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null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 1 | Die verehrlichen Abonnenten , welche den Betrag ihres Abonnements für gegenwärtiges Quartal noch nicht entrich- tet haben, sind gebeten dieses gefälligst baldigst franco besorgen zu wollen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL134 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 2 Page 4 | SSon ber Redaktion j. seeehoff. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL135 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1848-06-30_01 | Der Volksfreund. Abonnementspreis : 5 Fr. vierteljährlich in der Hauptstadt, 5 Fr. 50 für die übrigen Ortschaften des Großherzogthums. Anzeigen werden mit 20 Centimen per Zeile berechnet. Der Volksfreund erscheint Dienstags und Freitags. Bestellungen und Zuschriften werden franko erbeten. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck von 3> ? a m o r t, Str. 23. Freitag 3«. Juni im1 | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung vom 21. Juni | Sitzung vom 21. Juni Eröffnung um halb fünf Uhr Nachmittags. ! Abwesend mit Urlaub : die HH. Bernard, Dams, Gerard, Ledure, München, Weydert, Weyrich und Würth-Paquet; ! ohne Urlaub - die HH. Brassel, Funck, Herckmanns, Krack, Macher, Neuens, Pinth, Ritter, Schmitz Siebcnaler, Tibesar von Fouhren und Th. Würth. Verlesung und Annahme des Protokolls der letzten Sitzung. Die Tagesordnung beruft die Fortsetzung der diesen Morgen abgebrochenen Discussion. Folgendes Amendement der HH. Andre Proc., Pcckels, Ri- chard und Hattert wird niedergelegt ! „Dem 1. Kapitel beizu- fügen : Art. 5. Sind wahlfähig diejenigen, die, ohne die Be- d ngungen des § 5 Art. > zu erfüllen : i. unabhängige Ver- richrungen haben ; 2. diejenigen die Staats- oder Gemeinde- Aemter versehen , wozu es unerläßlich ist geläufig schreiben und lesen zu können; 3. die sich ausweisen wenigstens wâh- rend 3 Jahren den mittler» Unterricht genossen zu haben." Nach einer Discussion zwischen den HH. Richard, N. Metz, Ch. Metz, Hardt, Reumann, Jurion, Andre Proc. und Pescarore, wird dies Amendement verworfen. Die Art. 6—17 incl. werden wie im Entwurf angenommen. Art. i8 wird zur Discussion gebracht. H. Simons schlägt vor im § 3 dieses Artikels die Worte : „Civil-Section" zu streichen. Nach einer Discussion zwischen den HH. Ch. Metz, Simons, Andre Proc., N. Metz und M. Wcllenstein, wird dieser Artikel an die Central-Section verwiesen. Art. >9—23 incl. werden wie im Entwurf angenommen. Art. 24 wird zur Discussion gebracht. H. Andre Proc. schlägt vor, im § S dieses Artikels statt : „der mit den inner» Angelegenheilen beauftragte Regie- rungsrath," zu sagen : „der mit den bezüglichen Angelegen- heilen beauftragte Verwallungsrath." Er wird von HH. de la Fontaine und Ch. Metz unterstützt; sein Vorschlag wird angenommen. Art. 24 wird demnach mit dieser Modification angenommen. Art. 23 wird zur Discussion gebracht. H. Ch. Metz schlägt vor im 8 5 dieses Artikels das Wort : „wird" durch: „kann werden" zu ersetzen. Der Artikel wird mit dieser Modification angenommen. Art. 26—37 incl. werden wie im Entwurf angenommen. Art. 33 wird zur Discussion gebracht. H. Jurion macht darauf aufmerksam , daß im § 1 irr- thümlicherweise der Ausdruck „District" statt „Canton" stehe. Der Artikel wird mit dieser Berichtigung angenommen. Art. 39 und 40 werden wie im Entwurf angenommen. Art. 4l wird zur Discussion gebracht. Er wird mit der bei Art. 24 votirten Modification, so wie mit dem Zusatz : „Auszug des Protokolls" statt „Protokoll" der durch einen Druckfehler weggeblieben , angenommen. Art. 43 wird zur Discussion gebracht. H. Andre Jnsp. schlägt oor, demselben folgenden 5. § beizufügen : „in keinem Fall von Inkompatibilität oder Unzulässigkeit, wie sie durch die Constitution vorgesehen, scie." Sein Vorschlag wird angenommen. Folgendes Amendement der HH. Brücher , Fuhrmann , Jacques und Kremer wird niedergelegt : „Wir schlagen vor unter die Falle von Jncom- patibilitat des Wahl-Gesetzes zu zählen die Priester und Ge- meinde-Schullehrer'" Nach einer Discussion zwischen den HH. Kremer, Hardt, N. Metz, de la Fontaine, Andre Proc. und Ch Metz, wird dieses Amendement in 2 § zertheiltz worüber einzeln abgestimmt wird. § 1 über die Inkompatibilität der Priester wird durch Ramens-Aufruk mit 31 gegen 20 Stimmen angenommen. § 2 über die der Schullehrer wird durch Ausstehen und Sitzenbleiben angenommen. Die HH. Andre Proc., Laporte u: Neumann tragen darauf an, daß die Söhne und Schwiegersöhne der Abgeordneten nicht wählbar sind. H. Andre entwickelt den Antrag, der angenommen wird. Der Art. 43 wird zur Abfassung an die Central-Section verwie- sen. Der Piäsident bemerkt daß durch einen Druckfehler die Reihenfolge der Artikel verdreht sei, indem nach Art. 43 Art. 47 stehe. Art. /,?— 50 werden wie im Entwirf angenommen. Art 51 wird an die Central-Section Behufs Vervollstän- digung zurückgewiesen. Art. 52—56 werden wie im Entwurf angenommen. Art. 57 wird zur Discussion gebracht. H. Andre Proc. schlägt vor statt auf 3500 auf 4000 See- len einen Abgeordneten zu wählen. Nach einigen Bemerk»»- gen verschiedener Abgeordneten wird sein Antrag verworfen und Art. b-j wie im Entwurf angenommen. H. Berens verlangt die Versammlung solle einen Tag für das Votum über das Gesammte der Constitution fest- setze». Nach einer Discussion zwischen den HH. Andre Jnsp., Hardt, Jurion, Richard, N. Metz u. d Andre, Procur., wird beschlossen, daß die Kammer in der Sitzung vom 23. Juni über die beantragten Artikel , und spätestens in der vom 24. über das Gesammte der Constitution votiren werde. H. Ch. Metz fragt ob die Regierung sll on die Maaßregeln zur Liquidirung der den Abgeordneten zustehenden Reise- und Aufenthalts-Entschâdigungen getroffen habe. Räch einigen Bemerkungen der HH. Neumann und Jurion, schlagen die HH. Ch. Metz , Lamorl und de Marie vor als Grundlage dieser Liquidation den im Art. 75 der Constitution angenom- menen Betrag festzustellen. Die Versammlung nimmt diesen Vorschlag, der im Proto- koll erwähnt werden soll, an. Die folgende Sitzung ist auf den 22. Juni , Nachmittags 4 Uhr festgesetzt. (Die Sitzung wird aufgehoben ) | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL91 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. Deutsche National-Bersammlung. | Deutschland. Deutsche National-Bersammlung. Frankfurt, 24. Juni. Heute in der 23. Sitzung der Deutschen Nationalversammlung wurde die De- batte über die Bildung der prov. Centralgewalt fortgesetzt. Es sprachen Robert Blum, Lichnovsky, Vogt aus Gießen, Stedtmann von Düsseldorf, Ra- veaur aus Köln. Aus der Rede des Letztern heben wir folgende Episode hervor: „Als Frankreich uns die Bruderhand geboten hat, als die provisorische Regierung sie geboten trotz seiner Stellung gegenüber dem Unwillen der Arbeiter, hätte man diese Bruder- Hand mit Liebe ergreifen sollen; als Beweis der Achtung fordere ich die Nationalvcr- sammlung auf, sich zu erheben." Die Mit- glieder der deutschen Nationalversammlung erheben sich sämmtlich unter dem lang anhalten- den, donnernden Beifall der Gallerien, unter einem Beifalle, der die ganze Versammlung, Abgeordnete wie Zuhörer, gleichsam electrisirt er- scheinen ließ. Dann Mathy und endlich der Präst- dent von Gagern. Dieser sprach: „Der Bundes- tag könne neben der neuen provisorischen Gewalt nicht mehr bestehen, obgleich sofort eine Staaten- Vertretung angeordnet werden müsse. Er würde es bedauern, wenn es als Priucip gälte, daß die einzelnen Regierungen hinsichtlich des Präsidenten nichts zu sagen hätten ; doch hinsichtlich der Zweck- Mäßigkeit sei es ein anderes: „Wir müssen die provisorische Centralgewalt selbst schaf- fen." (Donnerndes wiederholtes Bravo.) In Hin- ficht der Person, welche zum Präsidenten erwählt werden solle, halte er es für zweckmäßiger, Einen aus fürstlichem Geblüte zu wählen, „nicht weil er ein Fürst, sondern obgleich er ein Fürst ist." Er spielte damit ohne allen Zweifel auf den Erzher- zog Johann an. — Jetzt trat Dahlmann als Berichterstatter auf und meldete, daß die Mehrheit des Ausschusses am Morgen vor der Sitzung zu einer wesentlich anderen Fassung sich herbeizulassen beschlossen habe. Statt des dreiköpfigen Directoriums würde sie daher mir folgenden Antrag stellen: 1. die Nationalversammlung beschließt, daß bis zur défini- tivcn Begründung einer Rcichsverfassung ein Reichs- Verweser zur Ausübung der Reichsgewalt in allen allgemeinen Angelegenheiten der deutschen Nation ernannt werde. 2. Dieser wird von den deutschen Regierungen binnen kürzester Frist der Nationalver- sammlung bezeichnet und von dieser ohne Discussion durch einfache Abstimmung genehmigt. — Die Func- tionen des Reichsverwesers brauchen wir nicht zu wiederholen. — v. Soir on fragte, ob er über die frühere oder die jetzige Vorlage des Ausschusses ab- stimmen lassen solle. Schasfrath und Jordan aus Berlin erhoben sich dagegen, weil sie sich nicht gleichsam überrumpeln lassen wollten, und weil ein neuer Antrag laut der Geschäftsordnung vorher ge- druckt an die Mitglieder zu vcrtheilcn sei. Es wurde endlich beschlossen, die Debatten zu schließen. Die Abstimmung soll übermorgen erfolgen. Heute Abend wird v. Soiron noch ein Programm, unter Bei- zicbung von Abgeordneten, anfertigen und drucken lassen, worin die wesentlichen Anträge und Amen- dcments deutlich aufgeführt und erläutert sind, um für die erfolgende Abstimmung jedes Mißverständniß zu vermeiden. — Eines hat sich herausgestellt : Gagent wird die Frage entschieden haben, und die Nationalversammlung wird ohne Zweifel beschließen : den provisorischen Präsidenten selbst zu ernennen. Heber die Person wird unter den „jetzigen Verhält- nissen" eine Wahl nur sein können über Erzherzog Johann oder v. Gagern. Frankfurt, 20. Juni, 2z Uhr. Die National- Versantmlung beschäftigte sich in der heutigen Sitzung mit der Debatte in Betreff der Reihenfolge der Be- rathungen über die Central-Cstwall. Die Abgeord- tiefen Zttz, Blum und Genossen, M. Mohl, Schoder und Genossen haben ihre Anträge vereinigt. Da- gegen bringen Bassermann und von Auerswald ein neues Amendement, wonach die provisorische Cen- tral-Gewalt einem nicht regierenden Mitglied? eines deutschen Regentenhausts alö Reichöverweser über- tragen und derselbe von der National-Versammlung im Vertrauen auf die Zustimmung der deutschen Re- gierungen gewählt werden soll. Ein Uuter-Amende- meut von Heckscher gehl blos dahin: der Reichöver- wefcr wird von der National-Versammlung im Ver- trauen auf die Zustimmung der deut.chen Regie- rungen gewählt. Ein drittes Amendement von Heck- scher und von Rothcnhahn bezweckt, daß die proviso- r ische Ceutral-Gewalt alsbald der National-VersamM- lung geeignete Vorlagen über Auflösung des Butt- destages und die dadurch nvthig werdenden organischen Einrichtungen mache. Die Zulässigkeit dieser Anträge zur Abstimmung nach bereits vorgestern entschiedenem Schlüsse der Debatte rief von der linken Seite leb- haften Widerspruch und eine mehrstündige Debatte hervor. Nachdem schon im Verlaus derselben der Abg. Bassermann von seinem Amendement zurück- getreten war, verzichtete zuletzt auch Abg. v. Auers- wald auf dasselbe, dieser jedoch nur unter der Vor- ausjetzung, daß auch die übrige» Amendements zurückgenommen würden. Da Heckjcher sich erst mit seinen Freunden zu verständigen wünscht, so ist die Sitzung bis 5 Uhr ausgesetzt worden. Bei Wiederöffnung der Sitzung um 5 Uhr Abends betritt Heckjcher die Rednerbühne, um seinen Eut- schluß anzuzeigen : er spreche als Organ einer Par- tri; er beharre auf seinem Amendement.— W i p p e r m a il n wünscht, Heckscher möge aus seinem Amendement den Passus von „Vertrauen aus die Zustimmung der deutschen Regierungen" weglassen, indem man ja denken könne, daß die Beschlüsse der National-Versammlung des Vertrauens der deutschen Regierungen würdig seien. Giskra, Vogt, Schafferath wollen, daß alle Amendements vor- gelesen werden sollen. Heck scher: „Ich habe zwar nicht den Beifall der Gallerie, dessen die Linke bei ihren Anträgen zum Voraus vergewissert ist, und hinter welchem heute etwas zu stecken scheint " Es en steht ein furchtbarer Ruf von der Linken: zur Ordnung ! zur Ordnung ! — ein Getümmel, wie es noch nie hier erlebt worden; man glaubt fast noch Aergeres zu hören, und es ist dem Präsidenten un- möglich, die Ordnung herzustellen. Auf der Linken herrscht die ungeheuerste Leidenschaft, während Heck- scher ruhig auf der Tribüne verweilt, die Damen aber die Gallerien zu räumen sich beeilen. Nach einer Viertelstunde erklärt der Präsident die Sitzung für aufgehoben, da es ihm unmöglich ist, die Ruhe her- zustellen. Auf vielseitige Réclamation soll nur eine halbstündige Pause eintreten. Nach einer Weile bc- ginnt der Präsident wieder: er glaube nicht, daß eine ruhige Berathung für heute mehr möglich sei : — Zustimmung. Die Sitzung wird aufgehe- ben. — Ein Theil der Linken verlangt, daß Heck- scher um Verzeihung bitte; ein anderer ist noch nicht damit zufrieden, sondern will auch, daß der Vice- Präsident Soiron wegen Parteilichkeit es thnc und v. Gagern den Vorsitz wieder einnehme. — Die Nachrichten von Paris und eine Volksversammlung in Höchst, wo gestern darauf angetragen worden ist, wenn die Versammlung nicht beschließe, selbst zu wählen, so müsse die Linke sich trennen, scheinen auf die Schritte der Rechten im Stillen gewirkt zu haben. Frankfurt, 27. Juni. In der heute um zehn Uhr eröffneten 25. Sitzung der National-Vcrsamm- lung gab in Folge der Vermittelung des Präsidenten v. Gagern der Abgeordnete Heckscher bcsric- digende Erklärung über seine gestrige Aeußcrung ab und verzichtete auf sein Amendement. Diesem Bei- spiel folgte v. Aueröwald. Auch das Heckscher- R o t h e n h a h n 'sehe Amendement wurde zurückgenommen. Hierauf kündigte Blum im Namen der Linken an, daß diese auf den Ordnungsruf gegen Heckscher, auf die Anfechtung der gestrigen Entscheidung des Vicepräsidenten über die Zulässigkeit der Amendements und auf die ihrerseits angekündig- teil Amendements verzichte. (Allseitiger Beifall be- gleitete diese Mittheilung.) Eine vor Eröffnung der Nationalversammlung vor der Paulskirche aufgestellte Militärabtheilung wurde auf Vermittelung des Prä- sidentcn v. Gagern sofort zurückgezogen. — Art. 1 der Anträge in Betreff der Central-Gewalt lautete: „Die National-Versammlung beschließt, vorbehält- lich des Einverständnisses mit den deut- scheu Regierungen" (die gesperrten Worte sind der Vincke'jche Antrag) : „1. bis zur definitiven Be- gründung einer Regicrungsgewalt fur Deutschland soll eine provisorische Central-Gewalt für alle ge- ineinsamen Angelegenheiten der deutschen Nation be- stellt werden." Dieser Artikel wurde so eben durch namentliche Abstimmung mit 577 gegen 34 Stimmen verworfen, und sodann der Artikel ohne den Beisatz: „vorbehaltlich des Einverständnisses mit den deutschen Regierungen" durch Aufstehen und Sitzen- bleiben fast einstimmig angenommen. Art. 2. a) „Dieselbe hat die vollziehende Gewalt zu üben in allen Angelegenheiten, welche die allgemeine Sicher- heit und Wohlfahrt des deutschen Bundesstaates be- treffen ; k>) die Oberleitung der gcsammten bewaff- neten Macht zu übernehmen und namentlich die Oberbefehlshaber zu ernennen; c) die völkerrechtliche und handelspolitische Vertretung Deutschlands aus- zuüben, und zu diesem Ende Gesandte und Consuln zu ernennen" — wurde in gleicher Weise ange- no mm en. Ueber d) „die Beschlüsse der National- Versammlung zu verkündigen und zu vollziehen," findet so eben namentliche Abstimmung statt. (Frank. I.) Berlin, 25. Juni. Endlich bin ich im Stande, Ihnen die Zusammensetzung des neuen Cabinets zu- verlässig mitzutheilen; es ist folgende - Auerswald, Minister-Präsideut, H an sc mann Finanz, Milde Handel, Kühlwetter Inneres, Schleinitz an- ßere Angelegenheiten, Macrkcr Justiz, Schrec- ken stein Krieg, Rodbert u 6 Cultus. Enthält das Sprüchwort: was lange währt, wird gut, Wahrheit, so dürfen wir Gutes von dem neuen Mi- nisterium erwarten, das hoffentlich den größten Fehler seines Vorgängers, Halbheit und Unthätig- keit, zu vermeiden wissen wird. Das Land ver- langt Thaten, es verlangt den Um- schwung, der in den Köpfen eingetreten ist, in kürzester Frist auch in seinen Ver- waltungs-Angelegenheiten sich abspie- geln, die Revolution im Staats-Orga- iiismus sich verkörpern zu sehen; es will, daß ein neues Preußen geschaffen werde, daß das Provisorium, während dessen man das Land drei Monate hindurch mit der alten verschlissenen Ma- schine regierte, endlich einmal aufhöre. Entspricht das Ministerium diesen billigen Ansprüchen, so wird ihm auch die Majorität in der Kammer nicht fehlen; sollte es aber ebenfalls die unglückselige Politik des Lavierens und des Zauderus annehmen, so wird sein Sturz nicht lange auf sich warten lassen, und wir sind dann dem Regiment der äußersten Linken um ein gutes Stück näher gerückt, welche weniger Feder- lesen mit unfern alten Zuständen machen dürfte. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL72 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung vom 21. Juni. | Sitzung vom 21. Juni. Eröffnung um Huld 10 Uhr Morgens, Abwesend mir Urlaub : die HP. Bernard, Dams, Gérard, Ledure, München, Weyrich und Wârth-Paquet; ohne Ur- laub: die HH. Brasscl, Funck, Herckinanns, Krack, Neuens, Ritter, Schmir, Sibenaler und Tibesar von Fouhren. Berlesung des Protokolls der letzten Sitzung. H. R. Metz wünscht die von H. Richard, bei Gelegenheit der Discussion des Artikels über die Strohbedachung ausge- sprochene Meinung in das Protokoll aufgenommen zu sehen. H. Richard hat nichts dagegen, und wird also dem Wunsche des H. Metz entsprochen Das Protokoll wird angenommen. Art. 124 des Vcrfassungs-Entwurfs wird wieder zur Dis- cussion gebracht. In Betreff des § 7 dieses Artikels verlangt H. N. Metz, daß die Regierung die Waldförster anweise die Gegenwart der Communal-Behörden bei den Verrichtungen die sie in den Gemeinde-Waldungcn zu machen haben , zu requiriren. — Nach einer Discussion zwischen den HH. Ch. Metz, Richard, Pondrom und Jurion , schlägt H. de la Fontaine vor, dem Art. 124 folgenden neuen F zuzufügen : „Revision der Bc- stimmungen über die Haus-Collecren." Die Versammlung nimmt den Artikel mit den Modisicaüo- nen die er durch Art. 120bis erlitten , an. An der Tages-Ordnung ist der Bericht des Ausschusses zur Untersuchung der Mittel die Arbeiter-Classe zu unterstützen. Die Conclusionen dieses Berichtes, der von H. R. Metz abgestattet wird, werden angenommen; der Bericht selbst aber an das Regierungs-Collegium verwiesen. H. Richard verlangt, daß die Versammlung den for- Mellen Wunsch ausspreche, das Regierungs-Collegium möge sogleich die eingelaufenen Petitionen über Revision der Pa- tente berücksichtigen. Der Präsident antwortet, daß dieS lvahr- scheinlich in der nächsten Sitzung schon geschehen werde, daß übrigens der § 1 des Art. 124 diesen Gegenstand schon be. handle. H. M. Wellenstein wünscht einen Ausschuß gebildet zu sehen zur Revision der deutschen Abfassung des VerfassungS- EntwurfS. Nach einer Debatte zwischen HH. de la Fontaine und Ch. Metz, wird dieser Ausschuß aus den HH. Andre Proc., Andre Jnsp. und Hardt gebildet. Die Tages -Ordnung beruft darnach die Vorlegung des Gesetzes über die Gemeinde-Wablen. H. de la Fontaine, Berichterstatter der Fünfzehner- Commission, legt diesen Entwurf, so wie den Bericht der Commission, vor. Nach einer Discussion zwischen den HH. N. Metz, de la Fontaine, M. Wcllenstein, Dasselborn u. Hardt, werden die Verhandlungen über diesen Gegenstand bis zu ei- ner nächsten Sitzung vertagt. Es wird nun zu den Verhandlungen über die einzelnen Ar- tikel des Wahl-Gesetz-Entwurfs geschritten. Art. 1 wird zur Discussion gebracht. Ein von den HH. Pondrom , Richard , Hardt und Andre Jnsp. unterzeichnetes Amendement wird niedergelegt; eS lau- tet î „Die Unterzeichneten schlagen vor den 8 S des Art. i des Wahl-Gesetz-Entwurfs zu st eichen." Nach einer Discus- sion zwischen den HH. Hardt, N. Metz, Andre Proc., Pon- drom, Ch. Metz und Richard, wird dies Amendement ver- worfen. Ein fernerer Antrag der HH. Andre Proc., Hardt und Richard, welcher lautet' „Die unterzeichneten Mitglieder der Kammer schlagen vor im Art. l das allgemeine indirecte Wahlrecht, mit einem Wähler auf 200 Seelen, festzustellen wird nach einer Discussion zwischen den Hp. Andre Proc., M. Witry, Bercns, Ch. Metz und Richard ebenfalls ver- worfen. Die Art. >, a, 3 und 4 werden wie im Entwurf angcnom- men und die Fortsetzung der Discussion über den Wahl-Ge- setz.EntwUlf auf Nachmittag 4 Uhr festgesetzt. (Die Sitzung wird aufgehoben.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL90 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Wie anders scheint Alles sich gestalten zu wollen, als es vor drei Monaten den Anschein hatte! Damals welches Hochgefühl und Stolz auf die mensch- liehe Natur bewegte die Brust des fühlenden Man- nes! In Paris, es war das Volk, welches die Re- volutiou gemacht! Das Volk, das bis dahin ver- achtete und mit dem Ehrcnnamen Pöbel titulirte! Weder Thiers noch Odillon Barrot standen an der Spitze; denn sie wollten nur die Minister stürzen, um selbst solche zu werden, sondern die Revolution wurde von denen gemacht, über deren Herrschaft Herr Thiers heute Jercmiaden in seinen Briefen an Freunde dichtet. Es war eine ganz neue Macht auf die Bühne getreten und wie groß zeigte diese sich! Heilig ist das Eigenthum! Freiheit für Alle, auch für unsere Gegner und bisherige Unterdrücker! Bru- derschaft auch mit ihnen, denn wir wollen ihr und unser Wohl und wir beklagen es tief, daß nicht die Discussion, sondern erst die Barrikaden eine Verstän- digung anbahnten. Wir sind keine Diebe und wollen kein unnöthiges Blutvergießen, noch weniger sind wir rachsüchtig, das war der Ruf des Volkes in Paris. In Berlin, das Volk verlängnete auch da seine gutmüthige, geradsinnige , biedere deutsche Natur nicht. Ja es war nur Pöbel, welches sich bei den Barrikaden schlug; es waren nur Handwerker, Ge- sollen, die unter der Anführung von Studenten fochten. Alle Herrlichkeiten einer großen Stadt stan- den ihnen zu Gebote und doch, es wurde nicht ge- plündert und nicht gemordet; es wurde ehrlich ge- fochten.'^ DA Minister, denen die Volkswuth am meisten (wtte gelten sollen, sie konnten sich unbelä- Jstigt c«Kernen. Das Volk verlangte nur Achtung ssür^die gefallenen Helden, forderte aber nicht Rache für ihr verspritztes Blut, denn sie waren für eine . heilige Sache gefallen. Sehen wir die alte Kaiserstadt. Auch dort wur» den mehrmals Barrikaden gebaut. Und was ver- langte das Volk? Entfernung Metternichs; Besciti- gütig der Kamarilla, Ehrlichkeit in der verspreche- neu freisinnigen Politik. Es war überall nur der Pöbel, der seiner Masscnhaftigkeir wegen der Gewalt. Respekt einflößte, die bis jetzt nur auf die 'Masse gut eingeschulter Soldaten ihre Gewaltherr- schaft zn stützen gewohnt war, und dieser geistlose Pöbel zeigte sich geistig groß, voller Edelmuth, vol- 1er Hingebung, voller hochherziger Begeisterung! So vor drei Monate», wie anders heute! Was zeigt uns die große Weltstadt, der Mittelpunkt der Civilisation, die Vorkämpfcrin europaischer Frei- heit? *) Am fünfzehnten Mai ein Attentat gegen die Volkssouveränität selbst und seitdem allabend- lich Zusammenrottungen von Huuderttausenden, mit bezahlten Schreiern in ihrer Mitte, die der Repu- blik ein Ende und einen neuen Kaiser aus dem Helden (à la Don Quichotte) von Boulogne machen wollen. Offenbar spielt hier das Geld die bedeu- tendste Rolle. Offenbar ist es fremdes Geld, welches auf diese Weise die Unmöglichkeit der Republik dar- thun will. Sehet, rufen alle Retrograden, der Pö- bel ist käuflich, wie kann ihm je die Freiheit anver- traut, wie kann er je frei werden! In Berlin, die Staatsgewalt vollkommen gelahmt, nach Oben durch die alten Einflüsse, die sich noch nicht verdrängen lassen wollen — soll ja selbst das Ministerium durch die Rede des Prinzen von Preu- ßeu in der Nationalversammlung überrascht worden sein, weil sie eine ganz andere war, als die von den Ministern augerathcne und die allein das Volk mit dessen Zurückberufnng hätte aussöhnen können, — nach Unten, weil die gesetzliche Entwicklung, die wahre Freiheit durch Alarmiste» immer wieder untergraben wird; weil das Volk mit jedem Tage gereizter wird im Mißtranen und ein Nagel an ei- »er Spreebrücke hinreicht, Tauseude auf die Straßen zu rufen und die Minister mit Deputationen zu beschicken und sie zu Erklärungen zu nöthigen. Und das heldenmüthige Volk der Barrikaden, heute dringt es ins Zeughaus ein und zerstört, Vandalen gleich, die werthvollstcn Waffen, weil es sie nicht zu be- nutzen weiß. Nicht daß das Volk sich Waffen an- eignet, ist das Verbrecherische vor den Augen der Geschichte, auch den 18. März nahm es die Waffen, wo es deren nur habhaft werden konnte, sondern daß es vernichtete und zerstörte, was es zn gebrau- che» nicht verstand. Von den Helden der Barrikaden sollte man Anderes erwarten. In Wien, der Kaiser fliehet, weil es der Kama- rilla Angst geworden und das Volk kommt erst zur Besinnung, nachdem der Kaiser weg ist. Jetzt erst sieht eS ein, daß es nicht eine Regierung der Aula neben der des verantwortlichen Ministeriums geben könne; bis dahin war das Ministerium Null, die Studenten Alles, weil das Volk nur diesen blind vertraute. Waö beweist das Alles? Daß der Pöbel Pöbel bleibt, ruft hier der Retrograd, daß das Volk nicht reif ist für die Freiheit, daß wir uns hinter Garan- tien so gesetzlich als möglich verschanzen müssen, soll nicht Alles sammt und sonders zn Grunde gehen. So kommt es denn, daß auch bei uns die Männer, die noch vor zwei Monaten nicht genug von der Souveränität des Volkes reden konnten, die damals ausriefen : „Ich will die Ordnung, ich will die Freiheit, aber wenn ich wählen muß, so wähle ich die Freiheit'", die damals sich incompétent er- klärten, auch nur einen Entwurf zu einer neuen Verfassung auszuarbeiten, weil das der Volkssvuve, ränität Eintrag thun hieße, heute an der Spitze der Reaktion stehen, heute nicht Garantien genug gegen die Mitwirkung des Volkes bei der Festste!- lung seiner eigenen Geschicke auffinden können. Ja, es hat sich derselben ein, ich möchte sagen, panischer Schrecken bemcistcrt. So wie sie begeistert und un- besonnen dem Volke, wie es ist, alö der souveränen Macht huldigten, so braucht man heute nur die wirkl.cben Interessen des Volkes in den Mund zu nehmen; mau braucht nur von irgend einer wirklich prinzipiellen Frage zu sprechen, um sicher zu sein, von ihnen alö Communist, Schreckensmann, Revo- lutionär, waö weiß ich, als was noch, vcrschri n zu werden. Unsere Ansicht ist eine ganz andere. Wir stimm- ten nicht mit ein in den Jubel, als dieser Lobgesang auf das sog. Volk in aller Mund war und darum konnte» uns die neuesten Erfahrungen nicht täuschen und daher auch nicht entmurhigen. Ja, auch wir freuten uns, auch unser Herz schlug höher und muthiger, als das Volk in der Aufregung des Kampfes seinen ganzen Edelniuth bewies; alö es es bethätigte, daß es ihm nicht um Morden und Rauven, sondern um die wirkliche Freiheit zu thun war. Es bewies das uns die Hoheit und den Adel der menschlichen Natur, die in solchen Momenten, die in der Geschichte Epoche machend sind, in ihrer ganzen Ursprünglichkeit, in ihrer Reinheit, in ihrer Gottgleichheit hervortritt. Ein Volk, das für die Freiheit zu kämpfen und zu sterben weiß, das birgt einen Keim in sich, der es zu Großem befähigt. Aber bei allem dem vergaßen wir keinen Augenblick, daß die Freiheit nicht ein Himmelsgeschenk ist, das plötzlich und ilb"r Nacht wachsen kann , sondern sie will erworben, erobert sein. Gebet einem Volke die freiesten Gesetze, es ist deshalb noch nicht frei. Kaiser Joseph II hat es ge- wiß ehrlich mit der Freiheit gemeint; Alles, was er that, zielte dahin, nur über freie Völker regieren zn wollen und doch mißlang das Werk, denn seine Völker verstanden es nicht, sich die Freiheit wirklich zu erringen. Die Freiheit gewährt nicht blos Rechte, sondern sie vermehrt auch die Pflichten. Die alten Griechen waren nur deshalb frei, weil jeder ihrer Gedanken ein Opfer war fürs Vaterland. Wie wollen wir auch frei sein, so lange unser erster Gedanke das liebe Ich, unser zweiter wiederum das liebe Ich und der dritte wieder um das Ich und der eigene Stutzen sind und erst in fünfter oder sechster Linie die Pflicht und das, was wir unfern Mitmenschen schulden, steht? Daß dieses aber unsere Gesinnung durchgehends ist, daß diese egoistische Gesinnung nur in Momen- ten hoher Begeisterung zurücktritt, im gewöhnlichen Laufe der Dinge aber bald zum Vorscheine kommt, darüber wundern wir uns nicht. Mehr würde es uns wundern, wenn diesem anders wäre. Es kann diesem aber nicht anders sein, weil wie gesagt, die Freiheit erworben sein will. Das ganze Regierungssystem, wie es bisher in Europa geherrscht, die ganze Staatsweisheit, die bisher in den großen und kleinen Staaten gegolten, war demnach, diese egoistische Gesinnung hervorzu- rufen. Nicht dieser oder jener, nicht Richelieu, nicht Mazarin, nicht Ludwig XI tragen die Schuld daran, sondern die Weltgeschichte trägt ihn, wen» hier von Schuld zu reden ist. Suchen wir einen Ausdruck für die bisherige Staatsweisheit, so werden wir nicht so weit von der Wahrheit abweichen, wenn wir ihn Jndivi« dualismus, das System der Jsolirung, der Vereinzelung nennen. Der Staat, die Leitung des Allgemeinen, war den Beamten übertragen; die Maschine ging gut, so gut man es nur erwarten konnte, Ruhe und Sicherheit herrschten im Lande: der Einzelne brauchte sich ums Allgemeine nicht zu bekümmern. Der Privatmann erfuhr gar nicht, was am grünen Tisch und in der Schreibstube beschlossen wurde. Der Privatmann kümmerte sich nur um seine Privatangelegenheiten und wunderbar! instinktartig räumte hier der Staat ihm jedes Hinderniß aus dem Wege, damit es ihm ja nicht beikomme, sich ums Allgemeine zu bekümmern. Die Polizei hatte für Alles gesorgt; sie bekümmerte sich um Maaß und Gewicht; sie räumte alle Fesseln weg, damit die Concurrenz aus Leben und Tod schrankenlos walten könne; und nun begann die Kraftentwickelung der Individuen, die aber allen Zusammenhalt, weil jeden Blick auf das Allgemeine verloren hatte. Napoleon war das große Genie, welcher dieses Staatssystem recht ausbaute und den man, wie in vielem Andern, auch hierin fast in ganz Europa ko- pirte. Jeder für sich das ist der Wahlspruch und war unser Wahlspruch bisher, und der Staat, d. h. die Polizei, für uns Alle, wenn auch nicht durch uns Alle. Freilich wie jedes lügenhafte System, so brachte auch dieses das Gegentheil von dem hervor, was es beabsichtigte. Es beabsichtigte Sicherheit und ge- ! währte die vollendest? Unsicherheit. Der Reiche war ' er in Sicherheit? Nein. Er mußte immer für seine ! Existenz kämpfen, denn die Concurrenz konnte ihn an den Vettelstab bringen? Und der Arme, nun über dessen Sicherheil brauchen wir wohl kaum zu sprechen. Schrankenloser Kampf und schrankenloses Miß- trauen des Einen gegen den Andern, das ist die reife Frucht des Polizeistaates. Mau wundere sich nun noch, daß das Volk es noch nicht gelernt hat, von seinem Mißtrauen sich befreien und die Brüder- lichkeit zur Wahrheit zu machen ! Gehen ihm denn nicht die sog. Gebildeten mit gutem Beispiel voran ? Fordern sie nicht Garantien? gegen das Volk und müssen sie sie nicht fordern ? Bei uns soll noch im- mer, wie weiland 1814 und 183k) der Steuersatz diese Garantie bieten. Anderswo, wo man politisch einsichtsvoller ist, wo die Geschichte und die Ersah- rung als Lehrerin anerkannt wird, wo man weiß, daß die Steuerfähigkeit gar keine Garantie bietet, da sucht man sie in andern künstlichen M tteln, im Zweikammersystem, in indirekten Wahlen und wie die Kunststückchen Alle Heipen. Es führt dieses Alles aber zu Nichts, rein zu gar Nichts. Das Bedürfniß nach Freiheit ist zu stark, ist zu tief bis in die untersten Schichten ge- drungen, als daß solche papierne Schranken noch aufrecht zn kalten wären. Gerate weil heute dem Volk das Wahlrecht von Werth geworden , weil es es fühlt, daß die Gesetze, welche die Depntirte ma- chen, auch es binden sollen, fühlt es sich beleidigt und erbittert, wenn zu den vielen Vorzügen, die in seinen Augen der Reiche schon hat, auch noch der hinzukommen soll, einzig und allein bei öffentlichen Wahlen gültig mitzusprechen. Die von den Zehn- srankenmännern gewählten Deputirte, die von diesen erlassenen Gesetze, und wären sie auch noch so gut, werden schon um deshalb vom Volke mit Mißtrauen aufgenommen werden, weil sie nicht von seines Glei- chen ausgegangen. Würden die Reichen unsere Lage verstehen, gewiß die Gesetze lvürden Anders lauten, die Einrichtungen anders getroffen werden, wird hier der Schluß des Volkes bleiben. Die alte Routine hilft nicht mehr; nicht das Volk beschränkende Gesetze werden uns vor Anarchie schü- tzeu, denn das Volk hat so gut »vie wir das Be- dürfniß nach Freiheit. Es ist noch nicht reif zur Freiheit, das geben wir zu; es hat in seiner Ma- jvrität nicht die nöthige Bildung, nicht die nöthige Einsicht : ganz richtig. Wie könnte das auch anders sein. War es etwa Aufgabe der Polizei und des Polizeistaates das Volk zur Freiheit reif zu machen, oder war dessen Aufgabe nur, das Volk in Rlihe und Ordnung zu erhalten. Aber weil das Volk noch nicht reif ist und doch das Bedürfniß nach Freiheit so stark fühlt, daß es sie haben muß, darum ist es an Allen, die sich für die Freiheit reif halten, auch das Volk reif zu ma- chen. Liberale Institutionen, Betheiligung des Vol- kes an den allgemeinen Interessen, die ja auch die seinigen sind, die Association und die Discussion, das sind die einzigen Mittel, uns Alle für die Freiheit zu erziehen. Die Freiheit ist die beste Erzieherin zur Freiheit. Wenn die Herren Charles und Norbert Metz statt so viele Garantieen in die Constitution durchzudringen , sich zum Volk herabgelassen , eine wirklich liberale Association gebildet, Jedem, auch dem ärmsten den Zutritt gestattet hätten und dort in belehrender Discussion das Volk ans die Höhe der Zeit zu bringen gesucht hätten, »vir wären ihnen dankbar, statt daß »vir heute nichts weniger als Dank für ihr retrogrades Wirken in der Kammer empfinden. *) Es ist d'eser Aufsatz lange vor den neuesten Ereignissen in Paris geschrieben. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL56 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzugthum Luxemburg. Luxemburg, 30 Juni. | Grossherzugthum Luxemburg. Luxemburg, 30 Juni. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL55 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Das „Diekircher Wochenblatt" hat uns bis jetzt sehr häufig ab- und ausgeschrieben, wir haben dazu aus Mitleid und Erbarmen geschwiegen. Jetzt aber wô es in seiner Einfalt so weit geht, den deutschen Artikel gegen uns in der 53. Nr. des „Courrier" wortlich abzudrucken, müssen wir es bitten, von un- serm geistigen Eigenthum keinen weitern Gebrauch zu machen, denn wir erscheinen gerne in guter Gesellschaft. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL58 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Durch Spruch des hiesigen Zuchtpolizei⸗Gerichts vom 28. Juni ist Hr. Ed. Michelis, Professor am Priesterseminar dahier, wegen Preßvergehen, zu einer Gefängnißstrafe von 6 Monaten, einer Geld⸗ buße von 2000 Frs. und in die Kosten verurtheilt, und zugleich auf 5 Jahre unter Staatspolizeiaufsicht gestellt worden. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL57 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Gr okherzogthum Luxemburg. Luxemburg, 30. Juni. | Gr okherzogthum Luxemburg. Luxemburg, 30. Juni. Der Wichtigkeit der Sache wegen geben wir fol- genden Bericht nnsers Privat- Correspondent?» zu Frankfurt über die 25. und 26. Sitzung der deut- scheu National-Versammlung in einer Ertra-Beilage. Frankfurt,, 27. Juni. (Ergebniß der Abstim- mung, die Frage» über Errichtung einer vorläufigen Central-Gewalt betreffend.) Nachdem über den be- regten Gegenstand der Ausschußbcricht in der 17. Sitzung des Reichstages erstattet bez. gedruckt un- ter die Abgeordneten vcrthcilt worden, wurde in der 18. Sitzung die Berathung begonnen und während der 19. einschließlch 24. Sitzung fortgeführt. In der heutigen 25. Sitzung kam es nun zur Abstimmung. Die erste der Versammlung zur Entscheidung vorge- legte Frage lautet also: „Die National -Vcrsamm- lnng beschließt, vorbehaltlich des Ein ver- ständnisses mit den deutschen Regierun- gen: Vis zur definitiven Begründung einer Regie- ruugsgewalt für Deutschland soll eine provisorische Central-Gewalt für alle gemeinsamen Angelegenbei- ten der deutschen Nation bestellt werden." Die Worte : „vorbehaltlich des Einverständnisses mit den deutschen Regierungen" waren auf den Autrag Vinke's, eines Mitgliedes der Rechten, in die Frage aufgenommen worden ; es sollte dadurch aus- gesprochen werden, daß die Reichs -Versammlung nicht das Recht habe, allein die Verfassung Deutsch- lauds zu begründen, sondern daß sie dieses nur auf dem Wege der Vereinbarung mit den Für- st en thuit könne. Die Linke dagegen wollte durch- auö die Weglassung der oben angeführten Worte, indem die Versammlung nur kraft des Volkswillenö da sei und daher keinen andern Willen, als den des Volkes anzuerkennen habe. Die Linke verlangte die namentliche Abstimmung, damit das Volk diejenigen kennen lerne, welche es mit ihm und diejenigen, wel- che es mit den Fürsten halten. Die Abstimmung er- gab 31 Stimmen für und 577 gegen. Der An- trag war somit verworfen. Unten den 31 befand ssch auch der freisinnige Abgeordnete Servais aus Luxemburg !! München und Willmar stimmten gegen den Antrag. Nunmehr wurde die- selbe Frage, jedoch mit Weglassnug der Worte: „vorbehaltlich u. f. w." der Versammlung vorgelegt und durch Sitzen und Aufstehen mit ungeheurer Mehrheit angenommen. Sodann kam eS zur Abstimmung über die Sätze : „dieselbe (d. h. die vor- läufige Central-Gewalt) hat ->) die vollziehende Ge- walt zu üben, in allen Angelegenheiten, welche die allgemeine Sicherheit und Wohlfahrt des deutschen Bundesstaates betreffen ; I>) die Oberleitung der ge- stimmten bewaffneten Macht zu übernehmen und namentlich die Oberbefehlshaber derselben zu ernen- neu ; die völkerrechtliche und handelspolitische Vertretung Deutschlands auszuüben und zu diesem Ende Gesandte und Consul» zu ernennen." Diese verschie- denen Sätze wurden durch Aufstehen und Sitzenblei- Ken mit an Einstimmigkeit grenzender Mehrheit an- genommen. Dagegen wurde der Antrag „die vor- läufige Central-Gewalt solle die Beschlüsse der Na- tivnal-Versammlung zu verkündigen und zu vollzie- hen haben" mit 277 gegen 261 abgelehnt. Die Linke hatte namentliche Abstimmung verlangt. Die Lurem- burger Abgeordneten stimmten mit der Rechten. Hierauf kam es zur Abstimmung über den Antrag : „die Errichtung des Verfassungswerks bleibt von der Wirksamkeit der Central-Gewalt ausgeschlossen." Derselbe wurde durch Sitzen und Aufstehen einstim- mig angenommen. Sodann kam folgender Antrag zur Entscheidung: „Heber Krieg und Frieden und über Verträge mit auswärtigen Mächten beschließt die Central-Gewalt im Einvcrständniß mit der Na- tivnal-Versammlung." Giskra (von der linken Mitte) hatte namentliche Abstimmung verlangt, später jedoch darauf verzich- tet; worauf der Antrag durch Sitzen und Aufstehen mit großer Mehrheit angenommen wurde. Kaum war jedoch die Annahme durch den Vorsitzenden vcr- kündet, so machte ein Theil der Rechten Einwcn- düngen dagegen; behauptete, die Frage mißverstan- den und so ans Jrrthum für den Antrag gestimmt zu haben : es müsse daher von Neuem abgestimmt werden. Die Linke, obschon sie nicht dazu verpflichtet war, gab dennoch nach, verlangte jedoch die neue Abstimmung solle eine namentliche sein. Der Stein des Anstoßes bei der gestellten Frage bestand darin, daß die Central-Gewalt nur im Einvcrständniß mit der National-Verfammlung solle Krieg und Frieden, u. f. w., beschließen können. Die Linke bestand auf diesem Eiuverstäudniß; die Rechte da- gegen wollte die Central-Gewalt in dieser Beziehung ungebunden wissen. Die Abstimmung entschied hier- auf mit 468 gegen 143 für das Erforderniß des Einverständnisses. Die , Luxemburger Abgeordneten stimmten dieses Mal mit der Linken. — Hierauf kam es zu der Frage, ob der künftige Inhaber der Cen- rral -Gewalt die Bezeichnung eines „Präsidenten" oder die eines „Ncichsverwcscrs" erhalten soll : es war dies nicht blos ein Streit um Worte, sondern man wollte darüber entscheiden, ob der Inhaber der Central-Gewalt einen mehr republikanischen oder einen mehr constitutionnel -monarchischen Karakter haben solle. Die Linke hat auf namentliche Abstim- mung angetragen. Die Bezeichnung „Präsident" fiel durch und zwar mit 355 gegen 171 Stimmen. Dem- nach kann man annehmen, daß die Zahl der repu- blikauijch gesinnten Mitglieder in der Versammlung sich auf 170 ungefähr beläuft. Die Luxemburger Abgeordneten stimmten für den „Reichsverweser". — Sofort kam es zu der Frage von wem der Reichs- Verweser ernannt werden solle. Die Volkspartci bc- stand darauf, daß er nur durch die Reichsverfamm- lung gewählt werden könne. Die Rechte dagegen nahm dieses Recht für die Fürsten in Anspruch. Auf Verlangen der Linken erfolgte die namentliche Ab- stimmung, und zwar dahin, daß mit 403 gegen 135 beschlossen ward „der Reichsverweser sei von der National-Versammlung zu wählen und nicht von den Fürsten." Unter obigen 135 befinden sich auch die Luxemburger Abgeordneten!! Auf Verlangen eincS großen Thcils der Versamm- lung wurde hierauf die Sitzung geschlossen und die Fortsetzung der Abstimmungen auf morgen Mitt- woch, den 28. Juni, Morgens 9 Uhr anberaumt. (26. Sitzung, Mittwoch, den 28. Juni.) Die Sitzung war gegen 10 Uhr des Morgens eröffnet. Das Protokoll der 25. Sitzung wird verlesen und nach einigen unbedeutenden Einwendungen ange- nommen. Auö der Vorlesung des Protokolls geht jedoch hervor, daß bei der gestrigen Verkündigung der ersten Abstimmung ein Jrrthum vorfiel ; es sollte nämlich statt „31 für und 577 gegen" heißen : „31 für und 512 gegen". Nachdem der 2. Vor- sitzende Soiron noch einige, nicht wichtige Mitthei- hinge» gemacht, geht man zur Tagesordnung über, nämlich zur Fortsetzung der in der gestrigen Sitzung begonnenen Abstimmungen. Vorerst betritt jedoch Biedermann die Rcdncrbühne, um Aufschluß zu vcr- langen über den Sinn des in dem Ausschuß -Be- richte enthaltenen Satzes : „Der Reichsverweser ist unverantwortlich"; verstehe man darunter eine Un- Verantwortlichkeit, will sie in jedem verfaffungsmä- ßigen Staate für das Oberhaupt bestehe, so werde er mit seinen Freunden dafür stimmen ; wolle man aber damit sagen , der Reichsverweser soll über dem Gesetze stehe, so werde er dagegen stimmen. Hier- auf nimmt Dahlmann, als Berichterstatter das Wort und erklärt: „Der Ausschuß werde keine Erklärungen geben, es stehe Jedem frei zu stimmen wie er wolle, aber man werde alsdann sehen wer Republikaner sei oder nicht " Da diese Aeuße- ruug nur den Zweck hatte, auf die bevorstehende Abstimmung einen unerlaubten Einfluß zu üben, so wurde der Redner durch heftigen Sturm unterbrö- chen und mußte zuletzt die Rednerbühue verlassen. Nach ihm betrat Fallati die Bühne und erklärte, er behalte sich vor und seine Freunde mit ihm, ihre Ansicht über den Sinn des obigen Satzes nach der Abstimmung zu Protokoll zu geben : nur unter die- fem Vorbehalte werde er stimmen. Hierauf begin- nen die Abstimmungen. Der erste der Versammlung unterbreitete Antrag lautet : „Der Reichsverweser übt seine Gewalt durch von ihm ernannte, der Na- tional-Versammlung verantwortliche Minuter ans??-? Alle Anordnungen desselben bedürfen zu ihrer tigkeit der Gegenzeichnung wenigstens eineff>äffM>ä wörtlichen Ministers." Der Antrag wird okissdimii^g^ angenommen. Sodann kommt folgender sSatz MA Abstimmung : „Der Reichsverweser ist ^invtrg^M^ wortlich." Mittermai er betritt die Ràerbiàê . um den schon oben von Fallati erwähnten. tokoll aufzunehmenden Vorbehalt zu verleseu/îM? Vorsitzende erklärt jedoch, daß dieses erst nach der Abstimmung geschehen dürfe. Hierauf wird zur na- meutlichen Abstimmung geschritten. Die Linke war gegen die Verantwortlichkeit; die Rechte dafür. Der Antrag (also die Unverantwortlichkeit) wurde mit 371 gegen 175 Stimmen zum Beschlüsse erhoben. Für die Unverantwortlichkeit des Reichsverwcsers stimmten auch die Luxemburger Abgeordneten. — Nunmehr liest Mittermaier den oben erwähnten Vorbehalt vor. Derselbe lautet etwa folgendermaßen : „Die Unterzeichneten erklären, daß sie nur dcßhalb für die Unverantwortlichkeit gestimmt haben, weil sie dieselbe als sich blos auf die (von den Ministern zu verantwortenden) Rcgicrungshandlungcn des Reichsverwesers ansähen." Riesscr gibt in seinem und seiner Freunde Name eine ähnliche Erklärung. Sodann wurden durch Sitzen und Aufstehen fol- gcnde Punkte mit an Einstimmigkeit grenzender Mehrheit angenommen; nämlich: „Ueber die Ver- autwortlichkeit der Minister wird die National-Ver- sammlung ein besonderes Gesetz erlassen. — Die Minister haben das Recht, den Berathungcn der National-Versammlung beizuwohnen und von der- selben gehört zu werden. — Die Minister haben die Verpflichtung, auf Verlangen der National-Versamm- lung in derselben zu erscheinen und Auskunft zu er- thcilcn. — Die Minister haben das Stimmrecht in der National-Versammlung nur dann, wenn sie als deren Mitglieder gewählt sind. — Die Stellung des Reichsverwcsers ist mit der eines Abgeordneten un- vereinbar. — " Demnach kam folgender Antrag zur Abstimmung: „Mit dem Eintritt der Wirksamkeit der vorläufigen Central-Gewalt hört das Bestehen des Bun- des ta g es auf." Es wird namentlich abgestimmt. Der Antrag wird mit 510 gegen 35 Stimmen an- genommen. Bei der Verkündigung dieses Ergeb- nisses bricht Alles in lauten, anhaltenden Jubel aus. Der Abgeordnete München hat für die Auf- Hebung gestimmt. Die Abgeordnete Willmar und Servais waren bei dem Aufrufen ihres Namens abwesend. Auch der Bnudestagsgcsandte Welker und der Bundespräsidialgesandte Schmerling hat- ten sich ans dem Staube gemacht, um nicht mitab- stimmen zu müssen. Ferner wurde alsdann durch Sitzen und Aufstehen noch angenommen : „Die Central-Gewalt hat sich in Beziehung auf die Vollziehungömaßregcln, soweit thunlich, mit den Bevollmächtigten der Landesre- gierungen ins Einvernehmen zu setzen." — Sobald das Verfassungswerk für Deutschland vollendet und in Ausführung gebracht ist , hört die Thätigkeit der vorläufigen Central-Gewalt auf. — Schließlich soll nun noch über das Ganze (d. h. über alle einzelnen bis jetzt angenommenen Anträge zusammen) eine Abstimmung erfolgen. Radowitz betritt die Bühne, um sich und seinen Freunden (d. h. der Rechten) die Besugniß vorzubehalten, ihre Abstimmung über das Ganze zu Protokoll begründen zu können. Das- selbe thut Jordan im Namen der Linken. Nachdem der Vorsitzende noch einmal das Ganze des Gesetz- Entwurfs vorgelesen, wird zur namentlichen Abstim- mung geschritten, wobei 450 für und 40 gegen stimmen. Die Luxemburger Abgeordneten haben alle 3 für die Annahme gestimmt. Der Vorsitzende er» klärt daher, daß die Reichs-Versammlung Folgendes als Gesetz angenommen haben : Gesetz über Einführung einer vorläufigen Central-Gewalt für Deutschland. Art. 1. Bis zur definitiven Begründung einer Regierungs-Gewalt u. s. w. (S. weiter oben). Art. 2. Dieselbe hat a) die vollziehende Gewalt zu üben u. s. w. (S. weiter oben). Art. 3. Die Errichtung dcöVerfassungswcrks u. s.w. Art. 4. Ueber Krieg und Frieden u. s. w. .Art. 5. Die vorläufige (Zentral-Gewalt wird einem /Reichsverweser übertragen, welcher von der Ratio- ^^Versammlung gewählt wird. % Art. 6. Der Reichsverweser übt seine Gewalt u. s. w. - Ärto7. Der Reichsverweser ist unverantwortlich. Arr. 8. lieber die Verantwortlichkeit der Minister fi w. s; Art. 9. Die Minister haben das Recht U. s. w. s s Art. 10. Die Minister haben die Verpflichtung u. s. w. Art. 11. Die Minister haben das Stimmrecht u.s. w. Art. 12. Die Stellung des Reichövcrwesers u. s. w. Art. 13. Mit dem Eintritt der Wirksamkeit. Art. 14. Die Cenrral-Gewalt hat sich u. s. w. Art. 15. Sobald das Verfassungswerk für Deutsch- land u. s. w. Nachdem der Vorsitzende mit der Verlesung des Gesetzes zu Ende war, betrat Radowitz die Red- nerbühne, um zu erklären, daß er und viele seiner Freunde nur deßhalb für die Annahme des Gesetz- Entwurfs gestimmt, weil sie das feste Zutrauen hegten, daß die Fürsten damit einverstanden sein würden. Nach ihm erklärte Jordan (aus Berlin), daß er und seine Freunde (die Linke) gegen den Entwurf gestimmt, weil dar>n die Unverantwort- lichkeit des Reichsverwesers ausgesprochen; eine solche UnVerantwortlichkeit aber mit dem Grundsatze der Volkshoheit (Volkssouveränität) durchaus im Widerspruche stehe. Nachdem nunmehr diese Angelegenheit erledigt, tritt der zweite Vorsitzende, Soiron, den Präsi- dentenstnhl wieder an den ersten Vorsitzenden, Gagern, ab. Es wird vielfach der Schluß der Sitzung verlangt. Der Vorsitzende geht jedoch hierauf nicht ein. Er macht sodann die Mittheilung, daß eine neue Verloosung der Abtheilungen nöthig ge- worden. Es hätten sich bis jetzt im Ganzen 587 Mitglieder angemeldet; davon sei eine große Anzahl noch keiner Abtheilung zugetheilt. Desgleichen sei der Vorstand (das Präsidium , welcher jedesmal nur auf 4 Wochen gewählt wird , zu erneuern. Es wird nun zunächst zur der Verloosung der Abtheilungen ge- schritten. Damit aber diejenigen Mitglieder, welche derselben nicht beiwohnen wollen, sich entfernen können, so verkündet der Vorsitzende, daß die nächste Sitzung auf Morgen Mittag 12 Uhr anberaumt und die Wahl des provisorischen Reichsvcrwesers auf die Tagesordnung gestellt sei. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL79 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 20. Juni. Endlich heute um zwei Uhr wurden die letzten Positionen der Insurgenten ge- nommen und so dieser traurige Bruderkampf, dem die edelste» Männer Frankreichs zum Opfer gefal- len sind — sogar der Erzbischof von Paris, Herr Affre, wurde, als er in seiner heiligen Mission sich zu den Insurgenten begab, um zum Frieden zu er- mahnen, von einer Kugel getroffen und er liegt schwer verwundet darnieder — nach vier bangen und schweren Tagen ein Ende gemacht. Gott gebe, daß dieser Kampf von allen Seiten gewürdigt werde; daß einerseits die Reaktion sich des traurigen Sie- gespreises nicht bemächtige ; denn wahrlich nur noch blutigere Tage müßten daraus entstehen; daß ande- rerseits aber auch endlich die Einsicht die Oberhand gewänne, die wir in Frankreich verbreiteter glaub- len, als eö wirklich der Fall war, die Einsicht, daß das soziale Problem nicht durch physische Macht und nicht durch Regierungsdekrete, sondern nur von unten auf und auf dem Wege der Uebcrzeugung und friedlichen Vermittelung gelöst werden könne. Was wäre geworden, wenn die Insurrektion Herr geblieben wäre? Kein Mensch weiß es zu sagen. Wahrscheinlich das Chaos, der Abgrund! Und doch können wir den Zeitungsberichten, daß Alles nur ans gemeinen Raub und Plünderung abgesehen war, keinen Glanben schenken ; denn zur Ehre der mensch- lichen Natur: Räuber und Mörder sind seig und halten nicht vier Tage lang vor einer Armee von Kanonen, Linienlruppen und Nationalgarden Stand. Wir tragen hier noch einige Details über die Tage vom 25. und 26. nach. 57 Depntirte, unter diesen Louis Blanc, Caussidiere, Lagrange, Mathieu, Pierre Lerour, Proudhon, Pelletier, Lamennais ha- ben schriftlich folgende Erklärung erlassen : „In Be- „bracht des von der Nationalversammlung gefaßten „Beschlusses, einige ihrer Mitglieder zu beauftragen, „im Namen von Allen bei den Unruhen in Paris „vermittelnd einzuschreiten, so geben wir Unterzeich- „nete, welche gegen den Belagerungszustand gestimmt „haben, im Voraus folgende Erklärung ab: „Wenn wir bezeichnet werden, so werden wir „uns mit Enthusiasmus dahin begeben, wo der „Kampf am ärgsten ist, aber nur um Worte des „Friedens zu bringen, überzeugt, daß das beste Mit- „tel, die Ordnung herzustellen und die Republik zu „retten, das ist, die Devise in Erinnerung zu brin- „gen, die auf der republikanischen Fahne eingeschrie- „ben ist, und das Gefühl der Brüderlichkeit anzu- „rufen." Um 6 Uhr wurden die beiden großen Barrikaden bei der Barriere Rochechouard genommen. Ebenso das Feld St.-Lazare und man war ungefähr Herr des Montmartre. Aber der Kampf dauerte beftiger denn je von der Seite des Boulevard du Temple, Beaumarchais und des Faubourg St.-Antoine fort. Es war Zeit, daß das Feld St.-Lazare genommen und der Montmartre gesäubert wurde; denn die Arbeiter, die von Anfang an Herr dieses Theiles waren, drohten, Alles anzuzünden, wenn sie ge- zwungen wären, sich zurückzuziehen. Sie wurden nur durch die Lebhaftigkeit des Angriffes daran verhindert. Während der beiden Tagen, wo die In- furgeuten Herr des Montmartre waren, überließen sie sich der heftigsten Drohungen gegen die Einwoh- uer, um diese zu zwingen, zu ihnen überzutreten. „Wir werden zerhackt, oder wir zerhacken sie (lia- „clier) waren ihre Worte; aber wir werden nicht „nachgeben. Und betet zu Gott, daß wir Sieger „bleiben, denn sonst brennen wir Montmartre bis „zum letzten Hause ab." Um 10 Uhr Abends besaßen die Anarchisten nur noch das Faubourg St.-Antoine. Um zu den Barrikaden gelangen zu können wur- den durch die Zwischenwände der Häuser Eingänge geschlagen und so die Communikation, die auf der Straße unmöglich war, hergestellt. Die Insurgenten hatten sich schon früher dieses Mittels bedient, so daß der Rückzug durch die Häuser bewerkstelligt wurde. Das Genie- und Mineurcorps unterstützte dabei die Nationalgardc trefflich, indem die besetzten Häuser und Barrikaden völlig unterminirt werden mußten. Stach einer Mittheilung des Präsidenten der Na- tionalvcrsammlung (den 25ten 4 Ubr Nachmittags) hatte man hinter den Barrikaden verbreitet, daß wer sich ergebe, von der Nationalgarde niederge- hauen würde. Daher hatte er folgende Proklamation hinter den Barrikaden verbreiten lassen : „Arbeiter, „und ihr Alle, die ihr noch die Waffen gegen die „Republik in Händen habt. Ein letztes Mal, im „Namen von Allen,, was es Ehrwürdiges und Hei- „liges für die Menschen gibt, leget die Waffen nie- „der! Die National-Versammlnng, die ganze Na- „tion verlangen das.! Man sagt euch, daß grau- „samc Rache euch erwarte. Es sind eure und un- „sere Feinde, die so sprechen. Kommt zu uns, als „reuige und dem Gesetz unterworfene Brüder und „die Arme der Republik sind bereit euch aufzuneh- „men." Auch der General Negrier fiel am 25te„. Der General François war schon früher gefallen. Der Präsident schlug Abcndö halb 9 Uhr folgen- den Gesetzentwurf vor: „Jeder, der mit den Was- ! „fei, in der Hand ergriffen wird, soll sofort über's î „Meer transportât werden." Den 26tei, 8 Uhr Morgens. Das ganze linke Seincufcr ist frei. Die Insurrektion besaß nur noch das Faubourg St.-Antoine. Um 2 Uhr Morgens kan, der Depntirte Larabit, der von den Insurge,,- ton zum Gefangenen gemacht worden war, in >B?> gleitung von vier Abgeordneten der Insurgenten zu dem Präsidenten der National-Versammlnng. Sie sagten : „Wir können den „Moniteur" den „Ratio- „nal" nicht lesen. Wir können nur die Journale „von einem Sons lesen und oft muß man auch diese noch unS schenken." — Und welche Vorstellungen, bemerkte der Präsident, brachte» diese Blätter ihnen von der National-Versammlnng bei! — Sie verlangten einen Waffenstillstand und versprachen das Faubourg zurückzubringen. Ihr schriftlicher Auf- trag lautete : „Wir verlangen nicht das Blutver- „gießen unserer Brüter. Wir habe» immer gekämpft „für die demokratische Republik und wir wollen alle „unsere Bürgerrechte behalten." Der Präsident a»t- wertete : „Bürger, wir sind bereit euch zu empfan- „gen; aber vor allen Dingen: zerstört augenblicklich „die Barrikaden! zerstört sie selbst. Lasset doch allen „Widerstand aufhören. Ui terwerfet euch der Orb- „nung und den Gesetzen, ohne welche es keine de- „mvkratische Republik gibt, und die die Republik „um jeden Preis geachtet machen muß." Larabit und seine College» begaben sich mit die er Antwort wieder freiwillig in die Gefangenschaft der Jnsur- gentcn. Diese Antwort des Präsidenten war zwischen 4 und 5 Uhr erlassen. Später verlangten die Jnsur- geilten: sofortige Erlassung einer Amnestie; diese Forderung wurde vom General Cavaignac und dem Präsidenten entschieden verweigert und als eine Be- leidigung ausgenommen. Jedoch wurde bis 10 Uhr Zeit gegeben, sich vollständig zu uuterwerfen. Fol- gende Maßregeln wurden noch ergriffen : Jeder Nationalgardist, der beim Appell nicht erschien, wurde entwaffnet; alle gefährlichen Clubs geschlossen; ineh- rcre Zeitungen, unter diesen die „Presse" deren Re- dakteur, Emil Girardin, verhaftet ist, unterdrückt. Das gestern vom Präsident vorgeschlagene Gesetz wurde mit dem Zusatz angenommen, daß der Ort der Transportation nicht Algier sein könne. Ferner ernannte die Nationalversammlung eine Commission aus ihrer Mitte von 60 Mitglieder, um die Ursa» che» der Insurrektion und ihren Zusammenhang mit dem 15. Mai kennen zu lernen. Um halb 12 kam die Nachricht, daß alle Punkte des Faubourg St.-Antoine genommen wären. Um halb 2 begrüßte der Präsident die Versammlung mit den Worten: Meine Herren! Alles ist beendet!! Kurz darauf kam eine Depesche des General Ca- vaignac an, welcher anzeigt, daß die Revolte über- all unterdrückt sei und daß kein Kampf niehr Statt habe. Sobald er die Gewißheit habe, daß jede Ge- fahr vorüber, würde er sich beeilen, in die Hände der Nationalversammlung die ausnahmö- und außer- ordentliche Gewalt niederzulegen, die sie ihm anver- traut. Leider lauten die Nachrichten aus den Departe- mente nicht günstiger. Zu Orleans brach, nachdem die Nationalgardc und die Truppen die Stadt ver- lassen hatten, um Paris zu Hülfe zu kommen, sofort die Insurrektion auS. Barricade,, wurden erbaut und man schlug sich mit Erbitterung. Eben so floß das Blut in Marseille. Die Veranlassung war hier, daß die Fabrikherren sich dem Gesetz , welches die Ar- bcitszeit von 11 auf 10 Stunden rednzirte , nicht fügen wollten. Die bewaffnete Macht ist „ach einem erbitterte» Kampf endlich Herr geblieben. Man zählt an hundert Tobte und Verwundete. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL73 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Wir erlauben uns, das geehrte Publikum darauf aufmerksam zu machen, daß wir durch das bcabsich- tigte dreimalige Erscheinen unseres Blattes die po- litischen Nachrichten in einer solchen Ausdehnung werden bringen können, daß nicht blos das Halten sondern auch das llesen anderer umfangreicher Zeitungen unserer resp. Abonnenten erspart werden wird. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL54 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Wir theilen unfern geehrten Abonnenten mit, daß wir, sobald der Zeitungs- Stempel factisch aufge- hoben sein wird, wöchentlich statt 2mal, 3mal er- scheinen werden, ohne den Abonnements- Preis zu erhöhen. Um den dadurch entstehenden Ihisfall einigermaßen zu decken, müssen wir uns da- gegen erlauben, die bisher bestandene Bedingung, daß die Hrn. Abonnenten Insertionen bis zum Be- trag des Abonnements -Preises frei haben, anfzu- heben. Uebrigens haben wir zur Bequemlichkeit unserer Hm Abonnenten die Einrichtung getroffen, jedes nicht ausdrücklich abbestellte Abonnement, als er- neuert anzusehen. 'Bestellungen für das bevorste- henden Quartal beliebe man baldigst bei der Ne- daction, auswärts bei den betreffenden Postämtern ni machen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-06-30T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97msg9grm/articles/DTL53 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Friedrich Wilhelm. | Friedrich Wilhelm. Berlin, 15. Mai. Die Abberufung der preuß. Abgeordneten aus Frankfurt hat die Bevölkerung Berlins wenig überrascht und einen unmittelbaren Eindruck nicht zur Folge gehabt, um so größere Bestürzung haben aber die Nachrichten aus Rastatt und Baden über den Abfall des Militärs in den höhern Kreisen erregt und namentlich wird das Loos der von ihren eigenen Soldaten niedergeschossenen oder verwundeten Offiziere in den hiesigen Offiziers- kreisen mit Nachdenken und Ernst besprochen und in Betrachtung gezogen. (Fr. I.) Vom 16. Das S ta ndrecht wurde heute früh verkündet. Es schien, daß selbst die Soldaten sich schämten, eine so schmachvolle Rolle zu spielen, denn schon am frühen Morgen zog eine Compagnie durch die Straßen. An den Ecken traten 5 Mann aus dem Glicde und der Hauptmann verlas das Mar- tialgcsetz. In freier Rede setzte er hinzu, daß jetzt Jeder, der sich einem Abgeordneten der Obrigkeit, wer es auch sei, widersetze, ergriffen und dem Kriegs- gericht überliefert werde. Vor und nach der Ver- lefung natürlich obligater Trommelwirbel. Einem Briefe aus Wien vom 14. d. entnehmen wir folgende eben so erfreuliche als wichtige Nach- richt. Ofen ist den Händen der Ungarn ; die ganze Besatzung wurde bis auf zehn Mann niedergemacht, weil man nicht aufhörte, Pesth zu bombarrircn. — Görgey hatte Preßburg umgangen und stand bei Göding, in der Nähe von Wien mit 85,000 — 90,000 Mann. Jeden Augenblick erwartete man sein Vorrücken gegen die Hauptstadt Ocstreichs. Die Russen hatten bei Jablunka ickon eine licmlick be- deutende Schlappe bekommen; ein Ereigniß, das besonders seiner moralischen Wirkung wegen von um berechenbarer Wichtigkeit ist. Dem K inski warnach Norden gerückt, um sie nachdrücklich zu empfangen. — Von Elberfeld und Iserlohn ist vorgestern Abend eine Deputation eingetroffen, die zum König geführt zu werden verlangte. Das Ministerium oder wenigstens der Ministerpräsident hat jedoch nicht für gut befunden, diesem Wunsche zu willfahren, obschon die Deputation aus sehr konservativen Männern bestand und unter ihnen sich auch ein Bruder deszei- tigcn Justizministers Simons befand. Die Depu- tation sah sich so genöthigt, nur dem Hrn. Grafen Brandenburg von der entsetzlichen Aufregung Bericht zu erstatten, sie hob besonders hervor, wie die Be- wegung keineswegs blos vom Proletariat ausgehe, sondern wie vielmehr auch die Bourgeoisie lebhaft an der Erhebung Theil nehme. Der commandirendc General und Ministerpräsident Graf Brandenburg hatte für die Deputation keine andere Antwort, als daß man mehr Truppen hinschicken würde, wenn die dorthin dirigirten Bataillone nicht ausreichten. In Burg, bei Magdeburg, ist unter dem einen Bataillon des 20. (Berliner) Laudwchrregimcnts der Unwille der Wehrmänncr in offene Empörung aus- gebrochen. Der Major desselben wurde schwer ver- wundet und General Wrangel hat heute den Bcfebl nach Burg geschickt, die aufrührerische Landwehr, welche die sogenannten Rädelsführer nicht nennen will, zu recimircn. — Gestern 'verbreitete sich die Nachricht, daß das Ministerium beschlossen hat, den Zusammentritt und die respective Wahl der Kammern nicht binnen der gesetzmäßigen Frist von 40 Tagen seit Auflösung der Kammern stattfinden zu lassen, sondern vielmehr in der alleinigen verantwortlichen Verwaltung der öffentlichen Angelegenheit fortzufahren , bis eine größere Ruhe in den Provinzen es absehen lassen wird, daß die vorzunehmenden Neuwahlen unbe- fangen genug geratheu könnten, um eine dauerhafte Session endlich möchlich zu machen. — Heute Nachmittags um 4 Uhr wurden des Geh.Ober.-Tribunalrath und vormaligen Abgeord- nctcn Waldeck Papiere mit Beschlag belegt und er selbst verhaftet. Köln, 17. Mai. Der „Rheinischen Zeitung" wird, angeblich aus zuverlässiger Quelle, aus Ber- lin mitgethrilt, „daß dle oktroyirle Reichs- Verfassung bereits gedruckt und am 14. an alle Regierungen versendet worden sei. Im Ein- gang heiße es : „Um den anti-demokratischen (!) und anarchischen Bestrebungen ein Ende zu machen !" (Fr. I.) Koblenz, 18. Mai. Dem Vernehmen nach soll binnen kurzem Berliner Garde-Landwehr hierher in Garnison kommen. — Es ist eine höchst traurige und betrübende Erscheinung unserer Zeit, daß der größte Theil des Militärs von dem irrigen Wahne befangen ist, es sei durch seinen Eid gebunden und gehalten, Bruder und Vater darnieder zu schießen, wenn es befohlen wird. Der Eid, welchen der Soltat schwören muß, heißt „für König und Vaterland". Diese Eidesfomel wird willkührlich ausgebeutet : denn folgt der Soldat dieser Formel nicht in allen Stücken, durch sein Gewissen geängstigt, so sagen ihm seine Vorgesetzten, er sei mei- neidig; der Vorgesetzte sagt ihm aber nicht, daß er seinen Eid gegen das Vaterland bricht, wenn er sich zur Unterdrückung des Volkes gebrauchen läßt; er sagt ihm ferner nicht, daß durch die für ganz Deutsch- land zusammengekommenen Volksvertreter, welche nicht allein vom Volke, sondern vom ganzen Militär ge- wählt worden sind (sogar mit Zustimmung der Re- gicrungen), eine Verfassung gegeben wurde, die ihm verbietet, gegen sein Vaterland die Waffen zu führen. Nein, man sagt ihnen, das Volk wolle die rothe Re- publik, was abernie der Gedanke des deutschen Volkes ist. Wenn sie also gegen ihre Väter und Brüder, die diese Verfassung anerkennen, die Waffen führen, so werden sie am V a te rla nd e meineidig. Das Land in welchem der Mensch geboren und er- zogen ist, wo die Wiege seiner Vorältcrn stand, wo Zeder für das Gesammtwohl arbeitet, ist ras Vater- land ; wenn also die ganze Bürgerschaft, durch Ge- meinderäthe vertreten, für die deutsche Verfassung ein- steht, so steht das Vater land dafürein. Werdem- nach diese Verfassung oder, was dasselbe ist, das Vaterland angreift, der begeht einen Meineid. Soest, 14. Mai. Das hiesige Landwchrba- taillon stellte sich heute Morgen nach mehrfacher Weigerung zum Abmarsch über Hamm und Ober- hause» nach Wesel bereit. Daran aber wollte man festhalten, weder gegen die Reichsverfassung , noch überhaupt gegen eine rein deutsche Bewegung die Waffen zu ergreifen. Essen, 17. Mai. Der über uns verhängte Be- lagerungszustand ist bereits wieder aufgehoben worden. Trier, 21. Mai. Saarbrücken ist in Be- lagerungszustand erklärt, weil die dortige Bürgerwehr, wie es heißt, die Abgabe ihrer Ge- wehre verweigert. Wien, 13. Mai. Unsere Radikalen behaupten — u. es ist dies nicht unwahrscheinlich, da ich dasselbe auch von Reisenden gehört — daß die Russen an der schle- fischen GränzeeineSchlappe erlitten und 3000 Mann nebst 12 Kanonen verloren haben Vom 15. Die „Köln. Ztg." enthält die von ihr als unwahrscheinlich bezeichnete Nachricht, daß Bein ein starkes Corps Russen von über 39,000 Mann überfallen und entwaffnet habe; über sechzig schöne Geschütze, eine Unmasse Munition und Fourage sollen die Ungarn dabei erbeutet u. ein großer Theil der russischen Offiziere sich Bein angeschlossen haben. München, 16. Mai. Dem Studentenfreicorps ist die Aula zur Beschwörung der Reichsverfassung verweigert worden. Gegen 5 Uhr zog das ganze Corps, 600 an der Zahl, auf die Schwabingerwiese und legte im Beisein vieler Zuschauer den Eid ab. Die Feier schloß mit einem Hoch auf die Neichsver- fassung. Nicht die geringste Störung kam vor. Vom 17. Die hiesigen Freicorps derKünst- lcr und Studenten sind durch Ministcrial-Ent- schließ ung vom Gestrigen — aufgelöst! DieWaf- fcn sind bei Vermeidung von Zwangsmaßregeln bis heute Nachmitag 5 Uhr abzuliefern I Die ganze Gar- nison ist seit gestern auf den Beinen! Auf dcm Ge- steig sind Kanonen aufgefahren ! Die Garnison Frei- sing wurde theilweise hierher, thcilweise in die nächste Umgebung verlegt! Alle freisinnigen Männer werden durch die Polizei ausgewiesen, und jedes freie Wort in Schrift und Druck confiscirt! Der Belagernngs- zustand besteht fakitsch, nurist er noch nicht verkündigt. Mannheim, 17. Mai, 12% Uhr Vormittags. Eben trifft die Nachricht hier ein, daß sich Hessen- Darmstädter und Würtemberger an der badischcn Gränze aufgestellt hätten. Kommen diese Truppen in einer der jetzigen badischen Regierung feindlichen Absicht dann wehe! wehe! Es gibt ein Blutbad, das schrecklich werden wird! das ganze Land steht unter den Waffen; nicht überschätzt: 100,000 Mann. Das ganze Oberland ist im Anzüge, sogar der ganze hessischeOdenwald wird kommen. Es herrscht unterm Militär aller Waffangattungcn, unter dem ganzen Bürgcrstande selbst, die Conserva- tiven nicht ausgenommen, ein Gedanke, das Land vor einer feindlichen Invasion zu schützen. Denn feindlich heißt jetzt Alles, was sich der jetzt bestehen- den Regierung nicht unterordnen will, nachdein die wirkliche Regierung das Land verlassen und beinahe der Anarchie preisgegeben hat. Es herrscht nun aber die größte Ordnung und läßt man die Regierung unbeirrt, so tritt schnell Alles wieder in seine alte Ordnung ein. Es ist unwahr, daß Metternich aus Mainz und Struve mit Freischaaren in Rastatt oder Gott weiß wo sind. Struve ist ruhig und fügt sich ganz den gemäßigten Anordnungen der provisorischen Regierung. (Fr. I.) — Nachmittags 2 Uhr. Soeben langt die Nach- richt hier an, daß sich an der badisch-hessischen Gränze ein hessisches Obscrvationcorps zusammenzieht. Die Zahl der Truppen wird verschieden von 2000—4000 Mann angegeben. General Wächter führt das Com- mando. Mannheim ist ruhig. (M. I.) Vom 18. Daß sich hessische Truppen an der Gränze lagern, veranlaßt allerdings Vorsichtsmaß- regeln ; aber man glaubt durchaus nicht an eine feind- liche Absicht. Die unter General v. Miller bei Freiburg stehenden Würtemberger haben ihrem Ge- neraloffenund entschieden erklärt, durchaus nicht auf das badische Militär zu schießen! — Heute kommen noch die dem Obersten Hinkeldey abgenommenen 16 Kanonen hier an. Kaiserslautern, 19. Mai. Die provisorische Regierung hat heute ihren Sitz nach Speyer verlegt — eine Maßregel welche die Verwaltung des ganzen Landes sofort in ihre Hände bringen muß und welche außerdem den Verkehr und eine vollständige Ver- einigung mit Baden sehr erleichtert. — Die Organisation der Freischaaren in Kirchheim Bolanden, von Zitz uud Häuöner aus Mainz geleitet, geht schnell und trefflich von Staaten. Die Freischaaren erer- cieren täglich sieben Stunden. Die Leitung des Er- ercitiums haben meist übergangene bayerische Solda- tcn, sogar einzelne Preußen und Oestreicher, welche sich in der Stille aus Mainz entfernen, in die Hand genommen. — In der Proclamation der provis. Re- gierung vom 18. Mai wird die Pfalz zur Mitwir- kung an deni großen Unternehmen der Verwirklichung der Einheit und Freiheit Deutschlands aufgefordert. Die bestehenden Behörden werden in ihren Aemtern befestigt undhaben ihreAmtöhandlung im Na- wen veS pfälzischen Volkes auszuüben. Alle wegen politischer Vergehen und Verbrechen Verur- theilten sind amnestirt und alle politischen Untersuch- ungen niedergeschlagen. — Die Regierung hat ein Schutz- und Trutzbündniß mit Baden abgeschlossen. — Aus der Festung Landau eilen täglich mehr Trup« pen zu den Fahnen der vrovts. Regierung ; selbst die Artillerie, welche bis jetzt dem Volke gegenüber eine unentschiedene Stellung eingenommen hatte, beginnt zu dem Volke überzugehen. Ein Theil der- selben ist gestern mit Geschützen in Neustadt a. d. H. angekommen. Der Commandant von Landau hat die Thore der Stadt schließen und den Belagerungszustand erklären lassen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL59 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreick. | Frankreick. Paris, 17. Mai. Die theilweisen, ebenso unvollständigen als unzuverlässigen Wahlresutate füllen den größten Theil der heutigen Blätter an. So viel ist übrigens mit ziemlicher Gewißheit vorauszusagen, daß die Mittel⸗Schattirung der gemäßigten Republikaner in den Provinzen noch mehr als in Paris verschwinden wird, um den dynastischen Anhängern einerseits oder denen der sogenannten rothen Republik anderseits Platz zu machen. Vom 18. Mai, 4 Uhr Nachmittags. So eben wird das Wahlresultat für Paris ofsiciell bekannt; die Liste ergibt: 10 entschiedene Socialisten, 4 Anhänger der Partei des „National“, die übrigen 14 sind mehr oder minder aufrichtig der gemäßigten Republit zugethan. Bemerkenswerth ist, daß die eigentlichen Anhänger einer der drei Dynastien fast gar nicht vertreten sind. Die Namen der Gewählten sind: Murat, Ledru Rollin, Lagrange, Boichot, Bedeau, Lamorieiere, Dufaure, Moreau, Passo, Hugo, F. Pat, Vavin, Lammenais, Birio, D. Barrot, Th. Bac, Cavaignae, V. Considerant, Wolowski, Rattier, Coquerel, P. Lerour, Peupin, Garnon, Roger, Rapatel, Perdiguier, Lasteyrie. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL61 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | *) Wir beneiden wahrlich das tapfere preußische Kriegsherr um die Lorbeeren nicht, die es in dem Bruderkampse gegen alle gebildeten Elemente des deutschen Volkes sich zu erwerben commandirt wird. Hundert Worte eines Königs von Gottcê Gnaden werden daS Urthcil der Geschi chte nicht zum Schweigen bringen und dieses wirdgcgcnFric- brich Wilhelm IV. streng, sehr streng ausfallen!! Das jetzige Gcbahren der preußischen Monarchie, das nur durch Blut und unsägliches Elend durchzusetzen ist, und das ganz vermieden werden konnte, bleibt ein ewiger Schand- fleck. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL60 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | Anzeegen. beehre mich, die Verlegung meiner Wohnung von der Chimäpstraße nach der Rordstraßc in der Reihe des Gerichts- hoscS Ztr. 290, dem geehrten Publikum hiermit anzuzeigen. Luxemburg, den 18. Mai 1849. (312) I. M Skeumann. Wundarzt und Doetor der Arznei- und EntbindungSkundc. Samstag, den 26. Mai, Morgens um 9 Uhr, EMI wir ein schönes Zugpferd, (Zweibrüctcr Reche) welches auch zum Reiten geeignet ist, auf öffcnt- » n»i lichenr Markte freiwillig gegen haare Zahlung versteigert. (çjç) Ein Bäckerlehrling, am liebsten vom Lande, wird gesucht. Wo? jagt die Erpedition. (313) Samstag, den 26. Mai, fahren zwei leere Kut- schen von hier nach Trier. Zu erfrage» bei Hrn. Rodcwald. (316) Unterzeichneter hat die Ehre bekannt zu machen, daß er dem Herrn Schulz Li Scclhoff in Luxemburg, ein Depot von seiner Klär-Galerte übergeben hat. Für die Echtheit wird garantir!. Mit einer Flasche zu 12 Sgr. kann ein ^tück von 12,000 LitrcS hell gemacht werden. Dieselbe ist ebenfalls bei Aepfclwcinen, Essig, u. s. w. mit gleichem Erfolg anzuwenden. Mainz, im Mai 1849. (31?) Joh. Wagner. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL114 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Eingesandt. »Ja, Herr Nachbar, so laß ich's auch geschehen; „Sie mögen sich die Köpfe spalten. „Doch nur zu Haus da bleibt's beim Alten." Die Hintenansetzung und Verwahrlosung Remichs, über welche ich mich in Nr. 54 Ihres Blattes aus- ließ, beschästigen mich noch immer. Als ich einige Tage später auf meiner Reise etwas tiefer ins Land drang, unterhielt ich mich mit einem ältlichen Herrn, einem gebornen Luxemburger; unser Gespräch — weil es so in meinem Sinne lag — lenkte sich bald auf Remich und dessen Zustände; der gute alte Herr schien diesen Ort, und was in und was an ihm ist ganz genau zu kennen. „Wenn Sie wüßten, was ich weiß," meinte er, „würden Sie sich gar nicht mehr wun- dem; da geht's noch zu wie vor 50 Jahren, daläßt man Gottes Wasser über Gottes Land laufen, und kümmert sich um das was vorgeht gar nicht, selbst so wenig, daß diesejLeute, so zu sagen, ihr tägliches Brod noch über ihrer nonchalance um ttgenes Wohl verlieren könnten." Er redete gut und mit Einsicht, dieser alte Herr, und ich glaube, es wird für man- chen Bewohner Remichs und der Umgegend nicht ohne Interesse sein, noch einiges von unserer Unterhaltung zu vernehmen. „Wenn Remich," fuhr er fort, „nur etwas rührig u. intelligent wäre, müßte es durch seine Lage begünstigt, ein sehr blühendes Handel- und gewerbetreibendes Städtchen sein, da die Orte, in der Runde von 3 bis 4 Stunden, des jenseitigen Preu- ßens alle dahin kämen um ihre Einkäufe zu machen, und ihre Producte zu Markte zu bringen, denn diese Landleute gingen lieber nach Remich als nach jedem andern in der Umgegend liegenden kleinen Städtchen. Um dieses zu bewerkstelligen, müßte aber ein Opfer gebracht werden, ein Opfer wäre es aber nicht, son- dem ein vermehrter Zufluß der Einnahme, durch die größere Frequenz gesteigert, eine Beschaffung billigerer Lebensmittel, durch die stärkere Zufuhr hervorgerufen; Remich soll und wird auch wohl wissen, daß wenn ihm die Käufer und Verkäufer des jenseitigen Ufers ausbleiben, es vom diesseitigen nur höchst spärlichen und dürftigen Ab- und Zufluß hat. Dieses vermeinte Opfer wäre jedem Ab- und Zugehenden während der Wochen- und Jahrmärkte, so wie den Sonntagen freie Ueberfahrt zu sichern, — fremde Fuhrzeuge würden leicht zu erkennen sein und müßten natürlich bezahlen; wollte die Regierung sich dazu nicht ver- stehen, — was sie doch am Ende thun würde, wenn man ihr durch a plus b beweist, daß sie dann noch immer dieselbe Einnahme von der Fuhre habe, die sie vor 10 bis 15 Jahren hatte — so müßte der Gemeinderath zu diesem Ende zusammentreten, um diese freie Ueberfahrt ins Leben treten zu lassen, sollte selbst zur Entschädigung der Regierung für ihre geringere Pachteinnahme (denn der Fuhrmann kann nicht gratis fahren, wenn er die jetzige hohe Pacht zahlen soll) eine Steuer errichtet werden, die jeder Geschäfts- und Gewerbetreibende gewiß gerne bezahlen würde, da er diese Steuer ja nur seinem vielfach größern Gewinne, der ihm dadurch zugeht, entnähme." So würde sich Remich selbst helfen, dachte ich bei mir, und wer hat, dem wird immer noch gegeben. Der alte Herr begann von neuem. „Wie' es sich damit verhält, so verhält es sich auch mit Schul- und Ate- dicinalwcsen, alles wie vor 50 Jahren. Da schrie einst ganz Remich nach andern und bessern Schul- lehrern, die Chambre oder Gott weiß wer erhörte dieses Lamento, und soll den Einen neben an den Andern unten an gesetzt haben, — jedoch was ge- schah! als die Schule wieder begann, siehe, da war Alles wieder beim Alten. — Nur ein Doctor Me- dicinae ist da, der ist aber reich und macht sich we- nigcr aus der Praris als mancher Andere, und die- ser Eine war oft Monate lang nicht in Remich, da ihm das Wohl des Landes mehr am Herzen lag, als das der Einzelnen, und wenn dann Jimurd krank wurde, mußte nach Luremburg zc. zum Arzt gesandt werden;" — aber fügte er pfiffig hinzu — „sie hüteten sich alle gar wohl, es wurde Niemand krank." Halt, dachte ich, das ist gewiß ein Schul- amts-Candidat oder ein auf Praris Jagdmachender Doctor Med.; ich fragte ihn zwar nicht über seine Kenntnisse in beiden Fächern, noch ob er Lusttragen- der sei, für elfteres Amt schien er mir jedoch schon etwas in zu vorgerücktem Alter — aber wer weiß, wozu er am besten taugen mag. es gibt ja in der ganzen Welt gescheidte und dumme alte Schulmeister, und witzige und witzlose alte Doctoren. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL45 | ARTICLE | Eingesandt | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | N. MARTHA. Luxembourg, le 21 mai 1849. Monsieur le Rédacteur, Les nombreux amis de Mr. Augustin n'ont pas été peu surpris de lire la réponse que le „Courrier" a faite à l'accusation portée contre Mr. N. Metz, d'avoir, par une décision arbitraire et injustifiable, anéanti l'espérance d'une prochaine carrière à ce jeune homme, qui sera bientôt l'unique soutien d'une mère déjà avancée en âge. Voici cette pièce édifiante, dont les expressions sont à la hauteur des pensées: „Un journal de la ville contient une longue diatribe d'un individu, élève-géomètre, se plaignant de n'avoir pu contraindre l'administrateur-général des finances à le placer." „Nous sommes allés aux écoutes, désirant savoir jusqu'à quel point il serait vrai qu'un Luxembourgeois demandant une fonction et se disant des droits, pourrait être brutalement repoussé comme il s'en plaint, et après avoir pris des renseignements certains, nous renvoyons au dossier de son affaire, aux différents rapports qu'il renferme, ceux qui seraient tentés de connaître davantage et d'apprécier M. Augustin : le caractère de sa lettre est jugé par nous déjà etil le sera alors par les autres. Les habitudes d'intimidation dans lesquelles nous avons vu que M. Augustin se complaisait lui feront probablement ici complètement défaut. " Constatons avant tout une chose, c'est que Mr. l'adin. des finances n'a rien trouvé à redire au récit de notre ami Augustin, et partant, nous défions le »Courrier" de nous prouver — si l'idée elle- même n'était pas ridicule — que Mr. Augustin ait voulu contraindre (!!!) l'adm.-gên. des finances à le placer. Pour donner le change, comme toujours dans toutes les questions graves, le „Courrier" se retranche derrière un dossier, qui doit renfermer des pièces accablantes pour l'élève-géomètrc en question. A en croire le„Courrier", ce fameux dossier enserre au moins une douzaine d'accusations capitales! Ilélas! à la honte de l'auteur de l'article, nous devons avouer que la publication de ce terrible dossier, qui contient deux simples rapports de Mr. le géomètre en chef et de Mr. Tock, rapports datés du mois d'avril 1847, ne diminuerait en rien la juste considération dont jouit Mr. Augustin parmi ses concitoyens de tout rang et de tout état. Mr. N. Metz en est tellement persuadé lui-même, que, sur la demande du soussigné, à qui il a bien voulu faire donner lecture de ces différents rapports par son chef de bureau, demande tendant à pouvoir en prendre ou obtenir copie, il répondit par un refus motivé sur ce que cela ne se faisait pas. Et en effet, quel est le contenu, de ces rapports foudroyants ? Le voici : M. Huberty raconte d'abord l'histoire du refus d'un certificat que Mr. Augustin lui demanda sans lui dire quel usage il voulait en faire ; ensuite il énumère des observations faites par le même, à propos d'autres observations sur ses travaux: crime irrémissible! Et pour que la fin réponde bien au commencement, on lui reproche jusqu'à ses plaintes de ce qu'il croit des injustices commises à son égard, et jusqu'à ses démarches pour les faire redresser! Mr. Tock confirme ces billevesées, et ajoute que certains travaux de Mr. Augustin n'ont pas été sans faute. Mais, nous le demandons à Mr. Tock même, y a-t-il un seul géomètre dont les travaux soient sans reproche aucun, et avec une exactitude telle qu'on n'y trouve rien, absolument rien à y redire? Et l'élève Augustin n'a-t-il pas maintes fois lui-même redressé les ouvrages de ses devanciers? Et d'ailleurs à qui incombe la responsabilité des travaux des élèves? Notons de plus que ces travaux ont été faits avant le mois d'avril 1817. Du reste, l'élève Augustin ne demandait pas qu'on jugeât ses capacités sur parole: il demandait et demande encore — et voilà ce qu'on lui refuse et sur quoi Ion se garde bien de répondre, — de pouvoir concourir avec ses collègues 'pour l'obtention d'une place de géomètre, lui qui est le plus ancien élève. Arrière donc ces suspicions, arrière ces procédés injustes et indignes! Que Mr. l'administrateur relise sérieusement ces vétilles, qu'il songe à la position exceptionnelle de ce jeune homme, trop souvent peut-être confiant Jans sa propre franchise et peut-être trop jchâtouilleux à l'endroit de l'équité et de l'amour-propre, et il reviendra, nous n'en doutons pas, à des mesures plus conformes à la justice et à sa générosité de caractère! Salut amical, | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL44 | ARTICLE | MARTHA, N. | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. | Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 17. Mai. Das neue Ministerium legte heute sein Programm vor, welches lautet : „Die Errichtung des Verfassungswer, les ist durch das Gesetz vom 28. Juni 1843 von der Thätigkeit der Centralgewalt aus- geschlossen. Schon aus diesem Grunde hält die Centralgewalt eine Wirksamkeit für die Durchführung der Verfassung außerhalb ihrer Pflicht. Wie sie jedoch gerne bereit ist , ihre Vermittlung bei den Regierungen zu gewähren, so hält sie sich für verpflichtet wegen der Sicherheit Dentschlands allen gewaltsamejn Wegen zur Durchführung der V erfassung mit allen ihr zu Gebote siehenden Mitteln entgegenzutreten. ~ Sowie die Centralgewalt durch daß Gesetz vom 23. Juni ihre Compelcn; nicht auf das Verfassungswerk erstrecken kann, welche die Nationalversammlung sich selbst vorbehalten hat, so hält sie für Pflicht, die Negierungsgewa l t allein für sich zu be- wahren und jeden Eingriff zurückzuwei- s en." Darauf faßte die Nationalversammlung folgen» den Beschluß : „Die Nationalversammlung erklärt, nachdem fie die Ernennung des Reichs- Ministeriums und dessen Programm ver- nomme», dafi fie zu diesem Minifierium nicht daS geringste Vertrauen habe, sondern vielmehr diese Ernennung unter den obwaltenden Nmfiânden als eine Beleidigung der Rationalrepräsenta- tion betrachten muß." Dieser Beschluß wurde auf Antrag Welckers gefaßt und donnernder Beifall durchschüttelte bei dessen Verlesung das Haus. Neun Abgeordnete sind wieder ausgetreten. Die Bayern , Hannoveraner und Sachsen sollen auch ab- berufen sein. Nauwerk sagte heute offen auf der Tribüne, daß man schon an den Zetteln, die den Belagcrungs- zustand erklären, druckte, daß man auch nock, zu andern Mitteln greifen werde, nachdem die neulichen Metzeleien nichts hervorgebracht. Inzwischen schickt unser neues Standrechtsmini'- sterium Regiment auf Regiment gegen Baden; allein die Zeit hat sich geändert. Ein Regiment Hessen- darinstädter ist heute Nacht zu den Badcnsern über- gegangen. Vom 18. G r äw cl l, der immer mit allgemeinem Gelächter empfangen wird, beantwortete eine Jntcr« pellation wegen der Truppenzusammenziehung in Baden und erklärte, daß allerdings der würtember- gische General Miller den Befehl erhalten habe, ein Armcecorps aus hessischen und würtembergischen Truppen zur Wiedergewinnung der Festung Rastatt zusammenzuziehen. In Betreff deS Mißtrauensvotums erklärte er aus veischicdencn Gründen, daß der Reichs- Verweser sein Amt nur in die Hände der National- Versammlung zurücklegen werde, daß er aber den- jenigen Theil der Macht, welcher ihm vom deutschen Bunde übertragen worden, nur in die Hände der Regierungen niederlegen werde (Heiterkeit); daß der Ncichsverweser gestern sofort einen Courier nach Berlin gesandt habe, um Information in der gegen- wärtigcn Angelegenheit zu erhalten; der Ncichsvcr- weser werde daher vorher sein Amt nicht niederlegen; ein andrer Grund dafür ist aber auch ter dänische Krieg. Hat das Ministerium aus diesen Gründen es für seine Pflicht gehalten, seine Dienste dem Ncichsvcr- weser nicht zu versagen, und das Anit anzutreten, — so wird es aber auch trotz Ihres so of- fen dargelegten Mißtrauensvotums den- noch nicht zurücktreten! (Schallendes Gelächter erfolgte auf diese Mittheilung.) Wedekind legte als dringlichen Antrag ein Ge- setz wegen Verantwortlichkeit der Minister vor. — Wesendonk stellte folgenden dringlichen Antrag : „Die Nationalversammlung wolle gegenüber der von dem König von Preußen erlassenen Proclamation an sein Volk, welche eine Kriegserklärung der Na- tionalversammlung und Nation ins Gesicht schleu- dert, beschließen: 1) Das gesammte deutsche Volk aufzufordern, zum Schutz der Nationalversammlung die Waffen zu ergreisen; 2) aus ihrer Mitte eine ihr verantwortliche Vertheidigungscommission zu er- nennen, welche alle zur bewaffneten Durchführung der Verfassung erforderlichen Maßregeln zu ergreifen hat.« Unter vielen anderen Anträgen schlug Wurth, wegen des Verraths der Fürsten , einen Consent vor. — Diese Anträge wurden nämlich zu dem auf der Tagesordnung stehenden Antrage der Majorität des Ausschusses — die Regentschaft von 5 Mitgliedern — gestellt, welcher an der Tagesordnung war. Nach lebhafter Debatte, wo besonders Löwe das rechte Wort spricht, indem er sagt: das Banner ist jetzt die Verfassung für jeden Vaterlandssrcund; auf der andern Seite der Absolutismus. In Wahrheit aber ist es der Despotismus und die Freiheit, die mit einander kämpfen; für die eine oder die andere Partei muß man sich entscheiden; wer das nicht thut, ist nach Solon ein Landesvcrräthcr; und wenn wir nicht siegen können, schloß Löwe seine tief erschütternde Rede, so lassen Sie uns wenigstens mit Ehren un- lergehen, und nicht ohne Kampf, gebeugten Hauptes dem preußischen Despotismus unterliegen. Aber wir werden siegen , wenn wir nur den Muth dazu haben. Wenn wir berechtigt waren, die Centralgewalt zu schaffen, so haben wir auch die Gewalt, sie wieder zurückzunehmen. DaS freiheitsmörderische Ministe- rium weiß selbst nicht, welche Tragweite seine Be- schlüsse haben; denn ich fürchte hinter ihr steht ein kleines Häuflein tückischer Menschen, welche wissen, daß sie gewinnen, ob Preußen siegt oder fällt; ent« weder siegt es, gut, dann ist die Freiheit darnieder- getreten; unterliegt Preußen, dann ist die größte protestantische Macht zu Grunde gegangen. (Große Sensation.) Aber ich bin der Ucberzeugung, daß wir siegen. Vom 19. Nachdem unter namentlicher Abstim- mung alle übrigen Anträge verworfen waren, wurde auf Antrag der Minorität der Biedermannsche An- trag mit 126 gegen 110 Stimmen angenommen. Derselbe lautet : 1. Die Versammlung wählt sofort wo möglich aus der Reihe der regierenden Fürsten einen Reichs- statthalter, welcher bis zu dem im Beschlüsse vom 4. Mai (Nr. 5 und 6) vorgesehenen Zeitpunkte die Rechte und Pflichten des Reichsoberhaupts nach Abschnitt III. der Reichsverfassung ausübt. 2. Der Reichöstatthalter leistet den in 5 190 der Verfassung vorgeschriebenen Eid auf die Reichsver- fassung vor der verfassunggebenden Reichsversamm- lung und tritt dann die Regierung an. 3. Der Reichsstatthalter hat sofort nach Antritt der Regierung wegen Leistung des in den tztz 191. it. 194 vorgeschriebenen Eides der Rcichsbeamtcn und die Angehörigen der Einzclstaaten auf die Reichs- Verfassung das Nöthige zu verfügen. 4. Er hat ferner wegen Vollziehung der Wahlen zum ersten Reichstage und Berufung des Reichs- tags in Gcmäßheit der Beschlüsse vom 4. Mai Vorkehrung zu treffen. 5. Zur Ausführung der §§ 77 und 85 ff. der Verfassung tritt bis zur Zusammenkunft des ersten Reichstags die gegenwärtige Versammlung in alle Pflichten und Rechte des Reichstags ein und übt solche nach Maßgabe des Abschnitts IV, Art. 5, 6, 7, 8 und 9 der Neichsverfassung. Ausgcnom- mcn hiervon ist die Bestimmung wegen der be- schlußfähigen Zahl der Mitglieder, rücksichtlich welcher es bei den Beschlüssen vom 30. April bleibt. Forts, f. Frankfurt, 19. Mai. Das hier concentrirte mobile Truppencorps hat in der letzten Zeit aber- mals einige wesentliche Veränderungen bereits er- fahren oder es stehen ihm solche für die nächste Zeit bevor. Außerdem spricht man von der Zusammen- Ziehung einer Macht von im Ganzen 60,000 Mann, deten Mittelpunkt Frankfurt bleiben würde, darunter 4000 Mecklenburger, 6000 Hannoveraner und 15,000 Preußen, letztere zum Theil von den Truppen, welche in Dresden gefachten haben. In Hanau ist schon zu heute Abend Quartier für 4000 Mann Preußen, wie man hört vom Kaiser-Alerandcr-Regimcnt, an- gesagt; in Frankfurt selbst sind gestern 6000 Quar- tierzettel gedruckt worden. Von jenen 60,000 Mann würden zwei Corps, jedes in der Stärke von 15,000 Mann, als mobile Kolonnen in Baden verwandt werden. Der preußische Staatsanzeiger enthält einen Ar- mee-Befehl an die Soldaten der Linie und Land- wehrl „Als Ich vor sechs Monaten Eure Dienste zum Schutze des Gesetzes aufbot, da sank dem Feinde der Muth vor Eurer Festigkeit und Treue. Ohne Kampf wich die Partei des Umsturzes vor Euch zurück. Im Geheimen aber versuchte sie, durch alle Künste der Verführung Euren Sinn für Pflicht, Ehre und Krieger- Gehorsam zu untergraben und damit das preußische Heer — die feste Stütze des Thrones und der ge- schlichen Ordnung — zu vernichten. Diese verbrecherischen Versuche sind zu Schanden geworden. Die Tage von Dresden, Breslau und Düsseldorf, wo die Aufstände blutiger Empörer durch Eure und Eurer Brüder siegreiche Waffen zu Boden geworfen wurden, geben Zeugmß von der ungeschwächten Treue und Tapferkeit des preußischen Heeres!.'! Jetzt erhebt im Westen der Monarchie, so wie in einigen andern deutschen Ländern, der Aufruhr von neuem sein Haupt. Unter dem Vorwandr von Deutsch- lands Einheit wird ein Kampf entzündet gegen Ge- setz und Ordnung, gegen jede rechtmäßige Obrigkeit ein Kampf gegen unser ruhmvolles Preußen, das die Feinde vernichten, ein Kampf gegen den Thron Eu- res Königs, den sie umstürzen wollen. Zur Abwehr solcher verbrecherischen Angriffe habe Ich jetzt aber- mals Mein Heer berufen und die Landwehr aufge- boten. Es gilt zu kämpfen und zu siegen wider Eid- bruch, Lüge, Verrath und Meuchelmord. Es gilt, den Thron zu schützen vor seinen erbitterten Feinden. Es gilt, das Vaterland zu retten vor Gesetzlosigkeit und Republik. Es gilt, Preußens Stärke, Preußens Ehre aufrecht zu erhalten und dadurch die Größe und Einheit des deutschen Vaterlandes fest zu begründen. Das ist das Ziel, wofür Ich Mein sieggewohntes Heer in den Kampf rufe. Soldaten! Seid ferner eingedenk des Ruhmes preußischer Tapferkeit und Kriegcrtreue, deS Jahrhunderte alten Erbes, welches Ihr Euren Vätern verdankt! Gedenkt der in den Jahren 1811, 14 und 15 zur Vertreibung fremden Druckes erfochtenen Siege des preußischen Heeres, und Ihr werdet Euch auch jetzt jdurch preußische Kriegertugend als Schutz und Hort der werthvollsten Güter eines freien und gebil- deten Volkes, dem preußischen und deutschen Vater- lande zum ewigen Ruhme bewähren!« Charlottenburg, den 16. Mai 1849, | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL58 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Dringende Bitte. | Dringende Bitte. F. Schömann. Wir bitten Alle, welche uns sowohl für laufendes als für frühere Quartale noch Guthaben schulden, uns solche per Post einzusenden. Wenn die Herren Abonnenten und Auf- traggeber bedenken, welche ungeheure Ausgaben eine Zeitung veranlaßt, so werden sie diese unsere Bitte nicht über» hören. Für die Redaction: | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL47 | ARTICLE | Schömann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL46 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-05-23_01 | Der Volksfreund. Freiheit. Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Äl'linnkmciits-Prci». 5 FrS. vierteljährig in dir Hauptstadt, 5 HO CtS. für die übrigen Ortschaften des GrvßherzogthumS. A n l e i g e n werden mit 20 CtmS. per Zeile berechnet. Per VolKsfrennd erscheint Mittwochs, Fe et tags und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften werden franco erbeten. Bureau: Pastor- Gasse, im Siöser'schen Hause. Druck ». Franz Schümann in Luxemburg. M 61. Mittwoch, 23. Mai 1819 | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. | Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. N. Metz. Das Memorial Nr. 56 bringt 1. ein Gesetz vom 8. Mai. 1849, wodurch eine neue Gemeinde unter dem Namen Rollingcrgrnnd gebildet wird, verei- tugend die Sectionen Rollingergrund , Rothen- berg, Limpertsberg, Siebenborn, ein Theil dcr Sec- tion Mühlenbach , und der Theil der Section Necken- thal, welcher zur Gemeinde Eich gehört. Die Archive, welche die Gemeinde als solche bc- treffen, bleiben zu Eich, und die durch die Schei- dung veranlagten Kosten sind von der neu errichteten Gemeinde zu tragen. Ucderhaupt sollen Maßregeln getroffen werden zur Wahrung der Interessen der Gemeinde Eich. 2. Eine Bekanntmachung betreffend die Festsetzung des Preises (51 Centimes per Person) für den tag- lichen Unterhalt im Bettlerdepot, für 1849. 3. Die Ernennung durch Beschluß vom 7. Mai des Hr. Doctor François, von Wiltz, zum Arzte für den Canton dieses Namens, an die Stelle des entlassenen Herrn Doctors Neumann. 4. Eine Bekanntmachung, betreffend die erste ordentliche Versammlung der Ackcrbau-Commission für das Jahr 1849. Die Königl.-Großh. Ackerbau-Commission bringt zur öffentlichen Kcnntniß, daß ihre erste ordentliche Versammlung für das laufende Jahr zu Luxemburg am 30. Mai d. I. Statt finden wird. Sie ersucht die Herren Eigcnthümer und Land- wirthe.ihr für den angegebenen Zeitpunkt die Ge- suche, Vorschläge oder Nachmessungen zukommen zu lassen, welche sie im Interesse des Ackerbaues und der Landwirthschaft vorlegen zu müssen glauben. Luxemburg, den 29. April 1349. Die Ackerbau-Commission, W. Pcöcatore, Präsident. Durch die Commission, Tibesar, Secretär. 5. Eine Bekanntmachung, betreffend die Prüfung der Candidatcn für Surnumcrärstellcn in der Cata- sterverwaltung. Luxemburg, den 11. Mai 1849. In Vollziehung des Art. 13 des Königl-Großh. Beschlusses vom 22. April d. I. ist eine Commis- sion ernannt worden zur Prüfung der Candidate» für Surnumerärstcllcn in der Catasterverwaltung. Diese Commission wird sich zum gedachten Zwecke Montag den 28. d. Mt. um 6 Uhr Vormittags im Regicrungsgebäude versammeln. Es werden daher die Herren Bewerber ersucht, sich vor dem 26. d. M. im Bureau des Hrn. Obergcometers der Cata- sterverwaltung zu Luremburg einschreiben zu lassen, und daselbst ihre Urkunden und Zeugnisse abzugeben. Die jetzige Prüfung hat svorzugsweise den? Zweck, sich zu versichern, ob sie'chie nöthigen Kenntnisse zur Vornahme der den Geometern anvertrauten Gc- schäfte besitzen. Der General-Administrator der Finanzen, | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL41 | ARTICLE | Metz, N. | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Livorno, 11. Mai. Nach einem lebhaften Kanonenfeuer und einigen Bombenwürfen sind die Oestreicher heute Mittags in unsere Stadt eingerückt. Einige dreißig der Vertheidiger, welche mit den Waffen in der Hand ergriffen wurden, ließ General d’Aspre erschießen. Man liest im „National“ vom 12. Mai: Die Römer sollen am 9. bei Valmontone über die Neapolitaner einen vollständigen Sieg davongetragenhaben. Leztere, 7000 Mann stark, sollen viele Leuie verloren und die Flucht ergrifsen haben. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL62 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Die Wahlen haben in Frankreich ein überraschen- des Resultat geliefert. Die Partei, die man so gern die der Unordnung nennt und sich einredet, sie mit diesem einen Worte der Verachtung Aller preisge- geben zu haben, während es doch ihr klar ausge- sprochener Gedanke ist, den Grund aller Unordnung, die Ursache jeder Ungerechtigkeit in der Gesellschaft zu studircn und zu beseitigen, eine solche Bezeichnung also mindestens die erbärmlichste Verläumdung enthält, diese Partei sah in Paris allein zehn ihrer entschiedensten Anhänger auf 28 Candidatcn aus der Urne hervorgehen. Anderseits hat die Partei, die sich mit so großer Vorliebe die der Ordnung nennt, weil sie alle her- kömmlicken Mißbräuche, den gewohnten Schlendrian, bei welchem sie sich aber wohlbefindet, für ewige Zei- ten sanktioniren möchte, eine entschiedene Niederlage erlitten. Ein Thiers, ein Fould, ein de Montalem- bert sind in Paris durchgefallen, und alle angewen- deten Verläumdungen und Bemühungen waren ver- gebens. Sicher ist, daß man aus diesem Resultat, wenn nicht m Deutschland, so doch bei uns, ein neues Argument für die Vortresflichkeit des Wahlcensus zu ziehen versuchen wird. Sehet Ihr, so geht's, wird man rufen, wenn das ganze Volk, also auch die Be- sitzlosen wählen! Obgleich gerade die Besitzlosen am meisten bei der Ordnung betheiligt sind, obgleich jede Störung des Vertrauens sofort auf sie zurückfällt, indem sie, ohne Ersparnisse, nicht wie der Besitzende, bessere Zeiten abwarten können : so entblödet man sich doch nicht, den Besitzlosen als Unruhe- und Un- ordnungsstifter, vielleicht wider besseres Wissen, immer hinzustellen. Wir unsererseits sind fest überzeugt, daß die sogenannten Sozialisten die abgesagtesten Feinde jeder Unordnung sind; daß sie, werden sie nicht mit Ge- wall und durch die gehässigsten Mittel zur Revolution getrieben, niemals eine machen werden. Nicht nur spricht für unsere Ueberzeugung das so oft Angeführte, daß diese Sozialisten, diese Rothen, gerade am lautesten die Abschaffung der Guillotine, die Abschaffung der Todesstrafe fordern, sondern mehr als dieses, daß die Voraussetzungen, unter denen irgend ein sozialistisches System, möge es Namen haben, welchen es wolle, allein möglich sein kann, immer Ruhe und Frieden ist. Allgemeine Bildung ist die erste Forderung, durch allgemeine Ueberzeugung wirken, ist der erste Schritt zum Sozialismus. Was aber Alle aus Ueberzeugung thun, dabei ist dec Streit, die Unordnung unmöglich. Möge der Sozialismus eine Utopie, ein schöner Traum sein, es ist ein ftied- licher, kein gewaltsamer Traum. Gewalt und So- zialismus sind zwei sich ewig fliehende Gegensätze. Damit aber das allgemeine Wahlrecht, von denen, die den Sozialismus nicht so gut wie wir kennen, nicht ob jenes Resultats der Wahlen in Paris gc- schmähet werden, wollen wir ein Blatt sprechen lassen, das es sich förmlich zur Lebensaufgabe gemacht hat, die Träger des französischen Sozialismus mit jedem möglichen Koth zu besudeln. Der Observateur Belge bringt jede Woche ein- mal ein Feuilleton, worin man alle möglichen und unmöglichen Klatschgeschichten die gegen Proudhon, Pierre Lerour, Lcdru- Rollin :c. nur auszutreiben waren, immer wird verzeichnet finden. Nichts desto- weniger drückte er sich in seinem letzten Feuilleton (Nr. 134) über allgemeines Wahlrecht und Census folgendermaßen aus: „Das Gute hat das allgemeine Wahlrecht jeden- falls, daß die Schlichen und Umtriebe unmöglich sind, deren Einfluß sich bei den Wahlen von ehemals so mächtig fühlbar gemacht. Jetzt gelten nicht mehr diese geheimnißvolle Manövers, die die privilegirten Wühler, Einen nach dem Andern, zu bestimmen wußten. Der Einfluß brauchte sich damals nur bei einigen Hun- dert Stimmgeber geltend zumachen und mit einigem Geschick und mit einigen klug vertheilten Geschenken bestimmte man die Zweifelhaften, unterwarf man sich die Rebclliscyen und verwirklichte die am verzweifelstcn scheinenden Erfolge. „Die Bestechung läßt sich nicht auf die Massen „ausüben. Ihre Herrschaft ist zu Ende. Die Mi- „nister werden durch Gunstbezeugungen die Majori- „tat nicht mehr erlangen können und die reichsten „Kandidaten sind nicht reich genug um mit baarem „Geld ihre Wahl zu erkaufen, wie das ehemals vor- „kam, freilich nicht offen und ungenirt, wie in Eng- „land, sondern durch geschicktes Verfahren." Nun folgen einige ergötzliche Anekdoten, wie es die Wahl- candidatcn ehemals machten, um ihre Wahl zusichern, die wir aber wegen Mangels an Raum nicht mit- theilen können. Es steht also fest, daß gerade der Census der Bestechung Thor und Thüle ögnet, daß aber das allgemeine Wahlrecht, nämlich: bei direkter Wahl, diese jedenfalls abschneidet. Eben so kann nicht geläugnct werden, daß daS Volk, wenn es dieses Recht einigemal auszuüben Gelegenheit hatte, über dasselbe nachdenken lernt, und nicht mehr dem ersten besten Schwäger seine Stimme gibt, sondern daß sein Auge sich schärst und es seine Candidate» und deren Wollen prüft. Darum können wir nicht anders, als im allgemeinen Wahlrecht die Wahrheit des constitutionellcn Systems und eine treffliche, durch nichts anders zu ersetzende Schule für die politische Bildung des Volkes erblicken. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Nach der Nummer 119, 19. Mai, der Trier’schen Zeitung, wird zwei Compagnieen des von der Besatzung von Luremburg nach Trier detachirten 39. Inf⸗Regiments Schuld gegeben, bei ihrem Abmarsch nach Prüm und Saarlouis, ein Lebehoch auf Hecker ausgebracht zu haben. Nach den amtlichen Berichten ist dies nicht wahr — dieselben Compagnieen sind vielmehr mit einem freudigen begeisterten Hoch aus Sr. Maj. den Kö- nig aufgebrochen. Eine dieser Compagnieen, von welcher der Be- richterstatter der Trier'schen Zeitung aufrührerisches Geschrei gehört haben will, war an demselben Tage, obgleich aus die Weiterbeförderung durch das Dampf- schiff verzichtet werden mußte, bis Merzig, 12Stun- den Entfernung von Trier, gelangt, während die andere mit der aufopferndsten Hingebung, stets vor- wärts drängend, unter den größten Entbehrungen, einen noch bedeutenderen Marsch zurücklegte, und dies lediglich, in der Hoffnung, dem in Prüm zusammen- gelaufenen Raubgesindel rechtzeitig entgegentreten zu können. Hätten die Meuterer im Vertrauen auf die Ver- sprechungen der Trier'schen Zeitung die Ankunft der Compagnie abgewartet, so würden sie sich zu ihrem eigenen Nachtheil überzeugt haben, daß das 39. Inf.» Regiment keinem andern der Armee in Pflichttreue und Ehrgefühl nachsteht. Wir kennen zwar hier unsere Truppen, wissen auch die Quelle und Absicht der systematischen Ver- dächtigungcn vollkommen zu würdigen; zudem hat die ebenfalls in Trier erscheinende Saar- und Mo- sel-Zcitung in ehrenwerther Absicht bereits eine Wi- derlegung gebracht — das Festungs-Gouvernemcnt glaubt jedoch trotzdem diese öffentliche Anerkennung dem verläumdctcn Regiment schuldig zu sein. Luremburg, den 21. Mai 1849. Militär-Gouvernement der Reichsfestung Luremburg. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-23T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97ndcgpwm/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. | Politische Uebersicht. Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. (A. Z.) Frankfurt, 30. Jan. Auf der Tagesordnung war die BeratHung über die Gewähr der Reichs- Verfassung. Die allgemeine Discussion über diesen Thcil der Verfassung wurde abgelehnt, und zugleich zu den einzelnen 88. übergegangen. 8. I. „Bei je- dem Regierungswechsel tritt der Reichstag, falls er nicht schon versammelt ist, ohne Berufung zusammen, in der Art, wie er das letzte Mal zusammengesetzt war. Der Kaiser, welcher die Reichsregierung an- tritt, leistet vor den zu einer Sitzung vereinigten bei- den Häusern des Reichstags einen Eid auf die Rcichsvcrfassung. Der Eid lautet ; Ich schwöre, das Reich und die Rechte des deutschen Volkes zu schir- men, die Rcichsverfassung aufrecht zu erhalten und sie gewissenhaft zu vollziehen. So wahr mir Gott helfe. Erst nach geleistetem Eide ist der Kaiser be- rechtigt, Regierungshandlungen vorzunehmen." §. 2. „Die Reichsbcamten haben beim Antritt ihres Amtes einen Eid auf die Reichsverfassung zu leisten. Das Nähere bestimmt die Dienstpragmatik des Reichs." 8. 3. „Die Verpflichtung auf die Reichsverfassung wird in den Einzelstaatcn mit der Verpflichtung auf die Landesverfassung verbunden und dieser voran- gesetzt." §. 4. „Keine Bestimmung in der Verfassun. oder in den Gesetzen eines Einzelstaatcs darf mit der Rcichsverfassung in Widerspruch stehen." tz. 5. „Eine Acnderuvg der Regicrungsform in einem Einzelstaate kann nur mit Zustimmung der Reichsgewalt erfolgen. Diese Zustimmung muß in der für Aenderungen der Rcichsverfassung vorgeschriebenen Formen gegeben werden." Der MinderheitSamrag: lieber die Verantwortlichkeit der Reichsministcr wird ein besonderes Gesetz erlassen, wurde ebenfalls angenommen, indem ein Theil der äußersten Rechte für ihn stimmte. Nächste Sitzung Donnerstag. Vom 1. Febr. In der heutigen 162. Sitzung der verfassunggebenden Neichsversammlung wurde, nach Verlesung eines Antrags des Abg. Pfeiffer, den Ausnahmszustand in Berlin und dessen Umge- gend betreffend , die BeratHung über den Entwurf „Gewähr der Rcichsverfassung" fortgesetzt. 8. 6 also lautend : „Art. 111. Z. 6. Abänderungen in der Reichsver- fassung können nur durch einen Beschluß beider Häuser und mit Zustimmung deö Reichsoberhauptes erfolgen. Zu einem solchen Beschluß bedarf es in jedem der beiden Häuser: I) der Anwesenheit von wenigstens zwei Dritteln der Mitglieder; 2) zweier Abstimmungen, zwischen welchen ein Zeitraum von wenigstens acht Tagen liegen muß; 3) einer Stimmenmehrheit von wenigstens zwei Dritteln der anwesenden Mitglieder bei jeder der beiden Abstimmungen. Minoritätserachten. Diesem Paragraph möge folgende Fassung gegeben werden: Zu den Abände- runge, in der Reichsverfassung bedarf es: 1., 2., 3. (wie im 8. 6). 4) der Zustimmung des Reichsober- Hauptes unter den in dem Parapraph 1!) des Reichs- tages festgestellten Beschränkungen. (Zell. H. Simon. Mittcrmaier. Wigard. Reh. Schüler. Gülich. Römer. Schreiner)." wurde — und zwar der erste Satz durch namentliche Abstimmung mit 250 gegen 106 Stimmen, und der zweite durch Ausstehen und Sitzenbleiben — angenommen. Ueber 8. 7 ist die BeratHung noch im Gang. Berlin, 30. Jan. Man schreibt der „Deut- schen Reichs-Zeitung" aus Berlin: „Der ruf- fische und der östreichische Gesandte — so wird mit größter Bestimmtheit versichert — haben ihre Pässe verlangt für den Fall, daß Preußen die Kaiserkrone annehmen würde." Die Rédaction der „Deutschen Reichs-Zeitung" macht dazu die Bemerkung: „Diese Nachricht, die uns aus sehr guter Quelle zugeht und auch an und für sich gar nicht so unwahrscheinlich ist, bedarf dennoch na- türlich sehr der Bestätigung." — Man kennt heute das ganze Resultat der gcst- rigen Urwahlen für die erste Kammer; sie sind hier sämmtlich entschieden conservativ, ja sogar reaktionär ausgefallen. — Es stellt sich, sowohl aus den hiesigen Wahlen, wie auch aus denen, die man bis jetzt aus der Provinz kennt, immer klarer eine erste Kammer in Aussicht , welche ganz und gar aus Aristocrate» jeder Art und aus Bureaucrate» zusammengesetzt sein dürfte. Männer wie Bornemann, Grabow wer- den die äußerste Linke in dieser Versammlung bilden. Im Uebrigen ist für die democratische Partei, wenn es ihr nun einmal nicht gelingen konnte, eine entschie- dcne liberale Majorität oder eine imposante Minorität zu erlangen, diese reine reaktionäre Zusammensetzung der ersten Kanimer insofern kein Nachtheil, als eben jener Tag der unausbleiblichen Entscheidung um so schneller herbeigeführt wird, an dem es sich zeigen wird, ob das preußische Volk in seiner Mehrheit ein Volk ist oder eine Heerde von Schafen, die sich eben geduldig scheercn lassen. Trier, 1. Februar. Wie wir hören, sind die Wahlen der Wahlmänner zur ersten Kammer auf dem Lande im Sinne der Opposition ausgefallen, ein Ereigniß, das sich im Gegensätze zu den Städten noch vielfach in allen denjenigen Landcstheilen wieder- holen wird, wo ein freier Bauernstand besteht. In den Städten sind die^Beamten und Offiziere zusam- mengehäust, in den Städten wird der kramtreibende Mittelstand eingeschüchtert oder durch seine Verwandt- schaft mit Beamten und Offizieren verführt. Die Seele unserer sogenannten Bourgeoisie in den kleinen Städten ist die Bureaucratir. Haben wir keine Bureau- cratie mehr, so wird auch das Gespenst einer deut- schen Bourgeoisie bis auf die Fabrikorte und Handelsstädte verschwunden sein. Unsere Bourgeoisie ist gar nichts Positives mit entschiedenem Wollen, mit politischen Grundsätzen, mit Streben und Verlangen; sie ist die rein negative Hculcrin darüber, daß Etwas anders werden soll, sie ist die geschichtliche Unwissen- heit, die Angst vor der Entwicklung. Aus Westpreußcn, 2t. Jan. Nicht nur von dem Ministcrio erging die Aufforderung an alle Be- Hörden, darüber zu wachen, daß nur Abgeordnete im Sinne der Regierung gewählt wurden, auch Herr v. Blumcnthal in Danzig erläßt noch eine eigene Ver- fügung an die Landräthe seines Kreises, wonach er dieselben auffordert, „Unter Umständen" selbst Man- ner, die sie für geeignet halten, zu Dcputirten vor- zuschlagen, und droht derselbe mit Gegenmaßregcln, falls die Wahl anders ausfallen sollte. (F. I.) Münster, 29. Jan. Gestern Abend wurde nach sünfwöchendlicher Haft der Landgerichtsdirector Hemme plötzlich in Freiheit gesetzt, bleibt aber einst- weilen immer noch suspendirt. Seine Frau brachte eigenhändig mit dem letzten Bahnzuge aus Berlin das desfallsige vom Justizminister ausgefertigte Re- scrtpt. Hamburg, 23. Jan. Wie es den Anschein hat hält Preußen hier seine Spione. Der Reisende eines hiesigen Geschäftshauses wurde vor kurzer Zeit des andern Tages nach seiner Ankunft in Berlin von dort ausgewiesen, weil man ihn für ein Mitglied geheimer Verbindungen hielt und dies aus Aeußer- nngen folgerte, welche der junge Mann vor einigen Monaten in einer hiesigen Speiscwirthschaft in Betreff des Königs von Preußen hatte laut werden lassen! ! Wien, 26. Jan. Gestern wurden zwei Grena- diere . die sich an den Oktoberereignissen betheiligt hatten, ersâwssen. — Sänimtliche Minister sollen im Laust des heutigen oder morgigen Tages in Wien eintreffen. — Nach der einstimmigen Aussage vieler Personen wurde vorgestern Abend, ungefähr um halb 9 Uhr, gleichzeitig mit dem furchtbaren Orkan ein ziemlich bedeutendes Erdbeben verspürt. — Tie Fi- nanzwachc wird einer gänzlichen Reorganisation unter« zogen. — Für die italienische Armee werden die fünften Bataillons angeworben, was eine Verstärkung von 80,09(1 Mann betragen wird. — Das Militärgouvernemcnt zeigt sich in Pest sehr sanft. Während dort, wie in Italien; allen Soi- date», die in der feindlichen Armee Dienste gcnom- men hatten, Pardon zugesichert wird, sollen erst vor- gestern 17 Soldaten zum Tode verurtheilt worden fein, die im October zum Volke übergegangen waren. Armes Wien ! Der Sturm , welcher die nahegelegt- nen Gegenden verschonte, reißt deine Mauern nieder, die Feuersbrünste des Octobers haben deine Vor- städte verwüstet, u. du glaubtest doch für die ganze Monarchie zu kämpfen. Der Eisstoß ging von Linz bis Pest u. brachte nur dir allein tagelangen Jam- mcr, und jetzt, wo Menschen zu Gerichte sitzen und das wilde Element nicht mehr planlos haust, werden deine Söhne gestrast, während ein gleiches Vcr« brechen an andern Orten, wo dieselben Gesetze Herr- schen, der milden Schonung des Richters begegnet! | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL49 | SECTION | Z., A. | null |
