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volksfreund1848
Deutschland.
Deutschland. Frankfurt, 0. März. Tic zweite Collectiv- note der prcuß sckcn und der ihr beigetretenen Re- gierungen über die Beschlüsse der Reichsversammlung, in Betreff deö Reichstags, Reichsgerichts und Reichs« raths ist vom 1. März datirt und unterzeichnet von den Herren Eamphauscn, Welcker, Jordan, Franke, Karsten, Mösle, v. Schees, Liebe, v. Wydenbrugk, v. Stein, Petri, Carlova, Bremer, Cruciger, See- bcck, v. Holzhaus?», Schmidt, Kirchenpaur , Kohl- schütter, Eigcnbrodt und Hergcnhahn. Dieselben ver- langen in Beziehung auf den Reichstag u. A., daß in jedem Staate, ohne Zusammenlegung, mindestens ein Vertreter im Staatenhaus zugestanden werde, - daß das Bundesoberhaupt das Recht des abso- luren Veto habe, dergestalt, daß zur Erlassung, Mus« legung, Aushebung oder Abänderung von Bundes- gesetzen die Uebereinstimmung des Bundesoberhauptes, des Staatcnhauses und des Vvlkshaufcs erforderlich fei, — daß daS BunreSbudgct auf drei Jahre statt auf ein Jahr festgesetzt, daß die NichtVerantwortlichkeit der Mitglieder der Nationalversammlung für Acuße- rungen bloß auf ausgesprochene Meinungen bezogen und der §. 30 in Beziehung auf Interpellationen so abgefaßt werde und daß die Minister nicht auf jede Interpellation, auch wenn das öffentliche Interesse dadurch gefährdet werte, die verlangte Auskunft zu ertheilen hätte u. s.w. In Beziehung auf das Reichs- gericht verlangen sie, daß daö Gesetz über dessen Or- ganisation an die Zustimmung deS Rcichsratheö, zu binden und diesem ein Einfluß auf die Besetzung des Gerichts vorzubehalten sei, daß die Klagen der Angehörigen eines Einzelstaatcö wegen Verletzung der Verfassung wegzufallen hätten, da zunächst die Volksvertreter in den Einzelstaaten denselben abzu- helfen und im Fall sie damit nicht durchdringen, die Befugniß hätten, eine Entscheidung des Reichsgerichts zu verlangen; auch daß die Bundesregierung auf Anrufen der Betheiligten zuvörderst eine Ausgleichung auf gütlichem Wege zu versuchen habe; zum Reichs- tage verlangen sie, daß demselben mindestens das Zu- stimmungsrecht zu Vcrfassungö-Vcränderungen und zu dem Gesetz über die Organisation des ReichSge- richts, sowie ein Einfluß auf dessen Besitzung einzu- räumen wäre und deshalb für entscheidende Beschlüsse wie im Staatenhause eine Vertheilung des Stimm- rechts nach Maßgabe der Größe und des Gewichts der einzelnen Staaten anzuordnen wäre. Wclck" für Baden bezieht sich dabei noch auf die früher übergedeneu babischm Bemerkungen vom 24. Febr. v. Wpvenbrugk für Sachsen-Weimar behält sich über den einen oder anderen Punkt nach eingeholter spe- cieller Instruktion noch ergänzende oder abweichende Erklärungen vor. v. Scherf für Luxemburg verlangt, daß bei der Aufzählung der Mit- glicver veö Staatenhauses Limburg nicht mitgerechnet werde, für welches dem engeren Bundesstaate nicht beigetreten werden soll, und Luxemburg für sich allein 2-Mitglieder im Staatenhause ansprechen könne. Kohlen- schütter für beide Schwarzburg begründet die For- dernng , daß jedem deutschen Staate ohne Rücksicht auf seine Größe mindestens eine Stimme im Staaten- Hause einzuräumen sei, auf daö Bedürfniß, daß den kleineren Staaten möglich gemacht werde, ihre Selbst- fiändizkcit zur Geltung zu bringen und das Dasein und Recht ihrer Individualität niicht blos mittelst einer Function zu wahren. Eine aufzustellende Grup- pirung müßte wenigstens eine folge sein, welche von einer inneren Verwandtschaft der zu einer Collectiv- stimme vereinigten Staaten getragen würde. Berlin, 6. März. In fliegender Eile die Nach- richt, daß Hr. v. Mantenffel und Hr. Bassermann in Frankfurt auf den 18. März eine allgemeine deutsche Revolution ausgeschrieben haben, wornach sich Jeder- mann zu richten. Heute Morgen erklärte nämlich der Mintster des Innern in einem Privatgespräche mit einem Abgeordneten, er habe von Frankfurt a. M. eine telegraphische Depesche erhalten, welche ihm die neue deutsche Schilderhcbung auf den 18. als ganz gewiß ansage, und ihm zugleich melde, daß man in Süddeutschland die allercntschiedensten VertheidigungS- maßregeln treffe. — Das englische Cabinet hat dem russischen (wegen Besetzung der Donaufürstenthümer) eine pro- tcstirende Rote zugehen lassen , welche an mehrere Großmächte abschriftlich mitgetheilt worden ist. In gleicher Weise spricht sich die Palmerston'sche Politik gegen eine römische oder überhaupt italienische Jnter- vention aus. Wien, 3. März. Taufende von Soldaten, be- sonders viele Croaten, sind dieser Tage aus Ungarn angekommen , und zwar ohne Waffen und Gepäck. Dies gab zu de» verschiedenartigsten Gerüchten Ver- anlassung. Die Croaten sollen großentheils zu 'den Insurgenten übergetreten sein, der Rest werde nach Italien geschickt werden. Jellachich halte sich desbalb mehr als Privatmann in Pesth auf. Die wahre Ursache dieses Erscheinens kann man nicht in Ersah- rung bringen, da sämmtlichen Soldaten tiefes Stillschweigen auferlegt ist, ja der strengste Befehl ist so eben an alle Soldaten ergangen, jede Berührung mit den Civilisten zu vermeiden. Die auS Ungarn angekommenen Soldaten werden übrigens wie Ge- fangcne überwacht. Hannover, 2. März. DicKammern haben sich heute über die Grundrechtssrage geeinigt. — Erste Kammer hat sich mit dem Beschlüsse, wcl- chen zweite Kammer zu modifizircn sich nicht hat verstehen können und wollen, nur in sofern cinver- standen erklärt, als auch sie die sofortige Publikation der Grundrechte für unerläßlich hält. Stände bean- tragen daher, „daß k. Regierung die Grundrechte sofort durch die Gesetzsammlung zur allgemeinen Kenntniß bringe und die zur Ausführung erforder- lichen den Einzclstaaten überlasscncn Gesetze baldmöglichst den Ständen vorlege." Aus Südsteiermark. In Frohnleiten, Leoben, Mautern bestehen die Ligorianer noch fortan, ungeachtet der Ministerialerlaß vom 8. Mai v. I., welcher mit allerhöchster Genehmigung deren Aufhebung befahl, sich der Worte bediente, „daß dieselben, sowie der Orden der Jesuiten mehrmal zu Störungen der öffentlichen Ruhe Anlaß gaben, und bei dem Wider- stände, welchen sie in den Gesinnungen und in dem Bestreben aller intelligenten Klassen gefunden, ihre Bestimmung zu erfüllen nicht im Stande waren."
Der Volksfreund (1848)
1849-03-11T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Herr Redakteur! Was auch immer der Courrier von sich und den Seinigen lpricht, wir lassen uns nicht dadurch irre machen. Zu lange hat er, da er so zu sagen das alleinige Organ der Presse war , uns mit seinen schönen Phrasen herumgeführt : die Zeit ist nun endlich gekommen, wo uns die Schuppen von den Augen gefallen sind und wir uns nicht länger mit schön gedrechselten Redensarten zufrieden geben, sondern vielmehr auf die vollbrachten Thaten sehen. Was der Courrier, oder eigentlich die Männer des Courrier bisher zum allgemeinen Nutzen des Landes gethan haben , reduzirt sich auf Null; was sie aber zum Nachthcil, ich möchte beinahe sagen zum Verderben desselben fertig gebracht haben, das hat, wenn ich mich nicht irre, zumal durch daS letzte Kam- mer-Votum , bezüglich des Beitrages zur deutschen flotte, seinen Culminationspunkt erreicht. Wir wollen sehen , auf welche wunderbare Weise wir aus der Klemme kommen werden, in die uns hauptsächlich jcneS fatale Votum gebracht hat. Der Leitartikel in Nr. 18 deS Courrier hat hier- ortS nur Achselzucken erregt, und es scheint ganz und gar, als wolle der Courrier mit dem Lur. Wort für Wahrheit und Recht wetteifern. Wahrlich, wenn es Jemanden ansteht, Anecre der Treulosigkeit und der Aufreizung zur Unordnung zu bezüchtigen, so sind cö gewiß nickt die Männer des Courrier, denn diese mögen nur ihr eigenes Gewissen erfor schen alle ihre politischen Sünden, um nicht mehr zu sagen, der Reihe nack aufzählen , dann ihr eigenes pater peceavi bekennen und mit einem stoßseufzenden inea culpa begleiten. Es ist sickerlick nicht, um Ihnen zu schmeicheln, Herr Redakteur, wenn ich Ihnen im Namen vieler meiner umliegenden Nachbarn, die ebenfalls — reu« müthig zu bekennen — lange Zeit Anbeter des Courrier gewesen sind, sage, daß es unS eine wahre Freude macht, daß endlich Männer sich hcrvorgcthan , die cö sich zur Aufgabe gemacht haben , in Ihrem ge- schätzten Blatte endlich den Scklcicr zu heben, der uns die Wahrheit so lange verdeckt hielt. Wir könne» daher dem Volkssreunde nur ferneren Mulh wünschen, Schritt für Schritt alle die Jrrthümer aufzudecken und zu bekämpfen, worin man uns, zu- mal hier auf dem Lande , gerne befangen halten wollte. Wir begreifen, daß der Muth, die Wahrheit zu verthkidigen, edler ist, als der Muth, dieselbe zu entstellen. Ehrlichkeit währt am längsten, Wahrheit siegt am Eure. Von der Altert, 7. März 1849. Ihr Abonnent H.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-11T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Grcvenm.icher, drn 7. März 1849. Die un gegegründete Furch t. Der demokratische Bürger- und Handwerker-Vercin möchte gern wissen, warum doch hiesige Bürger ihren Arbeitern verbieten, sich dem demokratischen Vereine anzuschließen, da doch der besagte Verein sich noch nie gegen seine schon früher ausgesprochenen Grund- sätze verfehlt hat? Der bekannte Verein besteht nur aus Arbeitern, welche keine Unterstützung fordern und nur durch ihren Fleiß ihr Leben zu fristen suchen, was nur durch Association möglich ist. Bei der jetzigen Conçu rrenz ist es ohne Association dem fleißi- gen Arbeiter nicht mehr möglich, seine Eristenz zu befördern, obgleich das Sprichwort hier geht: Wer arbeiten will, hat immer Arbeit. Wirbt- weisen aber das Gegentheil. Man gebe uns Arbeit und eine» angemessenen Lohn, wie es in andern Ge- gendcn üblich ist, u. wir sind zufrieden. Unsere Landes- gesetzt erlauben uns, Vereint zu bilden, ob aus Furcht oder reinem Patriotismus , steht uns nicht zu zu untersuchen. Wir wollen die Gesetze befolgen und machen diese uns zur Basis , wie schon früher ist erwähnt worden. Denn nur durch eine wahre Ver- brüderung kann ras Wohl des menschlichen Geschlechts besteh», mag auch die Eonfession heißen wie sie will, denn wir sind Alle Kinder eines himmlischen VaterS, wurden Alle vom Weibe geboren und sind Staub und kehren Alle zu demselben wieder zurück. Aber, wie es scheint, ist dieses Symbol zu tief in den Staub der Aristokratie getreten worden, daß diese den wahren Gesichtspunkt des jetzigen Zeitgeistes in seinem wirk- lichen reellen Weiche zu erkennen vermöge. Oder sind wir etwa wieder in die Klosterzeit versetzt? Soll in unserm Vaterlande alle Bildung zurückbleiben gegen rie unsrer Nachbarn? Dürfen wir nicbt so viel wissen, als unfre durch Erbschaft sich mehr vün- kende Mitmenschen? Zur gegenseitigen Verständigung hat uns Gott die Sprache gegeben und uns dadurch über alle Geschöpfe der Natur erhoben. Und nun sollten alle diese von Gott uns geschenkten Vorzüge begraben oder gar weggelassen werden ? DaS heißt, wer nicht an den Karren will, muß an den Pflug; zu diesem Ziele hat dich Gott erschaffen, darin mußt du leben und sterben. Will man aber die Sache beim wahren Lichte betrachten, so hätten die Furcht- samcn mehr die Büreaukraten und Aristokraten und das Beamtenthum zu fürchten, als die gemäßigte De« mokratie, weil Elftere nur fordern, Letztere aber nichts verlangen, als was selbe im Schweiße rhrcS Angesichts verdient haben, wovon der Lohngebende feinen Nutzen im Voraus schon weiß, was aber bei Elstern nie der Fall sein fan». Da aber die Furcht sich nicht verscheuchen lassen will, daß die Demokraten eine Theilung beabsichtigten, so finden wir uns veranlaßt, den Furchtsamen zu bemerken, daß die Demokraten mit einem zu einsichtsvollen Verstände begabt sind, als daß sie solch dumme und durchaus unausführ- bare Pläne bei sich führen sollten; denn eine Theilung der Güter ist bei der jetzigen Gestaltung rein un- möglich und wäre immer der entgegengesetzte Punkt des wahren Liberalismus, und kann nur als Anarchie bezeichnet werden. Davor bewahre uns aber der Himmel. Wir erklären feierlich der ganzen Welt, daß nur diejenigen den Bürgerverein zu fürchten uöthig haben, welche sich, durch ihr eignes Gewissen angeklagt, einer Schuld, bewußt fühlen, welche wir aber nur durch die Oeffcntlichkeit bestrafen wollen. Fern seien von uns Tätlichkeiten ; denn nur Achtung vor dem Ergenthum und der Personen ist unser Motiv. Unsere früheren in der Oeffcntlichkeit angedeuteten Grundsätze halten wir für unnöthig wieder in Er- wahnung zu bringen, und glauben genügend bewiesen zu haben , von welchen Absichten der Verein von Grevenmacher ausgeht; denn unser Motto ist: -Jeter arbeite, aber der Arbeit gebührt ihr Lohn." Das Präsidium im Namen von 117 Mitgliedern.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-11T00:00:00
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https://persist.lu/ark:70795/9bcv9k7gv/articles/DTL46
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volksfreund1848
Italien.
Italien. Rom, 24. Febr. Mit der bestimmten Nachricht, daß der Papst die Intervention von Oestreich, Frank- reich, Neapel und Spanien jetzt offiziell nachgesucht, trifft hier die ininder bestimmte Nachricht ein, daß der englische Gesandte in Neapel bereits gegen jede Intervention Protest eingelegt habe. (D. Z.1 — Die Constituante hielt heute wieder eine öffent- liche Sitzung, die sich für eine Zeitlang in eine gc- Heime verwandelte. Beschlossen ward von ihr: daß das Ministerium in kurzer Zeil die 15,000 in Frank- reich erworbenen Gewehre bezahlen und an sichneh- mcn soll; daß alle überflüssigen Glocken z um Kan onengieß en requirirt werden sollen: ausgenommen sind neben verschiedenen andern auch die Glocken, welche ihres KunstwertheS wegen erhalten zu werden verdienen. Florenz. Nach dem „Pensiero Jtaliano" vom 2. hätten die piemontesischen Truppen auf Einladung der provisorischen Regierung von Toscana das tos- kanijche Gebiet bereits betreten, während anderseits die östrcichischen und motcnischcn Truppen, 4 bis 500 Mann stark, sich ungefähr acht Meilen von Spezzia befanden. — Die „Genuesische Ztg." vom 2. erzählt, daß General La Marmora am 28. von Sazzana aus mit einer Schwadron Reiterei die Grenze bei Tosdinovo recognoscirt habe, da man einen Angriff der Oestreichcr und Modcncscn erwar- tete. — Der „Corricre Mercantile" vom 2. bestätigt die Nachricht von dem Vorrücken derselben nach der toscanischcn Grenze. An diesem Tage traf zu Ge- nua eine Staffele ein mit der Nachricht, daß die Streitmacht des Feindes sich aus 6000 Mann be- laufe und daß Guerrazzi um piemontesische Hülfe nachgesucht habe.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-11T00:00:00
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volksfreund1848
Der Volksfreund (1848) 1849-03-11_01
Der Volksfreund. Ab«n»emknt»-prci», 5 Sri. »itrlelfährig in d«r H.iupt. flaM, i> Sri. 80 Cti. für die übrigen Ortschaften de« Großhenegtbnmi. A »j e ig e ti werde» mit 20 ütroi. Vir Zeile berechnet. ?<r »»ikaftrKirt «'chlult Mittwoch«, Je, II««« und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften werden franco erbeten. V.öreau: PastorS-Gaffe, «e Nbser'schen Hause. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck ». Franz Schümann u» Lizx'àrA. .12 3®. Sonntag, 11. März 1849.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-11T00:00:00
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volksfreund1848
Grossherzogthum Luxemburg.
Grossherzogthum Luxemburg.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-11T00:00:00
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volksfreund1848
Marktpreise vom 10. März 1849.
Marktpreise vom 10. März 1849. F. Schümann. Waizen 13 Fr. 50. C., 14 Fr., 14 Fr. 50 C., der Hectoliter. - Mischelfr. 12 Fr., 12 Fr. 50 C., 13 Fr., 13 Fr. 50 C. - Roggen 10 Fr., 10 Fr. 50 C., 11 Fr. - Gerste 8 Fr., 8 Fr. 50 C. - Hafer 4 Fr., 4 Fr. 50 C., 4 Fr. 70 C. - Butter 75, 80, 85 C. das Pfund. Für die Revactionr
Der Volksfreund (1848)
1849-03-11T00:00:00
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https://persist.lu/ark:70795/9bcv9k7gv/articles/DTL51
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Schümann, F.
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volksfreund1848
Sitzung der Kammer vom 24. Januar 1849 (Nachmittags). (Fortsetzung.)
Sitzung der Kammer vom 24. Januar 1849 (Nachmittags). (Fortsetzung.) Hr. Richard: Ich glaube die von Hrn. Jurion angeführten Gründe wären hinreichend gewesen um die bciren Pfarrergehalte denen erster Classe gleich- zustellen, aber nach den neuerdings erhobenen Zweifeln bitte ich die ehrcnw. Versammlung mir zu erlauben noch Einiges hinzuzufügen, weil ich die erwähnten Localitätcn so gut kenne wie irgend ein Mitglied der Kammer. ES ist noch nicht sehr lange her, daß Tiekirch und Echternach zu den Pfarreien ersten Ranges gehören; Clerf und Vianden wurden vor einigen Jahren, in Bezug auf den Gehalt, denselben gleichgestellt, weil letztere, ungeachtet ihrer geringen Einkünfte, große Ausgaben zu bestreiten hatten. Noch nicht lange ist es, daß das Dekanat Clerf eine Pfar- rei ist. Im Anfange der französischen Herrschaft ge- hörte Clerf noch zur Pfarrei Munshauscn, die von jenem Orte alle Jahrgcdächtnisse und sonstige Slif- tungen erhielt. Auch jetzt sind die Einkünfte der alten Pfarrei noch beträchtlicher als die von Clerf mit dem Dcchantcngchalt, da in letzterer armen Ge- uieindc die Kirchenfabrik nur wenige Stiftungen und deshalb sehr geringe Einnahmen haben kann. Das Dekanat zählt sehr viele Armen, zu deren Unterstütz- ung der Hr. Dcchant als solcher und als Mitglied des Wohlthätigkeitöbüreaus viel beizutragen hat. Was ich von Clerf gesagt habe, ist auch auf Vianden an- toendbar, wo sich einsäbeträchtliche, arbeitsame, aber sehr dürftige Bevölkerung befindet. Beide Pfarreien haben kein hinreichendes Einkommen um allen mit einem Dekanate verbundenen Ausgaben entsprechen zu können, wenn ihre Pfari er keinen hinreichenden Ge- halt beziehen. Das sind die Gründe warum ich be- antrage die Pfarreien Clerf und Vianden denen des ersten Ranges gleichzustellen, wie es; schon die frühere Regierung auf Verlangen des Kirchenobcrn gethan hat. Hr. Präsident bittet die Kammermitglieder, welche die Pfarrer von Clerf und Blanden den andern Pfarrern erster Classe gleichstellen wollen, sich zu er- heben. Die Mehrzahl erhebt sich; mithin gehören die Hrn. Dechanten von Clerf und Vianden zur ersten Classe, und der Antrag Funck wird nicht angenommen. Die im Gesetzentwurf der Ccntralscction vorge- schlagenen 1209 Fr. für die Pfarrer erster Classe wer- den abgestimmt, und nicht angenommen. Eben so ergeht es dem Antrage Witry mit 24 Stimmen ge« gen 20. Als zur^Abstimmung des .Rcgicrungsvorschlages geschritten werden sollte wurde dem Büreau folgenden Antrag eingereicht: .Für die Pfarrer erster Classe schlage ich 1800 „Fr. vor." gez. Hemmer. Der Antrag wird vorschriftgemäß unterstützt, dann der Abstimmung übergeben und angenommen. Pfarrer zweiter Ciasse. Vorschlag der Regierung 650 Gulden. „ der Centralsection 1000 Fr. Antrag Witry, dem Herr Greisch sich anschloß: 1300 Fr. Die Kammer nimmt den Vorschlag der Regierung «it 1375 Fr. an. Pfarrverweser zum h. Johann in Luxemburg. Vorschlag der Regierung 475 Gulden. . der Centralsection 800 Fr. Tie Kammer nimmt den Vorschlag der Regierung mit 1005 Fr. an. Zwei andere Pfarrverweser der Stadt und die des Landes. Vorschlag der Regierung 375 Gulden für jeden. „ der Centralsection 700 Fr. „ „ Die Kammer nimmt den ersten Vorschlag mit 793 Fr. 65 C. an. Provisorische Verweser der Filialkirchen. Vorschlag der Regierung 187 Gulden für jeden. „ der Centralsection 350 Fr. . , Die Kammer nimmt den ersten Vorschlag zu 396 Fr. 32 C. an. Vikare und Kaplä ne. Vorschlag der Regierung 236 Gulden für jeden. „ der Centralsection 500 Fr., d. h. obig« Summe in Fr.; — sie wird angenommen. Provisorische Verwaister der Kapellen und gegenwärtige Vikariate. Vorschlag der Reg. 118,18V, Guiren für jeden. „ der Centrais, dito „ „ „ wird angenommen. Hr. Generalverw.-Präs. bringt den in der Vor- mittagssitzung vom 23. gemachten Vorschlag wieder, in welchem er wünscht dem Büdgetentwurf folgenden §. zuzufügen: .Jährliche und immerwährende „Gratification für Hrn. Cyschen, Pfarr« „Verweser in B ourscheid, 100 Guldcn, oder 211 Fr. 64 C.; sie wird angenommen. Ungefährer Betrag zu 10% der prov. Gehalte um während den 3 ersten Mona- ten das ganze Gehalt für die Pfarrei- Verweser zu decken. Die Regierung schlug 616 Gulden 31 Cents vor, die Centralsection 1232 Fr., welche angenommen werden. Drei geistliche mit einem halben Kaplans- geholte dotirte Institute. Die Regierung schlägt 354,37V, Guldcn vor, schließt sich ubei an die von der Centralsection vor- geschlagene Summe von 708 Fr.; sie wird ange- nom m en. Zulage für den Pfarreiverweser von Michlau als gleichzeit iger Amtsversehcr von Lipperscheid. Die Regierung und die Central- section schlagen 100 Fr. vor. Hr. v. Blochauscn bemerkt, daß die Binirungs- kosten von den Einwohnern zu entrichten sind; es entstehen oft Streitigkeiten dadurch zwischen den Pfar- rem und den Einwohnern ; die Regierung müsse die- sein Ucbclstande abzuhelfen suchen durch geeignete Vorschläge in den mit Rom begonnenen Unterhand- lungen. 'Hr. Generalverw. Ulvcling erklärt, wie es sich mit dem Biniren verhält, und Hr. Generalverw.- Präs. sagt, er werde Notiz halten von dem Wunsche des Hrn. v. Blochauscn. Die Kammer nimmt die vorgeschlagene Summe von 100 Fr. an.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-11T00:00:00
newspaper
https://persist.lu/ark:70795/9bcv9k7gv/articles/DTL54
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volksfreund1848
Sans titre
A en croire le „Courrier*' sur parole, il est devenu légit'm'stp. C'est avec une emphase de plus en plus belle que cette fois— ci il cite les paroles suivantes de Mr. Willmar : „Ce fut une tache pour la confédération germanique que d'avoir en 1839 laissé'morceler le Luxembourg." Et notez le bien, ce sont les hommes du „Courrier" qui osent ainsi nous rappeler les teins de 1839! Eh bien, Messieurs du „Courrier", puisque vous avez la mémoire si bonne, dites-nous aussi si vous avez été en commission à Paris pour conserver le Grand- Duché à l'Allemagne ou à la Belgique? Comme c'est plaisant de vous entandre aujourd'hui reprocher à l'Allemagne de n'avoir point conservé le Grand- Duché en entier. Les tours de force que ces hommes viennent de faire pour cacher les ressorts qui ont été mis en jeu à la dernière séance de la Chambre, au sujet du vote relatif au chiffre demandé pour la flotte allemande, nous prouvent à l'évidence qu'il y a des hommes à qui tous les moyens sont bens et que l'abnégation dont il se pavanent tant, consiste dans l'absence de toute pudeur chez eux.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-11T00:00:00
newspaper
https://persist.lu/ark:70795/9bcv9k7gv/articles/DTL43
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volksfreund1848
Publicité 1 Page 4
In zeig e n. Eine schöne und angenehme Wohnung, bestehend aus 4 qc- räumigcn Zimmern, Küche, Speicher und Keller, lit zu »er. miethen und kann wgleich bezogrn werden. Wo? sagt die Rédaction dieses Blattes. (214) Ein sehr schöner Flügel, eine Büchse zum Scheibenschießen « eine schöne mcssingeriic Wanduhr und ein neuer Stußbaum' klcidcrschrank stehen billig zu verkaufen bei Peter Scheidt, Sohn, (227) Kapuzincrstraßc. Nachricht. Zu verkaufen aus freier Hand, unter sehr günstigen Bedingungen, ein zu Bissen liegendes Landgut, bekannt unter dem Namen von Pelcsch, bestehend in einem zu Bissen gelegenen Wohnhaus sammt Scheune, Stallimg und daran liegenden Garten une in 10 Hektaren Ackerland und 2 Hektaren Wiesen, gelegen auf dem Banne Lisscm. — Der Ankäufer wird gleich bei dem Verkauf in dcn Genuß geseht und bekommt die diesjährige Saal in Hartfrüchten von ungefähr 3 Malter. Liebhaber können sich an Herrn Schmit, Eigcnthümer zu Mersch, wenden. ß228) Zu verpachten oder unter sehr vortheilhalften, ausgedehnten Zahlungö- Terminen zu verkaufen ein schönes , angenehmes , fruchtbares Landgut, 6 Stunden von Luxemburg, von circa 2 bis 400 Morgen Acker- land, Wiesen, Wald, Lohhecken, Gärten u. s. w., mit sehr soliden Orconomie-Gcbäuden, mit schiefer gedeckt, durch massive Gewölbe vor Fcuersgcfahr gesichert und mit einer unverstcq- baren, reinen, starken, artesischen Wasser-Quelle bereichert. ' Nähere Aufschlüsse crthcilt die Zeitungs-Expedition. (229) Gesellschaft zum Schutze M'Ér der Auswanderer unter der Ausficht der srau- zöfisehen Regierung. Die Abfahrten nach den verschiedenen Häfen von Rord-Amerika so wie nach Californien haben für dieses Jahr seit dem Monat Fcbruar begonnen und dauern regelmäßig fort. Die durch uns beförderten Auswanderer werden mit Adressen an Agenten der Gesellschaft in Stord-Amerika versehen und er- halten von denselben bei ihrer Landung unentgeltlich Rath und Der Weg wird binnen 24—30 Tagen auf guten Dreimastern gemacht. Näheres bei den Haupt-Agcnten für das Großherzogthum Schulz «$? Seelhoff, Kohlcngaffe. Luxemburg, im März 1849.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-11T00:00:00
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https://persist.lu/ark:70795/9bcv9k7gv/articles/DTL141
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volksfreund1848
Sans titre
Luxemburg, den 9. März 1849. Der Courrier von vorgestern enthält drei kleine Arkikel, bei deren Lesung es in der That schwer hält, das Lachen zu unterdrücken. Jedoch da die Männer des Courrier so hoch gestellt sind, so haben wir uns fest vorgenommen, Alles ernst und mit Vernunftgründen mit denselben zu erledigen. Darum ums Himmels Willen keinen Witz! Der Courrier spricht dreimal von einem certain journal. Dieses certain journal ist der Volksfreund. Und nun sagt er das erstemal: Vraiment, ce brave ournal a du malheur; das zweitemal: Aotre brwve journal a encore une fois du malheur und das drittemal: lne troisieme fois du malheur pour notre toujours brave sournal. Das sieht schlimm aus, sehr schlimm! Doch das Land erfahre, für wen. Die Männer des Courrier beginnen ihr wahres Gesicht zu zeigen. I. lraiment ce öraoe joenae a u maeuas. Der Volksfreund hate bewiesen, daß bei Berathung des Kriegsbudgets der Herr Kriegsminister, ob aus Unkenntniß oder aus sonstigen Motiven, die vom Kriegshandwerk auch wenig verstehende Kammer arge Schnitzer hatte machen lassen. Ce brave journal a du malheur; denn siehe, Se. Majestät der Köuig, Gl r’y cennast u peu, di nows alt edleuend permis de le dire, Hat aile Maßregeln res Herrn Kriegsministcrs gut geheißen. Aber ihr Herren vom Courrier, ihr wollt ja so konstitutionell sein! In bei selben Nummer ruft ihr ja: lorsque lu Constitution parle, toutes les considérations doivent se taire uno unsere Verfassung spricht , dächten wir, davon, daß der König keine Verantwortlichkeit übernimmt, die verantwortlichen Minister aber aste. Ihr Herren vom Courrier, ist euer Respekt vor der Constitution und vor allen con- stitutionellen Grundsätzen auch nur erheuchelt und ein Cagliostro-Kunststückchcn ? Bequeme Stellung, die unser Herr Kriegsminister einzunehmen gedenkt! Gilt es, ein Budget zu machen, so soll die Kammer die Verantwortlichkeit übernehmen und ihn decken! Gilt es, eine Maßregel auszuführen, so soll der König den Schild vorhalten. So von beiden Seiten gedeckt , denkt er aufrecht stehen zu können! Wahrlich, eine sehr bequeme Stellung zwi- scheu diesen beiden Schildern für einen Minister vom Jahre 1849! II. Notre brave journal a encore une fois du malheur. Schleswigs Lage ist bekannt. Schlcs- wig und Holstein sind durch Verträge unzertrennbar hingestellt. Die Thronfolge ist auch durch Verträge festgestellt. Nur im Mannsstamm kann sie forterben. In Dänemark dagegen gilt ein anderes Gesetz, dort ist auch die weibliche Linie zur Thronfolge befähigt. Wenn der jetzige König von Dänemark und sein Sohn, beiec betagte Leute unv kinderlos, sterben, so muß Schleswig-Holstein rechtlich von Dänemark ge- trennt werden. Das Schleswig'sche Volk ist aber für dieses sein gutes Recht auch aufgestanden. Cs kommt also hier lu volonté du peuple noch dem alten verbrieften Rechte zu Stalten. Das Schleswig'sche Volk will keine dänische Provinz werden, sondern deutsch bleiben. Wer erinnert sich nicht, daß zur Zeit die Männer des Courrier lu souveraineté du peuple sehr häufig im Munde führten! Man sollte daher glauben, sie müßten, wie wir, ganz aus der Seite des Schleöwig'schen Volkes im Gegensatz zu seinen dänischen Unterdrückern stehen ! Doch nein, wir haben Unglück, denn voici que l'Angleterre, l'Autriche, la Russie, la France, la Suède reconnaissent les droits du Danemark sur le Schleswig. Was gilt da noch das Schleswig'sche Volk, wo der Kaiser aller Reußen, dieser bekannte Anhänger der Volkssouveränität, der Thron-Prätendent LouiS Na- poleon , dessen Erwählung der Courrier ja so lange vorher prophezeihet hatte, englische Baumwolle und schwedische Gelüste gesprochen haben! Aber, meine Herren vom Courrier, was beschwert ihr euch denn über die Verstümmelung, die uns 1839 widerfuhr? Haben nicht ganz dieselben Mächte, mit Ausnahme Schwedens, statt welchem damals Preußen das Wort redete, die Trennung als zu Recht erkannt? Gerade darum will Deutschland jetzt ein einiges unv compactes werden, damit die Herren vom Ausland nicht abermals entscheiden, was in Deutschland Recht sei. Doch nein! Der Kaiser von Rußland bat gesprochen, Unglück dem, der noch eine an- dere Meinung hat! III. Une troisième fois du malheur pour notre toujours brave journal. Es hat den Herrn Norbert Metz — das glauben wir — geschmerzt, daß selbst die Bewohner von Eich so undankbar sind und Man- cheö veröffentlichen, waö ihm nicht angenehm ist. — Beiläufig : In den „ mauvais cabarets " sind wir weder am Anfange noch am Ende eines Trimesters zu finden, nicht einmal um Abonnenten zu gewinnen oder andern Journalen diese abwendig zu machen, wir raffen dahei auch dort nichts auf. — Was thut er? Er läßt einen sehr höflichen Brief, den er am 14. November 1648 von einem unserer angesehensten Mitbürger erhielt, den das Publikum aber nicht ein- mal verstehen kann, denn eS muß doch etwas vor- gegangen sein, was diesen Brief veranlaßt hat, ab- drucken. Unglück also denjenigen Bewohnern von Eich, die noch einmal zu mucksen wagen! Ja Un- glück ist jedenfalls in diesen drei Sachen! Für wen, weiß das Publikum wohl schon längst.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-11T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
(") Wenn man das Gesetz vom 23. Juli 1818 über die Gemeinde-Wahlen lieft, *) so nimmt man wahr, daß es im Sturmschritte, am Ende ermüdender Sitzungen und nach einem in bekanntem Geiste entworfenen Vorschlage angenommen worden ist, ohne die daraus entspringenden Contraste und willkürlichen Gewaltertheilungen, welche in: Widerspruche mit dem freien Willen des Volks und dem vermeintlich democratischen Systeme stehen zu bemerken oder mil- dern zu wollen. Mit kleinlicher Sorgfalt haben die Verfügungen der Art. 13, 11, 15 jedem Betheiligten einen Re- kurö an das Bezirksgericht und den Cassationshos gegen verweigerte Einschreibung in die Wahlliste, oder gegen eine irrthümliche oder willkührliche Zu- lassung eines nicht berechtigten Wahlmanncs cröff- net, so wie es das Gesetz des nämlichen Tages über die Wahlen der Kammer der Abgeordneten gcthan hatte; aber welchen Rekurs gestattet cS gegen die Entscheidung über die Gültigkeit der Wahlen jeder Gemeinde? Das Gesetz über die Wahlen der Kam- mer der Abgeordneten giebt im Art. 12 der Kam- mer selbst die Gewalt über die Gültigkeit der Orga- nisationen der Wahlversammlungen, was ihre Mit- glieder betrifft, zu entscheiden. In dieser Collégial- Versammlung findet man eine Garantie gegen per- sönlichen Jrrthum oder jede andere menschliche Schwach- heit; aber über die Gültigkeit der Gcmcindewahlcn spricht in unumschränkter Gewalt, eine einzige Per- son, der Generaladministrator. Art. 11. Was das Einzelne betrifft, die Verwerfung oder Zulassung eines Wählers haben zahlreiche Richter in zwei Instanzen zu sprechen. Wie reimt sich nun das zusammen, daß über's Ganze, über die Gültig- keit des Wahlverfahrens ein Administrator allein mit Allgewalt entscheidet? Weder der König in seiner künstlich bewirkten Ohnmacht, noch eine andere compétente Behörde sind berufen die eintretenden Jrrthümcr und die Eigenmacht des Beamten zu bessern. Wir wollen hoffen, daß eine solche Verfügung nicht lange be- stehen wird. Die Freiheiten der Wahlcollcgicn sind durch ein solches System allzu augenscheinlich ge- fährdet. (Eingesandt.)
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Volksbewaffnung.
