne daß diese an Ihren Ohren Anstoß finden werden. Bleiben Sie recht wohl, und wenn Sie wieder einen Artikel schreiben, so setzen Sic gefälligst ihren wahren Namen darunter, der sich aus obigem leicht ableiten läßt, und keine Lüge, denn das klingt schlecht mit dem Titel „für Wahrheit und Recht." Ein Anderer als ein Jugendbilrner.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
newspaper
https://persist.lu/ark:70795/95wgswm54/articles/DTL49
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volksfreund1848
Sans titre
Nous avons reçu de la part de Mr. le percepteur des postes de Wiltz une longue lettre en réponse à l'article daté de Doncols et inséré au Numéro 90 de noire journal. C'est à tort qu'il s'est cru personnellement accusé; il ne s'est agi, et ne s'agit encore que de l'irrégularité de distribution qui résulte, d'après le dire même de Mr. le percepteur, de la mauvaise organisation de la poste rurale. C'est ainsi que la poste de Dickirch arrive à Wiltz à 10 h. du matin, tandis que le piéton rural part à G h. du matin pour sa tournée. (!) Les lettres et les journaux attendent donc 20 heures, ou, si la chance est contre eux, — car le piéton ne fait la même tournée que de 2 jours en 2 jours — ils restent 44 heures au bureau, avant d'être distribués, peut-être à une lieue de distance de ce bureau. Peut-on appeler cela une organisation? Et qu'on ne croie pas que ce soit là une exception, loin delà; c'est le cas général. Aussi nous maintiendrons jusqu'à réforme complète les plaintes que nous avons publiées jusqu'ici et nous continuerons à publier toutes [celles qui nous parviendront. Nous ne demandons pas que les employés outrepassent leurs devoirs, mais nous demandons une réforme complète de la poste rurale. (La Rédaction.)
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
newspaper
https://persist.lu/ark:70795/95wgswm54/articles/DTL48
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volksfreund1848
Deutschland. Deutsche Nationalversammlung.
Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 4. Decbr., 11 Uhr. In der Heu- tigcn 128. Sitzung der verfassunggebenden Reichs- Versammlung (unter dem Vorsitze des Präsidenten v. Gagein) wurde die Präsidentenwahl vorgenom- men, welche mit 313 unter 415 Stimmen wieder- holt auf Hr. v. G a g e r n fiel. Simon von Königsberg wurde mit 275 unter 445 Stimmen als Vicepräsirenl gewählt. — Zum 2. Vicepräfidcnten wurde Bescler auS Schleswig mit 210 unter 425 Stimmen gewählt. Präsident v. Gagern sprach nach Verkündigung der Wahl folgende Worte: „Meine Herren! Den neuesten Beweis Ihres Zutrauens kann ick) nur im- mer mit erneutem Danke erkennen. Mein Pflicht- gefühl ist stets dasselbe, gesteigert durch den Ge- danken, daß wir dem Ziel, das uns gesteckt ist, im- mcr näher rücken. Gestärkt durd) diesen Gedanken, werde ich Alles aufbieten, damit wir dieses Ziel baldmöglichst erreichen." Die Tagesordnung führt sodann zur Bcrathung des BersassungsabschniticS „Der Reichstag", und zwar zuerst des Art. 1. §. 1 : „Ter Reichstag besteht aus zwei Häusern; dem StaatenhauS und dem Volkshaus." Bei der allgemeinen Debatte bcthci- ligten sich die Abg. Nauwerk, Teil kämpf, v. Watzdorf und Jahn, bei der speciellcn Debatte Freude ntheil, Bally und der Berichterstatter Dahlmann. Die Abstimmung ergab, daß derAn- trag von Vogt und Konsorten (mit welchen sich auch M. Mohl vereinigte): „Ter Reichstag besteht aus den in einem einzigen Hause vereinigten Abg. deutschen Volks" mit 331 gegen 95 verworfen und der Art. I. §. 1 nach den obigen Anträgen des Ver- fassungsaussd)usses angenommen wurde. Bei Art. II. S. 2 : „Das Staatenhaus wird gebildet aus den Vertretern der deutschen Staaten" wurde zuerst die Berathung über den Bericht des Abg. Bescler für den Verfassungsausschuß in Betreff der Mediatisi- rungsfrage eröffnet. Außer dem Majoritäts- und jwei Minoriiätsantrâgcn liegen noch Anträge von Löw von Magdeburg, Förster, Riesser und Schüler von Jena vor. Es sind 22 Redner ein- geschrieben, unter welchen zuerst M ö Hing das Wort erhielt. Berlin, 1. Decbr. Gegen die Mitglieder der Linken sind in den letzten beiden Tagen wieder die gröbsten Rohheiten verübt worden. Man hat vorgestern das Seeretariat unter den Linden mit Soldaten umstellt und die dort vorbandenen Druckschriften weggenommen und gestern den Saal des Hotel Mylius versiegelt. - Nach dieser Seite hin ist also die Barbarei bereits auf die Spitze getrieben. Aus mehreren Aeußerungen der höheren Offiziere erhellt sodann, daß man beabsichtigt, das Associationsrecht völlig aufzuheben. Dabei hütet man sich jedoch, dem größeren Publicum zu Nabe zu treten. Man entschuldigt sich auf das Höflichste, und erklärt fortwährend, es sei ja nur auf kurze Zeit. Die „Zeitungshalle“ und die „Reform“ werden schwerlich wicder erscheinen dürfen. Auf diese Weise wird aber offenbar ihre ganze Eristenz untergraben, denn wenn sie am 1. Januar nicht erscheinen können, sind ihre Abonnenten genöthigt, sich andern Zeitungen zuzuwenden. Das ist natürlich die Absicht der Regierung. Sie will die Presse auf bequeme, nicht gar zu auffallende Weise morden. Vom 2. Es wird hohe Zeit, daß die Posse zu Ende geht. Die Regierung, d. h. der Hof „ron Gottes Gnaden“, die Junkerei und das Beamtenthum, stehen auf dem Punkte, die alte Wirthschast wiederherzustellen, und die Märzschwäche durch November⸗ und Decemberstärke auszutilgen. Die da glaubten, das stehende Heer sei schon so weit democratisirt, daß das alte Regime keine Stütze mehr an ihm sinde, haben sich großentheils getäuscht. Auf einige Zeit, vielleicht Monate lang, ist dieser patriarchalischen Despotenwirthschaft der Erfolg verbürgt. Gegen den Belagerungszustand, das Standrecht und die Kartätsche ist noch kein Mittel vorhanden. Der letzte Schritt bleibt noch zu thun, die Volksvertretung ist zu beseitigen, oder auf den Vereinigten⸗ Landtags⸗Standpunft zu reduciren. Vom 2. Die hier zurückgebliebene Majorität der National⸗Versammlung hat in einer geheimen Sitzung vom 27. Novemher, dem Tage, wo die Sitzungen in Brandenburg beginnen sollten, eine Proclamation an ihre „Mitbürger“ erlassen, worin sie ihre Handlungsweise rechtfertigt. Sie sagen u. A.: „Cs war „Euch nicht zu tbun um ein leeres Constitutions„Schema, neben welchem die alte Willkür, die alle „Pulse des Volkslebens hemmenden alten Werkzeuge „der Adels⸗, Beamten⸗ und Militär⸗Herrschaft in „voller Tbätigkeit hätten bleiben können. Ihr ver„langtet eine neue Begründung, nicht nur in dem „eigentlichen politischen System, sondern auch im „Gemeinde⸗, Verwaltungs⸗, Gerichts⸗ und Militär„wesen. In diesem Sinne hat die Nationalversamm„lung ihre Aufgabe erfaßt und sich mit Ernst und „Ausdauer ihrer Lösung gewidmet, mehr gehemmt „als gefördert durch die drei rasch aufeinander fol„genden Ministerien..... Klar mußte es allen Pri„vilegirten, allen Büreaufraten, allen Herrendienern, „allen Anhängern des alten Militär⸗ und Polizei„Staates werden, daß es mit dieser Versammlung „nicht möglich sei, neben dem Scheinbilde des Con„stitutionalismus, die alte Willkürherrschaft fortzu„setzen, das Volk wicder um die Früchte der Revo„lution zu bringen. Daher verdächtigten sie auf jede „Weise die Nationalversammlung, beschuldigten sie „der Unthätigkeit, erhoben das Geschrei nach der bloßen, „hohlen Constitutionsform, beuteten die politische Un„reife, die Furcht des Bürgers vor dem Proletarier, „diese in Deutschland ganz unbegründete Furcht, aus „benutzten einzelne Gesetz⸗Ueberschreitungen, um ver„möge der widergesetzlichen Erfindung des Belagerungs„zustandes im tiefsten Frieden, ein Werkzeug vorzu„bereiten zur Unterdrückung der blutig errungenen „Freiheiten, der Presse, des Vereinigungsrechts. Zur „Täuschung der Provinzen deutete man die in Zeiten „der Aufregung unvermeidlichen, vereinzelten Ercesse „dahin, die Versammlung sei terrorisirt...... Als nun „die Versammlung auch in der Berathung der Grund„rechte den entschiedenen Willen zeigte, die Früchte „der Revolution zur Geltung zu bringen, als sie die „Hand an die Feudalrechte legte, Adel, Titel und „Orden anfhob, als sie sich des unterdrückten Wiens .annahm, da schien eö der Réaction die höchste Zeit „zu sein, durch Beseitigung dieser Versammlung dem »Volke die Hoffnungen zu nichte zu machen, deren „Erfüllung nach wenigen Monaten bevorstand. Da „trat die Soldatengewalt unverhüllt auf in dem Mi- „nistcrium Brandenburg Jede Auflösung „dieser Versammlung ist ungesetzlich und da- „her rechtlich wirkungslos. Feierlich pro- „tcstirt die Nationalversammlung gegen alle „Acte der Regie r u n g , welche durch die »außerordentlichen Militäranstaltcn wöchentlich Millionen deö Staatsvermögens vcr- „geudct, lediglich zur Knechtung derNation. „Feierlich erklärt dieselbe, daß die Regie- »rung, ganz abgesehen von der bereits be- »schlossenen Steucrverwei gerung, vom t. Ja- „nuar 1849 ab, über keinen Pfennig vcr- „fügen darf, da wir das Budget noch nicht „bewilligt haben.".... Diese Protestation ist von 170 Abgeordneten von der linken Seite unterzeichnet. Durch militärische Besetzung des Büreau der Ratio- nalversammlung und rcr Privatwohnung des Sc- cretärs Hildenhagen , welcher die Sammlung der Unterschriften im Auftrag hatte, ist die weitere Ein- Zeichnung der in Berlin anwesenden Deputaten verbluten worden. Ter Druck dieser Proclamation ist durch die militärische Besetzung mehrerer hiesigen Druckereien bis gestern verzögert worden , und wird diese Proclamation jetzt von den Abgeordneten an ihre Wahlkreise versendet. — Die Zahl der Dcnunciationen , unter denen sich viele anonyme befinden, wächst mit jcrem Tage mehr. Verschiedenartiglcit der politischen Ansichten ist meist das Motiv der Tenuncianten. Es sind natürlich nur politische Verbrechen und unter diesen zumeist MajestätSbcleidigungen, welche zur Anzeige kommen. — Am heutigen Tage empfingen wir wieder eine neue Gattung Soldaten: ein Bataillon der gefürch- toten pommcr'schen Garde-Landwehr. General Wran- gel, der Prinz von Preußen und sein Sohn ritten ihren treuen Mannen entgegen und führten sie mit klingendem Spiel in die Stadt. Dazu ging etwa eine Compagnie der schon vorhandenen Garnison mit Pickelhauben und Seitengewehren neben ihren Ka- mcradcn her, da sie sich aber mit ihnen nur sehr spärlich vermischten, und die Soldaten hier, wegen des revolutionären Contagiums, nur in sehr geringer Anzahl aus ihren Quartieren gelassen werden, so war der Verdacht natürlich, daß dieser kanicrad- und lands- niannschastliche Empfang par ordre (lu mufti Wrangel commancirt sei. Darauf hat der Prinz von Preußen die in das Museum eingepferchten Soldaten, vielleicht auch noch andere Localien besucht, und wer wissen will, zu welchem Zwecke und in welcher Art, rcr kann eine beliebige Geschichte der französischen Revolution von 1789 aufschlagen. Zugleich bemerkte man am ehemaligen Nationaleigcnthum die so lange schamhaft herabgelassenen Roulcaur ausgeschlagen, und auf den Abend wird im Qpcrnhausc (das Schauspielhaus ist noch immer Knotenpunkt) gegeben: die Royalisten, von Raupach, neu einstudirt, und auf allerhöchstes Begehren die Markctcndc in und der Postillon, ein militärisches Divertissement. Vom 3. Gestern fand eine Privatberathung sämmt- licher Lppositionömitglietcr der Nationalversammlung, mit Ausnahme von ungefähr vierzig Mitgliedern der äußersten hinken , in Brandenburg statt. Man kam dahin llberem, in der nächsten am Donnerstag stattfindenden Sitzung zu erscheinen und sich der von der Rechten beabsichtigten Präsidentenwahl nicht zu widersetzen, da man jedenfalls die Majorität für die Wahl llnruh's zum Präsidenten sich gesichert hat. Tic Zahl dieser vereinigten Qppositioiiömitgliedcr ist bereits auf 100 gestiegen. — Von den Mitgliedern der äußersten Hinken sind bereits viele nach ihrer Hei- inath gereist, um den Willen ihrer Wähler zu ver- nehmen. Die Hiergebliebenen , unter Leitung der Herren D'Ester, Walrcck und Jacoby, werten keines- falls nach Brandenburg gehen und nehmen auch an Wn WriVnthrrrtthimrtpn der nndmi glieder ferner keinen Theil. — Da die Mitglieder der ehemaligen Rechten, welche bisher die Majorität im Brandenburger Dom hatten, fürchten, diese am nächsten Donnerstag zu verlieren, so sehen dieselben ihr Heil nur noch in einer Auflösung der National- Versammlung, welche sie herbeizuführen suchen werden. Ein Soldat erzählt uns, daß sein Regiment vom Obersten den Befehl erhalten hat, jeden Democratcn. der irgend einen von ihnen durch Redensarten auf- wiegeln wolle, sogleich festnehmen und an den Obersten abzuliefern; wer einen solchen Démocrate» abliefert, erhält „fünf Thaler" Belohnung vom Obersten. Der Erzähler fügte jedoch hinzu, daß diese Belohnung noch von Niemanden verdient worden sei. — Uno wer gibt diesen Herren Obersten das Geld? Der König von Gottes Gnaden etwa aus seiner Tasche? — Zur Aufklärung über die Vorgänge beini Schau- spielhause am Abend des 31. Octobre verdient erwähnt zu werden, daß die Bürgcrwehr zwei Herren verhaf- tele, welche an die Tumultuantcn uno Fackelträger Geld verlheilten. Der eine derselben war ein Guts- bescher aus Mecklenburg, der andere rcr Hauslehrer einer hiesigen Aristocratcnfainilie. lieber Beide schwebt jetzt die Untersuchung beim Criminalgcricht, und ist bereits die Bürgcrwchrabtheilung, welche sie zur Haft brachte, über den Vorfall vernommen. Dan zig, 27. Nov. Es reiste heute ein Divi- sionsaudileur von hier ab, der der Untersuchung ge- gen mehre in Pillau verhaftete Offiziere, die sich bei dcmoeratischen Adressen betheiligl haben sollen, bc- austragt worden ist.*) (Danz. Z.) Bonn, 30. Nov. Tic ungeheuere Aufregung, von der ich neulich berichtet, hat sich gelegt, nun muß aber unsere sonst so ruhige Stadt den Druck der Säbelherrschaft fühlen. Es besteht hier ein fac- listher Belagerungszustand, welcher durch nichts an- dcres, als durch die reactionäre Gesinnung und feige Wortbrüchigkcit der Behörden und des Bürgcrwehr- Commanro'o herbeigerufen worden ist. Die Thore sind militärisch besetzt. Placate werden durch Mili- tärpikcts abgerissen; die Bürgcrwehr ist — Dank der Feigheit ihrer Führer — suSpcnoirt und, um die Willkür bis zur Spitze zutreiben, die Ablieferung der Gewehre befohlen, um, wie unser Obcrbür- germeister versichert, zu sorgen (hörtl), daß sie bei der Reorganisation ja in die rechten Händen kom- menl! Ohne schriftlichen Befehl werden Bür- gerhäuser von oben bis unten durchstöbert, selbst Zcr- störungcn dabei vorgenommen; Studenten werden verhaftet, die mit Rappicrcn und Säbeln auf den Fechlboren gingen, und so geht es weiter. Neben dreien llnc[C|Ctzlichfcitm läßt sich das Militär auch grobe Erccssc zu Schulden kommen.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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Zu Olimszciten las ick) die Fabeln Phaedri, Aesopi et Gellerti und mitunter eine, betitelt: Der Achselträger. Ter Inhalt derselben ist folgender: Einst führten die vierfüßigen Tbiere und die Vögel Krieg gegeneinander und die Fledermaus schlug sich jedesmal zur Seile der siegenden Partei, indem sie sagte, sobald sie sah, daß der Sieg sich auf die Seite der Vögel wendete: Ick bin auch ein Vogel, ich habe auch Flügel und ich kann auch fliegen. 'Sobald sie aber sah, daß der Sieg sich auf dtc Seite der vierfüßigen Thiere wendete,' zog sie ihre Flügel zu- sammen, kroch auf ihren vier Füßen und behauptete: ich bin auch ein vierfüßigcs Thier; ick) habe auch vier Füße und gebe darauf. Gibt es in Lurcmburg auch Fledermäuse?
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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Die geehrten Herren, welche für lau- fendes .Quartal dcS Volksfrenndes noch Abonnements- oder Annoncen- Gelder zu entrichten haben, werden hiermit höflichst ersucht, dieselben gefälligst so- bald als möglich an das Bureau der Medaction einsenden zu wollen.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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Politische Uebersicht.
Politische Uebersicht.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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Sans titre
* Les derniers numéros de ce journal donnent J'annonce de la publication depuis si longtems attendue, de la carie et du tableau des distances du Grand-Duché, rédigés par M. Simonis, ancien ingénieur du cadastre.- Ce travail a le mérite d'avoir élé fait d'après les documens officiels du cadastre; il est donc exact. La même annonce porte que le tableau et la carte ont été approuvés par disposition royale grand-ducale, sous la date du 21 avril 1848, contresignée Wurlh-Paquet. Il se présente ici deux questions: l'approbation grand-ducale, seule, sans autre disposition légale publiée dans le mémorial, rend-elle le travail do M. Simonis officiel, et partant en ordonne-t-elle l'application par la chambre des comptes; ou bien cette approbation est-elle une nouvelle baliverne de libraire et d'auteur, s'étayant sur une signature royale donnée sinon par complaisance, du moins sans valeur? L'une et l'autre do ces questions sont faciles à résoudre par M. l'administrateur-général des finances, et nous le convions à ce faire tout de suite, afin de faire cesser une bonne fois les conflits qui depuis si longtems existent entre la chambre des comptes cl les particuliers dans l'application du sot tableau qu'elle consulte, tableau où Kersbach est plus loin de Luxembourg quo Mersch, où le Crispinusberg est plus loin que le château de Dommeldange, Eicb, le Kirchberg, le Lampersberg, la Mudenbach, le Neudorf, etc. — Si je voulais alonger cet article, je citerais 100 et plus d'anomalies de ce genre, et cependant ces distances sont officiellement admises. M. l'administrateur-général des finances sait •aussi combien les Etats du pays ont insisté dans leurs dernières sessions pour voir régulariser cet objet, alors que pendant 4 à 5 ans le gouvernement n'a pas voulu mordre au tableau et à la carte Simonis. D'un autre côté, une autre difficulté se présente pour la détermination de la lieue du pays. Tantôt elle mesure 5 kilom., tantôt on ajoute 555 mètres pour la lieue luxembourgeoise (5,555 mètres.) 11 faudrait encore, par une simple déclaration administrative, fixer ce chiffre, et l'arrêter à la distance métrique de 5 kilom. Plusieurs dispositions législatives, parlent de lieues parcourues, d'autres de kilomètres ; pourquoi ne pas établir la commune mesure ? Il serait si facile de le faire, et alors toute contestation cesserait. Nous convions encore l'administration générale de publier bientôt celte disposition, car elle est bien nécessaire afin d'éviter désormais des conflits, suscités jusqu'ici mal à propos et tous les jours par une chambre des comptes qui ne sait se tenir qu'à la lettre, celte lettre serait-elle une faute d'impression, témoin entr'autres exemples: Le tarif du 18 juin 1811 porte que: ..Le médecin obligé de séjourner dans la tille où se fait l'instruction d'une affaire, a droit à une indemnité de 2 1rs. pour chaque jour de séjour forcé." Or quand cette instruction se fait dans un village (nous n'avons pas de villes dans notre Grand-Duché,) le médecin requis, qui y met toujours du sien, n'a droit à aucune indemnité de séjour (2 fis. par 24 heures dit le tarif!!) dût-il rester éloigné de chez lui et de sa clientèle pendant une année entière, parce que, dit la chambre des comptes, l'instruction a été faite dans im village, non dans une ville. Si Messieurs de la chambre des comptes veulent des explications plus catégoriques sur ce chapitre, on les convie de revoir leurs archives de 1845, entr'autres l'affaire Millier de Remich, tentative d'assinat et vol de grand chemin, qui a forcé le médecin légiste à séjourner pendant 5 jours hors de chez lui; cependant la chambre des comptes lui a voulu rayer l'indemnité de 10 1rs. qui lui aurait été allouée par le tarif, si l'instruction avait eu lieu dans une ville, tandis qu'elles n'a été faite qu'à Remich, Oetrange et Pleitringerhof, et le médecin, outre la perte que ce long séjour forcé lui a occasionnée dans sa clientèle, a ajouté 50 1rs. au salaire que la bénigne chambre ne lui a alloué, qu'après plusieurs réclamations. Quand donc, pour le dire en passant, aurons- nous à la chambre des comptes de notre pauvre petit pays, des hommes qui sauront leur alphabet d'entendement? La crainte que nous n'en ayons de longtems encore, a donné lieu à cet article.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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volksfreund1848
Miscellen. Welche Gefahren bedrohen den Acker- bau u. die Landwirthschaft. (Schluss. Siehe Nr. 91.)
Miscellen. Welche Gefahren bedrohen den Acker- bau u. die Landwirthschaft. (Schluss. Siehe Nr. 91.) Tie vorhin beschriebenen industriellen Unternehmungen dauern eine kürzere oder längere Reihe von Jahren, dann werden sie gelegentlich von wohlfci- lern Capitalicn, billigeren Anlagen und geschickteren Mitbewerbern derselben Arbeit überflügelt, oder von einer der in der modernen Welt so häufig wieder- kehrenden Handelskrisen urplötzlich hcinigesucht, und so ins Stocken, wenn nicht gar zu ihrem Untergänge gebracht. Wer versorgt dann die brodlos gcworde- neu Arbeiter, die in dumpfen Fabrikstuben für die Feldarbeit untauglich geworden sind? Wiederum fast ausschließlich die ackerbautreibende Bevölkerung, die Landgemeinden. Man wird uns hier fragen , ob wir denn jedes größere industrielle oder Fabrikuntcrnehmen schlecht- hin alö gemcinschädlich verdammen und daher ihrem Auskommen jedes mögliche Hinderniß in een Weg legen wollen? Wir antworten, daß wir von nichts weiter, alö von einer solchen Absicht entfernt sind. Wir begrüßen jede nationale Thätigkeit, die aus ei- gcner Kraft entsteht, auf cigei en Füßen stehen und gehen kann, als eine heilsame, dem Gemeindcwohle des Landes cntspricßliche, weil sie auf naturgemäße Weise, ohne gefährliche und plötzliche Uebcrgänge und Sprünge, die Quellen der Arbeit und des gesicherten Brodcrwcrbs vermehrt; wir wünschen nichts leb- haflcr, als daß auch in unserem Königreiche die un- genutzt oder todt liegenden Capitalicn in nützlichen Jnrustricunternchmungcn angelegt, ihren Eigenthü- »lern gute Zinsen und den Arbeitslosen Beschäfti- gung und Erwerb gewähren mögen; aber wir vcr- dämmen jedes derartige Unternehmen, welches vcr- mittelst hoher Schutzzölle die Consumenten eines gan- zen Landes zum Nutzen weniger Einzelner mit schwc- rcn Abgaben durch künstlich vcrtheucrte Preise belegt. Mit dieser Gefahr wird unser bisher so wohlhabcn- des Land, und wie wir hier aber- und abermals wiederholen müssen, der hochwichtige Stand der Ackerbauer und Landwirthe zumeist und zuerst von Süddeutschlanv und von dem Chorus bevorzugter Fabrikanten des Zollvereins eben jetzt auf die be- deutlichste Weise und schon für die nächste Zukunft bedroht. Und deßhalb wird man es uns Dank wissen, die Schlummernden und Sorglosen aufzu- rütteln und ihnen die Gefahren, von denen sie so nahe und so bald schon bedroht sind, vorzuführen. Schon haben die sämmtlichcn landwirthschastli- chcn Vereine des Königreichs Sachsen in einer Ein- gäbe an die Nationalversammlung zu Frankfurt v. 9. Sept. d. I. ihre Stimme erhoben und um Ge- hör bei der Neugestaltung der deutschen Zoll- und Handclsangelegenheiten, vorzugsweise bei Festsetzung des neuen Zolltarifs, gebeten, ihre Mitwirkung hierzu, als mit den Industriellen gleich Berechtigten, ge- fordert. Sollte unseren hannoverschen Lantwirthen nickt ein gleiches Recht zur Seite stehen? oder wol- lcn sie ruhig die Hände in den Schoß legen und das verderbende Wetter deö Schutzzollsystems über sich ergehen lassen, daS die Quellen ihres Wohl- ftandes so wesentlich in Gefahr bringt? Wir glau- bcn nicht, daß die landwirthschastlichc Intelligenz pch bei einer so bedrohlichen Lage der Dinge passiv oder gar indifferent verhalten werde. Wir sind vielmehr er Aisicht, daß unsere Landwirthe, die auf den Anfang kommenden Monats November zu Frankfurt a. M. statthabende Versammlung von Abgeordneten der landwirthschaftlichen Vereine aus dem gesammten deutschen Vaterlande durch tüchtige Vertreter aus ihrer Mitte beschicken und dort die geeigneten Schritte zur Abwendung der sie bedrohenden großen Gefahren mit Besonnenheit und Energie thun werden.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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Das Luxemburg, den 7. Dezember.
Luxemburg, den 7. Dezember. Das neue Ministerium vor der Kammer. Auf die heutige Kammersitzung war natürlich Alles gespannt. Man erwartete das neue Programm des neuen Ministeriums. Herr Willmar, prov. Präsident — während die andern Herren definitiv angenommen haben — , verlas auch dasselbe und es wtrd gedruckt werten. Uns fiel in demselben Eins auf, nämlich: das vollständige Schweigen über unser Verhältnis) zur deutschen Ccntralgewalt. Wir tadeln dieses nicht. Unter den obwaltenden Verhältnissen scheint für die Kleinen Abwarten daö Klügste. Sonst enthielt das Programm all hie Versprechen, die man in solchen Dokumenten zu finden gewohnt sst. Es scheint uns den Vorzug zu haben, eben Alles und Nichts zu sagen. ' Hierauf trat der neue Verwalter der Finanzen auf. Wir erwarteten mit großer Spannung, wie nun das Budget vorgelegt werden würde, da bekannt- lich Herr N/Metz als' Deputirtcr der Opposition gerade das vorgelegte Budget als Hauptangriff gegen die damalige Regierung benutzte. Abermalige getäuschte Hoffnung. Herr N. Metz schlug der Kammer vor, entweder provis. Crédité zu bewilligen, bis er Zeit gehabt, ein neues Budget zu entwerfen, oder das vorgelegte Budget überhaupt provisorisch anzunehmen, und mit einem definitiven bis zum Jahre 1850 zu warten. Als hierauf die Tagesordnung doch wieder die deutsche Frage vorbrachte, nämlich: die 4000 Gulden — wen» wir nicht irren — Diäten für die Frank- furter Dcputirten, erklärte der Ministerpräsident, diese Frage erst prüfen zu müssen, und sie wurde bis Mon- tag vertagt.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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Der Volksfreund (1848) 1848-12-08_01
Der Volksfreund. Äkamitmuitä-Jirtie. 5 Fis. vierteljährig in der Haupt- fUfct, 5;Fr*. 80 Cts. für die übrigen Ortschaften dcS Großherzogthum». Sl n { i i g'e « werden mit^W Ctms. per Zeile berechnet. Kcr VolksfrettNv »escheint Mittwochs, F reit und Sonntag«. Bestellungen und ^Zuschriften wr»des fr a u t » Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck v. Franz Echomann in vuxcmturg. m m. Freitaa, 8. Dezember inm.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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Der Grossherzogthum Luxemburg. Vertrag des Luxemb. Wortes.
Grossherzogthum Luxemburg. Der Vertrag des Luxemb. Wortes. Das Luremburger Wort drohet in seiner jüngsten Nummer, daß, wenn wir eS weiter trieben, es die ganze Wahrheit sagen werde. Nim, wir dächten , ein Wort für Wahrheit und Isecht sollte ungetriebcn die ganze Wahrheit sagen, ja sie längst gesagt haben. Wir führen keinen so prunkhaften Titel aus unserer Firma, und doch sagen wir immer nach besten Kräften die ganze Wahr- heil, und betrachten das als etwas sich so von selbst verstehendes, daß wir niemals drohen, die Wahrheit zu sagen, sondern sie eben sagen. Der holländischen Verfassung, dem Concordat vom Jahre 27 gegenüber, die offenbar die Gleichbe- rechtigung aller Cvnfcssionen in Holland bezeugen, sollen wir ihm auf's Wort glauben, es herrsche in Holland gegen die Katholiken ein solcher Fanatismus, daß der Konig keinen Vertrag mit Rom abschließen dürfe — denn der Verfasser des Lur. Wortes sei schon damals persönlich in Holland gewesen, als wir noch keinen Bart hatten. Nun wer mit der Wahrheit blos drohet, dem glaubt man nicht aufs „Wort". Die Gesetze, die Verfassung, offene Thatsachcn, die sprechen deutlicher, als einige bezahlte Schreier. Würde Holland so fanatisch sein , so hätte es diese Verfassung sich eben nicht gegeben und niemals an- genommen , selbst wenn die Verbindung mit dem katholischen Belgien sofort nach 1815 wieder hätte gelbst werden müssen , denn auch die Protestanten glauben — - und die fanatischen gewiß — man müsse zuerst Gott, und dann erst in zweiter Linie dem Weltlichen gehorchen. Daß in Holland katholische Lehrer nicht geduldet würden, ist bei einer auch heute noch aus mindestens 3/8 bestehenden katholischen Bevölkerung um so wc- niger glaubhaft, als es in Holland eben keine Cvn- fessionsschulen gibt, sondern die Volksschule vollstän- dig von jeder Kirche getrennt ist, wobei sich Katho- liken und Protestanten seit lange Wohlbefinden. Daß aber eine Verbindung res vorigen Königs mit der Gräfin d'Oultremont ungern gesehen ward, ist Thatsache; mehr aber geschah dies aus politischen, als aus religiösen Gründen: Letztere kamen nur in sofern in Betracht, als nach holländischen Hauöge- setzen der Souverän immer der reformirtcn Kirche angehören muß, wie ja ähnliche Hausgesetze auch zu Gunsten der katholischen Kirche bestehen , ohne daß man deshalb über katholischen Fanatismus zu klagen berechtigt wäre. Die Hauptsache war aber, daß die Holländer in jener Verbindung eine Hinneigung zu dem abgefallenen Belgien und daS Bestreben der Dynastie, sich mit demselben wieder auszusöhnen, erblickten, während sie selbst nichts von einer solchen Wiedervereinigung mehr wissen wollten. Komisch aber ist es, wie das Wort auf unsere Anklage, es sei unchristlich, die Regierung so erbittert, wie es dieses gclhan, zu verfolgen, wenn man wisse, daß die Regierung, von jenem angeblichen Vertrage keine Kenntniß habend, in ihrem Rechte sich glauben mußte, antwortet. Die Regierung, sagt das Wort für Rech), habe die Eristen; jenes Vertrages wohl gewußt, aber nicht dessen Inhalt, und auch dessen Eristenz nur vom Hörensagen, nicht offiziell. Der König habe ihr oft genug erklärt, sie solle Herrn Laurent schalten und walten lassen — und beinahe ist das Wort ver- sucht, der abgetretenen Regierung noch die Anklage auf Hochverralh nachzuschlcudcrn , weil sie diesem ausgesprochenen absoluten Willen gegenüber immer den des Landes und der damaligen Stände geltend zu niachen bestrebt war. Nun , die abgetretene Re- gicrung kann wahrlich mit diesem Lob zufrieden sein. Sie muß also nicht aus Schmeichlern und Bürcau- kratcn bestanden haben, wenn sie auch dem absoluten Willen des Königs gegenüber unser Land nach Gesetz und Recht, nach dem gekannten Gesetz und Recht, und nicht nach geheimen Verträgen verwaltet sehen wollte. Ucbrigens sagt das Wort hiermit nichts Neues. Jedem ist es bekannt, daß Herr Laurent seine Haupt- stütze nicht in unserm Lande , mit dessen Freisinn, Ehrlichkeit und Geradheit er sich nie recht befreunden konnte, sondern im Haag suchte und fand. Wort für Wahrheit, wir bitten dich um die ganze Wahrheit! Schonungslos decke sie auf! Es ist schlimm, daß man dich erst darum bitten muß. Deinem Hauptzwecke kann sie freilich nicht mehr dienen , denn heute ist jener bis heute geheim ge- haltene Vertrag ungültig, so lange ein Generalver- walter die Verantwortlichkeit dafür nickt übernimmt und so lange dem Art. 23 der Verfassung nicht nach- gekommen ist. Aber wir möchten die ganze Wahrheit einmal aus deinem Munde hören; es ist ja so selten, daß man Wahrheit von dem Worte für Wahrheit hört — und das Seltene hat einen großen Reiz.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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Italien.
