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null | waeschfra | Ketté, gef du Pater, ech gin Nenchen! | Ketté, gef du Pater, ech gin Nenchen! Johannes Houss. | D'Wäschfra | 1869-03-06T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/4jk970p6m/articles/DTL51 | ARTICLE | Houss, Johannes | null |
null | waeschfra | Sans titre | Ce n’est pas dans les feuilles publiques qne doivent être discutées les faiblesses ou les extravagunces du ministre d’un eulte gatetcosegee. Freilich! Was wird aber der Schreiber obiger Zeilen dazu sagewenn wir ihm Nummern des „Luxbg. Wort“ vorzeigen, in welcher christlich erheiternde Witze darüber gemacht worden, daß ein hiesiger protest. Pfarrer einst ein Kind mit Fleischbrühe getauft haben soll? | D'Wäschfra | 1869-03-06T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/4jk970p6m/articles/DTL54 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Ein Vade mecum für den Marabout von Mostagan. („Avenir“ No 52.) | Ein Vade mecum für den Marabout von Mostagan. („Avenir“ No 52.) On prétend que le prêtre n'est point la religion. Dans le principe, c'est une vérité ; dans la pratique c'est un sophisme. („A/enir" No 52.) Wir fügen Hinzu : On prétend qu'un étranger s'occupe d'affaires qui ne le regardent point et qu'il soudoie une feuille qui sème la discorde parmi les Luxembourgeois. Dans la pratique c'est nue vérité; dans le principe c'est un sophisme. | D'Wäschfra | 1869-03-06T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/4jk970p6m/articles/DTL53 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Vielgeliebte Brüder im Bläuel ! | Vielgeliebte Brüder im Bläuel ! Audivimus, es ist uns zu Ohren gekommen , daß ein inländisches Blatt unter dem Trugnamer „siir Wahrheit und Recht" unter den gläubigen Schafen herumschleichet wie ein Drache , Überall um sich blickend, wen er verschlinge d. h. mit hinabreiße in die schuppendichte Finsterniß, wo da Herr- schet Heulen und Zähneklappern , und in die dunklen Manlwurssgäuge des Blödsinnes so da führen zu den Morästen der geistigen Versumpfung. Es ist uns ebenfalls hinterbracht worden, daß nichts den Heuchler empfindlicher reize und mehr zu blinder Rache anstachele, als wenn man ihm die Maske abreißet und sein Treiben in den innersten Beweggründen aufdecket und seinen Kram mit der ganzen boutique vor allen Augen blos leget. So ver- nehmet dann, sbajz besagtes Blatt alle Mittel ergreifet, welche der Zweck heiliget, um in seinem maßlosen Ehrgeize alle« um sich herum zn ersticken, was nicht seinem grenzenlosen Despotismus huldiget, und dem Menschen sein edelstes Gut, die Freiheit des Gedankens und des Gewissens, zu rauben. Ja, vielgeliebte Brüder, dieses Blatt hat 390 Agenten , welche binden und lösen, und welche ihren Abonnenten als Gratis-Prämie nicht einen Stahlstich, sondern den Himmel verheißen , die andern Blätter aber mit allen so ihnen anhängen, in das ewige Feuer der Hölle verweisen. Diese 300 Agenten, welche unter Strafe der Suspension oder des Verwiescnwerdens ins Hunds- ösling, wenn sie nicht auf besagtes Blatt abonnirten , und deren Zahl an u. für sich hinreichend ist, nur ein Blatt reichlich bestehen zu lassen , diese Agen- ten bekommen in der Fasteuzeit einen Jeglichen und wenigstens ein- mal unter vier Augen und Ohren, so daß sie einen jeden Leser des Großherzogthnms mit allen Mitteln der U e b e r r e d n ng s ku n st- mit den V e r s p rechungen des Himmels und den Droh un gen der ewigen V e r d a m m n i ß von der ,SBäfchfra' ab und für das .Wort' zuzubringen suchen. Es ist uns ebenfalls sattsam bekannt, wie besagtes ,Jöort' und seine schwarzen Agenten, mit mercantiler Rührigkeit , zur Zeit der Excommunication des seligen , Courrier" , seine Abonnenlenzahl gegen die Mitte der Fasten, von 500. auf 800 brachte , Zahl, welche gegen den Schluß der österliche» Zeit, wo die Müller zur Beichte gehen, auf 1400 geschraubt wurde. Nun da der heilige Zweck mit den bekannten Mitteln erreicht war und das ,Wort' die verbreiteste Zeitung im Lande war, da mehrten sich die Annoncen in erfreulicher Weise, und erreichten bald die hübsche Nummer von 1950 jährlich , was eine runde Summe von 95,000 Franken ergeben mag. Dieses Sümmchen sowie der Umstand, daß die HH. Nedaclcure vom Staate besoldet sind, setzten das heilige und sromme Blatt, dessen Reich nicht von dieser Welt ist, in den Stand, täglich und in vergrößertem Format zu er- scheinen und zu einem Preise, wie ein anderes Blatt. i, das sich nicht solcher gottesfürchtigeu Mittel bedienen will, kaum mehr ich Stande ist, zu concur- rireu. — Vielgeliebte Brüder ! Wenn tvir die Vergangenheit des gesalbten Blattes in's Auge fassen und auf der anderen Seite den Blitz , der plötzlich' und wie aus Heilerin Himmel auf die , Wäschst a' herniederfährel, der es nicht im Traume einfallen würde mit langiveiltgen theologischen Spitzfindigkeiten sich herumzubalgen; die es sich nur hie und da einsallen ließ, einen von der Kanzel herab schweinigelnden Pastor waschen zu wollen, und dieß nicht ein- mal in der Absicht ihn zu säubern, (beim ein Schwarzer ist bokanmlich nicht weiß zu waschen), sondern um zu zeigen, daß, wenn es ihr nicht erlaubt ist in einem, jugendlichen Fllllensprung vor ihrem Publikum über die Grenzen des Anstände« hinauszuschlagen , es noch viel tveniger einem Pastor , d.h. dein Priester, Lehrer und König einer Pfarrei, erlaubt sein kann, vor einem ungebildeten Publicum die Grobheit, Roheit und Ungeschliffenheit durch sein Beispiel und seine priesterliche Autorität gleichsam zu sanctionniren. Wenn wir serner erwägen, daß die ,Wäjchfra' bezüchtigt wird, Geistliche und well- Ii che Autoritäten verläumdet zn' haben , und dabei bedenken, daß ein Blatt wie das ,Won', das einmal an die dreißig ehrbare Mädchen at.s dem Rol- ltngergrunde stimmt und sonders als g e m e i n e -D i r n e n in seinen Spal- ten bezeichnet hat ; wenn wir bedenken, daß die Vergangenheit des ,Luxembg. Wortes' von Persönlichkeiten und bübischen Gemeinheiten strotzet; wenn wir erwägen, daß das Blatt, welches der .Wäschfra' vorwirft, die Autoritäten zu untergraben, selbst wegen Angriffen auf die höchste Autorität des Landes, wegen Angriffen ans den Köiiig-Großherzog, zu zwei Jahren Kerker vcrurtheilt wurde , so wissen wir nicht , worüber wir am meisten staunen sollen : ob über die Leichtigkeit, womit die Finsterlinge dem Publicum schwarz für weiß vormachen können, oder über die Salbe oder die Stirne, womit diese Escamoteurtour ausgeführt wird. Doch — vielgeliebte Leser, der Zweck dieses Schrittes liegt wahrscheinlich tiefer. Da« ,Wort' hat sein Format ver- größert, und da die vermehrten Kosten gedeckt werden müssen, so hat es die ,Wäschfra' unter der übrigen Heerde erkieset, um die so gelungene Spécula- non des weiland ,Conrrier' ait ihr zn erneuern, und filr seine schwarzen Agenten einen Anknllpfnngspunct zu geivinnen, um das fromme Blatt ge- ueigsteus zu empfehlen. Weil nun aber derjenige, dem man die Haut über die Ohren zieht, das Recht hat seine Klagestimme zu erheben und wenigstens zu Protestiren, so erklären wir hiermit das perfide Blatt, das mit dem bischöf. lichen Stuhle, „meine Tante, deine Tante" ist, feierlichst in Verschiß, und fordern jeden Luxemburger auf, der noch einen Funken Freiheitsgesühl hat, sich um das Banner des Liberalismus zu schaaren, und in compacter Masse Front zu machen gegen den Terrorismus eines Blattes, dem alle Mittel gut sind zum Zwecke , das , anstatt dem Sünder eine HUlfreiche Hand zu reichen, um ihn aus dem Siindenpsuhl herauszuhelfen, den glimmenden Docht auslöschet und da« schwache Rohr knicket, ad majorem dei gloriam. Die verdammten Waschweiber. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL61 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | ! ! Wir bleiben uns consequent ! ! | ! ! Wir bleiben uns consequent ! ! Weil wir die lichte Bahn des Fortschritts kühn betreten, Gebrochen mi des Zopfthums morscher Tradition; Weil der Erkenntniß Sauerteig wir rüstig kneten. Befehdet stets den finster» Geist der Réaction: Drum sind wir in dem Kirchenbann, Çi, çà Kirchenbann, Daß Niemand mehr uns lesen kann ! Was liegt uns dran. Man liest uns doch. Der alte Herrgott lebt ja noch ! Grét ons é Steckelche Wousselicht eraus wann iécli gelift !! Weil in dem freien Lehrer wir den Fels erkannten, Auf den des Volkes gcist'gcs Wohl allein sich stützt; Weil wir der Finsterlinge Paria ihn nannten, So lang der Arm des Staats ihn kräftig nicht beschützt: Drum sind wir in dem Kirchenbann, Çi, çà, Kirchenbann, Daß Niemand mehr uns lesen kann! Was liegt uns dran, Man lieft uns doch, Der alte Herrgott lebt ja noch! Gtét ons é Steckelche Wousselîcht eraus wann iéch gelift! ! Weil man den schlichten Mann aus dem Kartoffclfeü Gar manch, gesunde Lachkrampfzähre weinen ließ ; Weil unsres Witzes Strahl die Schwierigkeit erhellte Auf die fatal das Gürtclbahnprojcktc stieß: Drum sind wir in dem Kirchenbann, Çi, çà, Kirchenbann, Daß Niemand mehr uns lesen kann ! WaS liegt uns dran, Mân liest uns doch, Der alte Hcrrott lebt ja noch ! Gét ons 6 Steckelche Wousselicht eraus wann iéch gel. Weil für Autonomie wir unermüdlich stritten, Herrn ahhé Breisdorff quälten mit der Signatur; Auf allen Fransquillons mit scharfen Sporen ritten. Mit Kraft und Glück verfolgt des Nepotismus Spur: Drum sind wir in dem Kirchenbann, Çi, çà, Kirchenbann, Daß Niemand mehr uns lesen kann! Was liegt uns dran, Man liest uns doch. Der alte Herrgott lebt ja noch! Gét ons é Stéckelche Wousselicht eraus wann iéch gel | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL60 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | In dem spécialité! auf uns bezüglichen Passus des bischöfl. Hirtc n schreiben« bemerken wir unter andern Enormitäten folgende : „Di. ses Blatt erlaubt sich nicht nur „Religion und Tugend" an- zugreifen, sondern auch geistliche und weltliche Würdenträger, die hohen und höchsten in den Koth zu ziehen." Also, „Religion und Sittlichkeit" augreisen, nun, das ginge »in Ende noch an. Aber, aber — an der Unfehlbarkeit des Hrn. Breisdorff zwej/ln; sich gar eine Kritik über einen Minister erlauben , das ist eine Verrnchlheit, vor welchem einem ehrlichen Menschen schwindelt. Warum haben wir uns auch nicht begnügt, Religion und Tugend anzugreifen ? Das sind ja nur Verbrechen gegen die Sittlichkeit und die wer- den uns so leicht vergeben selbst vom Herrn von Elvingen. Doch Sünden wider den hl. Geist, sogar geistliche und weltliche Würdenträger — o du liebes Eselsohr, wie du herauslugst ! ! ! — | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL67 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Beilage zu Nr.42 der "Wäschfra" Jg. , nº 42 | Beilage zu Nr. 42 der „Wäschfra“. Typ. Michel Bourger. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL45 | SUPPLEMENT | null | null |
null | waeschfra | Die Biene und der Schmetterling. | Die Biene und der Schmetterling. Aus einem Beet voll bunter Blumen Ertönte einst das traute Summen Des Meuchens, das nie mllßig ging. Und nett und prächtig angezogen, Kam keck und stolz daher geflogen Der feine Herr von Schmetterling. Mit hoher gar vornehmer Mien Trat dieser hin zu unserer Biene Und fragte herrisch um Bericht Von ihrem Treiben und Beginnen, „Ach 1" seufzte die, „dem Herrn zu dienen, „Ich sammle Schmink, für Ihr Gesicht." — Was saget ihr zu dieser Fabelmähre, Und zu des Sommervogels hohem Ton, Wenn unser Bienchen gar ein LehrerZwäre, Der Schmetterling ein feiner Herr Baron?! | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL110 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Unit jours après que la comédie du Tartuffe eut été détendue, ou représenta, devant la cour, une pièce intitulée S car amou ehe Hermite ; et le roi, en sortant, dit au prince: „Je voudrais bien savoir pourquoi les gens qui se' -scandalisent si fort de la comédie de Molière, ne disent mot de celle de ¦ caramouche." >A quoi le Prince répondit: „La r-.ison de cela, c'est que la comédie de Sea- raraouche joue le Ciel et '« religion, dont ces messieurs là ne se soucient point! mais celle de Molière les joue eux-mêmes; c'est ce qu'ils ne peuvent souffrir." _ | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL66 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Deutsche Arbeit von Karlchen Mießnick. | Deutsche Arbeit von Karlchen Mießnick. Ebenso wie die Gensd'armen ein Abführungsmittel sind, dessen sich der Staat bedient, um böses Blut abzuzapfen, ebenso hat die kirchliche Ccnsur, welches eine recht zweckmäßige Einrichtung ist, in der unerhaschbaren Gestalt der „Jnterdiktion" ein Heftpflaster zur Disposition , womit sie einer naseweisen Presse den Lästermund stopft, auf daß sie auf ewig verstumme und den gläubigen Schafen kein Ärgerniß mehr gebe. Es ist dies ein einfaches, natürliches und wohlfeiles Mittel, welches wie ein heiliges Donnerwetter wirkt und den Patienten schmerzlos vom Leben zum Tode befördert. Wir sehen darin auch ein abschreckendes Beispiel für gleiche Gesinnungsgenossen, da der Dclignent hinübergehen muß, ohne daß die ecclesia militans, welche Hier eine Art Henkeramt ausübt, ihm die erforderliche Zeit gönnt, sein Bün- del zu schnüren und seine Rechnung hieniedeii abzumachen. — Sie will nur- den Tai» des Sünders, und nicht, daß er sich vorher bekehre. — Aus der andern Seite behauptet sie aber, der zeitliche Schaden, welcher dem Patienten zugefügt werde, könne nicht in Betracht kommen, wenn man die unsterbliche Seele in Erwägung ziehe, welche dadurch ans den Klanen des Bosen gerettet würde. Übrigens ist die „Jnterdiktion" nicht , wie Herr André fälschlich behauptet , eine discretionäre Gewalt in der Hand des Clerus, sondern eine väterlich-milde Maßregel, welche als achtes Werk der geistlichen Barmherzigkeit in den Katechismus aufgenommen und den Schuljungen als Dogma unter die .Nase gerieben werden muß. Diese Milde tritt erst dann recht zu Tage, wenn wir mit Herrn Dr. Schütter erwägen, welche Strafen die alleinseligmachende Kirche im dem leider entschwundenen Mittelalter über gekrönte Häupter ver- hängte, welche, wie das Schandblatt, die „Wäschfra" aus dem Schafspferch de» Glaubens hinaus in den nebeligen Plan der Freidenker« drängelten, wodurch die Guillotine erfunden wurde. Wessen Herz jauchzt nicht vor gläubigem Stolze, wenn wir Heinrich IV bei dem einfachen Stirnrunzeln des Papstes Gregor VII über die Alpen rutschen und im Büßerhemde, mit dem Strick rnn den Hals an der Pforte der Peterskirche herum lungern sehen ? — Man kann daher die hohen Kirchensürsten nur bewundern, wenn sie zu jeder Zeit ihr göttliches Recht mit Kraft und Energie handhabten und das Unkraut der Freidcnkerei ausrotteten, wann und wo es auch immer cmporwucherte. Denn der Liberalismus ist der Bater der Revolution und die Revolution bezweckt ja nur den Umsturz aller göttlichen und weltlichen Ordnung. Hätte die „Wäschfra" im Mittelalter gelebt, so wäre sie lebendig gebraten und ihre Asche nach allen vier Winden gestreut worden. Sie ist übrigen« das abscheu- lichste Blatt, welches je unter der Presse hervorging und erscheint wöchentlich, häufig mit Bildern der Unedelsten und ärgerlichsten Art, wie z. B. mit einer Fastnachtsquadrille, wo der ehrenwerthe Rédacteur des Luxemburger Wortes^ mit einer verrufenen Person, der Ketté tanzt, — oder einem Aschermittwochs- katzenjammercabinet , wo derselbe Rédacteur in seiner Lieblingsnniform, als päpstlicher Zouave mit derselben liederlichen Weibsperson in schwankender, weinduseliger Position angetroffen wird, zum größten Ärger aller gutdenken- den Menschen, welche noch Gefühl für Sittlichkeit uud christliche Zucht haben. Dieses Blatt, dessen Namen die Kanzel nicht verträgt, — obwohl es sich der wohlwollendsten Aufmerksamkeit des ganzen Clerus zu erfreuen hat, — greift nicht nur Religion und Tugend in gemeiner Weise an, — was uns indessen eine ganz abscheuliche Verleumdung Seiner bischöflichen Gnaden zu sein scheint, — sondern zieht auch Personen, weltliche und geistliche, die hohen und höchsten in den Koth. Wie kann sich dieses Sudelblatt unterstehen, den Herrn Gcneral-Director der Finanzen, welcher doch seine 6 Fuß hoch ist zur Zielscheibe' ¦ seiner erbärmlichen Pamphlete zu machen; denn von Witz kann bei diesem Schandblatte keine Rede sein ? — Wie kann es sich erkühnen, den hl. Batèr zu bekritteln, welcher neulich als abschreckendes Beispiel die beiden römischen Patienten Monti und Tognetti guillotiniren ließ? — Wie kann es über H. Breisdorff, diesen gediegenen Politiker herfallen, dessen patriotischer Signatur der Annexionspetition wir allein zu verdanken haben , daß ein europäischer Krieg verhütet wurde und dessen Bemühungen allein die Gürtelbahn hervor- zaubern werden? — Wie kann es sich Angriffe gegen den Herrn General- Director der Genleindeangelegenheiten erlauben, dessen energischem Ve> harren auf dem trefflichen Gesetze von 1843 zugeschrieben werden muß, daß Seine Königl. Hoheit, der Prinz Statthalter sich nicht zu dem verderblichen Schritte verleiten ließen , die Lehrer zu Staatsbeamten zu machen und die Trennung der Kirche von der Schule, diesen höllischen Gedanken, anzubahnen? — Zu seinen schlechten Witzen mißbraucht es oft die heiligsten Worte der h. Schrift und äfft darin den Kladderadatsch nach, ein anderes protestantisches Sudel- blatt, welches in Berlin erscheint und von Juden und anderem Gesindel geschrieben wird. Die „Wäschfra" hat die Anmaßung geistreich zu sein und ist nur schmutzig. — Dieses scheint uns übrigens ganz natürlich ; denn da sie uur schmutzige Wäsche besorgt, kann sie überhaupt nicht wie ein Kllchenengel einherwandeln. — Es will lachen und Erheiterung befördern und erregt bei ehrlichen Leuten nur Ekel, — wie seine 2000 Abonnenten it. Abnehmer, genugsam beweisen. Darum soll man dieses Blatt nicht mehr lesen, — sondern sich nur ans das „Luxbg. Wort für Wahrheit und Recht" abonniren; — da die „Wäschfra" gewöhnlich nur Ehrabschneidung und Verleumdung, Verhöh- nung der Religion und des Gottesdienstes enthält uud alles Ehrwürdige in Kirche und Staat, alle göttliche uud menschliche Autorität angreift, untergräbt und frech besudelt, — welche geflissentliche Unwahrheit eine ganze commune affaire de boutique ist, indem sie daraus hinzielt , den Abonnenten der „Wäschfra" das orthodoxe „Wort" zu substiluiren und auf diese Weise den wachsenden Einfluß der „Wäschfra" auf die Massen zu untergraben. Und dies kann, darf und wird nicht geschehen ; denn unsere Bläuel sind aus dem zähen Holze der Esche gefertigt, unsere Absichten sind rein wie srischgefallener Schnee und das Ziel, welches wir vor Augen haben, ist zu hehr, zu erhaben, als daß wir es nicht aus einen Kamps der Horatier und Curatier ankommen lassen sollten. Möge das „Wort" den Fehdehandschuh aufheben, wenn es den Muth hat. Wir haben uns nie in die Regionen -der theologischen Streitsragen verstiegen, _ nie ein Dogma angegriffen, nie die Religion überhaupt verhöhnt und ver- spottet, wie man uns in pcrsider, wohlüberlegter Weise vorwirft'; ' denn die Diener einer Religion sind nicht die Religion selbst, und wenn diese Diener ihre Amtsgewalt mißbrauchen, dann kann dieser Mißbrauch ebenso gut gerügt werden, wie die Fehlgriffe jedes andern sterblichen Menschenkindes. Wir streben nach der Emancipation des menschlichen Geistes und behandeln die großen socialen Fragen der Gegenwart mit der allein wahren Energie , welche die Generosität der Jugend und die Erfahrung des reiferen Alters verleiht. — Die Fahne, welche wir entfallet haben, ist die der Vater- landsliebe und des Fortschrittes. Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns ! ! — | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL111 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | !! Klengelenk, klengelenk !! | !! Klengelenk, klengelenk !! Der bischöfl. Syndicus. E« wird bekannt gemacht, daß »erziehungshalber sämmtliche zu einem Waschhau« gehörigen Utensilien öffentlich und gegen Baar versteigert werden. Die Redaktion hält noch verschiedene ihr behufs Waschung anvertraute Gegenstände in Händen nnd fordert die Eigenthllmer auf, diese Gegenständ^ in der Redaktion ab zu holen. Wir erwähnen unter anderm: Einige Windeln für das Kind, das der Herr Pastor von B . . . . . so glücklich war, homöpalisch entbinden zu helfen ; Den Waschkübel, den der Herr Pastor von Wehmerskirch in einer Anwandlung von samaritanischer Barmherzigkeit einem Betrunkenen über den Kopf goß ; Eine Festpauke des „göttlichen Sauhirten" von Elvingen. (Wie Homer sich ausdrückt.) Außer ganz neuen Waschbütten, Eimern, Körben; einer schönen Par- thie Aetzlauge und Seife, und einer reichhaltigen Sammlung von Bläueln jeden Schnitte« empfiehlt sie der Beachtung des Publicum« auch, „ein nicht zu abgenutztes christliches Clystierspritzelein für in Christo verstopfte Seelen", so wie einige Töpfe Milch der „frommen Denkart". | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL69 | ARTICLE | Der bischöfl. Syndicus. | null |
null | waeschfra | Subscription zur Unterstützung der Wittwe Horsketter. | Subscription zur Unterstützung der Wittwe Horsketter. 1) Säugking , 2 Mädchen von 3 — 10 Jahren , 1 Junge, der vom Nerven- fieber befallen ist, 1 anderer beim Militär, 1 Bett und keine Arbeit.) Übertrag ans No 41 28 16 | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL112 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Derselbe gute Hirt meint, die Kanzel vertrage den Namen „Waschsra" nicht. Wenn dieser Satz ausgesprochen wurde um die „Waschsra" zu ver- bindern, wie der „Wächter", sich zu häuten, so ist der Schleichweg nicht ohne Zobel und die Sache, wir gestehen es mit Vergnügen, mit sehr unschuldiger Schafsmiene vorgebracht. — Sollte es jedoch ernst gemeint sein, so irrt besagter Hirte sehr: Er möge sich nur beispielsweise nach Elbingen verfügen und er wird hören, was eine Kanzel vertragen vermag. — Oder wollte der Hirt den geistlichen Kc.nzelrcdncrn vielleicht cinx indirecte Lectjm ertheilen? | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL68 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Die „Union" hat sich'« nicht nehmen lassen , gelegentlich des Jnter- dictes gegen die „Wäschfra" sich zum Fußknß herbeizudrängeu. Die Taute fängt wieder an , all und bigott zn werden et pour cause : Un rien presque suffit pour la scandaliser ; Jusque là qu'elle vint, l'autre jour, s'accuser D'avoir pris une puce, en faisant sa prière, Et de l'avoir tuée avec trop de colère. Nun wir wünschen dem Rédacteur der „Union" Glück dazu, daß er in dieser österlichen Zeit wieder in sich geht und die alten Sünden des se- ligen „Lands" au« der Tiefe seines Herzens bereut. Es war auch hohe Zeit; denn seinem eigenen Geständnisse gemäß war er einst nahe daran gebannslncht zu werden , und gab er schon unzweideutigen Brandgeruch von sich. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL63 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Die frommen neugierigen Waschweiber Wenn in den Augen unseres Pastors das Abhalten der Versteigerungen an den Sonntagen ein Gräuel ist , und dieser ehrwürdige Herr fürchterlich rast über solchen Unfug: find wir dann nicht ermächtigt, diesen Herrn einen splitterrichterlichen Sillenlehrer zn nennen , wenn jährlich unter seinem Vor- sitze und Beiseyn in unserer Kirche zn Neujahr an einem Sonnlage ein, Versteigerung abgehalten wird ? ? — vom Mertesbour zn Weymerskirch. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL62 | ARTICLE | Die frommen neugierigen Waschweiber | null |
null | waeschfra | Xenien. | Xenien. Trotze nicht stolz dem Sturm auf dem Berg, du mächtige Eiche ? Weil du erhaben da stehst, trifft dich versengend der Blitz. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL65 | SECTION | null | null |
null | waeschfra | D'Wäschfra 1869-02-27_01 | D’Wäschfra. «bomiementspceiSp. Quart. Ftir die Stadt. .... 1 30 Mr da» Grofzherzogth. 1 00 Mr Belgien 1 60 ßUr Frankreich. . . . . 190 jUr Deutschland .... 1 85 für Abyssinien .... 7 Ol Die Sandwichsinscln. . 8 16 Ottchrti 13 17 3tt Peking bei Gebrüder Hong-kong-Futz .... 17 50 Prei« der eiitz. Nummer 0 10 Tvi-respondenzen beliebe mim gefälligst an die Expedition Michel Bourger, Piqmt- straße Nr. 8 in Luxemburg zu adressiren. Nicht aufgenommene Zuschris- tcn werden vernichtet. Lerantwortlichcr Redactenr : ssoduvnvs HOUSS. Man abonnirt in Luxemburg in der Expedition und bei allen Postämtern des Groß- Herzogthums. Luxembourg^ — Imprimerie Michel Bourger. H u m o r i sti sch - sa t y r i sch es Wochenblatt. M 42. 27. Februar 1869. Diejenigen Personen, die unser Blatt nicht direkt durch Abonnement unterstützen wollen, sind gebeten, es indirekt zu thun, indem sie sich wenigstens einmal wöchentlich lächerlich machen. — Zu diesem Bchnfc erkennen wir vierteljährlich dem höchsten Blödsinn einen Stahlstich als Prämie zu. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6 | ISSUE | null | null |
null | waeschfra | De voce „auctoritas“ (Zu deutsch : Betrachtungen eines clericalen Casuisten über das Wort „Autorität.“ | De voce „auctoritas“ (Zu deutsch : Betrachtungen eines clericalen Casuisten über das Wort „Autorität.“ Da« Wort „Autorität" kommt vom Lateinischen „astgere", waS vermehren heißt in sofern nämlich die Autoritäten da sind, um den Einfluß der Geistlichkeil zu vermehren. Gewöhnlich vermehrt eine Autorität die andere d. h. eine Hand wäscht die andere und in dem Falle bezahlt das Vieh, die Heerde, der Plebs, die im Staube Kriechenden, die zu diesem Mascha« nöt- hige Seife. — Es gibt eine geistliche und eine weltliche Autorität. Die weltlich, Autorität ist nur in so fern Autorität, als sie sich von der geistlichen gebrauchen läßt. In diesem Falle, wehe dem ungehorsamen Schafe, oder Hammel, oder Lamme, das nicht vor der weltlichen Autorität im Staube rutscht! Dann bewaffnet sich der Arm der geistlichen Autoritöt und jagt da« nnehrerbielige Lämmelein aus dem Stalle. Ist aber die weltliche Anwrität eine solche , die sich nicht als Stiefel- putzerin der geistlichen hergibt, so hört sie auf Autorität zn sein, und da« Lämmelein, welches sie verhöhnt, verspottet oder in den Koth zieht, wird nicht mehr deßhalb ans dem Stalle gejagt, o weit entfernt, sondern gelangt zu Ansehen und Ehren und erhält Judulgenz für begangene und noch nicht begangene Slltiden für sich und seine Angehörigen bis in's 6te Geschlecht. Von einer solchen Autorität gibt uns der deutsche Kaiser Heinrich IV t u Beispiel, der, ein Schuft der er war, über die Alpen zog, um als gekrön- ter Esel, mitten im Winter, im Bnßgeivande, mit dem Stricke um den Hals , im Hose des glorreichen Gregoritts VII für seine Sünden antichambriren mußte So maßregelt die geistliche Autorität die weltliche zu ihrem Heile und dieses Maßregelungsrecht gibt uns den Schlüssel zu dem Dogma, daß über ein katholisches Volk kein protestantischer Fürst herrschen könne. Denn welchen Regreß führt im Oppositiousfalle die geistliche Autorität gegen die höchste weltliche, gegen einen Protest. Fürsten ? Der würde dem Bannstrahl schön sagen : pose ta cliique et fais le mort. Das ,Wort' ist der Märtyrer dieses Dogmas geworden. Beweis sttr die Dichtigkeit seiner These und die Schlechtigkeit der jetzigen Zeiten. Zur Zeit Gregors hätte die Sache eine ganz andere Wendung bekomqtcn , und wäre ein Fürst wahrscheinlich gezwungen worden, dem gesalbten Schreiber da« Wasser zum Fußwaschen herbeizntragen , unter Strafe vom Dolche eines de« Eides der Treue entbundenen, und nachher Heilig zu Sprechenden Unter- chatten durchbohrt zu werden. Bravo! das ist Autorität! Und wie die respeetirt wird!! Wir sind nun einmal die streitende Kirche; wir leben im siele« Kriegszustände mit dem Staate ; wir weichen nur der Gewalt , dem Drucke, und läßt dieser Druck etwas nach, können wir mit unserer ganzen Federkraft emporschnellen, dann ade, weltliche Autoritäten, dann jauchzen wir: Howe fer «ver! Und auf's Neue wird gehängt, geköpft, gesengt und gebrannt ad majorem Dei gloriam. Jam redit et Virgo redennit Hesperida regna. Einige Nebulonen haben die mordbrennerische Theorie ausgestreut, al» »d Vor dem Gesetze alle gleich wären : so daß ein citoyen Honss, der dazu beiträgt, einen citoyen Minister oder Bischof bezahlen zu helfen, das Recht hat, nachzusehen, ob seine employés auch ihre Pflichten erfüllen, und ob sie nickst über die Gesetze hinausgehen, die der citoyen Bouss in Gestalt seiner Mandataire, d. h. der Deputirten, gemacht hat. Sie sehen nicht ein, so meinen besagte Nebulonen weiter, warum der citoyen Houss , oder der Schuster Baisemon, oder der Bauer Bête rave beim Anblick der geistlichen oder Welt lichen Autoritäten in epileptische Ehrfurcht«- oder Höflichszuckungen Verfallen sollen, besonders wenn man sich frage, ob citoyens Houss, Baisemon und ^Bèterave bester ohne die citoyens Minister und Bischof, oder die letztern besser ohne die erstem bestehen und leben können. Sticht jeder, sagen sie weiter, hat die Kraft und die Talente, um die obersten Stellen zu bekleiden, aber ein Jeder möge dahin gebracht werden , die Autorität als sociale lZioth- wendigkeit zu betrachten, durch klare Einsicht, aber nicht durch Mummenschwanz «der durch einen prunkhasten Nimbus, der wohl das Volk zu ekligen spcichel- leckerischen Demonstrationen und zu hündischer Demuth führen könnte, im Grunde aber nicht« weiter sei als eine Spinnstubenlüge; und der Abstand zwischen citoyen Baisemon und citoyen Minister oder Bischof sei eben nicht unermeßlicher als der Abstand von der Raupe zum Schmetterling und es zieme dem Schmetterling schlecht, eine Spanne über dem Dornenstrauch erhaben, so verrächtlich nach der demüthigen Raupe aus dem Blatte herab zu blicken. — So weit jene Staatsumwiilzer. — Die Sprache , die so geführt wird , ist zu ruchlos , als daß sie einer Widerlegung bedürftig tväre. Stur will ich erinnern, daß der Mensch im Ur- zustande am glücklichsten ist, und daß die Welt nur dornt vollkommen wird, wenn sie in e i n einziges geistiges Areadien verwandelt sein tvird, mit lauter Schafen und Hirten. — Wer dann die oberste Autorität besitzt, braucht kaum erwähnt zu werden. — | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL64 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Eventualitäten. Casuistisches, frei nach P. Loriquet. | Eventualitäten. Casuistisches, frei nach P. Loriquet. Wer aber diese Blätter sortais liest, oder in irgend einer Weise unter stützt, der ist ein ungehorsames Kind der kath. Kirche ; er muß im h. Sakra- ment der Buße behandelt werden wie ein Sünder, welcher die nächste Gele- genheit zu schweren Sünden nicht meiden will. Es erhellt mit Sonnenklarheit (perspicue) aus obigem Satze , daß wir die Sünder in zwei Klaffen einzuteilen haben : Die Hartgesottenen, welche die beiden geächteten Blätter lesen, und die Weichge- otteuen, welche sie in irgend einer Weise unterstützen. Da die ersten so wie so verdammt sind , so wollen wir über sie kein Wort weiter verlieren, und unsere Anmuthungen über die „Weichgesottenen" anstellen. Und vor allem hat Herr v. Bismarck seine Geldsendungen einzustellen wenn er nicht durch Jnterdict unschädlich gemacht sein will. Item , müssen die beträchtlichen Geldspenden eines gewissen Herrn Kolbert aufhören ; wenn besagter Herr nicht erleben will, daß seine 800 Arbeiter des EideS der Treue gegen ihn entbunden werden ; oder aber er hat, wie weiland Heinrich IV. im Bußgewande, mit dem Strick um den Hals, ein paar Nächte vor dem bischöflichen Palaste zu durchwachen. Verdammt ist also die Wittwe Horsketter, wenn sie einen Stübcr von dem Snbscriptionsgelde annimmt. Wer einem von den Redakteuren, Druckern, zc. cc. besagter Biätter Lebensmittel, Getränke, Kleider zc. verabfolgt, ist in seinem Gewissen ver- pflichtet, ein Abonnement auf das „Luxemburger Wort" zu nehmen. Obige Fälle sind so klar, daß sie keiner Erläuterung bedürftig sind Wir gehen auf eine Reihe von Eventualitäten über, wo die Distinction«! schon schwieriger werden. Dürfen die Lumpensammler von heute ab noch ihrem Geschäfte nach- gehen , ohne sich der kirchlichen Strafen schuldig zu machen ? Wir glauben „nein"! Denn ohne Lumpen kein Papier; ohne Papier kein Schmutzblatt. Der Lumpensammler ist also der eigentliche Urheber des Schmutzblattes und will die weltliche Macht nicht dem Bannstrahl verfallen, so muß sie der geist- lichen ihren Arm leihen und sämmtliche Lumpensammler öffentlich auf dem Paradcplatze verbrennen lassen. Der Holzstoß wird mit einem „Luxemburger Wort" angezündet. Dasjenige geheime Local, wo eines der interdicirlen Blätter zu einem nicht zu beschreibenden Privatzwecke gebraucht würde , muß ausgesegnet werden. Zur Sühne für den Frevel haben sämmtliche Einwohner des Hau- ses sich auf das .Luxemburger Wort' zu abonniren. Da die Sünden der Väter sich bis ins fünfte Geschlecht fortpflanzen, so unterliegen die Säuglinge der- selben Maßnahme. Schwieriger ist schon der Fall desjenigen Hörings, der in eine „Wasch- fra" oder in einen „Wächter" eingewickelt werden sollte. J t er vitandus, ist er nicht vitandus ? Distinguo : Zeigt der Höring eine gewisse Sehn- sucht nach seiner gottlosen Hülle, oder gefällt er sich gar darin, so ist er vi- tandus , d. h. zu verwerfen ; wird er aber gleichsam widerstrebend darein gerollt, so ist er an den nächsten Herrn Pastor zu Ubergeben, der das Wci- tere darüber verfügen wird. In derselben Lage befindet sich diejenige Wurst , welche voit einem der obigen Blätter umwickelt ist. Rur ist das Kriterium hier viel sicherer. Nimmt man die umhüllende „Waschsra" ab und wickelt die sündige Wurst in ein „Luxemburger Wort" so erkennt man die Verwerflichkeit derselben an dem Umstand, daß kein Hund mehr davon fressen will. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL70 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Auf die Hartnäckigen. | Auf die Hartnäckigen. Ulterius non possumus, so rufen die Ochsen am Berge : Stemmen den Fuß gen die Erd', strecken den Steiß in die Luft. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL94 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Pfui! Spinne. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL72 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | OM BOUR. | OM BOUR. d’Ketté. - Abé, Mimi! wât sot der dann eô déer Fuosensfarce elo? d’Mum Sés. (kreischt) - Hhhchài! - du verflucht Krott! du bass all dât Ongléck an der Scholt, hihi! d’Ketté. - Dât elo, dât ass eng domm, Mimi! - Ech soll et an der Scholt sin, wann dén dommen Breistofft rosen ass oder nach giéren e puor honnert Abonnenten mé hätt? T’ass fir se lâchen! d’Mum Sés. - Unné dein ongewäschene Mont hätt onse gude, brawen, onschelléchen Här Bescho esô e gude athôlesche Krescht es0é méch net - - d’Ketté (fällt er an t’Riéd.) - De Beschof! lost dén hêléche Man dach aus dem Spiel, Mimi! Dé ann esô yfill fir dé Farce elo, ass wé de grôssen Tirék. De Pater Zobel wiért em alt wuol nachemol den Daum op d’A gedréckt hun, bis de gude, brawen, onschelléche Man juô gesot hûot. d’Mum Sés. - Ech hun och esô geduocht. T’as iéwel hart an trauréch fîr é Lant, dat séch fun esô engem késerleche Schamfutt muss dirèngele lossen. . d’Ketté. - Dass nach ewell ill mé hart flr onse guden, braoen, onschelléchen Här Beschof, dass en séch esô erof muss setzen bei all Mensch, dé gesonte Verstand huot. Ech welt net an sénger Plate sin. Nach ewell léwer am Kircheban. d’Mum Sés. - Du huos gut schwetzen! Du bass nach jonck. Du stirfs esô bal nach net. Ma en aner, mat sénger âler Haut! Tgéf ên dé dach och alt giére mat an den Himmel huolen! d’Ketté. - Sit dir gans roéch, Mimi, onser Herrgott douowen, dé stét iwer de Pater Zobel, ewé iwer dé aner Leit. Wa mir braf sin, da kuckt hién net derno, wât esô en aremen Iérdwirmchen, ewé de Rreistofft sét..- Mei Gott, a men Här! - wannéck et bedenken, wât Welt an den Himmel esô grôss, à wât ons gêschteléch Hären a mrl’aner alleguorten eso kleng, eso guotgottesgrimmelchesklèng sin, da muss éch méch dôt lâchen, wann éso en Herrgottsdéerchen, wât fleicht emol onser Hergott am Himmel nach sei Liéwen net gesin huot, well et esô leng ass, eliér welt kommen d’Leit verfluchen a ferdâmen, well se de Mutt hun dém ékeléche Komper Breistoft d’Wôerécht emol hei ans do ze soen, net als Gêschtléchen, nén! nemmen als Redaktèr fum „ Wort“. d’Mum Sés. - Ech hun och esô geduocht, Ketté ! d’Ketté. - Wât mengt dann dé guden, rawen, onschelléchen Här Beschoff mat dém, wat e sét (oder wât dé aner Leit hién du soen) fun dênen hégen, an allerhégste Personen, dé mir solle ferspott hun? Mengt e leicht den Här aus dem Gromperesték? oder de Ministre d’Etat? Aollen dât déer hégster Hären si? Fleicht well se dem Breistofft hèllefen sei „Wort“ redigéeren? - T’as fir ze lâchen! - Grât ass wann én Efalt mé wer op der Welt, ass wé dén aner. d’Mum Sés. - Ma né, Ketté! éch hun onse gude, brawe, léwen, onschelléchen Här Beschoff ganz aneschter ferstanen. Dé héckst Persône fun dénen ass e schwètet, dat ass gewess d’Kinigin fu Suonien mat hirer onschellécher Rôs, dé de Pobst er geschenkt huot, wèll sesô - - îll Kanner huót kritt! De Mann aus dem Gromperestéck! - Allong tong! - Wann et nach den Här Félinks wär! Dén huôt duch nach e Gesicht ewé en hécksten Här. De Marfori an dén - du wés Ketté, wât de „Wächter“ gottréscht gesot hûot, - dàt sin d’Leit, dé an der Gnod fum Här Breistofft sin. Esô Hären, dât sin dé héckst. A wann s’et nach net sin, dann dun s’iéwel hirt bèscht fir et ze gin. d’Ketté. - Wann et net schons en Herrgott am Himmel géfgin dann dét éch soen mer sollten den Här Félinks derfir stemmen, oann elo d’Lectiône namol kommen. Hié wèr dann onser Herrgott, an de Beschoff, den Här Breistofft, an de rôden Hénte were séng Proféten. d’Mum Sés (lacht) - Hahaha! éch hun och esô geduocht! Kertjess! wât dann ons .Welt elei gefoert géfgin. Ech wést mé ewé én, dén dann eng gut Plâte géf kréen. d’Ketté. - Dir wellt soc, Mimi! wann en se net schons hett. Den Här Félinks huôt net gewârt, bis en onser Herrgott as, fir sénge - Schongwixerte’ gut Plâtecn se n, dé gude, frenteléchen Här ! d’Mum Sés. - Abé! t’ass én dun! mir sin am Kircheban, dât ass léder Gottes woer; ma mer sin et net elèng: De „Wächter“, gottréscht, de „Courrier“, gotttréseht, mat èngem Wùrt all gottgetréscht Leit op der ganzer Wèlt sin et. An duorfir losse mer ons tréschten. De Breistofft bleiwt duorfir iéwel en ékeléche Komper, all sei Liewe lang. d’Ketté. - An onser Herrgott bleift onser Herrgott, an e brawe Mann, bleift e brawe Mann! Mir dét et am méschte lét fîr onse gude, brawe, frommen, onschelléchen Här Beschof.-Dén âremen Trapp wát muss dé geheit sin op der Welt. Net elèng dass en sei „Wort“, dât all Dâch mé gròs get, muss mâchen an itoerwâchen; net elèng, dass en dem Pater Zobel oder engem âneren hècksten Här, all Dâch séng Rapporte muss mâchen, fun allem, wât am ganze Lant fir gét, net elèng, dass en séng Hirtebréf muss stôdéeren an ofschreiwen, an d’Enciclique muss auswennéch léeren; net elèng, dass s muss dé ganze grossen rapp Schof - ewé en d’Leit nennt hci am Lant - hidden, an och hei ans do emol schiéren - nén! eso onsem Herrgott am Hummel séng Arbéct muss dé gude Maà machen. Wann onser Herrgott d’Leit net verflucht, a verdamt, an d’Hell geheit, da muss hién et mâchen. Wât géwe soss séng Schof - an all dé aner Béschten heinide mâchen, oann d’Leit kente kommen, an en hir bescht Wét ferungeniéren dirften, si géwen nach eum Lèschten eso gôeréch ewé - den Här Michaëlis, gotttréscht dén aus dem Ziminär. d’Mum éés. - Ja, Ketté, domat huos de Recht. De Beschof setet nach lang ne op de Rosen. A wann de gude Man schons hei ans do e wénéch rappelkêppesch gét, kann ên séch net emol ferwonneren dritoer. - Hién ass de Kniécht fun alle Kniécht, . oeider glât neischt. - - | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL109 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Auf das „luxembuger Wort“. | Auf das „luxembuger Wort“. Richtig als Schmutzblatt erscheinet dir die heftig bläuelnde .Wiischsra' : Stellet die , Waschsra' das Blatt, liefert das ,Wort' ihr den Schmutz. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL93 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | In die Heerde, welche meiner Obhut anvertraut ist, haben sich zwei Wölfe geschlichen, welche meine Schafe meuchlings würgen und morden. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL71 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Image | Von wegen der praktisch ausgezeichneten Reiterei in Oberkerschen , 0 50 35oit betn SSogcI, rvelchcr die GewoljnHett hat Eter in anberc stkejier zu legen . 0 30 SSon der bariiber Bctriibten Wittroe . 0 20 25on den Vogeisnestera zu Petingen 0 10 SBcii der vcrliebte Slchtziger anf dent 'Zanipelbour gebiindigt luurdc . 0 30 SBeil die SSSolfe au8 nteitier Heerde verfcheucht ftnd 0 75 De 35 vun Arel sollen lidwen ! . . I 00 SEBeil der ittuflfaltfche Demoliffeur auS Pfafftnchal ctn so tiichtiger Geo- graph uitd tin noch tiichtigerer Tantum ergo's Eotnpomst ifi. 0 13 Bon dem Berliebteit luackelnben unb blinzelnben Kuischpiippiheij an* der .©rritiinigestrage 0 12 Weil anf bem Eost cin vcrliebtes Trio exiftirt 0 15 Vum Carabinerjang vu Mamer . 0 25 Wann luirb die SSallcommiffton ihre Rechnung ablcgen? 0 62 lffieil bcr Notar in Rochbripperches einen Sorb befommen hat. . . 0 62 Vun engem gudde Kierel. . . . . 0 75 Vum dommen Neckel, dem reiche Bauerejong newenun der Kireck vu Mamer 0 25 Weil bit Wafchfra tm Kircheubann iji. Ch. B. ....... 10 00 Vum Jamais content , . 0 63 Srtrag einer Sotlette 6ei Madam# Schou : ©tub. H 0 20 Hierr B. 0 62 £err K 1 25 §err J 0 60 §err F 0 63 10 26 $err N. W 1 25 SSom Pastor Bon Solbach 0 62 SSon Hertn Kapitain F. 2 90 SBon Hernt W. . . 0 30 , SBon Mad. Sch 0 63 lltoch 5 Sauernbarte utnsoitst zu fchaben » . 0 50 SSon einem Conducteur des travaux publics 0 62 33ci bem Bctannteii Sompfiinentcnwirth Befommt man fiir tin 10 ©to- fchenftiick einen harten Thaler 3 75 ®on einem grunbehrlichen Entrepreneur . 0 62 SlB mit 9tothbripperche8 !. . . • 0 20 Set Saufmann toon L. . . .'8 Jang erhalten 0 63 Zu iibertragen 61 40 | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL227 | IMAGE | null | null |
null | waeschfra | Trost der ,Wäschfra‘. | Trost der ,Wäschfra‘. Fragt nicht weßhalb den Namen .Wäschfra' nicht vertraget die Kanzel, Spricht in Gehangenen« Haus, man dann füglich vom Strick? | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL96 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Auf den Bannstrahl. | Auf den Bannstrahl. Es erzeugen Blitzesgewalt zwei feindliche Ströme : Kosmopolitische Lieb', und fanalischer Haß. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL95 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Man abonnirt nach wie vor mit 26 Sous per Quartal bei allen inländischen und ausländischen Postämtern. Auswärts mit entsprechendem Por-toauffchlage. | D'Wäschfra | 1869-02-27T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/qx7c7t0q6/articles/DTL73 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Eine ungerechte , willkührliche , mit gewöhnlichen gesetzlichen Begriffen im Widerspruche stehende Handlung kann von der großen Masse, die nicht direkt darunter leidet, geduldet, — in gewissen Fällen selbst gebilligt werden. Dies beweist jedoch weiter nichts, alse daß sie sich von blindem Haß, Sachun- kenntniß , Indifferenz der Impotenz gängeln und beherrschen lassen. — Die Handlung selbst bleibt ein nicht zu rechtfertigende und wenn^die ganze Welt sie billigte. — Aberdasthutsienicht. — Und wenn auch nur wenige Gerechte die schlechte Handlung als solche verdammen, dann wiegt diese? Unheil der Wenigen doch weit mehr, als das der übrigen blinden, fanatischen oder indifferenten Welt. — | D'Wäschfra | 1869-03-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/5ws9b409h/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Zwei famose Jäger. | Zwei famose Jäger. Sïin 4. März schoß Herr II. Sohn in Körich eine schöne Wölfin durch das Herz ; sie war bei Herrn Ferro» ausgestellt. Die Fama versichert , daß die Wölfin schon vor dem Schusse kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben habe, doch scheint dies Verleumdung zu sein. Am 5. März schoß Herr Breisdorff einen Bock, der noch munter unter dem 23. Februar herumläuft und in den ersten Zeilen im „Wort" Nv. 53 anzutreffen ist. | D'Wäschfra | 1869-03-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/5ws9b409h/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Monolog der „W ä s chf r a" Proxima occasio zur Sünde ! Die also wär ich, wenn das Urtheil wahr Und unumstößlich ist, das von den Kanzeln Des ganzen Landes mir verkündet ward. (Schmunzelnd.) Zu welcher nahen Sünde mag ich denn Verleiten ? — eine Jungfer bin ich nicht, Auch keine Schönheit sllzlich mehr zu nennen, Doch darum noch nicht aller Reize bar. Wie ich aus Seiner Gnaden Urtheilsspruch Ersehen Hab. 0 proxima occasio ! ! Wie lieblich tont das Wort in meinen Ohren; Denn eitel ist, was weiblich ward geboren ! — | D'Wäschfra | 1869-03-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/5ws9b409h/articles/DTL50 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Biographische Skizze eines modernen Kreuzfahrers. | Biographische Skizze eines modernen Kreuzfahrers. Ich stamme eigentlich von einer afrikanischen Familie und genoß in meiner Jugend eine arabische Erziehung. In meinem dreißigsten Jahre ward ich Marabut vom Stamme der Mostagan. Später bekehrte ich mich zwar, konnte jedoch meinem natürlichen Hange zum Wllstenleben nicht gänzlich entsagen. Ich ging hin , suchte mir ein Kameel und gründete — den „Avenir." In den Sternen stand geschrieben, daß ich verfolgt werden sollte. Man trachtete mir sogar einmal nach dem Leben. Doch , wen die Natur der Gefahr aussetzt , dem verleiht sie auch Waffen zur Vertheidigung. Ich ergriff ein paa> Pistolen, zog meine Kanonenstibbelu au, und — rctirirte nach Frankreich, um — die Zeit der Kaltblütigkeit abzuwarten; Denn blinder Eiser schadet nur ! Als ich die nöthige Ruhe und Fassung wieder gewonnen hatte, kehrte ich zurück. Mein Plan war gesaßt, die Nacht dunkel und stürmisch. Ich schlich auf den Zehen gegen meinen nichts ahnenden Wiedersacher heran. Ein kräftiger Griff von hinten, ein energischer Druck auf den Hals, ein Messerstich in die Seite. Vor meinen Füßen lag ein Leiche. Als man sie Morgens aufhob, erkannte man die sterbliche Hülle des eppclbachischen Hahnes. Er hatte Abends zuvor zum letzten Mal gekräht. Obgleich schon an Jahren, bin ich an Sitten und Gebräuchen doch immer noch ein Kind geblieben. Seifenblasen im Besondern, und Blasen überhaupt, sind bis heute mein größtes Gaudium. Herr Joris ist der Balg, ich mache den Wind, und so glimmt das Feuer immer munter unter der Asche fort. Herr Joris schlägt den Schaum , ich mit der hohlen Pfeife der So- phistik treibe die schillernden Seifenblasen in die Lust. Das größte Glück das der Mensch haben kann, ist, Märtyrer einer gerechten Sache zu werden. Die höchste Tugend besteht darin , seinen Nächsten dieses größten Güi*^ ckeS theilhaft zu mach-n: Darum halte ich mich bescheiden im Schatten, und lasse Herrn Peter Heintze sich in der bekannten Villa die Krone des Märtyrers verdienen. Und weil eine fortgesetzte Prüfung hienieden den Menschen nur läutern kann, so soll dem -Märtyrer der guten Sache der Druck des „Avenir" eut- zogen werden, sobald er nach 3 Wochen den Schmelztiegel im Grund vcr- lassen haben wird. Eine meiner merkwürdigsten Eigenheiten ist meine Jdiosyrkrasic gegen das Federvieh. Der Mord an dem „Eppclbachischen" hat es sattsam bewiesen. Gegen das „Federvieh" aber, gegen die Bravi de plume der „Witsch- fra" entbrenne ich im heiligsten Zorn. Einen gewissen de Poully hatte ich schon an den verdienten Pranger gestellt. Doch den beiden Bravi, so dacht ich bei mir, schickst du in drei Co- lonnen die seidene Schnur, denn ihnen bleibt nichts übrig als sich zu erwürgen. Dacht'S und verschluckte zur Stärkung ein paar Pastillen, ; Woher so eilig? fragte mich ein Freund, als ich wie wahnsinnig durch die Straßen eilte. - „Nach der Druckerei“, antwortete ich entschlossen. - Nach der Druckerei? entgegnete mein Freund. „Und wofür schwärmen Sie denn wieder? - „Für den heiligen Stuhl“, hauchte ich, und flog wie ein Pfeil fürbaß, und ruhte nicht bis ich die Thüre hinter mir verriegelt hatte. Es war hohe Zeit. Bei meiner Abhandlung über das Schisma und meiner Entrüstung über die „Wäichfra" hätte ich anstatt pastilles de menthe die pastilles purgatives de Darcet verschluckt. | D'Wäschfra | 1869-03-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/5ws9b409h/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | UNE INDIGNITE. Dramatisirte Posse in einem Akt. | UNE INDIGNITE. Dramatisirte Posse in einem Akt. Die Scene stellt ein Waschhans vor. Verschiedene Waschweiber si-'d beschäftigt, die einen mit Bläueln, die andern mit Seifen alle — mit Scherzen und Lachen. Plötzlich öffnet sich die Thürc unter lautem Krachen und herein bricht der Marabut auf dem Eppe! bachischen, in der einen Hand eine Proclamation, in der andern eine Feder. Versteinerung auf allen Bänken. Der Marabut springt vo" seiner Rosinante, tänzelt kokett bis in die Mitte des Lokals und hebt also an: Heisa, juchheisa, dudcldumdei Das geht ja hoch her, bin auch dabei. Macht Ihr die Wäsche für Christen? Preußen seid Ihr und Bismarkistcn ! Treibt man so mit dem „Worte" Spott, Als hätte von Mostagaben der Marabot Das Chiragra, könnte nicht drein schlagen? Was thut Ihr die geistlichen Herrn plagen? Wo bleibt der respectus moris? Betrachtet vielmehr meinen Joris; Der spricht und legt den Wind en cœur: Je suis catholique et conservateur , Und schwingt dabei seine Eselskinnbacken, Euch Philisteriimen auf den Nacken. Ist Euch Schmierfinken nichts mehr heilig. Weder der Sohlige noch Herr Bräulich ? Es ist geworden der Bläncl In meinen Augen ein Gräucl. Schon längst hat sich die kaustische Lauge Verwandelt in ein blaues Auge. Warum denn stets in die Ferne schweifen? Ihr werdet noch All' in der Hölle keifen Höckcrwciberisch frech wie alle Gottlosen Socialistischcr als Ohnehosen Begeifert Ihr die höchsten Autoritäten Mit Pamphleten und sonst'gcn Raritäten. Euer Witz ist mir Aberwitz; Euer Blitz kömmt aus dem Höllcnpfütz Drum frag ich auch: vae ridentibus, Denn Klappern werden sie in dentibus! (Er geht zu zwei Seiten ab.) | D'Wäschfra | 1869-03-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/5ws9b409h/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | D'Wäschfra 1869-03-13_01 | D’Wäschfra. «bonnemenlspeeisP. Quart. Für die Stadt 1 30 Für das Großherzogth. 1 60 Für Belgien 1 60 Für Frankreich 1 60 Für Deutschland .... 1 85 Für Abyssinien .... 7 01 Die SandwichSinseln. . 8 16 Otahïti 13 17 In Peking bei Gebrüder Hvng-kvng-Futz .... 17 50 Prei« der ein;. Nummer 0 10 Correspondenzen beliebe man gefälligst an die Expedition Michel Bourger, Pique», strafe Nr. 8 in Luxemburg zu adressiren. Nicht aufgenommene Zuschriften werden vernichtet. Verantwortlicher Rédacteur : 3 ohannes HOUSS. Man abonmrt in in der Expeditionen, allen Postämtevchdis herzogthums. / £ (- 'v.V H u m o r i sti sch - sa t y r i sch es Wochenblatt. M 44. W. Man 1869. Diejenigen Personen, die unser Blatt nicht direkt durch Abonnement unterstützen wollen, sind gebeten, es indirekt zu thun, indem sie sich wenigste«.