Volksbewaffnung. W' Als der Widerhall der französischen Februar-Re- volution ertönte, erwachten in Deutschland Wünsche und Hoffnungen wieder, welche, aus einer bessern Zeit stammend, lange unter schwerem Drucke ge- schlummert hatten. Viele Herzen schlugen wieder schneller bei dem Gedanken an ein einiges Deutsch- land, an eine mögliche Verwirklichung derjenigen Freiheiten, welche eines mündigen Volkes würdig. Die Kunde von Westen hatte Deutschland in einen Fieberparorism versetzt, der ohne gewaltige Krisis nicht enden konnte. Denn leise Wünsche Ein- zelner erhielten bald als Petitionen einer Gesanimt- heit mehr Nachdruck; die Petitionen hielten sich auch nicht lange bei Wünschen, sie wurden bald Fordcr- nngen, welche die gesetzlichen Schranken zu Erreichung ihres Zweckes zu durchbrechen drohten. Kam es nun zu diesem Aeußcrsten, so mußten die deutschen Regierungen entweder nachgeben, oder den gewaltsam Fordernden in der bewaffneten Macht, dem stehenden Heere, eint Schranke gegenüber setzen. Einen Mittelweg einzuschlagen, den z. B. einer Begütigung und Beschwichtigung durch Bekannte und Genossen, wie ihn das Institut der Bürgerwehr in sich faßt — war nicht möglich, da in denjenigen Staaten, wo der Zusammenstoß am heftigsten zu werden drohte, Bürgerwehren nicht eingeführt waren. Der Zusammenstoß geschah; der Kampf entbrannte. Fochten nun die den stehenden Heeren gegenüber Kämpfenden für separatistische Ideen, fußten sie mit ihrem Willen nicht auf dem Gesammtwillen des Volks: so zog sich die bewaffnete Macht durch ihren Widerstand allerdings den Haß der Bekämpften zu. Dieser Haß war aber dann nur der von relativ We- nigen, welcher die Kraft verlor, sobald dieselben zu Paaren getrieben wurden. Achnliches sehen wir bei den Ereignissen der Junirevolution in Frankreich. Fochten aber die Jnsurgirenden für Ideen und Forderungen, welche die öffentliche Meinung für sich hatten; billigte vielleicht noch die Mehrzahl des deut- sehen Volkes, zwar nicht den Kampf, aber doch das Verlangen der gewaltsam Fordernden: so mußte die Pflichterfüllung der stehenden Heere außer den aus- regenden, traurigen Folgen des Kampfes noch den Ingrimm aller dieser Meinungsgenosscn erwecken. Das Letztere muß wohl in Deutschland der Fall gewesen sein. Denn gleich nach den bedauerlichen Vorfällen in Wien und Berlin brach von allen Sei- ten in Deutschland ein Wuthgeschrei gegen die steh- enden Heere aus. Man betrachtete sie als die Hemmnisse des organischen Fortschrittes; man verlangte Orga- nisation der Bürgerwehren; allmähliches Aufgehen der stehenden Heere in eine Volksbewaffnung, von den ertremsten Seiten sogar Abschaffung der stehen- den Heere. Wenn nun zwar diese letztern Forderungen als Ausbrüche des Ingrimmes betrachtet werden könn- ten ; wenn diese Ausbrüche auch durch das dem Men- sehen einwohnende Gefühl zu entschuldigen wären, sich zunächst an das zu halten, waS seinen Bestrebungen hemmend entgegentritt: so bleibt doch bei beruhigter»! Gemüthe das Verlangen nach Volks- bewaffnung jetzt noch bestehen. Sollte daher der Gedanken einer Volksbcwaff- nung nicht einen tiefern Boden haben, da sich so viele Menschen für ihn begeistern? Jedenfalls mußte es hiernach übereilt genannt werden, wenn man ohne zu beweisen gleich von vorn herein von einer „erwiesenen Unmöglichkeit dieses Institut einzuführen" sprechen, wenn man ohne schlagende Beweise für seine Behauptung den Gedanken einer Volksbewaff- nung „eine hohle Theorie," eine „Utopie" nennen wollte. Dies geschieht aber in einem Aufsatze in Nr. 39 und 10 dieser Zeitung, in welcher einige Fragen über diesen Gegenstand beantwortet werden. Der Beantwortcr scheint zwar diese Prädicatc mehr der „allgemeinen Volksbewaffnung," wie er sich aus- drückt, beizulegen. Giebt es denn aber eine Volks- bewaffnung im Gegensatz zu einer „allgemeinen Volks- bewaffnung"? Ist es denn möglich den Begriff des Volkes zu generalisiren und zu spezialisiren? In Zeiten wie die unsrigen, wo die Gleichheit aller Staatsbürger immer mehr zur Geltung kommt, wird die 'gleiche Berechtigung und Verpflichtung Aller zur Vertheidigung der begründeten und aner- kannten Institutionen, so wie der Grenzen des Va- terlandes — nicht mehr lange zu umgehen sein. Gewiß wird es indessen der Volksbewaffnung erge- hen, wie allen Neuerungen, die Anerkennung erstrc- ben. So wie nach langem Kampfe für und wider, die Emancipation der Juden seit den Märzercignis- sen als selbstredend in Deutschland Eingang gefun- den hat, ebenso wird eö dereinst auch der Volksbe- waffnung ergchen. Als anlehnend hierzu ist schon die Fassung des tz. 6 Art. 2 der deutschen Grundrechte zu betrachten, wie dieselbe am 2. August von der Nationalver- sammlung beschlossen wurde: Das Wasfcnrecht und die Wehrpflicht ist für alle gleich; Stellvertretung findet nicht Statt. Wenn das streng durchgeführt wird, was ist es anders als Volksbewaffnung? Daß aber Volksbewaffnung den drohenden äußern Verhältnissen gegenüber und wegen mangelhafter mi- litärischer Ausbildung des Volkes jetzt noch nicht einführbar erscheint, so wie daß die Nationalver- sammlung diese Verhältnisse erkennend, sich sogar für zeitweilige Vermehrung der stehenden Heere aus- gesprochen hat, spricht noch nicht gegen die Idee einer Volksbewaffnung überhaupt.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Politiche Uebersicht.
Politiche Uebersicht.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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SECTION
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volksfreund1848
Sans titre
Die HH. Jos. Peseatore und J. M. Wellenstein sind zu Mitgliedern der Ackerbau⸗Commission an die Stelle derHH. Ferd. Pescatore und P. J. Augustin v. Remich, ernannt worden.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Deutschland.
Deutschland. Frankfurt, 11. Aug. Das hiesige deutsche „Journal" sagt unter der Ueberschift: „Das Dom- bansest in seiner wahren Bedeutung" : Wenn ir- gend Etwas geeignet ist, einem Feste der herrlichsten Be- deutung den widerlichsten Beigeschmack zu geben, so sind es gewiß die Bestrebungen einer Partei, welche die Fackel religiöser Zwietracht in den Bau der deutschen Einheit zu schleudern versucht. Das unheimliche Schreckbild religiösen Gewissenzwanges erscheint urplötzlich auf dem Krahne des Kölner Domes und soll zur reli- giösen Weihe für die Vereinigung der deutschen Stämme werden! Die Glaubens- und Ge- Wissensfreiheit, das ist die allgemeine Kirche, zu der das deutsche Volk den Grund zu legen in der Geschichte berufen war. Das war der Dom, an dem es baute, als auf dem Kölner Moos zu grünen begann. Das war der Hebel, der den Sand- stein auch zu diesem Bau wieder in Bewegung setzte, als die verschiedensten Bekenntnisse ihre Opfer auf dem Altar des Vaterlandes niederlegten, dessen Ein- heit in jenem Bauwerk sein erstes neues Sinnbild fand. — »Ter Freiheit eine Gasse!" tönt's jetzt in allen deutschen Gauen: soll denn am Kölner- Dom der Ruf verstummen vor einem Grabe der Freiheit, dem Gewissenszwang? Der schlichte religiöse Sinn unserer Vater, der seine Himmel an- strebenden Dome erbaute, hat auch die Kraft be- währt, den lauteren Glauben sich zu erhalten unter den verschiedensten Bekenntnissen. Und für die Frei- hiet, dies zu dürfen, kämpfen Hutten und Luther, erhoben sich die deutschen Stämme! Wer will es leugnen daß nur ein undeutscher römischer Glau- bensdcspotismus es war, welcher die Fack l eines blutigen Bürgerkriges unter deutschen Bruderstämmen entzündete, der nicht mit der Glorie Süd- und Nord- deutschlands, sondern mit der Erniedrigung deutscher Herrlichkeit endete? Aber auch aus der Erniedrigung des westphälischen Friedens erhob sich Teutschland. Das Kleinod der Gewissensfreiheit war erkämpft, der freie religiöse Sinn bewahrt worden. Auf Süd und Nord hatte diese Errungenschaft einen läutern- den sittlichen Einfluß geübt, auf die Entwicklung der Wissenschaften günstig zurückgewirkt. Wer will es ferner leugnen, daß im 18. Jahrhundert die geistige und moralische Kraft von Deutschland vor- züglich auf dem protestantischen Principe mit beruhte" welches noch im 19. auf dem Gebiete der Wissen- schaft seine schönsten Palmen errang? Wenn die Nationalversammlung nach der „Rhein- u. Mosel- Zeitung" nicht wenige Männer zählen soll, die ei- ncr Rückkehr in den Schooß der römischen Kirche nicht fern sind, so zählt sie sicherlich deren unendlich mehr, die jedem Gewissens- zwang, römischem wie protestantischem ab- gewandt, unter dem Banner deutscher Freiheit auch für religiöse Freiheit kämpfen und in dem wachsen- den Bau des Kölner Domes den Anbau dieser Freiheit sehen werden. „Der Freiheit eine Gasse!" wird's auch am deutschen Dom ertönen, u. an einem Winkelried wird es uns sicherlich nicht fehlen, wenn im allgemeinen Aufschwung des Deutschen heiligstes Kleinod verletzt werden sollte. Berlin, 13. Aug. Durch eine Cabinets- Ordre sind die geheimen Conduitenlisten sowohl beim Offi- cierkorps als bei Civilbeamtcn abgeschafft, jedoch hat der Minister auf einen neuen Modus zu sinnen, um die Tüchtigkeit der Offiziere sofort übersehen zu kön- nen. ü Köln, 14. August. Das Fest der 6. Sä- cular-Feicr der Grundsteinlegung des Kölner Doms nahm heute seinen Anfang: die ganze Stadt erschien dem Besuchenden schon seit gestern geschmückt 'wie olim eine Göttin, der die Völker Feste bereiteten und Opfer brachten. Schwarz-roth-goldcne Fahnen flatterten von allen Häusern und schienen freudig die Gefühle der sich unter ihnen bewegenden und be- wegten Menschen emportragen zu wollen zu den Fü- ßcn des Gottes dem die höhere Feier in seinem mächtigen Tempel gebracht wurde. Auch irdische Potentaten nahmen pflichtschuldigst an dem Feste Theil, und ich beeile mich, Ihren Luxemburgern, meinen alten Landslcuten, zu beschreiben was ich gesehen. Gestein Nachmittag, so gegen 3 Uhr, kam ich nach dem Trankgasscn-Thor, wo ich schon sämmt- liche Behörden versammelt sah, um den ersten der anlangenden irdischen Potentaten , den Erzherzog Jo- Hann, den schlichten Bürger Teutschlands, zu ein- psangcn. Wer zählt die Sandkörner am Meere und wer die Köpfe die hier dicht gedrängt ancinan- dcrstandcn um den geliebten Fürsten zu empfangen? Trotzdem daß man bis 8 Uhr warten mußte, trotz e'ncs überraschenden Gewitterregens, wich man nicht. Die innere Glut der Vaterlandsliebe trocknete leicht die Wirkungen deö feucht scherzenden Himmels. Ge- gen 8 Uhr zeigte ein Krachen der Böller und Ka- noncn und ein tausendkchlisches Hurrah die Ankunft des deutschen Johanns an. Das reich beflaggte Dampfschiff legte an, und — Kölns Mauern um- schlössen das Haupt des einigen Deutschlands. Ein erhabener und wichtiger Moment! Soll ich Ihnen alle diese einzelnen Liebenswürdigkeiten erzählen, wo- durch sich unser ReichSverweser so beliebt gemacht? Der Kommandant der Bürgerwehr frug ihn ob Se. Kaiserliche Hoheit einen Wagen befehlen! — O nein, ich gehe gerne zu Fuß, waren die Worte, die unser biederer Johann entgegnete. Ein nicht endender Jubel begleitete ihn durch das Spalier der Bürger- wehr, die mit der einen Hand präsentirte und mit der andere die Hüte schwenkte, nach dem Hause des Hrn. v. Wittgenstein, wo eine Ehrenwache ihn ein- pfing. Einen seltsamen Anblick gewährte es, als ihn in der Hausflur die anwesenden Prinzen u. schön gekleideten u. vergoldeten Herrn Offiziere empfingen, ihn, den einfachen Bürger in seinem schwarzbraunen zugeknöpften Ucberrock mit dem breiten Hut. Er war begleitet von dem Präsidenten und dem Vice- Präsidenten der deutschen Nationalversammlung. Ge- gen 300 Abgeordnete sollen am Feste Theil nehmen, so wie auch die Berliner Versammlung u. die hohe Geistlichkeit zahlreiche Abgeordnete gesandt hatten. Vom 13. Gestern bewegte sich der feierliche Zug des Dvmbauvereins in unfern Straßen nach dem Dome hin. Es ist mir nicht möglich, in die Einzelnheiten desselben einzugehen, mit denen ich nicht zu Ende kommen würde. Ich begab mich wieder nach der Trankgasse um die erwartete Ankunft des Königs von Preußen mitanzusehen. Gegen 0 Uhr fuhr ein Dampfschiff nach Deutz, um denselben ab- zunehmen: schon am Trankgassen-Thor trat ihm der ReichSverweser entgegen, und beide begrüßten sich, mit einer herzlichen Umarmung. Zusammen begaben sie sich nach 1er Wohnung des Ehcf-Präsidentcn. Der König fuhr allein nach dem Regierungsgebäude, wo die zur Vorstellung beschiedenen Personen seiner harrten. Der Erzherzog folgte ihm nach. Auf eine Anrede des Präsirenten der deutschen Nationalver- sammlung, v. Gagern, antwortete er, wie er der Versammlung ein segensreiches Gedeihen wünsche, und wie er überzeugt sei, daß dieselbe nickt ver- gegen werde daß es in Teutschland Fürsten gibt und daß er zu diesen gehöre. Abends wurde ein glanzvoller Fackelzug betreu Fürsten und dem Erz- bischof gebracht, der würdig die Feier des Tages schloß. Der Erzherzog Johann und der König von Preußen fuhren zusammen nach dem Schloß Brühl, von wo sie diesen Morgen zurückkehrten, und eine Parade der Bürgcrwehr entgegennahmen. Koblenz, 13. Aug. Wir haben bei der heutigen Vorbeireise des Erzherzogs -Reichsverwcserö zum Dombaufesie iu Köln Gelegenheit gehabt, den Un- terschied zwischen officielle» Begrüßungen u. solchen , die das Herz dictirt, zu beobachten. Schon vor Mittag hatte sich die Bevölkerung hiesiger Stadt in Masse am Rhein eingefunden und verlief sich erst gegen 1 Uhr einigermaßen wieder, als es hieß, daß die Ankunft nicht vor 3 Uhr crftlgen würde. Vor 2 Uhr jedoch waren schon wieder das ganze Werft, die Rhcinbrücke und alle anstoßenden ' Häuser mit Menschen angefüllt, welche in freudiger Stimmung der Ankunft dessen harrten, in welchem zuerst die er- sehnte Einheit Deutschlands zum Ausdruck gekommen ist. Wer beschreibt die feierliche Stille unter den Tausenden, als endlich gegen 3 Uhr das festlich be- flaggte Schiff sich näherte, wer den Jubel, als das- selbe anlegte. ES war ein feierlicher Augenblick! Die an beiden Ufern des Rheines aufgestellte Bürger- wehr von Koblenz und Ehrenbreitstein begrüßte die Ankunft mit mehreren Salven und donnerndem Hoch, in welches die ganze Volksmasse begeistert einstimmte. Auf die deshalb geschehene Einladung besichtigte der ReichSverweser die hiesige Bürgerwehr, dann kehrte er nach dem Schiffe zur Weiterreise zurück. Im Augen- blicke der Abfahrt brachte noch der Viccpräsidcut v. S vir on im Namen des deutschen Vaterlandes der Stadt Koblenz ein Hoch, und unter allgemeinem Jubel entjchwand das Schiff unfern Augen. Es war ein hehres Fest ! es galt mehr der Idee, der Einheit Deutschlands , zu der endlich der Grundstein gelegt ist, als der Person. Nur die Idee kann solche Be- geistcrung erregen. Das ist auch die Ursache, weßhalb Koblenz nie ein solches Fest gesehen. In einem zwecken Bericht der „Rhein- u. Mosel- Zeitung" heißt es: Die Höhen der Festungswerke erschienen zur Zeit der Landung als mit Nägeln be- schlagene Berge, da man hinter den Mauern des- selben das Militär mit ihren spitzen Helmen ohne Gewehre aufgestellt hatte, welches 'in dieser t rocke- nen Stellung durch ein paar Kanonenschüsse amü- sirt wurde. Wir müssen gestehen, diese Haltung hat allenthalben indignirt, und hörten wir die gemeinen Soldaten sich sogar äußeren: Es war nur, um uns oben, d. h. in der Kaserne zu halten. Ist das viel- leicht: Preußen geht voran? Trier, 14. August. Schon seit einigen Ta- gen hatten sich Reibungen, die in der seit dem 6. August bestehenden gereizten Stimmung ihren Grund haben, zwischen Bürger u. Militär (20er u. Mahnen) bemerkbar gemacht. Heute kamen sie zum Aus- brück. Ein Wirthögarten wurde zerstört u. mehrere Menschen mehr oder weniger bedeutend verletzt. Auf dem Hauptmarkte wurden die Vorfenster eines La- dcns zertrümmert, und nur die herbeigeeilte Hülfe der 30er konnte dem Scandal Einhalt thun. Die Trier. Zeitung, die diese Vorfälle genauer beleuchtet, zeigt nach, daß die Schuld in eben so großem Maaße auf Seiten der niederen Volksklasse, als auf Seiten deö Militärs ist. Immerhin sind es traurige Bè- gebenhcitcn. Homburg, 10. August. Der Zeitpunkt unse- rer Vereinigung mit dem Großherzogthum Hessen scheint früher eintreten zu sollen, als nach dem na- türlichen Verlaufe, denn wir hören soeben, daß der Landgraf die in nächster Woche zum erstenmal sich versammelnden Stände, fünfzehn der Zahl nach, mit der Anzeige seiner Abdankung eröffnen wolle. Die Verabredungen wegen der sofortigen Besitznahme von Seiten des Großherzogthums sollen in Darm- stadt bereits getroffen worden sein. (K. Z.) Rendsburg, 10. August. Während die Friedensgerüchte in den Zeitungen spucken, gewinnt hier Alles wieder ein recht kriegerisches Ansehen. Heute Morgen 12 Uhr marschirte das mecklenburg⸗strelitz’sche Bataillon nach Schleswig, und um 11 Uhr rückte wiederum das erste Bataillon Schleswig⸗Holsteiner hier ein. Morgen verlassen uns die Hannoveraner und machen lzwei Bataillonen Schleswig⸗Holsteiner Platz. Der Prinz Friedrich von Augustenburg hat sein Hauptguartier nach Schleswig verlegt. Von den schleswig⸗holsteinischen Truppen wird ferner ein Baiaillon nach Eckernförde und ein Bataillon nach Kiel verlegt. (Weser⸗Ztg.) Wien, 8. August. „Der Kaiser kommt!“ So ruft man sich überall seit heute früh zu, und in der That hat die trübe, gefährliche und beängstigende Stimmung, die noch vor wenigen Stunden fast die ganze Bevölkerung beherrschte, plötzlich einer nunmehr auf erfreulichen Erwartungen begründeten wohlthätigen Empfindung Platz gemacht. Es ist kein W under, daß die treuen, mit versöhnendem Gemüthe begabten Wiener, die gern jede früher erlittene Kränkung vergessen, sich zu einem außerordentlichen En pfang des Kaisers vorbereiten. „Der Kaiser ist nicht Schuld, er ist ein guter Mann!“ so heißt es in den Kreisen der Bürgerlichen; dagegen dauert die Erbitterung gegen die Umgebung des Monarchen ununterbrochen fort. Mit großer Spannung sieht man der directen Mittheilung der Reichstagsdeputation über den definitiven Beschluß des Hofes entgegen. - Aus guter Quelle kann ich Ihnen die Mittheilung machen, daß das Ministerium bereits angeordnet hat, daß morgen das Regiment „Wellington“ und eine Brigade Infanterie nach Schleswig⸗Holstein abmarschiren werden. (Fr. J.) Gotha, 6. Aug. Die heute auf einer großen Hochebene unweit hiesiger Stadt veranstaltete Huldigungsseier für den Erzherzog Reichsverweser leitete der Herzog sellst. dDorfz.) Hannover, 11. August. Seit einigen Tagen war in unseker Stadt das schlimme Gerücht verbreitet, der König verweigere dem neuen Verfassungswerke seine Unterschrift; indessen wird heute mit Bestimmtheit versichert, daß der König in diesen Tagen seine Zustimmung gegeben habe ü. daß dieses Geseg sich schon unter der Presse besinde. EW. Zig.) Vom 12. Das Ministerium hat in der Petition der Nnlka⸗Rersammlunaen von Hannover, vop Hil⸗ deSheim und von Celle eine vielleicht willkommene Gelegenheit gefunden, feine Ansichten über die Stell- ung Hannovers zur Reichs-Gewalt in einer fried- kicheren Weise auszusprechen, als dieses in dem un- glücklichen Schreiben vom 7. Juli geschehen ist, mit dem die Stände so eigenthümlich überrascht wurden. Diese Antwort, die, wie es heißt, von Stüve selbst verfaßt ist, enthält folgende Passus: Sr. Majestät beharren in der unveränderten Uebczeuguug, daß die Erhaltung des Friedens, der Wohlfahrt, der Freiheit, der Ehre und des Rechts in Deutsch- land nur zu erreichen sind durch die innigste Ver- bindung aller Theile des gesammten Vaterlandes, daß aber diese nur allein zu erstreben sei auf dem Wege der wahren inner» Einigung und des gegen- seitigen Vertrauens, und nicht erreicht werden kön- nen durch jbloße äußere Formen, welche bei der großen Verschiedenheit der deutschen Staaten, ihrer nothwendigen äußeren Verbindungen und ihrer inne- ren Zusammensetzung nur durch den wahren Geist der Eintracht den Verhältnissen angepaßt werden können. Wenn die Bittsteller die Bcsorgniß hegen, daß Conflicte der Regierung Sr. Majestät mit der provisorischen Central-Gcwalt entstanden seien, welche allerdings beklagenswerthe Folgen mit sich fiihren könnten: so gereicht es uns zur Genugthunng, denselben ferner eröffnen zu können, daß zu dieser Besorgniß durchaus kein Grund vorliegt, daß vielmehr die geschäftlichen Verbindungen auf völlig befriedigende Weise ihren Fortgang haben und daß namentlich wegen des Verhälnisses der Truppen zur provisorischen Central⸗Gewalt denselben durch Allerhöchste General⸗Ordre vom 6. d. M. das Nöthige bereits mitgetheilt ist. Ueberdieß ist die Anlegung der deutschen Farben an den Fahnen und Cocarden von Sr. Majestät bereits beschlossen und wird noch darüber der Armee das Nöthige fordersamst eröffnet werden. (Tr. Ztg.) Innsbruck, 8. August. Hente Vormittag 8 Uhr verließ Se. Maj. der Kaiser mit seiner Familie, nachdem er noch eine ungarische Deputation empfangen hatte, die Stadt Innsbruck, um in seine Hauptstadt Wien zurückzukehren. Hr. Minister Hornbosiel und Hr. Ministerialrath Dr. Fischer folgten Sr. Maj, nach. Die gesammte Nationalgarde und Garnison war ausgerückt und bildete Spalier. (Tr. Ztg.) Aus dem Na vensbergischen, Anfang August. Seit Kurzem eirculirt unter unserer arbeitenden Bevölkerung eine Adresse an die Nationalversammlung in Berlin, welche nach Beleuchtung der herrschenden Mißverhälinise Maßregeln zur Abstellung derselben fordert. Den wesentlichsten Inhalt derselben wollen wir in Folgendem mittheilen: „1. Errichtung von Hypothekenbanken zu Gunsten des Grundbesitzes. Ein wesentlicher Grund, warum der Ackersmann nicht die Sorgfalt auf seinen Ackerbau verwendet, liegt in den großen Opfern, die er bringen muß, um die nöthigen Geldmittel zur Förderung der Cultur zu erlangen. 4-5 Procent und die Kosten der Hrpotbelenscheine - lassen sich nicht so leicht durch der Hände Arbeit verdienen. Das Zinsenwesen ist der Fluch unserer Zeit! Der Staat übernimmt durch die Hppothekenbanken die Verpflichtung, dem Grundbesitzer die nöhigen Mittel zur För⸗ derung der Bodcncültur zu verschaffen, wogegen der Grundbesitzer für die vom Staate zu empfangenden Vorschüsse sein Grundvermögen verpfändet/ Die Summe der vom Staate auf ein Grundstück zu leist- enden Vorschüsse mag Dreiviertel des Grundwcrthes nach dem Kataster betragen. Der Staat leistet die Vorschüsse in unverzinslichem Papiergelde, in Hypo- thekenbankscheincn, welche im ganzen Lande als Cir- culationsmittel gelten und in allen Staatöcasscn für voll angenommen werden. Die Summe der circu- lirenden Scheine muß immer derjenigen der dagegen verpfändeten Sicherheit gleichkommen u. können die empfangenen Vorschüsse durch jährliche Rückzahlungen amortisirt weiden, Der bandmann gewinnt hierdurch die Mittel zur Bodencultur, dem Colonen ist die Möglichkeit gegeben, die Lage seiner Heuerlinge gründ- llch zu verbessern, und dieser kann dann bedeutend billiger wohnen. 2. Aufhebung sämmtlicher Feudal- lasten ohne alle Entschädigung. 3. Aufhebung sämmt- licher directen und indirecten Steuern und Ersetzung derselben durch eine progressive Einkommensteuer." Das Schlimme bei allen socialen Fragen ist, daß die Classe der Gesellschaft zum Schiedsrichter berufen wird, die auch zugleich Partei ist und Ursache zu haben vermeint, das Capital, in dessen Besitz sie ist, in seiner bisherigen Wirthschast schal- tcn und walten zu lassen.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Durch Köm gl. Großherzogl. Beschluß vom 3. d. M. ist H. Franz Nif. Etting er, bisheriger Commis-Greffier im Bezirksgerichte zu Luxemburg, zum Gerichtsvollzieher bei diesem Gerichte an die Stelle des verstorbenen Herrn Tcdeöco, ernannt worden.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
(Ans dem neuen Entwurf der VersnssungS- Urkunde für Preußen. — Fortsetzung.) Art. 47. Der König hat das Recht, Krieg zu erklären, Frieden zu schließen und Verträge mit fremden Regierungen zu errichten, in so fern dies Recht nicht durch das deutsche Bundesrecht beschränkt ist oder werden wird. Unter dieser letzteren Be- schränkung bedürfen alle Verträge u. Friedensschlüsse mit fremden Staaten zu ihrer Gültigkeit der Zu- stimmung oder der nachträglichen Genehmigung der Kammern. Art. 55. Die gesetzgebende Gewalt wird gemein- schaftlich durch den König und durch zwei Kammern ausgeübt. Die Uebereinstimmung des Königs und beider Kammern ist zu jedem Gesetze erforderlich Wird jedoch ein Gesetzes-Vorschlag unverändert von beiden Kammern zum dritten Male angenommen, so erhält er durch die dritte Annahme Gesetzeskraft. Art. 56. Die zweite Kammer besteht aus 350 Mitgliedern. Die Wahlbezirke werden nach Maß- gäbe der Bevölkerung festgestellt. Art. 57. Jeder Preuße, welcher das 24. Le- bürbcnsjahr vollendet und nicht den Vollbesitz der gcrlichen Rechte in Folge rechtskräftigen richter- lichen Erkenntnisses verloren hat, ist in der Gemein- de, wodin er seit sechs Monaten seinen Wohnsitz oder Aufenthalt hat, stimmberechtigter Urwähler, in so fern er nicht aus öffentlichen Bütteln Armen-Unter- stützung bezieht. Art. 58. Die Urwähler einer jeden Gemeinde wählen auf jede Volkszahl von 250 Seelen ihrer Bevölkerung einen Wahlmann. Art. 59. Die Abgeordneten werden durch die Wahlmänncr erwählt. Die Wahlbezirke sollen so organisirt werden, daß mindestens zwei Abgeordnete von cincin Wahlkörper gewählt werden. Art. 60. Nack Ablauf von zwei Legislatur- Perioden der zweiten Kammer können directe Wah- lcn für dieselbe durch das Gesetz eingeführt werden. Art. 61. Die Legiölatur-Periode der zweiten Kammer wird auf 3 Jahre festgesetzt. Art. 62. Zum Abgeordneten der zweiten Kam- mer ist jeder Preuße wählbar, der das dreißigste Lebensjahr vollendet, den Vollbesitz der bürgerlichen Rechte in Folge rechtskräftigen richterlichen Erkennt- niffes nicht verloren und bereits ein Jahr lang in Preußen seinen Wohnsitz hat. Art. 63. Die erste Kammer besteht ans 175 Mitgliedern. Art. 61, Die Mitglieder der ersten Kammer werden durch die Bezirks- und Kreisvertreter er- wählt. Die vereinigten Bezirks- und Kreisvertreter eines Bezirks bilden je einen Wahlkörper und wäh- len die nach der Bevölkerung an den Bezirk fallende Zahl der Abgeordneten. Art. 65. Die Legislatur-Periode der ersten Kam- mer wird auf sechs Jahre festgesetzt. Art. 66. Wählbar zum Mitgliedc der ersten Kammer ist jeder Preuße, der das vierzigste Lebens- jähr vollendet, den Vollbesitz der bürgerlichen Rechte in Folge rechtskräftigen richterlichen Erkenntnisses reicht verloren und bereits ein Jahr lang in Preu- ßcn seinen Wohnsitz hat. Art. 75. Beamte bedürfen keines Urlaubs zum Eintritt in die Kammer. Durch die Annahme ei- nes besoldeten Staatöamtcs oder einer Beförderung im Staatsdienste verliert jedes Mitglied einer Kam- mer Sitz und Stimme in derselben, und kann seine Stelle nur durch eine neue Wahl wieder erlangen. Niemand kann Mitglied beider Kammern sein. Art. 91. Bei den mit schweren Strafen bedroh- ten Handlungen (Verbrechen), so wie bei politischen und Preßvergchen erfolgt die Entscheidung über die Schuld des Angeklagten durch Geschworene. — Die Bildung des Gesckwornengerichts wird durch ein Gesetz geregelt, welches der gegenwärtigen Versas- sungs-Urkunde beigefügt ist. Art. 91. Die besonderen Rechtsverhältnisse der nicht zum Richterstandc gehörigen Staats-Beamten, einschließlich der Staatsanwälte, sollen durch ein Gesetz geregelt werden, welches, ohne die Regierung in der Wahl der ausführenden Organe zweckwidrig zu beschränken, den Staatö-Bcamten gegen Willkür- liehe Entziehung von Amt und Einkommen angemes- senen Schutz gewährt. Art. 102. Alle selbstständigen Mitglieder einer Gemeinde, welche seit Jahressrist in derselben ihren Wohnsitz haben, zu den Lasten der Gemeinde bei- tragen und sich im Vollgenusse der staatsbürgerlichen Rechte befinden, sind in Angelegenheiten der Gemeinde gleich berechtigt und insbesondere zur Wahl der Ge- meinde-Vertretcr berufen. Art. 107. Sollten nach dem Schlüsse der gegen- wärtigen Versammlung durch die für Deutschland festzustellende Verfassung Abänderungen der gegen- wärtigen VerfassungS - Urkunde nöthig werden, so wird der König dieselben anordnen und diese An- ordnungcn den Kammern bei ihrer nächsten Ver- sammlung mittheilen. Die Kammern werden dann Beschluß darüber fassen, ob die vorläufig angeord- neten Abänderungen mit der deutschen Verfassung in Ukbcreinstimmung stehen.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
) Wir werden dasselbe, welches den 12. August nebst einem Rundschreiben des Generalverwalters für die Gemeinden veröffentlicht worden, in unserm Blatte nachtragen. A D. R
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Wahlgesetz. (Fortsetzung). Kapitel III. Von den Wahlcollegien.
Wahlgesetz. (Fortsetzung). Kapitel III. Von den Wahlcollegien. Att. 2t. Die Wahlcollegicn können sich nicht mit andern Gegenständen, als mit der Wahl der Abgeordneten beschäftigen. Art. 22. Die ordentliche Versammlung der Wahlcollegicn zum Zweck der Ersetzung der aus- tretenden Abgeordneten finden am zweiten Dienstag des Monats Juni Staat,. Das Wahlgeschäft beginnt um neun Uhr Mor- gens, wenn die Wahl zwischen dem l. Mai und dem 1. October, und um zehn Uhr, wenn dieselbe zu einer andern Zeit geschieht. Art. 23. Die Wähler versammeln sich am Haupt- orte des Cantons, in welchen sie ihren wirklichen Wohnsitz haben. Sic können sich nicht durch Andere ver- treten l asscn. Sie vereinigen sich zu einer einzigen Versamm- lung, wenn ihre Anzahl nicht 300 übersteigt. Sind mehr als 300 Wähler vorhanden, so* (heilt sich daS Wahlcollegium in Sektionen, von denen jede nicht weniger als 150 enthalten muß, und nach Gcmcindeabtheilungcn, welche sich am nächsten liegen, gebildet wird. Jeder Section wird ein besonderes Lokal ange- wiesen. Wenn die Zahl der Sektionen es erfordert, so können deren zwei, keinen Falles aber mehr als drei, in den Gemächern eines und desselben Hauses versammelt werden. Jede Section nimmt direkt an der vom Colle- gium vozunehmcndcn Wahl der Deputirten Thcil. Die Wahl geschieht durch Stimmzettel. Jeder, welcher am Tage der Wahl durch An- nähme, Tragen, Auspflanzen oder Anschlagen eines Zeichens der Vereinigung, oder auf jede andere Weise, Unordnung verursacht oder tumultuarische Versammlungen herbeigeführt hat, soll nkit einer Geldbuße von 50 bis 500 Franken, oder im Falle der Zahlungsunfähigkeit, mit Gefängniß von 6 Ta- gen bis zu einem Monat bestraft werden. Art. 24. In den Hauptorten der Cantons Luxemburg und Diekirch führen die Präsidenten der Bezirksgerichte, in allen andern Eantons-Haupt- orten die Friedensrichter, und in deren Ermanglung die Stellvertreter derselben, den Vorsitz in den Haupt- bureau. Die beiden jüngsten Mitglieder des Gemeinde- rathes des Hauptortes sind die Scrutatorcn. Sind mehrere Sektionen vorhanden, so präsidirt der zweiten und den folgenden in den Cantons Luxemburg und Diekirch einer der Richter oder ein Ergänzungsrichter, in den andern Cantons, der Stell- Vertreter der Friedensrichter, nach dem Dienstalter dieser Beamten; wo es an Stellvertretern der Frie- denörichtcr fehlt, präsidiren anstatt ihrer in den Sektionen die Personen, welche von den Friedens- richtcrn hierzu bestimmt werden. In den SectionS-Bürcaur sind Scrutatorcn die Bürgermeister und die Gemcinrerathö-Mitgliercrdcr Gemeinden, aus welchen die Section gebildet ist. Wenigstens vierzehn Tage vor der Wahl wird der General-Avministrator des betreffenden Dienst- Zweiges den Präsidenten der Bezirksgerichte in den Cantons Luxemburg und Diekirch, und den Friedens- richtcrn in den andern Cantons, eine Liste übersen- den, in welcher für jede Wahlscction der Name, der Wohnort und das Alter der Bürgermeister und der Gemeindcrathsmitgliedcr der diese Section bildenden Gemeinden angegeben ist. Tie Einschreibung gc- schieht nach dem Alter, die Jüngsten voran. Niemand kann Scrutator oder Sccretär sein, wenn er nicht Wähler ist. Ter Präsident des Bezirksgerichts in den Can- tons Luxemburg und Diekirch, die Friedensrichter in den andern Cantons, rufen wenigstens zehn Tage vor der Wahl die Präsidenten der Sectionen zu- sammen. Diese fordern unverzüglich die an der Spitze der Liste stehenden Beamten auf, sich am Tage der Wahl als Scrutatorcn einzufinden, nehmlich die bei- den zuerst eingeschriebenen als Titularc, und die beiden andern nächstfolgenden als Stellvertreter. Der also als Titular oder als Stellvertreter be- zeichnete Scrutator ist im Falle der Verhinderung verbunden, hiervon binnen 48 Stunden den Präsi- deuten zu benachrichtigen. Die Bildung der Bürcaur ist wenigstens drei Tage vor der Wahl zu veröffentlichen. Wenn zu der für die Wahl festgesetzten Stunde nicht alle Scrutatorcn gegenwärtig find, so hat der Präsident das Büreau von Amtswegen aus den An- wesenden zu ergänzen , unter Beobachtung der vor- stehenden Bestimmungen. Den Sccretär ernennt jedes Büreau aus den an- wesenden Wählern. Art. 25. Ter Präsident des Collegiuins oder der Section hat allein die Polizei in der Versammlung. Nur die Wähler wohnen derselben bei. Sie können dabei nicht mit Waffen erscheinen. Bewaffnete Gewalt kann weder im Sitzuugssaale, noch an den Eingängen des Raumes , wo die Ver- sammlung gehalten wird, ohne Ansuchen des Präsi- deuten aufgestellt werden. Die bürgerlichen Behörden und die Militärbcfehlshabcr find 'gehalten , seinem Ansuchen Folge zu leisten. Das Bureau entscheidet vorläufig über die Ver- richtungcn des Collegiuins oder der Section. Allé Einsprüche werden in das Protokoll aufgenommen, sowie die mit Gründen versehene Entscheidung des Büreaus. Die auf die Einsprüche bezüglichen Wahl- Zettel und anderen Papiere werden von den Mit- gliedern des Büreaur und dem Reclamentcn para- phirt und dem Protokoll beigefügt. Bei Eröffnung der Sitzung hat der Sccretär oder einer der Scrutatorcn die Artikel 24 his ein- schließlich 37 dieses Gesetzes laut vorzulesen. Ein Exemplar des letztern soll in jedem Büreau aufge- legt werden» > Wer, ohne Wähler oder Mitglied eines Bureaus zu sein, während des Wahlaktes in das Local einer der Sektionen eintritt , kann mit einer Geld- büße von 50 bis 500 Franken bestraft werden. Wenn in dem Locale, wo die Wahl vor sich geht, einer oder mehrere derAnweseiiden durch öffentliche Zeichen Billigung oder Mißbilligung zu er- kennen geben, oder in irgend einer Weise Tumult erregen, so kann sie der Präsident zur Ordnung weisen. Fahren sie fort , so wird die Verweisung zur Ordnung im Protokoll erwähnt und sollen auf Vorlage desselben die Übertreter mit einer Geldbuße von 50 bis 500 Franken bestraft werden. (Fsg. f.)