Italien. In Rom hat sich die Dcputirten-Kammer für permanent erklärt.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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volksfreund1848
Marktpreise vom 6. December 1848.
Marktpreise vom 6. December 1848. F. Schömann. Wenzen 26, 27 Fr. Mischelfrucht 23, 24, 25 Fr. Roggen 21 Fr. Gerste 17 Fr. Hafer 11, 12, 13 Fr. • Kartoffeln 7, 8 9 Fr. Butter 70 Cent, vcr Höf. Für die Nedactien:
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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Schömann, F.
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Frankreich.
Frankreich. Paris, 4. Dez. Bis jetzt hat die Regierung noch keine bestimmte Nachricht über die Ankunft des Pabstes in Frankreich erhalten. — Man sagt, seilte Heiligkeit hätten Anstand genommen, sich nach Frank- reich zu begeben vor der Lösung rcr Präsitcntcnfragc, da Dieselbe nicht die Gefahr laufen will, sich einem Bonaparte zu unterwerfen , nachdem Sic von Rom durch die Umtriebe der Prinzen Eanino und Borghese vertrieben worden ist. — Herzog Bugcauv und Hr. Montalembcrt haben sich für die Eandidatur von Louis Bonaparte erklärt.—
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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Theater.
Theater. X. Em deutscher Krieger wurde Dienstag den 23. November vor leeren Bänken und folglich bei leerer Kasse gegeben , wir glauben kaum , daß die Kosten durch die Einnahme gedeckt waren. Warum dies ? — Wir wollen nur hübsche Opern, artige Baudcville's (nota bene französisch) und dann und wann ein Lust- spiel, wo es recht viel zu lachen gibt! Aber ein Schauspiel, in welchem ein deutscher Krieger die Hauptrolle spielt ? das ist nicht nach unserm Geschmack! Hätte die Direktion doch auf dem Zettel „ein alle- mannischer" oder „ein germanischer" Krieger gesagt; wer weiß, das hätte vielleicht mehr angezogen. Die Aufführung des Stückes bewies uns, daß Herr Lücke für eine gute Besetzung der Schauspiel-Rollcn Sorge getragen hat. Er selbst spielte seine Heltenrollc wie immer, d. h. mit Beifall. Frau Rabenalt hatte ihre Rolle sehr gut aufgefaßt; sie spielte mit Anstand, dock) möchten ihre Stellungen etwas ungezwungener, freier sein; was wir bei Frau Schmitz zu bewundern hatten, die aber in der Déclamation der Frau Raben- alt nachsteht. Herr Rabenalt, der den Grafen Dohna spielte, ist für Diplomatcnrollen geschaffen ; Haltung, Kostüm und Phisiognomie wußte er mit Vorlbeil zu vereinigen. Herr Herrmann gab den Naturburschen Hans mit großem Beifall des kleinen Auditoriums, und er wird uns hoffentlich nock) in mancher komischen Rolle erheitern. Etwas auffallend scheint es uns, daß scheut vor 200 Jahren die 4 Heymonskindcr und die Wolufina gedruckt wurden , um jungen abcn- teuerlichen Köpfen Nahrungsstoff zu geben; solche Schnitzer sine nicht selten, und dieser hier ist einer der verzeihlichsten. Was die Wahl des Stückes be- trifft, so sind wir versucht zu glauben, daß Herr Lücke es für ein zeitgemäßes hält; eine Meinung, die wir nicht (Heilen. Vor dem 24. Februar, als man von Deutschlands Einheit, Stärke und Größe träumte und für Deutschland eine freie goldene Zukunft aus- malte, da war „der deutsche Krieger von Bauern- feld" zeitgemäß, heute aber ist dieser Sä)wall von Redensarten, den man in allen Zeitungen des Monat März abgedroschen findet, eine wahre Ironie auf dm Geist der Zeit, und mancher blickt mit Scham und Erbitterung auf seine schwärmerisch-patriotischen Prophezcihungen zurück. Am Donnerstag den 39. Nov. wurde uns zur Abwechselung ein altdeutsches Lustspiel von Blum: Goldschmitts Töchterlein» gegeben, und zwar aber- mals vor leeren Bänken. Das Stück selbst ist ohne Handlung und ohne Geist, und wenn wir auch in der Aufführung nichts zu tadeln finden, so hat unö dieselbe doch schrecklich gelangweilt, wofür uns nur das von Herrn Pichler vorgetragene Lied „der Wan- derer" einigermaßen entschädigen konnte. Sonntag, den 3. Dezember, bei vollem Hause: Ter Postillon von Longjumeau, von Adam. — Die Feder des Kritikers ist daö Schwert der Gcrechtig- frit um Gebiete der Kunst ; um aber über die Auf- führung des „Postillon" ein gerechtes Urtheil zu fällen, wissen wir nicht, ob wir dieselbe im Allgc- meinen befriedigend oder unbefriedigend nennen sollen. Gesang und Spiel von Herrn und Madame Pichler war sehr gut ; Herr Herrmann als Marquis von Eorey fiel öfters aus der Rolle des- königlichen Hof- Theater-Jntendantcn und eifersüchtigen Galan's in die Rolle des komischen Liebhabers; im Uebrigcn war sein Spiel gut. So wäre also von den Neben-Vor- stellungs-Rollen nichts Tadelndes zu sagen, im Ge- gcnthcil erfreuten sich Herr und Madame Pichler der Beisallsbezeugungcn des Publikums. Was aber diese Oper haben muß, ist die Hauptvorstellungsrolle, die so zu sagen während dem ganzen Stücke nicht von der Sente kömmt; wird die Partisse des Postillon schlecht gesungen, dann verliert die Vorstellung ihren ganzen Werth als Oper : und das war hier der Fall. Die herrlichsten Gesangstücke, die das schöpfcrisd)e Talent Adams geschaffen hatte, und in welchen Herr Thcbus als Postillon mitwirkte, gingen spurlos vor- über. In den mittleren Tönen war seine Stimme kaum hörbar und in den höheren hörte sie auf Ge- sang zu sein. Von seinen Arien läßt sich dasselbe sagen, und sein gutes Spiel war nicht geeignet, den üblen Eindruck, den sein Gesang gemacht hatte, zu verwischen. Im eigenen Interesse Herrn Lückc's und der Ohren der Theaterfreunde wünschen wir Herrn Thcbus eine bessere Tenorstimme. Daö schwierige Terzett „Gehängt, gehängt" :c. , so wie die Eiken- nungs-Scene im 3. Akte, verdienen mit Beifall er- wähnt zu werden. Das Chor war diesmal stärker, wie in Stra- dclla, nur vermißte man noch die Grundtöne (Baß- stimmen). Auch süssen, als wenn dasselbe um jeden Preis das Orchester zu übertönen suchte, und sein Gesang artete dann in Geschrei aus; es fehlte nur noch, daß auch daö Orchester seiner Seits den Wettstreit beginnen wollte , um durch Aufbieten aller Lungen- und Streitkraft das Chor zu übertönen. Die Costi'i ! e sind immer sehr schön und bilden daher einen desto stärkeren Contrast mit unseren Theater-Dekorationen. — Wie man sagt, hat Herr Lücke noch eine zweite Sängerin für Soubrettenrollen engagirt. X. X.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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X.
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volksfreund1848
IV.
IV. Von der Sauer. Die Verfertigung des Ka- tasters ist von jeher für eine der schwierigsten Unter- nehmungcn deö ganzen Staatshaushaltes angesehen worden, und man bat behauptet, daß es der Pro- birstein für eine Verwaltung sei, indem der wichtigste Theil der Verwaltung unv der Regierungswirthschast die Besteurung ausmacht. In einer guten, geregelten und gleichen Vertheil- ung der Abgaben nach den Grundsätzen der Ratio- nalwirthschaft, mit Beachtung der besondern Vcr- Hältnisse des Landes, liegt die Knnst der praktischen Steuerwissenschaft. Grund und Boden ist die erste und wesentliche Güterguelle der Natur, und in unserm ackcrbautrei- bcnden Staat ist der Landbau der erste und wich- tigste Erwerbungsweg der Glieder desselben, wie auch Grund und Boden hauptsächlich den großen Nationalschatz bilde, i, aus welchen das National- Einkommen fließt. Das Nationalvermögen ist die Quelle des Regie- rungsvcrmögcn, indem die mittelbare Quelle der Einkünfte für den Staat ein Theil des nutzbring- enden Vermögens seiner Glieder ist. Die Hauptquelle der Erhebung, oder aus welcher der wesentlichste Theil des Staatseinkommens fließt, äst der directe Steuerfonds und je vollkommener er das Einkommen der Steuerpflichtigen repräsentirt, um so mehr wird er geeignet sein, dem Prinzip einer gerechten Besteurung zu entsprechen. Es muß daher die vorzüglichste Sorge der Re- gicrung sein, daß der Steuerfondö und das Steuer- Kataster die betreffende Besteurungs - Gegenstände vollständig in sich begreife, daß jene Quellen ge- kräftigt, geschätzt und gepflegt, daß alles gehörig mit Sorgfalt geregelt und geleitet, daß das Staats- Bedürfniß nur nach dem reinen Ertrag des Natio- nalvermögenS und die Werthschaffung erhöht, und dicßfalls alles, was zum Forlschritt und Heil der Nation führt, gegründet und realisirt werde. Dieses wird hauptsächlich durch Festhaltung an dem Fundamcntal-Grundsatz der Besteurung, näm- lich verhältnißmäßige Gleichheit in der Vertheilung der Steuern, erreicht, und der Unterhalt, Volkswohl- stand und Rcichthum der Staatsglieder, und damit d>er finanzielle Zustand des Staats hebt sich hierdurch. Durch eine neue verbesserte Detail-Einschätzung und die Herstellung dcS definitiven Steuer-Katasters werden alle Mängel, Mißverhältnisse und Unrichtig- feiten beseitigt; Die Laudesvermessung wird dadurch in die, ihrem Zweck gemäße nützliche Anwendung gebracht, und hierdurch dieses große Unternehmen, und das ganze Katastcrgeschäst erst zu seiner gc- bührenden Wichtigkeit erhoben, gemeinnützlich und für das allgemeine und öffentliche Wohl wohlthätig gemacht. (Forts, folgt.)
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Don der Sauer. Nachdem so viele und kost- spiclige Vorkehrungen von Seiten der ausgetretenen Regierung zu geregelten Leibesübungen in Bezug auf die physische Erziehung der Jugend an den Hauptleh anstalten unseres Landes gemacht worden sind; nachdem man beini Beginne des Turnens den nützlichen Zweck, den dieses Lehrfach auf die mora- tische sowohl als auf die physische Erziehung der Jugend bewirkt kennen gelernt hat; hegte man den Gedanken, daß nun fortan unsere studirende Jugend Gelegenheit haben würde, außer der Bildung des Geistes, zugleich auch den Körper durch rege Ue- bung im Turnen stärken zu können. Allein 'es scheint, daß mit dem Scheiden des Turnlehrers, Hrn. Eulcr, auch alle Lust und Liebe für die Er- Haltung und das Fortbestehen der Gymnastik ver- schwunden ist. Zwar wurde in die provisorischen Lehrpläne an den beiden Gewerbschulen von Lurcm- bürg und Echternach, die Gymnastik unter die ver- Kindlichen Lehrfächer gestellt, damit der Besuch der- selben nicht dem Gutdünken und der Willkür der Eltern und Schüler überlassen bleibe, und auf diese Weise Diejenigen den Hebungen derselben entzogen würden, die deren am meisten bedürfen; sondern da- mit die gesammte Schuljugend dieser beiden Anstal- ten dazu angehalten werde. Doch die Ausführung dieses Faches, und die Theilnahme an diesem wich- tigcn Erziehungszweig lassen noch viel zu erwarten übrig, sowohl in Luxemburg als in Echternach.. Dort fehlt es ganz und gar an einem tüchtigen Lehrer, hier kann wegen zu sehr überhäuster Arbeit der Turn- lehrer sich diesem schweren Fache nicht in dem Grade widmen, als es nothwcndig ist. Die Theilnahme, die man diesem Erziehungszwcig widmet, muß eine wahre, eine aufrichtige sein. Die Errichtung eines Turnplatzes, die bloße Einsetzung eines Lehrers rci- chen nicht hin, den Zweck dcS Turnens zu erlangen. Dies bewirkt meistens nur «inen kurzen Aufschwung, und schnell verfliegt Lust' und Liebe,! sobald ^die Jugend merkt, daß Arbeit, Thätigkeit und Ausdauer von ihnen verlangt wird; selbst tüchtige Turnlehrer müssen in ihrer Anstrengung endlich ermatten, rvenir sie sehen, daß die Behörden und Lehrer selten den Turnplatz besuchen und Turnen als eine unbedcu- tende Nebensache behandelt wird. Aber auch sehr zu bedauern wäre es, wenn die Gymnastik nur an den Gcwcrbsckulcn als verbind- lieber Lehrzweig eingeführt würde. Haben Gymna- siastcn nicht eben so nothwcndig (vielleicht noch mehr), als Industrie- Schüler, ihren Körper gesund und. kräftig durch die steten Hebungen des Turnens zn erhalten? Wünschenswerth wäre es, endlich zu sehen, daß bald Maßregeln getroffen würden, daß unsere ge- sammte Schuljugend sich bald der unumgänglich noch- wendigen Turnübungen freuen könnte.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
) Ist das keine Gesinnungsinguisition? Und doch machte dr Antrag von Schultze vor mehreren Monaten so ungeheuerer Lärm und so viel böses Blut?
Der Volksfreund (1848)
1848-12-08T00:00:00
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volksfreund1848
Italien.
Italien. Turin, 15. März. Die Nachricht von der Ab- reist Carl AlbertS nach dem Hauptquartier Aleran- dria am 14. Abends bestätigt sich. Das sardinische Ministerium hat ein Manifest au die civilisirtcn Na« tionen Europa's erlassen, worin es seine Absichten erklärt. Europa, heißt es darin, wird zwischen der sardinischen und östrcichischen Regierung richten Sar« dinicn will die Unabhängigkeit Italiens, und wird dafür alle Opfer bringen. — Unter dem 13. hat Carl Albert eine Proclamation an die Nationalgarde gerichtet, worin er sagt, er zahle auf dieselbe, um im Innern die Ordnung aufrecht zu erhalten, wah- rend" er gegen die auswärtigen Feinde kämpfe. Nom,' 12. März. Der VollziehungSausschuß soll die Verhaftung des Cardinals De-Angelis, Erz« bikchofs von Fermo , Leiter einer drohcnren Reac- tion, besohlen haben. - In der Sitzung der Eon- stürmenden vom 10. empfahl MaWNl Einheit ln den Absiebten und Handlungen der Volksvertreter, kräftige Unterstützungen der vollziehenden Behörde und die größte Aufmerksamkeit auf das Kriegswesen, die Finanzen und die öffentliche Moral. Ferrara, 12. Mär;. Man arbeitet hier auf das thätigste an großen Festungswerken. Truppen sind mit nächstem erwartet. Parma. 14. März. Die Ocstreicher haben Parma geräumt. Diese Nachricht ist mittelst des Telegraphen in Turin eingetroffen.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Frankreich.
Frankreich. Paris, 2l. März. — Die Journale der Opposition kommen aufdie von einem Unteroffiziere der mobilen Na- tionalgarde vor dcm Kriegsgericht gemachte Aussage zu- rück, daß er in dem Augenblick, wo er Lahr, einen der bei« den Hingerichteten Juni-Jnsurgenten, in seiner Wohnung verhaftete, einen von dessen Hand geschriebenen Brief an Louis Napoleon Bonaparte zn Neuilly vorgefunden habe , worin er diesem Rechnung ablegte, «über das Geld, das er ausgegeben und die Gläser Branntwein, die er bezahlt, um auf die Wahlen zu wirken und die Nationalwcrkstättcn in Bewegung zu setzen." In der gestrigen Sitzung der Nationalversamm- lung wurde der erste Paragraph des Vorschlags der Minorität der Commission, also lautend: „Die Clubs sind verboten", mit 376 gegen 359 Stimmen angenommen; ebenso heute mit 464 gegen 150 der zweite Paragraph : „Als Clubs sind nicht betrachtet alle öffentlichen und politischen Versamm- lungen, welche nur zur Berathung eines bestimmten Gegenstandes gehalten werden und nicht permanent sind." Unier den Abgeordneten herrschte heute eine große Aufregung und es verbreitete.sich das Gerücht, daß die Mitglieder der Linken durch ein systematisches Enthalten von der Abstimmung die Annahme des Clubgesetzes unmöglich machen wollen. (Das Regle- ment schreibt nämlich 500 Stimmen als Minimum für die Gültigkeit jeder Beschlußnahme vor.)
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Folgende Adresse an Ihre Maj. die Königin Wiltwe ist von dem Gemcinde-Nath in seiner vor- gestrigen Sitzung beschlossen worden: A Sa Majesté la Reine des Pays-Bas , Princesse d'Orange-Nassau , Grande-Duchesse de Luxembourg et de Russie , etc., etc. Madame, Pénétrés de douleur en présence du coup irréparable qui vient de frapper le cœur de Votre Majesté Royale et Impériale, nous avons l'honneur de déposer à ses pieds l'hommage de notre profonde et sincère affliction. Notre patrie luxembourgeoise, qui a si souvent salué le meilleur des rois et comme le restaurateur de ses libertés et comme le protecteur dévoué à son bien-être, unit ses regrets à ceux des peuples de la Néerlande et demande au Tout- Puissant de consacrer dans le ciel la couronne d'immortalité que la gloire de Son règne Lui assure ici bas. Il a été le bienfaiteur de notre cité; Sa sollicitude pour elle a été aussi constante que fructueuse. Si nos regrets, Madame, peuvent être adoucis, ce n'est que par la certitude consolante que l'héritier de Son trône l'est aussi de Ses vertus et de Sa haute sagesse. Nous avons l'honneur d'être, Madame, de Votre Majeaté Royale et Impériale, les très-humbles et très-dévoués serviteurs, Le conseil communal de la ville de Luxembourg. (suivent les signatures.) Luxembourg, le 23 mars 1849.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Sterbfälle.
Sterbfälle. Vom 16. März Ellinger, 73 J. alt, Wittwe Bernard. Vom 17. M. C. Roland, 71 J., Rentnerin, Wittwe von av. Jaegues; J. Blau, 37 I. alt, Ehefrau von J. or. - Vom 1. H. C. Frahne, 8 J., und M. Meyer, 65 I., ehelos. - Vom 19. F. Hous, 2 I. - Vom 20. M. Kertzmann, 27 J., ohne Gew. - Bom 21. P. Thill, 3 M, und J. Heuschling, 59 J., Küser. - Vom 22. E. Claudin, 26 J., Chefr. von L. Den.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Das Luremburgcr Wort nennt unsere Frage in Nr. 34 eine „unverständige" — einer von den milden Ausdrücken dieses fein gebildeten Wortes. Die Kammer, meint es, könne zu jeder Zeit, wann es ihr beliebe, zusammentreten — doch habe eine so zusammengetretene Kammer allerdings — wie gnädig ! keine gesetzgebende Gewalt, aber sie könne alle Rechte ausüben (welche sind das ?), die ihr als der legitimen Vertreterin des Landes inhärent sind. Dieses Geschwätz hat nur dm einen Fehler, daß es gegen den ausdrücklichen Buchstaben der Verfassung ist. Die Verfassung bestimmt ganz ge- nau, wann die Kammer das Recht hat, ungerufen zusammenzutreten, nämlich Art. 6: wenn der Thron- erbe minderjährig ist. Eben so bestimmt sie Art. 7, wann die Regierung das Recht hat, die Kammer zu berufen, nämlich: Wenn der König Großherzog sich in der Unmöglichkeit zu regieren befindet, also eine Vorwundschast oder Regentschaft eingesetzt werden soll. Entweder diese beiden Artikel sind überflüssig, oder es befindet sich eine Lücke in unserer Verfassung, eine Lücke, die in allen uns bekannt gewordenen Ver- fassungen sich nicht findet. Die Berufung der Kammer Seitens der Regie- rung ist und bleibt daher ein Staatsstreich — ein Staatsstreich, für welchen die Regierung aber nicht verantwortlich ist, daß sie ihn ergreifen mußte; denn es war kein anderer Ausweg möglich. Aber unsere Frage behält ihr ganzes Gewicht, und sie beweist, mit welcher Umsicht man im Mai und Juni 1843 die belgische Constitution abgeschrieben hat. Ja die 51 Deputirten können zusammentreten, so oft es ihnen beliebt, denn auch sie haben das freie Vereinsrecht; aber als Kammer können sie zu einem außerordentlichen Landtag, wie die Sachen jetzt stehen, nur dann ungerufen zusammentreten, wenn der König Großherzog minderjährig ist. Nochmals, unser Zweck war nur, auf eine Lücke in unserer Verfassung auf- merksam zu machen, aber nicht, die Schwierigkeit der Lage noch zu vermehren.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Heirathen.
Heirathen. Vom 17. März J. P. L. C. Cuno, Tabakfabr., mit H. Wagemanns, dit Charlier, und F. F. C. Laade, Unterofsiz., mit P. Eichhorn. -
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Herr Redacteur!
Eich, den 23. März 1849. Herr Redacteur! .... Gseras tu nier Ce que ton mauvais ccur täche en vain d’oublier. kegnar . Man beschuldigt den Herrn Hertert aus Eich den Artikel, datirt: „Eich, den 4. März“, eingesandt zu haben, indem man ihm noch nebenbei aufbürdet, er wünsche Bürgermeister hier zu werden. Daß der H. Hertert diesen Artikel nicht eingesandt hat, wissen Sie H. Redacteur am besten.“) Diejenigen, die den Beitrag zu dem Artikel vom 4. März in den Volksfreund Nr. 34 haben anfertigen lassen, wissen recht gut, wer die Gemeinde Eich mores gelehrt hat. - Wenn diese ihrer Schuld bewußt, so aufrichtig wären swie Judas, ein Strick bliebe ihnen auch nur übrig! Daß während der Zeit der H. Hertert Bürgermeister war, unsere Gemeinde gewiß nicht „mores“ gelehrt wurde, lassen alle Thatsachen seiner damaligen Verwaltung beweisen. Liegen nicht alle Gemeinderechnungen von damals da, ohne daß ein Härchen daran fehle? War nicht jeder mit ihm zufrieden? Hat damals eine Section der Gemeinde eine Separation
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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SECTION
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volksfreund1848
Sans titre
D. N. *) Herr Hertnt ist nicht Einsender jenes Artikels.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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N., D.
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volksfreund1848
Sans titre
Wie wir hören hat der Gemeinderath auch be- schlössen eine Deputation aus seiner Mitte an S. M. den König, Wilhelm III., nach dem Haag abzusenden, um Ihm die Gefühle der Stadt bei dem betrübenden Ereigniß, das die Kbn'gl. Familie und das Vater- land getroffen, so wie die Glückwünsche zu Seiner Thronbesteigung auszudrücken.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Bekanntmachung
Bekanntmachung eines Reseriptes Seiner Majestät des Königs Großherzogs Wilhelm IIl., an die Mitglieder der Regierung des Großherzogthums Luxemburg. Haag, den 21. Marz 1849. „Meine Herren, „Kaum in diese Residenz zurückgekehrt, entledige Ich Mich einer Meinem Herzen sehr schmerzlichen Pflicht, nemlich der: Ihnen anzu- „zeigen, daß es der göttlichen Vorsehung gefallen hat, Meinen viel und zärtlich geliebten Vater, den König Großherzog Wilhelm II., welcher „am 17. dieses Monats zu Tilburg gestorben ist, zu Sich zu nehmen. „Ich ersuche Sie, meine Herren, dieses tief betrübende Ereignis? zur Keuntniß Meiner lieben Luxemburger zu bringen, welche ohne „Zweifel mit Mir und Meinem Hause einen Vater und einen Fürsten betrauern werdeu, der sich so viele Ansprüche aus ihre Dankbarkeit und „ihre Liebe erworben hat. „Bereit, die im Artikel 3 der Verfassung angegebenen, erblichen constitution cllcn Gewalten anzutreten, und den durch den Artikel 5 der- „selben Urkunde vorgeschriebenen Eid zu leisten, will Ich den Entwurf eines Beschlusses erwarten, um sofort die Kammer der Abgeordneten zu- „stimmen zu rufen, damit dieselbe eine Deputation wühle, welche Meinen Eid abnehmen möge, indem es Mir jetzt unmöglich ist, Mich in Ihre „Mitte zu begeben. „Ich werde dieser Deputation sagen, wie Ich es jetzt zu Ihnen sage, Meine Herren : daß Ich Alles thun werde, was in Meinen Kräften „steht, um Meine lieben Luxemburger glücklich zu machen. Ihr woblgencigter, Wilhelms Indem wir uns beeilen, vorstehendes Königlich Großberzogliche Ncscript in dem Augenblicke, wo wir es empfangen, zur Keuntniß des Luxemburgischen Zolles zu bringen, schätzen wir uns glücklich, rem ersten Wunsche Seiner Majestät unscrs neuen Königs Großherzogs durch die Maßregeln zuvorgekommen zu sein, welche wir bereits ergriffen haben, um den Zusammentritt der Kammer der Abgeordneten zu beschleunigen. Geschehen im Negicrungs-Couseil zu Lurcmburg, am 23. März 1849. * ' Die Mitglieder der Regierung, Will mar, Präsident, U l v e l i n g , Ulrich, N. M c tz.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Freihandel und Schutzzoll.
Freihandel und Schutzzoll. Für was bist du? Bist du für Freihandel? Willst du die nationale Arbeit" geschützt? Sollen wir da kaufen, wo wir es am billigsten haben können? Oder sollen wir das, was wir selbst machen können, auch selbst machen, und uns nicht vom Auslande verser- tigcn lassen? Warum sollen wir die auswärtigen Arbeiter er- nähren und bereichern und die unsrigcn verhungern lassen ? rufen die Schutzzöllner. Warum sollen unsre Arbeiter Alles theurcr nnd schlechter im Julande kaufen, wahrend das Ausland es besser und billiger liefert? ruft der Freihändler. Nicht blos Nord nnd Süd stehen sich hier cnt- gegen : Nicht bloS verlangt Süddcutfchland Schutz für feine Fabriken und daher höhere EingangSzölle auf ihm Auslande verfertigte Maaren, während dem Norden schon die bisherigen Zölle des Zollvereins zu hoch sind, sondern in jedem Lande und in jedem Ländchen stehen sich hier die Interessen schnurstrakS entgegen. Uns Luxemburgern sagt man z. B., und das nicht mit Unrecht, wir wären eine vorzugsweise auf den Ackerbau angewiesene Bevölkerung. Verbesserung unseres Ackerbaues und der damit verbundenen Vieh- zucht sei dasjenige, auf welches wir unser Haupte augenmcrk richten müßten. Da sei noch für viele Arme Beschäftigung und Brod zu finden und daS Proletariat, diese Krankheit unserer Tage, noch lange von uns fern zu halten. Wo sollen wir aber die Produkte unseres Ackerbaues und unserer Viehzucht verkaufen? Deutschland bedarf weder unseres Kornes, noch unseres Weizens ; Schlachtvieh beziehen wir mehr von Deutschland , als es von uns ; was wir von unfern Pferden nach Deutschland verkaufen, ist unbedeutend im Verhältniß zu denen, die wir nach Frankreich absetzen. Also müssen wir uns, so scheint es, für den Freihandel entscheiden. Freihandel mit Belgien, damit unser Korn und unser Weizen einen Markt finden. Freihandel mit Frankreich, damit un- sere Pferdezucht eine immer ergiebigere Quelle unseres nationalen Rcichthums werde. Weg mit der Zoll- schranke gegen Belgien und Frankreich. Aber was soll aus unfern Wcinproduzenten werden, wenn die Zollschranke zwischen uns und Frank- reich gefallen ist und die französischen Weine unver- zollt ins Land dürfen? Wer wird unsere Weine noch trinken, wenn die französischen Weine eben so billig zu haben sind? Was aus unfern Tuch- und Handschuhfabrikcn nnd aus den Tausenden von Ar- beitcrn, die sie direkt und indirekt beschäftigen, wenn sie mit den französischen Tuchen und Handschuhen concurriren sollen? Was aus unserer Eisen fabulation. wenn belgisches Eisen keinen Zoll mehr zahlt? Was an unserer Grenze Belgien und Frankreich, das ist im Norden Deutschlands England. England bezieht aus Deutschland -Getreide, Schlachtvieh, Butter, Bauholz und Anderes. Der Norden, der »och wenig Industrie hat, ruft daher Freihandel, Freihandel um jeden Preis. Freies Eingangsrccht für Korn und Weizen, für Schlachtvieh, für alles Mögliche. Aber mit dem englischen Eisen, mit den englischen Steinkohlen, mit dem englischen Gcspinnst, mit englischer Manufaktur kann die deutsche noch lange, lange nicht concurriren. Schutzzoll ruft daher der Süden, Schutz für die nationale Arbeit, sonst verarmen wir täglich mehr und was soll dann aus den Tausenden und Millionen Arbeitern werden, die wir beschäftigen? Man sieht, dieser Gegensatz der Interessen, der nicht blos zwischen Nord und Süd, sondern sogar, wie bei uns, in einem und demselben Land, in einem Ländchen von kaum 80 Quadratmeilen bestehet, ist kaum zu versöhnen, und doch muß jeder Gegensatz seine höhere Lösung irgendwo finden. Unsere Zeit drängt aber zur Versöhnung dieses Gegensatzes. Das System des Zollvereins ist nur noch provisorisch geltend. Von der definitiven Ver- einigung Deutschlands erwartet man auch eine Zoll- einigung. Schon fürchtete man wie ein Damokles- schwert, es könnte in Frankfurt beschlossen werden, den Zoll auf die französischen Weine und fremdes Eisen herabzusetzen, und wer erinnert sich nicht des Schreckens , den diese Nachricht bei uns allgemein hervorrief. In der allernächsten Zukunft wird die National- Versammlung freilich kaum dazu kommen, sich mit dieser Frage zu beschästigen. Aber sie wird immer wieder anklopfen, bis sie gelöst ist. Eine theoretische Verständigung über diese Frage ist daher nöthig, noch nöthiger, als bei mancher an- dern politischen Frage; denn diese Frage ist, wenn irgend eine , keine von denen , die den Diplomaten beim grünen Tische zu lösen überlassen bleiben darf. Wenn bei irgend einer, so handelt es sich bei dieser um das Wohlsein eines jeden Einzelnen und um Opfer, die jedem Einzelnen zugemuthet werden Müs- sen. Jeder Einzelne ist daher zu wissen berechtigt, ob die Opfer , die man ihm zugemuthet , sich eben innerhalb der Grenzen der strengen Nothwendigkert gehalten, und ob ihm als Entgelt auch alle Vortheile geworden sind, die er zu beanspruchen berechtigt war. Wir werden daher in einer Reihe von Artikeln -und an der Hand eines bewährten Führers, diese Frage zu ergründen suchen. (Forts, folgt.)
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Geburten.
Geburten. Vom 10. März M. Bremer, T., und H. Rosenfeld, S. Vom 11. N. J. Baasen, S. - Vom 12. M. A. Blane, T., M. J. Franken, T., F. Weier, S., M. Schmit, S. uno A. Lang, S. - Vom 14. H. F. Motte, S., und H. Neuberg, T. - Vom 15. J. Welter, S. - Vom 1. J. C. Heinecke, S., und C. Stumper, T. - Vom 17. F. Honss, S., un T. C. Engel, T. - Vom 19. I. B. Scholtes, S. - Vom 20. C. J. Jgel, S., und M. Scheuer, S. - Vom 22. E. Motzheim, T., J. Niman, S., und O. J. Richard, T. - Vom 23. E. Wolff, T., und S. Schöne, T.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches.
Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. Das Memorial Nr. 29 bringt: 1) die Bestimmung der Gehälter der hierunten bezeichneten Justizbeamten für das Jahr 1848: a) Viee⸗Präsident des Obergerichtshofes.......... Fr. 4000 00 b) General⸗Advokat..... Fr. 3200 00 e) Vice⸗Präsdent des Bezirksgerichts von Luremburg ....... Fr. 3174 30 2) das Gesetz vom 7. März, betreffend das ergänzende Büdget der Ausgaben der General⸗Administration der auswärtigen Angelegenheiten, der Justiz und der Culte, für das Jahr 1848, seit der Wirksamkeit der Verfassung, vom 1. August an, in folgender Fassung: Das ergänzende Büdget der General⸗Arministration der auswärtigen Angelegenheiten, der Justiz und der Culte, für das Jahr 1848, ist auf die Summe von sechzehntausend funfhundert sechs und zwanzig Francs fünf und vierzig Centimes festgesetzt, nach Maßgabe der hier beigefügten Nachweisung: GeneraleAdministration der answärtigen Angelegenheiten, der Iustiz und der Culte: 1) Gehalt des General⸗Administrators......... 5566 Fr. 13 C. 2) Repräsentationskosten desselben 592, 38„ 3) Gehalt der drei General-Administratoren HH. Simons, Ulveling u. Jurion, nach Maß- gäbe von jährlich 6000 Franks für jeden, für fünf Monate, vom 1. August an . 7500 Fr. Auswärtige Angelegenheiten : Beitrag des Großherzogthums zu den Aufcnthaltökostcn eines obern OsfizierS zu Frankfurt . . 778 Fr. 84 C. Justizverwaltung: 1) ObcrgerichtShof. — Ge- hälter 1200 Fr. 2. Bezirksgericht von Luxemburg. — Gehälter 529 Fr. 10 C. 3. Folgendes Gesetz über die Uebertragung einer Summe von 800 Fr. von einer Section des Büd- gets von 1848 auf die andere: Eine Summe von achthundert Francs wird vom Art. 1 der Section XXI (Gehalt der Geistlichkeit) auf den Art. 4 der Section XXXI (Beitrag deS Großhcrzogthums zu den Aufenthaltskosten eines oberen Offiziers zu Frankfurt) des Budgets von 1848 übertragen. Dieselbe ist bestimmt, die Aufenthaltskostcn eines oberen Offiziers zu Frankfurt für das vierte Viertel- jähr 1848 zu zahlen.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Ein wohlgemeintes Wort an unsere ver- ehrte Stadtregierung.
