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null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL47 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. | Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, den 27. Febr. Sitzung der ver- fassunggebenden Reichsversammlung. Nachdem meh- rere Flottenbeiträge (darunter 2939 fl. von Arbeitern im Erzgebirge) angezeigt und Ausschußberichte erstattet worden, wird die Berathung des Wahlgesetzes fort- gesetzt. §. 12, welcher gestern angenommen worden, lautet : §. 12. In jedem Bezirke sind zum Zwecke der Wahl Listen anzulegen , in welche die zum Wählen Berechtigten nach Zu- und Vornamen, Alter, Ge- werbe und Wohnort eingetragen werden. Diese Listen sind spätestens vier Wochen vor dem zur erdenklichen Wahl bestimmten Tage zu Jedermanns Einsicht aus- zulegen und dies öffentlich bekannt zu machen. Ein- sprachen gegen die Listen sind binnen acht Tagen nach öffentlicher Bekanntmachung bei der Behörde, welche die Bekanntmachung erlassen hat, anzubringen und innerhalb der nächsten vierzehn Tage zu erledigen; worauf die Listen geschlossen werden. Nur Diejenigen sind zur Theilnahme an der Wahl bereä)tigt, welche in die Listen ausgenommen sind. Die Debatte über die ZK. 13 und 14 ist noch nicht beendigt. Frankfurt, 1. März. Es wird uns so eben die zuverlässige Mittheilung , daß von Seiten der dänischen Regierung der Waffenstillstand bei der deutschen Centrairegierung gekündigt worden ist. Berlin, 26. Febr. Zwei feierliche Gottesdienste im Dom und in der katholischen Kirche leiteten den heutigen Tag ein. Im Dom war der König in der Garde-Kürassier-Uniform, in seinem Stabe die Prin- zen und der General Wränget. Der Hosprediger v. G er lach flehte in seiner Predigt zu Gott um Erleuchtung der Abgeordneten und um die Rückkehr des irregeleiteten Volkes zum alten patriotischen Ge- horsam. Der König, sichtlich tief gerührt, begab sich zu Fuß nach dem Schlosse. Unterdessen hatte die Stadt ein neues Ansehen erhalten. Das „souveräne Volk" wogte trotz Eonstabler und Belagerungszustand wieder in den Straßen. Als die bekannten Mit- glieder der alten Linken bei dem Schlosse erschienen, wurden sie mit lautem Jubel empfangen. So der ^ freche Jude" Ja codi, der „ ungerechte Richter" Waldeck, der „ Freundesmörder " RodbertuS, der „Lügner" v. Unruh und selbst der „rothbärtige Demoerat" D'Ester. Dagegen mußte der Freiherr v. Vincke sich den schneidenden Hohn des Berliner Volkes gefallen lassen, welches im Belagerungszustand seine kritische Schärfe nicht vergessen hat. Man er- kannte nicht einmal die Verdienste des Herrn Har- kort um die Arbeiter an und vergalt ihm, 'undankbar genug, seine briefstellerischen Bemühungen mit lautem Zischen und Pfeifen. Was werden aber rie Anhänger der „Neuen Preußischen" sagen, daß selbst die ge- heiligte Person des Prinzen von Preuße» ein gleiches Schicksal erfuhr? — Während die Abgeordneten der Nationalversammlung im vorigen Jahre durch eine Hinterthür in den weißen Saal geleitet wurden, führte man diesmal die Abgeordneten über die große Treppe durch viele Prunkgemächer, welche durch die Gestalten der Garde du Corps wahrscheinlich den Herren ein noch imposanteres Schauspiel darbieten sollten. Die Minister erschienen in Uniform und bald nach ihnen der König, den Helm auf dem Kopfe, der die Thronrede ziemlich tonlos ablas. Olmtttz, 22. Febr. Zu dm hiesigen Buch- Händlern kam in diesen Tagen ein Polizei-Commissär und deutete ihnen an, sie möchten die Frank- furter Parlamentsbeschlüsse und die Grund- rechte des deutschen Volkes Niemanden aus den untern Classen verkaufen; man will nicht, daß das Volk in die Kenntniß derselben komme. Diese Thalsache, für deren Wahrheit ich Ihnen vollkommen bürge, könnten sich gewisse Herren in der Paulökirche zur