null | volksfreund1848 | A NOS AMIS POLITIQUES. | A NOS AMIS POLITIQUES. C'est avec un plaisir bien vivement senti que la rédaction s'empresse d'informer le public qu'un comité provisoire vient de se créer à Luxembourg pour former dans tout le pays une association libérale. En conséquence, un appel est fait à tous les vrais libéraux, qui désirent faire partie de cette association. Ils n'auront qu'à faire connaître leur adhésion par une déclaration écrite qu'ils voudront bien adresser franco au bureau du „Volksfreund." Cette feuille indiquera ultérieurement le local, le jour et l'heure pour la première réunion de l'association. Il va sans dire que les libéraux dans les autres cantons du Grand-Duché, vu leur éloignement de la capitale, peuvent et doivent eux-mêmes former de pareilles associations, sauf à se mettre en rapport avec l'association centrale dont le siège sera à Luxembourg. Nous avons lieu de penser que les amis du progrès et tous ceux qui prennent à cœur les intérêts du pays, applaudiront à l'œuvre patriotique qui commence de naître et qui ne manquera pas de répandre ses bienfaits sur tout le Grand-Duché. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Miscelle. | Miscelle. pourquoi l'argent de France est-il devenu si rare dans nos caisses publiques, et pourquoi le commerce doit-il tant souffrir de cet état de chose? Pourquoi le commerçant doit-il se procurer l'argent de France comme une marchandise, à un prix ruineux? Nous pensons que si la vérification des caisses publiques se faisait plus fréquemment, et si chaque receveur était forcé d'avoir dans sa caisse un bordereau des espèces dont une copie accompagnerait le versement à la caisse générale, l'agiotage cesserait et l'argent de France rentrerait en circulation. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL50 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | M n zeigen. N achricht. Ei» schönes Wohnhaus nebst Stallungen und Scheune und einem großen daranstvßcnom Garten, mit noch andern Landereien, stehe zum Verkauf, gelegen zu Prax, an der Straße von Söul nach Großbous. Dieses Haus ist wegen seiner vortheilhaften Lage zu jedem Handei und Gewerbe geeignei. Lieohaoer wenden geh an den unterzeichneten Besitzer. Pratz, den 21. Januar 1849. (192) D. Sinner. DccJnri» tioii de faillite. Par jugement eu date du deux février mil huit cent quarante neuf, le trrbunai d arrondissement à Itickirch, siégeant eu matière commerciale a déclaré Jean-l'ierre lloury- Oonrad, marchand domicilié à YViltz, en état de faillite en a fixé provisoirement l'ouverture an premier du même mois de février, a nommé Monsieur le juge assumé Salentiny, Commissaire de ta même faillite et a cou lié les fonctions d'agent au sieur Mertens, candidat notaire à YViltz. JOiekirch, le 2 février lo40. Ce greffier du susdit tribunal, (195) 1'. A. TlilUCAli. Künftigen Dienstag , den 6. Februar, wird die Gemeinde» Verwaltung von Etielbruck den im Jahre 1846 angekauften Stier von Durham'lcher Race öffentlich an den Meistbietenden »er» kaufen. Dieser Stier, drei und ein halbes Jahr alt und etwas zu schwer fur gewöhnliche lichte Landtühe, ist ausgezeichnet schön, kräftig und zur Viehverbesserutig tauglich. Der Schöffen, dienstihuend vom Bngermeister der Gemeinde von Eltetbrück, (190) O. Herckmans. Der zu Esch an der Alzett neu organisirte Musik-Verein sucht einen Lehrer, um den 23 Mitgliedern dieses Vereines Unterricht auf Blas-Jnstrumenten zu ertheilen. (194) Die Remicher Verfasser dreier Briefe (v. 26. Der. 1843 28. u. 29. Jan. 1849, an b'. I.., 6. IV und V. 8. in Ziemich) erkläre ich hiermit öffentlich als schändliche und ehrlose Lugner und Vertaumver, mit der Bemerkung , solch verläumderisches Gewäsch nicht mehr niederzuschieibcn, wenn sie nicht gerichtlich verfolgt sein wollen. (196) V. Scheid. Gefellschaft zum Schutze der AnSwan- derer uach Nord-Amerika, unter der speziellen Aufsicht der französischen Regierung. Die Abfahrten für dieses Jahr beginnen am 15. Februar. Von da ab regelmäßig viermal monatlich. Die Auswanderer müssen wenigstens 15 Tage vor jedesmaliger Abfahrt einqe» schrieben sein. Bei ihrer Ankunft am Bestimmungsorte werden sie von Agenten der Ge>eUlchaft rn Empfang genommen, die ihnen in Allem Rath und piche leisten. Haupt-Agentur für das Großherzogthnm Luremburg: ^ Direction in Schulz & Seelhoff, Havre und Antwerpen. Luxemburg, Kohlengasse. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL137 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | L'élection communale de jeudi dernier nous a fait voir l'abîme au bord duquel se trouvent les hommes du „Courrier." Nous avons vu quels derniers efforts ils ont faits en désespoir de cause. Leur dernière planche de salut a été l'alliance avec le parti clérical, alliance que, il n'y a pas si longtems, ils qualifiaient de monstrueuse . Cette alliance même n'a pu les sauver. Une seconde fois nous avons pu apprécier l'importance et la valeur des élections préparatoires, abstraction faite de quelques hommes devenus infidèles à leur engagement, pour avoir donné leur voix à un autre candidat que celui qui avait été élu. Ces hommes sont connus, nous réprouvons leur conduite et nous en prenons acte pour l'avenir. Nous avons eu à regretter notamment que le candidat qui, de par sa participation à l'élection préparatoire, s'était obligé de respecter le vœu de la majorité, ait persisté jusqu'à la fin à faire concurrence au candidat que cette majorité avait désigné. L'homme dont nous entendons parler ici aurait dû s'abstenir de prendre part à l'élection préparatoire libérale, dès qu'il eut accepté la candidature lui offerte par le parti clérical et les hommes du „Courrier." Lui, qui pouvait se désister de sa candidature avec tous les honneurs, il a succombé avec ses puissants alliés. Cet échec est d'une grande signification et d'un bon augure pour l'avenir. Il nous prouve que les libéraux sont forts et que dès qu'ils sont persuadés de la bonté de la cause qu'ils défendent, cette cause est gagnée, quoi que fassent les cléricaux et les hommes de parti qui ne veulent pas suivre le droit chemin. A l'occasion de l'élection qui vient d'avoir lieu, nous croyons devoir rappeler aux membres de notre conseil communal que l'union qui existait entre les libéraux et le respect qu'on a eu pour le résultat de l'élection préparatoire lors du renouvellement du conseil, ont amené la victoire des libéraux, et que sans ces deux causes le conseil ne serait pas composé comme il l'est à l'heure qu'il est. Nous rappelons encore aux membres du conseil que c'est un devoir pour eux d'assister à toutes les réunions, à moins d'un empêchement absolu. Nous avons déjà vu par trop souvent de quelle influence l'absence de l'un ou de l'autre peut être sur la décision. C'est ainsi qu'à notre Chambre des questions de la plus haute importance ont été décidées à la majorité d'une seule voix, et ce parce que l'un ou l'autre membre, domicilié dans la ville, avait à soigner chez lui des intérêts plus chers que ceux qui se traitaient à la Chambre. On a observé notamment qu'il y a un membre qui n'est jamais présent à la Chambre les jours de marché, quelque graves que soient du reste les affaires qui y sont à l'ordre du jour. Les membres de la Chambre ont reçu le mandat d'assister aux séances durant toute la session. S'il y en a dans le nombre qui prennent plus à cœur leur intérêt personnel que l'intérêt général, nous conseillons à ceux-là de déposer leur mandat, pour cause d'incompatibilité. Qu'on nous permette la petite morale. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | La haine, la colère, toutes les mauvaises passions sont aveugles, ôtent la présence d'esprit. Elles nous jettent dans une espèce d'ivresse qui met à jour nos plus secrètes pensées. Dans son article daté du 30 janvier, le „Courrier" était ivre ja Ha ge peur? jj àit transparent de sottise et de méchanceté. Sans nous tromper en rien, nous pouvons donc ainsi traduire sa pensée: „Par nos intrigues, notre marche tortueuse, „notre avidité du pouvoir, nous avons contribué „à renverser l'ancien cabinet; il est de notre in- „térêt de ne laisser revenir à la surface aucun „de ceux qui ont disparu. La n omination d'un conseiller communal est l'expression la plus franche „de la confiance, de l'estime qu'une population „accorde à un individu. Il est de notre intérêt „d'empêcher la candidature de M. delà Fontaine; „s'il était nommé, ce serait une protestation de „la bourgeoisie, de tout ce qu'il y a de libéral „et d'honorable dans la capitale du Luxembourg, „contre nos faits et nos paroles, donc guerre à „mort à la candidature du président de l'ancien „cabinet." Nous sommes convaincus que ceux qui lisent encore le „Courrier," ont ainsi interprété le sens de son naïf article. Malgré les peines, les intrigues, les paroles mielleuses, tortueuses, ambiguës du „Courrier ," M. de la Fontaine a été, comme M, de Brouckère, nommé conseiller communal; et vous l'avez bien deviné, Messieurs du „Courrier," ce n'est pas une place de conseiller qu'on a voulu donner à l'ancien gouverneur, c'est un hommage rendu à la loyauté et au mérite d'un homme, qui a toujours voulu le bien, c'est une protestation contre vous et votre ambition politique; et cette protestation n'a pas été faite par des fonctionnaires, mais par les bourgeois de la cité. Elle a été grande, publique, écrasante pour vous. Vraiment, le „Courrier" s'était épris bien vite d'une vive affection pour M. de la Fontaine! l'intérêt qu'il lui portait, était grand et surtout sincère! il jeraignait que la candidature de l'ancien gouverneur ne portât atteinte à la juste considération qui l'a suivi dans sa retraite! Cher „Courrier," qui ne se sentait pas le courage de combattre cette candidature! Arlequin politique, arrangez donc mieux votre masque, vos grimaces sont trop connues ! L'intérêt, l'affection, la juste considération du „Courrier" pour l'ancien président du conseil, ont consisté en basses intrigues mêlées à celles du fameux „Wort" contre notre honorable concitoyen. C'était Arlequin portant au bout de sa batte le drapeau de Loyola. N'en déplaise au „Courrier: ceux que nous avons prônés, même les candidats de Capellen, reviendront à leur tour. Une population toute entière ne se laisse pas toujours duper par de grands mois. Le bon sens pratique répond tôt ou tard le dessus. L'élection de M. de la Fontaine vient de le prouver; il n'y a pas un lieu public, pas une famille qui n'ait fêté cette élection comme un triomphe du mérite sur l'intrigue, comme un retour à l'entente mieux comprise des intérêts du pays. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | (S chluß.) Von der Sauer. Kleinmüthige kann man- che Erscheinung der Gegenwart wohl irre mad)en. Sie sehen wie das Einschüchterungssystem um sich greift und vor keiner Gewaltthat zurückbebt. Sie sehen wie die Reaktion mit Cymbeln und Pfeifen ihre Hoffnung auf die Rükkchr der Volkskncch- tung von Land zu Land führt; sie sehen wie die Fähnlein von ehedem flattern auf den Bergen und in den Auen, und die schlechten Gesellen, die damals als der Lenzsturm des Herrn über die Reiche fuhr, in der Angst des dosen Gewissens ftd> verkrochen, alle wieder herausschlüpfen aus ihren Winkeln, um sid) zu wärmen in der alten Sonne und zu Gefolg zu gehen den alten Herren. Auch jene Männer des Fortschritts, mit denen man fortkömmt bei Hof und bei der Börse, bei Groß und bei Klein, finden sich wieder zurecht im alten Systeme, das auf's Neue zu Ehren kommt, und die Ministerstühle haben sich schon wieder mit den Staatsmännern von altem Datum gefüllt. Ucber eine gründliche Nestauration des Staats, in des seligen Hollar'S Geiste, wird in manchem Cabinet alles Ernstes beratben. Es könnte ja sein -- heißt es, — daß der Michel noch einmal an einer constitutionnellen Komödie Geschmack fände, an Landständen, die auf nichts ruhen, als auf den Cotericn der Hauptstädte, u. zu nichts nützen, als um eine durch alle Elemente durch- geführte Despotie zu stützen; es könnte ja sein, daß er sich, wie ehedem, mit dem Spaß befriedigte, ge- legentlich einen mißliebig gewordenen Minister vom Seile zu stürzen, damit ein andeier wohlgelittcner heraufsteige, um dieselben Sprünge zu machen; es könnte ja geschehen, daß das Gebäude der deutschen Einheit und Massstat, welches man in Frankfurt in die Luft hinausbaut, einfalle wie ein Kartenhaus von dem Hauche der Gewalt, sobald diese ihre Zeit ersehen, — oder es endige wie der Thurmbau zu Babel; eS könnte ja nicht gefährlich sein, denn, wenn die Wcrkleute, mitten in der Sprachenverwirrung, die schon begonnen hat, auseinandergelaufen sind, die Idee von der deutschen Einheit erst als eine Narrheit zu verspotten, und nachher, wie man früher gethan, als Hochverrath zu stempeln; man dürfe es schon wagen — meinen Viele, — das deutsche Par- lement, das da tagt „von Aufstandswegcn," wieder gehen zu heißen. Nun ja, es ist Vieles möglich. Metternich empfängt schon wieder in seinen Soireen an der Themse, sein Kanzlersessel wird neu gepol- stert, und käme er morgen wieder — er fände alte Freunde am Ministertisch, und Scldinitzky ist auch schon da, um ihm zu helfen, den Staatswagen wieder ins alte Gleis zu schieben. Metternich's Grundsätze sind von vielen Fürsten noch so hoch ge- ehrt, als ehedem, und wenn es auch Leute gäbe, die starr und eigensinnig sich nicht fügen wollten in die Wiederkehr, so sind Wintischgrätze da, welche die Schwätzer stumm machen „mit Pulver und Blei", und Hände genug willig, Narren in Ketten zu legen und zu begraben in Oubliettes, bis sie gelernt haben, mit heitern Mienen nichtswürdigere Fesseln zu tragen und Jene zu preisen, welche sie schmiedeten. Wie es auch werde, auf Eins können wir sicher rechnen. Denn, paßt auf, Entwicklung und Fortschritt stehen der Zeit an der Stirnc geschrie- bcn, und die Nation verfolgt ihren innersten, ihr von Gott eingepflanzten Trieb, wenn sie vom Staate die Bedingungen beharrlich fordert, welche eine freie Entwickelung gestattet und erleichtert. Wenn es Fürsten gibt, die, von ihrem Hockmuth getrieben, sich unter- fangen, die Nation in solchem Begehren zu hemmen und zu irren, so sind sie Despoten, und sie sind Thoren, wenn sie glauben, es werde ihnen damit gelingen. Noch nie hat ein solches Gegcnstreben zum Ziele geführt. Von jeher haben die Völker in solchen Lagen ihre Dämme gebrochen und ihr eiserner Wille hat nod) stets vie Fesseln gesprengt, welche man ihnen mit List und Gewalt anlegte. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Livorno, 12. Jan. Diesen Morgen war hier folgende gedruckte Erklärung angeschlagen. „Wir souveränes Volk (Noi popolo re) von Gottes Gna» den w. :c. Wir haben ein für allemal beschlossen: Alle Päpste, vom Pius IX. angefangen, sind gänz- lich ihrer zeitlichen Macht beraubt, und ebenso alle Jene, die sich feindlich der italienischen Einheit ge- zeigt und noch zeigen werden. Wir, das Volk, sprechen über ihn mit derselben Macht, die immer Gottes und des Volkes war und sein wird, unfern Fluch (ms- ledizione) aus, und erklären ihn durch das stier- lichste Anathema für abgesetzt. Im Namrn Gottes und des Volkes." | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL69 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | DU CADASTRE. | DU CADASTRE. De la Sure, — Le „Courrier," organe du ministre actuel des finances — a publié une longue correspondance, qui avait pour but de réfuter le petit article sur le cadastre inséré dans le numéro 87 du „Volksfreund." L'auteur des correspondances cadastrales, sans tenir compte des plaintes et des réclamations qui se font jour depuis quelque teins, conclut: puisque le cadastre existe, et qu'on n'y a encore introduit aucun changement, cela prouve qu'il est parfait ! Excellente logique qui nous force a développer nos théories sommairement indiqués dans le numéro 87 du „Volksfreund." Dans les questions d'économie et de finance qui comportent en général plus de complications que les autres, il serait essentiel de poser autrement les principes, et de prendre garde de les bien poser. On a besoin d'un fil pour se conduire dans ce labyrinthe, il faut un point auquel on puisse se rallier. Autrement on s'enchévêtre, on s'embarrasse dans les détails, on se jette dans d immenses travaux qui n'aboutissent 'pas, on recommence les mêmes fautes, on ne va que par tâtonnement ou par soubresauts. Lors des premières discussions qui eurent lieu dans l'assemblée constituante de 1789 pour l'établissement de la contribution financière, on posa comme principe, presque sans contradiction, qu'elle devait être basée sur le revenu net des propriétés bâties et non bâties. On avait si mal la conscience des difficultés, qu on se pressait pour que les administrations locales pussent estimer le revenu de toutes les propriétés avant l'hiver. On est toujours, depuis, parti de ce point, comme s'il n'y avait plus à réfléchir ou à discuter. Le but de cet ar- ticle est néanmoins do prouver qu'en bonne économie financière ce principe n'est pas juste, et qu'aujourd'hui plus que jamais, il est permis de douter qu'il soit susceptible d'une bonne application dans la pratique. Quelques détails historiques sont nécessaires, d'autant plus, que nos historiques, môme officiels, ne sont pas toujours fidèles en cette matière. Sans remonter à Servius Tullius qui ordonna un cadastre de Rome à demi sauvage, ni au tems de la féodalité où les seigneurs avaient chacun une espèce de cadastre pour leuis redevances seigneuriales, ni au tems de Louis XIV où Colbert a eu un moment l'idée gigantesque de créer un cadastre général de France, nous commencerons l'historique à l'époque où la première révolution ouvrit une ère nouvelle pour la société. L'impôt foncier, remplaçant exactement et chiffre pour chiffre les tailles, les vingtièmes, et aussi les gabelles et quelqu'autre impôt réformé dès l'origine, devenait un impôt nouveau, uniforme, qui fut unique quelque tems après, quand tout le reste fut supprimé. On pouvait introduire des règles d'unité, on devait préparer du moins de meilleurs résultats; mais il fallait tout changer à la fois, et l'assemblée constituante! qui n'avait pas de tems à perdre, se pressa d'adopter une répartition, contre laquelle on éleva des plaintes plus fortes que jamais. (La suite au prochain numéro.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 30. Jan. Die Nationalgarden-Artillerie, ein erst seit der Februar-Revolution organisâtes Corps, ließ gestern Abend beim Auseinandergehen den Ruf ertönen: Es lebe die Republik! Es lebe die Ratio- nalversammlung ! Es lebe der Berg! — Es fiel auf, daß die Nationalgarde sich auf das gestrige Apell- schlagen nur sehr langsam und spärlich versammelte. Vom 3l. Die heutigen Journale beschäftigen sich größtenteils mit den Interpellationen des Volks- Vertreters Sarrans über die Verhaftung des Herrn Forcstier, Obersten der 6. Legion der Nationalgarde, über das Benehmen des Generals Changarnicr ge- genübcr dem Präsidenten der Nationalversammlung und über die Proclamation des Ministers des Innern. — Nach dem „Constitutionnel" sind Folgendes die näheren Umstände der Verhaftung des Obersten Fo- restier. Herr Forestier, ein ausgezeichneter Maler, der früher sogar den ersten Preis in Rom erhalten, seit dem Monat März Oberst der 6. Legion der Na- tionalgarde, (Gegend der rue St. Antoine und des Bastillenplatzes), erhielt vorgestern den Befehl, Apell schlagen zu lassen, seine Bataillone zu versammeln und die von dem General Changarnier ihm ange- wiesenen Posten zu besetzen. Ter Oberst führte den ersten Theil dieses Befehls aus, jedoch nicht ohne einigen Führern der Compagnie davon Mittheilung zu machen. Außerdem schrieb er dem Oberbefehls- Haber sämmtlicher Truppen, General Changarnier einen Brief, den dieser als sehr verletzend betrachtete. Wie man versichert, stellte Hr. Forestier in diesem Brief sogar die Aufrichtigkeit der Absichten des Ge- nerals in Zweifel und schloß mit einer förmlichen Aufkündigung des Gehorsams. General Changar, nier befahl sofort die Verhaftung des Hrn. Forestier. Eine Abtheilung Dragoner, welche einen geschlossenen Wagen begleitete, begab sich auf die Mairie des 6. Stadtbezirkes, wo Hr. Forestier sich nebst dem Stabe seiner Legion befand; dort wurde er arretirt und in dem Wagen fortgeführt. — Wie schon erwähnt, hat das Ministerium gestern erklärt, daß diese Arrestation mit dem Briefe des Hrn. Forestier an den Präsi- denten der Nationalversammlung, worin er demselben den Schutz seiner Legion verspricht, in keinem Zu- sammenhange stehe. Das Ministerium fährt fort, gegen die politischen Gesellschaften einzuschreiten. Vorgestern Abend be« gab sich die Polizei in das Local der Gesellschaft der Solidarité Républicaine, welcher mehrere bedeutende Mitglieder der Bergpartei, u. a. L'dru-Rollin, an- gehören und verhaftete einige zwanzig Personen. In der heutigen Sitzung der Nationalversamm- lung ist mit 458 gegen 250 Stimmen der Vorschlag, die Minister in Anklagezustand zu versetzen, verworfen worden. Eine Interpellation über die Schließung mehrerer Clubs hatte keine weiteren Folgen. — Man schritt sodann zur Berathung des Vorschlags Billaults, daß das Einnahmebudget vor dem Ausgabebudget festgesetzt und daß alsdann die Regierung angehalten werde, im Verlause des Monatö ein mit den Ein- nahmen übereinstimmendes AuSgabenbudget vorzu- legen. Passy, Finanzminister, bekämpft diesen Vor- schlag und behauptet, die Regierung habe nicht das Recht, Steuern auszuschreiben, ohne deren Roth- wendigkeit und Verwendung darzuthun, hiezu aber müsse die Regierung vorher wissen, welche die Aus- gaben sein werden. Ter Minister erklärt, daß mit mehr als 090 Millionen Ausgaben, die unmöglich reducirt werden könnten, ein Budget von nur 1300 Millionen unmöglich sei, denn sonst blieben nur 600 Millionen für alle anderen Ausgaben übrig, und diese könnren nun an 3 Ministerien, denen des Kriegs, der Marine und der Staatsbauten gemacht werden. Der Vorschlag Billaults wurde verworfen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL68 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-02-04_01 | Der Volksfreund. Abonnements-Preis, 5 FrS. vicrtcljühng in dir H.iupt- ^adt, 5 FrS. 80 Cts. für die übrigen Ortschaften des GvoßhenogthumS. Anzeigen werden mit 20 CttnS. per Zeile berechnet. Der Votksfrcund »..lchcitU Mittwochs, Freitags und Sonntags. Bestellungen und Zuschritten werden franco erbeten. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck v. Franz Schümann in Luxemburg. M IS. Sonntag. 4. Februar 18«». | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9 | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Sitzung der Kammer | Grossherzogthum Luxemburg. Sitzung der Kammer vom 11. Januar (Nachmittags). Abwesend waren : die Hrn. Collan und Pondrom. Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und angenommen. Einige Bittschriften werden verlesen und den bc- treffenden Ausschüssen überwiesen. An der Tagesordnung ist die Fortsetzung der Dis- cussion über den öffentlichen Unterricht. Hr. Präs. : Wünscht der ehrcnwextbe Hr. Jurion jetzt in seiner Rede fortzufahren, in der er durch den Schluß der Bormittagssitzung unterbrochen wurde? Hr. Jurion: Ich habe heute Morgen gesagt, daß Sie das Unterrichtsgesetz vom 23. Juli nicht geradezu abschassen können, ohne dasselbe durch ein anderes zu ersetzen; daß dieses Gesetz nicht, wie in der Ber- sammlung behauptet wurde , ein despotisches , ein irreligiöses sei, sondern daß es die Gesinnung des Landes enthalte; gegen letztere unrichtige Behauptung habe ich protestât. — Die akademischen Curse des Athenäums wurden beute Morgen eine Wissenschaft- liche Monstruosität genannt. Es scheint demnach, daß man hauptsächlich diese Curse tadeln will. Eben diesen Cursen hat unser Athenäum seinen Vorzug vor vielen andern ähnlichen Anstalten zu verdanken, und die Regierung hätte ihm seine schönste Zierde weggenommen, wenn sie diese Curse nicht beibehalten hätte. Tie meisten von uns erhielten ihre Schul- bildung in dieser Anstalt. Andere Zöglinge des Athenäums, die keine höhere Schule besuchten, wur- den ihren graduirtcn Concurrcnten vorgezogen. Ist das kein Beweis, daß es unter unfern Abiturienten welche gibt, die ohne Diplom weiter vorangeschritten sind in den Wissenschaften, als manche graduirte Uni- versitancr der Nachbarländer. Ist dies nicht auch zu- gleich ein glänzendes Diplom für unsere nicht graduirtcn Professoren? — Wären in unscrm Athenäuni keine akademischen Eursc, wie es der Fall ist im Athenäum von Arlon und in dem von Didenhovcn, so müßten unsere jungen Leute, die nach den heutigen Erforder- rissen Candidat der Philosophie und der Wissenschaften sein müssen, um eine Universität besuchen zu können, diese Candidatur mit bedeutenden Geld- und Zeit- opfern ini Auslände erwerben. Wenn dieser Zweck billiger und wenigstens eben so gut hier erreicht wer- den kann, warum sollten wir denn die dazu nöthigcn Curse in unserm Athenäum nicht dulden wollen? — Unsere UnterrichtSanstalten wurden nicht nur im All- gemeinen , sondern auch in ihren Thcilen getadelt. Durch das Gesetz wurden Anstalten geschaffen, in denen die mathematischen, historischen, geographischen und andere Wissenschaften und Sprachen gelehrt wer- den ; die Detail-Verordnungen wurden der Regierung überlassen, welcher es freisteht, die verschiedenen Lehr- gegenstände anders zu ordnen. Die Industrieschule wurde nicht mehr vom Athenäum getrennt, weil man die durch die größere Trennung entstandenen Kosten ersparen wollte. Auch die Ernennung d r Professoren wurde nicht unsanft getadelt. Es freut mich, für den Unterricht der Chemie und der Naturlchre zwei junge Leute ernannt zu haben, die so rühmlich bekannt sind; der eine derselben hat sich schon in Belgien verdient gemacht und ist in der neuen Welt berühmter als bei uns. — Warum blieben all diese Tadel so lange aus; warum wurden sie nicht früher vorgebracht? Wenn Sic das Gesetz vom 23. Juli abschaffen, ohne es durch ein neues zu ersetzen, so ist unsere schöne Anstalt verloren. Ich bitte Sie, reißen Sie den Bau nicht ab, ohne einen neuen an seine Stelle zu er- richten ! Hr. Eyschen : Von dem , was ich gesagt habe, weiche ich nicht ab und wiederhole, daß ich das im Gesetz von 1848 eingeführte Softem tadele. Herr Jurion vcrtheidigt nur den alten Beschluß, durch den in früheren Jahren die akedemischen Curse im Athe- näum eingeführt wurden. Als Familienvater werte ich nie zulassen, daß irgend einer mit meinem Kinde Versuche mache. Nur mit tosten Körpern macht man Versuche. Hr. N. Metz: Die jetzige Frage ist noch nicht berührt worden von einer ihrer Hauptseiten. Das Studium der Wissenschaften ist eine sehr schöne Sache, wozu aber der Reiz nicht zu weit getrieben werden darf. Wenn diese Studien Männer verlocken, die durch ihrer Hände Arbeit der Gesellschaft größere Dienste leisten können, so ist der Zweck dieser Mäuncc ve> fehlt. Unser Land ist zu klein, um einer großen Anzahl wissenschaftlich gebildeter Prämier cm entsprechendes Unterkommen zu verschaffen. Was uns am meisten Noch chut, ist die Kenntniß der Wissen schaflkn, welche uns die alltäglichen Naturerscheinungen begreiflich machen, die ein Jeder überall sieht, ohne sie sich erkläre» zu können. Macht den Kindern begreiflich, warum der auftreibende Wasscrdamps wieder in Regentropfen herunterfällt; warum ein tu die Luft geschleuderter Stein wieder aus rie Croc fällt u. dgl. m. Gern möchte ich die Chemie uno Physik so wert m allen Schulen gelehrt sehen, als es nothig zum Ver- stänvniß dieser uno ähnlicher Phänomene. Im Stu- dlum tic|cr Wissenschaften müssen wir nicht zu weit gehen. Wir haben wenig Industrie in unserm Lande, und unglücklicherweise wird sie nie bedeutend werden. Der Industrie zu lieb ist es demnach nicht nölhig. die mathematischen und chemischen Wissenschaften weit zu verfolgen. Der Ackerbau becarf ihrer wenig. Wenn die genannten W ssenschafen nur so weit ge- lehrt werten , als unjere Bedürfnisse es erfordern, so können wir Ersparnisse machen. Unfern ausge- zeichneten Professoren wissen alle Lurcmburgcr Dank für die geleisteten Dienste. Hr. Jonaö : Von meinem Standpunkte aus, dem der Mehrzahl des Volkes, muß ich behaupten, daß nicht nur die zum Religionsunterrichte vorgeschriebe- ncn Bücher von der Geistlichkeit genehmigt sein müssen, sondern auch die der andern Lehrgegenstande. Was ist ein Gymnasium anders , als eine Erziehungs- und Belehrungsanstalt. Alle Wissenschaften müssen vom Geiste der Religion durchdrungen sein ; dieser Geist muß im Mittelunterricht, dessen Hüterin die Kirche ist, vorherrschen. Schon Hr. Vanbernoot hat vor Hrn. Laurent dieselben Ansprüche gemacht. In der Versammlung zu Würzburg wurden ebenfalls dieselben Ansprüche gemacht. Dies sind allgemeine und keine Parteiforderungen. — Vergleichen wir die verschiedenen UnterichlSgesetze mit dem urssrigen, so wird letzteres weit hinter den andern stehen. Die Wahl der Lehrer kann nicht der Willkür der Regierung über- lassen bleiben. Das erste Project des vorliegenden Gesetzes ist übereilt worden. (Forts, fölgt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Marktpreise vom 3. Februar 1849. | Marktpreise vom 3. Februar 1849. F. Schümann. Waizen 13 Fr. 50 C. 14 Fr. den Hectoliter. Mischelfrucht 11 Fr. 50 C., 12 Fr., 12Fr. 50 C., 13 Fr. - Roggen 10 Fr. 50 C., 11 Fr. - Gerste 8 Fr., 8 Fr. 50s. Häfer 3 Jr. 50 C., 4 Fr. u. 1 Fr. 50 C. - Butter 75, 80, 85,C. Fur die Rédaction: | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL52 | ARTICLE | Schümann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Civilstand der Stadt Luxemburg. | Civilstand der Stadt Luxemburg. - eburten. Vom 20. Jan. Cath. Franz, Hoffmann. Elis. Schimper u. Peter Philipp. - 21. Sus. Hilogen. - 22. Nina Sus. Herbold. - 2. uib. Hirschigk - 25. Ern. Ferd. Franke. A5. Mich. Hip. Gomond, Ther. Engler und Heinrich Bettinger. Vom 25 b. Deveinger, S. - Ban 29. J. p. 9. J. ans, S. und M. Spöitler, L. - Vam 30.: A. Lennig, T. Bon 31.: G. Breckler, T. - Vom 1. Febr.: C. N. Nouveau, S. Heirathen. Vomn 24. Joseph Rajek, preuß. unteroffzier, mit Maria Johanna Schefen und Bernard Elter, Hufschmied mit Cath. Gonner. - 2Ao. Peier Rodange, Schreiner, mit Barbara Schmidt. Vom 29.; J. P. Siumacher, Güriner, mit A. M. Pneher.Vom 31.: J. Hudremont, Schuhmacher, mit E. Hastert. Stervfalle. Vom 20. Maria Bruch, 4 M. - 21. Joh. Rassel 67 J., Schentwirth. - 22. Cath. Curt, 68 J., led. Standes. - A4. Mar. Sauer. 64 J., Ehefrau des Math. Schmit, Leinweber und Joh. Schimberg, 14 Tage. - 25. Joh. Fr. Wagner, 3 M. und Maih. Wilmnes, 30 J., Schsfer v. Eschdorff. - Vom 23.: J. Weler, 412 J., Weißz., H. Nick, 77 J, ohne Gew., und A George, 3 J. -- Vomt 1. Febr.; J. Baurmer, 7 J. Bon 2- 25. Mtartin, 8 P., J. Ferst, 82 J., ohne Gew., uno M. A. Elsen, 18 T. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL51 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | La Chambre a prouvé par ses derniers votes qu'elle est sensiblement revenue de son système d'économies sur les traitements des fonctionnaires. Le second vote sur l'article poste nous en fournit une preuve, et, ainsi que nous en avions exprimé le désir dans un de nos articles précédents, la Chambre est revenue de son premier vote, en adoptant le chiffre proposé par le gouvernement. L'article „instruction publique" a passé néanmoins en ne satisfaisant qu'à moitié les hommes bien pensants et amis du progrès. Tout en rendant justice au personnel des établissements de Diekirch et d'Echternach, en augmentant généralement des traitements que M. Hardt a désignés avec raison 'sous le nom de „traitements de gardes- champêtres;" la Chambre, avec l'assentiment de M. l'administrateur de l'instruction publique, a rogné le traitement de quelques professeurs de l'athénée sans rime, ni raison, et en a placé d'autres, qui cependant donnent des cours supérieurs à ceux des progymnases, dans une catégorie inférieure au personnel de ceux-ci. Si M. l'administrateur ne cherche à réparer autant qu'il lui est possible cette injuste position, il est à craindre que le découragement notoire qui s'est emparé de quelques uns de nos plus zélés professeurs ne produise une influence fâcheuse sur les études. A cette occasion, nous ne pouvons nous empêcher de faire remarquer que les derniers budjets soumis à la Chambre, sont ceux qui sont le moins maltraités. Pour établir une homogénéité et une juste balance entre les différents budjets, le gouvernement et la Chambre n'auraient pas dû procéder au second vote d'un budjet quelconque, avant d'avoir émis le premier vote sur les budjets de toutes les administrations. De cette manière tous les députés auraient pu être éclairés sur la véritable situation de l'ensemble, et les bons es- qirits auraient pu se réunir pour établir entre les différentes branches d'administration, une juste et équitable uniformité dans la fixation des dépenses. Entre autres nous ne savons pas pourquoi le second vote du budjet de la justice a eu lieu avant le second vote du budjet de l'intérieur, quoique le premier vote du budjet de l'intérieur ait précédé celui de la justice. Nous ne savons pas non plus pourquoi le budjet des finances arrive justement en dernier lieu. Nous ne voulons pas admettre que cela tienne à une tactique calculée de la part de M. l'administrateur-général des finances. Nous ne pensons pas qu'il ait eu en vue de lier ses confrères en arrêtant d'abord les dépenses de leurs départements respectifs, pour alors profiter des dernières influences, et peut-être aussi des fatigues de la Chambre, et faire passer ainsi son budjet sans aucune mutilation, pour faire croire aux employés de son administration qu'il est celui des administrateurs-généraux qui jouit de la plus grande considération et de la plus juste influence dq la Chambre. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Die Assoziation vermag Alles. (Schluss.) | Die Assoziation vermag Alles. (Schluss.) Im Vertrauen auf den guten Ruf, den sie sich bereits erworben, und auf dm Credit, welchen ihr die großen Lieferanten bereits zu schenken begannen, wollte sie sich einen Credit von 20,000 Fr. bei der Nationalbank eröffnen. Aber das ging nicht, trotz dem daß der Staatsschatz 75,000 Fr. von ihr in Händen hatte ; man verlangte Signaturen u. Garantien, welche die Association nicht bieten konnte. Trotz dieser ver- zweifelten Lage verließ der Muth und der Geist der Brüderlichkeit die Mitglieder des Vereines nicht. Beinahe zwei Monate hindurch boten diejenigen, welche noch etwas hatten, Alles auf, um ihre armen Mitbrüder zu erhalten, und wie groß auch gegen- wärtig die Noth in Paris sein mag, die Kranken, die Wittwen und Kinder, «die zur Assoziation ge- hören, wurden vor dem scharfen Zahn des Elendes geschützt. Und Alles das geschieht ohne allen Lärm, ohne alle Ostentation, stille, ungesehen, als ob es nichts mehr als eine Pflichterfüllung sei. — Wie sehr der Geist der Brüderlichkeit, die Begeisterung für die gemeinsame Sache unter diesen Arbeitern herrscht, mag folgende Thatsache beweisen. Die'Ge- rantcn der Association hatten in der Voraussetzung, in einem gewissen Zeiträume Gelder zu kassiren, ver- schicdcne Wechsel in Circulation gesetzt; einer dieser Scheine von 400 Fr. war am 15. Januar fällig. Zahllose Versuche wurden gemacht, um wo möglich diese Summe zu erschwingen ; umsonst, kein Bankier, lein Comptoir öffnete seine Geldkiste. Sollte nun die Gesellschaft einen Wechsel protestiren lassen ? Das hieße offenbar, das kaum in etwas gegründete Ver- trauen, den doch thcilweise schon errungenen Credit mit einem Schlage vernichten. Am 15. Morgens erklärten die Geranien den vereinigten Arbeitern ihre kritische Lage. Kaum hatten sie gesprochen, da rief einer der Arbeiter: „Brüder, laßt uns beisteuern!" und alle Anwesenden erhoben die Hände mit dem Rufe: „Laßt uns unsere gute Sache retten!" und sofort eilte Jeder nach Hause, nahm, was er an baarem Gelte hatte, oder eilte mit seinen letzten Hab- scligkeiten zu dem Leihhause und in weniger als drei Stunden war die nöthige Summe in der Casse, während die Beiträge noch fortwährend zu- strömten. Am Abend hatte der Verein 7000 Fr. baar in Händen! und die Assoziation rettete einen ihrer Lieferanten, der ebenfalls von einem unbarm- herzigen Gläubiger gedrückt wurde. In einer solchen Lage wäre jeder alleinstehende Kaufmann verloren gewesen, er wäre gefallen. Der Geist der Solida- rität, welcher aus der Association folgt, rettete die vereinigten Sattler. — Aus dem Mitgeteilten, welches gewiß als ein herrliches Resultat der Associatio- neu betrachtet werden muß, ersieht man, wie traurig es mit den Anstalten des öffentlichen Crédits aus- sieht und welche ungeheure Anstrengungen es den Arbeitern kostet, sich unter dem gegenwärtigen Ver- hältniß aufrecht zu erhalten. Möchten die Volks- danken ja recht bald ins Leben treten, damit der un- geheure Einfluß, den jetzt das Kapital noch auszu- üben vermag, gestürzt und die Industrie von einer Fessel befreit wird, unter deren Druck sie nie niemals zum Wohle der geknechteten Arbeiter ausgebeutet wer- den kann. Diejenigen aber, welche nicht müde wer- den wollen, den Geist der letzten Revolution mitten schändlichsten Waffen zu bekämpfen, die den Socia- lismus als das Verderben der Zeit, ja, um mit den Worten des Er-Mimsters Guizot zu sprechen, als eine Formel zu bezeichnen, der in sündhafter Ver- messenheit die bürgerliche Ordnung untergräbt, Re- ligion und Sitte über den Haufen wirst, den Him- mel vernichtet und die Erde verödet: — mögen sie diese herrliche Thatsache als einen Beweis ihrer Lügen betrachten und endlich einsehen, daß dem so lange ausgebeuteten Proletariatc keine andere Rettung bleibt, als sich zu vereinen, in ^Associationen zusammen zu treten, kurz in der democratisch-socialen Republik. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97pd12jh9/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Marktpreise vom 11. April 1849. | Marktpreise vom 11. April 1849. F. Schömann. Waizen 14 Fr., 14 F.50C., 14 Fr. 75 C., der Hect. Mischelfr. 12 Fr., 12 Fr. 50 C., 13 Fr., 13 Fr. 50 C., 13 Fr. 75 C. - Roggen 11 Fr. - Gerste 8 Fr. 50 C. - Haser 4 Fr., 4 Fr. 50 C., 1 Fr. 75 C., 5 Fr. - Butter 85, 90 C., 1 Fr. das Dfund. Fur die Rédaction: | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL49 | ARTICLE | Schömann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Civilstaud der Stadt Luxemburg. | Civilstaud der Stadt Luxemburg. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL48 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, S.April. Die Hauptpunkte des Wahl- Programms der soialistisch -demokratischen Partei sind folgende: „Energische Vertheidigung der republi- kanischen Staatsform und des directcn allge- meinen Stimmrechts. Ausrcchthaltung und Ent- Wicklung der Verfassung im demokratischen Sinne. Einheit der Gewalt und förmliche Unterordnung der ausübenden Gewalt unter die Nationalversammlung. Wirkliche Preßfreiheit. Abschaffung der Cautionen und der Druckprivilegicn. Unvcrlctzlichkeit des Vereins- und GesellschaftsrechtS. Recht auf Arbeit. Ver- forgungsanstalten für die Arbeitsunfähigen und Greise. Gemeinschaftliche, unentgeltliche, obliga- torische und den Fähigkeiten entsprechende vollständige Erziehung. Schon jetzt bedcu- tende Erweiterung des Niedern Unterrichts. Das edle Lehramt passend belohnt und in den Augen des Volkes gehörig geehrt. Reformen in der Ver- waltung und in der Gerichtsverfassung. Größere Einfachheit in dem Mechanismus Beider. Democratische Organisation der öffentlichen Dienst- Verrichtungen. Feststellung der Bedingungen der Fähigkeiten zu öffentlichen Aemtern. Unabhäng- igkeit der Beamten außerhalb des Dienstes. Re- Vision der Gesetzbücher. Wahrhaft unentgeltliche Rechtspflege. Aufhebung der Schuldhaft, Abschaf- fung der Todesstrafe in der Civilrechtspflege. De- nwcratische Reorganisation des Land- und Seehceres. Revision des Militärgefttzbuches. Verbesserung des Looses der Soldaten und Unterofficicre. Abschaffung der RecrutcnauShebnng. Finanz- Reform. De. mocratische Organisation des CreditS für das Grund- eigenthum, den Ackerbau, die Industrie und den Hau- del. Centralisation und öffentliche Benutzung der Versicherungsanstalten, der Banken, der Eisenbahnen, der Canäle, der Communicationsnrittel und der Ml- nen. Reform des Hypothekcnwesens. Abschaffung des Wuchers. Réduction der öffentlichen Ausgaben und billige Vertheilung der Steuerlasten. Abschaf- fung der Salz- und Getränkesteuer. Abschaffung der Schlacht- und Mahlsteuer. Revision der Zollgesetze. Großartige Entwickelung des Ackerbaues und der Gewerbe. Bebauung der brachliegenden Ländereien. Bewässcrungs- und Bewaldungsanstal« ten. Regulirung, Moralisirung und Ermuthigung des Handels in seiner rechtlichen und nützlichen Aus- dehnung, allein Reinigung desselben von allem Be- trug und allen Prellereien , die ihn entehren. Er- richtung von Nationalwaarcnlagen und VerkaufSan- stalten. Ermuthigung der Handels- und Gewerbe- gesellschaften. Ackerbau - Colomcn im In - und Ausland. Democratische Organisation und Ent- Wickelung der Wissenschaften und Künste in ihrer Anwendung auf die Bedürfnisse der neuen Gesell- schaft. Vermehrung des öffentlichen Rcichthums durch die Vereinigung der productiven Elemente. Achtung der Nationalitäten. Befreiung und Bünd- niß der Völker, Verbrüderung der Raren. - Das Programm schließt mit dem Ruf: „Es lebe die socialistisch⸗demoeratische Republik! Man versichert, daß die französische Regierung die Absicht hat, gegen sdie Uebertragung der deutschen Kaiserwürde auf den König von Preußen zu protestiren. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL61 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. | Deutschland. Frankfurt, 6. April. Gestern fand in Hcidel- berg die Versammlung von Oppositionsmitgliedern der deutschen Kammern statt, in welcher auch Bayern, Würtemberg und Sachsen vertreten waren. Nach mehrstündiger Debatte wurde folgender Antrag zum Beschlüsse erhoben, und zwar der erste Theil cinstim- mig, der zweite mit Stimmenmehrheit: dahin zu wirken : 1. daß die durch die deutsche Nationalversammlung, alscinzig und allein hierzu berechtigte Instanz, beschlossene Verfassung, einschließlich dcrGrundrechte und des Wahlgesetzes, mibe- dingt durchgeführt werde; 2. daß, wenn eine solche Durchführung durch den Fürsten nicht zu erreichen sein sollte, welchem zuerst die Würde des RcichsoberhaupteS ange- tragen worden, die Nationalversammlung in fcr- nere Bcrathung trete und eine Regierung des Gesammtstaateö schaffe , welche ihre Beschlüsse ausführe, sei dies eine einheitliche, sei es eine collcgialische. Vom 7. Hi. Camphausen, preußischer Be- vollmächtigter bei der Centralgewalt, ist durch den electrischen Telegraphen nach Berlin bcru- sen und bereits heute Morgen dahin abgereist. — Berlin, 7. April. Wir erfahren mit Bestimmt- hcit und aus sicherer Quelle, daß heute Vormittag in Charlottenburg ein Ministerrach stattfand, dem auch der Prinz von Preußen beiwohnte, in welchem man berieth, ob das Ministerium in seiner Gesammtheit zurücktreten solle oder ob es passender wäre, die Auf- lösung der Kammer auszusprechen. Wir glauben indeß, daß man zu keinem Beschluß kommen konnte. Die Anarchie hat selbst im Cabinet Platz gefunden. Die Herren von Manteuffel und Stroth« befinden sich in offener Opposition gegen Brandenburg, Laden- berg undjArnim. Die erstercn Beiden hatten z. B. alles Mögliche angewendet, um dem König von einer Antwort an die Frankfurter Deputation abzurathen, welche alle Parteien gegen ihn aufregen mußte. Sie wurden im Cabinet überstimmt und besonders Laden- berg war es, dessen Einfluß die Démocratie den glän- zenden Sieg in der Kaiserfrage zu verdanken hat. — Man hatte viel darüber gefabelt, wer in Freien- walde die Rolle der Egeria gegen den modernen Nu- ma Pompilius spielte. Die besondren göttlichen Eingebungen, von denen Se. Majestät in der Antwort spricht, die das Herz frei und das Auge klar machen, erregten natürlich den Wahrheitsdurst gcmüthloser Unterthancn. Aus sicherer Quelle erfahren wir nun, daß die außerordentlichen Gesandten, durch welche die göttliche Offenbarung mit dem König in Freien- walde verhandelte, Eichhorn u. Thiele waren. — Es verlautet, daß der Justizmistcr defitiv zurück- treten werde. Seinen vierteljährlichen Sold ließ er sich freilich am 1. April prompt auszahlen. Man war mit Herrn Hasscnp slug in Unterhandlung ge- treten, hat sich aber jetzt an den Abgcordn. Wenzel (Ratibor) gewendet. Auch Gras Arnim soll beab- sichtigen, auf seinen diplomatischen Lorbeeren auszu- ruhen. Wer aber eine glorreiche Stellung einnehmen soll, ist bis jetzt noch nicht bekannt. — Man muß bei dem großen Drama, welches sich in diesem Augenblick vor unsern Augen entfaltet, bisweilen einen Blick hinter die Coulisscn werfen, weil wir dort vielleicht eher als in den gekünstelten Phrasen der auf der Bühne handelnden Personen die Motive erkennen für das, was vor den Augen der Welt vorgeht. Ein solcher Blick verschafft uns denn zunächst und vor allen Dingen Kennlniß von einer Note des Kaisers aller Neuffen an seinen Schwa- ger, den König von Preußen, welche der Fürst Ga- litzin überbrachte und deren Inhalt wir etwa in folgende Worte zusammenfassen: „Ich bin der treueste Verbündete des Kaisers von Oestreich, sowohl in Folge früherer Tractate als wegen der erhabenen eontrerevolutionairen Stellung, welche er gegenüber der gegenwärtigen europäischen Bewegung cingcnom- men hat; sollte die Krone Preußens daher irgend etwas unternehmen , was auf eine Verkümmerung der wohlerworbenen Rechte Oestreichs abdeckt, so werde ich alle von diesem verlangten Hülfsmitiel ihm zur Disposition stellen, um diese durch die Verträge von 1815 datirten Rechte ungeschmälert zu erhallen." Es findet sich also hier kein Wort in Beziehung auf die deutsche Kaiserkrone, die Note ist vielmehr allge- mein gehalten, und doch kann es wohl Niemand Zweifel- hast sein, daß der ganze Inhalt derselben sich speciell ans die neueste Entwickelung der deutschen Angelegen- hcit bezieht. Ein anderer Blick hinter die Coulissen zeigt uns die ganz eigenthümliche Stellung, welche die Prinzessin von Preußen in dieser wichtigen An- gelcgcnheit einnimmt. Diese hochbegabte Frau hat keinen Augenblick aus ihrer entschieden deutschen Ge- sinnung ein Hehl gemacht, sie sprach diese Gesinnung denn auch offen zu den Mitgliedern der Frankfurter Deputation aus und sagte, ihren Sohn, den prä- sumtiven dereinstigen Thronerben an der Hand: „Ich bin glücklich, hier deutsche Männer vor mir zu sehen, verkünden Sic es in Frankfurt und überall, wohin Sie Ihr Weg führt, daß mein Herz wenigstens stets warm für die deutsche Sache schlagen wird." Aus sicherer Quelle erfahren wir, daß der Ge- neralintcndanr der königl. Schauspiele, Hr. v. Küstuer, der, wie gemeldet, bei Gelegenheit der Anwesenheit der NeichSdeputation im Opernhause Arndt s deutsches Vaterland vortragen ließ, deshalb von seiner vorge- setzten Dienstbehörde einen starken Verweis erhalten habe! Hr. v. Küstner hatte darin den Wünschen der Magistratsdeputirlcn gewillfahrt, welche die Frank- furter Gäste durch diese Aufmerksamkeit zu ehren suchten. Als Beleg dafür, wie wohlthätig die Vorschuß- Cassen, namentlich aber die gewerblichen Associationen wirken, führen wir die verbürgte interessante Thatsache an, daß in letzterer Zeit in den Leihämtcrn die Ver- sctzung ab, die Einlösung aber bedeutend zugenommen hat. Die Räume der Leihämter sind im Verhältniß zu früheren Zeiten fast leer zu nennen, und die Ein- lösung Halle sich als so beträchtlich herausgestellt, daß es dem Einlösungsdepartement der königlichen Leih- ämtcr möglich ward, während der letzten 3 Monate 250,000 THIr. an die Seehandlung zurückzuzahlen. Außer vorgenannten Gründen tragen indeß zu diesem erfreulichen Erfolge auch Verbesserungen im Leihamte selbst bei, wohin namentlich zu rechnen ist, daß die Darlehen durch Ratenzahlungen von 5 Sgr. ab all- mälig liguirirt werden können. Von der Mosel, 9. April. Bei Gelegenheit der Kaiserwahl zeigte sich, wie sehr unser Land- voll noch immer die politischen und confcssionellcn Verhältnisse untereinander mischt, und es hat dies einen betrübenden Eindruck auf uns gemacht. Alle Katholiken, gleichviel ob sie sonst mit der Rechten oder Linken sympathischen, waren unzufrieden, nur die Protestanten jubelten; die Vernünftigen beider Confessionen werden übrigens täglich zahlreicher, wie sich auch bei dieser Gelegenheit zeigte, und es thut auch wahrlich noth, denn so lange das Volk zuerst nach der Confession jedes Einzelnen fragt, kommen wir in der Politik nicht voran. (Tr. Z.) Köln, 8. April. Im Laufe dieses Monats werden wir hier einen Congrcß der rheinischen und westphälischen Katholiken haben, der es sich vorzüglich zur Aufgabe machen wird, eine katholische Universität ins Leben zu rufen. Es ist dieses Project eben sehr geeignet, uns der so nölhigcn Einheit näher zu bringen. Man sollte alles vermeiden, waS auch nur im Ge- ringstcu au den allten Kastengeist streift, denn die Zersplitterung, die Uneinigkeit sind es gerade, welche vorzüglich ihren Antheil zu unfern, so lange anhal- tende» Wirren lieferten, und sie sind es, welche uns täglich dem Abgrunde näher führen, in den die Ge- sellschast unfehlbar stürzen muß, wenn die Verstän- digung nicht rasch herbeigeführt wird. Es ist durch- aus unerläßlich, daß man nicht eigensinnig an den alten Formen und Zuständen so ängstlich festhält; daß man den Forderungen der neuen Zeit mehr Folge leistet und daß Einzel-Jntcressen in dem Gesammt- wohl aufgehen läßt. Absonderungen hinsichtlich der Hochschule, davon sollte man jetzt nichts mehr hören. (Tr. Z.) Von der preußischen-russischcn Grenze, im März. Im vorigen Jahre wurden alle möglichen Gerüchte von dem Anmärsche der Russen verbreitet und sie kamen nicht. In diesem Jahre kann die Sache wirklich ernst werden. Ein russiischcr Gencal erhielt vor wemgen Tagen den Befehl, unsere Grenze genau zu inspiciren, und mehrere höhere Officiere äußerten, daß sie die Ordre erwarteten, über die Grenze zu marschiren. Außer den großen Truppenanhäüfungcn, neben der Grenze wird ein Armeecorps direct von Moskau hierher detachirt, und ist dieses Armeecorps nur noch 30 Meilen von seinem Be- stimmungsortc entfernt. In Rösseln, 6 Meilen von der Grenze, befindet sich der Gcncralstab. Der russische General hat außerdem den Auftrag, das Terrain diesseits der russischen Grenze genau in Kenntniß zu nehmen, und namentlich erkundigte er sich nach den Wohnsitzen der preußischen Edelleute. ES stehen längs der Grenze gegenwärtig 150,000 Mann, und die Ingenieure haben Ordre erhalten, Lager abzustecken. Nürnberg, 3. April. Gestern Nachmittag 1 Uhr fand dahicr im „Bamberger Hof" die Eröffnung des Cou greffes bai er, scher Arbeiter statt. Einige 30 bis 40 Vereine waren durch 18 oder 19 Deputirte vertreten, darunter zwei nichtbaieriscke, Herr Born aus Leipzig und Herr Schifftcrling aus Ulm. Erstem wurde durch Zuruf zum Vorsitzenden gewählt und leitete die Versammlung , die nahe an 300 Thcilnehmer zählen mochte, durch einen ent- sprechenden, klar und würdig gehaltenen Vortrag ein. Auf seinen Vortrag wurde §. 6 des bereits in allen öffentlichen Blättern mitgcthcilten Programms : „Wir fordern freien Gewerbsbetrieb , der nur an die Er- Icrnung der Geschäfte geknüpft und zu dem Jeder berechtigt ist, der das 25. Lebensjahr zurückgelegt hat", zuerst in Berathung genommen. Nur der Ab- geordnete für die pfälzischen Vereine, Herr Ehrsten, aus Landau, sprach für unbedingte Gewcrbcfrcihcit und enthielt sich, im Hinblick auf den ihm von seinen Committenten gegebenen Auftrag, der Abstimmung. Nach einer sehr parlamentarisch gehaltenen Debatte, während welcher verschiedene Unteranträge gestellt, später aber verworfen wurden, kam der ursprüngliche Antrag zur Abstimmung und wuide fast einstimmig in der im Programm aufgestellten Form angenom- men. Nach 7 Uhr erklärte der Vorsitzende, welcher die Versammlung mit vielem Geschick leitete und die Untcranträge gut zu formulircn und von dem Haupt- antrage zu trennen wußte, die Sitzung für geschlossen. In der heutigen Morgensitzung wurden sämmtliche auf der Tagesordnung stehende Anträge, die Orga- nisation der Arbeiterfrage betreffend, mit einigen Zu- satzanträgen angenommen und als Ort für die nächste Generalversammlung (in 6 Monaten) Augsburg festgesetzt. Altona, 6. April. Das Nähere über die Ero- berung des Gefion wird so berichtet: Von der da- Nischen Flotille, die vom kieler Meerbusen ab mit verschiedeneu Transportschiffe nach Eckernförde zu- gesteuert war, hatte sich namentlich das gigantische Linienschiff „Christian VIII." und der „Gefion" in die dortige Bucht hineingewagt. Absicht der Dänen war es offenbar den Ort zu nehmen. Ein frisch wehender Ostwind trieb sie vielleicht weiter hinein, als sie gewünscht hatten. Von einem energischen Kugelregen Seitens der Strand-Batterien empfangen, zogen sich die Kriegsschiffe ein wenig zurück, eröff- ncten aber bald ein heftiges, anhaltendes Feuer, von welchem eine der Batterien demontirt wurde. Der „Christian" natürlich das schwerfälligste der Schiffe, bot seine Breitseite den Batterien dar, welche, wie es heißt, mit gefüllten Spitzkugeln unaufhörlich gegen diesen Koloß andonnerten. Derselbe fing Feuer; vergebens suchte die Mannschaft, den Brand zu löschen. Eine Kugel flog in die Pulverkammer, der unge- heure Bau flog mit einem schrecklichen Knall in die Lust. Von der Besatzung sollen sich 400 Mann an die Eckernförder-Küste gerettet haben und gefangen worden, circa 200 Menschen aber sollen gctödtet und verstümmelt worden sein. — Nun wieder zum „Gefion". Wir wissen nicht, ob auch diese Angabe begründet ist; aber versichert wird, daß der Capitän Meyer — derselbe, welcher im vorigen Jahre mit diesem Schiffe die Elb-Mündungcn blokirte — die Parla- mentär-Flagge aufzog und aus der Bucht sich zu entfernen wünschte, mit der Zusage, Eckcrnförde nicht beschießen zu wollen. Da soll ihm der in Eckern- förde commandirenee Herzog von Sachsen-Koburg- Gotha die einfach deutsche Antwort gegeben haben: So lange er noch einen Mann für die Ka- nonen habe, werde er das Feuer nicht ein- stellen, und wenn ganz Eckernförde zu Grunde gehen müsse. — Mit der Ungunst des Ostwinds fortwährend kämpfend und das unlenksame Schiff sicherem Verderben Preis gegeben sehend, beschloß die Mannschaft, das Schicksal ihrer unglücklichen Kameraden vor Augen, sich zu ergeben. Sieben- hundert Gefangene wurden abermals ge- macht. — Der stolze „Gefion", im vorigen Jahre »och der schwimmende Drachen der Nordsee, trägt die schwarz-roth-goltene Flagge unseres so oft von ihm verhöhnten Vaterlandes! — Capitän Meyer vom „Gefion", ein kräftiger, tüchtiger Mann, soll sich aus Verzweiflung erschossen haben. Wien, 5. April. Einen jBegriff von Volks- souveränität in jetzigen Wiener Journalen zu suchen, wird Niemand einfallen und so kann denn der Ruf des „Lloyd" nicht weiter auffallen, daß die Regie- rungcn sich jetzt ermannen müßten, „um das Recht der Staaten, geltend zu machen gegen die vcr- suchte Usurpation der Frankfurter Versammlung. Oestreich geziemt es hier, die Initiative zu ergreifen und zu erklären, wie es eben so wenig seine Bei- stimmung zur Auflösung des deutschen Bundes, in welchem es einen so wichtigen Platz einnimmt, wie zu einer durch Volksvertreter vorgenommenen Kai- serwahl geben werde. Andere deutsche Staaten wer- den ihm dann folgen, und. die Staaten, nicht die Fürsten, werden sich schneller gründlicher und besser über die Bedingung der deutschen Einheit vereinigen, als jene Frankfurter Versammlung, welche vor eini- gen Tagen das Verbrechen des Selbstmordes beging.» — Daß die Staaten 33 Jahre lang über die Einheit nicht einig geworden — das scheint der -Lloyd" ganz vergessen zu haben. — Vom Kriegsschauplätze in Ungarn sind wir auch heute noch ohne alle neueren Nachrichten, und wir entnehmen nur aus dem „Lloyd" die Bestäti- gung der Urbergabe Kronstadts an das Bem'sche Corps; der „Lloyd" tröstet sich damit» daß imposante Streitkräfte an der Grenze sich concentriren , um vereint dem unglücklichen Lande die nothwendige Hülfe zu bringen, und daß eine zweite Division russ. Truppen , 12,000 Mann Infanterie, 3000 Manu CavaUcric und drei Batterien stark, von Bessarabicn aus sich der siebenbürgischcn Grenze nähere. Vor der Einnahme Kronstadts scheint es noch zu einem Gefechte zwischen den auf Kronstadt sich zurückziehen- den Oestrcichern und dem Bcm'sckcn Corps gekom- men zu sein. Wenigstens wurde starker Kanonen- donner von dort her gehört, und bald darauf lang- ten mehrere Wagen mit Verwundeten in Kronstadt an. Was aus dem Sachse.ilaude noch entfliehen kann, entflicht. In Rymnik sind schon Flüchtlinge in so großer Anzahl angekommen, daß es nicht mög- lich war, sie alle in der Stadt unterzubringen; sie wurden nach Okra geschickt, während die Wohlha- benderen nach Krajowa gegangen sind. Bem'SHoff- nungen sind nun also erfüllt: ganz Siebenbür- (vielleicht mit einiger Ausnahme der kleinen Feste Carlsburg) ist in seinen Händen. Aus Pesth, 30. März, berichtet die „D.A.Z.": „Der Banus, Feldzeugmcister Baron Jellacic, befindet sich wieder hier. Der Plan, gegen Szegedin vorzudringen, ist aufgegeben worden (weil umgekehrt Damjanich und Vetter von dort aus gegen Pesth vordringen). Der Kriegsschauplatz hat sich um etwa 40 Meilen der östr. Grenze näher zurückverlegt, und es wurde dadurch ein Gebiet von etwa 300 Qua- dratmeilen den Magyaren geräumt. Die kais. Armee ist überhaupt jetzt auf die Defensive beschränkt. Eine Ueberzeugung spricht sich auch allgemein unter den Offizieren dahin aus, daß ohne namhafte Verstär- kungen an einen entscheidenden Sieg kaum zu denken sei. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL60 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | u Ii Z'e i g e tt. Nachricht. Zu verkaufen aus freier Hand, unter sehr günstigen Bedingungen, ein zu Bissen liegendes Landgut, bekannt uiitcr dem Namen von Pctcsch, bestehend in einem zu Bissen gelegenen Wohnhaus fammt «chcunc, Stallung und daran liegenden Garten und in IN Hektaren Ackerland und 2 Hektaren Wiesen, gelegen auf dem Banne Bissen«. — Der Ankäufer wird gleich bei dem Verkauf in den Genuß gesetzt und bekommt die diesjährige Saal in Hartfrnchten von ungefähr 3 Malier. Liebhaber können sich an Herrn Schmit, Eigcnthnmcr zu Mersch, wenden. (228) Versteigerung eines Hauses. Die Erben des verstorbenen Herrn Peter Joseph Pierlot von Lurcmbnrg lassen am Montag, den 46. dieses Monats, um 2 Uhr Nachmittags, in der Amtsstube des unterzeichneten Notars, ein zu Luremburg, im Grund, Waisenstcaßc Nr. 123, zwiichcn dem Waisenhause und der R mise des Herrn Hastert gelegenes, vorne auf die genannre Straße, hinten auf die Alzctte stoßendes Haus, öffentlich versteigern. Luxemburg, den 7. April 1249. (273) Mafhe, Notar. Eine große Quantität Hen von der ersten Quali- tät, zu 18 Frauken 500 Kilogr. , ist zu haben bei H. Müller-Godchaux in Dudelingen. (254) Bei (269) Heinrich Lahaye-Neuter, Flcischstraße in Luxemburg, findet finan Alles, was in seine Fabrikation einschlägt, gut und billig. Alle Wachs-Arbeit, wie Lichter für Kinver-Kommunion, weiße und gelbe Kerzen und Flambeaux zu Begräbnissen und Messen, Stearin-Lichter, halben Bougie, feine Talg-Lichter, wie auch gemeines vxäparixtes Wachs von verschiedenen Farben um Flajchcn zu versiegeln, und Alles ins Fach einschlagende. ATIS. M. NATHAN, négociant, grande-rue a l'honneur d'informer le public qu'il est de retour dé sou voyage de l'a ris avec »N assortiment complet do nouveautés on tous genres. Il a également la nouveauté pour hommes en étoffes d'été pour paletùls et pantalons. (275) | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL126 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Verspätet | Verspätet Grevenmacher, den 21. März 1849. Der hiesige demokratische Bürger- und Handwer- kervcrein möchte gerne wissen , warum ihr früheres Gesuch an die hohe Nationalversammlung in Luxemburg nicht berücksichtigt worden ist; da doch die die Hrn. Einnehmer riicksichtslos die Steuern fordern. Woher aber, möchten wir fragen, sollen wir selbe verschaffen, da doch noch täglich preußische Gewerbe- treibende jeder Art unsere Grenzörter mit ihren mitgebrachten Arbeiten überschwemmen; besonders die hausircnden Vaeabonds, welche mit ihren rebut Waa- ren den hiesigen Kleinhändler» das Verkaufen un- möglich machen. Und gegen Rächt ziehen sie sich zurück, wo unsere so sehr freigebigen Bauern ihnen Nahrung und Obdach geben müssen und vermehren dadurch die Zahl unserer Armen, welche durch Ve- nannte nicht selten abgewiesen werden. Also ein dop- pelter Verlust erwächst dadurch den Einheimischen jeder Art. Da nun alle osficiellen Blätter dahin deuten, daß wir in Preußen nicht mehr zugelassen werden, so wenden wir uns hiermit vertrauungsvoll an unseren Bruder , den Handwerksvercin von Lu- remburg, daß doch der Vorstand' sich einige Mühe geben soll, einen Schritt bei der Regierung wegen seinen bedrängten Brüdern zu thun, damit selbe nicht nöthig haben , nachher Unterstützung bei ihnen zu fordern, denn ohne Arbeit ist es uns unmöglich un- scre Eristenz zu befördern. Uebrigens gereicht es dem benannten Vorstand nur zur Ehre und ist auch nur Bruderpflicht, daß sich einer für den andern verwen- det. Nähere Gründe kann man in den öffentlichen Tricr'schen Blättern sehen, wie man uns so schändlich abzuweisen sucht. Wie uns scheint, hat die Nationalversammlung über den Gehältern des benannten Personals nicht dazu kommen können, für das Wohl der Aioeiter etwas zu thun, worüber wir im Kurzen weiter be- richten wollen. Das Präsidium im Namen 120 Mitglieder. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sterbfälle. | Sterbfälle. Vom 31. März: C. Funck, 22 J., ehelos. - Vom 1. April. K. Buchholz, 34 J, Adbokat, und J. H. T. Schuüte, 17Z Schuster. - Vom 2. T. Gbnner, 22 J., Schnelden - Vam 3. N. Zahn, 8 J. - Vom 5. L. D. Würih, 81 J., Geistlicher. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL67 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | In der zweiten Sitzung des provisorischen Co- mitö's des Unterstützungs- und Schiedsvereins haben 109 Arbeiter sich einschreiben lassen und ihren Bei- trag thcilwcise oder ganz im Voraus abgelegt. Bis dahin sind seit der letzten Anzeige noch 19 Actien unterschrieben worden von den Herren: Keuker 1, I. N. Scharff 2, Scywcrt, Sohn 1, Schaak 1 , Graas 1 , Schmit-Brück 6, Müller 1, Servais 1. Kleutsch 1, Eydt 1, Lentz-Funck 1, I. Mersch 2, im Ganzen 133. Es unterliegt keinem Zweifel, daß das Bestehen, der Gesellschaft noch sehr vielen Personen unbekannt ist, welche gewiß nicht unterlassen werden, an ihrem Gedeihen Theil zu nehmen, wenn die Subscriptions- liste ihnen zu Hause vorgelegt wird. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Geburten. | Geburten. Vom 31. März: C. H. Koch, S. - Vom 2. April: A. W. S Ee Aachowekp, T. und P. L. Wenge, S. - Vom 6. H. Marinaer. S. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL66 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Leise Anfrage. | Leise Anfrage. Ist es erlaubt, ist es nicht gegen alle Billigkeit, in öffentlichen Blättern Lehrer von allen Seiten des Landes zu einem am 4. April hier statt gefundenen Concurse herbeizulocken und dann in Folge dessen, woran 4 Lehrer Theil nahmen, den 2. Candidate», der 73 Punkte weniger zählte, als der erste, (Herr Theodor Bettendorf von Bettborn) selbst gegen den gänzlichen Willen des Herrn Jnspectors, der den Concurs leitete, zu ernennen. Wenn eine Commu- nalbchörde künftighin es sich anmaßen sollt, wieder eine Comödie zu spielen, wie die hier gerügte von Clerff, so bitte ich die Lehrer bei ähnlichen Fällen gescheiter zu sein, mit Ausnahme Jener, welche keinen Verzehr und sonstige, bei de, gleichen Fällen unangenehme Verhältnisse scheuen. Zu bedauern ist für diesen Fall die Abwesenheit unseres hochlöblichcn Bürgermeisters. Ein Bürger aus Clerff, dem dasWobl der Gemeinde überhaupt, sowie das der Schule insbesondere sehr am Her- zcn liegt. E 1er ff, den 5. April' 1818. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL46 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-04-13_01 | Der Volksfreund Fretyett, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Abonnemente-jUrei«. 5 Frè. vierteljährig in der Hsupt- stavt, 5 FrS. 80 Cts. für die übrigen Ortschaften des GrvstherlvatbumS. A n i e i g c n werden mit 2» Ctm«. per Zeile berechnet. Der Volleokrinnd «recheint Mlttwechs. ffrettng« und Sonntags, v-slelltingen und Zuschriften werden sranio erbeten. Bureau' PastorS-Galle. i« Rvfer'fchen Haufe. Druck ». Franz Schômaim in Luxemburg. m m. Freitag, 13. April 18*9. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthnm Luxemburg. | Grossherzogthnm Luxemburg. Der Courrier von Mittwoch enthält einen Brief des Herrn von Blochauscn, den zu beleuchten wir für Pflicht halten. Herr von Blochausen stellt zu- nächst die Frage, wem das Recht zugestanden habe, unfern Deputirtcn in Frankfurt für ihr Votum vom 28. März, das den König von Preußen zum erb- lichen Kaiser von Deutschland mitwählen half, In- struktionen zu geben? und beantwortet sie dahin, daß dieses der Kammer zugekommen wäre; woran Herr von Blochausen einen Tadel für die Regierung knüpft, daß sie nicht die Kammer außcrvrdcntlicherweisc zu- sammenberufen, deren Meinung vernommen und dem- gemäß Instruktionen an unsere Deputirtcn für Frank- furt erlassen habe. Daß das nicht geschehen und unsere Deputirtcn dennoch für den König von Preußen gestimmt , daraus zieht Herr von Blochauscn die Schlußfolgerung : ca ne peut être dès lors que par suite d'instructions émanées du gouvernement. Nun schließt Herr von Blochauscn weiter : Da unser König Wilhelm II. den 17. März starb, so hätten unsere Deputirtcn diese Instruktionen den 28tcn als erloschen ansehen und folglich gar nicht stimmen sollen :c. zc. Dieses Gerede — um uns keines hartem Ausdruckes zu bedienen — muß man Herrn v. Blochausen zu Gute halten. Herr v. Blochauscn ist kein Freund der Deutschen. Selbst seine Nachrichten über die Frankfurter Kaiscrwahl, gesteht er, aus der Indépendance belge geschöpft zu haben. Wie kann also Herrn v. Blochauscn zugemulhet werden, die Stellung unserer Neichstagsabgcordncten zu Frankfurt zu kennen? Verschmähet indeß Herr v. Blochauscn es nicht, von einem bescheidenen deutschen Blatt Belehrung anzunehmen, so sagen wir ihm, daß daö Wahlgesetz, welches die Deputirtcn nach Frankfurt berief, ganz wie das lautet, das unsere Deputirtcn in die Kammer beruft, nämlich : daß die Deputirtcn nicht ccnsirt sind, blos ihren Wahlkreis, sondern ganz Deutschland zu vertreten; daß so wenig wie Herr v. Blochausen in seiner Eigenschaft als Deputirter von irgend Jeman- dem Instruktionen annimmt, eben so wenig irgend Jemand , weder die Kammer , noch die Regierung berechtigt war, unsern Rcichstagsabgeordnetcn bindende Instruktionen zu geben. Die Reserven, die damals gemacht worden, sind sofort zurückgewiesen worden, und wir ließen uns das ja gefallen. Die Anklage also, die Herr v. Blochausen gegen die Regierung und gegen unsere Frankfurter Abgeordneten erhebt, ist unberechtigt und beruhet auf Mangel an Sach- kenntniß. Auch klingt diese Anklage, so weit sie oie Regie- rung betrifft, in dem Munde eines Deputirtcn, son- derbar. Das deutsche Wechselgesctz , die deutschen Grundrechte, noch andere deutsche ReichSgesctze waren längst verkündet, als die Kammer noch zusammen war. Stand nun hier nicht jedem Deputirtcn die Initiative, das Recht der Jnterpellationjfrei? Warum fragte Herr v. Blochausen die Regierung niemals, wie es denn mit diesen Gesetzen bei uns stehe? Warum half er nicht, so weit eö an ihm lag, uns aus der Ungewissen Lage heraus, in die man uns versetzt? Warum brachte er es nicht zur Entscheidung, ob wir zu dem neuen Bundesstaate gehören oder nicht? Ob die Besatzung unserer Hauptstadt als eine einheimische oder als eine fremde zu betrachten sei? Wichtiger ist, was Herr v. Blochausen in Be- tracht der neuen Phase für die deutsche Frage, die durch die preußische Cirkularnote hervorgerufen ist, vorbringt. Durch diese Cirkularnote ist es uns allerdings von neuem freigestellt, ob wir dem deutschen Bundes- staatc angehören wollen, oder nicht, und hat die Frankfurter Nationalversammlung nichts gegen diese Wendung der Dinge, oder ist sie nicht mächtig genug, weil von der Ration verlassen, ihre behauptete Sou- veränität auch durchzuführen, so haben wir das er- reicht, was wir durch unsere Reserven erreichen woll- tcn — und es zeigt sich abermals die Richtigkeit der vom Volköfreund von Anfang an vcrthcidigten Mei- nung, daß unsere Reserven jedenfalls übe, flüssig waren. Für diesen Fall will nun Herrn v. Blochausen die Kammern zusammenbcrufcn wissen, um zu eut- scheiden, ob wir diesem Bundesstaate beitreten wollen. Theilwcise sind wir mit Hm. von Blochausen einverstanden. Obgleich der Artikel 37 unserer Verfassung dem König- Großherzog das Recht aiebt, Bündnisse und Verträge, ohne die Kammer vörhcr gehört zu haben, zu schließen — ein Recht das man in der deutschen Frage gerade in Anwendung ge- bracht, sonst wäre es unbegreiflich, wie unser Be- vollmächtige in Frankfurt, ohne daß die Kammern gehört worden, in unserm Namen sich der preußischen Cirkularnote vom 23. Januar anschließen könnte — so wünschen auch wir, daß keine Entscheidung gc- troffen würde, ohne das Land zu hören. Wir "be- zweifeln zwar stark, daß die preußische Cirkularnote etwas anders als einen Fürffencongreff bcab- sichtige, daß sie den Kammern der einzelnen Länder eine Stimme einräumen wolle. Auch sehen wir die Möglichkeit nicht ein, aus diesem Wege zu einem Resultat zu kommen; alle deutsche Kammern sollen das in Frankfurt beschlossene Vcrfassungswerk noch- mals bcrathenl! Der jüngste Tag möchte dann eher kommen, als das Ende dieser Berathungen! Der König von Preußen hat vielmehr in dem Versas- sungswcrk die Stimme der Vertreter des deutschen Volkes anerkannt, und cr will jetzt nur noch die Stimme der Vertreter der deutschen Fürsten hören. Dem sei, wie ihm wolle; auch wir wünschen, daß das Land gehört werde und beugen uns gern vor dessen Willensmeinung. Aber das müssen wir bestreiten, daß die gegenwärtige Kammer compétent sei, ein Nrttzeil abzugeben. Die Annahme der deutschen Verfassung setzt eine Acnderung der unsrigen in ihren wesentlichsten Be- stimmungen voraus. Hier ist der Art. 118*) dieser formel, und keine Kammer, keine Regierung kann sich über denselben hinwegsetzen. Die gegenwärtige Kammer kann nicht definitiv entscheiden, daß sie die in Frankfurt berathene Verfassung verwerfen wolle, weil der Art. 113 ihr formel verbietet, dieselbe an- zunehmen. Wer das Recht zur Annahme nicht hat, hat auch nicht das der Verwerfung. Die gegen- wärtige Kammer kann daher nur berufen werden, um nach Art. 113 unsererer Verfassung einer neuen constituirenden Versammlung Platz zu machen. Je- des andere Verfahren wäre ein Verfassungsbruch und im Voraus null und nichtig. Ohnehin sollte der gesunde Sinn es sagen, daß in dieser wichtigen Frage, ob wir uns von Deutsch- land trennen ober bei Deutschland bleiben sollen, nur eine ad hoc gewählte Kammer sprechen könne. Jndeß da man bei uns nicht immer dem gesunden Sinne folgt, so müssen wir uns hinler unsere Ver- fassung verschanzen. Man sage nicht, der Art. 1 unserer Verfassung gäbe der Kammer das Recht, die Abänderungen an den Verträgen zwischen uns und Deutschland gutzu- heißen. Der Art."! unserer Verfassung kann nur von solchen Abänderungen gelten, die unsere Ver- fassung nicht berühren, wie z. B. die in Frankfurt beschlossene Erhöhung unseres Contingents auf zwei Procent der Bevölkerung und Anderes. Sobald es sich aber um die Annahme oder Nichtannahme der deutschen Verfassung handelt, bandelt es sich eoipso um die Beibehaltung oder Abänderung der im Au- gust bei uns verkündeten Verfassung. Diese Frage endgültig zu entscheiden, ist nur eine constituirende Versammlung berechtigt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Die neuesten Nachrichten aus Genua gehen bis zum 1. April, 10 Uhr Morgens. Die Stadt war in vo llem lAufstand. Auf den Vorschlag des bekannten Volksführers Pellegrini war eine Art pro- visorischer Regierung unter dem Namen des Vcrthei- digungsausschusses aus drei Triumvirn gebildet wor- den. Der General Avezzana, Oberbefehlshaber der Nationalgarde von Genua, der Bürger David Mor- äuo und der Bürger Reta, Mitglied der Dcputirten- kammer, bildeten dieses Triumvirat. Turin, 4. April. Durch ein königl. Decrct vom gestrigen Tage ist Genua in BclagerungSzu- stand erklärt und der General la Marmora mit un- umschränkten Vollmachten zur Dämpfung des Auf- ruhrs in dieser Stadt versehen worden. Die Brigaden Savoyen und Piémont, das Cavallerie-Regi- ment Novara und zwei Batterien der Linken haben Befehl erhalten, sofort nach Genua abzugehen. In Paris eingetroffene directe Nachrichten ans Genua geben bis zum 3. April Morgens. Der Kampf der Bevölkerung mit den Truppen hatte am 1. April des Abends begonnen. Gegen 5 Uhr stürmte das Volk das Marineêscna! und bemächtigte sich der darin befindlichen Kanoencn und Gewehre. Von da lenkte es seine Anstrengungen gegen das Land- Arsenal, wo der General de Azarla, Befehlshaber der Militär-Division von Genua , Posten gefaßt hatte. Ein lebhaftes Flinten- und Kartätschenfeuer, das dem Volke 25 bis 30 Torte kostete , entspann sich dort. Von Seiten des Militärs fielen unter andern der Oberst der Carabiniers und der Oberst der Garden, der eine ein Bruder des neuen Kriegs- Ministers della Rocia. Während der Nacht fand eine kurze Unterbrechung des Kampfes Statt, während welcher zahlreiche Barrieaden errichtet wurden. — Am Morgen des 2. April bemächtigte sich die National- garde und das Volk einer wichtigen Position, der Pictraminula, die das Arsenal beherrscht. Der Ge- neral Azarla, welcher in Folge dessen jeden Wider- stand für unmöglich hielt, schickte um 9 Uhr Parla- mcntäre in den Dogen-Palast, den Sitz des Ver- theimgungsausschusses. Die Bedingungen, welche ihm da auferlegt wurden und welche er auch unter- zeichnete, sind folgende: Verpflichtung, die Stadt binnen 24 Stunden zu verlassen, ohne Waffen für die übrigen Truppen. Sofortige Ucbcrgabe der Forts, Thorr und anderer Posten an die Nationalgarde. Schreiben an den General de la Marmora, dessen Annäherung berichtet wurde, um ihn von der Ka- pitulation in Kenntniß zu setzen und ihn aufzufordern, nicht weiter vorzurücken. — Die Stadt hat sich noch nicht von Piémont losgesagt; die Bewegung ist bis jetzt nur gegen den Waffenstillstand von Novara ge- richtet. Am 2. Nachm itlags verbreitete sich die Nach- richt, daß die lombard ische Division, 14,000 Mann stark, sich in Eilmärschen der Stadt nähere, um die Bewegung zu unterstützen. La Marmora hattte in- dessen einen Vorsprung von zwei Tagemärschen. — Nachschrift. Wir erfahren soeben, daß La Marmora am 4. Morgens die Mauern der Stadt mit 24,000 Mann Truppen erreichte. Er erwartete eine Ver- stärkung von 10,000 Mann, die ihm der Oberbefehls- Haber der piemontesischen Armee zusenden sollte, so daß er die Stadt mit 34,000 Mann vor der Land« feite blokircn konnte. Alle Verbindungen der Stadl mit der Landseite waren am 4. unterbrochen. Vre s ci a ist am 1. April nach einer furchtbaren Gegenwehr von den Oestreichern wieder erobert wor- den. Jedes Haus mußte mit Sturm genommen werden. Die Stadt ist nur noch ein Schutthaufen, welchem die Ocstrcichcr eine Kricgsstcucr von 6 Millionen auferlegt haben. Ste hat dem Vaterland ihre Schuld bezahlt : sie wußte für dasselbe zu sterben. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL62 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Luxemburg, 7. April. Die Auswanderung hat auch bei uns wieded dieses Frühjahr begonnen, und wenn wir es auch nicht ganz für gut halten, Haus und Hof zu verlassen und in fremden Gegen- den etwas Ungewisses zu suchen, so ist doch dem Strome nicht zu widerstehen, und wir wollen daher versuchen, unsere Landsleute, die auswandern wollen, wenigstens durch einige Mittheilungen zu unterstützen. Wir geben dieselbe aus dem Handbuche des Kapitän Schmölder, der in den bedeutenden Städten Nord- Amerikas allgemein geachtet ist, und sich um die deut- scheu Einwanderer schon so manichfaches Verdienst erworben. Nach einigen Mittheilungen über die ein- zelnen Staaten der Union, sagt er: „Zu den allgemeinen Verhaltungsmaßregeln und Rathschlägen für Auswanderer, die ich bis jetzt an passenden Stellen eingeschaltet habe, will ich hier zum Schlüsse noch Einiges beifügen, was insbesondere die Klasse der auswandernden Handwerker niederer und höherer Art betrifft. Auch bei ihnen gilt durch- weg der Grundsatz, daß sie sich, obwohl mehr oder weniger dem amerikanischen Prinzip, dem Handel un- terordncn müssen, namentlich aber ist dies durchaus von Bierbrauern, Metzgern, Bäckern, Müllern, Schnei- dern und Schuhmachern nöthig. Bauprofessionisten, d. h. Bauschreiner (Zimmerleute gibt es nicht, weil die Sagemühlen das Bauholz fertig liefern), Stein- Hauer, Maurer und Backstcinleger (Bricklayer) übernehmen es größtenteils den Schlüssel des fertigen Hauses abzuliefern. Wagner und Schmiede unter- nehmen am Besten ein Geschäft gemeinschaftlich- Schlosser müssen dagegen sich auf die Büchsenmachern verlegen, weil die gewöhnliche Schlosser-Arbeit aus den Fabriken geliefert wird; Möbelschreiner können eben so wenig bestehen, weil aller einschlägliche Be- darf aus den östlichen Fabriken bezogen wird ; Sattler finden dagegen sichern Verdienst. In den neueren Gebieten der Union können sich mit wenigen Mitteln selbst etablircn : Faßbinder, Blech- und Kupferschmiede, Tabak- und Cizarrenmacher, Uhrmacher, Barbiere und Haarkräusler (letztere Geschäfte mit Ausübung der Niedern Chirurgie verbunden), Messerschmiede, Seifensieder und Gerber. Doch würde ich Jedem von Ihnen den Rath geben, erst eine Zeitlang in einer der größeren Städte in Arbeit zu treten, um sich die amerikanischen Handgriffe erst zu eigen zu machen und dann sich in einem der angehenden Städtchen an den westlichen Flüssen zu etablircn. Malmt, Bildhauern, Graveurs und derartigen Künstlern, so wie auch Fabrikarbeitern kann ich nur die nordöstlichen Städte namentlich Boston empfehlen. Handclsbeflissene, die der englischen und französischen Sprache nicht mächtig sind, können auf keine An- stellung rechnen; haben sie Mittel, so assocircn sie sich gewöhnlich mit einem Wein- oder Kaffcewirthe oder errichten eine Cigarrenfabrik; zeigen sie sich dann nur anstellig und charakterfest, so kommen sie nach und nach in Aufnahme und können dann bei steigen- dem Credit allenfalls in einem neu angelegten Städt- chen ein größeres Geschäft etablircn. Aerztc haben während des Sommers viel zu thun; sind sie der englischen Sprache mächtig, so ist ihr Glück schnell gemacht. Materialisten und Pillenfabrikanten prospe- riren in allen neuen Gebieten, weil es keine Apo- theken gibt und die Aerzte selbst dispensircn. Mu- siklchrer, welche launenhaften Schülerinnen Unterricht ertheilcn mögen, haben bald viel zu thun; überhaupt sind Musiker jeder Art sehr gesucht. In Bezug auf einwandernde Israeliten muß ich noch bemerken, daß diese gewöhnlich am schnellsten und sichersten ihr Glück machen, weil ihnen das amerikanische Prinzip größ- tcnthcils angeboren ist. (Forts, flgt.) *) Er lautet: Die gesetzgebende Gewalt hat das Recht zu erklären, daß es angemessen ist, irgend eine von ihr bezeichnete constitntionelle Bestimmung einer neuen Prüfung zu unterwerfen. - Nach dieser Erkärung ist die Kammer von Rechtswegen aufgelöst. - Eine neue wird gemäß dem Art. 76 einberufen. - Diese Kammer beschließt im Einvernehmen mit dem König Großherzog über die der Revison unterworfenen Punkte. - In diesem Falle kann die Kammer nicht berathschlagen, wenn nicht wenigstens drei Viertel ihrer Mitglieder gegenwärtig sind, und keine Abänderung kann angenommen werden, wenn nicht zwei Drittel der Stimmen dafür sind. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Das Schatten des 'Unsichtbaren. | Das Schatten des 'Unsichtbaren. D. Treuer Schutzgeist, mir von Gott gegzeben, Hehres Wesen einer bessern Welt, Lehre mich den großen Geist erkennen, Der des Weltall’s Herr und Urquell ist! Auf der Liebe hellen Aetherschwingen Schweb’ empor zu seinem hehren Thron; Wenn das Licht des Himmels du geschauet, Kehre dann mit eil’gem Flug zurück! Lehre mich, das Kind der dunklen Erde, Daun den Schöpfer aller Wesen schau’n! Also sleht’ ich einst zu meinem Engel, Der als Schützer mir zur Seite steht. Auf zum Aether schwebt der Himmelsbote Welten sind der Staub auf seiner Bahn Bringt hernieder dann die reine Lehre Mir, dem Kinde dieser dunkeln Welt. „Schau,“ sprach er, „im sanften Glanz der Sterne „In der Sonne Licht- und Strahlenmcer, „In der Morgen⸗ und der Abendröthe „Deines Schöpfers hehres Antlitz nun.“ „Schau’ im Schmelz von Millionen Blumen „In der frischen Rose heiter’m Glüh’n, „Wie im einfach blauen Kleid des Veilchens „Deines Gsites Antlitz sanften Strah!!“ „Hör’ im Säuseln kühler Abendlüfte, „Wie im Brausen wilderhab’nen Sturms, „Hör’ im Donner wie im Ouellgemurmel „Deines großen Schöpfers mächt’ges Wortk „Hör’ im tausendstimm’gen Vögelchore „In dem süßen Lied der Nachtigall „Wie im heitern, frohen Lerchentrillern „Sanfte Laute deines Gottes nur!“ „Ahne im geheimnißvollen Rauschen, „Das am Abend durch die Bäume streicht, „In der Zweige ehrfurchtsvollem Neigen, „Daß dein Gott in deiner Nähe weilt!“ „Ahne es im sanften Bachesmurmeln, „Das wie Flüstern sel’ger Geister klingt, „Und im Säuseln jedes linden Westes, „Der den Duft des Veilchens zu Dir trägt!“ „Lerne deines Schöpfers Allmacht kennen „In der süßen, heiligen Natur, „So im Sandkorn und im kleinsten Moose, „Als der Sterne weiter, sich’rer Bahn!“ „Seine Weisheit lerne hier erfassen, „Lerne Seine Güte hier versteh’n „In den Millionen Wunderwerken, „Die Er mild in die Natur gestreut!“ „Schau’ des Schöpfers ewig wache Liebe „In den Gaben, die Er täglich beut: „In dem Tropfen, der den Durst’gen stärket, „Wie im Korne, das den Hunger stillt; „In dem Blümchen, welches lind erquicket, „So durch Schmerz als süßen Wohlgeruch; „In der Frucht, die roth und golden glänzet, „Durch der Zweige dunkles Sommergrün!“ „In dem reinen, süßen Himmelsfrieden, „Der die fromme Unschuld stets umschwebt; „In dem Stachel, br den Schuld’gen qualet, „Schaue nur des Geist’s Gerechtigkeit!“ „Inider Zähre, die das Hrrz entlastet, „Wenn sie wahre, tiefe Reue weint, „Kannst du stets Barmherzigkeit erkennen, „Die der Schuld dein milder Schöpfer beut.“ „In dem Blitze, in des Donners Rollen, „In dem heft’gen Sausen schwarzen Sturms, „Demein heit’rer Regenbogen folget, „Kannst du stets des Schöpfers Langmuth schau’n.“ „In dem Tosen blut’ger Völkerkriege, „In der Seuchen glas’gem Angesicht, „In der Zwietracht bösgesinnter Brüder „Schaue stets des Schöpfers Strafgericht!“ „In dem Glück, dem Wohlstand solcher Reiche, „Wo die Eintracht, wo der Friede herrscht, „In der Bürger Ruhe, Kraft und Treue „Kannst du nur des Himmels Gnade schau’n.“. So der Geist. - Was treuer mich gelehret, Tief im Herzen liegt es aufbewahrt: und es schaut das Kind der dunkeln Erde Hochbeglückt den Weltenschöpfer nun. -D | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97t494bsj/articles/DTL42 | ARTICLE | D. | null |
