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null | volksfreund1848 | Laute Anfrage. | Laute Anfrage. In einer frühcrn Anfrage res „VolkSsreund" bemerkten wir, warum ein Professor, ein nicht natu- ralisirter Fremder, trotz des Art. 12 der Constitution noch fortwährend am hiesigen Priester-Scminar do- circ. Wenn die Regierung vielleicht glaubt, daß solche Anfragen nur vorübergehende Aeußerungen ei- ner einzelnen Person seien, die keiner Beaä)tung be- dürfen, so wollen wir ihr hiermit aufs Ausdrück- lichfte erklären, daß wir diese Anfrage allen Ernstes gemacht haben. Sind wir in einem Jrrthum be- fangen, so werden wir eine gütige Belehrung mit Dank annehmen; im andern Falle aber wollen wir unsere Constitution erfüllt sehen, denn dazu ist sie gemacht worden. Abgesehen von allen andern Gründen, die vor- liegen um unsere Forderung zu unterstützen, ist dies eine prinzipielle Frage, die nicht unerledigt bleiben darf. (Eingesandt.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Preussische National-Versammlung. | Preussische National-Versammlung. Berlin, 11. Oct. In der heutigen Sitzung kam zunächst der Antrag der Abg. Arntz und Phi- lipps: „daß der Finanzminister vor dem 1. Deccm- ber d. I. der Nationalversammlung den dctaillirtcn Etat der Staats-Einnahmcn und Ausgaben für das Jahr 1849 vorlegen möge", zum Vortrag. Die Versammlung erhebt diesen Antrag zu ihrem Be- schluß, nicht damit zufrieden, daß der Finanzminister, wie er sagte, die „Wünsche" der Versanimlung mög- lichst berücksichtigen werde. — Gegen das Bür- gerwehrgesey haben die Abgeordnete Kacmpf, v. Kirchmann und Wachsmuth (linkes Centrum) den folgenden dringende» Antrag vor der Tagesordnung eingebracht: „Bis zu dem Zeitpunkte, wo die neue Verfassung und die neue Kreis- und Gemeinde- Ordnung in Kraft getreten sein wird, sollen nach- stehende transitorische Bestimmungen gelten: 8. 1. Die in 8. 7 des Bürgzrwehrgcsetzes verordnete seier- liche Versicherung findet nicht statt. 8. 2. In dring- enden Fällen, wo die Requisition der Civilbehörde nicht abgewartet werden kann, haben die Anführer der Bürgerwehr bis zum Hauptmanne einschließlich hinab das Recht, die Bürgerwehr ihres Bezirks auf eigene Verantwortlichkeit zum Schutze der gesetzlichen Ordnung, der Personen und des Eigcnthums zu- sammen zu berufen und in Wirksamkeit treten zu lassen. 8. 3. Die vom Staate den Gemeinden verabreichten Waffen bleiben jedenfalls bis zu dem oben angegebenen Zeitpunkte im Besitze der Gemein- den." Tie Linke bekämpft diesen Antrag. Sic arg- wöhnt darin nur einen Versuch zur Transaction der Centren und der Rechten mit der öffentlichen Mei- nung. welche mit großer Majorität des Volkes das ganze Gesetz verwirft. Tie Linke verlangt ihrerseits wiederholt die Verwerfung des ganzen Gesetzes. Al- lein sie unterliegt mit etwa 130 Stimmen gegen 220. Der Antrag des Centrums, wodurch dem Volke das Gesetz mehr mundgerecht gemacht werden soll, erhält die Majorität. Am nächsten Freitag wird über diesen Antrag sowohl, als über das ganze Bürgerwchrgcsetz noch einmal ohne Discussion ab- gestimmt werden. Die Linke hofft noch immer auf Verwerfung des Gesetzes und sie wird am nächsten Freitag namentlich abstimmen lassen, damit das Volk die Schöpfer dieses Gesetzes namentlich kennen lerne. Vom 12. An der heutigen Tagesordnung ist der Bericht der Central-Scction über den Berfas- sungs-Entwurf. Nach einer lebhaften Debatte wird das Attribut „von Gottes Gnaden" mit 217 gegen 134 Stimmen abgeschafft. Eine noch lebhaf- tcre Debatte entspinnt sich darüber, ob der König den Titel „Großherzog von Posen" beibehal- tcn soll. Die Versammlung beschließt die Ver-- tagung dieser politisch höchst wichtigen Frage bis zu Tit. l. Art. 1. des Verfassungs-Entwurfs: „Alle „Landestbeilc der Monarchie in ihrem gegenwärtigen „Umfange bilden das preuß. Staatsgebiet." Die Beralhung darüber wird in der ächstcn Montags- sitzung stattfinden. In der morgigen Sitzung wird das endliche Schicksal des Bürgerwchrgesetzes entschieden werten. Vom 13. In der heutigen Sitzung war ein An» trag mehrerer Abgeordneten: „Die Versammlung „möge beschließen, daß sie mit der von dem Ministe- „rium beabsichtigten Vertagung der Publication des „Gesetzes wegen Abschaffung der Todesstrafe sich „nicht einverstanden erkläre" an der Tagesordnung. Derselbe wurde auf Vc> lesen einer königl. Botschaft zurückgezogen. Dieser Regierungsvorschlag will die Todesstrafe für den Fall eines Krieges- oder Be- lagerungszustandes beibehalten. (Sehr praktiich in der neuem Zeit, wo man wegen zweier umgeworfenen. Karren die Stadt in Belagcrungs- Zustand erklärt!) Er wird an die betreffende Com- mission verwiesen. — Es wird eine Deputation durch das Loos erwählt, um den König an seinem Ge- burtsfeste zu beglückwünschen. — Die Abstimmung über das Bürgerwehrgesctz gibt 232 Stimmen für und 136 gegen, als Resultat. Das transitorische Zusatzgcsetz wird mit 243 gegen 83 Stimmen an- genommen. — Beim Schluß der Versammlung (es waren noch verschiedene Abstimmungen über guts- und grundherrliches Obcreigenthum vorge- nommen worden) bestand die Versammlung noch aus 1 1 Mitgliedern, draußen aber standen Tausende von Menschen, und der Weg aus dem Schauspiel- Hause führte durch Spaliere von Bürgerwehr und in den Straßen ertönten die Allarm-Hörner der Bürgcrwchr - warum? fragt die Götter oder die Polizei. Zum 15. October werden ernstliche Besorgnisse gehegt. Die Hoffnung auf eine ausgedehnte Am- nestie für die politischen Gefangenen ist ziemlich auf- gegeben, und eine gewisse Erbitierung läßt sich bei einem großen Thcile der Bevölkerung nicht verken- ucn. Es ist von einem Zuge nach dem Friedrichs- Haine die Rede, zu dem nicht nur die Nationalver- sammlung, sondern sogar der Hof eingeladen werden soll. Wenn diese Kundgebungen der Unzufriedenheit, wie sich erwarten läßt, mit royalistischen Demonstrationen zusammenstoßen, so ist ein folgenreicher Eon- flict kaum zu vermeiden. Eine Anzahl köpenicker Bürger verbittet sich den Besuch, welchen der Telto- wer Bauernvein zur Begehung des königlichen Ge- burtSfestes der Stadt Köpenick zugedacht hat. Wien, 9. October. Der Reichstag hat gestern beschlosten sich weder aufzulösen noch auflösen zu lassen; es wäre denn, daß er der Gewalt weichen müßte. Der Antrag, daß sich der Reichstag auch auf keine Weise von Wien hinweg verlegen lassen wolle und dieses beschließe, wurde auf die Bemerk- ung eines Abgeordneten hin, daß sich dieses von selbst verstehe, fallen gelassen. — In der Abend- sitzung verliest ein Mitglied der Sichcrheitscommis» sion eine Zuschrift des Preßburgcr Magistrats an das Wiener Ministerium, welche das Ansuchen ent- hält, das Bombardement der Stadt Preßburg mög- sicher Weise durch den Reichstag und den Kaiser verhindern zu machen. Es wird die Zuschrift des Croatenhäuptlings an die obenbenannte Stadt ge- lesen, welche die Aufforderung enthält, die abgebro- chene Brücke binnen 24 Stunden wieder herzustellen und die Drohung, im Uebcrtretungsfalle die Stadt in Schutt zu verwandeln. Der Reichstag beschließt, an den Ban Jellachich die Erwiederung des Kaisers auf die Adresse nach dem Vorschlag der Commission zu schicken. — Eine Adresse an den Kaiser, in wel- cher derselbe ausgefordert wird: 1. zurückzukehren, 2. Jellachich seiner Würde zu entsetzen, 3. ein volks- thümliches Ministerium zu ernennen, wird von Plit- tersdorff vorgelesen und in ihrer ersten Fassung an- genommen. — Von Auersperg ist ein Document an die Sicherheitscommission gelangt und wird in der Kammer gelesen; es enthält einen Vorwurf we- gen der Bewaffnung der untern Volsclasscn durch den Vorrath des kaiserlichen Zeughauses und die gänzliche Ablehnung der Verantwortlichkeit in Betreff der daselbst stattgefundenen Zerstörung. — Der Mi- nister Hornborstl liest ein so eben an ihn gelangtes Handbillet des Kaisers, tvelcher ihn in demselben auffordert, sich nach Sikardskirchcn an das kaiserliche Hoflager zu begeben, um die zu treffenden Verfüg- ungen zu contrasigniren. Das Datum lautet vom 8. Oct. Die Kammer beschließt, das Handbillet dem Grafen Auersperg in Kopie zuzustellen und zugleich dem Minister die ausgefertigte Adresse an den Kai- ser mitzugeben. Der Minister reiste um neun Uhr Abends ab. Es herrscht heute wieder eine außerordentliche Aufregung; verschiedene, selbst abentheuerliche Ge- rüchte gehen von Mund zu Mund. So eben wird der Sicherheitscommission und dem Studentencomite berichtet, daß Jellachich die östr. Grenze überschritten und in Bruck an der Leitha sich befinde; der Reichs- Abgeordnete Prato wird an Jellachich abgeschickt, um nach dessen Absichten zu fragen. — Das Mili- tär, das noch immer beim Belvedere concentrirt ist, nimmt wieder eine bedrohlichere Stellung ein; es will sich in seiner jetzigen Lage nicht länger halten lassen; 4 Studenten, deren die Soldaten des Nachts habhaft wurden, sind gehängt worden. Aus Böhmen kommen Truppen herbei, lassen sich bei Klosterneuburg über die Donau schiffen. Legion, Nationalgarden, Arbeiter und übergetretenes Mili- tär sind gerüstet, erwarten den Kampf und den Sieg. Die verschiedenen Parteien haben sich verei- nigt, die Stadt ist ebenso zum Angreifen, wie zur Verthcidigung bereit. 1500 stcirische Freiwillige sind so eben in die Stadt eingezogen. Die Directionen der Eisenbahnen erklären öffcnt- sich, daß sie dem Befehle des Reichstages strenge nachkommen und kein Militär befördern werden. Unter dieser Bedingung hat der Reichstag, die Her- stellung der Communicationen und die Reparatur der Beschädigungen am Bahnhofe erlaubt. Die Zahl der Todten und Verwundeten ist sehr bedeutend, doch noch nicht ganz ermittelt. Gedruckte Todtenlisten enthielten 96 Todesfälle, es müssen aber wenigstens vier mal so viel gefallen sein. Unter ihnen befindet sich auch der Fürst Sulkowski, ein junger Pole, der lange in den amerikanischen Ur- Wäldern gelebt und sich mit Naturwissenschaften be- schäftigt hat. Der Justizminister Bach ist arrctirt und wird vielleicht Latours Schicksal haben. — Das von der academischcn Legion eroberte Zeughaus ist seit dem 7. ausgeleert, lieber 36,000 Gewehre, viele tausend Pistolen und eine Anzahl der schönsten Waffen sind unter die Arbeiter vertheilt worden. Eine Correspondenz der Brest. Ztg. bemerkt; von gestern bis heute ist das Wort „Republik" nicht ausgesprochen, nicht in die Mitte des tobendsten Haufen geschleudert worden. Und „die Abreise der kaiserlichen Familie wird mit einer so vollkommenen Gleichgültigkeit angesehen und hat so gänzlich jeden Eindruck verfehlt, daß man versucht sein könnte, den Schlußsatz des leitenden Artikels im heutigen Na- dicalen zu unterschreiben: den Kaiser, der dich, sein Volk, zum zweiten Male verläßt, lasse gehen, bitte ihn nicht, wieder zu kommen, er muß dich bitten, wieder kommen zu dürfen." — 3 Uhr. Die Kroaten sind in Schwadorff ge- sehen worden, aber meistens raublustiges, unorga- nisirtes Gesindel. 8000 Sereezaner suchen sich bei Oedenburg durchzuschlagen. — Das Ober commando der Nationalgarde hat Befehl erhalten, Wien in Vertheidigungs-Zustand zu setzen. 4 Uhr. Auf die Kunde, daß Jellachich im An- marsch und nur noch über eine Stunde von Wien entfernt sei, wird Allarm durch alle Straßen Wiens geschlagen. , Eine Vedettenlinie ist von Wien bis an die Ge- gend von Bruck gebildet, und Graf Auersperg er- sucht worden, das Militär in die Kasernen zurück- zuziehen. Hauptmann Braun hat den Oberbefehl über die Nationalgarde übernommen. Wien, 10. Ott. Alles noch in der gespanntesten Aufregung. Es circuliren Gerüchte, deren Unsicher- heit nicht' erlaubt sie niederzuschreiben.zViele Waffen und Munitions-Zufuhren von Windischgrätz an Jellachich sind durch einen glücklichen Zufall in un- sere Hände gefallen und im Zeughaus abgeliefert worden. Uebe'rall werden Kanonen aufgefahren. Er- frculich war die Nachricht, die diesen Mittag 12 Uhr eintraf, daß 15 Dampfschiffe unterwegs seien mit einer sUnterstützung von 10—15000 Ungarn unter der Anführung Messaro's. — 7 V4 Uhr Abends. Man beleuchtet die Stadt zur Sicherheit. Die Auf- regung ist entsetzlich nnd alles flüchtet sich. (Die Berichte der Correspondentcn der Tr. Z., vom 11. aus Wien, die am Morgen des 16. eintreffen sollten, waren noch nicht angekommen. Wahrscheinlich wird der 11. Ottober einen großen Moment in der Ge- schichte Oestrcicks bilden. Man^jweiß noch immer nicht wo der Kaiser ist.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL61 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutsche Nationalversammlung. | Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 12. Ott. In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung wurde die Berathung über die Grundrechte fortgesetzt. Der Antrag der Mino» rität des volkswirthschaftlichen Ausschusses auf volle Aufhebung aller Fideieommisse wurde durch nament- liche Abstimmung mit 208 gegen 191 Stimmen ver- worfen. 8. 31. und folgende lauten nun folgender- maßen:' 8. 31. Die Familien-Fideieommisse sind aufzuhe- ben. Die Art und Bedingungen der Aufhebung bestimmt die Gesetzgebung der einzelnen Staaten. Die Bestimmungen über die Familienfideieom- misse der regierenden fürstlichen Häuser bleiben den Landesgesetzgebungeu vorbehalten. Gleiche Bestimmungen, wie für die Familienfideieommisse gelten für die Stammgüter. 8. 32. Aller Lehensverband ist aufgehoben. Das Nähere über die Art und Weise der Ausführung haben die Gesetzgebungen der Einzelstaaten an- zuordnen. (Angenomnien mit 222 Stimmen ge- gen 169 Stimmen.) s. 33. Die Strafe der Güternnziehung soll nicht mehr stattfinden. (Einstimmig angenommen.) §. 31. (Art. 8.) Alle Gerichtsbarkeit geht vom Staate aus. Es sollen keine Patrimonialgerichte bestehen. Die ridsterliche Gewalt wird selbst- ständig von den Gerichten ausgeübt. Cabinets- oder Ministerialjustiz ist unstatthaft. 8. 35. Es soll keinen privilegirten Gerichtsstand der Personen oder Güter geben. Tie Militärgerichts- barkeit ist auf die Aburtheilung militärischer Ver- brechen und Vergehen, sowie der Militärdisei- plinarvergehen beschränkt, vorbehaltlich der Be- stimmungen für den Kriegszustand. 8. 36. Kein Richter darf außer durch Urtheil und Recht von seinem Amte entfernt, suspendirt oder an Rang und Gehalt beeinträchtigt werden. Kein Richter darf wider seinen Willen außer auf Grund eines gerichtlichen Beschlusses in den durch das Gesetz bestimmten Fällen und Formen auf eine andere Stelle oder in Ruhestand versetzt werden. 8. 37. Das Gerichtsverfahren soll öffentlich und mündlich sein. 8. 38. In Strafsachen gilt der Anklageprozeß. Schwurgerichte sollen jedenfalls in schwereren Strafsachen, und bei allen politischen Verbrechen urtheilen. 8. 39. Die bürgerliche Rechtspflege soll in Sachen besonderer Berufserfahrung durch sachkundige, von den Berufsgenossen frei gewählte Richter geübt oder mitgeübt werden. 8. 10. Rechtspflege und Verwaltung sollen getrennt sein. Der Polizei steht nirgend Strasgewalt zu. Im deutschen Heere gilt nur ein und dasselbe Kriegsgesetz, auf Schwurgericht und öffentliches Verfahren begründet. 8. 11. Die Verwaltungsrechtspflege hört auf; über alle Rechts-Verletzungen entscheiden die Gerichte. 8. 12. Rechtskräftige Urtheile deutscher Gerichte und öffentliche authentische Urkunden sind in allen deutschen Landen gleich wirksam und vollziehbar. (Angenommdn mit 208 gegen 172 Stimmen.) Mit 8. 12 ist nach dem Schoder'schen Antrag die Abstimmung über die Grundrechte beendet. Schoder beantragt deshalb, die zweite Berathung schon nächsten Montag anzufangen. Wesendonk stellt hierauf im Namen der Linken den dringenden Antrag: in Er- wägung, daß in der Antwort auf der Interpellation Eisenmanns nicht gesagt ist, welcher Beschluß vom Ministerium gefaßt ist; in Erwägung, daß der Wie- ner Reichstag im Besitze aller Gewalten in Oestreich ist und der Eentralgewalt eine Competenz über die ungarischen Verhältnisse nicht zusteht, letztere auch nur die vollziehende Gewalt hat, welche ohne die be- schließende Gewalt nicht eintreten darf, beschließt ie Nationalversammlung, das Ministerium zur Mit- theilung der von der Eentralgewalt gefaßten Beschlüsse aufzufordern. Wiesner verlangt: in Erwägung, daß der Eentralgewalt das Recht über Krieg und Frieden nur im Einverständnisse mit der National- Versammlung zusteht, daß aber dennoch dieselbe die Absendung von Truppen gegen die heldenmüthigm Kämpfer Wiens angeordnet hat, protestirt die Na- tionalversammlung gegen jede Absendung von Trup- pen gegen die Demoeraten Wiens. Schüler (aus Jena) beantragt, daß jeder Schritt der Centralge- walt gegen Oestreich für ungesetzliä) erklärt werde, weil der östreichische Reichstag gesetzlich alle Gewal- ten übernommen habe. Diese Anträge werden für nicht dringlich erklärt. Dem Benehmen Schmerlings nach scheint die Réaction wirklich Alles auf die Spitze treiben, die Bewegung in Wien unterdrücken und den Kampf mit der Démocratie mit Gewalt zu einer Entschei- dung bringen zu wollen. Schmerling hat an Berlin nichts gelernt. In der Sitzung der deutschen Nationalvcrsamm- lung vom 13. Ott. wurden die Beantwortung ver- schiedener Interpellationen an das Reichsministerium auf Montag, den 16. Ott. versprochen. Es sind folgende: Vogt in Betreff der Note an die schweizerische Eidgenossenschaft; über das dadurch gestörte freundschaftliche Vcrhältniß mit derselben und die be- absichtigtcn Schritte solches wieder herzustellen. — Derselbe, über die Ereignissein Wien; ob das Reichs- Ministerium die geeigneten Schritte thun werde, um das Streben der Reaction zu unterdrücken, wie es ja in kleinere Staaten Truppen gesandt; wird es ein heldcnmüthigcS Volk und die Freiheit eines dcut- schen Stammes gegen Unterdrückung schützen? (leb- baftcr Beifall.) Mar eck: ist es wahr daß das Reichsministerium zur Unterdrückung der Bewegung in Wien Truppen dahin gesendet habe? Schultz: welche Maßregeln zum Schutze der deutschen In- teressen in der Moldau und Wallachei gegen die Uebergriffe Rußlands eingeleitet seien? Simon (a. Trier) über Wahlangclegcnheitcn. Wescndon? über ein Schreiben des Reichsm. vom 20. Sept. worin den einzelnen Staaten die Zusicherung gegeben wird, daß denselben die Constitutionell monarchische Regierungssorm immer erhalten werde. Jahn tritt dann noä) 'zur allgemeinen Heiterkeit mit einer In- terpellation über eine allgemeine Meuterei-Verschwö- rung aus, die er wieder entdeckt hat. — Sodann wurde ein dringlicher Antrag Vene dey 's verlesen: Bei den jetzigen Verhältnissen Oestreichs ist es dring- cnd nöthig, die deutschen Interessen dort zu wahren, und dem östrcichischcn Reichstage deutsche Truppen zur Verfügung zu stellen, sobald Jellachich mit nicht- deutschen Truppen in die östreichische Bewegung sich einmischt. Eine Commission von 15 Mitgliedern soll daher über die zu ergreifenden Maßregeln ein Gutachten abgeben. Hierüber wird zur Tagesord- nung übergegangen. (!) — Es wird dann bcschlos- scn am nächsten Montag mit den Berathungcn über den Entwurf der Rcichsgcwalt zu beginnen, und denselben wöchentlich drei Sitzungen zu widmen. Berlin, 9. Ott. Es kommt jetzt an's Licht, daß im Ministerium Hansemann verschierene Abge- ordnete von der Rechten ein neues „besoldetes Staats- amt" bekleidet haben, daß sie nämlich gegen Diäten von 5, 6 und mehr Thaler täglich im Ministerium gearbeit haben. Bei einigen soll dies Verhältniß auch im gegenwärtigen Ministerium noch stattfinden. Man wird diesen traurigen, unerlaubten Mitteln, wodurch das Ministerium seine Absichten durchzu- setzen versucht, näher nachforschen. Einen tiefen Eindruck machten heute in der Kam- mer die Nachrichten von den blutigen Ereignissen in Wien, von dem Kampfe der Reaction mit der De- mocratie, der Säbelherrschaft mit der Volksherrschaft. Die allgemeine Ausregung und Erbitterung, welche in Berlin wegen des meistens von der Rechten ge- schaffencn Bürgerwehrgesetzes herrscht, wird dadurch gesteigert. Selbst im Commando der Berliner Bür- gerwehr ist die Befürchtung vor einem Zusammen- stoße ausgesprochen, für den Fall, daß das Bürger- wehrgesetz, wenn über das Ganze desselben ab- gestimmt wird, nicht verworfen werden sollte. Die Neckte will es versuchen durch den heute gefaß- tcn Beschluß, daß der Eid suspendirt werden solle, dieser Aufregung zu begegnen. Aber diese Hoffnung dürste vergebens sein. Dieses Gesetz ist ein klägliches unv ganz verunglückt. Als es gestern in einer Volksversammlung, veranstaltet von dem Bürgerwehrclub, in seinen einzelnen Theilen verlesen und discutirt wurde, war die Entrüstung darüber allgemein und der grbßte Theil der Bürgcrwchr ist entschlossen, diesem Gesetze die Anerkennung und den Gehorsam zu verweigern. — Eine nicht minder große und verhängnißvolle Aufregung hat der Erlaß des Ministers Eichmann in Bezug auf die Volksversammlungen und die Presse hervorgerufen. Es liegt jetzt klar am Tage, daß man unter dem Deckmantel der Ausführung dessen, was von der deutschen Centralgewalt beschlos- sen worden ist, allmälig unsre blutig errungene Frei- hcit beschränken und uns rauben will. Aber man irrt, wenn man glaubt, dies ausfuhren zu können. Wir stehen noch immer auf dem Boten der Revo- lution und werden uns nicht eher eine bindende Ge- setzgcbung gefallen lassen, bis dem Prinzip derselben, der Gestaltung des democratischen Geistes, Genüge geschehen ist. — In Brandenburg fand eine kleine Mi- litär-Emcute statt, indem ein wegen eines geringen Vergehens inhaftirtcr Unteroffizier von seinen Sol- taten zurückverlangt und dem Major eine Katzenmusik gebracht wurde. Berlin, 10. Oct. In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung überbringt der Justizminister eine Amncstie-Ordre vom 9. October, welche für alle in der Provinz Posen bis zum 1. Juli d. I. be- gangcncn politischen und daniit in Verbindung ste- hendcn anderen Vergehen und Verbrechen Straflo- sigkcit und Verzeihung ausspricht; gegen unmittel- bare Staatsbeamte, sowie gegen Offiziere, Geistliche u. Lehrer an öffentlichen Schulen, welche sich bei der Insurrection bcthciligt haben, soll zwar die geeicht- liche Untersuchung eingeleitet und beziehungsweise fortgeführt, jedoch keine härtere Strafe als die Dienstentlassung erkannt werden. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL60 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | A » z ei Beträchtliche Möbel-, Wein- und Eifenwaaren- Versteigerung. Herr Paguet-Zunck von Luxemburg, Vormund der interdieirtcn Frau Cva Rem«, Winwe des verstorbenen Herrn Johann Joseph Suß, Wein, uns Eiscnhandler in hiesiger Statt, und der minderjährigen Catharina Suß, laßt am Mittwoch de» 18. des laufenden Monats Oktober und an den folgenden Tagen, jedesmal um 2 Uhr Nachmittags, gegen baare Zahlung, die ganze Mobiliarnachlasfcn- fchaft des gcnauincn Herrn Tust öffentlich versteigern, nämlich : 1. Cin vollständiges Eiscnwaarcntagcr. Dasselbe besteht au» Slang-, Band-, Nagel - und Fenster-Cisrn, Koch- und Heizofen, Stahl, Eisenblech u. f. w. „a». 2. Hausmöbcl: Tische, Sopha S, Stuhle, u.Lehnstuhlc, Schränke, «picgcl, ei» Piano, Leinwand, Bettzeug u. f. w.z ein Cabriolet 1 sLk.nh ein vierrädriger, halbbedecktcr Char-a- banc, beide im besten Zustande, cin Staubbad mit Zubehör von Kupfer. Ii 3 Wein und Branntwein: 5 Fuder weißen Weines kK (3 u. ein halbes Untermosclcr), 2à» Flaschen Bordeaux, [yk 37 Flasche» Burgunder, 4 Fuder Branntwein, 70 Liter kftä Rhum, 2 u. ein halbes Fuder Aepseltrank, mehrere teere ^^àFasscr und Flaschen. ^ Hie Versteigerung findet m dem Stcrbehause des Herrn Suß, Grvßstraße Nr. là! zn Luxemburg statt. . Die Oese» werden am ersten Tage, Mittwoch den 18. Oktober, da« Steina- und Bandeisen an den übrigen Tagen der Woche, dre Weine am Montag, 23. Oktober, und alle übrigen Waaren ,owre die Hausmöbcl an den darauf folgenden Tagen verkauft. Luxemburg, den 9. Oktober 1848. (117) Mothe, Notar. EXTRAIT D'un justement rendu par le tribunal d'arrondissement séant à Luxembourg, le mardi dix octobre mil huit cent quarante huit, dûment enregistré et signilié. Rendu entre la dame Catherine Scheuer, épouse de Joseph Schmoll, teinturier, domicilié à Luxembourg, elle sans profession, domiciliée au dit lieu; et son dit mari. Apert celte dernière avoir été séparée quant aux biens du dit sieur son mari, et celui-ci avoir été condamné aux dépens. Pour extrait conforme, (119) Ch. SIMONIS. Les notaires, les avoués, et surtout les avocats ne s'in- quiétent pas des prochaines discussions de la chambre. — La raison en est très-simple, ils ne sont pas fonctionnaires. Ouc l'honorable M. Greisch y apporte également son attention. AVIS AU PUBLIC. Différentes fonctions publiques (assez lucratives jusqu'à présent) vont inceessamcnt devenir vacantes. Les amateurs sont prévenus qu'il sera procédé au rabais pour le remplacement des démissionnaires. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL127 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 2 Page 4 | (Anbei „Bulletin des Ackerbau-Vercins des Groß- HerzogthumS Luxemburg".) | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL128 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL45 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Unter den der Kammer in der Sitzung vom 5ten vorgelegten Gesetzentwürfe befindet sich der Reglementsentwurf für den höhern und mittlern Unterricht. Da sinden wir denn auch neben sechs Gymnasialclassen, neben einer auf einen sechsjährigen Besuch eingerichteten Industrie⸗Schule noch obendrein akademische Kurse für Künste und Wissenschaften. In dem Studienplan für diese akademischen Kurse ist aufgenommen, griechische und lateinische Schriftsteller, wohlverstanden, wie man sie auf einer Akademie erklärt, französische und deutsche Literatur, Logik (ob die Hegelsche oder die Aristotelische, ist nicht geagt) - Geschichte, römische und griechische Alterthümer, Psichologie (ob die Herbart’s oder Fichte’s, ist nicht gesagt), Moralphilosophie, Geschichte der Philosophie, Anthropologie, griechische und lateinische Literatur, Erperimentalphisik, Chemie, Phisiologie der Pflanzen, phisische Geographie, ethnographische Geographie, mathematische Wissenschaften, sogar etwas Astronomie. Man sieht, es ist da aus der philosophischen Fakultät einer Universität in diesen Plan Vieles aufgenommen, und zwar ein Viertel eigentlicher Philosophie, ein Achtel Philologie, ein Sechszehntel schöner Wissenschaften; dann kommt ein Zweiunddreißigstel aus der medizinischen Fakultät r. z. ES ist dieses Alles sehr schön und gut. Nur wird man dem Unbefangenen einige Fragen nicht übel nehmen. 1) Bekannt ist , daß alle oder doch die meisten dieser Fächer, wenn sie mit Nutzen vorgetragen wer- den sollen , jedes seinen eigenen Mann fordert, der seine Disciplin sich zur Lebensaufgabe gemacht. Wo- her sollen wir nun Geld nehmen, 'so viel neue Professoren zu besolden? 2) Hofft man wirklich tüchtige, ihres Faches ge- wachsene Männer zu gewinnen? Werden diese eine Universität, den Sitz der Wissenschaft, verlassen, um zu uns zu kommen? Inländer, die sich zu diesen Stellen eigneten, dürften wohl schwerlich aufzufinden sein. Die jetzt vorhandenen Unterrichtskräfte sind vollständig von ihrem Berufe im Gymnasium und der Industrieschule in Anspruch genommen. Sie können wahrlich auch beim besten Willen nicht noch einen Cours académique geben. Man bedenke, daß an der Universität ein Professor höchstens Zwei Stun- den täglich liest. 3) Für wen und wozu eigentlich dieses Stück- chen Universität? Wahrscheinlich um denjenigen, die sich einer wissenschaftlichen Laufbahn widmen, ein Jahr Universitätsbesuch zu ersparen. Jndeß fürchten wir, daß dieser Zweck nicht nur nicht erreicht, sondern daß das Gegcnthcil davon erreicht werden wird. Diejenigen Inländer, die nach Absolvirung der hiesigen akademi- schen Curse, eine Universität beziehen, dürften sehr leicht die hier verbrachte Zeit als eine verlorene an- sehen. Meinen sie es mit ihrer Bildung wirklich ernst, so werden sie auf der Universität doch wieder von vorne beginnen. Zwischen der in Luxemburg gelehrten Logik oder Geschichte der Philosophie oder Antropo- logie oder römischer und griechischer Altcrthümer, n. und den auf Universität von einem in seinem Fache weltberühmten Manne vorgetragenen dürste ein so großer Unterschied sein, daß man Letztere doch wie- der hören würde. Wir können diese Cour« académiques daher nur als einen überflüssigen Lurus ansehen, für den die Stände hoffentlich kein Geld bewilligen werden. Wir glauben, es gibt bei uns un Schulwesen noch Nöthigeres zu thun. Ein gutes Gymnasium hatten wir. Für die In- dustrie-Schule sind wir sehr dankbar. Somit wäre für die Knaben gesorgt. Wie steht es aber mit ün- fern Mädchen, besonders mit denen aus dem mitt- lern und höhern Bürgerstand? Zu eilf, zwölf Jahr ist die Bildung des Mädchens bei uns fertig; es kann nicht avanciren, weil die Unterrichtsanstaltcn der Stadt nicht weiter reichen. Wir sind gezwungen, unsere Mädchen dann in ausländische Pensionat?, d. h. in Dressuranstalten zu schicken, glücklich, wenn sie nicht als Zierpuppen aus denselben zu- rückkommcn. Warum nicht mit dem Gelde, das der Cours académique kosten soll, eine höhere Töchterschule grün- den? In Deutschland besitzt eine jede Stadt von einem solchen Umfange wie Luxemburg eine solche Töchterschule. Diese sind in fünf bis sechs Klassen eingetheilt, wo Lehrer unter Aufsicht von Lehrerinnen den Unterricht in allem zur gründlichen Bildung des Weibeö Röthigen geben. Mädchen bis zum 18. Jahre besuchen dieselbe. Die Mutter kann da die Erziehung ihrer Tochter im Hause vollenden und hat nicht nöthig, sie mit schwerem Gelde zu einer Puppe dressiren zu lassen. Warum nicht auch bei uns? | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | f Im Luxemburger Deutschen haben Sie neulich in ihrer Zeitung einen Artikel gegeben, worin Sie sa- gen, daß die jetzigen Abgeordneten alles Geld in Eich verzehren, und nichts in der Stadt, ich hoffe, daß Sie diese folgende Reclawe auch nächstens ein- rücken wollen, die mir im großen Aerger ein Schu- ster aus der Louwigny-Straße mittheilte. „Man sagt die Abgeordneten verzehrten nichts in „der Stadt, Jrrthum, oder vielmehr Verläumdung, „ich z. B. habe ein Quartier gemicthet bei Hrn. S. „in feinem Hintergebäude, von zwei Kammern, die „eine habe ich eingerichtet mit zwei Betten, um die- „selbe an drei Studenten ad 25 Fr. nebst Kost per „Monat zu vermiethen; die Studenten haben das „zu theuer gefunden; ich wäre unglücklich gewesen, „wenn nicht die Abgeordneten nach Luremdurg ge„kommen wären; drei davon haben mich aus dem „Pech gezogen. „In Eich verdient Niemand etwas von ihnen, „sie geben nur bloß hin sich den Bart scheeren zu „lassen, von Haarschneiden ist keine Rede. Ein Nachbar des Schusters, der für Wahrheit hält. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Miscellen. | Miscellen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL46 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1848-10-19_01 | Der Volksfreund. Ako»»ki»tiil»-Prci«: 5 FrS. vierteljährig in der Haupt- stadt, Fr». 80 CtS. filr die übrige» Ortschaften de» ("roßherwgthum«. Anzeigen werden mit Aî.Ctms. per Zeile berechnet. Der Volksfreund «scheint Mittwoch«, Beeil«, und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften werden franco erbeten. Freiheit, Gesehlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck ». Franz «chomann m Lr>xe«.'urg. M W. Mittwoch, 19. Octobcr isas. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1 | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Sitzung der Kammer Die Nachmittagssitzung vom 13. beginnt um 3 Uhr. | Grossherzogthum Luxemburg. Sitzung der Kammer Die Nachmittagssitzung vom 13. beginnt um 3 Uhr. Abwesend^ waren: die Herren Collart, Dams, Gras. Das Protokoll ist zum Verlesen noch nicht bereit. Auf der Tagesordnung ist die zweite Abstimmung über die Geschäftsordnung. Die 48 ersten Artikel werden außer einigen Bemerkungen, wieder angenommen wie bei der ersten Abstimmung. Im Artikel 49 wer- den die Wörter jeden Monat in dem Satze: „Die Sectionen werden jeden Monat erneuert", gestrichen. Diej übrigen Artikel werden auch wie- der angenommen wie bei der^ersten Abstimmung. Nun wird zur Bildung der Sectionen geschritten, welche sich morgen mit den Gesetzentwürfen über die Gemeindeverwaltung, die Naturalisationen und die Miliz beschäftigen. Die Herren Eyschen, Hardt und Andre sind beauf- tragt die deutsche Uebersetzung der Geschäftsordnung durchzusehen und sie zum Drucks zu bereiten. Um halb 7 Uhr wird die Sitzung aufgehoben, und die nächste wird für Montag Morgen 19 Uhr festgesetzt. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 10. Ott. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer war an der Tagesordnung der wichtige Vorschlag, einen neuen Credit ans das Grundeigenthum durch Ausgabe von Hypothe- karscheincn mit Zwangs-Eours von 50, 100, 200, 500, und 1000 Francs zu beschaffen. Jeder Grund- eigenthümer kann solche Hypothekarscheine gegen Vcr- Pfändung stires Grundeigenthums erhalten und be- zahlt 3->2°/o Interessen, diesen Besitzern der Hypo- thekarscheine zu Gute komme. Diese Hypothekar- scheine bilden ein neues Papiergeld. Sie werden von' den ursprünglichen Entleihern in 25 Jahres- Raten à 5 Fcs. 82 Cent, per 100 zurückgezahlt. Niemand kann wcnigerZalS 200 und mehr als 50,000 Frs. aus seinen Grundbesitz ausnehmen. Der Ge- sammtbetrag dieses Crédités und somit auch der des darauf zu gründenden Papiergeldes ist auf 2000 Millionen festgesetzt. Dies sind vie Hauptbestimmun- gen, zu denen jedoch eine Unzahl von Amendements vorliegt. — Die Debatte über diesen Vorschlag wird auch in der Sitzung vom 11. fortgesetzt. Vom 12# In der heutigen Sitzung bat die N.-V. die Art. 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 53, 59, 60 und 61 des Verfassungsentwurfs angenommen. Sie lauten wie folgt: Art. 46. Er (der Präsident jder Republik) überwacht und sichert die Ausführung der Gesetze. Er hat das Recht, der N.-V. durch seine Minister Gesetzentwürfe vorlegen zu lassen. — Art. 47. Er verfügt über die bewaffnete Macht, ohne jedoch dieselbe in eigener Person be- fehligen zu dürfen. — Art. 48. Er kann weder einen Thei! des Landes überlassen ,? nochâdie N.-V. auf- lösen , noch die Kraft der Verfassung und der Ge- setze vertagen oder suspendiren. — Art. 49. Er legt jeges Jahr durch ein message der N.-V. die lieber- ficht der allgemeinen Lage der Angelegenheiten der Republik vor. — Art. 50. Er verhandelt und rati- fizirt die Verträge. Kein Vertrag ist definitiv, bis er von der N.-V. genehmigt ist. — Art. 51. Er wacht über die Vcrtheidigung des Staats', aber er darf keinen Krieg ohne die Zustimniung der N.-V. unternehmen. — Art. 52. Er hat das Recht, Gnade zu ertheilen. Er darf dieses Recht nur nach An- h'örung des Staatsraths ausüben. Der Präsident der Republik, die Minister und alle andere durch den Obergcrichtshof verurtheilten Personen können nur durch letztern begnadigt werden. — Art. 53. Der Präsident der Republik veröffentlicht die Gesetze im Namen des französischen Volkes. — Art. 54 wird an die Commission zurückgeschickt. — Art. 55. In der für die Veröffentlichung festgesetzten Frist kann der Präsident der Republik durch ein begründetes message eine neue Délibération begehren. Die Vcr- sammlung deliberirt: ihre Entscheidung wird definitiv: sie wird dem Präsidenten der Republik übersendet. Die Veröffentlichung findet in der für die in dring- enden Fällen bestimmten Zeitfrist statt. — Art. 56. Im Falle der Nichtveröffcntlichung Seitens des Prä- sidenten der Republik, in der durch die vorhergehen- den Artikel bestimmten Zeit, wird dieselbe durch den Präsidenten der N.-V. vorgenommen. — Art. 57. Die Gesandten und Bevollmächtigten der fremden Mächte sind beim Präsidenten der Republik accreditirt. — Art. 58. Letzterer hat den Vorsitz bei den National- Feierlichkeiten. — Art. 59. Er erhält seine Wohnung auf Kosten der Republik und empfängt einen jähr- lichen Gehalt von 600,000 Fr. — Art. 60. Er wohnt im Orte, wo die N.-V. ihren Sitz hat und darf nicht, ohne dazu ermächtigt zu sein, die Grenzen der Republik überschreiten. — Art. 61. Der Präsident der Republik ernennt die Minister und setzt sie ab. Ernennt nnd widerruft, im Minister-Rath, die diplo- matischen Agenten, die Militär- Befehlshaber der Land- und See-Truppen, die Präfekie, den Ober- Commandante» der Nationalgarden der Seine, die Gouverneure von Algier und der Colonien, die Ge- neral-Prokuratoren und andere Beamten von einem höhern Rang. Ernennt und widerruft, auf den Vor- schlag des competenten Ministers und in den durch das Gesetz bestimmten reglementarischen Bedingungen, die Hülfs-Beamtcn der Regierung. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL62 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Das vorgelegte Gemeindegesetz. | Das vorgelegte Gemeindegesetz. Die Constitution erklärt in ihrem Schlußparagraphen, daß eine neue Berathung des Gemeindegeseßzes nothwendig und in kürzester Frist sitthaben müsse. In der That, das Gesetz vom 24. Februar 1843 gehört einer ganz andern Ordnung der Dinge an, als sie heute nur gedacht werten kann. Es ge- hört dem System an, daß alle Gewalt in einer Person, dem Staatsoberhaupt?, vereinigt sein müsse, daß das Volk höchstens nur eine krachende, begutachtende Stimme habe. Heute aber will das Volk was anders, es vindizirt sich nicht bloS eine berathcnde, sondern eine beschließende Stimme. Die Commune gerare soll die Vorschule zum größern Wirkungskreise im Staate fein ; Selbstverwaltung der Commune durch die Commune ist daher das anerkannte Prinzip, das einem heutigen Gesetz zu Grunde ge- legt werden muß. Aber wer ist die Commune? Sind es nur die gewählten Vertreter der Commune, die die Gemeinde bilden, oder sind diese eben nur ^Vertreter, während alle Gewalt der Commune prinzipiell in der Commune selbst, d.h. in den Gemeindebürgern verbleibt? Offen- bar ist das letztere das Richtige. Die Vertreter haben nur ein Mandat, die Auftraggeber stehen als Gcsammtheit höher als die Beauftragten. Mit Schmerz müssen wir es daher bekennen, daß der vom Generalverwallcr für die Gemeinde- angelegenheitcn vorgelegte Gesetzentwurf unfern Er- Wartungen durchaus nicht entsprochen hat. Es scheint uns jenes Prinzip, daß die Commune sich wirklich selbst verwalten soll, nur halb und nur mit Wider- willen anerkannt zu sein. Zunächst ist der §. 13 des alten Gesetzes, welcher das Mandat der Gemeinderathsmitglieder auf sechs Jahre feststellt, nicht widerrufen. Dieses ist aber sehr bedauerlich , und was noch mehr ist, ein offen- barer Rückschritt gegen das alte Gesetz. Es ist be- dauerlich, denn ein Fehler in der Wahl ist sechs lange Jahre zu büßen. Es ist ein Rückschritt gegen das alte Gesetz; denn dieses bot doch wenigstens noch halbwegö Garantie gegen einen Jrrthum der Wähler. Es bestimmte, daß die Wähler eine doppelte Liste einzureichen und die Regierung aus dieser Liste die wirklichen Genieinderäthe zu ernennen habe. Fer- ner konnten nur dte höher Besteuerten auf dieser Liste Platz finden. Alle diese Garantiecn — der Besitz ist freilich auch eine Garantie, wenn auch nur eine halbe — fallen nach dem neuen Wahlmodus weg. Es ist Jeder wählbar; die Regierung hat in der Wahl nichts zu sagen und — doch ein Mandat von sechs Jahren ! ! Begreife das , wer es kann. Wir wissen es nur mit dem berüchtigten : notre pays n'aime pas les agitations politiques , soll heißen communales, uns zu erklären. Zweitens ist es die halbwegs lind wie es scheint nur mit Widerstreben zugegebene Ocffcntlichkeit , die unfern Tadel erweckt. Gewisse Fälle müssen zwar öffentlich verhandelt werden , es sind dieses alle auf das Gcmeindevermögkn sich beziehenden Fragen. Bei allen Personcnfragen ist sie aber ohne weiteres aus- geschlossen. Es beweist dieses, daß das Gesetz den Bürgern noch wenig Takt zutraut , sonst würde es den Gemeinderäthen in solchen Fällen die Jniative überlassen haben, ob sie öffentlich oder bei verschlösse- nen Thürcn verhandeln wollen. Indes, es mag dieses ein auf Erfahrung begründeter Ucbelstand sein. Aber drittens ist bei allen antern Fällen die Ocffentlicbkeit nur facultatif und nur zulässig, wenn zwei Drittel der anwesenden Mitglieder sie fordern. Warum, fra- gen wir , ist in unserer Zeit der Ocffcntlichkett die Oeffentlichkeit der Gemeinderathssitzungcn nicht als die Regel ausgesprochen und geheime Sitzun- gen nur zulässig erklärt, wenn zwei Drittel oder doch wenn die Majorität das fordert ? Soll die Gemeinde wirklich die Schule der Politik sein, so müssen alle ihre Verhandlungen öffentlich sein. Preußen hat in den alten Provinzen schon lange vor der Februar- révolution die vollständige Oeffentlichkeit der Gemeinde- rathssitzungcn gehabt, und uns bietet man auch heute noch nur eine verklausulier an ! Endlich vermissen wir in dem ganzen Gesetzent- wurf eine organische Schöpfung. Gerade die Ge- meinde wäre der Boden, Einsicht in die öffentlichen Verhältnisse zu verbreiten. Gerade dort sollte das büreaukratische Wesen ein- für allemal ein Ende haben und der Büger lernen , sich selbst verwalten. Warum nicht einen kühnen Griff wagen? Warum schlägt das Gesetz nicht periodisch wiederkehrende Sek- tionsberathungcn aller Ortsbürger unter Leitung eines Gemeinderathsmitglieds vor? Wir meinen das un- gesähr so: Regelmäßig finden unter Leitung eines Gemeinderathsmitgliedes, und außerdem so oft das Bedürfniß es erheischt, Sektionsberathungen statt, wozu jeder Ortsbürger eingeladen ist. ES dürfen dort nur auf die Gemeinde Bezug habende Gegen- stände verhandelt werden. Die in den Sektionen gefaßten Beschlüsse müssen alsdann dem Gemeinde- rath zur nochmaligen Sanktionirung vorgelegt werden. Jeder Nachdenkende wird das Vernünftige dieses Vorschlages wohl einsehen. Was uns jetzt geboten wird, ist nur ein neuer Bürokratismus ; denn die nach diesem Gesetze auf sechs Jahr gewählten Ge- mcinderäthe sind nichts anders als unter nur halber ö s s e n t l i ch e r C o n t r o I l e stehende sechsjährige Bü- reaukraten. Die Zeit erlaubt uns freilich nicht, noch andere Wünsche in Beziehung auf das Gesetz vom 24. Fe- bruar 1843 für heute vorzubringen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | LE COURRIER DU 11. OCTOBRE. | LE COURRIER DU 11. OCTOBRE. La liste cléricale est déjà arrêtée, les noms choisis, les bourgmestres, échevins, déjà signalés, les votes en grand nombre préparés. Mais ce n'est pas à quelques noms isolés que se borne leur ambitieuse espérance, tout le conseil ne doit aviir' qu'une seule couleur, il faut qu'il soit en entier composé de telle manière que le lendemain de son installation, l'administration de la ville do Luxembourg, de la capitale du pays, demande à l'unanimité au Roi le retour de l'évêque. Ab uno disce. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL65 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung vom 16. Oct. wird um 10¼ Ubr eröffnet. | Sitzung vom 16. Oct. wird um 10¼ Ubr eröffnet. Mehrere Mitglieder der Regierung sind anwesend. Das Protokoll der VormittagS-Sitzung vom 13. wird verlesen, und in Gemäßheit einiger von der Centralsection gemachten Bemerkungen mit einer kleinen Abänderung angenommen. Das Protokoll der Nachmittagssitzung desselben Tages wird in Fol- ge einer Bemerkung des Hrn. Richard berichtigt und angenommen. Hr. Präsident: Die zur Tagesordnung gehörende Ernennung der zur Veröffentlichung der Sammer- Verhandlungen bestimmten Commission muß noch aufgeschoben werden, weil noch einige Schwierig- leiten zu beseitigen sind. Weil wir jetzt nichts mehr auf der Tagesordnung haben, schlage ich vor zur Bildung der noch zu er- nennenden Eommissionen zu schreiten. Hr. Eyschen schlägt vor, sich zu dem Zweck in den Sectionen zn vereinigen. Die öffentliche Sitzung wird auf eine halbe Stun- de aufgehoben um letztem Vorschlag in Ausführung zu bringen. Um 11 V, Uhr tritt die Kammer wie- der zusammen und nimmt durch Stimmzettel die Bildung der Finanzcommission vor. Die Hrn. N. Metz. Hemmer, Dasselborn, Brasset. Tchiderer, Ritter und Thilgcs bilden diese Commission. Die Handels- Commission besteht aus den Hrn. : Schlinck, Fischer, de Blochausen, A. Metz, Thibesart, Mersch u. Pütz. Die Petitionscommission besteht aus den Hrn: de Tornaco, Funck, Greisch und zwei andern. In der morgigen Sitzunng kommt das Communal- Gesstz zur Discussion. Die Sitzung wird aufgeho- den bis Morgen 10 Uhr. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | LE COURRIER DU 20. SEPTEMBRE. | LE COURRIER DU 20. SEPTEMBRE. Nous avons dit aussi que le , Volksfreund" avait été imprudent, c'est vrai encore. Attacher le retour de Mgr. Laurent au résultat des votes, c'était prêter à son parti une arme puissante, c'était pousser ses adhérents à des efforts inouis, c'était en un mot provoquer une lutte acharnée; aussi l'on ne manque pas d'exploiter cette idée ouverte par le „Volksfreund", et à la question du principe, pour fortifier les ardents, et décider les timides, l'on sait joindre avec séduction la question de la personne. | Der Volksfreund (1848) | 1848-10-19T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szkgfm1/articles/DTL64 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Marktpreise vom 7. März 1849. | Marktpreise vom 7. März 1849. F. Schömann. Waizen 13 Fr. 50. C., 14 Fr., 14 Fr. 50 C., 14 Fr. 75 C. der Hectoliter. - Mischelfr. 12 Fr., 12 Fr. 50 C., 13 Fr., 13 Fr. 50 C. - Roggen 10 Fr. 50 C., 11 Fr. - Gerste 8 Fr., 8 Fr. 50 C. - Hafer 4 Fr., 4 Fr. 25 C., 4 Fr. 50 C., 5 Fr. - Butter 80, 85 C. das Pfund. Für die Redaction: | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL49 | ARTICLE | Schömann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL48 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | Aus dem Canton Echternach, Gemeinde C , den 24. Hornung 1849. Attentat auf Freiheit, Individualität und Persönlichkeit. Laute Anfrage. Wie vermag eine Obcrbchörde oder Gcricktsbar- kcit bei einem notorisch bekannten und erwiesenen Sträflichkeits-Vergehen, welches die Art. 113 u. 114 deS Strafgesetzes zum Grunde haben kann, durch die Finger sehen und dasselbe unbestraft lassen ? So das öffentliche Gerücht der Strafbaren. — Sind die Gesetze des Landes nicht für alle Bürger? Wozu dann die Gestßkammer, gewiß nicht ohne Kosten für das Land, wenn die Gesetze unbestraft mit Füßen getreten werden ? Sollte auch Rabenschwarz darunter stecken! Der Diener ist seines Lohnes werth. — That, seit dem 24. November 1848 empfangen, seit dem 5. Februar 1849 schon in den Wehen, wann wird die Entbindung folgen? Möge das Gericht vie Dringlichkeit der Klage recht begreifen, damit doch die große Mehrheit ge- rettet wird ! ! ! Ein Abonnent. ÉT° Nicht zu übersehen! Wir bitten die geehrten Hrn. Abonnenten, die für das erste Quartal 49 noch Abonnementsgelder, so wie die Herren Auftraggeber, die noch Annoncengebühren zu entrichten haben, diese gefälligst recht bald dem Bureau der Ne- daetchn franco emsenden zu wollen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL125 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 2 Page 4 | A n z e i g e n. _ Oeffentliche Versteigerung von zwei Häusern mit Gärten im Pfaffenthal. Am Samstag, 10. Marz courant, um 2 Uhr des Nachmit- tags, werden die Erben des im Pfaffcnthal verstorbenen Bäcker« Meisters, Hrn. Mathias Moisscm, die hiernach bezeichneten Wohnhäuser, auf Borg, bei Hrn. Kirpach, Wirth im Pfaffcnthal, Kirschcn-HauS, versteigern lassen; nämlich : 1) Ein doppeltes Wohnhaus, mit Hof, zwei Hintergebäuden, zwei Backösen, zwei Kellern, Garten und sonstigem Zubehör: Alles in einem Zusammenhange, gelegen im Pfaffcnthal, Lau« bans-Straßc, gegenüber der Vaubane-Kaserne, Nummer 121, neben den Häusern der Herren Jakob Nuppcrt und Maximilian Menager, stößt vorn ans die Straße und hinten auf die Festimg. 2h Ein Wohnhaus, mit Garten in drei Terrassen, gelegen im Pfaffcnthal, im Ort genannt: ob der MnrbclS, neben den Eigenthümlichkeiten der Herren Bürger und Steffen, stößt unten auf den Prinzeuwcg und oben auf den Renenweg. Eich, den 2. März 1849. (222) I. Weber, Notar. Versteigerung des sogenannten Peissefchhaus in der Mülleubach. Am Sonntag, den 18. März 1849, um 3 Uhr des Nachmittags, werden die Wiltwe und Kinder des verstorbenen Försters Johann P ciffcr, Ein Wohnhaus, genannt P eiffcsch, mit Stallnng, Scheuer, Garten und Zubehör, alles in einem Zusammenhange, gelegen in der Müllcnbach, zwischen dem Baumbusch und Johann Ja- ming, stößt hinten auf den Baumbüsch, und vorn auf die Straße, die von Luxemburg nach Kopftall führt, aus Borg versteigern lassen. Der Verkauf wird in dem vorhczeichnctcn Hanse selbst gehalten. Eich, den 26. Februar 1849. (223) I. Weber, Notar. Oeffeutliche Versteigerung des zu Lnrcmbnrg gelegenen Moris'schen Hanfes. Am Samstag, den 10. des k. M. März, um 3 Uhr des Nachmittags, wird vor dem Friedensgcrichte des Kantons Luxemburg und zufolge eines durch das hiesige Bezirksgericht am 14. d. M. gesprochenen Unheils, zur öffentlichen Versteigerung eines TheilS des dem verstorbenen Schreinermeister Weier Moris von Luremburg zugehörigen, in letzterer «tadt, Louvignvstraße Nr. 449 , zwischen den Herren ThycS und Kirsch gelegenen, im Jahre 1846 abgebrannten Hauses geschritten. Die Versteigerung findet in dem Friedcnsgcrichle zu Luxemburg statt. Das Beschwcrdcnhcft liegt in der Schreibstube deS unterzeichneten Notars zur Einsicht offen. Luxemburg, den 28. Februar 1849. (218) Mothe, Notar. Am Montage, den 12. d. M., Morgens gegen 10 Uhr, wird eine Fisch -Versteigerung bei den Weyern zu Fischbach durch Unterzeichneten stattfinden. Alan kann auch während der Fastenzeit beim Gärtner auf dem Schlosse Berg, Fische erster Qualität, zu festen Preisen, habe». Mersch, den 4. März 1849. Der Gm'chts-Schreiber (221) Neuens. Iu vermicthen, zwei große Garten-Terrasscn in Clausen, an: Abhänge des Alt- munstcr-Plalcau. Liebhaber können sich an den Eigcnthümer, N. Bourg, Dreifaltigkcits-Gasse, wenden. (224) _ Ein schöner großer Garten, in Clausen gelegen, zu vermiethen oder zu verkaufen. — Näheres bei Herrn Antoine P e s c a t o r c. (226) Ein sehr schöner Flügel, eine Büchse zum Scheibenschießen, eine schöne messingcrne Wanduhr und ei» neuer Nußbaum- klciberschrank stehen billig zu verkaufen bei Peter Scheidt, Sohn, (227) Kapuzincrstraßc. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL126 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Grevenmacherer Démocraten- Berein. (Fortsetzung.) | Der Grevenmacherer Démocraten- Berein. (Fortsetzung.) Bemerkenöwerth ist es zunächst für unser Zeit- aller, daß im Mittelalter, gleichzeitig mit dem Eut- stehen der Gemeinden, die Zünfte auftauchten, dag heißt : In jener Zeit, wo die ersten Begriffe von Freiheit die Volker diesseits des Kreuzes durchdrangen und sie bewog die tyrannische Macht all der kleinen Souveräne, geistlicher wie weltlicher Art, von deren Zahl Europa wimmelte, zu sprengen: da bildeten sich ugch vollbrachtem Werke, die Zünfte, nämlich Vereine freier Bürger, deren Bestehen die Fortdauer der er- rungenen Freiheiten sicherte. — Was geschah aber seitdem? — Diese Zünfte waren der Samen, aus welchem die Bourgeoisie allmählich aufkeimte, welche letztere endlich in die das Nationalleben verschlingende Geldaristocratie ausartete. Diese ist in den jüngsten Zeiten die absolute Macht, welche die bürgerlichen Verhältnisse tyrannisirt. — Weil aber diese Gewalt nicht brutaler , peinlicher Art wie die mittelalterliche war, ist, so ist sie nicht wie jene mit Kriegswaffen zu bekämpfen; einen grauscnhaften Beweis hierzu liefern die vielen blutigen Auftritte des vorigen Jahres, welche wohl bis heutzutage noch keine Besserung der socialen Verhältnisse herbeigeführt haben, und ich behaupte es, wären sie auch überall sieggekrönt ge- wesen, dennoch diese Besserung auf politischem Wege nicht vollkommen erreicht haben würden. — Nein , nicht sowohl in allgemeinen Prinzipien, als in der Besserung des häuslichen Gebens der Gesellschaft liegt das Wohl der heutigen Völker. Andere Waffen sind es, vor welchen das Hebel weicht, welche die Gesell- schaft retten. Als solche betrachte ich alle Mittel zur Beförderung : 1. der Unabhängigkeit von dem Ge- winnfressendcn Capital durch Errichtung von Volks- danken, 2. des geselligen Lebens durch Einigkeit, u. 3. der Einigkeit durch Zutrauen und Gesinnungs- gleichheit. Den Vortheil, die dringende Nothwcndigkcit so- gar der Volksvereine, bei den obwaltenden Umstän- den, bezweifelt wohl niemand. Ich sagte bereits früher, daß es nur zweckmäßig schiene, daß diese Vereine von zweierlei Art seien, nämlich politische Liberalen-Vereine u. Handwerker-Vereine al. Zünfte. Die erster« will ich einstweilen übergehen, und zwar blos deßwcgcn, weil ich die Bildung der Letzteren von größerem Nutzen für die nächste Gegenwart halte. Ich werde demnach mit einer geschichtlichen lieber- ficht in Betreff des Wesens der früheren Zünfte be- ginnen, unv dies meistcnthcilS deßwcgcn, um uns dasjenige hiervon, was uns als zweckmäßig erscheint, uns zu Nutze zu nehmen. Corporation?!! von Künstlern und Handwerkern sollen nach einigen Geschichtschreibern schon in dem graucsten Alterthume bestanden haben. Dergleichen glauben sie schon in den Kasten bei den Egypten! und Jndiern zu finden. Die Römer nannten solche Corporatl'onen Collegia, corpora opificuin; bei ihnen bestanden unter andern Schlosser-, Gießer-, Schiffer- und Wechsel - Corporation?«, welche ihren Ursprung von Numa Pompilius ableiteten. Diese Corporativncn halten jedoch nur in soviel Achnliches mit den mo- deinen Zünfte», daß sie Versammlungen bildeten, welche das Recht genossen, Statuten zu vcröffcnt- lichen. (Forts, flgt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Rom, 22. Febr. So eben erfahren wir, daß vstreichische Truppen in Bologna eingerückt sind, und in Ablheilungen von je 10,000 Mann die Appcnin- ncn überschreiten. Zu ihrem Empfange stehen 20,000 Piemontescn an der Grenze, zu welchen wahrschein- lich heute Nacht ein Theil der hiesigett Nationalgarde und römische Truppen abgehen. Tausende von Pla- taten bedecken hier die Wände und man ist hierzu dem heft'gsten Wiederstandc entschlossen. Sollte es je zu einem Zusammentreffen kommen, so sehen wir schlimmen Tagen entgegen ; indessen ist hier trotz dem fürchterlichsten Geldmangel die Ruhe und Ordnung nicht gestört und hoffen wir somit das Beste. Vom 23. Die eonstituirende Versammlung hat die K i rch e n g üter sannnt und sonders für S t a a t s - eigenthum erklärt, sich der Cassen der torten Hand bemächtigt, an Geistliche irgend eine Zahlung zu leisten streng verboten, und diejenigen, welche De- posit« in Händen haben, verpflichtet, der Regierung davon Anzeige zu machen. Die Eassenscheine der römische» Bank haben wieder Zwangscurs erhalten. Die Ausführung von Pferden und Mäulern ist ver- boten, da die Regierung dieselben für den Artillerie- train anzukaufen beabsichtigt. Unterdessen bat sie eine Proclamation an alle Italiener erlassen und jede Nation einzeln zur Theilnahme an dem großen Be- sreiungswerk aufgefordert. — Endlich sind die Jnterventjonsgerüchte zur Ge- wißheit geworden. Gestern Abend erschien eine Proc- lamation der provisorischen Regierung, die es offiziell verkündet und zum Kamps für die Freiheit auffordert. Die Constituente war sofort zur geheimen Sitzung zusammengetreten. Der Eindruck jedoch, den die obige Proklamation hervorbringt, scheint vernichtend. Eine kleine Demonstration am gestrigen Abend ausgenom- mcn, herrscht lautlose Stille. Daß jetzt auch bald von neapolitanischer Seile der Angriff erfolgen werde, ist kaum zu bezweifeln. Auf eine nahe Abreise des Papstes aus Gaeta scheint es zu deuten , daß am 25. d. Mts. das gcsammte diplomatische Corps aus Gaeta in Neapel erwartet wird. (O.-P.-Z.) Neuere Briefe aus R o m vom 24. Febr. bestäti- gen, daß der Papst die Einschreitung von Oestreich, Frankreich, Spanien und Neapel nun förmlich nach- gesucht hat. — Die republikanische Regierung hat die Inquisition aufgehoben und unter den Kirchen- gütcrn auch die vaticanische Bibliothek zum Staats- eigenthum erklärt. Tri est, 24. Febr. Gestern verließen uns die französischen Schiffe und heute Nacht plötzlich, nachdem am Abend vorher noch von derselben allerlei Bestellungen für heute gemacht worden waren, die englische Brigg Spartan — man weiß nicht wohin. Auf den Schiffen der albinischen Flotte in Ancona soll auch eine Meuterei zu Gunsten der italienischen Republik ausgebrochen sein, und so könnten wir einen Besuch von ihr erhalten. — Den 25. Mittags. So eben erhalten wir die Nachricht aus Ferrara, daß der dortige Gemcinderath sich von der republikanischen Regierung in Rom losgesagt, und im Name ir des Papstes die Leitung der Verwaltung fortführt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL67 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | D. R. *) Wir müssen den .Herren von den Gemeinderäthen dieseS Recht noch gar sehr bestreiten. Es gibt nur den im tz. 32 des Schulgesetzes vorgesehenen Fall, wo sie den einmal angenommenen GeHall des Lehrers reduziren können. Hat die Gemeinde einem Lehrer einmal einen bestimmten Gebalt ausgesetzt , so ist das ein Vertrag, der gegenseitig bindet. Der Lehrer kann ohne erhebliche Gründe und ohne Genehmigung der Regierung nicht abgesetzt werden > eine nolhwendige Folge hiervon ist, daß ohne diese Genehmigung auch sein Gehalt nicht herabgesetzt werden kann, sonst wäre jene erste Bestimmung illusorisch. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL55 | ARTICLE | R., D. | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Nous avons dit, il y a deux mois, que M. Brandebourg, artiste peintre, avait fait preuve de son application à l'étude de la peinture, pendant le temps qu'il a passé à Paris, gratifié d'un subside du gouvernement. Nous apprenons aujourd'hui que S. M., le Iloi Grand- Duc, a bien voulu agréer l'hommage d'un tableau que ce jeune artiste a fait à Paris et qu'avant d'être expédié vers La Haye, ce tableau sera exposé, depuis dimanche 11 jusqu'au jeudi 15 mars inclusivement, dansla salle de la justice depaix à l'hôtel de ville, où l'on pourra le voir. Nous sommes persuadés que les personnes qui portent intérêt au progrès des beaux-arts dans notre pays, se feront un plaisir de juger, par elles-mêmes, du mérite de ce travail que déjà des juges coinpétens ont honoré de témoignages de satisfaction, qui seront pour M. Brandeburg un puissant en co uragement. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 4. März. Die Vereinigung aller Nüanccn der socialistisch-democratiscbcn Partei, um gemeinschaft- lich auf die bevorstehenden Wahlen zu der legislativen Nationalversammlung einzuwirken, sängt an der ge- mäßigten Partei Besorgnisse einzuflößen. Die Auf- merksamkeit, welche die Organe der letztern dem Treiben der sonst von ihnen so gering geschätzten Dcmocraten und Socialisten schenken, die Maßregeln der Ver- söhnung und Eintracht, die sie den Fractionen der gemäßigten Partei dem gemeinschaftlichen Feinde ge- genüber predigen, die Heftigkeit und Bitterkeit, womit die conservativen Blätter und selbst der „Moniteur", welcher seiner Bestimmung nach der leidenschaftslose Berichterstatter der Thatsacken sein sollte, alle Moni- fcstationen der socialistisch-dcmocratischen Partei ver- folgen, liefern den Beweis davon. In der That dürfte das Resultat der bevorstehenden Wahlen man- chen überraschen, der in der Wahl vom 10. Dec. einen Triumph der conservativen Principien in Frank- reich und nicht eine bloße Opposition gegen das Cavaignac-Wiarrast'schc Zuste-Milieu gesehen hat. Von folgenden Departements wissen wir bestimmt, daß die Propaganda der ertrem-republikanischen Partei bedeutende Fortschritte in ihnen gemacht hat : Vaucluse, Rhone, Jserc, Aude, boire, Dorvogne, Correze, Haute- Vienne, Haute-Garonnc, Pyrenccs-Oricntales. Sar- the, Cote d'Or, Indre. Ein Aehnliches gilt von dem größten Theil der Departements des Aisne, Nord, Haut-Rhin, Lot et Garonne, Loiret, Ionne, Hérault. Recknet man ferner zu den Anhängern der socialistisch- demokratischen Ideen die arbeitende Bevölkerung und die kleine Bourgeoisie der größeren Städte, so läßt sich die Besorgniß der Conservativen leicht begreifen. Die Mitglieder des Berges haben an die römische ronstituircnde Versammlung eine Zuschrift gerichtet, worin sie ihre Freude über den Sieg der Démocratie und der Nationalität in Italien aussprechen und den Beistand der französischen Démocratie auf den ersten Ruf verheißen. Die Zuschrift schließt mit dem Rufe: „Es lebe die römische Republik ! Es lebe die italienische Republik!" Vergangene Nacht sind die Maiangcklagtcn mit einem Ertrazug der Eisenbahn nach Bourges gebracht worden. Der General Changarnier hat dieser Tage dem Präsidenten der Republik einen langen Besuch abge- stattet, um ihn zu größerer Vorsicht bei seinen häufi- gen Ausgängen zu vermögen, da man gewissen Ab- sichten gegen seine Person auf die Spur gekommen sein will. Vom 5. Der 'Krieg der Regierung gegen die rothen Mützen auf den Freiheitsbäumen und öffent- lichen Denkmälern fährt fort, nicht ohne häufigen Widerstand von Seiten des Volkes und sogar zu- weilen der Ortsbehörden. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL66 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Von der Sauer. — Friedrich II. sagte: „Wenn ich die ganze Welt speisen und amüsircn könnte, würde ich sie auch beherrschen; da ich jenes aber nicht kann, behelfe ich mich mit der Chrftircht, den Ehren und dem Geldc; mit Beamten, Soldaten und Kanonen." Lebte der alte Fritz heute, so würde er vielleicht hin- zusetzen : „mit Versprechungen und Constitutionen." Die schönen Tage dieser Behelfe scheinen jedoch bald vorüberzugehen; die Völker glauben ihnen schon beute nicht mehr; es geht den Gewaltigen damit, wie einem sinkenden Geschäftsmann?; man will dessen alte Wechsel bezahlt haben , ehe man ihm neue abnimmt. Und der Wechsel sind so viele an die Ordre der leicht- gläubigen Völker gezogen worden, daß, wenn die Inhaber auf Bezahlung drängten, die Aussteller sich meistens insolvent erklären müßten. Das Haupt- elcment des Gährens, Anflösens, Höffens und Neu- gcstaltens in dieser neuen Zeit liegt ja eben darin, daß die alten Nasenringe abgenutzt und durchgerieben sind und keiner mehr hallen will. Das geistig er- weckte Volk mag nicht mehr blos sich satt essen; Spiel allein macht ihm Langeweile, mit dem Katzengeld der Ehre, den Titeln und Orden ist's nicht mehr zu kirren; seine abergläubische Ehrfurcht vor dem Ge- salbten des Herrn ist abgestreift und umgeschlagen in Mißachtung; die Beamten sieht es als Die- ner, nicht als Herren an; im Soldaten wird der Bürger wack' und kömmt der Zweifel auf, ob denn die Kriegsartikel, welche er im Tornister trägt, auch wirklich die einzige Richtschnur seines Verhaltens und der Inbegriff seien aller seiner Pflichten gegen Staat und Volk. So bleib« n denn die Kanonen allein übrig als letzter und einziger Verlaß der Fürsten. Auch s i e donnern nicht ewig ! Wie lange wird denn noch der Rachen der Geschütze gebildeten Völkern unterwürfigen Gehorsam predigen, und wird nicht vielmehr die Zeit bald kommen, daß ihr Mund sich auftbut zur allgemeinen Siegesfeier der Völker über ihre Dränger? Gott allein weiß die Stunde; aber komme lie über kurz oder lang, immer bleibt es zu beklagen, "daß den Stimmen der Billigkeit und Ge- rechtigkeit nicht mehr Vertrauen wurde von Seiten der Fürsten, daeSnochZeitwar! Wäre dieß geschehen, wie ganz anders sähe es jetzt um den Frieden in der Gesellschaft aus , wie ganz anders um das Völkerglück in Europa, und fest stände die staatliche Ordnung, trotz den Stürmen, die auf dem Meere der Ideen und Meinungen rasen. Sie wollens aber nicht anders , und aus der Thränen- und Blutsaat geht ihr Verderben auf. Nichts beperes können sie ernten; sonst wäre ja das Sittengejetz auf Erden eine Fabel und der Glaube an Gottes Gerechtigkeit ein Aberglaube. Die das Volk gequält haben, sie werden fallen durch ihre eigene Schuld, sie werden sterben an ihrem eige- neu Gifte. Und alle Andern , die ihnen beige- standen und die mit verschuldet haben die Zerüttung und das Unglück eines halben Weltthcils, sie werden auch mit ihnen büßen. Vergebens schütteln sie jetzt, verzweifelten Spielern gleich, die Loose zu neuem Ungeheuern Vernich; vergebens haben sie die Heere mit kaltem Blute zum Kriege gegen die Bürger ab- gerichtet; vergeblich sind sie zusammengetreten gegen die Rechte der Nationen und zum Mord ihrer Freiheit; vergebens ist ihr Bund mit den Despoten, die jedes Werk zur Unterdrückung und Gcwaltherr- schaft fördern. Gewiß ist es, daß durch dieselben Mittel, durch welche die Verbundenen die Völker in das eiserne Joch wieder spannen wollen, sie gestürzt werden. Augenblickliche Siege der volksfeindlichen Gewalten dürfen unfern Glauben an den Ausgang des Streites nicht erschüttern. Wie im Meere Fluth und Ebbe wechseln, so wechselt der Sieg im Kampfe der Ty- rannei mit der Freiheit; aber aus icver Niederlage wie aus jedem Siege schöpfen die Völker neue Kräfte, während die der Gegner mit jedem Tage sich vermindern. Von Napoleons Weissagung wird sich die bessere Hälfte: »in 50 Jahren ist Europa eine Republik" erfüllen, noch vor dem Termine. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Herr Redakteur! | Eich, den 4. März 1849. Herr Redakteur! Nun noch ein Plätzchen! Il va du blanc au noir: II condamne au matin ses sentiments du soir; Importun à tout autre, à soi-même incommode, I change à tous moments d'esprit comme de mode, II tourne au moindre vent, il tombe au moindre choc, Aujourd'hui dans un casque et demain dans un froc. BOILEAU. Ich habe bis hiehin nicht begreifen können, wie Sie von dem Hrn. N. Metz hernehmen könnten, er sei ein Mann, der heute Dieses, morgen Jenes aus- krame! Aber ja, ich war einer seiner Aale»! Mir ist's aber jetzt anders geworden , denn wenn man Jemanden blindlings liebt , so hält man Ueberzeu- gungen für Verläumdungcn — aber experientia doeet. Daß Hr. N. Metz an einem Tage bricht und verspricht, streitet man mir auch nicht mehr ab. Am 6. December, wo die Eichcr Jugend, aber bloß um einen Spaß zu haben, ihm eine Serenade darbrachte, um ihm zu seinem Eintritte in die Ne- gierung zu gratulieren, hatte er Folgendes in einer Danksagungsrcde hervorgehoben : „Ich verlasse zwar die Gemeinde , aber mein Geist wird stets in ihr wohnen, für selbe sorgen." Dieses gefiel mir; aber da ich sehe jetzt, daß Hr. N. Metz Sachen in der Kammer verletzt hat, die ihm als Bürgermeister von Eich heilig waren und heilig bleiben sollten , wenn er jetzt die Interessen unserer Gemeinde in Gefahr setzt und Zwietracht in selbe streut, so kann ich vor ihm keine Achtung mehr haben; er kann nur ein Mann sein, der jede Stunde eine andere Meinung hegt! Daß c> dieses nicht blos aus eigenem Charakter thun kann, sondern wie man mir versichert, thun muß, um jeder seiner Versprech- ungcn zuvorzukommen, läßt mich nun nicht mehr im Ungewissen, daß Hr. N. Metz kein stablcr Mann sei. Ich stehe daher dem Corrcspondcnten aus Eich bei, der ihn bittet, die Gemeinde von seinem Geiste entledigen denn wo Geister herrschen, da spukt's. Möge denn dieser Geist bald die Gemeinde ver- lassen , damit selbe nicht als ein Brennstoff diene, um den administrativen Dampfkessel des Hrn. Metz in Bewegung zu setzen, der dann vielleicht, zu viel geheizt, zerspringen könnte. Genehmigen Sie, Herr Rédacteur, u, f. w. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-03-09_01 | Der Volksfreund. Ätionnemeâ-Prets. 5 8 ri. vlcrtcljährig in dtr Hau»!- flaM, 5 Fr«. 80 Cts. für die übrigen Ortschaften des Großherpgthnm». Anzeigen werden mit 20 Elm», »er Zeile berechnet. Der Vslkssreun» «àtcheint Mittwoch«, jxreila,« und Sonntag«. Bcfteitungen und Zuschriften werden fra n c o erbeten. B Ar eau: Pastor«.Gassc. i« Aiser'schen Hause. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck ». F'vauz Schéma«»« >» Luxemburg. M MO» Freitag, 9. März 18-19. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Sitzung der Kammer vom 24. Januar 1849 (Nachmittags). | Grossherzogthum Luxemburg. Sitzung der Kammer vom 24. Januar 1849 (Nachmittags). Abwesend waren, mit Urlaub : die Hrn. A. Metz und Pondrom; ohne Urlaub : die Hrn. Dams, Fischer und Piltz. Die Hrn. Gencralverwallcr waren anwesend. Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und angenommen. Ein Schriftführer tbeilt der Kammer den kurzen Inhalt einiger Bittschriften mit; sie werden den be- treffenden Ausschüssen überwiesen. An der Tagesordnung ist die Fortsetzung der Vcrathung über die Gehalte der Cultus-Minister. D. Gehalt des Pfarrers U. L. F. Die Regierung hatte 1000 Gulden für dieses Amt vorgeschlagen. — In Folge der Annahme des Antrages Greifet; (Siehe vorige Nr.) fällt dieser Ar- tikcl weg. Pfarrer zum h. Michel, 2 Pfarrer erster Classe (Dickirch und Echternach) und 2 zweiter Classe. (Clcrs und Blanden.) Vorschlag der Regierung 975 Gulden. „ der Ccntralsection 1200 Franken. Antrag Greisch 1400 „ „ Mathieu u. Gen. 1800 „ für jeden der 5 obigen Pfarrer ohne Unterschied. Hr. Willmar behauptet die Pfarrei zum h. Michel stehe höher als die andern, und verlangt deshalb das von der Regierung vorgeschlagene Gehalt für deren Pfarrer. Von Hrn. Richard war folgender Antrag einge- reicht worden: Für jeden Dechanten erster Classe (wie im Project) mit Einschluß derer von Clerf und Viandcn 2000 Fr. Für jeden der 8 Pfarrer zweiter Classe 1200 „ Für jeden der andern Pfarrer 794 „ gez. Nicha r d. Hr. Präs. verliest einen zweiten, folgenden In- haltes : „Die unterzeichneten Kammermitglieder schlagen vor die Gehalte der Hrn. Dechanten, Pfarrer und aller Vikare ohne Unterschied mögen den Amtsbe- sitzern ohne irgend eine Verminderung beibehalten und wie im Büdget ausbezahlt werden, gez. Hoffmann, Mersch, Jurion, Ritter und Tschiderer. Hr. Hoffmann entwickelt diesen Antrag und sagt in einem erbitterten Tone: Eine Zeitung hat gcmcl- det zwei Mitglieder der Ccntralsection haben bei die- sen Gehaltsbestimmungen nicht mitgcstimmt. Dies ist eine Lüge, eine Verläumdung. Hr. Hardt unterstützt den Antrag Hoffmann, und fügt hinzu: Weil die vaterländischen Geistlichen zur Unterhaltung der Ordnung mitzuwirken haben, und durch ihre Position in der Gesellschaft die beste Gc- lcgenhcit haben die wahrhaft Nothdürftigcn kenne» zu lernen und ihnen helfen zu können, dürfen wir ihnen die Mittel nicht entziehen so viel als möglich die Rothleidenden zu unterstützen. Ich hoffe die Kammer wird aus ticjcn Gründen die im Bürget angcführ- tcn Gehalte bewilligen. Hr. v. Blochausen verlangt angemessene Gehalte für die mittleren und untern Geistlichen, und unter- stützt den Antrag Hoffman. Hr. Richard zieht seinen Antrag zurück um sich dem Hoffmann'schcn anzuschließen. Hr. Witry protestirt gegen den Antrag Hoffmann und sagt: wenn man die Gehalte der andern Be- amten vermindert hat, so müssen auch die der Geist- lichen vermindert werden; ich werte für den Antrag Greisch stimmen. Hr. Ulrich : Wir haben den Beweis, daß ein gutgesinnter Dcchant im Stande ist die Ordnung aufrecht zu erhalten. Unsere Einstimmigkeit bei der Annahme befriedigender Gehalte wird ein Damm sein gegen die Rückkehr der Unordnung. Ich unter- stütze den Antrag Hoffmann. Hr. Eyschcn : Ich wünsche die gesetzlich festgesetz- ten Gehalte beibehalten zu sehen. Es giebt aber welche, die durch kein Gesetz festgesetzt sind. Die Pfarrer von Clerf und Vianden gehören nicht zur ersten Classe und können deshalb nicht zu ihr gc- rechnet werden. Hr. Jurion widersetzt si h dem Vorschlage des Hrn. Epschen und zagt: eö ist ein Versöhnungs-, ein Freundschaftsact; wir wollen die früher sestge- setzten Gehalte beibehalten. Hier entsteht eine ziemlich lange Debatte über die Frage, welcher der verschiedenen Anträge zuerst ab- gestimmt werden müsse. Um ihr ein Ende zu machen befragt Hr. Präsident die Kammer ob sie rem An- trage Greisch oder dem des Hrn. Hoffmann den Vor- zug geben wolle. — Der Antrag Greisch erhält den Vorzug. Nach dieser Entscheidung reicht Hr. Witry sol- genden Antrag ein: »Der Unterzeichnete schlägt vor die Pfarrcr-Ge- „halte erster Classe, mit Einschluß derer von Clerf „und Viandcn, auf 1600 Fr., und den der zwei- .tcn Classe auf 1300 Fr. festzusetzen. gez. W i t r y. Dieser Antrag veranlaßt Hrn. Greisch seinen An- trag so weit derselbe die Pfarrer erster und zweiter Classe betrifft, zurückzuziehen, und schließt sich dem des Hrn. Witry an. Hr. Eyschen: Ich sehe keinen Grund ein warum die Pfarrer der ersten und die der zwecken Classe den- selben Gehalt beziehen sollen. Hr. Jurion : In den Kantonen Clerf und Vian- den sind viele Armen und wenig Reiche, weshalb die Pfarrer dort mehr Almosen zu spenden haben als in den andern Dekanaten. Hr. Müller: Die Kantone Cleif und Viandcn sind sehr arm ; die Kantone Wiltz und Grevenmacher würde ich noch hinzufügen. .Die Unterzeichneten verlangen, daß die Pfarrer .zweiter Classe von Clerf und Vianden das Gc- „halt der Pfarrer zweiter Classe beziehen." gez. Funck, Hemmer, Brucher, Peckels und Arens. Hr. Toutsch: Die Pfarrer von Clerf waren ge- nöthigt außer ihrem Gehalte noch eine» großen Thcil ihres Erbgutes zu verausgaben. Dies ist die Ur- fache warum viele Pfarrer diese Stelle nicht anneh- m en wollten. (Forts, flgt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Le „Courrier“ et la question allemande. | Le „Courrier“ et la question allemande. Il sied bien mal au „Courrier" d'accuser les autres journaux de perfidie et d'excitation à la discorde, lui qui a été le premier et le seul à apprendre au pays qu'il préfère la liberté à l'ordre. Eli! ne sait-il donc plus comment il entendait la liberté, lorsque, pour le Grand-Duché, cette liberté devait être cherchée, selon lui, de l'autre côlé des poteaux de SlcinfoiT! En invoquant l'autorité de Mr. Pescatore, qui ai ec conviction et raison a dit à Ettelbruck que l'Allemagne est la patrie et le salut des Luxembourgeois, le „Courrier" oublie tout ce qu'il a dit et tout ce qu'il a entrepris contre cette patrie dans je tems même où M. Pescatore a prononcé ces paroles. S'il y a quelque chose d'étonnant, c'est de voir que le „Courrier" rend hommage aux principes constitutionnels, proclamés dans les droits fondamentaux de l'Allemagne, en même tems qu'il se retranche derrière l'article premier, devenu si fameux, de notre Constitution, pour prouver que le Luxembourg doit s'en tenir à l'acte fédéral de 1815, émané d'une politique étroite et égoïste de diplomates, et qu'il doit repousser les dits droits fondamentaux, l'œuvre de toute la grande nation allemande. Est-ce là la sollicitude que le „Courrier" montre pour les libertés des peuples, est-ce là sa conséquence avec les paroles de Mr. Pescatore, qu'il a l'air de citer avec tant d'emphase ? A l'entendre raisonner, ce serait la sainteté de notre Constitution, ce serait le respect pour cette Constitution qui aurait porté les 22 de la Chambre à voter contre la proposition relative à la flotte allemande. Nous demandons comment Mr. Ch. Metz, l'un des 22, peut concilier ce respect avec la fameuse théorie sur l'omnipotence de la Chambre, qui nous a valu des décisions qui ont diamétralement violé la Constitution ? Il paraît que cette omnipotence ne dépasse pas la volonté de l'auteur de la théorie. D'après le „Courrier", les 22 ont refusé le chiffre pour la flotte allemande, parce qu'ils n'ont pas encore reconnu, eux, le pouvoir central, moins encore les droits fondamentaux de l'Allemagne; parce qu on ne peut pas leur enjoindre de reconnaître ce pouvoir et ces droits, ni les décisions qui jusqu'à ce jour en sont émanées. La Constitution veut seulement que, pour que ces décisions soient exécutoires chez nous, il faut que la Chambre y consente. Ce n'est donc pas par crainte de voir violer la Constitution que la Chambre a porté son vote de refus, c'est parce qu'elle n'a pas voulu respecter le nouvel état des choses en Allemagne. Le „Courrier" l'avoue, le Grand-Duché tient à l'Allemagne tant par ses rapports politiques que par ses relations commerciales, et néanmoins quand l'Allemagne, cette mère-patrie, régénérée, en est à sa Constitution, à ses droits fondamentaux de 1849 en présence des députés luxembourgeois , le „Courrier" comprend que la Chambre s'en tienne encore aux traités de 1815 1! Si le „Courrier" ne craignait que la violation de notre Constitution particulière,, il devait toutefois savoir que par le vote d'un chiffre pour la flotte allemande, cette Constitution ne pouvait être changée ni violée, et que la Chambre, l'eût-elle voté, n'aurait fait qu'exercer un droit qui lui est dévolu par la Constitution même. Encore une fois, il paraît que le „Courrier" a évidemment oublié sa théorie, autrement appelée loi du budget, et que chaque loi doit trouver son interprétation par un chiffre budgétaire. Enfin, comme d'habitude, le „Courrier" termine son article par des bouffées d'encens qu'il donne à sa perspicacité. C'est encore lui qui a prévu ce qui se passe maintenant en France. En demandant l'exclusion des fonctionnaires, il était sûr d'avance que le pays perdrait en lumière, mais qu'il gagnerait en loyauté et indépendance. Pour réponse à toute cette belle tirade, nous demanderons a nos lecteurs qui a été l'homme qui a menacé de destitution les fonctionnaires, qui, d'après lui, ont montré trop d'indépendance vis-à-vis du gouvernement, et nous demandons ensuite à cet homme lui-même, comment il peut concilier la servilité qu'il suppose aux fonctionnaires avec la trop grande indépendance pour laquelle il voudrait leur infliger des peines aussi sévères? „Courrier", où est ta logique? Dans ta versatilité. Tu ne reconnais d'autre indépendance que celle qui s'attache à tes pas pour l'admirer. C'est sans doute celle de tes dupes. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. | Deutschland. Berlin, 3. März. Der Untersuchungsrichter beim hiesigen Kammergericht, v. Bülow, hat die Abge- ordneten Advokat Messe rich aus Trier, Krackrügge aus Erfurt. Stadtgerichts-Dircctor Dörk ans Eis- leben und Justizcommissär und Stadtverordneten-Vor- sicher Moritz aus Trogau wegen des Steucrver- weigerungsbcschlusseszur gerichtlichen Voruntersuchung vorladen lassen und im Fall des Ausbleibens als Strafe die Bezahlung der Terminkosten so wie die „gesetzlichen Zwangsmaßregeln" angedroht. Die Vor- geladenen sind nicht erschienen. Welche „gesetzlichen Zwangsmaßregeln" wird nun der Untersuchunqsrich- ter nach Einsicht des 8. 83 des Staatsgrundgesetzcs ohne Genehmigung der Kammer octroyiren? „Der Schutz der constitutione»«! Freiheiten — diese Grund- bedingung der öffentlichen Wohlfahrt — wird stets der Gegenstand Meiner gewissenhaftesten Fürsorge sein" — spricht das Ministerium Manteuffel in der Thronrede. ' Aus dem Frankfurter parlamentarischen Clubb kommt uns folgende bestimmte Nachricht zu: Beider zweiten Lesung der Verfassung ist die Majorität über solche Veränderungen einverstanden, daß der Eintritt Oestreichs in den Bundesstaat nicht unmöglich bleibt. Man will indessen an den freisinnigen Wahlbestim- mungen festhalten, vielleicht um die längst verscherzte Popularität wieder zu gewinnen. Die Partei da- gegen, welche das preußische Erbkaiserthum wünscht, will, wenn sie die Majorität nicht erhalten kann, die Sprengung der Nationalversvmmlung zu bewirken suchen. Ein Unternehmen, welches wir nur billigen können. Zweifelhafter ist die Erfüllung eines andern Wunsches der chrenwerthen Partei, ein würdigeres Parlament in Kassel zusammen zu bekommen. Wien, I. März, Von Pestb hört man, daß die Magvaren, nachdem sie den Ocstreichcrn durch ihr plötzliches Vordringen einen heilsamen Schrecken ein- gejagt, sich wieder nach der Theiß zurückziehen. Nach dem „Lloyds sollen die Kaiserlichen die Linie von Wachen bis Consencz (?) und Hatvao bis Szolnok einnehmen. Windischgrätz ist richtig von Pesth nach der Gegend von Gyöngyös aufgebrochen. Dagegen steht heule fest, daß Bem in Siebenbürgen denHel- den Puchner abermals entschieden geschlagen hat. Bei Deva hatte Bein seine Truppen gesam- mclt, in jenem schmalen Engpaß, wo die standrecht- lichen Blätter bereits hofften, daß Puchner und Ru- kowina ihn einschließen und zur Capitulation zwingen würden. Hier standen ja auch nach einem früheren Büllctin 3000 Romanen, die jeden Ausweg ver- sperrten. Zur großen Verwunderung aller Bülletin- Gläubigen stehen hier aber plötzlich statt 3000 Ru- mancn nicht weniger als 4000 Magyaren mit 3 Kanonen, mit denen Bem sich vereinigt. Er greift am 9. Februar die nachrückenden Oestreicher an, schlägt sie nach Mündigem Gefechte, vernichtet mehrere ganze Regimenter und treibt die k. k. Armee zurück bis Hcrmannstadt, wo sie sich am 12. erst wie- der sammelte. Der rechte Flügel der Oestreicher suchte sich bei Alvinz an der Maros; zu halten, wurde aber nach Karlsburg zurückgeworfen. Somit ist Bem wieder Herr der westlichen Hälfte von Siebenbürgen. In der östlichen Hälfte stehen die Szekler hinter der Aluta, zwei Stunden von Kronstadt. Hiernach sind die SMer Meister der östlichen Hälfte des Landes und trotz der 20,000 Mann Russen, die nach den sächsischen Hauptstädte» gerückt sind, ist ganz Siebenbürgen, mit Aus- nähme von Kronstadt und Hermannstadt, in den Händen der Magyaren. Privatnachrichten von neuerem Datum zufolge sollen die Unruhen in Krakau eine ernste Wen- dung genommen haben. Ein blutiges Zusammen- treffen deS Volkes mit dem Militär habe bneitS wie- derholt stattgefunden und die Stadt soll vurch ein Bombardement bedroht und zur Rückkehr zur Ruhe und Ordnung aufgefordert worden sein. Mannheim, 2. März. Die badische Regie- rung beabsichtigt, die Volksvereine aufzulösen, was jedenfalls zu bedeutenden Conflicten Veranlassung geben dürste. Stuttgart, 27. Febr. Auf Antrag deS Grafen Pückler beschloß gestern die Kammer der Stau- desHerren einstimmig, sich gegen jedes Ausscheiden Oestrichs aus dem deutschen Reichsverband bestimmt zu verwahren, wobei sie die Erwartung aussprach, daß die künftige Gestaltung und Verfassung Deutsch, landS nicht anders als im Wege der freien Ver- ei nbarun g der Reichsversammlung mit den deut- schen Fürsten zu Stande komme. Eine offizielle Ver- vffcntlichung hierüber steht den nächsten Tagen bevor. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL65 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Wie begreifen die neuen Gemeinderäthe unseres Landes ihre heiligste Pflicht? | Wie begreifen die neuen Gemeinderäthe unseres Landes ihre heiligste Pflicht? Von vielen Seiten unseres Landes gehen uns traurige Berichte hierüber zu. Das in die Kammer leider eingeführte System des engsten Egoismus, des kurzsichtigsten Sparenwollens, wo ein Centimes gespart, - auch wenn darunter die höhern und wahren Interessen leiden und dieses Sparen daher theuerer zu stehen kommt und durch Vernachlässigung unserer wahren Interessen uns mehr kostet, als das frühere Nichtsparen - wir sagen, auch alsdann noch für eine gute That angesehen wird, beginnt leider in vielen unserer Landcommunen Nachahmung zu finden. Besonders wirthschaften manche neue Gemeinderäthe, Vandalen ähnlich, gegen ihre Ortsschulen. Das Schulgeld soll gespart, die Schulen billiger werden, der einzige Gedanke. Stände es in ihrer Macht, so würden sie die Schulen ganz abschaffen und im Schmutze polnischer Unwissenheit, wo sich der Mensch kaum über das Vieh erhebt, ihre Kinder aufwachsen lassen; denn das kostete doch für jetzt kein Geld, obgleich die Kinder später diese Unwissenheit theuer bezahlen müßten. Wir können nicht anstehen, dieses Treiben der neuen Gemeinderäthe mit der ganzen Schmach und Schande zu brandmarken, die es verdient. Wahrlich, dazu ist das Gesetz über die Gemeinderäthe nicht geändert, dazu ist der Wahlcensus nicht auf fünf Franken herabgesetzt worden, damit für die Unwissenheit der Boden geebnet sei. Möchten diese Herren Gemeinderäthe bedenken, daß ein unwissendes Volk niemals ein freies sein kann; und daß ein Volk, das sich nicht von der Büreaukratie beherrschen lassen, sondern seine Angelegenheiten selbst besorgen will, ein unterrichtetes sein muß. Sollen unsere Kinder nicht einst der Spielball eines pfiffigen Betrügers werden, so kann deren Unterricht nicht weit genng getrieben, so können deren geistige Fähigkeiten nicht weit genug entwickelt werden. Darum Schmach über Gemeinderäthe, die sich an der Schule vergreifen. Hier unsere Correspondenz: Des 4raenes - Dans un grand nombre de localilés de notre pays, les nouvelles administrations communales paraissent peu prendre à ccur les intérêts de l’instruction primaire. Bon nombre d’entre elles different lorganisation des écoles de leurs communes respeciives pour la présente année scolaire, irrégularite qui exerce, sans nul doute, une influence des plus fächeuses sur l’instruction de la jeunesse. Car, d’une part, les instiluteurs, lnquiels de leur sort, perdent courage et ne s’occupent de l’enseignemeni qu avec un certain laisseraller; daulre part, les modtques appoinlements qu’on lcur doit, ne leur sont pas payds; de sorte, qu il ont souvent ä combattre la plus afreuse misére; de plus, les livres et le matériel nécessaires aux éléves indigenis ne sont pas sournis à ces enfanis, qui dés lors ne penvent pas faire les progrés désirables. Pourquoi le gouvernement, qul a cependant kant à cceur l’instruction du peuple, ne sait-il pas usage de la latitude que lui accorde l’art. 48 de la loi du 26 juillet 1843, loi encore tousours en vigueur? La sévérité dont on userait sous ce rapport, tournerait au proßit des communes negllgentes elles-mêmes: l’instruction, en efket, est le plus grand bien que n0us puissions léguer ä nos enlants. Dansquantité d’auires endroits, les conseils communaux ont, il est vrai, organisé leurs dcoles, mais ils ont tellement réduit les traitements des instituteurs, qu'il est tout naturel qu'un relâchement fâcheux et à coup sûr préjudiciable à l'enseignement, s'empare de ces hommes intéressants, dont la position actuelle est certes loin d'être à envier. Mais ici nous demandons si les administrations communales actuelles sont aujourd'hui — soit en janvier, soit en février, soit en mars — compétentes pour réduire les traitements en question, l'année scolaire commençant en octobre? Est-ce que les instituteurs n'ont pas le droit de réclamer, du moins jusqu'au jour de la date de la délibération qui fixe leurs émoluments de l'année passée? La loi exige — art 41 — que les délibérations organiques des écoles soient prises au commencement du mois de septembre. Qu'une autorité communale, se formant toutefois à cette disposition de la loi, veuille réduire, dans les limites prescrites par la loi, le traitement d'un instituteur, personne ne lui contestera ce droit;*) mais il n'en est pas de même si l'instituteur, croyant toujours jouir de son ancien traitement, a déjà exercé ses fonctions près de cinq ou de six mois: si alors on lui fait une réduction, quelque minime qu'elle soit, cette réduction pourra à bon droit être qualifiée de vol. Car, si une loi n'a et ne peut jamais avoir d'effet rétroactif, il en sera de même d'une délibération d'un conseil communal, qui n'est que l'exécution d'une loi quelconque. Aussi espérons-nous que l'Administrateur-général du service afferent s'opposera à ce vandalisme qui n'est que trop fréquent dans notre Grand-Duché. On nous assure qu'il y a même des conseils communaux qui ont réduit à moitié les traitements de leurs instituteurs, quoique ces fonctionnaires n'aient joui que du traitement minimum de 150 fis. Cette manière d'agir, à la fois barbare et grossière, est trop absurde pour que nous nous y arrêtions un instant. Il est enfin un nombre assez considérables de communes où l'on fait quasi la chasse aux instituteurs. Celte triste apparition se voit surtout dans les endroits où l'on trouve des personnes, communément appelées avocats clandestins, — portant n'importe quel habit — personnes qui sont une vraie plaie pour la société. Dans les temps de troubles, cette sorte de gens veut chercher à tout prix un dernier refuge dans la carrière de l'instruction primaire. Aussi l'année passée leur a— t— elle été favorable sous bien des rapports. Les élections communales, qui en bon nombre d'endroits ont allumé au plus haut degré les passions locales, les pires de toutes, ont fourni à ces individus un champ des plus fertiles qu'ils exploitent aussi avec soin et quelquefois avec succès. D'un côté, ils tourmentent l'autorité supérieure par une masse de pétitions contre les instituteurs actuellement en place, leur faisant un crime de leurs actions les plus innocentes et les moins repréhensibles; d'un autre côté, ils se donnent toutes les peines imaginables pour exciter contre ces hommes intéressants et laborieux les administrations communales actuelles, faisant entendre à ces dernières que c'est à eux, à leurs intrigues qu'elles doivent leur élection au conseil communal, que les instituteurs, au contraire, ont cherché à les en écarter. Ces rodomontades, quoique, le plus souvent, il n'y ait pas une syllabe de vraie, sont cependant reçues sans examen préalable par nos honorables de la campagne, et qu'en résulte-il? Nos administrations locales, se croyant aujourd'hui omnipotentes, décrètent, sur l'avis de ces individus, sans rime ni raison , la révocation de ces fonctionnaires et malheur à l'instituteur, s'il ne se soumet avec résignation à cette décision de son supérieur immédiat ! un mendiant n'est pas plus à plaindre que lui; certes son chemin ne sera plus parsemé de roses, quand même le gouvernement n'approuverait pas la décision du Conseil. Nous voudrions rendre le gouvernement attentif à ces menées dangereuses ; il est temps qu'on y apporte un remède, si l'on ne veut pas que les fruits que la loi sur l'instruction primaire a déjà portés et qui nous ont coûté tant de sacrifices, ne soient perdus pour long-lems. Qu'il affermisse ces nobles fonctionnaires: l'intérêt de l'instruction, de la morale, de l'humanité réclament ce soin. Nous avons confiance dans les qualités personnelles et les lumières de I Administrateur-général, chargé du porte-feuille de l'instruction publique: il saura stimuler l'ardeur des administrations locales, changer en affection l'inertie et même l'antipathie qu'elles ont montrées jusqu'à présent pour cette branche importante de nos institutions et bientôt, nous l'espérons avec tous les amis du progrés, nos écoles rivaliseront sous tous les rapports avec celles de nos voisins de l'Allemagne. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-09T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96szpf3vp/articles/DTL42 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Echternach, den 7. Januar 1819. | Echternach, den 7. Januar 1819. Kein Mitglied dcr Kammer bemüht sich ernstlich eine befriedigende Lösung dcr in prinzipieller, nicht minder als in ökonomischer Hinsicht wichtigen Frage, über die Regie des Salzes herbeizuführen, und scheint dieselbe von gewissen Beziehungen , und Ereignissen, die wir hier nicht näher bezeichnen wollen, bei uns abzuhängen. Schon unterm 15. Mai v. I. suchte man in Nr. 4» des „Grenzboten" die Aufmerksam- keit durch nachstehende Zeilen auf diesen Gegenstand zu lenken. „Obgleich, bei naher oder entfernter Bc- sprcchung dcr ökonomischen Verhältnisse des Landes, die Frage über die Salzregie ihre Erörterung finden muß, so scheint eö jedoch nicht voreilig bereits einen Wunsch hinsichtlich zu äußern. Auf Kosten res Proletariers und hier noch ins- besondere '.auf Kosten des patentirlcn Proletariers des Hanrelsstandcs begünstigt die bestehende Einrichtung zuerst den Staat, der doch nicht ein ungerechter Spe- kulant sein darf, dann die entbehrlichen Inhaber der Magazine, und zuletzt den Vermögenden, der das Salz zu gleichem Satze wie dcr für sein Geschäss steuerpflichtige Débitant erhalt. Wir tragen daher- an auf Ucbcrgabc der Magazine an die Gern ernte Verwaltungen der Hauptkantonsörter, Ermäßigung des Preises des Salzes und Ablieferung desselben nur an Handeltreibende. Tie Gcmcinde-Verwaltung der Stadt Echternach würde sich hoffentlich für tss Uebcrnahme ihrerseits aussprechen, um so mehr six ohne große Schwierigkeiten eines der müßigen Lokale hiesiger Caserne zum Magazine erlangen könnte." In dcr Sitzung vom 23. Deccmber spricht Hr. N. Metz die Möglichkeit aus Ersparnisse in den Salzniederlagen zu machen, wenn dieselben Beamten anvertraut würden, welche die nöthigc Garantie gc- währen , und Hr. Welter befürchtet, daß, wenn die Salzniederlagen Handelsleuten anvertraut würden, diese ein Monopol daraus machen könnten. Wir bezweifeln ob irgend welche Beamten geeigneter feien als die Gemeinden Ersparnisse zu erzielen und die nöthigc Garantie zu leisten, müssen aber entschieden der Ansicht des Hrn. Weiter beitreten. (Forts, fl.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL59 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | F. Schümann. En rendant compte «je« discussions importantes qui ont eu lieu après l'affaire Picard, nous devons être aussi court que possible, parce que le format de cette feuille ne nous permet pas d'en rendre tous les détails. Nous les rendrons donc en essence avec quelques observations de notre part. M. l'administrateur-général des finances a répondu au discours que M. Jurion a prononcé samedi dernier, au sujet des principes qui doivent guider un gouvernement quelconque dans la rédaction et la défense du budget. En vain nous cherchons dans le discours de M. l'administrateur des finances un argument plausible et de nature à pouvoir être opposé aux arguments qu'a fait valoir M. Jurion. Nous n'avons pas entendu un mot qui puisse servir de réfutation. Nous étions pourtant en droit de croire que M. l'administrateur-général des finances ne manquerait pas de faire connaître quels seraient les principes en vertu desquels il agirait durant et après la discussion; mais en vain, M. 1 administrateur s'est gardé d'ouvrir la bouche sur ce point. La seule chose qu'il ait faite, c'est qu'il nous a appris, un peu tard, que le, gouvernement Se trouve dans une position exceptionnelle, et que, pour ce motif, il demandait l'ajournement de la discussion de la question de principe qui se présentait. Il paraît que depuis son entrée au gouvernement, M. l'administrateur-général des finances qui a eu la naïveté d'avouer, il n'y a pas longtems, a certains de ses amis, qu'il ne savait pas seulement ce que c'est que le budget de la commune d Eich, lui qui est aujourd'hui ministre des finances, d, 'Parait, disons-nous, que, depuis, il a appris à connaître qu'il n'est pas si facile de faire le budget du pays, et qu'il est content de pouvoir faire profit de l'expérience et du travail de ceux qui 1 ont précédé, sans toutefois vouloir assumer la responsabilité de ce travail. Il n'a pas dit en quel sens il entend accepter ce travail , si c'est avec ou sans bénéfice d'inventaire, et s'il ose l'accepter sans avoir connu d'avance les intentions de la chambre, M. 1 administrateur paraît fort bien connaître 1 opinion du pays et les besoins du pays; mais il ne peut pas se prononcer sur ces besoins, aussi longtems que la majorité de la chambre ne se sera pas prononcée. Attendons avec lui que cette majorité ne soit prononcée, et il dira, n'en doutons pas, qu'il savait d'avance ce qui arriverait. Est-ce là la politique d'un administrateur-général? La comparaison tirée de la position récente dans laquelle la Belgique s'est trouvée, est très jnal choisie, parce que les ministres belges ont au moins avancé un système et soutenu ce système. Nous pensions que chaque administrateur devait avoir un système avoué, et qu'il n'est pas permis d attendre le vote de la majorité de la chambre sur chaque question spéciale, pour, alors seulement, se créer son système. Nous pensions aussi qu'un homme qui s'était mis à la tête de I opposition pour renverser l'ancien gouvernement, •devait avoir un système tout arrêté, tout prêt à etre présente au pays, un système répondant aux intérêts du pays, et non pas seulement aux intérêts d'un parti. Nous pensions encore que celui qui est appelé à faire le ménage, doit, d'avance, .en connaître les besoins, et savoir indiquer par quels moyens il. entend y faire face. • ^out c°: que M. l'administrateur des finanaes ¦nous a dit à ee sujet, est compris dans ces termes vagues: qu'il agira d'après les besoins du pays. Ces besoins, nous attendons encore qu'il les indique. Nous ne pouvons nous empêcher de faire observer que M. l'administrateur-général des finances a été plus adroit dans la recherche des voies et moyens pour arriver au pouvoir, qu'il ne l'est sur la route gouvernementale, aujourd'hui qu'il y est parvenu. Et lorsqu'à la fin de son discours il nous a annoncé qu'il allait se résumer, nous n'avons pu nous empêcher davantage de nous demander; sur quoi va-t-il se résumer, que va-t-il résumer? Et nous nous sommes dit: le résumé sera facile, quand on n'a rien dit, et ce parce qu'on n'a rien voulu (?) dire. Pour résumer, de notre côté, le discours en question, nous dirons que le rôle de M. l'administrateur-général a été absolument négatif dans tout ce qu'il a dit, et que nous croyons qu'un administrateur doit être essentiellement actif et positif. M. Jurion, dans son discours, fait la distinction entre les dépenses fixes et les dépenses variables; il a soutenu que les premières reposent sur des lois organiques, et que si l'on agissait contrairement à ces lois organiques, sans refondre préalablement les lois qui en forment la base, on s'exposerait à violer la constitution, en môme teins qu'on méconnaîtrait la prérogative royale et qu'on deviendrait injuste. M. Jurion a appuyé, et avec beaucoup de raison, sur ce qu'un gouvernement constitutionnel quelconque doit avoir une politique avouée, politique qu'il doit suivre activement, sans se laisser imposer celle d'une majorité de la chambre. S'il en était autrement, on ne pourrait pas dire d'avance si le gouvernement a la majorité de la chambre et s'il en est l'expression. En répondant à M. l'administrateur-général des finances, M. Jurion a répété en quelques mots les principes qu'il avait exposés le jour précédent, et il ne s'en est pas départi. Il a repoussé avec indignation le reproche qui lui avait été fait d'être inconséquent. On voulait trouver cette inconséquence dans sa déclaration que le gouvernement actuel jouissait de sa confiance, et que cependant il n'approuvait pas la marche dans laquelle ce gouvernement se trouvait engagé. M. Jurion démontra jusqu'à l'évidence, qu'en accordant sa confiance au gouvernement, il n'entendait pas en ratifier d'avance tous les actes, et renoncer ainsi à son droit de discussion comme membre de la chambre. Ensuite, M. Jurion a tâché d'établir qu'un gouvernement qui n'accepterait pas les principes fondamentaux qu'il aurait défendus, s'exposerait à miner les fondemons de l'édifice social et à tomber tôt ou tard dans l'anarchie. M. Jurion a terminé en disant que le budget présenté par l'ancien gouvernement et reçu par le nouveau comme un enfant adoptif, est devenu un enfant perdu, abandonné et sans tutelle. Il tâcha de prouver que depuis 1839, des économies notables ont été faites dans nos institutions, en ce qu'elles ne sont en quelque sorte que des institutions provinciales, que nous ne portons plus les charges occasionnées par les administrations générales, placées au dessus des administrations provinciales et que quoique que les chefs de nos administrations aient une position supérieure à celle des directeurs des administrations provinciales, leur traitement n'atteint pas les 2/s du traitement des directeurs provinciaux chez nos voisins. M. Jurion prouva de la manière la plus évidente que le fonctionnaire qui n'est pas placé entre sa conscience et ses besoins, ne peut manquer d'avoir l'amour de ses fonctions, et que, dans ce cas, il procure à son pays des avantages matériels et moraux qui ne peuvent être comparés au chiffre de son traitement. Entre autres exemples, il a cité les économies réalisées par les administrations des prisons et par l'administration des postes. En parlant de la position financière du pays, M. Jurion a soutenu qu'aucun pays de l'Europe ne se trouve dans une position aussi favorable que notre Grand-Duché. Nous pensons qu'il a eu raison. En effet, nous avons dépensé, dans les dernières années, de fortes sommes, sans avoir fait des dettes. Nous avons eu à traverser des années de disette, des teins bien difficiles, sans compter la dernière année de troubles, et nous n'avons point eu besoin de recourir, à l'instar de nos voisins, à des impôts extraordinaires. Enfin, M. Jurion a admis que dans l'extrême nécessité, mais dans ce cas seulement, un pays peut, par la législature, faire rétroagir la loi. Il a établi que le Grand-Duché ne se trouve pas dans cette nécessité. Pour les principes, il a renvoyé aux discussions qui ont eu lieu dans la chambre belge, appuyant principalement sur les principes tels qu'ils y ont été exposés par M. Ch. de Brouckère, en réponse à M. Delfosse. Pour prouver que la chambre peut se trouver engagée à respecter les effets de la loi, alors qu'elle ne voudrait plus respecter la loi elle-même, M. Jurion a fait valoir un exemple qui nous a frappé par son incontestable justesse. Il a demandé à la chambre, si elle n'était pas tenue d'allouer dans le budget, une somme au paiement de laquelle le gouvernement aurait été condamné en vertu d'un jugement passé en force de chose jugée? Evidemment, elle ne pourrait pas refuser l'allocation de cette somme. Eh bien! si la chambre doit respecter un pareil jugement, comment pourrait-elle se refuser à respecter la loi même ? M. Jurion a terminé son discours en relevant l'avis émis par la section centrale au sujet de l'état de l'enseignement à l'athénée. Il croit que la section centrale a été injuste envers cet établissement et qu'elle a mal apprécié les services qu'il a rendus de tous teins et qu'il continue encore à rendre. Sauf l'enseignement des langues modernes, il pense que nos élèves pourront toujours et partout lutter avec succès, comme par le passé, avec ceux qui sont formés dans les établissements analogues d'autres pays. Nous partageons entièrement sa manière de voir. Après M. Jurion, M. Ulrich, administrateur-général des affaires de l'intérieur, a pris la parole. M. Ulrich nous a, en général, satisfait. Il a indiqué l'opinion du gouvernement, en disant qua la section centrale a suffisamment déclaré vouloir se tenir aux lois existantes aussi longtems que ces lois ne sont pas révoquées. Nous aurions préféré que le gouvernement nous eût fait connaître son opinion, en exposant les principes arrêtés entre ses membres, plutôt que de nous renvoyer à l'opinion émise par la section centrale. Cela pourrait faire croire que M. Ulrich pense aussi que le gouvernement doit recevoir l'impulsion et qu'il ne doit pas la donner. Les principes posés dans un programme ministériel, sont, en général, trop souples et trop vagues, pour qu'ils puissent contenter un pays, surtout dans un moment aussi critique que celui où nous nous trouvons, et à l'occasion de la discussion de questions aussi vitales et aussi précisément articulées que celles de l'espèce. Nous croyons que M. Ulrich a montré un peu trop de susceptibilité, en se plaignant de prétendus reproches que M. Jurion, dans son discours, aurait adressés au gouvernement. Nous croyons de plus que M. Ulrich aurait dû se déclarer satisfait des explications que M. Jurion a données à ce sujet, au lieu de persister avec uu peu trop d'opiniâtreté à regarder comme des reproches, certains regrets que M. Jurion a cru pouvoir témoigner en «onscience, surtout qu'il a assuré le gouvernement de son attachement. Après M. Ulrich, M. André a pris la parole. Le pays connaît en général les tendances de ce député; elles sont avouées. Son alliance avec les noirs et les rouges nous donne la conviction entière que le but qu'il poursuit, il ne le poursuit pas toujours directement, mais que la voie indirecte est sa voie de prédilection. M. André a posé en principe, que la chambre ayant le droit de refuser le budget en entier, elle doit avoir également le droit de le refuser en partie; le point de départ que M. André a choisi nous semble prouver qu'il a voulu éviter la discussion speciale qui se présentait, pour aller cacher ses vues derrière des principes généraux qui sont bons, lorsque la majorité d'une chambre veut renverser un ministère, et que par la marche du gouvernement le pays se trouve réellement dans une crise extrême. En partant de là, M. André ne fait aucune part à l'équité et aux principes qui doivent guider une chambre qui ne veut pas tout renverser à la fois, par crainte de tomber dans l'anarchie. Si M. André ne voulait pas ab- solumenl se placer dans l'exception, au lieu de rester dans la règle, il devait se contenter de la concession (ait par M. Jurion: mais alors aussi il aurait dû savoir que l'exception ne fait pas la règle, mais qu'elle la confirme. M. André n'est pas de ceux qui pensent quo 1 Etat existe pour les fonctionnaires, mais que les fonctionnaires sont là pour l'Etat. Quelle maxime M. André ne nous apprend -t-il pas à l'occasion de la question spéciale qui nous occupe! On dirait vraiment que la solution de cette question n'exige outre chose que la connaissance de quelques brocards que les enfants apprennent dans les calé- ¦chismes politiques, autrement appelés, livres de morale et de maximes. Nous devons vous dire, M. Andre, que, sincèrement parlant, il faut plus que cela; et nous sommes bien convaincus que vous vous êtes dit cela vous-même, en entendant parler ex professe sur la question, des hommes qui, par leur expérience, ont appris beaucoup plus que le catéchisme des maximes qu'on apprend aux ouvriers dans les clubs. La dernière conséquence que nous avons pu tirer du discours de M. André, est la suivante : parce que le fonctionnaire existe dans la société pour l'Etat, il est permis à l'Etat de devenir injuste envers lui et de les priver de ses droits acquis, sans motif et sans nécessité. En effet, M. André veut bien admettre que les rapports entre le fonctionnaire et l'Etat, sont ceux qui résultent de la nature du contrat, mais qu'il est loisible à l'Etat de renvoyer le fonctionnaire de son service, quand bon lui semble, comme aussi de réduire son traitement, quand il lui piait. Avant tout M. André aurait dû faire quelque distinction, et s'il avait lu l'art. 31 de la constitution, il aurait probablement changé d'avis, a moins qu'il ne pense que la constitution n'est qu'un vain mot et que la chambre peut y déroger, sans avoir recours aux moyens qu'elle indique pour en changer ou abroger les dispositions. A M. André succèdent MM. Jonas, de Bloc- hausen et de Tornaco. M. Jonas s'est mis à cheval sur les arguments avancés par M. André. Nous ne nous occupons pas davantage de son discours. M. de Blochausen a dit quelques mois que nous n'avons pu saisir qu'à moitié. Nous avons seulement compris qu'd attribue à la chambre la fameuse omnipotence dont M. Ch. Metz a parlé. Toutefois ce dernier a bien voulu donner à cette omnipotence une nouvelle circonscription, après que VI. Richard lui eut fait le reproche d'être inconstitutionnel, car il a fini par reconnaître que le Roi a aussi certain pouvoir chez nous. M. de Tornaco est venu ensuite exposer une théorie sur les amendements que nous avons trouvée surannée. J1 croit qu'à l'occasion de la discussion d'un chiffre quelconque du budget, on peut amender les lois qui s'y rapportent, et cela sans penser seulement à eus lois et peut-être sans les connaître. Si nous analysons tous les discours qui ont été prononcés, et si nous examinons en peu de mots la question au fond, nous trouvons que le mauvais vouloir et peut-être aussi la confusion des principes ont tant prolongé la discussion. En effet, on paraît, en général, être assez d'accord sur les pouvoirs de ia chambre, mais non pas sur le mode de les exercer. La chambre a le droit de faire des projets de loi, comme aussi de faire des amendements à des lois existantes. Dans le premier cas, elle est libre d'agir comme bon lui semble; dans le second, elle est liée par la première loi, aussi longleins qu elle ne l'a pas révoquée. Elle doit procéder comme la constitution le prescrit, et remplacer formellement une disposition de loi par une autre, ou bien l'abroger par une loi nouvelle. De cette manière, la chambre est bmiipotente, sauf toutefois les prérogatives royales. C'est ainsi que nous entendons l'omnipotence de la chambre. A i> seance de mardi dernier, dans la matinée, M. Ch. Metz a de nouveau prononcé un long et chaleureux discours, dans lequel il a exposé sa théorie à lui sur l'omnipotence de la chambre. Cette théorie est absolue. M. Ch. Metz ne veut pas le renversement du gouvernement, mais il ne partage pas les vues du gouvernement sur la question. Il reproche à M. Jurion de flatter le gouvernement d'une main et de le fouetter de l'autre. Il reproche à l'ancien gouvernement d'avoir été usé par les lois impopulaires émanées sous son régime. Il dit que le gouvernement actuel a très- bien fait de ne pas accepter le projet de budget, qui est mis en discussion, comme son œuvre, parce que l'ancien gouvernement n'a pas eu en vue, lors de la rédaction de ce budget, les économies désirées par le pays. Il en conclut que, si maintenant ce budget est mutilé, ce n'est pas le nouveau gouvernement, mais bien l'ancien, qui en supporte les conséquences. Si nous ne nous trompons, M. Ch. Metz a voulu par là reprocher à M. Jurion, de soutenir le budget dans l'intention d'entraîner le nouveau gouvernement dans les erreurs commises par l'ancien. Venant ensuite à la question des traitemens, M. Ch. Metz dit que les traitemens ne font pas partie des lois organiques, et qu'on peut toucher aux traitemens sans toucher à l'organisation. Pour toute réponse à cette assertion, nous renvoyons M. Ch. Metz à la loi du 4 janvier 1840, sur l'organisation judiciaire ainsi qu'à celle du 31 décembre 1841 sur l'administration de l'enregistrement, etc. Il soutient que les chiffres des traitemens sont fixés pour lier le gouvernement et pour l'empêcher de devenir injuste envers les fonctionnaires, mais que la chambre peut faire ce qu'elle veut à ce sujet. Nous demandons si la chambre peut violer la constitution? Nous pensons avec M. Ch. Metz qu'en principe le gouvernement doit être l'expression de l'opinion de la chambre. Nous pensons aussi que la chambre doit être l'expression de l'opinion du pays, et nous en concluons que le pays ayant fait connaître son opinion par la constitution, la chambre doit respecter cette opinion, si elle ne veut proclamer l'anarchie et s'exposer à être désavouée par le pays. M. Ch. Metz a pourtant soutenu qu'il y a anarchie, si la chambre ne peut faire ce qu'elle veut, et que la chambre ne doit respecter d'autres limites dans ses actions que celles de la raison. Nous demandons si la constitution n'est pas la raison écrite de la nation, et s'il est permis de substituer une autre raison à cette raison écrite. Pour nous, nous voyons dans la constitution des règles qu'un pays s'impose à lui-même pour prémunir contre les erreurs du moment, et c'est aussi pour ce motif que les moyens de changer ces règles ont été rendus si difficiles. L'impression principale qu'a faite sur nous le discours de Ch. Metz, c'est qu'il a fait mousser dans la tète de certains députés l'idée qu'ils ont de leur pouvoir. Au fond, M. Ch. Metz n'a pas conclu; il n'a pas dit comment il voterait; au contraire, il a dit qu'il n'émettait aucune opinion. Ce qu'il a dit de plus sensible, c'est qu'il a prétendu que les lois que nous soutenons être violées par la discussion dans les sections, ne sont autre chose que des lois corrigées. Pourtant la chambre a prouvé, par le vote qu'elle a immédiatement émis à la suite du discours de M. Ch. Metz, qu'elle ne partageait aucunement cette manière de voir. M. Jurion a répliqué par quelques mots à M. Ch. Metz. Il a maintenu l'opinion qu'il avait émise, et en parlant des lois émanées de l'ancien gouvernement, il a rappelé à M. Ch. Metz que celui- ci a été dans le teins un défenseur chaleureux de toutes ces lois qu'il attaque aujourd'hui. Il lui a dit de plus, qu'il ne commençait pas par flatter le gouvernement pour lui donner sa confiance ensuite, mais qu'il avait commencé par lui accorder sa confiance. 