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Frankreich.
Frankreich. Paris, 43. Aug. Die Nachricht von einem 45- tägischcn Waffenstillstand zwischen Radetzky u. Charles Albert bestätigt sich. — Man versichert, es babe zwi- sehen dem Neapolitanischen Gesandten u. H. Bastide eine Conferenz «statt gehabt, in welcher Jener darauf bestand, Frankreich solle sich in die sizilische Angelegenheiten nicht einmischen. Hr. Bastive soll geant- wortct haben, der König von Neapel dürfe versichert sein, daß Frankreich nie die Hand dazu bieten wird, aus Sizilien ein zweites Portugal zu Gunsten Eng- lands zu machen. — Man verbreitet die Nachricht, daß ein Polizeiministerium geschaffen werden solle, um diesen ganzen Dienst in einer Hand zu vereini- gen. — Die Anleihe von 13,151,500 Frs. Renten ist gestern geschlossen worden und sie war bis zum Betrag von 13,095,250 Frs. gezeichnet. — In nächster Woche werden die Kriegsgerichte wegen der Juni- Ereignisse ihre Thätigkeit beginnen. — Mehrere To- desurthcile sind durch den Präsidenten des Conseils in andere Strafen umgewandct worden. Vom 14. Nach einer heute eingetroffenen Nach- richt, soll auch Venedig in die Hände der Oestreicher gefallen sein. — In der heutigen Sitzung der Na- tional -Versammlung war zuerst ein Gesetzentwurf auf der Tagesordnung, nach welchem der Staat der Privatindustrie dadurch zu Hülfe kommen solle, daß er für 13 Mill. Aufträge geben solle. Das Mi- mitcrium widersetzte sich heftig diesem Vorschlage, indem Iltens die Einnahmsguellen diesen Weg nicht einzuschlagen erlaubten, und 2tens der Staat nicht eine Industrie vor der andern bevorzugen dürfe. Nach einer etwas schleppenden Debatte wurde der Vor- schlag verworfen. — Ein Teputirter interpcllirte hie- rauf den Minister, wegen der vor mehreren Mona- tcn angeordneten allgemeinen Untersuchung der Ar- bciterverhältnisse; der Minister wollte nicht wissen, daß seine Anordnungen nur unregelmäßig befolgt würden. — Endlich war ein Gesetzesvorschlag einer- seits vom Arbcitcrcomite, anderseits und von jenem verschieden, von Herrn Worin ausgehend und da- hinlautend, die Artikel 414, 415 und 416, des Code abzuändern, welche Coalitionen unter den Arbcitac- bcrn zur Herabdrückung der Lohne leichter bestrafen, als die unter den Arbeitern zur Erhöhung der Lohne, auf der Tagesordnung. Nach einer höchst schläfrigen und auf diesen wichtigen Punkt kaum eingebenden Debatte wurden die Vorschläge dem Comité des Handels und der Industrie uiiv dem für Gcsetzgc- bung überwiesen.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Publicité 1 Page 4
Anzeigen. Ein starker Bäckerlehrling wird gesucht. Wo? sagt die Expedition. ^gg) Das bis jetzt don Hrn. Major Autor bewohnte Quartier bestehend aus dem ersten und zweiten Stocke des die Ecke der Fleischer, und Roststraße bildenden Dcprez'schcn jHauseS, steht vom künftigen Monat September an rhcitwcisc oder im Ganzen zu vermiethcn. Alan ist gebeten sich an den unterzeichneten Notar zu wenden. Luxemburg, den 11. August lbW. (¦78) Mothe, Notar. Ein junger starker und tüchtiger Bäckergeselle sucht ein Un- tcrkommcn. — Wo ? sagt die Expedition. (77)
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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Der Volksfreund (1848) 1848-08-18_01
Der Volksfreund. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung» Abonntmcnts-Preis : ü FrS-. vierteljährig in der Haupt- stadt, 5 FrS. ZVCtS.für die i brigen Ortschaften des Großherzogthums. Anzeigen werden mit ?<Z Ltm». per Zeile berechnet. Der Volksfreund 'erschti.u Mittwoch«, Freitag» und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften Verden franco erbeten. Druck v. Franz Schömann in Luxemburg. M m. Freitag, 18» August mm.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches.
Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. Die Versammlung der Wahlcollegien aller Gemeinden um die Wahlen zur durchgängigen Erneuerung der Gemeinderäthe vorzunehmen, findet am 26. Oetober, um 10 Uhr Vormittags, Statt.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Naives Geständniss.
Naives Geständniss. F. Schömann Das „Lur. Wort" in seiner Mittwochsnummer bringt einen im Ganzen nicht schiedst geschriebenen Artikel : Die nächsten Wahlen überschrieben. In demselben befindet sich aber folgender Passuch: „er (der „Wähler) erkundige sich ob dieselben (die zu Wählen- „den) auch der Religion u. der Kirche ergeben sind, „da die Feinde der Religion und der Kirche auch „die Feinde des Volks siiid." Dem „Lur. Wort" sind also Religion u. Kirche zwei verschiedene Dinge. Man kann 1) ein Freund der Religion und der Kirche sein; es gibt aber auch 2) Feinde der Religion und der Kirche. Nack) dem- selben „Luxemburger Wort" kann man aber auä) 3. ein Freund der Religion und zugleich ein Feind der Kirche sein und endlich kann man nach dem „Lur. Wort" 4) ein Freund der Kirche und zugleid) ein Feind der Religion sein. Wenn wir unter der Specks 3 und 4 durchaus wählen müssen, so ziehen wir unbedingt die Freunde der Religion, wenn sie auch Feinde de'r Kirche sind, vor. Denn unser Land hat von den Freundeir der Kird)e, die Feinde der Religion sind, schon Viel °zu leiden gehabt. Allerdings haben wir bis jetzt in unserer naiven Einfalt geglaubt, ein Feind der Religion könne durchaus fein Freund der Kirche sein, unv weil wir die Religion liebten, licbtcu wir auch die Kirche, und diejenigen, welche offenbar die Religion in Mißcre- dit brachten, weil sie auf deren Kosten die Kirche u. die kirchliche Gewalt immer vorschoben, um der Kirche fremde Zwecke zu verfolgen, betrachteten wir immer, trotz ihres Widerspruchs, eben so sehr als Feinde der Kirche wie der Religion. Nun das „Lur. Wort für W. u. R.s belehrt 'uns eines Andern: Feinde der Religion können nach 'ihm nichts desto weniger Freunde der Kirche sein. Wir wissen nun, woran wir sind und Manches, was wir bis- her nickst verstanden, wird uns plötzlich klar. Für die Redaction
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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Schömann, F.
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volksfreund1848
Miscellen.
Miscellen. 0 Am 14. d. MtS. fand in dem Saale des Stadt- Hauses die Preiövertheiliing anI die Zöglinge der Musikschule statt. Es war dieses wieder eines der klei- nen traulichen Familienfeste, deren wir uns so selten sonst zu erfreuen hatten, und auö denen man mit inniger Zufriedenheit, eine wchmüthige Stimmung im .Herzen heraustritt. Ohne in die Zergliederung d r vorgetragenen Musikstücke einzugehen, muß man tin Allgemeinen dem Tacte und der glücklichen Zu- sammenstellung dieses kleinen Conzei tes ein Lob spre- che», und den Verdienst, den sich die Herrn Proses- form, die der Anstalt vorgesetzt sind, in so kurzer Zeit erworben haben, anerkennen. Die Leistungen der Kinder zeugen von der echten Methode, von den ge- gründeten Kenntnissen der Lehrer. Dig. einzelnen Stucke, die Solo's, waren durchgedacht und wurden tüchtig ausgeführt; die Chöre klangen sicher und die Klemen langen mit Festigkeit und Sicherheit; auch horten sie die Zufriedenheit der Zuhörer ihnen den verdienten Beifall zuklatjchen, so oft der Geige, des Claviers, des Violoncells und der Chöre-Melo- dien sich endeten. Ohne die Namen einzelner aufzu- jcchleit können wir nicht umhin des Fortschrittes und des Bemühens dcö kleinen Kunze zu erwähnen, der auf dem ,chwierigsten Instrumente, dem Violon- cello, eine einfache Melodie mit den Varianten vor- tlug, und die er bis in die einzelnen Schwierigkeiten gilt aufgegriffen hatte; die jungen Herrn Boücon, Schaack und Berchem ebenfalls verdienen für die Fertigkeit und die Leichtigkeit, die sie im Geigenspie- len sich angeeignet haben, Anerkennung, und wir wünschen ihnen in ihrem Streben nur Ausdauer und Liebe zum Fortschritte, und wir haben die Ue- berzeugung, daß später ihre Mühe mit gutem Er- folge gekrönt werden wird. Das Duett aus Norma ward von dem Gcschwisterpaar Merjai richtig und ungeachtet seiner Schwierigkeiten, rein und in allen Theilen gut verstanden, 'vorgetragen. Man ist im Allgemeinen sehr zufrieden mit den Leistungen der Schule, und es ist eine schöne Stunde für manchen Musikfreund gewesen, der auf die jetzigen Leistungen der Kinder mit Freude eine schöne Zukunft baut. Wir wünschen, daß diese Schule auf dem Wege des Fort- schrilles voranschreite, daß die Liebe für die Ton- kunst sich mehr und mehr verbreite und dieselbe ihr Reich vergrößere, denn sie ist ein mächtiger Hebel zur Volksbildung; und die Erziehung findet in ihr eine sichere Helferin, denn sie macht die Herzen^em- pfänglich für schöne Gefühle; sie trägt in die Seele die höheren Empfindungen, u. vereinigt die Menschen, die sie verstehen, durch ihren unwiderstehlichen Reiz und den unerschöpflichen Zauber. Wären viele da gewesen, die in dem enghe.zigen positiven Kreise des alltäglichen Spießbürgerthums sich fortbewegen, und einer solchen Ansialt ihre Zustimmung nicht ge- den wollen , sie kämen gewiß von ihrem Jrrlhum, denn es ist ein Jrrthu'n, zurück, und würden für unsere Musikschule nur Sympathie haben können; wir laden sie ein, einer künftigen Preisvertheilung beizuwohnen. Schließlich ist zu bciüerken, daß man sehr wohl gethan hat, bei dieser Gelegenheit wieder keine sran- z'ösische Anrede zu halten , um dem „L. W. für W. u. R." keinen Stoff zu einem zwei Spalten langen article de fond zu geben.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Dem Hrn. Wilh. Gerard Stael v. Holstein, Major a. D. im Luremburgischen Bundes⸗Contingent, ist die Naturalisation, unter Befreiung von allen Gebühren, ertheilt worden.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
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Die außerordentliche Session der in doppelter An- zahl berufenen Landstände ist geschlossen.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-18T00:00:00
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volksfreund1848
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Anzeige n. Beträchtliche Güter - Versteigerung zu Rambrnch, im Canton Redingen. Am Mittwoch, 6. Juni 1849, um 10 Uhr Morgens, wird der Herr Nicolas «ibenallcr, Bürgermeister und Lohgerber zu ArSdorff, das ihm zugehörige, zu Nambruch gelegene Hannen Gut, bestehend nebst Wohnungs-Gebäude in : 20 Hectares Aeterland, 10 „ Wiesen 35 „ Lohhecken , 2 „ Buschcr 15 „ Rodtland auf sehr ausgedehnte Zahlungstermine, und unter sehr günstigen Bedingungen, auf Ort und Stelle, öffentlich versteigern lassen. Dieses Gut steht auch bis dahin aus freier Hand zu kaufen. Das Beschwerdcnhcft dieser Versteigerung ist in der AmtS- stubc des unterzeichneten Notars hinterlegt. Rambrnch , 25. Niai 1849, (326) Brassel, Notar. Oeffmtlicher Verkauf des Hofes Gichelbour, gelegen in der Gemeinde Nomern, Canton Mersch. Die durch Jacaucs NicS, zeitlebens Ackern auf dem Hofe Eichclbour, hinterlasscnc» Erben, lassen inGcmäschrit dcS Gesetzes vom 12. Juni 1816, vor dem FriedcnSgcrichte des Cantons Mersch und durch das Ministerium unterschriebenen Notar's unter dem Namen von „HofEichclbour" bekannte, auf dem Banne der Gemeinde Nomcrn, Canton Mersch, gelegene Landgut, unter sehr vortheilhasten Bedingungen öffentlich verkaufen. Dieser Hof, wobei die von Ettclbrück nach Feltz zu entwerfende Straße vermuthlich durchgehen wird, enthält nach dem Cadaster 64 Hectar, 60 Ares, und 40 Centiares, alles in einem Bering- gelegen und gegenwärtig in vollem Ertrage, und zwar : Acker- und Rodt-Land ...... 49. 46. 50 Wiesen 7. 14. 30 Gärten ,,. 86. 60 Gebäude mit Zubehör . . . .. . . 14. 30 Gebüsch . , . . 6. 98. 70 Total. 64. 60. 40 Was die Ortsbesichtigung betrifft, so sind die Liebhaber gebeten sich an Herrn Georg Hubert, Ackern daselbst, zu wenden, und zur Kcnntniß der Conditioncn an unterschriebenen Notar. Die Versteigerung wird auf erwähntem Hofe selbst, Mon- tag, 11. Juni künftig, um 1 Uhr Nachmittags, statt haben. Nierfch, den 25. Mai 184!». (327) Suttor Notar.
Der Volksfreund (1848)
1849-05-30T00:00:00
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Politische Ueberstcht.
Politische Ueberstcht.
Der Volksfreund (1848)
1849-05-30T00:00:00
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Frankreich.
Frankreich. Paris, 25. Mai. Der Minister des Aeußern Drouin de l'HuyS hat in Folge des Antrags von Eavaignac in der vorgestrigen Sitzung den Gesand- ten Rußlands und Oestreichs eine neue Rote zu- stellen lassen. Die Feldwebel Boichot und Rattier, welche, wie es heißt, ihre UnteroffizierS-Uniformcn, wenigstens während der ersten Sitzungen, beibehalten wollen, haben neben dem Socialiste» Considérant ihren Platz genommen. Ein interessantes Experiment ist von Herrn Bre- ard, ehemaligem Maire von Harfleur und Besitzer einer Oelfabrck, gemacht worden. Derselbe hat alle Maikäfer, die er bekommen konnte, zu 1 Fr. das Hectoliter, aufgckanft und, als er 17 Hectoliter bei- sammen hatte, aus denselben ein sehr gutes Brennöl von orangc-gelber Farbe und heller Flamme herge- stellt. - Nationalversammlung. Die nun schon zwei Tage andauernde Discussion über den Tages- befchl des Generals Changarnier kam in der heuti- gen Sitzung endlich zum Schluß. Nach dem von Ledru-Rollin gestellten Antrage hätte sich die Ver- sammlung sogleich in ihre Bureaux zurückzuziehen, um eine Commission zu ernennen, welche alle auf den Tagesbefehl des Generals Changarnier bezüg- .ichen Umstände untersuchen soll. Mehre Anträge lauten auf einfache Tagesordnung. Diese hat regelmäßig den Vorrang und wurde auch mit 303 gegen 200 Stimmen angenommen. Vom 26. Letzte Sitzung der constitui- rend en N att onalv e rsam m lu n g. — Nach An- nähme zweier Creditbewilligungcn von keinem all- gemeinen Interesse nimmt Degoussèe das Wort, um eine Sitzung für morgen Sonntag zu erlangen. Er wolle der Versammlung eine Proclamation an die Armee und die Rationalgarde vorschlagen, um diesen für den patriotischen Beistand zu danken, welche sie stets der Nationalversammlung unter so manchen schwierigen Umständen geleistet hätten; diesen Vor- schlag solle man heute dlscutiren und die Gegen- stände, die heute auf der Tagesordnung ständen, auf morgen verschieben. Baze sieht die Nothwendigkeit dieses Verschubs nicht ein, man könne ja diese Dank- adresse in kurzen Worten abfassen und votiren. La- v allée: Eine solche Eile wäre der Würde und dem Decorum zuwider. Flocon verlangt, daß man die ursprüngliche Tagesordnung beibehalte, da er, aus Veranlassung eines Antrags auf Befreiung der nach dem 27. Juni Verhafteten und dann ohne Unheil Transportirten eine allgemeine Amnestie verlangen wolle. Verworfen mit 286 gegen 28l. — Am Ende der Sitzung verlas Hr. Mar rast, Präsident, eine nichtssagende Rede, welche als ein Manifest der Majorität angesehen werden, und einen schnellen Ueberblick der Hauptarbeiten der Vcrs.scnt- hält. Herr Marrast erhielt, was man im Thea- ter suacè« d'estime nennt. Ein einziges Mal erweckten seine Worte wirklichen Beifall : indem er von dem wahrscheinlichen Ausbruch eines europäischen Krieges zwischen der Freiheit und dem Despotismus, den Republickcn und der Monarchien, den Völkern und den Königen sprach, machte er einen Aufruf an die Vaterlandsliebe aller Bürger und beschwörte sie ihre innere Zwiste und Streitigkeiten zu vergessen, um all ihren Zorn zu vereinigen gegen die erschüt- terta n Mächte, deren Horden Frankreich zu bedrohen scheinen. — Montag tritt die gesetzgebende Vers, ihre Sitzungen an.
Der Volksfreund (1848)
1849-05-30T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Grevenmacher, le 26 mai 1849. Lors des troubles de l'année passée, deux individus crurent le moment favorable pour pratiquer, malgré la défense du Conseil communal, des issues dans le mur d'enceinte de la place du marché. L'ancien Conseil, trop en minorité par la retraite de plusieurs de ses membres, ne voulut pas prendre sur lui la répression de ce délit et laissa ce soin au nouveau Conseil, plus complet et plus en nombre. Le nouveau Conseil résolut à l'unanimité la mise en état primitif des lieux. Le tribunal de paix prononça la fermeture de ces issues au possessoire ; mais rien ne s'en suivit après la signification du jugement. Hier, le bourgmestre entendit le Conseil, s'il y avait lieu d'accorder un dernier délai aux délinquants pour la fermeture de leurs issues ; aussitôt un des membres du Conseil, personnellement intéressé aux issues, commença à tapager de sa voix criarde et fit des sorties tellement inconvenantes, que le bourgmestre fut forcé de déclarer la séance levée. Le bourgmestre se serait démis de ses fonctions, dit-on, à la suite de cette scène. Nous concevons que le bourgmestre soit trop abreuvé de dégoût pour continuer à faire face aux machinations d'un certain parlî; mais, en se retirant, il commettrait unes lâcheté et compromettrait gravement les intérêts de la ville. Nous engageonsle bourgmestre, s'il tient à son honneur et à celui du Conseil communal, à persister dans ses fonctions au moins jusqu'à ce que le jugement rendu soit mis en exécution et d'office s'il y a lieu. Il est soutenu par le Conseil entier, et est appuyé par tous les honnêtes citoyens. Il ne faut pas tenir compte des menaces de certain intriguant, qui veut soulever la population pour entraîner le Conseil dans sa chiite; il ne faut pas s'alarmer de la pluie de pétitions, dont les signatures sont équivoques et accusent peu de sincérité; il ne faut pas s'émouvoir de certain rapport monstre adressé au Gouvernement, aussi dénué de vérité qu'injurieux; il ne faut pas admettre que celui qui déclare le bourgmestre en état de siège, soit autre chose qu'un sot déguisé; il ne faut pas trembler au son métallique des écus, ni se laisser intimider par un organe de voix dissonnant. La cupidité de certaines gens est connue et suffisamment appréciée du public : tous les moyens leur sont bons, témoin encore l'affaire des bêtes à laine. Qu'a-t-on besinn de recueillir des signatures par des moyens illicites pour faire valoir ses droits? Indépendamment des droits de la commune, qui sont garantis par des lois, il nous est bien pénible de voir que des individus cherchent à troubler le repos de la ville et à détruire la bonne harmonie qui n'a cessé de régner parmi nous; bien coupables sont ceux qui veulent semer la discorde, susciter des haines de famille et la perpétuer de génération en génération, comme il en existe un malheureux exemple à Remich. Nous avons à déplorer la mort prématurée d'un digne citoyen, dont la mémoire nous est chère, et qui, s'il vivait encore, n'aurait jamais pensé à commettre des exactions de l'espèce de celles qu'ont commises ses successeurs. Nous avons à dire un dernier mot à 1 honorable Conseil de cette ville : Nous vous adjurons de maintenir et de sauvegarder les droits de la commune, car ce sont ceux de nous tous. Puis un dernier conseil ; Renoncez- à poursuivre l'auteur du rapport monstre, car les injures y contenues ne peuvent qu'en éclabousser l'auteur. Un citoyen de Grevenmacher.
Der Volksfreund (1848)
1849-05-30T00:00:00
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volksfreund1848
Deutschland.
Deutschland. Frankfurt, 24. Mai, „Der k. preuß. Com- missarius Oberst im Generalstabe, Hr. Fischer, ist wie- der abgereist, wie man sagt, unverrichteter Dinge, da er von dem Hrn. Reichsverweser keine Entschei- dung über dessen Bleiben oder Gehen hat erlangen können. Ob der Antrag auf Auflösung der versas- sunggebenden Reichsversammlung, wie behauptet wird, auch zu den Aufträgen des Hrn. Obersten Fischer gehört, und, wie gleichsfalls verlautet, von Sr. kais. Hoheit dem Erzherzog-Reichsverweser entschiedene Ab- lehnung erhalten hat, wissen wir nicht zu sagen. AI- les dies fällt in den Bereich der Tagesgcrüchte, die die wir den Lesern dieses Blattes nicht vorenthalten dürfen." (Fr. I.) — Das französische Gouvernement hat sicherm Vernehmen nach, eine ernste Anfrage an das preuß. gestellt, -über die neuesten Verhältnisse des letzteren zu Rußland, namentlich seine Conzessione» für russische Truppenmärsche durch preuß. Gebiet. Auch England wird nach den neuesten Nachrichten einigermaßen aus seiner bisherigen Neutralität heraustreten und zu- nächst sein jetziges Ministerium mit einem andern ver- tauschen. — Der Volksverein des hiesigen Montagskränzchcns der Bürgerwehrverein, der democratische und der deutsche Verein, die Frankfurter Turner und der Sachscnhäuser Bürgerverein haben au unseren Sc- nat bereits unterm 2. d. gemeinsam eine Eingabe eingereicht, in welcher derselbe ersucht wird, bei den drohenden Gefahren für die Einheit u. Freiheit des Vaterlandes und den Anfechtungen, welche die Vcr- fassung des Reichs erleide, zum Schutz der Ratio- nalversammlung und der Reichsvcrfassung und „zur Verstärkung der vorhandenen bewaffneten Macht, alle waffenfähigen Mannschaften von Stadt und Land zum Dienste aufzubieten, zu organisiren und der Bürgerwehr zuzu- theilen." — Viele von den aus der Paulskirche in den jüngsten Tagen ausgetretenen Mitgliedern sind schon abgereist, die Meisten durch das Scheitern aller Hoff- nungen tief niedergeschlagen und alle auch die Zu- vorsichtigsten schwer betrübten Herzens. Selbst die frische und mannhafte Persönlichkeit deö RegenSbur- ger Zerzog sah sich in den jüngst verflossenen Tagen nicht mehr ähnlich, so viel von ihrer Heiterkeit und ihrem kernigen Wesen hatte sie eingebüßt. Hrn. H. v. Gagern's Wohnung, den mehrere seiner Freunde zum Abschied aufsuchen wollten, fanden sie verschlos- sen. Der ehemalige Präsident der Versammlung und des Reichministeriums sucht in Hornau, im väter- lichen Hause am Taunus die Erquickung, deren seine angegriffene Gesundheit und sein niedcrgebcuq- tes Gemüth bedarf. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 24. Mai. Spärlich tröpfeln V, mach 10 Uhr die wenigen Ueberreste der früheren Nationalversammlung in die Paulskirche. Der in- terimistische Ministerpräsident Dr. Grävell zeigt an daß ein Schreiben einer angeblichen provisorischen Regierung der Pfalz eingelaufen sei, worin diese ihre Zusammensetzung der Ccntralgcwalt anzeigt, der Rcichsverweser habe aber von diesem Schreiben keine Notiz genommen, da es von keiner gesetzlichen Gewalt ausgehe. (Gelächter.) Die Tagesordnung führt auf den Antrag Eisenstucks : die sächsischen Abgeordneten sind nicht berechtigt auf Grund der Abberufung Seitens der sächsischen Regierung dem Berufe eines deutschen Nationalvcrtreters sichzuent- ziehen. Dieser Antrag wird einstimmig zum Be- schluß erhoben. Ein Antrag vom Umbscheidcn, eine Proclamation an das deutsche Volk zu eilassen, wo- rin die Lage des Vaterlandes dargestellt und das Volk aufgefordert wird an der Reichsverfassung fest- zuhalten, wird ebenfalls angenommen und der 30er Ausschuß beauftragt, den Entwurf in der nächsten Sitzung vorzulegen. Ein Antrag von Nauwerk, die Nationalversammlung unter den Schutz des Frei- staates Frankfurt zu beeidigen, wird nicht für dring- lich anerkannt. Simon von Trier überreicht eine Interpellation an das Ministerium, worin er fragt ob es wahr sei, daß der König v. Preußen Befehl ertheilt habe, die Nationalversammlung mit Gewal aufzulösen, daß der Reichsverweser beschlossen habe, die Centralgcwalt in die Hände eines preußischen Prinzen niederzulegen, daß Preußen ohne Wissen der Centralgewalt mit Dänemark in Friedensunter- Handlungen sich eingelassen habe und daß zwischen Preußen, Sachsen, Hannover ein Sondcrbund ge- schlössen worden sei. Der Präsident zeigt an, daß das Ministerium nach den Festtagen darauf antwor- ten werde. Simon v. Tr. beantragt den in der' letzten Sitzung wegen Beschlußunfähigkeit der Der- sammlung zurückgelegten Antrag, daß die National- Versammlung mit 100 Mitgliedern beschlußfähig sei, wieder zur Abstimmung zu bringen. Der Präsident läßt über denselben namentlich abstimmen. Mehrere Mitglieder der Rechten verlassen den Saal, worauf die hinke heftig hinüber ruft : „Da bleiben", allein dies hält die Herren nicht ab und sie gehen unter lautem Zurufen des Unwillens heraus. Der Antrag wird unter endlosem Jubel der Linken und aller Gallerien, selbst der Diplomatenloge, mit 115 gegen 33 Stimmen angenommen. Fast noch im letzten Augenblicke kam Bogen aus Hessen, ohne welchen die Versammlung abermals beschlußun- fähig gewesen wäre. Morgen Sitzung um 12 Uhr. Der Präsident zeigt schließlich noch den Austritt von 21 Mitglieder» an, worunter Wiedenmann , Wurm, Räumer, welcher als gemeiner Soldat indasschles- wig-holsteinische Landesheer tritt, um dem Vaterland mit den Waffen zu dienen, da er des unfruchtbaren Wirkens durch Wort und Schrift für die deutsche Sache überdrüssig ist. Vom 25. Mai. Abg. Nauwerk erstattet Be- richt im Namen des 30er Ausschusses über den ihm aufgetragenen Entwurf der Ansprache an das deutsche Volk. Nach kurzer Berathung be- antragen Makowiczka u. Andere, daß die weitere Berathung und Abstimmung auf morgen vertagt und inzwischen der Entwurf gedruckt werde. Auge- nommen. Simon von Trier berichtet für den 30er Aus- schuß über den Antrag Nauwerck's , den Schutz der Nationalversanmilung betreffend. Der 30cr Ausschuß beantragt! t) Die Truppen solcher Staaten, welche die Nationalversammlung oder ihre Beschlüsse nicht mehr anerkennen, sind ihrer zweideutigen und schwie- rigen Stellung durch Vereidigung auf die Reichs- Verfassung oder durch Entfernung aus dem Gebiete der verfassungstreuen Staaten zu entheben; 2) die Nationalversammlung ficht einer bestimmten Erklä- rung des Rcichsministeriums über die Ausführung dieses Beschlusses bis morgen früh 12 Uhr entgegen. Die Dringlichkeit wird anerkannt und ohne De- batte sofort zur namentlichen Abstimmung geschritten, Der Antrag des 30er Ausschusses wurde mit 97 gegen 60 Stimmen angenommen. Vom 26. Vogt stellt eine Interpellation wegen eine angeblich zwischen Anhalt-Dessau, Anhalt-Köthen und Preußen abgeschlossenen Miiitärconvention, und be- merkt dabei, er erwarte keine Antwort von einem solchen Ministerium; er habe die Sache nur zur öffcnt- lichen Kcnntniß bringen wollen. Der Rcichskriegsminister zeigt schriftlich an, daß er in der nächsten Sitzung auf die Interpellation antworten werde. Tafel von Stuttgart intcrpcllirt über den Aus- gang ecr Untersuchung wegen der ohne Befehl der Rcichsgewalt angeordneten Zurückziehung der würtcm- bergischen Truppen aus dem Obcrlande, und schließt sich der obigen Erklärung Vogt's an. Der Präsident bemerkt, daß sonach beide Jntcr- pellationen zurückgezogen sepen. Auf Antrag von 51 Mitgliedern wird der 8. 42 der Geschäftsordnung dahin abgeändert, daß zur Unterstützung des Antrags auf namentliche Abstint- mung nur 20 statt , 50 Mitglieder erforderlich fem sollen. Die Tagesordnung führt zur Berathung der An- spräche an das deutsche Volk. Nach längerer Debatte wird der Adresse-Entwurf mit dem Zusatz von Wclcker und Eons, mit 87 gegen 58 Stimmen abgelehnt, dagegen der Entwurf ohne diesen Zusatz angenommen. (S. oben.) Welker's und Eons. Zusatz lautete : Zusatz der Minorität des Dreißiger- Ausschusses. Grundbedingung für den Sieg der Ehre, der Einheit und Freiheit des Vaterlandes ist die Treue gegen die Reichsverfassung, somit das Unterlassen u. Aufgeben aller Maßregeln, welche ihr widersprechen; Grundbedingung ist nicht minder die Treue gegen das Vaterland selbst und seine Ehre, somit die ent- schiedene Zurückweisung jeder Einmischung der Frcm- den in die inneren vaterländischen Zwiste, komme solche Einmischung vom Osten oder vom Westen. Welcker. Kierulff. Liebmann. Backhaus. Zachariä von Göttingen. Eckert. Ein dringlicher Antrag von Wesendonck, Titus, Erbe, Würth u. A., lautend: 1) Der Sitz der Nationalversammlung wird nach Stuttgart verlegt; 2) der Gesammtvorstand der Nationalversammlung hat die Uebersiedlung des Archivs und der Kanzelei, sowie des erforderlichen Personals schleunigst zu besorgen; wird nicht als dringlich erkannt, und geht an den 30er Ausschuß. Der Präsdent zeigt den Austritt des Abg. Ostendorf an, und verliest sodann eine Austrittserklärung der Abg. Buttel, Biedermann, Riesser, Zacharis, Rößler von Wien, Kierulff, Böcking, Cetto, Eckert von Bromberg, Lodemann, Welcker und Zöllner. Sie erklären, daß sie nach der obigen Abstimmung (Verwerfung des Welcker’schen Zusatzes) sich zum Austritt veranlaßt sehen, weil diese Abstimmung den Beweis liefere, daß die Mehrheit der Versammlung auch ein anderes Ziel verfolge, und daß sie selbst die Hülfe des Auslandes nicht verschmähen würde. (Lebhafter Ausbruch des Unwillens: Unverschämte Verläumdung! Verdächtigung! feige Ausreißerei!) M. Mohl: Er glaube, die Gesinnung der Versammlung auszudrücken, wenn er seinen Unwillen darüber äußere, daß man um seinen Austritt zu beschönigen, sich Verdächtigungen gegen die Versammlung erlaube. (Beifall.) Nauwerck stellt folgenden Antrag: „In Erwägung, daß inniges Zusammenhalten der verfassungstreuen Staaten dringend geboten ist, beschließt die Nationalversammlung: 1) Die Regierungen der 29 verfassungstreuen Staaten werden aufgefordert, sofort gemeinsame Maßregeln zur Durchführung der Reichsverfassung zu ergreifen, namentlich für schleunigste Ausbildung ihrer Wehrkräfte zu sorgen; 2) der Präsident wird beauftragt, mit den Bevollmächtigten der 29 Regierungen oder mit diesen selbst in Benehmen zu treten, damit der Beschluß sub 1) möglichst bald vollzogen werde., Annommen. Die nächste Sitzung wird auf Dienstag festgesetzt. Berlin, 22. Mai. Die „Deutsche Reform“ bestätigt heute die schon gestern Abend durch Privatnachrichten verbreitete Kunde, daß der Kaiser von Oestreich sich nach Warschau begeben habe. Während jedoch gestern, in Verbindung mit dieser Kunde, das Gerücht, von dem Zurückziehen der Russen aus Ungarn auftauchte, vernimmt man heute, daß der Zweck der kaiserlichen Reise nach Warschau lediglich in einer dort zwischen Rußland, Oestreich und Preußen abzuhaltenden Conferenz bestehe, zu der der Kaiser von Rußland bereits in Person sich nach Warschau begeben hat und bei der der König von Preußen durch seinen Adjudanten, General vou Rauch, vertreten sein wird. Gegenstand dieser Conferenz soll auch u. A. die Lage Polens sein und das Verhalten Preußens bei gewissen aus dem ungarischen Kampfe möglicherweise sich ergebenden Eventualitäten. - Als eine weitere Folge der Allianz der drei Mächte des Ostens Europa’s wird die Eröffnung der Grenzen Rußlands für den Verkehr Preußens in Aussicht gestellt. Doch dürfte ein Gerücht, welches hierfür schon einen nahen Termin des Juni in Aussicht stellt, etwas zu früh kommen. - Der letzte Beschluß der Frankfurter Versamlung, betreffend die Wahl eines Generalstatthalters der vereinigten deutschen Staaten hat hier in allen Kreisen große Sensation gemacht. Man erwartet, daß das Frankfurter Parlament diese Würde dem König v. Würtemb. ertheilen werde. Ob aber auf eine Annahme v. Seiten des Königs v. Würtembergzuhoffen, erscheint jetztzweifelhaft. Das Ministerium Römer würde vor kurzer Zeit noch entschieden dazu gerathen haben: jetzt aber dürfte auch Würtemberg Bedingungen stellen, von deren Erfüllung die Annahme der Generalstatthalterschaft würde abhängig gemacht werden. Nichts destoweniger bleibt Würtemberg, wie man sich auch in Bezug aufdie Generalstatthalterschast in Frankfurt entscheiden sollte, fest bei der Reichsverfassung. Die Sendung des Adjudanten von Preußens, Prinzen v. Croy, an den König von Würtemberg hat keinen Erfolgt gehabt. Der Prinz v. Croy sollte den Kö- nig von Würtemberg dazu bewegen, sich Preußen in der deutschen Frage anzuschließen. Der König blieb jedoch seinem früheren Versprechen in Bezug auf die deutsche Sache treu. Von größerer Bedeutung für die schwebende deutsche Frage ist jedoch ein Ereigniß das hervorgerufen wor- den ist durch Zerwürfnisse unter den vier sich ver- einbarenven kgl. Regierungen selbst. Von guter Hand geht uns folgende Mittheilung darüber zu : Die hie- sige Ministcrconferenz ist als beendet anzu- sehen. Man ist zu k e i n e r Einigung gekommen. Die letzten, zwischen den unterhandelnden Regierungen schwebenden Differenzen in Bezug auf die der Reichs- statthalterschaft zustehenden Rechte und Befugnisse, besonders so weit sie die militärischen Verhältnisse be- trafen, sind nicht gelöst. Soll dieser gordische Knoten nicht zerhauen werden, so ist der Octroyirungs- plan als gescheitert anzusehen. Man versichert, daß die Verhandlungen gänzlich abgebrochen seien. — Oestreich soll sich ebenfalls nicht mit Preußen haben einigen können. Kopenhagen, 20. Mai. Es ist gegründet, daß die preußische Regierung, im Namen der Kö- nige Deutschlands, das dänische dazu aufgefordert hat, schleunigst einen. Bevollmächtigten nach Berlin zu schicken, um mit diesen Mächten einen Separat- frieden zu schließen. — Wir dürfen uns nicht per- hehlen, daß unsere Lage gegenwärtig gleich schlecht sich herausstellt, ob wir es mit den deutschen Fürsten oder dem deutschen Volke zu thun haben Wollen daher die deutschen Könige mit uns unterhandeln, und uns dafür einstehen, daß die übrigen Truppen aus Jütland entfernt werden, 'und nicht wieder ein- dringen dürfen, haben wir nichts gegen das Protokoll vom 13. März, das in London unterzeichnet worden, und die Trennung Schleswigs von Holstein ausspricht, (wie Luxemburg in 1839). Würz bürg, 25. Mai. Die neue Würzburger Zeitung veröffentlicht den Bericht, welche die von München zurückgekehrte Magistrats-Deputation er- stattet hat. Nach demselben ist die unbedingte An- erkennung der Reichsverfassung von Seiten Bayerns nicht zu erwarten, ebensowenig, daß der König die- ihm zu übertragende Eentralgewalt annehmen werde. Unter Hinweisung auf die übrigen deutschen Könige, wcl che die d eutscheReichs Verfassung n o ch n i ch t a n e r k a n n t h a b e n / lautet die ministe- rielle Erklärung an die Würzburger Deputation : „Diese deutschen Regierungen hoffen, der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt in längstens 14 T a g e n e i n e Vor- läge machen zu können, welche gewiß alle Forderungen und Wünsche des deutschen Volkes befriedigen werden. Wiesbaden, 25. Mai. In der gestrigen Abend- sitzung unserer Kammer wurde der Antrag Braun' s zur Entscheidung geführt. Nach diesem Resultat wird also die N a s s a u i s ch e N c g i e r u n g d e n B c- schlüssen d cr Ration al v er sammlung Fol g c geben, und die nassauischen Truppen nicht gegen die Pfalz und Bayern einwirken lassen. München, 23. Mai. Die Vormittagssitzung der Kammer der Abgeordneten begann um 10 Uhr. Der Justizminister thcilte zur Ergänzung seines vorgestrigen Vortrags über die Pfälzer Vorgänge die Bildung einer provisorischen Regierung daselbst nach offiziellen Berichten mit u. bezeichnete mit Nachdruck deren Charaktär als einen rebellischen. Sodann verlas der Präsident eine an die bereits mitgetheilte mini- schnelle Bekanntmachung anknüpfende Zuschrift des Ministeriums. Sic lautet im Wesentlichen : „ Die Zustände der Pfalz haben das Staatsministerium veranlaßt, die fragliche Bekanntmachung zu erlassen. Im Verfolgeler darin ausgesprochenen Ncberzcngung hat das Staatsministerium sich verpflichtet erachtet, diese seine Ansicht dem vcrchrlichen Präsidium mit- zutheilen, überläßt es demselben, die geeigne Einlci- tung zur Herbeiführung eines competenzmäßigen Kam- merbcschliiffeS ?» treffen", ic. Der Präsident bringt die Frage i» Anregung , wie diese Angelegenheit for- niell behandelt werde» solle, und scklägt dazu vor, daß, wie bei gewöhnlichen Wahlbeanstandungen, »ach vorgängiger Vernehmung ter Vetheiligten der erste Sccretär Bericht crsiaitr. Abg. Rög beantragt die Wahl einer eigenen Commission zur Behandlung dieser Sache, schließt sich aber, wie aus dem wei- teren Verlaufe zu schließen ist, dem Antrag der Ab- geordneten Dr. Rubner und v. Wächter an, welche, in Erwägung, daß die Ministerialaufforde- rung eine Vcrfassungsveilctzung ansinnc, einfach zur Tagesordnung übergehen wolle. Eine heftige De- batte entspinnt sich; nicht nur die Formfrage, sondern die ganze Hauptfrage, der Charakter der pfäl- zischen Bewegung und die Stellung des Ministe« riumS wird zur Discussion gezogen. Die Haupt- rcdner von beiden Seiten beteiligen sich, und die Parlamentären Formen werden so weit vergessen, daß Präsident häufig den Ordnungsruf ertönen läßt, ihn aber zweimal, nach eigener besserer Ucbcrzeugung, wieder zurücknimmt; es war dicß letztere gegenüber den Abg. Schad und Rubner. Von Seiten der Minister und aus den Fractionen der Rechten wird erklärt, die Maßregel sei eine „staatsrechtliche Roth- wendigkeit." Von der linken Seite wird erwiedert, sie wäre ein „Staatsstreich"; mit ihm wolle die Rechte und das Ministerium, das ein Mißtrauens- votum ignorire, die Majorität auf die andere Seite bringen. Unter den verschiedenen Rednern ist Graf L a r o- säe der heftigste; er apostrophirt die Pfälzer Abge- orneten direct als Rebellen. Ein Sturm der Ent- rüstung, der Ruf zur Ordnung ist die Antwort der Linken. Mühsam gelingt es dem Präsidenten, den Ordnungsruf, den der Nachbar des Grafen, Hr. v. Oebrcamp, kurz zuvor erhalten hatte, förmlich auszusprechen. Der Graf erwiederte, er habe nur Ver- treter von Rebellen gesagt. Zahlreiche Stimmen widersprechen. Der Präsident schließt die Sitzung um 23/4 Uhr ; die Ausregung sei zu groß, um die De- batte fortzusetzen; dies soll in einer Abendsitzung um 5 Uhr geschehen. Wie voraussichtlich stieg die An- rcgung. Die überfüllten Galerien empfingen Hrn. v. Scheurl bei seinem Eintritt mit Zischlauten. Graf Hegnenberg eröffnet die Sitzung. Mehrere Abge- ornete der Linken verlangen das Wort; der Präsi- dent nimmt es für sich in Anspruch, um den Stand der Sache zu resumiren. Er kommt dabei zu dem Resultat, daß die Pfälzer nach allen Parlamentären Regeln sich an der Abstimmung nicht betheiligen kön- mn. Da aber jede Frage, die über diese Bethei- ligung an die Kammer gerichtet würde, eben diese Frage selbst zur Unterlage haben müßte, so sehe er sich genöthigt, diese Frage kraft seiner Bcfugniß selbst- ständig zu lösen, indem er sich lediglich auf parla- mcntarischen Gebrauch und auf die öffentliche Mei- nung stütze. Er werde ohne weitere Discussion in der Art die Abstimmung leiten, daß er zum Namens- aufrus schreite, dabei aber die Namen der pfälzischen Abgeordneten übergehe. Dieser Ankündigung folgt ein wüthcnder Ausbruch auf den Galerien (!). Von der linken Seite ertönt der Ruf :,wir gehen", und mit zorniger Hast verlassen die Linke und das linke Zentrum — die 72 der Majorität — den Saal. Beifallsgetümmel der Galerien. Da nach einiger Zeit die Glocke des Präsidenten durchdringt, erklärt er die Sitzung auf eine halbe Stunde suspendirt um indessen die Galerien räumen zu lassen. Nach 6 Uhr wird die Sitzung eröffnet; nur die Fractionen der Rechten sind da, es fehlt die beschlußfähige Zahl. Der Präsident drückt in kurzen Worten sein Bedauern über den traurigen Vorgang aus; man könne in diesem Augenblick nichts Anderes oder Besseres thun, als Zeit zur Besinnung zu geben, damit die Leidenschaft schwinde, das Pflicht- gcfühl wiederkehren könne. Schließlich verliest er eine Erklärung von einer Anzahl der Abgeordneten, die de», Saal verlassen haben , es ist darin gegen das Verfahren des Präsidenten und gegen jeden Aus- schluß der Pfälzer Verwahrung eingelegt. Speyer. 22. Mai. Einer der hier eingetroffe- nen Vorsteher der oberelsässer Gesellschaft „aide-loi" hatte während der letzten Nacht Confercnzen mit der provisorischen Regierung. Wie man vernimmt, will die Bergpartei in Frankreich, besonders in den bei- den radikalen Departements des Ober- und Nieder- rhcins, dem allfälttgen Einmarch der Preußen mit aller Macht entgegentreten, und sollen die hieraus bezüglichen Maßregeln heule verabredet worden sein. Vom 23. Auch Altbaiern hört nicht auf, seine Theilnahme an unserer Bewegung zu beurkunden. So trafen gestern Mittag wieder 34 wohlbewaffnete Sturenten aus München hier ein, um sich der pro- visorischen Regierung zur Verfügung zustellen. (Sp. Ztg.) Mannheim, 23. Mai. Seit gestern sind mehr als 300» Mann vom ersten Aufgebot hier cinge- zogen; ebenso liegt Heidelberg, Langenbrücken, Karls ruhe, Bruchsal, überhaupt alle Städte des ganzen badischen Landes, voll mit jungen Männern des 1. Aufgebots. Ist das Anarchie? Die Landleute bringen ihre Söhne auf Leiterwagen zur Stadt und eben ziehen wieder 20 Wagen voll .junger Männer hier ein, jubelnd und Lieder für die deutsche Einheit und Freiheit singend
Der Volksfreund (1848)
1849-05-30T00:00:00
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Dringende Vitte.