null | volksfreund1848 | Dem Hrn. von Diekirch! | Dem Hrn. von Diekirch! Anonyme Annoncen können begreiflicher Weife nicht aufgenommen werten. Das Geld steht zur Disposition. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Luxemburg, 29. Nov. Heute marschirte das 2. Bataillon 37. Jnfantcrie-Regiments aus unserer Stadt. Es soll nach der Umgegend von Trier bestimmt sein, um dort die Behörden in ihrem Auf- treten gegen die Steuerverweigerung, die allgemein in Ausführung gebracht wiro, zu unterstützen. Wie man sagt, soll diese Requisition von Seiten der deutschen Central-Gewalt ausgehen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | Anzeigen. Bekanntmachung, betreffend die Versteigerung der Erhebung der Chaus- seegelber auf den Landstraßen für 1849. Luremburg, den 1. Nov. 1343. Der General-Administrator der Finanzen bringt zur öffentlichen Kenntniß. daß Samstag, den 25. d. M., um 9 Uhr Vormittags, im Regierungs-Gebäude zu Lüremburg, für die Zeit eines, am 1. Januar 1349 beginnenden une am 1)1. Dezember 1349 um Mitternacht endigenden Jahres die Er- Hebung der Ehaiisscrgctvcr bei allen aus den Landstraßen de- stehenden, und bei allen vom 1. Januar 1849 daselbst noch zu errichtenden Barrieren, nämlich: zu Rodingen, auf der Nebenstraße von Petingcn nach Long-la-Ville; zu Clerff, auf der Nebenstraße von Clerff; zu Biwer, auf der Straße von Grevenmacher nach Fels; zu Budcrschcid, ) auf der Nebenstraße von Buderscheid zu Wiltz, ' ) nach Wich; jju Fds' ) ftu^ Ccl ®>rabc von Mersch nach Fels ; zu Blees, _ zu Fouhren, auf der Straße von Diekirch nach Blanden; zu Viande», zu Saeul, ; zu Rippweilcr, / zu Bcttbvrn, \ auf der Straße von Saeul nach Wich, zu Grosbous, i zu Brüssel Hof, / versteigert werden soll. Liebhaber tonnen die Bedingungen in de» Büreaur des Ober-Jugenicurs der Bauverwaltung zu Luxemburg und der Bezirks-JugenicurS dahier und zu Dickirch einsehen. Der General-Administrator der Finanzen, (139) U l v e l i n g. A louer pour être occupée le premier février 1349 ou plus lard la maison JN. 221, sise sur la Place-d'armes à Luxembourg. S'adresser pour plus amples renseignemens à 51. Léon de la Fontaine, avocat. (133) Quartier zu vcrmirthen von 6 Zimmern, Speicher, Keller- chcn uno Brunncn, kann gleich bezogen werden. — Die Rédaction sagt wo. (135) Librairie «le "V. ÜSüeb. ElemementarischcS Handbuch der Landwirthfchaft, besonders bearbeitet für die fleißige Landjugend im Groß- berzogthum Luxemburg, durch einen praktischen Lanowirlh. 1 Land von 137 Seilen. 76 Centimes. Loi sur la composition des conseils communaux, annotée des lois v relatives et des discours de 5141. les députés, avec l'histoire des systèmes électoraux, par 1). A. Kontier, sténographe. 75 centimes. C. B. Simonis. Carte de distances pour le grand - duché de Luxembourg, dressée à l'échelle d'un à 36,006. Deux feuilles, grand in-folio Krs. 3. C. Ii. Simonis. Tableau des distances par Kilomètres entre les chefs-lieux des communes du grand-duché de Luxembourg. Cahier in 3 Frs. 2. La carte et le tableau de 4L C. IL Simonis sont approuvés par disposition de Sa 4Iaj. le Roi Grand-Duc du 21 avril 1343. (146) AVIS. Jeudi 30. novembre 1843 à 9 heures du matin, un concours sera ouvert dans la salle d'école a Junglinster, pour lu place d'instituteur de ce lieu. Le traitement est de lis. 228, indemnité de logement comprise. Le Rcurgmcstre, (140) l'cT/, In der Baumschule von Joh. Wampach, Gutsbesitzer zu BleSmühle, und Nil. Kons, Gärmei, zu Dickirch, sind fol- gcndc Obstbäume und Nadelhölzer zu haben : Fr. Es. Hochstämmige Birnbäume, Brannlwcinvbst, das Hundert 60 — Hochstämm. Apfelbäume, Tafelobst, das Hundert. . 60 — Tafclzwcrgbirncn und Aepfcl id. ... 35 — Kirschen id. . . . 60 — Wallnußbäume id. . . . 60 — Pfirsiche und Aprikosen id. . . . 75 — Alle Pflaumsortcn id. . . . 60 — 2060 Tlück einmal genommen, zu 900 — Kanadische Pappeln, daS Hundert zu .... 30 — Jtalicniichc Pappeln, id. 30 — Tann en pflanz en. Finus sylvestre, zweijährig, das 1600 6 — Lerchen (Jlelez), zweijährig, das 1000 10 y- Picea Fichte, zweijährig, daS 1600 2 50 10,000 Stück zu 20 — „ 100,000 Stück zu löO — 6jährige, zweimal versetzt, das 1000 40 — (141) Nicht zn übersehen. Die unterzeichneten Ni kolas und Franz Nett in g er, Bildhauer in Grosbous, bringen hiermit zur Kenntniß, daß bei ihnen Modelle in GppS , Stuck, Thon und auch in weichen Steinen von allen Arien Bildhauer-Arbeiten verfertigt werden, jcnachdem der Entwurf gegeben oder gewünscht wird. Wir haben vernommen, daß mehrere Sieinhaucr im Groß» Herzogthum sich abmühen , Grabmälcr zu machen, und hoffen durch unsere gegenwärtige Anzeige diesen ein Vergnügen zu machen, indem wir ihnen Modelle, die ein Architekt nicht verwerfen wird , zu ihren Grabmälcru anbieten. ES ist auch im Interesse des nichistciuhaucndcn Publikums, indem unsere Arbeiten, die nach Belgien, Preußen und Frankreich gehen, gc- wiß den Vorzug verdienen vor den oft ungeschickten Arbeiten unserer Freunde. Wir hoffen auf baldige gütige Bestellungen. Grosbous. N. Nettinger. F. Rettinger. 11424 | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL129 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Civilstand der Stadt Luxemburg. Geburten. | Civilstand der Stadt Luxemburg. Geburten. F. Schömann. Vom 12. Noo. M. Thill. - Vom 11. A. Neumann. - Vom 15. J. Triqnenot. - Vom 16. J. Loschetter; F. Martin und L. C. Munchen. Heirathen. Vem 11. N. Beitler, Gäriner, mn . Stirn, und D Hofmann, Schuhm., mit J. Liebengot. - Vom 15. I. Pagnet, Nothg., mit C. J. Schwirg, und J. F. Riosenfeld, nnterossiz, mit . C. Bium. Sterbfälle. Vom 12. Nov. M. F. Poneelet, 69 J. Witwe von J. P. Buchholtz, Eigenth. - Vom 13. M. Beichr, 2 J. - Vom 15. B. A. E. deua geniaine, 77J, Wsitwe von J.Eh Ailard, Obergerichisrath, und Me. A. Berna, 06 J., eheles. - Vom 16. N. BZiwer, 1J.; M. Nenen, 21 J. Ehesrau on h. Pommerel und Me. G. Valieriüs, t,, itwe von Mt. laurent. - Lom 17. L. Me. Corroy, 79 J, Wittwe von N. Boisard. Steuereinneher. Für die Redaction: | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL50 | ARTICLE | Schömann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Herr Redakteur! | Echternach, den 13. Nov. 1848. Herr Redakteur! Weil unsere Jungen in unserer Stadtschule keinen Unterricht und keine Erziehung bekommen und aus dieser roh und unwissend herausgehen, so waren alle Leute froh, wie sie im Herbste hörten, daß man im hiesigen Kollege kein Latein mehr zu lernen brauche und viele Leute schickten ihre Kinder mit Freuden dorthin. Allein da scheint es, wie die Jungen selbst erzählen, auch nicht so ganz vollkommen herzugehen. Es müssen z. B. an manchen Abenden die Jungen zwei ganze Stunden ganz dunkel ohne Licht an ver- schiedenen Tischen mit aufgeschlagenen Büchern still und ruhig dasitzen; das nennen sie Silcnzium halten. Da lernen sie gewiß nichts, und zu Hause lernen die meisten wenig oder gar nichts; wann machen sie nun ihre Arbeit für die Schule ? Artiger und besser gezogen sind sie auch noch nicht und sie laufen noch immer, namentlich Donnerstags, wie wild in den Gassen umher. Es ist noch lange nicht so gefährlich, unserer rauhborstigcn Heerde zu begegnen, wann sie der Hirt ant Thore entläßt, als unfern Studenten, wenn sie Abends aus ihren dunkeln Betrachtungen entlassen werden. Sehr proper muß es in und um die Schule auch nicht sein; denn wenn die Jungen morgens reinlich von Hause weggehen , so kommen sie Abends wie obige Thicrchen nach Hause. Und so noch vielerlei, was ich doch nicht sagen will, weil man den Jungen nicht gerade alles glauben kann, was sie so aus der Schule erzählen. So viel glau- bcn aber viele Leute, daß sich die Lehrer ein wenig um die Erziehung ihrer Schüler bekümmern dürften, und daß sie auch außer der Schulzeit einmal um die Schule spazircn könnten, damit es dort nicht gar zu wild hergehe und die ordentlichen Leute sich nicht zu fürchten brauchten, dort zu passiren. Auch würde es vielleicht hell im Silenzium werden, wenn einmal ein Lehrer hineinginge, was bis jetzt noch kein ein- zigcr von allen gethan haben soll. Um die Schule würde es auch sauberer aussehen, wenn die Lehrer den Bedell anhalten würden, mehr seiner Arbeit, als dem Tröpfen nachzugehen. Drucken Sie mir dieses gefälligst in Ihrem Volksfreunde ab, und wenn es dann im Silenzium noch nicht hell und überhaupt in Allem besser wird, oder wenn sich die Regierung nicht um diese Unordnung bekümmert; so müssen wir unsere Jungen zu Hause behalten , damit sie nicht ihre Zeit unnütz verlieren und ganz verdorben werden. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | L'œuvre politique que nous redoutions s'est enfin accomplie et nos honorables administrateurs- généraux se sont retirés des affaires du pays après avoir obtenu une majorité insignifiante sur la non-défiance présentée à la chambre des députés par Monsieur Muller. Les discussions parfois anti-parlementaires, auxquelles le vote de confiance a donné lieu, ont duré trois jours consécutifs et pendant ces fatiguants débats, nos ministres ont été en butte aux attaques les plus irritantes de la part dune fraction de la chambre. Une seule voix s'est élevée pour soutenir le gouvernement, et nous devons dire qu'elle a rencontré beaucoup de sympathies dans l'assemblée et les tribunes. Nos administrateurs, harcelés d'interpellations et obsédés de reproches, ont défendu leurs actes avec toute la modération et la dignité qui leur convenaient. Leurs discours empreints du sceau du talent et de la bonne foi, ont souvent été accueillis par les bravos des tribunes, tandis que ceux de leurs adversaires politiques ont obtenu un succès moins digne d'envie. Dans ces débats qui ont maintes lois produit une bien fâcheuse impression sur l'auditoire, toutes les préventions contre l'ancien ordre de choses se sont fait jour et nous ont mis à même d'apprécier le peu de valeur des griefs que quelques députés ont formulés contre nos administrateurs-généraux, dans le but de les forcer à quitter la sellette ministérielle, fatigués de celte guerre incessante. Le public a surtout été péniblement affecté des récriminations virulentes que M. l'ex-chancelier de Blochausen a adressées au gouvernement. Ces attaques auxquelles se mêlait malheureusement trop souvent le nom de notre monarque, ont été de la part de Monsieur l'administrateur-général Simons, l'objet d'une véhémente réfutation. — Nous n'entreprendrons pas de discuter les argutnens que plusieurs orateurs ont fait valoir contre les actes posés antérieurement par l'administration supérieure, ni les imputations erronnées dont elle s'est justifiée avec bonheur. Quelles qu'elles soient, nous respectons les décisions de l'assemblée et abandonnons à chacun l'appréciation de ses actes. Mais ce que nous dirons hautement et avec conviction, c'est que la position du ministère était insoutenable et que sa dignité lui imposait la résolution qu'il a prise. Si la retraite a pu être fêtée par ses ennemis, elle n'a pas moins été déplorée par ses amis politiques dont le nombre est infiniment supérieur. La démission de cet honorable collège a produit des émotions et des regrets auxquels nous nous plaisons à rendre hommage. Puisse le choix que Sa Majesté va faire d'un nouveau conseil, mettre à la tête du pays des hommes qui lui offriront les mêmes garanties d'équité et de savoir que les précédents. Puisse surtout cette nouvelle combinaison faire cesser promptementles appréhensions que la retraite de nos ministres nous fait concevoir, et placer au pouvoir des administrateurs qui seront à la' hauteur de leur ingrate mission!! car le pays a besoin de repos et il a hâte de jouir des libertés et des améliorations que lui promettait une administration qui lui sera toujours chère. Un de vos abonnés. (Communiqué.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Preussische National-Versammlung. | Preussische National-Versammlung. Berlin, 16. Nov. Was gestern noch Nie- mand erwarten konnte, daß die Nationalversammlung die Stcuerverweigerung decretiren würde, ist in einer späten Abendsitzung, wovon nur Wenige Kenntniß hatten, im Mielcntz'schcn Saale erfolgt. Hier wa- reu seit Mittag, nachdem der Zutritt zum Saale der Stadtverordneten nicht erlangt werden konnte, die Mitglieder der hier gewöhnlich sich versammeln- den Partei, zugleich mit mehreren Andern aus den übrigen Fractiönen amvescnd. Der Namensausruf ergab 226 Anwesende. Nach einigen Unwesentlichkeitcn kam man wieder auf die Frage der Stcuerverweigerung, doch diesmal nicht, um sie wie früher unentschieden zu lassen, sondern um damit den ersten entscheidenden Angriffs-Schritt aus dem bisherigen friedlichen Wi- dcrstande auf den Boden der Revolution hinaus zu thun. Es wurde folgender Antrag gestellt: „Die hohe Versammlung wolle beschließen, daß das Ministerium Brandenburg nicht berechtigt ist, Steuern zu erheben und Staatsgelder zu verwenden, bis die Hohe Versammlung wieder in Berlin in Sicherheit ihre Pflichten erfüllen kann. Dieser Beschluß tritt mit dem 17. Nov. in Kraft." Man war soeben über diesen Antrag in die De- batte eingetreten, als wenige Minuten vor 9 Uhr das Haus militärisch besetzt wurde. Diese Nachricht beschleunigte den Schluß der Debatte und führte eiligst zur Abstimmung, mit der man eben vorzu- schreiten im Begriff war, als mehrere Offiziere im Gefolge eines Majors in den Saal traten, eine Wache von etwa 6 Grenadieren an der Thür zu- rücklassend. Der Major näherte sich dem Präsiden- ten, mit dem er eine kurze Unterredung hatte. Der letztere theiltc daraus der Versammlung mit, daß man abermals auf Befehl des General Wrangcl durch militärische Gewaltmaßregeln aus dem Saale entfernt werden sollte. Ein Schrei der Entrüstung folgte dieser Mitthcilung. Die Verhandlung, welche sich nun zwischen dem Major und dem Präsidenten entspannt, wi.d also dargestellt : Präsident: Hr. Major, Ihre Ordre? — Ma- jor: Ich bin ohne schriftliche Ordre. Sie werden meinen Worten glauben. — Präs.: Ich messe Ihren Worten keinen Unglauben bei; allein ich muß da- rauf bestehen, daß Sie mir eine schriftliche Ordre vorzeigen. — Maj. : Dies kann ich um so weniger, als General Wrangcl mir jede schriftliche Ordre verweigert hat. (Lärm. — Heftige Bewegung.) Präs. : Haben Sic den Auftrag, Waffengewalt an- zuwenden? — Maj.: Ich rechne mit Zuversicht da- rauf, daß Sic cS nicht bis dahin kommen lassen werden. — Präs. : Ich bitte um eine bestimmte Ant- wort: ob Sie den Auftrag, Waffengewalt anzu- wenden, erhalten haben. — Maj. : Ja! Ich habe ihn erhalten. (Bewegung.) — Präs. : Und Sic sind entschlossen, diesen Auftrag zu erfüllen? — Major: Ich bin Soldat und habe zu gehorchen! — Wal- deck (vom Platz): Gegen diese Ansicht haben wir auf das entschiedenste zu protcstiren. Nein, mein Herr (zum Major), nicht gehorchen der Willkür, die Sic auffordert, gegen Recht und Gesetze einzu- schreiten, ziemt dem preußischen Offiziere, dem gan- zen preußischen Heere, sondern ihre Aufgabe besteht darin, die verletzten Rechte und Gesetze zu schützen, mit Ihrem Blute sie zu vcrtheidigen. — Ter Vor- trag des Redners, der in tiefer Bewegung, wie es heißt, Flammcnworte zu reden schien, wird von vcr- schicdencn Seiten wiedergegeben, vor Allem aber als der Hauptimpuls bezeichnet, der die ganze Versamm- lung in dem Augenblicke, als eben der Präsident eine feierliche Verwahrung auszusprechen im Begriffe steht, mit sich fortreißt. Zweihundert sechsundzwanzig Menschen erheben sich mit emporgcstrccktcn Händen und sprechen wie mit einer Stimme: „Nein, niemals, nimmermehr! Nicht von der Stelle! Die Bayonnette möge uns durchbohren !" Die Bewegung ist ungeheuer. Mit erhobenen Händen, erhitzwn Gesichtern umringt man die Offi- ziere. Der wogende Lärm übertäubt weithin Glocke und Hammcrschlägc, womit der Präsident lange vcr- geblich bemüht ist, die Ruhe wieder herzustellen. Endlich fordern viele Stimmen Fortsetzung der Ver- Handlungen. Man befinde sich eben in der Abstim- mung. Niemals im Angesichte der Bayonnette könne man beschließen. Also Entfernung der Wachen! Entfernung jedes Zwanges! Man sieht den Major nach einem kurzen Zwie- gespräch mit dem Präsidenten, das sich auf seine Entfernung bezieht, in Begleitung aller übrigen Mi- litärpcrsonen den Saal verlassen. Sofort wird der obige Antrag zur Frage gestellt und unverändert einstimmig angenommen. Die Stcuerverweigerung ist danach von morgen ab beschlossen. Unendlicher Jubel folgt diesem Act. Man drückt sich die Hände, umarmt, küßt sich. Das Feuer- heiligen Wahnsinns hat Alle ergriffen, und als der Präsident um 9 Uhr die Sitzung mit dem Bemerken geschlossen hat, daß er sich vorbehalte, zur nächsten Sitzung die nöthigen Einladungen ergehen zu lassen, verläßt die Versammlung den Saal, draußen von einer langen Gasse aufgestellter Bayonnetten umge- den, welche die Einzelnen hinausführt aufdie Straße, wo ebenfalls etwa 3 Compagnien aufgestellt sind. Berlin, 18. Nov. Die Zustände sind noch immer dieselben. Der bisherige Polizeipräsident v. Bardeleben ist zurückgetreten. Den an dessen Stelle ernannten Obcr-Regierungsrath von Hinkeldey, hat aber die Volksjustitz erreicht als er sich aus seinem bisherigen Aufenthaltsort Merseburg entfernen wollte. Er ist von den Bürgern in Verwahrsam gebracht. Nach dem Vorgange der Mecklenburgischen, haben nun auch die Auhalt'schen und Oldenburgische Kam- incrn „ZustimmuugSadrcsscn" an die Berliner Na- tionalversammlung gesendet. Die Aufregung in den Provinzen, besonders in Sachsen, Schlesien, Rhein- land aber auch in Pommern ist ungeheuer. Die Fraktionen der Nationalversammlung sind in permanenter Sitzung. Sic erwarten die Ans- lösnng der Nationalversammlung, und daß dann eine Ausweisung aller hier anwesenden Abgcordnc- ten durch Polizei erfolgen wcrre. — Die Verhaftungen dauern fort. In der vergangenen Nacht sind 15 Personen verhaftet worden, darunter Leute von durchaus gemüßigten Gesinnungen. Sie wer- den ihrem ordentlichen Richter, da dieser die Recht- Mäßigkeit des Belagerungszustandes und der Aus- nahmcgesctze nicht anerkennt und die Verhafteten so- fort wieder in Freiheit setzt, entzogen. Wir haben hier keine Gesetze mehr, wir haben das reine Säbel- regiment, wir haben die von oben her systematisch organisirte Anarchie. Der Major, welcher in der denkwürdigen Sitzung vom 15. Nov., sei es aus Schaam oder Achtung, vor dem gewaltigen „Nein" der Nationalversamm- lung, zurücktrat, ist durch den Dictator Wrangcl verhaftet worden, weil er nicht sofort Hand gelegt an die Vertreter des Volkes. In Spandan, sagt man, soll heute auf Dictators Befehl ein Soldat erschossen werden, weil er seinem Hauptmann das Gewehr vor die Füße geworfen, als er es nicht ge- brauchen wollte gegen seine Brüder. Abends 8 Uhr. So eben bringt eine gut un- terrichtete Person in die Parteiversammlung bei Mie- lentz (linkes Centrum) die Nachricht, daß in dem morgigen „Staatsanzeiger" der Cabinetsbcsehl wegen Aufhebung der Nationalversammlung erschei- neu wird. Diesen allerhöchsten Befehl soll dann in dem übcrmorgigcn „Staatsanzciger" ein fernerer allerhöchster Cabinetsbcsehl folgen, wonach der Kö- nig geruhen, Seinem treuen Volke eine octroyirte Verfassung huldreichst zu verleihen, eine Vcr- fassung mit einer Pairs-Kammer, deren Mitglieder um wahlfähig zu sein, 8000 Thalcr jährliches reines Einkommen haben müssen, und mit einer Volks- kammer, bei der die Wahl von einem geringen Census abhängig ist, so daß dann eine „Verein- barung" zwischen Krone und Volk ganz überflüssig wird. Leipzig, 14. Nov. Die Nachricht über Blum's Ermordung in Wien erregte gestern hier eine unge- heure Aufregung. Die Parteien versöhnten sich und boten sich die Hand. - Zum gestrigen Abend war nun noch ven den vereinigten Ausschüssen unserer politischen Vereine zu einer Volksversammlung eingeladen worden, zu der der Magistrat nachträglich noch die Thomaskirche bereitwilliast eingeräumt hatte. Blum’s Bild hing an der Kanzel, andeutend, daß er es sei, über den sie zu verhandeln haben. Tausende von Stimmen erhoben sich aber zuvor im herrlichen Lutherlied: „Eine feste Burg ist unser Gott!“ das uns immer als leuchtendes Schild dienen möge gegen unsere Feinde. Der durch Acclamation ernannte Präsident forderte dann auf, die Anträge zu stellen. Es sind solche, welche einstimmig angenommen wurden: 1) es wird eine Leichenfeier veranstaltet; 2) Blum’s Freunde tragen ein Trauerzeichen; 3) alljährlich wird der 9. Nov. in Leipzig als Trauertag gefeiert; 4) die Leiche Blum’s wird reclamirt; 5) der sächsische Gesandte in Oestreich wird in Anklagestand versetzt und 6) dem östreichischen Gesandten in Oresden weroen seine Pässe eingebändigt; 7) die sächsischen Abgeordneten zur deutschen Nationalversammlung werden aufgefordert, aus der Versammlung zu scheiden; 8) endlich, der Staat hat für die Familie des Todten zu sorgen. Hiermit schloß die Versammlung, aber noch nicht die Bewegung. Es war natürlich, daß die schon ohnehin erregte Menge durch den ganzen feierlichen Act noch erregter wurde. Man riß das östreichische Consulatswappen ab und warf mehreren Personen, die im Gerüchte ärgster Reaction stehen, die Fenster ein. Die allarmirte Bürgerwehr fand endlich, nach 9 Uhr, die Ruhe bereits in der Wiederberstelung begriffen und keine Gelegenheit zum Einschreiten. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL88 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | An das deutsche Volk! | An das deutsche Volk! Robert Blum, Abgeordneter zur deutschen Na- tionalversammlung, ist am 9. November in Wien standrechtlich erschossen worden. Er hinterläßt eine Wtttwc, vier Kinder und kein Vermögen. Das deutsche Volk wird nicht wollen, daß die Familie eines seiner edelsten Vorkämpfer für die Freiheit in Dürftigkeit darbe. Das deutsche Volk wirb es für eine ' Ehrenpflicht erachten, Vaterstelle <m den Waisen zu vertreten. Wir fordern das ganze Volk auf, Sammlungen für die Familie zu veranstalten; Eomite's zu diqeni Zwecke zu bilden und die gesammelten Beiträge an das unterzeichnete Comité zu Frankfurt einzusenden, welches für zweckmäßige Verwendung Sorge tragen wird. Zugleich ersuchen wir alle Redactioncn, dieser Anzeige Raum in ihren Blättern zu gönnen und unser' Werk durch Annahme vou Betträgen fördern zu helfen. Frankfurt, 16. November 1848. S. N. Berg er, Abgeordneter aus Wien. W. Löwe, Abgeordneter aus Calbe. Th. Reh, Abgeordneter aus Darmstadt. A. Trüßschler, Abg. aus Dresden. F. Wizard, Abgeordneter aus Dresden. C. Vogt, Abgeordneter aus Gießen. H. Z i c g e r t, Abgeordneter aus Minden. (Die Rédaction deö „Volksfreund" bittet um Beiträge.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL46 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1848-11-22_01 | Der Volksfreund. ÄI>omic»>c»te-Pr«i«, 5 FrS. vierteljährig in btr Hauptstadt, ô FrS. 80 Cts. für die übrigen Drtsebaften des GrosiberzvatbnmS. A n i c i a e » werden mit 20 CtmS. «er Zeile berechnet. Der Volksfreund erschein t M i.t r w o ch s . F r e i t ags und Sonntags. Bestellungen und .Zuschriften werden franco erbeten. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck v. Franz Schümann in Luremburg. .« Mi, Mittwoch, 22. November WM. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Sitzung der Kammer. Sitzung vom 9. Nov. (Vormittags.) | Grossherzogthum Luxemburg. Sitzung der Kammer. Sitzung vom 9. Nov. (Vormittags.) Abwesend sind die Hrn. Lampach, Funck und Schlinck. Hie Bank der Hrn. General-Verwalter ist unbesetzt. Das Protokoll der vorigen Sitzung wird ver- lesen und angenommen. Einer der Herrn Secretären theilt der Kammer reu Inhalt der drei gulctzt eingereichten Bittschriften mit; sie werden dem Pétitions- Ausschuß überwiesen. An der Tagesordnung ist das von den Hrn. Toutsch, Richard und Müller vorgeschlagene Münzgcsctz. Die Discussion dieses Gesekes wird bis zur Anwesenheit der Hrn. Gcneral-Verwalter aufgeschoben. Darauf folgt der Gesetzentwurf über den Austausch einer in der Gemeinde Eich gelegenen Domanial-ParzeUc. Hr. Präs. befragt die Kammer ob sie keine Bemerk- ung über den Entwurf zu machen habe; weil nie- mand das Wort verlangt, wird er abgestimmt und angenommen. Der dritte an der Tagesordnung befindliche Ge- setzentwurf, ist die Uebertragung einer Summe von 4990 Gulden, bestimmt zur Entschädigung der frank- surtcr Dcputirtcn. Die Kammer beschließt die Dis- cussion dieses Gesetzes bis zur Anwesenheit der Hrn. Geveral-Verwalter aufzuschieben. Das vierte au dem Tage zu berathende Gesetz betrifft das zweite Votum der Geschäftsordnung des Gesttzausschusscs; dieser Entwurf wird ohne Bemerkung angenommen wie bei der ersten Abstimmung. Hr. Hemmer: Indem nun die Tagesordnung er- schöpft ist, schlage ich vor zur Wahl eines Stell- Vertreters zu schreiten für die durch den Austritt des ehrcnwcrthen Hrn. Thilges an der Finanzcom- mission entstandene Vakanz. Der Vorschlag wird angenommen, und durch geheimes Scrutinium fällt die Wahl auf den Hrn. Juttcl. Hr. N. Metz: Es ist noch nicht entschieden ob der Gesetzausschuß das ganze Jahr beschäftigt ist oder bloö von einer Sitzung zur andern. Die Eon« stituirende Versammlung war der Meinung die Dienste dieses Ausschusses seien entbehrlich während den Sitzungen der Kammer, weil diese die vcrschie- denen Gesetze, die ihr vorgelegt werden, selbst unter- suchen kann. Nach einer kurzen Debatte über diese Frage ent- scheidet die Kammer, 1. Daß der Gesetzausschuß auch während den Sitzungen thätig sein müsse; 2. Daß dieser Ausschuß erst am Schlüsse der Sitzung ernannt werde. Während dieser Verhandlung sind die Hrn. Gen.- Veno, in die Versammlung getreten; als dieselbe beendet war, verlangt Hr. Gen.-Verw. Präs. das Wort, tritt an die Rednerbühne und macht im Namen des Conseils folgende Erklärung: Meine Herren, „In Folge der gestern stattgehabten zwei Abstimm- „ungcn, deren eine der Regierung keine hinreichende „Majorität giebt, und wovon die zweite, nach dem „Resultat des ersten Scrutiniums, nicht angesehen „werden kann als erweise sie das Vertrauen der „Kammer, haben wir beschlossen Sr. Maj. dem „König - Großhcrzoge unsere Demission als Gen.- „Veno, zuzuschicken. „Nach dieser Mitthcilung werdet ihr ohne Zweifel „für nöthig erachten, Eure Verathungen auf 14 „Tage auszusetzen, bis die Krone eine neue Ver- „waltung gebildet hat. Diese Erklärung übergicbt er dem Vürcau. -Nach einigen Bemerkungen der Hrn. Simons, N. Metz, Richard und v. Blochauscn über die DiS- cussion ter vorigen Sitzung, und einigen versöhnenden Worten des Hrn. Präs., verlassen die Hrn. Gen.- Verw. den Saal. Hr. Präs. befragt die Kammer ob sie nach der eben abgegebenen Erklärung der Regierung ihre Verhandlungen fortzusetzen gedenke, oder ob sie ihre Sitzungen vertagen wolle. Es wird beschlossen in einer Nachmittagösitzung darüber zu entscheiden. Die Sitzung wird aufgehoben bis 3 Uhi. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. | Deutschland. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL63 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Dr. Hirsch. Das Luxemburger Wort schon öfters, neulich aber auch der Courrier, bedrohen mich mit einer Gchaltsreduzirung , dieselbe auf angebliche Streitigkeiten in hiesiger Gemeinde und ich weist nicht auf was noch sonst gründend. Es sei mir daher erlaubt, in einigen wenigen Zeilen von mir zu sprechen: Ich bin im sechsten Jahre hier, naturalisirt und besitze in Folge dessen keine andere Hcimath, als Luremburg. In diesen sechs Jahren ist noch keine einzige Klage gegen mich laut gc» worden. Zwar kam diesen Sommer mir ein Schreiben mehrerer Gr- mcinccglicdcr an die Regierung gegen mich zu Gesicht, was mich tief schmerzte, weil ich ein solches nicht verdient zu haben glaubte; iuveß es stellte sich bald heraus, daß dieses Schreiben nicht so ernstlich gemeint sei, indem wenigstens die Hälfte der Un- terzeichncr mir unaufgefordert erklärten, daß sie gar nicht geglaubt, dieses Schreiben enthalte etwas Feindliches gegen mich, sondern die Anstellung eines Lorbetcrs in der Synagoge zu erbitten meinten. Was nun meine pekuniären Verhältnisse betrifft, so bin ich Fa- milicnvater und ohne Vermögen. Weder bei Geburten noch bei Stcrbcfällen hat der Rabbiner Einnahmen, noch gibt cS bei den Ju- den Rieß- oder andere Gebühren. Dem Staate kann es nicht gleichgültig sein, ob seine jüdischen Angehörigen religiöse, humane Bildung erhalten oder nicht; da, wo die Gleichheit aller Eonscssionen proklamirt wird und der Staat für Besoldung der Geistlichkeit sorgt, hat auch der jüdische Geistliche auf diese Besoldung Anspruch. Nun kann aber der Staat nicht, ohne die schreiendste Ungcrech- tigkcit, zu den Juden sagen, ich gebe euch nur so viel, als ich einem Kaplan etwa gebe. DaS ist ein ganz falscher Maßstab. Eben so falich, als wenn die Juden in Frankreich z.B. für den Großrabbiner beim Ecntralconsistorium, unter dem alle Juden Frankreichs stehen, den Gehalt cincS Bischofs fordern wollten. Will der Staat den hiesigen Juden einen Rabbiner geben, d.h. einen Mann, der Gymnasial-, UniversitätS- und Talmudstudium machen mußte, so muß er demselben mindestens so viel Gehalt aus- setzen, daß er mit Familie anständig leben kann, da bei den Juden kei'n tgölibat ist. Ist aber der Rabbiner schon langst angestellt und Familienvater, so überlasse ich mein Schicksal getrost der Kammer, die weder den Zorn des Courrier, noch den des Wortes gegen mich theilt und da- her auch keine Rache an mir üben will. So wenig diese daran denken wird, dre Gehälter der katholi>chcn Geistlichkeit zu reduzier«, um so weniger wird sie daran denken, mich und meine Familie, dem jährlich 980 Gulden aus Staatsmitteln bezahlt werden, wovon ich noch meine Steuern zu entrichten habe, ins Elend zu stürzen. Sollte es indeß wider Erwarten doch sein, so weiß ich, daß der, welcher die jungen Raben speist, auch uns nicht verlassen wird. Meine Bcthciligung am Volksfreund hat diesen ganzen Zorn hervorgerufen. Ein Jeder weiß indeß, daß ich nicht ter Grunder dieses Blattes bin, sondern bloßer Mitarbeiter; und daß ich mitarbeitete, geschah und geschieht ans der reinsten patriotischen Absicht. Ich habcsioch keine Zeile geschrieben und werte keine schreiben, die ich nicht vor Ehrist und Jude mit Ehren vertreten könnte. Ich glaube das der Volksfrcund dem Lande lieb geworden, das ist der einzigc'Lohn, den ich sur meine Bcthciligung erwartete. Ich sehe in der Presse etwas Heiliges und ich hielt es für meine NsUchi meinem Adopiivvaterland mit dem Wenigen zu dienen, was mir zu Gebote stand, und von dieser Pflicht werte ich nicht lassen auch wenn mir noch so viele Nachtheilc daraus entstehen könnten. Xwch da die Kammer weder die Rache des Courrier, noch dre des Wortes an mir zu kühlen hat, so fürchte ich auch nicht, dar sie an meinen 930 Gulden irgendwie mäkeln wird, denn das hiep c, eine Uainilic ins Unglück stürzen, ohne irgendwie dem Lande zu nützen. Rabbiner. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL52 | ARTICLE | Hirsch | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | lHannert dem Grengewald eroûs de 17. Kirmesmond 18i8. llerr Redacter, E Wiirtgen iwer eis koppech Gemènge-Wahlen. T’war fir en llaar op d’Stur ze krêhen. Dé Candidaten, dé eisen Electren fir stóngen, ware vun zwó Farven; dé éscht war eso èng douce, dé róse wéueg noh ènger Ehrestell am Conseil verlangt hoet, an dé ze grosmiteg war e Fanger ze krempen lir e Grapp Stémme wèder ze krèhen. Dé zweet Farf war èng blutroth, dé èngem wéh an den Aen hoet gedohen, esó dat e gedoecht hoct, se misst bei de Vernonftjohren de Verstand mat èngem schàpeche Scheimleffel ageschott hu kit; nu vun deser lester gów den Electren »temmzièdlen bess zum lwerschéden ageschwaat, an dé, wo de Caché vum Scheimleffel net opgedréckt war, waren dem Lompckrémer erem zogestorwen. Nu beim stemmen do hœt mer ennert dene Candidaten IHèrzklappen bess zur Miderchen ze krèhen remarkéert, wollt een en ’rost aschwetzen, dann antwerten se ganz verzweiwelt: Oi Jeses! mei léewen llerr P....., et geht net gut an eiser Section! Mensch begann dech, Gott hèlf der! Op dem leste Wipge’ firun dem éschte Ballotage, wó et bei muncher èngem fir d’llèrzblut góng, do gów nach e lesten Effort durch ’Dodangst vun esó èngem StodenteMœncheu a pabeier Bauer gemaacht, Zièdlen den Electren oIgegotzelt, een Num verschemmelt an en aancr doergezrkelt. Schee Saachen, llerr Redacter, wann een dé Méttel broûch fir sein Zwèck zer’réchen! Nun d’Stemme verbei, an Alles sech zimmlech geschosselt hoet, do gow de klènge Fanger erem ewèch gestreckt, t’Cigars à la papa bufféert, dè hei an do opgelansmelt Espèce vu chique kruet och erem Plaatz ugewisen, an dat all stong net iwel, net méh iwel ass wé der Kôuh de Sôdel. Siét esó gut, llerr Redacter, a steppelt daat e wéncg an en Eck vun èrer Zeidong. Eso e steiwe Dauer ohne Prétentionen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL51 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | lieber die jetzt in Würzburg und zugleich in Leipzig tagende Theologcnvcrsammlung, dort Seitens der katholischen Bischöfe, hier Seitens der protesta»- tischen, strcng-symbolgläubigen Pfarrer, äußert sich die Augöburgcr Allg. Zeitung in folgenden behcr- zigenswcrthcn Worten : Soll man sich darüber nicht freuen? Soll man nicht in, Angesicht der Unsittlichkcit, des Leichtsinnes, des Frevels, der Ruchlosigkeit, die unser ganzes Vater- land angesteckt haben und in den furchtbarsten Thaten zur Acußcrung kommen, den Ernst religiöser Männer dankbar begrüßen , die auf dem einen uncrschütter- lichen Grunde deutsche Sitte, deutsche Tugend wieder aufzurichten eifrigst bestrebt sind ? Man sollte denken. Und doch kann man sich bei der Betrachtung der Gegenwart folgenden Gedankens nicht cntschlagen. Wenn man nur auf die jeder Religion und Sitte entfremdeten Communisten und Radicale» auf der einen Seite, und auf der andern auf die genannten katholischen und protestantischen Religiösen sähe, so könnte das Urtheil nicht schwankend bleiben. Nun erblicken wir aber in der Mitte zwischen beiden, und an Zahl beiden überlegen, die Masse der Land- und Stadtbevölkerung. Unter dieser hat die frivole Gleich- gültigkcit noch den größern Theil nicht ergriffen, viel- mehr ist daS Bedürfnis' der Erbauung bei ihm an- erkannt , und der tüchtige Geistliche findet da einen öuten und dankbaren Boden. Der lästernde Unglaube stößt da auf Verachtung. Warum schließt sich nun dieser Theil des Volkes dessenungeachtet den Leipziger und Würzburger Bestrebungen nicht an , warum ist er dagegen, warum beargwöhnt er sie und will nichts damit zu thun haben? Das hat einen sehr nahe- liegenden Grund. Er fürchtet den Druck und die tyrannische Herrschaft der Hierarchie , die er dort rcpräsentirt glaubt, deren üble Früchte aus jüngst- vergangener Zeit dem Katholiken in Bayern , am Nicderrhcin , in Wcstphalen und Luxemburg , dem Protestanten besonders in Preußen in bitterer Er- innerung leben. DaS Volk sieht mit seinen offenen Augen, daß zum Theil dieselben Männer, die noch vor Kurzem sur die drückendste Hiera, chenlierrschaft thätig waren, nun die Nenbclcbnuft der Kirche mit den liberalsten Worten anstreben, daH die- selben Männer, welche dem Absolutio- mus allen Vorschub thaten, so lange er sie begünstigte, sich nun (mit einigen Aus- nahmen allerdings) dem neuen Herrscher zu- wenden und sür die absoluteste Freiheit aller Bekenntnisse mit schwärmerischer Wärme sprechen; und daS Volk müßte blind sein — was es nicht ist — wenn es nicht sähe, daß diese Wärme nur von der Nebcrzcugung komme, daß bei der Freiheit aller dem Thätiasten und am besten Gerüsteten die Herrschaft bleiben müsse. Das Volk aber will keine Priesterherrschaft, es will das Christen- thum, daS ganze, volle, unverkürzte, «»verwässerte und unumnebelte Christenthum des neuen Testaments mit allen seinen Höhen und Tiefen, es will Geist- liche, die diesen Namen mit Recht führen, es will die religiöse Begründung der öffentlichen und der häuslichen Sitte, in seinem eigenen und seiner Kinder Interesse, aber es will keinen Gewissenszwang, und wenn er sich zehnmal Freiheit hieße; keine Verwand- lung des Wesens in die Form, und wenn die Form sich' noch so ernsthaft als Wesen gebürdete, es will vor allem keine Pfaffen, weder hier noch dort, son- dern treue geistliche Haushalter über Gottes Geheim- nisse, die nicht das Ihre suchen, weder in dem ge- meinen Geize, noch in dem ebenso gottlosen Egoismus der Rechthaberei, sondern die mit Ernst und Scheu suchen das Wohl ihrer Gemeinden in Ernst und Liebe, in Thun und in Leiden als wahrhafte Väter geliebter Kinder und als in Freiheit beschränkte Herrscher. Das ist das Wort des Räthsels. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutsche Nationalversammlung. | Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 17. Nov. Der Artikel V des Ver- fassungSentwurfs wurde in folgender Fassung an- gcuommen; 8. 25. Die Reichsgewalt hat das Recht der Gesetzgebung und Oberaufsicht über die für Schiffe oder Flöße fahrbaren Flüsse und die Mündungen der in dieselben fallenden Neben-Gewässer, über die dem allgemeinen Verkehr dienenden Kanäle und Seen, über den Schiffahrtsbetrieb und die Flößerei auf diesen Wasserstraßen, so wie über alle Verhältnisse und Abgaben, welche darauf von directe»: Einflüsse sind. §. 2(1. Alle deutschen Flüsse sind sür deutsche Schiffahrt und Flößerei frei von Flußzöllen. Bei den mehrere Staaten durchströmenden oder be- gränzenden Flüssen tritt für die Aufhebung dieser Flußzölle eine billige Ausgleichung ein. Wie und mit welchen Mitteln sür die Erhaltung und Ver- besserung der Schiffbarkeit dieser Flüsse gesorgt werden soll, bestimmt ein Rcichsgcsetz. 8. 27. Die Hafen-, Krahn-, Waag-, Lager-, Schlcußen- und dergleichen Gebühren in den an diesen Flüssen und den Mündungen der Nebenflüsse gelegenen Orten unterliegen der Gesetzgebung und Oberaufsicht des Reichs. Es darf in Betreff dieser Gebühren eine Begünstigung der Angehörigen eines deutschen Staates vor denen anderer dcut- schen Staaten nicht stattfinden. 8. 28. Flußzölle und Schiffahrtsabgaben dürfen auf fremde Schiffe und deren Lavung nur durch die Rcichsgewalt gelegt werden; jedoch bleiben für dieselben bis zu Erlaß neuer Bestimimmgm oder bis zu weiteren Anordnungen die bisherigen fortbestehen. Vam 18. Art. VI. d es Verfassungsentwurfs wurde in folgender Fassung angenommen: 8. 29. Die Rcichsgewalt hat über das gestimmte deutsche Eisenbahnwesen das Recht der Gesetzgebung und ^Oberaufsicht, soweit sie es zum Schutze des Reiches und im Interesse des allgemeinen deutschen Verkehrs für nothwcndig oder zweckmäßig erachtet. 8. 