11 a dit enfin: Nous, membres de l'ancien gouvernement, nous avons été llaltés pour, en définitif, être trahis et abandonnés. Après quelques observations de la part de MM. Richard et Müller, la proposition faite par le premier, proposition que cette feuille a fait connaître dans son dernier numéro, a été adoptée avec une immense majorité. Après cette décision, la discussion des chiffres partiels du budget de 1 intérieur a commencé dans la séance de l'après-midi. A l'occasion de cette discussion, des disertations très-servantes ont eu lieu au sujet des principes qui doivent régler la matière de la bienfaisance publique. MM. Eyschen et Jouas ont soutenu que la bienfaisenee publique doit être traitée sous le point de vue de la charité chrétienne et que partant elle doit être abandonnée à des institutions privées. Ces orateurs paraissent regretter les beaux tems du moyens âge, où les couvents étaient les dispensateurs de aumônes et soulageaient les malheureux qui frappaient à leur porte. Toutes leurs citations étaient tirées de cette époque. Ils pensaient que de nos jours nous ne pouvions mieux faire que de suivre les augustes exemples de ces tems mémorables. MM. Jurion et Hardt leur ont prouvé à l'évidence qu'il y a une bienfaisance privée et une bienfaisance publique, que cette dernière est sous la surveillance de l'Etat, et que pour en juger, on n'a pas besoin de recourrir au moyen âge, mais seulement à notre législation actuelle que nos prédits orateurs ont paru ignorer. A la séance de mercredi au matin, M. Ch. Metz a de nouveau prononcer un de ces discours de nature à provoquer la transpération. Il a parlé de la nécessité de faire des économies, et, à cette occasion, il a soutenu que le commerce, l'industrie et en général psesque toutes les positions dans la société se respentant de la crise d'argent ensuite de la révolution de février, il faut que le fonctionnaire en souffre aussi. Nous ne savons au juste quelle opinion nous devons avoir ae M. Ch. Metz sur cette question. Nous l'avons entendu soutenir bien des fois que les traitements ne sont pas trop élevés chez nous, tandis que par son discours il veut les réduire. Il paraît qu'à la séance de mercredi matin, M. Ch. Metz n'était pas bien disposé, et que pour ce motif les pauvres employés de la poste, dont les traitemens ont été discuté à la suite de son nouveau discours, s'en sont formidablement ressenti, car ces traitements ont été horriblement rognés. Ce qui nous étonne le plus dans ce discours, c'est que l'idée d'économie n'ait pas accompagné l'idée d'humanité. Avant d'économiser sur les traitemens, on doit prendre en considération qu'avant tout l'on n# doit pas priver le fonctionnaire du nécessaire. Nous pensons que pour les employés de l'administration des postes on avait pour un moment oubliée cette idée d'humanité, et que la chambre, mieux réfléchie, reviendra de cette décision lors du second vote. Ce qui parait nous prouver que M. Ch. Metz était un peu agité, lorsqu'il a prononcé son discours, c est qu il a dit qu'il était constamment 1 objet de mensonges et de calomnies débités sur compte, mais que la boue qu'on lui lançeit ne pouvait pas seulement atteindre les talons de ses bottes (ipsissima verba.) Il nous semble que si l'on entretient la chambra de choses personnelles, on doit aussi se donner la peine de lui indiquer quelles sont les sources des calomnies et mensonges auxquels ont se croit exposé, et en quoi consistent ces calomnies et mensonges, pour qu au besoin il puisse être prouvé que M. Ch. Metz a mauvaise grâce de se poser en victime devant la chambre. Si toutes les positions dans la société se sont répenties de la crise d'argent, nous sommes d'avi» que la position dos pauvres plaideurs s'en est ressenti le plus, car nous n'avons pas vu que leur* patrons aient maintenant pour eux plus d'indulgence que lorsque l'argent était moins rare. — La conséquence des raisonnement* de M. Ch. Meta doit nous conduire naturellement à demander I« révision du tarif des frais et dépenses en matière judiciaire, et à exprimer le vœu que le» honoraires soient également tarifés. A qui, en définitif, les réductions doivent-elle* porter profit? Est-ce au propriétaire, est-ce à la classe nécessiteuse? Nous n'en voyons aucun» trace au budget, ni dans les déclarations du gouvernement. Nous avons la conviction intime qu'il serait beaucoup plus juste d'augmenter les contributions du riche propriétaire, que d'imposer les fonctionnaires, et que si l'impôt à leur égard est inévitable, il est au moins de toute justice qua la propriété et l'industrie soient imposées dans la même proportion au profit des classes nécessiteuses, s'il est vrai que celles-ci doivent en profiter. Pour rester dans la proportion, on devrait imposer maints gros propriétaires et industriel* da 100 fr. p. ex., si on retranche seulement 100 sous à la majeure partie des fonctionnaires. Nous avons vu dans le dernier numéro du „Courrier® que ses rédacteurs veulent venir au secours de» classes nécessiteuses par les constructions publiques qui doivent être faites, en partie, des économies que l'on se propose de faire sur les traitements. Nous ne savons pas qui, à la fin, profiterait de ces économies, si c'est l'ouvrier ou bien l'entrepreneur; mais nous désirons, que si ces économies se font, les constructions soient faites par vois de régie. Alors seulement, nous aurons notre |a- paisement, et nous serons convaincus qu'au moins des indignes ne profitent pas de la goutte de ssng que l'on soutire au pauvre fonctionnaire. Fur die Rédaction: | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL91 | ARTICLE | Schümann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | *Les habitans d'Ettelbruck ont adressé une requête à la chambre pour en solliciter l'autorisation de créer, aux frais de l'Etat une Ecole centrale des arts, de l'agriculture et de l'industrie. Nous ne concevons vraiement pas le but de cette adresse. Est-ce que la cilé d'Ettelbruck croit avoir des prérogatives sur les autres petites villes du Grand-Duché parce que, dans les teins de troubles, l'on y avait transféré le siège du gouvernement? Est-ce parce qu'fittelbruck ne le veut céder en rien à sa rivale, la ville de Die- kirclt, qui en est à une lieue de distance, et qui possède un progymnase? Si le pays était dépourvu de semblables établissements, si à Luxembourg l'école industrielle n'existait pas; si une école industrielle n'avait pas été créée à Echternach, nous pourrions concevoir l'opportunité de la demande des habitans d'Ettelbruck, nous louerions même le zèle qu'ils mettraient à doter le pays d'une institution, dont partout l'on a reconnu l'heureuse influence sur les progrès des arts et de l'agriculture. Dans les circonstances actuelles, au contraire, nous sommes forcés de blâmer des démarches qui n'ont pour but que de satisfaire quelques mécontents et de grever le trésor de nouvelles charges. Si dans l'intention de héler le développement de l'instruction cl sans égoïsine aucun, les petites villes du Grand-Duché avaient réclamé l'organisation d'écoles primaires supérieures, nous nous serions bien gardés d'élever la voix pour combattre des prétentions qui nous auraient paru justes. Mais réclamer l'organisation d'une école centrale, probablement analogue à celle de Paris et de Vienne, c'est absurde. Les habitans d'Ettelbruck ignorent probable- inentque pour enseigner les branches d'instruction dont ils veulent bien se contenter provisoirement, 8 à 10 professeurs suffiraient à peine; qu'il faudrait faire l'acquisition de collections d'histoire naturelle, d'un cabinet de physique, d'un laboratoire de chimie; qu'il faudrait de vastes bâ- timents pour loger les éléves et à peu près 25 à 30 mille francs pour subvenir annuellement aux dépenses de l'établissement. Mais non, je me trompe, Eftelbruck ne veut pas grever le trésor de charges nouvelles; elle désire tout simplement que les écoles de Luxembourg et d'Echternach disparaissent, pour faire place au magnifique établissement projeté. Comment! l'on veut réléguer dans un des endroits les moins importants du pays une institution qui ne peut avoir de l'avenir que parce qu'elles se trouve dans la capitale et sous lesyeux du gouvernement. El par quels élèves celte école serait-elle fréquentée? Croit-on peut-èlre que de l'étranger l'on se rendrait à Etlelbruck pour étudier les arls et l'industrie? Croit-on peut-être que de Luxembourg, de Remich, de Grevenmacher etc. l'on accourrait à Ettelbruck pour y puiser les connaissances nécessaires à l'industriel? Détrompez-vous, habitans d'Ettelbruck, votre école, si jamais elle voit le jour, ne comptera pas plus de 20 élèves qui tous seront de l'endroit même. S'il nous était permis de vous donner un conseil, salutaire au pays tout entier, nous vous dirions: demandez l'organisation d'une ferine-école et vous renderez un service réel au pays, sans qu'on puisse vous accuser d'égoïsme. Vous créeriez ainsi un établissement qui aurait de l'avenir, tandis que celui que vous demandez mourrait bientôt après sa naissance, si toute fois il n'était mort-né. Le pays comprend que le développement de l'instruction industrielle répond à un besoin pressant de l'époque; il comprend que le gouvernement manquerait à un de ses devoirs les plus sacrés, s'il n'appuyait de son influence les établissements où l'industrie est enseignée; mais aussi le pays veut que le siège d'un tel établissement soit dans la capitale et non dans une petite ville du plat- pays, (Communiqué.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL61 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. | Deutschland. Frankfurt, 8. Jan. Die verfassunggebende Reschsversammlung bat in ihrer heutigen Sitzung über die Anträge und Petitionen wegen Aufhebung der Splielbanken, Hazardspiele, Lotterien und des Lotto’s berathen und Beschluß gefaßt. Hinsichtlich der Hazardspiele wurde der Antrag des volkswirthschafelichen Ausschusses auf motivirte Tagesordnung angenommen; in Betreff der Spielbanken folgendes vom Reichsjustizminister Mobl beantragte „Gesetz über die Schließung der Spielbanken u. Aufhebung der Spielpachtverträge in Deutschland betreffend“ beschlossen: „Einziger Artikel: Alle öffentlichen Spielbanken sind vom 1. Mai 1849 an in ganz Deutschland geschlossen und die Spielpachtverträge aufgehoben.“ Hinsichtlich der obigen Punkte eignete sich die Versammlung folgende Anträge des volkswirthschaftlichen Ausschusses an: 1) die Klassenlotterien mit den vom Ausschuß der Bundesversammlung im Jahr 1845 begutachteten Verbesserungen ihrer Einrichtungen zwar für jetzt fortbestehen zu lassen, jedoch die provisorische Centralgewalt zu beauftragen, auf deren Aufhebung in den Einzelstaaten thunlichst hinzuwirken; 2) Privatlotterien nur gegen Concession der Regierungen der einzelnen deutschen Staaten u. lediglich zu gemeinnützigen Zwecken zu gestatten, zugleich aber 3) zu beschließen, daß die Errichtung neuer Klassenlotterien gänzlich untersagt werde; 4) die Aufhebung des Lottos in allen deutschen Staaten, in welchen es noch besteht, zu beschließen und dieselbe von der provisorischen Centralgewalt in kürzester Zeit bewirken zu lassen. Berlin, 6. Januar. Der „Preuß. Staats⸗Anzeiger“ veröffentlicht heute, unter Vorbehalt der Gutheißung durch die demnächst zusammentretenden Kammern, zwei kgl. Verordnungen. Die erste enthält die näheren Bestimmungen, uiiirv welchen 1) die Patrimonial czer i cht s b a rk eil u. j2) der erimirte Gerichtsstand aufgehoben und die Gcricklsbe- Hörden demnach, sowie in Folge der Einführung des öffentlichen unv mündlichen Versahrens mit Ge- schworeuen in Untersuchungssachen neu organisirt werden. Diese Verordnung gilt zunächst für die altläntischen Provinzen. Hieran schließt sich die zweite Verordnung über Einführung dcS mündlichen unv öffentlichen Verfahrens mit Geschwo- renen in llntersuchuugs fachen. Diese Ver- ordnung tritt am l. April d. I. in Kraft, bis wo- hin die zur Ausführung derselben erforderlichen An- Ordnungen durch die Minister des Innern und der Justiz zu treffen sind. — Ludwig Walesrode, der seit einigen Tagen hier weilte, ist gestern genöthigt worden, mit Zwangs- paß nach Königsberg zurückzureisen. Vergebens bc- rief er sich auf seinen in vollkommener Ordnung be- findlichcn Paß. Ter Polizeipräsident erwiderte ihm, seine Ausweisung sei eine Folge der Antecedentien. Als Walesrode hierauf entgegnete, wie denn seine Antecedentien gegenüber einer polizeilich vollkommen richtigen Legitimation in Anschlag kommen könnten, antwortete Hinkelvey: „nicht Ihre Antecedentien, son- dern die Antecedentien dieser Stadt sind gemeint; noch immer herrscht hier Anarchie; die Ruhe und Ordnung ist noch nicht hergestellt; daher sind auch noch Gewaltmaßregeln nölhig; fragen Sie wich nicht nach juristischen Gründen." — Walesrode, der ohne- dies heute Berlin verlassen wollte, ist nun mit zwei Pässen versehen nach Königsberg zurückgereist. — Der Abgeordnete Waldeck ist darauf vorbereitet, dieser Tage verhaftet zu werden ; das heute hier viel verbreitete Gerücht jedoch, er sei schon verhaftet, können wir aus bester Quelle als bis jetzt noch unbegrün- det bezeichnen. Wien, 2.Januar. Die drei Bischöfe des Erz- Herzogthums Oeftreichs haben einen energischen Protest gegen die Religionsparagraphen der Grund- rechte eingelegt. Sic behaupten, die römisch-katholische Kirche müsse die vorzugsweise vom Staate begünstigte bleiben ; sie verwahren das Eigenthum der Kirche vor jeglichem Angriffe, verwerfen die Civilehe und vindicircn dem Clerus das Recht, auch fernerhin auf den öffentlichen Unterricht Einfluß zu nehmen. Dem Vernehmen nach wird dieser Schritt ähnliche Schritte auch in anderen Provinzen veranlassen. — Aus Un- garn läuft übereinstimmend die Nachricht ein, daß Kossuth an seiner eigenen Sache zu verzweifeln be- ginne. Offiziere unv Mannschaften der regulären ungaiischcn Mannschaften strömen haufenweise nach den kaiserlichen Lagern. In Siebenbürgen sollen furcht- bare Verwüstungen angerichtet sein. Das Unglück- liche Land hat das Aussehen bekommen, als habe der wildeste Feind darin Jahre lang gehauset. Vom 3. Nach von mehreren Seiten eingegang- •ciien gleichlautenden Nachrichten hat gestern das kaiser- liche Heer Ofen und Pesth ohne allen Wider- stand besetzt. Kossuth hat sich mit allen Truppen nach Szegedin zurückgezogen, wohin alle ungarischen Eorps beordert sind. Bei Totis haben die Ungarn ihre Hauptschlacht geschlagen und Wunder der Tapfer« keit und die größte Ausdauer bewiesen, aber verge- bens; sie sind der Uebermach! unv der Disciplin erlegen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL83 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | X. Mus er imeine Bederich, 21. Deg. 1848. (Begen Diangel an Noun vriäit.) „Dé Noichtegall fèngt nun och un „Welt, dat allVulleng Steunn soll hun. „Dei’ Gesang, (bis) „Noichtegall, fent nach weneg Klang.“ Herr Rédacteur! Am 16. d. M. fand die feierliche Einsetzung un- fers Gemcinde-Rathcs Statt. Das Resultat dcr Candidate», die ans dcr Wahlurne hervorgingen und aus denen der Bürgermeister ernannt werden soll, ist ein sehr erfreuliches zu nennen; denn in einer Gemeinde wie die unsrigc, aus neun Sectionen (1992 Seelen) drei Pfarreien und vier permanenten Pri- märschnlen bestehend, ist es keine kleine Sache, das Amt eines Bürgermeisters zu übernehmen. Die Zeit vom verflossenen Monat März bis heute bietet dem unbefangenen Nachforschet' wenig Erfreuliches dar: harte und drückende Verhältnisse behaupteten hier, wie in mehrere Orten unscrs Landes, mit zäher Aus- daucr ihr verderbliches Ilebergewicht, und m dem zügellosen Spiele unedler Leidenschaften verschwand häufig jede Richtung zur Ordnung. Obschon unser früherer Gcmcindcrath makellos da stand, und fast von Jedermann beliebt war, so war es ihm doch zur Unmöglichkeit geworden, seine Autorität während der politischen Stürme, die noch am Horizonte brau- fr», zu behaupten. So mußte er stillschweigend und mit gekreuzten Armen zusehen, als im Frühjahr die beiden Lehrer von Nöttingen und Elwingen von einer wilden Horde ans ihren Schulen vertrieben wurden, und die Kinder den ganzen Sommer in wilder Ungezogenheit, obschon das Schulgeld bezahlt werden mußte, hin und her liefen. Die Mäimer, aus denen unser jetziger Kommunal-Rath zusammen- gesetzt ist, geben uns die schönste Hoffnung, daß die etwas gestörte Harmonie ihren gehörigen Anklang bei allen Gcmüthcrn finden wird. Hr. Origcr, (lisez Origer) der nach allem Anschein zu unserm Bürger- meistcr ernannt wird, ist gerade der Mann der uns jetzt Noth thut. Außer seiner liberalen Eigenschaften und gesundem Verstände, besitzt er auch die zu diesem Geschäft erforderlichen wissenschaftlichen Kennt- nisse, die bei einer zu großen Anzahl von Bürger- meistern fehlen. Ich würde mich nicht erkühnt haben, diesen Punkt in einem öffentlichen Blatte zu berühren, wenn nicht einte Hand voll Schwärmer und Abentheurcr, die sich aus dummem Stolz und nichts wissender Großmuih in aller force zum Bürgermeister auswerfen wollten, es gewagt hätten, eine Klage gegen zwei unserer achtbarsten Bürger, die Hrn. Heymanns und Origcr, die an der Spitze unsers Gemcindcrathes stehen, zu erheben. Sie treten aus, diese Kläger, dcr „Volks- freund»" wird ihnen gern seine Spalten zu ihren Correspondenzen öffnen, und ich, ich werde keine Mühe haben, ihnen ihreAbenthcuerlichkeit mit einem Worte zu widerlegen : Diejenigen, die wir uns zu un- fern Führern auscrwählt haben, stehen makellos da: „De Miitock jeitzt : kèng Steire' ntéh, „Kèng Schöll, kee Weirecht, kèng Schaussè, „Kèng Mären (Iiis) A fort mat allen Herren !" Ich bitte Sic, Herr Rédacteur, diesen Zeilen einen Platz in den Spalten ihres geschätzten Blattes zu gönnen, und die Versicherung meiner Hochachtung zu genehmigen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL60 | ARTICLE | X. | null |
null | volksfreund1848 | Es wurden über die hiesigen Landesgränzcn eingeführt: | Es wurden über die hiesigen Landesgränzcn eingeführt: | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL106 | TABLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Das Jahr 1849. (Fortsetzung.) | Das Jahr 1849. (Fortsetzung.) Deutschland bot im Anfange 'oes Jahres 1848 den Anblick eines alten Kleides mit den buntesten Lappen, ältere und jüngere, bis zu ganz neuen be- flickt; oder, will man ein edleres Bild, den Anblick einer mittelalterlichen Ruine, von welcher der ursprünq- liche Bauplan abhanden gekommen, over nicht beachtet wurde, und zu welcher jedes Jahrhundert ein Stück hinzugebaut, je nach dem jeweiligen Geschmack und der gerade geltenden Mode. Da war zu sehen 1) die ganze mittelalterliche Herrlichkeit von Burggrafen und Gauherren in dem Gewände von weiland Reichs-, zur Zeit mediatisirten, Fürsten, Dominien u. f. w., die noch Zehnten, Robot und andere Lasten von den in ihrem Gebiete Woh- nenden zu fordern hatten , Patrimonial- (soll heißen väterliche , aber auch nur soll) Richter waren , die Dominialpolizei uno andere Hoheitsrcchte übten, ganz wie es im weiland deutschen Reiche Mode und in der Ordnung war. Auf dieses Stück Mittelalter, das in seiner ganzen romantischen Herrlichkeit echt deutsch gelehrt blühte, war dann die absolute Monarchie Ludwig deS XIV. — das gerade Gegenstück jenes — aufgepfropft. Der Staat, das war der König. Eine Kabinetsordre, vielleicht die zufällige Ausgeburt einer schlaflosen Nacht — wir könnten Beispiele anführen — hatte Gesetzeskraft. Des Königs Befehl war alle Weisheit. Auf dieses Stück der nacktesten Prosa — während jene mittelalterlichen Vorrechte romantische Poesie war — kamen denn noch Constitutionen, Verfassungen, theils England, theils Frankreich abgeborgt. Um endlich dieses buntscheckige Gebäude seiner würdig .unter Dach und Fach zu bringen und zu- sammcnzuhalten , hatte man den deutschen Bund erfunden. Der deutsche Bund, ja was war der? Ein leib- haftiges Gespenst, ein Gespenst mit handgreiflichem Körver, ein wesenloses Ding, das nichtsdestoweniger die deutschen Völker wie ein Alp drückte, der kolossalste Unsinn und doch Wirklichkeit, kurz er war eben der deutsche Bund. Will man Beweise? Hier sind flx: Verlangte das preußische Volk Preßfrcihcit, so antwortete der König: Wie gern würde ich sie euch gewähren ! Seid Ihr ja meine Kinder, warum sollt Ihr nicht sprechen dürfen ; aber der Bund, der deutsche Bund , der böse Bund , der bindet mir die Hände, ich darf nicht. Verlangten die anderen Völker vom Bunde, Hannover z. B., er sollte sein Versprechen halten, ihre verletzte Verfassung wiederherstellen, den Völkern Freiheit geben, das Preßgesctz endlich erlassen, da hieß es: die Großmächte, Preußen, Oestrcich wollen eben nicht, was vermag der Bund? Als es galt-, Luremburg in seiner Integrität, Frankreich, Belgien und England gegenüber zu schützen, da gab es eben keinen Bund für uns. Wollten wir aber ein Buch lesen, das uns gerade gefiel, oder ein freies Wort darein reden, dann mußten wir erst auf dem Inder des Bundes nachsehen, ob es nicht verboten war und unsere Worte der Ecnsur des Bundes mund- gerecht machen. Daß das deutsche Volk dieses Bundes, dieses Gejpenster- und Versteckenspielcns, das man mit ihm seit drei und dreißig Jahren spielte, müde war, be- greift sich. Es bedurfte nur des ersten Sturmes, und die Herren Bundestags Gesandten merkten, daß es für sie Zeit sei, abzutreten. Die göttliche Gerech- tigkeit zwang sie, nicht nur ihr Tores-, sondern auch ihr eigenes VerdammungSurtheil in der bekannten Märzproklamation auszusprechen. Der deutsche Bund hatte aufgehört. Aber was soll an dessen Stelle kommen? Nicht in Deutschland, wohl aber bei uns im Großhcrzogthum Luremburg waren Viele der Ansicht, oder nahmen doch den Schein an, als wäre das ihre Ansicht, es sei besser gar nichts an die Stelle des Buntes zu setzen; jedes Land solle suchen in seine volle Souveränität zurück- zutreten. Wir Luxemburger sollten nun ein neutrales Ländchen bilden, das seine eigenen Wege gehen müsse. Wenn noch geheime Absichten sich hinter diese laut gepredigten, dann u. wann, (wohl mehr um der Eonsegucnz willen) auch jetzt noch auftauchenden An- sichten verbargen, wie man vielfach vermuthet, so wäre eine ernstliche Widerlegung vergebliche Mühe. Waren sie aber ehrlich und redlich gemeint, so zeigen sie eben nichts weiter, als die totale Unwissenheit ihrer Prediger von den Dingen dieser Welt , ihre gänzliche Unlenntniß aller Geschichte. Es ist unmöglich, daß ein kleiner Staat, umgeben von grotzen, selbstständig bleibe, seine eigenen Wege gehe, wenn er nicht gegen die Ucbcrgriffe der Großen irgendwo im Voraus eines sichern Schutzes gewiß ist. Wie, glaubte man im Ernste, daß, wenn es Preußen nicht geftele, für sich eine freie Richtung einzuschlagen, eS eine solche bei uns dulden würde? Auch davon abgesehen , daß unsere Hauptstadt in dessen Händen, ständen ihm so viele Mittel zu Gebote, uns zu sch.kaniren, daß wir zum Nachgeben schon gezwungen wären. Ein unfreier Staat kann nun einmal einen freien an seiner Grenze nicht brauchen, — denn die Freiheit wirkt ansteckend — und er duldet ihn nur so lange, als er muß. Weder bei Frank- reich noch bei Belgien könnten wir gegen solche Schi- kancn Hülfe suchen, denn es gibt tausend Formen, den schwachen Nachbar zu misihandeln, von denen keine einzige eine offenbare Verletzung völkerrechtlicher Ver- träge zu sein braucht und andern Nationen zum Ein- schreiten einen Anlaß böte. Etwas mußte also an die Stelle des alten Bun- des gesetzt werden. Aber was ? (Schl. folgt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL56 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Image | Davon wurdcn vcrzollt: 1842 : 003 Ctn. 74 Pfd. — 262 Ctn. 73 Pfd. 1843: 1057 „ 26 „ — 1048 „ 93 W 1844: 1511 „ 81 „ — 1459 „ 10 „ 1845: 1753 „ 2 „ — 1600 „ 32 „ 1846: 1708 „ 68 „ — 1634 „ 68 „ 1847: 2069 „ 15 „ — 1839 „ 98 „ | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL143 | IMAGE | null | null |
null | volksfreund1848 | Beilage zu N° 5 des "Volksfreund" Jg. , nº | Beilage zu Nᵒ 5 des ,,Volksfreund.“ Druck ». Franz Schümann in îurmiHi»*. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL45 | SUPPLEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Ludwig Napoleon Bonaparte. (Schluss.) | Ludwig Napoleon Bonaparte. (Schluss.) Allein die Zeiten^ werden anders und reißen die Personen in ihren Strudel mit. Hr. Thiers hatte damals erst die Geschichte der Revolution geschrieben, seitdem verfaßte er auch die des Consulats und deö Kaiserreichs. Hr. Thiers war am 6. August 1849 Ministcr-Präsidcnt, während er sich im Jahre 1348 bei Ludwig Philipp in Ungnade befand. Hr. Thiers hat seitdem zu der Fahne der Napoleoniren geschwo- ren, weil dieze es sind, welche er dazu auserlesen hat, ihm die Castanicn aus dem Feuer zu holen. Wie kann er sich da noch des strengen Verdammungs- Urlheils erinnern, welches er über Ludwig Napoleon damals ausgesprochen hat? Das Lächerliche d r Boulogner Unternehmung wurde vielfach in Wort und Bild, sowohl auf dem Continent als in England ausgebeutet, von Nie- mand aber so glücklich, als von Eruikshank in sei- nein „Comic almanac« für 1841. In demselben kam eine Radirung vor, welche das Thor von Bou- logne in der Form einer Mausefalle vorstellte, in der die französische Krone den Köder bildete. Napoleon und seine Gefährten hüpften derselben entgegen, lau- ter abgemagerte Gestalten, welche Körbe mit Flaschen trugen, auf denen geschrieben stand : Imperial pop. Das Bild trug die Ueberschrist: Idées Napoléoniennes. Ludwig Napoleon büßte, nachdem er durch die Jury zu lebenslänglicher Haft verurtheilt worden, seinen Leichtsinn im Schlosse Ham, auf halbem Wege von Paris nach Brüssel, zwischen den Straßen von Lille und Balenciennes, bis zum Jahre 1846, wo es ihm gelang, am 25. Mai aus der Gefangen- schast zu entkommen. Als am Morgen dieses Tages Arbeiter mit einigen Ausbesserungen im Innern deö Forts in der Nähe des Zimmers des Gefangenen beschäftigt waren, erhob sich der Prinz aus seinem Bette, und legte einen Strohmann in dasselbe, so daß man vermuthcn konnte, er selbst liege darin. Hierauf zog er die Kleider eines Arbeiters an unv verließ das Fort durch das gewöhnliche Thor. Erst Abends gewahrte man die Entweichung. Der Prinz soll sich in der Gefangenschaft mit der Abfassung einer Broschüre über den Pauperiö- mus beschäftigt haben, welche jedoch erst später er- schien. Der Prinz verweilte von der Zeit an un- beachtet in England, bis die Revolution vom Februar und deren Folgen die Hoffnungen der Napoleoniden abermals rege 'machten. Ludwig Napoleon erschien in Paris, um 4?er provisorischen Regierung seine Dienste anzubieten; als man aber dieselben ablehnte, kehrte er nach England zurück, ließ sich indessen durch seine Freunde als Candidat für die Nationalvcr- sammlung melden, und wurde auch wirklich mit gro- ßer Stimmenmehrheit gewählt. Als aber seine Freunde merkten, daß die Zeit zum Auftreten noch nicht ge- kommen war und die geringste Unvorsichtigkeit auf einem noch brennenden Boden gefährlich hätte wer- den können, riechen sie ihm, auf die Wahl zu ver- zichtcn, und es wurden die Herren Laich und Ser- tigny abgesandt, jener beim Straßburgcr, dieser beim Boulogncr Attentat compromittirt, um ihm diesen Rath zu überbringen, welchen er denn auch willig und zu seinem größten Vorcheile befolgte. Hätte er die Wahl angenommen, so wäre er vielleicht wie seine beiden Verwandten in der Nationalversamm- lung verschollen; jetzt reizten die Hindernisse, welche sich seiner Candidatur in den Weg stellten, das Volk und vermehrten seine Anhänger dermaßen, daß er an mehreren Orten zugleich mit überwiegender Stim- menmehrheit aufs Neue gewählt wurde. Seitdem stieg die Gunst, welche sich seinem Namen zugewen- det hatte, mit jedem Tage, und wir sehen in der Thatsache, daß Girardin und Thiers sich als Vor- kämpfer dieser Candidatur auswarfen, eher einen Be- weis von der Gewandtheit dieser Männer, den Lust- ström zu erkennen, welcher durch die Zeit geht, als die Absicht, ihren Einfluß für dieselbe in die Wag- schale zu werfen. Die Massen haben Ludwig Napoleon gewählt, und zwar aus Dankbarkeit für seinen großen Oheim. Das Volk konnte Ludwig Philipp ohne Theilnahme fallen sehen, denn er hatte scheinbar nichts für das- selbe gethan, denn sein System war ein System des Egoismus, während Napoleon mit dem Volke seinen Ruhm und seine Beute thcilte. Es war das Volk, welches er zum Könige und Marschalle gemacht, nachdem er die Welt mit demselben erobert hatte. Er war durch das Volk Kaiser geworden, für dessen edeln Instinct er einen so merkwürdigen Tact besaß; Borangcr, der Dichter des Volks, hatte ihn zu sei- ncm Helden gemacht, Victor Hugo ihm den Tribut seiner begeisterten Gedichte gebracht. Wie hätte sich da vor dem Volke ein Anderer mit demjenigen messen können, der seinen Namen trug? | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL55 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Noch ein Wort in der Weinfrage. | Noch ein Wort in der Weinfrage. Von kundiger Hand gehen uns folgende statistische Notizen zu über die Einfuhr französischer Weine bei uns, die dem betreffenden Publikum gewiß von hohem Interesse sind. Das nicht verzollte Quantum ist mit Begleitschein nach dem Auslände oder nach Deutschland versandt worden. Von obigem Gewicht ist jedesmal ein Fünftel für Verpackungsgcgcnständc, als Faß und Flasche, wofür Tara nicht vergütet wird, abzuziehen, so daß an wirklich verzolltem Wein verbleibt: Der Durchschnitt der drei Jahre 1845, 1846 und 1847 ergibt also ein jahrliches Ouantum von 1353 Cin. 33 Pfd. wirklich verzollter und wahrscheinlich im Lande consumirter französischer Weine. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL58 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Image | 1842 : 210 Etn. 19 Pfd. 1843: 639 „ 15 „ 1844: 1167 „ 28 „ 1845: 1280 . 26 „ 1846: 1307 „ 75 „ 1847: 1471 . 98 „ | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL145 | IMAGE | null | null |
null | volksfreund1848 | Luxemburg, den 10. Januar 1849. | Luxemburg, den 10. Januar 1849. Staatsökonomische Weisheit des Kem- merpräsidenten Herrn Charles Metz. In der heutigen Vormittagssitzung nahm obiger Herr wieder Gelegenheit, seine staatsökonomischen Kenntnisse zum Besten zu geben. Sic resumiren sich in Folgendes : Oekonomien müssen wir machen; auf die öffcnt- lichen ArbZiten dürfen keine gemacht werden , denn sonst bricht der Communismus, den der Volköfrcund — daß es hier ohne Injurien für den Volksfreund nicht abging, werden unsere Leser begreifen — tag- täglich predigt, ins Land herein und wir verlieren das bischen Eigenthum, das wir durch unsere Arbeit nnS erworben haben. Folglich breche man den Be- amtcn ab ; denn außer Staatsbauten oder Beamten- Gehälter gibt es im Budget Nichts. Wie weit diese Weisheit her ist, ist leicht zu be- greifen. Also der Staat muß fortbancn, um den Arbeitern Verdienst zu geben; der Staat muß aber die Gehälter seiner Beamten reduziren, um das Geld zu seinen Bauten zu gewinnen. Nun sehe man ein- mal zu. Unsere Beamten sind nicht so besoldet, daß sie Ersparnisse hätten bewirken können; sie haben ihren ganzen Gehalt im Lande verzehrt. Was man ihnen am Gehalte abzieht, sind sie gezwungen auch weniger auszugeben. Folglich der Fleischer, der Bäcker, der Schuhmacher, der Schneider bis zu den Haus- eigenthümern werden gerade um so viel weniger direkt einnehmen , als man den Beamten abzieht. Die arbeitende Klasse verliert also das mittelbar, was man den Beamten unmittelbar abzieht. Denn, wohl- gemerkt, unsere Beamten können auch bei ihren bis- herigen Gehältern kein Geld in die Kiste legen, auch nicht Lurus machen, d. h. das Geld in vom Aus- lande bezogenen Dingen zu verzehren. Nun sagt man zu den Arbeitern: Was ihr von dieser Seite verliert, wertet ihr wieder durch Staatsbauten ver- dienen. Weit gefehlt. Nicht nur daß kein Gewinn für die Arbeiter wäre und also kein Grund da ist, das bisherige Verhältniß zu ändern, so ist es dazu offenbarer Verlust für die Arbeiter. Wenn der Staat den Beamten 30,000 Franken abzieht, so haben die die Arbeiter, der ganze Mittelstand, offenbar 30,000 Fr. weniger Einnahmen. Wenn nun der Staat diese 30,000 Gulden verbaut, so weiß ein Jeder, daß die arbeitende Klasse noch lange diese 30,000 Fr. nicht bekommt; es geht davon der Theil ab, den der Entre- preneur, Unternehmer, gewöhnlich ein reicher Mann, für sich beansprucht. Jndeß, was ist zu machen? Die Männer des Courrier sind einmal in die öffentlichen Bauten ver- liebt, nebenbei wollen sie auch für das Wohl der arbeitenden Klasse wenigstens gesprochen haben; also reduzire man die Gehälter. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL57 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Turin. Alles rüstet sich zum Kriege. — Be- deutende Werbungen von Schweizer'schen Truppen werden auf Rechnung des Königs Carl Albert gemacht. - Am 29. Dezember ist die römische Constituante zu Rom unter Kanonendonner und Glockengeläute proclamirt worden. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL85 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Marktpreise vom 10. Januar 1849. | Marktpreise vom 10. Januar 1849. F. Schömann. Waizen 13 Fr. 50 C. 14 Fr. u. 14 Fr. 50 C. Mischelfrucht 12 Fr., 12 Fr. 0 C., 13 Fr. u. 13 Fr. 50 C. - Gierste 8 Fr., 8 Fr. 50 C. - Hafer 5 Fr. 50 C., 6 Fr. u. 6 Fr. 50 C. - Butter 70, 75, 80 C. Für die Redaction: | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL63 | ARTICLE | Schömann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | A u zeig e «? Tabac en fcnäües à vendre. En vertu d'une ordonnance de Monsieur le président du tribunal de commerce du 8 du courant, Il sera procédé samedi, 13 janvier prochain, à trois heures de l'après-midi, au local de l'entrepôt en cette ville, à la vente publi pie d'un boucuut de tabac eu feuilles, pesant 641 IJs iidjj. Luxembourg, le 9 janv. 1349. (178) ETTINGER, fils, huissier. N a ch r t ch t. Wegen Auswanderung nach Amerika aus freier Hand u> verkaufen bis zum ltiun ces laufenden Monats, ein zu Ufcl- dingen gelegenes, rein RicolaSPoffing zugehöriges Bauern- Gut, bestehend ans 70 Morgen Ländcreien, Wiesen, Garten und Hecken, mir geräumigem Wohnhause, Scheune une Stallungen. Fur den Preis und die Bedingungen wende man sich an den unterzeichneten Notar. Use Idingen, den 1. Januar 1319. (175) " Hippert, Notar. üöb el-Versî eiger uisg' zu Luxemburg. Am künftigen Dienstag, den Iii. d. Di. Vormittags um 9 Uhr und Nachmittags 2 Uhr werden in dem Hause des Herrn Neye n in m % heresien-Strasie im zweiten Stock folgende Möbel öffentlich une gegen baarcBezah tun g versteigert werden; nämlich : Tische, Stühle , Kleiderschruile, Äanapee'S, Lehnstühle, Bett- stellen, Bettzeug, mehrere Federbetten, wie auch feine Porzellan- und Glasgegcnstande, Haus- uns Küchengeiäihc ic. Luxemburg, den 11. Januar I8t9. (!8°) H. Ulveling, Gerichtsvollzieher. U»r arrêté royal grand-ducal du 15 décembre 1848, Sa Majesté, le Hol (jrand-flüc, u daigné accorder au Sr. Colistin Harsch, marchand, demeurant à Grevotimaeher, un sursis de quatre mois au paiement de ses dettes et aux poursuites de ses créanciers. Ce sursis a pris date au 15 déeeinbrc courant. Luxembourg, le 10 janvier 1813. (181) DOLIMART. 