Ein wohlgemeintes Wort an unsere ver- ehrte Stadtregierung. Warum erfreut sich, in polizeilicher Beziehung, die Vorstadt Clausen noch nicht desselben Schutzes, wie die Oberstadt und die Unterstädte Pfaffcnthal und Grund? Clausen hat auch wohl einen Polizeimann, we- nigstens trägt er die Uniform eines Stadtsergeanten ; allein wir fragen, ob damit für die Vorstadt genug geschehen? Wir antworten: nein, und beweisen so', fort, daß Clausen deshalb eine Forderung an die Stadtregierung zu machen hat, die längst schon hätte können berücksichtigt werden. Es handelt sich hier zunächst und besonders von der polizeilichen Aussicht bei Nacht. Etwas Mißliches bietet allerdings der Umstand dar , daß Clausen außerhalb der Festung liegt und daher, bei den die Nacht durch verriegelten Thoren, von Oberstadt und Unterstädten ganz abgeschlossen ist, und mithin zu denselben weder Zu- noch Ein- gang mehr hat. Dieser Umstand aber, wie mißlich er auch ist, kann die Stadtregierung keineswegs dispensircn, auf eine oder die andere Weise den Po- lizeizustand in Clausen im Interesse der Einwohner, sowie im Interesse der öffentlichen Ordnung und Ruhe zu sichern. Es kam neulich vor, nach 10 Uhr Abends , da also die Schloßthore geschlossen waren, daß der Po- lizciscrgeant Schumacher in ein Haus gerufen wurde, um zwei Individuen, die sich eben auf eine verbre- cherische Art aufgeführt hatten , aufzuhalten une der Stadtpolizei zu überliefern. Er geht bis zum näch- stcn Schloßpostcn und verlangt von dem Unterofficicr der Wache zwei Mann, um ihm starke Hand zulei- sten. Zwei Mann werden ihm mitgegeben, die bei- den Individuen werden arrelirt und auf die Wache geführt. Hier bemerkte aber derselbe Unteroffizier, die Thore könnten nicht aufgemacht, mithin die Ar- restante,: nicht in die Stadt geführt, auch sonst nicht die Nacht durch in der Wachtstube in Verwahr be- halten werden. Natürlich blieb dem Polizeisergeanten weiter nichts übrig, als die Arrestanten wieder frei gehen zu lassen, woher sie gekommen und — wo sie wieder neuen Seandal verursachten. Soll dieser Zustand fortdauern, so darfin Clau- scn bei Nacht auch das Gräßlichste geschehen, ohne daß ein Hahn Zeit hat danach zu krähen. Um die- fem Zustande abzuhelfen, stehen der Stadtregierung nur zwei Wege offen: entweder das Militärgouver- nement zu bewege , in solchen Fällen die Thoren er- öffnen zu lassen, ocer die Aufnahme von Arrestanten bis andern Tags auf der ersten Wache zu gestatten ; oder, falls das Militärgouvernement dies nicht zuge- stehen könnte, in der Vorstadt selbst ein Local einzu- richten, wo die Ruhestörer können hingebracht und aufbewahrt werden.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
gefordert? Wurde damals nicht Alles richtig be- zahlt , während heute die Gemeinde nur Schulden hat? Liegt heute unsere Gemeinde nicht in einem Wirrwarr, in dem sich Niemand zu orientieren weiß? Nun denn, H. Courrier, vous qui savez si bien justifier la conduite de l'ancien bourgmestre, heraus denn mit der Farbe und setze unsere Gemeinde wieder in'S Klare! Ich sage dir aber frei heraus: das wäre die schwierigste Arbeit, die du je unter- nähmest! Ich glaube , daß man von 1839 bis 1349 die Gemeinde Eich mores genug gelehrt hat. DaS wird wohl mores sein: „Schöffen und Geineinderäthe sein, und öffent- .lichen Arbeiten der Gemeinde, zum größten Nach- „thcile für selbe, besonders zum Nachtheil des armen „Arbeiters übernehmen, selbe schlecht ausführen, und „bezahlt zu werden, ohne compte de réception?" Dann : „Der Regierung Gelder abschwatzen , die theils „zu unnützen Zwecken verwendet wurden, theils den „erwähnten Unternehmern schon zum Voraus gege- „den wurden. Waren diese Gelder aber nicht für's „Armenbüreau?" Heißt das auch nicht mores lehren? Welch' ein Zutrauen muß man ferner besitzen, wenn man, um in's conseil communal wieder ernannt zu werden, Ein- wohnern Sachen versprechen muß, die den größten Nachtheil für das gemeine Wohl haben? Da muß auch „mores" gelehrt worden sein, wenn ein neues Mitglied des Gemeinderathes ausruft, was in der vorletzten Sitzung geschah : „Das sind Sachen, die dem procureur du roi angezeigt werden müssen." Die Fortsetzung ein andermal. Genehmigen Sie, H. Rédacteur, dieses in die Spalten Ihres vielgeschätzten Blattes aufzunehmen K.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Luxemburg, 24. Marz. Nach uns gewordenen Mittheilungen hat der von der Société luxembourgeoise zum Besten der Armen, am verflossenen Sonn« tag, veranstaltete Ball einen Reinertrag, von 716 Fr. 30 C. geliefert, welche dem Wohltätigkeits - Bllreau übergeben worden sind. Wir bringen im Namen der Armen den Veran- staltern dieses Festes, welches außerdem noch ein sehr gelungenes war, den sehr verdienten Dank.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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Holland.
Holland. Haag, 17. März. Eine Proclamation des Ca- binets an das Volk ruft den Prinzen von Oranien zum Könige aus unter dem Namen Wilhelm III. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten war gestern nach London abgereist, um dem Kronprinzen die Nachricht von der Krankheit des Königs zu über- bringen. Heute gingen andere Personen ab, um des- scn plötzliches Hinscheiden zu melden. Ganz Holland ist in Bestürzung. Die Truppen haben bereits den Eid der Treue geleistet. Vom 21. II. MM. der König und die Kö- nigin sind heute hier angelaugt und mit allgemeinem Volksjubcl empfangen worden, der nur durch die Trauer um den geliebten verstorbenen König gemäßigt wlirde. — Um 4 Uhr war großer Ministerrat!) im Königl. Palast.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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Marktpreise vom 24. März 1849.
Marktpreise vom 24. März 1849. F. Schömann. Waizen 13 Fr. 75 C.,114 Fr.st4Fr. 50 C.14 F.75C. der Hect. - Mischelfr. 12 Fr., 12 Fr. 50 C., 13 Fr., 13Fr. 50C., 13 Fr. 75 C. -Roggen 11 Fr. - Gierste 8 Fr., 8 Fr. 50 C. - Haser 4 Fr. 50 C., 4 Fr. 75 C., 5 Fr. 6 Fr. - Butter 75 C., 80 C., 85 C. das Pfund. Für die Redaction:
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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Schömann, F.
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Nachmittags 2 Uhr, und werden die Proben unniittelbar hei der Versteigerung gegeben. Trier, den 13. März 1819. I239) I. PH. Hochmuth, Notar. ; Am Samstage, den 31. März 1849, um 1 UhrZ des Nach, mittags, wird das Eollegium der^Bürgermcister und Schöffen der Gemeinde Useldingen aus dem Sccrctariate daselbst öffcnt ich an die Mindestforderndcn versteigern lassen : Die für den Neu-Bau einer Brücke über die Attcrt im Dorfe Useldingen zu machenden Arbeiten, abgeschaut »u einer Tvtal-Summe von 8,289 Francs. Plan und Beschwerden h est, welche durch den Herrn Avil- Ingenieur von König ausgcfertiget sind, liegen auf dem Secretariate jedem Liebhaber zur Einsichtj offen. Useldingen, diu <14. März 1849. (235) Hippert, Notar. A V S S. ~ L'adjudication définitive et en masse, du corps de biens dit THE1S d'Everlange, so composant d'une maison d'habitation, grange, écuries, remises, cour, jardin et 13 hectares 19 ares do terres et prés, aura Iieissle MERCREDI, 28 mar« courant, à une heure de relevée, en la demeure du sieur Fnuer , Zaubergiste à Everlarige, sur la mise à prix de 16,450 francs. Rédange, le 16 mars 1849. (^8) Mistn. Desscntliche jmmtrbtüar - Versleigrrung. Auf Anstehen des Herrn Gcncraladministrators der Finanzen, auf Betreiben des Herrn Directors der Einrcgistrirnng und der Domänen und in Beisein des Herrn Einnehmers derselben Ver. waltung, werden an den unten festgesetzten Tagen folgende zur erblosen Nachlassenschast der verstorbenen Marie Annä König, Wittwe des Jakob Jung, jvon Luxemburg, gehörigen Jmmo. bilicn veräußert, nämlich ; Donnerstag , den 12. des k. M. April, um 2 Uhr Nach- mittags, in der Amtsstube des unterzeichneten Notars, ein zu Lurcmburg, im Breitcnweg, Nr. 552, zwischen den Herrn Schon und NikolaS Kicffcr gelegenes, unter dem Namen Junkcnhaus bekanntes Haus. Und Freitag, den 13. desselben Monats. um 3 Uhr Nach- mittags, in der Wohnung des Herrn Mousel zu Sandweiler, ein daselbst gelegenes, unter dem Namen K e p p c » bekanntes Haus. , . Die Bedingungen kann man dem unterzeichneten Notar erfahren. Luxemburg, den 24. März 1849. (247) Mothe. Oeffentliche Versteigerung von 16 Mühlsteinen, am Donnerstag, 29. März, um 19 Uhr Vormittags, zu Nicderanvcn. (246) Lampach, Notar. N a ch r i ch t. Zu verkaufen aus freier Hand, unter sehr günstigen Bedingungen, ein zu Bissen liegendes Landgut, bekannt unter dem Namen von Petcsch, bestehend in einem zu Bissen gelegenen WobnbauS stimmt Scheune, Stallung unv daran liegenden Garten und in 19 Hektaren Ackerland und 2 Hektaren Wiesen, gelegen auf dem Banne Bissem. — Der Ankäufer wird gleich bei dem Verkauf in den Genuß gesetzt und bekommt die diesjährige Saat in Hartfrüchten von ungefähr 3 Malter. Liebhaber können sich an Herrn Schmit, Eigcnthümer zu Mersch, wenden. (228) Am Donnerstag, den 29. 1. M. März, um 19 des Morgens, werden z« Grcvcnmacher verschiedene Mobilicn, als: ein großer Schrank, ein Sekretär, ein Schreibtisch mit Pult, Tische, Stühle, Ofen, Bettstellen, Bettzeug, Leinwand uno Küchcngeräthschaftcn; ein kleines Tafclclavier und eine der besten Pariser Geigen von Pailliot, so wie eine kleine Bibliothek von verschiedenen klassischen und pädagogischen Wecken, gegen gleich baarc Bezahlung oder auf Borg, unter günstigen Bedingungen versteigert werden. Bis dahin stehen die genannten Gegenstände bei dem vor- maligen Distrikts. Sekretär Schmit, in der Behausung des h. hofmann, aus freier Hand zu verkaufen. (236) Nachricht. Gemäß höherer Entscheidung werden die von denZBäumm auf der Straße von Luxemburg nach Trier, vom Fetschcnhof bis jenseits Niedcranven, herkommenden Abasten, öffentlich in einem oder in mehreren Loosen versteigert. Unterzeichneter, welcher mit der Versteigerung beauftragt ist, ersucht die Liebhaber, sich am künftigen Donnerstag, den 29. März, um 2tlhr Nachmittags, bei Herrn Kcsselcr'zuGrcwcl- scheuer einzufinden. Luxemburg, den 23. Mär; 1849. Der Domänen-Empfänger (244) D u m o n i. Unter sehr günstigen Bedingungen werden Auswanderer nach Nord-Amcrika bcförocrt. Nähere Auskunft crtheilt der Agent Johann Peter Vettinger (232) i» Grevenmachcr. Täglick, frischer Maiwein bei Herrn Nitschke (Café l'r«nçais). (243)
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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Deutschland. Deutsche Nationalversammlung.
Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 17. März. Gesetz, den Schutz ung die Fürsorge deS Reichs für deutsche Auswanderung betreffend. (Fortsetzung.) §. 5. Zur Sicherung iibersec'scher Auswanderungen von deutschen Seehafen aus werden von dem Auswandcrungs.il» t^ über die Beförderung der Auswanderer, insbesondere über Ver. proviantirung der Schiffe, über den für die Unterbringung der Passagiere nach den Bestimmungen in §. 16 erforderlichen Schiffs, räum, über die Verpflegung der Passagiere am Hafcnplatze bis zur Einschiffung und über die Asseoira»,; der Passage- und.Vcr- wcndungsgeldcr für alle deutschen Seehäfen gleichförmige Be stimmungcn getroffen. H. 6. Jeder Agent, welcher Contracte zur Beförderung deutscher Auswanderer von nicht deutschen Seehäfen aus ab- schließt, ist gehalten , die Passage und VcrwcnduugSgcldcr , in Gcmäßheit der für die deutschen Seehäfen geltenden Vcrord- nungen und Gesetze, durch Assecuranz zu decken und die darübe^ ausgestellte Police an den Rcichsconsul am Einschiffungsplatz° abzugeben oder in Ermangelung eines solchen eine beglaubigte Abschrift davon an das Auswanderunzsamt sofort einzusenden. K. 7. Bei Beförderung von Auswanderern von nicht deutschen Seehäfen aus ist der Agent verpflichtet, außer der nach §. 3 bestellten allgemeinen Caution noch eine besondere Caution nach Bestimmung des AuswanderungSamteS zu leisten. §. 8. In nichtdeutschen europäischen Seehäfen sind die Neichsconsuln verbunden, die deutsche Auswanderung zu über- wachen und besonders dafür zu sorgen, daß den Passagieren die abgeschlossenen UcberfahrtScontrakt c pünktlich gehalten und erfüllt werden, auch nöthigcnfalls zu diesem Zwecke bei Gericht und jeder anderen geeigneten Behörde einzuschreiten. §. 9. Jeder Agent hat die Auswanderer, deren Bcförde- rung er übernimmt, vor Abschließung des Contraires von den Einwanderungsgesetzen des jenseitigen Landes in Kcnntniß zu setzen und ihnen mit der ContraktSurkunde einen Abdruck der nach §. 5 zu erlassenden Verordnungen einzuhändigen. §. 10. An Bord eines Schiffes mit Passagieren ist diesen ein Raum von mindestens 12 Quadratfuß rheiniändisch auf freier Deckoberfläche, bei wenigstens 6 Fuß höhe im Zwischen- verdeck, für den Kopf — wobei jedoch Kinder unter einem Jahre nicht mitgerechnet werden — zu gewähren. In so fern fremde Gesetzgebungen einen größer« als jenen Schiffsraum vorschreiben , hat das AuSwanderungsamt in Nebercinstiinmung damit das Erforderliche anzuordnen. Für pünktliche Befolgung der für den Schiffsraum getroffenen Bestimmungen haftet bei Auswanderungen von fremden Seehasen aus der Agent, im Fall sich der Auswanderer eines solchen bedient; bei Auswan- derungcn von deutschen Seehäfen aus hingegen liegt deren Ausführung der obrigkeitlichen Behörde ob. (Schluß folgt.) Frankfurt, 21. März. Heute wurde endlich, nachdem gestern die allgemeine Berathung geschlossen worden, über den Welcker'schen Antrag, die von der Commission ausgearbeitete Verfassung in Bausch und Bogen anzunehmen, und den König von Preußen zum deutschen Erbkaiser zu erwählen, abgestimmt. Ein Antrag zur Tagesordnung überzugehen, wurde verworfen. Die fernere Abstimmung ergab als Re- sultat, fccrfÜ die Erwâhlung des Königs von Prensze» zum Kaiser von Deutsch- land mit 283 gegen 232 Stimmen ver- worsen wurde. Die Versammlung vertagte sich darauf bis morgen, und da doch einmal ein Bausch und Bogen mitspielen mußte, so ergab das Reichsministerium, unter dem Vorsitz des edlen von Gagern, in Bausch und Bogen seine Ent- lassung. (Luremburg und Limburg hat 3 Stimmen für den Kaiser gegeben.) Berlin, 18. März. Ein Zögling des Cadetten- corps, welcher nach bestandener Prüfung in das Garderegiment Kaiser Franz eintreten wollte, ist mit seinem deßfallsigen Gesuche abgewiesen worden, weil er nicht von Adel und der Sohn eines Advocaten sei. Vom 18. Der heutige Tag ist, abgesehen einige Prügeleien zwischen Constablern und Arbeitern, ruhig vorübergegegangen. Auf dem Frievrigöhaine , dem Grab-Platze der Barrikadenkämpfer, hatten die An- gehörigen der Gefallenen schwarz-roth-goldcnc Fahnen aufgepflanzt, die der Held Wrangel mit ritterlichem Much durch seine Söldlinge wegnehmen ließ. Alles März-Errungenschaften. Dieselben Todten, vor denen der preußische Erbkaiser in spe vor einem Jahre ehr- furchtsvoll den Hut abgezogen, läßt er jetzt beschimpfen. Würdevolle Consequenz ! l ! Vom 20. Die hiesige Schutzmannschaft hat schon seit sechs Wochen den angemessensten Befehl auf die Anführer der Ungarn Bein, Dembinski und Kos- suth nebst Familie zu vigiliren, um sie im Be- trctungsfalle zu verhaften. Zu diesem BeHufe sind die Signalements dieser Personen, nach den darüber geliefert Notizen des östreichischen Gesandten so spc- ciell als möglich, mitgethcilt worden. Als zu den polizeilichen Präventivmaßregcln zum vorgestrigen Tage gehörig, theilen wir nachträglich noch mit, daß am vergangenen Sonnabend fast sämmt- liche hier anwesende, dem Auslande angehörige Hand- lungS-Reiscnde schleunigst aus Berlin gewiesen wor- den sind. — Und dennoch will man behaupten, daß der Belagerungszustand Handel und Gewerbe nicht störe, daß die Industrie sich in den letzten Monaten bedeutend gehoben habe! Koblenz, 22. März. Der Vorbeimarsch oder, besser gesagt, die Vorbeifabrt der Reichstruppcn nach Schleswig-Holstein hat bei uns heute wieder begon- ncn. So eben kamen 2 Dampfboote der kölnischen Gesellschaft mit bayerischen Truppen hier vorbei. Dieselben wurden durch den Donner der Geschütze von den Wällen und Aufstellung eines Musikchors Seitens der Garnison bcwillkomn.t. Auf dem Eh- renbreitstcin und auf der Brücke flaggten die preu- ßische und die deutsche Fahne. Morgen sollen eben- falls Truppen angesagt sein. (Rh. u. M.-Z.) Altona. Man schreibt uns aus Frankfurt vom 12. März: Bekanntlich hat das Reichsministerium beschlossen, 80,000 Mann für den bevorstehenden Krieg in die Herzogthümer zu senden. Für 40,000 Mann ist gestern die Marschordre crtheilt; die bei Stade stationirte Abtheilung wird am 17. d. M. über die Elbe rücken und sämmtliche 40,000 Mann werden vor dem 26. d. M. in den Herzogtümern eingetroffen sein. — Man will nicht einen so passiven Krieg führen, wie im vorigen Jahre, sondern mit aller Energie die Rechte der Herzogthümer gegen die Anmaßung Dänemarks schützen, welches noch fort- während darauf besteht, daß Schleswig für ewig und unauflöslich mit Dänemark vereinigt werde. Deutsch- land erwartet zugleich, daß die Herzogthümer ihre Pflicht thun werden. Von der Eidcr, 14. März. Ich eile, Ihnen eine Mitthcilung zu machen, die, wenn sie sich be- stätigen sollte, für die schleswig-holsteinische Fiage von sehr großer Bedeutung sein würde. Es heißt, daß man in Kopenhagen entschlossen ist, sobald die dänischen Truppen bei Flensburg angelangt sind, den dänischen Reichstag in Kopenhagen auszulösen, und eine Verfassung für Dänemark und SchleS- zu octroyiren. Wien, 14. März. Sehr viel Aussehen mach die officielle Notiz des gestrigen Abend-Llopd: '„Der Criminalgerichtshof hat so. eben erklärt, daß nach den vorliegenden Akten Dr. Fischhof für das Kriminal- verfahren geeignet sei, weßhalb derselbe auch heute Abend in das Kriminalgefängniß abgegeben werden wird; dagegen Ist gegen den Priester Prato nicht hin- länglicher Grund zu einer gerichtlichen Prozedur vor- Händen; es wird daher derselbe aus dem Arreste mit der Weisung entlassen, sogleich nach seiner Heimath abzureisen, da er sich hier für einen längeren Auf- enthalt nicht ausweisen kann." — Ueber die Ehren- haftigkeit Dr. Fischhof's vom moralischen Gesichts- punkte ist nur Eine Stimme; bei seiner standhasten Weigerung, sich einer gerichtlichen Verfolgung zu entziehen, wäre jedoch anzunehmen, daß er keinen gültigen Grund dazu vorauszusetzen vermochte. Die Vertrauensmänner der verschiedenen Pro- vinzen zur Ausarbeitung der Landcsverfassungen ar- bciten mit rastlosem Eifer an Vollführung dieser Auf- gäbe und halten oft zweimal deS Tages gemeinschaftliche Berathungcn im Ministerium des Innern. Wien, 16. März. Das Haus Nr. 23 in der Jägerzeile wurde vorgestern Nachmittags vom Mili- tär umzingelt. Es hatte sich daselbst eine Versamm- lung eingefunden. Als die Mitglieder gerave bei- sammen saßen, trat ein Commissär unter sie mit den Worten: „Meine Herren! die Sitzung ist aufgcho- den!" Sämmtliche Anwesenden wurden sofort vcr- haftet. — Nach dem gestrigen »Soldatenfreund" sol- len die 10 jungen Leute, die bei der beabsichtigten Trauermesse in der St. Stephanskirche verhaftet wur« den, unter das Militär gesteckt werden. Die »oft- deutsche Post", welche solches hervorhebt, ergeht sich hiebet über die Verletzung der Constitution durch Umgehung der Rekrutirungsvorschriften.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Eivilstand der Stadt Luxemburg.
Eivilstand der Stadt Luxemburg.
Der Volksfreund (1848)
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volksfreund1848
Ungarn.
Ungarn. Pesth, 14. März. Das Neueste ist ein Ueber- fall, den die Insurgenten aus dem Solter Gebiete mit 2000 Mann Honveds und 6000 Mann bewaff- netcn Bauern auf Földvar machten. Man sagt so- gar, sie stünden schon in Ergheny, 4 Meilen von Pesth. Oberlieutenant Baron Ledcrer bat um die Erlaubnis?, sogleich angreifen zu düifen. Aber der Feldmarschall hieß ihn seine Kampflust zügeln und auf die Verstärkungen warten, die ihm auf mehreren Dampfern nnd Rcmorquercn zugesendet worden. Wie mir mehre Offiziere erzählten, die bereits nochmals im Feuer standen, ist die ungarische Artillerie tüchtig: die Kanoniere sind meist Studenten, Inge- nieurs, Techniker, waren also leichter zu schulen, als der rohe, gänzlich unwissende Rekrut aus dem Land- volke; die Cavallerie, wie leicht begreiflich, gut berit- ten, nur die Infanterie, die eigentliche Honved oder Landwehr bedürfe noch längere Zucht und Abrichtung, um für eine gedrillte Truppe gelten zu können. Nicht offiziellen Rapporten gemäß soll Ban Jellachich, als dessen Hauptquartier Ketökemet bezeichnet wird, den Marsch nach Szcgedin zu richten, und diese Stadt zu erobern gesonnen sein. Gestern sprach man von einer ganz andern Marschroute. Schwer hält es hier, verläßliche Nachrichten von den Kriegsereignisscn zu liefern.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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Der Volksfreund (1848) 1849-03-25_01
Der Volksfreund. Äbsnnemcnts-Prci«. 5 gr«. vierlcljâhrig in btr Hauptstadt, 5 Fr«. 80 Ct«. für die übrigen Ortschaften de« Greßherzogthum«. « n I e i g e II werden mit 20 80**. »er Zeile berechnet. Jltf «f*ei«t Mittwoch«, Freitag« und Sonntag«, vistellungen und Zuschriften werden franro erdete*, »üreaui Pastor»-Gaffe, m, «ösor'sche» chmife. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck i. Franz Schpma»« U Luxemburg, M Stt. Sonntag, 25. März 1839.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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Politische Uebersicht
Politische Uebersicht
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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Sitzung des Gemeinderathes
Sitzung des Gemeinderathes übermorgen Dienstag, 27. März, 3 Uhr Nachmittags. Tagesordnung: 1) Adreß-Entwurf. 2) Ernennung einer Deputation nach dem Ha as. 3) Discussion des Reglements der Auslagen auf die öfentlichen Vergnügungen. 4) Gemeinde⸗Einnehmer. Entlassung.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
Leise Aufrage.
Leise Aufrage. Ist es geziemend, ist es mit der Würde eines hohern Beamien verträglich, daß wenn sin elakersann, ef einenr genisen Benaltung, Einsicht auf den Karten verlangt, dieser höhere Beamte sich für eine augenblicklich dauernde Nachsuchung 50 Centimes zahlen läßt? Wo ist das Gesetz, ras diese Befugniß erthcilt? Bezieht dieser höhere Beamte denn, für seine Amtszeit, von der Regierung nicht schon einen reich- lichen Gehalt?
Der Volksfreund (1848)
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#25? Beim Beginne des zweiten Quartals ladet der „Volk?- freund" Alle, welcke dessen Wirksamkeit billigen und als ein Bcdürfniß für das Land ansehen, zu erneuter Theilnahme ein. Die bisherigen Abonnements werden, sofern sie nicht vor dem ersten April auf dem Bureau gekündigt sind, als rechtsgültig erneuert angesehen. Neue Abonnements wolle man zeitig bei der Post oder auf unscrm Bürcau, im R ö se r'schen Hause, zwei Treppen hoch, machen. Wer von heute an abonnirt, erhält unser Blatt bis zum Ende dieses Monats gratis. Dagegen können wir denjenigen Herren, welche erst nach Beginn des nächsten Quartals aboniiircn, nicht für vollständige Nachlieferung der fehlenden Nummern stehen. — Die H.H. Abonnenten verpflichten sich, wie bei allen Zeitungen, zur Pränumerando- Zahlung.
Der Volksfreund (1848)
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Laute Anfragen.
Laute Anfragen. Wie kommt es. daß das Luxemburger Wort die jgngste Rede des Atheisten, des an keinen Gott glaubenden, Vogt so preist? Antwort: Weil er gegen den protestantischen Kaiser gesprochen, denn der Käiser muß katholisch sein, gleichgültig, ob Atheisten denselben krönen helfen. Wie kommt 'es, daß dasselbe Wort unsere Frank- furter Deputirten so hart tadelt? .Antwort: Weil diese nicht helfen wollen, ^Deutsch- kand an Oestreich zu verkaufen. Denn obgleich Oestreich, nach seiner neuesten Erklärung, kein Vvlkshaus, keine Volksvertretung bei der Cen- tralgewalt zulassen will, so muß doch Oestreich an der Spitze bleiben; denn erst die Jesuiten, dann nochmals die Jesuiten, und wenn dann noch etwas übrig bleibt, dann kommt erst daS Volk. Wie kommt es aber, daß das Wort schon in zwei Nummern davon spricht, Wilhelm III. könnte sich weigern, die Regierung zu übernehmen, oder seinem Regierungsantritte könnten sich Schwierigkeiten ent- gegensetzen? Antwort: Das weiß ich nicht.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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M n|eige n. Versteigerung der Produkte des ordinären Holzschlages 1849,! in dem Walde Banmbnfch. r Die Bürgermeister und Schöffen der Stadt werden am Dienstage, den 3. des künftigen Monats April, um 9 Uhr des Morgens, und durch das Ministerium eines Notars, zur öffcnt« lichen Versteigerung der Wellen des ordinären Holzschlagcs 1849, in dem Gemeinde-Walde Baumbüsch, schreiten. Das in Korden gelegte Kloben- und Kuippclholz und die Baumstämme werden am nämlichen oder nöthigensallS am folgenden Tage versteigert. Die Versteigerung wird im Walde selbst stattfinden. Das Bevingungshcft der Versteigerung liegt zur Einsicht im Sccrctariate der Stadtrcgierung. Lurcmburg, den 23. März 1849. Das Collcgium der Bürgermeister und Schöffen, hcldenstein, Präsident. (245) Schrobilgcn, Sccrctär. 3000 Francs sind auf Hypothek durch das hiesige WohlthätigkeitS-Büreau zu verleihen. Liebhaber haben sich an das genannte Bureau zu wenden. Lurcmburg, den 21. März 1849. (242) Der Bürgermeister Helden stein. Bekanntmachung einer Jagdverpacht nng. Die Gemeinde -Verwaltung von Lcnningen wird am Dienstag den 27. des laufenden Monats März, um 1 Uhr des Nachmittags, zu Eanach, in dem Sekretariat der Gemeinde, zur Verpachtung durch öffentlichen Zuschlag des JagdrechtcS des Gemcinde-Eigenthums für einen Zeitraum von 3, 6 oder 9 auf- einander folgenden Jahren schreiten. Das Jagdrccht auf den liegenden Gütern, zugehörig den Abthcilungen Lenningen unv Eanach, wird zuerst sectionsweisc und hernach im Ganzen verpachtet. Eanach, den 21. März 1849. Dondlinger, Bürgermeister. (241) BerrenS, Secrctär. Wein-Verstcigcrung M Trier. • Freitag den 39. d. M. lassen die Herren Jungen und Lad n er dahier abthcilungshalber die nachbe- nmrnten sehr reine und gute Weine versteigern, näm- vom Jahre 1842 7 Fuder Casclcr, 5 Fuder Ncubcrger, eigenen WachslhumS. vom Jahre 1846 1 Fuder Trittenheimcr, 5 Fuder Neubcrgcr, eigenen WachsthumS. 1]2 Fuder rother Eönener, vom Jahre 1847 1 Fuder Neubcrgcr. Die Versteigerung geschieht zu Trier im Gasthofe Venedig,
Der Volksfreund (1848)
1849-03-25T00:00:00
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volksfreund1848
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J. SEELHOFF. An den Verfasser des Artikels „Luxbg. 4 Mai“ die berüchtigten Blochaus’schen rc. im Wort für Wahrheit. Jeder ehrliche Mann, wenn er Personen, und nicht Prinzipien angreift, unterschreibt seine An- griffe; er tritt mit offenem Visir auf, uud schleudert nicht den Schmutz seiner elenden Verleumdung auf Ehren-Männer, wie Herr Würth-Paquet ist, unter dem Mantel eines unbescholtenen Mannes, wie der Herausgeber des genannten Blattes. Einmal auf das Gebiet des persönlichen Angriffs durch meinen vor- stehenden Artikel mehr oder weniger übergegangen, fordre ich Sie, elender im Dunkeln schleichender Verleumder, im Namen aller rechtlich und edelden- kendcn Männer auf, sich zu nennen. Wagen sie es nicht, so nenne ich Sie hiermit vor aller Welt : einen feigen Schurken, der es nicht verdient, länger die Rechte der Gesellschaft, worin er lebt, ungetheilt zu genießen. Die Alternative ist Ihnen gestellt. Entweder ant- Worten Sie, mit Ihrer Unterschrift, und alsdann haben Sie das zu beweisen, was Sie geschrieben; oder Sie antworten nicht, und alsdann bleiben Sie für immer mit dem Namen, den ich Ihnen oben gebe, behastet. Wählen Sie. Für unsere Mitbürger und diejenigen, die Hrn. Würth-Paquet kennen, bedarf es keiner Rechtferti- gung desselben. Für die auswärtigen Leser des Lu- remburger Lügen-Blattes aber füge ich hinzu, daß Hr. W.-P. der allgemeinen verdienten Achtung ge- nießt, die einem Ehrenniann zukommt. Seine schon vielfach geleisteten Dienste im Vaterland, die ihm kein Freund der Wahrheit abspricht , sowie die all- gemeine Entrüstung, die der genannte Artikel des Lu- remburger Wortes hervorgerufen, bürgen für den Titel eines Ehrenmannes für Hr. Würth-Paquet. Als Besitzer eines Organs der Oeffcntlichkeit in unserm Lande bin ich verpflichtet, dasselbe zu benutzen, um allen ähnlichen Verleumdungen der unbescholtenen Bürger, mögen sie sein, wer sie wollen, entgegen- zutreten und selbe zu entlarven. Dem Verfasser des gerügten Artikels bemerke ich außerdem, daß er auf eine unwürdige Art ein Organ der Oeffentlich- keit benutzt, um wahrscheinlich nur einer Privat- Rache zu fröhnen. Dem Luxemburger Wort für Wahrheit aber wiederhole ich meine Erklärung, daß ich es der Freiheit der Presse für nicht würdig halte, indem eö sich zur Veröffentlichung solcher schmach- vollen Artikel gebrauchen läßt. Das Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht besudelt die Preßfrciheit. Luxemburg , 8. Mai 1848.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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SEELHOFF, J.