« einmal wöchentlich lächerlich machen. — Zu diesem Bchufc erkennen wir vierteljährlich dem höchsten Blödsinn einen Stahlstich als Prämie zu. | D'Wäschfra | 1869-03-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/5ws9b409h | ISSUE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Baron von Beyens , der belgische Minister in Paris ist von seiner Regierung zurückberufen worden. Hm ! Par contre scheint es nicht, als wenn Herr de Laguéronnière sobald nach Brüssel zurückkehren sollte. Hni ! Hm ! Aus der andern Seite ist Herr von Grammont, der französische Gesandte in Wim ebenfalls nach Paris besohlen. Huh I Bismark hat Herrn von Usedom abberufen, weil er so kurzsichtig war , die Triple-Allianz zwischen Frankreich, Österreich und Italien nicht zu entdecken. — Donnerwetter ! ! — Marschall Niel preeipitirt die Ernennung der Offiziere für die mobil« Nntionalgarde. — Hurrje ! ! — And Sie merken noch nichts, Herr Breisdorff? ! — Noch nichts — und die Franzosen sind schon in Diedenhoven? — Wo um Himmelswillen bleibt denn Ihr politisches Genie ? — Unterschreiben Sie doch schnell eine zweite Petition, sonst | D'Wäschfra | 1869-03-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/5ws9b409h/articles/DTL52 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Wenn man bedenkt , daß die 8 Millionen Realen, welche unter Isa- beüen's ruhmreicher Regierung in Spanien collectirt worden waren, um den von Erdbeben schwer heimgesuchten Einwohnern der philippinischen Inseln zu Hülfe zu kommen , — — gestohlen , verpraßt und vergeudet wurden , ohne daß der Arm der Gerechtigkeit die Schandbuben ereilte, welche die Scherflein der Nation für Willwen und Waisen verpraßten — und ohne daß die Nation selbst Rechenschaft verlangte, dann fragen ivir uns mit Achselzucken , ob wohl jetzt der Augenblick der Wiedergeburt dieser stolzen Nation gekommen sei? — | D'Wäschfra | 1869-03-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/5ws9b409h/articles/DTL51 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | „Wachset und mehret Euch!" sprach Gott zum Menschen, als dieser aus Seiner Schöpserhand hervorging. Dieser Imperativ»« erging freilich zur Zeit der paradiesischen Unschuld , wo die Menschen sich noch nicht iin wirren Knäuel drängten und stießen und rauften um das liebe tägliche Brod, sondern wo die köstlichsten Pflanzen gediehen von selbst, wo die Bäume sich senkten unter der fruchtbaren Last und dem Menschen die schwellende» Früchte bis in den Mund hinabreichten. Seit dem Sllndenfall aber haben sich die Knochen des Beckens verengert, so daß die Frau nur mehr in Schmerzen gebiert, und die Welt hat sich mit Unkraut und Disteln bedecket, ans daß der Mann nur mehr im Schweiße seines Angesichtes sein Brod esse. Da« Aufhören de« paradiesischen Zustandes hat das „wachset und mehret Euch" jedoch nicht aus- gehoben, und gilt selbst für den „Lehrer", der ebenfalls betheiligt war, am Embryo des Menschengeschlechtes, als obiges Wort des Herrn an unsere ersten Eltern erging; oder aber er müßte zum Stamme der Schlange gehören, die der Fluch traf : „Aus dem Bauche sollst du kriechen und Schulstaub fressen dein Leben lang !" In wiesern der Lehrer dem „wachset und mehret Euch" Goites nachkommen kann , soll folgendes , schulmeisterliche Büdget auf da« Jahr 1339 nachweisen : Budget pro anno 18k 9 berechnet auf einen Lehrer, dessen Frau und vier Kinder. (Warum aber auch 4, sage vier Kinder, du Mann des Erbarmens? — Anmerkung des Setzers.) | D'Wäschfra | 1869-03-13T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/5ws9b409h/articles/DTL53 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | (Siehe den Leitartikel) | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | OM BOUR. | OM BOUR. d’Mum Sés. - Nu so mir emôl, Ketté, wât ass dât fir e Gemirwels enner de Clausener Pompiéen, ass wann de Cor s dén den Här Graas an der Stadt opgericht hât, op der Kopp liéch? - Dât diéng mir lét, ewel et se schién Borschten derbei; hir Uniform ass eppes nascheléches an hiren Exercice guong ewé op Rouletten. Ech hun en t’leschter nogekuckt, wé éch an den Tribunal wor t’Wäsch sichen nach Owes spét. - Dat guong der ass wé bei de Preisen gotttréscht: „Mechts om, - Iinfs ot, -. in 5ectionen ausmajiert, - verdoppelt ie Rotten - an dét an dat, a vill a genoch, dat et eng Frét wor en nozckukken. An Trompetter hun se derbei a Schakoen as wé t’Dragunner, ganz vu Koffer. An dat soll nész Alles fir neischt sin! ? d’Ketté. - Och, Mimi, dât ass net esuo. - T’ass wuor, et wor no genoch drun dat de Corps séch opgeliést hätt, mais et woren alt e puor Verstennécher derbei, dé Halt dra gemâcht hun, an du ass dann t’Sâch nész zesuomegefléckt gin. Ob ct lang dauere wärt, duorop kann éch nét schwéren, - enfin, et hun e puor llären aus dem Conseil hir Démission gin an dé hate Recht, da wann éch am Conseil sin, da wel éch och eppes ze soen hun, wann et iwer t’Affaire vum Corps gét an éch welt kengem et roden mir ze verbidden méng Ménonk ze soen. Duorfir sen éch do, an duorfir guof éch an de Conseil gestémmt an net fir den Hénnchen vun désem oder dém ze sinn. d’Mu Sés. - Ech hun och esuo geduocht. - A wiém séng Hénnercher hätten dé Hären da solle sin? d’Ketté. -- T’ass iéwel neischt mié firwitzéch, ass wié eng âl Fra. An enger Minut frét se een mié, ass wié een an engem ganzen Dâch entwere kann. Meng dir da, Mimi, den Här raas hätt mir op t’Nuos gohangen wât hié fir Dificultéten d’Mum Sés. - Ah esuo, en hat Fickeletéten mat dénen Hären, da wärt et wuol neesz Alles séngem Kapp no hu wolle mâchen! - ’ass e Boseler, - t’muss cen e verstoon, mais dât ass t’Ongléck, séng Manéeren ginn nét klichjiderengem. Wann éch alt am Exercice wär an e giéf méch vernennen, da giéf éch ruoéch aus dem Glid triéden, uschloen an zu him soen: „Här Commandant, éch si kec Klatzkapp!“ - Wat gélt, e giéf séch stiéeren. d’Ketté. - Och, Mimi, et muss een och nét grat esuo e strenge Richter sin. Den Här Graas huot séch vill geplot fir de Corps op de Fuoss ze bréngen wuo en haut steet, an da muss een him och eng kleng Grimmel verzeien, wann en an sein âle Fehler fallt. d’Mum Sés. - Wât knuoters de do, du krottécht Stéck? T’mengt e méng Duodsiél du hätts et mat him an d’Ketté (an engem Etfer.) Mimi, dir sit eng âl Totz an dir hut e réchten affrontéerte Mont, wesst dir dât wuol? A wann de Péterche kémt, da wärt éch him schons soen, wat dir vun ons âner éerléche Médercher aus Iéwerschtklausen hâlt. An da gi mer ons Uoschteren hâlen ! d’Mm Sés. - Ech soen et jo! - T’ass séng Mamm duorgespaut., Dât wôr och esuo e rôsenen Deiwel. Ja, ja, - wann dât zu Liéwe bliwe wär! - Kertjess a keen Enn, de Breistoff wär geléert gin, wât dat héscht, eng éerléch Fra an de Kircheban 10 Uun ! d’Kctté. - T’ass gut, Mimi, t’ass gut, - dir fängt eng âner Riéd hun, fir derlanscht ze kommen, ais dât notzt iéch neischt! Hei nusst dir mir beweisen dat éch et mam Graas hun, a wuofèren [H2 - - -d’Mum Sés. - Topécht Kant do, et wor jo nemme mei Geck. Ech weesz jo wuol - jé, losse mer dovun stél hâlen. - Mais dàt elei soen éch: De Commandant vun engem freiwelléchen Pompierscorps de soll kees vergészen dat et „Freiwellécher“ sin dé hién ze commandéeren huot an dat dé séch némme mat grudde Wirder féeren loszen an net mat preiseschen ennerofieersch-Manéeren. Do wôr den Ilär Fescher-Garnijé! Abé ja - wât dé Mann un séch hât, éch weesz ét net; mais t’wär Alles duréch t’’eier fir hié gangen. Dât wor e Commandant! Respeet dervir! - An esuo ként den lär Graas och sin Wnn en nemme welle giéf. lEt muss cen nét Alles dominéere wèllen. Dat gét net bci de Letzeburger. An t’muss een och neischt aus séch selwer welle mâchen, oder ânerscht handelen ass wié t n Conseil beschlosst ass gin. - Wât ass dan de Conseil? - De Conseil ass weider neischt ass wé e puor Leit aus dem Corps dé séch derfir devouéeren an zum ofsten de Gestank fir ir den Dank kréen. De Conseil huot der Assemblée générale fir ze schloen, wat hién am intérêt vum Corps fir gut fént ze mâchen, an dann décidéert t’Assemblée, ob et geschit oder nét dKetté. - Dat ass gesot: t’Assemblée ass de „pouvoir législatif“ an de Conseil ass de „pouvoir exécutif.“ d’Mum Sés. - Ech hun och esuo geduocht! Mais dât elo verstinn éch net. Tass nun och eendun, a fir erem op ons Riéd ze kommen, - een, dé Chef vun engem Corps ass, de soll se i Liéwen séch nét erlaben an enger Assemblée ze soen: „Ech mae wat éch well.“ - Da brauche mer kee Conseil, an och keng Assemblée. d’Ketté. - Och Mimi, dat get alt esuo geschwât, - t’wärt och alt net grat esuo uoréch sin. T’muss een alt eppes klengs vun engem verdroen kennen. d’Mum Sés. - Gott verzeih’ mer méng Sénnen, - éch mengen, éch mengen, du giéfs alt nach giér eppes vun him verdroen. d’Ketté. - Fir wat dann net, Mimi? - Ech ként alt schons ganz gut verdroen wann en séch eppes klengs mié em t’arem Leit bekemmere giéf, dann en ass jo am bureau de bienfaisance’, an dat e juocht miéch op dé „Hausaremen“, ewell där sin verfluchte vill an der Stadt, an am Pafendall an a Clausen an am Gronn och. d’Mum Sés. - Ketté, éch hun émmer gesot, du wärs e gut frommt Kant, wanns de och schonns esuo eng geschlaffe Mailchen hätts. Komm, loss mer goen, éch muss nach hauten Ovend dem Här Servais séng Hiémer an t’Stâdt droen. Guong dé jo net t’lescht no Briéssel - an en hélt keng Hiémer mat! - Mais wat welt een hun? Dé gescheit Leit hun all de Kapp verluor. Hiè kwuom cho net emol an de Guvellement fir dem Prènz sein Servitär ze mâchen, an du hât en den Uniformsfrack als Minister un, an en hiégen Hut om Kapp! d’Ketté. - Mimi, dir liét mat dèr Zong, wuo der biéd. d’Mum Sés. - Du bass an du bleifs eng Krott! - | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL48 | SECTION | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Man behauptet, die Aktionnäre des Theaters seien nicht dafür da, um den Liebhabergcsellschaflen geldliche Vorthcile in die Hände zu spielen, öene, — obgleich falsch. — Denn wenn eine Liebhabergesellschaft zum Besten der Armen z. B. spielte, würde da die Commission den Reinertrag nicht verab- folgen ? — Und warum übrigens nicht unbedingt alle Unkosten übernehmen, wenn dic Liebhabergesellschaft von vorne herein auf den Überschuß verzichtet ? Man verlangt gewiß nicht, wie Schauspieler von Profession behandelt zu werden, dankt aber auch höflichst für die Ehre auf den Brettern des städ- tischen Theaters an âtztriwsnt der Gesellschaflscassa zu spielen und so den ciinckonj de la farce abzugeben, wenn mau ans eigener Bühne in dem ehemaligen Thealersaale ganz dieselben Lorbeeren pflücken — und nebenbei s ü r die Kr m c n arbeiten kann. — Und d as ist der eigentliche Zweck des LicbhabevtheaterS. | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL70 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | HUMANIORA. Bildet Menschen, und Keine Specialisten. | HUMANIORA. Bildet Menschen, und Keine Specialisten. Jeder kennt das emsige Leben und Weben in einem Bienenstöcke. In dem scheinbaren Drängen und Wirrwarr herrscht eine wunderbare Lrdnung. Jedem Bienchen ist sein Wirkungskreis angewiesen. Die einen schwärmen in die Ferne um ans duftenden Blumenkelchen den siißen Honigseim zu saugen und an ihren Hinterfüßen den Blumenstand zu Wachskligelchen zusammenzuballen. Andere empsangen diese fleißigen Schwärmerinnen am Thiirchen des Stockes , nehmen ihnen das Wachs aus den Füßen , und bauen die Zellen in welche die säße Benfe sur kältere Zeiten zurückgelegt wird. Andere spielen die Rolle als Sängammen und haben die besondere Bestimmung , durch eigens gewählte Nahrung die junge Brut nach Bedürfuiß zu Drohnen, Honigsamm- lern und Bauleuten heraufzuziehen. Über dem ganzen aber ihront die Königin, bei deren Tode die ganze Republik zerstreut wird, wenn sich nicht gleich eine andere vorfindet. Wir empfehlen dieses Bild dem Nachdenken unseres Herrn Finanz- Ministers. Es gibt eine lebhafte Anschauung der menschlichen Seele. Das / Bienchen das nach Wachs und Honig fliegt, ist die Phantasie die über die Gefilde der Kunst, der Poesie und der Wissenschaft schwebt vom Schönen zum Guten, vom Galen zum Schönen flattert, um dann endlich beutete laden , von ihrem Flngè zurückzukehren. Der Verstand empfängt sie , nimmt ihr die süße Bürde ab, sichtet und sondert die Materialien und baut damit die Zellen in welche das Gedächtniß die Nahrung niederlegt, un, neue, Ret- ßige Arbeiterinnen damit aufzuziehen. Die Königin aber, die Vernunft, sorgt dafür, daß jedes nur macht , was seines Geschäfte? ist , daß die Bien, Phantasie nicht über die gesteckte Grenze ihren Flng nehmed , sondern in ? Haus zurückkehre, daß der Banmann Verstand alle Materialien, die ihm von außen zugeführt werden , zweckmäßig bearbeite vnd verwerthe, damit für die Zeit der Roth da« Gedächtniß Allen die nöthjge Nahrung biete. ^ Der Verstand verkümmert, wenn ihm nicht durch die Phantasie die nöihige Nahrung zugesichert wird ; ohne den Verstand findet die Phantasie keine Zelle , in welcher sie ihre Beute niederlegen kann und dann endet sie elendiglich in der Noch ; und Phantasie und Verstand arbeiten ohne Zweck und ohne Resultat wenn sie nicht von der Vernunft geleitet und bes.yligt werden; darum macht es wie die Bienen; entwickelt gleichzeitig und in gleich, zeitiger Harmonie die Grundkräfte der Seele, und nach einigen Jahren em siger Arbeit wird sich der Honig in reichlichen Maaße vorfinden. | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL61 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Ein weiterer Borzug, welchen das bischöfliche Convict den christlichen Eltern darbietet, besteht darin, daß die fleischlichen Gelüste der Zöglinge in Keime erstickt werden, indem man durch rationelle Mittel deprimirend auf den thierischen Organis-mus einwirkt, ohne zu den extremis des Kirchenvaters Origines seine Zustucht nehmen zu müssen. | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL50 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Da« gürtelbahngeifernde ,Luxbg. Wort' bötsinnt die ziemlich convikilich gelichteten Reihen seiner Leser mit erneuerten Krieg sb c fürchtungen zu füttern. Wir sind nicht vom heiligen Geiste erleuchtet , können daher die Zukunft nicht ergründen ; unser gesunde Menschenverstand sagt uns indessen , daß oer allgemeine Friede wenigstens noch ein ganzes Jahr andauern muß, da der Krieg Napoleons letzter Trumpf ist uns er denselben nicht allein gegen das consöderirte Deutschland ausspielen kann und wird. Auf Österreich und Italien kann Er nicht rechnen: — wo die Gelder fehlen, hört die Gemüth- ichfett auf. Et puis : Rom und Mazzini ! ! — Bcust und Andraty ! ! Eng- xland und — Nordamerika!! — Rußlands nicht zu gedenken! Übrigens kann ein Krieg mit Preußen von der ungebildeten Classe- in Frankreich, — besonder« bei den bevorstehenden Wahlen zmn Vortheile des kaiserlichen Regime'« ausgebeutet werden , — soit ! — aber die gebildete verdammt ihn und Garnier-Pagès, ein Friedensengcl wie Elihn Burrit, ver- angte Anfang« d 'efcs Monats in der französischen Kammer statt des b ew äff- net en Friedens, welcher Milliarden verschlingt und den Staat an den Rand des Bankerottes bringt: lo Abschaffung der Salzsteuer ; 2o Abschaffung der Stempelgebühr ; 3o Abschaffunh der Thür- und Fenstersteuer ; lo Abschaffung des Octroi'«, und gibt dem Staat als Ersatz hierfür die aus dein Militair budget durch gänzliche Entwaffnung gemachten Ökonomien!. — Und Garnier-Pagös hat Recht! Niemand wird je daran denken, Frankreich zu attaquiren, von woher das Licht der Erkenntniß für alle Völker der Welt gekommen! Möge die französische Nation, im Selbstbcwußtseyn ihrer Kraft und Unbesiegbarkeit den eitlen Kuhfuß hinlegen, und das Zeichen zur allgemeinen Abrüstung geben, au« welcher allein die politische und sociale Entwickelung aller Völlerstämme Europa'« wie ein rcgenerirendcr Phönix erstehen kann ! Capite beim, Herr Breisdorff ? | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL71 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Manifestation. | Manifestation. Abermals hat sich die Mäschfra' als echter Prüfstein der Schafe und der Böcke im Leseverein von Grevenmachern bewährt. 11 Schafe verwarfen die ,Wäschfra' und kehrten in den Stall zurück, um sich für die nächste österliche Scheerung frische Wolle nachwachsen zu lassen. 13 Böcke verharrten in der Sünde, legten die ,Wäschsra' auf die Hörner und jagten die Schafe in's Bockshorn. Da diese Abstimmung von der geistl. Obrigkeit als antichristl. Maus- festation betrachtet wurde, so harren die Wäschfraianer nach ihrer österlichen Entbindung. Möge sie glücklich von Statten gehen! | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL67 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Betteinburg bewegt sich wie eine Erbse in der Wallung, um seine Zuckerfabrik zu bekommen; Echternach folgt dem Beispiele von Mersch, Die- kirch und Bettemburg. Auch Medingen bewirbt sich, um in die allgemeine Zuckerverschwörung aufgenommen zu werden. — .Kein Wunder, wenn unsere Rachbarn ihre lüsternen Blicke ans unser zuckersüßes, lamadelaine-chocoladen- reiches, vom Wormeldinger Köppchen strotzendes Ländchen werfen ! ! | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL66 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Ein rerospectives, kammerjämmerliches Tranmgesicht. | Ein rerospectives, kammerjämmerliches Tranmgesicht. Dunst und Schwindel. Und wieder cntschlumincrtc ich sanft, und abermals offenbarte sich mir ein wunderbares Traumgcsicht. Mir schien als ob ein endloser Zug von Gänsen sich ans einem großen Hanse in ägyptischem Style herausbcwegtc. lind ihr Geschnatter glich dem der capitolinischcn Gänse und sie watschelten siegestrunken umher, als wenn fie das Capitol gerettet hätten. Und in ihrem langen Gänsciimarschc spalteten sie sich in zwei Abtheilungen: in fette und in magere. Und cS traf sich, daß die drei ersten die fettesten waren, und sie trugen Köpfe von Schafen und Pferden und Schweinen Und hinter sich schleppten sie ein ungeheueres Ei, dicker und größer als alle andere. Denn sie waren gut gemästet und sehr stark. Und es traf sich, daß eine andere ihnen ans dem Fuße folgte, die Feuer fraß, Rauch spie und Wasser schiffte. Und sie erhob den Schwanz, räusperte sich und legte fünf Eier, wovon die beiden ersten gesund waren: die drei lebten aber faul und geborsten. Und das Volk sah es nicht und war verblendet und stieß ein Trinmpfgeschrei ans, und mordete die Gans um der goldenen Eier willen. Aber nach dem vielen Geschrei kam wenig Wolle und es nahcten die magere Gänse und es legte die eine ein Ei welches zerbrochen wurde, so daß Unbefugte den Dotter ausschlürften und die Gensd'armcn, welche seit der Ncutralisirnng Tag und Nacht auf den Beinen waren, ihre Thencrnngszulage von andern abgefaßt sahen. Und es blieb der folgenden keine Wahl, als sich in Gottcö Willen zu ergeben, da es genügt, daß der Mensch vom Brod allein lebe. Und es nahcte eine andere, die von einem spindeldürren Schulmeister geführt wurde; und da fie nicht zeitig genug nachwatschcln konnte versetzte man ihr einen Fußtritt und vertröstete sie ans nächstens. Und die letzte, die das ägyptische Haus verließ, erhielt einen Klaps, daß sie in die Lust flattcrtcund das Ei, das in sich die Zukunft einer glücklicheren Generation barg, schmälig zu Boden flog und halb gelegt zerbrach. Und als ich erwachte, da traf es sich, daß die Gänse heimgegangen waren und ihr ganzer Eicrlcgnngsakt nichts war als | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL47 | ARTICLE | Dunst und Schwindel | null |