Dringende Vitte. F. Schömann. Wir bitten Alle, welche uns sowohl für laufendes als für frühere Quartale noch Guthaben schulden, uns solche per Post einzusenden. Wenn die Herren Abonnenten und Airs- traggeber bedenken, welche ungeheure Ausgaben eine Zeitung veranlastt, so werden ste diese unsere Bitte nicht über- hören. Fur die Rédaction;
Der Volksfreund (1848)
1849-05-30T00:00:00
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Schömann, F.
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Der Volksfreund (1848) 1849-05-30_01
Der Volksfreund. Äbonncments-Preis. 5 Frö. vttrtcljâbrig in dtr Hauptstadt, S Frs. 80 CtS. für die übrigen Ortschaften des Grvßherzogthums. Anzeige» werden mit 20 Ctms. per Zeile berechnet. Der Volksfreund erscheint Mittwochs. Freitags und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften werden iranco erbeten. Bür eau: Pastor- Gasse, im Nöser'schen Hause. Freiheit. Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. > Druck v. Franz Schömann i» Luremburg. M @4« Mittwoch, 30. Mai mm
Der Volksfreund (1848)
1849-05-30T00:00:00
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Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches.
Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. 1) Das Memorial Nr. 57 veröffentlicht ein Rundschreiben vom 16. Mai an die Herren Distrikscommissäre, Bürgermeister und Schöfen der Gemeinden, und Beamten und Angestellten bei den Gemeindewegen, betreffend die Verwendung der 120,000 Frs., welche im Budget von 1849 für die Instandsetzung der Gemeindewege 1. Classe aufgeführt sind. Es geht daraus hervor, daß der District Luxemburg, bestehend aus 4 Cantons und 43 Gemeinden 97S Stunden an Wegen 1. Classe besitzt, wovon 8135 Stunden gesteint sind. Er erhält zusammen die Summe von Fr. 52,715 10, welche sich unter Cantons folgendermaßen vertheilt: Der District Diekirch, welcher 4 Cantons und 19 Gemeinden begreift, hat Gl12/i no Stunden an Wegen erster Classe, woron 27i2/100 Stunden durch Arbeit gesteint sind, während ein großer Theil der übrigen Wege von der Natur gesteint ist, und nur geringe Ausgaben erfordert, um in guten Stand ge- setzt zu werden. Den District Grevenmacher, welcher 3 Cantons und 27 Gemeinden zählt, durchschneiden 53 Stunden Wege erster Classe, wovon 49“ggesteint sind. Sein Antheil beträgt Fr. 28925, 00., welche sich unter Cine Cantons folgendermaßen vertheilen: Rechnet man zu diesen also vertheilten Summen die Nebenkosten für den Druck von Etats, Summissionen u. s. w., für Porto von Geldern, Reisen der Einnehmer u. s. w., so wird der bewilligte Credit beinahe erschöpft. 2) Einen Beschluß vom 16. Mai betrefend die Bezahlung der Lieferungen und Arbeiten, welche an den gesteinten Gemeindewegen 1. Classe mittels des hierfür im Ausgabenbudget der Bauverwaltung von 1849 bewilligten Credits von 120000 Fr. vorzunehmen sind.
Der Volksfreund (1848)
1849-05-30T00:00:00
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Dickirch . . . . Fr. 10190 00 Retiiigeit . . . • 9005 20 2£iltz 8000 00 Eletf 8101 50 35296 70
Der Volksfreund (1848)
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Capellcn Ft. 1*602 00 Esch an fcet Alzette. 15021 80 Wi'Cinfcurg. . . . 13662 80 Merjch *2428 50 52715 10
Der Volksfreund (1848)
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©levciimiichcr • • • U025 00 Remich 9650 00 (Schltrnach .... 8250 00 28925 00
Der Volksfreund (1848)
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Echternach, 28. Mai. Der Correspondent für „Wahrheit und Recht" in den letzten Nummern des »Lur. Wortes", und das „Wort" selbst, haben sich bei Gelegenheit der in Edingen (Preußen), unweit Echternach, durch den Abgeordneten der preußischen Kammer, Hrn. Dr. Grün, abgehaltenen Volksversammlung, große lnwahrheiten zu Schulden fommen lassen, und grobe Verdächtigungen gegen die Einwohnerschaft von Echternach ausgespreut. Vom „Worte“ selbst, u. seinen wenig an Wahrheit gewohnten hiesigen Correspondenten haben uns diese Verdächtigungen sehr wenig gewundert; wir häiten selbe keiner Erwiderung gewürdigt, wenn nicht pusillanime, unberufene Berichterstatter, durc entstellte Eingaben an die Oberbehörden bezweckt hätten, einzelne hiesige Beamten, die der Volksversammlung beiwohnten, in eine beschuldigende Stellung zu bringen und der Sache eine solche Farbe abzugewinnen, als hätten sich die ruhigen Schafe Echternach’s in feuerfressende Republikaner umgewandelt. Hier die Sache, wie selbe sich kurz verhält: Der preuß. Abgeordnete zur Berliner Kammer, Herr Dr. Grün, läßt eine Volksversammlung für den 15. Mai ansagen. Hier Abschrift der ausgetheilten Einladung zu dieser Versammlung: „Dienstag, den 15. Mai, findet eine Versamm„lung der Urwähler und Wahlmänner der Umgegend, bei Herrn Ortsvorsteher Schilz zu Edingen, statt, woselbst der Abgeordnete Dr. Karl Grün Bericht erKtatten wird.“ Mehrere Einwohner der Stadt Echternach wohn- en dieser Versammlung bei, unter diesen mehrere Beamten. In derselben sieht man preuß. Beamten worunter der Bürgermeister der Gemeinde, und Gens- darmen unter den Zuhörern. Herr Dr. Grün trifft gegen 2 Uhr in Edingen ein. Er legt seinen Committentcn Rechenschast über sein Wirken als preuß. Abgeordneter ab, spricht 2 Stunden lang von den Verhandlungen und den Ver- Hältnissen der Auflösung der Berliner Kammer, be- zugsweise von jenen der Frankfurter Versammlung, und stellt ihnen die politische Lage der preußischen Monarchie dar. Dabei wurde nicht eine Splbe ge- sprachen, welche, vom Standpunkte der narrative» Darstellung aus betrachtet, nicht das strengste Fest- halten an der politischen Entwicklung der deutschen Verhältnisse bekundet hätte. Nach Beendigung seiner Rede, bittet Her, Grün mehrere Herren von Echternach, die Reise in ihrer Gesellschaft machen zu können, da er sich zu einem Besuche in die Gegend von Vianden begebe. Zu Echternach angekommen, begleiten einige der zur Volks- rsam mlung gegangenen Einwohner Herrn Grün bis zu einem Gasthofe, wo, abgestiegen, ein Jeder seiner Wege ging und alles mäusestill war. Nachher kam Herr Grün in die Bürger-Gesellschaft, wo er sich mit etlichen Herren einzeln unterhielt, jedoch nicht ein einziges lautes Wort sprach. Am andern Mor- gen reiste Herr Grün von hier ab. Dieses die verbürgte Wahrheit. Woher nun, o „Wort der Wahrheit!" die Ver- dächtigungen gegen die Einwohnerschaft von: Echter- nach ? Dein hiesiger Correspondent hat dich geprellt, wenn er dir die Echternacher als unruhige Schafe darstellte, sie sind immer noch gewöhnt sich scheeren zu lassen. Woher, auch die entstellten Eingaben an die Ober- behörden von Seiten unberufener Berichterstatter, um einzelne Beamten in eine beschuldigende Stellung zu bringen? Daher. Warum, fragen wir, das dumpfe Nachforschen der Oberbehörden, ob dieser oder jener Beamte mit Herrn Grün gesprochen, und in der Volksver- sammlung zu Edingen war? Darum: weil der Lur- emburger nach Art. 25 u. 26 der Verfassung seine Meinung in allen Dingen durchs Wort kund geben kann, und das Recht hat, sich ohne vorgängige Er- laubniß friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
Der Volksfreund (1848)
1849-05-30T00:00:00
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volksfreund1848
Der Betrag der für diesen District genehmigten Kostenanschläge beläuft sich auf Fr. 35296 70., welche auf die Cantons folgendermassen vertheilt sind:
Der Betrag der für diesen District genehmigten Kostenanschläge beläuft sich auf Fr. 35296 70., welche auf die Cantons folgendermassen vertheilt sind:
Der Volksfreund (1848)
1849-05-30T00:00:00
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Ansprache an das deutsche Volk. (Angenommen von der Nationalversammlung in der Sitzung vom 26.)
Ansprache an das deutsche Volk. (Angenommen von der Nationalversammlung in der Sitzung vom 26.) „Die deutsche National - Versammlung an das deutsche Volk. Die National -Versammlung fühlt sich gedrungen, an das Volk, von dem sie ge- wählt ist und das sie jin seiner wichtigsten Ange- Icgenheit zu vertreten hat, über ihre neueste Stel- lung aufklärende und aufmunternde Worte zu rich- ten. Diese Stellung ist eine so schwierige geworden, daß es wohl das Ansehen gewinnen mochte, als stände die verfassunggibende Versammlung ihrer Auf- lösung nahe, als müßte eben damit das von ihr mühsam zu Ende geführte Verfassungöwerk in Scher- bcn gehen, als sollte der gewaltige St>om dcr deut- schen Volkserhebung kläglich im Sande verrinnen. Die Schwierigkeiten , die sich vor uns aufthürmen, kommen theils von Außen her, durch dm Widerstand der fünf mächtigsten Einzelregierungcn und nun auch der vou uns selbst ins (leben gerufenen Cen- tralgewalt gegen die Durchführung der endgültig bc- schlössen«! und verkündigten Rcichöverfassung, theils aber und zumeist noch aus unserer Mitte, durch den massenhaften Austritt derjenigen Mitglieder, die ent- weder dem Abruf ihrer Regierungen folgen zu müs- sen vermeinten oder am Gelingen des Werkes und an allem fruchtbaren Fortwirken der Versammlung verzweifelten. Deesen Hindernissen zum Trotze glau- ben wir noch immer unfern Bestand und die uns anvertraute Sache aufrecht erhalten zu können; wir setzen der Ungunst der Verhältnisse diejenige Zähig- keit entgegen, die schon manchmal zum endlichen Siege geführt hat. Den Regierungen, deim Staats^ Weisheit im vorigen Jahre so machtlos und rathlos, so gänzlich erstarrt war, daß sie jene siebzehn Vcr- traucnsmänner am Bunde auffordern mußten, die Initiative eines Verfassungsentwurfs zu ergreifen, und die, nachdem sie wiecer warm geworden, uns nicht blos Vereinbarung ansinnen, sondern sogar die Octroyirung in Aussicht stellen , ihnen halten wir beharrlich den schon im Vorparlament geltend gemachten, dann im Anfange unserer Verhandlungen feierlich ausgesprochenen und fortan tatsächlich behaupteten Grundsatz der Natlonalsouvcränetät cnt- gegen; wir lehnen uns an diejenigen, wenn auch minder mächtigen Staaten und ihre Bevölkerungen, welche die Beschlüsse unserer Versammlung für bin- dend und die verkündigte Verfassung für rcchtsbe- ständig anerkannt habcn. Die neuesten Erfahrungen haben schlagend bewiesen, daß aus einer Vereinbarung von 39 Regierungen unter sich und mit der Nationalvertretung, dazu noch mit allen LandeSver- sammlungcn, niemals eine Reichsverfassung hätte hervorgehen können und daß die Nationalvcrsamm- lung, selbst gegen eigene Neigung, das Verfassungö- werk in die Hano hätte nehmen müssen, wenn es überhaupt ,u Stande kommen sollte. Gegenüber der durch unser Gesetz vom 28. Juni v. I. geschaffenen provisorischen Ccntralgcwalt, welche jetzt, da es gälte, die aus Durchführung der Verfassung gerichteten Beschlüste zu vollziehen, sich dessen weigert und ein Ministerium am Ruder läßt, dem die Versammlung ihr Vertrauen alsbald abgesagt hat, ist in unserer Sitzung am 19. Mai, noch vor dem großen Ans- tritt, beschlossen worden, daß die Versammlung so- fort, wo möglich aus der Reihe der regierenden Fürsten, einen Reichsstatthalter wähle, welcher vorerst die Rechte und Pflichten dcS Rcichsobcrhaupteö ausübe. Damit glaubte man auch für die Zeit des Ucbergangs dem Sinne der Verfassung selbst am nächsten zu kommen. Endlich der durch Masscnaus- tritt dem Bestände der Nationalversammlung er- wachsen«! Gefahr suchten wir durch den gestrigen Beschluß zu begegnen, daß schon mit 100 Mitglie- dern (statt früher angenommenen 150) die Versamm- lung beschlußfähig sei; nicht als ob wir eine so stark herabgeschmolzcne Zahl für keinen Uebclstand an- sähen, oder dadurch den Sieg einer ausharrenden Partei erringen wollten, sondern darum, daß nicht das letzte Band der deutschen Volkseinheit reiße, daß jedenfalls ein Kern verbleibe, um den bald wieder ein vollerer Kreis sich ansetzen könne. Noch sitzen in der Paulskirche Vertreter fast aller deutschen Ein- zelstaatcn und gerade diejenigen Staaten sind noch immer namhaft vertreten, deren Abgeordneten zurück- berufen wurden, Preußen, Oesterreich und Sachsen. Eine bedeutende Zahl von Mitgliedern ist nur zeitig abwesend und es soll für ihre Einberufung gesorgt werden; durch Stellvertreter und Nachwahlen ist für Abgegangene Ersatz zu erwarten. Sollte aber auch nicht der ernste Ruf des Vaterlandes seine Kruft bewähren, so gedenken wir doch, wenn auch in kleiner Zahl und großer Mühsal, die Vollmacht, die wir vom deutschen Volk empfangen, die zerfetzte Fahne, treugewahrt in die Hände des Reichstags niederzulegen, der, nach den Beschlüssen vom 4. Di. am 15. August zusammentreten soll und für dessen Volkshaus die Wahlen am 15. Juli vorzu- nehmen sind. Selbst aus diesen Beschlüssen ist ein Eingriff in die Negierungsrc.chte herausgefunden worden , während sie eben dadurch unvermeidlich waren, daß vom Inhaber der provis. Ccntralgcwalt kein Voll- zug zu gewarten stand. Für diese Bestrebungen, die Nationalvertretung unerloschen zu erhalten und die Verfassung lebendig zu machen, nehmen wir in ver- hängnißvollem Augenblicke die thätige Mitwirkung des gesammten deutschen Volkes in Anspruch. Wir fordern zu keinem Friedensbruch auf, wir wollen nicht den Bürgerkrieg schüren, aber wir finden in dieser eisernen Zeit nöthig, daß das Volk wehrhast waffengcübt dastehe, um, wenn sein Anrecht auf die Verfassung und die mit ihr verbundenen Volksfrei- Helten gewaltsam bedroht ist, oder wenn ihm ein nicht von seiner Vertretung stammender Verfassungs- zustand uiit Gewalt aufgedrungen werden sollte, den ungerechten Angriff anweisen zu können; wir erach'cn zu diesem Zwecke für dringlich, daß in allen der Verfassung anhängenden Staaten die Volkswchr schleunig und vollständig hergestellt und mit ihr das stehende Heer zur Aufrechthaltnng der Reichsvcrfas- sung verpflichtet werde. Außerdem mahnen wir da- zu, daß durch Ersatzmänner und Nachwahlen unsre Versainnilung ohne Säumniß Ergänzung erhalte. Vor Allem aber hegen wir zu dem Männerstolz und Ehrgefühle unseres zur Freiheit lieuerwachten Volkes das feste Vertrauen, daß es nimmermehr auf ein willkürlich octroyirtes Reichswahlgesetz, sondern ein- zig nach demjenigen, welches die verfassunggebende Versammlung erlassen hat, die Wahlen vornehmen und daß, wenn der bestimmte Wahltag herankömmt, gleichzeitig in allen deutschen Gauen ein reger Weit- eifer sich bethätigen werde, das gemeinsame Wahl- recht zu gebrauchen oder zu erlangen.
Der Volksfreund (1848)
1849-05-30T00:00:00
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volksfreund1848
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r Aber wezn soll denn der Art. 1 der am 21. Juli 1r48 vom Großherzoge ertheilten Amnestie in den Augen des Commandanten und des verehrten Correspondenten dienen? Die Red.
Der Volksfreund (1848)
1849-01-07T00:00:00
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volksfreund1848
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Nous aimons à réparer les injustices, quand il nous arrive d'en commettre. En parlant dans le supplément de notre dernier Nr. d'un homme qui aurait perçu le trimestre entier non échu de son traitement, nous avons commis une erreur: il n'a perçu que le traitement du moi* d'aeril, vu que sa démission date du 2 du même mois. (L. 11.) Marktpreise vom 6. Januar 1849. Walzen 13 Fr. 50 C. 14 Fr. — Mischelfrucht 12 Fr., 12 Fr. 50 E., 13 Fr. u. 13 Fr. 50 C. — Gerste 8 Fr., 8 Fr. 50 E. — Hafer 4 Fr. 4 Fr. 50 C. — Butter 70, 75, 80 C. Civilstaud der Stadt Luxemburg. Geburten. Vom 1. Januar : Vi. Ii. Krug, I., und A. Pommrrell, T. — Vom 2.: Vi. Hllger, T., I. E. ^lockert, S., g. Prignac, S., und A. Schamoourger, T. — Vom 3.: A. M. V. perche», S. — Vom 4. ; v. Ctccs, S. Heirathcn. Vom 3.: F. Schimper, Handschuhschneider, mit E. Jungblut. Sterbfalle. Vom t.: ?, C. München, 1 I., und M. Schmit, 2 I. — Vom 2.: M. Schwab, 10 T.; E. Zcschlcr, 40 I., Ehefr. von A. Einsweilcr; I. P. Monneur, 1 I., und F. Thomas, 69 I. , Fechtmeister. Für die Rédaction : F. Schümann. Anzeige n. Am Sonnabend , den 20. Januar 1649 , um 2 Uhr des Nachmittags, werden die Kinder des Jean Brey er, Müller auf der Btcesmuhle, auf Ort und «telle und in Gegenwart des Friedensrichters des Kantons, eine der schönsten und bc- deutendsten Usincn des Großhcrzoglhums, öffentlich »ersteigern lassen. Diese Usine, genannt Blcesmühle, ist gelegen an dem BlceS- dache, am Zusammenflüsse desselben mit dem schiffbaren Sauer- flusse, auf dem Vanne von Vastcndorf, nahe an der neuen Straße von Diekirch nach Viande» und den Nebenstraßen nach Vastcndorf und Betlendorf, welche letztere zur Wallcndorfer Brücke führt, ist entfernt eine halbe Stunde von Diekirch, eine Stunde von Viande», anderthalb Stunden von cktielbruck, eine halbe Stunde von Veltendorf und eben so weit von Vastcndorf. Sie besteht aus einer zwcigängigen Mahlmnhle, einer Gvps- und Oclmühlc, einer Sagemuhle, einem großen Wohnhause, geräumige» Stallungen und Schoppen, alles zusammen von einem soliden und noch fast neuen Vau, mit Hos, Garten, daranstoßcndcn Wiesen und zwei nicht weit davon entfernten Ghpsgruben. Diese Usine wäre ganz geeignet, in ein Hüttenwerk oder sonstige Fabrik umgeändert zu werden. Von dem Ansteigcrpreise bleibe» 24000 Franken auf der Usine haften, deren Zinsen-Ertrag zur Zahlung zweier lebenslänglichen Renten bestimmt ist. Diekirch, den 22. Dezember 1343. (166) F. I. Bannern». Nachricht. Wegen Auswanderung nach Amerika aus freier Hand zu verkaufen bis zum Kilon des laufenden Monats, ein zu Usel- dingen gelegenes, dem Nicolas Possing zugehöriges Bauern- Gut, bestehend aus 70 Morgen Länvereien, Wiesen, Garten und Hecken, mit geräumigem Wohnhause, Scheune und Stallungen. Für den Preis und die Bedingungen wende man sich an den unterzeichneten Notar. Use ir in gen, den 4. Januar 1349. (175) Hippert, Notar. Iu venmethcn, bei Herrn Gruber in Vianden, eine ncucrbanlc Bierbrauerei mit Kellern, Speicheln, Dörre und sämnitliche» zur Bicrfabrikation erforderlichen Utensilien. (177) Harmonielehre nebst Anweisung zur Composition in 20 Lcctioncn, zu 20 Franken für eine Person, bei mehreren à Person 15 Fr., wofür noch jede einzeln zwischen 2 Eursus- Stunden eine, afio Summa 10, Nepetitions-stunden, gratis erhält, crthcilt Mandel, (176) Musilnicister.
Der Volksfreund (1848)
1849-01-07T00:00:00
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volksfreund1848
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*) Beiläufig : Die Juden glauben höchstens nicht, das« Christus eine Person in der Gottheit sei. Deshalb stirb ihnen die Lehren , die Christus ausgesprochen , wie sie im neuen Testamente geschrieben stehen, nichtsdestoweniger Wahrheit. Man könnte höchstens sagen, die Inden beobachten diese Lehren, nicht weil, sondern obgleich Christus sie aus- gesprochen; nur muh das Wort in seiner bekannten Juden- liebe aus diesem Obgleich nicht wieder Veranlassung nehmen, über die Juden herzufallen. Der heutigen Juden wissen nicht, was es heistt: Christum hassen. Sie stellen seine Lehren sehr hoch; denn st, finden dieselben Lehre» Wort für Wort im A. T. wieder. Die mittelalterlichen Juden haßten Christum, warum? Weil sie von Christus weiter nichts wußten, als daß die Christen im Namen Christi und zu dessen Chren für die Judrnleibcr Scheiter- Haufen errichteten und stisartcrwerkzeuge schmiedeten. Wirrte» die heutigen Juden die Lehren Christi nur aus dem Ltiremburger Wort für Wahrheit und Recht schöpfen kön. nen, wir stünden auch heute für nichts.
Der Volksfreund (1848)
1849-01-07T00:00:00
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volksfreund1848
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Tos discussions gui ont eu lieu devant notre chambre le 5 de ce mois, à l'occasion de la vérification des pouvoirs du député nommé récemment par le canton de Capellen en remplacement de Mr. N. Metz, promu aux fonctions d'administrateur-général, nous paraissent d'une telle importance , tant par rapport aux votes qui ont été émis que par rapport aux grands principes d ordre public, qui dominaient ces discussions, que nons ne pouvons nous empêcher d'éclairer le public sur le véritable intérêt que présente la solution de 4a question, en même tems que nous tâcherons de prouver qu'une partie des orateurs qui ont pris part à la discussion, n'ont pas compris la question ou ont voulu la déplacer dans un intérêt de parti. Le fait est tout simplement le suivant: A la dernière réunion des électeurs du canton de Capellen pour l'élection d'un député à la chambre, un certain Sr. Picard, régisseur des forges de M. le comte d'Ansembourg à Septfontaines, a recueilli ie plus grand nombre de voix à la suite d'un bal- lotage entre lui et Mr. Simons, ancien administrateur-général. Le procès-verbal de l'élection ayant été soumis à la chambre, celle-ci nomma une commission, chargée de vérifier les pouvoirs du dit Sr. Picard. Cette commission ayant examiné les pièces, a été d'avis que Mr. Picard ne réunissait pas les conditions requises pour être nommé député. L'avis de la commission a été fondé sur les motifs suivants : 1. Mr. Picard est né de parents luxembourgeois, sur le sol luxembourgeois; mais il a fait fruit de la loi de faveur du 4 juin 1839 pour conserver la qualité de Belge dont il jouissait alors, aussi bien que tous les autres habitants du Grand-Duché. En ce faisant, il a répudié la qualité de Luxembourgeois. 2. Mr. Picard, en faisant la déclaration prévue par notre loi sur la naturalisation, n a pas pu récupérer la qualité de Luxembourgeois qu il avait perdue par sa déclaration antérieure de vouloir rester Belge; il est donc encore dans le cas de se faire naturaliser comme tout autre étranger, s'il veut jouir d'un droit politique dans le pays. Subsidiairement, la commission avait conclu à ce qu'il plut à la chambre d'ordonner une enquête pour constater un grand nombre d'irrégularités que l'on prétendait avoir eu lieu lors de l'élection, •et de nature à annuler cette élection. On prétendait 1.) que les électeurs avaient été convoqués la veille de l'élection au lieu de l'être trois jours auparavant; 2.) que 1 élection n'avait pas eu Lieu dans les lieux indiques sur tes billets de convocation; 3.) qu'au nombre des scrutateurs, il y en avait eu qui n'avaient pas la qualité d'électeur; 4.) qu'avant de voter, on avait omis de compter le nombre des votants; 5.) que durant le dépouillement du scrutin, on avait fermé la porte d'un des bureaux d'élection, de sorte qu'un grand nombre d'électeurs qui ne s'y trouvaient pas, n'ont pas pu exercer leur droit de contrôle; 6.) que plusieurs électeurs ont déposé plus d'un bulletin, et que le procès-verbal ne fait connaître ni le nom de ces électeurs, ni le nom de celui des candidats auquel les voix ont été données; 7.) qu'enfin plusieurs électeurs qui ne réunissaient pas les conditions requises pour être électeurs, ont néanmoins voté. Ce rapport étant fait à la chambre, Mr. Jonas, dans un long discours, prononcé en langue allemande, a combattu les conclusions prises par la commission de vérification des pouvoirs du Sieur Picard. Avant de réfuter les arguments avancés par Mr. Jonas, nous devons déclarer qu'après avoir entendu son discours, nous ne pouvions nous empêcher de croire qu'il avait principalement en vue de déplacer la question qui occupait la chambre, pour rendre un peu meilleure une bien mauvaise cause qu'il avait à défendre. Les arguments qu'il a employés, et sur lesquels nous reviendrons, le prouvent à l'évidence. Toutefois nous voulons admettre que Mr. Jonas s'est tout simplement trompé, comme cela peut arriver à tout le monde, tout en croyant servir une bonne cause — errare humanuni. L'argumentation de Mr. Jonas, appuyée de ci- talions de décisions judiciaires qui, bien entendu, ont été rendues dans des especes tout autres que la question qui nous occupe, consistait à dire: que d'après les principes du code civil le domicile d'une personne est là où elle a son principal établissement; que la loi du 4 juin n'exige pas seulement qu ou lasse une déclaration de \ouloir acquérir la qualité de Belge, mais quelle veut en outre que l'on prenne domicile en Belgique, et que le Sr. Picard, loin de prendre domicile en Belgique a, depuis sa déclaration, continué à résider dans le Grand-Duché et à y avoir son principal établissement; que par suite il n est pas devenu Belge, mais qu'il est resté Luxembourgeois. Cette argumentation pèche par sa base. Car d'abord, la loi du 4 juin ne fait pas acquérir l'indi- génat belge aux personnes auxquelles elle se rapporte; elfe leur donne tout simplement le droit de conserver cet indigénat qu elles avaient. De pins, cette loi n'exige pas que les personnes qui jouissent de son bénéfice resident réellement en Belgique, car autrement ces personnes ne profiteraient pas des droits accordés à tout Belge, c'est-à-dire, de résider à l'étranger sans perdre la qualité de Belge. Elle aurait créé de cette manière deux classes de citoyens belges qui toutes deux exerceraient les mêmes droits politiques. (Ju arriverait-il, dans ce système, des Belges qui sont répandus dans les différentes parties du monde et qui se proposent de revenir un jour dans leur patrie jouir de leurs droits politiques et des institutions de leur pays ? Heureusement pour ces derniers et pour les 400 Luxembourgeois qui ont profité de la loi de faveur, cette loi est plus sage que Mr. Jonas ne pourrait le croire. Elle exige, en tout, une simple déclaration de vouloir rester Belge, un certificat délivré par une autorité communale belge, constatant qu'on a choisi son domicile dans une commune belge, ou bien qu'on y a son domicile de fait. A partir de ce moment la dite loi de faveur ne s'occupe plus davantage de la personne, elle la laisse aller chercher sa fortune et gagner sa vie où elle le juge a propos. Pour réfuter davantage le système de M. Jonas, et sans entrer daus un autre développement quelconque, on n'a qu'à invoquer le Moniteur belge, qui prouve que Mr. Picard a satisfait à la loi belge, et qu'il est devenu Belge, parce que le dit Moniteur le proclame citoyen belge, ayant son domicile à St. Léger, conformément a un certificat de la commune de St. Léger, que lui même a produit. Nous supposons que M. Jonas connaissait toutes ces particularités avant d'entreprendre la défense de la cause de Mr. Picard. Dans ce cas, nous sommes tentés de nous demander si Mr. Picard avait son principal établissement chez nous pour faire son commerce dans la chambre des députés, ou bien s'il doit simplement se livrer à son commerce chez nous comme régisseur du comte d'Ansembourg? Il est singulier que malgré toutes les précautions prises par M. Picard pour protester contre la qualité de Luxembourgeois, Mr. Jonas pense encore, dans ses conclusions prises à la chambre, que le Grand-Duché, répudié par Mr. Picard, doive faire de lui un législateur, et que la Belgique qu'il a choisie comme patrie, doive naturellement le repousser. La Belgique, nous le pensons, ne repoussera pas Mr. Picard, parce qu'il y a ses droits acquis; mais, d'après ce qui vient de se passer chez nous, elle n'aura pas lieu d'être fière de compter dans son sein un citoyen tel que lui. (La suite au prochain numéro.)