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volksfreund1848
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Dr. Samuel HIRSCH. Das Luxemburger Wort für W. uud R. (die beiden Wörter schreibe ich nicht aus, weil sie wirk- lich für solches elende Blatt zu heilig sind) bringt in seiner Nr. 14, die am Sonntag erschienen, folgenden Artikel: Es spricht von den Juden-Verfolgnngcn in Preß- bürg und fährt dann fort: ,,Die Verfolgungen der „Juden rühren daher, weil ungläubige Judenjungen und Juden Rabbiner, die wegen ihrer wässerigen Aufklärung selbst ihren Glaubensgenossen verhaßt, ^sich überall in die Angelegenheiten der Christen ein- ^mischen, Zeitungen schreiben und über die christ- gliche Religion schimpfen und schmähen." O du schmähliches Blatt! Welcher rechtschaffene Mann, welcher ehrenvolle Bürger, dem in diesen unruhigen Zeiten die Aufrechthaltung der inner» Ruhe so sehr am Herzen liegen mnß, kann solche schmachvollen, jeden freien Mann empörenden Sachen lesen, die unter dem Schein eines Corres- pondcnz-Artikels ans Wien dazu bestimmt sind, die Gcmüther der ungebildeten Volks-Klasscn aufzu- regen, und sie zu allerlei entehrenden Gewaltthaten vielleicht hinreißen zu lassen! Warum, du nieder- trächtiges Blatt, das seine Netze im Dunkeln auf- stellt nach alter Jesuiten-Art, warum, frage ich dich, bringst du grade in deinen Sonntags-Num- mern immer diese aufreizenden Artikel? Weil du wohl berechnest, daß an einem Sonntage (dem der aanren Natur) der gewöhnliche. ungebildete Mann mehr Muße hat deine Nachrich- ten durchzulesen, und leichter sich dazu hinneigt, eben dadurch daß er nicht beschäftigt ist, deinen auf- wieglerischen Einflüsterungen ein williges Ohr zu leihen. Schmach, ewige Schmach, daß der seit Jahrhunderten fleckenlose Klang des Wortes : „Luxemburger von dir entehrt wird, von dir, elendes Gewürme, das auch das köstliche Gut der Freiheit der Presse nur besudelt. Verzeihe mir, Leser, wenn ich vielleicht etwas heftig bin, aber welchem Manne, der das innere Bewußtsein hat, er sei ein freier, recht-denkcnder Mann, tobt nicht das Blut in den Adern, wenn er solche nie- derträchtige Aufreizungen liest, wovon diese ganze Nr. 14 des besagten Blattes von Anfang bis Ende angefüllt ist, und das Alles unter dem Mantel der göttlichen Religion. Verwegene ihr, die ihr es wagt, das herrliche Wort des göttlichen Christ's: „Liebet Euch einander" so schmachvoll zu ver- drehen ! ! ! Gehen wir jedoch auf die Einzelheiten des obigen Artikels ein, und beleuchten wir einmal etwas die- selben : . . . Inden Rabbiner! Wer errinnert sich nicht dieses stylistisch falschen Ausdrucks, der schon mehr- mal, und zwar nur von unserm Lügen-Blatt ge- braucht wurde? Auf welchen Verfasser weist das hin? Ich überlasse das Urtheil dem Leser. ... Die wegen ihrer wässerigen (!) Aufklärung selbst ihren Glaubens-Gcnossen verhaßt. Weil unser hiesiger Rabbiner, der, so viel ich weiß, sich bisher nur als ein rechtschaffener freier Mann gezeigt, bei einem Theil der untern Klassen seiner Gemeine vielleicht nicht beliebt ist; weßhalb, wollen wir nicht berühren, weil das nur seiner und seiner Ge- meine Sache ist. Und du zitirst uns die Presburgcr Juden als Beispiel, (freilich nur in einem entstellten Corrcspondenz-Artikel), willst du aber, daß auch ich dir etwas zitire? So lasse dir das wahre Faktum berichten, daß die Preßburgcr Israeliten noch so weit zurück sind, daß, während vor einem Jahre noch ihre andersglaubendcn Brüder sich ein- stimmig für ihre Emanzipation verwandten, sis eine Petition von ihrem Rabbiner ausgehend, cir- zuliren ließen, um gegen diese Emanzipation zu protestiren, die gar nicht wollten emanzipirt sein. Und, wie gesagt, dieses ist Faktum! . . . Zeitungen schreiben. Du erhebst dich für allgemeine Freiheit. Das Wort Freiheit tröpfelt dir von den falschen Lippen, wie die Giftpflanze durch ihre schöngefärbte Blüte den Sorglosen nur anlockt, um ihn desto sicherer nachher zu verderben. Freiheit willst du für die ganze Menschheit, und willst denen, die andersgesinnt sind wie du (weil sie aufrichtig gesinnt) das Recht nicht zugestehen auch ihre Meinung zu sagen. Aber wir wissen ja was du unter Freiheit verstehst. Du glaubst uns doch hoffentlich nicht so beschränkt, daß wir nicht hinter deine heuchlerische Larve sähen?! Elendes Gebräu von jesuitischer Verschmitztheit und hohler Kunstgriffen! Und nun noch ein Wort zu dir, du Wahrheit und Recht verkündender Charlatan, aber Lüge und Verdrehtheit predigender Heuchler. Wirst du mir nicht das Blatt (welches dann für seine Aufrci- zungeu verantwortlich bleibt) nennen, dem du die- scn Artikel entlehnt, oder, wie ich fest überzeugt bin, hast du diesen erbärmlichen Artikel selbst ge- schmiedet, so nenne dich, Verfasser, nenne dich, und zeige dich als Mann, der seine Meinung zu be- haupten und zu vertheidigeu weiß, und nicht als Memme, die sich unter den Deckmantel eines Un- schuldigen verkriecht, um von da aus ungesehen ihr schwarzes Gift auszufpeien. Wohl weiß ich es, wie es jeder Ehrenmann weiß , es gilt leider Got- tes bei uns, sonst so ruhigen Luxemburgern, um einen Kampf zwischen Wahrheit und Recht, gegen Lüge und Falschheit. Darum, Verfasser, siehst du meinen Namen am Ende dieses stehen, damit du siehst, wie ich dir als offener Feind entgegentreten will. Thue desgleichen, entlarve dich, oder ich werde dir den ewig schmachvollen Namen eines vcrräthe- rischcn Aufwieglers au deine feige Stirne heften. Glaube mir, daß ich dann nicht ermüden werde, dich mit der Waffe des Geistes zu verfolgen, wie es an meiner Stelle jeder wahre Luxemburger thun würde ; und obgleich ich nicht hier im Lande das Licht der Welt erblickt, und du mich vielleicht einen Fremdling nennen möchtest, so rollt doch das stolze Blut einer der ältesten Familien des Luxemburger Landes, meines Mutter-Landcs, in meinen Adern, und ich werde mich stets als wahrer, freier Luxemburger zu zeigen wissen, der den Ruf der wahren Freiheit verstanden, und ihm allein sol- gen wird. 5. Seelhoff. P.S. In die speziellen Angelegenheiten der Chri- stcn habe ich mich nie eingemischt und werde mich nie einmischen. Die Angelegenheiten des Vaterlan- des dagegen und der Menschheit, betreffen uns Alle und es soll kein elender Wicht mich je verhindern, nach aufrichtiger llcberzengung zu rathcn und zu thaten. In Preßbnrg und ganz Ungarn giebt es keinen Rabbiner, der eine Zeitung schreibt. Übrigens stelle ich mich und meine Familie, so wie alle meine jüdischen Glaubensgenossen vertrauensvoll unter den Schutz meiner Luxemburger Mitbürger! Ihr seid zu ehrlich und zu brav denkend, um die An- reuuna m Unaariscben Scencn bei uns m dulden.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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HIRSCH, Samuel
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Amtliches. Luxemburg, 9. Mai 1848.
Amtliches. Luxemburg, 9. Mai 1848. Das Rczieruiigs-Cvllegium ; In Erwägung, daß sich Zweifel über die Frage erhoben haben, ob bei den durch de» Art. 11 des Beschlusses vom 2. d. Mrs. vorgesehenen Cantonal- Gahlen die Wahlmänner nur drei, oder sechs Na- nie» auf ihre Zettel schreiben sollen; In Erwägung, des Laut des Artikels 13. jenes Beschlusses der Gouverneur sechs Personen procla- mircil wird, nämlich drei Abgeordnete und drei Stellvertreter, und daß folglich auch die Wahlzettel sechs Manien enthalten müssen; Beschließt: Art. l. Die Wähler haben aus ihre Zettel sechs Namen zu schreiben. Art. 2. Gemäß dem Art. 13 des erwähnten Be- schlusses vom 2. Mai werden die drei Personen, ans welctw die meisten Namen bei der allgemeinen Zählung derselben gefallen sind, als Depntirte, und die drei, welche nach jenen die meisten Stimmen habe, alo Stellvertreter proclamirt werden. Art 3. Gegenwärtiger Beschluß K.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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volksfreund1848
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Von der Redaktion J. SEEiHorr. Geburten. Am 27. April, Rikolas Friedrich, S. v. Friedrich Schwab, Schneider, 28., Jakob, S. v. Michel Stessen, Tag!., und Franz, S. v. Jakob Wenandy, Gärtner; 29. Maria Franziska, T. v. Fran; Printz, Kanzelist; 30. Margaretha, T. v. Peter Stull, Rothgerber ; Elisabeth, T. v. Joh. Daniel Bockel, Horndrechslcr; Magd. Hyacintha, T. v. Christoph Heins, Kaufmann, und Joh. Joseph, S. v. Friedrich Hohengarten, Kutscher; I. Mai, Michel, S. v. Ambrosius Weiler, Gärber, und Johann Perer, S. v. Hein- rich Timmermanns, Schuhmacher; 2. Clemens, S. v. Hein- rich Hàbrand, Unteroffizier. Heirathen. Am 29. April, Nikolas Blank, Tabakspin- ner, mit Magdalena Schuh, und Johann Commer, Schneider, mit Susanna Welfring; 2. Mai, Johann Karges, Maurer, mit Margaretha Daustert; 3. Mai, Johann Joseph Hyacinth Blum, Briefträger, mit Katharina Christophe!, und Johann Lanck, Schneider, mit Anna Katharina Schmidt; 4., Johann Weynandi, Gastgeber, mit Elisabeth Lahaye. Todesfälle. Am 29. April, Jahanna Missy, 53 I., Ehefrau von Egidius Nitschke; 30. Katharina Feyden, 2 I.; 2. Mai, Dorothea Barth, 81 I., Wittwe von Joh. Bruch; 3. Margaretha Flies, 2 I. Marktpreise vom 6. Mai. Weizen, 29 Franken per Malter; Mengkorn, 26 Fr. id.; Roggen, 21 Fr. id.; Gerste, 20 00 id.; Haber, 16 Fr. id.; Erbsen, 32 Franken id.; Holz, 20 Frcs. per Körte; Butter, 90 Cent, per Pfund, -Heu, 40 Fr. per 1000 Pf.; Stroh, 18 Frs. id. Anzeigen. Das Lied der Luxemburger Reservisten, gedichtet vom Mus- ketier Bröckel, und für dreistimmigen Mânner-Gesang in Musik gesetzt von Mandel, wird morgen die Presse vcr- lassen. Bei allen Feldwebeln der Garnison und in meiner Woh- nung sind Exemplare, das Stück zu 2 Sous, zu erhalten. Mandel, (17) Musikmeister im 37. Jnf.-Reg.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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Diekirch, 6 Mai. Die schon lange brütcndd Unzufriedenheit der Truppen des Eontingents mit einigen ausländischen Chefs hat sich Luft gemacht. Am Dienstag 2. c. haben sich die in Diekirch ste- henden Compagnien (die den Befehlen ihrer Luxem- burgischen Offiziere mit ausgezeichnetem Eifer strenge Folge leisten), dem nichts weniger als beliebten Lieu- tenant-Adjutanten Bachiene van Hees geradezu wi- versetzt. Als die zum Appell versammelten Soldaten sein Commando nicht ausführten, befahl er, den deshalb zur Rede gestellten Flügelmann zu arretiren; dieses verhinderten sie und der Adjutant mußte sich vor ihrem Angriff zurückziehen; der herbeigerufene Haupt- mann de Vernejoul hatte eben so wenig Erfolg, und nur unserm Landsmann dem Hauptmann de Waha gelang es, die aufgeregten Gemüther zu be- schwichtigen. Die Unruhen währten fort bis am Freitag, wo sie auf eine für die ausländischen Offiziere gefährliche Weise auszubrechen drohten; doch der beliebte Major Mertens hat sich hier eben so wohl um diese Offi- ziere, als um die Ehre der Luxemburger verdient gemacht, indem er durch kräftige und bied re Worte der Unordnung ein Ende machte. Aehnliches ist in den andern Garnisonsstädten vor- gefallen.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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In unserer Zeit der Reformen wäre es auch an der Reihe einmal von einem in ganz Dentsch- land weit verbreiteten Uebelstand zu sprechen, der vorzüglich auch bei uns in Luxemburg seine ihm huldigende Jünger gefunden. Bisher war er nur erst in stillen Kreisen besprochen worden, und hatte noch nicht das Vergnügen von der Presse, die gewiß nichts weniger als ein stiller Kreis ist, angegriffen zu werden; wir wollen damit anfangen. Ja, aber von welchem Uebelstande wollen Sie denn sprechen? Ei, von den Pariser-Schneidcr-Heuschrecken, die jährlich zwei oder mehrmal unser Land überziehen und unser« nadelschwingenden Mitbürgern einen Theil ihres Brodes abstehlen. Ja, ja, rümpft nur nicht die Nasen, ihr den Pariser Gecken nachge- äfften Dandys oder wie ihr euch nennen mögt. Schämen solltet ihr euch, wenn ihr daran dächtet, welchen Gebrauch eure pariser Lieferanten für die Kleider pour la province adoptirt haben: sie werden über die erste beste Kellerthüre zugeschnitten. Das ist doch gar zu schön, wenn ihr für euren wcrlhe- sten corpus das Maaß über einer pariser Kellerthüre zu nehmen erlaubt. Dabei beachtet ihr auch nicht, wie ihr mit dem Tuch übers Ohr gebauen werdet. Wenn euch ein solcher Hof-Liescrant einen Salzsack zu einem neumodischen Narren-Jäckchen zuschnitte, und dasselbe mit großartiger Etikette versehen per Post zuschlkte, ihr wäret eingebildet genug, damit in den Straßen herum zu laufen Höchstens vielleicht würdet ihr die scharfsinnige Be- mcrkung machen: die Pariser haben's doch heraus mit de» Kleidern. O stuhi! Dann denkt ihr nicht dran, daß, während ihr hier verlleidet herumlauft und glaubt, allgemein bewundert zu werden, euer pariser Schneider die eiligst übersandten Fünsfrankenstücklein selig schmunzelnd einstreicht, und vielleicht auf eure Gesundheit ei» Schoppen trinkend, sich bei seinen Bekannten lustig macht über die Allemands. — Wahrlich, es muß ein gran- dioses Vergnügen sein, wenn man sich so in seine „schöne Kleider wirft", und sich im Spiegel mu- sternd zuerst eine französische Schneiderei, und dann erst die Luxemburger Person bemerkt. Als ob unsere Schneider nicht eben so schöne, und jeden- falls bessere Kleider machen könnten, wie die p a- riscr, besonders wenn mau sich gar nichts mehr im Ausland wollte machen lassen, wodurch die Concurrenz unter unfern Arbeitern steigen, und die ganze Arbeit auf eine immer höhere Stufe der Voll- kommenheit kommen würde. Ihr schreit wohl alle, ihr großen Herren: „Ja, Hülfe muß der Klasse unserer Arbeiter werden", ihr bedenkt, ihr bercchs net aber nicht, welchen Schaden ihr durch eure unsinnige Eitelkeit dieser selben Klasse macht. Was von den Schneidern gilt, gilt fast von allen Ge- werken. Ihr ausländisch gekleideten, affenähnlichen Seifenblasen, wißt ihr was ich von den Leuten sage? Entweder fragen sie nichts darnach, ob ihr Rock gelb oder schwarz, ein oder siebenfarbig ist; ob ihre Hose eine Linie mehr oder weniger in das Gebiet der Stiefel ragt — und dann sind sie Männer; oder sie sehen mit ängstlicher Sorg- falt, ob die Taille auch genau auf ihren .'(gezwick- ten) Körper paßt; ob der Rock auch auf dem Rücken liegt wie ein Stiefel auf dem Leisten (ge- wöhnlich aber passen die pariser Kcllerthüren-Klei- der auf sie, wie ein Affe auf ein Kamcel); ob die straff angezogenen oder nachläßig in die weite Welt baumelnden Hosen auch nichts an den schö- neu Formen ihrer Beinleins verborgen oder un- verborgen lassen, und in diesem Fall, sind sie — Narren. Darum trage ich darauf an: unsere Stände mögen in der neuen Constitution einen Paragraphen machen, der von diesem Übelstand handle, mit dem Titel: § x. „Heber die ausländischen Hosen und die inländischen Träger," dann wärt ihr Narren in eurer wahren Gestalt dargestellt, nemlich als: Hosenträger, die in ihrer Albernheit tragen was man ihnen anhängt, mögen sie gestickte oder bürgerliche sein.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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volksfreund1848
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Aus der Grafschaft Mark, 2. Mai. Soll die errungene Freiheit eine wahre Freiheit sein, so wehe ihr Hauch auch überall hin, wo die Unter- drückung waltet, zu dem Elend mit der stummen Lippe und den feuchten Angen. Aber nicht blos der Arbeiter in den Fabriken und Geschäften erfreue sich des Emancipationsrufes unserer Zeit; er hat das Bewustfein seiner Rechte erlangt und hat seine Mündigkeit proclamirt. Es gibt noch viele andere Bedaucrnswcrthe, selbst ehe wir zu der un- tersten Stufe des Elends herabsteigen, welches hohläugig von Thüre zu Thüre schleicht. Und wir meinen hiermit jene große Elasse der Dienstboten, der Knechte — pfui, daß dieser Name uns nicht erröthen macht — der Mägde, die in einem wah- ren Hclothenthnme schmachten, das in manchen Erscheinungen grauenhaft empörend ist. Wie man- ches Fräulein, wie manche Dame stickt eine Co- carde, singt eine Nationalhymne, spricht in hohen Phrasen vom freien Deutschland, und begeht im nächsten Augenblick mit rohen Ausdrücken, die sie über das geringste Vergehen einer Dienstperson ausstößt, ein Verbrechen an der freien, rechtbe- wußten Menschheit! Wie manche Thräne über er- littene Mißhandlungen sind in diesen Kreisen ge- flössen und werden stündlich vergossen! Ihr Men- scheu mit den harten Herzen, mit den Seelen vol- ler Vorurtheile, Ihr jubelt über den Fall hoher Bedrücker und vergefit, daß Ihr in Eurer nächsten Näh? einen empörenden Druck ausübet. Alle Bil- dnng hat Euch nicht Humanität gelehret; Ihr be- handelt Dienstboten, als ob sie durch Eure Gnade eristirten; Ihr geht mit ihnen um, als ob es Wesen wären, die gar keinen Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben haben; Ihr bauet Schran- ken auf Schranken ans, um sie von Euch ehrcr- bictig fern zu halten; Ihr werdet roth und bleich vor Aerger beim geringsten Widerspruche; Ihr be- wacht ihre Freuden, ihre Thränen, wie ihr Lächeln, als ob ihre Existenz, ihr ganzes Wesen in Eurem Dienste geknechtet wäre. Welch ein Dank für die mühsamen Dienste vom frühen Morgen bis zum späten Abend, obne einen Augenblick dem eigenen Selbst, dem eigenen Geist und Herzen leben zu können, welch ein Lohn und oft noch blos der Ab- Hub von den Tafeln. 2b— 30 Thaler, der Gewinn oft blos Einer Stunde des Banquiers, Eines Ta- ges des Geschäftsmannes, sie sollen eine vollstän- dige Entschädigung sein können für die vollständige Selbstaufopferung, für die Mißhandlungen, die der Dienstbote gar oft erleiden muß? Hierhin, Freiheit, wirf deine Auge ! Verbanne auf immer den Namen Knecht! Und Ihr Alle, o daß meine Stimme zu Euch dringen könnte, erkennt den Segen, den Euch das Recht der Vereinigung gibt, besprecht Euch, verbannt den stumpfen und blöden Sinn der un- bedingten Unterwürfigkeit, der des freien Menschen unwürdig ist, und laßt Euch nicht mißhandeln und mißbrauchen ; die Freiheit, welche Arbeiter auf den Barricade» der Dreifürstenstädte errungen haben, ist eine Freiheit für Alle und in Allem! >Tr. Z.)
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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volksfreund1848
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In Nr. 13. des Wortes für Wahrheit und Recht finden wir eine Annonce der Reservisten der 5. Comp. 39. Inf. Reg. worin dieselben sagen: . . . „erklären wir hierdurch aufs bestimmteste, so viel an uns liegt, aus allen Kräften dahin zu wirken, daß die bestebcnde Ordnung sowohl des Staates wie auch die der Kirche in ihrer ganzen Ausdehnung erhalten werde." Wir ersuchen die resp. Militär-Behörde zu unter- suchen, ob dies den (nicht unterschriebenen) Versas- fern dieser Anzeige vielleicht vorgeschrieben worden, oder ob sie dies aus freier Überzeugung geschrieben. Im ersten Falle wäre den Leuten der Rath zu geben, sich künftig keine solche Verdrehtheiten ein- flüstern zu lassen. Im andern Falle aber wären diese Leute zu belehren, daß sie zwar gegen den Feind nach Außen so wie auch wohl für die Cr- Haltung der materiellen Ruhe im Innern dastehe», keineswegs aber in ihrer Eigenschaft als Reservisten dahin zu wirken haben, daß die bestehende Ordnung in Kirche und Staat aufrecht erhalten werde.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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Der Volksfreund (1848) 1848-05-09_01
Der Volksfreund. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Abonnementspreis: 5 Fr. vierteljährlich in der Hauptstadt, 5 Fr. 50 für die übrigen Ortschaften des Großbcrzogthums. Anzeüzen werden mit 20 Centimen per Zeile berechnet. Den Abonnenten wird die unentgcldlichc Aufnahme von Annoncen, die sie in eigenem Namen machen, bis zu zwanzig Frankest^jäbrlich zugesichert, mit Ausnahme jedoch der Stempelgebühren. Der Volksfreund erscheint Dienstags und Freitags. Bestellungen und Zuschriften werden franko erbeten. Druck von I. La morr. 10 Dkensttag, 9. Mai 18'iS
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Die Redaction. Wir haben bis jetzt über die Abreife des Hrn. Laurent geschwiegen. Unsere Leser werden dieses Schweigen zu deuten gewußt haben. Wir hofften, daß diese vom Pabste befohlene vorläufige Amrssuspendirung uns den religiösen Frieden bringen würde. Ist denn die Religion bei uns in Gefahr, wenn unser Bischof ein anderer als Hr. L. ist ? Und wäre Hr. L. ganz unschuldig an dem ihm zunächst zur Last Ge, legten , der religiöse Frieder könnte aber bei uns durch einen Personewechsetz im Vikariat herbeigeführt werden , müßte Hr. L. wenn er ein rechter Bischof ist, alsdann nicht selbst seine Ersetzung beantragen? Doch unsere Hoffnung hat uns getäuscht. Die verzweifelten Anstrengungen , die bei uns ge, macht werden, die Gemüther zu erhitzen und fanatisch zu entflammen, sind bekannt. Die Jungfrau Maria soll den Bischof zurückführen, damit die Gottlosen nicht triumphiren, lautet das für zwei Centimes zu habende Gebet. Ja unterlegen zu haben, da wo man herrschen wollte, mag schmerzhaft sein. Den Triumpf, den man selbst feiern wollte, nun die Gegner feiern zu sehen , — das ist zu arg! Nur erwartet man eine solche Sprache überall eher, als in der Kirche der Liebe und von den Dienern der Liebe. Wer also gegen die Person des Hrn. Laurent ist, ist ei» Gottloser! Schöne Grundsätze. In der Kirche soll in diesem Sinne gepredigt worden sein und eine Bittschrift gleichen Inhalts zirkulirt von Haus zu Haus. Deshalb stehen wir nicht an, beifolgenden uns zugesendeten Artikel aufzunehmen.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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Die Redaction
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Die wahre Pöbelherrschaft.
Die wahre Pöbelherrschaft. Nicht wo Sophokles einst trug Kränze, regierte der Pöbel, Doch wo Stümper den Kranz ârnlen regiert er gewiß : Pöbel undstwingherrschaft sind innig verschwistert, die Freiheit Hebt ein geläutertes Volk über den Pöbel empor. (P la ten.) Zur Beantwortung aller bezüglichen Inserate in der letzten Nummer des „Volksfreundes." Genug sei's nun, das Hin- und Hergeplauder! Denn daß die Kriegö-Neserve nimmer zaudre: Fürs Vaterland zu Feld zu zieh'»; Daß auch mit strenger Diseiplin In Mitten aller Friedens-Müh'n Die Alle für die Ehre glüh'n; Und daß nicht Einer von ihr weicht Deß bin ich innig überzeugt.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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volksfreund1848
Grossherzogthum Luxemburg. Luxemburg, 9. Mai.
Grossherzogthum Luxemburg. Luxemburg, 9. Mai. Unsere Kammer wird nächstens wieder zusam- mentreten, oder ist es schon, in dem Augenblicke, wo dieses dem Leser zu Gesichte kommt. Sie hat den Austrag, eine neue Constitution für's Groß- Herzogthum zu berathen. Im Lande selbst haben sich viele Stimmen da- gegen erhoben, daß die nach dem alten Wahlgesetz und von den alten Wahlkollegicn gewählte Kam- mer die Constitution machen solle. Gesetzlich kann aber Niemand der jetzigen Kammer das Recht hierzu absprechen, denn ihre Zusammensetzung cnt- spricht ganz den Bedingungen, welche das Gesetz zur Abänderung der Verfassung erfordert. Des- halb schlössen wir uns diesen Stimmen auch nicht an. Man kann gegen die jetzige Ständekam- mer nur sagen, daß, da sie nicht aus Urwahlcn des ganzen Volkes hervorgegangen, man in sie nicht das Vertrauen habe, daß sie dem ganzen Volke gerecht werden würde. Wir sind aber ge- wohnt, unser Vertrauen nicht von vorne herein zu verschenken, und unser Mißtrauen nicht ohne Grund zu erheben. Mir wollten die Thctten der Kammer abwarten; ihre Handlungen sollten uns der Maß- stab für unser Vertrauen oder Mißtrauen werden. Wenn die jetzige Kammer uns eine Constitution giebt, die allen Klassen und allen Interessen gleich- mäßig gerecht ist, warum sollten wir dieselbe aus dem einzigen Grunde nicht annehmen wollen, weil wir bei der Wahl nicht mitthätig gewesen? Das schien uns kindisch und darum schlössen wir uns jenen Stimmen nicht an. Heute müssen wir aber einen andern Umstand in ernste Erwägung ziehen. Unsere Constitution mag noch so freisinnig werden, wir bedürfen für deren Dauer einer schützenden Garantie; denn die Ge- schichte hat viele Beispiele aufzuweisen, daß die besten Institutionen durch einen Fedcrzug für Jahr- zehnte außer Kraft gesetzt worden. Diese Garantie, wir können sie nur bei der zukünftigen deutschen Centralbehördc suchen. Wir sind keineswegs der Meinung, unsere in- neren Angelegenheiten von vorneherein den Bundes- beschlüssen weiter als nörhig unterzuordnen, aber abwarten scheint uns hier eine Rücksicht, die wir uns selbst schuldig sind. Haben wir so lange unter der bisherigen Constitution gelebt, so können wir auch ohne Gefahr noch sechs Wochen länger unter ihr leben. Dann werden wir wissen, wie sich die Zukunft des gestimmten Deutschlands gestaltet und wie unsere Verfassung in Verhältniß zu setzen sei mit der Ccntralverfassung Deutschlands. Nur das kindische Bestreben , dem großen Deutschland zeigen zu wollen, daß man von ihm unabhängig sei — was wir ja in der That nie waren, noch sind — scheint uns, sich diesem bil- ligen Wunsche widersetzen zu können. Wir fordern daher unsere Stände auf, sich für jetzt bis dahin zu vertagen, wo das Parlament in Frankfurt seine Arbeiten vollendet hat. Unser Land begiebt sich dadurch keines einzigen Rechtes, hat aber den großen Gewinn, keine Constitution zu machen, die Gefahr lauft, in zwei Monaten schon umgeändert werden zu müssen. Möchte unsere wohlmeinende Stimme Gehör und Anklang finden! Wie gesagt, durch einen solchen Beschluß, würden unsere Stände sich keines einzigen Rechtes begeben, mögliche Verwickelungen aber vermeiden.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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volksfreund1848
LE CLERGÉ ET LʼINSTRUCTION PUBLIQUE.