null | waeschfra | Sans titre | S'ist wieder 'mal etwas faul im Staate Danemark ; denn sonst würde die Commission, oder die occulte Gesellschaft, welche die Geschicke unseres städtischen Theaters in Händen hat, nicht fremden Schauspielern 000 Fr. und nächstenssogar800 für jede Vorstellung zusicher und nebenbei die Anfführungskosten tragen, während sie einer städtischen Liebhabergesellschaft nur soviel zuerkennt, daß kaum 2 der Kosten, welche diese Gesellschaft hat, gedeckt werden können. | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL69 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Und darum sagen wir mit Hamlet: „es ist wieder was faul im Staate Dänemark und fragen dic betreffenden „B a l c o n a b r a t h c n d c n" : „Warum den Tomahawk wieder schwingen, den wir auf dem Kriegspfade begraben haben ? — Warum diese entwürdigende Jalrusie auf der friedlichen Wahlstatt,, bürgerlicher Kunst? — Soll denn Luxemburg ewig der Schauplatz kleinstädtischer Pygmäen-Jntriguanten sein?" | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL68 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | D'Wäschfra 1869-04-10_01 | DʼWäschfra. Adoilnementspttis p. Quart. Für die Stadt 1 30 Für das Großherzogth. 1 60 Für Belgien 1 60 Für Frankreich 1 90 Für Deutschland . ... 1 85 Für Abyssinien .... 7 Ol Die Sandwichsinseln. . 8 16 Otahlti 13 17 In Peking bei Gebrüder Hvng-kong-Futz .... 17 50 Preis der cinz. Nummer 0 10 Correspondenzen beliebe man gefälligst an die Expedition Michel Bourger, Piquet- straße 9fr. 8 in Luxemburg zu âdressiren. Sficht aufgenommene Zuschrif- ten werden vernichtet. Verantwortlicher Rédacteur: Johannes HOUSS. Man abonnirt in Luxemburg in der Expedition und bei allen Postämtern des Groß- herzogthums. . Typ. M. Bourger. H n m o r L fti sch-satyrisches Wochenblatt. M 48. 10. April 1869. Diejenigen Personen, die miser Blatt nicht direkt durch Abonnement miterstiitzen wollen, sind gebeten, es indirekt zn thnn, indem sie sich wenigstens einmal wöchentlich lächerlich machen. — Zu diesem Bchnfe erkennen wir vierteljährlich dem höchsten Blödsinn einen Stahlstich als Prämie zu. | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w | ISSUE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Übrigens sind uns Leute bekannt, welche nach mehrmaligem Failliren oder Verbrennen wohlhabende Grundbesitzer und gelehrige Schüler des Mercur geworden sind. | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL63 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Verschiedene Mohamedaner. Herr Simonis, Herr Simonis, wir fragen freundlichst an, ^ Wie ist es mit dem Badehaus? der Sommer kommt heran! In Belgien ist die Reform der Handelsgerichte im Allgemeinen, be- sonders aber die Réduction der durch Failliten und Wechselproteste hervorgerufenen Gerichtskosten an der Tagesordnung. Wir glauben, daß auch in unserm ge- segneten Nentralien eine Reform dieser Legislation an Opportunität dem bischöflichen Couvicte in nichts nachstehe und gründen unsere Behauptung auf die naive Exclamation eines unserer Gerichtsvollzieher, der neulich in allem Ernste betonte : Daß die definitive Abwickelung einer Faillitangelegenheit resx. Auszahlung des Dividendes sich oft zehn Jahre in die Länge ziehen können — Horribile dictu ! — | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL62 | ARTICLE | Mohamedaner, Verschiedene | null |
null | waeschfra | Anthropologischer Aussatz über die Schulden. | Anthropologischer Aussatz über die Schulden. Eine Stimme aus dem Schuldgefängniß in Trier. Das Wort ,Schuld' leitet seinen Ursprung von dem altsächstschem , Deficit' ab, was zu deutsch „preußischer Offizier" heißt. Daher auch der Ausdruck: „er hat Schulden wie ein preußischer Offizier." Schiller behauptet irrthiimlich „der Übel größtes sei die Schuld", Paradoxon, welches glorreich widerlegt wird, einerseits durch das einstimmige Beispiel aller Nationen, welche die Größe und den Ruhm einer Nation in der größern Schuldenlast erblicken, anderseits durch das allbekannte Dictum: „wer seine Schulden zahlt, bereichert sich" ; ein Dictum also, das dem Erwerb von Reichthümern frühere Schulden zu Grunde legt. Daher hat derselbe Schiller wieder Unrecht, wenn er in dem Lied „an die Freude", den Optativ»«: „Unser Schuldschein sei vernichtet" ausspricht. Denn >vie hätte das beste luxemburger Theaterstück von Dix das Licht der Welt erblickt, wenn nicht zuvor Schuldscheine existirt hätten ? Die „S ch u l d" ist der Talisman, welcher das engherzige Sprichwort „aus den Augen, aus dem Sinn" zu Schanden macht, das süße Band, welches den Gläubiger mit seinem Schuldner verknüpft; das Vergißmeinnicht, welches der Gläubiger von seinem Schuldner im Busen birgt und ihn er- mahnt mit christlich liebender Sorgfalt sich nach dem Wohlbefinden und den Glllcksverhältnissen seines Debitoren zu erkundigen. Nichts ist angenehmer als „Schulden", welche man eingetrieben hat, und selbst „Schulden machen" hat eine intellectuel erhabene Seite, indem dieser Act ein« gewisse geistige Überlegenheit des gewandten Schuldenmachcrs über den meistens blödsinnigen Gläubiger veraussctzt. Daher weiß, dic öffentliche .Meinung auch das Talent z«, würdigen» da« mit Anstand und Ungezwungenheit den Saugheber der Ameihe au eine goldgespickte fremde Truhe anzusetzen weiß ; sie ' lobt deü Blutegel, der keck anbeißt, entschlossen sich anfangt und dann voll und gesättigt wieder abfällt. Anders schon verhält es sich mit dem Schnldenmacher im Kleineu. Er handhabt eine Pumpe, woran der Pnmpstiefel länger ist als die erforderten 26 Physikalischen Fuß, so daß der Kolba, sich vor eurem vaeuum befindet und der Pump nicht ziehen will, wcßhalb man dann an so vielen andern Stellen versttchl, bis das horror vacui überwunden ist. Solche Schulden oder Püinpe nennt der Türke dettes criardes, weil sie von! Publicum verschrieen sind, das lieber durch das colossale Schauspiel eines schwindelöscn Pumpes im Großen, wie z. B. der von Mirès und Langrand-Dnmvnceau ergötzt sein will, als durch das bescheidene Vergiß- mcinnicht, das ein armer Teufel in das Tagebuch eines Bäckers niederlegt. Denn: Anmith ziert den Jüngling, Diebstahl macht ihn reich. ^ic Schulden contrahiren sich entweder von Individuum zu Jndivi- duuni, z. B. zwischen dem Studenten und seinem Philister, oder vom Jndi- viduum zmn Staat , wie zwischen Rothschild und dem Papst, also zwischen dem Gläubiger aller Herrscher und dem Herrfcher aller Gläubigen- oder endlich zwischen Nation und Nation. Eine solche Schuld nennt sich eine holländische und beträgt gewöhn- lich ihre 900,000 Gulden , was für das Großhcrz. Luxemburg 4 und einen Halben Gulden per Kops beträgt. Sie steht unter dem Radicale eines Schiedsrichter« und läßt sich dcßhalb unter verschiedenen Formen discutiren. Bringt man sie unter die Form 1/ —000,000 Gulden, so ist sie eine r u/cur imaginaire, bie nur in überhitzten Köpfen spuckt. Bringt man sie jedoch unter die Form +1/ 900, 000 Gulden, so läßt das Problem zwei Lösungen zu. Entweder schulden wir Holland die 900,000 Gulden oder Hol- land schuldet sie uns. Da dem gewöhnlichen Sterblichen die nöthigen mathe- mal. Kenntnisse abgehen , so verweisen wir den Leser an den Herrn Finanz- minister, der in diesen Spitzfindigkeiten sehr conipetent sein soll. ^ Wir aber find der Meinung, daß nach dem Ausdruck des Häuften« die Sache sich auf beiden Seiten paukt und rathen deßhalb zum frommen Spruch : „Vergib uns unsere Schuld , wie auch wir vergeben unfern Schuldigem." A m e n. Herr Simonis, Herr Simonis soll mir gefälligst sagen : „Wann wird denn der Gemeinderath in Schlachthaussachen tagen?" | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL65 | ARTICLE | Eine Stimme aus dem Schuldgefängniß in Trier. | null |
null | waeschfra | Sans titre | Denn diese Lente hatten Religion und beobachteten die zehn Gebote Gottes, besonders aber das elfte: du sollst dich nicht erwischen lassen. — Herr Simonis, Herr Simonis, der Du die Stadt verschönt. Sogar mit dem Theaterplatz die Bürgerschaft verwohnt: Bist' endlich Du nun auch mit dem Jahrmarkt versöhnt? Die landluftbedürstigen, schwindsüchtigen Detaillisten. | D'Wäschfra | 1869-04-10T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/67jcd8w7w/articles/DTL64 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Herr von Blochausen, an dessen Moralität gewiß Keiner zweifelt, — er müßte es denn selbst sein, hat in unserer Ständekammer dem Hazardspiel, »lias dem Akticnschwindel das Wort geredet. Folglich muß de> selbe moralisch sein. (Siehe die mexikanische Anleihe !) Folglich hat Herr Breisdorff heute Recht, wenn er nichts dagegen hat; folglich hatte er auch Recht, als er da- mats, wo die Rede ging, eine Spielhölle in Mondorff zu errichten, seineu weit«, i Mund dagegen ansthat ; folglich haben die Leute , wie Herr von Blo- chauscn und Herr Breisdorff immer und überall Recht , und sollten sie auch heule schwarz, morgen weiß beweisen. Wahrlich, solche Leute find beneidenswerth ! | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL59 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Richs aus Erden ist wohl so diabisch und ekelhaft, als wenn der Henker sein Opfer mit einem Schwall von honigsüßen Worten abmeuchelt. Aber wa« keine Worte der menschlichen Sprache auszudrücken vermögen, ist, wenn mit dem Gifte niedrer Rache im Herzen ein geistlicher Oberhirt milden sanften, liebreichen, Vergebung athmenden Worten des göttlichen Erlösers Männern flucht und sie verdammt, deren größtes Verbrechen wohl ist , daß sie laut und rücksichtslos sprechen, was sie denken. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL61 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Gewisse Schlauköpfe thun, als ob die Wahrheit, die ihnen von Leuten, welche nacks ihren Begriffen nicht immer der Wahrheit gemäß gehandelt haben, gepredigt wird, nicht immer als Wahrheit gelten könne. Da irren sie sich doch gewaltig , wenn sie dieses wirklich glauben ; denn Wahrheit ist und bleibt Wahrheit und wenn sie der TenfeWagle. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL60 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Mittel gegen Corpulenz. | Mittel gegen Corpulenz. Wir empfehlen denjenigen Herren, welche an polizeiwidriger Dickivan- stigleit leiden einen mehrstündigen Spaziergang auf der Strecke der Staats- firaße, welche von Pelingcn bis nach Rodange ; führt. Das Experiment dürste ein um so erfreulicheres Resultat ergeben, wenn hierzu abwechselnd regnerische und kalte, trockene Tage gewählt werden. Die Straße ist nämlich durch die Minettefuhrwerke dermaßen aufge- wühlt, daß dem Fußgänger plötzlich Geleise in Form von mctcrliefcn Schluchten entgegengähnen , welche nur durch den gymnastischen Hüpf-Dauerlanf überwunden werden können. Dadurch wird natürlich ein schnelleres Kreisen des Blute«, eine Abspannung der Muskelkraft nnd ein horrender Hunger künstlich hervorgerufen, welche jedoch bei einem Regime von Pellkartoffeln und Quell- Wasser nebst trockenem Brode fett abzehrend wirken müssen. Neulich mußten zum Flotlwerden eines beladenen KarrensMnszehu Pferde requirirt werden. Einem Pferde, welches in eine solche Schlucht gestürzt war, konnte nur dadurch wieder auf die Beine geholfen werden, daß man ihm Seiler und Kette» unter den Bauch band und sechs Leidensgenossen davorspannte, welche dasselbe nur mit vieler Mühe herauöbngsirlcn. — Daß das Befahren dieser Staats- straße mit Lebensgefahr verbunden ist, liegt daher auf der Hand. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL67 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Welche Erziehung junge Leute, die für die Welt Herangebilde werden, bei den Jesuiten genießen, davon haben wir ziemlich horrende Bei- spiele intrn wuros. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL66 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Philosophische Traumbilder. | Philosophische Traumbilder. Motto: Kindlein, liebet euch untereinander. Das; der Mensch nicht gleich den Thiercn Ganz verwildre auf der Welt, — Hin zum Guten ihn zu führen. Hat Gott Engel ihm bestellt. Diese Engel müssen streben Unterrichtend, bildend, ihn Hier im Niedern Erdenlcbc» Für das Jenseits zu erzieh'n. Herrschen soll der Mensch auf Erden, Wie ihn Gott dazu ernannt. Diese soll zum Eden werden Unter seiner flciß'gcn Hand. Bildet sich der Mensch zum Engel Prangt das Eden allnmher, Ville Klagen, alle Mängel, Alle Lèiden sind nicht mehr. Daß die Welt zum Himmel werde. Sollen Alle sich bemüh'n. Sich einander ans der Erde Zu erheben, zu erzieh'n. " Aehnlich dem Familienkreise, Wo sich Alles liebt und nützt, Und ans alle Art und Weise Gegenseitig hebt und stützt. Sind nicht alle Mensche» Brüder, Denen Gott die Welt vertheilt? — Glück und Segen thauct nieder, Wo die hcil'ge Eintracht weilt. Dreimal selig dic Gefilde. Wo nur Brüder sich ergeh'n Sklaven nicht um Gnad' und Milde, Bang zu harten Meistern flch'n. Hcil'ges Licht, ans Gott entsprungen, Hcil'ge Wahrheit, Gottes Wort Senke dich, wie Fcucrzungen, Rings herab von Ort zu Ort'. Leuchte sanft in Aller Herzen, Mache rings die Geister frei Nur die Nacht gebiert die Schmerzen, Lüge nur die Sklaverei!! | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Und als die Kinder der Welt hingegangen waren, um IHN von seinen jahrelangen Mühen ans-ruhen zu lassen, da kamen diejenigen, deren Reich nicht von dieser Welt ist, und traten vor IHN hin mit zwei Tafeln und sprachen: „Wähle“. EN aber antwortete: „Soll ich? — Soll ich nicht? — Soll ich nicht? — Soll ich? — | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL69 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Anders verhält eS sich indessen mit dem Gemcindewcge von Esch a. d A. nach Ehleringen . Dieselbe ist nicht durch schwere Fuhrwerke zerfahren, sondern — noch gar nicht dem Berkehr übergeben , indem derselbe — in Folge einer zwischen der Gemeinde und dem Entrepreneur objchwebendcn Differenz bis jetzt noch nicht vollendet werden konnte. Wir wissen zwar nicht, auf welcher Seite das Recht ist; Unrecht ist eS aber ganz bestimmt , daß dieser Weg dem Verkehr entzogen bleibt, da er von nicht zu leugnender Wichtigkeit ist. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL68 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Das Knabenconvikt ist zunächst für die Aspiranten zum Priesterstande bestimmt, doch köunen auch andere Schüler des Athenäums darin auf- genommen werden. Und wiir's nicht so verflucht gescheut, ich möcht verteufelt dumm e» nennen ! | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL63 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | „Viel Geschrei nnd wenig Wolle", so docirt Herr Dr. H. in Nr. 67 i>eS „Luxemburger Wortes" gegen die Befürchtungen, welchen Herr X. A. in der „Luxemburger Zeitung" aus Anlaß des Knabenconviktes für den Fort- bestand des Athenäums als Staatsanstalt Ausdruck gibt. Nie, Herr Dr. II. waren derartig: Befürchtungen begründeter, als eben jetzt, und wenn die Menschen schweigen würden, müßten die Steine sprechen ! — | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL62 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Daß die Kirche ein nothwendigcS Übel bei der Erziehung der Jugend sei — nnd der Staat dieselbe nicht umgehen könne , ist Sand in die Augen! — Wir sehen die Unterordnung des Staates als das größte Unglück an, welches einein Lande widerfahren kann ! | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL65 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Ob die Geistlichen auch dazu Geschick haben, die Erziehung solcher Schüler zu leiten, die sich zn einem weltlichen Berufe heranbilden bestreiten wir aus dem einfachen Grunde, weil ein junger Mann, welcher vom Lande in die Stadt und aus der Stadt wieder auf das Land kommt, die Welt nicht kennt, nie kennen lernen wird und den Schülern nur eine einseitige Erziehung beibringen kaitn. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL64 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Aphorismen. | Aphorismen. Wem: solch ein Herr Minister oder sonst ein hochgestellter Herr fetfe und dreist behauptet , eS gebe keine „klerioale Parthei", so macht da« auf uns ganz denselben Eindruck , als wenn Reinecke behaupten wolle , tf gäbe keine Fllchse und Jsegrimni , es gäbe keine Wölfe. Wehe aber den Hilhnera und Schafen, welche einfältig genug sind , diesen Sophismus für baare Mü»i zu nehmen ! — | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | OM BOUR. | OM BOUR. d’Ketté. - Ech weese nét, Mim, et muss iéch neese eppes greisse léches iwer t’Liéwer gelaaft sin, - dann der macht e Gesicht ewé drei Déppe voll Denoclen, - dir hut nach keng eenzéch Schnauf geholt an der schlot esuo vereeschteléch op dem Här de Colnet séng Htémer ass wann der - - d’Mum Sés. - Stéll, soen éch der, Krott, - t’wär och nach wuol geschéckerléch, wann een dir Allés op t’Nuos hènke giéf, du t0eess sch0n8 se vl. -d’Ketté. - Majo, Mimi, t’muss é jo zesumme schwetzen, - an et deet mer emmer lcet, oann éch iéch traueréc h gesinn. ’Mum Sés. - Traueréch, sees de? - traueréch? - Ech hun och estuo geduocht! - Neén, net traueréck, ma rosen sen ech dat éch mèngen, t’Gaal mist mer barschten. d’Ketté. - Ech menkt iéwel, Mimi, et wär vill besser, dir giéft èren Eifer auslossen, aplâta en ze friéssen an èng hKrankéet opecrafen. An dir wést - - d’Mum Sés. - Jo, jo, éch weess! du gut Kant! du denks ncmmen n dei Péterchen an da geseis de net wât ronderém déch vir gect. Si hun do neess epppes gemacht, wât engem t’lêet an t’ jWett get. Gin se jo net an se schâfen dé dret Klass am Collég gu Diekeréch an zu Echternach of, - ass oann dé Stéd uach net genoch verluor hätten ! PKetté. - Wat der net sot, Mimi! - A wuorfir dann? ’Mum Sés. - Wuorfir? - éch hun och esuo geduocht. Ass wann haut nach vell gefrot giéf wuorfir. - Et ass geschit, soen éch der, an domat servitèr. An net eleng dât, mais een vun den Deputéerten huot séch nêt geschumt ze soen, dat wär aus der Ursach well Diekeréch séng Engagementer gént de Staat net gut esfelle giéf. Et wär fir ze lâchen, esuo eng Riéd, wann se net fir ze kreische wär. An éch soen esuo: Wann Diekeréch am Joere65 nét durech t’Pescht hallef ruinéert an ausgestuorwe wär. -swann Diekeréch net hätt missen der Stâdt de Contingent ’ hiergin; - wann Diekeréch esuo eng reng Plätzchen hätt, ass oé dén Här dén dat gesot huot; - a wann Dékeréch esuo e Mariage hätt kenne machen ass wé den nemmeléchten Här, dan hätt Diekeréch haut net vill mé mat dem Guwelement ze dunn Mais t’geseit é wuol, wuor dât hi wélt. d’Ketté. - A wuor dann, Mimi ! d’Mum Sés. - Da lauschter a schlo der emol de Péterchen aus dem Kapp. Oder do, liés de Bréf selwer, dén éch haut font hun wé éch mam Gezeis an t’Stâdt wor. - Et ass fransésch, mais dat ass éendun, en âner ass jo nach aus der franzéscher Zeit. Wann éch nach duorun denken! - Wé se de Freihétsam op der Plessdârem opgericht hun an ons géschteléch Hären an de Béscher verstoppt woren! - An haut sin se néese den iéwerschte Wupp ! d’Ketté (huot de Brtéf a liést.) „Vous ne pouveg vous fare une idée „de l’émotion, je dirai de la rage gui remplt tout le monde à „Diekirch. On voit de lom le plan élaboré de longue date ppar e „clergé: établir aux dépens des autres institutions un Athén ée „monstre par les mains de M. de Colnet auquel on promet et „squel on donnera provisoiremeut la direction. Plus tard on „écartera ce brouille-ménage de Directeur ; ’institution sera diri„gée par M. Wies et s’appellera petit séminaire et deviendra une „aunexe du fort hemsheim. Voici ce qu’on nous obligera de „faire si on parvient á nous dépouiller de nos classes hautes : „la commune ct les habitants appeleront à leur aide les jésuıtes „pour faire concurrence à l’Athénée.“ d’Mum Sés. - A wat seese de dan duorô ? d’Ketté. - Dât elo ass grat, wat de Péterchen mer géscht och gesot huot. - An en huot mer nach gesôt et wär eng Schân fir t’léteeburger Lant dat de iberal Leit nét zesumme géngen an eng Enneronk duoranner méchen. i’Yum Sés. - Liboeral Leit? - Wat gelift? - A wanns de giéngs Ketté, an du hiéls eng Lanter esuo grôss ass wé de ruode Petz getttréscht, da fenns du am ganze Lant keng zéng Liberaler, dé eenéch énner séch sie, an de Kurasch hätten lr déné schwârzen op t’Puoten ze lappen. Wanns de wels Eenéchkét gesin, da muss de schwârz bekukken. Hun se een om Napp, - äddé dan! Wellen se eppes hun, an se spiren séch net starék genoch Se mat Gewalt et duréch ze seteen, - oh mei Kant, da kommen se hannen erém, - a wann et och Jore lang gttogét, - a bordâtsch! hun se hirt Karnéngchen beim Schlapp ! d’Ketté - Mimi, dir mâcht mer Angscht! d’Mum Sés. - Ech hun och esuo geduocht! - Do ass ons gudde, brave, frommen Här Beschof, dé Scholt ass, dât éch mer emôl keng èchnauf mé âfe kann, an dat éch meng Acholte schélléch bleiwe muss, - abé do huos d’et! Eo baut deen e Pensionnat op de Fort Rheinsheim. A wién gét t’Suen fir en ze bauen? Ech soen der Ketté, wann den Här de Colnet bei de Leit gange oär fir Finanzminister ze léeren, da wär et en ânere Cadett, on dann hätte mer haut t’appsteier net ! d’Ketté. - Och, Mimi, éch mengen alt, ddt wär net grat esuo gefiérléch, t’Leit sin haut net mé esuo domm ! d’Mum Sés. - Ech hun och esuo geduocht; mais éch soen der da elei: dat géet ewé papier muséck. Hei an der Stadt kréen se iwer t’Halschécht an den âner Rescht liwert t’Land. d’Ketté. - Wat der net sot, Mimi ! d’Mum Sés. - Hanner dem Réck vum Mann droen t’Fraen t’Gèlt bei de Beschof; an om Lant, wann t’Mareikètt fofzéch Frang gét, da get d’Aneleis der honnert fir iwert d’Mareihett ze komwen a vum Paschtoer eng Compliment ze kréen. d’Ketté. - Ech menkt dach iéwel, Mimi, den Har Beschof kénnt dem Lant keng indirect teier operléen, dann dat kascht dach en etteléch honnert dausend Frang ! d’Mum Sés. - Och du topécht Kant! Huot den Här Beschof séch vleicht gefrot ob éch zu méngen âlen Dég nét mist Bakkera mâchen, vann e méch an de Kirchebann déng? - Huot en séch vleicht gefrot ob en nét all dé Leit ruinéere giéf dé haut vun de Stodente leéwen? - An der sin verfluchte vill. Du schwetz vm ènger indirecter Steier. - Du deess dem braven Här ongleich. Hién huot jo am Hirtebriéf kée Gelt gehéescht. .- Och neen ! Hién héescht do nemmen „Rath und Thot”! d’Ketté. - Majo, Mimi, wât ass dan dat : „That?“ d’Mum Sés. - Ech hun och esuo geduocht. „Dât elo verstit dir nét“, - sét de Complimentewirt, an dann hélt en eng Schnauf. An „t’ass Zeit, t’ass Zeit dir Hären“ huot de Wester soss gesot. wann et élef Auer guof an t’hát én nach e Glas an der chappen. Jé, jé, lôsze mer t’Sdch si lossen wé se ass. Mir Eennen neischt drun enneren, an éch hu mer schons vill ge oll bésst Geblitt driwer gemacht. Gef mer t’Hatt, a lé mer t’Gezei dran. Mais wann éch namol op t’ Welt kommen, da gin éch richt an den Ziminär. d’Ketté. - An êch bei t’päpstléch Zouaven. d’Mum Sés. - Ech hun och eso geduocht ! | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Ein warnendes Beispiel für diejenigen Verblendeten, welche in irgend welcher Annexion das Heil des Landes erblicken. Schauet hier das Opfer der Fransquillons und weiht ihm eine Zähre des Bedauerns. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL70 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Wenn irgend ein Gewallherr , sei er nun geistlichen oder weltliche» Standes, dem freien Bürger eines freien Staates mit nichtssagenden und dennoch arlessagenden Phrasen, für die er keine Beweise beibringen kann und , für welche er übrigens gar keine zu produciren hat, in Acht und Bann erklären und seinen Subalternen ein demgemästes illegales Verhalten oc- troyiren kann, ohne daß alle Welt sich mit Entrüstung wider ein solche« namenloses Verfahren erhebt, dann rufen wir: qnalis rex , talis grex und behaupten steif und fest , die Welt bedürfe des Lichtes und der Aufklärung noch weit mehr, als sie schon besitzt, um auch nur halbwegs als ' eine vernünftige und aufgeklärte zu gelten. — | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL50 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Wenn die katholische Kirche seit 18 Jahrhunderten den Völkern der Erde so laut und unausgesetzt die Wahrheit lehrt, weßhalb sind die Völker denn noch bis aus den Heuligen Tag nicht im Stande, aus sich selbst das Gute von dem Bösen zu unterscheiden, so daß erst ein Priester seine Meinung sagen muß, bevor die Massen begreifen, daß dieses oder^jene« politische TageS- blatt antimoralische oder antireligiöse Tendenzen verfolge? — Herr Breisdorff wolle unS doch gef. diese Frage beantworten. — | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL56 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Man kann durch Gewallmaßregeln ein Witzblatt vernichten, aber den Witz nicht. Lehre für den, den es trifft. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL55 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Die Moral gewisser Leute, u. A. des Herrn Breisdorff, scheint von elastischem Gummi fabricirt zu sein und sich in alle Formen pressen zu lassen, sogar in die der Jmmor — — , wir meinen der Aclienschmindclci. Wir köunen wahrscheinlich noä) lange warten, bevor das „Wort" unS sagt, was es von diesem Schwindel denkt. EtwgS ganz Anderes wäre es, wenn dieser von Inden , oder Ketzern , oder von der Kirü)e ausgeschlossenen Freidenkern nnd Freimaurern getrieben würde. Rur den Reinen ist Alles rein, sogar die erschwindelten Millionen. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL58 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Wa» heißt man in der Politik gewöhnlich nz o r a l isch und waS u n, moral isch ? Moralisch ist dasjenige, was mit unserm persönlichen Vorlheil übereilt- stimmt ; unmoralisch aber, was diesem Vorthcile entgegensteht. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL57 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | D'Wäschfra 1869-03-20_01 | D’Wäschfra. AdonncuàtSPKlêp. jQitat). Für dic Statt 1 30 Ts iir" ta«- Großherz'ogth. 1 M Für 'Seigtcri. ..... 1 30 Fiir Frankreich.-. ... 1 00 Für Deutschland .... 1 85 Für Abyssinien .... 7 öl Die Sandwichsinseln. . 8 16 Otahlti .13 17 In Peking bei Gebrüder Hong-kong-Fittz .... 17 5s) Preis der ein;. Nummer 0 10 Corresstondenzen beliebe man gefälligst an die Expedition Jlichel Bourger, Piquet- straße Skr. 8 in Luxemburg zu adressiren. Nicht aufgenommene Zuschrif- icn tvcrdeu vernichtet. Verantwortlicher Rédacteur : .Johannes HOUSS. Man abonnirt in Luxcmbiirz in der Expedition und bxp. allen Postämtern des/Much« Herzogthums. . lmxemdvorx. — Imprimerie Miohel Bonrger. K n m o ri fi i s ch - s ss t y r i s H es W o ch e n h i a t t. Jii 45. 20. März 1869. ^Diejenigen Personen, die unser Blatt nicht direkt durch Abonnement unterstützen wollen, sin.d gebeten, es indirekt zu thun, indem sie sich wenigstens einmal wöchentlich lächerlich machen. — Zu diesem Behnfc erkennen wir vierlcljährlich dem höchsten Blödsinn einen Stahlstich als Prämie zu. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b | ISSUE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Wenn die grimmen Vertheidizer de« UltramontanismnS an einen Gott und an eine ewige vergeltende Gerechtigkeit glaubten, wahrlich! sie wilrdcn rmders handeln , als sie es thun ! — | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL52 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Die ganze große Klugheit so vieler Glückspilze, die hieniede^ reussirnt, ist weiter nichts als „Selbstsucht", welcher sie blindlings folgen und der sie alle anderen besseren und edleren Empfindungen unterordnen. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL51 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Die Lüge kann herrschen ; 'aber zur Wahrheit werden , kann sie ewig «cht. Das merke sich das „Wort" für Wahrheit und Recht. | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL54 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Wenn der Säget den Edelhirsch forcirt hat nnd da« Waidmesser erhebt, um ihm den Todesstoß zn versetzen : huh ! wie da die hungrige Meute sich ringsumher herbei drängt, um ja nicht ihren Theil an der Beute zu vcr- licren! Freilich erhält sie nur die Eingeweide; aber für gemeine Hunde ist das auch genug! — | D'Wäschfra | 1869-03-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/v6k0dqp8b/articles/DTL53 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Unterricht. | Unterricht. Man munkelt in wohlunterrichteten Kreisen, die Direetorstelle am Athenäum werde definitiv durch denjenigen Professor und Co-Redacteur im „Luxbg. Wort" kesetzt, der fich verflossenes Jahr in der Prosessorcnconferenz äußerte „die Werke Schiller? möchten, als glaube nsfeindlich , nicht mehr als Preise unter die Laureaten deS Athenäums vertheilt werden." Hin nun diesen mittelalterlichen Hort aller freisinnigen Gedanken und aller Aufklärung, in besagten, bedeutungsvollen Posten hineinzuschieben, cnt- bleibet sich das päpstlich-fußküsserische Blatt nicht, das Rauchfaß , an das kein Profaner rühren darf, zu schwingen, um den Herrn Finanzminister in so dichte Weihrauchwolkeu zu hüllen, daß er mit seiner letztlich«! Niederlage im Staatsrath beinahe den Augen des Publikums entzogen würde. Die Maßnahmen, die der Herr Finanzminister getroffen hat oder noch treffen will, sind schon gut; nur müßte er noch dem ganzen Prachtbau die Krone aufsetzen durch die Ernennung des neu-römischen Cato, der Incarna» tion des römischen Fanalismus, zum AthenäumSdirector. Der wird dann dem Direclor des Convictes die Bruderhand reichen, und uno semo werden beide bei der ersten Gelegenheit dem Staate ihr „dumm-hartnäckig-ochsenhaftes" „ non possumus " eiugegendonncrn, an welchem alle liberalen Versuche zur Verbreitung der Aufklärung und zur Verscheuchung des Aberglaubens, wie bran- dende Wogen am Felsenriff, ohnmächtig ersterben »verde«. Juztvischen floreat die Pfaffeuwirthschaft ! Sie lebe hoch! hoch!! hoch!!! | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | OM BOUR. | OM BOUR. d’Mum Sés. - Nu so mer emol, Ketté, wé dât leschter am Stâdthaus guong, wé se gént den Oetroi stemme se gangen? - Tass alt esuo e Gemirwels enner de Leiden, ass wann dat neese en opDgemâcht Spillche wär fir d’Lectiônen dé elo am Hémont gehâle d’Ketté. - Och, Mimi, lost mer de Kapp ongeplot mat èrem Gemirwels, t’ass lauter Gemirtwels, oat un iéch ass. d’Mum Sés. - Gesei, gesei, dann hate mer neesz Fikulitéten mam Péterchen, dat mer eso eng Schmillche mâchen ? d’Ketté. - Neischt hat éch mam Péterchen, - an t’wär vleicht besser gewiéscht, éch hätt mei Liéwen neischt mat em ugefan gen. ’Mum Sés. - Ech hun och esuo geduocht. A fir erem op ons Riéd ze kommen, do huot jo de Péterchen behâpt, dé Commissiôn vum Octroi, - éoh mengen et sen hirer zwélef, - abé dat wären 12 Trepplènken fir den Här Martha, a fir den Här Simonis a fir den Här Pescatore an t’Chambre ze brengen. Dann et dàmpt des Kéer fir den Här Pescatore am Grewemâcher Cantong. t’Lompe sténken. Dé Miseler welle keen Deputéerten, dén den „Avenir“ iwer dâf gehâlen huet. An domat, - sét de Péterchcn, - hun se gans Recht. d’Ketté. - An éch soen iéch, Mimi, dat de Péterchen en Iésel ass, an dat dir ufenkt recht topéch ze gin. léwel wât versti dir dofun? - An der ésterreichescher Zeit, du kont wuol esô eppes passéeren, - mais hAaut net mé. d’Mum Sés. - Schwätzen ass ké Geld, soss wär éch haut dremol Millionnair. d’Ketté. - Da lauschtert, Mimi, - éch gesin dat der dat Alles net aus Buoseécht sot. Et hun séch ewélef Männer zesumme gedocn, dé guddes Welles sin an de Fuss beim Mol halen. Hiren Zwèck ass den Octroi opeeschafen an t’Plategeld op de Mèrt, - t’Joermärt an t’Stâdt ze brengen an wo migeléch och t’Schuobermess. An dann hätten se och giér, wann t’kleng Gare vum chemin fer an t’è tâdt kwiém, an dat mer enteléch emol e Schluochthaus réchen. d’Mum Sés. - Dat elo ass alt vill des Geeeis. d’Ketté. - Dir hutt Recht, Mimi, an et wärt och hart halen iren se esuo weit kommen. Mais dât ass eendun, a glecft mir es sicher, Mimi, dat si keng Leit, dé séch als Maschtne brauche lossen fir een oder den âner an t’Chambre ze bréngen. An huot dir mei Liéwe gesin, dat den