Der Volksfreund (1848)
1849-01-07T00:00:00
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volksfreund1848
Der Volksfreund (1848) 1849-01-07_01
Der Volksfreund. At>onnements»Preis. àZZr». »teridjûbtij in dtr 80 Ct». für die übrigen Ortschaften de» OrvKhenop.tbum». Anzeigen »erden mit SV îtm». p»r Zeile berechnet. per Volk»fr<lMd e^chem« Mittwoch», ?reit«z» und Sonntag ». NesteÜungen'ttnd Anschriften .werden franc» erbecen. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck ». Franz Schômann i» Vuremburz. M A. Sonntag, 7. Januar im®.
Der Volksfreund (1848)
1849-01-07T00:00:00
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Grossherzogthum Luxemburg.
Grossherzogthum Luxemburg. Das „Luxemburger Wott" hat bekanntlich einen Mitarbeiter „von der Attert" (vulgu Berg), zu dem es, wenn es in großer Verlegenheit ist, seine Zuflucht nimmt. Es ist dieses ein sehr gelehrter Herr; er spricht lateinisch (wie unsere Leser sich erinnern) und holländisch wie gedruckt; er kennt alle Büchertitel aus- wendig, und die er nicht auswendig kennt, schreibt er aus einem Buchhändlcrlericon aus; es ist dieses auch ein Pfiffikus! Denn wer wird einem Manne gegenüber, der so unverständlich gelehrt, der „mit andern Zungen" (aliis linguis) und in allen Zungen reoet, der so viele Bücher gelesen und nicht gelesen, der so große Autoritäten zu zitiren weiß, wer wird einem solchen Manne gegenüber noch eine Meinung zu haben wagen? Gewiß Keiner der Vcser des „Wortes" ! Und darauf kommt eö doch im Grunde einzig und allein an, daß eben die Vcser des „Wortes" keine Meinung haben. Es ist dieser Herr von der Attert aber auch ein Wchlwld. Wer erinnert sich nicht der Wiche, die dieser Herr so oft, besonders in H£r. 44, 45 und 46 des „Wortes", gegen uns losgelassen? Aber auch ein großer Pädagvg ist dieser Herr von der Altert. Theoretisch und praktisch hat er die Pädagogik los wie Keiner. Tie Titel aller großen pädagogischen Werke weiß er auswendig herzusagen, wie Keiner; und die Jugend nehme sich ihn zum Ercmprl. Er hat eine edle, sittliche, gefühlvolle Schreibart. Proben seines wtyls und der ihm geläufigen Ausdrücke wären etwa folgende: „Einen Mohren weiß waschen; und „den Bolksfreund zum Gestäntniß der Wahrheit „bringen wollen". „Man konnte ihm kurz antworten, „daß Juden und Protestanten in katholischen Sachen — will sagen Schulsachen —"keine competcntcn Richter „sind". „Grobe Unwahrheit" — Natürlich, es gibt auch eine „feine Unwahrheit", aber die steht nicht dem Volksfreund, sondern andern heuten, die sie besser zu handhaben verstehen, zu Gebote — „Ein großsr „„Theil der Protestanten, wie auch die Redakteure des Volksfreundes, ist mit allem confessionellen positivetn „Glauben verfallen und huldigt dem krassen Ratio„nalismus und Gedanfenlosigkeit“ - es sind dieses zwei identische Dinge, unser Herr von der Attert sag es ja -. „Der Volksfreund behauptet oder leugnet, „jenachdem es sich für sein antikatholisches System „paßt.“„In einem früheren Artikel des Luremb. „Wortes hat ein Correspondent (etwa der Herr von „der Attert selbst?) den Volksfreund sehr richtig geschildert: „„„Er lügt wie ein Jude.““ „Wie kann „ein Iude, der nicht an Christus glaubt, und ein „Protestant, der aufgehört hat, an ihn zu glauben, „von eines reinen Christuslehre sprechen?““ ) - Daß die Protestanten aufgehört haben, an Christum zu glauben, ist eine von den „feinen“. Nun wer wird es uns verdenken, daß wir den Einfluß eines so großen, gelehrten und feinen Pädagogen in unsern Schulen ungern sehen? Aber, fragt der Herr von der Attert, besteht das, was der Volksfreund wünscht, nicht bei uns schon längst? Heißt es nicht im Art. 53 des Schulgesetzes: Hinsichtlich der Gegenstände, welche nicht Religionsunterricht sind, leitet der Lehrer allein seine Schule, unter Bcobach tung des OrdnungsreglemcntS? Aber, Herr von der Attert ! Erlauben Sie uns doch au ch eine Frage : Sind Sic und Ihre ganze Partei mit Jenem Art. 53 denn zufrieden? Geht Ihr ganzes Streben nicht dahin, ihn zu streichen? Hat Ihr ganzes Gerede „von Unterrichtsfreiheit" einen andern Sinn, als Schulen zu bekommen, wo der Lehrer keinen Unter- richtsgcgenstand selbstständig zu leiten hat? Werden Sie uns nicht gelehrt beweisen, daß die Unter- richtsgegenstände organisch zusammenhängen müssen, daß also kein Unterrichtsgegenstand der Aufsicht der Geistlichen entzogen werden kann, und das Schul- gcsetz von 1843 höchstens von der „Oberflächlichkeit, Unwissenschaftlichkeit, Flachheit zc. (Epitheta, mit denen Sie und da» Luxemburger Wort bekanntlich sehr freigebig sind), der abgetretenen Verwaltung" zeigen? Und dann, heißt es nicht im Art. 57: Der Geist- lichc hat die Aufsicht über das religiöse Betragen der Lehrer , und in Gemeinschaft mit den andern Be- Hörden die über dessen moralisches Betragen? Müssen die Lehrer nicht Zeugnisse über ihre bürgerliche und religiöse Sittlichkeit — als wenn das zwei verschiedene Dinge wären — beibringen (Art. 75) ? Ist damit nicht der Lehrer vollständig in die Abhängigkeit, nicht der Kirche, sondern des betreffenden Ottspfarrers gc- stellt? Und wie, wenn so ein Ortspfarrer schwierig wird, weil — nun weil der Lehrer der Köchin den Korb zu tragen einmal verweigert? exernpla sunt odiosa. Auch unnöthig; unser Herr von der Attert kennt jene Geschichte ja gewiß; er liest den Volks- freund ja so aufmerksam. Was wir dagegen wollen, ist gerade das, waS die Grundrechte des deutschen Volkes aussprechen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Gemeinde wählt aus den vom Staate über ihre Kenntnisse Geprüften ihren Lehrer; sie erkundigt si h über dessen Sittlichkeit da, wo sie Vertrauen hat. Dieser Lehrer steht vom Pfarrer ganz unabhängig da, und wenn die Gemeinde und die technische Schulbehörde mit ihm zufrieden ist , mag auch der Pfarrer mit ihm unzufrieden sein ; das darf dem Lehrer keinen Nach- theil bringen. Dagegen erthcile der Pfarrer den Religionsunterricht, in oder außer der Schule, wie er das am Besten findet, und er crtheilc ihn selbst, oder verständige fich mit dem Lehrer, daß dieser ihn unter seiner Aufsicht und Leitung erthcile. Das wird gewiß weder rationalistische, noch religionslose, un- christliche Schulen geben. Wir wollen für den Pfarrer den moralischen Einfluß seines Amtes; diesen ganz und überall. Aber wir glauben, daß dieser in den Hände» eines von der Heiligkeit seines AmieS begeisterten Pfarrers stark genug sei und die Krücke des Staatsgcsetzcö entbehren können müsse. Wo daö Staatsgefttz diesen moralischen Einfluß erst sichern muß, da ist etwas krank. lieber die Wuch des Herrn von der Attcrt und des Wortes, statt den vielbesprochenen geheimen Ver- trag zwischen dem Pabst und dem König endlich abzudrucken , die Protestanten Hollands und deren angebliche Verfolgung gegen die Katholiken zu ver- klagen, haben wir wenig zu sagen. Schlimm, wenn sich die Katholiken Hollands, die so eine bedeutende Anzahl der dortigen Bevölkerung bilden, im Jahre 1848 noch verfolgen lassen. Aber wir Luxemburger kennen das. Gewisse Herren schreien schon, die Ka- tholikcn sind verfolgt, wenn ihnen eben die Mittel benommen werten, die ihrem Systeme nicht Huldi- gentcn zu verfolgen. Was soll auch das? Erfreut sich das Lureinburger Wort etwa in Holland eines so großen Einflusses? Wird es dort so fleißig ge- gelesen? Das Lur. Wort hüte sich, so viel von den Verfolgungen zu reden, die die Protestanten üben sollen? Diese könnten sonst fragen: Wer hat mehr Scheiterhaufen errichtet? Wer mehr Menschen ihres Glaubens willen verbrannt, verjagt, gemartert, ge- foltert ? Die protestantische oder die katholische Kirche? Doch das Ganze soll ja nur dazu dienen in unserm Lande, das die Protestanten meistens nur vom Hören- sagen kennt, jeden nicht zur katholischen Kirche Ge- hörenden als ein Scheusal zu bezeichnen, den gan- zcn mittelalterlichen Religionshaß heraufzubeschwören. Nun, daö wird, so Gott will, doch nicht gelingen! Luremburg, den 3. Januar 1849. In der heutigen Sitzung der Ständekammer wurde die Wahl des Herrn Picard aus dem Kanton Capellen annnullirt, weil derselbe die Eigenschaft als Luremburger verloren habe. Bei der Trennung des Großherzogthums von den belgischen Gebietstheilen im Jahre 1839, machte nämlich Herr Picard bei den competenten Behörden in Atlon die schristliche Erklärung, seine Rechte als belgischer Staatsbürger beibehalten zu wollen, was damals allen Luxemburgern durch die belgische Regierung anheimgegeben war. Im Jahre 1839 schien Hr. Picard noch, eben so wie viele andere, ein besonderes Interesse zu haben, seine politischen Rechte in Belgien zu bewahien, was sich wohl durch dcn Umstand erklärt, daß seine Besitzungen in jenem Lande (St. Leger) liegen. Die ganze Discussion wurde auf den Nechtsboden hinübergezogen riiid fast nur von Rechtsgelehrten ge- führt. — Hr. Jonas behauptete, daß die Erklärung des Hrn. Picard in Nichts zerfiele, da mit dem Willen auch die That concurriren müsse, um die Auswan- dcrung des Hrn. Picard nach Belgien annehmen zu könne»; er sei aber ununterbrochen im Großher- zogthum verblieben, und habe dadurch auf die Vortheile der politischen Rechte in Belgien verzichtet, zugleich aber auch stillschweigend diese Rechte bei unS erworben. Hr. Jurion bewies, daß der wirkliche Wohnsitz in einem Lande nicht erforderlich sei, um demselben staatsbürgerlich anzugehören, und daß der Betrieb einer Industrie oder gar der Güterbcsitz in einem fremden Lande die Nationalität durchaus nicht fchmä- lern dürfe. — Hr. Andre schien, nach rem Sinn seiner Rede zu urthcilen, das Zugeständnis zu machen, als habe Hr. Picard im Augenblick der Wahlen die Eigenschaft des Luxemburgers nicht besessen, durch seine am 39. Dezember 1848 abgegebene Erklärung aber diese Eigenschaft erworben. Ter Wortlaut dcö vorübergehenden Art. 2. 3. 4. des Naturalisations- gesetzcg vom 12. November setze zwar voraus, daß der Gewählte im Augenblicke der Wahl allen An- fordernissen des Wahlgesetzes und der Constitution entsprechen müsse; es sei jedoch dem moralischen Geiste dieses Gesetzes zuwider, die Gültigkeit der Wahl des Hrn. Picard noch dann anzugreifen, nachdem er diese Eigenschaft inzwischen erlangt bat und ehe er seine Functionen als Deputirter verrichten konnte. Diesem Argumente stellten die Herren Richard und Hardt dcn Ari. 2 des Naturalisationsgesetzes entgegen, welcher bestimmt , daß ein Jeder , welcher die Rechte des Luremburgers verloren hat, die Naturalisation nachsuchen muß, ohne aber an einen 5jährigen Aufenthalt gebunden zu sein. Auch Hr. Eyschcn hatte sich an der Discussion bethetligt, er hob vorzüglich die Vergangenheit deS Hrn. Picard hervor und suchte darin nach dcn Ver- diensten , die sich Hr. Picard um's Land erworben hat. In seiner Rede sagte er auch, daß dieser in staatsrechtlicher Beziehung eben so gut als Lurcm- burger zu betrachten sei, wie Hr. Jurion, dem man indcß seine zweifelhafte Eigenschaft als Lureinburger für die Gültigkeit seiner Wahl nicht vorgeschoben hatte. Hr. Jurion hob diesen Zweifel durch eine kurze Erklärung auf. Die Discussion war riesmal wieder etwas belebt, und sie entbehrte glücklicherweise jener Parteifarbe, die das Auditorium stets unange- nehm berührt. — Tie Prüfung und die Tebatien über die Gültigkeit der Vollmachten des Hrn. Picard kosten dem Lance ungefähr 309 Fr., das diese Summe aber gewiß nicht bedauern wird, wenn Hr. Simons an jenes Stelle in die Kammer träte. Wenn die Wähler des Kantons Capellen ihre Interessen richtig verstehen, dann erhalten wir einen würdigen Vertreter. *7* Zu dem vielen Merkwürdigen und Auffallen« dcn, was die Geschichte unseres Contingents nach- zuweisen hat, sei hiermit noch ein interessanter Zu- satz geliefert. Am Ende des vorigen Monats beförderte der Major und Commandant dieses Corps einen Feld- webel zum Unteradjudante», und ernannte zugleich mehrere Unteroffiziere und Corporäle. Kaum war dies durch Tagesbefehl kund gemacht, alö ein an- derer, durch den Kriegs minister, N. Metz, hervorgerufener Tagesbefehl erschien, welcher verordnete, daß, wegen einer bevorstehenden Reorganisation des Contingents, diese sämmtlichen Ernennungen als nicht geschehen zu betrachten seien. Ob unserm Kricgsministerium das Recht zusteht, die Besugniß eines Commandeurs, die Besetzung der unteren Stellen betreffend, auf diese Art zu beschrän- ken, wissen wir nicht; jedenfalls aber war ein solches Verfahren bis jetzt bei uns beispiclloö geblieben, und einem hohen Offiziere gegenüber dürfte dasselbe doch wenigstens als undelikat erscheinen. Ob auch noch sonstige, nicht offizielle, Motive diese sonderbare Or- dre ins Leben riefen, können wir ebenfalls nicht be- haupten! jedoch zur näheren Bcurtbeilung derselben ist vielleicht noch zu berücksichtigen, daß der bekannte Rcchtlichkeitssiun des so achtbaren Comniandanten vorzüglich bei diesem Avancement nur diejenigen auszeichnete, welche, ihrer Militärpflicht bewußt, sich fern von allen revolutionären Umtrieben hielten, und an dcn so bcklagenswerthcn Maiereignissen in Echter« nach und Diekirch keinen Antheil nahmen." Grevenmncher, dcn 2. Januar 1849. Herr Rédacteur! Möchten Sic gefälligst diese unsere Bittschrift, welche wir an die hohe Nationalversammlung gerichtet haben, durch Ihr respektives Blatt zur Oessentlichkcit bringen, sobald es der Raum Ihres Blattes erlaubt. An eine hohe Nationalvcrsam mlung in Luxemburg. Hochgeehrte Herren und Volksvertreter! Nach Artikel 25 unserer Landesgesetze wenden wir uns an Sie, und mit dem nämlichen Zutrauen wo- mit wir sie gewählt haben, sprechen wir heute wieder zu Ihnen, daß Sic einem Umstand abhelfen mögen, wodurch unser Vaterland, insbesondere die Grenz- bewohner, lief danieder gedrückt werden. Nämlich: der Kern und die Majorität des Volkes, wie Sie. meine Herren, wohl selbst wissen, ist un- streitig der Mittelstand, u. dieser Mittelstand besteht aus Handwerkern und Kleinhändlern, die aber nicht bloö im Nachtheil sondern in gänzlicher Unterdrückung dem Auslände gegenüber dastehen. Elftere können nicht in Preußen als Meister ar- bcitcn, wenn sie nicht volle dreißig Jahre alt sind und ihr Erainen als Meister ihrer Profession abge- legt haben. Zudem müssen sie noch einen Gewcrb- schein von 12 Thlr. 18 Sgr. Habenz wohingegen die preußischen Handwerker unsere Grenzörtrr überschwemmen, u. unsere eigenen Handwerker verdrängen, und bei dem Mangel an Arbeit sie brodlos machen , da sie höchstens 50 Svuö oder 3 Fr. an die Rc- gierung bezahlen. Bei den Kleinhändlern ist es ebenso: Ihnen so wie den Handwerkern wird schon Gewerb- u. Perscnalstcuer, lwie auch Wegegelder in Fülle aufgelegt, wohingegen den Ausländern nicht aufgelegt wird. Trotzdem werten sie von den aus- ländischen Hausierer durch die paar Cents, welche diese an die Regierung bezahlen, ganz unterdrückt. Fern sei es von uns Ihnen zu befehlen, vielmehr möchten wir bitten, daß den Ausländern das nämliche Loos zu Thcil werde das uns schon längst und noch bis jetzt zu Thcil wird.' H he Volksvertreter ! Wir machen es uns zur Pflicht, Sie mit diesem Unistano vollkommen bekannt zu machen, une wir zweifeln auch nicht daß sie als unjcre Stellvertreter und Vntrauensmänner unsere Bitte gewähren werden, um ras Vertrauen, welches wir Ihnen am Tage rer Wahlen geschenkt haben, nicht zu verscherzen. Achtungsvoll erwarten wir EnteSunterschri ebene ein glückliches Resultat unserer Angabe. Unterschrie- den und genehmigt von alten Mitgliedern reo lemo- cralischen Bürger- und Handwerker- Vereins von hier. Das Präsidium im Namen sämmtlicher Mitglieder, Guillaume Bartholom:), Präsident. Ii ahr Cornil, Biceprasttcnt. N a ch s ch r i f t. Um allen Berläumrungen ein Ende zu machen, so werden wir recht bald unsere Verhandlungen zur Oeffentlichkeit zu bringen wissen, damit die mit einer argen Einbildungskraft gestraften Menschen zu ihrer Beschämung sehen, wie sehr es dem Vorstand ange- legen ist, die Bürger zur Ordnung zu ermahnen, was sich thatsächlich herausstellen wird. Der Schriftführer, L . . . r. Hcilulcs selbst, er fand durch den Kampf nur den Weg zu de» Göttern, Und noch nie hat ein Älotl kampflos die Freiheit erlangt. Von der Sauer. — Jedes Land, jedes Volk, jeder Gcschichtsabschnitt, trägt ein Wort, das ein- mal das rechte war, und manches dieser Worte behaupten ihren Ehrenplatz auf den Kapitalien des Friedens oder auf den Fahnen des Krieges durch viele Jahrhunderte. Wer gerenkt hier nicht vor allem an die Zehn Gebote der Kinder Israel, deren Tafeln Millionen zu Sieg und Ehren führten, und nach dem tiefsten Fall ein in so viele Fetzen als eS Nationen gibt, auöcinanrergcrissenes Volk dennoch als ein GlaubcnganzcS zusammenketteten und aufrecht erhielten bis zu unfern Tagen. Noch heute, nach Jahrtausenden, zieren die Tafeln, worauf Moses das rechte Wort für sein Volk geschrieben, die Stirn jedes jüdischen Tempels. — Das Christenthum hat auch sein ewiges Wort: das Vater- unser. So weit das Kreuz aufgerichtet wurde, war das „Gebet des Herrn" der Stern und der Stab der Bekehrten, und so lange das Kreuz erhöhet bleibt, werden die hehren Laute jener Worte den Gläubigen durch das ganze Leben führen. Sie ein- pfangen ihn in der Wiege, begleiten ihn als Mor- gen- und Abenr fegen durch dir Jahre der Kindheit, grüßen ihn am Altar und werden gebetet über sei- nein Grabe. Durch alle Zonen der Erde, in allen Zungen eitöi'.t und wirkt cS mit seiner belebenden Kraft. — DaS reckte Wort hatte auch jener arabische Sohn in der Wüste gefunden, als er seinen Schaaken den Schlachten- und Glnubensruf in den Mund gab: Allah, ist Gott, und Mahomet stein großer Prophet!" Er hatte damit seinen Bekennern den Schlüssel gegeben, mit welchem sie die Pforten von Afrika und Europa öffneten und dem Halbmond einen Weg bahnten, der strahlt von tau- send Siegen. — Das rechte Wort schrieb Martin Luther aus die Fahne des Protestantismus: „Eine feste Burg ist unser Gott!" Mit die- sein Jubelchor des gereinigten Glaubens führte er seine Gemeinde in eine neue Zeit hinüber durch den dreißigjährigen Schlachttag. Dieses Wort war dem Irrenden ein Wegweiser, dem Müden und Bangen ein Stab, dem Muthigen ein Schwert; es war Ausrichtung, Trost und Ermuthigung den Geschlage- nen, und reu Ilebcwindern eine Ouelle der Temuth und des Erbarmens gegen die Ucberwundcnen. Der Verfolgte um seines Glaubens , den die Unduldsam- keit von der heimathlichcn Erre vertrieb, stärkte sich an diesem Worte in der Fremde, die Bedrückten hielt eck aufrecht, die Bedrängten ermannte es zum Wie- derstanv, es schwebt noch heute über den Lippen der verlassenen Armuth auf ihrem Strohlager, und blci- ben wird es das Signal der Glaubensfreiheit, so lange eS Protestanten gibt. Auch die Revolution, welche die Fesseln abschlägt von den geknechteten Völkern, auch sie. welche „Scla- vcnheerden zu Stationen erhebt" hat ihr rechtes Wort gefunden. Die Hymne der Freiheit ist die Marseillaise! — Aus den gewaltigsten Stürmen der ersten Umwälzung brauste sie hervor — ihr begeisterndes „Allons, enfants de la patrie !" trieb die Nation todeösreudig in die Schlachten; cS war der Zauberer, welcher die Heere aus dem Boden stampfte, den Sieg an jeee Niederlage reihte u. Helten schuf und Heldenthaten verrichtete, welche die Welt mit Be- wunrcrung erfüllt haben. Die Marseillaise begleitete die Revolution anfallen ihren Eroberung^-, SicgcS- und Trauerzügen, und bildete mit der Tricolore und der Freiheit eine unzertrennliche TriaS. An die Marseillaise knüpfte der Franzose der Freiheit Da- sein; mit ihr geht sie, mit ihr kömmt sie wieder' Wenn sie verstummt, so triuniphiren die Feinde; wenn sie erschallt so zittern sie: eS wanken die Throne, es steigen die Könige von ihren Sitzen herab. Aber sie straft auch unerbittlich Jeden, der auf ihren Fittigen sich erhob und auf der Höhe ihre Bundesgenossen- fchäft aufgab. Als Napoleon von ihr abfiel und da- mit seine Sendung vcrläugnetc, da war sein Gang nur noch ein Gehen zum Abgrund. DieBourbonen, die sie mit Füßen traten, stieß sie vom Throne, und Louis Philipp, den sie erhob und rer sie verrieth, den schickte sie mit dem Bündclchen unter dem Arme aus den Tuilcricn, und sie warf aus den Scheiterhaufen den Thron, welchen der Bürgcrkönig wie ein Taschen- spicler geschändet hatte. Und so wird sie fortfahren, jeden ihrer Verräther zu verderben, so lange, bis kein Verrath an der Freiheit mehr gewagt wird. DaS rechte Wort für die Freiheit im Glauben haben die Deutschen gefunden; aber für die Freiheit im Leben,, wo ist das ? — Was singen und sagen sie ? — „Heil dir im Siegeskranz, Vater des Vater- lands". — ,,Gott erhalte unfern" u. s.w. — „Sie sollen ihn nicht haben" u. s. w. — Sprich/Michel, was ist von dem Allen dein rechtes Wort? Du schämst dich uitd wirst roth und schlägst die Augen nieder und bleibst die Antwort schuldig. Armer Michel! das fremde Wort war mächtig genug, auch dir das Thor der Freiheit zu öffnen: aber Pah! da stehst du, das rechte deutsche Wort das fehlt dir, und der Sturmwind der Réaction wirft dir die Flügel vor der Nase wieder zu.
Der Volksfreund (1848)
1849-01-07T00:00:00
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volksfreund1848
Politische Ueberlicht.
Politische Ueberlicht.
Der Volksfreund (1848)
1849-01-07T00:00:00
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volksfreund1848
Frankreich.
Frankreich. Paris, 3. Januar. Die für gestern angekün- digt gewesenen Interpellationen über den Rücktritt des Hrn. Leon de Maleville sind auf die heutige Sitzung verschoben; einige behaupten sogar sie wür- den gar nicht stattfinden. — Hr. Dufaure, Minister des Innern unter Cavaignac, wird als Candidat für die Vice-Präsidkntschaft der Republik bezeichnet. — In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung wurde beantragt, die Tagegelder der Volksvertreter von 25 auf 10 Fr. herunterzusetzen. — Der Justiz- Ausschuß hat sich heute mit dem Antrag des Hrn. Katcau, die Nationalversammlung aufzulösen, beschäf- ligt und denselben verworfen. — Am 14. d. M. wird zu einer Wahl des Präsidenten der National- Versammlung geschritten ; - eine große AnzahlZRepräsen- tanten haben beschlossen den Hrn. Leon de Male- ville zu dieser Würde zu erheben.
Der Volksfreund (1848)
1849-01-07T00:00:00
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volksfreund1848
Ludwig Napoleon Bonaparte. (Fortsetzung.)
Ludwig Napoleon Bonaparte. (Fortsetzung.) Diese Kundgebung des Volkswillens ist die Grund- läge, auf welcher die Bonaparte die Hoffnungen und die Ansprüche ihrer Dynastie schon damals begrün- deten. Sie brüsteten sich damit, daß diese Dynastie selber aus dem Herzen des Volkes hervorging, und daß sie allein aufrecht und populär blieb, während feit scchszig Jahren jede andere Regierung von den Franzosen selber über den Haufen geworfen wurde; von der Sympathie aber 'zwischen dem Volke und ihrem Namen leiteten sie es her, daß selbst ihre Jr- thümer unv Fehler bei der Nation Nachsicht fanden, während jede Handlung eines weniger populären Ge- schlechtes eine harte, feindselige Deutung fand. Von diesem Grundplane ausgehend, behauptete Ludwig Na- poleon, daß Freiheit und Friede die zwei großen Ele- mente seien, durch welche die Plane der kaiserlichen Regierung in Erfüllung gehen sollten. Der Prinz behauptete ferner, daß keine andere Gewalt der Aus- Übung des unbedingten politischen Stimmrechts gllnsti- ger sein könnte, weil sie dem allgemeinen Stimmrechte der Ration ihren Ursprung schuldig sei unv ihre Stärke nicht in den Heberbleibseln der Aristokratie liege, wie die Heinrichs V., oder in den oberen und mittleren Classen, wie die der Orl ans, sondern in den Massen des Volkes und in den Bewohnern des Landes mehr, als in denen der Städte — eine Be- hauplnng, welche sich in der That als wunderbar be- grüntet erwiesen hat. — Ter Prinz erklärte sich übri- gens für einen aufrichtigen Freund res Frierens, ge- gründet auf die gemeinsamen Interessen der Nationen, und für einen Gegner jener Conflicte, welche oft auö Feindseligkeiten rivaler Fürsten und Dynastieen cnt- stehen, zum größten Nachtheile der europäischen Fa- milie. Eine verständigere Sprache läßt sich kaum wün» scheu ; leider zeigen uns die Unternehmungen von Straßburg und Boulogne, daß der Prinz nur der unverantwortliche Herausgeber dieser Ideen war. Die eben erwähnte Schrift sollte als Einleitung zur Boulogner Komödie dienen, welche am 6. August des Jahres 1840 aufgeführt wurde. An demselben Tage langten in Paris zwei tele- graphischen Depeschen folgenden Inhalts an: „Bon- logne, 6. August, 8*, 2 Uhr Morgens. Ter Unter- präfeet an den Hrn. Minister des Innern. Ludwig Bonaparte hat so eben einen Versuch aiss Boulogne gemacht. Er wird verfolgt, und schon sind mehrere der Seinigen verhaftet." — „Boulogne, 9^ Uhr Morgens. Der Unterpräfekt an den Hrn. Minister des Innern. Ludwig Bonapartc ist verhaftet. Er ist soeben ins Schloß gebracht worden, wo er gut be- wacht werden wird. Das Benehmen der Bevölkerung, der Nationalgarde und der Linientruppen ist bcwun- dernswcrlh gewesen." „Galignani's Messenger" brachte die ersten Einzelheiten mit dem Bemerken, der Prinz müsse toll sein. Am 8. August erschien in ministe- riellen Zeitungen der officielle Bericht des Unterprä- fecten von Boulogne, welcher im Wesentlichen lautet: „Boulogne, 6. August, Abends. Ludwig Napoleon und sein Gefolge scheinen diesen Morgen um 3 oder 4 Uhr zu Vimereur, einem kleinen, eine Meile von der Stadt Boulogne gelegenen Hafen, durch das eng- liche Pakctboot „City of Edinburgh" ausgeschifft »vor- den zu sein, das sich hierauf auf der Rhede von Boulogne vor Anker gelegt hat. Sie haben sich vor Allem eines Douanicr-Posten bemächtigt, welchen sie zwangen, sie nach der Statt zu führen. Auf dem Marsche haben sie Halt gemacht, um zu trinke«, und sind gegen 5 Uhr in der Militär- Caserne ange- kommen; dort haben sie, untcistktzt durch einen Licute ncmt vom 43. Regiment, sich bestrebt, die Soldaten hinzureißen, die, ans die Stimme ihres tapferen und ergebenen commandircndcn Capitäns, sämmtlich in der Richtschnur cer Pflicht beharrtcn. In dem Augen blicke, wo der Kapitän in dcr Mitte seiner Solraten zu dringen und zu ihnen zu reden suchte, richtete Ludwig Bonaparte eine Pistole auf ihn, deren Kugel einem Grenadier in den Hals drang; man fürchtet für sein Leben. Aus dcr Caserne zurückgeworfen, wollte Ludwig Bonapartc und etwa 39 Mann Offri ziere und Soldaten, die ihn begleiteten, die Stadt durchziehen, indem sie Proklamationen verbreiteten und Geld verthciltcn. Sie nahmen ihre Richtung nach der oberen Stadt, und als sie vor dcr Unter- präfectur angekommen waren, rückte ich gegen sie und forderte sie im Namen des Königs auf, sich zu neu- ncn und ihre Fahne niederzulegen. Sie machten einen Augenblick Halt, aber Ludwig Napoleon besah; ihnen, mich zurück zu treiben, worauf ich mich zum Stadtpostcn begab, wo die Nationalgarde sich bereits versammelte. Ich marschirte an der Spitze einiger Mannschaft nach der Napoleon-Säule, wohin sich die Insurgenten begeben halten, nachdem sie vergebens versucht, in die obere Stadt zu dringen. Die- selben flohen beim Anblicke unserer Colonne. Bald wurden Ludwig Bonaparte und seine HelfeShclfer um- zingelt, von allen Seiten verfolgt und mehrere zu Gefangenen gemacht. Indessen wollte der Prinz mit einigen Anderen ein letztes Mittel der Reitling versuchen und durch Schwimmen die Boote erreichen ; allein der Hafen Capitän wachte, und ihrer sieben, unter welcher Zahl Ludwig Bonaparte war, wurden durch ihn verhaftet und auf das Schloß gebracht. Zwei Insurgenten sind umgekommen, der Eine durch Ertrinken (er ist unbekannt), dcr Andere, Hr. Faure, Unter- Militär-Intendant, durch einen Flintenschuß. Zwei sind verwundet: ein Pole durch einen Flintenschuß in der Schulter; er mußte amputirt werden, und sein Zustand ist verzweifelt; der Andere, der Oberst Voisin, durch zwei Kugeln in der Lende und in der Brust." Das Dampfboot, auf welchem Napoleon gelandet war, wurde mit Beschlag belegt. Man fand auf demselben neun Pferde, zwei Equipagen und einen lebenden Adler. Die Zahl dcr mit Napoleon Ver- hafteten betlug 52, unter welchen sich der General Montholon und dcr in der Straßburger Emeute be- reilS genannte Parqmn befanden. Charakteristisch und für unsere Zeit noch immer vom größten Interesse ist das Tecrel, welches Lud- wig Napoleon erlassen hatte, und zwar des In- Haltes : „Der Prinz Napoleon decretirt im Namen des französischen Volkes, was folgt: Tic Dynastie der Bourbonen von Orleans hat zu regieren aufgehört. — Das französische Volk ist wieder in seine Rechte eingetreten. — Die Truppen sind des Eides der Treue entbunden. — Die Pairskammcr und die De- putirtenkammer sind aufgelöst. — Ein National-Con- grcß wird gleich bei dcr Ankunft des Prinzen Na- polcon zu Paris zusammen berufen werden. — Hr. Thiers, Präsident des Conseils, wird zum Präsidenten der provisorischen Regierung zu Paris ernannt. Dcr Marschal Clauzel wird zum Ober-Befehlshaber der zu Paris vcrsammelien Truppen ernannt. — Der General Pajol behält das Commando dcr 1. Militär-Division. — Alle Corps- Chef, die nick't auf der Stelle diesen Befehlen nach- kommen wollen, sollen ersetzt werden. — Alle Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten, die kraftvoll ihre Sym- pathieen für die Nalionalsache zeigen werden, sollen aus eine éclatante Weise im Namen des Vaterlandes belohnt werden. Gott schütze Frankreich! „EUlnterz.) Napoleon.. (Frts. figt.)
Der Volksfreund (1848)
1849-01-07T00:00:00
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volksfreund1848
Deutschland. Deutsche Nationalversammlung.
Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt. Sitzung vom 3. Januar. Zuerst Wahl der Vorsitzende», die folgendes Resultat gicbt: Simsen von Königsberg, Präsident; Beselcr von Schleswig, erster und Kirchgessner zweiter Vicep'ä- sidcnt. Tie übrigen Punkte der Tagesordnung be- standen aus Verathungen über Ausschuß- Berichte und wurden zur Mehrzahl ohne Discussion erledigt. — Hr. v. Schmerling ist heute Morgen von Wien wieder eingetroffen. Wir entlehnen der „dcut- scheu Zeitung" Bericht über das Resultat feiner Reise: Die erste Frucht von Hmu von Schmerlings Reise nach Ollmütz ist gezeitigt. Das östreichische Ministerium hat eine Note an die Ncichögewalt ge> richtet, in welcher cö erklärt, sein Progrvmm sei durch- aus mißverstanden. Oestrcich gäbe seinen Antheil an dem deutschen Vcrfassungswcrke keineswegs auf. Tic östreichischen Abgeordneten hätten in Frankfurt zu bleiben und die Verfassung gemeinschaftlich uiit den Vertretern der übrigen deutschen Staaten zu Ende zu bringen. Oestrcich behalte sich dann wie alle Regierungen das Recht der Vereinbarung vor! Tie östreichische Regierung hat ihr Programm, das wasserklare Programm, die deutlichste aller Erklärungen, mit einer Erklärung versehen, wonach sie düs gerade Gegenthcil von dem besagt, was sie besagt. Vom 4. In der heutigen 146. Sitzung der verfassunggebenden Rcichsvcrsammlung wurde zur Be- rathung über den Antrag des Abg. Wescndonck, die Auflösung der preußischen Nationalversammlung und die Octroyirung einer Verfassung für Preußen betreffend, geschritten. Von den 33 eingeschriebenen Rednern sprachen bis jetzt (l3/t Uhr) die Abgeordneten Wescndonck, Hayn, H. Simon von Breslau, v. Beckrath, Wachsmuth, Göden, Martiny, Wurm, Löwe von Calbe. Die Anti äge von Vogt und Con- sortcn und Ambrosch und Consvrtcn auf Schluß der Debatte wurden abgelehnt. Zu dem Ausschuß-An- trag auf einfache Tagesordnung sind mehrere Vcr- besserungsanträgc gestellt. Berlin, 29. Dec. Wie wenig Rußland ge- willt ist. seine bei Besetzung der Moldau und Wa- lachei feierlich übernommene Verpflichtung zu erfül- lcn, nach welcher es in den Fürstenthümcr» nur im Einvernehmen mit dem Sultan, dem Souverän die- ser Länder, vorzugehen, und jede Maßregel mit diesem gemeinschaftlich zu bcrathen versprach, geht aus einem Schritte hervor, welchen cS neuerdings in Betreff der Rückzahlung der von ihm vorgeschossenen 300,000 Silbcrrubcl gethan. Die „Bukowina" vom 15. Dez. berichtet, direct aus Petersburg sei durch das russische Konsulat und ohne vorherige Vcr- ständigung und Vermittelung der Pforte an den Fürsten der Moldau ein kaiserlicher Befehl ergangen, nach welchem vom 1. Januar ab in beiden Fürstenthümern die Steuer um 2 Zehn- tel erhöht werden soll, davon fällt eines auf die Torf- gemeinden, das zweite dagegen soll von den Guts- besitzern gezahlt werden. Ein solches Verfahren steht völlig im Widerspruche mit den Versicherungen, welche daS russ. Kabinet in der Note des Grasen Stesse!- rode vom 19. Juli gab, bestätigt vielmehr den von gewisser Seite zurückgewiesenen Verdacht, Nußland wolle sich in den Fürstenthümern als unumschränkter Gebieter festsetzen, um in ihnen einen Ausgangs- und Stützpunkt für seine Operationen einerseits gc- gen die Türkei und andererseits gegen Teutschland zu gewinnen. Zur Bezeichnung des östreichischen Standpunktes in Betreff dieser Frage verdient vor- läufig constatirt zu werden, daß die östreichische Re- gierung seit einem halben Jahrhundert dem mehr und mehr hervortretende» llcbcrgewichte an der veut- scheu Gränze niemals entgegengewirkt, es vielmehr überall gefördert hat, daß sie, obgleich alle Veran- lassung und Mittel dazu vorbauten waren, nichts that, um die Occupation der Fürstenthümer zu hin- fcfrn und daß fie jetzt den offenbaren VettragSser- leyungen von Seilen Rußlands (wie die oben bezcich- nele) ruhig zusieht. Hierzu kommt noch die auffal- lcnde Erscheinung, daß der Nachricht von der Be- setzung Kronstadts durch russische Truppen in den östreichischeu Zeitungen nirgends Erwähnung geschehen, während doch anzunehmen ist, daß, wenn diese für Deutschland so wichtige Nachricht ungegründet wäre, gerade von dorther eine Widerlegung erfolgt sein würde.