3 n vermu'îhcn, bei Herrn Gruber in Viande», rlne neuerbauke Bierbrauerei mitÄellern, Speichern, Dörre und stimmt lichen zur Bierfabiikaiion erforderlichen Utensilien. (177) HsrmomeZehre nebst Anweisung zur Composition in 20 Lcctionen, zu 20 Franken für eine Person, bei mehreren à Person 15 Fr., wofür noch jede einzeln zwischen 2 rrursuS- Stunden eine, also Summa 10, RepetitionS-siunden. arakiâ erhält, erthcilt Mandel, 3 (176) Musikmeister. AVIS. Le soussigné a l'honneur d'informer le publie qu'il s'est étaoli en celte ville comme médecin, chirurgien et accoucheur Luxembourg, le 10 janvier 1849. . Docteur SI. REUTER, (' ' ¦ ) rue du curé, ancienne maison Ilveser. Wer noch eine Forderung aus dem Jahre 1818 an die Vlenie-Direction zu haben glaubt, wolle dieselbe spätestens bis zum 20. t. M. bei ihr geltend machen, da später keine Forderung berücksichtigt leerten wird. Luxemburg, 10. Januar 1819. (182) (5) c nie« Direction der NeichSfestung Luxemburg. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL161 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL62 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 6. Jan. Alles Interesse der Politik tritt heute in den Hintcrgund gegen die Angelegenheit der Aktenstücke über die Expédition von Straßburg und Boulogne, welche immer großartigere Proportio- ircn anniinmt und unfehlbar dieser Tage zu einem großen Scandal und dem gänzlichen Bruch des Prä- sidentcn mit der Rechten und ihren Leitern führen muß. Auf die Wichtigkeit dieses Bruches und seinen Einfluß auf die ganze Politik dürfen wir unsere Leser nicht erst aufmerksam inachen und glauben daher ohne Weiteres die Sache mit vollständigen Einzelheiten geben zu müssen. Die .Liberté", ein schon öfter erwäbnies , unter dem unmittelbaren Einfluß der bonapartistischen Familie stehendes Journal, gibt fol- gendc drei Forderungen an, welche der Präsident an Leon Malleville, Minister des Innern, richtete: 1) Mittheilung der Acten über die Erpedition nach Bou- logne (diese Acten sind verschwunden) ; 2) directe Einsendung an den Präsidenten durch Vermittlung des Polizeipräfeeten von allen ankommenden telcgraphischen Depeschen; 3) Befreiung von 79 Frauen von Juni- Insurgenten, welche noch in St. Lazare gefangen gehalten werden. In dem Briefe, den der Präsident hierüber an den Minister schrieb, sollte, wie die Ne- actionspartei besonders hervorhob, der sehr imperative Ausdruck: „Ich will es" vorkommen. Allein die „Liberté" gibt heute folgenden wörtlichen Auszug dieser Stelle aus dem Briefe Louis Napoleons: „Wenn die Constitution mir das Recht gibt, diese unglücklichen Weiber zu begnadigen, so ist es mein Wille." Der offenbar halb officielle Artikel endet mit der Aeußerung, daß der von (i Millionen erwählte Präsident nur eine Unterschrift zu geben brauchte, um die Opposition der von ihm ernannten Minister zum Stillschweigen zu bringen und daß daher der Fall des Reaclionsministcriums nahe sei. Dieser Artikel wird uni so merkwürdiger, wenn man den Brief des durch seine intimen Verbindungen mit der Familie Bonaparte bekannten Volksvertreters Germain Sarrut liest, den er an den Redakteur der ,. Liberté" richtet und worin er unter seiner ausdrücklicher Ver- antwortlichkeit die Behauptung ausstellt, es haben gerichtliche Actenstücke über die Affaire von Boulogne eristirt, diese seien jetzt verschwunden; eben so sicher behaupte er, daß, wenn diese Papiere jetzt wieder vorgefunden würden, sie nach dem Rücktritt Leon deMalleville's wieder rückerstattet worden seien. Reihen wir hieran einen Artikel der „République", worin sie erwähnt , daß Thiers , erster Minister zur Zeit der Erpedition nach Boulogne, in Bonaparte's Proclamation auch als erster Minister bezeichnet war; Louis Philipp , der durch seine persönliche geheime Polizei wußte, daS Thiers mit Louis Bonaparte in Verbindung stand, machte seinem Minister hierüber Vorwürfe und dieser versprach , um sich zu rcchtfer- tigen, den Prinzen zu einer unüberlegten Erpedition zu verleiten, was der König mit Freuden annahm. Louis Philipp theilte aber das Versprechen seinem vertrauten Freunde, einem ehemaligen Minister der Restauration (DecazeS?) mit unv dieser ließ sogleich den Prinzen Louis durch eine sichere Person davon in Kcnntniß setzen; allein rie Nachricht kam zu spät, der Napolconire war schon nach Boulogne abgegangen. — Tie „Reforme" gibt sogar die Antwort, welche Thiers im Jahre 1839 mehreren Freunden des Prätendenten, wie Marschall Clauzcl, Berrycr, Geneial ErcelmanS, Mauguin u. a., ertheilte, die sich bei ihm zu Gunsten Louis Napoleons verwendeten. Der Inhalt dieser Antwort ist: daß im Falle des Sturzes der Dynastie Orleans er keinen andern "Ausweg kenne, als die Proclamation des Prinzen als Kaiser oder König, daß er, Thiers, übrigens keinen persönlichen Antheil an einer Verschwörung nehmen wolle und man nur im Falle des Sturzes der Dynastie Orleans auf ihn zählen dürfe. Im Monate December desselben Jahres legte die Poli- zci Beschlag auf die Papiere mehrerer Agenten des Prinzen und fand darunter sehr wichtige Aktenstücke, welche sogar den Geschäftsträger einer großen nor- tischen Macht (den Grafen Metern) stark comprom- mittirten. - Es soll sogar in wenig Tagen in Lon- don von einem Anhänger der orleans'schen Familie eine Flugschrift erscheinen, welche die ganze Geschichte unter dem Titel: „Geschichte einer eisernen Kiste" behandeln wird. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL84 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 2 Page 4 | (Morgen eine Beilage.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL162 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg Sitzung der Kammer rom 6. Januar 1849. (Fortsetzung.) | Grossherzogthum Luxemburg Sitzung der Kammer rom 6. Januar 1849. (Fortsetzung.) Hr. Ulrich verlangt zuerst das Wort, um einige Bemerkungen liber das betreffende Budget zu machen. Unter anterm sagt er die Centralsection labe sich vielleicht zuweilen zu voreilig ausgesprochen, die Regierung werde chre Meinung freimüthig gegen die Centralftetion verthcidigen; — in dieser Section sei die Frage gestellt worden, ob der Kammer das Recht zustehe die organischen Gesetze zu berühren, welche die Gehälter der Beamten festsetzen. Er sei der Meinung die Staatsbeamten werden mit mehr Ergebenheit fürs öffentliche Wohl arbeiten, wenn dicw Gesetze unverändert bleiben als im entgegen- Motzten Falle, — in dieser Beziehung handle man -wcjMich, wenn man dem Beispiele Belgiens folge; — die Regierung sei überhaupt bereit die Wünsche der Kammer in Erfüllung zu bringen, so weit es in ih.en Kräften stehe. Hr. Ulveling gibt vergleichende Erklärungen zwischen den Gehältern der belgischen und der luremburger Beamten, wodurch er beweist daß unsere Beamten kleinere Gehälter beziehen als die belgischen, und daß dadurch bei uns bedeutende Ersparnisse gemacht wurden. Hr. Innern: Ich habe einige allgemeine Bemerkungen zu machen über die anormale Lage in der wir uns befinden. — Hr. Ulrich hat uns von der administrativen Gesinnung der Regierung gesprochen. Räch dem gewöhnlichen Gang der Sachen wird das Büdget mit der nöthigen Sorgfalt von der Regierung geprüft, ehe es vorgeschlagen wird. Beim vorliegenden Budget aber hatte die jetzige Regierung die Initiative nicht. Dies ist die anormale Lage, die ich hier berühren will. Nach dem gewöhnlichen Gange der Dinge legt die Regierung vor Allem ihr Glaubensbekenntniß ab. Dies ist aber noch nicht geschehen. Das Programm ist umgangen worden; Hr. Finanzmimster hat gesagt: „Wir überlassen der Kammer die Festsetzung der Zahlen.« Ich mache der Regierung keinen Vorwurf, daß sie der Kammer °as Büdget überläßt, sondern daß sie die anormale sage nicht zu ändern gesucht hat. Hätte die Regierung die Zeit zur Ausarbeitung des Büdgetö aiige- wandt, die bis jetzt die Sektionen dazu verwendeten, so hätte sie eins zu Stande gebracht; jetzt aber con- trolirt die Regierung einigermaßen nur die Arbeiten der Kammer. Aus dieser traurigen Lage will ich jedoch keine Frage machen, welche vorläufig cnlschie- den werden muß. — Ich gehe über zu einer Frage, welche nicht nur das Büdget des Innern, sondern alle Büdgcte betrifft. Hat die Kammer nach consti- tutionellen Grundsätzen das Recht die durch orga- nische Gesetze deö Staates festgestellten Gehälter zu ermäßigen? Dies ist eine Frage von höchster Wich- tigkeit. Wenn dieses Recht im Grundsatz nicht an- erkannt ist, so müssen die organischen Gesetze unser- ändert bleiben, und bei Zahlenbestimmungen können frühere Gesetze nicht kraftlos gemacht werden. Ich hoffe durch Bekämpfung dieser in den Sektionen ausgeworfenen Frage wird eö mir gelingen, manchen von Ihnen zu überzeugen, daß solche Eingriffe der Kammer nicht zukommen. Wenn uns Budget- Ermäßigungen erlaubt sind, die frühere Gesetze kraft- los machen, so müssen wir auch die Constitution wieder abändern. Wer wird aber leugnen wollen, daß wir dieses Grundgesetz heilig hallen müssen? Das Büdget ist im Grunee genommen nur ein Anwendungsgeseß , die organischen Gesetze, die ihm zur Basis dienen, können wir auch abändern, sobald es erwiesen ist, daß sie ihrem Zwecke nicht mehr ent- sprechen. Verändern wir aber das Budget ungeachtet der noch bestehenden Gesetze, die gegen diese Vcr- änderung sind, so richten wir die gesetzgebende Ge- walk des Landes, so wie den Antheil, welchen vcr König an dieser Gewalt hat, ganz zu Grunde. Aus dieser Ursache kann dann auch dce König die An- nähme des ganzen Bürgels verweigern. — Wie könnt ihr verlangen, daß die zukünftigen Kammern die von Euch gemachten Gesetze heilig halten, wenn Ihr die früheren nicht beachtet? Durch ein solches Verfahren stürzt Ihr alle Institutionen um. Ist es ein hinreichender Grunv die früheren Gesetze nicht zu achten, weil wir jetzt souverän sind? — Eine Re- gierung muß jêdes Lanv haben. Werden die be- stehenden Gesetze und die Verfassung eines Landes beeinträchtigt, so fehlt seiner Regierung die nöthige Kraft. — Aus diesen Gründen werde ich gegen jede Beeinträchtigung der bestehenden Gesetze stimmen. Dies ist die einzige konstitutionelle Handlungsweise, die uns vor dem jetesjährlichen Umsturz der im vorigen Jahre gemachten Gesetze sichert. — Ich be- halte mir vor einige Bemerkungen über die Gehälter zu machen, wenn diese Frage zur Discussion kommt. Hr. Ulrich: Hr. Jurion hat Verschiedenes zur Erwägung vorgebracht, was die Regierung beachten wird. Er hat uns auch vorgeworfen, daß wir uns noch nicht aus dem anormalen Zustande hcrausge- arbeitet haben. Man wird hoffentlich anerkennen, daß das ein zufälliger Umstand ist. Das der Kam- mer eingereichte Budget wurde von der vorigen Re- gierung ausgealbeitet. Obschon ich dasselbe nicht vorlegte, so habe ich es doch angenommen in seiner Gesammthcit. So that auch die Regierung. Bei der Discussion dieses Budgets werde ich meine Meinung immer frei sagen. Die kurze Zeit, die bis jetzt verflossen ist, seit unserer Uebernahme der Ge- schäste, gestattete uns nicht ein selbst ausgearbeitetes Budget vorzulegen, wcßhalb der hierauf bezügliche Vorwurf uns nicht kränken darf. — Hr. Jurion hat auch gesagt, die Regierung habe die Initiative nicht, und die der Regierung zukommende Verantwortlich- keit beruhe auf der Kammer. Die abgetretene Re- gierung muß in unserer Annahme ihres Budgets ein Lob für sich finden, und gestchen, daß die Initiative im Princip nicht fehlt. Unsere Verantwortlichkeit ist eingesetzt, nicht die der Kammer. Ich bin glück- lich sagen zu können, daß die Kammer einen guten Weg eingeschlagen hat zur Berathung des Büdgets; sie erachtet die Entscheidung res aufgestellten Prin- ci'ps nicht für schwierig. Den gefahrdrohenden Grund-- sätzen werde ich mich immer widersetzen. — Ich glaube wir haben nicht nöthig die uns gemachten Vorwürfe in.Erwägung zu ziehen. Hr. Eischen: Es ist nöthig, daß die durch Ge- setze festgesetzten Gehälter auch nur durch Gesetze fest- gesetzt werden können. In dieser Beziehung gebe ich Hrn. Jurion meinen Beifall. Gesetze müssen mit Principien nicht verwechselt werden. Die Annahme der in der Centralsection geäußerten Meinung würde zum Umsturz aller Grundsätze führen. Wenn wir die Gültigkeit der bestehenden Gesetze beibehalten, so müssen wir auch, so weit sie die öffentlichen Aemter betreffen, keins derselben ausschließen. Die geistliche Aemter gehören in dieselbe Kategorie. Sehr viele Artikel der Constitution verbieten die Annahme des Vorschlages der Centralsection. (Forts, folgt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk/articles/DTL54 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-01-12_01 | Der Volksfreund. Abonnements -Preis. vierteljährig in drr Hnuvt- padt, ü FrS. 80 Cts. für die übriger Ortschaften des Grvßherzofltbllins. Anzeigen werden mit 2l) Ctms. per Zeile berechnet. P-» Vslksfr<mtb ^schemt Mittwochs, Ire, tag« und Lvnntags. Bestellungen^und Anschrift»« we«en fr a n c » »rfcocn. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck ». Franz «chômait» in Luremburg. M A. Freitag, 12. Januar 18^9. | Der Volksfreund (1848) | 1849-01-12T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/96w9k86rk | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. Deutschland. | Politische Uebersicht. Deutschland. Frankfurt, den 23. April Von allen Seiten unseres gemeinsamen Vaterlandes gehen uns fort- während Berichte über Volksversammlungen und von denselben wie von vielen Vereinen und Stände- kammern erlassenen Adressen an die deutsche Reichs- Versammlung zu. Alle sprechen sich in gleichem Sinne der Anerkennung des Beichlusscs, daß die Vertreter Deutschlands an der Reichsverfassung unverbrüchlich festzuhalten entschlossen sind, aus und ermahnen, fest zu stehen und nicht Raum zu geben der List und Gewalt der Gegner, vielmehr als eine Versammlung von Männern ihre Aufgabe zu beendigen und mit dem Volke zu stehen im Kampfe gegen jede Macht die es wagen wolle, die Rechte der Deutschen zu schmälern. ' Einer großen Zahl solcher Adressen ist von uns bereits Erwähnung geschehen; unter den neu eingegangenen heben wir ihrer entschiedenen Sprache' wegen besonders die von Marburg, von Darmstadt, Offenbach, Hanau, Nürnberg und vcr- schiedenen andern bayerischen Städten, aus allen Gegenden des Königreichs Hannover (nunmehr auch wieder aus Würtemberg) u. s. w. hervor. Fast alle Völker Deutschlands haben sich bis jetzt des friedlichen Mittels des Wortes bedient, um ihre Könige oder Fürsten an ihr Versprechen zu mahnen, das sie in den Märztagen des vorigen Jahres ge- geben. Damals erkannten die Regenten Deutsch- lands durch ihre Bundcstagsgesandten die deutsche Nationalversammlung als eine constituirende an und nun, nachdem diese die Stämme Deutschlands durch eine gemeinsame Verfassung einigen will, erheben sich Stimmen von den Thronen, welche in der Zwie- tracht ihr Heil erkennen. Warum, fragen wir, sollen die Beschlüsse der Nationalversammlung jetzt nicht geachtet werden, während man doch Seitens der Ne- gierungen die von eben dieser Versammlung ge- schaffen? Centralgewalt in vielen Fälleil respectire und Neichsgesetze auch für einzelne deutsche Staaten als bindend verkündete? Warum hat man Bevoll- mächtigte an den Sitz der Centralgewalt, die gcbo- ren und getragen von der Nationalversammlung, gesendet und mit derselben unterhandelt? Auch Ocst- reich hat dieses gctban, obwohl es den verstorbenen Bundestag noch nicht in das Todtenregister gcwe- scner staatlicher Autoritäten einzutragen sich bewogen gefunden. Was in Berlin neuerdings geschehen, ist leider ebenfalls nicht beruhigend; denn während die zweite Kammer sich für die Rechtsgültigkeit der deutschen Reichsverfassung und deren Aufrccktcrhaltung aus- gesprochen, erklärte der Ministerpräsident sich im ent- gegengesetzten Sinne. Zwar soll Sachsen geneigt sein, den Beschlüssen der Nationalversammlung bei- zutreten, und auch der König von Würtemberg hat der moralischen Gewalt seines Volkes in Bezug aus die Reichsverfassung nachgegeben, aber unter einem Vorbehalt, nach dem, was wir blos von Berlin wissen, jene Erklärung nichsbedcutend wäre. Und Bayern? Es beharrt noch auf seiner Weigerung; eben so Hannover. Wir hoffen jedoch, daß die Völker dieser beiden Königreiche mit nicht minderer Energie, wie sie begonnen, fort gehen werden auf dem Wege, den sie betreten, um ihre Staatsoberhäupter zur An- erkennung der Reichsverfassung zu vermögen. Ein Blick auf Würtemberg wird sie belehren, was ein Volk vermag, sobald es einig und jede Parteirück- ficht bei Seite gesetzt wird. Es ist der Geist der Eintracht der allein zum Siege führt. Vom 24. Wir erfahren soeben aus guter Quelle, daß Hr. v. Radowitz gestern durch eine telegraphische Depesche nach Berlin berufen wurde und dem Könige zur unbedingten Annahme der Reichsverfassung zu rächen entschlossen ist. Also auch Hr. v. Rado- witz, dessen Sympathien für diese Verfassung be- kanntlich keine enthusiastischen sind, sieht jetzt eine faktische Nothwendigkeit in ihrer Durchführung. — Herr v. Radowitz, der gestern Abend Frank- furt verlassen hat, soll vom Könige von Preußen die Aufforderung erhalten haben, ihm sowohl für die Bildung eines neuen Ministeriums, als in dcr deut- schcn Frage seinen Rath zu ercheilcn. Hr. v. Na- dowitz hat mit dem Reichsministcrium eine längere Berathung gehabt, in welcher er sich dahin ausge- sprochen, daß er dem Könige von Preußen nur den Rath geben könne und werde, die Reichsverfassung ohne weitere Bedingungen anzunehmen. Jedenfalls kennt dieser Mann die Stimmung der hiesigen Vcr- sammlung und die Zustände Süddeutschlands, von denen die gegenwärtige Umgebung des Königs von Preußen so gut wie Nichts zu wissen scheint, sehr genau. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 24. April. Der Präsident zeigt den Austrit des Abgeordneten Dr. Pcrthalcr von Wien an, und verliest sodann eine Zuschrift des Präsiden- ten der würtembergischen Kammer der Abgeordneten, womit derselbe den bekannten Beschluß vom 22. d. mittheilt. Fetz er und Bischer von Tübingen stellen hierauf den dringenden Antrag, die Nationalversammlung wolle beschließen: „1) Die würtembergischc Kammer der Abgeord- neten, insbesondere durch ihren Beschluß vom 22. April, sowie das würtembergischc Volk überhaupt, entsprechen mit dem in den letzten Tagen gezeigten entschiedenen Festhaltenen an der deutschen Reichs- Verfassung den Erwartungen und dem Willen der deutschen Nation; 2) von dieser Erklärung wird durch Vermittclung des Präsidiums jener Kammer der Abgeordneten diese selbst, sowie das würtembergischc Volk in Kenntniß gesetzt." Die Dringlichkeit dieses Antrags wurde ancr- kannt und der Antrag selbst ohne Berathung ange- nommen. Die Tagesordnung führt zur Fortsetzung der Be- rathung über den Bericht des Drcißiger-AuSschusses : Nachdem mehrere Anträge auf Schluß, von der Linken gestellt, verworfen worden waren, wurde nun die Vertagung von der Rechten beantragt und an- genommen. Bei der Abstimmung entscheidet die Mehrheit da- für, daß die nächste Sitzung morgen stattfinden soll. Vom 25. April. Albert interpellirte heute das Kriegsininistenum, welchen Erfolg die Maßregeln des Ministeriums in Betreff des Zurückziehens der würtembergischcn Truppen gehabt hätten? Kriegs- minister Peucker erwiderte darauf, daß diese Truppen am 18. d. M. ihre Stellung verlassen und eine andere längs der würtembergischcn Grenze eingenommen hätten. Ein Stabsofficier, welchen daö Reichsmi- nistcrium absendete, machte dem Cymmandirenden, Prinzen Friedrich, bemerklich, daß ohne Befehl der Ccntralgcwalt keine Ncichstruppcn ihre Stellung verlassen dürften und forderic ihn auf, die Truppen un- verzüglich wieder in ihre frühere Stellung zurückzu- führen. (Bravo.) Ueber die weiteren Verhandlungen ist dem Ministerium noch nichts bekannt geworden. Es wird hierauf in der Bcraihung der Verfassungs- frage fortgefahren. Nach langer Debatte wird cnd- lich mit kleiner Mehrheit der Schluß der Dis- eussion angenommen, gegenüber einem Antrage, der von neuem Vertagung verlangte. Noch erhalten Freudentheil nnd Venedey das Wort in per- sönlicher Angelegenheit, worauf die Sitzung aufgc- hoben wird. Morgen Schlußbericht und Abstimmug. Franks., 25. Ter Rcichsminister v. Beckcrath der vorgestern schon hierher zurückkehren sollte, weilt noch immer in Berlin ; auch er muß wenig oder gar nichts ausgerichtet haben, denn Radowitz ist ihm nach -Berlin zur Verstärkung nachgesandt. — Hier wird indcß gezögert, die Verhandlungen recht in die Länge gezogen, um vor der Abstimmung erst den Bescheid und die Befehle von Berlin abzuwarten. Das Volk aber wird ungeduldig, nicht allein in Würtemberg, sondern auch hier in der nächsten Nähe. Deputatio- ncn an Abgeordnete erhole» sich Raths, was sie zu thun haben, ob die Nationalversammlung ihres Schutzes bedürfe, ob sich das Volk wie ein sichrer, fester Wall um die Paulskirche stellen solle. In Hanau steht ein Freicorps marschfertig und schlagbereit, und hat einen Aufruf an Gleichgesinnte erlassen, seinem Bei- spiele zu folgen; es hat sich den Schwaben angebo- tcn, auf den eisten Wink und Hülfcruf zu erscheinen, da, wo die Gefahr drohe, und Thcil zu nehmen am Kampfe für Recht und Freiheit. Vom 26. Die »Frankfurter Zeitung" sagt wie- dcrholt, es bestätige sich von allen Seiten, daß Fried- rich Wilhelm IV. die Kaiserkrone sammt Neichsver- fastung definitiv abgelehnt habe. — Ebenso will die »Oberpostamtszeitung" auö bester Quelle ver- sichern, daß von Hrn. v. Radowitz vor seiner Ab- reise nach Berlin bei einer Unterredung mit Hrn. v. Gagern eine so bestimmte Aeußerung: „er (v. Radowitz) werde Sr. Maj. dem Könige von Preußen die unbedingte Annahme der von der dcut- schen Nationalversammlung verkündeten Verfassung anrathcn", — nicht erfolgt sei. — Die Ereignisse in Würtemberg haben hier wie auch in den benachbarten Städten große Auf- regung verursacht. Hanau hat eine Gcsandschaft nach Stuttgart abgeordnet und stellt dieser Stadt 500 wohlgellbte Büchsenschützen zu Gebot. Das Montagokränzchcn dahier beschloß geste, n zu dem- selben Zwecke eine Deputation nach Stuttgart abzu- senden. Dieselbe wurde sogleich gewählt und es wurden Listen aufgelegt zur Unterzeichnung für einen Freischaarcnzug nach Würtemberg. Hiesige Kauf- leute haben bereits die Hcrbcischaffung der nöthigen Geldmittel angeboten. Berlin, 23. April. Die zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung mit 186 gegen 146 Stimmen beschlossen, daß Volksversammlungen während der Kammersession nur außerhalb deö Umsangs von zwei Meilen abgehalten werden können. (C. Z.) — In der heutigen Sitzung der ersten Kammer erhoben sich für die Dringlichkeit des Antrags des Grafen Dyhrn nur 56 statt 60 Mitglieder. Dagegen wurde der dringende Antrag v. Am- mons'S: „Die Kammer wolle beschließen: eine Commission von 15 Mitgl. durch Wahl der Ab- thcilungc» zu ernennen, um die Lage der deutschen Angelegenheit nach ihrem ganzen Umfange in Er- wägung zu ziehen, sich zu diesem Ende sowohl durch Kommunikation mit dem Staatsministerium, als durch zu veranlassende Vorlegung aller darauf be- züglichen Documente, oder in jeder sonst geeigneten Weise die nöthige Aufklärung zu verschaffen, der Kam- mer über das Ergebniß schleunigst Bericht zu erstat- ten, und die geeigneten Anträge zu stellen" — fast einstimmig unterstützt und die Zahl 15 für die Com- Mission noch durch eine besondere Abstimmung an- genommen. Aehnliche Anträge von Hansemann und Jtzenplitz wurden ebenfalls für dringlich anerkannt und an dieselbe Commission verwiesen. Vom 24. Tie reactionäecn Zeitungen trium- phirten vor einigen Tagen, daß der Socialismus eine neue Niederlage erlitten habe, weil Proudhon die Leitung de, „Volksbank" aufgegeben hat, na- mcntlich zeichnete sich die hiesige „Constitutionelle Zeitung" in solchen bornirten Angriffen aus. Die neueste Nachricht von der Fortführung der „Volks- baut" als mutualité des travailleurs wird den Hochmut!) dieser national-ökonomischen Schulpedamen in- dessen wohl etwas herabgestimmt haben. Mögen sie denn auch noch zu ihrem Schrecken erfahren, daß hier in Berlin ein ganzer Stadtbezirk, der 45., bei dem Localvcrein der arbeitenden Klassen durch seinen Deputirten, ten I)r. Weyen, den Antrag hat stellen lassen, die Idee der Proudhonschen „Volksbank" auf- zunehmen und ein ähnliches Institut durch die Ver- einigung der verschiedenen Vorschußvcreine ins Leben zu rufen. Der Antrag wurde mit allgemeiner Accta- »ration aufgenommen und wird in einer der nächsten Sitzungen zur ausführlicheren Debatte konimen. München, 21. April. Die Agitation für die unbedingte Anerkennung der Reichsverfas- sung fängt an, in ganz Bayern um sich zu greifen. In der Pfalz hat sie leichtes Spiel. In den fränki- schen und schwäbischen Provinzen ist günstiger Stoff da; die Protestanten sind dafür, die ehemaligen Reichs- stävte und die frühern preußischen Provinzen haben nichts entgegen, und die einflußreichen Demokraten arbeiten in Wort und Schrift fleißig dafür. So gut wie in anderen Landes/Heilen wird auch dort die Bourgeoisie nach und nach durch die Aussicht auf einen festeren Zustand gewonnen werden. Anders ist es freilich in Altbayern, ein Drittel des Ganzen, wo die demokratische Partei und eine kleine Anzahl Solcher, die einsehen, daß man für eine freisinnige Verfassung sich auch einen mißliebigen Erbkaiser gefallen lasten müsse, noch nicht viel Einfluß haben, während Ultramontanen mit allen Mitteln gegen die „Preußischmacheret" zu Felde ziehen. Doch wird auch hier durch die Märzverrine und Volksversamm- lungen damit angefangen, gegen die Vorspiege- lungen der Schwarzen und specifisch Weißblauen Ter- rain zu gewinnen. So viel steht fest, daß in der jetzigen und jeder künftigen Abgeordnetenkammer die Reichsverfassung so lange unbedingte Anerkennung finden weroe, als die Nationalversammlung an ihren seitherigen Beschlüssen festhält. Kann oder will sich Preußen ihnen entziehen, dann sorgt die unläugvare Rath- und Hülflosigkcit Bayerns auch für dessen Nachgeben. München, 22. April. In aller Eile melde ich Ihnen ,j.daß dem Nymphcnburgcr Hofe von Olmütz die Nachricht zugekommen ist: „die östreichische Regierung wird alle jene Mitglieder der Nationalver- sammlung, welche der bereits erlassenen Abberufung nicht nachgekommen sind, als Landeöverräther erklären und als solche verfolgen. In den desfallsig zu tref- senden Maßregeln erwartet die östreichische Regierung mit aller Zuversicht, bayrischerseits kräftigst unter- stützt zu werden." Jetzt unterliegt es keinem Zweifel mehr, daß die Aufforderung an die östreichische» Ab- geordneten zum Austritt das erste Signal zur Spreng- ung der Nationalversammlung war. Dresden, 22. April. In der ersten Kammer hat man gestern beschlossen, wegen Nichtabberusung des Gesandten in Wien ein Mißtrauensvotum an das Ministerium abzugeben. Der Minister deö Auö- wältigen v. Beust, wurde, als er sprach, durch Husten und dergleichen Geräusch von der Gallerie aus unterbrochen, und verließ in Folge dessen den Saal. — In der zweiten Kammer beschloß man, den Finanzminister v. Ehrenstein eventucl in An- klagestand zu versetzen, weil derselbe einem Kammer- beschluß entgegengehandelt. Die Ministerkrisis ist also eingetreten. Wie sie enden wird, weiß man nicht. Altona, 21. April. Die Siegesberichte folgen Schlag auf Schlag. Schon der Morgcnzug brachte die Nachricht von dem Einrücken schleswig-holsteinischer Bataillone in Jütland nach einem Gefechte mit den Dänen, wobei mehrere der letzteren verwundet und von den Unsrigen nach Christiansseld gebracht wur- den. Der Abendzug brachte nun nicht allein eine Bestätigung dessen, sondern vielmehr einen ausführ- lichern Bericht über das Einrücken und die Ein- nähme Coldings durch die Unsrigen. — Der Abendzug bringt uns die erfreuliche Nach- ficht, daß die Schleswig-Holsteiner Colding einge- nommen haben. Zwei Bataillone dieser Truppen (das 1. und 2.) und ein Bataillon Jäger fiel den Dänen an den Schanzen von Colding in den Rücken und nahm nach einem hartnäckigen Straßenkampf gegen 5 Bataillone Dänen die Stadt. Der Verlust auf unserer Seite soll 21 Todte und 30 Verwun- dete sein. Harburg, den 21. April. Das Einrücken der schleswig-holsteinigen Avantgarde in Jütland am 20. d. bestätiget sich durch die Nachrichten des hiesigen Telegraphen. Darmstadt, 24. April. Abgeordneter v. Ra- bcnau II. erstattete in der heutigen 153. Sitzung zweiter Kammer Bericht über die vorliegenden fünf Anträge, die Reichsverfassung betreffend. Der dritte Ausschuß hatte sich über dieselben dahin vereinigt, die Kammer möge erklären, „daß, wie sie immer die verfassunggebende Nationalversammlung anerkannt habe, sie auch unverbrüchlich an der von de, selben proclamirten Verfassung halte und den Fürsten nicht das Recht zugestehe, irgenv noch daran zu ändern; ferner die Regierung ersuchen, mit allen ihr zu Ge- bote stehenden Mitteln für Durchführung der Reichs- Verfassung zu wirken und zu dem Ende ihre Truppen zur Verfügung zu stellen." Der Ausschuß schlug vor, diese Anträge ohne alle weitere Discussion an- zunehmen und damit die vorliegenden Anträge erledigt zu sehen. Als wünschenswerth fügte er noch bei, daß die Reichsverfassung durch das Regierungsblatt veröffentlicht werden möchte. Die Kammer stimmte wirklich sofort mit allen gegen 3 Stimmen diesen Anträgen bei. Stuttgard, 23. April. (123 Sitzung der Kammer der Abgeordneten.) Zu Anfang der Sitzung wurde eine Menge Adressen aus allen Ge- gcnden des Landes verlesen, welche sämmtlich die alsbaldige und unumwundene Anerkennung der Reichs- Verfassung verlangen. Der Präsident zeigte an, daß der König die Stadt verlassen habe und war im Begriffe die Proclamation des Königs zu verlesen; doch wurde von allen Seiten dagegen protestirt, weil die Kammer um dieses von keinem Minister unter- zeichneten Cabinetsstück, wie Rcttenmaier sich aus- drückte, sich nicht zu kümmern habe. Aus Zwcrgcr's Antrag, der von allen Seiten unterstützt wurde, wird beschlossen, eine permanente Commission zu be- stellen, uni über den Gang der Ereignisse jeden Au- gcnblick zu bcrathen und zu berichten. Abends 5 Uhr beginnt eine neue Sitzung der Kammer der Abgeordneten, wozu der An- drang noch weit größer ist, als den Morgen. Ueber die Anträge der Commission erfährt man, daß sie ein Ultimatum an den König erlassen und in zweiter Linie die Ernennung eines VollziehungsausschusseS wolle. In einer Menge weiterer Eingaben werben sehr heftige Anträge gestellt, namentlich auf Permanenzerklärung der Kammer. Stuttgart, 23. April, Morgens 10 Uhr. Der Könighat sich nach Ludwigsburg geflüchtet, um unter dem Schutz der Bajonette dein Volköwillcn trotzen zu können. Die Sache verhält fich wie folgt. Nachdem am gestrigen Abend daö Gerücht sehr eifrig verbreitet worden war, Se. Maj. scyen entschlossen, in Allen nachzugeben! legte sich, wie man von oben gewünscht, die Aufregung einigermaßen. Jeder Wohl- denkende freute sich der Nachricht und half mit, na- mcntlich die Jugend, die ein Freicorps gebildet hat, zu beschwichtigen. So verging die Nacht ziemlich ruhig. Allein was brachte der Morgen? Eine könig- liche Proclamation an das Volk, die in abgedroschenen Phrasen wiederholt, was die Fürsten den Völkern seit 30 Jahren vorsingen, und die damit endigt, daß der König gar nichts thun will, aber das „gute Volk" hübsch warten, und sich vor den „Ehrgeizigen" und „Wühlern" hüten soll. Diese also war die Erklärung auf die Vorstellungen des ganzen Landes, oer Behörden, der Kammer und selbst der reichsten, angesehensten und ordnungsliebenstcn Bürger, die wahrlich nickt zu den „Wühlern" zu rechnen sind. Kaum aber war diese Proclamation in den Händen der Bewohner Stuttgarts, alö es auch ruchbar wurde, daß sick der König, in Begleitung des Prinzen Frie- drich und des Hofes nach Ludwigsburg geflüchtet br/.e Beide Schläge zündeten, und während sich d> Mauern der Stadt mit Abdrücken des gestrigen Kammeibeschlusses bedeckten, der jeden für einen Ver- brecher (Hochverräther) erklärt, der die Verfassung nicht unbedingt annimmt, beschloß die Kammer, in Permanenz zu verbleiben und wählte hierzu eine Commission von 15 Mitglie- dern. Vom 24., Abenrs 5 Uhr. So eben kommen die Minister von Ludwigsburg von dem Könige zu- rück. Der König und die Minister sind über das deutsche Versassungswerk einig. Die Erklärung des Königs, welche sie mitgebracht haben, lautet also: Seine Majestät der König von Würtemberg nimmt in Uebereinstimmung mit seinen Ministern die deutsche Reichsverfafsung, einschließlich des Capitelö über die Oberhauptsfrage und der im Sinne dieser Verfassung zu verwirklichenden Lösung derselben sammt dem Reichswahlgesetze, unter der sich von selbst verstehenden Voraussetzung an, daß dieselbe in Deutschland in Wirksamkeit trete. Zugleich soll der würtcmbcrgische Bevoll- mächtigte in Frankfurt dahin instruirt werden, daß die würlembcrgische Regierung nichts dagegen ein- zuwenden habe, wenn Se. Maj. der König von Preußen, welcher das Erbkaiscrthum nicht annehmen will, unter, den vorliegenden Umständen für jetzt mit Zustimmung der deutschen Nationalversamm- lung an die Spitze Deutschlands sich stellen wird. Ludwigsburg, den 24. April 1849. Wilhelm. (O.-P.-A.-Z.) Gotha, 22. April. Unsere Abgeordneten Versammlung hat der Forderung des ganzen Landes Gehör gegeben und sich ebenfalls ganz cnt- schieden für die Endgültigkeit der deutschen Reichs- Verfassung ausgesprochen. Sic sagt in der dcö- fallsigen an das Parlament gerichteten Adresse unter Anderem, „daß sie ihres Theils mit Wort und T h a t bei dieser großen Errungenschaft unserer Nation unerschütterlich auszuharren entschlossen sep, und daß sie auch freudig beseelt sey von der Erwartung, die Nationalversammlung werde der Erfüllung der thcu- eren Geschicke unseres Vaterlandes mit aufopfern- dem Mut he entgegengehen!" Wien, 2t. April. Man findet es hier sauffal- lcnd, daß die Abberufung des Fürsten Windischgrätz und die Ernennung Weldens noch immer nicht offii- zirll angezeigt ist. Denn die Abendbcilage der „Wiener Zeitung" wird nach den täglichen Lügen derselben wohl für ministeriell aber nicht für offiziell ansehen. Eine grandiose Lüge dieser Abcndbeilage vom 10. ist die Wiederbcsetzung von Waitzen durch die Kaiserlichen. Nicht nur Waitzen, son- dern auch Neupesth, die erste VorstadtPesths, ist von den Ungarn besetzt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-29T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97684r82p/articles/DTL45 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 2 Page 4 | Civilstattd der Stadt Luxemburg. Geburten. Vom 21. April: Hermann Heinrich Christian Pottkoff »nd Johann Andre. — Vom 22. Gustav Gottfried Oscar Dcrz. — Vom 23. Johann Schon. — Vom 24. Theresia Auguste Gruppe und Laura Kreitz. — Vom 25. Franz Bcffort und Leopold Fritz. — Vom 26. Friedrich Bcrtholv und Margaretha Blaes. — Vom 27. Margaretha Bese. Heirathen. Vom 25. Johann Ernsdorff, Schreiner, mit Susann« Kiefer und Peter Dicdcnhovc», Metzger, mit Maria Slorck. Sterbfällc. Vom 21. Heinrich Hubertus Franz Clement Paub), 23 I., Schreiber. — Vom 23. Peter Eberhard, 73 I., Weber, und Anna Barbara Seylcr, 59 I., Gattin von Johann Peter Hel- dcnstciu, Apotheker und Bürgermeister der Stadt Lurcmburg. — Vom 24. Anna Maria Koutz, 31 I., Gattin res Hieronymus Leon Krotki, preußischer Unteroffizier. — Vom 26. Johann Peter Friedrich, 53 I., Schuster, und Franz Bcffort, IT. — Vom 27. Maria Winandp, 17 I. Marktpreise vom 23. April 1849. Warzen 14 Fr. 50 C., 15 Fr., 15Fr.50C. der Heck. — Mischelfrucht 12 Fr. 50 C. bis 14 Fr. 50 C. — Roggen 1 1 Fr. — Gerste 8 Fr. 50 C. — Hafer 4 Fr. 25 C. bis 5 Fr. — Erbsen 12 Fr. 25 C. — Butter 1 Fr. 55 das Kilogr. Für die Rédaction: F. Schümann. Anzeigen. Die Gläubiger der Fallitmassc Bech von Grcvenmacher, deren Schuldfordcrungcn noch nicht in der Passiva anfgcnoiu- mcn sind, werden hierdurch benachrichtigt, daß der dazu bcaus- tragte Richter die letzte Echtheits-Bewährung auf Donnerstaa, 16. Mai, 2 Uhr Nachmittags, festgesetzt hat. (293) Funck, Gerichtsschreibcr. Oefsentlicher Verkauf von Lohrinde. Am Donnerstag, den 3. des Monats Mai künftig, gegen 2 Nhr des Nachmittags, läßt die Lokat-Vcnvaltung der Stadt Echternach ans dem Rathhause daselbst durch das Amt des unterzeichneten Notars, zum öffentlichen Verkaufe von circa neun Hektaren Lohrinde, auf dem Stocke in den Waldungen Via- ncrtgcn nächst Echternach, schreiten. Echternach, den 12. April 1849. (276) Mflës, Notar. Holz-Versteigerung. Am Donnerstag, den 3. Niai 1849, um 16 Uhr Morgens, wird die Gemeinde-Verwaltung von Ricdcranvcn in dem außer- gewöhnlich«! Holzschlagc der section senningcn öffcittlich per- steigern : 3804 Wellen, 337 Steren Buchcn-Schcitholz, 15 dicke Buchen und Eichen und 20 kleinere Buchen. Die Versteigerung wird beim Stumpfarm, auf dem Scn- ninacrberg, anfangen. Nicdcranvcn, den 27. April 1849. Der Sekretär, Schmit. Vente d'un Billianl. Un superbe billiard , aussi bon que neuf, extrêmement bien conditionné, est à vendre avec tous ses accessoires. Ce billianl provient du Cercle de Luxembourg. Les amateurs sont priés de s'adresser il .Mr. KEYDER à Wiltz. (284) Der Unterzeichnete beabsichtigt wegen Wohnmigs-Vrrände- rung auszuverkaufen, und findet man daher von heute nd alle Sorten von Glas- und Porzell.rn-Waarcn zu äußerst bit. liacn Preisen bei ihm. Luxemburg, den 28. April 1849. N 31. Korn, (292) Großstraßc. V. Wahl aus Luxemburg hat die Ehre zu benachrichtigen, daß er eine Auswahl bon echten Havanna - Ci»,arren erhalten hat und selbe zu billigen Preisen verkauft. Er empfiehlt auch seine Bordeanx-Weine in Fässern und Flaschen . (289) Die Geschwister R o t h c r m c l brchre» sich anzuzeigen daß sie mit konimendem Sonntag den ^0. April zu Eick» eine Wirthschaft eröffnen, in welcher sie schnelle Bedir- innig und gute Getränke zu möglichst billigen Preisen empfehlen. (296) Moussirendër Mai-Wein in Champagner- Flaschen. Ausgezeichnete Erfrischung. Neues Fabrikat. Niederlage bei Schul, «S? Seelhvff. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-29T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97684r82p/articles/DTL89 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Wenn Gesetze erlassen werden, wäre doch beson- ders daraus Bedacht zu nehmen, daß dieselben auch durchzuführen sind , keine unnöthigen Bedrückungen daraus entstehen oder sogar die Behörden, von wel- chen dieselben ausgehen, sich lächerlich machen und ihr Gewicht verlieren. So hat letzten Donnerstag eine große Anzahl von Leuten, welche Hunde besitzen oder besitzen sollen, einen halben Tag im Friedcnsgericht verweilen müssen, Zeit, welche weit vorthcilhaster im Interesse mancher dürftigen Familie, deren Chef eines unpraktischen Gesetzes halber mitvorgcladen war, hätte verwendet werden können. Nicht allein für die Reformirung solcher unprak- tischer Vorschriften, wie dies stch erwiesen hat, wäre zu sorgen , sondern ebenfalls dafür , daß dieselben besser zu eines Jeden Kenntniß gelangten, wozu die öffentlichen Blätter, im Interesse ihrer Abonnenten, gewiß gerne beitragen würden. Auch läßt sich denken, daß wenn zur Zeit ge- eignete Vorstellungen an die Stadtbehörde gerichtet worden wären, so unverschuldete Belästigungen nicht stattgefunden hätten; renn jedes Gesetz erleidet wohl Ausnahmen — vorzüglich aber ein schlechtes. (Eingesandt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-29T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97684r82p/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Rom, 15. April. Die traurigen Nachrichten aus Genua und Tvscana haben den Muth unserer Repräsentanten nicht niedergeschlagen, sondern ihre Ener- gie vielmehr gesteigert. Die Triumvirn zeigten sich in der Versammlung voll Muth und Zutrauen. Die gediegenen Worte Mazzinis erweckten allgemeine Be- geisterung. Sie verlangten, daß die Versammlung eine allgemeine Bewaffnung des Landes beschließe, um zu zeigen, daß zwei Millionen freie Männer hin- längliche Kraft haben, der Réaction und den aus- wältigen Feinten zu widerstehen; sie verlangten, daß der im Ansang der Session geleistete Schwur : durch alle Mittel dem republikanischen Prinzip zum Siege zu verhelfen, erneuert werde, und die ganze Versamm- lung erhob sich und erneuerte durch einstimmigen Zu- ruf den Schwur. Einstimmig wurden sodann mehrere Gesetzes-Vorschläge, betreffend die Abschaffung der Salzabgabe, Erniedriguug des Salzpreises auf 1 Bajoco per Pfund, Vertheilung der Staatsgüter in kleine Parzellen und Verkauf derselben, damit sie auch weniger Wohlhabenden zugänglich würden, an- genommen. Ein Vorschlag geheime Sitzung zu hal- ten, wurde verworfen, weil in den Umständen, in den sich gegenwärtig das Vaterland befinde, denr Volke nichts verborgen bleiben dürfe. Sterbini lud die Versammlung ein, zu schwören, sich eher unter den Trümmern des Vaterlandes begraben zu lassen, als das von ihr proclamirte republikanische Prinzip auf- zugeben, und alle Deputaten erhoben sich mit der lebhaftesten Beistimmung und schwuren. Zuletzt wurde folgendes Proclam genehmigt: „In Betracht der letzten Schicksale Italiens hat die constituirende Vcr- sammlung beschlossen: Die römische Republik, Zu- fluchtsstätte und Bollwerk der italienischen Freiheit, wird niemals nachgeben oder unterhandeln. Die Repräsentanten und die Trinmvi n schwören es im Namen Gottes und des Volkes. Das Vaterland wird gerettet sein." — Die vollgefüllte Tribüne gab diesen hochherzigen Worten ihren ungethcilten Bei- fall und schwur ebenfalls, die Republik um jeden Preis vertheidigen zu wollen. In einer Proclamation an sämmtliche Italiener laden die Triumvirn alle Patrioten aus der Lom- bardci, von Genua und Toscana ein, sich nach Rom zu begeben, wo die Bewaffneten ein italienisches Lager, die Bedürftigen italienische Gastfreundschaft finden werden und sprechen darin den^ festen Willen aus, trotz allen eingetretenen Ereignissen an der Republik festzuhalten und sie zu vertheidigen. Turin, 16. April. Romarino und Galant«, die deö Venraths angeklagt vor ein Kriegsgericht ge- stellt worden waren, sind unschuldig befunden und freigelassen worden. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-29T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97684r82p/articles/DTL55 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | Anfrage. Ist es recht, einen Fabrikanten nebst Compagnie, so wie auch andere Fabrikanten nebst ihren Werk- führen« in den Verwaltungsrath des Handwerker- Vereins zu stellen, ohne Rücksicht auf eigentliche Hand- werker ? Nicht zu übersehen! Zur größern Regelmäßigkeit und Bequemlichkeit bei Einziehung unserer Gelter zeigen wir hiermit unfern geehrten Abonnenten an, daß sie den Betrag ihrer Abonnements für unsere Rechnung niederlegen können: in Diekirch bei Herrn I. Tschiderer, in Rem ich bei Hrn. Th. Noppeney, Gerichtsvollzieher, in Grevenmacherbei Hrn. I oh. Dupont, für alle andere Localitäten aber bei dem nächstliegen- den Post-Amt. Zugleich erlauben wir uns die Bemerkung zu wiederholen, daß, wie dies bei allen regelmäßigen Zeitungen üblich, der Abonnements-Preis unseres Blattes pränumerando zu entrichten. Die Rédaction des „Volksfreund". | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-29T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97684r82p/articles/DTL88 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-04-29_01 | Der Volksfreund. Abonnemenfs-Preis. 5 F, s. vierteljährig in der Haupt- stadt, 5 FrS. 80 Cts. für die übrigen Ortschaften des GroßherzoalbumS. Anzeigen werden mit 20 Ctmö. per Zeile berechnet. Der V alksfreund erscheint Mittwochs, Freitag» und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften werden franco erbeten. Bureau: Pastvr- Gaffe, im Röser'schen Hause. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck v. Franz Schöman» in Luxemburg^ M »!? Sonntag, 29. April 1^9 | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-29T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97684r82p | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grotzherzogthum Luxemburg. Verfassung des deutschen Reiches. (Fortsetzung.) | Grotzherzogthum Luxemburg. Verfassung des deutschen Reiches. (Fortsetzung.) Abschnitt VI. Die Erundrcchte des deutschen Volkes. §. 130. Dem deutschen Volke sollen die nachstehenden Grundrechte gewährleistet sein. Sie sollen den Verfassungen der deutschen Einzelstaaten zur Norm dienen, und keine Verfassung oder Gesetzgebung eines deutschen Einzelstaatcs soll dieselben je ausheben oder beschränken können. Artikel I. §. 131. Das deutsche Volk besteht aus den .Angehörigen der Staaten, welche das deutsche gleich bilden. §. 132. Jeder Deutsche hat das deutsche Reichsbürgerrecht. Die ihm kraft dessen zustehenden Rechte kann er in jedem dcut- schen Lande ausüben. Heber das Recht, zur deutschen Reichs- Versammlung zu wählen, verfügt das Reichswahlgcsetz. §. 133. Jeder Deutsche hat daS Recht, an jedem Orte des Reichsgebietes seinen Aufenthalt uno Wohnsitz zu nehmen, Lie- genschaften jeder Art zu erwerben und darüber zu verfügen, je- den Nahrungszmcig zu betreiben, das Gemcindcbürgcrrccht zu gewinnen. Die Bedingungen für den Aufenthalt und Wohnsitz werde» durch ein tzcimathsgesetz, jene für den Gewerbebetrieb durch eine Gewerbeordnung für ganz Deutschland von der Reichs- gcwalt festgesetzt. §. 134. Kein deutscher Staat darf zwischen seinen Ange- hörigen und andern Deutschen einen Unterschied im bürgerlichen, peinlichen und Prozeß-Rechte machen, welcher die letzteren als Ausländer zurückgesetzt. §. i35. Die Strafe des bürgerlichen Todes soll nicht statt- finden, und da, wo sie bereits ausgesprochen ist, in ihren Wir- kungcn aufhöre», soweit nicht hierdurch erworbene Privatrechtc verletzt werden. §. 130. Die Auswanderungsfrcihcit ist von StaatSwcge» nicht beschränkt; Abzugsgelder dürfen nicht erhoben werden. Die AuSwanderungsangelcgenheit steht unter dem Schutze und der Fürsorge des Reiches. Artikel II. §. 137. Vor dem Gesetze gilt kein Unterschied der Stände. Der Adel als Stand ist aufgehoben. Alle Standcsvorrechte sind abgeschafft. Die Deutschen sind vor dem Gesetze gleich. Alle Titel, insoweit sie nicht mit einem Amte verbunden sind, sind aufgehoben und dürfen nie wieder eingeführt werden. Kein Staatsangehöriger darf von einem auswärtigen Staate einen Orden annehmen. Die öffentlichen Acmter sind für alle Befähigten gleich zugänglich. Die Wehrpflicht ist für Alle gleich; Stellvertretung bei derselben findet nicht statt. Artikel III. §. 13s. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. Die Verhaftung einer Person soll, außer im Falle der Er- grcifung auf frischer That, nur geschehen in si.ait eines rich- tcrlichcn, mit Gründen versehenen Befehls. Dieser Befehl muß im Augenblicke der Verhaftung oder innerhalb der nächsten vier und zwanzig Stunden dem Verhasteten zugestellt werden. Die Polizeibehörde muß Jeden, den sie in Verwahrung gc- nommen hat, im Laufe des folgenden Tages entweder frei- lassen oder der richterlichen Behörde übergeben. Jeder Angeschuldigte soll gegen Stellung einer vom Gericht zu bestimmenden Eaution oder Bürgschaft der Haft entlassen werden, sofern nicht dringende Anzeigen eines schweren pcin- lichc» Verbrechens gegen denselben vorliegen. Im Falle einer widerrechtlich verfügten oder verlängerten Gefangenschast ist der Schuldige u. nöthigenfälls der Staat dem Verletzten zur Genugihuung und Entschädigung verpflichtet. Die für das Heer- und Seewesen erforderlichen Modifiai» tivncn dieser Bestimmungen werden besonderen Gesetzen vorbehalten. §. 139. Die Todesstrafe, ausgenommen wo das Kriegs- reche sie vorschreibt, oder das Scerecht im Fall von Meutereien sie zuläßt, so wie die Strafen' des Prangers, der Brandmal- tung und der körperlichen Züchtigung sind abgeschafft. §. 140. Die Wohnung ist unverletzlich. Eine Haussuchung ist nur zulässig: 1) in Kraft eines richterlichen, mit Gründen versehenen Be- fehls, welcher sofort oder innerhalb der nächsten vier und zwanzig Stunden dem Betheiligten zugestellt werden soll, 2) im Falle der Verfolgung auf frischer That, durch den gc- setzlich berechtigten Beamten, 3) in den Fällen und Formen, in welchen das Gesetz aus- nahmsweise bestimmten Beamten auch ohne richterlichen Befehl dieselbe gestattet. Die Haussuchung muß, wenn thunlich, mit Zuziehung von Hausgenossen erfolgen. Die Unverletzlichkeit der Wohnung ist kein Hinderniß der Verhaftung eines gerichtlich Verfolgten. §. 141. Die Beschlagnahme von Briefen und Papieren darf, außer bei einer Verhaftung oder Haussuchung, nnr in Kraft eines richterlichen, mit Gründen versehenen Befehls vor- genommen werben, welcher sofort oder innerhalb der nächsten vier und zwanzig Stunden dem Betheiligtcn zugestellt werden soll. tz. 142. Das Briefgeheimnis, ist gewährleistet. Die bei strasgerichtlichen Untersuchungen und in Kriegsfällen nothwendigcn Beschränkungen sind durch die Gesetzgebung fest- zustellen. (Forts, folgt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-29T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97684r82p/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Das Luxemburger Wort verlangt in Icincr jüngsten Nummer, daß die Kammer wieder zusammentrete, damit die Deputation nach dem Haag über ihre Mission an kompetenter Stelle Rechenschaft ablege. Wir finden diese Forderung zu sehr in der Natur der Sache begründet, um sie nicht aus allen Kräften zu unterstützen. Dann belehrt uns aber das Wort über Etwas, wovon wir auch schon vielfach gehört, was wir aber für zu fabelhaft hielten, um daran glauben zu können, und daher nicht selbst veröffentlichen wollten. Das Wort sagt: „Im Namen Luxemburgs ist „in Frankfurt, laut den Zeitungsberichten, bereits „eine auf die deutschen Verhältnisse bezügliche Er- „klärung abgegeben worden. Sicherm Vernehmen „nach , setzt das Wort hinzu , ist die hiesige „Regierung darüber gar nicht gehört „worden." Ist das möglich ? Und unsere verantwortlichen Minister lassen sich das gefallen? So lange diese nicht offiziell widersprechen, müssen wir dem Worte glauben. Also, über unser Schicksal, über unsere ganze Zukunft wird entschieden mit Umgehung unseres verantwortlichen Ministeriums, und dieseMänner protestiren nicht laut? In Würtemberg da ist die Krone auch anderer Ansicht in der deutschen Frage als das konstitutionelle Ministerium; sofort reicht dieses seine Entlassung ein und sagt dem Lande, wie die Sachen stehen. Und bei uns? Wenn es möglich ist, daß unser Ministe- rium sich es gefallen läßt, daß ohne seine Gutheißung unserm Bevollmächtigten in Frankfurt auch nur eine einzige uns betreffende Instruktion zugeht, so ist es werth, in Anklagezustand versetzt zu werden. Ent- weder die Verantwortlichkeit der Minister, die mit großen Buchstaben in unserer Constitution zu lesen ist, ist ein unwürdiges Kinderspiel, oder, die Erklä- rungen, die unser Bevollmächtigter in Frankfurt für uns abgibt, müssen ihm von hier auszugehen; unser Ministerium muß die Verantwortlichkeit für dieselben übernehmen und das kann es nur, wenn es sie selbst erlassen hat ; denn kein Ehrenmann kann für Etwas die Verantwortlichkeit übernehmen, das er nicht im Voraue gekannt. Wir bitten daher unsere Münster, in ihrem eigenen Interesse, dieser Nachricht des Lux. Wortes offiziell zu widersprechen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-29T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97684r82p/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 25. April. Man meldet den Tod des bekannten Abbé de Genoude, Redacteurs der „Gazette de Frarce“, eines der eifrigsten Vertreter der Legitimität, an den Folgen eines Blutsturzes, auf den Hyerischen Inseln, wohin er sich zur Stärkung seiner Gesundheit begeben hatte. Die Verhaftnng solcher Militärs, welche socialistische Blätter lesen, mit Socialisten Umgang pfle⸗ gen, oder socialistische Anstalten besuchen, dauert fort. Ein Feldwebel, der alö Candidat zur bevorstehenden Nationalversammlung auftreten wollte, ist dieser Tage ebenfalls eingesperrt worden. Einem Soldaten, der aus rem Boulevard das Journal „le Peuple" i» der Hand haltend, spazieren ging, wurde dasselbe von einem Polizei-Agcnten gewaltsam entrissen. Die Nationalversammlung beschäftigte sich gestern und beute mit dcr Berathung über das Gesetz zur Organisation der Militärmacht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-29T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97684r82p/articles/DTL54 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Viele in Luremburg, die gewohnt sind, auf das langjährige politische Orakel , wir meinen unfern Courrier, immer noch zu hören, sahen mit großer Spannung dessen Mittwochsnummer entgegen. Wie wird er das Benehmen der Kammer-Deputatron im Haag, das so unverantwortlich scheint, wie das der Minister daselbst, er das ministerielle Organ, wie wird er dieses Alles vertreten? Wie wird er zeigen, daß die Kammer-Deputation die Würde ihrer Auf- traggeberin gewahrt hat, obgleich sie einem im hol- ländischen Ministerrathe beschlossenen Befehl Folge geleistet und ihre Adresse, von der man nichts hören wollte, in der Tasche behielt? Wie wird er zeigen, daß die verantwortlichen im Haag anwesenden Mi- nistcr ganz recht gehandelt, daß sie gegen den Be- schluß des holländischen Ministeriums keinen Einwand zu machen gemußt? So fragten die treuen Anhänger einer den Andern. Der Courrier kam endlich an, und aufrichtig, die Leute dauerten mich; denn ihre Enttäuschung und ihre verblüfften Gesichter thaten einem wirklich wehe! Das Benehmen der Deputation bespricht er im gewohnten Orakelton, dessen dieses Organ sich nie- mais schämt, sobald die guten Gründe fehlen; aber auch diese seine treuesten Anhänger sangen an zu begreifen, daß der Orakclton bei' dieser Gelegenheit wenigstens unpastend ist, daß Gründe mehr werth gewesen wären als all dieses Orakeln. La députa- tion a agi avec calme, avec modération; das ist Alles, was er zu sagen weiß. Also calme, modération nennt der Courrier , wenn man dem Lande, ohne auch nur zu protestiren, das wichtigste, das einzige constitutione«? Recht, das Werth hat, rauben läßt; wenn man der Krone das Recht stillschweigend zugesteht, eine Adresse der Kammer nach Belieben zurückzuweisen. Das sind die Män- ner, die, so lange sie nicht Kammerpräsident u. Minister waren, die Souveränität du peuple immer im Munde führten; die sich begeistert stellten für die neue Constitu- tion, man weiß weshalb — u. das erste Mal, wo sie unsere constilutionellen Rechte vertreten sollen — geben sie Alles preis! Freilich wenn man Minister ist, dann ist Vieles calme et modération, was sonst Feigheit und die Bitte ist, Einen ja im Amte zu lasten. Die Deputation, belehrt uns der Courrier, batte ihren Präsidenten beauftragt, nachträglich den König zu sehen, und nun hat der Präsident das Land, wie immer, gerettet. Wir begreifen, daß, nachdem das holländische Ministerium seinen Zweck erreicht hatte, nachdem im holländischen Ministerrathe darüber Beschluß gefaßt war, ob und wann und wie unsere Kammer-Dcpu- tatton mit unserm Großhcrzog reden dürfe und diese Deputation sich den Befehlen des holländischen Mi- nisteriums untergeordnet hatte, man nachträglich im Haag höflich und artig ward. Der Zweck war er- reicht; die Kammer-Depntation war abgereist, ihre Adresse in der Tasche. Was nach diesem Präzedenzfall kommen wird , müssen wir abwarten. Wozu sollte nun das holländische Ministerium sich dem ent- gegenseycn , daß Herr Charles Metz noch zweimal zum König kam ? Konnte man diesen Mann bei dieser Gelegenheit nicht sondircn? Konnte man nicht suchen herauszubringen, ob er etwa ein passendes Werkzeug für holländische Zwecke, die man im Schilde führt, abgeben könne? Das ist, so dünkt uns wc- nistens,die ganze politische Bedeutung, die der Audienz, welche nach Abreise der Kammer-Depntation Herrn Charles Metz bewilligt wurde, beigelegt werden darf. Vergebens sehen wir uns aber im Courrier auch nur nach einem Schein von Recht um, das die Kammer-Deputation in Stand gesetzt hätte, ihrem Präsidenten irgend einen Auftrag zu geben. Diese Deputation hatte einen ganz bestimmten Auftrag von der Kammer; diesen Auftrag hatte sie selbst zu erfüllen; sie konnte weder diesen, noch einen andern, der ihr gar nicht aufgetragen war, ihrem Präsidenten übertragen. Die Sache wird sich ,'ndeß auch gar nicht so verhalten haben. So lange der Courrier nicht das Protokoll mit den Namensunterschriften publizirt , das dem Deputationspräsidenten diesen Auftrag gegeben, behaupten wir, es sei ihm gar kein Auftrag geworden, sondern der Hergang wird etwa der gewesen sein, daß der Herr Deputationspräsident seinen Collegen gesprächsweise mitgelheilt, er würde noch im Haag bleiben und suchen , den König zu sprechen, was natürlich ihm Niemand wehren konnte. Von dem' Verhalten unserer verantwortlichen Mi- nister, die im Haag anwesend waren, sucht man im Courrier vergebens ein Wort. Dagegen weiß er geschickt den Blick abzuleiten. Der bouc émissaire, der Sündenbock ist gefunden. Darin besteht über- Haupt die Force des Courrier, immer den Blick von der Hauptsache abzulenken. Auf unsere Gründe z. B. wird er uns niemals antworten ; dagegen sagt er dem Lande, es sei ein Communist, ein Beamter k., der das Alles geschrieben. Diesmal ist der Sündcnbock der frühere Contin- gentscommandant, Major Winkel. Dieser hat uns beim König verläumdet :c. je. Wie? Soll das Euch etwa entschuldigen? Wie? Unsere Kammer-Dcpu- tation sammt ihrem Präsidenten ist im Haag! Unser Ministerpräsident und noch ein Minister sind im Haag ! Unsere besten Männer sind also im Haag l Der König hört auf diese nicht, sondern auf den fortgeschickten Major Winkel, und diese Männer thun nicht das, was ihnen , solchen Umständen gegenüber , sowohl die eigene Ehre, das Gefühl ihres Manncswerthes, als die Ehre und das Jntcreste des Landes, die zu vertreten sie berufen waren, zu thun gebot? Wozu haben wir denn eine Verfassung? Wozu eine Kam- mer, wozu ein verantwortliches Ministerium, wenn die Einflüsterungen einer Camarilla — sei sie zu- sammengesetzt von wem sie wolle — mehr gelten als Kammer und Ministerium? Was ist unsere Ver- fassung und ihr ganzer Apparat werth, wenn die Männer, denen die Macht anvertraut ist, nicht einer Camarilla, nicht einem Winkel die Spitze zu bieten wissen ? Und was kann denn Herr Major Winkel so Arges dem Könige gesagt haben? Doch höchstens, daß das Land keine holländischen Offiziere wolle; daß es sich durchaus nicht als holländische Provinz betrachte. Es mag dieses vom Standpunkt des Herrn Major's Winkel, auch von dem des holländischen Ministeriums aus ein arges Verbrechen sein. Aber leugnen wir dieses Verbrechen? Ja, wirwollcn keine holländischen Offiziere und Beamte, die die Luxemburger Naturali- sation verschmähen und Holländer bleiben wollen. Ja, wir sind nur dem Großherzoge von Luxemburg, aber nicht dem Könige von Holland treu! Statt Abbitte zu thun, statt dem Major Winkel zu wider- sprechen, hättet ihr im Haag diese Wahrheit laut verkünden sollen; ihr hättet sollen dem holländischen Ministerium zeigen, daß auch eine kleine Nation auf ihre Rechte und Unabhängigkeit eifersüchtig ist. Warum thatet ihr das nicht? Wir wissen warum und Jeder weiß es; wir brauchen es nicht zu sagen. Oder sollte Herr Winkel sich über den Geist der Jndisciplin in unserm Contingent beklagt haben? Unmöglich ! Wer ist verantwortlich, wenn keine Dis- ciplin bei einem Truppentheilc ist, die Kammer oder der Kommandant dieses Truppcntheils? So hätte ja Herr Winkel sich nur selbst verklagt. All euer Ablenken hilft daher nichts. Ihr habt dem Lande gezeigt, wie es sich auf Euch in kritischen Augenblicken verlassen kann; ihr habt ihm auch ge- zeigt — Viele wußten das freilich schon längst — wie ehrlich ihr es mit dessen Verfassung und konstitutiv- nellen Rechten meint, wie ihr lieber eure Stellen dem Großhcrzoge zu Füßen leget, als' auch nur ein Titel- chen der Rechte des Landes preisgeben: das Land wird das im Gedächtniß behalten. Solltet ihr der Kammer nochmals eine Adresse vorlegen mit dem Satze: l'heureux accord etc., so wird diese sich erst fragen, ob sie das auch aussprechen kann, ohne vor dem Lande zu erröthen, ehe sie so was votirt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-29T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97684r82p/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | De la Sûre. Il y a des hommes qui, une fois entrés au pouvoir, se débattent péniblement contre leur passé. C'est le sort perpétuellement dévolu aux hommes qui auront restreint leur opposition aux proportions mesquines des circonstances et des actes journaliers. L'homme d'Etat qui n'aura point formulé d'une manière catégorique un plan complet des réformes gouvernementales, celui qui ne se sera pas imposé la tâche de faire triompher une idée nouvelle, présentera infailliblement le spectacle misérable d'une contradiction flagrante et d'un démenti solennel aux principes qu'il a préconisés. Les esprits dépourvus de l'initiative des idées pratiques sont condamnés à ce rigoureux supplice. Ceux, au contraire, qui se sont attachés à la réalisation d'un projet précis, connu, matérialisé, pour ainsi dire, n'éprouvent jamais de ces décep- tons qui brisent leur influence et leur moralité. Aux yeux des hommes du „Courrier", le ministère a été une place forte que l'on a démolie à coups do canon, et dont on réparait les brèches aussitôt qu'on y était entré. — Si le minisire actuel des finances avait eu une seule idée administrative, il pourrait aujourd'hui la mettre en application; mais il subit les conséquences de son éducation politique : on ne gouverne pas avec des phrases. Avec un semblable bagage, on est réduit à l'impuissance, souvent même au ridicule. Que les hommes du „Courrier" étalent sans raisonnement sérieux le cynisme de leurs injures; que ces hommes, aveuglés par ile dépit et la colère n'aient plus rien à envier à ceux du „Wort" quant à la trivalité de leur polémique, — si l'on peut appeler cela polémique, — qu ils fassent intervenir mal à propos la personne du Roi dans leurs articles facétieux, il n'y a là rien qui nous étonne; mais s'abaisser jusqu'à menacer de destitution des fonctionnaires qui ont le malheur de ne pas être do l'opinion du „Courrier", c'est déclarer hautement qu'on fait/? de la Constitution, c'est abdiquer sa qualité d'homme. — Puisque le „Courrier" a été si bien en train de citations dans son avant-dernier numéro, il ne serait pas déplacé de lui citer une pensée de Pascal, cet ami des jésuites: „D'où vient qu'un boiteux ne nous irrite pas, „et qu'un esprit boiteux nous irrite? C'est à cause „qu'un boiteux reconnaît que nous : allons .droit, „et qu'un esprit boiteux dit que c'est nous qui „boitons; sans cola nous en aurions plus de pitié „que de colère." | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Lu rem bürg, den 20. März. Eö hat sich hier ein Unterstützungs - und SchiedSvcrein aus Arbeit- gebcrn und Arbeitern gebildet. Wir werden die Statuten in unserm nächsten Glatte mitthcilcn. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. | Deutschland. Frankfurt, 14. März, Abends. Durch den Te- legraphen ist so eben die Nachricht von Berlin, 14. März, halb 6 Uhr Abends, hier cingett offen, daß die erste preußische Kammer den nachstehenden Paragra» Phen einer Antwort auf die Thronrede fast einstim- mig angenommen hat; „Die von Ew. Majestät ge- hegten Wünsche für die innige Vereinigung aller deutschen Staaten zu einem Bundesstaate leben mit gleicher Stärke in dem Herzen des Volkes. Die Befriedigung nach dem einigen Deutschland ist eine Nothwendigkeit; sie ist entsprechend dcr tief begrün- deten Erkenntniß, daß vor Allem in .dieser Verein!- gung alle geistigen und materiellen Fragen, welche unser Vaterland beweg' n, gelöst, die mahnenden Be- dürfnisse der deutschen Nation in ihrem staatlichen, gewerblichen und Handelölcbcn befriedigt werden kön- nen. Diese Einigung wird das deutsche Volk zu dcr Größe und Herrlichkeit erheben, zu welcher eö nach seiner Lage im Herzen Europas besonders be- fähigt und berufen ist. Je mehr der Augenblick zur Verwirklichung dieses Gedankens herannaht, desto stärker tritt für Preußen dcr Beruf hervor, die bis dahin bewiesene Bereitwilligkeit, dazu mitzuwirken, auf das Entschiedenste zu bechätigen. Sollte dcrselb unter den gegenwärtigen Umständen nicht zu einer Vereinigung aller deutschen Staaten führen, so wird Preußin die Anerkennung nicht versagt werden kön- neu, daß dieser unerwartete Ausgang von ihm weder herbeigeführt, noch abzuwenden gewesen ist. Wir werden in dcr Bildung eines engeren Vereines in- ncrhalb des Bundes eine zweckentsprechende Anbah- nung des großen Ziels mit Befriedigung erkennen, und Euer Majestät Regierung in Ueberwindung der sich entgegenstellenden Schwierigkeiten und Hindernisse mit aller Kraft zur Seite stehen. Berlin, 13. März. In einer Sitzung des Staatsministeriums, welche heute Morgen stattfand, wurde die Frankfurter Mitlheikung (über den Welcker'- scheu Antrag) bereits diskutirt; die Ansichten schei- nen gelheilt gewesen zu sein. Ein Beschluß über die definitive Endansicht des Ministeriums in der Ange- lcgciihcit ist noch nicht gefaßt worden, konnte noch nicht gefaßt werden, da diese nur von den zu er- wartenden Thatsachcn abhängig zu machen ist. Vom 14. In der Stadt herrschte gestern trotz des überaus schlechten Wetters eine sehr bedeutende Aufregung. Außer den verschiedenartigsten Gerüch- ten, welche über die Erwählung unseres Königs zum deutschen Kaiser verbreitet waren, beschäftigte man sich besonders nock mit einer zweiten Nachricht, daß nämlich das Ministerium damit umginge, von den Kammern die Genehmigung zu einer Staatsan- leihe von 70 Millionen zu erfordern. Namcnt- lich soll es die gegenwärtige zweifelhafte Stellung Preußens zum Auslande sein, welche das Ministe- rium veranlaßt haben soll, eine Anleihe zu projektiren. Leipzig, 12. März. Aus dem Königreich Sach- scn gehen sieben Bataillone Fußvolk, ein Reitcrregi- mcnt uitd eine Batterie Artillerie nach Schleswig. Vorzugsweise haben diejenigen Truppcnthcile Marsch- Mehl erhalten, welche demokratisch gesinnt sind, so das 3. Schützenbataillon und das Gardereiterregiment. Wien, 11. März. Daß die Magiaren neuer- Vings bedeutende Siege erfochten haben, ist nnzwei- selbaft, da selbst Wiener Berichte dieselben zuge- stehen. Wir haben nach diesen Berichten schon gestern mitgetheilt, daß ein Tb eil des magyarischen HeercS nach der Schlacht bei Kapolna in die Gegend von Szolnok marschirt sei und dort am 5. März nach einem äußerst blutigen Gefechte, welches liber fünf Stunden dauerte, die Brigade Karger so geschla- gen hat, daß sie sich auf das jenseitige Theiß-Ufer flüchten mußte. An demselben Tage ist auch eine große Anzahl von Geschütz und Trainwagen in Ofen angelangt, was auf einen allgemeinen Rückzug dcu- tct. — Das „Breslruee Abendblatt" meldet nun ferner nach directcn Na beichten aus Ungarn : daß bei dem ersten Treffen bei Szolnok die 5000 Mann starke Brigade Grammont von den Magyaren umzingelt und theils niedergemetzelt, theilö gefangen genommen wor- den sei. Auch Grammont befindet sich unter den Gefangenen. Der Cavallerie- General Ottinger ist am 5. an seinen Wunden in Pesth gestorben. — In einem andern Treffen am 3. März wurde der General Zcisberg mit seiner ganzen Ab- theilung gefangen genommen. Die Oestrei- cher verloren hier 6V Stück Geschütz und 9000 Mann. Die Magyaren sind bereits bei Tolna über die Donau gesetzt und bedrohen das Hauptcorps im Rücken. Daher der schleunige Rück- zug nach Pesch. Ja man denkt bereits daran, Ofen, wo Windischgrätz sein Hauptquartier aufgeschlagen, hartnäckig zu vertheidigcn und Pesch Preis zu ge- lben. Kecskemet, die zweite Stadt" des Pesther Comitats ist in den Händen der Ungarn , und der magyarische General Görgey nähert sich mit einem starken Corps Raab. — Auf dem Rückzüge der Ocstrcicher, der fast einer Flucht glich, wurden sie nochmals in der Nacht bei Czegled angegriffen und erlitten bedeutende Verluste. In Folge dessen ist gleich darauf Jellackich noch in später Nacht aus Pesth gerückt. Fortwährend kommen in Ofen und Pesth rctirirende östreichische Truppen an , sie sind äußerst ermüdet und gewaltig entmuthigt. Man spricht davon, daß Ofen nicht lange verchcidigt, sondern nur so lange gehalten werden soll, um den Rückzug zu decken. — Auch Stuhlweißenburg ist bereits wieder in den Händen der Ungarn. — Daß die Magyaren ebenso Herren von Siebenbürgen mit Ausnahme von Kronstadt und Hcrmannstadt sind, haben wir schon angemeldet. Wien, 12. März. — Glaubwürdigen Nachrich- ten zufolge dürfte I)r. Fsschhoff in wenigen Tagen auf freien Fuß gesetzt werden. Er empfing gestern im Gefängniß den Besuch des Erministers ». Pillersdorf. Emsingen, in Hohcnzollcrn - Sigmarmgcn , 7. März. Heute wurden die hiesigen Bürger von un- serm Herrn Pfarrer Sprißler auf das Rathhaus eingeladen und ihnen ein Beschluß des Erzbisthumö Freiburgs mitgetheilt, der dahin lautet, daß Spriß- 1er wegen Abhaltung einer Rede bei der Todtenfeier Blums in Sulz a. N. und wegen einem Unteran- trag, den er in Frankfurt bei der Nationalversammlung zu dem §. 15 der Grundrechte stellte, von seinen geistlichen Funktionen suspendirt sei. Man zog aus den Worten Sprißlerö, „er sei gesiiinungsverwandt mit Blum" und seinem Ilnterantrag in Frankfurt den Schluß, daß er, weil Blum Deutschkatholik ge- wesen, als römisch-katholischer Geistlicher nicht mehr bestehen könne. Sprißler ist ein Mann, der seit sei- ner 15jährigen Wirkungszeit als Pfarrer hier unsere größte Achtung und volles Vertrauen genießt. Be- reitö ging von Seite unserer Gemeinde eine Depu- tation' mit einer von mehr denn 300 Unterschriften begleiteten Bitte nach Freiburg ab, und wir hoffen, daß der Beschluß wieder zurückgenommen werde, und dadurch die Aufregung , die in unserer Gemeinde und Umgebung entstanden ist, sich wieder legen werde. — Da 'lasse 'man der katholischen Geistlichkeit die Fähigkeit zu , zu Abgcordn ten ernannt zu werden! | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL70 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Das Aus dem Desling, den 11. März 1849. | Aus dem Desling, den 11. März 1849. Das Schicksal eines ösîinger Dorfschullehrers. Die Jagd eines unpopulären Bürgermeisters auf den-selben. Eine Nachricht an alle Freunde des Pri-mär-Unterrichts. W. „La calomnie est l’un des plus grands mau „Echappés de la boite de l’andore : „A ı01 aVis sur l’homme faux „Le cœur calomnieux l’emporte encore. (Un ancien écrivain et uu nouvel auteur.) Ick habe bis hiehin nicht begreifen können, warum ein gewisser Krem er, Lehrer von Harlingen, im Kanton Wiltz, seines Amtes als Lehrer von Har- Hilgen entsetzt worden ist; heute wurde mir unerwartet der Schleier gelüstet. Der ehemalige Bürgermeister selig, Herr Klein, konnte es nicht verschmerzen, daß er alle Gemüiher seiner Gemeinde gegen sich durch seine Handlungs- iveise empört hatte, also in Gefahr stand, seinen Zepler zu verlieren ; darum wollte er bei seinem seligen Hinscheiden sich noch Ein Andenken stiften, um seine Ortsliebe, seine Unparteilichkeit zu verewigen. Das Opfer zu diesem Andenken fehlte ihm nicht; denn persönlichen Haß hatte er demselben zu ver- schiedenen Malen schon vorher bewiesen. Blitzesschnell verschwand Herr Klein aus Har- lingen. Man glaubte, er sei auf einem Familien- besuch und würde hernach einen kleine» tour deBaris machen, um seine verfehlte Election als Bürgermeister- Candidat zu verschmerzen. Aber, was machte unser Patron für einen tour de Paris? Er cilic nach Lurcmburg, verklagte ecn ehrlichen und friedliebenden Lehrer Klemer persönlich bei dem èhrenwcrthcn , ehemaligen Herrn General- Administrator als Trinker u. s. w. Zu seiner Beglaubigung zeigte er diesem „eine Klagschriff, deren zwei Unterschriften aber von zwei unwissenden Gemeinde-Räthen erbettelt waren. Er verfehlte sein unschuldiges Opfer nicht; denn der Herr General-Administrator entsetzte sofort") unfern unschuldigen Kremer seines Amtes , um eS auf den Auftrag dcö Bürgermeisters selig dem Sohne eines Winkel-Advokalcn zu übertragen. Herr Kremer ist Vater einer großen noch uner- zogencn Familie. Um sein und seiner Familie Leben zu fristen, mußte er sein Alles, womit er sich in bessern Zeiten den halben Unterhalt seiner Familie verschaffen konnte, für den halben Werth, ja beinahe für ein Stück Brod verkaufen. Welch unerhörte Schandthat für einen Bürgermeister! Nun eine laute Anfrage. Wie vermochte ein General-Administrator , auf die persönliche Aussage eines Bürgermeisters , und auf eine Klageschrift von zwei erbettelten Unterschrif- ten, ohne den Herrn Schulinspector und die Schul- commission zu Rathe zu ziehen , den friedliebenden Lehrer Kremer seines Amtes als Lehrer von Har- lingen entsetzen , ohne ihn auf irgend eine Art sich rechtfertigen zu lassen, ja sogar ohne ihm die mindeste Anzeige seiner Anklage zu machen? O ihr armen Schullehrer! Welch eine Politik! Eine noch lautere Anfrage. Warum ist Herr Kremer noch immer nicht in seine Stelle wieter eingesetzt, da er doch der jetzigen Oberbehörde 1) durch seine geistlichen und weltlichen Dorfbewohner die Grundlosigkeit und Falschheit jener Anklage nachgewiesen hat, 2) da der jetzige GemeindeRath seine Unschuld bekräftigte und ihn durch eine jüngst eingereichte Deliberation in seine vorige Stelle, als Lehrer von Harlingen, wieder eingesetzt sehen will, und 3) da die Schulcommission am 28. Dezember 1848 entschieden hat, daß die Abberufung des Lehrers Kremer von Harlingen unbegründet und unrecht sei, und da sie begehrt, daß gesagter Lehrer sogleich wieder in seine vorige Stelle eingesetzt werden soll mit Beibehaltung seines Gehaltes von Anbeginn des Schuljahres an? Ein Freund der Schullehrer und des Unterrichts, | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL50 | SECTION | W. | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 15. März. — Es bestätigt sich nicht, daß die Oestreicker eine Niederlage durch die Pic- montesen erlitten hätten. Ein Gefecht hat noch nicht stattgefunden. Dagegen ist der Waffenstillstand wirk- lich gekündigt. Paris,' 16. März. Heute Morgen halb sieben Uhr wurden zwei der wegen des Mordes Brea zum Tode Verurtheilten, Dair und Lahr, hingerichtet. Beide belhcuerten noch am Fuße der Guillotine ihre Unschuld. Die ganze Garnison war aufgeboten und umzingelte mit geladenen Gewehren den Hinrichtungs- platz.