Här Simonis an den Här lartha eu pikkissen an eu fossen gespilt hun, uné dat se Stret kruochen Ech well net soen dat dé Häre sclwer némmen duor twuomen fir ze weisen: „Hei, mir si fir t’Stâdt“, mais dat kann se fir d’Electiônen net vill notsen. Et kennt een séng Lett an déss Kéer kritt muonécher een Lucht gemacht, decu séch et net drême liést. - d’Mum Sés. - Da mengs de, et giéf geraumt ? d’Ketté. - Et schwetet e stârek dervun. d’Muon Sés. - Oh, wann et alt beim Geschwetz bleift, da schuot et déjéncchen net vill. A wat ass dan nun am Stâdthaus geschit d’Ketté. - Zum éschtc si Riéde gehale gin vum Comité. dMum Sés. - Ah! an se hun och Riéde gehalen? - Mais da uessc jo gescheit Leit bei dénen zwélef sin ? - Respect derfir. d’Ketté. - Och, Mmi, dir verstit méch nét. Om Stidthaus wor dè Comité net mé, do wor ét den Här Aschman, an den Här Martha an den Här Pescatore, - an - - d’Jfum Sés. - Ma dan ass ct jo grat wé éch gesot hn. De zwélef IHüre oun der Commisson hun t’Marrongen aus der Aeschen eraus geholt, an dé drei Hären hun se giést. Dat ass kamuot. d’Ketté. - Elo schwätzt der neese eppes, Mimi, wât der net kennt! ’ir der Sâch mé Gewicht ze gin, hâten dé Hären aus der Commision geduocht, eé wär gut, wann t’Päpp vun der Stddt séch un t’Spete stelle giéfen. Si guongen bei de Schäfferoth, mais dén huot Raute gwénkt. Du hun se missen bei Membere fum Gemèngeroth goen an dât wor e puren Hazard dat se op den Här Martha an op den Här Pescatore getrollt sin. - Ass et iéch nu kloer, Mnni? - d’Mum Sis. - ’ass alt esuo an esuo, wé een et welt huolen. Mais ir déch net béss ze machen, well éch et als boor Ménz an t’Tesch stiéchen. - ’Ketté. - Et ass iéch och èrt Gléck, dann soss hätt iéch guor neischt mé vereiélt. Nodem dat den Här Aschman geschwât hât, - an deen huot véll a gut geschwdt, - du kdom den Här Simonis. Dir wést, me, dut deen och e gut Montstéc huot. Dornò, als éssert rate mer den Här Norbert Mete. Respect derir, dém ass et gefloss op léteeburger Deitsch dat et engem an der décker Ziéf gut gedoen huot. - Dir ént denke, Mimi, dat do an t’Henn gehlékkt ass giu. d’Mum Sés. - Wann et domat genoch wär, mais éch fiérechten d’Ketté. - Och Mimi, dir sit eng al Nuochtseil, dir kent neischt ewé engenm Angscht machen. - IWat soll dann do net gut gocn? Loost dir de Commission gewärden. Wé se nun all geschwât hâten, du guof och t’Adress un den Här Ministre d’Etat, den Här Servais firgeliést, dé klich jideren ennerschreiwe solt. d’Mum Sés. - A wat stuoung dann do an 2 d’etté. - Mais dé hat den Här Charel Simons, de jongen Afekôt an den Här Karel André, dir wést, Mim, dén an der Chambre ass, an dén nach kees séng Idéen changéert huot; - deen nach émmer Demokrat wor vum Kapp bes zu de Suolen - abé dé zween Hären hâten se opgesat an se hun hoerkleng bewisen, dat et nédéch wèr den Oetroi ofeeschâfen. d’Mum Sés. - Bong, sét de Franzós; - mais hun se dann net gesot, wé een dat mache solt, fir den Octroi ze remplacéeren Du weesz dach Ketté, dat den Oetroi der tâdt all Joer 120 bes 130 Dausend Frang abréngt. Wat geet dan den Hèr Gémen machen, wann en dé net mé ritt ? d’Ketté. - Da kann den Hèr Gémen bei den Hèr de Colnet goen. d’Mum Sés. - Dat elo sin Dommereien. Wann een cpppes émgeheit, fir eppes besseres opzerichten, da muss een och t’Mettelen derir hun. - A wuo sen dé? - Ech well wuol gléwen, dat dé Adress un den Hèr ervais schén opgesat ass, - mais kenn dir dem Hèr soen, wé der den Oetroi remplacéert ? Mengs du d’Regéeronk wèr eso domm, dat se séch t’Chambre wélt zum Feind mâchen ? d’Ketté. - Wât e Gedéssems! - T’ass schons deierléch genoch wann ons Hèren vun der Stâdt sech net réeren an dat t’Birger t’Kèpp mussen zesumme strekken, fir t’Intéréen vun der Stâdt. Losee mer soen, Mini, den Oetroi fèllt vu sclwer ewech, da wann nach 2 oder 3 percéen gemacht gin, da mach der Deiwel Convoyeur sin. Am Joer 1868 wor t’Recette eppes ewé 6509 Frang wénécher ewé 1867, an 1870 kennten et wuol 15,000 Frs. wénécher gin. Mais dat sım Néwesachen. Wann de Buddje vun der tâdt soll am Kiliber gchale gin, da muss è sichen 125,000 Frc. opzetrompen, da wann den Octroi 1871 och niérkeléch uemme mé 90,0oo Frs. gf abréegen, da mist é jo dach den Defieit vun 35,000 Frs. decken. Dat ass mauschcel déng Mudder. Mir rechene eil duorop dat t’Land eng grôss part um Octroi hélt, dann ons Députéerten vessen al recht gué, dat t’Lant alles gewont huot, wé mer neutral guofen, an dat t’Stâdt alles verluor huot. Wat wèr gechitt, wa mer entwéder preisésch oder fransésch gi wèren - Ons Jongen wère bei der Deiwel an t’Hèll Zaldot spille gangen an t’Contributionen oèren eso stare gin, dat ons Baueren liéwer sechs Mol de ganeen Oetroi besuolt hètten, aplats hir Steieren. A mengt dir, Mimi, de Bauer giéf séng Sâchen een Dubbel mé wuolfél verkaafen, wann och schons den Oetroi net mé do ass ” - Öuetschen och ! d’Mm és. - Eh soen der jo nach emol, wé wells du dann de 1.%5,00 Fang eraus kaypen ? d’etté. - Da lauschtert, Mus. - Mir huolen tve et oèren 12000 raug. Den declttee Del dovuu uss 15000 Frs. Wa mer eee“ onsen Depetéertea ov t’llérs lée viéfe si umiste Suorret def ant s dot se Cout tié - Dqe eren 7500 u un iie ner ouse udde, rqeen, eusechelleceu or Eesche l, chl oetten, wain set Coneiet Staidgon rtt, da leit ben seischt me un sngen Gelalt an dBtddt hrt dé qeschenht Dat ncsin éesr, ut de Bestesctees 15o00 re. Am Gemesere iuct emoi een Her gesot et èr quor net nédeeh, dat eeu Owes an de Staminet yiéug, et ént een dohbém séng Sehanean huoln. El se oe rin der liuot, coell da iere de Peeercher oe ei mr, oe ier émol hestuot st. Aé, losse mer eee eer tee s ttsteiser dm Rqvon eun ctro q jdêr Wircheheee at uennnnen an Jaenis 5 Gesctt ld Gcsett de ont nee“ s aueise eraoe Dat udien er 0 o aosie 0 an aus sosaoen io is Fvs, 75 Gte . Waan oees ater su der stddt dimer esuo vdiaut Geschefte uéehlt, de en gee deen oet nat o00 s. Comnuueleceier elten. Tfaisch Zeer an ralsct Hoer éunten oc 2oo0 Frs. opbréngen 4 eanr duet er de Clet maim Her Beschof dat férdec rérgt det gnsee iLaen oe ieaeet et, a aeoéerot der Siedt ect ouoi 5ooo Frs. op der Zoum schenen, dé se al Joer mess er de Collé blechen. Abé, Mimi, wat hun éch iéch gesot - Do hette mir ons boor 120,713 Frs. 75 cts.!! d’Mum Sés. - Jo, jo, éch un och esuo geduocht | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Monumente. | Monumente. Zum Trost für das Musik und Gesundheit liebende Publikum wollen mir als stehende Rubrik folgende Bescheinigung während der schönen Jahreszeit in unfern Spalten aufnehmen: „Der Brunnen auf dem Paradeplatz ist ein nationales Denkmal, an das die vandalistifche Hand des Abreißers nicht rühren darf ; „Er ist eine Zierde des besagten Paradeplatzcs und trägt nicht wenig zur Verschönerung der Aussicht auf die umliegenden Häuser bei; „Als „ pissoir colloscü « entspricht er nicht »venig den Bedürfnissen des bierliebenden Publikum«, schwängert als solcher die liebliche Frllhlingsluft niit GesilndheitSdüftcn und trägt als moralisierendes Monument nicht wcnig zur ästhetischen Bildung der luxemburgcr Jugend b>i, die sich dort herumtreibt. „Er ersetzt sehr zweckmäßig das projectirte Kiosk, in welchem die Musik unsere» JägerbalaillonS z»vei Mal »vocheiulich ihre Abendconcerle veranstalten könnte." — In Anbetracht dieser Borthcile, haben »vir in der Expedition unseres Blattes eine Liste offen gelegt, in.welcher diejenigen Bürger, welche für Aufrecht- Haltung besagten Monn»nenles schwärincn, ihre Namen eintragen können. | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv/articles/DTL50 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | In ihr Gebetbuch. Jahrgedächtniß. | In ihr Gebetbuch. Jahrgedächtniß. Im »vunderschönen Monat Mai , Als hell die Vöglein sangen, Da »vars mit i h m gar bald vorbei : Gr ließ den Kopf so hangen ! — Die letzte Hand , den letzten Blick Du hast mir sie gestohlen; — Sein Kops siel auf den Psllhl zurück. Der Tod kam grad' ihn holen!! — Der arme Teufel — er ist hin , Für dich und mich verloren; — Doch das will mir nicht aus dem Sinn, Daß ihr euch Treu' geschworen ! . Daß e r dir hold und treu verblieb, Ist was ich ihm verarge , Da doch sein Geist im Äelher trieb, Sein Körper lag im Sarge ! — Was ist seither mit d i r gcschehn ? — Wer kann für dich mir bürgen ? — Fahr' hin ! auf Nimmeriviedersch'ii ! ! Ich müßt sonst dich envürgei»! — | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv/articles/DTL56 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Bauernwirthschaft. | Bauernwirthschaft. BORNONG-NIERS. Neu eingerichtet im Hause BORNONG zu Luxemburg neben dem Buttermarkt und der Passage. Von heute ab zu jeder Stunde: Eine Portion Fleisch mit Kartoffeln nur 7 SouS. Côtelette mit Kartoffeln und Salat nur 8 Sons. Mittagessen : als Suppe, einerlei Fleisch, Speise und Salat nur 19 Sous. Dasselbe niit 2 Sorten Fleisch nur IS Sous. Wiener Bier zu 4 u. gewöhnliches Bier zu nur 3 Sous das Gla«. Abgesonderte Speisesäle und Logis. Mau bittet um völlige Zuspräche und empfiehlt sich besonders für die vergangene Oclavezeit. Luxemburg, 1. Mai 1869. | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv/articles/DTL55 | ARTICLE | BORNONG-NIERS. | null |
null | waeschfra | Unser Loos! ORATIO PRO DOMO NOSTRA. | Unser Loos! ORATIO PRO DOMO NOSTRA. Wohl lehrt ein Sprichwort : „Unverhofft kommt oft" ! — Und : „Alles ändert einmal hier auf Erden" ; — Drum hatten wir vcrtrauungsvoll gehofft. Bei uns auch müßt' es anders werden. Doch unser Traum hat nimmer sich erfüllt : Stall besser wird es täglich schlimm und schlimmer. Das heiße Sehnen wurde nie gestillt — An Nacht versinkt der letzte Hoffnungsschimmer. Das -voll, dem wir die Wahrheit treu gelehrt. Das vor den Schuften wir in Schutz genommen. Hat geisteskrank sich wider uns gekehrt; ^ein Anblick macht das stärkste Herz beklommen. Der Schwache dem wir unsrc Hand gereicht, Für dessen Recht wir traten in die Schranken, Sicht uns'rer Feinde Zahl — sein Muth entweicht : Die Furcht bringt selbst sein Ehrgefühl zum Wanken. Das Vaterland, dcß Unabhängigkeit Wir wider jeden Fremdling kühn verfochten Gibt kalt uns preis, der Rachsucht, nicderm Neid , Weil rücksichtslos auf unser Recht wir pochten. Der „Rückschritt" siegt, Herr Brcisdorff ist entzückt : Der Freiheit letzte stunde hat geschlagen. Das freie Wort, die Presse wird erdrückt WasIliberal heißt, wird zu Grab getragen. So klagt’ Cassandra einst durch Troja’s Hallen Verzweifelnd rief fie in prophet’schem Schmerz: „Weh, heil’ge Troja! weh dir! Du mußt fallen! „Die Flamme zischt nnd mordend knirscht das Erz!“ Von Außen droht des Nachbars Uebermuth, Eiu freies Land isi ihm ein Dorn im Auge; Im Innern wühlt die schlaue Pfaffenbrut Daß stets das Volk an der Verdummung sange. Voll tiefen Jammers müssen wir es schauen Was unserm thcurcn Vatcrlande droht, Uns wollte man nicht glauben, nicht vertrauen Wir steh'n als Schwärmer da, — verlacht, bedroht ! Die Wahrheit, die wir kühn in heißem Drang Den feilen Wichten donnernd zugerufen, Wird — hart gestraft ! ! — Welt, geh' den ehr'nen Gang Zum Sclavendicnst bist ewig du berufen l | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Dem Ausgang des polizeilichen Verfahrens gegen die Redaktion der ,Wäschfra’ sieht man in gewissen Kreisen mit der größten Spannung entgegen. | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv/articles/DTL57 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | D'Wäschfra 1869-05-01_01 | D’Wäschfra. ÄdonnemcntSpecis p. Qua«. Für die Stadt 1 30 Fiir das Großherzogth. 1 60 Für Belgien 1 60 Fiir Frankreich 1 90 Für Deutschland . ... 1 85 Fiir Abyssinien .... 7 Ol Die Sandwichsinseln. . 8 16 Otahlti. . . ^ 13 17 In Peking bei Gebrüder Hvng-kong-Futz . ... 17 50 Preis der einz. Rümmer 0 10 Corrcspondenzen beliebe man gefälligst an die Expedition Michel Bourger, Piyuc:- straße Nr. 8 in Luxemburg zu adressircn. Nicht aufgenommene Auschris- ten werden vernichtet. Verantwortlicher Rédacteur : Johannes HOUSS. Man abonnirt in Luxemburg in der Expedition und tef allen Postämtern des herzogthums. / g ' JLuxernOoui'fj, — Imp* M. ïiouryer . H n m o r i sti s ch - sa t y r i sch es Wochenblatt. M 51. 1. Mai 1869. Diejenigen Personen, die unser Blatt nicht direkt durch Abonnement unterstützen wollen, sind gebeten, es indirekt zu thun, indem sie sich wenigsten» einmal wöchentlich lächerlich machen. — Zu diesem Bchufc erkennen wir vierteljährlich dem höchsten Blödsinn einen Stahlstich als Prämie zu. | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv | ISSUE | null | null |
null | waeschfra | Religiöses. | Religiöses. V Am Dann erstag Morgen begegneten die von Mersch nach Luxemburg pilgernden Wallfahrer einer Kutsche, in welcher ein einzelner Herr saß. So »vie die Kutsche an die Procession herankam, ließ der einzelne Herr halten, stieg aus dem Wagen, und schritt entblößten Hauptes und mit über- zeugter Miene an dem Pilgerzuge vorbei. Wir glauben dein einzelnen Herrn nicht zu nahe zu treten, wenn wir feinen Namen nennen. Es »var der Chef der liberalen Partei, Herr Norbert METZ. In manchem Auge sah man eine Thräne glänzen. | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv/articles/DTL52 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Künste, Wissenschaften, Ästhetik. | Künste, Wissenschaften, Ästhetik. Nachdem .Avenir" die unnatürliche Mutter aus den Ardennen ihr eigenes Kind nach allen Regeln der Kunst gemllthlich hat einsalzen lassen, fährt es im Feuilleton seiner Nr. 99 fort, dem Slimulantcn bedürftigen Magen seine Leser weitere pikante Speisen aufzutischen. Es heißt dort »»örtlich: — „Es war an einem kalten Decembermorgen. Zivci Männer begaben sich, vom Commiffarius begleitet, 'nach dem kleinen Friedhofe von St. Mau- rilins. Sie hielten an einem kleinen Grabe. Auf dem Grabe stand ein Kreuz und auf dem Kreuze las man den Namen Margarethe. Das Grab ward geöffnet, der Sarg herangezogen ; eine der verinoderien Planken löste sich bereits ab ; man trennte sie vollends , ebenso »vie die übrigen , die noch zusammen» hielten. Das Leichentuch »var sch >v a r z gril n l i ch an den Stellen, >vo es Gesicht und Brust bedeckte ; über den Beinen war es mit violetten Flecken getigert. Eine schleimige, stinkende Jauche entquoll den Ritzen des Sarges. Die drei Männer »värcn beinahe bei diese»« Anblicke umgesunken. Der Eine von ihnen trat heran um das Tuch zurückzuschlagen , das ehemals weiß, jetzt aber stinkend und mit Maden bedeckt war. So »vie er es entfernte, loste sich ei» Fleischlappen von der Wange los und in gedrängtem K n ä u e l entquoll ein Heer v o u W ü r m e r n dem Munde diesem einst. so reizenden Munde des jungen Mädchens. 1'auvres alleres amours! Qu'êtes-vous devenues! seufzte Giacomo denn er »var es selbst. ' Die Augen des reizenden Mädchens »varen hohl und leer; der Stirnknochen l a g bloß. „In so kurzer Zeil", hauchte er, und voller Schauer drückte er einen Kuß aus die fa ulen den Überreste. Als er das Haupl wieder erhob, träufelten au« seinem langen Haare einzelne Tropfen d er s ch l e i m igen, stinkenden Jauche, in welcher die unkenntlichen Überreste der einstigen Geliebten schwammen? — Prost Mahlzeit ! — Um die nervenrcizeiide Wirkung dieser Vomitiven Beschreibungen zu erhöhen, hat Herr Joris dafür gesorgt, daß das , Avenir' sich tust vor dem Mlttagstisch in den Händen seiner schönen Leserinnen befindet. | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv/articles/DTL51 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Im ,Luxbg. Wort' hängt der Himmel voller Geigen. Herr Breisdorff ist in einer rosigrolhen Laune und das bedeutet Böses ; denn „»venu der Herr so freundlich ist, danu hat er nichts Gutes im Sinn." — ES ist jedcrmän- niglich bekannt, daß das „Wort" schon 1367 überall Fabriken und Arbeiter- cohorte» sah und weidlich über Jeden schimpfte, »velchcr über Marasmus, über Stockung in Handel und Wandel -c. klagte. Die beiden Zuckersiedereien, die Chaussürefabrik und die projectirte Strohhutfabrik der Herrn Reuter und Worms, welcher wir in parenthesis den besten Erfolg von Herzen wünschen, geben Herrn Breisdorff Veranlassung, unsere heutigen Zustände durch das Vergrößerungsglas der kühnsten Hoffnungen zn betrachten — und das ist von Übel; denn wenn ein zufriedenes Lächeln um die Mundwinkel des Herrn Breisdorff vibrirt; »venu seine Hände sich ob innerlicher Zufriedenheit mecha- uisch falten und eine herzhaste Prise diese Miinik beschließt, — dann muß irgend etwas Ungeheuerliches geschehen sein und wenn es selbst die Ernen- nung des Herrn S ch ö l r e r zum definitiven Director des Athenäums wäre. Daß übrigens ein belebender Hauch durch das ganze Land zieht; daß das rewuezi-vous unseres hochherzigen Prinzen-Statthalters goldene Früchte bringt und man dem Luxemburger unbedingt, angeborenen industriellen und spcculatiwen Geist nicht absprechen kann , das beweist zur Genüge die nach- folgende Bekanntmachung, »velche in Form von Affiche» in allen Dörfern des Großherzoqlhums verbreitet »vorden ist: | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv/articles/DTL54 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Die betrübten Waschweiber vom Mertesbour zu Weymerskirch. Wie es heißt, soll die Ruhestätte unserer Verstorbenen neuerding« durch- »vllhlt und die Knochen unserer Dahingeschiedenen, wiederum theilweise verlegt »verden, um unsere Kirche — »vir wissen nicht, zu »vessen Ehre — noch ein Mal zu vergrößern. — Wir erheben unsere Bläuel gegen die Eröffnung der- jenigen Gräber, die sich unfern »veinenden Augen erst vor einigen Jahren geschlossen haben. — Wir prvlestiren gleichfalls gegen die quälenden Bette- leien, die zum Z»vecke dieser Vergrößerung geschehen, und denen wir nicht leicht aus»veich«n können. Verzeiht einmal dem raschen Wort Und so verzeiht dein Plaudern ; Denn jetzo »vär's nicht ganz am Ort, Wie bis hieher zu zaudern. (Göthe) Näheres über diesen Gegenstand, nächstens, wenn nöthig. | D'Wäschfra | 1869-05-01T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/6fczqktmv/articles/DTL53 | ARTICLE | Die betrübten Waschweiber vom Mertesbour zu Weymerskirch. | null |