Der Volksfreund (1848)
1849-01-07T00:00:00
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Politische Uebersicht.
Politische Uebersicht.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Publicité 1 Page 4
Für die Rédaction: F. Schümann. A n z e i g e n. Zu vermietheu auf 3, 6 oder 9 Jahre da? die Ecke der Groß, und Kohlen. Nahe bildende, durch seine vorthcilhaftc Lage sich besonders 'au-. Händler zu Lurm.burg!^°'^c.. *>"<» «*** «n», Eisen- Man wende sich der Bedingungen wegen an den Herrn Pa- quet-Funck, Gerber, oder au der, unterzeichneten Notar Luxemburg, den 24. August 1648. 4y Mothe. (ös) Ei» jeder ha» doch Ansang'S vergangener Woche f>ni Boos Fremd/' Tr' 't?uZ' ®lVua ^"'ich nm Kueni Nreundc i r. Faust, die Straßen diesiger e^iadt durchstricher' oder vielmehr tu der Schüpeugesellschast gesehen. — Es handelte stch uni e, ne grauianic Antwort den Remicher Hmn auf ihren letzten Artikel des „Courrier" zu geben ^M e man ver! Nimmt, soll der Rehbra.en aber gilt gesalzt worden s und dem früher iinbedentendri, ii»d heut „i Tage Ex-Advokäten die Reise sehr theucr gekostet haben, nämlich; 1. Für eine schwere Consultation — X. 2. Für Rrdaktivu eines nichtssagenden Artikels — Y Aber das Wichtigste: 3. Dem Pferde ein Auge ausgercnnt, 4. Endlich Sich selbst zehn Jahre am Leben gekränkt, denn in eine solche bln|nchc Wuth war er noch nie geralhen. 0 mon clicr AI. Boos, que de pareils articles donnent peu de considération ! Zu uu;cr höchsten Beruhigung und zur Ffâcrerhalwng ihrer höchsten Achtung, betrachten und zeigen S.e doch wieder ihre Haarkamme, idre Nägclbürstchen ihre Ncup'ckchcn. und ohne zu vergessen, ihren bclühmtm weil.ri- ity*n Hnilm. (93 J W>r übernehmen das Bleichen aller leinenen und baumwollenen Stoffe und Garne zu billigen Preisen. I. P. Knborn u. Comp.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Herr de Neunhäuser und das Luxemburger Wort für W. und R.
Herr de Neunhäuser und das Luxemburger Wort für W. und R. Diese zwei Worte klingen wohl sonderbar neben- einander für denjenigen, welcher erstem kannte und letzteres kennt; es ist gleichsam eine Disharmonie, ein auffallender Widerspruch, der in einem öffentlichen Blatte nicht vorkommen sollte; aber das erwähnte Blatt hat es gewagt, diesen Namen de Neunhäuser in einem Artikel auszusprechen, worin es den Schein hat, sich über den Volksfreund lustig zu machen, und lauter nichtssagende ungeziemende Phrasen dem Leser vorlegt, an denen am Ende es selbst wohl zweifelt, ob es Witze oder Ungereimtheiten sind. Es sagt nämlich, Herr de Neun Häuser sei zu seiner Zeit allerhand, aber so wenig Apostol. Vikar gewesen, als der Volksfreund, das heißt in andern Worten, er ist nicht Apostolischer Vikar gewesen; denn er war nicht, was unser letzte mit Gruß und Segen im Herrn abgegangene Herr Laurent war, das geben wir zu. Wir haben den Herrn de Neunhäuser seligen und heiligen Andenkens, gekannt; wir denken heute noch an ihn zurück, zumal heute, da wir uns nach einem Manne, wie der lang Verblichene, um- sonst umsehen. Er war ein Mann im Geiste des Herrn; er war ein würdiger Vertreter und Verbreiter des wahren Christenthums im Geiste des Gottmen- schen, auf dessen Pfaden er wandelte; er hatte seine Pflicht herrlich verstanden, und freundlich lacht heute noch das edle Antlitz in des Neichen und Armen Hause, im einfachen Holzrahmen wie in Gold-Um- fassung, dem guten Christen entgegen, und erinnert an die längstverflvssene Zeit; seine Hand war mild für den Armen, seine Stimme sanft für den Ver- irrten, sein Beispiel hinreißend und wahr für Alle; sein Umgang war der eines liebevollen Freundes, und in Aller Busen fand er ein Plätzchen für Spin- pathie und Liebe ; die alten braven ' Luxemburger sprechen heute noch den Namen de Neunhäuser mit Ehrfurcht und Liebe aus, denn in ihnen lebt noch die Erinnerung, und schöner tritt diese vor ihre Seele, wenn sie an die Gegenwart denken, wo es so weit gekommen ist, daß man in einem Spottartikel den Namen eines überall geschätzten Mannes befleckt Nein, de Neunhäuser kannte nicht die religiös-poli- tischen Händel ; nein, er war nicht bewandert in den jesuitischen Kniffen und Ränken des heutigen neuer- fundenen Parteigeistes; nein, sein Streben lag nicht im Kämpfen nach Herrschsucht und Unterdrückung des Geistes; nein, er verstand sich nicht auf Lügen und Verfälschen der Wahrheit, um alle Gewalten des Staates zu untergraben; nein, er gebrauchte keine Mittel, um seine Macht auf Kosten des Staates zu vergrößern; nein, er wiegelte nie eine Klasse des Volkes gegen die andere auf, indem er sie als Frei- maurer, als Neuheiden, als Feinde der Religion brandmarkte ; nein, er war kein Meister in der Dia- lektik, die mit Scheingründen und verschleierten Sätzen die lange verlorenen Privilegien, die das Jahrhundert verdammt, zu erobern sucht; nein, er handelte nicht mit Willkür gegen seine Untergebenen, mit der eiser- nen Ruthe des Absolutismus, mit der Knute, die der Fanatismus schwingt und die die Unverantwort- lichkcit stärkt; nein, er kannte nicht das Wort Partei, und seine Verwaltung war des Friedens goldnes Zeitalter unter dem einigen Luxemburger Volke; nein, er verleugnete nicht das Wort : „Liebet euch unter- einander"; nein, er riß nicht aus seinem Evan- gelium den Satz: „Mein Reich ist nicht von hienieden", um ihn mit Füßen zu treten; nein, er wähnte nie der Kirche Rechte gekränkt, weil er des Staates Gut schätzte und ehrte, und beider Har- monie als des Volkes Glück anerkannte; nein, er trug keine Jnquisitionsblicke bis in das Innerste der Familien, um dort der Zwiespalt Feuer zu schüren, und begnügte sich mit dem heiligen Berufe der Fort- Pflanzung der Lehre desjenigen, der das Wort der Befreiung des'Menschen in die Welt gerufen; nein, er kannte nicht den Egoismus, der die andern Rcli- gionen feindlich verdammt, während der Ewige sie duldet; nein, er lieferte keine Artikel für solche Zei- jungen, wie das Luxemburger Wort für W. und R. und wandte seine Zeit zu schönern Thaten an, als durch Lügen und VerläumdungeN den Charakter des Priesters zu entweihen; nein, unter seiner Verwaltung wäre ein solches Blatt nicht veröffentlicht worden, und es hätten nicht Geistliche ihren Namen zu De- Taxationen , Protestationen, Reklamationen und Gesuchen hergegeben, um dem Eigennutze und den un- mäßigen Forderungen eines fremden Geistlichen, der nicht einmal die Naturalisation als Lurembnrger hat, zu schmeicheln; nein, das Alles kannte Herr De Neunhäuser nicht, er, dem es genügte, seine Pflicht zu erfüllen, und dessen Geiste nie eine Idee zur Ueber- schreitung seiner Pflichten vorschwebte. Ja, damit hat das Luxemburger Wort für W. und R., obschon selten, diesmal Recht, Herr de Neun Häuser war kein Apostolischer Vikar nach dem Sinne, den es diesen Worten gibt, das heißt, wie der Herr Laurent; nein, wahrlich, das war er nicht, das wissen wir Alle, u. besser als wir, die alten biederen Geistlichen, die unter seiner Verwaltung gelebt und gewirkt haben, und die schwerlich auch die seit der Herrschaft Lau- rents hier ins Land eingebrachten Ausschlicßungs- Theorien billigen, die man überall zu verbreiten sucht, und denen man den Schein von unveräußerlichen Rechten der Kirche zu geben sich bemüht, einen An- strich, den die Sonne des Verstandes längst vertrocknet und abgenutzt hat, und unter dem man die alte Sucht nach Privilegien entdeckt, wie sie die Herren des Wortes für W. und R. , und vorzüglich die nicht Luxemburger in ihrem Schwindel träumen und sagen, damals wäre Luxemburg am Abgrunde der Jrrcli- giosität gewesen; das Christenthum wäre bei uns verunehrt, und die echte, wahre Religion verkannt gewesen; diese Schande suchen sie aus unser Land zu wälzen und den unbefleckten Ruf unserer Väter zu schmälern und zu erniedrigen, weil diese die neu- modische Religion, die nach den herrschsüchtigen Pläne» einer Partei zugeschnitten ist, nicht kannten, die aber die echie, probehafte sein soll. Bleibt daher ruhig, ihr Schwärmer, und sprechet nicht mehr diesen Namen aus, denn ihr habt der. Mann nicht gekannt, den wir heute noch ehren und der euch beschämt durch sein ewig dauerndes Beispiel von Christenliebe, Gerechtigkeit und Duldsamkeit. Ehre sei ihm im Grabe, noch nicht ist sein Name verwehet; Lebend noch weilt er bei uns, wie der Freund bei den liebenden Freunden; Heilig noch klingt sein Name im Munde unserer Väter; Er bewies seine Lehre durch Thaten, und nicht nur durch Worte. Einer, der weiß, wie es einst hier war, und wie es jetzt hier ist.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Das Luxemburger Wort und das in unserm Lande gültige Gesetz.
Das Luxemburger Wort und das in unserm Lande gültige Gesetz. Obiges Wort schreibt in seiner Sonntagsnum- nier wörtlich Folgendes: „Weder der König noch „die Regierung hat das Recht und die Macht, die „Wiederkehr (des Hrn. Laurent als apostolischer Vi- „kar) zu verhindern." Ferner: „Die Regierung aber „kommt gar nicht in Betracht. Sie ist eine Be- „Hörde, die sich um Anstellung und Absetzung eines „Bischofs gar nicht zu kümmern hat. Sollte sie sich „etwa bcikommen lassen wollen, in Sachen sich ein- „zumischen, die sie nichts angehen, so könnte das „nur zu ihrem Verderben gereichen und ihr Fall „würde unvermeidlich sein." Da wir nicht zu den blindgläubigen Schafen obigen Wortes gehören und dessen ganzes Gebahrcn uns noch nie viel Respekt vor seiner Wahrheitsliebe eingeflößt: so muß es uns gestattet sein, obigen Aus- sprach mit dem Gesetz in der Hand zu prüfen. Da sagt aber der §. 23 der jetzt gültigen Verfassung ausdrücklich das Gegcntheil. Er sagt: „Die Jnter- „vention des Staates bei der Ernennung und Ein- „setzung der Vorstände der Culte, so wie das Vcr- „hältniß zwischen Kirche und Staat sind Gegenstand „von Verträgen, die der Kammer, in Betreff der- „jenigen Verfügungen vorzulegen sind, welche die „Mitwirkung derselben erforderlich machen." — Das lautet wohl anders als obige Theorie des Wortes. Aber wird jenes Wort sagen, jene Verträge sind ja noch nicht abgeschlossen, also hat die weltliche Macht/ der Staat, die verantwortlichen Minister , nichts mitzureden bei der Einsetzung der Vorstände der Culte. Auch das ist nicht wahr. So lange ein neues Conkordat nicht abgeschlossen ist, hat bei uns das vom Jahre X, modifizirt durch die Eon- vention vom Jahre 1827 gesetzliche ^Geltung. Wir können hier nur auf die klare und unfern Le- fern bekannte Darstellung verweisen, welche die Eon- stitutions-Commission seiner Zeit veröffentlicht hat. Wenn seit 1839 nicht mehr so streng auf die Ausführung jener Convention gehalten wurde, und Hr. Laurent sein Amt verwalten konnte, als lebte er in Belgien und nicht in dem deutschen Großherzog- thum Luxemburg, so beweist das nichts. Von 1839 bis 1843 lebten wir in einer absoluten Monarchie. Es war der Allerhöchste Wille, daß jene Gesetze de facto aber nicht jure beseitigt wurden. Heute leben wir aber in einer constitutionellen Monarchie und unter verantwortlichen Ministern. Diese sind dafür verantwortlich, daß die Gesetze des Landes vollstän- dig ausgeführt werden. So kommt also die Regie- rung bei der in Rede stehenden Frage wohl in Be- tracht. In der That, ist die Taktik derPartei des Wor- tes seit Kurzem eine ganz eigentümliche. Erst verkündete dieses Wort mit dicken Lettern: Hr. Laurent kommt zurück. Es hütete sich wohl zu sagen, wann er zurück käme, oder was, wenn seine Rückkunft so bestimmt wäre, dieselbe denn noch verzöger. Wir sahen dieses daher auch nur als einen Puff an, berechnet, die vielen braven Geistlichen unseres Landes, die das System Laurents mißbilligen, die aber bisher schutzlos demselben gegenüber dastanden, für die bevorstehenden Wahlen einzuschüchtern. Zu- gleich sollte wohl die öffentliche Meinung sondirt werden, ob sie heute geneigter wäre, Hrn. Laurent wieder zu empfangen. Dann trat Hr. Adames schon kühner auf; er schleudert einen Protest gegen ein gültig erlassenes Gesetz, nimmt für sich das Recht in Anspruch, bei der Gesetzgebung in unscrm Lande als eine rechtsgültige Instanz mitzuwirken. Ohne die Zustimmung des Provikariats sind die vom Kö- nig und Ständen erlassenen Gesetze ungültig. End- lich tritt man ganz kühn auf; der Bischof kommt deshalb erst in vierzehn Tagen bis drei Wochen, sagt das Wort, weil er höchst wahrscheinlich nicht mehr als apostolischer Vikar, sondern als Bischof von Luxemburg, zurückkehren wird. Als wenn die Um- wandelung des hiesigen apostolischen Vikariats in ein Bisthum eine Sache wäre, die sich so von selbst verstände, zu welcher die Stände, die doch die be- deutenden Mehrausgaben zu votiren haben, gar nicht gefragt zu werden brauchten. Endlich die oben zi- tirten Phrasen. Die Politik ist klar. Das Land soll so allmählich daran gewöhnt werden, die Ge- setze und die Constitution als gar nicht vorhanden anzusehen; die geistliche Macht als die höchste im Staate, über Ständen und König stehende, anzu- erkennen. Nun, die Partcitaktik ist leicht zu durchschauen und daher ungefährlich. So sehr wir für die Kirche volle Freiheit der Bewegung und allen Glanz, deren sie bedürftig zu sein glaubt, in Anspruch nehmen, so sehr wir unsere Stimme gegen jeden Eingriff der weltlichen Macht in das eigentliche Gebiet der Kirche erheben würden — wir erinnern an unfern Aufsatz „Kirche und Staat" in Nr. 7 des Volks- freundes: eben so sehr müssen wir aber darauf be- stehen, daß die Verfassung und die Gesetze unseres Landes von Jedermann, stehe er hoch oder niedrig, so lange geachtet werden, bis sie rechtsgültig, auf verfassungsmäßigem Wege abgeändert werden. Von unsernr Generalverwalter für die Angelegenheiten der Culte erwarten wir, daß er seine Verantwortlichkeit wohl begreife und streng darauf halte, daß so lange das neue, so feierlich versprochene Concordat mit dem heiligen Stuhle nicht abgeschlossen ist, das alte nach der Convention von 1827 in seinent ganzen Um- fange zur Ausführung gebracht werde; denn dieses besteht bis dahin zu Recht. Und daß es aus uns fremden Rücksichten bisher nicht ausgeführt worden, kann für die Zukunft nicht Präjudiziren und für unser verantwortliches Ministerium nicht maßgebend sein.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Frankreich.
Frankreich. Paris, 22. In derheutigen Sitzung der Nat.⸗Vers. wurde der 4. Artikel des Projet Favre verworfen und dafur folgender angenommen: „Die Zahlunas„einstellungen, die seit dem 24. Februar bis zur „Bekanntmachung gegenwärtigen Gesegzes statihatten, „werden nur dann als Faillite betrachtet, wenn das „Handelsgericht die gitlche lebereinkunft zu betrcf„tigen perweigert orer, wenn es sie bekräfigt, nicht „zu gleicher Zeit den Glubiger als ncht Failit er„klärt.“ - Der dritte Band der Beweisstücke wird morgen vertheilt und die Discussion Freitag beginnen. Vom 25. Alle mögliche Vorschriftsmaßregeln wegen der heutigen gefahrvollen Kammerdebatte sind getrosen. Ale wichiigen Punste sind militärisch beseszt; die Trupen in ren Casernen eonsgnirt. un den Palast der Nationalversammlung stehen eine Compagnie Artilerie, ein Picket Laneiers, ein Picket ationaiggrde zu ierr, züdlreichr Poleisergeanten, ras zwölfte Linienregiment, und die drite Legon der Nationalgarde. Tres dieser Vorsichtsmaßregel ed Pan nr wenige Grnppen in der Umgekung. Die Deputrten selbst scheinen ruhiger und enfchsofsener als man es erwarten solte. Man wil dürchaus in einer Sitzung die Sache beendigen. Die Seitung war bis halb vier Ubr mit prsönlichen Reklamationen angefült. Piele Deputrten beststen die Genauigkeit der Zengenaussage über und gegen e. Es ging dabei sehr siürnisch her, besente? 2iö Hr. Anage von berrn Landrin und Porglic die fomnessie Ablengnung des von ihm Dehonirten sch gesalen lasen musie, un 2. auf 1 lesieg Hr. edrn Relin die riune 6r venglich die ggene wärtige Untersuchung zweien ülnlichen üner der de, rigen Aevoltion. Die erste dersekten, gact er, serührte nur Prinzipien und erreichte daher Eintracht n ersöhnung; die andere dagegen, nur Persönichkien aussghend, gelar Anarchse und den Bügerhrieg. Welches Resultat wird die Nationalversammlung heute wählen? Will sie, kleinlichem und schmählichem Schmollen dienend, neue Keime der Zwietracht ausstreuen? Sie kann daS nicht wollen. Indem Redner hierauf den Grundgedanken, welcher die Untersuchungs - Commission leitete, karakterisirt, zeichnet er die' 18 jährige Geschichte der Oppo- sition der dynastischen èincke (Odillon Barrot); sie hat die Julidynastie gegründet; sie umgab die- selbe mit ihrer Liebe und Ehrfurcht und doch trug sie das Meiste bei, dieselbe zu stürzen, wegen ihrer ewigen kleinlichen Zänkereien und Händel. Sollen dieselben' Männer, ruft der Redner, die durch ihre Ungeschicklichkeit, Unfähigkeit, getäuschten Ehrgeiz, den Untergang einer gesellschaftlichen Ordnung herbeige- führt 'haben, die sie gründen halfen, durch dieselbe Taktik den Untergang 'der Republik herbeiführen, die sie nur ungern sehen? Ihr fürchtet die rothe Republik! Aber wahrlich, das beste Mittel, sie herbeizuführen, ist, wenn man den gerechten Forderungen in Nichts nachgibt, wenn man es wie die Julidynastie macht. Uebrigcns ist die rothe Republik nur ein Phantom und sonst nichts. Der Sozialismus erschreckt mich nicht, er beweist eine Thatsache, nämlich: die Leiden der Gesellschaft; aber er vergreift sich in den Heilmitteln, und das Mittel, ihm seinen Jrrthum zu beweisen, bestehet darin, daß man wirklich soziale Institutionen gründe. Glauben Sie vielleicht, daß die Anhänger der sog. rothen Republik nicht das Cigcnthum, nicht die Familie wollten? Aber' heißt das die Familie wollen, wenn es immer bleibt, wie es heute ist, wenn es Findelkinder gibt? Wenn die Mädchen sich preis geben müssen, um zu essen? Wahrlich, wir wollen die Familie nicht unterdrücken, sondern sie Jedem, und nicht blos den Wohlha- bcndcn, möglich machen. (Auch Proudhon hat nie was Anderes gewollt). Das Eigenthum, auch wir wollen es ; aber nicht nur für einige Wenige, sondern wir wollen Jedem die Möglichkeit (und nicht blos die Fähigkeit) geben, Eigenthümcr zu werden; wir wollen das Eigenthum ehrlich , redlich und nicht blos als Mangel. Wer ist heute Eigknthümer ? Sind es nicht die Hypotheken- gläubiger, die Kapitalisten und sonst Niemand? Die Untcrsuchungs-Commission hat, statt ihre Ausgabe richtig zu erfassen, statt Mittel aufzusuchen, um der Roth zu Hülfe zu kommen und dadurch neuer Auf- rcgung vorzubeugen, sich an Persönlichkeiten gehalten. Sie hat das Wort „Eintracht" im Munde,' aber ihre Handlungen sind Drachcnzähne. (Eine lange Aufregung folgt dieser Rede). Hierauf besteigt L. Blanc die Rednerbühne: — Alle die, die ich hier angeklagt sehe, haben ihr Leben da- mit zugebracht, die Rc'publick zu vertheivigcn, und doch ist die Republik der Vorwand, den man er- greift, um sie anzuklagen. Vor der Revolution waren es die Republikaner, die die Kerker füllten, die ver- achtet und beschimpft wurden. Nach der Revolution zeigten sich dieselben Republikaner, die man als so blutdürstig verschrie, eine Mäßigung die ihres Giei- chcn sucht. Ihre erste Handlung war Abschaffung der Todesstrafe. Sie haben gar keine Untersuchung angestellt, keine einzige Verhaftung vorgenommen, kein einziges Journal unterdrückt (Bewegung). Ter gegenwärtige Prozeß ist ein Tendenz-Prozeß. Man klagt Reden an. Ich glaubte, daß unsere Revolution in der T hat eine sociale wäre. Da meine Vorschläge in der prov. Regierung indeß nicht durchgingen, bot ich meine Entlassung an. Sie wurde nicht an- genommen. Man bildete die Arbeiter-Commissionen im Luremburg, zu denen ich nur ungern meine Zustim- m un g gab. Die Beschränkung der Arbeitszeit wurde von den Arbeitgebern mit großem Eifer zugegeben. Freiheit, Gleichheit, Bruderschaft ist Ihr Wahlspruch, meine Herren, eö ist auch der Wahlspruch des So- cialismus, als depcn Anhänger ick ja von Anfang an bekannt war. Bestehet aber die Freiheit in der heutigen Gesellschaft? Kann Jeder sich die Arbeits- Werkzeuge verschaffen? Herrscht bei uns Bruderschaft, in einer Gesellschaft, die da ruft: Jeder zu Hause! Jeder für sich! Wo Jeder sein Glück zu machen sucht durch den Untergang seines Nachbarn! Die Socialijten haben nie Jemanden berauben wollen! Die Familie ist den Socialiste» heilig! Sic nehmen sie als Vorbild der ganzen Gesellschaft! Von meinen gehaltenen Reden nehme ich Nichts zurück, denn sie enthalten dasselbe, was ich immer geschrieben habe. Oder konnte ich vcrmuthen, daß das, was ich unter der Jnlidvnastie in meiner Dachstube unangefochten schreiben durfte, die Republik mir auszusprechen verbieten würde. Ich habe immer Einigkeit und Frieden gepredigt. (Es ist halb sechs und die Sitz- u»g. wird bis 8 Uhr aufgeschoben.) Um 8 Uhr hat Louis Blanc wieder das Wort. Er sucht nun die einzelnen wider ihn erhobenen Beschuldigungen zu widerlegen. Er behauptet, nie mit Blanqu'i oder mit halwn ^ub in Verbindung gestanden zu Die Nationalwerkstätten seien nicht durch ihn, sondern gegen ihn ins Leben gerufen worden; nie habe er in irgend einer Beziehung zu den Vorständen der Nationalwcrkstätten gestanden'. Ebenso widerlegt er alle Beschuldigungen, die wegen des 15. Mai gegen ihn erhoben werden. Um ein Viertel nach 10 Uhr besteigt Caussidiere die Rednerbühne. Ais Polizeipräfect habe er inmitten der größten Aufregung die Ordnung wieder herge- stellt! Er habe, statt' Paris anzünden zu wollen, wie man ihn beschuldigt, die Löschkompagnie ver- mehrt u. s. w. Herr 'Caussidiere las ein langes Manuscript ab, um so im Einzelnen nachzuweisen, was er für die Ordnung gethan, und wie er am 15. Mai und an den Jumereignissen unschuldig sei. Hierauf verließ der Präsident das Requisitorium des General-Procuratorö beim Apelhof von Paris, welches die Erlaubniß fordert, Louis Blanc und Caussidiere als Mitschuldige an den Attentaten des 15. Mai und des 23. Juni, wegen neuer Belastungen, die auf denselben ruhen, gerichtlich verfolgen zu dürfen. Es entsteht eine heftige Debatte darüber, ob die- scr Antrag vor Schluß 'der Debatte über den Un- tcrsuchungsbericht in Betracht gezogen werden könne. Hr. Cavaignac, Präs. des Conseils ergreift das Wort: „Die Forderung, welche wir stellen,' ist durch- „aus nicht eine Folge der politischen, sondern der „gerichtlichen Untersuchung. (Verwunderung) Wir „wünschen, daß die Discussion schnell geschlossen „werde. Wir wollten nur , ekne neue Discussion „vermeiden. Darum stellen wir den Antrag auf „gerichtliche Verfolgung noch heute." Der Justizminister erklärt, daß Louis Blanc nur wegen des 15. Mai verfolgt würde, also vor die gewöhnlichen Gerichte gezogen werden würde, Caussidiere aber auch wegen der Junierreignisse und al- so vsr das Kriegsgericht käme. Es ist drei Uhr Morgens. Die Versammlung geht einstimmig zur Tagesordnung über, wegen des Berichts der Untersuchungscommission. lieber den Antrag des Generalprokurators soll nun entschieden werden. Tic Dringlichkeit wird um halb vier mit 493 gegen 292 Stimmen votirt. Hierauf wird mit 504 gegen 252 Stimmen die Erlaubniß Louis Blanc gerichtlich zu verfolgen bewilligt. Dann wird die Debatte über Caussidiere er- öffnet. Herr Flocon hält eine Rede zu dessen Gunsten. Er spricht dagegen, Caussidiere vors Kriegsgericht zu stellen. Die Versammlung solle sich nicht mit Blut beflecken. Die Frage wird gethcilt. Wegen des Attentats vom 15. Mai wird die Bewilligung zu gerichtlicher Verfolgung mit 487 gegen 268 Stimmen gegeben. Wegen des vom 23. 'Juni wird sie mit 453 Stimmen gegen 28t verweigert. Eö ist 61/, Uhr Morgens, als die Sitzung aufgehoben wird.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
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Aus den Ardennen, 23. August 1848. Die Schule und die Kirche. Der Hr. Correspondent „von der Attert“ in Nr. 45 des „Lmemburger Wort" kann es nicht gut lei- den, daß die Schullehrer auch anfangen ihr bisher unerträgliches Joch abzuschütteln, die Ketten, die ihnen Hände und Füße banden, zu zerreißen, und ihren Antheil an den Freiheiten, nach denen sich alle Völker der Erde sehnen, auch in Anspruch zu nehmen. Der Hr. Correspondent, wahrscheinlich einer von den Pascha-Herren, meint, in seiner Treibejagd auf die Schullehrer, es seien nur hauptsächtlich junge Leute, die keine Religion haben, die diese Freiheiten fordern, und daß ein religiöser sittlicher Lehrer sich noch nie über den Druck der Kirche beklagt habe. Ganz richtig, Hr. Correspondent, und in unserm Lance werden- sie auch noch nie das Verlangen der absoluten Trennung der Schule von der Kirche aus dem Munde eines Lehrers vernommen haben, wohl aber die Trennung der Lehrer von der Geistlichkeit, da ja diese nicht allerdings im weiter» Sinne die Kirche sind; d. h. die Lehrer sagen so : „Wir wissen es recht gut daß die Lehrer und „der Hr. Pastor gemeinschaftlich an der Erziehung „der Jugend arbeiten müssen, und fehlt diese Har- „monic zwischen Beiden, so kann der Schule nur „Rachtheil daraus entstehen; aber wie ist es möglich, „daß bei den jetzigen Zeitumständen, da die meisten „Geistlichen dem Fortschritte feindlich gesinnt sind, „ihnen die Oberherrschaft über die Schulen noch „länger anvertraut bleiben darf. Wir fordern dem- „nach ein Gesetz, nach welchem dem Hrn. Pastor „seine Grenzen in Ausübung seiner Attributionen „gesetzt werden. Er criheile seinen Religionsunterricht „während den ihm bestimmten Stunden, u. es hange „nicht mehr ganz und allein von ihm ab, ob der „Schnllehrer abgesetzt werden soll oder nicht." Das ist es, H. C., was wir fordern, und sind das irrreligiöse Forderungen? Ich meine nicht. Kein, gar kein Lmemburger Schullehrer ist der Religion, wohl aber der Unterdrückung, feindlich gesinnt. Wä- rcn es nicht die Schullehrer, die den Kindern die Religion beibringen, so hätten Sie erst Ursache über Mangel an Religion zu lamentiren; oder meinen Sic, H. C., die Religion müßte vergehen, weil es nicht mehr die alten Schmeichler, ein Schweinhirt, ein Schneider, u. s. w. sind, die die Kinder täglich ein paar Stunden mit Ruth und Stock züchtigen. So viel für heute. Nächstens werde ich diese Sache wieder zur Sprache bringen, und, wie Sie es wünschen, H. C., prädagogischen Inhalts. Ein junger Schullehrer.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Ackerbanvercin des Grossherzogthums.
Ackerbanvercin des Grossherzogthums. Am 17. Aug. fand im Schulhause zu Ettelbrüick die Generalversammlung des Ackerbauvereins Statt. Hr. von Blockhansen setzte durch ein Schreiben die Versammlung von seinem Entschlusse in Kenntniß, die Präsidentschaft des Vereines niederlegen zu wollen. Er wird jedoch mit fast an Einstimmigkeit gränzender Majorität wieder erwählt. Der Raum sgestattet uns nicht die ausführliche Debatte der vorgekommenen Vorschläge mitzutheilen. Wir begnügen uns daher unsere Leser mit den Beschlüssen der Versammlung bekannt zu machen. Ein Antrag des Hrn. Vicepräsidenten, denselben Preis nicht zweimal demselben Thiere zuzuerkennen, wird verworfen. Die Versammlung beschloß hierauf: 1) Der bis jetzt bestehende Ausschuß der 36 Mitglieder, sowie die Cantonal⸗Comissionen sind aufgehoben; 2) Sie werden durch drei Kreis⸗Commissionen ersetzt, von denen eine in jedem der 3 Distrikte des Landes residirt; 3) Die eine dieser Commissionen begreift das Büreau und noch 3 andere Mitglieder: sie heißt Central⸗Ausschuß und bleibt mit der Verwaltung u. der Correspondenz der Gesellschaft beauftragt. Die beiden andern Commissionen bestehen jede aus 6 Mitgliedern u. stehen mit dem Centralausschuß in Verbindung. 4) Die Commissionen werden alle 3 Jahre erneuert; ihre Ernennung ist für dieses Mal dem Büreau überlassen; 5) Die durch Art. 12 der Statuten vorgesehenen dreimonatlichen Versammlungen sind abgeschafft; sie werden durch zwei General⸗Versammlungen ersetzt, deren Abhaltung das Büreau später firiren wird. Gemäß Art. 33 des in der Versammlung vom 1. Juli v. J. zu Grevenmacher beschlossenen innern Geschäftsreglements sollen die Arbeiten u. Sitzungsprotokolle c. des Vereins in deutscher Sprache, durch ein von dem Vereine zu gründendes Büllctin veröffentlicht werden, das den Titel trage: „Bülletin des Ackerbauvereins des Großherzogthums.“ Da dies bis heute noch nicht geschehen ist, so beschloß die Versammlung, daß unmittelbar dazu geschritten werde. Das Büreau wurde dem gemäß ermächtigt, die nöthigen Maßregeln zu treffen, damit diese Publikation baldmöglichst vor sich gehen könne, ein Redactions⸗Comite, sowie die Periodicität, das Format und den Abonnementspreis für das 1. Jahr zu bestimmen. Einige Debatten hatten sich darüber entsponnen, ob das Bülletin in beiden Sprachen, deutsch u. französisch, erscheinen solle. Es wurde beschlossen: 1. Die Publikation ist eine hauptsächlich deutsche; 2. sie findet nicht in beiden Sprachen statt; die Artifel werden in der Sprache abgedruckt, in welcher sie geschrieben sind; dem Büreau verbleibt jedoch die Befugniß zu urtheilen, ob ein Artikel zu übersetzen sei; 3. Alle Mitglieder sind eingeladen und haben das Recht, Artifel zu liefern, die dem Rcdactions⸗Comite zugesandt werden müssen; wenn auch Letzteres die darin ausgesprochenen Ansichten nicht theilt, so kann es dennoch die Veröffentlichung erlauben, indem es dem Einsender die Verantwortlichkeit überläßt. 4. Das Bülletin wird auf die Landwirthschaft bezügliche Annoncen aufnehmen; die Abgrenzung ist dem Büreau anheim gestellt. Auf Antrag des Hrn. Dr. Schmitt von Ettelbrück wird beschlossen, an die Kreis⸗Ausschüsse die Bitte zu stellen, an der Verfassung eines landwirthschastlichen Handbuches Theil zu nehmen. Die Versammlung beschließt sodann: 1) Der jäbrliche Beitrag ist für alle Vereinsmitglieder ohne Unterschied auf 10 Frs. fesigesetzt; 2) Da keine Entscheidung Rückwirkung haben kann, so wird für die gegenwärtigen Mitglieder der Beitrag für das 1. Halbjahr l. J. nach der frühern Tare von 24 Fr., und für das 2. nach der jetzigen von 10 Fr. berechnet; so daß die Mitglieder für das erste Semesier 1848 12 Fr., und für das zweite 5, also im Ganzen 17 Fr. zu zahlen haben. 3) Das Eintrittsgeld ist auf 5 Fr. herabgesetzt. In Ansehung dieser Verminderung und der ziemlich beträchtlichen Kosten des Bülletins, beschließt die Versammlung, dies Bülletin werde den Mitgliedern das erste Jahr nicht gratis zugesandt; sie sind hingegen gehalten, sich darauf zu abonniren, zu einem später durch das Büreau zu bestimmenden Preise. Der Hr. Vicepräs. schlägt sodann vor, der Regierung den Wunsch auszudrücken, daß der landwirthschaftliche Unterricht so schnell als möglich im Lande organisirt werde. Angenommen. Als Ort der Abhaltung des öffentlichen Konkurs und der Prämienvertheilung, wird Ettelbr ück bestimmt. - Das Konkursreglement, so wie die zur Abhaltung bestimmten Tage, wird später veröffentlicht werden. (Diek. Wochenb.)
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Der Volksfreund (1848) 1848-08-30_01
Der Volksfreund. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnnnâ. Abonntmcnto-Preîs: 5 FrS. vierteljährig in der Haupt- stadt, 5 Fis. 5V Cts. für die übrigen Ortschaften des Großherzogthums. A n z eigen werden mit 2C Elms, per Zeile berechnet. Der VolKsfreund »»scheint Mittwo ch », Freitag» und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften werden franco erbeten. Druck v. Franz Schümann in Luxemburg. M S©4 Mittwoch, 30. August im®.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
D. R. Dm geehrten HH. Abonnenten, welchen un- ser Circular von diesen Tagen zugekommen, zur Nachricht, daß, da der „Volksreund" erst mit dem April eitstanden, sein zweites Trimester vom 1. Juli bis zum 3t). September geht.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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R., D.