vollsten Be- herzigung nehmen; solche Facta sprechen lauter und verständlicher, als zehn lange, geschraubte Noten. Nach solchen Vorgängen will es uns in unserer öst- reichischen Einfalt dünken, unser Cabinet denke an nichts weniger, als an eine Vereinbarung .mit Deutsch- land und sein ganzes Streben sei nur daraus ge- richtet, das Einheitswerk des deutschen Volkes durch Nährung der Zwietracht zu vernichten, od er auf lange Zeit hinauszitschicden. (D. Z.) Ulm, 25. Febr. Nachdem ich Ihnen gestern, so weit es die sehr karg zugemessene Zeit tflllnlich er- scheinen ließ, übersichtlichen Bericht erstattet hatte über die Generalversammlung wuutember- gischcr Volksvereine, wozu sich, wie gesagt, viele Baicrn eingefunden und gleiches Stimmrecht mit den Würtembergern erhalten hatten, da, wie der Vorsitzende, Abgeordneter Becher, bemerkte, es hier nur Deutsche gebe, — will ich heute noch einige Einzelnheiten hinzufügen: Die einstimmige Ansicht aller Versammelten ging dahin, daß man sich durch das Verhalten der meisten deutschen Regierungen in der Verfassungsfragc, namentlich der beiden Groß- mächte, keineswegs beirren lassen dürfe, da diese durch einzige Förderung ihrer dynastischen Inte- ressen nur den Demokraten in die Hände arbeiten. Die Demokraten, welche nur für gesetzliche Mit- tel sich aussprachen, anerkannten, daß sie sich durch eme etwaige neue Revolution nicht unvorbereitet treffen lassen dürfen, daher das Volk sich ebenfalls zusammenscharren und zusammenhalten müssen, wie es die Fürsten gegen das Volk auch thun, wozu das Vereinswescn am meisten beitrage, welches von den Demokraten hochgehalten und mehr und mehr gehegt und gepflegt wird. Bemerkenswerth ist, daß die Bemühungen der Pfaffenpartri nachgerade immer weniger fruchten, denn gerade im schwäbischen Ober- land, wo die ultramentane Partei alles aufbietet, auf das Volk einzuwirken, waren zahlreiche Ver- tretcr und Zuhörer da, welche die Stimmung im Oberland als trefflich schilderten. Ebenso versicherten die anwesenden Baiern, daß dort der Einfluß der Jesuitenpartci über alle Erwartung stark im Ab- nehmen sei, was sich auch schon bei den Wahlen bethätigt habe, aber seither noch in ungleich größerem Verhältniß hervortrete. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL69 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | DU CADASTRE. | DU CADASTRE. (Voir lu numéro 25.) De la Sûre. — L'impôt direct ne peut donc, en principe, porter que sur les richesses acquises, et non sur les revenus futurs. Il doit franchir ensuite le travail de la production, passer, si je puis m'exprimer ainsi, par dessus l'industrie, pour ne recommencer sous une autre forme que lors de la réalisation des revenus, lors de la vente des produits. En d'autres termes, il faut que le propriétaire et le fabricant, imposés directement et fixement sur leurs capitaux, n'aient pas de raison de ne pas produire davantage par la crainte de voir l'impôt croître avec le revenu. Il faut en outre que l'impôt indirect atteigne tous les produits mis en circulation, et qu'il ne porte aucune perturbation dans la consommation ou dans les prix. Malgré les raisons émises par l'organe du ministre des finances, nous persistons à croire qu'on ne saurait songer à constater sérieusement le revenu vrai annuel d'une si grande quantité de parcelles; car outre les raisons déjà énoncées, le climat lui-même a ses périodes, quelquefois longues, de faveur et de rigueur. Vous formez les prix sur quinze mercuriales antérieures, mais avec les variations que ces prix ont éprouvées, surtout dans les années de trouble et de guerre: il est clair que le cadastre commencé en 1818, et remontant à 1803 a trouvé le blé à des prix bien diff.rents de ceux de 1833 à 1848. Ainsi encore, les estimateurs devaient s'assurer combien