— Den Bestimmungen des gestern definitiv vo- tirten Wahlgesetzes gemäß werden die Wählcrkarten am 7. Mai ausgegeben werden. Die Wahlen wer- den am 13. Mai und der Zusammentritt der gesetz- gebenden Nationalversammlung am 28. Mai stâttfin- den. — Die gesammte Nationalgarde von Toulouse ist provisorisch suöpendirt worden, weil fortwährende Reibungen zwischen den Anhängern der rothcn Re- publik und denen der gemäßigten stattfanden. Auf dem Platze des Capitole waren zwei Compagnien im Begriff, mit gefälltem Bajonnett aufeinander los- zugehen. — Die französische Regierung hat ihren Consuln und Consularagenten in Italien die Weisung ertheilt, bei polnischen Unruhen vorkommenden Falles allen Personen eine Zuflucht auf den französischen Schiffen zu gewähren. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL72 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Ungarn. | Ungarn. Aus Ungarn, 7. März. — Der Banus Jel- lachich ist vorgestern nach Mitternacht von Pesth ab- gereist. Die Rctirade der Kaiserlichen dauerte noch gestern fort. Die Mannschaft war so ermüdet, daß viele Grenadiere beider Einquartierung vor Schwäche zu Boden sielen. Die Ungarn haben bereits Stuhl- weißenburg besetzt. Die Kaiserlichen flüchteten sich so eilig aus dieser Stadt, daß die Offiziere den Be- wohnern weiß zu machen suchten , in Pesth sei eine Revolution ausgebrochen, daher sie so schnell zurück- müßten. Vorgestern fand bei Czegled ein blutiges Gefecht statt^ Die Kaiserlichen mußten weichen, und in Folge dessen verließ auch Jellachich unsere Stadt. Mit dèr Besetzung Stuhlweißcnburg's durch die Un- garn ist dem kasserl. Heere eine Hauptstraße nach Wien abgeschnitten. Die große Schlacht bei Mcz'ö- kövesd wird von einem frelgesinnten kaiserl. Offiziere als eine der ruhmvollsten für DembinSki geschildert. Dieser stellte nämlich seine Armee mit meisterhafter Benutzung des Terrains in Pyramydcnform auf, deren Spitze dem Feinde gegenüberstand. Die Kai- serlichen griffen diese an, welche aber nach dem hart- nâckigsten Widerstande einen Scheinrückzug in der Art machte , daß die frühere Pyramidalstellung zu einem Halbzirkcl sich entfaltete, und die Kaiserlichen so in ein^ fürchterliches Kreuzfeuer geriethcn. Das gab der Schlackt die Entscheidung, welche dann die ungarischen Husaren zu einer der blutigsten für Oesterreich machten. Während aber Windischgrätz sich bis in die Nähe von Erlau locken ließ , ward die Brigade Grammont in Szolnok von den Un- garn umzingelt. Die Offener Festung ward stark verproviantirt, doch deutet der Umstand, daß meh- rere Geschütze schweren Kalibers fortgeführt werden, darauf hin, daß man die Festung' für unhaltbar hält und nur zur Deckung des Rückzuges nicht auf- gibt. Es geht das Gerücht, daß Fürst Lobkowitz heute nach Debreczin gereist ist, mit Friedensanträ, a en aus Ollmüö. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL71 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | L'employé subalterne anonyme qui nous jetait à la face, il y a quelques jours, les mots de „grossier mensonge,, et „de vile calomnie" vient de signer cette fois un nouveau démenti au § 1 de noire article : „II faut en finir". El que! démenti! Quels foudroyants arguments ce M. Bœltgenbach nous lance dans sa colère .... de commande: Annuit, et tolum nutu tremefecit Olympum. Après avoir répété ces expressions stéréotypées du Courrier, citées plus haut, il continue: „Dans sa réplique, le Volksfreund, pour qui la mauvaise foi semble être une qualité prédominante, n'a pas honte de faire un appel à la vérité, à la publicité." D'après ce Monsieur, il faudrait donc avoir honte de faire un appel ù la vérité, à la publicité! et par conséquent, ne pas avoir honte de cacher les turpitudes de nos hommes d'Etat! La logique de co Monsieur permet d'allier „la mauvaise foi" à un appel à la vérité, à la publicité, et ce Monsieur ose nous taxer de mauvaise foi quand nous faisons un appel à la vérité, à la publicité! Vraiment, nous ne concevons pas comment les hommes si éminents du „Courrier" et qui „s'estiment trop haut pour répondre eux-mêmes à nos assertions", ont pu laisser passer des phrases s' stupides, si ignares. Mais continuons, il y a encore du mieux. Ce terrible et franc logicien, M. Bœtt- genbach, pour mettre, dit-il, à découvert l'insigne mauvaise foi, la noire méchanceté (toujours style Courrier) qui président à la rédaction de notre journal — qui ne rougit pas, comme lui, de faire un appel à la vérité, — raconte ensuite comme quoi il entra dans un cabaret d'Eich, où avant son arrivée , une rixe avait eu lieu, ce qu'il ignorait; comme quoi, M. N. Metz se présenta, accompagné de maréchaussées, et invita tout le monde à se retirer; comme quoi lui, Mr. Bœltgenbach, persista à rester; comme quoi M. Jurion, alors secrétaire- général, ayant appris ces circonstances, Je fit appeler dans son cabinet et lui enjoignit, sous peine de révocation, d'aller faire ses excuses à M. le bourgmestre d'Eich; comme quoi — à qui est-ce à rougir? — M. Bœltgenbach fit ces excuses. Que sur ce récit M. B. nous permette quelques questions : 1. Que vous dit M. N. Metz lorsque vous persistâtes à rester? — Vous avez oublié do nous le dire; vous aurait-on cloué la bouche? 2. De qui M. Jurion , dont nous sommes loin d'excuser la faiblesse, apprit-il ces circonstances? — De vous ou de M. N. Metz? Vous avez encore oublié de nous le dire, et nous n'avons pas honte de vous le demander dans l'intérêt de la vérité. Vous n'avez pas osé répondre à ces deux questions capitales, — ou plutôt, on n'a pas osé y répondre pour vous, car ce n'est pas vous , M. B. qui avez rédigé votre réponse , vous auriez été plus franc, plus véridique, vous n'auriez pas tronqué votre récit aux deux points essentiels pour votre propre justification. Donc pour la troisième fois nous maintenons nos dires, vous sommant «ans rougir de honte, de répondre à nos deux questions. Finalement vous demandez „si dans tout cela ce furent M. Metz et M. Jurion, qui curent raison ou bien, si c'était vous;" la réponse, môme d'après votre version tronquée, est facile : vous avez tort tous les trois: l'un pour son arbitraire, l'autre pour sa condescendance , et le troisième pour s'être courbé sous l'arbitraire du premier soutenu par le second. Et maintenant deux mots au „Courrier", journal de M. le ministre des finances et de la guerre : Nous n'acceptons pas votre silence hautain sur les trois derniers points de notre article „II faut on finir", à moins que ce silence n'implique le mea culpa de M. le ministre-rédacteur, ou des siens; si vous continuez à vous taire, vous prononcerez votre propre condamnation; vous apprendrez à tous nos fonctionnaires que pour eux la Constitution est une lettre morte, que le règne de l'arbitraire et du bon plaisir est à notre porte, et que leurs opinions politiques sont l'épée de Damoclès suspendue sur leur tète, épee que M. le ministre- rédacteur, dans sa vengeance, aurait fait tomber, si M. Willmar, président, indigné, ne lui eût arrêté le bras. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Das Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht enthält einen Artikel, in welchem es über die Unkirch- lichkeit unserer Zeit, besonders der höhern und mitt- lern Stände klagt. „Eine abgefeimte Sittenlosigkeit, „meint das Wort, hat sich der höheren Stände und „der wohlhabenden Mittelklasse bemächtigt und die- „selben zu abgesagten Feinden des Christenthums ge- „macht. Wo irgendwie eine feindliche Richtung gegen „das Chriftenthum sich zeigt, gehe sie aus von der „Freimaurerloge, oder vom Rongeaniömus, oder vom „schamlos und sittenlos gewordenen Judenthum, da „wird dieselbe von dieser Klaffe von Menschen mit „Vorliebe behandelt, unterstützt und bevorzugt, wäh- „rend alles, was der Erweckung und Hebung des „christlichen Lebens dient, oder was als eine Frucht „christlichen Geistes und Sinnes betrachtet wird, von „ihm (?) mit Haß u Eifersucht angesehen und ver- „folgt wird." Wir müssen es dem Staatsprokurator überlassen, ob das nicht eine Aufregung zu Haß und Verach- tung gegen ganze Klassen der Gesellschaft ist. Wir unserseits lieben auch gegen eine solche Schreibcweise keine Preßprozesse. Schreibe Jeder wie er denkt und das Publikum sei Richter, ist unsere Marime. Wir sagen daher blos, was wir schon früher ge- sagt, das Wort täuscht sich. Nicht gegen das Christen- thum sind die höhern und mittlem Stände, d. h. Alles, was sich ein Urthcil zutraut, was denken ge» lernt hat, eingenommen, sondern gegen das kirchliche Beamtenthum,gegcn die kirchliche Büreau- kratie. Das Wort macht ja mit uns gegen die weltliche Büreaukratie Chorus. Es will diese so wc- nig als wir. Wie kann es sich nun darüber wun- der», daß die höhern und Mittlern Stände, dieselben, tic die weltliche Büreaukratie nicht wollen, nun auch ter geistlichen abhold sind. Wie kann das Wort diese nothwcndigc Consefluen; des Freiheitsstrebens eine abgefeimte Sittcnlosigkeit, eine abgesagte Feind- schaft gegen daS Christenthum nennen ? Oder ist etwa das Streben nach Freiheit überhaupt in de» Augen des Wortes eine abgefeimte Sittcnlosigkcit, eine abgc- sagte Feindschaft gegen daö Christenthum? Daö Wort hat auf unsere früher« Artikel, worin wir die kirchliche Büreaukratie beleuchteten, wohl weislich nicht geantwortet. Wir empfehlen demselben heute daher zum Nachdenken folgende Rede des Abg. Szabel, Kaufmanns a. Olmütz, vom linken Ccn- trum, am 12. Febr. in der Reichstagssihung zu Krem« ster gehalten; vielleicht bekommt eS durch sie eine bessere Ansicht von dem Streben unserer Zeit: „Als der Odem der Freiheit von Westen wehte und die Dämonen verjagte, welche im Staatsklcid und Priestcrrock die Thore der Erkenntniß selbstsüch- tig verschlossen; als die Völker die Ketten des poli, tischen und religiösen Absolutismus sprengten, als die schwarze Binde von den Augen fiel und sich die so lange Getäuschten am Rande des geistigen und materiellen Abgrundes erblickten, da ward man sich auch der Ursachen des Nebels tief bewußt, und das Wort Glaubensfreiheit stand mit Flammenschrift unter den ersten Postulalcn der Völker. — Glaubens- freiheit um des Glaubens willen ! Dieser Ruf kam damals nicht von der Kirche, nicht von den Episkopaten her. (Beifall.) Er kam aus dem Munde des Volkes ohne erkünstelte Petitionen, ohne andere Anregung , als des erwachten Rcchtsgcfühleö , als die erste freie Blüthe jener natürlichen Wahrheiten von Liebe und Brüderlichkeit, welche das wahre Christenthum in das Menschenherz pflanzt , und die da fortleben trotz den Einflüssen des Jesuitismus. Es ist nun unsere Aufgabe, in Oesterreich die Glau« bensfreiheit zu begründen, und wir werden es, so weit wir es im Stande sind, auch thun. Die §§. 13 und 14*) sind so natürlich, so fest mit der Idee der Freiheit und Gleichheit verbunden, daß man sie nicht anfechten kann , nicht zu vertheidigen braucht. Ich gehe somit zu dem §. 15 über, der alle Episco- patpetitionen hervorrief, und werde ihn vom Stand, punkte des Laien beurthcilen. Als der Sturm der Zeit an die Paläste der Bischöfe und an die Klöster anstürmte, da beugte sich die Hierarchie, und nun sie sich bedroht sieht, nimmt sie die Maske der Freiheit vor, und ruft nach Emancipation der Kirche. Das Episkopat verlangt die Freiheit, nicht um der heiligen Lehre der Kirche willen, sondern um sich seine bc- drohte Macht möglichst zu sichern, und den Absolu« tismus wenigstens auf ihrem Gebiete fortzupflanzen. (Lange anhaltender Beifall.) Tie Kirche ist Hand in Hand mit rem Absolutismus seit Jahrhunderten gegangen. Der Monarchismus, der absolute, sprach: l'étal c'est moi; die Kirche sprach : Alle Macht kömmt von Gott, und wer ihr widersteht, ist ein Ketzer. Die Kirche hat den Absolutismus gestützt, geheiligt, der Staat hat sie dafür mit Ehren und Privilegien ausgerüstet. Die Episkopate verstehen unter „Kirche" nicht die Gesammtheit der Gläubigen, sondern ihre Macht. Um die freien Regungen des Geistes schon im Keime zu ersticken, heiligte die Kirche eine entmannende Erziehung und war die eifrigste Stütze der Ccnsur. Nie hat sich noch die Kirche nach Trennung vom Staate gesehnt — warum gerade jetzt ? Als das Volk nach Freiheit rief, da sprach die Kirche darüber den Bann aus; wenn nun Män« ncr nach ihr rufen, in deren Munde man den Ruf nach Freiheit am wenigsten gewohnt est, so wird man wohl verzeihlich finden, wenn man etwas miß- trauisch ist. Bisher ernannte der Kaiser Bischöfe und Domherren, der Staat ernannte die Professoren der Theologie und alle Religionslehrer. Nun sollte der Staat sich dieser Rechte, zu Gunsten der Bischöse — nicht aber der Kirche, begeben, denn zur Kirche gehören ja auch wir, und eigentlich wir, und dann erst die Bischöfe. Die Bischöse vergeben jetzt noch Kirchenämter und ernennen Diener ganz nach Will- kür. Verirrt sich einmal ein Freisinniger in ihre Diözese, so wird er auf Gnade und Ungnade brod- los, ohne Aussicht, ohne Hoffnung, denn er ist an die Diözese gebannt. Bedenken Sie, daß es in Oesterreich bei 60 Bischöfe gibt, denen ein Heer von 25— 30K00 geistlichen Personen untergeordnet ist, das nicht nur in großen Städten und Festungen, sondern in den tiefsten Thälern und auf den höchsten Bergen garm'sonirt. Bedenken Sie, welchen Einfluß nun die Bischöfe durch diese von ihnen abhängige Macht aus das Volk ausüben könnten! Altäre, Kanzel und Beichtstuhl stehen der Hierarchie noch immer zu Gebote, und Sie wollen sie völlig frei geben? Der Rechtsstaat hat die Büreaukratie zu vernichten gewußt und sollte die Hierarchie neben sich dulden? sie, deren Einfluß den Menschen von seiner Wiege bis zu seinem Grabe umspinnt? Ich achte die Kirche, ich achte den Priester, die Hierarchie ist aber keines von beiden! die Hierarchie ist ein Staat, dessen Ober- Haupt mit einem unverantwortlichen Ministerium in Rom seinen Sitz hat, und Sie wollen sie freigeben? (Lang dauernder Beifall.) Die Hierarchie will die Schule in ihrer Gewalt haben, damit der Jcsuitis- mus nicht aussterbe. Wenn Sie wollen, daß in die Gemeinden, in die Familien der Hader der Religion, der Same des blutigsten Zwistes gelegt werde, geben Sie die Kirche frei! — Die Kirche besitzt ein Ver- mögen, daö jährlich 20 Millionen Gulden trägt. Dies Vermögen will sie unabhängig verwalten, und zwar nach kanonischen Gesetzen, die sie selbst auslegt. Wir weisen entschieden diese Insinuation zurück, als wolle der Staat auf unrechtmäßige Weise die Besitz- thümer der Kirche zu den seinigen machen. Nu, die unerhörte Ungerechtigkeit ist es , mit der dies Ver« mögen verwaltet wird , die uns empört , daß cS Bischöse gibt, die jährlich 300,000 fl. als Einkommen haben, während Kapläne am Hungcrtuche nagen oder von Gnaden leben; Stifter, die überreich, und Kir- chcn, die bettelarm sind. Es ist nicht unnütz, auf die Gefahr hinzuweisen, die eine unabhängige Ver- waltung dieses Vermögens für den Staat hätte. Schon jetzt streckt die Kirche die Hand nach dem Religionsfond aus, wer steht dafür, daß die Erbschleicherei nicht wieder auflebt? Reichthum ist das einzige Motiv jenes Begehrens. — Die Be« stimmung der Kirche, Kunst und Wissenschaften zu wahren, gehört einem Jahrhunderte an, wo diese nur in den Klöstern ihre Zuflucht fanden. Wozu jetzt noch Klöster, wo die Wissenschaft Gemeingut ge« worden ? Ich will von dem Verderben der geheimen Gesellschaften, von dem Verderben der Familien, der Jugend nicht sprechen — ich will nur auf die große Aufgabe des neuen Staates hinweisen, mit der sich nun und nimmer die Interessen der Hierarchie ver« einen lassen. Keineswegs will ich die völlige Be- vormundung der Kirche! Sie soll frei werden, jedoch nicht unbedingt und regiert von absolut hierarchischen Häuptern! Frei, jedoch nicht unbedingt, sondern bis sie sich selbst von dem ihr anhaftenden Absolutismus befreit u. den nieder» Clerus emancipirt hat." (Lang anhaltender, wiederholter Beifall.) s) Sie wurden in folgender Fassung angenommen: g. 13. Den östreichischen Staatsbürgern ist die Freiheit des Glaubens gewährleistet. Sie sind unbeschränkt in der häuslichen „und öffentlichen Aus,, übung“ - die angeführten Worte haben die neuen, vom Kaiser octroyirten österreichischen Grundrechte nicht - ihrer Religion, so weit diese Ausübung weder rechts⸗ noch sittenverderbend ist, noch auch den bürgerlichen oder staatsbürgerlichen Pslichten widerstreitet. §. 14. Keine Religionsgesellschaft genießt vor andern Vorrechte durch den Staat. Niemand kann zu religiösen Handlungen und Feierlichkeiten überhaupt oder insbesondere zu den Verpflichtungen eines Cultus, zu welchem er sich nicht bekennt, vom Staate gezwungen werden. Eben so wenig darf zur Einhaltung von Verpslichtungen, die Jemand durch geistliche Weihen oder Ordensgelübde übernommen hat, ein Zwang angewendet werden. (Fehlt in den vctroyirten Grundrechten.) H. 15. Das Verhältniß des Siaates zu den einzelnen Neligionsgesellschasten (Kirchen) ist durch ein organisches Gesetz zu regeln, welchem folgende Bestiwmungen zur Grundlage dienen sollen. a) Jede Kircht steht, wie alle Gesellschaften und Gemeinden im Staate unter den Gesetzen und dem Schutze des Staates, b) Jede Kirche ordnet und verwaltet ihre inneren Angelegenheiten selbstständig. e) Das Recht, die Kirchenvorsteher durch freie Wahl zu bestellen, wird den kirchlichen Gemeinden und Synoden, zu welchen auc die Gemeinden Vertreter senden, eingeräumt. a) Das Kirchenvermögen wird durch Organe, welche von den kirchlichen Gemeinden oder nach Umständen von Diözesan⸗ oder Provinzialsynoden zu wählen sind, unter dem Schutze des Staates verwaltet. Bis zur organischen Regelung des Kirchenwesens werden tie bisher in dieser Beziehung vom Staate oder anderen Personen ausgeübten Rechte nnd die denselben entsprechenden Verbindlichkeiten aufrecht erhalten. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 1 | BSg" Beim Beginne des zweiten Quartale! ladet der „Vo-lkS freund" Alle, welckc dessen Wirksamkeit billigen und als ein Bcdürfniß für dasjiLand ansehen, zu erueutcr Theiluahme ein. Die bisherigen Abonnements werden, sofern sie nicht vor dem ersten April auf dem Bureau gekündigt sind, als rechtsgültig erneuert angesehen. Neue Abonnements wolle man zeitig bei der Post oder auf unserm Bureau, im R öscr'schen Hause, zwei Treppen hoch, machen. Wer von heute an abonnirt, erhält unser Blatt bis zum Ende dieses Monats gratis. Dagegen können wir denjenigen Herren, welche erst »ach Beginn des nächsten Quartals abonniren, nicht für vollständige Nachlief«- ung der fehlenden Nummern stehen. — Die H.H. Abonnenten verpflichten sich, wie bei allen Zeitungen, zur Pränumerando- Zahlung. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL144 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Luremburg, 19. März. Dem Vernehmen nach sind unsere drei Reichstagsabgeordnete für Franffurt heute doch abgereist, um bei der Berathung über den Welcker’schen Antrag, dem sie wahrscheinlich zustimmen, mitzuwirken. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 2 Page 4 | Nicht zu übersehen! Wir bitten die geehrten Hrn. Abonnenten, die für das erste Quartal 49 noch Abonnc- mentsgelder, so wie die Herren Auftraggeber, die noch Annoncengebnhren zu entrichten haben, diese gefälligst recht bald dem Bureau der Re- daction franco einsenden zu wollen. Für die Rédaction: F. Schümann. Anzeige n. Holz-Versteigerung. Am Freitage, dcn2 3. März 1819, gegen 19 Uhr Vormittags, wird die Locai-Behördc von Veckcrich, in dem Walde Stesses- Büsch, Ertra-Schlag, öffentlich versteigern lassen: 299 Korten Brennholz, 4999 Faschinen, etwa 1599 aus dem Fuß stehende Bürden Lohe, sowie 99 schone brauchbare Eichcnstämmc. Useldingen, den 11. März 1819. (231) Hippert, Notar. AVI 8. ' L'adjudication definitive et en masse du corps de biens dit TIIËIS d'Eveilauge se composant d'une maison d'habitation, grange, écuries, remises, cour, jardin et 1 ! hectares 19 arcs de terres et prés, aura lieu le MERCREDI 28 mars eouraut à une heure de relevée, en la demeure du sieur Faber , aubergiste à Everlange, sur la mtse à prix de 16,459 francs. Rédange, le 16 mars 1849. 1238) SSian. WeiHcrslcigci'uiig ZU Trier. | Freitag den 30. b. M. lassen die Herren Jungen Islimb Ladner dichter abtheilungshalber die nachbe- yliKinmcn sehr reine und gute Weine versteigern, nain- vom Jahre 1842 7 Fuder Casclcr, 5 Fuder Ncubcrgcr, eigenen WachsthumS, vom Jahre 1846 1 Fuder TriUenheimer, 5 Fuder Ncubcrgcr, eigenen WachSthums. 1)2 Fuder rothcr Eönencr, vom Jahre 1847 1 Fuder Ncubcrgcr. Die Versteigerung geschieht zu Trier im Gasthofe Venedig, Nachmittags 2 Uhr, und werden die Proben unmittelbar bei der Versteigerung gegeben. Trier, den 13. März 1849. 1239) Z. PH. Hochmnth, Notar. Nachricht. Zn verkaufen aus freier Hand, unter sehr günstigen Bedingungen, ein zu Bisten liegendes Landgut, bekannt unter dem Namen von Petesch, bestehend in einem zu Bissen gelegenen Wohnhaus stimmt Scheune, Stallung und daran liegenden Garten und in 19 Hektaren Ackerland uno 2 Hektaren Wiesen, gelegen auf dem Banne Bisscm. — Der Ankäufer wird gleich bei dem Verkauf in den Genuß gesetzt und bekommt die diesjährige Saat in Hartfrüchten von ungefähr 3 Master. Liebhaber können sich an Herrn Schmit, Eigenihümcr zu Mersch, wenden. (228) Unter sehr günstigen Bedingungen werden Auswanderer nach Nord-Amerika befördert. Nähere Auskunft ertheilt der Agent Johann Peter Vettinger 1232) in Grcvenmachcr. gu vcrmicthen und gleich zu beziehen ist die im Psaffenchaie nächst dem Bürgcrspiial gelegene Prinzenmühle. Micthlustige einigen sich mit Herrn Simonis. Vater, wohnhaft auf dem Fischmarkt. (239) Eich, den 29. März. Der kleine Artikel, datirt „Eich, 4. März", hat uns gcfal- Icn. Nachstehend erlauben Sie mir einen Beitrag dazu zu liefern! Vernehmt, meine Freunde, Von einem großen Dckonomcn, Heid bei unser» Eiexioncn : Daß ich bald werde Euer Bürgermeister sein; Ich setze mein Lcder zum Pfände drein. Dan» aber, à propos vom Leder ist Euch befohlen Daß Ihr dasselbe bei mir müßt holcn^ Vi eine EommiS sind Kaminfeger und Spcctorcn Rein von Blut und Wohlgeboren. Und solltet Ihr Euch wollen wehren, Dann werde ich Euch mores lehren; Nehmt dies, um Euch darnach zu richten, Denn ich scherze nicht, selbst nicht im Dichicn. (240) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL145 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Dcr Courrier erklärt, den deutschen Tert dcr Re« gierungsannonce unenigeldlich eingerückt zu haben. Wir nehmen davon im Interesse des Staatsschatzes Akt. Nach dieser Erklärung ist die Sache für uns natürlich erledigt. Das Weitere geht nurdieAbon« Junten dcö Courrier an, ob sie nämlich damit zu- frieden sein wollen, daß sie statt etwaö Wichtigerem die Uebersetznng von Annoncen neben dem Original zu lesen bekommen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | *) Ein solches Verfahren, da?, wie man hieraus sieht, auch auch unter der ehemaligen Regierung gänge war , und wie der Volksfrcuud schon andcutrte, auch unter der neuen vorkam, ist unerhört, empörend. So ein Vorgesetzter braucht einen Untergebenen nur zu verklagen, — versteht sichzucrst mündlich n. dann schriftlich — und sosort, ohne gehört zu werden, sieht sich dieser abgesetzt. In der Tür- kci ist die berüchtigte seidene Schnur abgeschafft. Bei uns, trotz Art. 32 der Verfassung, ist für eine gewisse Eatcgoric von Beamten, die man employés nennt, die moralische seidene Schnur immer noch vorhanden. D. Ned. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL68 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-03-21_01 | Der Volksfreund. AbsnnementsêPrtîs. 5 Fr«, vierteljährig in der Haupt- siadt, 5 Fr«. 80 Cts. für die übrigen Ortschaften des Großher.zogthnm«. Anzeigen werden mit 20 Ctm«. per Zeile berechnet. »'ch-ixl Miliwoch», Srtltaf« und Sonntag«, vestellungen und Zuschriften Werden franc» erbeten. Bureau: PastorS-Gasse. m A'vse^schcn Haus». Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck »• Zrauj Schéma«« >» Luicàrg. M 31* Mittwoch. 21. März 1839. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4 | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Proclamation. | Grossherzogthum Luxemburg. Proclamation. An das Luxemburgische Volk! Es hat dem Allmächtigen gefallen , den Fürsten, den Vater des Vaterlandes, zu Sich zu rufen. Unser so vielgeliebter Großherzog, der König Wil- Helm II. der Niederlande, ist nicht mehr. Er ist in der Nacht vom IL. auf den 17. dieses Monats zu Tilburg, nach einer kurzen Krankheit gestorben. Wir wollen nicht versuchen, den gerechten und tiefen Schmerz auszudrücken, mit welchem Sein Tob alle Luxemburger Herzen durchdringen wird, welche noch von so viel Liebe und Dankbarkeit gegen einen so guten, so populären Fürsten erfüllt sind. Sein ältester Sohn , Seine Majestät der König Wilhelm III. der Niederlande ist verfassungsmäßig auch unser neuer Großherzog. Ihm wird das Luxemburger Volk treu sein, wie es seinem Vater war. Bis zu Seiner sehr bald erfolgenden versassungs- mäßigen Besitznahme des Thrones bleiben die Gesetze in Kraft ; die bestehenden Behörden setzen ihre Functio- ncn fort. Auch die öffentliche Ordnung wird im Großherzog« thum fortdauern. Hierfür bürgen am sichersten die Biederkeit des Luremburgen Volkes, seine so tief ge- fühlte Betrübniß über den Verlust des Königs Groß« Herzogs , welchen es zu lieben und zu verehren so viel Grund hatte, und seine gerechte Hoffnung auf seinen neuen Landesfürstcn, welcher uns bereits durch einen mehrmaligen Aufenthalt unter uns bekannt ist. Geschehen im Conseil der Negierung zu Lurem- bürg, am 19. März 1819. Die Mitglieder der Regierung. Willmar, Präsident, Ulveling, Ulrich, N. Metz. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Russland. | Russland. Petersburg, 23. Februar. Unter diesem Da- tum bringt die turiner „Concordia" einen Bericht über eine russisch-östreichische Allianz. Da- nach würde der Kaiser Franz Joseph die Groß- fürstin Anna Heirathen, und der Bund stützt sich auf folgende Punkte: 1. Offensiv- und Defensivbündniß, 2. Aufnahme der Türkei in den Bund, 3. Aufrecht- erhaltung der Verträge von 1815, 4. Garantie der russischen Ansprüche âuf Schleswig-Holstein und der östreichifchcn aufToscana. Der „Concordia" zufolge hat nur die Weigerung der Türkei und der Stand der Dinge in Ungarn bisher eine bewaffnete Jnter- vention der beiden Staaten in Italien verhindert. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL74 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Leise Anfrage. | Leise Anfrage. Artikel 5 unserer Verfassung sagt: „Der König »Großherzog nimmt Besitz vom Throne, nachdem „er feierlich im Schooße der Kammer oder in die „Hände einer von derselben dazu bezeichneten Com- „mission den Eid (auf die Verfassung) abgelegt." Art. 73 sagt: „Die Eröffnung des ordentlichen »Landtages geschieht vom König Großherzog in Per- „son oder von einem zu diesem Zwecke ernannten „(versteht sich vom König Großherzog) Bevollmäch- „tigten." Art. 74 sagt: „Der König Großherzog kann die „Kammer außerordentlich berufen." Folglich ist das Recht, die Kammer zu eröffnen und außerordentlich zu berufen ein Thronrecht und kann nur vom Besitzer des Thrones ausgeübt werden. So lange der König aber nicht geschworen, ist er nach Art. 5 nicht im Besitze des Thrones. Nun sagt unsere Verfassung wohl Art. 6—9 daß die Kammer auch ohne Berufung oder durch Be- rufung des Rcgierungscollegiums zusammentritt, wenn statt des Königs ein Regent ernannt werden soll. Das ist aber jetzt Gott Lob nicht der Fall. Unsere Frage ist demnach: Wer hat das Recht die Kammer zu berufen, um den Eid des König Großherzogg in Empfang zu nehmen? Der König kann es noch nicht, ein Anderer darf es nicht. Ist über dieseLückc in unserer Verfassung vhne Staats« streich wegzukommen? Und wem verdanken wir diese Lücke? | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL52 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL51 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Mailand, 13. März. Die Auskündigung des Waffenstillstands mit Piémont ist von letztcrem gestern hier erfolgt. So werden wir denn binnen acht Tagen den Krieg wieder vor unfern Thoren haben! | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL73 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung der Kammer | Sitzung der Kammer vom 30. Januar 1819 (Nachmittags). Die auf den Vormittag anberaumte Sitzung konnte nicht Statt haben, weil keine beschlußfähige Mitgliederzahl anwesend war. Die Hrn. Generalverwalter waren anwesend. Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und angenommen. Der Berichterstatter der Centralsection für die Artikel 1, 2, 3 und 1 der Section 2 des Büdgcts des Innern legt die neuen Anträge genannter See- tion, die Gehaltsbestimmung der Professoren der drei Staatsanstalten betreffend, aufs Bureau nieder. Die höheren Gehalte am Athenäum werden et- was geschmälert. Die der Lehrer am Progymnasium zu Dickirch und an der Gcwcrbschule waren mit dazugeschlage- ncn Gratifikationen beibehalten worden. Es blieb demnach die bisherige Ungleichheit zwi- scheu Dickirch und Echternach bestehen. Hr. Hardt, sich entschuldigend in einer persönlichen Angelegenheit sprechen zu müssen, widerlegt der Reihe nach alle möglichen Gründe jener Ungleichheit und hebt unter andern hervor, wie die Echternachcr Ge- werbschule jetzt erst dem wahren Bortheile der Ein- wohnerschaft entsprechen und zum Nutzen der Mehr- zahl aller miuderbegütertcn Familien der Stadt bei- tragen würde. Daraus stellt er gleichzeitig mit Hrn. Lampach und Richard, unterstützt von Hr. Lefort, Jurion und Willmar, den Antrag der Gleichstellung mit Dickirch, und damit wird zugleich grundsätzlich angenommen, die Lehrer der drei Auffalten als einen Körper zu betrachten, die möglichste Gleichstellung der Gehalte zu bewirken, und die am Athenäum erledigten Lehr- stühle durch Lehrer der Anstalten von Echternach und Dickirch zu besetzen. Die Gehalte der Professoren der drei Mittlern und obern Unterrichtsanstalten wurden nach Abstim- men über jeden einzelnen der 85 Posten angenommen: I. Athenäum von Luremburg mit 13,180 Fr. II. Progymnasium v. Dickirch mit 11,600 Fr. III. Gewerbschule v. Echternach mit 10,700 Fr. Für alle drei Anstalten nimmt die Kammer die Summe von 65,180 Fr. mit 28 gegen 8 Stimmen an. Den Art. 2 „Credit für Subsidien, zu bewilligen in Gemäßhcit deö Art. 15 des Gesetzes vom 23. Juli 1818, wird angenom- men zu 700 Fr. Art. 3. Honorare für die Mitglieder der PrüfungS-Jury angenommen zu 1000. Es wird nun zum zweiten Votum über das Büd- get des Innern geschritten und in der Postverwal- tung einiges zum Vortheile der Oberbeamten abge- ändert. Bei dieser Gelegenheit stellt Hr. A. Metz den Antrag einer täglichen Briefverthcilung in den Land- gemeinden. Hr. Ulrich verlangt die Frage einer vorläufigen Untersuchung, der erforderlichen Ausgaben wegen, zu unterwerfen. Hr. Hardt macht dabei auf die sonderbare Stel- lung der Stadt Echternach aufmerksam; es gehen dort wohl mehr Briefe aus und ein als in jeder an- dern Onschaft des Großherzogthums und dennoch besitze Echternach kein Empfangsbüreau, sondern nur ein Vcrtheilungsamt. So komme es denn, daß je« der, wer einen Brief frankiren wolle, dies nur der Gefälligkeit des Distributeurs zu verdanken habe. Was solle ferner mit der Correspondes; Echternachs mit Dickirch und Grevenmacher geschehen sobald die directe Verbindung mit Luremburg ins Leben tritt; Dickirch sei der Hauptort des Gerichtsbezirkes, Gre- venmacher der des Verwaltungsbezirkes? Die Regierung verspricht für alles dies passende Anordnungen zu treffen. Das Büdget des Innern wird beinahe einstim- mig zum zwcitenmale angenommen. Die Sitzung wird aufgehoben. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Nähere Details über die Krankheit und den Tod des Königs. | Nähere Details über die Krankheit und den Tod des Königs. Wir empfangen (durch gütige Vcrmittelung) aus Breda, den 17. März von einem Arzte, der Sr. Majestät behandelt hat, folgende nähere Details: Vor vier Tagen machte der König einen Aus- fing vom Haag nach Tilburg. Im Vorbeigehen be- sichtigten S.M. zu Rotterdam eine neue Dampsjacht die Sie hatten bauen lassen. Bei dieser Gelegenheit verwickelte sich einer Seiner Spornen in einem klcmcn unbedeutenden Strick, wodurch der König modern Kopfe vorwärts auf das Verdeck hinfiel. Dieser scheinbar so unbedeutende Fall ward die Ursache Sei- nes Todes. Der König war nicht im geringsten unruhig über diesen Fall und setzte gelassen Seine Reise nach Tilburg fort. Allein die Anstrengung der Reise, und die Kälte, die während der Ueberfahrt von Rotterdam nach Gertrupdcmbcrg und Tilburg hin- zukam, scheinen das Uebel sehr verschlimmert zu ha- ben, so daß bei der Aukunst zu Tilburg Ihre Ma- jcstät Sich zu Bette legen und einen Arzt kommen lassen mußten. Vom ersten Augenblick an fand Blutandrang nach dem Kopfe statt, dazu kamen später Blutspeiungen und schreckliche Beklemmungen. Drei reichliche Aderlasse wurden angewendet, aber leider! die Mittel der Kunst blieben ohne Erfolg, als Fieber und Lungenentzündung sich zeigte. Der König starb um halb deei Uhr Morgens. Die Pulöadcrgeschwulst am Herzen, an welchem der König litt, war für nichts in den Ursachen Seines Todes. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-21T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9787t14f4/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | National-Versammlung. | National-Versammlung. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL83 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung vom 7. Juni. | Sitzung vom 7. Juni. Eröffnung um halb neun Uhr des Morgens. Abwesend mit Urlaub : die H.H. München , Ritter , Schmit und Würth-Paquet; ohne Urlaub: H. Gerard. Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und ange- nommen. DerPrâsident theilt der Versammlung mit, daß die offiziellen Stücke, die Bezug haben auf die mit Rom angeknüpften Unter- Handlungen, auf dem Bureau niedergelegt sind, und ersucht den H. Regierungs-Ralh Simons dieselben zu verlesen, um die der Versammlung von dem Regierungs-Collegium gegebenen Erklärungen über die kirchlichen Angelegenheiten zu vervoll, ständigen. Nach dieser Verlesung wird zur Tages-Ordnung ge- schritten. Sie beruft die Fortsetzung der gestern abgebrochenen Diskussion des Art. XIII des Verfassungs-Entwurfs. Der Präsident verliest die in der gestrigen Sitzung vorge- brachten Amendements von H. Berens und N. Metz, sowie eines dritten, das von H. Andre, Proc., unterstützt durch 23 andere Mitglieder der Versammlung, ausgeht und also lautet : „Die „unterzeichneten Mitglieder der Kammer erklären dem in der „Sitzung vom 6. Juni bei Gelegenheit der Diskussion über den „Art. 23 des Entwurfs durch H. R. Metz prâsencirten Amen- „dement beizutreten ; sie wünschen, daß demselben der Vorrang „in der Discussion bewilligt werde." Es entspinnen sich Debatten über den Art. 23 und über die darauf bezüglichen gestellten Amendements. Theil daran neh- men die H. Greisch, Jurion, R. Metz, Andre Proc., Hardt, Simons Reg.-R-, Th. Metz und Richard. — H. Ledure unterstützt durch die H. Motte, Weydert und N. Wellenstein schlägt folgendes andere Amendement vor: „Die Unterzeichneten „schlagen vor das Wort « ministres n in das: a chefs « umzuändern." — Die Sitzung ist während zehn Minuten aufge- hoben. — Der Präsident schlägt vor dem durch den H. Berens gestellten Antrag, als dem von dem Entwurf am meisten ab- weichenden, den Vorrang zu geben. — H. Berens erklärt seinen Antrag zurückzuziehen. — H. N. Metz tritt dem des H. Ledure bei. Ein 4. Amendement wird niedergelegt durch die H. Andre Jsp., unterstützt durch die H. Motte, Ledure und Greisch, es lautet : „Die Unterzeichneten schlagen folgendes Amendement für den „Art. 23 des Verfassungs-Entwurfs vor: „„Die Jnterv.ntion „„des Staates in der Ernennung und Einsetzung der Chefs „„der Culte im Großherzogthum, die Art der Ernennung „„und Abberufung der übrigen Priester, die Freiheit — für „„die einen und die andern ?c. ""(der Verfolg wie im Ent- wurf). — H. Tibesar von Fingig verlangt, daß dem Antrag des H. Metz, den er aufrecht hält der Vorrang gegeben werde. Der Präsident laßt über denselben durch Ausstehen und Sitzenbleiben abstimmen. Er wird einstimmig verworfen. — Ueber den des H. Andre, Jnspec., wird durch Namensaufruf abgestimmt und mit 63 gegen 3 Stimmen angenommen. Der Art. XXIII ist demgemäß in folgender Fassung abgefaßt, ange- nommen : „Die Intervention des Staates in der Ernennung „und Einsetzung der Chefs der Culte im Großherzogthum, „die Art der Ernennung und Abberufung der übrigen Prie- „ster, die Freiheit für die einen und die andern sich mit ihren „Vorgesetzten' in Verbindung zu setzen und ihre Akte zu ver- „öffentlichen , sowie die Beziehungen der Kirche zum Staat, „bilden den Gegenstand von Uebereinkünften, ire der Kammer „vorgelegt werden, bei Verfügungen, die diese Intervention „nöthig machen." Art. XXIV wird der Discussion vorgelegt. Zwei Amendements werden auf das Bureau niedergelegt. Das eine durch Hrn. Greisch, unterstützt von 13 andern Mit- gliedern der Versammlung, vorgebracht, lautet : „Ich schlage vor, an den Schluß des §. I des Arr. 24 die Worte beizu- fügen : „unter der Leitung der Gemeinden und des Staates" das andere von Hrn. Hardt, unterstützt durch die Herren Le- fort, de la Fontaine und Würth, geuellte, ist folgenden In- Halts : „Die Unterzeichneten schlagen der Versammlung folgende Abfassung des Endparagraphen des Art. 24 vor: „Das „Gesetz bestimmt die Mittel zur Unterhaltung des öffentlichen „Unterrichts, die Bedingungen der Ueberwachung von Seiten „des Staats; es ordnet übrigens alles auf den Unterricht „Bezügliche." Es entspinnen sich Debatten zwischen den Herren Greisch, Hardt, Neumann, Berens und Simons, Rcgierungs-Rath. Auf den Vorschlag des Hrn. Jurion wird die Fortsetzung die- fer Discussion auf die nächste Sitzung verschoben; diese ist festgesetzt auf den 8. Jnni. (Die Sitzung wird aufgehoben.