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Vom 17. August.
Vom 17. August. Der Notar Mathieur, von Fels, ist ermächtigt, seinen Wohnsitz in Steinborn, Gemeinde Hefsingen, zu nehmen.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Vom 31. Juli.
Vom 31. Juli. Hr. Heinrich Wolff, Advok. beim Bezirksgericht zu Diekirch, ist entbunden von dem Stage, welches erforderlich ist, um bei demselben Bezirfsgerichte die Geschäfte eines Anwaltes zugleich mit denen des Advokaten betreiben zukönnen
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Vom 19. August.
Vom 19. August. Art. 1. Es wird provisorisch zum Secretär für die Angelegenheiten des Großherzogthums Luremburg im Haag emnannt der Hr. Joseph Paquet, gegenwärtig Professor am Athenäum zu Luremburg, und Secretär der Königlich⸗Großherzoglichen Unterrichts⸗Commission. Seine Ersetzung in den verschiedenen von ihm etzt versehenen Functionen soll nicht eher geschehen, als bis eine defnitive Verfügung über ihn getroffen sein wird. Art. 2. Zum Büreau⸗Chef und Archivar des Seeretariats wird der Hr. J. C. Ahn, bisheriger Archivar der Staatskanzlei, mit Beibehaltung seines Gehaltes von zwei tausend Gulden, ernannt.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Bekanntmachung des General-Admistrators der Finanzen. Vom 21. August.
Bekanntmachung des General-Admistrators der Finanzen. Vom 21. August. Am 2. October d. J. wird der Conseil für die streitigen Angelegenheiten der Einregistrirungs⸗ und Domänen⸗Verwaltung die Candidaten zu Surnumerärstellen in dieser Verwaltung prüfen. Die Prüfung, welche zu Luxemburg im Regierungsgebäude Statt findet, geschieht schriftlich und mündlich, und hat zum Gegenstande die besondern einschlagenden Gesetze und das bürgerliche Gesetzbuch. Wer wünscht, zu dieser Prüfung zugelassen zu werden, hat sich schriftlich, vor dem 25. September d. I., an den Hrn. Director der Einregistrirung und der Domänen zu wenden, und dein Gesuche seinen GeburtSact und die zur Würdigung seiner Ansprüche dienenden Schriftstücke beizufügen.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Gesetz über die Gemeinde-Wahlen. Kapitel II. Von den Wahllisten.
Gesetz über die Gemeinde-Wahlen. Kapitel II. Von den Wahllisten. Art. 11. Die Namen der Wähler, welche durch die Gcwcindeverwaltungcn bei der schließlichen Fest- stellung der Liste zugelassen sind, ohne auf die öffentlich angeschlagene Liste gebracht worden zu sein, sollen durch neue Anschläge binnen 48 Stunden nach jenem Schlüsse der Liste bekannt gemacht werden. Die nachträgliche Liste bleibt ebenfalls zehn Tage lang angeschlagen. Jeder die bürgerlichen und po- litischcn Rechte genießende Einwohner der Gemeinde kann, binnen dieser Zeitfrist Berufung an das Be- zirksgericht ergreifen, unter Beobachtung der Bor- schriftcn des hierunter folgenden Art. 13. Art. 12. Für die in Gemäßheit des Art. 125 der Verfassung vorzunehmenden Wahlen zur gänzlichen Erneuerung der Mitglieder der Gemeindeverwal- tungen sind die in den obigen Artikeln 10 und 11 erwähnten Fristen sämmtlich auf die Hälfte herab- gesetzt' Art. 13. Jeder, welcher ungehörig eingeschrieben, ausgelassen, ausgestrichen oder sonst verletzt, und dessen Einspruch voit der Gemeindeverwaltung nicht angenommen worden ist, kann sich, unter Vorlage der sein Begehren unterstützenden Schriftstücke an das Bezirksgericht wenden. Jeder, welcher die bürgerlichen und politischen Rechte genießt, kann Berufung an das Bezirksgc- Acht gegen jede Einschreibung oder ungehörige Aus- streichung ergreifen. Der Apclant hat seiner Re- claination die Belegstücke beizufügen, desgleichen den Beweis, daß dieselbe von ihm der betheiligten Par- tci notificirt worden ist, welche zehn Tage, von dem der Notification an, Zeit hat, darauf zu antworten. Die Berufung geschieht vermittels Erklärung in der Gerichtsschreiberei und ohne Kosten. Der Notificationsakt ist frei von Stempelgcbühr und unentgeltlich cinznregistrircn, und die Gebühren der Gerichtsvollzieher werden nach dem Art. 71, Nr. 1 und 2 des Décrets vom 18. Juni 1811 bestimmt. In allen Fällen, wo die Berufung wegen unge- höriger Ausstreichung geschieht, muß der Apelant im Secrétariat der Gemeinde, wo der Gegner seinen Wohnsitz hat, und binnen 24 Stunden von der Notification an, eine Ausfertigung der auf die Be- rufung bezüglichen Schriftstücke niederlegen. Das Collegium der Bürgermeister und Schöffen hat sofort in der für die Bekanntmachung der gc- wöhnlichen und der ergänzenden Listen vorgcschrie- benen Form die Namen derjenigen, welche in Hin- ficht aus die ungehörige Ausstreichung die Apellaten sind, öffentlich anschlagen zu lassen. Die Namen bleiben acht Tage lang angeschlagen. Jeder kann von den auf die Berufung bezüglichen Stücken im Sekretariat der Gemeinde Einsicht nehmen. Jeder, welcher die bürgerlichen und politischen Rechte genießt, kann binnen acht Tagen nach der Anschlagung der Namen sich an der Appelinstanz betheiligen. Diese Zwischenkunft muß den Betheil- igten notificirt werden. Art. 14. Das Gericht verfügt über diese Begehren, nach vorgängiger Prüfung derselben in der Raths- kammer, binnen fünf Tagen nach ihrem Empfange, oder binnen fünf Tagen nach Ablauf der gcgneri- schcn Oppositionsfrist, wenn das Begehren gegen einen Dritten gerichtet ist. Die Entscheidungen sind mit den Beweggründen zu versehen und öffentlich zu ertheilen. Die Mittheilung aller Schriftstücke geschieht, ohne Vcrrückung derselben, an die beteiligten Partheien, ipelche es begehren, oder an ihre Bevollmächtigten. Die Entscheivungen werden sofort den bcthciligten Partheien und den Gemeindeverwaltungen zur nö- thigen Berichtigung mitgetheilt. Alle Einsprüche und alle darauf bezüglichen Acte können auf ungestempeltes Papier geschrieben werden, und sind frei von der Einregistrirung, oder unent- gcltlich einzuregistrircn. Dasselbe gilt von den geeicht- lichen Urtheilen. Art. 15. Gegen die Entscheidungen des Gerichtes steht das Cassationsmittcl zu. Die betheiligten Partheien müssen dasselbe binnen fünf Tagen nach der Notification ergreifen. Die Erklärung geschieht in Person oder durch einen Bevollmächtigten, in der Gerichtsschreiberei, und die Schriftstücke sind sofort dem Gencral-Staats- anwalte beim Cassationshofe einzusenden. Die Er- greifung des Cassationsmittels ist binnen fünf Tagen dem, gegen welchen es gerichtet ist, zu notificiren. Der deshalbige Akt ist in diesem Falle stcmpel- frei, und unentgeldlich einzuregistrircn, und die Ge- bührcn der Gerichtsvollzieher sind nach dem Art. 71, Nr. 1 und 2 des Décrets vom 18. Juni 1311 zu bestimmen. Das Verfahren ist summarisch, geht allen an- dem Sachen vor, und geschieht ohne Stempel-, Ein- registrirungs-. Straf- und Entschädigungskosten. Im Falle der Cassation wird vom Gerichtshöfe in der Sache selbst entschieden.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Deutschland.
Deutschland. Frankfurt, 21. Aug. Die„Fr.O.-P.-A.-Z." meldet in ihrem amtlichen Theile: Der Erzherzog-Reichs- Verweser hat an den preußischen General-Lieutenant und commandircnden General des 8. Armeecorps, v. Hirschfeld in Koblenz, folgendes Schreiben er- lassen : Bei der Parade der preußischen Garnison in Köln habe ich mich von der ausgezeichneten kriege- rtfchen Haltung der Truppen überzeugt, die mir ver- bürgt, daß sie in den Tagen der Gefahr nur sieg- reiche Kämpfe zu bestehen haben würden. Ich er- suche Sie daher, diesen meinen anerkennenden Aus- spruch den Truppen, die am 15. August 1848 vor mir ausgerückt waren, bekannt .zu geben. Frankfurt a. M., am 18. August 1348. Der Reichsverwcser, Erzherzog Johann. Der Rcichsminister des Krieges, Pcucker. Ferner an den Oberpräsidenten der preußischen Rheinprovinz, an den großherzoglich hessischen Prä- sidenten des Rheinkreises und an den herzoglich nas- sauischen Regierungs-Präsidenten in Wiesbaden nach- stehendes Schreiben: Auf meiner Reise zur Dombaufeier und während meines Aufenthaltes in Köln habe ich von der ge- sammten Bevölkerung des Rheinlandes so lebendige Beweise ihres Vertrauens und ihrer Liebe zu mir erhalten, daß ich mich freudig aufgefordert fühle, dafür meinen herzlichsten Dank auszusprechen. Ich habe aber in der Weise, in der man mich empfing nicht allein Anhänglichkeit für niich, ich habe darin den bestimmten Ausspruch klar erkannt, wie das Gefühl für Deutschlands Einheit und Freiheit das deutsche Volk tief und mächtig durchdringt. Diese Gesinnungen, sie verbürgen, daß das Ziel, was wir erstreben, zu unserem Heile erreicht werden wird. Ich ersuche Sie daher, den biederen Bewohnern an dem vaterländischen Stronie bekannt zu geben, wie freudig und hoffnungsreich die Eindrücke sind, die ich von meiner Reise bewahre. Insbesondere hat aber die Haltung und der Geist der Bürgerweh- ren, vor Allem jener in Koblenz und in Köln, die ich näher zu besichtigen Gelegenheit hatte, mich über- zeugt, daß sie entschiedene Bürgschaften für die Wah- rvng der Freiheit, der Gesetzlichkeit und Ordnung gewähren. - Frankfurt a. M., am 18. August 1843. Der Reichsverweser. Erzherzog Johann. Der Rcichsminister des Innern, Schmerling. Berlin, Preußische National-Vers., Sitzung vom 21. Aug. Nach Anerkennung einiger Wahlen wird Grabow zum Präsidenten wiedergewählt. Man schreitet zur Wahl der Vicepräsidenten; das Resultat wird erst Morgen bekannt gemacht. — Sitzung vom 22. Aug. Sind zu Vice-Präsi- deuten erwählt: Kosch, Philips und Waldeck. Die Wahl des 4. Vicepräsidenten ist nicht entschie- den; es fehlt die absolute Majorität; die Abg. Jo- nas und Evelt kommen zur engeren Wahl. — Nach mehrstündiger Debatte werden folgende 8s. der Ha- beas-Corpus-Akte angenommen : §I.„Die persönliche Freiheit ist gewährleistet. Eine Verhaftung darf außer dem Falle der Ergreifung auf frischer That nur kraft eines schriftlichen, die Beschuldigung und den Beschuldigten bezeichnenden richterlichen Befehls erwirkt werden. Dieser Be- fehl muß entweder bei der Verhaftung, oder spätestens innerhalb 24 Stunden dem Beschuldigten zu- gestellt werden. Bei jeder Verhaftung ist in gleicher Frist das Erforderliche zu veranlassen, um den Vcr- hafteten dem zuständigen Richter vorzuführen." tz. 2. „Ergreifung auf frischer That liegt vor, wenn der Thäter bei der Ausführung der strafbaren Handlung oder gleich nach derselben betroffen wird. Der Ergreifung auf frischer That werden diejenigen Fälle gleichgestellt, in welchen Jemand durch die öffentliche Stimme als Thäter bezeichnet, oder auf der Flucht ergriffen, oder kurz nach der That in Besitz von Waffen, Geräthschaften, Schriften oder andern Gegenständen betroffen wird, welche ihn als Urheber oder Thcilnehmer verdächtig machen." — Der Präsident schließt hierauf die Sitzung, nachdem noch der mit 203 Stimmen in der engern Wahl erwählte 4. Viccpräsident, Abg. Jonas (Berlin) als solcher proclamirt ist." Berlin, 22. August. Gestern Abend haben wir einen argen Straßencravall erlebt, der die ernstesten Conflicte herbeizuführen im Stande war. Die Char- lottenburger Vorgänge hatten eine bedeutende Auf- regung erzeugt, die immer mehr wuchs, da man nicht in Erfahrung bringen konnte, welche Maßregeln die Regierung zum Schutze der Personen und des Eigcnthums der democratischen Partei in Charlotten- bürg angeordnet. Gegen Abend erließ der democra- tische Club ein Placat, in welchem darauf hingewiesen wurde, wie die Behörden nicht gesonnen zu sein schienen, gegen die democratische Partei Gerechtigkeit zu üben. Zahlreiche Volkshaufen umstanden das Placat lesend und discutirend, und zogen dann nach den Linden zu. Etwa um 8 Uhr war auf dem Opern- platze eine große Menge Menschen versammelt, zu denen von der Treppe des Opernhauses mehrfach gesprochen wurde. In Folge dessen zog die sehr auf- geregte, durch den „Lindenclub" verstärkte Masse nach dem Hotel des Ministers Kühlwetter, um durch eine Deputation ein energisches Einschreiten der Behörden gegen die Tumltuanten in Charlottenburg zu ver- langen. Der Minister war abwesend, ebenso der Kricgsminister v. Schreckenstein, welcher ebenfalls angegangen werden sollte. Der Justizminister Märker erklärte der Deputation, daß er in der Sache nichts -thun könne, und daß man sich an den Minister-Präsidenten, Hrn. v. Auerswald zu wenden habe. Tie Deputation ging in das Hotel desselben, das Volk erwartete außen den Bescheid. Da rückten Constabler an und zugleich verbreitete sich die Nachricht, die Deputation ' sei im Hotel des Minister-Präsidenten gefangen genommen. Die Volksmassen setzten sich gegen die 'Constabler zur Wehr, die dann scharf ein- hieben, jedoch von einem Steinhagel zurückgetrieben wurden. Bei dem Minister-Präsidenten war Soiree. Die dort Anwesenden eilten ans den Tumult hin an die glänzend erleuchteten Fenster und wurden von einem Steinhagel empfangen. Die Geländer der Rampen und diese selbst wurden abgebrochen und gegen das Hotel geschleudert. Die Schutzmannschaft rückte verstärkt heran und vertrieb die Tumultuanten durch scharfes EinHauen. Es fielen aus der Menge zwei Schüsse. Die Fliehenden rissen unter den Lin- den einen großen Thcil der durch Eisenstangen und keinerne Pfeiler gebildeten Barrieren nieder und zer- 'treutcn sich in die einzelnen Stadtgegenden, wie es chien, mit der Absicht, sich zu bewaffnen. In der Friedrichsstraßc sollen zwei Äarricadcn erbaut worden sein. Verwundungen sind auf Seiten der Constabler und des Volkes vorgekommen; ob in Folge dessen Einige gestorben sind, wie man vielfach behaupten hört, ist noch nicht bestätigt. Die Bürgerwehr wurde allarmirt und von ihr und den Schutzmännern die Linden stark besetzt. Zahlreiche Verhaftungen haben stattgefunden. Seit heute früh sind große Blassen auf den Beinen, welche nach der Wilhclmsstraße ziehen, um das namentlich an den Fenstern stark beschädigte Hotel des Minister-Präsidenten sich anzu- sehen. Auf das Gerücht, es solle heute Nachmittag ein großer Zug nach Charlottenburg stattfinden, wurde die Bürgerwchr allarmirt und auf ihren Versamm- lungsplätzcn aufgestellt. — In Folge dieser Vor- gänge, die in der heutigen Kammer-Sitzung zur Sprache kamen, wird demnächst ein Aufruhrgesetz erlassen werden. Die Scharlottenburgcr Ereignisse im nächsten Blatt. Die hiesige Gcncral-Vcrsammlung der vereinigten Acrzte und Wundärzte protcstirt gegen die Anord- nungen, die das Polizei-Präsidium , um der Verbreitung der Choleracpidemie entgegenzutreten, erlassen bat. Sie erblicken in den angeordneten Maßregeln Vorkehrungen, die nach den gemachten Erfahrungen nicht nothwcndig und ohne große Belästigung und Störung des Verkehrs nickt ausführbar seien! Vom 23. Die Stadt war gestern ruhig. Regen lind kalter Wind, welche den Aufenthalt auf der Straße unangenehm machten, wirkten zur Erhal- tung der Ruhe mehr, als die Warnungen des Bür- gcrwehrcommando's und des Polizeipräsidenten.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches.
Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Königlich Grossherzogliche Beschlüsse:
Königlich Grossherzogliche Beschlüsse:
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Vom 19. August.
Vom 19. August. Der für die Angelegenheiten des Großherzogthums dem Königl. Großherzogl. Cabinet beigegebene Secretär soll ein jährliches Gehalt von zwei tausend sechs hundert Gulden beziehen, und außerdem eine Wohnung im Secretariat haben, oder aber dieserhalb eine demnächst zu bestimmende Entschädigung erhalten. Es soll im Secretariat ferner ein Büreau⸗Chef und Archivar bestehen, mit einem jährlichen Gehalte von fünfzehn hundert bis zwei tausend Gulden, und ein Erpeditionär mit einem Diensteinkommen von sechs hundert bis tausend Gulden. Der dem Secretär beigegebene Erpeditionär wird durch den Secretär ernannt. Es soll jährlich in das Staatsbüdget eine hinreichende Summe für die Miethe der Lokale des Secretariats und für die Büreauausgaben aufgenommen werden.
Der Volksfreund (1848)
1848-08-30T00:00:00
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volksfreund1848
Statuten des luxemburger Unterstützungs- und Schieds-Vereines.
Statuten des luxemburger Unterstützungs- und Schieds-Vereines. §. 1. ^ES bildet sich zu Luremburg für das In- nere der Gstadt und ihre nächsten Umgebungen ein Verein, unter dem Namen: UnterstützungS- und Schieds-Vcrein. §. 2. Der Zweck des Vereines ist: 1. Unterstützung der Arbeiter in Krank- heiten und Unglücksfällen. 2. Unentgeltliche Schlichtung von Streit- punkten, zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, so wie unter Letzter» selbst. Die Anstalt Nr. 1 wird Unterstützungsamt, und die andere Schied samt genannt. UnterstützungSamt. §. 3. Zur Erreichung des ersten Zweckes, §. 2,. wird eine Kapitaleinlage gebildet, bestehend ans ei- ver unbestimmten Anzahl Acticn zu 10 Franc jcce. Dieser Kapitalfond wird durch Einzeichnung von Arbeitgebern aller Art, so wie auch durch mild- thatige Privatpersonen aufgebracht. — Sobalv 100 Actien eingezeichnet sind , wird der Verein als ge- gründet betrachtet, und tritt in Wirksamkeit. 8. 4. Die Actieneinzeichnung wird grundsätzlich als eine milde Gabe betrachtet, einzig zur Hilfe des leidenden Arbeiters verwendbar; deswegen hat dafür an den Actionär weder eine Verzinsung, noch eine dereinstige Rückzahlung statt; sondern selbst bei einer eventuellen Auflösung des Vereines soll sein baares oder sonstiges Vermögen zum Wohle der Arbeiter seine Bestimmung erhalten , und zwar so , daß der sich vorfindende Bestand von den wöchentlichen Beiträgen gemäß 8. 5 an die zeitigen Arbeiter-Mitglieder des Vereines verthcilt werden, und aus dem bestehenden Actienfond eine Anlage für kranke Arbeiter gebildet werden soll. Die erste dieser Verwendungen wird durch den Verwaltungsrath nach einer vorhergegangenen Ge- neral-Versammlang , und die zweite durch die Ac- tionäre beschlossen. §. 5. Zur ferneren Erreichung des t. Zweckes 8. 2, werden die Mittel in der Weise aufgebracht, daß jeder Arbeiter während 8 Monaten vom 1. März bis Ende October, zusammen als 35, Wochen ange- nommen , jede Woche 10 Cts, folglich für jedes ganze Jahr 3, 50 bezahlt. Es bleibt dem Arbeiter überlassen, diesen Betrag wöchentlich, in mehren grö- ßern Raten , ooer auf einmal voraus zu entrichten. 8. 6. Alle beitragzahicnrc Arbeiter, gemäß 8. 5, die das 15. Jahr erreicht haben, und deren Bei- träge nicht im Rückstände sind, werden : 1. stimmfähige Mitglieder des Vereins; und haben 2. Ansprüche in vorkommenden Fällen auf Un- terstützung und auf schicosamtltchcn Spruch. 8. 7. Die Angelegenheiten res Vereins werden durch einen Verwaltungsrath , mit Ausnahme des Arztes, unentgeltlich besorgt; derselbe besteht aus 15 Mitgliedern und wird aus der Mitte des Vereines gewählt, und zwar so, daß er aus 7 Arbeitgebern, oder andern mildthätigen Personen, welche sich unter den ersten 100 Aetienzeichner befinden, einem Arzte und 7 Arbeitern besteht; bei der Wahl muß auf nöthige Befähigung und guten Ruf gesehen werden. Die erwählten Mitglieder zum Verwaltungsrathe wählen unter sich einen Vorsitzenden , dessen Stellverterter, einen Schriftführer und einen Kassirer. 8. 8. Der Verwaltungsrath wird jedes Jahr zur Hälfte erneuert, mit Ausnahme des Arztes. Am Tage der neuen Wahl bestimmt das Loos die aus- tretenden Mitglieder. Diese sind wieder wählbar. 8. g. Der Verwaltungsrath ist bei drei anwe- senden Mitgliedern stimmfähig; die Beschlüsse wer- den durch einfache Stimmenmehrheit gefaßt. Bei Stimmengleichheit ist die Stimme des Vorsitzenden entscheidend. §. 10. Die Berathungen sind für alle Mitglie- der des Vereins zugänglich und öffentlich , und es wird gewünscht , daß stets recht viele denselben beiwohne . um nötigenfalls die Ansprüche auf Un- terstützung zu bevorworten oder zu bekämpfen. Die Entscheidung geschieht jedoch nur durch den Bcrwaltungsrath. §. 11. Unterstützungsberechtigte Arbeiter sind die, deren vorschriftsmäßiger Beitrag während wenigstens 3 Monaten geleistet worden ist. Diejenigen Arbeiter, welche während 4 Wochen die bestimmten Beiträge nicht gezahlt haben, können von der stifte als Mit- glieder ausgestrichen werden und haben keinen An- spruch auf Rückzahlung der schon gemachten Bei- träge. Bevor dies jedoch geschieht, soll rer Betref- fende in seinen Entschuldigungögründcn vernommen werden, und bleibt es dann, nach vorheriger Abbe- zahlung der Rückstände, dem Verwaltungsrathe über- lassen, das Fortbestehen der Mitgliedschaft zu beschließen. 8. 12. Die Unterstützung für arbeitsunfähig ge- wordene Mitglieder besteht: , «) In dem Beistande eines Arztes und Vcrab- reichung von Arzneimitteln. I») In Nahrungsmitteln oder in Geld, bis zu 75 Cts. täglich. Dem Verwaltungsrathe bleibt es über- lassen, die Geldunterstützung, in so weit es die vor- handelten Mittel gestatten , in einzelnen Fällen bis auf 1 Franken täglich zu steigern. c) Das verstorbene Arbettermitglied , wird auf Kosten deS Vereins beerdiget, u. es wird für dasselbe, wenn es der katholischen Kirche angehörte, eine Lese- messe nachgehalten. In geeigneten Fällen kann auch der Betrag der Beerdigung und der Messe den Ver- wandten des Verstorbenen ausgezahlt werden. §. 13. ES wird grundsätzlich festgesetzt, daß nur der wirklich arbeitsunfähig gewordene Arbeiter, sei es durch Krankheit oder durch Unglücksfall, eine Un- terstützung beanspruchen darf. Mißbrauch dieses Zweckes zieht die Ausweisung des Mitgliedes aus dem Vereine nach sich , in welchem Falle die schon geleisteten Beiträge der Vereinskasse erworben bleiben. Für eine weniger als dreitägige Arbeitsunfähigkeit bleibt es dem Verwaltungsrathe überlassen, ob eine Unterstützung zu leisten ist. Für Arbeitsunfähigkeit, entstanden durch Trunk, Schlägerei und unsittliche Lebensart kann keine Unterstützung beansprucht werden.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
*) Das Wort ereellirt bekanntlich in der Feinheit des deutschen Styls. Sogar Gedichte, gegen welche Göthe’s und Herders nichts sind, bringt es ost. Wüßten wir nur, wer dieser Dichter wäre, er müßte - und könnte das Memorial nicht weiter übersetzt werden, und müßte bei einer etwaigen neuen Ausgabe der Verfassung ein Uebersetzer verschrieben werden, und wären die Gymnasialprofessoren darüber auch noch so sehr aufgebracht - er müßte, sagen wir, Profesor der deutschen Sprache und der schönen Redekünste bei us wperden.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
D. R. Wir freuen uns dieses Vereins als eines guten Anfangs. Die Vervollkommnung, deren er fähig ist, die Mängel in der Organisation wird die Erfahrung bald -zeigen, und bei gutem Willen, an welchem nicht gezweifelt werden kann, jene immer mehr zu erreichen und diese zu beseitigen, kann, das hoffen wir, ganz Tüchtiges geleistet werden. D. N.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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R., D.
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volksfreund1848
Sans titre
Die Versammlungen finden statt in dem Friedens- Gerichts-Locale im Stadthause. Die Subscriptionsliste liegt offen im Stadtsekre- kariat, jeden Tag, Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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volksfreund1848
Traurige Nachricht Jg. , nº
Traurige Nachricht.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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volksfreund1848
Im Allgemeinen.
Im Allgemeinen. 8. 17. Dem Verwaltungsrathe liegt eS ob, die disponible Gelber deö Vereines der Art zinstragend zu verwerthen, daß dieselben wo n'öthig sogleich wie- der greifbar sind. In der Regel ist der Actienfond nicht angreifbar; dessen Zinsen sollen als Pensionsfond für altershalber arbeitsunfähig gewordene Arbeitermitglieder ver- wendet werden. Nur in außerordentlichen Nothfällen, in welchen die gewöhnlichen Beiträge zur nötigen Unterstützung nicht hinreichen , kann der Actienfond zur Aushilfe angegriffen werden. Sollte es sich ereignen, daß die wöchentlichen Beiträge nicht alle zur Unterstützung gemäß 8. 12 nöthig geworden, so wird deren Ueberschuß zum Ac- tienfond gefügt, und die Zinsen ebenfalls als Pen- sionSsond, wie vorstehend, verwendet. 8. 18. Die Sitzungen des Verwaltungsrathcs sowohl für Unterstützung, als schiedsamtliche Angele- gcnhcitcn werden jeden Sonntag von 11 bis 12 Uhi abgehalten. 8. 19. Der Verwaltungsrath beschafft aus dem Vereinsfond die nöthigen Bücher und sonstige Ma- terialicn zur regelmäßigen Amtsführung. lieber die Beschlüsse aller Art des Verwaltungs- rathcö wird in einem dazu bestimmten Register Pro- tokoll geführt, und von jedem der Sitzung beiwoh- nenden Räthe nach Abhaltung jeder Sitzung unter- schrieben. Eine Kassenrevision hat so oft statt, als es der Verwaltungsrath für nöthig erachtet; jedenfalls gc- schieht dies alle 6 Monate. 8. 20. Die Vorladungen an das Schicdsamt geschehen, wo -möglich, mündlich durch eine von dem Verwaltungsrathe dazu bestimmten Person. Auf jeden Fall geschehen sie für die Betheiligten unent- gcltlich. 8. 21. Die Actienzeichnung gibt jeder Zeit das Recht zur Mitgliedschaft des Vereines. Für Unterstützungsberechtigte wird , vom Tage an , daß der Verein in Wirksamkeit getreten , ein Zeitraum von drei Monaten bestimmt, während wel- chem die Einzeichnung ohne besondere Förmlichkeit geschehen kann. Nach Ablauf dieser Frist aber kann nur dann die Aufnahme neuer Mitglieder statt haben, wenn nach deren Anmeldung ihr Name am 2. Sonntag ausgerufen worden und sich keine gegründeten Wi- dersprücbe zu der Ausnahme erhoben haben. 8. 22. Es ist dem Verwaltungsrathe vorbehal- ten, die Auflösung des Vereines vor einer allgemei- ncn Versammlung zu beantragen , sobald anerkannt worden, daß zulängliche Beiträge zur nöthigen Un- terstützung nicht mehr geleistet werden. So lange jedoch nicht unter 100 Arbeiter Theilnehmer sind, ist obige Beantragung nicht zulässig. 8-23. Veränderungen und Zusätzeinden gegcnwärti- gen Statuten müssen durch wenigstens 50 Theilnch- mcr beantragt werden und in einer Generalversamm- hing , mit Zustimmung des Verwaltungsrathes zur Genehmigung gemäß 8. 24 in Vorschlag gebracht werden. 8. 24. Den gegenwärtigen Statuten , nachdem sie von der König!. G. H. Regierung genehmigt worden , wird zur geeigneten Ausführung ein von dem Vereine zu genehmigendes Regulativ ' angefügt.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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Politische Uebersicht.
Politische Uebersicht.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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volksfreund1848
Publicité 1 Page 1
Reg1» Beim Beginne des zweiten Quartals ladet der „Volks« freund" Alle, wellte dessen Wirksamkeit billigen und als ein Bednrfniß für das^Land ansehen, zu erneuter Thcilnahme ein. Die bisherigen Slbonncmcnts werden, sofern sie nicht vor dem ersten April auf dem Bureau gekündigt sind, als rechtsgültig erneuert angesehen. Neue Abonnements wolle man zeitig bei dcrPost oder auf unscrm Bürcau, im Röser'schen Hause, zwei Treppen hoch, machen. Wer oon heute an abonnirt, erhält unser Blatt bis zum Ende dieses Monats gratis. Dagegen können wir denjenigen Herren, welche erst nach Beginn des nächsten Quartals abvnniren, nicht für vollständige Nachliefcr- nng der fehlenden Nummern stehen. — Tic HH. Abonnenten verpflichten sich, wie bei allen Zeitungen, zur Pränumerando« Zahlung.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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Schiedsamt.
Schiedsamt. 8. 14. Die Aufgabe des Schiedsamtes ist: Un- einigkciten , Streitpunkte , sei es wegen Lohn oder Nichterfüllung von Obliegenheiten und eingegangenen Verbindlichkeiten zwischen den Arbeitgebern und den Arbeitern, so wie Streitpunkte unter Letztem selbst, auf gütlichem Wege und für die Betyeiligten unent- gcltlich beizulegen und zu schlichten, und überhaupt ein gestörtes Berhältniß wieder herzustellen. Auch übernimmt das Schiebsamt die Verpflichtung in vorkommenden Fällen Ermahnungen , zur Sittlichkeit und zum guten Betragen zurückzukehren, an betreffende Arbcitermitglieder ergehen zu lassen, mit der Androhung, im Wiederholungsfalle der Un- folgsamkeit selbe aus rem Vereine zu entfernen, ohne Anspruch aus Rückgabe der schon gezahlten Beiträge. 8. 15. Die Ausübung deS Schiedöamtes geschieht durch denselben Verwaltungsrath , und dessen Beschlüsse werben in derselben Art wie 8- 9 u. 10 besagt, gefaßt. 8. 10. Jedes Mitglied unterwirst sich den Ent- schcidungcn des Schiedöamtes und hat die Verpflich- tung, denselben nachzukommen: der sich Weigernde kann, ohne Rückgabe der eingezahlten Beiträge auö der Liste rer Mitglieder gestrichen werden.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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Sitzung des Gemeinderathes
Sitzung des Gemeinderathes heute Freitag den 23. März, 3 Uhr Nachmittags. Tagesordnung: 1) Beleuchtung der Stadt für den künftigen April. 2) Gutsparzelle, an den Kirchhof vor dem Nenthore grenzend. 3) Porschlag, Unterstützung vom Staate zu fordern von den Geldern, die zu Subsidien für die Gemeinden bestimmt sind 4) Hospizien. Berathung über die Zurückzahlung eines Kapitals. Bericht. 5) Schulen. Bericht des Inspectors über den Vorschlag, die Armen-Mädchenschulen aufzuheben und den Schreiblehrer abzuschaffen. 6) Octroi. Zurückerstattungsforderung. 7) Welter, ehemaliger Lehrer. 8) Wohlthätigkeitsbüreau. Auslage auf die öfentlichen Vergnügungen. Bericht.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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II Nicht zu übersehen! Wir bitten die geehrten Hrn. Abonnenten, die für das erste Quartal 49 noch Abonne- mentsgelder, so wie die Herren Auftraggeber, die noch Annoncengebühren zu entrichten haben, diese gefälligst recht bald dem Bürcau der Re- daction franco einsenden zu wollen. Marktpreise vom 17. März 1849. Walzen 14 Fr., 14 Fr. 50 C. 14 Fr. 75 (X. der Hectoliter. — Mischelfr. 12 Fr., 12 Fr. 50 C>, 13 Fr., 13 Fr. 50 C., 14 Fr. —Roggen 10 Fr. 11 Fr. — Gerste 8 Fr., 8 Fr. 50 C. — Haser 4 Fr., 4 Fr. 25 C., 4 Fr. 50 C., 5 Fr. - Erbsen 11 Fr., 12 Fr. 12 Fr. 50 C. — Butter L 1 Fr. 45 C. das Kilogr. Für die Rédaction: F. Schômann. Anzeigen. , Am Samstage, den 31. März 18-19, um 1 Uhr des flkâch^ mittags, wird das Kollegium der Bürgermeister und Schöffen der Gemeinde Hiddingen aus dem Sccretariale daselbst öffentlich an die Windcstforderndcn »ersteigern lassen : Die für den Neu-Bau einer Brücke über die Attcrt im Dorfe Ilse Idingen zu machenden Arbeiten, abgeschätzt »u einer Total-Summe von 8,280 Francs. a W 1 ä
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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Plan und Besch tvcrdenheft. welche durch den Herr» Li», Ingenieur von König auSgcfcrliget sind, liegen aus dem Tecretariate jedem Liebhaber zur Einsicht offen. U selb in gen, den 14. März 1849. (255) Hippert, Notar. Aï!«; " L'adjudication définitive en masse du corps de biens, dit THEIS d'Everlange, se composant d'une maison d'habitation, grange, écuries, remises, cour, jardin ot 13 hectares 19 ares de terres et prés, aura lieu le MERCREDI, 28 mars courant, à une heure de relevée, en la demeure du sieur ' aubergiste à Everlange, sur la ^nise , à prix do 16,450 francs. Rédange, le 16 mars 1349. C238) Mtian. Nachricht. Zu verkaufe» aus freier Hand, unter sehr günstigen Bedingungen, ein zu Bissen liegendes Landgui, bekannt unter dein Namen von Petesch, bestehend in einem zu Bissen gelegenen Wohnhaus sammt Scheune, Stallung und daran liegenden Garten und in 10 Hektaren Ackerland und 2 Hektaren Wiesen, gelegen auf dem Banne Bissem. — Der Ankäufer wird gleich bei dem Verkauf in den Genuß gesetzt und bekommt die diesjährige Saat in Hartfrüchten von ungefähr 3 Malter. Liebhaber können sich an Herrn Schmit, Eigenthümer zu Mersch, wenden. (228) 3000 Francs sind auf Hypothek durch das hiesige WohlthätigkcitS-Vüreau zu verleihen. Liebhaber haben sich an das genannte Bürcau zu wenden. 5 Luxemburg, den 21. März 1849. (242) Der Bürgermeister Heldenstcin. Bekanntmachung einer Ja gdverp a ch t u n g. Die Gemeinde. Verwaltung von Benningen wird am Dienstag den 27. des laufenden Monats März, um 1 Uhr des Nachmittags, zu Canach, in dem Secrétariat der Gemeinde zur Verpachtung durch öffentlichen Zuschlag des JagdrcchteS des Gemcinde-Elgcnthums für einen Zeitraum von 3, 6 ober 9 auf- einander folgenden Jahren schreite». c». Iugdrccht, auf den liegenden Gütern, zugehörig den Ablhcitungcn Lenningcn und Eanach, wird zuerst sectionsweik- und hernach im Ganzen verpachtet. Eanach, den 21. März 1849. Do »dl in g er/ Bürgermeister. (241) Berxens, Secretär. Philharmonische Gesellschaft. Concert zum Bénéfice der Armen. Freitag, den 23. März, um \27 Uhr. Concert -Programm. 1. Abtheilung. 1) Simphonie-Satz aus Es-dur, von Ries. 2) Solo für Violine, von Wer«. 3) Arie fur Baß. 2. Abtheilung. Oratorium von Beethoven. 1) Einleitung und Tenor-« vlo. 2) Allgemeiner Lhoi mit Sopran-Solo. 3) Duett (sopran, Tenor). 4) Männer-Chor. 5) Terzett (sopran, Tenor, Baß) u. allgemeiner Schluß-Cbor Preis des Billets 1 Fr. 25 L. ; Billets sind zu haben bei de» Herren : Lehrer Fischer (Casino) Musik-Lchrer Ziller (Fischmarkt), G. München (Phitippssttaßc) Haupim. Siolz (Philippsstraßc) Prem..Lieutn. v. Kobliuski» (Gropstraße), Capellmcistcr Köllner (Theresien-Laserne) DaS Concert wird im «aale des Herrn Hasten (bötet de Luxemburg), woselbst auch BillclS zu haben sind, stattfinden En vente chez M. REtIM, libraire : * Les statuts de la Banque «lu Peuple» Déclaration, — Acte de Société, — Rapport sur la Ramjue etc. Prix : 25 centimes. , Gesellschaft zum Schutze Auswanderer unter Aufsicht der sran- ^ âMzösischeu Regierung. Die Abfahrten nach den verschiedenen Häfen von Nord-Amerika so wic nach Californien haben für dieses Jahr seit dem Monat Februar begonnen und dauern regelmäßig fort. Die durch uns beförderten Auswanderer werden mit Adressen an Agenten der Gesellschaft in Nord-Amerika »ersehen und er- halten von denselben bei ihrer Landung unentgeltlich Rath und Der Weg wird binnen 24—30 ^agcn auf guten Dreimastern gemacht. , Näheres bei den Haupt-Agentcn für das Großberzogthnm Schulz *S? Seelhoff, Kohlengasse. Luxemburg, im März 1849. Drrxk ». Franz Schvmanu in Luxemburg.