LE CLERGÉ ET LʼINSTRUCTION PUBLIQUE. L'instruction publique est une dette de l'Etat envers tous les membres de l'association politique : c'est un principe qui passe désormais au rang des axiomes dont la constitution doit établir les moyens d'application. La nouvelle loi sur l'instruction publique que le Souverain de noire pays vient d'adopter récemment et que le gouvernement tient sagement en portefeuille, tendait sans doute à se rapprocher de ce principe; car, si le clergé avait à se plaindre de cette loi, si c'est par condescendance pour les réclamations élevées contr'elle par le chef du clergé, que la main du Souverain s'est refusé jusqu'à ces derniers temps à la signer de son approbation , il faut croire nécessairement qu'elle restreignait dans de justes bornes l'influence de celui qui prétendait nous ramener à la barbarie, et l'immixion, en général, du clergé dans l'enseignement. La tendance de notre ci-devant chef clérical, était de faire, aussi vile que possible, un retour vers le passé, vers le temps où le clergé formait le fond de l'instruction publique. Les mandements en font foi jusqu'à l'évidence; les instructions pastorales n'avaient pas de texte plus cher ; les conseils secrets donnés à certains adeptes ¦et mis en pratique avec ce zèle qui sanctifie les moyens par le but, le prouvent à suffisance. On se figurait corn- plaisamment que d'une éducation empreinte des idées fossiles du jésuitisme , sortiraient des générations dévouées à l'absolutisme et pétries de cette pâle molle qui se laisse façonner à toutes les exigences d'une domination arbitraire. On savait par quelle voie il fallait marcher à ce but. On savait que pour se rendre maître de l'ordre social, il fallait jeter dans le cœur de la jeunesse les racines de ce pouvoir sourd et silencieux dont l'histoire nous montre les conséquences dans les annales d'une secte fameuse, maîtresse des rois, des grands et des peuples, parce qu'elle l'avait été de l'instruction publique. C'est une vérité tellement patente à tous les regards, que les jésuites, à la suite de leurs querelles avec les parlements de France, en 1563, obligés de renoncer à tous les privilèges qu'ils avaient usurpés, et même à leur nom de Société de Jésus, se trouvèrent consolés par l'autorisation qui leur fut donnée d'avoir un enseignement public. Leur pensée s'arrêtait sur le retour immanquable des avantages perdus, au moyen de l'enseignement ; car, ayant l'éducation de la jeunesse à leur disposition, l'Etat lui même était dans leurs mains. Les temps sont changés. L'état se doit à lui même la garantie de son existence, de la régularité de son assiette, de son repos, de sa prospérité; l'Etat doit pourvoir à ce que chaque citoyen soit initié aux connaissances dont il a besoin pour en être un membre utile dans sa condition relative. Le bien-être individuel, la moralité, les lumières de la science qui y conduisent , voilà ce que l'Etat doit procurer à tous. L'instruction civile est le territoire réservé où l'Etat seul peut commander et où le clergé ne doit pas mettre le pied. La mission de l'instituteur de la jeunesse est , par rapport au clergé, une mission toute profane. Le curé n'est pas plus en position d'y prendre part que le bourgmestre de prendre part à l'instruction sacrée. Car le prêtre, séquestré du monde par la gravité de son ministère, est chargé d'une responsabilité autrement sérieuse, bien supérieure à celle que renferme l'état civil ; c'est dans l'église qu'est sa chaire et qu'il doit remplir sa vocation, qui consiste à pourvoir aux besoins spirituels du troupeau dont il est pasteur au nom de Dieu. D'ailleurs, pourquoi , lorsque nous voulons l'égalité , irions-nous fonder un privilège? Si l'on admet le prêtre catholique à s'immiscer dans l'instruction publique, il convient d'accorder la même faculté au minisire prolestant et au rabbin. Il ne peut pas être toléré de faveur pour un culte, dans un Etat où la conscience est libre, où tous les cultes sont égaux devant la loi. Dira-t-on , pour cela , que tout prêtre doive être exclu de l'enseignement? On se tromperait. Il ne faut jamais forcer un principe au-delà de ses conséquences rationnelles. S'il se rencontre des prêtres pourvus de connaissances acquises par l'étude , et s'ils remplissent les conditions des règlements, ils sont admissibles aux fonctions de l'enseignement , on ne peut les en exclure à litre de citoyens ; de plus , ils ont la garantie de la moralité inhérente au caractère dont ils sont revêtus. Mais, ils sont alors instituteurs à titre privatif et non à titre de prêtre dans tel ou tel degré de la hiérarchie ecclésiastique. L'époque où nous sommes, la Constitution qui va être faite, n'admet pas de considérations en dehors des règles fondamentales du droit. Les considérations n'ont qu'une valeur momentanée; celle des principes est éternelle. Depuis des temps reculés, les principes qui devraient être inflexibles, ont dû céder devant des motifs que des appréhensions timorées ont seules inspirés; l'avenir en a toujours payé les frais. Soyons forts une bonne fois. Laissons le clergé dans l'église. Que sa part, naturelle et légitime , lui soit faite dans l'enseignement religieux et dogmatique ; mais que tout autre enseignement soit soustrait à son influence , même la plus éloignée. L'état des choses conduit à ce résultat, et c'est là une suite inévitable de la constitution religieuse du clergé catholique. Le prêtre et le citoyen ne peuvent pas être indépendants. Avoir deux patries et deux fidélités, c'est une position anormale. Les prêtres catholiques ont deux souverains qui tous deux portent une couronne politique, et peuvent être un jour ou l'autre adversaires sur un champ de bataille, et dont l'un s'arroge une espèce de contrôle sur la haute administration de l'autre, comme, par exemple, en matière de mariage, dont les règles sont différentes. On sent qu'il y a ici de grandes difficultés à concilier pour placer le clergé au-dessus de toute défiance; et si notre Assemblée Nationale où siègent des hommes d'expérience et de talent, parvenait à trouver la solution , nous lui garantirions notre gratitude et celle de nos arrière-neveux. Mais le clergé lui-même n'est-il pas en situation, dans ces jours de rénovation sociale, de hâter le moment où l'Etat ne pourrait, sans injustice, rester en défiance devant ses idées et ses tendances? Qu'il se rende bien compte qu'une épreuve, décisive peut-être, se fait actuellement, non pas seulement chez nous, mais dans la majeure partie de l'Europe. Qu'il abjure les leçons que l'homme de la Propagande lui a inculquées ; qu'il se rallie franchement à l'esprit public Luxembourgeois et au Gouvernement du pays. Qu'il s'associe au mouvement destiné à mettre en pratique les principes de liberté que la société civile proclame et qu'elle ne laissera plus corrompre. Que l'esprit de charité et de tolérance l'anime et l'élève à la hauteur de cet ancien clergé Luxembourgeois , dont la science et les vertus ont jeté tant d'éclat sur notre pays, et parmi lequel des noms à jamais chers à nos souvenirs, sont proclamés par l'unanimité des voix.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Es ist unsern Lesern bekannt, daß H. Wittmar, als Vertrauensmann für das Großherzogthum Lu- rcmbnrg der Bundes-Versammlung in Frankfurt beigegeben, Protest einlegte im Namen unseres Landes, gegen das jüngste Verbot der Pferde- Ausfuhr. Wir theilen nachstehend die in der Ant- wort der Versammlung angeführten Bemerkungen wörtlich mit : Gegen die Beachtung desselben spricht 1. daß von den föderativen Gesinnungen einer jeden Regierung, deren Staaten zu dem deutschen Bnnde ganz oder auch nur theilwcise gehören, erwarter werden darf, sie werde keiner Maaßregel sich entziehen, welche die Bundes-Versammlung im allgemeinen Interesse von Deutschland getroffen hat, selbst wenn ihr Particular-Jnteresse hierunter leiden sollte. Jnsbe, sondere dürften diejenigen Regierungen, deren Staaten nur theilweise dem deutschen Bunde ange- hören, bei genauer Erwägung der Zcitverhältnissc genügende Gründe finden , gegen Anordnungen, welche die Bundes-Versammlung zur Erreichung eines Bundeszwcckcs gemacht hat, keinen Einwand aus den Beziehungen der dem Bundesgebiet angc hörigen Lande zu dem außerhalb desselben liegenden Staate zu entnehmen und hervorzuheben; 2. daß Maaßregcln, wie die in Frage stehenden, aus einer politischen Notwendigkeit hervorgegangen sind, und deßhalb nicht durch specielle Gesetze ein- Mer Bundesstaaten» am wenigsten aber durch Gesetze, welche zunächst für ein nicht dem Bunde angeböriges Land erlassen worden sind, vereitelt werden dürfen; 3. daß gerade in der Rheinprovinz, also einer Gegend, welche am schnellsten wohl ihren Bedarf an Pferden aus dem Grvßhcrzogthum Luxemburg und Limburg verschaffen kann, der Maugel an Pferden zunächst fühlbar geworden ist; 4. daß wenn , wie in der Erklärung des Herrn Gesandten für Luxemburg erwähnt wird, es auch in den zum Bundesgebiete gehörigen Königlich- Niederländischen Besitzungen an Pferden gegen- wärtig fehlt, es um so dringender erscheint, ini In- tcresse des Bundes diesen Mangel nicht durch das Ausführen von den noch wirklich vorhandenen Pferden zu vergrößern und das Verschaffen der für die Bundestruppen nothwendigcn Pferde noch zu erschweren , besonders da seit dem Bundes- beschlusse vom lt. Marz die Gefahren für Deutsch- land, welche denselben hervorgerufen haben, sich nicht verändert, sondern im Gegentheil vermehrt aben. o'oo Luxemburg, 5. Mai. Das Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht verspricht in seiner Nr. 13 seineu Lesern einen Bericht über die Resul- täte der Piester- Versammlung des apostolischen Vi- kariates und in derselben Nr. gibt es einen Nachtrag, worin es den, ihm wahrscheinlich besonders am Herzen liegenden Beschluß bekannt macht. Das Wort für W. ». R. scheint wirklich seit der Abreise des Bischofs den Kopf verloren zu haben; wie an- ders wäre es möglich, solche Unwahrheiten aus eine solche unverschämte Art an den Tag zu bringen. Es heißt darin : „Wir können dem Luxemburger Volke die tröstliche und höchst erfreuliche Nachricht geben, daß die Versammlung des Elerus völlig einstimmig beschlossen hat, für den augeklagten Bischof Gerechtigkeit beim Könige und beim Papste zu verlangen, und wenn die gerichtliche Untersuch- ung seine Unschuld an den Tag gebracht haben wird, auf seine Rückkehr zu bestehen." Wie kann ein „Wort für Wahrheil" die Wahrheit so eutstcl- len, da es doch sicher weiß, daß, was den ersten Punkt dieses Beschlusses anbetrifft, nämlich: eine gerichtliche Untersuchung über Laurent's Beneh- wen zu verlangen, zwanzig gegen vier und zwanzig auftraten und mit energischer Frcimüthig- keit das ganze jesuitische, geistknechtende System ih- res er-apostolischeit Tyrannen brandmarkten. Ehre diesen zwanzig, den alten geehrten Geist unsers lu- remburgischen Elerus bewahrenden Priestern!* Und auf welcher Seite ist die Majorität, wenn man bedenkt, daß Itens schon vor der Eröffnung der Versammlung das Büreau aus HH. Ambrosy, Weber und Michaelis ** (!!!) zusammengesetzt war; daß 2tenS das geheime Abstimmen verworfen wurde, — daß also jene muthigen Gegner entschieden und mit aufgeschlagenem Visir gegen den uns und ihnen aufgedrungenen Jesuitismus auftreten mußten; — daß 3tcns — und das ganze Land jauchze, solche Priester zu besitzen — sieben von den dreizehn Dechanten unsers Landes sich unter den zwanzig Opponenten befanden. Wohl zweifelten wir nie an dem Biedersinn unserer Geistlichkeit; aber schon hatte die jesuitische Schule Zeit gehabt, Wurzel zu schlagen und wir fürchteten, der jesuitische Geist, der durch Zwang aller Art von Seilen des Bischofs und seiner jungen Anhänger befördert worden war, habe bei unfern Priestern Ueberhand genommen. Gottlob, daß dem nicht so ist, und daß die Stimme des ehrenwerthesten Theiles unsers Elerus, sich der des weit größer», unfanatisirten Tbeiles der Be- völkerung anschließt. Der zweite Punkt des auge- führten Beschlusses ,,anf die Rückkehr des Teufels- auotreibers zu bestehen" ist ebenfalls erlogen ; die- selbe Majorität (?) hat den Wunsch ausgedrückt, bei erwiesener Unschuld, dem Bischof „Gerechtigkeit widerfahren zu lassen", was für Viele noch nicht auf einer Rückkehr bestehen heißt. Dieselbe Versammlung soll einstimmig den Wünsch ausgedrückt haben, das Luxemburger Land möge ein eigenes Bisthum bilden. Wenn solches ohne Vermehrung der Ausgaben des Landes geschehen könnte, wäre es wohl am wünschenswerthesten; je« doch forderten wir in diesem Falle einen Lurcmbur- ger als Oberhaupt unsers Elerus. Hierbei inachen wir unfern gesummten Elerus und zugleich unsere Stände aufmerksam, aus ein Schreiben des päpstlichen Nuntius an die schweizer Tagsatzung, veröffentlicht in der „Helvetia von Po- rentry, Nr. des 18. Aprils 1848." In diesem Do- cumente schlägt der Papst der Diät ein Eoucvrdat vor, welches gänzlich mit den Wahl -Eonstitntionen der Republik übereinstimmt. Unter den vom Papste vorgeschlagenen Dispositionen befindet sich eine, wcl- che allen Dechanten und Priestern der Diöcese, un- ter der Investitur des hl. Stuhls, die Ernennung des Bischofs anvertraut. Der Gesandte der vereinigten Staaten Nordame- rika's ist ebenfalls beauftragt, die Angelegenhe teu der amerikanischen Katholiken auf demokratischem Fuße bei dem hl. Vater zu vermitteln. Mögen unsere geistlichen Brüder in dieser Zeit der Freiheit den Wink der Vorsehung nicht verken- neu, und sich uns anschließen, um vereint, die Fes- setn eines ihren weltlichen Brüdern und Mitbürgern unbekannten Joches auf gesetzlichem Wege abzuschüt- teln! Unsere Zeit will auch keine geistigen Sklaven mehr! n) Der weyrte Correspondent scheint etwas im Irrthum zu sein. - Der Redaktion ist es zugekommen, dast die 20 gegen die 24 stimmten bei dem Anrrag: au f unverzu g liche Rückberufuu g des H. Lauren t. Wegen dieser nächtigen Opposition zog die Majoritat vor, den Antrag zu beseitigen. (A. d. R.) *r) Jener aus Köln vertriebene Intrigant, der im ruxemburgischen, ohne naruralisirt worden zu sein, durch königlichen Beschluß angestellt worden. - Wo wäre des RegierungsCollegiums V llmacht besser zu gebrauchen.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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Bedrängniss und Noth, was ist das?
Bedrängniss und Noth, was ist das? t* Im Jahre -wenn wir uns gut erinnern) 1844, stellte unsere ganze gläubige Einwohnerschaft Gebete, näher — Prozessionen an, um den Himmel um Regen zu bitten. Jahre lang schon zuvor war alles Wachsthum nicht gediehen. Die Menschen seufzten unter dem Jammer der schlechten Zeiten und mißrathener Ärndten. Da erschien dieses Jahr 1844. Freundlich begann die Sonne sich in ihrem unwandel- baren Laufe nach unserer Erdhâlfte zu drehen, und alle Herzen schlugen freier und getroster in Erwartung des kom- Menden Segens. Aber die Glut, die die Fülle der Arndt- über uns bringen kann , kann unsere Hoffnungen auch in Staub verwandeln. So geschah es hier. Wochen lang wollte k-in Tropfen die lechzenden Fluren erfrischen. Alles lag stumpf und todt darnieder, versengt von den Strahlen der Segen und Werderben bringenden Sonne; alle Hoffnungen der Menschen waren niedergeschlagen ; mit banger Besorgniß blickte der arbeitende Vater einer großen Familie in die Zukunft; mit Ehrfurcht, aber stillem Kummer im Herzen, beugte sich die Menschheit vor den unerforschlichen Rath- schlüssen des allmächtigen Gottes — da war Bedrângniß und Roth. Die frommen Kinder des einigen Vaters be- schloffen ihre innigsten , inbrünstigen Gebete in die unermeß- lichen Höhen steigen zu lassen , wo der Allmächtige in seinem Glänze thront. Wie es ihnen die Gebräuche ihrer uralten, ewig bestehenden Religion geboten, versammelten sie sich zu Tausenden, um in Prozessionen ihre Bitten um Erhörung an den strengen Vater zu senden. Wo war es damals wohl am natürlichsten dem Drängen seines Herzens Lauf zu lassen? — in der Kirche, den» das ist der Tempel Gottes. Man verschloß aber die Kirche, wahrscheinlich weil sich diese Leute, die ja nicht wissen was ihnen Roth thut, ange- maßt hatten aus eigenem Antriebe öffentliche Gebete zu ver- anstalten. Die Kirche wurde indeß endlich geöffnet, aber keine Lichter wurden gegeben , denn wer weiß nicht , daß damals die zu Wachs-Kerzen nöthigen Gelder mußten durch eine Collecte beigebracht werden ? Und sprach bei diesen Ge- beten, die alsdann in der Kirche emporstiegen, irgend ein Geistlicher den Segen ? Rein!!! Jetzt aber, wo die gerechte Vergeltung einen Mann ge- troffen, der nichts als Zwietracht und Unfrieden in unsere Familien, in unser Land gebracht; der statt christlicher De- muth nichts als Herrschsucht und Ehrgeiz im Herzen hatte; der sich nicht entblödete, die ganze göttliche Religion in seiner kleinen menschlichen Person reprâsentiren zu wollen ; der mit despotischer Hand so manchem würdigen Geistlichen unseres Landes die Freiheil benahm , nach seiner eigenen , ihm von Gott, und nicht von menschlichen Satzungen eingegebenen Überzeugung das Wort Gottes zu lehren ; der mit seinen heuchlerischen Dogmen und falschen Principicn nach weiter nichts trachtete, als jegliche Regung des fortschreitenden Zeitgeistes zu unterdrücken, um nachher desto ungestörter nach Belieben schalten und walten zu können; jetzt sage ich, wo diesen Pseudo-Priester die gerechte Strafe seines eitlen Thuns und das vom höchsten Richter der Christenheil, vom Statthalter Christi, vom Pabste, ereilt, jetzt sperrt man Thor und Thüren der Kirchen auf, um für die Rückkehr dieses Mannes zu beten; jetzt sckickl man Hunderte von ge- druckten Gebethen herum : . . . schreiet dein treues Volk . . . und flehen um Schutz und Beistand in Bedrângniß und Roth! ! ! — Ja, wohl wird geschrien, aber von wem? von elenden Hinterbliebenen Söldnern eines herrschsüchtigen Menschen. Auch die Andern wolltet ihr schreien machen, um vielleicht wieder, Gott weiß welche schwarze Absicht in's Werk zu setzen ; — in Bedrângniß und Roth : Wir appelliren an jeden gesunden Menschen-Verstand , sind w'r durch die Entfernung dieses Mannes in Bedrângniß und Roth? Gesetzt auch, diesem treuen Oberhirten sei Unrecht geschehen , ist es denn nölhig daß ihr einen solchen Welt-Spektakel darüber macht? Hat dieser sorgenvolle Vater nicht selbst gesagt, er wolle das ihm geschehene Unrecht in christlicher Demnth ertrag-n? Oder ihr werdet doch eure Verwegenheit nicht so weit treiben , daß ihr diesen Mann allein würdig und fähig nennet , die Stelle eines Oberhirten in unserm Lande zu bekleiden ? Solltet ihr dies vielleicht thun, aus Dankbarkeit dafür, daß er ausgesprochen: IN Unserm Lnnde gebe es keine» Priester, der fähig wäre, die Stelle eines Directors nm hiesigen Seminär einzunehmen. Und daß er dies gesagt, euer treuer Va- ter, können wir amtlich nachweisen lassen. So ist dieser Mann mit unsern braven, freidenkenden geistlichen Landes- Kindern umgegangen. Er fürchtete den graben, unverdorbc neu Character der Luxemburger, geistlich oder weltlich, «iw deßwegen umgab er sich, mit Hintenansetzung unserer geistlichen Mitbürger, mit einer Schaar von fremden Söldlingen , die ihm auf seinen Wink folgten , um unsern freien National- Charakter unterdrücken zu helfe». Wir sind in Erwartung eines Pro.Vikars. Wir wünschen, daß er aus der Mitte unserer Geistlichen, aus unserm Vaterlands gewählt werde. Der Priester soll keine weltliche Macht haben; er hat aber sein Vaterland so gut wie jeder andere; sollte man ihm auch noch die Mittel nehmen, geistig an dem Wohle seines Landes mitzuarbeiten, wenn er die Fähigkeiten besitzt, eine ähnliche Sttlle bekleiden zu können ? Und ihr, lieben Brüder, denen diese Zeilen zu Gesicht kommen, laßt euch nicht verblenden durch die schönen Worte, die ein falsches Herz diktirt; laßt euch nicht umgarnen von den Netzen dieser Menschen, die euch nur benutzen wollen uni ihre ehrgeizigen Absichten zu erreichen. Haltet fest an un- serm alten, wahren, reine» Glauben, aber auch nur daran; denn was diese Leute euch vormalen, sind nur menschliche Absichten in göttliche Worte gekleidet. Und hoffentlich wird sich bald wieder die früher bei uns einheimisch gewesene religiöse Ruhe einstellen , wenn unsern braven Priestern das Joch abgenommen, das dieser Fremd- ling ihnen so schmâhlig aufgebürdet!
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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volksfreund1848
ONST LIDCHEN. (Ob dʼWeis vum Hemmelsmarsch.)
ONST LIDCHEN. (Ob dʼWeis vum Hemmelsmarsch.) E. Letzeburger. D’Stonn hoit geschloh’u, mir hun de Klang dervu’ gehch’rt, Dé d’Velker all so bridderlech zesoime’ féh’rt, Dee Klang hoit ons geréh’rt mat èngem mècht’ge Schlaag, Deen ’Trauregeet verstoiss, an d’Freed bei ons erwaach, et ons erwaach. Kuck d’Freiheetssonn dé hiiwt sech un dem Horizont, Si hoit ons all, jo all zesoime’ fièrdeg font; Onst Hièrz dem Feierstrahl, dem eedlen obzema’n , Mir kuke graad si un, si blend ons net ons Aa’n, Ons net ons Aa’n. Well d’Freiheet leit dem Letzeburger an der Sél, A’ wal gebéd, gedreckt, Tyrannejoch en hél, Sein Hierz dach mechteg schlét fir Freiheet emmerzo , Ons Pappe’ rufen ons daat Wuurt vum Himmel zo, Vum Himmel zo. Blo, weiss a’ ròd daat sin ons Faarwen dé mer droh’n , A fir dé mir onst Blud, onst Lièwe’ welle woh’n, Wěl! si sin unné Flèck , an onsrer Landsgeschicht , Au onbeflèckt ze droh’n de Letzeburger sicht, Mat Freed e sicht. Ewé ons Fiele’ fëst an onerschetterlech, Wovun ons Staadt der Wêlt sech weisst ’so hoferech , Mer welle fest wé si, an unne Ziddre’ stoh’n, Den Zeitesturm gesil bei ons eriiwer goh’n, Lritwer gohln . D’Unhènglegkeet un d’Land, un d’Ntionalitét, An d’Léwt de jiddereen an sengem Buusem dsét, Dé Gidder welle’ mir versoirge’ wé e’ Schaatz, An onsem Hièrz e gin èng gròss, èug bleiwend lPlaatz , Ëng bleiwend lPlantz. Mir wellen eeneg, frei, a’ Ltzeburger sin, Well Eenegkeet elèng ons Muth a’ Kraai ka’ gin, Wann si wé Brihder all, mam eisen Aarm ons lsält, Da’ get ous Zokonft schén, an all Gefohr dé fâll, D’G-fohr dé fällt. Dann ta ièd nesoimen da’, wiel Letzebuger as, Mir wellen net gesin de klènge Stoot zerass, Va’ Partheigeescht, a’ klèng, an nidreg Leiden chaafl, Deer Egoissem léhut seng falsch, verdièrwlech Kraan, D’verdièrwlech Kraaft. Da ioost obriichteg mir ons reechen d’Brudde hand, Et geht jo fir onst Woihl, Er d’ Woihl vum ganze’ Land . An éweg bleiw verroicht, deen ous entzwee le Welt, Deen d’ennerlech Zefriedenheet an d’Roh ons helt, Ons Roh ons helt. Verdenge’ welle mir, den Noim deen all mer droh’n, Dat vun ons kann d’Geschicht dé nemmlech Doote’ sol’n, Dé si mat goldnem Wuurt vun onse’ Pappe seet, Wann d’Nohwelt iiwer ons d’Geschicht ’mòl spéder frect, 1Mòl snéder freet.
Der Volksfreund (1848)
1848-05-09T00:00:00
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Letzeburger, E.
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volksfreund1848
Sans titre
6) Von dieser hat das Volk wirkliche Erleichterung seiner . Lasten z u erwar ten, und nichtblrs ßiktive und Niemandem nützende, die durch das beliebte Abzwackungssystem des Courrier bewirkt worden.
Der Volksfreund (1848)
1849-02-14T00:00:00
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volksfreund1848
Sitzung der Kammer vom 17. Januar.
Sitzung der Kammer vom 17. Januar. Abwesend waren, mit Urlaub: die Hrn. Brassel, Clement, Collart, Dams. jPondrom und Spanier; ohne Urlaub : die Hrn. Fischer, Gras, Heuardt, Meckels, Pütz und Tibcsart. Die Hrn. General-Verwalter waren anwesend. Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und angenommen. Mehrere Bittschriften werden verlesen und den bc- treffenden Ausschüssen überwiesen. An der Tagesordnung ist das zweite Votum des Gesetzentwurfs über die Einführung des neuen Münz- systems auf die Patentstcuer. Ter Entwurf wird zum zweiten Male angenommen. Darauf folgt die Discussion über das Ausgaben- Budget der auswärtigen Angelegenheiten, der Justiz und der Culte. Weil Niemand das Wort über dieses Budget im Allgemeinen verlangt, wird zur Discussion der einzelnen Artikel geschritten. Section I. Art. 1. Gehalt des Generalvcrwalters. Die Kammer nimmt die von der Eenlralscction vor- geschlagene Summe von 6000 Franken an, und dazu noch 2000 Fr. als Gehaltszuschuß für den Präsiden- ten des Ministerrathes. Art. 2. Andere Gehalte, wird angenom« wen zu 5,720 Fr. Art. 3. Represcntationskostcn ?c. Wegen des Zuschusses von 2000 Fr. zum 1. Artikel, wird Artikel 3 gestrichen. Hr. Willmar erklärt, daß in Folge dieser Ein- richtung er sich dispensât erachte als Präsident des Ministerrathes mehr Repräsentationen zu geben als er deren als Gcneral-Staatsanwalt zu geben hatte. Die Kammer nimmt die Erklärung des Hrn. Will- mar zu Protokoll. Art. 4. Versetzungskostcn, wird angenom- mcn zu 100 Fr. Section II. Art. 1. Gehalt res Frankfurter Lega- tions-Personalö. Die Regierung schlägt 4750 Gulden vor, und die Centralsection 9000 Fr., mit der Bedingung, daß, wenn in Frankfurt ein Stcllver- treter nöthig sei, die Legation nur aus Luxemburger bestehe. Hr. Willmar erklärt die Verwendung der von der Regierung verlangten Summe, die Orga- nisation der Legation und die Pflichten, die sie zu erfüllen hat; er hält es für unsicher, daß die von der Centralsection gestellte Beringung sogleich in Erfül- füllung gebracht werden könne, und verlangt die Bei- bchaltung der gegenwärtigen Sachlage, so wie die Bewilligung der verlangten Summe; die Regierung werde unterdessen ihr Möglichstes thun um die ver- langte Einrichtung zu treffen. Hr. Jurion: Ich habe einige Bemerkungen zu machen über die wichtige Frage die uns jetzt beschäftigt. Die Idee, welche m der Centralsection das Uebergewicht erhielt, ist so auffallend, daß sie in nähere Erwägung gezogen zu werden verdient, und daS um so mehr weil die Verfassung verlangt, daß alle Aemter nur Luxemburgern anvertraut werden. Hr. de Scherff ist kein Luxemburger. Können wir ein so wichtiges Amt einem Fremden anvertrauen? Früher hatten Limburg und Luremburg nur cine^Stimme im deut- scheu Bunde. Seit dem Jahre 1839 aber bildeten wir ein von Limburg getrenntes Großherzogthum, weil wir seit dem durch besondere Gesetze regiert werden. Der That nach besteht also eine völlige Trennung. — Seit dem Aufhören des deutschen Bundestages besteht eine neue Ordnung der Dinge, und mit Recht kann man fragen ob wir noch ge- nöthigt sind uns von einem Limburger Gesandten vertreten zu lassen. Der jetzige Gesandte repräscn- tirt Limburg und Holland; unsere Interessen sind sehr oft im Widerspruch mit denen dieser zwei Län- der, weil dieselben Colonial- und Handelsgeschäfte treiben, die bei uns gar nicht vorkommen. Wenn nun die Niederlande von den unsrigen ganz vcr- schiedene Interessen zu besorgen haben, so ist es un- schicklich dieselben einem Manne anzuvertrauen. Die Ccntralgcwalt kann uns nicht verweigern einen Ge- schäftöträger anzunehmen, der nur unsere Interessen zu besorgen hat. Wenn ich nicht irre, so ist seine Stellung schon gesichert. — Der König hat Herren de Scherff als Gesandter von Holland unv Limburg accreditirt; bis jetzt hat kein verantwortlicher Minister die uns betreffenden Aktenstücke contrasignirt. Diese Angelegenheit ist also noch nicht verfassungsmäßig geordnet; ein solcher Zustand muß aufhören. Ich trage demnach darauf an, daß eine Trennung ge- schehe; dadurch wird die Lage des Königs klarer und weniger verwickelt. Im Interesse des Groß- hcrzogthums unddcr Verfassung wegen, trage ich darauf an, daß in Frankfurt ein Luxemburger Geschäftsträger beglaubigt werde. Daß dieses Amt mit dem eines Deputirten vereinigt werden könne, wie Hr. Willmar meint, kann ich nicht annehmen, weil die Instructionen des erstcren zuweilen daö Gegentheil von denen des Deputirten sein können. Der zu er- nennende Agent muß fortwährend in Frankfurt sein, um bei allen Verhandlungen gegenwärtig zu sein. Hr. Evschen unterstützt die Trennung der Luxem- burgcr Agentur von der Limburgcr in Frankfurt, hält aber Hrn. de Scherff für den fähigsten Mann alle noch nicht erledigten Fragen aufs Beste zu be- enden. Hr. Richard: Wir müssen jetzt gleich diese Frage entscheiden. Durch das einfache Abstimmen einer Summe sind wir nicht weiter vorangcschrilten. Wenn die Ccntralgcwalt Limburg von Holland trennen will, so hat sie ihre besondere Absichten dabei. Gelingt dies, so können Luxemburg und Limburg durch einen einzigen Geschäftsträger vertreten werden; so lange diese Trennung nicht beschlossen ist, wird die Reichs- gcwalt unfern Agenten nicht abweisen. Ich bestehe also darauf, daß die Frage jetzt entschieden werde; denn wir haben vielleicht bald Interessen zu vertheidi- gen, die denen Hollands ganz entgegengesetzt sind; wenn z. B. der Zolltarif revidirt wird. Hr. Willmar sagt, jede Regierung habe das Recht zu unterhandeln. Hr. Jurion: Die vorige Regierung hatte den Vorschlag gemacht zu einer Legation fürs Großher- zogthum, um aber große Verwickelungen zu vermei- den, die durch den Zolltarif hätten entstehen können, ist die Sache einstweilen nicht durchgesetzt worden. Die Centralgewalt hatte »och nicht Zeit sich »rt einer so einfachen Angelegenheit zu beschäftigen. Es giebt in der Frankfurter Versammlung einige Mitglieder, welche glauben Limburg und Luxemburg stehen unter einer und derselben Verwaltung und ihre Territorial- gebiete bilden ein zusammenhangendes Ganzes. N. Rietz : Die Verfassung verbietet einem Frem- den ein Amt zu verleihen. Die Rcichsgesetzc ver- langen heute, daß jeder deutsche Staat bei der Reicks- gewalt vertreten sei. Die Kammer muß demnach über die vorliegende Frage entscheiden, ob sie dieses Amt ferner noch einem Fremden lassen will. Der Negierung wird es hoffentlich leicht gelingen die Beglaubigung eines Luxemburger Agenten zu erhalten. Hr. Präs. : Dem Bureau sind die zwei folgenden Anträge übergeben worden; sie lauten: „1. Ich schlage vor nur 7000 Fr. für die Lc- „gation von Frankfurt zu bewilligen." gez. Greisch. »2. Wir schlagen vor den Art. 1. auf folgende „Weise, und dem Wunsche der Centralsection ge- „maß zu fassen: „Gehalt für das Personal der Frankfurter Legation, „in so fern dieselbe in Gemäßhett der Verfassung „aus Lureniburgcrn zusammengesetzt ist." gez. Richard, Mathieu, Stiff, Lampach und Schlink. Hr. Richard: 7000 Fr. können nicht hinreichen für die Legation. weil sie nicht aus einem einzigen Verwalter, sondern aus mehreren Personen besteht. Hr. Andre überreicht dem Bureau folgenden Antrag: „Der Unterzeichnete schlägt der Versammlung „vor sie möge die Regierung auffordern noch während „der gegenwärtigen Session ein Gesetz vorzulegen, „das unsere Vertretung bei der Centralgewalt durch „einen Luxemburger bestimmmt. gez. Andre. Hr. Andre: Wir sind heute berufen zu entschci- den ob wir einen Staat bilden oder nicht. Die Frage: Was wird Hottand dazu sagen? hieße uns von der Centralgewalt trennen. Der jetzige Geschäftsträger befindet sich in einer ungesetzlichen Stellung. Ich trage deßhalb darauf an, die Frage noch in dieser Session zu entscheiden, und die Summe bis dahin nicht zu votiren. Hr. Jurion stellt folgenden Antrag: „Durch die Bewilligung einer Summe von 9000 „Fr. für den Unterhalt einer diplomatischen Agentur „in Frankfurt, die nur aus Luxemburgern bestehen „soll, beabsichtigt die Kammer nicht die Légation so- „gleich zu ändern, sondern sie will im Gegentheil „der Regierung Zeit lassen so bald als möglich eine „Lage herbeizuführen, die mit der Fortsetzung der „Geschäfte und den Interessen des Großherzogthums „übereinstimmen." ^ Jurion. Bei Berathung dieser Frage' findet Hr. Baron von Blochauscn Veranlaftuiig seine Unzufriedenheit auszusprechen über die Verfassung, weil sie uns an ein Land bindet, daö uns fortwährend Lasten und keine Vortheile gewährt; die verfassunggebende Ver- sammlung habe keine Mission gehabt sich mit Deutsch- land zu beschäftigen, darüber hätte das ganze Land befragt werden müssen; seit 1815 haben die Stände des Großherzogthums fortwährend Festungen bewaff- nen, den Handel mit Indien befördern, fiscaliscke Gesetzen votiren und mysteriöse Etablissemcnte errich- te» helft» ; — von 1830 bis 18Z9 feie« an Belgien ungeheure Summen bezahlt worden flir den Bau seiner Eisenbahnen und anderer Errichtungen, ohne irgend einen Ersah. Was that Deutschland, das Euer Land beschuhen sollte, fragt Hr. v. Blochausen, während den Unterhandlungen über die Trennung des Großherzogthums in einen belgischen und einen deutschen Theil? Cr ließ Euch in der Verlegenheit sticken! Holland und Deutschland hatten immer Strei- tigkeiten miteinander. Hr. Präs. bittet den Hrn. von Blochausen nicht von der vorliegenden Frage abzuweichen. Hr. v. Blochausen: Ich bin in der Frage. Hr. Hardt: Ich hatte nicht das Glück unter den- jenigen zu sein, welche für die Constitution gestimmt haben; ich bin einer von den beiden, die dagegen stimmten, und dennoch, m. H., unterwerfe ich mich bereitwillig dem, was die Majorität beschlossen. Hr. von Blochausen scheint zu glauben, wenn der Art. 1 der Constitution nicht wäre, so wäre das Groß- herzogthum von Deutschland gelöst und aller Bun- desPflichten enthoben; als Luremburger müsse er je- nem Artikel fluchen. Auch ich bin Luremburger eben so sehr als der ehrenw. Hr. von Blochausen, auch ich bedaure die geringe Selbstständigkeit des Groß- hcrzogthums Deutschland gegenüber, auch ich wünsche Luremburg könne seines eigenen Geschickes Herr sein ; allein dem ist nun einmal nicht so; nicht die Schuld einer Constitution ist es, einer höheren Gewalt ha- ben wir unterlegen, der Gewalt der Waffen, die bei der letzten Theilung Europas uns unsere letzte Stcl- lung anwies. Hätten wir widerstehen können? oder mußten wir vielmehr suchen aus einer schlimmen Lage den möglichst großen Vortheil zu ziehen? Und in dieser Hinsicht hat sich Luremburg wahrhaft viel weniger zu beklagen als die meisten übrigen kleinen Staaten Deutschlands; Luremburg allein hat mehr Vvrtheil aus Deutschland gezogen, als ihm die Bun- despflichtcn Lasten auserlegten. Ich zeige nur hin aus die Garnison und auf die Wälle dieser Festung, wozu seit dreißig Jahren ganz Deutschland Millionen beigetragen, die hier verzehrt und von Luremburger Arbeitern gewonnen worden sind. Wenn der ehrenw. Hr. von Blochausen übrigens nicht zu wissen scheint, daß Constitution anderer deut- schen Staaten einen ähnlichen Artikel wie die unsrige enthalten, so vermag ich ihn darüber zu berichten, indem ich ihm die von Baicrn, Baden und viele andere nenne. Die Kammer nimmt die Anträge Grcisch und Richard nicht an; Hr. Andre zieht den seinigen zu- rück, und der des Hrn. Jurion wird angenommen. Art. 2. Gewöhnliche Zahlungen in die F cd er alc as se. Die Kammer bewilligt 8000 Fr. Art. 3. Antheil des Großherzogthums zum Bau der Festungen Ulm und Nastadt. Angenommen zu 17,161 Fr. Art. 4. Beitrag des Großherzogthums für die Ausenthaltökosten eines Oberoffi- ziers in Frankfurt. Wird verworfen. Art. 5. Aufenthaltsentschädigung für 3 Deputirte im Parlament. Angenommen zu 0,240 Fr. Art. 6. Unvorhergesehene Ausgaben. Angenommen zu 16,000 Fr. 