de fois la grêle avait sévi dans chaque commune, dans un nombre d'années précédentes; mais le fléau se rit de nos statistiques; les courants électriques n'obéissent pas à nos lois, et des pays long-tems épargnés se voient ruinés par une série de tempêtes annuelles. Quand les choses ne sont susceptibles par leur nature que d'une approximation, une appréciation que l'on veut rendre rigoureuse, peut mener à des mécomptes plus grands. Les moyennes ne sont vraies que lorsque les calculs sur lesquels on les établit, sont vrais eux-mêmes. Mais la moyenne de plusieurs incertitudes est une incertitude, et une sagesse minutieuse dans les détails est quelquefois voisine de la folie. On a répété que les incertitudes se corrigent les unes par les autres. Le mal s'amoindrit, il est vrai quelquefois; d'autres fois aussi il peut s'accroître. Il faut prendre garde que si l'on applique ce système de plusieurs calculs incertains à un grand nombre de choses, il doit en résulter presque nécessairement des inégalités plus fortes entre les appréciations diverses. S'il affaiblit un résultat, il augmente l'autre, et la disparité devient toujours plus grande. C'est un peu ce qui est arrivé dans la confection de notre cadastre. Ces grands scrupules d'équité siéent bien à des gens qui, devant une propriété grévée d'une dette hypothécaire ou autre très-considérable, n'en tiennent aucun compte. Oubli ou impuissance, il est une infinité d'articles qu'on néglige dans le calcul du revenu net , et qui seraient bien autrement importants que ceux dont on s'occupe. Le cadastre est, par lui-même, très-peu propre à constater le revenu. Sa confection a exigé près de quarante ans, et quand il serait possible de calculer rigoureusement le revenu actuel, (ce serait peine perdue, la vérité ne serait bientôt plus la même, le cadastre serait à refaire longtemsj avant d'être achevé. Avec l'accélération du mouvement social, et malgré les causes nombreuses qui ont gêné l'essor de noire agriculture, il ne faut pas un très-grand espace de terris pour changer les revenus fonciers. (La suite prochainement.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. | Grossherzogthum Luxemburg. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL41 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Oestreichs Politik in Deutschland. | Oestreichs Politik in Deutschland. Der Oberpostamts-Zeitung entnehmen wir sol- gende Schilderung einer Conferenz der deutschen Be- vollmächtigten bei dem Reichsminister Hrn. von Gagern, die die östreichische Politik in der deutschen Frage treffend zeichnet. Für uns Haidas deshalb Interesse, weil das Wort für Wahrheit und Recht so gern ö stre i ch i sch e G e s i n n u n g bei uns erwecken möchte: Es soll, wie uns ein Augenzeuge berichtet, ein Moment größter Spannung gewesen sein, als in der Zusammenkunft der Bevollmächtigten in dem Be- rathungssaale des Reichsministeriums, ain 24. Febr., der Ministerpräsident v. Gagcrn seine Frage an den Vertreter von Ocstreich richtete. Jetzt endlich hoffte man, die Antwort zu vernehmen auf die Frage, die seit Monden jeder sich selbst und seinen politischen Freunden gestellt, -wird Ocstreich beitreten oder nicht?" Die Nothwendigkeit, mit Oesircich zu unterhandeln, hat schon Hr. v. Schmerling im November erkannt. Gagern mußte in's Ministerium treten, um dazu die Ermächtigung zu erhalten; an diese Ermächtigung setzte er die Existenz seines Ministeriums. Nach schwerem Kampfe erhielt er sie, und sofort ging seine anfragende Depesche nach Olmütz. Doch auf sie, wie auf eine Reihe untergeordneterer Zuschriften der verschiedenen Ministerien war keine Antwort erfolgt. Olmütz beobachtete ein tiefes, ja beleidigendes Still- schweigen. Im Kaiscrstaate selbst die größte Thätig- keit. Ein Vcrhältniß zu