30. Unter denselben Voraussetzungen hat die Reichsgewalt das Recht, Eisenbahnen anzulegen oder deren Anlage zu bewilligen, so wie vorhandene Eisen- bahnen auf dem Wege der Enteignung zu crwer- ben. Die Benutzung der Eisenbahnen steht der Reichsgewalt jederzeit gegen Entschädigung frei. 8. 31. Bei der Anlage oder Bewilligung von Eisenbahnen durch die einzelnen Staaten ist die Reichsgewalt befugt, den Schutz des Reichs und das Interesse des allgemeinen deutschen Verkehrs wahr- zunehme». Der Rcichsgewalt steht die Gesetzgebung und Oberaufsicht über die den allgemeinen deutschen Verkehr vermittelnden oder zum Schutze des Reichs nothwendigen Heer- und Landstraßen, ingleichen über die Erhebung von Chaussee- und Weggeldern und ähnlichen Abgaben auf solchen Straßen zu. 8- 32. Der Reichsgewalt steht das Recht zu, zum Schutz des Reichs oder im Interesse des all- gemeinen deutschen Verkehrs Landstraßen zu bauen, Kanäle^ anzulegen, Flüsse schiffbar zu machen oder deren Schiffbarkcit zu erweitern. Sie hat für die Unterhaltung der so gewonnenen Verkehrswege zu sorgen. Die bei derartigen Fluß- und Kanalbauten gewonnenen Vorlandungen gehören dem Reich. Schluß der Sitzung iy4 Uhr. Tagesordnung für Montag: Bericht des Ausschusses über die preu- ßische Frage. Frankfurt, 18. Nov. Ich kann meine Ihnen vor- gestern gegebene Nachricht üher die kritische Lage des Rcichsministeriums heute mit verstärkter Sicher- heit wiederholen. Seit den berliner Ereignissen und zumalz seit der Hinrichtung Blum's hat die Linke nicht nur moralische Kraft, sondern auch numerischen Zuwachs erhalten. Die Sendung eines Mannes wie Basscrmann nach Berlin war ein unbegreiflicher Fehlgriff. Diesen Abend circulirt in gut unterrichteten Kreisen die Nachricht, He. v. Schmerling sei um seine Entlassung bei dem Ncichsverwescr eingekommcn. — Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, hat der Reichsgesandte Franz Raveaur seinen Gesandtschaftsposten in der Schweich niedergelegt, indem er es bei der Haltung, welche das Reichs- Ministerium in der ii streichischen und preußischen Angelegenheit angenommen habe, mit seiner Ehre, seiner Pflicht und seinem Gewissen nicht länger vereinbar halte, unter demselben zu dienen. Berlin, 15. Nov. Die Entwicklung unserer Verhältnisse ist seit gestern auch nicht um einen Schrit vorgerückt, berichtet die „lith. Correspondent v. 15. Die Frist zur Ablieferung drr Waffen ist gestern ziemlich erfolglos verstrichen. Es werden deshalb seit gestern Abend einzelne Straßen abgesperrt; die Soldaten begeben sich in die Häuser und fordern die Waffen. Einzelne Personen, welche sich auf die Ha- beaöcvrpusactc beriefen, die ein Eindringen in die Häuser nur auf richterlichen Befehl gestalten, und welche stch der Haussuchung widersetzten, sind zur Haft gebracht. Thätlicher Widerstand hat biö seift noch nirgends stattgefunden. Bis seift (Nachmittags 4 Uhr) sind die Haussuchungen nur in den Ouar- ticren der Bankiers und der Aristocratie, unter den Linden und in der Dorotheenstatt vorgenommen worden. Später soll die Königsstadt an die Reihe kommen. Findet die Willkür hier keinen Widerstand, so wird die Sache ruhig verlaufen. — Die In- dignation über ras Verfahren Wrangcls kann 'nicht größer sein als der Eckel an der Schlaffheit einer Volksvertretung, welche noch immer zaudert, einem solchen Verfahren mit energischen Beschlüssen eut- gegen zu treten. — Neben allen diesen Vorgängen besteht die Habcascorpusacte, welche Verhastnahmcn und Haussuchungen an richterliche Befehle knüpft, und außerordentliche Gerichte, also auch das Kriegs- gericht des Hrn. v. Wrangcl ausdrücklich aushebt! Der Staatsanwall Hr. Sethe hat, wie man sagt, unter solchen Umständen sein Amt niederlegen müssen und auch der Polizeipräsident soll abgedankt haben. — Der Adjutant des Obersten Sommcrfcldt, welcher das Attentat auf die N.-V. im Schützcnhausc leitete, ein Hr. v. Wpdenbruck, hat erklärt: er fühle sich nach einer Thcilnahme an einer hochvcrrätherischen Handlung nicht mehr würdig, dem Offizierstande an- zugehören. Es ist ihm deshalb der Degen abge- nommen und er selbst nach Spandau abgeführt wor- den. — Die Seele aller dieser Proccdurcn ist der Minister des Innern, v. Manteuffcl. Es wird versichert, er habe den Geueralpostmeistcr v. Schaper aufgefordert, Briefe öffnen zu lassen und die au Ab- geordnete gerichtete Schreiben aufzuhalten. Hr. v^ Schaper hat dieses Ausinnen zurückgewiesen und mit seiner Entlassung gedroht. — Das gestern Abend von uns gemeldete Gerücht über ein Attentat gegen die Person des Königs hat sich nicht bestätigt. Ucber- Haupt überschwemmt man Berlin täglich mit Gerüch- ten über Potsdamer Ereignisse, deren Unrichtigkeit oder Uebcrtricbenhcit sich stets herausstellt. — Wie viel an einer vicl verbreiteten Mittheilung Wahres sein mag, wonach der König der Krone unter der Bedingung zu entsagen entschlossen sei, daß nicht der Prinz von Preußen, sondern dessen ältester Sohn unter der Regentschaft der Prinzessin von Preußen den Thron besteigt, müsseu wir dahingestellt sein lassen. Wir bemerken indeß, daß nian dieser Mit- theilung auch in solchen Kreisen Glauben schenkt, in denen es an Gelegenheit, sich von der Wahrheit derselben Kcnntniß zu verschaffen, nicht fehlt. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL87 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund und die abgetretene Regierung. | Der Volksfreund und die abgetretene Regierung. Die vaterländische Presse ist leider'so tief gesun- kcn, daß es ihr nicht mehr um Wahrheit, sondern um's Schimpfen und um Befriedigung eines gc- meinen Rachegcfühls zu thun ist. Dagegen würde nun unser Blatt vergeblich ankämpfen. Wer lügen will und den Respekt vor seinen Lesern verloren hat, der wird immerfort lügen. Wir erwarten daher, daß trotz aller unserer Pro- tcstationen und trotz besseres Wissens der Courrier und das Wort immer behaupten werden, wir seien das Blatt der abgetretenen Regierung. Mögen sie das, wir wollen sie darin nicht weiter stören. Die Gewitterwolken , die am politischen Himmel stehen, sind zu trübe, um nicht unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch zu nehmen, und um nicht solche Erbärm- lichkeitcn , mit denen diese Concurrente» sich beschäftigen, übersehen zu lassen. Ohnehin könnten sie ja nur dazu dienen, den öffentlichen Geist — könnte er an solchen Niedrigkeiten Gefallen finden — zu verderben; der Volksfreund wird nie sich auf die- sei, Weg hindrängen lassen. Ei» Blatt, das deren Redaktion weder einen ma- tcriellen noch sonst einen Nutzen einbringen soll, hat nicht nöthig, solche Hebel in Anwendung zu bringen. Wir werden stets für Wahrheit und für Recht käm- pfcn; aber die Redaktion hat nicht im Geringsten mehr Nutzen als das ganze Land davon, wenn Wahr- heil und Recht bei uns immer besser verstanden wer- den und darum siegen; warum sollten wir nun den Persönlichkeiten des Courrier und den Lügen des „Wortes" folgen? Glauben die Gebrüder Metz, von denen wir nie etwas anders berührt, als ihr öffentliches po- litisches Wirken — und nie etwas anders be- rühren werden — durch dieses Besudeln unserer Per- soncn , durch dieses angebliche Bloslegen unserer Privatverhältnisse an Achtung und Ansehen im Lande zu gewinnen, so beneiden wir sie nicht darum und gönnen dem Courrier gern ein Publikum , das an solchen Rohhciten Gefallen findet. Wir werden solche Persönlichkeiten weder schreiben , noch denselben in unscrm Blatte Aufnahme gestatten. Nie haben wir gefragt, wer die Redaktoren des Courrier oder des Wortes sind: solche Fragen sind unwürdig. Wir haben es niit Grundsätzen, nicht mit Personen zu thun. Wir werden nie suchen, einem dieser Redaktoren in seinen bürgerlichen Ver- Hältnissen zu schaden, weil er unser politischer Gegner ist. Wir überlassen das Alles dem Courrier und dem Wort. Doch dem Publikum wollen wir durch offene Dar- legung der Thatsachen das Urtheil erleichtern, wiefern der Volksfreund ein Regicrungsorgan sein kann. Gegründet auf Aktien à 59 Franken die Aktie, haben sich drei der Herren Generalavministratoren à eine Aktie Jeder betheiligt, in Summa mit 159 Franken — also hinreichend, um zehn Tage Druck und Papier zu ^bezahlen. Später haben diese drei Herren Jeder nochmals eine Aktie zu 25 Franken gezeichnet — 75 Fanken oder um drei Tage Druck und Papier zu bezahlen. Das ist die ganze mate- rielle Unterstützung, die der Volksfreund — Zeit seinem Bestehen hat er eine einzige Annonce von der Regierung erhalten — der abgetretenen Regierung verdankt. Moralisch aber hatte der Volksfreund noch weniger Unterstützung von der abgetretenen Verwaltung. Ihre Akte erfuhren wir aus dem Memorial, wie jeder An- dcre, und Keiner von der Redaktion, mit Ausnahme des Einen , dessen Dienstverhältnisse das mit sich bringen , kam auch sonst irgendwie mit den Herren Generalvcrwaltern in Berührung. Keiner hat irgend eine Gunst gefordert oder irgend eine erhalten. Das ist vas Tatsächliche. Bei einer wöchentlichen Ausgabe für blos Druck und Papier von mehr als 199 Franken haben die Herren Generaladmini- stratorcn zusammen 225 Fr. hergegeben; von^sonst einer Unterstützung, sei sie moralisch, sei sie materiell, wissen wir Nichts : das Publikum möge darnach den Volksfreund und sein Verhältnis) zur abgetretenen Verwaltung bcurthcilen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-11-22T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/97zg6k5ns/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Moldau. | Moldau. Jassy, 26. Juni. Heute Abend erwarten wir den Einmarsch der Russen! Der Vorwand hiezu liegt in der Antipathie gegen die Rnssen, deren scheuß- liche Machinationen unermüdlich daran gearbeitet haben, die sociale und politische Entwickelung in unserm Fürstcnlhum zu verhindern, deren Agenten uns nie zur Ruhe kommen ließen und am meisten zu den Umtrieben beigetragen haben, welche das Protectorat in den Augen Europa's zu rechtfertigen schienen. Die Antipathie ist endlich bei uns zum Aufstand geworden; man will die Fesseln brechen, man will die gefährlichen Feinde los werden; wir billigen dies nicht nur, wir nennen es eine Roth- wendigkeit, unvermeidlich für uns wie der Odem für den Körper! Aber welcher Moment wurde ge- wählt! Wir können nur glauben, daß Rußland ihn bezeichnet hat! Wissen Sie, was es heißt, Russen in der Moldau? ich will es ihnen übersetzen, es heißt: Europäischer Krieg! Sie werden nicht erschrecken vor diesem Ausspruche. Für sie ist es Rettung! Sie werden ein neues Beispiel der Politik der Despotie haben, um warnend darauf hinzuweiß- e.i, Sie werden Aliirte finden für das Prinzip, dem Sie angehören, die Democrarie wird den Westen Europa's in einen Bund schließen, Frankreich, Eng- laud (?), Deutschland werden sich schützen vereint und einig! Wir aber, was wird aus uns werden? Werden Sie uns zu Hülfe eilen, che wir Sclaven werden, ehe unsere Verbrecher die Zügel ergreifen, und unsere Patrioten nach Sibirien wandern! ? (Oestr. Z) | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0/articles/DTL56 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | NOS JOURNAUX ET LEUR POLEMIQUE. | NOS JOURNAUX ET LEUR POLEMIQUE. J. SEELHOFF. Les derniers temps ont vu éclore chez nous plusieurs nouvelles feuilles, au programme plus ou moins libéral, plus ou moins démocratique. Le Courrier, le plus ancien de tous , actuellement le journal de la bourgeoisie et des conservateurs bornes, prenait naguère des allures démocratiques et proclamait la souveraineté du peuple avec une telle ostentation , qu'on l'en aurait cru l'inventeur. Si je ne me trompe, il lui vint même l'idée de nous gratiGer de nouveau de la religion d'état, quoique trois jours après, et réflexion faite, il déclarât en termes fort peu clairs, il est vrai , qu'une religion d'état nous mènerait h une théocratie , et qu'il ne fallait plus y penser. — D'anti- allemand — et lui-même n'oserait nous contredire — le voilà peu à peu, selon le vent qui soufflait de Francfort, devenu allemand pur sang, et prêt à pourfendre quiconque nierait son germanisme. Si jamais il s'est trouvé un caméléon en politique, c'est notre Courrier. J'espère que sous peu il viendra soutenir la compatibilité des fonctionnaires , et l'abolition du cens électoral et l'enseignement gratuit à donner par l'Etat, lui qui maintenant a peur des pelits pressés de jouir. Le Diekircher Wochenblatt, journal des intérêts agricoles, fournit parfois de bons articles d'agronomie, et malheureusement semble prêcher dans le désert; quant à la politique et aux questions sociales, — il glane. Le Grenzbote et après lui le Volksfreund (comme dit Y Écho d'Arlon) sont les seuls journaux libéraux démocratiques, osant discuter les questions sociales à l'ordre du jour, et revendiquer les droits du peuple, l'égalité pour tous, et une liberté qui ne soit pas une chimère. Sentinelles avancées du libéralisme luxembourgeois, ces deux feuilles, en prenant à cœur l'intérêt du prolétaire et des travailleurs, se sont aliéné nos conservateurs bourgeois et fonctionnaires , effrayés de voir le peuple revendiquer ses droits. La peur talonne nos li- béraux d'hier; libéraux, tant qu'il s'agit de combattre les prétentions surannées de Tultramontanisme , de l'obscurantisme et du fanatisme ; mais conservateurs bornes, dès qu'il s'agit d'élargir le cercle des droits politiques et sociaux , pour admettre le peuple au partage de ces droits. Le Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht ne veut absolument pas être une feuille de parti ; mais il ne faudrait pas avoir d'yeux pour le voir, ni d'oreilles pour l'entendre , pour ne pas reconnaître en lui la feuille rétrograde cachée sous quelques lambeaux de démocratie, la feuille épiscopale, jésuitique et fanatique , suffisamment dévoilée par tous nos journaux libéraux , vieux et jeunes. La polémique entre nos journaux ne devait certes pas se faire attendre , et maintenant nous en avons de toute façon , et le plus souvent pour la honte du pays et de nos écrivains politiques, elle dégénère en offenses, en injures et en grossièretés telles qu'on serait dégoûté presque de les lire. Il est vrai que ce ton vient de la sainte feuille qui trouve dans de grosses platitudes, et dans des épithètes outrageantes des arguments contre ses adversaires, qui ensuite lui rendent sa monnaie; néanmoins la palme de la grossièreté du langage restera toujours à la feuille cléricale. Le Courrier lui-même s'est laissé départir de sa ligne de conduite et a forfait à son urbanité ordinaire, en admettant dans ses colonnes une série de personnalité* méprisables contre un des rédacteurs du Volksfreund; nous souhaitons au jeune auteur de cet article plus de goût , plus de tact et plus de respect pour ses lecteurs et pour lui-même, s'il ne veut se perdre dans l'opinion de ses compatriotes. Le Diekircher Wochenblatt, ordinairement si inoffensif, a eu la maladresse et je dirai presque la méchanceté de réimprimer cette diatribe, immédiatement après un article où il loue le Volksfreund dont il approuve en tout la tendance, et dont pour preuve il emprunte maint article. Le Volksfreund, justement indigné, lui reproche sa manière d'agir en termes véhéments , et même blessants. Voilà le Wochenblatt en furie, et en style du Luxemburger Wort, il lance au Volksfreund, ou plutôt au même rédacteur de celui-ci, une grêle d'injures dégoûtantes et indignes d'un homme d'honneur ; il paraît même que toute la rédaction y prit part et se battit les flancs pour remplir trois articles sur le même sujet d'ignobles personnalités. Heureusement pour la considération du caractère luxembourgeois, les productions de notre presse passent peu nos frontières! Les hommes qui ne savent pas maîtriser leurs passions , ni élaguer les expressions peu parlementaires qui échappent à leur plume , ni écrire dans les journaux, sans remplir leurs colonnes de personnalités, devraient ne pas se mêler de former l'opinion publique par leurs écrits , que tout homme qui se respecte rougit de lire. En vérité , La mère n'en permettrait pas la lecture a sa fille. Si ces lignes vous semblent mériter la publicité, M. le rédacteur, je vous prie de leur accorder une place dans les colonnes de votre estimable journal. Luxembourg, le 9 juillet 1848. Quelqu'un qui lit tous les journaux du pays et qui n'est pas seul de son opinion. Von ber Redaktion | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0/articles/DTL45 | ARTICLE | SEELHOFF, J. | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0/articles/DTL44 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Galizien | Galizien Lemberg, 1. Juli. In der Wallachei ist die Revolution zum Ausbruch gekommen, die Russen haben sich sogleich in Bewegung ge- setzt und sind bereits in Jassy eingerückt. Die Theilung Galiziens in zwei Gouvernements soll in Krakau und Lemberg beschlossen fem, das erstcre bis Przemysl gehend , umfaßte die polnische Bevölkerung, das zweite die ruthenische. (Oestr. Z.) | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0/articles/DTL55 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | Anzeigen. Hans- und Gürer-Versteigerung zu Wiltz. Am Dienstag, den Iren August 1848, des Vormittags um zehn Uhr, werden z» Wiltz, in der Wohnung und auf freiwilliges Anstehen der Frau Wittwe I'KANCK, von daselbst, und deren Kinder, auf mehrjährigen Borg, a) ein geräumiges Wohnhaus, nebst Sckeune, Stallungen, Garten und Bering, gelegen zu Wiltz, Großstraße, neben der Frucht-Halle; b) Wiesen , groß ciica 3 Hectares, fast in einem Zusammenhang' ; <:) ein Stuck Wald und Lohhecken von là Hectares; cl) Ackertand von 4 bis ö Hectares , vor dem unlerzeichn. Notar, — bei welchem die Bedingungen mündlich oder auf frankirtes Schreiben zu erfahren sind, — versteigert werden. Diese Güter, zu Wiltz gel'gen, sind in einem höchst ergie- b'g'n und gutgehaltcnen Zustande, besonders die Wiesen, welche von bestem Heu- und Grummet-WachStyum sind. Eine dieser Wiesen, gelegen an der Woltz, bei Wiltz, bietet, durch das teichliche Wasser und den günstigen Wasserfall, eine vortrefsl che Gelegenheit zur Errichtung einer Mahlmühle oder einer Gerberei. Das Haus eignet sich, wegen seiner günstigen Lage, zum Errichten eines Handels« oder Gasthauses. Wiltz, am l l. Juli 1848. Notar. (57) | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0/articles/DTL101 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, den 7. Juli. Die Rat. V. hat in ih- rcr Sitzung vom 5teii das Gesetz angenommen, wornach der Staat eine Million bewilligt zur des- sern Besoldung der Elementarlehrcr; jedoch um den frühern Unterrichtsminister Carnot zu stürzen hat sie mit einer Majorität von 314 gegen 303 Stimmen an dieser Million 5000 Franken abge- zogen. In der heutigen Sitzung bewilligte sie noch 250000 Franken zur bessern Besoldung der Lehrer, innen. Dann ist das Gesetz zur Zurückzahlung der Sparkassenbücher auf der Ordnung. Da die Pa- piere seitdem sehr gestiegen sind, so wird darauf Rücksicht genommen und das Gesetz in folgender Fassung angenommen : Art. 1. Die Sparkassen- bûcher, die vor dem 24. Februar gelöst worden, und welche 80 Franken nicht erreichen, werden in Baarem ausbezahlt. Art. 2. Die Schatzscheine, welche für diese Bücher vor dem 1. Juli ausge- geben worden, werden zur Vcrfallzeit baar ausge- zahlt; sind sie später ausgegeben worden, so wer- hen sie, wie die Spaarkassenbücher behandelt. Art. 3. Die, welche 80 Fr. übersteigen werden in 5 procent Renten zum Eours von 80 für hundert ausgezahlt. Die andern Artikel übergehend heben wir nur noch den vom Finanzminister vorgeschla- genen Zusatzartikel hervor, dahin lautend, daß die zur Umtauschung der Sparkassenbücher nöthigcn Summen um ein procent zur Amortisation dersel- ben vermehrt werden sollen. Ebenso wird das Ge- setz angenommen, daß die vor dem 24ten Februar 1848 ausgegebenen Schatzscheine in 3 procentische Renten aber zum Cours von 55 für hundert um- gewandelt werden sollen. Herr Emil Girardin hat einen Protest gegen seine willkürlichesVerhaftung und ebenso willkürliche Frei- lassung, wo er 11 Tage in geheimer Haft war, ohne daß man ihn des mindesten Vergehens hätte bezüchtigen können und ohne daß er anders als nur der Form wegen verhört worden, an alle Journale gerichtet. Paris, 9. Juli. Die Anzahl der Gefangeneu steigt von Tag zu Tag. In dem Augenblicke, wo wir schreiben, ist sie bereits von 14,000, welche in die umliegenden Forts vertheilt sind. — Die Nationalwerkstätten für Wei m sind mir denen für Männer aufgehoben worden. Diese Aufhebung läßt 25,000 Weiber ohne Beschäftigung. Die den Mairicen von Paris zu Gebote stehenden Hülfsmittel reichen nicht hin um diesen Arbeiterinnen die Hülfe zu geben, zu welcher sie berechtigt find. In verschiedenen Bezirken besteht diese Unterstützung in einer Brodkarte auf 2 Pfund per Tag, wie zahlreich auch die Familie der Unterstützten sein mag. — 400 Weiber des 11. Bezirkes begaben sich heute Morgen zum Minister der öffentlichen Bauten und verlangten, daß die ge- wöhnlichen Nâh-Arbeiten wieder begonnen würden, oder daß man ihnen wenigstens dieselben Unterstü- tzungen wie den Arbeitern gewähre. Der Minister sprach die Hoffnung aus, daß die zu ihren Gunsten gemachten Vorschläge von der Nationalversammlung angenommen und die Nativnalwerkstättcn wieder ge- öffnet werden können. Paris, 10. Juli. Mehrere Zeitungen, worunter auch •' le Représentant du peuple»,, sind neuerdings mit Beschlag belegt worden. — Es scheint gewiß, daß Hr. Sibvur, Bischof von Digne, zum Erz- bischof von Paris ernannt worden ist. | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0/articles/DTL57 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1848-07-14_01 | Der Volksfreund. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Abonnementsvreis: 5 Fr. vierteljährlich in der Hauptstadt, 5 Fr. 50 für die übrigen Ortschaften des Großherzogthums. Anzeigen werden mit 20 Centimen per Zeile berechnet. Der Volksfreund erscheint Mittwochs, Freitags und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften werden franko erbeten. Druck von I. S a m or t. Nr 30. Freitag m. Juli [a] | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0 | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Wenn wir es heute unternehmen, das Messer der Kritik an die Rede zu legen, die Herr N. M e tz in Beziehung auf das allgemeine Wahlrecht in un- serer Ständckammer gehalten und die er unserm Blatte zur Veröffentlichung hat zugehen lassen wol- len (s. Nr. 27 des Volköfr.) : so müssen wir noch- mals den Standpunkt feststellen, von dem aus einzig und allein, wie es uns scheint, diese Frage heule beurtheilt werden darf. Auch wir wollen, was unsere persönliche Wünsche anbetrifft, keine politischen Sprünge, so gut wie Hr. N. Metz. Hätte man uns vor dem 24. Februar und vor den Ereignissen in Deutschland nach unse- rer persönlichen Meinung gefragt, so würden wir unbedingt geantwortet haben, der allmälige Heber- gang zum allgemeinen Wahlrecht ist uns lieber, als die plötzliche Gewährung desselben. Aber was helfen heute, nach so welterschütternden Ereignissen per- sönlichc Wünsche und Ansichten! Die Weltgeschichte ist ihren Gang gegangen und hat keinen Einzelnen von uns um die Erlaubuiß dazu gefragt und sie zermalmt einen Jeden unter ihren Rädern, der ihren Ruf einer persönlichen Ansicht zu lieb überhört. Das Gesetz, welches die Hälfte der Einwohner, wenn nicht noch mehr, zum politischen Tode verur- theilt, mag ganz gut sein : die Ausgeschlossenen werden sich nur immer mit Unwillen demselben fügen. Der, welcher nur 9 Franken Steuer bezahlt, wird es nie und nimmermehr begreifen, warum das Gesetz, dem, welcher 10 Frauken zablt, mehr Vertrauen schenkt, als ihm. Und der, welcher gar nichts be- zahlt, dessen ganzes Kapital in seiner Kraft, Ge- schicklichkeit und redlichem Fleißc besteht, wird es immer nur als eine Kränkung aufnehmen, daß der Staat nicht ebenso vertrauensvoll ihm, wie dem Neichen entgegenkommt. Das Volk hat bisher gegen den 20 Guldcncens und die indirekten Wahlen nicht gemurrt, wird man hier einwenden: warum sollte es es also nicht a!S ein dankbar hinzunehmendes Geschenk ansehen, wenn der Cens so bedeutend herabgesetzt und dazu noch direkte Wahlen bewill gt worden? Die Antwort ist leicht. Das Volk bekümmerte sich bisher gar nicht um die Wahlen, wie es sich überhaupt um die Po- litik nicht bekümmerte. Mit dem Augenblick aber, wo der Wählerkreis erweitert worden, wo das Volk im Wahlrecht ein Gut erblickt, ist die Bar- riere, die ihm das Gesetz zieht, morsch und unHalt- bar. Das hätten aber, ist unsere Ansicht, die Ver- fasscr unseres Wahlgesetzes wohl bedenken sollen. Sie hätten bedenken sollen, daß sie nicht berufen waren, ihre persönlichen Wünsche und Meinungen zum Gesetz zu erheben, sondern den Zeitereignissen und der Umstimmung in den Geistern Rechenschaft zu tragen. Das thaten sie nicht; die Ereignisse werden bald lehren, daß sie kein haltbares Werk geschaffen. Ein zweiter Punkt, denken wir, war von unserer Ständekammer wohl zu berücksichtigen, wir meinen das Parlament zu Frankfurt und unsere einmal ge- gebene und nicht abzuändernde Stellung zu demsel- den. Das Parlament zu Frankfurt wird jedenfalls daS allgemeine Wahlrecht für die zukünftigen dcut- sehen Nationalversammlungen verfassungsmäßig fest- stellen, wenn eS nicht noch weiter geht und auch für die einzelnen Verfassungen der deutschen Staa- ten ein solches feststellt. Welchen Eindruck wird es nun im Lande mache», wenn wir für Frankfurt Alle Wähler sind, für unsere innere Gesetzgebung aber daS Wahlrecht als ein Vorrecht den Reichen überlassen müssen? Die Vorcnthaltnng des allge- meinen Wahlrechtes ist so unmöglich geworden, wie die Monarchie in Frankreich und darum hätte un- scre Ständekammer mit Ucberwindung aller persön- lichen Gefühle und Ansichten den Zeitereignissen Rechenschaft tragen sollen. Das hat sie nicht gethau und darum wird die Zeit und die Ereignisse, denen wir mit Sicherheit entgegengehen, ihr Werk, wir fürchten, zu einem Machwerk stempeln. Im Prinzip ist auch Herr N. Metz für das all- gemeine Wahlrecht. Wie kann das auch anders sein? Herr N. Metz will die Freiheit. Wer aber die Freiheit will, muß sie nothwendig für Alle wol- len. So lange ein Theil der Gesellschaft vom Voll« genuß der Freiheit ausgeschlossen ist , sind die Andern seine Tyrannen und es ist ganz gleichgültig, ja unter Umständen noch vorzuziehen, unter Einem als unter einem vielköpfigen Tyrann zu stehen. Wenn ein Theil der Gesellschaft ohne Mitwirkung des andern Theils für diesen andern Theil die Ge- setze macht, so kommt es für letztem ganz auf dasselbe hinaus, als wenn der König von Gottes Gna- den allein die Gesetze macht. Beide können, wenn sie wollen, die Wünsche des nicht zur Theilnahmc Berufenen hören, aber sie sind dazu nicht verpflichtet. Aber wenn Herr N. Metz mit uns im Prinzip übereinstimmt und er nur Nützlichkcitsgründe für die Nichtgewährung des allgemeinen Wahlrechts vorbringt, warum hat er nicht dahin gewirkt, daß wenigstens das Prinzip in der Verfassung anerkannt worden? Das dem Volke verfassungsmäßig die Aus- sicht verbürgt worden, daß der Census nur eine Ucbcrgangsmaßregel sei? Nur dieses, sollten wir meinen, hätte das Volk mit der noch einstweiligen Vorenthaltung seiner prinzipmäßig ancrkanntenRechte noch einigermaßen aussöhnen können. Kein einziger 8 der Verfassung gewährt aber dem Volke eine fol- che Bürgschaft und darum kann es sich des neuen Werkes nicht freuen. Doch prüfen wir nun die Nützlichkeitsgründe, die Herr 9t. Metz für den Cens von 10 Franlen auf- stellt. Herr Metz denkt sich drei Klassen von Ein- wohner, wenn man will eine rechte und eine linke Seite und ein Centrum. Die rechte Seite, das sind die großen Besitzer, die bisher Berechtigten, die 10 und resp. 20 Gulden Steuer Zahlenden. Die linke, das ist das Proletariat, das aber im Sinne von Herrn Metz etwas weit greift, weil alle nicht 10 Franken Steuer Zahlenden dazu gehören. Der Be- sitz und die Arbeit, das sind die zwei Gegensätze, die durch Rechts und Links, nach der Meinung des Herrn Metz vertreten sind. Die Rechte, „das In- „tercsse des Grundbesitzers — (beiläufig: Waren „nur die Grundbesitzer Wähler?) — erheischt Ein- „richtungcu , welche ihm seine persönliche Freiheit, „wie seinen Grundbesitz und das, was er besitzen „kann, zusichern"; anderseits fordert das Interesse des Nichtbesitzenden, der Linken, „Einrichtungen, „welche ihm ebenfalls seine persönlichen Freiheiten „sichern, wie sie ihm überhaupt Mittel an die Hand „geben müssen, die seine Lage durch Arbeit und „Fleiß verbessern können. Bisber war nun das In- „teresse der begüterten Klasse allein repräsentirt — „die Arbeit kam zu kurz." Geht man aber zum all- gemeinen Wahlrecht über, so ist die Arbeit allein vertreten, die begüterte Klasse kommt zu kurz. Da- her wollen wir uns zum Ceutrum baltcn, zur Mit- telklasse; sie vertritt die Arbeit und den Besitz, da- her der 10 Franken-Cens. Man siehet, Herr Metz ist noch Anhänger des Systems der richtigen Mitte, das in Frank- reich sich so schlecht bewährt hat. Ohne uns aber hierauf weiter einzulassen; ohne auch für heute mit Herrn Metz darüber zu streite», daß er Arbeit und Besitz einander entgegen stellt, da nach unse- rer Meinung es keinen Besitz ohne Arbeit geben kann noch darf, und es gerade die Grundursache des heutigen Elends ist , daß bisher Besitz ohne Ar- bcit möglich war, da aller Reichthum nach unserm Dafürhalten nur verkörperte Arbeit ist — (Ein unbearbeitetes Feld hat keinen Werth, denn es bringt nichts ;) — : ch ist doch soviel klar, daß wenn ^elbst man sich auf den Standpunkt des Herrn Metz stellt, das gemachte Wahlgesetz unhaltbar ist. Also der nicht zehn Franken Steuer Zahlende ist nicht Wähler; denn er würde die Arbeit zum Nachtheil des Besitzes repräscntiren. Warum sind nun nicht die Reichen auch ausgeschlossen, da sie eingestand- enermaßen den Besitz zum Nachthcil der Arbeit re- präsentiren? Es müßte alsdann auch ein Maximum an Stenersâhigkeit geben, über welches hinaus man aufhört, Wähler zu sein. Man sage nicht, die Reichen bilden die Minorität; sie verschwinden vor den zehn Franken zahlenden Mittelklassen. Man weiß es , daß die Reichen auf den so g. Mittelstand einen ganz bedeutenden Einfluß ausüben, und was sie numerisch in der Minorität sind durch ihren Rcichthum wohl zu ersetzen vermögen. Ferner, wa- rum rcpräsentiren nur die, welche zehn Franken Steuer bezahlen , den Besitz u n d die Arbeit , die aber, welche neun, acht, sieben u. f. f. bezahlen nicht? Das Wahlgesetz und Herr Metz bleiben hier- auf die Antwort schuldig. Ist es nicht Erfahrungs- satz, daß das kleine Eigenthum dem Armen eben so werth und theuer ist, als die großen Höfe des Neichen? Conséquent hätte Jeder, der nur ein steuer- bares Eigenthum besitzt, Wähler werden müssen. Nur dann war der Besitz und die Arbeit vertreten. Ja wir gehen noch weiter. Wornach strebt der Ar- beiter? Doch offenbar nur zum Besitz, oder wenn man lieber will , zu einer durch die Arbeit gesicher- ten Existenz zu kommen. Gerade dem Arbeiter ist der Besitz was Heiliges; denn er strebt nur nach ihm und die ganze Arbeiterbewegung in heutiger Zeit beabsichtigt nur, den Besitz allgemein zu machen, zu machen, daß jeder Besitzer werde. Es ist daher auch nur Unverstand, wenn man glaubt, der Arbeiter sei dem Besitze feindselig. Gerade im Arbeiter sehen wir daher die Arbeit und den Be- sitz vertreten, — (wir kennen aber auch gar keine nichtarbeitende Bürger; wo es deren gibt, da ist die Gesellschaft krank.) — Doch so weit wollen wir Herrn Metz nicht zumntben, mit uns übereinzu- stimmen ; aber noch eine Frage müssen wir an ihn richten: Herr Metz, dem die Arbeit nicht genügt, um vertreten zu werden, der den Besitz dazu ver- langt: wer garantirt ihm, daß der zehn Franken Zahlende wirklicher Besitzer ist? Daß sein Vermögen mcht sehten Gläubigern gehört? Bel der heutigen Weltlage wird das sehr osl der Fall sein und es ist reine Jllussion und Tauschung, im zehn Franken Cens die Vertretung des Besitzes und der Arbeit sehen zu wollen. Zweitens fürchtet Herr Metz den Einfluß der großen Industriellen auf ihre Arbeiter und der die Masse täuschenden Theorien-Krünier beim allge- meinen Wahlrecht. Wir haben schon die Frage ge- stellt, ob denn der Einfluß der Reichen auf die Mittclclasse nicht eben so zu fürchten ist? Zweitens fragen wir, ob denn durch geheime Stimmzettel dieser Einfluß, so weit er von der Abhängigkeit deS Arbeiters vom Brodgeber herrührt, nicht unschäd- lieh gemacht werden kann? Was aber das dritte anbelangt, daß der Arbeiter heute noch leicht mora- lisch auf Irrwege z» führen ist, und statt selbst zu prüfen, dem am ersten glaubt, der ihm am meisten schmeichelt, so glauben wir das anch. Auch wir sind der Meinung, daß wir bei dem allgemeinen Stimmrecht nicht stehen bleiben können, sondern daß Einrichtungen getroffen werden müssen, die auch das Proletariat zu selbständig urtheilenden und selbst- ständig handelnden Menschen machen — nur diese sind frei — aber wir behaupten, daß der Gebrauch der Freiheit hierzu das beste Mittel ist. Wenn auch einmal eine Wahl unglücklich ausfällt, so wird ge- rade dieser Fehler vor einer zweiten unglücklichen Wahl schützen. Ferner begreifen wir überhaupt keine politische Freiheit, ohne reiches politisches Leben, ohne Vereine und Anstalten, dazu bestimmt, alle Klassen der Bürger über ihre Pflichten und Rechte durch gegenseitigen Ideenaustausch aufzuklären. Wir können uns daher immer noch nicht über- zeugen, daß es nicht eine Notwendigkeit sei, — von persönlichem Dafürhalten sprechen wir nicht— das allgemeine Wahlrecht im Prinzip anzuerkennen und werigstens in kleinen Kreisen, wie z. B. bei Gemeindewahlen sofort zu bewilligen, mit der ver- fassungsmäßig ausgesprochenen Garantie, daß die Beschränkung für die Wahlen in die Gesetzgebung nur noch provisorisch gelte. Wie gesagt, unsere Kaminer hat den Zeitgeist und den Zeitverhältnissen keine Rechnung getragen ; ihr Werk ist auch darnach geworden. | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Luxemburg, 14. Juli. Amtliches. | Grossherzogthum Luxemburg. Luxemburg, 14. Juli. Amtliches. Gemäß Verordnung des Obergerichtshofes des Großherzogthums Luxemburg, vom 29. Juni 1848, wird die Eröffnung der Assisen des Großherzogthums für die zweite Session auf Donnerstag den 20. Juli, um 9 Uhr des Morgens, in der Stadt Luxemburg festgesetzt. Der Assisenhof soll gebildet werden aus den Her- ren: 1. Pescatore, Rath bei dem hiesigen Ober- gerichte, als Präsident; 2. Garnier, Rath bei sel- bem Obergerichte, welcher im Verhinderungsfälle durch den Herrn Rath E y sehen ersetzt werden soll; 3. Maréchal, Toutsch und Rausch, Richter am Bezirksgerichte zu Luxemburg, welche drei letztern ebenfalls von den Herren Keuckcr, Präsident, und Laval, Richter am selben Gerichte, nöthigenfalls ersetzt werden. | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0/articles/DTL40 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Was geht bei uns vor? | Was geht bei uns vor? Herr Mi che lis, Professor, hatte in einer Num- mer des W. für W. u. R. auf bloßes Vermuthen hin, — es ist dies wohl die Weise christlicher Liebe und Nachsicht! — gegen die Regierung und den Staatsprokurator die schwere Klage geschleudert, sie hätten den gewesenen apostol. Vikar beim König falsch denuncirt. Er wird vor Gericht gestellt, ver- schmäht es aber, sich vor einem weltlichen Gericht zu vertheidigen, und daher in Contumaz verurtheilt. Was thut nun unsere gesammte Pfarrgeistlichkeit? Aecht burschenschaftlich, in studentischer Weise, wie- verholt sie in ihrem Namen, im W. für W. u. R-, Nr. 33, die Anklage gegen das Regierungs-Colle- gium auf falsche Denunciation beim König; ver- dächtigt ferner die Unabhängigkeit unseres Richter- standes und behauptet, das Untersuchungs-Personal habe mit Voreingenommenheit gegen den geistlichen Stand verfahren. Was will sie damit? Offenbar zweierlei: 1) Jnsgesammt vor Gericht gestellt zu werden, und so unsere katholische Bevölkerung glau- bei, zu machen, die Religion werde hier unter- drückt, sie müsse sich zu deren Schutz erheben; 2) jede Verurthcilung von vornherein unmöglich machen, — das Untersuchungs-Personal ist ja gegen die Geistlichkeit voreingenommen und verfährt ohne Schonung gegen die diesem Stande gebührende Ach- tung. Christus ließ sich verfolgen und schmähen, und war die Liebe auch seinen Feinden gegenüber. Un- sere Pfarrgeistlichkeit, welche die Achtung für sich in Anspruch nimmt, die den Jüngern Christi und den Nachfolgern der Aposteln gebührt, ist in ihrem Hasse unversöhnlich, verfolgt und schmäht; „sie wird fort- fahren Genugthuung zu fordern", denn Genugthuung muß sie haben, und bräche darüber auch die Revo- lntion aus. Luremburg! wie sehr muß das wahre Christenthum aus deiner Mitte abhanden gekom- men sein, wenn die Lehrer desselben, die, sich Jün- ger Christi nennen, so aufzutreten wagen. | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. Deutsche National-Versammlung. | Deutschland. Deutsche National-Versammlung. Frankfurt, 10. Juli. Nach Genehmigung des Protocollè zeigt der Präsident in der heutige» Si- tzung au, daß er von der Deputation nach Wien ein Schreiben aus Linz erhalten habe, welches er, da zwei Tage keine Sitzung war , schon vorher in den Blättern veröffentlichen zu müssen glaubte. Ein Secretär verliest das Schreiben. Gestern Vocinitlag erhielt der Präsident ein weiteres Schreiben aus Wien, folgenden Inhalts: „So eben kommen wir vom Erzherzog; er hat die Wahl der Nationalvers, zum Reichsverweser angenommen. (Bravo.) Lauter Jubel und Geschützesdonucr begrüßten diesen Entschluß. In Mitte der Deputation, und nur in Mitte dieser, trat der Reichöverweser hierauf in den Schloßhof und sprach wenige feierliche Worte zu den Wienern." Der Brief schließt mit der Nachricht, daß die Deputation hoffe, in den nächsten Tagen den Reichöverweser in ihrer Mitte in die Reichsversammlung zu bringen. Durch ein weiteres Schrei- den wird gemeldet, daß der Reichsverweser schon Morgen hier e i u t r es s en w e r d e. (Gro- ßer Beifall von den Gallerieen.) Der Präsident schlägt vor, die Nationalversammlung solle nach Beendigung der Sitzung in den Abtheilungen eine Commiision ernennen, zur Anordnung der Empfangs- feierlichkeiten des Reichsverwesers. (Tr. Z.) Berlin, 8. Juli. Folgende Bedingungen eines dreimonatlichen Waffenstillstandes zwischen Deutsch- land und Dänemark sind am letzten Donnerstage mit dem hier in Begleitung des Herrn PourtalöS von Stockholm herübergekommenen Herrn von Mand- erström abgeschlossen worden: Die beiden Herzog- thümer werden geräumt. Nur die Hospitäler, be- sonders auf der Insel Alfen, bleiben bewacht. Däne- mark gibt die Schiffe heraus und erstattet den Preis der verkauften Ladungen. Deutschland bezahlt die Kriegs-Requisitionen in Jütland. Es wird eine ge- meinschaftliche provisorische Regierung ernannt für die beiden Herzogthümer (wodurch der Nexus so- cialis anerkannt ist.) Die provisorische Regierung be- stet?t aus 5 Mitgliedern, von denen der König von Dänemark zwei ernennt, der deutsche Bundesstaat zwei und die vier also ernannten Mitglieder das fünfte. Entsteht ein Conflict, so ernennt England das fünfte. Die Regulirung des durch das Embargo verursachten Schadens, so wie des Sundzolles bleibt dem definitiven Friedensschlüsse vorbehalten. (K. Z.) Berlin, 8. Juli. Die Aufläufe vor den Caser- nen des Alexander- und