'Bor dem Schlüsse der Sitzung schlägt Hr. Richard vor, die Entschädigung der Frankfurter Deputirten fürs Jahr 1843 noch zu votircn. Die Sitzung wird aufgehoben. „Avant d’inscrire les éeonomies dans les los, il faut „les inscrire dans les institutions“ (Lamoricière in er srangöiichen 2.-3. om 8. chtua). „Je ne suis certainement pas de ceux que l’on peut „accuser de vouloir prolonger les travaux de l’assemblée; „mais, en vérité, permettez-moi de m’étonner, quand je „vois que l’on vous compte les jours et jusqu’aux heures, „comme si le salut du pays dépendait de votre prompte „dssolution“ (Mathieu de la Drôme in dersrlhen oipung). Art. 1 der ausgegeenen Bersnlung : aa gérheroqtbum uremburg bildet inen Bestand- „theil des deutschen Bundes nach den be stehenden Ver„trägen. Die Abänderungen, welche an diesen Verträgen „vorgenommen werden könnten, werden der Gutheißung der „Kammer unterworfen.“ Art. 4. „Die Mitglieder der Regierung sind verantwortlich.“ Art. 24. „Der Stagt trägt Sorge dafür, daß jeder Luxembur„ger den Primärunterricht erhalte.“ „Das Gesetz bestimmt die zum öffentlichen Unterricht er„forderlichen Mittel, sowie die Bedingungen der Aufsicht von „Seiten der Regierung und der Gemeinde.“ Art. 29. „Das Gesetz bestimmt die Beamten, welche für die „Verletzung der Geheimnisse der der Post anvertrauten Briefe „verantwortlich sind.“ Art. 32. „Die öffentlichen Beamten jedes Standes, mit Aus„nahme der Regierungsmitglieder, können nur auf dem ge„setzlich vorgeschriebenen 2ege ihrer Stellen, Ehrenauszeich„nungen und Pensionen verlustig erklärt werden.“ Art. 80. „Eine der er sten gesetzgebenden Versammlung „zur Genehmigung vorzulegende Dienstordnung bestimmt die „Vertheilung der Dienstzweige unter die Mitglieder der Re„gierung, den Geschäftsgang für die Ausübung ihrer Befug„nisse und die Fälle, in welchen sie collegialisch berathen.“ Art. 84. „Die Kammer hat das Recht, die Mitglieder der Re„gierung in Anklagezustand zu versetzen. Ein Gesetz wird die „Verantwortlichkeitsfalle, die zu verhängenden Strafe» und „das Verfahren bestimnen, welches sowohl bei einer von der „Kammer aufgenommenen Anklage, als bei einer Belangung „von Seiten des verletzten Theiles zu beobachten ist.“ Art. 92. „Das Geschwornengericht besteht wenigstens für die „politischen Verbrechen und Vergehen und für die Preßver„gehen.“ Art. 95. „Das Gesetz bestimmt die Gehälter des Richterperso„nals“ (vgl. Art. 104). Art. 101. „Die Einrichtung und die Befugnisse der Gendarmerie „sind Gegenstand eines Gesetzes.“ Art. 102. „Es kann eine Bürgergarde gebildet werden, deren „Einrichtung durch das Gesetz georonet ist.“ Art. 109. „Das Gesetz ordnet die Einrichtung der Rechnungs„kammer, die Ausübung ihrer Befugnisse und die Weise der „Ernennung ihrer Mitglieder.“ Art. 110. „Die Gehälter und Pensionen der Cultusdiener sind „zu Lasten des Staates und durch das Gesetz geordnet.“ Art. 111. „Die Gemeindeeinrichtungen sind durch das Gesetz „geordnet. Dieses Gesetz stellt die Anwendung folgender „Grundsätze fest 1) die direkte Wahl c. (schon erledigt); 2) „die Ueberweisung an die Gemeinderäthe von Allem, was die „Eommunalinteressen betrifft, vorbehaltlich der Genehmigung „ihrer Akte in den Fällen und in der Weise, welche das Ge„setz bestimmtz 3) und 4) (ist erledigt): 5) das Einschreiten „des Königs⸗Großherzogs oder der gesetzgebenden Gewalt, „um zu verhindern, daß die Gemeinderäthe ihre Befugnisse „überschreiten, oder das allgemeine Interesse verletzen.“ Art. 127. „Die Landstände erklären, daß es nothwendig „ist, durch besondere Gesetze und in möglichst kürzester „Frist (dans le plus court délai possible) für folgende „Gegenstände zu sorgen: 1) „Revision des Steuersystems »); 2) „Revision des Gesetzes über die Gemeindewege; des „Gesetzes über den Primärunterricht; des Communal „gesetzes; des Gesetzes über die Pensionen und der Liste „der Pensionen und der Wartegelder; 3) „Militärgesetzgebungz 4) „die Presse; 5) „das Geschwornengericht; 6) „die Verantwortlichkeit der Mitglieder der Regierung; 7) „das Forst⸗ und Ruralgesetz; 8) „das Notariat; 9) „Eumulation; 10) „Erpropriation zum Zwecke des öffentlichen Wohles; 11) „Fallite und Zahlungsfristen: 12) „Revision der Bestimmungen über Haus⸗Collecten. Unsere Behauptung, daß die Männer d:S Courrier nur da regieren können, wo ihnen keine wirkliche, ihre Handlungen streng eontrollirende Kammer zur Seite steht; daß sie, unfähig, irgend ein Regierungssystem auch nur zu begreifen, geschweige zu entwerfen; un- fähig, irgend ein Gesetz zu machen, von der Gewalt eben nur die Süßigkeiten haben , aber nicht deren Pflichten ausführen wollen, daß sie also nichts Eiligeres zu thun haben, als die ermüdete Kammer um jeden Preis nach Hause zu schicken, weil, sobald das Budget votirt ist und nun irgend eine Gesetzesvorlage ver- langt wird, die Männer deS Courrier rathlos da- ständen und eingestehen müßten, daß für sie, geistige Zwerge , die gestellte Aufgabe, riesenhaft sei : diese unsere Behauptung hat das Richtige getroffen. Ganz rasend ist rer Courrier in seiner Sonn- abendsnummer, daß er sich so treffend gezeichnet sieht; daß er seinen Feldzugsplan, den er Wunder wie fein angelegt glaubte, so schonungslos aufgedeckt findet. Wer rasenv ist, weiß nie, was er spricht, und so wollen wir es nicht so streng nehmen , wenn der Courrier gerade so viel Unsinn und Wideisprüche und Ungereimtheiten als Worte in diesem Artikel auskramt. Eins geht aus dem Allen hervor. Bleibt die Kammer 14 Tage länger zusammen, nach- dem die Budgets votirr sind, so ist es um die Macht des Courrier geschehen. Die Kammer weiß nun, was sie zu thun hat i ob sie den Schuldigen sein verdientes Schicksal erreichen lassen will oder sich selbst die ganze Verantwortlichkeit aufladen. Kolossal ist der Unsinn , den der Courrier aus- kramt. Da sollen wir, die wir verlangen, die Kam- mer solle sich nicht trennen, bis sie wenigstens ein Paar, zwei der drei, oder in der Verfassung als dringend nothwendig angegebenen Gesetze gemacht, beabsichtigen, die Kammer in den Augen des Landes herabzusetzen, sie abzunutzen l! Wer setzt die Kammer herab? Wir, die wir verlangen, das gegenwärtige Ministerium solle derselben noch ein Paar Gesetze vorlegen, damit sie doch wenigstens mit irgend einer That vor das Land hintreten könne, oder Ihr, die Ihr sie jetzt — wo sie noch gar nichts gethan, weil Ihr sie in eine Sackgasse geleitet — um jeden Preis los sein wollt? Da sollen wir, die wir verlangen, die Kammer solle noch zusammenbleiben, unsere Kammer behandeln wollen, wie die sranzösische Nationalversammlung be- handelt wird, zu der man sagt, sie solle nach Hause gehen! Nur wer den Kopf verloren hat, gleichgültig, ob aus Hochmuth oder weil er zu begreifen anfängt, daß man von einem Generaladministrator irgend Etwas für seine 6000 Fr. zu fordern berechtigt ist, kann solches Zeug schreiben. Ihr seid es ja, nicht wir, die dieses Verhalten gegen die französische Na- tionalversammlnng gegen unsere Kammer anwendet, indem Ihr letzterer ganz dieselben Zumutbungen stellt, die man in Frankreich der Nationalversammlung ge- stellt, nämlich: sie solle sich trennen. Da sollen wir, die Communisten,>die wir allge- meines Wahlrecht forderten, die wir dieses Recht auch für die petits presses (le jouir in Anspruch nahmen, die wir kürzere Wahlperioden verlangten, damit das Volk in den Blousen öfters über seine Deputirten und mittelbar über die Regierung zu Gerichte säße, wir sollen die Blouse verachten, den Bauer nicht gern in der Kammer sehen ! Der Unterschied ist wahr- scheinlich der, daß wir auch unter der Blouse noch Verstand und Herz vermachen , während Euch die ohne Verstand und Herz das Liebste sind, denn da läßt sich am leichtesten wirthschaften. Was habt Ihr denn für die Interessen des Ackerbaues gethan, daß Ihr sie so vollwangig, um der Blouse zu schmeicheln, in den Mund nehmet? Thut was! Legt ein einziges für den Ackerbau nützliches Gesetz vor!! Wir ver- langen ja nichts weiter. Wir sollen das goldene Alter der Büreaukratie zurückwünschen! Ihr seid das ja, die Ihr ohne Kammer regieren wollt! Ja, was noch mehr ist, Ihr wollt nicht einmal das goldene Alter der Büreau- kratie; denn diese arbeitete doch wenigstens und hatte ein System: Ihr wollt das goldene Alter der Faul- heit und der Unfähigkeit! Da sollen wir zu den alten Ständen zurückkehren wollen, wir, die verlangen, daß unsere Verfassung nicht ein bloßes Stück Papier bleibe Euch gegen- über, die Ihr die Kammer nach Hause schicken wollt, um trotz der in der Verfassung als dringend nothwendig geforderten Gefetze Alles beim Alten zu lassen. Köstliche Logik! Weil Belgien mehr als zehn Jahre brauchte, 'um die in der Verfassung verspreche- nen Gesetze zu machen, fangen wir mit diesen Ge- setzen niemals an und begnügen uns, ein Ministerium gestürzt zu haben, um einem andern Mann — und welchem? — den Ministergehalt zu geben! Wie versteht Ihr die Verantwortlichkeit der Mi- nister? Sind die Minister bloö dafür verantwort- lich, was sie thun, oder auch dafür, daß sie nichts thun? Wir wissen, daß der Herr Kammerpräsident in der ersten Siegesfreude, daß das Ministerportefeuille ihm so nabe verwandt geworden, sich einmal sehr geringschäitzig über die Ministerverantwortlichkeit ausgesprochen. Nichtsdestoweniger gedenken wir, sie solle nicht ein leeres Wort bleiben! Arme Kammer, die sich vom Courrier ein solches Armuthszeugnis ausstellen lassen muß, wie das vom Courrier publizirte Resultat einer fünfmonatlichen Session! Armes Ministerium, das sich so mit fremden Federn schmücken muß! Schreiben wir doch dieses Resultat dem Courrier zur Erbanung unserer Leser mit Hinzufüguug der nöthigen Bemertungen ab. Da sinden wir: 1) Reglement (versteht sich von selbsi); 2) Gesetz über das Personal der Gemeindeverwaltung (von der alten Regierung ausgearbeitet und vertreten); 3) Vorschlag wegen des Verbots der Pferdeausfuhr (war das auch eine Arbeit? Höchstens war es eine Interpellation); 4) Gesetz über die Naturalisation (von der alten Regierung vorgelegd); 5) Gesetz, welches ein Conseil de Revision in Militärangelegenheiten schafft (v. d. g. R. v.); 6) Gesetz, welches den Ankauf einer Parzelle gestattet (sehr wichtig!); 7) Neglement derGesetzgebungscommission (ist wohl blos verlesen, aber noch nicht berathen); 8) Gesetz über Viehtare (v. d. a. R. v.; 9) Münzgesetz (etwas sehr Einfaches); 10) Gesetz zur Erleichterung einiger Patente (v. d. a. R. v.); 11) Uebertragung einer Summe von 500 Gulden (sehr wichtig! 12) 10 Naturalisationen bewilligt (selbst das muß die Kammer sich vorrechnen lassen!); 13) Berichte über Petitionen angehört (dieselbe Bemerkung); 14) Abermals Münzgesetze. 15) Einnahme⸗Budget (v. d. a. f. bearbeitet); 16) Dispens, dem Herrn Salentiny gewährt (auch das muß die Kammer sich als Arbeit vorrechnen lassen!); 17) Gesetz, welches eine Uebertragung von 58,649 Fr. gestattet; 18) Nochmals Münzgesetz; 19) Ausgabe⸗Burgets der fünf Ministerien (wohl gemerkt, nach der Vorlage der alten Regierung bearbeitet); 20) Nochmals 18 Naturalisationen und einige unbedeutende Abänderungen im Gesetz über den höhern und mittlern Unterricht. Und das sind die Resultate einer fünfmonatlichen Fession! Und da soll die Kammer der Verfassung zegenüber mit gutem Gewissen nach Hause gehen önnen! Unmöglich! Wir begreifen, daß die Kammer müde ist. Wir egreifen, daß sie sich auf kurze Zeit vertagt! Wir würden ihr gern eine längere Vertagung gönnen, aber der Art. 75 der Verfassung scheint uns nur eine Vertagung von 30 Tagen zu gestatten. Aber daß die Kammer ihre Arbeiten bis zur nächsten ordentlichen Sitzung schließen sollte, ist eine Unmöglichkeit! Wir gedulden uns noch gern etwas, um zu sehen, was für ein Regierungssystem wir erhalten werden! Aber Alles liegen lassen, wäre nichts Geringeres, als das Willkürregiment, das dem Courrier sehr behagen mag, vorausgesetzt, daß er an der Spitze ist, d. h. den Absolutismus bei uns einfübren. Dazu kann sich unsere Kammer nicht hergeben! P. 8. Daß auch unser Verhäliniß zu Deutschland die Anwesenheit der Kammer dringend nöthig macht, darauf werden wir nächstens zurückkommen.
Der Volksfreund (1848)
1849-02-14T00:00:00
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A n ; c igen. Regelmässige I'akct-Scliifffalirt zwischen Antwerpen und New-Uork, sowie 'allen andern Haupthäsen Nord- und Süd- Amerika'S. Der Unterzeichnete ist bevollmächtigt, die sich an ihn wen- denden Personen, welche in schncllsegelndcn, gckupfrrten Dreimastern »der Antwerpen nach Amerika zu reisen entschlossen sind, in Lurembura züm selben Preise einzuschreiben, wie im Haupt- bureau von Antwerpen. G. Rodenborn (204) m Luxemburg, Westend« der Großstraße, Nr. 105. Aus freier Hand zu verkaufen. Alle Utensilien zur Bierfabrikation : Kochkessel, Möschpumpe, kupferner Senkboden, Trockenofen, gußeiserne Röhren u. s. w. Man beliebe sich an Herrn Fonck-Kremer, Eisenhändler zu Luxemburg, zu wenden. (203) Guter Rath. Wenn es im Lande fonctionnaires fiscaux geben sollte, die — wahrscheinlich ihrer vielen Geschäfte wegen — ihr Aodiren verlernt haben, so wissen wir einen Mann von der Altert, der sich erbietet, das sie unentgeltlich zu lehren. (199)
Der Volksfreund (1848)
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Die Verhandlungen ver Sitzung des Gemeinde- Ratheö werden in der nächsten Nunimer erscheinen.
Der Volksfreund (1848)
1849-02-14T00:00:00
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Auf eine laute Anfrage eine laute Antwort.
Auf eine laute Anfrage eine laute Antwort. F. Schömann. Die Bitte eines THeils hiesiger Handwerker blieb aus dem Grunde unberücksichtigt, weil t. bei weitem dieser Theil nicht die Mehrzahl hiesiger Handwerker bildete, 2. daß, wie die Erfahrung hinreichend lehrt daß lehre Worte bei weitem keine Thaten sind; 3. daß, nachdem der Gemeinderath alle Mittel ange- wandt, um sechs ordentliche Handwerker, welche sich solidarisch gegen die Gemeinde und mit dem förmlichen schriftlichen Versprechen blos Arbeiter hiesiger Ge- mcinde anzuwenden um diese Arbeiten auszuführen, zu vereinigen, doch nicht wegen persönlichem Jntresse zusammenbringen konnte; 4. daß, wenn alle derarti- gen Gesuche deren dem Gemcindcrathe mehrere und von entgegengesetztein Inhalte über diese Unterneh- mung eingegangen, berücksichtigt werden sollten, die Arbeiter am hiesigen Gemeindehause niemals zur Ausführung gelangen würden. Dem lauten Anfrager noch zur Bekundung daß in Zukunft alle ungegründete Bittschriften unberück- sichtigt bleiben werden, und daß das für später an- gezeigte Mehr von hiesigem Gemcindcrathe zur gehörigen Beantwortung erwartet wird. Wie es scheint geht diese lame Anfrage von hie- sigcm demokratischen Vereine aus, welcher, wie es scheint, sich zur Aufgabe gemacht alle Berathschlag- ungen und Beschlüsse zu bekritteln, bevor selbe zur Ausführung gelangen, um dadurch deren Ausführung zu verhindern. Der gedachte Verein möchte sich wohl in diesen Ansichten täuschen ; der hiesige Gemeinde- rath steht bis jetzt (Gott sei Dank!) noch nicht unter der Controlle des demokratischen Vereins von Greven- machcr; ich rathe daher demselben, mit weiserer Um- ficht seine Handlungen zu begehen und sich nicht einer fremden Hand zu bedienen , um sowohl seine lauten Anfragen als seine Grundsätze, zu deren Erkenmniß er bis heute noch nicht gekommen, der Ocffentlichkeit preiszugeben. Der Bürgermeister von Grevenmacher, M ü l l e r - W a l s e. Für die Redaction;
Der Volksfreund (1848)
1849-02-14T00:00:00
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Schömann, F.
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Politische Uebersicht.
Politische Uebersicht.
Der Volksfreund (1848)
1849-02-14T00:00:00
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Frankreich.
Frankreich. Paris, 16. Febr. Die heutigen Journale sind ohne Interesse. Die Nationalversammlung beschäf« tigte sich mit der Discussion über die Organisation des Gerichtswesens. - In Cette sind' Unruhen ausgebrochen bei Gelegenheit der Wegnahme der rothcn Mütze vom Freiheitsbaume. — Das zweite Kriegsgericht hat sein Urtheil über die des Mordes an dem General Brea Angeklagten gesprochen. Unter den Verurtheilten befinden sich zwei aus dem Groß- Herzogthum Luxemburg. Lahr aus Möstroff ist zum Tode und Neuens aus Wiltz (nicht Nucns , wie die franz. Blätter schreiben) zu lebenswieriger Zwangs- arbeit verurtheilt.
Der Volksfreund (1848)
1849-02-14T00:00:00
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volksfreund1848
Der Volksfreund (1848) 1849-02-14_01
Der Volksfreund. SUionncmcnts-JIrrif. 5 FrS. V«ertcljâbng in dkr Hckupk- st «dt, 5 Ars. 80 CtS. für' die iibrizen Ortschaften des Großher-oatbum». Anzeigen werden mit 20£fm*. per Zeile berechnet. Der volksl'reund scheint Mittwochs, ffretl«g« und Sonntags. ?tftetlungen und Zuschritten werde« fra n c » tvbctcn. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck v. Franz Schömann in Luxemburg. 1». Mittwoch, 14. Februar 1849.
Der Volksfreund (1848)
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Grotzherzogthum Luxemburg.
Grotzherzogthum Luxemburg.
Der Volksfreund (1848)
1849-02-14T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Wir freuen uns, daß unsere Deputirten, da die Regierung schweigen zu wollen scheint, dieJnitative ergreifen und vor Auflösung der Kammer wenrgstens noch ein wichtiges Gesetz Hervorrufen wollen. Hier dieser Gesetzesvorschlag, welcher in der heutigen Sitz- ung vorgelegt und den Sectionen überwiesen wurde. LOI 'PROVISOIRE. Nous Guillaume etc., etc., Vu l'art. 92 de la constitution, Considérant les graves inconvénients qui en résulteraient, si sous le régime de la libre discussion de tous les actes du Gouvernement et des fonctionnaires d'Etat, les délits politiques et de presse étaient déférés aux tribunaux correctionnels, qui devraient dans certains cas être juges dans leur propre cause, Avons, de commun accord avec la Chambre des députés, arrêté et arrêtons : Art. 1. En attendant la publication d'une loi définitive sur l'organisation du jury prescrit par la constitution, il sera composé : a) des membres de la Chambre des députés, b) de ceux qui sont compris comme électeurs sur les listes électorales pour la Chambre dans le canton de Luxembourg, c) des bourgmestres et échevins des villes et communes du Grand-Duché. Art. 2. La liste de tous ceux qui pourront, en conformité de ce qui précède, faire partie du jury, sera déposée au greffa de la cour. Art. 3. Huit jours avant l'ouverture de la session à déterminer en assemblée générale de la cour supérieure, il sera tiré au sort 36 noms, qui seront les jurés pour la durée de la session. Ils seront cités à la diligence du procureur-général. Art. 4. La cour sera composée de trois membres à désigner par la cour supérieure, dans son sein. Art. 5. L'accusé, s'il n'a été décerné aucune ordonnance de prise de corps contre lui, comme prévenu de crime, comparaîtra librement et sur simple assignation au jour fixé, sans qu'il y ait lieu à d'autres formalités antérieures que celles prescrites pour la comparution devant les tribunaux de police correctionnelle. Art. 6. Pour le surplus on observera ce qui est prescrit au Titre II. du code d'instruction criminelle. Art. 7. La procédure prescrite par la présente loi sera applicable à toutes les afiaires qui n auront pas encore reçu de solution par jugement définitif au momeut de la mise en vigueur de la présente loi. (Signé) Richard. Appuyé et signe par Mil.; Lelort, Jonas, André (avec réserve), Pondrom, De Blochausen, Hardt. i Herr N. Metz, General-Administrator der Finan- zen erklärte in der luxemburgischen National-Ver- sammluig, er habe sich na cd Frankfurt gewendet, damit das Verbot der Pferde-Ausfuhr widerrufen würde. Kein Brief von Hrn. N. Metz ist in Frank- furt angekommen. Hr. N. Metz bat den Widerruf nicht erwirkt. Er kann sich auch beim Lande durch feinen Beschluß vom 3. Febr. das Verdienst dieses Wider- rufs nicht zueignen. Er kann es auch nicht wollen, ohne sich dadurch lächerlich zu machen. Ehe Hr. N. Metz dagestanden, wo er jetzt einst- weilen steht, haben die Abgeordneten zu Frankfurt thätige Schritte beim Neichs-Kriegs-Ministcnum ge- than um diesen Zweck zu erreichen, und nachdem das Reichs-Kriegs-Minifterium sich versichert hatte, daß die inländische Cavallerie keinen Verlust dabei haben und kein ausländischer Feind daraus Nutzen schöpfen könne, erfolgte der Widerruf von Frankfurt ohne die geringste Einwirkung des „Courrier", noch des Hrn. N. Metz. Die Posaune brauchte deßhalb nicht angelegt zu werden. Auch weiß Jedermann, welcher Herrn N. Metz kennt, daß er zuviel die Wahrheit liebt, daß er zu sehr ein Feinv jeder Maßlosigkeit und jeder Gauke- lei und jeder Marktschreierei ist, um sich Niedrigkeiten zu erlauben, besonders jetzt, wo er auf einem so hohen, seinen gediegenen Kenntnissen angemessenen Posten steht. Seine anjpruchlose Wohlredenheit, die durch die logische Fülle gehaltvoller Gedanken hinreißt, ist Bürge gegen jede unedle Gesinnung. A , . ^
Der Volksfreund (1848)
1849-02-14T00:00:00
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volksfreund1848
Deutschland. Deutsche Nationalversammlung.
Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 9. Febr. (167. Sitzung der verfassunggebenden Reichs Versammlung.) Der Tagesordnung gemäß wird die Bcrathung über §. 36 der Grundrechte und der Bericht des Volks- wirthschaftlichen Ausschusses fortgesetzt, und der Reihe nach den Abgeordneten Schütz, Lette und Simon von Trier das Wort ertheilt. Hierauf wird die Bcrathung auf Antrag mehrerer Mitglieder geschlossen, und die Berichterstatter der Minorität - r Majorität des volkswirthschaftlichen Ausschusses, Abgeordneten Merck und Degenkolb, dann der Berichterstatter des Ver- fassungsausschusscs Bescler aus Greifswalde, erhal- ten das Schlußwort. Hierauf wird zuerst über den Antrag von Makowiczka und Genossen: „Die in sämmtlichen zu §. 30 der Grundrechte gestellten Mi- noritätserachten beantragten Bestimmungen nicht in die Grundrechte des deutschen Volks auszunehmen" namentlich abgestimmt und derselbe mit 317 gegen 114 Stimmen angenommen. Sodann wird bei ein- facher Abstimmung der 8. 36 der Grundrechte, so wie der Antrag der Mehrheit deS volkswirthschaftlichen Ausschusses angenommen. Frankfurt, 9. Feb, Einer heute aus Olmütz hier angekommenen Depesche zu Folge, ist „das Reichs- gesetz über das deutsche Wechselrccht" als für ganz Oestreich, deutsche wie nichtdeutsche Lande anerkannt worden. Für die nichtdeutschen Lande werden einige, jedoch unwesentliche Aendcrungen beabsichtigt. Trier, 12. Febr. Bei der heute Vormittag stattgcfundenen Wahl von drei Deputaten für die erste Kammer hat die demokratische Partei zwei ihrer Candidaten durchgebracht. Gewählt wurden: 1. Pastor Alfs aus Alsdorf; 2. Kaufm. Karl Cetto von hier; und 3. Landgerichtsrath Graeff von hier. Stralsund, 31. Jan. Mit der Bestellung von Kauoncnböten ist es hier noch keineswegs in Ord- uung gekommen; wir haben schon offenes Wasser und die authentische Nachricht, daß die Friedensverhand- hingen mit Dänemark b>ö vor Kurzem eigentlich noch gar nicht begonnen haben — aber noch ist kein Kiel zur Seeverthcidigung gestreckt! Die eng- lischt» Eigner angekauften Getreides verweigern die deutsche Flagge uud avertiren schon englische Schiffe, deren Frachten steigen, während unsere Schiffe mit ihren Besatzungen faulen und saullenzcn, weil Keiner sie brauchen kann. Gestern reiste Artillerie-Major v. Trotzschke schleunig nach Hannover ab, um statt Teicherts der Commission beizutreten, die mit Inspection der deutschen Küsten zum Zwecke der Befestigung bcauf- ! tragt ist. Stettin, 4. Feb. Die preußische Regierung hat die drei ihr zugehörigen Dampfschiffe „der preußische Adler", den „Königsberg" (beide jetzt hier) und die „Elisabeth" (in Stralsund liegend) dem deutschen Marincministerium in Frankfurt a. M.. käuflich über- lassen, und es sollen diese Fahrzeuge sofort für den Kriegsdienst tauglich gemacht und ausgerüstet wer- den. Der Kaufbetrag wird Preußen aus die Bei- steuer zur deutschen Flotte angerechnet. (D. Ref.) München, 7. Febr. Die deutsche Sache hat gesiegt — in unserer Volkskammer; die von der deutschen Frage handelnden Paragraphen des Ma- joritätsentwurfes wurden mit 72 gegen 52 Stimmen angenommen; die Unterordnung unter die Be- schlösse der Centralgewalt mit allen daraus erwach- senden Conftquenzen ist somit ausgesprochen. Alle Aenderungsvorschläge vom Centrum wie von der Rechten wurden verworfen. — Die Fortsetzung der Adreß-Debatte in der gestrigen Sitzung der Abgeordneten-Kammer bezeichnet neue Siege der deutsch gesinnten Fractionen der- selben gegen die Anmaßungen und Repristinationen der ultramontan-reactionären Rechten. Während ein- zelne Redner von der Ictztgedachten Fraction , wie Müller, Staudtner, Freudensprung u. A., die Keck- heit hatten, der Nationalversammlung in Frankfurt alle und jegliche constituirende Autorität abzu- sprechen und ihr blos die Eigenschaften eines be- rathenden Körpers anzuerkennen, hoben die Redner der deutschen Partei, unter ihnen mit besonderer Aus- Zeichnung die rheinpfälzischen Abgeordneten Schüler, Kolb und Greiner, den constituirenden Standpunkt der Nationalversammlung und die aus demselben fließenden Consequenzen mit eben so viel Energie als Glück hervor. Die deutsche Partei will unbedingte Anerkennung der Grundrechte und hegt unverkennbare Sympathien für die von der Macht und der Ver- nunft der Verhältnisse gebotene Voranstcllung Preu- ßens im deutschen Bundesstaate, indeß die Wort- sichrer der eindeutschten reactionären Rechten gegen Preußens politische Schirmvogtei wüthend aufschäu- men und den alten Staatenbund mit seinem ganzen Jammer zurückverlangen. Eine klägliche Rolle spielt seit dem Beginne der Adreßdcbattcn Hr. v. Abel, der, einst der Autokrat von Bayern und vom jetzigen Könige ebenfalls gehätschelt, sich natürlich des Ge- fühls und der Signatur eines Machthabers nur schwer entschlagen kann. Als vorgestern die „zehn- jährige Knechtungs- und Verdammungsherrschaft" von Mitgliedern der deutschen Partei mit Nachdruck zur Sprache gebracht wurde und Abel unter den zahlreichen auf ihn abschnellenden Pfeilen sich drehte und krümmte, wie ein Schwergetroffener, lachte er mehrmals auf, als ob er nicht recht bei Sinnen wäre, oder stellte sich doch wenigstens hohnlächclnd, um sich durch solche Manöver den Anschein der Ueberlegenheit oder der Gleichgültigkeit zu geben. Als er aber gestern sich zu lauten Schmähungen der deutschen Nationalversammlung hinreißen ließ und die „baye- rischen Stände" gleichsam über das Parlament in Frankfurt stellte, da zeigten sich so laute und ein- dringliche Zeichen des Mißfallens in der Versamm- lung und auf den Gallericn , daß Abel nicht mehr lachte, sondern erblaßte. Der Minister von Beisler hat in der Sitzung der Kammer der Abgeordneten vom 8. d. M. erlärt, daß in Folge der Tags zuvor stattgefundenen Ab- stimmung der Kammer das gesammte Ministe- rium dem König seine Entlassung einge- reicht habe.
Der Volksfreund (1848)
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PARCERE SUBJECTIS, ET DEBELLARE SUPERBOS.
PARCERE SUBJECTIS, ET DEBELLARE SUPERBOS. Il est des gens qui engagent perfidement la chambre à se séparer et à ne pas voter les dix et une lois qu'il s'agit de réviser et de faire à nouveau. Ces gens veulent abuser la Chambre, parce que l'un a peur de compromettre sa présidence par un arbitraire envers lequel la Chambre est trop indulgente, et parce que l'autre craint de voir s'épuiser le trésor de ses connaissances administratives, ramassées à grands frais chez les commis attachés à ses bureaux. Le „Courrier", en comparant la Chambre du Grand-Duché à la constituante française, n'a pas oublié son ancienne tactique, il sait toujours caresser une joue et souffleter l'autre. En flattant la Chambre de son omnipotence, il lui pronostique en même tems de se voir jeter par les fenêtres. Après ce préambule, bien calculé pour influencer des âmes timorées et pour excuser l'empressement de retourner dans le foyer domestique, le „Courrier" se plait à montrer au pays sa grande sollicitude pour les économies à faire; mais il oublie que les séances tardives, après de longs dîners et les explications que le peu de connaissances des affaires forcent tel administrateur de remettre au lendemain, ne sont pas faites pour diminuer le nombre des séances et économiser les deniers de l'Etat. Le „Courrier", dans une longue tirade, reproduit ses idées favorites de division à jeter entre le fonctionnaire et l'agriculteur, entre V habit chamarré et la blouse, entre les connaissances administratives et le désintéressement. Mais nous lui répondrons que les plus méprisables des fbnetion- naires sont ceux qui se servent de la blouse pour arriver à l'habit chamarré d'or, et qui, loin de professer le communisme, dont nous ne sommes pas partisans, sont parvenus, au moyen d'un charlatanisme intéressé, à se faire livrer les cordons de la bourse du pays. Et voilà donc pour quelle raison le rédacteur en chef du „Courrier" se prend d'une si belle ardeur pour ce qu'il appelle d'honnêtes agriculteurs ! Sans doufe, parce qu'un jour il a prétendu mener le pays par un fil de coton, en disant que les gens d'esprit, au nombre desquels certes il se compte, ne manqueront jamais de gouverner, et que personnellement, pour des motifs assez connus, il préférerait encore de faciles instruments à d'honnêtes agriculteurs. Après les mots d'indépendance et de désintéressement, nous n'avons jamais manqué d'entendre dans la bouche du „Courrier" celui d'honnêteté. Mais ce mot que doit-il signifier dans la bouche de ceux qui, du jour au lendemain, changent de conviction et, reprochant les principes de l'école Guizotine aux fonctionnaires, professent le machiavélisme le plus éhonté; qui, en jetant la déconsidération sur toutes les administations du pays, en leur contestant ironiquement la capacité, croient posséder la science infuse; qui, en taxant d'ambitieuses nullités tous ceux qui occupent des fonctions, semblent déjà ignorer jusqu'où peut mener une criande ignorance. Vous avez parlé d'anathème, Messieurs du „Courrier" ! Croyez-nous bien, ses foudres sont plus près à tomber sur vos têtes que vous ne le rêvez dans votre triste orgueil, et quand ils vous auront marqués au front, le peuple luxembourgois vous reconnaîtra, hélas! peut-être trop tard. Et ce sera bien alors que vous aurez à regretter le tems de ces bons vieux Etats, sur lesquels votre pouvoir était si grand, pareeque vous aviez le monopole de la presse; ce sera bien alors que vous les regretterez, parce qu'une Chambre détrompée et une presse indépendante de vos inspirations vous renverseront dn piédestal dont, en rampant, vous avez su atteindre le faîte. La Chambre s'arrêtera, dites-vous. Et que craignez- vous donc d'une action plus prolongée? — Serait-ce peut-être pour échapper aux fatigantes obsessions de ceux qui aujourd'hui viennent réclamer l'accomplissement de séduisantes promesses, que vous voudriez renvoyer la Chambre ? Serait- ce encore par la raison bien naturelle que finalement tout bateleur arrive à son dernier tour de passe-passe? Ah! nous croyons que c'est bien là que perce le bont de votre oreille, Messieurs du „Courrier" quelque bien que vous eussiez voulu la cacher, et qu'il ne faut être ni si méchant, ni si mal organisé, pour y voir autre chose que le désintéressement, dont vous avez déjà fourni tant de preuves. Quelques pauvres hères que nous soyons, le jour où nous fournirons nos preuves de votre dé- sintéressenieat arrivera, et le pays verra l'erreur se changer en vérité, le mensonge en faits. En suivant le „Courrier" pas à pas, nous arrivons avec lui au budget de la guerre, pour nous conduire droit au véritable but do son long apologue, à M. N. Metz, le chef citoyen, l'homme heureux, dont le „Courrier" ne sait pas taire le nom, ne fût-ce que pour signaler au pays son véritable bienfaiteur. Ses bienfaits, déposés dans le budget de la guerre, nous les examinerons ; le pays les connaîtra. En attendant, nous dirons seulement que les connaissances de l'administrateur de la guerre lui ont fait défaut plus d'une fois; que pour le plus grand nombre de chiffres sa fermeté s'est é- tendue jusqu'à se rallier à ceux de la section centrale et que le motif du prétendu vote de confiance doit être cherché dans une lettre menaçante du ministre de la guerre de Francfort, produite à la Chambre.