Nußland, ein Bündniß mit diesem unverbundencn Staate wird festgestellt, — über das Verhaltniß zu Deutschland verlautet kein Wortk Da erscheint endlich der Tag, wo die ofsici- ellcn Vertreter der deutschen Staaten erklären sollen, was daö neue Deutschland von diesen zu erwarten habe. Denn schon ein volles Jahr tiefer Erschüt- terung ist verflossen und die Wiedergeburt noch nicht vollendet. Aber die Hoffnungen haben nicht getäuscht. Gagern läßt die Erklärungen von achtundzwanzig Staaten, dann von Sachsen verlesen; Bayern, Wür- tembcrg und Hannover erbitten sich nur noch wenige Tage Frist. Wahrscheinlich während diese Zeilen ge- lesen werden, sind ihre Erklärungen schon in den Händen des Reichsministeriums ; und nun die An- frage an Ocstreich .' Endlich Aug' in Auge sollen wir erfahren, welcher Entschluß denn in Olmütz gereist ist. Athemlose Stille herrschte, und Aller Blicke rich- teten sich aus Hrn. v. Schmerling. Dieser legte die Zeitung weg, in welcher er die ganze Zeit über ge- lesen hatte, und sagte in seinem gewohnten leichten Tone: .Ich jhabe gar keine Erklärung zu geben." Hört! Oesteeich hat am 24. Februar gar keine Erklärung zu geben! Beredtes Schweigen; wenigstens bedauern wir den, dem hiermit keine Ant- wort geworden. Um auch jetzt noch nicht mißver- stanven zu werden, trug Hr. v. Schmerling nachher auf Verzögerung der zweiten Lesung an, wohl nicht bedenkend, daß er am 5. Januar dem Reichsministe- rium feierlich versprochen , Ocstreich werde nichts thun, was irgend das deutsche Verfassungswerk stören könnte, im Gegentheil auf alle Weise nur fördern. Wer möchte jetzt dem Vaterlande gegenüber solche Rolle spielen? Wer möchte, wer könnte aber auch glauben, daß noch in unseren Tagen ein solches Spiel zum Vortheil des Spielenden ausschlägt? Wenn auch Preußen die merkwürdigen Vorschläge Oestreichs vom 17. Januar jetzt noch nicht will bekannt werden lassen; wenn es auch nicht wahr wäre, was indcß aus wohl- unterrichteter Quelle kommt, daß Ocstreich selbst Frank- reich aufgefordert, die Verträge von 1315 in Bezug auf das deutsche Vcrfassungsivcrk für bindend zu betrachten; wenn wir nichts anderes vor uns hätten als die Olmützer Politik gegenüber Deutschlands, und die Taktik der östreichischen Abgeordneten in der deutschen Nationalversammlung, so fragen wir, wozu dies anders führen kann, als zum völligen Ertödten aller Sympathien? Die Sympathien zu dcr östreich- ischcn Regierung preisgeben, das könnte noch gering angeschlagen werden, aber die Sympathien zum öst- reichischen Volke verscherzen, das ist der größte Feh- 1er, den östreichische Staatsmänner in unserer Zeit begehen können. Diesen Fehler laden die östreichischen Abgeordneten auf ihr Gewissen. Schlimm genug, wenn die östreichische Regierung zu einem absolutisti- schen Regiment? zurückkehrt, wenn die Metternich'fche Politik wieder in Blüthe steht, die ihre Herrschast auf den Haß und Kampf der Aacen baut/ wenn die im März und Mai blutig errungene Freiheit in den Freundesarmen Rußlands erstirbt; daß aber die Vertreter des Volkes, welches so aufs neue der alten Knechtschaft wieder verfallen soll, ja verfallen ist, selbst, bewußt oder unbewußt, sich zu solcher Po- litik gebrauchen lassen, daß die östreichischen Mitglie- der der Nationalversammlung wie eine von Olmütz aus regierte Armee erscheinen, statt uns zur Seite zu sieben gegenüber einem Feinde, der ihnen nicht minder droht als uns : das ist's, was jedes deutsche Gemüth tief sschmerzl, und Volk scheidet vom Volk. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung der Kammer vom 23. Januar 1849 (Nachmittags). | Sitzung der Kammer vom 23. Januar 1849 (Nachmittags). Abwesend waren die Hrn. A. Metz und Pondrom. Die Hrn. Generalverwalter waren anwesend. Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und angenommen. Hr. Kremer, der in der gestrigen Sitzung als Mitglied der Kammer proclamirt wurde, ist anwesend. Auf die Aufforderung des Hrn Präsidenten näherte er sich dem Büreau und leistet den vorgeschriebenen Verfassungseid. Hr. Kremer wird in der 4. Section Stellvertreter des Hrn. N. Metz. An der Tagesordnung ist die Fortsetzung der Discussion über den die Culte betreffenden Theil des Ausgaben⸗Büvgets. Hr. Müller bekämpst in einer langen Rede den in der Vormittags⸗Sitzung von den Hrn. Hoffmann, Witry, Dasselborn, Stiff und Hertert, (Sieh Nr. 26 d. B.) eingereichten Antrag. Hr. Präsident: Zwei neue Anträge sind eingereicht von denen der erste lautet: „„In dem die Kammer beabsichtigt den Unterhand„„lungen mit Rom hemmend in den Weg zu treten, und sich vorbehält die von der Regierung festzu„setzende Uebereinkunft nöthigensalls später zu prüfen, „„geht sie über die Proposition Hoffmann und Ge„nossen zur Tagesordnung über. (gez. Toutsch.) Der zweite Antrag lautet: Für die andern Pfarrer und Vikare das bisherige Gehalt, (gez.) Greisch, Ahrens, Jacques, Pcckels, u. Spanier. Hr Jonas: Hr. Jurion hat gesucht zu erklären wie es sich mit den frühern Kirchengütern verhalte und wie fern der Clerus berechtigt sei Anspruch auf Staatsbesoldung zu machen. — Die französische Regierung hat mit dem geistlichen Haupte ihres Staates Bestimmungen festgesetzt, wodurch elftere den Cultuö beschützen und dessen Fortschritt begün- stigen muß. Die Bedingungen wurden so gestellt daß der Staat die Besoldung der Geistlichkeit nie absprechen durfte. In andern Staaten betrachtet man die Besoldung der Geistlichkeit als Pflicht und Schadenersatz der veräußerten Kirchengütcrn. — Die Succursalpfarreien bestanden zur Zeit des Concor- dats noch nicht, sie sind eine Schöpfung späterer Zeiten. Durch die geistlichen Corporation«!, welche Kirchengüter besaßen, brauchte die Zahl der andern Geistlichen nicht so groß zu sein. — Die Kammer ist nicht compétent über die kirchliche Form des Landes Beschlüsse zu fassen; gemäß der Constitution hat der König allein daö Recht Verträge zu schließen. Seit einem Jahrhunderte bat die Geistlichkeit in andern Ländern Freiheiten, die sie hier nicht hat. Die Ver- fassungen Belgiens und Preußens gewähren dem Staate das Recht nicht sich in die geistlichen Ange- legenheiten zu mischen, sie lassen die Freiheiten der Kirche unangetastet. Die Geistlichen sind den Civil- gcsetzen unterworfen und noch nie hat einer von ihnen sich denselben entzogen. Die Unabhängigkeit des Staates läuft nie Gefahr neben der Würde eines bescheidenen Bischofs. Der Antrag Hoffmann zwängt die Grundsätze des Concordâtes und die Begriffe der katholischen Kirche ein; die Kirche hat keine Grenzen im Innern der katholischen Welt. Ich schlage vor zur Tages- ordnung überzugehen, und die frühere Summe nebst Büreau- und Reisekosten beizubehalten. Hr. Jurion: DaS unrichtige Auffassen meiner Worte sowohl als das des Antrages Hoffmann, nöthigen mich dem Hrn. Jonas zu antworten. Habe ich rie durch das Concordat festgesetzten Bedingungen nicht anerkannt? Ich sage im Gegentheil, wir müssen an diesem Vertrage, der die Verhältnisse zwischen Kirche und Staat bestimmt, festhalten. Wir haben der ganzen Geistlichkeit die ungeheure Summe von 360 tausend Fr., die Interessen von 7 Millionen, be- willigt. Kein Land war so freigiebig. Gegen die Ver- Minderungen, die man in den Gehalten der Geist- lichen machen wollte, habe ich mich erhoben, und eö freut mich, daß ich es that. Warum denn der Vor- wurf? So oft ich protcstirte war eS meine Schuldigkeit es zu thun. Hatte ich Unrecht zu behaupten daß unsere Geistlichkeit von 1330-1839 mehr Frei- Herten hatte als irgend ein Staat? Haben die Geist- lichen Frankreichs und Preußens auch den Eid der Treue nicht