null | waeschfra | Die Eulen an die Tichtfreunde. | Die Eulen an die Tichtfreunde. Was wollt ihr doch, ihr arme« Tröpfe! Wir lachen euch doch ewig aus. Wir haben viel zu harte Köpfe, Ihr reißt uns keine Haare aus. Ihr moget spotten, uns verlachen , Das ritzt nicht unser zähes Fell. Mögt gute, schlechte Witze machen: Un» ist da« alles — Bagatell! Dem Boll nicht, nicht den höhern Ständen Macht gegen uns ihr je was weiß. Wir hakten die in unfern Händen: — Äe Hölle , meine Herrn, ist heiß. Der Pöbel tanzt nach unser« Pfeife, Den Mann beherrscht für uns die Frau. — Geht, predigt von polit'scher Reife, Hahahaha ! was seid ihr schlau ! — Die nobeln und vornehmen Leute Die fassen wir aiff andre Art: Mit diesen theilen wir die Beule, Die uns das Volk zu Haufen karrt. Zum Danke lassen sie uns schallen Und Herr und Meister sein — juchhe ! Was könnt ihr wider unser Walten? Ihr höhnt — doch das thut Keinem weh. Indem ihr Witze, Verse schmieret. Die „Wäschfra" und den „Wächter" schreibt Herrn Breddorfs und sein „Wort" vexiret. Und euch die Nase sinnend reibt, — Wird rings, trotz eucrn langen Ohren, Womit ihr unfern Gang behorcht. Die dumme Heerde kahl geschoren, Und baß für unfern Sack gesorgt. Vus Victis / ! Wir ziehen ruhig auf den Bettel; Wir bau'n uns Klöster und Convikt; Verkaufen Beicht- und Ablaßzettel; Und wer nicht blecht, wird blau gezwickt. Undmault die „Wäschfra", mault der „Wächter" Und schimpft uns schlechtes Beltelpack, So schimpfen wir sie Gottvenäther, Dann haben wir sie hübsch im Sack. Der Pöbel, den wir platt getreten, Und der uns feig die Füße leckt. Der muß für die Verwirrten beten. Die wir so in den Sack gesteckt. Muß beten — heißt: muß sie verflache«, Muß sie wie Pest und Seuche flieh'n, Muß grimmig ihr Verderben suchen. In seinem Quark herum sie zieh'n. So haben wir zu allen Zeiten Die Träumer, Schwärmer arg gehetzt, Die's wagten, keck mit uns zu streiten , Die unfern Bortheil kühn verletzt. — „Au's Kreuz mit ihnen!" heult die Menge, Die uns als Sklaven zügethan; Und so ersticken im Gedränge Die Schwärmer wir und ihren Wahn. Wa« schön bis jetzt uns stets gelungen, Gelingt auch ferner noch — juchhe I — Ha ! wahret euch, ihr scharfen Zungen l Nahmt euch in Acht por Schmach und Weh ! Schon Christus ist am Kreuz gestorben Weil er die Priester nicht geeh'«, Und Millionen sind verdorben Die flvlj sich wider nnS erwehrt. | D'Wäschfra | 1869-04-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/gz6r4xjpd/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Bildliche Darstellung des heutigen Stan ndes der Jahrmarktangelegenheit. | Bildliche Darstellung des heutigen Stan ndes der Jahrmarktangelegenheit. | D'Wäschfra | 1869-04-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/gz6r4xjpd/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Telegrammenwechsel zwischen Bologna u. Luxbg. | Telegrammenwechsel zwischen Bologna u. Luxbg. J. J . . . . Bologna à le due ore. Uomo di paglia 1 Kann keine Leitartikel mehr liefern. Bin in Pro- fjration ! Hué della giövanna eanaglia di Bologna! Versuchen Sie ein truo à la Zollverein, un tour d'escamoteur, à la funambule, enfin vous comprenez. Addio. Un baccio da Tutu. — Il vestro Marabuto. Luxembourg, le 22, 6 h. du soir. Sursum corda ! le coup a réussi. — Ch. Simons , Ch. André éliminés — Projet d'adresse circulant sous mon nom ! Admirablement bien senti et écrit. On me divinise. — Adieu, jusqu'à un autre — uour les élections — 3000 francs - • préfet, légion d'honneur, canaille | D'Wäschfra | 1869-04-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/gz6r4xjpd/articles/DTL50 | ARTICLE | J, J | null |
null | waeschfra | OM BOUR. | OM BOUR. dlKetté. - Abé, Mmi! do hun der jo nachemol eng alef Dosen, oder eng Dosen et gemacht wé onser Herrgott sét. d’Mum Sés. - Ech hun och esô geduocht! - A wat huot dann dé halef Dosen oder dé Dose gemácht ? d’Ketté. - Hei, Mimi! wet huot ouser Herrgott da gesot: „Dén huol sei reits op de Bockel a foléch mer no !* d’Mum Sés. - Wat der Deifênker sés de do? - lia hun dann dé Leit alleguorten och wirkeléch hirt Kreitz op de Bockel geholt ewés de sés ? dKetté. - Net justement. Aplats et op de Bockel ze huolen, ewé onser Herrgott sét, hun se hirt an d’Knapplach gehngen, mat . engem schénen, brongbrenselich n gestreifte Bänchen drun. d’Mum Sés. - Aha! as et em dé Zeit! du schwétz fun dénen Eerekreiaer, dé nachemol ausgedélt sc gin. Dât ass eng aner Gei, wé de Lente Misch sét. d’Ketté. - Eng Gei! - de Péterche sét ’t wèr eng al Sé. d’Mum Sés. - Ech hun och esò geduocht! Dei Péterche wért wuol neidéch sin, dass hién et nach net erwescht huot. d’Ketté. - Da kennt der dén elo schlecht, Mimi! wann der dat mengt. West der wé e sét ? d’Ium Sés. - Dat hun éch gut wessen. - A wé sét en dann ? d’Ketté. - Hié sét esô, an en huot gang Rècht: - Wann é keng Eer am Leif huot, dann héscht de ausewennéch neischt; a wann én Eer am Lefhuot, da brauch é leng aussewennéch henken ze hun. d’Mum Sés, - Ech hun och esô geduocht! - Hm! hm! hm! du Krott, et schéngt mir dei Pterchen as nach lang net eso domm, as we én en ugescit. d’Ketté. - Domm! dén do? - T’wir ze wenschen, dass alle Mensch esô domm wèr, ewé dén. d’Mum Sés. - Tas net gut, Kant! wann d’Leit ge fl’ gescheit sin o der Welt. Déne gescheite Leiden heleft onser Herrgott net jirun: dé mussen séch selwer helefen. Dénen Dommen iéwel, dénen heleft Gidwiderên, an onser Herrgott nach derbei. Kuck ddch temmen emol ronderem déch. Wò e rechten domme Stl ass, wé mer sét, dé setet allenènnen am Floribus, hién huot Hiérz wdt begiérst de; hién huot eug gut Platz, eng sché Fra, e reiche Schwéerpepn, eug al fatant dé den Dubel huot, cn, huot sein Eerekreis, oder en hoft et ze kréen - mat engene Wurt, hién as onsem Herrgott sei Schôsshennchen, - dât welt socn, oann onser Herrgott én huot. - Ma uck dei Péterchen, eum Exempel: Dé Jong ass dem Deifènker ze gescheit, hié kennt Alles, en as geléert ewé e Kantongspaschtoer, et ass e Jong ewé. Melléch a Blut, richt ewé eng Kiérz, an opngeschoss etwé eng Peppelchen, an dobei huot en all Bicher geliést dé zenter aune ént gedréckt si gin - a wat ass en haut? - En éfèlléche Kaprol. d’Ketté (seifzt.) Och! Mimi! éch hätt och léwer, e wèr schons Lettenant. d’Mum Sës. - Capitaine, wèr nach ewell besser. d’Ketté (lacht.) Hahaha ! a Majoer wer nach ewell besser. d’Mum Sés (peift.) Hui - it! Du bass emol kèng Grimmel glott, méng Mot! - léwel do kennt dir ewé nach lang drop warden. Eer dé Majoer get, léft nach ill Wasser de Pafendall erân. d’Ketté. - Ech mengen, e géf et sei Liéwen net. d’Mut Sés. - Ech hun och esô genuocht! - Ma wann en et danu och fleicht emol get, - daun ass de gude Jony âl a kàl ewé Hèlleperkna, a ké Métche welt e mé. d’Ketté. - Hätt en alt emol d’Eerekrcis, wann en och schons nach net Majoer wär ! d’Mum Sés. - Hei ele! - éch hu gemenkt, e welt kênt! d’Ketté (hôscht.) Hm! hm! hm! -- Twèr och net fir hié, Mim! 0ann en et hätt. d’Mum Sés. - Ma fir wién dann ? d’Ketté. - Hei! fîr - - méngt der net, Mmi! dass e Métchen hôferéch muss sin, wann et e Jong am Arem huot, dén en Eerekreie op der Broscht hénken huot. D’Leit hun der haut bal alleguor. Nemmen dé gans gemènge Putsch huot nach kênt. d’Mum Sés. - Da bass du net ewé dei Péterchen. Du hêss alsô glat neischt dergént, wann dé Jong séng Eer buussswennéch, aplâtz bannewènnéch bompelen hètt ? d’Ketté (get bés.) Dir kennt iéwel och kengem Mensch op deser lVelt séng Frét fergonnen. Dir sit haut eng dl Matamt, an di méngt, all Mensch misst daneen ewé dir nurelt. d’Mum Sés. - Ech hun och esô geduocht ! d’Ketté. - An dir ennt soc wât der wellt, de Péterche mécht as et d’Kreie krit, oder éch schécken en op d’Schef! d’Mum Sés. - Loss en déch huolen, dann huot e Krew mé as genoch. d’Ketté. - Tas en domme Still, soss hètt en et schons lang. d’Mum Sés. - Ech hun och esô geduocht! - Ma éch hun iéwd gemènkt, dé domm Stillen hätten et alleguorten. d’Ketté. - Ech hun nun och dées gemènge Peuple sdt! Epes oder neischt! De Péterche ann esô gut dékorécrt gin ewé den dot. men éfèlléche Kacipentunn, dir west, dén aus Iéoeschtlauscn, oder de Ltsgeheier dobaussen o dem Gare; oder dem Déngen aus Tocken sei Konschtemécher, oder de Rénk fun Nanzéch od. d’lIt és elit et an t’èi’t. Tatatata! Schoster le ei duge uLéselten! - Eiet htol de Betl, a todsch, m7 Mot, schio Me,s al de ferwuret Geduen elo aus dem KaD. - Tens tiens Da oère mer giér dékoréert Mir wcre geee umé etoé dé aner Leit! mer géwe giér ons Eer bausscwenuéch hèukten, ecé dl ull de ee0 h ir unnewenneel se heiuten. lot Sctdséer a io iot ndct r4t eflt - Haut velen d’altes dcto cert gi, a uivor éuqein se viéren op de oun, ir i Socieu an ir uetmôdesch ottitert, q oi6 tés tet nge d0 ocsen. ertiess a Lén Eun1 IW méng Schocster gotttréscht, dug yut rar Mam, dat clo west, si gf scch missen aw Graf fervauen, dn wann s’och zéngmol am Mimmel d5e „ eete ioit aui n lert . etete ietel D h e ’l hi nol drau trtt, Moi - 0 en ett dir dact ee topéch! - De Péterchen as mer léwer unné hArete, ass wé zceitg dr iner Daboen, dé dermat doruochter opmuiele gie adin sis -El ln oct eso sedtociti - Gvde onet iquesue ae an, eut daorsespeiti - Dat uot oécht ocb oliarit cso*t ETt. - - | D'Wäschfra | 1869-04-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/gz6r4xjpd/articles/DTL56 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sinistres, méfaits, accidents ! ! Grause Morithat ! ! | Sinistres, méfaits, accidents ! ! Grause Morithat ! ! Wir lestn im , Avenir' : „Wie weit der Mensch kommen kann, wenn er den katholisch-eonserva- liven Boden verliißt, lehrt uns folgende Gruselscene, welche sich in den Ar- dennen zugetragen haj: Eine arme Frau hatte ihren Scichglüig an der Brust , als sie das Unglück hatte, über dem Süngen einzuschlasen. Diese Zeit benutzte der kleine Bampyr, um sich wie ein Blutegel anzubeißen, und der Ungliicklichen alles Blut aus den Adern zu saugen. Nachdem der frühreife Muttermörder seine eigene, leibliche Mutter auf diese qualvolle Weise gctödtct hatte, machte er sich über den todlen Leichnam her, und verschluckte ihn bis aas oie rechte Brust- warze, welche durch göttliche Fügung auf dem Boden vis Zimmers liegen blieb und zur Entdeckung des widernatürlichen Frevels führte. Der jugendliche Verbrecher soll bereits einer Besserungsanstalt über- geben worden sein." „Hier'', so schließt das , Avenir", „le juge d'instruction s'est rendu sur le lieu, un numéro de „l'Avenir" à ,1a main. | D'Wäschfra | 1869-04-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/gz6r4xjpd/articles/DTL55 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Man thut halt, was man kann. | Man thut halt, was man kann. Ein Schelm, der inehr gibt, als er hat. Und wenn auch Alles uns verlaßt, So sind wir doch nicht gottverlassen. Die cw'gc Güte hält uns fest, Die cw'gc Liebe kann nicht hassen. Nur wenn in unserer eignen Brust Der Feind den Sieg davon getragen, Und schwerer Schuld wir nns bewußt, Dann weicht der Trotz und wir verzagen. Wir haben immer treu und wahr Das anerkannte Recht verfochten; Wir geißelten der Schelme Schaar, Wo sie sich immer zeigen mochten ; Den Schwachen nahmen wir in Schutz Der Macht und Willknhr gegenüber ; Dem Hochmuth boten kühn wir Trutz, Dem stolzen Gimpel — Nasenstüber. Dem Wolfe, der, als Schaf vermummt, Sich in die Hürde schleichen wollte, Weil Hund und Hirt, im Schlaf verstummt, Tribut der nächt'gcn Ruhe zollte : Den trafen wir mit scharfem Pfeil, Und heulend floh er in die Weite ; Der Hirt erwachte beim Geheul, Und Jscgrimm war um die Beute. Rcinccke Fuchs, der lift'gc Dieb, Der Schrecken unsrcr Hühnerställe, Den traf manch derber Gcißelhieb, Noch trägt er Spuren tief im Felle. Den Edlen haben hoch und hehr. Wo wir ihn trafen, stets gehalten. Ei! wcr's versteht, der thu' noch mehr. Sonst bleibt das Uebel stets beim Alten. | D'Wäschfra | 1869-04-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/gz6r4xjpd/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Briefkasten. | Briefkasten. Herrn C. P. in der Ei sel. — So? Ihr Herr Pastor ist von einem Inden hintcrgangen worden, der ihm Apfelwein anstatt >è.raubenweln verlauste ? Und 'er hat ein Jahr damit Messe gelesen ? - Und die Kirche bestimmt ausdrücklich , daß eine Messe nur dann gültig ist, wenn fie mit dem Safte der Rebe gelesen wird! — Sie meinen also, die wahrend d c m Jahre gelesenen Messen seien nicht gult.g gewesen, und Sie fragen uns . ob der Pastor nicht gezwungen werden könne, die Thaler, welche er für eine nicht licfertge Waarc eingesackt, heraus- iuacben ? — Nun, wir sind der Meinung, daß der Pastor zur Her- an^gabe gezwungen werden kann, ebenso wie zur Bezahlung von dommages et intérêts für die längere Zeit, welche die armen See- leii durch des Inden Schuld im Fegefeuer habe» abbrummen müssen'. | D'Wäschfra | 1869-04-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/gz6r4xjpd/articles/DTL57 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | D'Wäschfra 1869-04-24_01 | D’Wäschfra. AbsimemcntSpceisp. Quart. Für die Stadt 1 30 Für das Großherzogth. 1 60 Für Belgien 1 60 Für Frankreich 1 90 Für Deutschland .... l 85 Für Abyssinien .... 7 Ol Die Sandwichsinseln. . 8 16 OtaW 13 17 In Peking bei Gebrüder Hvng-kong-Fntz .... 17 50 Preis der einz. NumiNer 0 10 Correspondmzen beliebe man gefälligst an die Expedition Michel Bourger, Piquet- straße Nr. 8 in Luxemburg zu adressiren. Nicht aufgenommene Zuschris- ten werden vernichtet. Verantivortlicher Rédacteur : Johannes HOUSS. Man abonnirt in Luxemburg in der Expedition und allen Postämtern des herzogthums. / .:P Ttzp. M. Bourger. .tznmoristiseh-satyrisch es Wochenblatt. M 50. 24. April 1869. Diejenigen Personen, die miser Blatt nicht direkt durch Abonnement nntcrstiitzen wqllen, sind gebeten, es indirekt zu thun, indem sie sich wenigstens einmal wöchentlich lächerlich machen. — Zn diesem Bchufe erkennen wir vierteljährlich dem höchsten Blödsinn einen Stahlstich als Prämie zn. | D'Wäschfra | 1869-04-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/gz6r4xjpd | ISSUE | null | null |
null | waeschfra | Meeting vom 22. April. | Meeting vom 22. April. Wir haben den ausführlichen Berichten in den hiesigen Blätter nicht? weiter hinzuzufügen, als den Umstand, daß einige Herrn dem Meeting den «chtr» Sharaeicr einer Volksversammlung zu geben sich bestrebten dadurch, daß sie mit brennenden Cigarren rauchend im Saale circulirteu. Auch constatirteu wir die Anwesenheit eines prachtvollen Windspieles, da« sich zwischen de» Beinen der Forum-Männer herumtvollte. Schade, daß wir seinen Alcibiades nicht kennen, sonst würden wir ihm anrathen, für eine nächste Gelegenheit deu Ringekschwanz abzuschneiden, wodurch die allgemeinste Aufmerksamkeit unfehlbar auf den Besitzer des Thierchens gelenkt werden dürfte. Wir genossen dort ebensalls mit Wollust die Woime, den neuen Stern betrachten zu dürfen, der am litterarisch.politischen Himmel in letzter Zeit aufgetaucht ist. Herr Arnold v. Tornaco sieht noch immer recht munter aus, trotz den Nachtwachen, welche ihm die voluminösen und geistsprudelndcn Cor- respondenzen >im ,Eck>o d'Arlon' gekostet haben mögen. Wir wünschen dem hoffnungsvollen Jüngling viel Glück auf feiner neuen Laufbahn und nehmen ihn inzwischen für die nächste Prämienvertheilung ad notain. | D'Wäschfra | 1869-04-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/gz6r4xjpd/articles/DTL52 | ARTICLE | null | null |
null | waeschfra | Sans titre | Der Fremde bewundert stets die Niedlichkeit unserer Postmarken und den feinen Geschmack, in welchem die Ornamentation derselben ausgeführt ist. Wer jedoch im Falle ist einige Hundert solcher Freimarken und von verschie- denen Betrügen auskleben zu müssen , der wird dald das Nützliche neben dem Angenehmen zu vermissen die Gelegenheit haben. Gerade das Wesentliche an der Freimarke, die Ziffer de» Betrages ist so klein und winzig angebracht, daß man eine Loupe nöthig hätte, um sie herauszufinden. Wir hoffen, daß bei einer nächsten Auflage der Preis der Marke in großer, kräftiger Ziffer fiqurire, selbst wenn e« aus Kosten der Schönheit geschehen müßte. | D'Wäschfra | 1869-04-24T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/gz6r4xjpd/articles/DTL51 | ARTICLE | null | null |