Der Volksfreund (1848)
1849-02-14T00:00:00
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dem ersten October beginnt der „Volksfreund sein drittes Quartal. Er bittet daher diejenigen Herren Abonnenten, welche densel- ben nicht sortzuhalten wünschen, dieses recht zeitlich, spätestens bis zum 39. September anzuzeigen. Wer diese Frist versäumt, wird als rechtsgültig für weitere drei Monate abonnirt angesehen. Der Preis bleibt der bisherige, 5 Frs. per Quartal, wozu für auswärtige Abonnenten der Portozuschlag von 39 Cents hinzukömmt. — Die Herren Abonnenten bewilligen, wie dies bisher auch stillschweigend geschehen ist, ihre Abonnements-Gebühren pränumerando zn entrichten. — Man abonnirt entweder bei der Rédaction od. bei dem nächstgelegenen Postamte. — Briese und Zusendungen werden franco erbeten.
Der Volksfreund (1848)
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Deutschland. Privat Correspondenz.
Deutschland. Privat Correspondenz. Frankfurt, 16. Sept. In drin «Verein für Zolleinigung" sind die Fragen wegen Binnen- zöllr, Flußzölle, Ausgleichungszölle und, damit in Verbindung stehend, Mahlsteuer, Salzmonopol und Tabaksregie, in Anregung gebracht und an besondere Sektionen verwiesen worden, behufs Prüfung der dabei kollidirenden Interessen. — lieber Reform der Tarifeinrichtung, namentlich über die Frage: ob die Zölle nach dem Gewichte, oder nach dem Werthe der Waaren zu erheben seien 'i wurde in mehren Plenar- sitzungen umständlicher verhandelt. Gegen ein reines Werthszollsystem, d. h. gegen Erhebung des Zollbe- tragS nach dem deklarirten , und von abschätzenden Beamten zu eontrollirenden Werthe der Waaren ent- schieden sich alle Stimmen deshalb , weil das Ver- zollen alsdann auf einzelne Hauptämter beschränkt werden müßte, wo Personen mit ausreichender Waaren- kenntniß ebenfalls angestellt werden könnten ; — auch weil damit die Maßkontirung , wegen der Werths- schwankungen, gar nicht vereinbar wäre. Man er- kannte allgemein die Nothwendigkeit an, die Befug- nisse des ausübenden Mauthbeamten nach wie vor auf bloßes Ermitteln der Art und Quantität der Waare zu beschränken. Um aber dabei die erhobenen Zollbeträge möglichst annähernd, wenigstens viel näher als bisher, überall m richtiges Verhaltmß zu dem Waarenwenh zu bringen, hatte einer der Abgeord- iieten aus Hamburg einen Vorschlag ausgearbeitet, welcher die Erreichung aller erstrebten Vorzüge aus einfache und befriedigende Weise versprach. Doch gehen wir hier nicht naher darauf ein, weil die Sache nur bei Vorlegung aller Einzelheiten gewürdigt wer- den kann. — Als nun die Ernennung einer Com- mission für Vorschläge über Verzollungsrcform ver- langt wurde, da erklärte die Schutzzollpartci, daß sie sich' für keinen Modus der Zollerhebung entscheiden könne, wenn ihr nicht bewiesen würde, daß mit dem- selben Rückzölle sich verbinden ließen. Man erwiderte ihr darauf, daß die Schwierigkeit bei Gewährung eines Rückzolls darin bestehe, daß es schwierig sei, den Betrag des für die Bestandtheile der ausgehen- den Waare wirklich bezahlten Eingangözolls zu er- Mitteln. Je genauer aber die Unterscheidungen bei Eingangöverzollung, um so leichter müßten Rückzölle, falls sie überhaupt beliebt würden, sich normiren lassen. — Indessen bezweckte die Erhebung jenes Be- denkens eigentlich die Herbeiführung einer Debatte über die, der Schutzzollpartei sehr am Herzen liegende Rückzollsrage, welche auch auf die Tagesordnung ge- stellt werden niußte. Bei Erörterung dieser Frage drehte es sich natürlich um Rückerstattung des Zolls von den zu Ausfuhrwaaren verbrauchten Halbfabri- katcn. Die Freihandelsmänncr widersetzten sich der Einführung von Rückz'öllcn erstens, weil die ausgc- führten Waaren zum großen Theil gemacht sind auö inländischem Halbfabrikat, welches keinen Eingangs- zoll erlegt hat, in welchem Falle der angebliche Rück- zoll eine Ausfuhrprämie ist; zweitens, weil Rückzölle den Druck des Schutzzolls, die künstliche Vertbeucrung des Halbfabrikats nur für den Absatz ans Ausland, nicht aber für den so viel größeren und wichtigeren inländischen Absatz heben würde. — Als hierüber die Debatte etwas hartnäckig wurde, beschwerte sich die Schutzzollpartei, daß die verschiedenen industriellen Interessen des zu einem gemeinschaftlichen Zollgebiet zu einigenden Deutschlands nicht alle gebührend im Vereine vertreten seien, und verlangte die Aussetzung aller Verhandlungen, da erst zum Ende des Monats der volkswirthschaftliche Ausschuß die Fachmänner auö allen Gegenden, namentlich aus Qestreich, einberufen haben wird. Man erwiderte, daß, da die Statuten dcS Vereins zum Grundprinzip machttn, nur mit Stimmcneinheit Beschlüsse fassen zu lassen, die relative Anzahl der Vertreter eines Interesses nicht von solchem Gewichte sei, denn ein Einzelner könne jedes Interesse gegen die stärkste Majorität in diesem Vereine wahren. Nichtsdestoweniger bcharrtc die Schutzzollpartci auf ihr Verlangen und, als ihm nicht gewillfahrt wurde , verließen die meisten Mit- gliedcr derselben den Sitzungsraum. Am 18. d.M. findet die nächste Sitzung statt, in welcher Vcrmittc- lungöversuchc seitens der Freihaudclspartci, mit red- lichstcm Wunsche für guten Erfolg, erneuert werden. — Unterdessen werden die Berathungen über Zoll- angelegeuheiten durch den „Verein der Abgeord- netcn deutscher Handelsstände" täglich im Börsenlokale fortgesetzt. Diesem Vereine haben sich neuerdings Abgeordnete der säck)sischcn Landwirthschaft angeschlossen , ' auch werden ähnliche Verstärkungen aus anderen Gegenden erwartet, da das angcnom- mcne Prinzip mäßiger Finanzzölle dem Wohle des Ackerbaues wie dem des Handels gleich entspricht. Frankfurt, 19. Sept. Die Züge von Reichs- Truppen in hiesiger Stadt dauern ununterbrochen fort. Heute Vormittag ist das zweite wjirtembcrgi- sche Lanzenrciter- Regiment, ein weiteres Bataillon hessen-darmstädtischer Truppen und östreichische Artil- lerie, letztere aus der Bundcsfestung Mainz, hier eingetroffen, gefolgt, vor etwa einer stunde, von ei- nein Bataillon des preußischen 35. Infanterie-Rcgi- ments. Die öffentliche Ruhe ist heute nicht einen Augenblick gestört worden; die Tumultuantcn sind gänzlich verschwunden. Die Mehrzahl derselben hat noch während der Stacht die Stadt verlassen; andere mögen, auf die „Erinnerung" des Reichsministers des Innern sich berufend, einzeln sich entfernen. Die Stimmung der eigentlichen Bürger- und Ein- wohnerschast Frankfurts ist vortrefflich und ganz der Erhaltung der öffentlichen Ordnung und Gesetzlich- keit zugewendet. — Die heutige 81. Sitzung der deutschen Na- tionalversammlung eröffnete der Präsident, H. v. Ga- gern, indem er den Tod des Hrn. v. Auerswald und des Fürsten v. Lychnowski zur Kenntniß der Versammlung brachte und einige politische Betrach- tungen über die gegenwärtigen Verhältnisse der Vcr- sammlung damit verband. Der provisorische Reichs- Minister v. Schmerling ertheiltc über die weiteren Maßregeln Auskunft, welche zur Erhaltung der gc- schlichen Ordnung und zum Schutze der National- Versammlung von dem Reichsmtnisterium getroffen worden sind. Folgender Antrag Zacharias aus Göttingen wurde von der Nationalversammlung zum Beschlüsse erhoben. Die Nationalversammlung be- schließt: 1. dem Rcichöministerinm ist volle Zustim- mung zu den von ihnr Behufs der Unterdrückung des Aufruhrs und der Wiederherstellung der gcsctz- lichen Ordnung ergriffenen Maßregeln auszudrücken ; 2. die Nationalversammlung erklärt, daß sie das Neichsministcrium bei dessen zur Erhaltung der Ein- hcit und Freiheit Deutschlands noch ferner zu trcf- senden Maßregeln auf das kräftigste unterstützen werde; 3. die Nationalversammlung spricht den Reichstrup- peu für die von ihnen bei der Unterdrückung des Aufstandes bewiesene Hingebung und Mäßigung den Dank des Vaterlandes aus. — Die Barricadcn sind sämmtlich weggeräumt. Auf beiden Seiten ist mit steigender Erbitterung gc- kämpft worden und die Anzahl der Gefallenen be- deutend. Eine halbe Stunde vor dem Allerheiligen- thor standen 1600 bewaffnete Hanauer Bürger und ließen dm Frankfurtern sagen, sie seien bereit, am Kampfe Theil zu nehmen, wenn jene die Republik proelamiren wollten. — Die Ruhe ist wieder hergestellt. Von Auers- wald ist bald, Lychnowski erst nach vielen Schmerzen gegen 11 Uhr verschieden. Ferner wird noch Jahn vermißt, der gestern in Bockenheim angegriffen wurde und noch nicht aufgefunden werden kann. Heckscher ist in Soden insultirl worden, und nur der Schutz der Obrigkeit hat ihn retten können. — Von Stunde zu Stunde erfährt man neue Gräucl-Scencn. Ich kann sie nicht alle für wahr halten, sie sind zu gräßlich. Frankfurt, 20. Sept. Die heutige „Ober- postaints-Zeitung" enthält die amtliche Mitthcilung, daß der zweite Vicepräsident der deutschen National- Versammlung, Hr. v. Hermann, das ihm vom Reichs- Verweser zur Bildung eines Ministeriums ertheiltc Mandat zurückgegeben habe, und daß die anwesen- den Mitglieder des früheren Ministeriums bis zur Bildung eines neuen alle Geschäfte fortzuführen sich bereit erklärt hätten. Die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten sei dem interimistischen Reichsminister des Innern, jene der Finanzen dem interimistischen Reichsminister des Handels übertragen. In einem Tagesbefehl vom 19. spricht der Rcid)s- Verweser den in Frankfurt anwesenden deutschen Trup- pen seinen Dank für die irr den verflossenen denk- würdigen Stunden bewiesene Unerschrockenheit, Dienst- treue und aufopfernde Hingebung aus. — Das Reichsministerium hat gestern arrf der Hauptwachc ein ständiges Kriegsgericht nieder- gesetzt, vor welches alle Gefangenen gebracht werden und ferner die Entwaffnung der Stadt befoh- lcn, mit Ausnahme des Bürgermilitärs und der Schuywachen. Abends kam noch ein Regiment Bayern mit Artillerie auö Aschaffenburg hier an, so daß jetzt die ganze Stadt von Soldaten Wim- mclt. Sie lagerten theilweise noch aus dem Pflaster, wo Stroh ausgebreitet war. Die Reiterei übernachtete mit ihren Pferden auf dem Göthcplatze und mußte noch am 9 Uhr aufsitzen und durch die Stadt patrouillircn. Batterien sind aufgefahren an der Mainbrücke, auf der Zeil, bei der Hauptwache und auf dem Roßmarkte. Heute wird die Einquartierung stattfinden: es werden gegen 10,000 Mann hier sein. Heckscher ist in Höchst durchgeprügelt worden, aber nach Mainz entkommen. Tas Ministerium bringt in der heutigen Natio- nalvcrsammlung einen Gesetzantrag ein über die Sicherstellung der Nationalversammlung und ihrer einzelnen Mitglieder. Nach kurzer Debatte beantragt Brieglcb, eine Proklamation an das deutsche Volk zu erlassen wegen der letzten Ereignisse und darin der Nation zu sagen, was eigentlich diese Bestrebungen bezweckten. ES wird die Dringlichkeit genehmigt und die Debatte beginnt. Die Rechte sucht das Centrum einzuschüch- lern, indem sie den Aufstand als einen Versuch, die röthe Republik zu proclamiren und die Nationalver- sa m m lu n g zu verjagen, darstellt. Zimmermann ermahnt zur Versöhnlichkeit. Vcnedey nennt die Linke die Seite, welche das Volk vertritt. (Große Unruhe der Rechten.) Joseph (a. Freiburg) tritt entschieden gegen den Antrag Bricglcb's auf und behauptet, „daß der Aufstand durch die Maßregeln des Ministeriums selbst und die Erscheinung von Truppen hervorgerufen worden sei. (Großes Geschrei auf der Rechten.) Man habe ruhig Barricadcn bauen lassen, ohne cö zu hindern, und dadurch gewisser- maßen dazu aufgereiht. Die erste Barrioade wurde von Kindern errichtet vor den Augen der Soldaten und war bald weggeräumt. Wäre man zeitig einge- schritten, so würde Alles vermieden worden sein. (Gelächter der Rechten ; stürmischer Beifall der Linken und Gallerie. Die Rechte ruft, man solle die Gal- Icric räumen lassen.) Röslcr (a. OelS) bemerkt, daß keiner von den Anführern der Volksversamm- lungen auf den Barricadcn gewesen sei und daß der ganze Aufstand nicht, wie man meint, auf einem weit verzweigten Plane beruhe, sondern ein völlig zweck- und zielloser gewesen sei. Er habe dem Gr- fechte beigewohnt und viele Barricadcn überstiegen. Es seien höchstens 400 Mann hinter denselben gewesen, wovon nur 250 Gewehre hatten und zwar so alt und thcilweise verrostet, daß man kaum damit schießen konnte. Eine Hauptveranlassung zu dem Kampfe sei der Tod eines Mannes gewesen, welcher von Bajonnetten durchstochen wurde. (Stimmen : Nicht wahr!) Man habe überhaupt keine Truppen n'öthig gehabt, denn die paar Leute, welche zur Thüre hcreindringen wollten, hätte man leicht zurück- weisen können. — Brcnning bemerkt, daß wenigstens 00 Leute vor der Tbürc standen, und als er hinaus- gekommen sei, habe Einer mit dem Stock auf ihn schlagen wollen. (Ruf nach Schluß.) Die VerHand- luiig wird geschlossen. Der Antrag auf Erlassung einer Proclamation wird angenommen und der Prä- sitcnt ladet die Abtheilungcn ein, nach der Sitzung sich sogleich zu versammeln. Vor dem Schlüsse theilte der Präsident noch eini- ges über das Schicksaal mehrerer Abgeordneten, welche seit einigen Tagen vermißt werden, mit: „Jahn ist, obgleich er großer Gefahr ausgesetzt war, unverletzt und befindet sich hier. Heckscher ist in Höckst auf die unwürdigste Weise mißhandelt worden und einer großen Lebensgefahr entgangen, aber nach Mainz entkommen." (Man sagt, er sei an den Beinen aufgehängt und so durchgeprügelt worden. Einige wollten ihn sogleich hängen und cS wurde in seiner Gegenwart darüber abgestimmt; die Majorität entschied sich zu seinen Gunsten.) Morgen um 9 Uhr ist das Bcgräbniß der Offi- ziere und Soldaten. Offiziere sollen 15 gefallen sein; mehrere liegen noch schwer verwundet darnieder, eben- so viele Soldaten. Von den Letzteren sollen 50 ge- fallen sein, doch kann man etwas Gewisses nicht erfahren, weil Alles verheimlicht wird und sogar die Acrzte verpflichtet worden sind, von dem Zustande der Verwundeten nichts zu sagen. Bon Seiten der Bürger sind 20 gefallen, worunter mehrere Familien- Väter. Wohin diese begraben werden, weiß man nicht. Die Särge der Soldaten werden morgen auf dem Roßmarktc aufgestellt. Die Nationalversamm- lung wohnt der Beerdigung bei. Fürst Lichnowökp soll den militärischen Auftrag gehabt haben, die von Busbach kommenden Ulanen zu dislociren, als er gctödtet wurde. Da nämlich ein Offizier durch seine Uniform zu leicht kenntlich gewesen wäre, so soll er seine Dienste angeboten haben, weil er in Civil gekleidet war. Er wurde aber von den Leuten, welche die Bornhcimer Chaussee besetzt hielten, erkannt und vom Pferde herab- gerissen. Ueber Kopf und Gesicht erhielt er einen Hieb, der wahrscheinlich von einer Sense herrührt. >Tr. Z.1 Vom 20. Seit heute früh sind sämtliche Thore unserer Stadt wieder geöffnet, und es stellt sich dem freien Verkehr durchaus kein Hinderniß mehr eut- gegen. Die Messe nimmt ungestört und mit erneu- erter Lebhaftigkeit ihren Fortgang. Die Zufuhr von außen und die commercielle Bewegung im Innern sind gleichmäßig sehr stark. Räthselhaft bleibt bis jetzt, sagt das „Fr. Journal", die Art und Weise der Organisation, de- ren Spuren die Emeute vom 18. d. in so mancher Hinsicht zeigte. Allgemein angenommen erscheint die Thatsache: daß die Hauptmasse der Erbauer und Vertheidigcr der Barricadcn aus fremden Individuen bestand. — Vormittags 11 Uhr. So eben trifft die Nachricht von Hanau hier ein, daß die Bürger das dortige Zeughaus gestürmt und alle Waffen genommen haben. Die Eisenbahn an der Mainkur sott aufgerissen sein. — Folgendes soll die richtige Ver- lustliste des hiesigen Barricaden-Kampfes sein: Mi- litär 72 Todte, 1-45 Verwundete; Bürger 35 Todtc, 72 Verwundete. (Mainz. Z.) Coblenz, 20. Sept. (Pri'vat-Correspondenz.) Gestern und heute früh ist auch ein T heil unserer Gar- nison auf Dampfschiffen nach Frankfurt abgegangen. Auch wir haben unfern Kravall gehabt. Gestern Abend versammelte sich eine tobende Menge vor der Wohnung eines hiesigen, der Rechten der frankfurter Nationalversammlung ungehörigen Dcputirten. Alle mögliche vom wüthcndcn Haufen binnen zwei Stun- den auögcstoßcnc Drohungen arteten bald in gröbere Ercesse aus : die Fenster wurden mit Steinen einge- worfen, dann drang man in das Haus selbst, wo ein Theil der Möbel zertrümmert wurde. Groß war die Besorgniß der hiesigen Einwohner, die noch Traurigeres erwarteten, doch zum Glück scheint es mit solchen Akten von Vandaliömus für diesen Augenblick ein Ende genommen zu haben. Ter Commandant der Bürgcrwehr parlamentirte ver- gcbcns init der Menge um sie zu beschwichtigen; von sonstigem Einschreiten ist nichts erfolgt. Mehrere Verhaftungen sollen stattgefunden haben. Berlin, 19. Sept. Dem General Wrangel ist der Oberbefehl über die sämmlichen Truppen in der Mark übertragen worden.
Der Volksfreund (1848)
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(Verspätet.) Da ich vernommen habe, daß mehrere Wahl- männer meiner bei den bevorstehenden Kammer- Wahlen gedenken wollen, so finde ich mich veranlaßt zu erklären, daß ich mich nicht als Candidat dar- stelle, und das ehrenvolle Mandat ausschlagen wer- de. Ich danke übrigens für das geschenkte Zutrauen. Luxemburg, den 23. September 1848. C. München. Leise Anfrage. Kann ein Professor, der die Naturalisation als Luxemburger nicht erhalten hat, und folglich dem Großherzoglhum fremd ist, in Gegenwart des Art. 12 der Constitution vom 10. Juli 1848, fortfahren, das ihm ausnahmsweise anvertraute Amt zu bekleiden, wie dieses der Fall mit einen, gewisien Professor des hiesigen Priesterseminars ist, der auf den Antrag des Hrn. Laurent, fein intimer Lebensgefährte, in der Zeit durch den König ermächtigt wurde, die erwähnte Anstatt als Lehrer zu betreten ? (Eingesandt.) Civilstand der Stadt Luxemburg. Geburten. Vom 16. Seht. Math. Kops, Gertrud Bese und Mathias Guirlinger. — 18. Johann Felgen. — 20. Adam Kremer. — 22. Magdalena Theato u. Johann Biewesch. Heirathen. Vom 20. Johann Eichhorn, Mehger, mit Anna Berchem. Slerbsälle. Vom 16. Anna Kerg, 26 Jahr alt, Ehefrau von Johann Zeugmann, Tabackspinner. — 10. Peter Bianverscheit, 14 Tag alt. — 20. Martin Gierse, 7 M. a. — 22. Ataxia Greis, 4a I. a., Ehefrau v. Hein. Jos. Urehs, Musik.; — Math. Moissem, 76 I. a., Bäcker und LeonPfinhan, 2 M. alt. Für die Rédaction : F. Schümann. Anzeige n. Brattert, aus dem Canton von Nedingen, 20. Sept. Ein gewisser E., einer der großen Protektoren a. Luxemburg des „Äortcs für Lug und Trug" hat kürzlich in seiner Electo- ral-llmrcisc im Canton von Rcdangc, und zwar z» seiner Beförderung um in die künftigen Landstände ernannt zu werden seine religiöse Gesinnung bei den Wählern, welche er häufig besuchte, wollen geltend machen, indem er mehrere Rotabeln jenes Cantons, welche in ledcm Falle mehr Anspruch auf Ernennung haben als er, nicht allein durch muthmaßliche Irreligiosität, sondern noch einen denselben durch seine 25 großen Zähne, zu vernichten es wagte. Wenn sich eine Religion solcher unedle» Mitteln bedient um zu ihrem Zweck zu gelange», wer mag selbe als Religion erkennen? (110) liomoMiaHcrsteigenifig. Am Donnerstag, den 12. Ortober nächstkünftig, gegen 10 llhr Morgens, wird Nicolas de Waha-Witrp, von Griau- mclschcid öffentlich auf mehrere Terminen Borg versteigern la>- 1) Sein zu gedachtem Krümmclschcid gelegenes Wohnhaus sa m mt Scheuer, Stallungen und stoßende» Garten ; 2) 3 n. ein halb Morgen Ackerfeld aus dem Hohbusch; 3) Ein Garten im nämlichen Ort; 4) 2 u. ein halb Morgen Wiesen i» Krcinsgartz 5 2 », ein halb Alorgen Feld, im Becher, und 6) 2 Alorgen Büsch, 'in der Grabicht. Diese Güter werden entweder stückwcis oder auch im Ganzen verauclionirt werden. Liebhaber mögen sich am obgemeldeten Tag und Stunden zu Grümmelscheio in Verkäufers Behausung einfinden lassen. Wich, am 22. September 1848. (100) Der Notar, Th. Rischard. Am Donnerstag, den 28. d. Nl., Vormittags 0 Uhr, soll auf dem Hofe des Genie-Directions-Gebäudes eine Partie »och ganz brauchbarer Cireulir-Oefen (Evlonncnöfcn) gegen baare Zahlung an die Meistbietenden öffentlich versteigert werden, u. stehen dieselben schon Tages vorher zur Ansicht bereit. Luxemburg, den 22. September 1848. Genie- Direction der BundcSfcstuug Luremburg. (108) Die Unterzeichneten beehren sich die ergebene Anzeige zu machen, daß sie seit dem 1. dieses Aionats auf hiesigem Platze ein Commisftons-Vt schafft errichtet haben, und empfehlen ihre Dienste dem gcschäfttrcibcuden Publikum. Luxemburg, im September 1848. (105) H. A. Schulz. I. Teelhoff. Das Diekirchcr Wochenblatt erscheint seitdem I.August in vergrößertem Formate 5îmal wöchentlich zu dem vierteljährigen Preise von 0 Fr. in Diekirch selbst, und Fr. 3. 60 auswärts, portofrei geliefert. Bestellungen auf das kouimcnvr 4. Ouartal nehmen alle Postämter entgegen, sowie auch der Verleger (102) Jos. A. Schröll. Dampsmüble. In der Dampfmühle des Unterzeichneten wird sowohl Gc- traite in Auftrag gemahlen, nw àuch alle Sorten Mehl zu den billigsten Preisen stets abgelassen. (107 j Hoiivcaii-JiBi'ucli.
Der Volksfreund (1848)
1848-09-24T00:00:00
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Der Volksfreund (1848) 1848-09-24_01
Der Volksfreund. Abonnements-Preis: 5'FrS. vierteljährig in der Haupt- stâdt, 5 FrS. 50 Cts. für. die übrigen Ortschaften des Großherzogthums. Anzeigen tverdc<mit.20 CtmS. per Zeile berechnet. Der Volksfreund erscheint Mittwochs, Freitags und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften werden franco erbeten. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck v. Franz Schömann in Luxemburg. M 61* Sonntag, 24. September i ms.
Der Volksfreund (1848)
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Intoleranz und Toleranz. (Schluss.)
Intoleranz und Toleranz. (Schluss.) Nur Gott sieht in's Herz; nur Gott kennt das Innerste des Menschen; es ist daher eine gräßliche Anmaßung des Menschen, gräßlich, weil sie zu un- hcilvollen Consequenzen führen kann , sich an die Stelle Gottes setzen zu wollen und zu dem einer andern Confession anhängenden Bruder zu sagen : Obgleich ich dich als ehrlich und redlich, als tugcnd- Haft und brav, als einen guten Familienvater, treuen Gatten, ehrlichen, fleißigen und redlichen Bürger, als gefühlvoll gegen Nothleidende und aufopferungs- fähig kenne, so lese ich doch in deinem Herzen; dort ist der Egoismus begraben ; du bist dort selbstsüchtig und hochmüthig und eigennützig, ich hasse und ver- achte dich, und der brüderliche Umgang mit dir, der ohne gegenseitige Achtung ja nicht möglich, ist in meinen Augen Sünde. Inneres und Acußeres entsprechen sich in der Regel überall; der Leib dem Geist, die Handlungen der Gesinnung. In dem erwähnten Hirtenbriefe wird das ja nicht nur zugegeben, sondern darauf als auf einem guten Grunde weiter gebaut. Warum sollen wir Menschen nun nicht vom Aeußern auf das In- nere, von den Handlungen auf die Gesinnung schlie- ßen? Ein guter Baum bringt auch gute Früchte, sagte schon Jesus, und „an ihren Werken sollt ihr sie erkennen". Warum sollten diese erhabenen und ewig wahren Aussprüche nun auf einmal nicht mehr gelten ? Warum sollen nur die guten Werke meines Mitmenschen nun auf einmal nicht mehr hinreichen, auf seine gute Gesinnung schließen zu lassen? Als im Mittelalter jene Unduldsamkeit gegen an- ders Glaubende gepredigt ward, da verhielt eS sich ganz anders. Derselbe h. Augustinus, der es aus- sprach: die Tugenden der Heiden seien nur glänzende Laster gewesen, derselbe stellte auch die andere, von der katholischen Kirche niemals anerkannte Lehre auf, Gott habe einen Theil der Menschen zur ewigen Gnade, einen andern zur ewigen Verdammniß vor- herbestimmt. Der Glaube, ein bestimmter Glaube, ist da die Hauptsache. Hast du den richtigen Glau- ben, und hapert es auch mit deiner Sittlichkeit, so wirst du doch selig; hast du hingegen den rich- tigcn Glauben nicht , und wärst du auch noch so sittlich , so bist du doch verdammt. Augustinus sagte nicht, wie der Hirtenbrief, die Tugenden der Heiden sind eher Laster als Tugenden, sondern sind wirkliche Laster. Es wird nicht geleugnet, daß man ohne den Glauben sittlich sein könne, sondern gesagt, daß man trotz der Sittlichkeit ohne Glauben verdammt sei. Die Sittlichkeit kann ohne den Glau- ben vollkommen sein, wird zugegeben, aber sie hat vor Gott keinen Werth, und der vollkommen Sitt- liche, wenn er ohne den Glauben ist, bleibt verdammt. Anders heute. Die Humanität des 19ten Jahr- Hunderts, daß wir es geradezu sagen, die Aufklärung, ist selbst da eingedrungen, wo man dessen am we- nisten das Wort haben will. Aus dem ganzen er- wähnten Hirtenbriefe geht eins klar und unumstößlich hervor , daß man eingestehet , der Glaube für sich genüge nicht. Ohne Sittlichkeit sei er eine tönende Schelle. Der Glaube wird nur als daö Mittel zur Sittlichkeit, nicht mehr aber als sür sich selbst Zweck gepriesen. Nun frage ich, wenn das ist, daß der Glaube nur deshalb so hoch steht, weil er zur Sittlichkeit, nicht aber mehr wie im Mittelalter, weil er an und sür sich und auch ohne Sittlichkeit schon zur Selig- keit führt, ob man da nicht ein guter, treuer, eifriger Katholik sein kann und roch die Sittlichkeit Anders- denkenden ebenfalls zugestehen? Ich denke, ja. Ter katholische Glaube, sage ich da, ist mir nicht nur ein, sondern das einzige Mittel zur Sittlichkeit. Ich für mich könnte gar nicht sittlich sein, hinge ich nicht eifrig dem katholischen Glauben an; aber das berechtigt mich noch gar nicht, meinem Mitmenschen die Sittlichkeit abzusprechen, weil er sich eines andern Mittels zu ihr zu gelangen bedient, als ich mich bedienen kann. Für mich führt nur der katholische Glaube zur Sitt ichkcit; aber für meinen Mitbruder kann auch ein anderer Glaube, der protestantische, der jüdische, sogar der philosophische dahin führen. Warum soll ich ihn nun nicht achten, seine Tugenden anerkennen können, weil er einem andern Glauben anhangt? Es gibt nur eine Wahrheit sagt man. Schön. Aber welcher Mensch hat in seiner irdischen Beschränkt- heit die ganze Wahrheit? Muß man sich, wie das der Hirtenbrief thut, den Glauben zu vertreten auf die Sittlichkeit berufen, so ist der Glaube der Weg zur Wahrheit, die Kirche der Weg zur Wahrheit. Für mich eifrigen, treuen Katholiken gibt es allerdings nur den einen Weg zur Sittlichkeit und zur Wahr- heit, den durch die Kirche. Aber brauche ich des- halb lau gegen meine Kirche zu sein, weil ich meinen Mitmenschen zugestehe, daß es für sie einen andern Weg als den meinigen zu demselben Ziele hin geben kann ? Das ist der Standpunkt, aus den sich der Staat der neuesten Zeit stellt, und auf den sich, unseres Dafürhaltens, jeder Staatsbürger — vor Allem aber die Geistlichkeit stellen sollte. Indem der Staat die gleiche Berechtigung aller Confessionen anerkennt, hat er durchaus nicht sich zu einem irreligiösen, atheistischen Staat erklärt. Er hat die Religion durchaus nicht zu etwas ihm Fremden und Gleichgültigen herabgesetzt. Er sagt, die Religion ist heilig- Sie ist der Weg zur Sittlichkeit und zur Tugend, aber ich muß es jeden» Angehörigen des Staates überlassen, „auf seine Weise" wie Friedrich der Große, und wahrlich nicht aus Ironie, sagte, „selig zu werden", d. h. jeder Bürger muß unge- schmälert und ohne bürgerlichen Nachtheil das Recht behalten, den ihm gemäßen Weg zur Seligkeit sich zu wählen. Würde sich die Geistlichkeit, wie wir hoffen, auf diesen Standpunkt stellen, so würde dieses nicht ein- mal ihrer Missionsaufgabe Eintrag thun. Ich kann von der Vortrefflichkeit meines Weges so überzeugt sein, daß ich wünschen meß, alle Menschen gingen ihn, daß ich ihn Jedem predige nnd auslege, und doch kann ich einem Andern zugestehen, daß es für ihn auch noch einen andern Weg zur Wahrheit geben kann. Das ist der Standpunkt, auf den sich jedenfalls die Bürgerschaft stellen muß. Ich habe den Glau- ben des Andern nicht zu richten, sondern nur für mich zu beurtheilen. Geht mein Bruder einen andern Weg als ich, ist aber sonst brav und gut, so muß mir daö genügen. Mich würde sein Weg vielleicht nicht zur Sittlichkeit führen, darum gehe ich den mei- nigen; aber weil sein Weg, sein Glaube ihn zur Sittlichkeit führt, so bin ich diesem mir fremden Glauben Achtung schuldig. Das ist der Standpunkt, auf den sich der Volks- freund von Anfang an gestellt hat, und er wird nicht davon abgehen. Es ist nicht wahr, daß er je anders vom katholischen Glauben als mit der größten Hoch- achtung gesprochen. Wie konnte er das ? Sind doch Katholiken eben so gut bei ihm betheiligt, als Aka- tholiken. Aergerte sich doch sogar ein Correspondent des Lur. Wortes darüber, daß der Volksfreund so oft sich auf Christus beruft. Nie hat er in der re- ligiösen Frage, die leider in unserm Lande noch be- sprechen werden muß, etwas Anderes gefordert, als was der h. Vater selbst zugestanden. Oder sollte das, was in Holland heute noch gilt und gut katho- lisch ist, bei uns antikatholisch sein ? Nie hat er von der religiösen Frage etwas Anderes als die politische Seite derselben berührt. Und daß die religiösen Fra- gen bei uns eine politische Seite haben, ist wahrlich nicht Schuld des Volksfrcundes. Der Volksfrcund versteht die Toleranz in obigem Sinne. Jeder ist berechtigt und verpflichtet, den eigenen Glauben als den besten für sich anzusehen, als den einzigen Weg, der ihn zur Sittlichkeit führen kann; aber deshalb kann und soll er nicht minder anerkennen, daß der Glaube eines Andern diesen Andern eben- falls zur Srttlichkeit führen kann, und über die innere Gesinnung des Menschen ist nur Gott Richter.