Der Volksfreund (1848)
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Der Volksfreund (1848) 1849-03-23_01
Der Volksfreund. Absnnements-Preis. 3 ssr». vierteljährig in der Hauptstadt, 5 FrS. 80 Cts. für die übrigen Ortschaften des Großherzogthums. Anzeigen werden mit 20 CtmS. per âeiie berechnet. I« pr scheint Mittwochs, st » »,tâßS und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften werden franco erbeten. Väreau: PastvrS-Vasse, «, ptöfer'schen Haufe. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. M 35« Freitag, 23. März 1S49.
Der Volksfreund (1848)
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Deutschland. Deutsche Nationalversammlung.
Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 17. März. Wir tragen den Wort- laut des in der Sitzung am 15. angenommenen Ge- setzes, den Schutz und die Fürsorge des Reichs für deutsche Auswanderung betreffend, nach, wie folgt: §. 1. Der Schutz und die Fürsorge des Reichs für deutsche Auswanderung wird durch ein von der Centralgewalt einzusetzendes AuswanderungSamt ausgeübt und hat sich dasselbe zu diesem Zweck namentlich mit den Einzelregierungen, sowie mit den Answanderungsvereincn in Verbindungen zu setzen. §. 2. Dem Auswanderungsamtc steht das Recht zu, Agenten für Auswanderungen zu ernennen und zu entlassen. Nur die vom Auswanderungsamtc ernannten Agenten sind befugt, Agen- turcn für Auswanderung zu betreiben. Wer ohne diese Erlaubnis} derartige Geschäfte betreibt, verfällt in eine Geldstrafe bis zu 1000 fl. rh. §. 3. Jever Agent für Auswanderer ist verpflichtet, zur Sicherung gewissenhafter Erfüllung der von ihm gegen Auo- Wanderer übernommenen^'" rgsmäßigcn Obliegenheiten eine don dem AuSwanderungsamte bestimmte angemessene Laution zu bestellen. Rheder, schissSmäklcr und Expedienten in den Seestädten sowie solche Unteragcnten, für welche Agenten haften, sind hiervon ausgenommen. §. 4. Die Agenten fiir Auswanderung basten den Auswanderern für alle erweislichen Schäden, welche diesen aus unterlassener oder nicht pünktlich erfolgter Erfüllung der von ihnen, im Namen und Auftrag Dritter, mit denfelben zur Beförderung abgeschlossenen Ver. träge erwachsen, sowie für alle aus Nichtbcfolgung gesetzlicher Verordnungen zugezogenen Nachthcile. Bei Beförderung von Aus- Wanderern von deutschen Seehäfen aus hört diese Verbindlich- keit mit der contractlich erfolgten Einschiffung auf. Die Agenten send zum Ersätze der Schäden aus eigenen Mitteln und ohne sich dagegen durch Beziehung auf diejenigen schützen zu können, in deren Austrage sie mit den Auswanderern Beförderungsver- träge abgeschlossen haben, als Sclbstschulvner verpflichtet. (Forts, folgt.) Vom 20. Die Verhandlungen über den Welcker- sehen Antrag in Betreff des deutschen Kaisers sind noch bis heute nicht beendigt.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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Italien.
Italien. Aus dem in unserer Nr. 33 erwähnten Man:- fest der römischen Nationalversammlung an alle Völker heben wir folgende Stellen hervor: „Europäische Völker! Wir haben uns damals ge- kannt, als der Name des römischen Volkes Schrecken einflößte; wir haben uns damals schon gekannt, als euer Name Mitleiden einflößte. Ihr könnt das An- denken an die Zeit unserer Gewaltherrschaft verab- scheuen, aber ihr könnt uns nicht vcrurtheilen, ewig das Mitleiden der Welt zu verdienen. Das römische Volk hat die Republik geschaffen. Das Volk hat es gewollt. Was giebt es höheres als das Volk? Nur Gott. Aber Gott hat die Völker für die Freiheit geschaffen. Die Geschichte Italiens ist voll von Thränen und dem Pabstthum schreibt man einen großen Theil da- von zu. Und dennoch als das Pabstthum sich zeigen wollte und das Kreuz auf die Spitze der National- fahne aufpflanzte, da konnte es sehen, daß die Jta- liener bereit waren, seine Fehler zu vergessen. Es war im Namen des Pabstes daß die Revolution be- gann! Aber diese diente nur dazu zu zeigen, was das Pabstthum vermag und was es nicht vermag. Die Vorgänger des letzten Souveräns waren zu klug, um einen ähnlichen Versuch wagen zu wollen und ihre Macht zählte nur nach dem Unglück, das sie aus die Völker häuften. Der letzte Souverän unternahm dieses Werk und wollte sich davon zurückziehen, als er merkte, daß er eine schreckliche Wahrheit aufgedeckt hatte, nämlich: die Unmöglichkeit für das Pabstthum, die italienische Nation frei, unabhängig und ruhmvoll zu machen. Er wollte sich zurückziehen, aber es war zu spät. Das Pabstthum hatte sich selbst gerichtet, darum war der Fall des Pabstthumö so nahe seinem Ruhm. Der Ruhm des PabstthumS war das Nordlicht, wel- ches der Finsterniß vorangeht. Nichtsdestoweniger hofften wir; aber ein Reak- tionssystcm war die Antwoit des Pabstthums. Die Reaktion ist gefallen. Das Pabstthum heuchelte an- sangs; aber es sah die imposante Ruhe des Volkes und nahm die Flucht. Und fliehend, hatte es Gewißheit mitgenommen, den Bürgerkrieg hervorzurusen ; es verletzte die Verfassung, ließ uns ohne Regierung, wies die Ab- gesandten des Volkes zurück, beförderte die Uneinig- keit, warf sich in die Arme des wildesten FeindeS von Italien und erkommunizirte das Volk. Diese Tbatsachen haben hinreichend gezeigt, daß die päpstliche Macht sich selbst einschränken weder konnte noch wollte. Uns blieb nur die Wahl, sie entweder zu ertragen oder zu stürzen. Sie wurde gestürzt. Weil die Freigebigkeit der Fürsten und die To- lcranz der Völker das Pabstthum in dieser Stadt der Seipionen und Cäsaren, statt in der Mitte Frank- reichs oder an den Usern der Donau oder der Themse eingesetzt hatten, war das ein Grund, daß die Im- liener die Rechte verlieren mußten, wc'che allen Völ- kern gemeinsam sind, nämlich : Freiheit und ein Va- terland? Und wenn es wahr ist, daß die geistliche Macht des PabstthumS sich nothwenvig mit dem Genüsse einer zeitlichen verbinden muß — obgleich das nicht die Bedingungen waren unter welchen Jesus Christus seiner Kirche die Unsterblichkeit versprach — mutzte es Rom vorbehalten bleiben, das Erbgut des Pabst- thums zu werden u»v eö auf immer zu werden? Mußte Rom das Ervthum einer Souvcränetät wer- den, loelaic u:n zu bestehen, unterdrücken unv welche un. glorreich zu werden nothwenvig untergehen mußte? Aufgefordert und uns selbst überlassen haben wir die Revolution zu Ende geführt, ohne einen Tropfen Blut zu vergießen. Wenn man eine Revolution mit dieser Moralität in den Zwecken und in den Mitteln zu vollführen wußte , so ist bewiesen , daß ein sol- ches Volk nicht verdiente, der Sklave des Pabstthums zu sein, sondern würdig war, sich selbst zu regieren, würdig war in der Republik zu leben." — Uni 12. Mittags gelangte der Abgeordnete Karl Albert's mit der Kündigung des Waffenstill- standes in Miniland bei Ràdetzki an, und wurde sehr artig von ihm empfangen. Der Feldmarschall erkundigte sich auf das Angelegenste nach dem Be- finden Sr. Majestät sowie dessen Familie. Die Kö- nigin von Sardinien, Tante des östreichischen jungen Kaisers, hat von diesem ein Schreiben erhalten, wo- riu ehr die Versicherung gegeben wird , die Angele- gelegenheitcn mögen eine Wendung nehmen wie sie wollen, sie habe nichts für sich und ihre Familie zu befürchten. Freilich , der Krieg gilt ja auch nicht dem Könige, sondern dem Volke, das frei sein will. Hätte Karl Albert nicht in seinem eigenen Lande Unruhen gefürchtet, er hätte aus Liebe für die Frei- heil seines Volkes keinen Krieg begonnen. Der sar- dinische Gesandte war noch im Angesicht der Stadt Mailand, als schon der Held Ravetzki sich Geißeln stellen ließ und gleichen Befehl nach allen, selbst nur mittelmäßigen Städten schickte. Den Podesta von Mailand ließ er zu sich rufen und erklärte ihm, daß er bei der mindesten Bewegung der Einwohner die Stadt in Asche legen würde. Zur Bekräftigung sei- ner Aussagen führte er ihn überall herum und zeigte ihm die getroffenen Einrichtungen, dieser General- Scharfrichter des blutrothen Kaiserthums. Welche Angst muß den so Stolzen dazu gebracht haben, diesen demüthigenden Schritt zu thun. Wahrlich, es war nicht der Italiener , der gedemüthigt war, eö war der Ritter von Oestreich. — Der Krieg zwischen Sicilien und Neapel beginnt nun auch wieder. Die Sicilianer haben dasUl- timatum des Königs von Neapel verworfen. Die republikanische Regierung von Frankreich, unter der Präsidentschaft von Louis Napoleon hat auf Er- suchen des neapolitanischen Gesandten eine teleara- phische Depesche nach Marseille geschickt, um das Auslaufen eines Schiffes mit Waffen für die Si- cilianer zu verhindern, während zu gleicher Zeit in England, dieser Metternichshölle, ein anderes Schiff mit Succnrs für die Sicilianer von der Zollbehörde in Beschlag genommen.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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Sans titre
•) Die peuljche Sprache mag sich zu diesem neuen, herrlichen und schönen Wort Glück wünschen.
Der Volksfreund (1848)
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Frankreich.
Frankreich. Paris, 18. Marz. — Die nei Mü.erurtheii- ten wegen Theiînabnzc a» den. Morde des Generals Brea Chopan , Kourit und Vapreaur sind begna- dlgt und zu lebenlänglicher Zwangsarbeit verurtheilt worden. Sie empfingen diese Nachricht mit den leb- haftesten Freudensbezeugungcn. Proudhon's Journal „lc Peuple", knüpft folgende Betrachtungen an die Hinrichtung von Dair und Lahr: «Du, o Volk! das du in deiner Großmuth die Abschaffung der Todesstrafe willst, erinnere dich, daß es unter der Präsidentschaft Louis Bonaparte's war, daß der Verfassung zum Trotz das politische Schaffst zum erstenmale wieder errichtet worden ist. Von dem vergossenen Blute ist keine Spur mehr auf dem Pflaster; allein ein Blutfleck ist von dem Schaffst auf die Stirn des Bonaparte und seiner Minister gespritzt; dieser Fleck wird sich nie verwi- schen. Wißt ihr aber auch, ihr Schreckcnsmänner der Ordnung und der Mäßigung, was ihr gethan habt? Heute sind unter eurem Schwert zwei Schul- dige gefallen; morgen werdet ihr Unschuldige auf das Schaffet schicken, euere fluchwürdige Logik wird euch dazu dienen. Ihr habt die Guillotine wieder aufgerichtet, nur mit Euch wird sie wieder ver- schwinden.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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volksfreund1848
Sans titre
Da bif Sitzungen von jetzt an durchaus keine interessante Debatte mehr boten, sondern sich nur um einfache Abstimmungen, um Zahlen drehten, so wer- den wir von heute an, um den Raum für Wich- tigereö zu gewinnen, die Kammerbcrichte dieser Session nicht weiter mitthcilcn, sondern uns begnügen, die Resultate dem Memorial zu entnehmen.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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Sitzung der Kammer
Sitzung der Kammer vom 31. Januar 1849 (Vormittags). Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und angenommen. An der Tagesordnung ist die Discussion des Büdgets der Gemeindeangelegenheiten. Sect. 1 Art. 1. Gehalt des Generalverwalters, angen. zu 6000 Fr. „ 2. Gehalt des Btreaupersonals, angen. zu 11,428 Fr. „ 3. Reisekosten, angen. zu 100 Fr. „ M „ 1. Subsid für die Gemeinden zu Kirchen⸗, Schul⸗ ec. Bauten, angen. zu 20,000 Fr. „ l„ 1. Darlehn an die Gemeinden für öffentliche Bauten, angen. zu 20,000 Fr. l,„ 1. Subsid für die Gemeinden zum Bau der Gemeindewegs, angen. zu 31,746 Fr. ⸗ v, 1. Subsid für die Gemeinden zum Unterhalt des Elemen’tarunterrichtes, angenommen zu 20.000 Fr.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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volksfreund1848
Polemik des Wortes.
Polemik des Wortes. Wir müssen unsere Leser immer au courant halten von der Art Polemik, wie die Landesbläter sie gegen uns führen. Hier die der Mittwochsnummer des Wortes: „Von der Mosel, 18. März. Der Volks„freund erfrecht sich, in einer Ankündigung, alle „Leute, die seine Tendenzen tbeilen, d. h. deren Ge„schäft es ist, auf grobe Weise zu schimpfen, und „niedrige Persönlichkeiten aufzutischen, zur Fort„setzung ihres Abonnements aufzufordern. Er lügt „aber seinem Programm und seinem Titel; er ist „nichts weniger, als ein Freund des Volkes. Seit „einer geraumen Zeit bringt er nichts Anders, als „niedrige Verläumdungen gegen die Brüder Metz. „Aber unser Volk weiß diese Angriffe (diatribes) zu „würdigen. Sie erregen im ganzen Lande Ekel und „Widerwillen.“ Auch unser Gedicht in Nr. 33 hat dem Wort mißfallen. Es sagt: „Eine drohen de Lan desplage. „Luremb. d. 18. März. Nun fängt der Volks„freund auch gar an zu dichten! Bir sind von „großem Schreck befallen. Sollte das fortdauern, „so müßte es als eine öffentliche Calamität betrachtet „und wo mbglich Polizeimaßregeln dagegen ergriffen „werden. Wer etwas Ohr und Sinn hat für die „Feinheit der deutschen Sprache, ) der mag von „Nervenzucken befallen werden, wenn er die Verse „liest: „Wer ists, der hier, im einst so heitern Lande, „Umher der Hölle Samen tückisch schmiß? „Wer ist es, wer, der all die heilgen Bande, „Die es umgaben, frech in Fetzen riß? „Wer säte hier, statt Eintracht, Zwist und Schandet „Wer trägt die Schuld, daß uns vas Glück verließ? „Drei Kinder sind’s des Satans und der Hölle. „Selbst⸗-, Hab⸗ und Herrschsucht sind der Ube! Ouelle.“ Freilich: das Wort, ehrlich wie es ist, druckt diesen Vers so ab, um ihn lächerlich zu machen: „Wer ists, der hier, im einst so heitern Lande „lmher der Hölle Samen tückisch schmis? „Wer- ist-es-wer-der-all-die-heilgen Bande „Die es umgaben, frech in Fetzen rißt „Dwei Kinder sinds des Satans und der Höle: „Selbst⸗, Hab⸗ und Herrschsucht sind der nebel Duelle!“ und fährt dann fort: „Wir ersuchen den Volksfreund im Interesse des „bffentlichen Wohles und aus Rücksicht des guten „Rufes der Stadt Luxemburg, lieber wieder von „der Reinigung der Latrinen zu schreiben, als fort„zufahren, solche Verse zu machen.“ Depuis un certain tems nous avions pris pour tacke de combattre les théories et les tendances du „Courrier", les unes, parce qu'elles manquent de base, les autres, parce qu'elles nous paraissaient compromettre l'intérêt général au bénéfice de spéculations particulières. Cette tâche, nous croyons 1 avoir remplie d'autant mieux qu'appare- ment le „Courrier" se trouve réduit au silence, et qu il a passé condamnation sur les questions que nous avons traitées jusqu'à ce jour. Aujourd'hui donc que nous sommes sans contradicteur de la part du „Courrier", nous déclarons que nous ne nous occuperons plus tant de lui ; toutefois nous ne nous endormirons pas, nous veillerons^ sans cesse pour combattre, comme par le passé, tout ce que cet organe de la presse dirait ou entreprendrait de contraire à la vérité ou aux véritables intérêts dn pays. Nons serons toujours là pour signaler les erreurs dans lesquelles il serait tenté d'induire ses lecteurs, de même que pour marquer au front toutes les insinuations perfides. C'est ainsi que aous croyons devoir rendre attentif à certaine correspondance dans l'avant-der- nier numéro du „Courrier", relative aux conquête» faites de 1848 à 1849. Dans cette correspondance, on »'est évertué à prouver que c'est bien à tort que de» hommes malveillants voudraient faire croire que notre pays est resté stationnaire et que les Chambres n'ont rien fait. Pour qui sait 'distinguer les choses, s'élève la question desavoir, pourquoi le correspondant se sert du pluriel en parlant de la Chambre. Comme tout le monde sait, nous avons eu une seule Chambre, et ce depuis la Constitution et en vertu de cette Constitution. Auparavant c'étaient les Etats, et la Constituante elle-même n'était autre chose que ces Etats en nombre double. Aurait-on peut-être à dessein conl'ondu-les travaux de la Constituante avec ceux de la Chambre, dans le tableau qu'en a dressé si naïvement le correspondant du „Courrier"? Suum cuique, à chacun ses œuvres. Nous conseillons au dit correspondant de refaire son tableau et de tirer une ligne de démarcation entre ce qu'a fait la Constituante et ce qu'a fait la Chambre, comme aussi de rester un peu plus fidèle à l'ordre chronologique des lois et décisions qu'il a cru devoir signaler. En refaisant son travail, il fera bien, en même tems, d'indiquer ce qui a été fait sous l'ancienne administration, et ce qui a été fait sous la nouvelle. Quant à nous, nous n'avons jamais dit, jamais entendu dire que la Constituante ait perdu son tems à ne rien faire; nous avons seulement entendu dire que la Chambre n'a pas fait grand chose. Le correspondant du „Courrier" semble reconnaître cela également, et c est pour cela que, pour prouver quelque chose, il va puiser nos grandes conquête» dans la Constitution, dont les %0 appartiennent à la Constituante et nullement à la Chambre. Le correspondant aurait mieux fait, avant de »e mettre en si grand train, de dire tout simplement que, de 1848 à 1849, nous avons été mis en possession de tous les articles de notre Constitution, plutôt que de mentionner seulement une douzaine de ces articles. Dans le nombre de nos précieuses conquêtes, il cite une nouvelle loi communale dont la Chambre nous aurait également dotes: nous lui demandons qu'il veuille bien nous faire connaître cette nouvelle loi, si ce n'est certaine loi spéciale qui fixe le nouveau mode de la nomination des bourgmestres. Nous nous réservons de revenir sous pcu.»ur les travaux de la Chambre.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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Rutzland und der Artikel 1 unserer Constitution.
Rutzland und der Artikel 1 unserer Constitution. Wahrlich, die Vertheidiger des Art. 1 unserer Constitution, in welchem bekanntlich die Prahlhänse unserer Wiedergeburt, der Freiheit einen Fußangel gelegt, finden täglich mehr und mehr Veranlaßung sich ihres Werkes zu freuen. Bei der Discussion des betreffenden Art. ist es ihnen in der Nationalversammlung zugerufen, vön uns schon öfter gesagt worden: Ihr seid die Reprä- sentanten der Reaction! Für ihr politisches Festhalten an den Verträgen von 1815 haben sie nun einen würdigen Bundesge- nosscn gefunden, den erlauchten Beförderer allen Fort- schritteS, den hohen Gönner jeglicher Freiheit, den Knutenkaiser Nicolas. Rußland protestirt in einer Note, gerade wie unser vortrefflicher Art. 1 gegen alle und jede Veränderung an den völke: beglückenden Verträgen der heiligen Allianz, «auf ratification, — Verträge, die nach dem Despotismus der Armeen, die Tyrannenherrschaft der Friedenspolizei einführten ; — welche die Länder Euro- pas gleich einem Brachfelde unter die Fürsten ver- theilen, — die Völker gleich Viehherden kraft des Rechtes »von Gottesgnaden" unter die fürstlichen Zuchtruthen schaarten, — Verträge, welche den Bür- ger zum Unterthan, den Boden zum Lehen erklärten, den Völkern gegenüber nur Pflichten anerkennen und höchstens das Recht — den Waffenrock anzuziehen, Steuern zu zahlen und zu schweigen. Glück zu! ihr Herren Verthcidiger jener Clause! unseres Art. 1 ; ihr müßt euch geschmeichelt fühlen, stolz darauf sein, daß euer Sinn für freie staatliche Entwickelung gerade so weit reichte, als der Libéra- lismus des russischen Cabinets. Muß es euch nicht bis zur Seligkeit erfreuen, daß die russische Politik unsere Staatsmänner zum Muster wählt, eure Ansichten borgt und daß Nicolas beim Courrier in die Schule geht? Wem hätte es je geträumt, daß sich, wie in der Frage um Schleswig, unser liberaler Courrier zum zweitcnmale in solcher Uebereinstimmung mit dem freisinnigen äournal äe 8t. Petersburg begegnen werde? Und ihr Völker aus den Jahren 30 und 18, siegende, unterdrückte, kämpfende, Franzosen, Belgier, Polen, Schweizer. Deutsche, Italiener, Ungarn, waS sollen euch nun eure gelungenen oder mislungenen Revolutionen ? Rußland und der Art. 1 der Constitution des Großherzogthums Luxemburg haben nichts davon anerkannt, nichts, was nicht in den Verträgen des fünfzehner Jahres steht; 1815 muß zurück! ihr Deut- sche beugt euch wieder unter Stock und Knute, Ruß- land und Luxemburg, im Osten und im Westen ha- den ihre Armeen auf den Beinen. In allen deutschen Staaten, Rußland und unser Art. 1 sagen es, stehen die Bundessatzungen svon 1615 her obenan, sie allein sind rechtskräftig. Was sollen nun unsere, was Preußens und Oestreichs »gelegte" Constitutionen? Faule Eier! Alle drin ent- haltenen Freiheiten sind keim- und trieblos, falls unsere Kammer, gemäß Art. 1 sie nicht beleben und ausbrüten will. Zwilchen Rußland und dem Courrier besteht ein offensives und defensives Bündniß, wodurch Däne- mark sein Schleswig garantirt wird, kraft 1615. Auch die Krämer aus England und Holland halten's so, aus lauter Liebe zu Deutschland und dessen Habel. Ob nun auch aber die Handelsinteressen Luxem- burgs mehr in Deutschland, als in Holland liegen, so kann es auf keinen Fall etwas schaden, daß' ein Generalverwalter gegen die Interessen des Landes in seinem Blättchen Jemanden im Haag eine Freude macht, indem er Deutschland zu Gunsten fremden Handels Schleswig abspricht. Noch eine andere lkberale Zeitung genießen wir Hierzuland, die es zwar weniger mit Rußland hält, es aber desto besser mit Ocstrcich meint. Da nun aber gerade Ocstrcich und Nußland sich nicht übel verstehen, so müssen wir conséquent auf ein gleiches Einverständniß zur Beförderung der Freiheit zwischen »Courrier" und „Wort" schließen. - Auf Wiedersehen, liebliches Pärchen I
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Sect. VI. Districts-Commissariate.
Sect. VI. Districts-Commissariate. Gehalt der Commissare .. 10,200 Fr. „ „ Ordonnanzen. 1,193,66„ Reisekosien ........ 2,400„
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Verwaltung der Steuern und Accisen:
Verwaltung der Steuern und Accisen: 1) Gehälter . ...... 48931 Fr. 56 C. 2) Remisen der Einnehmer .. 49000„ - „ 3) Reise⸗ und Aufenthaltskosten. 150 „ - „ 4) Büreaukosten, mit Einschlus der Drucksachen..... 2000„ 5) Ausfertigung der Rollen der directen Steuern .... 1675„ 61 „ 6) Vergütung der Zwangsbefehlträger, fürZählung der Patentpflichtigen und für häusliche NachforschungwegenUnbeitreiblichkeit“)952 Fr.38 C. 7) Reise⸗ und Aufenthaltsvergütungen der Angestellien, welche mit der Ueberwachung der Weinernte und der Aufnahme der Weinbestände beauftragt sind....... 1400 Fr. 8) Entlastungsbefehle in Bezug auf die Grundsteuer, welche auf den Fonds der Non⸗Valeurs zu verrechnen ist ...... 1600 Fr. 9) Entlastungsbefehle bei der Grundsteuer, deren Betrag wieder aufzulegen ist. - Entlastungs⸗, Nachlaß⸗ und Ermäßigungsbefehle bei der Personal und der Patentsteuer, Rückerstattung von Accisen und andern Abgaben .. 4000 Fr. 10) Kosten der Beitreibung der Steuern 5000 Fr. 11) Ankauf, Verpackung und Transport des Salzes für dieNiederlagen derRegierung 139682F. 53 C. 12) Transportkosten für die Gelder der Salzfactoren.... 160, - „ 13) Zusatzcents bei der Grundund bei der Personalsteuer zum Besten der Gemeinden.. 40074„ 09„ 14) Unvorhergesehene Ausgaben . 200,„ - „ Terwaltuug der Ginregistrirnng und der Domanen: 1) Gehälier 25261 Fr. 90 C. 2) Vergütung für den Director, um für die nöthigen Büreaulocale, sowie für Heizung und Beleuchtung und anderen (?) Büreaubedürfnisse zu sorgen. Die Stempelmagazine sind in dieser Einrichtung nicht mitbegriffen 634 Fr. 92 C. 3) Remisen der Einnehmer .. 38095, 23 „ 4) Druckkosten ...... 3600„ - „ 5) Ankauf von Büchern ... 30 „ - „ 0) Reise⸗ und Aufenthaltskosten. 400„ - „ 7) Anfertigung von Stempelpapier und andere Ausgaben des Stempelbüreaus 3000 Fr. - C. 8) Kosten der außergerichtlichen und gerichtlichen Beitreibung...... 600 Fr. - C. 9) Rückerstattung von Abgaben und Geldstrafen 2000 Fr. - C. 10 Unvorhergesehene Ausgaben. 200 -„ Jollverwaltung: 1) Gehälter und andere Ausgaben, welche durch das besondere Budget der Zolldireetion bestimmt sind... 31124 Fr. 05 C. 2) Vergütung an Großherzoglsche Beamten, welche den Zollbeamten Beihülfe leisten, auch unvorhergesehene Ausgaben ...423 Fr. 28 C. 3) Gehalt des Einnehmers bei dem gemischten Schiffahrtsamt zu Schengen⸗Perl, u. unvorhergesehene Ausgaben des Büreaus 14181 Fr. 18 C. 4) Miethe von Localen, welche von den Zollämtern benutzt werden... 2116 Fr. 40 C. Worschüsse an die Gläubiger der früheren Regierungen bis zur Liguidirung mit der zur Zahlung verbundenenen Regierungen .. 5155 sr.- C. Pensionen u. Wartegelder 120000 „- „ Summen , welche die Gemeinden Niederanven, Steinsei und Eich zu fordern haben, wegen Verlust ihres Nutzungsrechtes an dem vormaligen Doma- nialtheile des Grünewaldes. . 33963 Fr. 25 C. Ausgaben, welche auf frühere Rechnungsjahre zu liquidiren sind 20496 Fr. 50 C. Außerordentliche u. unvorhergesehene Ausgaben 5000 „ — „ Ferner enthält dieselbe Nummer : Die Ermächtigung, eine Summe von 19500 Fr. von der 1. Section des Ausgaben-Budgets von 1848 auf die Section 34 desselben überzutragen, da- mit die Pensionen und Wartegelder vom 4. Viertel- jähr 1848 liquidât werden können.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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SECTION
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volksfreund1848
Sans titre
Se. Majestät, unser geliebter König, ist nicht mehr! Er starb zu Till bürg den 17. dieses an einer Pulsadergeschwulst. Die Krankheit war nur kurz, denn erst den 13. reiste Merhöchstdieselbe wohlbehalten vom Haag nach diesem Ihrem Schlosse. Alle, welche sich erinnern, daß unser geliebter Großherzog schon beim Antritte Seiner Regierung und noch ehe anderswo an eine Selbstregierung des Volkes gedacht wurde, ge- sagt hatte: Wir Luxemburger sollten uns selbst verwalten, werden den Schmerz des Vater- landes um diesen König acht konstitutioneller Gesinnung und freiheitsliebenden Herzens mitfühlen. Die nähern Details werden wir im nächsten Blatte mittheilen.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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ARTICLE
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volksfreund1848
Grotzherzogthum Luxemburg. Amtliches.
Grotzherzogthum Luxemburg. Amtliches. Memorial Nr. 33. Außerordentliche Zusammenberufung der Kammer. Luremburg, den 20. März 1849. Die Mitglieder der Regierung des Großherzogthums; Nach Einsicht der Art. 5 und 74 der Verfassung; In Erwägung, daß die Umstände in Folge des Ablebens Seiner Majestät des Königs Großherzogs Wilhelm ll. die außerordentliche Zusammenberufung der Kammer der Abgeordneten des Großherzogthums dringend erfordern; Beschließen: Die Kammer der Abgeordneten soll sich Donnerstag, den 29. des laufenden Monats März, um drei Uhr des Nachmittags, im Stadthause zu Luremburg versammeln. Die Mitglieder der Regierung des Großherzogthums, Willmar, Präsident. ulveling, Ulrich, N. Metz. Das Memorial Nr. 28 bringt das Gesetz vom 5. März 1849, betreffend das Burget der Ausgaben der General⸗Administration der Finanzen für 1849, in folgender Fassung: Das Budget der Ausgaben der General⸗Administratton der Finanzen für das Jahr 1849 ist auf die Summe von 762255 Fr. 94 C. fesigesetzt, nach Maßgabe des hier beigefügten Tableaus. Eivilliste....... 100000 Fr. - C. General⸗Administration der Finanzen: 1) Gehalt des General⸗Administrators 6000 Fr. 2) Gehalt des Büreau⸗Personals 9367 Fr. 72 C. 3) Reise und Aufenthaltskosten des General⸗Administrators und der Angestellten 100 Fr. - C. echnungs⸗Kammert 1) Gehälter 19000 Fr. 2) Büreaukosten, einschließlich der Drucksachen 600 Fr. 3) Für Beleuchtung und Heizung .. 250 Fr. 4) Reise⸗ und Aufenthaltskosten... 200 Fr. 5) Ankauf von Büchemn ..... 50 Fr. 6) Unvorhergesehene Ausgaben ... 650 Fr. General⸗Casse: 1) Gehälter . 9209 Fr. 35 C. 2) Jährliche Vergütung des General⸗Einnehmers für Miethe, Heizung und Beleuchtung, u. einen Büreaudiener, u. 3) Büreaukosten mit Einschluß der Drucksachen .... 1375 Fr. 69 C. Cataster. Credit für Gehälter und Vergütung der mit der Bewahrung des Catasters beauftragten Beamten, und für alle anderen Ausgaben dieses Dienstzweiges........ 27000 Fr.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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volksfreund1848
Sect. VII. Forstverwaltung.
Sect. VII. Forstverwaltung. Art. 1. Gehalte u. andere Aus- gaben . . . . . . . 42,109 „ Das Gcsammtbüdget wird einstimmig angenommen. 31. Januar Nachmittags. Hr. Generalverwaltcr Ulrich, einstweilen mit den öffentlichen Arbeiten beaustragt, legt der Kammer einen neuen Büdget-Evtwurf über die öffentlichen Arbeiten vor, verliest ihn und erklärt jeden Artikel desselben. Hr. Generalverw. N. Metz fügt einige Bemer- hingen zu den Erklärungen des Hrn. Ulrich bei. Folgender Vorschlag wird dem Büreau eingereicht: „Die Unterzeichneten schlagen vor, es möge be- „schlössen werden, daß in den Ardcnnen eine ge- „wisse Anzahl Kalkniederlagen zur Besserung der „Ländereien errichtet werven." gez. Toutsch, Greisch, Arens, Peckels und Jacques. Die Kammer überweiset diesen Vorschlag der Re- gierung und der Ackerbau-, Handels- und Industrie- Commission. Die Sitzung wird aufgehoben.
Der Volksfreund (1848)
1849-03-23T00:00:00
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volksfreund1848
Unsere Verfassung § 19 hebt die Todesstrafe wenigstens für politische Ver- brechen auf.
Unsere Verfassung § 19 hebt die Todesstrafe wenigstens für politische Ver- brechen auf.
Der Volksfreund (1848)
1849-06-10T00:00:00
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volksfreund1848
Glückliches Reich! der Adel als Stand, Titel und Orden sind gerettet!
Glückliches Reich! der Adel als Stand, Titel und Orden sind gerettet!
Der Volksfreund (1848)
1849-06-10T00:00:00
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volksfreund1848
Geburten.
Geburten. Vom 26. Mai, Helene Bappert, Justine Müller, Marie Hensel u. Magdalena Richard. - Vom 29. Theovore Siefen, Hermann Marie Emile de Cordier, Catharina Weis u. Maria Catharina Hofmann. - Vom 30. Johaun Hermann Jatob. - Vom 31. Magdalena Lehr u. Philippe Lambert Frig. . Vom 1 Juni. Johann peter Holmann, Gustave Wilhelm Noth, Anna Maria Schmit. - 2. Jean Baptiste Fettes, Theodor Binoner u. Anna Frangoise Renom. - 3. Maria Thill. 4. Nieolas Biewer, Ernesine Schneider, Michel Weiler, Wilhelm Berger u. Anna Wever; - 5. Jean Pierre Hengen, Nikolas Emile Beutler u. Michel Flies. - 6, Jan Baplise Guillen, Jean Francois Blum und Marie Christine Kern. 7.Marguerit Houdremont, Anne Gresshof, Pierre Andre, Martin Hartfe ünd Maria Theres Phitomee de stoebe. - 8. Catharine Josephine Gläsener.
Der Volksfreund (1848)
1849-06-10T00:00:00
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volksfreund1848
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Frankfurter: Berliner: §. 130. Dcm dcutschcn Vulfe sullen die tz. 1 28. Dem dcutschcn Bolkc sullen tic ttacp- nacpficpenbcn ©runbrecptc gctudprlcifiH fcitt. fiepcttccn ©runbrecptc getudprlcifict fciit. ©icbtc- ©ic [elicit ben Scrtnffungcn tcr tculfcpcn (Sin- not ben 3?crfapungcn bet beutfcpen Ginjelpaaten jicljlaaten jur Slurm ttcncn, unb Icinc 23erfaf- jitr Sturm unb tucrben tprc Slnrocnbitng auftcrcn fimg ubcr ©cfepgcbung cince bcutfepcn Gtnjcl- bcfuntcre SBcrpdltitiffe in ten ©cfcpgcbungctt tie- fiaatce fuUeit bicfelben jc aufpeben ubcr be- set ©tantcn pnbcit. fcprdttfen fonuen. 2). b- die einzelnen teutschen Staatcn vichtcn sich nach bcnfelben, so roeit sic Lust baben. ©ie fbnnen sie wopl bescpranfen aber wahrfchcmlich nicht ermeiteni. Die frankfurter Grundvechtc find bos Nitnimum tcr dcm 53olfe fjetuahrleisieten greipeit; tie 53ctlinec das 2)larimum. §. 137. S3ur bent ©cfcpc gilt fciit Itntcr- §. 135. Slur bem ©cfcpc gilt fetne Itnter- fcpict bcr ©tiinbe. Dcr Slbcl ale ©tnnb ift fepieb bcr ©tante. aufgepuben. 21 Uc ©tanbeeuurrccptc pnb abgefepafft. *Bc ©tanbeeuurrccptc pnb abgefepajft. Die Dcutfcpcn ftnb Bur bem ©cfcpc glcicp. Die Dcntfcpcit put uur bent ©cfcpc glcicp. 2lBc 3itcl, [duett pc inept mit cincnt Slmtc Die opcntlicpcn 2lctntcr pnb fur nUc 23cfdpig- Dctbunbcn pnb, pnb aufgepuben unb biirfcnnic ten glcicp jugdngliep. njtcber cingcfiiprt tuerten. Acin ©taaWburger barf uun eincnt aueiudrtigcn ©taate eincn Dr- ben antupmen. Die bffcnllicpcn Slcmtcr pnb fiir allc Sefdpigtcn glcicp jugdngliep.
Der Volksfreund (1848)
1849-06-10T00:00:00
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