Franz-Regiments dauerten bis gestern tief in die Nacht. Es war den Leuten jedoch nicht so rechter Ernst mit der Verhinderung der Truppeneinzüge, denn es blieb beim Reden und Niemand wendete Gewalt an. Die Truppen, welchen die Casernen zum Aufenthalte angewiesen waren, verhielten sich der Demonstration des Volkes gegenüber ruhig, die der Heranziehung der Truppen abgeneigte Bürgerwehr begnügte sich , Widerspruchs- erklärungen abzugeben, und eine geringe Anzahl hatte sich in die Caserne des Aleranderregiments begeben, die Wachstube besetzt und die Thüren ver- barricadirt, verließ dieselbe jedoch, als die Soldaten zum Fenster hineinstiegen. — Nun bricht jedoch der Sturm von allen Seiten gegen den Magistrat los. Die Bürger würden es ihm verziehen, vielleicht ge- dankt haben, daß er die Garnison verstärkt hat, wenn er nicht den Formfehler begangen hätte, dies ohne vorgängige Anfrage bei der Bürgerwehr zu thun. Eigentlich ist es nur dies, was von dieser Seite den Widerspruch gegen die Maßregel hervor- ruft. Lagegen bekämpfen die Clubs die Hereinruf- ung des Militärs principicll. Nicht blos die demo- cratischen Vereine, auch der constitntionelle Club speit Feuer und Flamme. Er hat es an Deputatio- nen und Proclamationen nicht fehlen lassen. — Mit Bestimmtheit wird versichert, daß die Bank heute die Auswechslung der Darlehns -Cassenscheine ver- weigert habe. (Tr. Z.) Wien, 6. Juli. Vorgestern Nachmittags nach 4 Uhr wurde in Nußdorf das Dampfschiff „Huniady" signalirt. Alles geriet!) in freudige Bewegung und richtete die Blicke stromaufwärts. Majestätisch, mit vielen Flaggen geschmückt, doch über alle die schwarz- roth goldene, steuerte der Dampfer auf der deutschen Donau der Kaiserstadt zu, um uns jene Männer zuzuführen, die vom gesammten deutschen Parlament mit der ehrenvollen Sendung betraut sind, das neue Oberhaupt Deutschlands. den deutscheu Erzherzog Johann, zu begrüßen. Die zahllose Menge brach in jubelnde Hochs aus, die nicht enden wollten. Unter Böllerknall landete der Dampfer, und sogleich eilten die Mitglieder des Ausschusses der Bürger , Ratio- nalgarde und Studenten, so wie jener des städtischen Ausschusses, ihre Präsidenten, 1>>. Fischhof und Hornbostel, au der Spitze, begleitet vom Ober- Commandanteu der Nationalgarde, Pannasch, auf das Schiff, um die Ankommenden zu begrüßen. Geistvolle Reden wurden gehalten, die donnernde Hochs nach sich zogen. Vom Schiffe weg durch Spa- liere der nußdorfer Nativnalgarde ordnete sich der Zug in die Wagen. Für die Dcputirten aus Frank, furt waren kaiserliche Hofwagen in Bereitschaft. Den festlichen Zug eröffnete die berittene National- garde Wiens, dann kamen die Hofwagen, denen sich abermals eine Abtheilung Nationalgarde-Caval- lerie anschloß, an diese reihte sich eine mehrere Hun- dert betragende Menge von Wagen mit Mitgliedern der verschiedenen Ausschüsse. Durch die an der Straße aufgestellten Abtheilungen -der nußdorfer und wiener Nationalgarde und der zahllosen Menschen- menge bewegte sich der Zug der Stadt zu, überall von freudigem „Hoch!" empfangen. Am Anfange der Währingergasse stand abermals eine Abtheilung Nationalgarde mit einer Musikbande, welche die Ankommenden mit der Melodie : „Was ist des Deutschen Vaterland" begrüßte. Durch das Schottenthvk , Herrngasse, über den Michaelcrplatz, Kohlmarkt, Graben in die Kärn- thüer-Skraße unter ununterbrochenen „Lebehochs und Mnsik-Klängen langte der Festzug endlich beim Hause des Herrn Todesco an, der den Depu- tirten Wohnungen in seinem Hause eingeräumt hatte. Wiederholt mußten sich die Herren am Fenster zeigen, fast jeder von ihnen sprach schone, be- geisternde Worte. Den Schluß machten die Herren von Saucken und Raveaur, von denen der Letztere, in einer längeren Rede den Zweck der Hier- Herkunft andeutend, die Verdienste des hochgeliebten Erzherzogs Johann hervorhob, und durch fortwâh- renden Zuruf oft unterbrochen, mit nicht enden wollendem Beisalle mehrmals sich am Fenster zeigen mußte. Das Mufikcorps spielte die oben berührte Melodie, und das begeisterte Volk stimmte im vol. lem Chor das schöne Lied Arndt's an. Man sah es den freudig bewegten Mienen der Menge an, wie tief ergrissen und innig durchglüht ein Jeder von dem welthistorischen Momente war. Gestern Morgen um 10 Uhr verfügte sich der ge- sammle städtische Ausschuß und der Ausschuß der Bürger, Nationalgardc und Studenten im feierlichen Zuge in die Wohnung der Deputirten der frankfur. ter Rationalversammlung. Nachdem sie die Herren begrüßt hatten, geleiteten sie dieselben zu den in Bereitschaft stehenden kaiserlichen Hofwagen, und der ganze Zug setzte sich von der Kärnthner-Straße aus in Bewegung. Vorn eine Abtheilung National- garde, dann folgte der städtische Ausschuß zu Fuß, nach diesem kamen die Hofwagen mit den Deputir- ten; den Schluß machte der große Ausschuß der Bürger, Nationalgarde und Studenten, welchem wieder eine große Anzahl von Nationalgardc» sich angeschlossen hatte. Ueber den Stock-im-Eisen-Platz, den Graben, Kohlmarkt und Michaelcrmarkt bewegte sich der Zug durch Spaliere der Nationalgarde und academischen Legion unter Glockengeläut?, donnernden Zurufen , Schwenken der Hüte und Tücher der unermeßlichen Menschenmenge, mit der alle Plätze, Gassen und Häuser bis zu den Dächern hinan über- säet waren. Die an verschiedenen Plätzen aufgcstell- ten Musikcorps spielten, die Trommeln wurden ge- rührt, die Garden präsentirten das Gewehr, die Fahnen wurden geschwenkt, maßloser Jubel überall, Freude strahlte aus Aller Augen ; — ja Vielen, die den großen, für unser deutsches Gesammtes-Vater- land so entscheidenden Augenblick erfaßten und er- griffen , entquollen Thräncn der Rührung. In der Kaiserburg, wo nebst der Nationalgarde auch ein deutsches Grenadier -Bataillon in voller Parade die Honneurs machte, erschollen bei der Ankunft der Deputation Tausend und Tausend Hpchs! — Ueber die mit Teppichen belegte Stiege der sogenannten Reichskanzlei verfügten sich die De- putirten, gefolgt von den beiden Ausschüssen, in die Gemächer Sr. kaiscrl. Hoheit, wo sie sogleich vor- gestellt wurden. Se. kaiserl. Hoheit war umgeben von sämmtlichen Ministern, den Gesandten aller deutschen Staaten und der Generalität. Baron An- drian ergriff das Wort : „Die constituirende deutsche Nationalversammlung übersendet Ew. kaiserl. Hoheit durch die hier anwe- sende Deputation ihren ehrerbietigen Gruß. Gestat- ten Ew. kaiserl. Hoheit mir, als Vice -Präsidenten der constituirenden Nationalversammlung, den ersten Schriftführer derselben aufzufordern, daß er die Adresse verlese, welche die Nationalversammlung an Ew. kaiserl. Hoheit gerichtet hat." Nun erfolgte die Verlesung der Adresse durch Hrn. Jucho : „Kaiserliche Hoheit! Die constituirende National- Versammlung, hat in ihrer Sitzung vom 28. Juni ein Gesetz über Einführung einer provisorischen Cen« tralgewalt für Deutschland angenommen, welches hierneben in Urschrift vorliegt, und ist zu dessen Ausführung heute zur Wahl eines Reichsverwesers geschritten. Ew. kaiserl. Hoheit, aus dieser Wahl als Reichsvcrwcser hervorgegangen und unter lau- tem und wiederholtem Jubelruf der Versammlung öffentlich und feierlich proclamirt, geneigen aus dem beigefügten Protocoll-Auszuge sich vortragen zu las- fen, daß die National, Versammlung sieben ihrer Mitglieder: ihren Vice »Präsidenten den Freiherrn Victor von Andrian aus Oestreich, ihren ersten Schriftführer Dr. Friedrich Jucho von Frankfurt a. M.; die Abgeordneten: Karl Franke von Schles- Wig-Holstein, vr. Johann Gustav Heckscher von Hamburg, Franz Raveaur aus Rheinpreußen, Her- man von Rotenhan aus Bayern , und von Saucken- Tarputschen aus Preußen dazu ausersehen hat, Ew. kaiserl. Hoheit ehrfurchtsvollen Bericht von diesen Vorgängen zu erstatten. Das Präsidium der Ratio- nalvcrsammlung vollzieht den ihm von derselben er- theilten Auftrag, indem es die genannten Abgeord- vetcn behufs ihrer formellen Beglaubigung bei Ew. kaiserl. Hoheit mit dem vorliegenden Schreiben und dessen Anlage versieht. ES folgt seinem Gefühle, wenn es bei solcher Veranlassung die freudige Zu- versicht ausspricht, mit der es die Leitung der beut- fchen Angelegenheiten für die nächste Zukunft in die Hände der Fürsten gelegt sieht, der vor allen an- deren dem Bedürfnisse der Einheit und Einigung unseres Vaterlandes in unvergessenen Worten öffentlichen Ausdruck zu verleihen wußte. Möge es Ew. kaiscrl. Hoheit gefallen, unsere ehrfurchtsvollen Huldigungen mit bewährtem Wohlwollen eut- gegen zu nehmen. Frankfurt a. M., den 29. Juni Juni 1848. Das Präsidium der constituirenden Na- tional- Versammlung. H. Gagern. Soiron. A n d r i a n." Nach erfolgter Ablesung der Adresse trat Herr Heckscher vor und richtete folgende Worte an den Erzherzog : „Ew. kaiserl. Hoheit erblicken, wie gesagt, die Deputation, welcher die constituirende National- Versammlung den ehrenvollen Auftrag ertheilt hat, Ew. kaiserl. Hoheit die Botschaft zu überbringen, daß sie, nachdem sie das Gesetz über die Gründung einer provisorischen Ecntralgewalt für Deutschland angenommen, Ew. kaiserl. Hoheit zum Reichsver- weser ernannt hat. In diesem Ew. kaiserl. Hoheit so eben überreichten Gesetze findet sich das große und andcntungsvolle Princip ausgesprochen, daß das deutsche Volk in seiner Nationalversammlung, gesetzlich vertreten, fortan und für alle Zukunft die Quelle, der Ursprung der obersten Central-Regie- rungögewalt in Deutschland ist. Die Unverantwort» lichtest des Reichsverweserö, die dasselbe Gesetz im Munde führt , bedeutet die Permanenz und Stabilst tät der obersten Reichsgewalt. Die hohen Tugenden Ew. kaiserl. Hoheit, die Liebe des deutschen Volkes, das Vertrauen der gesammten Nation, sie waren es, welche die Wahl des Reichsverwesers auf Ew. kaiserliche Hoheit erhabene Person lenkte. Der Frcudenruf, der Jubelgruß haben die Wahl ihrer Vertreter bereits gutgeheißen. Deutschland hofft und erwartet in Ew. kaiserl. Hoheit den biederen und treuen Wächter seiner öffentlichen Freiheiten, der Frciheits-Rechte des Volkes zu erhalten. Es sehnt sich darnach, unter Ihren erhabenen Auspicien Ord- dnung und Vertrauen widerkehren zu sehen und in Ihrer gerechten und kräftigen Regierung eine wür- devolle und Achtung gebietende Vertretung nach Außen zu finden. Ein Wunsch beseelt die ganze Na- tion , dem wir uns aus voller Seele anschließen, es ist der, daß Ew. kaiserl. Hoheit sich entschließen mö- gen, den hohen Beruf anzunehmen, zu welchem ihre Liebe und ihr Vertrauen Ew. kaiserl. Hoheit erkoren hat. Der hohen Zusicherung dieser Annahme bleiben wir gewärtig." Hieraus erwiderten Se. kaiserl. Hoheit: „Meine Herren! Ich fühle mich geschmeichelt und geehrt durch die auf mich gefallene Wahl zu der wichtigen Stelle eines Rcichsvcrwesers, welcher, wie die Bun- des-Vcrsammlung mir angezeigt hat, die deutschen Regierungen ihren Beifall gegeben haben. Das in mich gesetzte Vertrauen, das mir bewiesene Wohl- wollen legen mir große Verbindlichkeiten auf. Solche zu erfüllen ist mein sehnlicher Wunsch. Ich fühle im vollen Maße das Ehrenvolle und zugleich die Wichtigkeit und Schwierigkeit der mir übertragenen Würde. Möge mir Gott die nöthige Kraft geben, solcher zum Wohle des deutschen Vaterlandes zu entsprechen; möge mich hierin die Mitwirkung aller Vaterlandsfreunde gehörig unterstützen! Nur durch Einigkeit, gegenseitige Mäßigung, Uneigennützigkeit der Absichten und Liebe zur Gerechtigkeit gelangen wir zu dem erwünschten Ziele. Ich, meine Herren, ich bitte, davon überzeugt zu sein, bringe keinen an- deren Ehrgeiz mit, als dem gemeinsamen Vaterlande in meinem vorgerückten Alter meine letzten Kräfte zu weihen. In einer Verlegenheit befinde ich mich; diese entsteht aus meiner hiesigen Stellung. Sie hindert mich, jetzt schon genau den Zeitpunkt zu be- stimmen, wo ich die Reichsverwesung werde antre- ten können. Ich werde ungesäumt mich mit dem Kaiser, meinem allergnädigsten Herrn, über die Art und Weise verständigen, wie ich die Pflichten mei- ner neuen Stellung mit dem mir von ihm geschenk- ten Vertrauen vereinigen kann." Auf diese Antwort und Zusage Sr. kaiserl. Hoheit nahm Andrian nochmals das Wort und sprach tief ergrissen Folgendes: „Die National -Versammlung empfängt durch uns mit Freude und Jubel die Zusicherung der Annahme von Seiten Ew. kaiserl. Hoheit. Sie findet durch diese Zusicherung das Ver- trauen gerechtfertigt, welches sie stets in die Vater- landsliebe und in den ächt deutschen Sinn Ew. k. Hoheit gesetzt hat." Se. kaiserl. Hoheit der nunmehrige Reichsverwe- ser trat nun an der Hand der Deputirten, zu denen er noch das gewichtige Wort sagte: „Nun sind wir Alle Brüder", auf den großen Balkon und richtete einige kurze, aber herzgewinnende Worte, in denen er seine ächt deutsche Gesinnung und zugleich seinen Dank für die ihm bewiesene Theilnahme aussprach, an die auf dem Franzensplatze versammelte Menge. Von den Wällen verkündeten 101 Kanonenschüsse mit weithin hallendem Donner aller Welt die für Deutschland so unermeßlich freudige Kunde. Die Musik-Corpè ließen das deutsche Lied ertönen, und unwillkürlich sang das viele Tausende zählende Volk auf dem Franzensplatze die erhebende Hymne mit. Während dessen empfing Seine kaiserl. Hoheit die Glückswünsche des diplomatischen Corps, der Mi- nistcr, der wiener Nationalgarde :c. Hierauf trat die Deputation den Rückweg an und wurde auf der ganzen Strecke wieder von tausend- stimmigem Jubel begleitet. Von den Fenstern ihrer Wohnung sprachen die Hrn. Hcckscher und Raveaur. Heckscher sprach zuerst in ergreifender Rede über die große Stunde, die nun für Deutschland geschla- gen, sprach seinen herzinnigsten Dank den Wienern für die gastfreundliche Aufnahme, wie nicht minder für die so große, auf die unzweideutigste Weise ge- äußerte deutsche Gesinnung aus. Ihm folgte Ra- veaur, der sich schon gestern in die Herzen der Wie- ner hineingesprochen hatte, und wurde mit unzäh- ligcn Hochs und Bravos empfangen, oft unterbro- chen und entlassen. Namentlich erregte der Anfang seiner Rede die lebhaftesten Acclamationcn; er sprach ungefähr die folgenden Worte: Wir haben nun so oft gesungen: „Was ist des Deutschen Vaterland" und ich hoffe, daß wir heute zum letztenmal? so gefragt haben , denn seit der deutsche Johann an der Spitze der Deutschen steht, wissen wir, wo unser Vaterland ist :c." Alle Deputirten mußten sich wiederholt am Fen- ster zeigen, allen wurden die herzlichen Lebehochs gebracht, vor Allem dem „ersten deutschen Bieder- manne Johann", wie ihn Herr Raveaur sehr tref- fend nannte. Auch Schilling und Mühlfeld sprachen noch Einiges. Schilling sagte, er habe den Wienern einen Gruß von 10,000 bayrischen Pfälzer» zu überbringen, der von der versammelten Menge nun auch auf das herzlichste erwiedert wurde. Mühlfeld sprach- kurz aber kräftig von den Verdiensten des deutschen Parlaments und zog eine Parallele zwi- scheu diesem und dem wiener Congreß von 181S, die natürlich zu Gunsten des frankfurter Tages aus- fiel. Nicht enden wollendes Hoch! Vivat! Bravo! schlössen für den Vormittag die höchst bedeutungs- volle Feier. (Wiener Z.) Wien, 7. Juli. Se. kaiserl. Hoheit der Erzher- zog Johann hat nachstehende Proclamation erlassen: „Die deutsche National-Versammlung in Frank- furt hat mich zum Reichsverwescr erwählt und durch ihre Abgeordneten aufgefordert, diesem ehrenvollen Rufe ungesäumt zu folgen. Oestreichcr! Ihr kennt meine unveränderte Gesinnung für unser gemein- sames deutsches Vaterland: Ihr kennt meine heißen Wünsche für fein Wohl, seine Macht und Ehre. Diese Wünsche, ich weiß es, stehen mit Eu- ren Gefühlen in vollkommenem Einklänge, und ich habe es daher als eine heilige Pflicht er- kannt, daö Amt zu übernehmen, welches mir Eltre Vertreter in Frankfurt und mit ihnen alle Eure deutschen Brüder anvertrauen. Dasselbe wird, gestützt von der National - Versammlung und befestigt durch das gesammtc deutsche Volk, deu Gedanken der Einheit Deutschlands zur That ge- stalten, — es wird für die Freiheit und das Recht des deutschen Volkes, für das Gesetz und die Orb« nung in dem ganzen deutschen Gebiete eine neue Gewahr darbieten. Ich glaube daher, die mir von unserem deutschen Kaiser für die Zeit seiner Abwes- enheit übertragenen Regentenpflichtcn nicht zu ver- letzen, ich glaube sie vielmehr mit hoffnungsreicherem Erfolge zu erfüllen, indem ich beide gleichwichtige und innig verbundene ^Sendungen annehme. Ich werde mit der an mich gesendeten Deputation nach Frankfurt gehen, um das hohe Amt des Reichsver- wesers anzutreten, und dann wieder zu Euch zurück- kehren, um als Stellvertreter des Kaisers am 18. Juli den Reichstag in Wien feierlich zu eröffnen. Wien, 6. Juli 1848. — Johann." | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0/articles/DTL54 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Den Conservaliven, die den letzt lauter als ie nach Freiheit rufenden Liberalen erwidern, das Volk sei noch nicht reif für die geforderte Freiheit, läßt sich nicht besser antworten, als mit folgenden Worten des großen Kaut: „Ich gestehe, daß ich mich in den Ausdruck, „dessen sich auch wohl kluge Männer bedienen, „nicht wohl finden kann: ein gewisses Volk (das „in der Bearbeitung seiner gesetzlichen Freiheit bc- „griffen ist) ist zur Freiheit nicht reif (z. B. die „Leibeigenen eines Gutöeigenthümers find zur Frei- „heil noch nicht reis,) und so auch die Menschen „überhaupt sind zur Freiheit noch nicht reif. Nach „einer solchen Voraussetzung wird die Freiheit ine „eintreten; denn man kann zu dieser nicht reifen, „wenn man nicht zuvor in Freiheit gesetzt „worden ist, (man muß frei sein, um sich seiner „Kräfte in der Freiheit zweckmäßig bedienen zu könn- ,,en.) Die ersten Versuche werden freilich roh, ge- „meiniglich auch mit einem beschwerlicher» und ge- „fährlichern Znstande verbunden sein, als man noch „unter den Befehlen, aber auch der Vorsorge An- „derer stand; allein man reift für die Vernunft nie „anderes, als durch eigene Versuche, welche machen „zu dürfen man frei sein muß. Ich habe nichts da- „wider, daß die, welche die Gewalt in Händen „haben, durch Zeitumstände genöthigt, die Eut- „schlagung von den Fesseln noch weit, sehr weit „aufschieben. Aber es zum Grundsätze machen, daß „denen die ihnen einmal unterworfen sind, über- „Haupt die Freiheil nicht tauge, und man berecht- „igt sei, sie jederzeit davon zu entfernen, ist ein „Eingriff in die Regalen der Gottheit „selbst, die den Menschen zur Freiheit „schuf. Bequemer ist es freilich, im Staate, Hause „und in der Kirche zu herrschen, wenn man einen „solchen Grundsatz durchzusetzen vermag. Aber auch „gerechter? (Religion innerhalb der Grenzen der „bloßen Vernunft S. 227.) So Kant vor mehr als sechzig Jahren. Und heute noch immer Stimmen, das Volk sei zur Freiheit noch nicht reif. Wenn das Volk sich erst reif zur Freiheit machen soll, ehe ihm die Freiheit wird, so ist das gerade, als wie wenn Jemand erst soll schwimmen können, ehe er ins Wasser gehet. Nur die Uebung der Freiheit lehrt dieselbe und macht zu ihr reif und kommen Fehler vor , so sagt schon das alte Sprüchwort: .Ohne eigenen Schaden wird Niemand klug! | Der Volksfreund (1848) | 1848-07-14T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/983jb91m0/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Theater. | Theater. Wie man sagt, will Herr Lücke am Fastnacht- Sonntag das beliebte Ncstroy'sche Vaudeville »Lum- paci Vagabundi" geben. Das Stück hat wirklich bei seiner ersten Vorstellung in dieser Saison sehr gefallen. Aber nur zwei Bitten, Hr. Lücke: Besetzen Sie zum Vortheil der Lachlustigen die Rollen mit denselben Personen, und — damit die Sentimentalen auch nicht ganz leer ausgehen, wiederholen Sic gc- fälligst den ersten Theil des »letzten Fcnstcrl." Viele Theaterfreunde. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9861t35h1/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Miscellen. | Miscellen. Herr N. Metz rühmt sich im Courrier von Sonn- abend, das Vertrauen der Kammer zu haben, weil (risum teneatis) die Kammer 40,000 Fr. bewilligt hat zur Vergrößerung des Contingents, wenn das Roth thun sollte ! Einbildung macht selig! Andere Leute würden in dieser Bewilligung nichtsZ als eine Handlung des gesunden Menschenverstandes sehen. Herr N. Metz möge doch einmal das Vertrauen der Kammer und noch mehr das des Landes auf eine wirkliche Probe stellen! Wir denken , daß auch unser Land und unsere Kammer nur dem Vertrauen schenkt, der schon wirk- lich was geleistet hat. Von Herrn N. Metz, seit er Minister ist, da liegt noch nichts vor, so viel wir wissen. Es ist noch Alles tabula rasa. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9861t35h1/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Marktpreise vom 14. Februar 1849. | Marktpreise vom 14. Februar 1849. Waizen 13 Fr. 14 F., 14 Fr. 25 Fr. den Heetoliter. Mischelfr. 11 Fr. 50 C., 12 Fr. 12 Fr. 50 C., 13 Fr., 13 Fr. 50 C. - Noggen 10 Fr. 0 Fr. 50 C. - Gerste8 Fr., 8 Fr. 50 C. - Hafer 4 Fr., 4 Fr. 50 C., 4 Fr. 70 C. - Erbsen 11 Fr., 12 Fr. Butter 1 Fr. 60, 1 Fr. 70, 1 Fr. 80, das Kilogr. Für die Redaction: F. Schömann. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9861t35h1/articles/DTL50 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | M il z eigen. Mobiliar-Versteigerung. ^ Donnerstag, den 22. laufenden Monats Febr.. J Uhr Morgens, wird in der Behausung des Hrn. Michel Bremer, V.laufarbcr im Grund, und auf dessen freiwilliges Anstehen zur öffentlichen Versteigerung feiner Mobiliarschaftcn : W wie Küchengerälhe, Leinwand, Blanfärbcr- und Leinweber- DandwcrkS-Utcnsilien, Schranke, Tische, Bettstellen, Uhren Koch- ösen, Spiegel, Matratzen, Bettzeug von aller Art it. s w gegen baare Zahlung geschritten werden. Luxemburg, dcn 15. Februar 1649. (205) Ulveling, Gerichtsvollzieher. Ein Lehrling wird in ein Handels-Geschäft gesucht. Näheres sagt die Expedition. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9861t35h1/articles/DTL125 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Lurcmburg , 12. Febr. Durch einen Beschluß vom 20. Jan. d. I. hat unser Schöffcnrath ange- ordnet, daß der Bericht desselben über den Zustand unserer Gemeinde- Verwaltung pro 1849 gedruckt u. an jeden Wähler ein Ercmplar vcrtheilt werden soll. Was geschieht? Der Bericht wird gedruckt in — französischer Sprache, und wie beschlossen, vertheilt. Welchen Zweck hat man damit erreicht? Will man die Gemeinde-Jnwohner, nach wie vor, im Dunkeln über ihre nächsten Interessen lassen, oder wollte man dem Beispiele der Kammer folgend, auf Kosten der Steuerpflichtigen nur schöne französische Phrasen drechseln, die Niemand versteht? — dann hätte man besser gcthan die Druckkosten zu sparen, um sie ei- nem andren Zwecke zuzuwenden. Ein großer Thcil des Gemcinderathcs und mit ihm die ganze Bürgerschaft, sind entrüstet darüber, daß man in einem deutschen Lande, wo nur der ge- ringst? Thcil die französische Sprache versteht, in den Veröffentlichungen der Gemcinde-Sachen , nicht die Muttersprache gebraucht ; und der Schöffenrath und alle diejenigen, welche für diesen Akt gestimmt haben, mögen bedenken, daß sie nicht allein die Leute ver- treten, welche 5 Franken Steuer bezahlen, sondern auch die Besitzlosen, und diesen muß eben sowohl wie jenen daran gelegen sein zu wissen, waö in der Gemeinde vorgeht. (Eingesandt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9861t35h1/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Laissez (lire, laissez-vous blâmer, condamner, emprisonner, laissez-vous pendre, mais publiez votre pensée. Ce n'est pas un droit, c est un devoir, étroite obligation de quiconque a une pensée de la produire, et mettre au jour pour le bien commun. La vérité e.-t toute à tous. (Paul-Louis Courrier.) Certes, le „Volksfreund," jusqu'à ce jour, n'a pas pris ce qu'on pourrait appeler une couleur quelconque. Serait-il ministériel, gouvernemental, comme le „Courrier" l'a bénévolement qualifié, il n'y a pas si longtems? Voudrait-il faire de l'opposition systématique, de l'opposition quand, même? Serait-il devenu l'organe d'un parti n'ayant que des vues et des intérêts personnels à faire valoir? Que ceux qui lisent cette feuille répondent à ces questions : nous nous en rapporterons à leur jugement. Ce qui nous porte à poser ces questions, c'est qu'il est échappé dé dire en public à un certain personnage politique que le „Courrier" est censé connaître mieux que nous, que si la chose dépendait de lui, tous les fonctionnaires qui s'avisent de parler ou d'écrire contre le gouvernement, seraient destitués: ce qui veut dire que la presse est libre, excepté pour tous ceux qui savent écrire et qui ont le courage d'émettre leur opinion. Toutefois le „Courrier" ne serait pas compris dans l'exception. Prenez que celui qui s'est exprimé de cette manière, est un personnage qui, dans le tems, s'est tant plaint de la ci-devant censure à son confrère d'Arlon. On en retrouvera des traces dans le „Courrier" même. A nos yeux, un gouvernement qui ne saurait marcher avec la liberté de la presse telle qu'en use le „Volksl'reund," ferait bien d'abdiquer, parce que l'on che pourrait lui supposer les intentions voulues pour gouverner comme il faut. Nous pensons, au contraire, que pour des gouvernants bien intentionnés, rien n'est plus facile que de marcher avec un organe de la presse qui, à leurs côtes, n'a pris d'autre tâche que celle de les contenir dans les voies droites, et partant, de les rendre attentifs à tout ce qui pourrait les en faire dévier. Pour tous ceux qui veulent bien faire, la vérité n'est jamais trop dure. Il y a plus, la presse bien intentionnée leur servira de guide en même tems que de rempart: de guide, parce qu'ils ne prétendront pas à la science administrative infuse, à l'infaillibilité; de rempart, parce qu'ils auront pour eux l'opinion publique qui ratifiera leurs actes. Il va sans dire que toutes susceptibilités doivent se taire et tous caprices rester à l'écart. Dans des conditions pareilles, le gouvernement nouveau, s'il le veut, aura plus facile de suivre une marche sûre avec le „Volksfreund" que n'avait pu le faire l'ancien gouvernement avec le „Courrier," auquel, certes, personne ne contestera son époque gouvernementale. Le „Volksfri und" ne sera jamais une feuille ministérielle, ni une feuille de parti ou d'opposition systématique. Le „Volksfreund" ne sera qu'un critique sévère des actes qu'il verra poser. Il ne prend à cœur que les intérêts du pays — il n'en a pas d'autres — et il les défendra, en même tems qu'il réprouvera hautement tout ce qui serait entrepris de contraire à ces intérêts, et qu'il stigmatisera tous ceux qui, dans des vues égoïstes, oseraient y porter atteinte. En ce faisant, le „Volksfrcund" entend exercer le vrai sacerdoce de la presse. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9861t35h1/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9861t35h1/articles/DTL47 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | DU CADASTRE (Voir le numéro du 4 février.) II. | DU CADASTRE (Voir le numéro du 4 février.) II. De la Sûre. — Le cadastre général fut décrété en 1791, comme remède à un mal urgent. Il ne serait pas entièrement juste de mettre sur le compte des revenus nets les inégalités des répartitions, qui allèrent en croissant dans des tems de trouble et de désordre. Les premières tentatives du gouvernement consulaire ne furent pas faites avec des lumières bien sures. On essaya de refondre les matrices des rôles sur la déclaration des propriétaires, sans prendre aucune précaution et sans tenir compte du changement alors complet des mœurs communales. On fit arpenter 1800 communes pour opérer par analogie; mais la répartition basée sur ce travail fut jugée trop vicieuse, et il fallut l'abandonner. On ordonna bientôt un cadastre et des expertises par masses de cultures. On se contenta cette fois de demander aux possesseurs du sol la déclaration de la contenance; beaucoup ne le savaient pas, et ceux qui la connaissaient, ne cherchaient qu'à déclarer une contenance fictive. On décida enfin le 27 janvier 1808, l'établissement du cadastre général et parcellaire. Ce travail interrompu par les événements politiques fut repris de nouveau sur les mêmes principes par le gouvernement néerlandais en 1818. Arrêtons-nous ici plus de tems, la discussion se mêlant aux faits. Le cadastre de 1818 doit demeurer au moins comme une grande expérience; ses résultats appréciés avec attention devraient désormais nous en faire éviter les écueils; de ses succès, comme de ses mécomptes, les principes ont dû sortir éprouvés. En relisant le long recueil des lois, règlements et instructions rélatifs au cadastre, on rencontre quelques prescriptions fiscales et abusives, dont on peut donner pour exemple celles qui veulent absolument que le revenu des mauvaises terres se calcule sur les proportions de celui des bonnes. Mais on rencontre plus souvent des mesures et des précautions qui auraient pu conduire à des résultats utiles, si l'on ne s'était engagé dans une fausse voie. On se prend à regretter que cette intelligence des complications et cette habileté de détails aient été si vainement employées. Le revenu s'établissait d'abord isolément et d'une manière générale pour chaque nature de culture et de terre. La distinction et le tarif des diverses terres se faisaient indépendamment du classement ou de la distribution des parcelles dans leur catégorie respective. Les experts n'ont jamais pu posséder les connaissances locales nécessaires; on n'aurait jamais dû faire des agents fixes pour cette espèce de travail, mais choisir des hommes intelligents et probes dans chaque commune à cadastrer. Nous ne leur contestons pas la bonne volonté, mais nous prétendons que c'était là une idée malheureuse, comme nous allons le prouver ultérieurement. On avait réuni une masse de renseignements pour aider leur appréciation; on leur laissait la faculté de la modifier par des données résultant des baux, des actes de vente et de partage, par des ventilations. Les propriétaires durent, il est vrai, contredire bien peu un travail qu'ils ne comprenaient pas; mais les directeurs, les gouverneurs de province revoyaient les tarifs. La bonne foi de l'estimation parcellaire a pu quelquefois s'altérer par ce concours de recherches, par cette accumulation de moyens dont aucun n'était sûr; mais en somme, il est possible que l'estimation cadastrale ait dit la vérité du moment. (La suite prochainement.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9861t35h1/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-02-16_01 | Der Volksfreund. Ad»nntMtiit»-prei«, § gr«. »Itricijäbiig in hr Iflkt, S FrS. SO (£iÄ. für Hr iftriftm Ortschaft«» t>eä ®rcs;fccijcptbitni». S nj fige it tcerbm mit üüStmt. >e» Stile >rr«tnt». P« P«lk*ff»twt» wfcheint OTfttttcich«, c T *t (a#4 »nd Sonntag«, «tftàngtn und Zuschri,t«>t ««rd«, statt,, triinn. v ü > t a u ? Pastori-cSaist. int. >1 ist»' ich«» Haus«. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck ». Franz Schvinan« in Luxemburg. M 2®. Freitag, 16. Februar 1849. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9861t35h1 | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. | Grossherzogthum Luxemburg. | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9861t35h1/articles/DTL41 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. | Deutschland. Frankfurt, 10. Feb. Die östreichische Regierung hat unterm 4. d. der Centralgcwalt eine Note zukommen las- scn, in welcher sie das Eintreten in den im Gagcrn'schen Programm angedeuteten wcitern Bund entschieden ablehnt. „Die kaiserliche Regierung thcilt im vollen Maße mit den deutschen Volköstämmen dies nnd jen- seits der östreichische» Grenzen daS tiesgefühlte Be- dürsniß der Wiedergeburt Deutschlands; sie erkennt hierzu mit ihnen in einem engern Verbände der ein- zelnen Staaten die erste Bedingung. Diesen engem Verband zu begründen, diese nähere Einigung und Verschlingung herbeizuführen, ist, ihrer Ansicht nach, die gemeinsame Aufgabe der Fürsten und Völker Deutschlands. Weit entfernt, sich auszuschließen, ist sie vielmehr bereit zur ernstlichen und aufrichtigen Mitwirkung, vorausgesetzt, daß es sich hier um Ei- nigung, nicht um gänzliche llmschmelzung der beste- henden Verhältnisse handle; um Wahrung der ver- schiedenen lebenskräftigen organischen Glieder Deutsch, lands, und nicht um deren Aufhebung und Vernich- tung. Diese Gestaltung eines unitarischen Staates scheint dem kaiserlichen Cabinete nicht ausführbar für Oestreich, nicht wünschenswerth für Deutschland. . . — Die Vote schließt: „Gerne erwarten wir, daß wenn die von der Versammlung zu beschließende Ver- fassung den deutschen Regierungen zur Vereinbarung vorliegen wird, eine nach allen Seiten hin befriedi- gende Verständigung erzielt werden könne. Welche Phasen aber auch das Vereinbarungswerk noch durch- laufen sollte, eines steht hierorts fest, daß Se. Maj. der Kaiser und allerhöchstdcssen Regierung in der Be- gründung eines einheitlichen Centralstaates den Keim unheilvoller Spaltung erkennen müßten, den Anlaß zur Zersplitterung und nicht zur Einigung Deutsch- lands. Gegen eine Unterordnung Sr. Maj. des Kaisers unter die von einem andern deutschen Fürsten gehandchabte Centralge- walt verwahren sich Se. Maj. der Kaiser und allerhöchstdcssen Regierung auf das Feierlichste. Sie sind dies sich, sind esOest- reich, sie sind es Deutschland schuldig." Dèr Unterschied zwischen der preußischen Note und der östreichischen besteht darin — bemerkt die „Ober- postamtszeitung" vorläufig hcerzu — daß die erste sagt, was die preußische Regierung will, und die letzte, was die östrcichischc Regierung nicht will. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 12. Feb., 11V4 Uhr. In der Heu- tigen 1(38. Sitzung der verfassunggebenden Reichs- Versammlung wurde die Note des östreichischen Mi- nisteriums vom 4. Feb. durch das Neichsministerium des Innern mitgetheilt, und nach einer Berathung, an welcher 12 Redner Antheil nahmen, auf Vor- schlag des Präsidenten an den Verfassungsausschuß schuß verwiesen. Vom Rhein, 10. Febr. Aus bester Quelle können wir Ihnen die Nachricht mittheilen, daß sämmt- liche Festungen Preußens, sowohl die an den Grenzen wie im Innern belegenen, armirt werden. Ob dieselbe Maßregel für alle deutsche Festungen eintreten wird, ist uns unbekannt. Man will für alle Fälle vorbereitet sein, und es scheint hiernach, daß sowohl von Westen wie von Osten her Gefahren hereinbrechen können. Wien, 4. Februar. Die Gerüchte von Zerwürf« nisstn zwischen dem Ministerium und dem Gouver- neur Melden wiederholen sich; insbesondere soll hierzu die Verantwortlichkeits- Erklärung der Gemeinden hinsichtlich der Waffenablieferung geführt haben. Nachdem nicht nur auf dem Glacis, sondern mitten in der Stadt bei Hellem Tage auf einen Offizier geschossen worden war, wurde das Haus umzingelt und durchsucht. Das Ergcbniß ist noch nicht brkannt. Dem Vernehmen nach hatte sich Gouverneur Melden dahin geäußert, daß es kaum ohne erneuerten Cra- wall in Wien abgehen, dann aber dies wohl der letzte sein werde. München, 9. Febr. Starke Patrouillen durch- zogen gestern Abend die Stadt. Die Ultramontanen bieten Alles auf, um eine Entscheidung in den po- litischen Zuständen in ihrem Sinne herbeizuführen. Ein Geistlicher ging in den letzten Tagen von Haus zu Haus und bedrohte die Leute mit einem Zuzug von 50,000 bewaffneten Bauern aus Ober- und Niederbayern, falls man es leiden würde, daß die Republikaner, das heißt die Linke in der Kammer, die Oberhand behielten. Dessau, 3. Feb. (Magdb. Ztg.) Gestern ist der Entwurf der Gemeinve-Ordnung für die Herzogthü- mer Anhalt- Dessau und Anhalt- Cöthcn , aus 98 Paragraphen bestehend im Druck erschien und mit dem Staatsanzeiger ausgegeben worden. Der'Ent- nurf ist' jn seiner jetzigen Gestalt aus der gemein- schaftlichen Bearbeitung u. Berathung des Gesammt- staatS-Ministeriums und einer Commission des ver- einigten Landtags hervorgegangen, Im Allgemeinen schließt er sich dem Entwürfe an, welchen die Linke der aufgelösten Nationalversammlung in Berlin her- ausgegeben hat. Die Organe für die Gemeinde- Angelegenheiten sind : Gemeinde - Versammlungen sämmtlicher männlichen, großjährigen, geschäftsfähigen Einwohner unter einem jährlich gewählten Vorsteher Ctn Gemeinden über 3090 Seelen werden gesonderte Abtheilungen gebildet;) ein Gemeinderath aus 5— , 25 auf 2 Jahr gewählten Gemeindeverordneten, welche zur Annahme des Amtes verpflichtet sind; und einem auf 6 Jahre gewählten besoldeten Ge- meindevorstande. Auö den Gemeinden beider Her- zogthümer sind drei Kreisvcrbände gebildet, welche durch den aus Abgeordneten der einzelnen Gemeinden bestehenden Kreisrath und durch einen von diesem auf 3 Jahre gewählten besoldeten Kreiödirektor ver- treten werden. Die Armenpflege ist theils Sache der einzelnen Gemeinden, theils und besonders der Kreisverbände. Die Staatsregierung hat auf die ganze Gemeindeverwaltung so gut wie gar keinen Einfluß und verkehrt mit den Organen' derselben nur durch besondere ständige Kommissiarien, in fast allen zweifelhaften Fällen steht dem Landtage die Entscheidung zu. Im Einzelnen weicht der Entwurf dagegen wesentlich von dem d'Esterschen Entwürfe ab. Er entzieht z. B. der Wirksamkeit ver Kreisbe- Hörden, deren Nützlichkeit für das kleine Anhalt überhaupt zweifelhaft und mit ihrer Kostspieligkeit kaum im Vcrhältniß sein dürfte, die Kreispolizei, welche der Staatsregierung vorbehalten ist; er be- rücksichtigt (8. 5) bei der Vertheilung der Gemein- degrundstücke vorzugsweise die bedürftigere Klasse und verbindet überhaupt eine durchaus freisinnige Verfassung mit denjenigen Grundsätzen, welche mit Rüchicht auf die kleinen Verhältnisse unseres Landes für das Wohl der Gemeinden am zweckmäßigsten erschienen. Schleswig, 6. Februar. Die Stimmung in Schleswig-Holstein wird immer entschiedener. Der ruhige Sinn dieses deutschen Volköstammcs fühlt sich in seinem heiligsten Rechte verletzt und die Abneigung gegen Dänemark wächst von Stunde zu Stunde. Es dürfte keine Macht im Stande sein, weder die Herzoglhümer zu trennen , noch Holstein von dem deutschen Bundesstaat loszureißen. Jn der heutigen Sitzung der Landesversammlung nahm der Präsident wiederum zahlreiche Deputationen, welche 38 Adressen, mit Tausenden von Unterschriften bedeckt, überreichten, entgegen. Die Deputationen waren meist- aus Holstein, theils auch aus Schleswig. Sic bezogen sich auf die Friedensbasis, auf kräftige Rüstung, so wie auf die Preußische Cirkularnote. Sie dankten für die von der Landesversammlung eingenommene Hal- tung und erklärten sich zu allen Leistungen erbötig. ~ Jn der heutigen Sitzung der Landesversammlung wurde von dem wegen der preußischen Circularnote niedergesetzten Ausschuß ein neuer Entwurf zu einer Adresse an den Reichsverweser vorgelegt und von der Versammlung einstimmig angenommen. — Der Zustand aus Alfen ist entsetzlich.' Vorgestern lockten durch sechs Schüsse die Dänen die Jäger des Herzogs von Augustenburg aus ihrer Wohnung. Kaum war der eine aus der Thürc getreten, als er mit einer Kugel niedergestreckt ward. (O.-P.-Z.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-02-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9861t35h1/articles/DTL63 | ARTICLE | null | null |