Der Volksfreund (1848)
1848-09-24T00:00:00
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volksfreund1848
Italien.
Italien. Nach Berichten deutscher Blätter aus Neapel vom 0. September war Messina im Besitz der könig- lichen Truppen; sämmtliche am Foro von Messina nach und nach errichteten Batterien und Forts waren von ihnen genommen, so wie die gesammle Artillerie und die Kanonicrschaluppcn der Sicilianer in ihre Hände gefallen. Von einer Zerstörung der Stadt — wie französische Nachrichten wissen wollten — ist keine Rede. Naguère le „Courrier" saisit aux cheveux une occasion que nous lui avions donnée de dérouler aux yeux de ses lecteurs pour la mille et unième fois une série de flagorneries, une kyrielle de plates louanges à l'adresse de ses propres patrons. Il y a longtcms qu'il régale ses lecteurs de l'encens qu'il se prodigue à lui-même, mais de mémoire d'homme on -n'y avait lu une telle avalanche d'épithètes flatteuses les plus boursouiïlées. A côté de ces preuves de respect, d'estime, d'amour et de vénération que les patrons du „Courrier" se donnaient, figurait naturellement, pour faire ombre à ce magnifique tableau, une série do grossièretés, de mensonges, voir même d'injures à notre adresse. Depuis qu'il hante le „Lux. Wort", le Courrier, il l'a dit lui même, ne peut plus entamer d'autre polémique que celle qui donne place aux injures plus qu'aux raisons. — Dis-moi qui tu hantes, je te dirai qui tu es. — C'est vieux, mais c'est vrai. — A cette occasion le „Volksfreund" s'est humilié tant qu'il a pu devant Monseigneur le „Courrier." Cette humilité ne l'a pas encore satisfait, car il ne peut pardonner au „Volksfreund" d'avoir glissé dans ses doigts, lorsqu'il voulait l'étrangler à sa naissance. Aujourd'hui il fait un crime au „Volksfreund" de combattre sur le terrain religieux, les prétentions du parti clérical et traite notre opinion d'erronnée et d'imprudente. Erronnée, soit, au point de vue des hommes désintéressés du „Courrier" qui cherchent par tous les moyens et partout, même - à Lahaye, dit-on: c'est encore une des choses que M. Metz pourrait nous apprendre — à entrer dans une administration quelconque, fût-ce même dans une administration mixte avec les hommes également désintéressés du „Lux. Wort" qui au moins ne se gênent pas pour le dire. Aussi, combattre les prétentions cléricales, surtout sur leur propre terrain, c'est combattre en même tems une administration mixte et les espérances des hommes purs du „Courrier" de famille: inde ira. Voulez-vous la preuve des erreurs du „Volksfreund", les voici textuellement: „Nous avons dit que les opinions „du „Volksfreund" étaient errcnnées, c'est vrai. „ — Aussi, nous ne pensons pas que le retour „de Mgr. Laurent soit attaché au résultat des „élections. — Quoiqu'il arrive, Mgr. Laurent ne retiendra plus." Preuve foudroyante réellement; il suffit que le „Courrier" dise: „if/gr. Laurent ne\re- vient. plus " pour que toute autre opinion soit erronnée et que le pays dorme sur ses deux oreilles. — 11 est vrai que dans son fameux numéro 70, il disait: „II n'est plus permis d'en douter, l'é- vêque revient." !!! Que de choses ce „Courrier" pourrait nous apprendre! Notre opinion est de plus imprudente, dit le „Courrier", et ne pouvant plus trouver d'autre calomnie à notre adresse, il rejette sur nous la cause des efforts inouis que tente le parti clérical; c'est nous qui provoquons celui-ci à une lutte acharnée, qui rédigeons ses mandements et ses sermons et qui crions pour lui que la religion est en danger et que le salut de la patrie tient au retour de M. Laurent; c'est nous qui soutenons ses prétentions surannées et intolérantes avec une persévérance et une fermeté dignes d'une meilleure cause. — Ce que nous combattons loyalement, le „Courrier" se contente de le déplorer: Margot pleure, Margot crie, Margot veut qu'on la marie même au parti jésuitique, dussent ses hommes purs prôner, puis nier, puis prôner encore la souveraineté du peuple, la religion d'Etat, et les petits pressés de jouir. — Arlequin, prête-leur ton habit ! — Du reste, nous espérons que le pays en qui le sentiment de ses droits et de ses devoirs politiques se fortifie de plus en plus, finira par reconnaître quels sont ses véritables amis, et quels sont ses exploiteurs.
Der Volksfreund (1848)
1848-09-24T00:00:00
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Frankreich. Thiers Rede. (Frts, v. Nr. 60.)
Frankreich. Thiers Rede. (Frts, v. Nr. 60.) Thiers weist nun die Hindernisse, ja dic ttnmög- lichkeit der Associationen nach, wo das Eollectiv-Jn- teressc stets an dem Einzcln-Jntcrcssc scheitern werde. Er führt Beispiele von Associationen an, die durch- aus verunglückt sind. Und nun wolle man Asso- ciationen machen, die mit dem Gcldc des Staats- schatzcs etablirt, auf Staatskosten spcculircn würden. Und wenn nun alle 30 Millionen Franzosen, die doch Alle gleiche Rechte haben, sich so associircn woll- ten, wo sollte das Geld dem Staatsschätze herkom- men, oder wolle man wirklich aus der linken Tasche nehmen, um es in die rechte zu stecken, und umge- kehrt. Dahin aber komme man mit einem falschen Principe. Hr. Thiers kritisirt nun Proudhon's Sy- stein und weist das Unmögliche, das Lächerliche des- selben nach, er beweist, daß es nichts Anderes sei, als das alte Maximum von 1793, und die Assigna- tcn-Presse. Thiers glaubt nicht, daß selbst, wenn die Gesellschaft sich dazu hergebe, der Communismus, die Association oder Proudhons Tauschbank organi- sirt werden könnten. Und diese Mittel wolle man an die Stelle der großen Principicn des Eigcnthums, der Freiheit und der Concurrcnz setzen? Nein! möge die neue sociale Wissenschaft sagen was sie wolle, uns des Jrrthums, der Blindheit, der Thorheit be- schuldigen, — wir glauben, daß wir stets recht gc- handelt haben, nicht immer glücklich waren, aber doch den wahren Principicn folgten und so wenig Uebel als möglich stifteten. — Ich komme nun auf das Recht der Arbeit, das man in unsere Constitution setzen will. Worin besteht dieses Recht? Darin, daß die Gesellschaft jedem Menschen, der sich meldet, 40 Sous geben und ihn dafür beschäftigen muß. — Das klingt allerdings fabelhaft leicht, — aber die Ausführung, — die Möglichkeit, — die Finanzen? Denkt man auch an diese? Wie wollt ihr diese Leute für die 40 Sous, die ihr ihnen gebt, beschäftigen? In den Nationalwerkstättcn? ich glaube nicht, daß man dieses Erperimcnt wiederholen wird. Wollt ihr sie in die Wüsten Asrika's schicken? Aber selbst dann müßt ihr ihnen Werkzeuge, ein Capital mit- geben. Könnt ihr das? — Nein! Laßt uns ruhig prüfen: welchem Uebel wollt ihr eigcnstich abhelfen? dem Arbeitöstillstande in großen industriellen Ensen? Wo findet dieser Arbeitsstillstand statt? auf dem Lande, beim Ackerbau nie, nur in den Städten. Es hau- dclt sich nicht um daö ganze Volk, sondern um ei- ncn bestimmten Theil der Bevölkerung, und um ge- wisse Ausnahmsfällc. Für diese aber muß das Recht auf den Beistand der Gesellschaft ausreichen und es ist ein schlechter Sophismus, zu sagen: die Un- terstützung erniedrige den Empfänger. Das ist nicht wahr, das ist nie wahr gewesen; wie? eine Wohl- that sei zugleich eine Schmach? sie vernichte die Gleichheit? Welche Gleichheit? die vor dem Gesetze oder die aller Menschen, die doch aus Brüderlich- keit, also auf gegenseitige Hülfe basirt sei. Nein, die gut organisirte Unterstützung ist keine Beleidigung, sie ist eine Pflicht der Gesellschaft, sie ist ein Recht der Unterstützten. Und waren eure Natioualwcrkstat- ten etwas Anderes als ein Almosen? und ein schlecht organisâtes dazu. Ein Almosen, sagt ihr, ist eine Erniedrigung, aber was ist denn die Verbannung aus der Heimath, die Sendung nach Afrika, die ihr als Heilmittel vorschlagt? Sind sie nicht grausamer, barbarischer? Und wenn ihr nun diese Bezahlung einer illusorischen Arbeit als Recht ausstellen wollt, — nehmt euch in Acht, was ihr thut, — mit R e ch t c n sp a ß t m a n n i ch t , besonders wenn 500,000 kommen und dieses reclamiren. Diese Arbeiter ge- wannen 3, 4, 5 Francs täglich ; daö könnt ihr ihnen nicht geben, ihr könnt ihnen auf die Länge nicht 40 Sous geben, — ihr werdet ihnen also das Aller- nothdürftigste geben, sie werden euch nur das Aller- wenigste arbeiten, und das nennt ihr ein Recht. Wißt ihr, was ein Recht ist? ein Recht ist allgemein, jeder Bürger muß es ausüben können, und wenn nun morgen die Schriftsteller , die Maler, die Mu- sikcr nichts verdienen, wenn sie vermöge ihres Rcch- tes zu euch kommen, — welche Arbeit wollt ihr ihnen geben? Schanzarbeiten? Holzhacken? — Geht mit eucrm Recht, das in der Wirklichkeit nichts ist, das aber auf Barricadcn, wie im Juni proclamirt, fürch- tcrliche Folge haben kann. Ihr habt eucrn alten Souveränen den Art. 14. der Charte gestrichen, weil sie ihn auf ihre Art auslegten, — nehmt euch in Acht, daß ihr nicht euerm neuen Souverän, dem Volke, mit dem Rechte auf die Arbeit einen neuen Art. 14. in die Hand gebt. (Lebhafte Sensation.) Hr. Thiers geht nun noch auf die finanzielle Seite der Frage ein und weist mit seiner unbestreitbaren Meisterschaft in diesem Fache die großen Jrrthümcr nach, in die die provisorische Regierung aus de» kdelmüthigstcn philanthropischen Absichten verfallen war; er schließt mit der Warnung, sich nicht wieder von falscher Philanthropie zu einem neuen Jrrthume hinreißen zu lassen. — Thiers verläßt unter einem Beifallssturme die Tribüne, — die Sitzung wird auf 20 Minuten suspcndirt. Paris, den 19. Sept. Man versichert die Regie- rung habe durch den Telegraphen die Nachricht von der Erwählung Louis Napoleons in fünf Dcpartc- menten erhalten. — Die Pariser Arbeiter gehen in diesem Augenblick mit der Gründung eines Vereins um, der zum Zweck hat, daß die beschäftigten Ar- bester durch einen täglichen freiwilligen Beitrag, den unbeschäftigten oder kranken und altersschwachen Arbeitern zu Hülfe kommen. Mehr als 60,000 Arbeiter sollen diesem Vereine schon beigetreten sein.— In der heutigen Kammersitzung wurde der bisherige Präsident, Hm- Marrast mit 527 auf 670 Stimmen wieder zum Präsidenten erwählt. Vont 20. Was wir vorausgesehen hatten, ist so ziemlich eingetroffen: das Resultat der Wahlen stellt sich bereits thcilwcise heraus und bestätigt un- sere Voraussagung. Die gemäßigte Partei hat ihre zahlreichen Stimmen aus eine Menge Candidatcn zersplittert, während die radicale Partei fast durch- gängig wie ein Mann votirte. So sind denn nicht nur' die Caudidaten der gemäßigten republikanischen Partei bereits entschieden in der Minorität, sondern auch die Candidate» der realistischen Partei werden schwerlich siegreich aus der Wahl hervorgehen. Bis jetzt haben die meisten Stimmen: Louis Napoleon, gegen 65,000, Fould: 53,000, Cabet und Raspail, jeder 50,000; aber die Stimmensonderung im 12. Arrondissement und in einigen Arrondissements erster Banlieue ist noch nicht beendigt und ihr Resultat dürfte Cabet und Raspail einen Vorsprung vor Fould geben. Bugeaud ist kaum auf 30,000 Stim- men gekommen und Girardin auf weniger. Zu glei- cher Zeit erfährt man, daß Louis Napoleon auch noch in den Departements der Ionne und Moselle gewählt worden ist. Das gestern von der Nationalversammlung vo- tirte Gesetz über die Colonisation Algiers bewilligt hierzu einen Credit von 50 Millionen. Zwölftau- send Familien werden auf Staatskosten nach Algier geschickt, jede Familie erhält, nach Anzahl der Fami- lienglieder, 2 bis 8 Hektaren gutes Terrain als Eigenthum, das Wohnhaus mit Zubehör wird vom Staate erbaut; während der drei ersten Jahren er- halten die Colonisten die vollständige Militärverpfle- gung in Brod, Fleisch, Wein u. s. w. bestehend. Ucbcr 6000 Familien sind bereits in Paris und gc- gen 3000 in den Departements eingeschrieben, und die Uebersiedlung wird jetzt unmittelbar beginnen. Zur ersten Ansiedlung erhält jede Familie die nöthi- gen Lagerzelte. — In der heutigen Sitzung hat die N.-V. die Debatte des Constitutions-Entwurfs fortgesetzt; Herr Montalmbert hat die vorgestern angefangene Rede beendigt. — Der katholische Redner hat sich verge- bens bemüht, um die Versammlung von der Wahr- heit des Grundsatzes zu überzeugen , daß der christ- liche Unterricht allein im Stande ist, die Gesellschaft auf ihre alten Grundlagen zurückzuführen. Trotz der Stütze seiner Freunde, von Fallour und Rour-Lavergne, fand er es nicht für rathsam, sein Amendement einem Scrutinium zu unterwerfen, und hat demnach das- selbe zurückgezogen. — Der Universitäts-Unterricht fand in Hrn. Jules Simon einen beredten Verthei- diger. — Die Bemühungen der katholischen Partei haben nur eine traurige Mißgeburt hervorgebracht, und die Hoffnungen, welche die Februar- Revolution bei dieser Partei rege machte , sind , wo nicht für immer, doch gewiß für lange verloren. — Der s. 1 des Art. 8 der Verfassung ist angenommen. — Der §. 2 desselben Artikels ist ebenfalls angenommen. Er lautet folgendermaßen : Die Ausübung diese. Rechte ist nur durch die Rechte und die Freiheit Anderer, sowie durch die öffent- liche Sicherheit beschränkt. Der §. 3: Die Presse kann in keinem Falle der Censur unterworfen wervcn, ist auch angenommen, und somit der ganze Art. 8.
Der Volksfreund (1848)
1848-09-24T00:00:00
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Politische Uebersicht.
Politische Uebersicht.
Der Volksfreund (1848)
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Herr Redacter vum Volksfrend,
Vun der Musel, den 21. September 1848. Herr Redacter vum Volksfrend, Ech muss ièch emol zum Spaass verzièlen, wé et am Rémecher Cantong mat den Electiónen ausgeseit, a waat net do fir Intriguen gedriiven gin vu Männer, dé gièren an d’Landstänn wären. Eng baschten hir Pièrd vu bièrgop bièrgof ze rennen; sie versprièchen de Leiden all miiglech Saachen, alt durch Notariesacten, d’Wei’recht ofzeschaafen, kéng Schélgelder mé, a kée’ Mann mé op der Chaussée. - Aaner hun hir Emissären, dé Kreiz a Kwièr de Cantong durchstreifen, mat Leschten an der Hand: „Get onsem Herr èr Stem, hièn as reich, en as hég oigesin, a brauch vu kènger Plaatz ze lièven; a wan hièn emol an de Landstänn as, da braucht dir kèng Schätzong mé ze bezoilen, dir krit och Holz aus der Gemèngecoupn.“ - Nach alt aaner wellen d’Fonctionnäre mam Gehalt erofklappen, kèng Aarme-Büroe mé, etc. Do as alt een zu Waldbredimus, dee gièren Praunen a Biren am Lichteschein esst; dee leeft sech seng Bee stompeg mat esó èngem jonge Schnautzvull, deen nemen Republick dreemt. - Et as och alt een zu Wéntréngen deen d’franzéscht gutt rièdt, deen och net onné Prétenzionen as.Enfin, all Ecke stièche voll Candidaten, sógoir d’franzesch Grèntz as dermat besaat; Candidaten vun allerlee Zorten; d’Electeuren hoin nemen den Embarras vum Choix. Ower daat as net Alles, Herr Redacter: aus onser gudder aaler Staadt Lezeburg, hoit sech och alt ée Candidat hervirgedón, et as ee gewésse 4 Controlleur, dee vir kurzem gièren Inspecteur gewièscht wär, dee blós e Rósekranz mat déckegen Krèllen vu sengem Grósspap zu sengem Ièrfdeel gewièhlt hoit, an dovun wé vun ènger Relique bei den Electeuren schwätzt. Bei de Bauern seet hièn, en hät e Rélévé vum Ertrag vum Wei’stack op der preisescher Seit gemaacht, a bedauert dat nach kéen vun de virigen Députéerten gewièscht wâr, deen d’Wuurt fir dé aarm gedreckt Musel geholt hät. - Dé Herre Gcestlech invitéert en no Mondorff opt’ Mohlzegt, woirzó all Hoisen a Feldhenger opkaaft gin; fir se dohin ze lackeln seet hén, den Herr Adames an den Herr Michelis wären och do; ower meng braw Herrren Geestlech woren dem Jong ze gescheit; zwar hun etlech dervun sech dupèeren losst, ma daat mecht dach der Kaatz kée Bockel, an dem Rósékranzjong kee schent Been. O wat Schaan! wat Scharlatanism! wat Grosspriècherei a wat Denger gin do gedriwen, ’tass wiirklech fir an eng Hatt ze laafen - ower Respect fir t’Geschtlechkeet, dé wellt sech vun all dem Butek rèng haalen, an sie deet och ganz gescheit. Ech bièden ièch, Herr Redacter, desem Artikelchen èng Plaatz an eerem Journal ze vergonnen, esó Leit verdengen jo e wéneg verarbecht ze gin. E Feind vun den Intriguanten, dé d’Leit so allerlée beriichten.
Der Volksfreund (1848)
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Politische Uebersicht.
Politische Uebersicht.
Der Volksfreund (1848)
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A n g e è g e ti* M eu jshrsès tiefe fchr schön verzierte und recht passende, schwane imd farbige, zu -cho»S; vergoldete zu 4 Souo; im Dutzend für Lehrer, Lebr- eriilneil und Krämer u. dgl. m. zu 13 und 36 Sous, :u haben in den Buch. :e H .ndtungen ven Job. Math. Scheid, >n Luxemburg und Remich. ' (164) Mödlirt zu vermiethen eiiie schone, Keine Wohnung nebst Ledientenzimmer und Ter- raffe, inner dein Bureau der Eompagnie , Le Sauveur", bei der Loge. (l65) Eine schöne meudlirte Wohnung, auf dem Paradeplatze, für einen einzelnen Herrn, stcht zu vcrmiethen. Wo? sagt die Erpeditio». (162) Eine neue Kommode, sowie zwei neue Nachtstisehe stehen billig zu verkaufen bei Geisbusch ans dem Rost. Wer sie kauft, begeht noch außerdem ein Werk der Menschen- liebe, indem der Inhaber krank und in der 'Roth ist. (163)
Der Volksfreund (1848)
1848-12-20T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Mr. P. BRANDEBOURG, que S. M. le Roi, Grand- Duc, 'avait gratifié depuis trois ans, d'un subside pour le mettre en position d'étudier l'art de la peinture à l'étranger, est depuis quelques semaines de retour à Luxembourg. Le jeune artiste, après avoir passé plussieurs mois à Munich, plus d'un an à Anvers, et enfin un an à Paris, se propose de continuer bientôt dans cette dernière ville les études qu'il y a faites, sous le patronage et sous la bienveillante direction de Mr. Paul de la Roche, un des grands maîtres de la peinture en France, auquel il avait eu l'avantage d'être spécialement. recommandé. Mr. Brandebourg a laissé à Paris presque tous les ouvrages auxquels il avait voué son temps; cependant il en a rapporté jnn tableau que quelques personnes ont été admises à voir et auquel il met en ce moment la dernière main. Ce tableau, inspiré par quelques vers de Schiller, représente une jeune femme, de grandeur naturelle, dans l'attitude du regret et de la profonde douleur qui déchirent son âme après le départ de celui qu'elle aime. — Ceux qui, à l'aspect de cette peinture d'un genre à la fois sévère et gracieux, ont conservé l'impression esthétique que la vérité et la beauté unies au sentiment moral exercent toujours sur l'âme, peuvent la juger en poètes; et s'ils ont observé, en même temps, l'œuvre plastique sous les rapports du dessin, du coloris et des conditions constitutives de la forme, ils la jugeront aussi comme une preuve incontestable de talent d'exécution, A tous égards, nous félicitons notre jeune compatriote de l'utile emploi qu'il a fait de son temps et de la manière honorable et distinguée dont il a répondu à l'attente de son auguste bienfaiteur. Nous tenons aussi à justice de dire que Mr. Brandebourg a été dans notre école municipale de dessin et d'architecture, un des plus brillants élèves de Mr. Fresez, qui en a formé un grand nombre et auquel notre pays doit l'avantage de posséder d'excellents dessinateurs dans tous les genres. — Le pays peut aussi, à juste titre, être fier de voir ses enfans se distinguer dans la culture des beaux arts, et, pour le mettre en situation de mesurer ses espérances d'après la réalité acquise, il est â desirer, que Mr. Brandebourg veuille bien répondre au vœu qui lui a été manifesté, d'exposer son tableau à la vue du public, dans une salie de l'hôtel de ville. On peut être persuadé que nos magistrats ne se refuseraient pas à accorder un local à cet effet. La peinture de Mr. Brandebourg se trouverait ainsi à la portée des membres de la chambre des députés, parmi lesquels un grand nombre ont témoigné d'une sympathie si vive et si éclairé pour les progrès des arts de la civilisation.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-20T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
* Als im Anfange dieses Jahres die unzufriedenen Elemente der bürgerlichen Gesellschaft rege wurden, da war natürlich deren Streben nach Besserungen gerichtet. Inwiefern seitdem reelle Besserungen er- reicht worden sind, will ich dahingestellt sein lassen. Damals war auch eine Klasse von Staatsdienern, welche ihre Stellung aus einem Bediententhume zu einem Beamtentbumc zu erheben gedachte; diese wa- rcn die Angestellten bei d-r obersten Verwaltung des Landes. — Der Grenzbote brachte zuerst die Sache auf's Tapet derOeffentlichkeit; er beregte die Frage, wie es doch möglich sei, daß eine ganze Beamten- Klasse, welche doch nicht für das Interesse einer Per- son, sondern für das des Staates arbeite, dennoch von dem Gutdünken einer einzigen Person abhängig gemacht worden sei. Und siehe, was geschah! — Es kam der Fluch der beleidigten Allmacht über die Staatsdicncr, welche es gewagt hatten, Staatsdicncr sein zu wollen, und folgendes Anathem ward über sie verhängt: Kein Bcamtcn-Brod, sondern Commis-Brod solltJhr künftig genießen, und eben weil Ihr Verwegenen es gewagt habt, Diener des gestimmten Staates sein zu wollen, so sollt Ihr nicht einmal der Verfassung des Staates den Eid der Treue zu leisten haben; Dornen und Disteln soll Euch die Erde tragen ! — Und als so das glühende Schwert des erzürnten BürcaukraliömuS die Regierungs-Bcamten ans dem Paradiese ihrer Hoffnungen verscheucht hatte, da muß- ten sie sich geduldig in ihr Schicksal fügen , einer künftigen Erlösung harrend. Und die Stunde der Erlösung ist wahrscheinlich nahe. — Eine Regierung, welche in einem echten Liberalismus ihre Stütze sucht und heute auch nur darin finden kann, wird es nicht unterlassen, in der GcsinnungSkrast ihrer Gehülfen ihre eigene Kraft, und in den. Ansehen ihrer Angehörigen ihr eigenes Ansehen zu befördern. L'espérance — sert au moins à nous mener à la fin de la vie par un chemin agréable. (Laroche foucault. )
Der Volksfreund (1848)
1848-12-20T00:00:00
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Herrn Rédacteur des Volksfreundes!
Herrn Rédacteur des Volksfreundes! D. R. pttclbnick, den Ii. Dezember 1848. Ein Artikel, den ich unter Rubrik: Eingesandt im Worte für Wahrheit und Recht unterm 13. Dieses las, gibt mir Gelegenheit, einige Bemerkungen über beneideten Artikel zu machen. Ich bitte Sie daher, in der nächsten Nummer Ihres Blattes, wenn nur möglich, untenstehenden Zeilen gefälligst Ausnahme zu gestatten. Mit Uebergehung aller darin enthaltenen Persönlichkeiten in Bezug aus Wartegclder- Beziehende oder sonstige erwähnte Mißverhältnisse glaube ich doch die Bemerkung nicht unterlassen zu können, daß der Re- ferent dcö fraglichen Artikels die von Vielen aner- kannten Verdienste dieses Mannes nicht genau kannte, um ein rechtliches llrtheil zu fällen. Inwiefern aber auch die übrigen darin enthalten Rügen wahr oder ungerecht sind, will ich nicht beurtheilen, möchte diese Bcurtheilung lieber der compétente, i Verwaltungsbe- höree überlassen. - Nur der Schluß des erwähnten Artikels sst es, welcher mir Veranlassung gibt ein Wort zur Zeit der öffentlichen Besprechung zu über- geben. Es wird nämlich von der günstigen Lage Echternachs für das Etablissement einer Ackcrbanschnle gesprochen. Wenn aber ein Ort im ganzen Groß- hcrzogthume gerechte Ansprüche auf eine solche Be- günstigung von Seiten einer Hochlöblichen Regieruna machen kann, so ist es gewiß Ettelbrück durch seine Typo- und geographische Lage. Einerseits ist dieses eine der größten Ortschaften im Mittelpunkte des ganzen Landes, sehr gut gelegen zur praktischen Aus- bildung der Jugend durch die vortheilhafte Umgebung mit Ockonomie- und landwtrthschaftlichen Gebäuden' die Scheidewand zwischen dem Gutlande und den Ardenncn ; der Zusammenfluß aller Hauptstraßen, asso aud) ein sehr leid er Vereinigungsort für den Landmann, der seine Kinder dieser Anstalt anvertraut- kurz, dieser Ort und seine Umgebung ist sehr günstig für botanssche und inineralogssche Ereursionen. Sehr wichtige Gründe sind es aber anderseits worauf am meisten wohl Berücksichtigung genommen werden müßte, dieses Etablissement nach Ettelbrück zu verlegen, da dieser Ort cnie ganz ungewöhnlich große Bevölkerung, dagegen keine Erwerbsquellen besitzt, derselben die nöthige Bildung zu geben, dieses würde aber gewiß der Fall sein, wenn mit Errichtung dieser Ackerbauschule eine Gewerbschule verbunden würde, was sehr leicht zu bewirken wäre. — Allen armen Kindern dieses Ortes würde dann Gelegen- heit gegeben, sich eine Ausbildung jeder Art zu ver- schassen , um einst dem Staate nützliche Bürger zu werden. Besonders wollte ich bei dieser Gelegenheit her- vorheben, daß versprechen auch Schulden macht. Oft und wiederholt hat man von Oben herab diesem wirklich mlßkanntcn und in den Hintergrund gedräng- ten Orte Versprechungen, ja feste Versicherungen gegeben, seine gegen andere Orte vernachlässigte Lage zu verbessern und zu heben ; allein es blieb stets beim Alten. Wenn nun je ein Augenblick da ist, dem bedrängten Orte eine Gunst zu erweisen, so ist cp jetzt, da es die Wünsche des ganzen Ortes und der Umgegend sind, in den Besitz einer solchen Schule zu kommen, und es nicht sowohl Begünstigung genannt werden soll, als der rechtlich zu fordernde Äntheil der Kinder einer gerechten Landcsvcrwaltung. Zum Schlüsse noch dieses : Diese Bildungsanstalt, die auch aus der Ferne sich einer bedeutenden Frequenz zu erfreuen haben würde, neben der hier liegenden kleinen Garnison, welche jedoch , um eine Gleichstellung mit andern mehr begünstigten Orten zu bewirken, verhältniß- mäßig, in Betracht der disponiblen Lokalität, ver- größert werten müßte, würde die bedrängte Lage dieses Ortes ohne Zweifel in kurzer Zeit in glück- tichcve Umstände veisetzcn. Diese neue Schöpfung hervorzubiingen, würde die Bewohner Eltelbrücks zu dankbaren Anhängern sowohl der bevoi wollenden De- Putirteii, als auch der Regierung machen. Hoffend, daß Sic meinen Wunsch erfüllen und die Insertion nicht verweigern, nennt sich ein Mit- abonnent Ihres respectiven Blattes, Ihr ergebenster Diener mit aller Hochachtung K. Es versteht sich, daß wir die hier angeregte Frage mit Obigem nicht als erschöpft betrachten können. Unser Blatt wird daher der weitern Besprechung dieser Frage seine Spalten gern öffnen. D. R.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-20T00:00:00
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R., D.
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volksfreund1848
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Mit dem 1. Januar k. I. beginnt der „Volksfreund" ein neues Quartal. Er bittet daher diejenigen Herren Abonnenten, welche denselben nicht fortzuhalten wünschen, dieses rechtzeitig, spätestens bis zum 31. Dezember d. Z. anzuzeigen. Nach Verlans dieser Frist wird das Abonnement ans weitere drei Monate als rechtsgültig betrachtet. Der Abonnements-Preis wird, wie gebräuchlich, pränumerando entrichtet. Der Preis bleibt derselbe, wie oben angegeben. Insertionen finden bei der großen Abonnenten- Zahl, deren steh der Volkssrennd erfreut, große Verbreitung. — Briese nnd Zusendungen werden franco erbeten.
Der Volksfreund (1848)
1848-12-20T00:00:00
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volksfreund1848
VIII.
VIII. Bon der Sauer. Was nun die Geschichte des zweiten Aktes der Herstellung des definitiven Steuerkatasters, nämlich die Boden- und Güter- klassifikation , Bonitirung und Detail- Einschätzung betrifft, so möchte die Ordnung und der Gang des Gcjchäfts Hiebet folgender sein und im Allgemeinen bestehen : 1. Eröffnung des Geschäfts in den einzelnen Gc- mcinccn, Anordnung der Wahl der Schätzungs-De- putirten aus der Mitte der Gemeinde und der Ruchbar- gemeinden zu der von der Gemeinde vorerst vorzunehmenden speziellen Güter- und Bodenklassifikation und Abschätzung der Grundstücke nach dem rohen Ertrag, mit besonderer Angabe der Kulturkosten. 2. Bodencintheilung und Klassifizirung nach seiner ökonomischen und physischen Beschaffenheit für den Zweck der Abschätzung. 3. Erhebung der Kauf- und Pachtpreise der Güter in den einzelnen Gewenden mit Angabc der betref- senden Parzellen-Rummer. 4. Spezielle Bonitirung und Detail-Einschätzung der einzelnen Grundstücke nach ihrem natürlichen rohen Ertrag, d. h. Bestimmung, in welche Ertrags- und Kulturkosten Klasse jedes Grundstück einzureiben sei 5. Vergleichung der Schätzungen von den einzelnen Gemeinden eines Kantons. 6. Durchgehung des Kataster⸗Entwurfs mit den Gemeinde⸗Deputirten und Publikation desselben, wobei die Reklamationen in ein Protokoll aufgenommen, sodann untersucht und erledigt werden. (F. f.)
Der Volksfreund (1848)
1848-12-20T00:00:00
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Die geehrten Herren, welche für lau- fendes .Quartal des Volksfrenudes noch Abonnements- oder Annoncen- Gelder zu entrichten haben, werden hiermit höflichst ersucht, dieselben gefälligst so- bald als möglich an das Bureau der Rédaction einsenden zn wollen.
Der Volksfreund (1848)
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