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL110 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Der bisher commissarisch als Contrôleur beim Großherzoglichen Haupt-Zoll-Amte zu Luxemburg sungirende Herr Weckbecker ist zu dieser Stelle vom 1. Juni c. ab definitiv ernannt. Die Regierung hat ein Rundschreiben in Betreff der Armenpflege erlassen, nach welchem die Armen- pflege -Büreaur an die ihnen durch den Königlich- Großhcrzogl. Beschluß vom 11. Dezember 1848, Nr. 2442, auferlegte Verbindlichkeit erinnert werden, nämlich: darüber zu wachen, daß die Dürftigen ih- rer betreffenden Wirkungskreise angemessen unterstützt werden, und die Gemeinde -Verwaltungen an ihre Schuldigkeit, den Armeu-Anstalten hinreichende Mit- tel zu verschaffen, damit die Vertheilungen regel- mäßig bewirkt werden. Die Armenpflege-Büreaur haben ihren Dienst ge- wissenhast fortzusetzen oder neu zu beginnen, und sich mit Eifer und Hingebung mit den der dürftigen Klasse zu bewilligenden Erleichterungen zu beschäf- tigen. Da es Gemeinden giebt, in welchen die nöthigen Hülfsqucllen fehlen, so sind denselben, mit Rücksicht auf die Vorschläge der Armenpflege -Comités der Cantons, Unterstützungen bewilligt worden. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL67 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung vom 8. Juni. | Sitzung vom 8. Juni. Eröffnung um halb 3 Uhr Morgens. Abwesend mit Urlaub : die HH. München, Ritter, Schmit, Weydert und Würth-Paquet ; ohne Urlaub : die HH. Gerard und Aug. Metz. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und ange- nommen. Hr. Richard bemerkt eine Ulideutlichkeit in der Abfassung des Art. 23, der ilt der letzten Sitzung angenommen worden ; sie bestände darin, daß am Schluß der Ausdruck „son intervention" sich auf den Staat beziehen könne, während diese Invention jedoch nur der Kammer zugestanden sei. Er schlägt vor, an die Stelle von: ,,son intervention" ,, son concours" zu setzen- Stach einigen Bemerkungen des H. Ch. Metz wird dieser Vorschlag von der Versammlung angenommen. Art. XXIV wird zur Discussion gebracht. Der Präsident verliest die Amendements der HH. Greisch und Hardt bezüglich dieses Artikels. Es erhebt sich eine De- batte zwischen den HH. Jurion; Richard; Hardt; Würth; Simons, Regierungsrath; N. Metz und Neumann. Hr. Greisch erklärt seine Einwilligung zu geben, daß sein Amende- ment zu dem letzten § des vorliegenden Artikels gestellt werde. Hr. Jurion, unterstützt durch die HH. Pondrom, Richard und Hardt, bringt ein anderes Amendement vor, dahingehend die §§ des Art. 24 zu versetzen, so daß § 3 hinter Z 4 zu stehen komme, für welchen letztern er folgende Abfassumg vorschlug! „Das Gesetz bestimmt die zur Unterstützung des öffentlichen Unterrichts zweckdienlichen Mittel, sowie die Bedingungen der Staats- und Gemeinde-Aufsicht; übrigens ordnet es alles auf den Unterricht Bezügliche." Eine neue Debatte erhebt sich zwischen den HH. Krack, Jurion, Hardt, Wellenstein M., Simons und R. Metz. — Die Amendements der HH. Hardt und Jurion werden angenommen. Art. 24 wird demnach mit den besagten Acnderungen ebenfalls angenommen. Hr. Richard verlangt von der Regierung Auskunft über die Verzögerung der Publication der Gesetze über den mittle- ren und höheren Untericht, und über Organisation der Ge- richte. — Der Präsident antwortet, daß diese Gesetze wahr- scheinlich noch vor der Constitution veröffentlicht werden. Art. XXV wird zur Discussion gebracht. Hr. Jurion bringt wieder das von ihm, bei Gelegenheit der Verhandlungen über den Art. 21, ausgegangene Amendement vor. Nach einer Debatte, woran die HH. Jurion,' Ch. Metz, Hardt, Berens, Würth und Andre, Proc. Theil neh- men, verweist die Versammlung die Abfassung dieses Artikels an die Central-Section, Behufs einer Umänderung im Sinne des Amendements des H. Jurion, welches im Prin/p angenom- men wird. Zwei Anträge, einer des H. Neumann, dahingehend, die Worte: „die Stempel-Abgabe von inländischen Journalen und periodischen Schriften ist abgeschafft", zu streichen, und das andere des Hrn. Richard, „die Abschaffung des Zeitungs- Stempels auch auf die auslândiscden Journale auszudehnen", werden nach einer Debatte zwischen den HH. Neumann, Würth. Wellenstein M., Wellenstein N. Richard und Jurion verworfen. Art. XXVI und XXVII werden angenommen, wie sie der Entwurf gibt. Art. XXVIII wird zur Discussion gebracht. Hr. Richard, unterstützt durch Hrn. Hardt und Funck legt folgendes Amendement nieder: „dem Art. 28 beizufügen: die Stempel-Abgabe für Petitionen ist abgeschafft." Nach ei- ner Debatte zwischen den HH. Richard, Ch. Metz, Recht und Hardt, wird das besagte Amendement verworfen und der Art. XXVIII angenommen, wie ihn der Entwurf gibt, ebenso wie die folgenden Artikel bis XXXVI incl. Art. XXXVII wird zur Discussion gebracht. Hr. Th. Würth, unterstützt durch die HH. Witry und Macher stellt folgendes Amendement: „Ich schlage vor den letzten § dieses Artikels : „„Alles ohne Beeinträchtigung der Beziehung des Großherzogthums zum deutschen Bund/", wegzulassen." — Nach einer Debatte zwischen den HH. Th. Würth, Simons Regierungsrath und Jurion, schlägt Hr. Andre, Proc. vor, den fraglichen § nach den Worten : „Zustimmung der Kammer," zu stellen. — Hr. Würth zieht seinen Antrag zurück und tritt Hrn. Andre bei. — Art. XXXVII wird mit der durch Hrn. Andre vorgeschlagenen Versetzung angenommen. Art. XXXVIil bis XXXXIV werden angenommen, wie sie der Entwurf gibt, 2lrt. XXXXV wird zur Discussion gebracht. Hr. Richard schligt vor, denselben an den Anfang des Kap. III zu stellen. Hr. Neuwann unterstüßt ihn; der Vor- schlag wird nicht angenommen. Art. XXXXV wird demnach angenommen, wie er im Ent- wurf ist, ebenso die folgenden Artikel bis LH incl. Art. LIII wird zur Discussion gebracht. Hr. Richard schlägt vor, die Debatten über denselben auszusetzen, bis die Central-Section ihren Bericht über das Wahlgesetz abgestattet habe. Hr. de la Fontaine tritt diesem Vorschlag bei, der auch auf Art. LIV ausgedehnt wird; er wird angenommen. Art. LV wird zur Distussion gebracht. Der Präsident verliest folgendes Amendement der Herren Witry, Ch. Metz und Dasselborn : „Wir schlagen vor die Art. 53, 59, welche die Jncompatibilitâts-Fâlle behandeln, an die Stelle des Art. 55 zu setzen." — Hr. Andre, Proc., schlâ. t vor die Discussion des Art. 55 auszusetzen, wie dies mit den Art. 53 und 54 geschehen. Es erhebt sich über das vorge- brachte Amendement eine Debatte zwischen den HH. de ta Fontaine, R. Metz, Jurion, Ch. Metz, Th. Würth, Richard und Simons, Regierungsrath. — Die Versammlung setzt die Fortsetzung der Debatten bis zur nächsten Sitzung aus. Der Präsident bemerkt, daß die Kammer mehre Mal auf die Revision der Auslagen aufmerksam gemacht worden sei ; daß sie übrigens, um sich mit den Pet't'mien und der Arbeite: - Frag- zu beschäftigen, nöthig habe /.> finanzielle Lage des Landes zu kennen; das Regierungs-Collegium wird demnach in der nächsten Sitzung, die aus den 9. Juni festgestellt ist, eine Uebersicht der finanziellen Lage des Landes vorlegen. «Die Sitzung wird aufgehoben.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL111 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Amtliches. | Amtliches. Nach einem Königs. -Großhcrzogl. Beschluß vom 19, Mai soll der Trier'schen Landstraße am Sennin- ger Berg eine neue Richtung gegeben werden in ei- ner Länge von 3097 Meter. Diese neue Richtung soll die Trier'sche Straße diesseits Niederanven verlassen, sich in einer Stei- gung von 5 Prozent nach dem Dorfe Senningen hin erheben, während sie die jetzige Anhöhe rechts läßt, geht alsdann 37 Meter rechts von der La- mort'schen Papiermühle vorüber, durchkreis't das Thal, wo die jene Mühle treibenden Quellen eut- springen, geht hierauf links auswärts längst der rechten Seite des durch diese Quellen gebildeten Baches in einer Länge von 580 Meter, an deren Ende sie in Folge eines Senkels umkehrt und über denselben Bach setzt, um 21 Meter 20 von dem Chausseestein Nr. 87 in die Trier'sche Straße zu münden, nach Durchlaufung der auf der Höhe lie- gendeil Wälder des Hrn. Funck. Dieselbe soll 12 Meter Breite haben , wovon 5 für die eigentliche Chaussee und 3 Meter 50 für jeden Fußpfad. Wo die Dämme hoch sind, soll die Straße mit erhöhten Fußpfaden in der Breite von 2 Meter nach der Seite des Abhanges hin versehen werden, und hat dann eine Breite von 12 Meter 35, in der Höhe von der Achse der Chaussee gemessen. Die zur fraglichen Straßenrichtung erforderlichen Grundstücke sollen in Gemäßheit der Gesetze über unfreiwillige Abtretung zum öffentlichen Nutzen in Besitz und Eigenthum genommen werden. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL66 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung vom 9. Juni. | Sitzung vom 9. Juni. Eröffnung halb 9 Uhr des Morgens. Abwesend mit Urlaub : die HH. Bernard, München, Ritter, Schmit, Weydert und Würth-Paquet; ohne Urlaub: die HH. Gerard. — Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung. Hr. Berens fragt, von welchem Zeitpunkt an die in der letzten Sitzung votirle Civil-Liste ihren Anfang nehmen wird. Hr. Ch. Metz antwortet, daß dies selbst redend vom 1 Ja- nuar 1349 ab sei, da der König auf das ihm für das Jahr 1848 noch Gutkommende ja verzichtet habe. Hr. Berens er- hebt sich, um auf einige Bemerkungen, die Hr. Simons, Re- gierungsrath in der letzten Sitzung in Bezug auf die Ge- meinde-Berwalcungen, und besonders gegen die von Feulen gemacht hatte, zu antworten. Die Versammlung geht zur Tagesordnung über, und nimmt das Protokoll der letzten Sitzung an. Hr. Ulveling, Regierungsrath verliest die Uebersicht der finanziellen Lage des Landes. — Auf den Vorschlag des Hrn. Ch. Metz beschließt die Versammlung dieses Documente dru- cken zu lassen. Hr. Wellen stein M., Berichterstatter der Central-Sec- rion für die Constitution schlägt die folgende Abfassung des in der vorigen Sitzung votirten Art. 25 vor: „die Freiheit, seine Meinung über jeglichen Gegenstand zu äußern und die Preßfreiheit sind garantirt, vorbehaltlich der zu ergreifenden Reprâsivmaßregln gegen die bei Ausübung dieser Freiheiten begangenen Vergehen." Die 4 Worte: „die Presse ist frei" wurden gestrichen und der Rest des Artikels wurde gelassen, wie er im Entwurf steht. Die Versammlung nimmt diese Abfassung an und fügt noch dem letzten § zwischen die Worte „bekannt, — Luxemburger" die: „wenn er." Art. XXV. ist demnach angenommen. Hr. Wellenstein M., Berichterstatter der Central⸗Seetion, ersuchtsich über die Bedeutung des Audrucks „„fletrissure““ zu erklären, schlägt vor denselben beizubchalten, als gleichbedeutend mit dem Ausdrnck „marque,“ (mittelst eines glühenden Eisens auf die Schultern gedrückr). Die Versammlung niinmt, den Vorschlag an und adoptirt den Art. Al wie im Entgrf,. lScdann thrilt derselbe den Bericht der Central ⸗ Section vcrdie Art. 53, 54 und 55 des Entwurfs mit. tT. „ n Aer.53 wirs angenommen wie im Entwurf. rArr.54 wied zur Diseussion gebracht. -Der Präsident verliest einen Antrag der Herren de la Fonsakinss Andre, Proc.z M. Wellenstein und Pondrom, daßffzehend, den Art. 54 im Constitutions ⸗Entwurf ganz zu streichen, und an das Wahlgesetz, wo er schon als Entwurf in den Art. 5 und 43 fich vorfinde, zu verweisen. - Nach einer Debatte zwischen den HH. de la Fontaine; Würthz Neumann; Ch. Metz; Simons, Regierungsrathz Andre, Proc. und Richard wird der Antrag verworfen. Der Präsident verliest darnach einen Antrag der CentralSection, dahingehend, dem Art. 54 folgenden fünften § beizufügen: „Die wegen Angriffs auf die Sitten Verurtheilten „„und die als Besitzer von dffentlichen Häusern der Prostitution „notorischBekannten.“ Die Versammlung nimmt dieses Amendement an, sowie den Zusatz. „oder Mißbrauch des Vertrauens““ zum g 2 des Art. 54. Demnach wird der Art I1V mit diesen Abänderungen angenommen. Der Präsident eröffnet die Debatten über den in der letzten Sitzung bezüglich des Art. 55 gestellten Antrag der Herren Witry, Ch. Mesz und Dasselborn. Theil an dieser Debatte nehmen die HH N. Metz; Simons, Regierungsrathz Andre, Proc.z Richardz Jurion; Witry M.; Th. Würthz Hardt und Ch. Metz. Der Antrag wird mitrelst Namensaufruf abgestimmt und mit 36 gegen 29 Stimmen angenommen. Die folgende Sitnng ist auf den 10. Juni festgestellt. eDie Sitzung wird aufgehoben.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL112 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Durch Beschluß des Regierungs-Collcgiums vom heutigen Tage sind Josephine Lehnen von Straßen und Marie Even von Bertringen zur Ausübung des Berufes der Hebammen im Großherzogthum zu- gelassen worden. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL69 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Durch Beschluß vom 11. dieses Monats, hat Seine Majestät der König-Großherzog geruht, dem Hrn. Daleyden ehrenvolle Entlassung von seinem Amte als Einnehmer der directe» Steuern und Accise» zu Viande» zu ertheilen, und an seine Stelle den Hrn. I. I. A. Gilson, Sürnumerär derselben Verwaltung zu eruennen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL68 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 1 | Wir theilcn unfern geehrten Abonnenten mit, daß wir, sobald der Zeitungs- Stempel factisch aufge- hoben sein wird, wöchentlich statt 2mal, 3mal er- scheinen werden, ohne den Abonnements- Preis zu erhöhen. Um den dadurch entstehenden Ausfall einigermaßen zu decken, müssen wir uns da- gegen erlauben, die bisher bestandene Bedingung, daß die Hrn. Abonnenten Insertionen bis zum Be- trag des Abonnements- Preises frei haben, aufzu- heben. Uebrigens haben wir zur Bequemlichkeit unserer Hrn. Abonnenten die Einrichtung getroffen, jedes nicht ausdrücklich abbestellte Abonnement, als er- nenert anzusehen. Bestellungen für das bevorste- henden Quartal beliebe man baldigst bei der Re- daction, auswärts bei de» betreffenden Postämtern zu machen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL173 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Luxemburg, 13. Juni. | Grossherzogthum Luxemburg. Luxemburg, 13. Juni. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL65 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Luxemburg, 13. Juni. Es wird uns aus glaubwürdiger Quelle versichert, daß zufolge einer Verfügung des Königs-Großherzogs dem gewesenen apvst. Vikar Laurent ein Warte-Gehalt von Fl. 2000 aus der Staatskasse angewiesen sei. Aus seiner ei- gen en Kasse gibt ihm der König noch Fl. 1000 jährlich. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL70 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | ** Luxemburg, 7. Mai. Wir waren gespannt, wie unsere Landstände den frankfurter Jncidenzfall entscheiden würden. Daß sie die Entscheidung des- selben an sich reißen würden, ohne sich an die Wäh- ler zu kehren, hat uns um so weniger gewundert, als unsere Herren Deputirtc die höchst auffallende Jnconvenienz begangen hatten, die Erweiterung ihres Mandates nicht von ihren Committenten, son- der» von der landständischen Versammlung zu begehren. Die Sucht Alles in ihr Ressort zu ziehen , sich gleichsam als Nationalconvent zu ge- bährden, der hageln läßt über Gerechte und Unge- rechte, wundert uns nicht im Mindesten; wir kennen unsere Soloniden, sie sind ihrer immensen Majorität nach nicht nur sehr hausbackene, sondern auch ganz nagelneue Gesetzgeber und in der Einöde deS Stadthauses, wo sie in erbaulicher Eintracht die wichtig- sten Fragen ohne den geringsten Widerspruch crlc- digen, wo keine unberufene Opposition das schlafende Echo weckt, da ist es verzeihlich, wenn auch der Bescheidenste sich für ein Stück der legislativen Om- nivotcnz hält; allein die Mißachtung, die unsere frankfurter Vertreter für 342 aus dem allgemeinen Wahlrecht hervorgegangene Wähler an den Tag ge- legt, befremdet uns im höchsten Grade; wir hätten den Herren Wittmar, Servais und München mehr politischen Takt zugetraut. Woher verdienen wir diese Geringschätzung? Etwa, weil wir nicht von der Blume der luremburger Bevölkerung — den Zehn- und rcsp. Zwangigguldenmänncrn — sondern von dem ganzen Volke gewählt worden sind? Doch warum uns über die Hintansetzung wundern; kommt doch auch der Volksfreund, der apodiktische, logische Volksfreund, der stets Recht hat, der den gordischen Knoten der verworrensten Fragen mit der Schärfe seines schneidenden Verstandes auf den er- sten Hieb löst, kommt doch auch der Volksfreund, nachdem er als Vordersatz die Behauptung aufgestellt hac: „daß die Stände kein Recht und keine Voll- macht hatten, das Mandat unserer Vertreter in Frankfurt zu beschränken" zwölf Zeilen weiter unten zu dem Schluß, ,,daß — wenn in der Sache über- Haupt geredet werden muß — nur die Stände oder die Urwähler zu reden haben." Also — wenn überhaupt geredet werden muß — so hat jeder hierin zu sprechen, nur die Wählmänner haben nichtö (sie!) zu sagen! Merket euch das ihr Wählmänner, und handelt darnach, sonst klopft euch der Volkssreund auf die Finger. Doch wir kommen auf die Hauptsache zurück, und da müssen wir von vornherein bekennen, daß uns die Entscheidung der Ständekammer nicht befriedigt hat. (Wir lassen die Competenzfrage ganz bei Seite, da es ein für allemal ausgemacht ist, daß unsere Constituirende über Alles in letzter In- stanz zu entscheiden hat.) Sie hat uns nicht befrie- digt, da sie, anstatt die Frage zu entscheiden, der- selben ausweicht. Auf der einen Seite behalten wir unsere Reserven bei — so spricht die Kammer — und auf der andern protestiren wir auch nicht mehr, und damit glaubt man die Nationalversammlung in Frankfurt und das luremburger Volk zu befriedigen ! Wir hatten erwartet, daß dieses Mal die Frage so gestellt werden würde, wie sie von Anfang an hätte gestellt werden sollen : entweder Trennung, oder unbedingter Anschluß an Deutschland. Es war einer ernsten und aufrichtigen Versammlung unwürdig, Reserven zu stellen, von denen man wußte, daß sie keine Beachtung finden wurden und die eine bloße politische Gauckelei waren, um das Votum eines Theiles der Versammlung zu kaptiviren; noch unwürdiger ist es, daß man heute noch, wo Jedem die Augen geöffnet sind, es versucht, dem Lande die- selben Kunststücke vorzumachen. War es in der That nicht lacherlich, eine Ver- sammlung, die es ausgesprochen hatte, sie werde dem Kaiser von Oestreich und dem König von Prell« ßen Gesetze vorschreiben, an die Ratification unserer Stände und noch des Königs binden zu wollen? Ist es nicht lächerlich, heute nachdem der frankfurter Congreß sich souverän über alle andern gesetzgebende Versammlungen in Deutschland erklärt hat, jene Reserven ausrecht erhalten zu wollen? Unsere De- putirten werden sich wohl hüten, in Frankfurt noch ferner zu protestiren z wenn es nachher aber gilt, die Beschlüsse in Vollzug zu setzen, wenn mau ge- zwungen wird den Stcuerzahlenden zu sagen, ihr habt fortan so viel für eine deutsche Flotte, so viel für ein Vundesgericht u. s. w. zu entrichten; so wird man euch antworten, ja wenn diese Beschlüsse ratificirt sind von unser» Ständen und dem Groß- Herzog, dann wollen wir bezahlen, aber eher nicht. Und nun nehme ich au, jene Ratification erfolge nicht, und das Volk MUß dennoch bezahlen, wie werdet ihr euch alsdann ans der Falle zieheir? Wir werden Deutschlands Loos theilcu, sei es, daß ihm die Zukunft die Schmach eines deutschen Kaiserthums bringt, sei es, daß wir einst als Unions- Staat in einer Republik der vereinigten deutschen oder rheinischen Staaten figuriren werden. Ihr aber werdet bald daran zu denken haben, was wir euch heute sagen: Wer Reserven sät, wird Vcrle- genheiten ärndten. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL72 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund. | Der Volksfreund. Nach einer fast dreimonatlichen Existenz glaubt der Vvlksfrcuud auch einmal von sich selbst reden zu dürfen. Der Volksfreund ist, was seine Name sagt, ein Organ für die Freiheit und das Wohlsein Aller; denn er glaubt, daß Jeder zum Volke gehört. Darin ist es schon gegeben, daß er sowohl die öko- nomische ais die moralische Lage, sowohl der nieder» als der höhern Klasse der Gesellschaft besprechen muß, und so lange er lebt, besprechen wird, darauf verlasse man sich. Das scheint aber gerade Vielen ein Dorn im Auge; niedrige Gehässigkeiten kommen ihm täglich zu Ohren und das von Männern, die sich bis jetzt fur liberal und freisinnig gehalten, weil sie. in der religiösen Frage die bekannten Tendenzen nicht billigten. Solchen hat der Volkssreund zwei Worte zur Ant- wort zu sagen. Das erste lautet: Wer Freiheit will muß sie durchgeh cnds wollen, auf religiösem und auf socialem Gebiete, und wer sie für sieb will, muß sie für Alle und für Jeden wollen. Das zweite Wort ist folgendes : Der Volksfreund kann schweigen ; er kann zu erscheinen aufhören. Ihr wißt es recht gut, daß die Männer, die bei ihm thätig sind, ihre ganze Zeit und ihre ganze Kraft ohne Lohn und ohne Entschädigung — es sei denn jene Gehässigkeiten sollten als Lohn gelten — ja ohne Dank und Aufmunterung diesem Organe widmen, weil sie glauben, ein nützliches, für die friedliche Entwickelung unseres Vaterlandes nütz- l ich es Werk zu thun. Wißt ihr, warum er nicht schweigt? Er glaubt, daß unmöglich Fragen, die Frankreich, Belgien und Preußen erschüttern, bei uns ohne Lösung bleiben können. Er fürchtet, daß wenn nicht die friedliche Discussion eine Verständi- gung herbeiführt, das Unheil einer socialen Revo- lution uns nicht verschonen wird. Wie! Wenn in Thionville und in Arlon und in Trier dem Volke die ganze ihm gebührende Freiheit wird, hofft ihr, daß es sich bei uns vom Privilegium wird rubig beherrschen lassen? Seid ihr wirklich nicht klüger als der Vogel Strauß, der verfolgt, den Kopf in den Sand steckt und uuu glaubt, weil er nicht sieht, so würde er auch nicht gesehen? Glaubt ihr wirklich, daß wenn die Arbeiterfrage, die einzige, die es heute zu lösen gilt, bei uns mit Stillschweigen über- gangen würde, daß damit die Arbeiter, für die bei unfern Nachbarn Alles denkt und strebt, bei uns zufrieden gestellt wären? Die Discussion, wenn darauf eingegangen wird che es zu spät ist, führt überall zur friedlich n Entwickelung, weil zur Verständigung. Wo die Discussion aber vernachläßigt wird, da bricht un- heilvolle Zerstörung herein, das sist einmal das Weltgesetz. Wie gesagt : der Volksfreund kann schweigen ; er würde schweigen, wenn er eures Gleichen wäre, d. h. Männer, die nur an sich, nur an ihren Vortheil denken, die nichts thun, es sei denn, sie hätten ihren baaren Lohn, in klingender Münze davon. Aber, wenn diese Fragen, die heute alles erschüt- tern, bei uns stillschweigend übergangen werden, so möchtet ihr — des seid versichert — vielleicht in sehr kurzer Zeit, es heftig bedauern, daß nicht bei Zeiten diese Fragen bei uns zu einem bessern Verständniß gebracht worden sind. Und darum will er vorläufig in der Erfüllung seiner Bürgerpflichten fortfahren , aus die Gefahr hin, daß ihr ihm noch mehr Gehässigkeiten und Bit- terkeite» — weil er euch aus eurer behäbigen Ruhe aufschreckt, eintränket. Beherzige diese Wore ein Jeder, den es angehet. Der Volksfreund. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL71 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Schweden und Norwegen. | Schweden und Norwegen. (K. Z.) In dem Ausschluß für die Erecutivgcwalt wurde von Dahlmann folgender Antrag gestellt und angenommen; 1. Bis zur definitiven Begründung einer obersten Regierungsgewalt für Deutschland soll ein Buudesdirectorium zur Ausübung dieser obersten Gewalt in allen gemeinsamen Angelegen- hellen der deutschen Nation bestellt werden. 2. Das- selbe soll aus drei Männern bestehen, welche das Vertrauen der Nationalversammlung genießen und, nach vorläufiger Vereinbarung mit einem von der Nationalversammlung eigens hierzu gewählten Ausschusses von 30 Mitgliedern, von den Regie- rangen ernannt und von der Nationalversammlung gebilligt werden. Oesterreich uud Preußen bestellt je einen derselben; der Dritte wird von den übri- gen Bundesstaaten aus 3 von Bayern vorzuschla- geudcn Eandidatcn durch Stimmenmehrheit der 4. bis 17. Stimnie der engern Versammlung teS Bundestags erwählt. 3. Das Bundesdirectvrinm hat : s. Die von der constituirenden National- Versammlung gefaßten und von ihm genehmig- ten Beschlüsse durch seine Verkündigung in Rechts kraft zu setzen und zu vollziehen; L>. die zur Vollziehung der Rcichsgesetze nöthigen Verordnungen zu erlassen; c. die Oberleitung sàmmtlicher Ver- theidiguns-Einrichtungen zu übernehmen und den Oberfeldherrn sàmmtlicher Bundestruppen zu er- nennen; ll. die völkerrechtliche Vertretung Deutsch- lands auszuüben, Gesandte und Consulu zu erneu- neu. 4. Heber Krieg und Frieden und über Ver- träge mit auswärtigen Mächten beschließt das Bnndesdirectorium im Einverständnisse mit der Nationalversammlung. 5. Das Buudesdirectorium übt seiue Gewalt durch von ihm ernannte, der Nationalversammlung verantwortliche Minister aus. Alle Anordnungen derselben bedürfen zu ihrer Gül- tigkeit der Gegenzeichnung wenigstens eines ver- antwortlichen Ministers. 6. DaS Bundesdirecto- rinm ernennt zu diesem Ende: ->. einen Minister für die auswärt. Angelegenheiten, l>. einen Minister des Krieges (zugleich für die Marine), c. einen Minister des Inneren, cl. einen Finanzminister, v. einen Minister für Ackerbau, Gewerbe, Handel und für öffentliche Arbeiten. 7. Die Minister ha- den das Recht, den Berathungen der National- Versammlung beizuwohnen uud von derselben jeder- zeit gehört zu werden; sie haben jedoch das Stimm- recht in der Nationalversammlung nur dann, wenn sie als Mitglieder derselben gewählt sind. Dagegen ist die Stellung eines Mitgliedes des Bundesdi- rectvriumS mit jener eines Abgeordneten zur Na- tionalversammlung unvereinbar. 3. Sobald das Verfassuugswerk für Deutschland vollendet und in Ausführung gebracht ist, hört die Thätigkeit des Directoriums und seiner Minister aus. Berlin, 6. Juni. Gestern ist Hr. Arago von Paris aus hier eingetroffen in Begleitung von zwei Legations-Sekretären, was auf eine bleibende Eon- stituirung von seinem Büreau schließen läßt. Man glaubt daher, daß Hr. Arago förmlich als bevvll- mächtigter Minister der Republick Frankreich hier werde beglaubigt werden. Wir müssen hinzufügen, daß man den neuen Gesandten hier nicht eben all- seitig mit sehr günstigen Augen ansieht, da man vielfach vor ihm, bei feinen bekannten Gesinnungen, eine neue Anfachung der Polcn-Agitation fürchtet. 7. I n n i. H. Arago hatte gestern eine längere Unterredung mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, welche die freundlichste Annähe- rung Beider zur Folge hatte. Arago hat in diesem Augenblicke noch keine Accréditive als Bevollmächtigter Minister der Republick Frankreich aus Paris mitgebracht; da ihm aber der Baron Arnim erklärt hat, daß er zu der offiziellen Mittheilung ermächtigt sei, daß der König ihn in dieser Eigenschaft em- pfangcn werde, so hat er sofort noch gestern durch einen Courier sich die nöthigen Beglanbigungsschrei- den aus Paris erbitten lassen. Es steht zu erwar- ten, daß hiernach sich die Verhältnisse zwischen der französischen Republick und unserm Hofe durchaus freundlich uud friedlich auf die Dauer gestalten werden. (K. Z.) ^Berlin, 7. Juni. Ter Prinz von Preu- ßen ist von seiner Reise nach London zurückge- kehrt. Der König empfing den Bruder auf der letzten Station von Potsdam. Der Prinz befindet sich heute mit der gesummten königl. Familie in Charlottenburg zur gemeinsamen Feier des Todes- tages des verstorbenen Königs. — Dem Präsidii." der constituirenden Versammlung hat der Prinz von Preußen die Anzeige zugehen lassen, daß er seinen Sitz in der Kammer vorläufig nicht einneh- men werde, und anheimgegeben, seinen Stellvcr- treter, den Legationsrath Küpfer, einzuberufen. Ich kann Ihnen die Gerüchte nicht verschweigen, — wird der „Bremer Ztg." von Berlin geschrie- ben — welche von Potsdam aus sich verbreiten, und mit aller Bestimmtheit von der Absicht des Königs sprechen, den Thron zu verlassen und die Krone in die Hände seines Bru- dcrs zu legen. Es scheint gewiß zu sein, daß der König öfter diesem Gedanken nachhängt, und dies soll die Minister vornehmlich bewogen haben, die schnelle Rückkehr des Prinzen so dringend zu begehren. Berlin, 8. Juni. Heute erschien der Prinz von Preußen, nachdem er schon gestern in Charlotten- bürg eingetroffen war, zum ersten Male in der Nativnak-Versammlung. Schon eine Zeitlang vor seinem Eintreffen an dem hinteren Portale der Sing-Akademie, hatten sich hier etwa 30 Personen gesammelt, welche ihm bei seinem Herannahen ein Hoch brachten. Schon dieses Zeichen des Beifalles hatte große Mißlicbigkeit bei den Umstehenden er- weckt, die sich in dem angränzenden Castanien- Walde alsbald in Gruppen vertheilten. Bei seinem Eintritte in die Versammlung hatte der Abgeordnete Temme das Wort. Mehrere Abgeordnete der Rechten und der Mitte erhoben sich von ihren Sitzen; der laute Ruf „Sitzenbleiben! " durch- schallte den Saal. Als Temme seinen Vortrag geendet hatte, erbat sich der Prinz das Wort, be- stieg die Tribüne und hielt eine kurze Rede, worin er erklärt an der von dem Könige vorgezcichneten constitutioniiellen Form getreulich festhalten zu wollen und darauf anträgt, durch seinen Stellver- treter in der Kammer ersetzt zu werden. Vereinzelte Stimmen rufen Bravo, daö jedoch ein lautes an- haltendes Zischen übertäubte. Er verließ hierauf den Saal. An dem hinteren Portale der Sing- Akademie, wo der Wagen hielt, hatte sich indcß eine größere Menschenmenge zusammen gefunden, welche den heraustretenden Prinzen wiederum mit Hoch und Hurrah empfing; in demselben Augen- blicke crthönte aber auch von jenen, ebenfalls dichter gewordene Gruppen im Castanien- Walde ein lautes Pfeifen und Schreien. Eines fein ge- kleideten Herrn, der einem Jungen, welcher im besten Zischen begriffen war, unter Mißhandlungen den Mund zuhielt, bemächtigte sich die wüthende Menge und brachte ihn nach der Schloßwache, wo es sich ergab, daß es ein Lieutenant beim Kaiser- Franz-Regimcnte sei. Weitere Störungen sind nicht vorgefallen. Berlin, 8. Juni. — In der heutigen Sitzung der Rational-Versammlung stellte der Abgeordnete Be- rends den höchstwichtigen Antrag, die Versammlung wolle in Anerkenntniß der Revolution zu Protokoll erklären, daß die Kämpfer vom 18. und 19. März sich wohl ums Vaterland verdient gemacht haben. Dieser Antrag erregte eine lebhafte Debatte. Es meldeten sich 26 Redner zu diesem Gegenstande. Der Minister-Präsident Camphansen nahm zweimal das Wort und trug schließlich darauf au, die Debatten bis morgen zu vertagen, damit die Minister darüber weiter berathen könnten. Die Vertagung wurde an- genommen. Wir können nicht umhin hier einige Worte des Abgeordneten Jacoby aus Königsberg anzuführen ; er sagte : „Vor dem 18. März war die souveraine Macht der König. In den Tagen des März hat sich gezeigt, daß keine Macht der Erde dem einigen Willen des Volkes zu widerstehen ver- mag. Diesen Freiheits-Kämpfen verdanken wir es, daß die „Schmach des Absolutismus" von uns ge, nommen ist. Es ist dies ein großer Dienst, und für diesen Dienst müssen wir dankbar sein. Unser Bcru^ meine Herren ! und unsere Vollmacht beruhen einzig und allein auf dem Grundsatze der Volks-Souver!"« iietaf. Ich fordere Sie auf, den Antrag anzunehmen." (Beifall.) Mannheim, 4. Juni. In der gestrigen Ver- sammlung des neuen vaterländischen Vereins wurde eine Adresse in herzlicher, brüderlich-deutscher Weise an die Luxemburger und Triestiner beschlossen, worin sie nach Mittheilung der wahren Sachlage bestimmt werden sollen, die Gefahr der Zersplitte- rung und Absonderung selbst in ihrem eigenen Vortheile zu begreifen. Rendsburg, 7. Juni. Die Bundestruppen haben vorgestern einen neuen Sieg bei Sundewitt über die Dänen davon getragen. General Wrangcl beabsichtigte die Dänen zu umzingeln, was aber mißglückte; der Kampf war sehr blutig, der er- rungene Sieg kann jedoch nicht als ein für den weiter» Verlauf des Krieges entscheidender ange- sehen werden. Wien, 3. Juni. Durch die „Constitue. Prag. Ztg." vom 3t. Mai gelangte das Ministerium zur Kenntniß, daß sich in Prag eine provis. Regierung für Böhmen gebildet habe. Sobald diese Nachricht durch eine amtliche Anzeige bestätigt wurde, fand sich das Ministerium bewogen, Sr. Maj. dem Kaiser das Ungesetzliche diejes Vorgangs vorzu- stellen, um jedem Einschreiten einer Deputation für die Anerkennung dieses Schrittes zu begegnen. Zugleich erklärte der Minister des Innern in einem Erlasse an den Landes Chef in Böhmen den ganzen Act für illegal und ungültig und forderte denselben auf, diesem Vorgange unter seiner Verantwrrtung keine Folge zu geben. (Wien. Ztg.) Prag, 3. Buni. Der Slaven-Congreß ward gestern eröffnet. Es wurde in der ersten Versamm- lung bestimmt ausgesprochen, daß Oestreich ein slavisches Kaiserreich sein müsse, da Slaven die Hauptbestandtheile desselben ausmachen. Die öst- reichische Monarchie ist zerissen, aber der Kampf zwischen Germanen und Slaven wird beginnen: die Nationalitäten werden furchtbar mit einander ringen. Rußland wird, wie bis jetzt im Geheimen, so bald offen zu den östreichischen Slaven stehen. Christiania, 30. Mai. Heute Nacht 12 Uhr hat der Storthing bei verschlossenen Thüren ,den Antrag: „die norwegischen Linientruppen und Ruderflotille, wie Se. Maj. der König es nothwendig findet, zur Theilnahme an der Vertheidigung Dänemarks gegen den An- griff des deutschen Bundes und Preußens , und zum Schutze der gegenwärtigen und zukünftigen Interessen zu verwenden und zu den dadurch nothwendig gewordenen Ausgaben au ßerordentlich eine Summe von 260,000 Species zu bewilligen“, einstimmig angenommen. (K. Z.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL103 | ARTICLE | Z., K. | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 7. Juni. Die National-Versammlung hat ein Decret erlassen, welches die öffentlichen Zu- sammenrottungen verbietet. Es hat dies Decret großen Unwillen erregt, vorzüglich unter den Ar- vettern, so daß man für die öffentliche Ruhe fürch- tet. Es sind bis 17. Regimenter noch aus der Um- gegend herbeigezogen worden für den Fall eines Ereignisses. — 0. Juni. Das Resultat der Wahlen von 11 Deputirten für Paris ist heute bekannt. Gewählt sind die Herren Caussidiere; Moreau; Gvuvchaur; Changarnier; Thiers; P. Lerour; Victor Hugo; Louis Bonaparte; Lagrange; Boissel und Prondhon. Außerdem sind Thiers und Louis Bonapartc noch in 2 Departements gewählt. Die Bekanntmachung dieses Resultates brachte eine lebhafte Aufregung hervor; — schon vor dem Stadt- Hause bei der Publication der Namen wurden die der radikalen Vertreter mit Jubel, die der gemäßigten mit Pfeifen u. Zischen begrüßt. Trotz dem, daß das neue Gesetz über vieZusammenroltungen überall angcschla- gen »var und eine Proclamation der Erecutiv-Cvm- mi.sion es begleitete, in der diese Zusammenrottungen als das Werk der Fein de der Republik bezeichnet werden, bildeten sich überall ungeheure Menschenmas- scn, die man übrigens ruhig gewähren ließ, da sie sich inoffensiv verhielten. Mit Einbruch der Nacht je- doch wurden die Rufe : Vive Baihès! A Las Thiers! gehört ; die Truppen schritten ein, drängten das Ge- wehr un Arme die Gruppen auseinander und säu- bcrten die Boulevards. Eine zahlreiche Bande hatte sich indessen zu Thiers' Wohnung begeben, war in den Garten gedrungen und schrie : A bas Thiers ! Ein Bataillon der Nationalgarde, das schnell Herbeieilte, stellte auch Hier die Ordnung wieder Her. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL104 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Miscellen. | Miscellen. Nationalbelohnung. J. SEELHOFF. Der „Observateur belge" vom 11. berichtet über die Sitzung unserer Stände vom 5., wo die anti- deutsche Parthei, einen so beklagcnöwerthen Sieg davon getragen. Ganz im Geiste jenes gefaßten Beschlusses, dem die Verträge von 1815 und 1820, die unumschränkte Machtvollkommenheit der Könige, se e. ein so großes Heiligthum sind, belohnt der „Observateur” die Urheber. Er ertheilt Herrn Metz den Adel und nennt ihn beständig Mousieur de Met⸗ Bon der Redaktion | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97b1xtsz5/articles/DTL105 | ARTICLE | SEELHOFF, J. | null |