geleistet wie bei uns? Ich mbck'te nur wissen, ob die weltliche Gewalt der Geistlichen nach- geben muß, so oft beive in Berührung kommen. — Ich kann schweigen; fünf Jahre lang habe ich mich gewöhnt Verläumdungcn zu ertragen. Die Freiheiten, welche die Geistlichkeit von der Regierung verlangte, beweisen wie weit seine Forderungen gehen. Vor einigen Tagen hat Hr. Jonas gesagt, wir haben alle Gewalten in Hänven, bei der jetzigen Frage aber, beim Antrage Hoffmann, sagt er, milder König sei berechtigt Verträge zu schließen. Wenn es sich um Handels- oder Friedensverträge handelte, so würde die Regierung kein Bedenken tragen sie der Kammer zu unterwerfen. Oder glaubt man vielleicht die Kammer müsse erst nach Vollendung der Verträge darüber in Kcnntniß gesetzt werden? Der Antrag Hoffmann enthält nur die Wünsche der Kammer und läßt übrigens der Regierung freie Hand. — In Bezug auf die Erhebung unseres Landes zu einem Bisthum, bin ich der Meinung, daß dadurch große Unannehmlichkeiten entstehen und große Ausgaben erforderlich sind. Ich fürchte den Einfluß, den ein solcher Prälat auf die weltliche Gewalt ausübt in einem Ländchen wie das unsrige; die Civil-Autorität könnte dadurch gefährdet werden. — Die Lection, die Hr. Müller uns gegeben hat, nehme ich nicht an. Ich weiß wohl, daß ein guter Pastor besser wirken kann als eine Brigade Gens- darmen. Kann aber in dieser Beziehung ein aposto- Äscher Vikar nicht so viel leisten wie ein Bischof? Viele 'unserer Mitbürger sind stolz, daß wir ein eigenes Seminarium haben, ick aber finde keinen großen Vortheil dabei. Mir scheint es, daß unsere jungen ^Leute in einer großen Anstalt besser unter- richtet werden könnten als in unserer kleinen. Die geistliche Erziehung von 30 jungen Leuten kostet dem Lande 9000 Gulden. Mit dieser Summe können die 30 Studirenden in jeder Anstalt ihre Studien fortsetzen. — Ich unterstütze den Antrag Hoffmann, weil er der Regierung freie Hand laßt, die Unter- Handlungen nicht beeinträchtigt, und den Wunsch der Kammer befriedigt. Hr. Eyschcn bekämpft den Antrag Hoffmann und spricht sich für den des Hrn. Toutsch aus. Hr. Baron v. Blochausen gibt Aufklärung über gewisse, auf die Organisation der geistlichen Ange- legenhciten von 1842 sich beziehende Facta. Hr. Generalvcrw.-Präsidcnt macht allgemeine Be- trachtungen über den Antrag Hoffmann, worin er den ausgesprochenen Wunsch in Betreff des Seminars nicht lheilt. In Gemäßheit der gemachten Bemerkungen und mit der Erlaubniß der Unterzeichner des Antrages Hoffmann, macht Hr. Präsident eine kleine Abänderung in diesem Antrage, wonach er folgende Fassung erhält: In Gemäßheit des Berichtes der Cemralsection drückt die Kammer bei der Abstimmung der dem katholischen Culte bewilligten Summe den Wunsch aus: Die Regierung möge ihre Verhandlungen mit Rom in der Absicht der Alternative verfolgen , daß entweder das Großherzogthum ein für sich bestehendes apostol. Vikariat verbleibe mit einem geborenen Lurem- Hurger als Obern und unter der ausdrücklichen Be- dingung, daß der Missionszustand aufhöre, daß auch die Rechte der mittlem und untern Geistlichen gewähr- leistet werden, und daß den jungen Theologen die Aufnahme in ein benachbartes Seminarium gestattet werde ; oder aber die Vereinigung des Großherzogthums mit dem Bisthume von Trier und einem in Lurem- bürg wohnenden einheimischen Provikar. Die Discussion wird als geschlossen erklärt und der Antrag Toutsch kommt zur Abstimmung. 19 Mitglieder stimmen dafür und 29 dagegen. Hr. Kremer enthielt sich von der Abstimmung, weil er den früheren Discussionen über diesen Gegen- stand nicht beigewohnt hatte. Nach verschiedenen Bemerkungen für und wider die Theilung dcS Antrages Hoffmann kommt er end- lich zur Abstimmung und wird ungetheilt mit 23 Stimmen gegen 18 angenommen. Hr. Kremcr enthielt sich von dieser Abstimmung aus demselben Grunde, wie oben. Auch Hr. Andre enthielt sich bei dieser Abstimmung. Die Sitzung wird aufgehoben. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Miscellen. | Miscellen. Herr Redakteur! Die Einwohner von Eich, mit Ausnahme eines Einzigen, wünschten, Hr. N. Metz möge die Güte haben, und sie seines Geistes doch endlich zu entlasten, und diesen in seinen Körper nach Luxemburg zu nehmen; und dann, in Person mit gesagtem Geiste, bei hellem Tage in Gegenwart der Gemeinde es zu- lassen, daß ihnen ein Bürgermeister und fehlendes Mitglied des Gcmeinve-Ralhs gegeben werde, denn sonst werden wir, weiß Gott wie lange noch, in die- fem seinem gestifteten Chaos darniederliegen. Sagen Sie auch dem Hrn. N. Metz, wenn er noch 100 Mal unsere Wahl stürzt, so wird sie doch 100 Mal gegen seinen spitzfindigen Gefährten in Eich ausfal- lcn, denn zu lange trugen wir Beider Joch. Ich bitte um ein Plätzchen in nächster Nr. Ihres ehrenwerthen Blattes, Ein Abonnent. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Am Grabe unseres Mitschülers M. Verchem. | Am Grabe unseres Mitschülers M. Verchem. Dcn edlen Jüngling, thcuren Schnlgcnossen, Pier senkten sie ins kühle Grab ihn ein. Wo schon so viele Thräncn ihm geflossen. Hier laßt uns Thräncn und ein Lied ihm wcih'n. Er ist dahin ! Auf seiner Wange glühte Noch frisch der erste» Jugend schönes Roth; Kaum glänzte ihm der schönsten Jahre Blüthe, Als grausam ihn entriß der kalte Tod. Der zarten Blume glich sein kurzes Leben, Die mild der gold'nc Morgcnstrahl crguickt, Und wenn zur Sonne sie ihr Haupt will heben, Der wilde Sturmwind grausam knickt. O laßt sie rinnen, Freunde, eure Zähren, Hier an des treuen Freundes stillem Grab ! Wer ihn gekannt, der wird sie euch nicht wehren, Mit ihm sank manche Freude still hinab. Er war der Stolz, der Eltern süßes Hoffen, Er trug ein reines Herz .und frommen Sinn ; Ihm stand die weite Zukunft glänzend offen, Und kühn und muthig strebt' er nach ihr hin. Er hatte früh mit reger Kraft betreten Des hehren Wissens unabsehbar Feld; Und folgte treu des Lehrers weisen Rathen Zum hohen Ziele, das er sich gestellt. Und unermüdet schritt er immer weiter, Er schritt uns Allen unbesiegt voran; Wir folgten ihm, wie einem sichern Leiter, Vertrauensvoll auf seiner gcist'gcn Bahn. Fahr' wohl, du Jüngling, dcn das Grab verschlungen! Zu dem die heiße Thräne nicderbcbt; Du hast vergebens nach dem Ziel Errungen, Das dir so schön und freundlich vorgeschwebt. Ihn ruft, verlaßner Vater, deine Klage! ES regt das Mutterherz sich tief und bang, Daß ihre schöne Hoffnung froher Tage In freudenlose, kalte Grüfte sank! Und wir, die Freunde, trauern um den Lieben, Und Alle fühlen lief den herben Schmerz! Ist denn uns Allen nicht e i n Trost geblieben ? Soll ganz verbluten jedes wunde Herz? Nur einer! „Aller , aller Wesen Grenze Zog des Erbarmers gnadenreiche Hand; Sie war es auch, die frühe Todtenkränze Um seine jugendliche Slirne wand»! Mag auch der Wind die Asche wirbelnd thcilen, Sein frommer Geist wird tröstend uns umwch'n! Und wenn die Blicke sehnend aufwärts eilen, Ruft er mit Himmelstöncn — Wiederseh'n!" Luxemburg, den 25. Februar 1849. Sein Freund und Mitschüler, im Namen aller seiner Mitschüler. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 27. Febr. Man versicherte gestern in dem Conferenzsaale der Nationalversammlung, daß die Intervention zu Gunsten des Pabstes beschlossen sei. Die intervenirenden Mächte wären Spanien, Portugal, Belgien, Piémont und Neapel. Vom 28. Die in der diplomatischen Welt wohl bewanderte „Assembler Nationale" sagt heute mit großer Bestimmtheit: „Vor dem Monat April wird eine östrerchisch-russische Armee in Italien stehen — eine preußisch-deutsche Armee wird, zu derselben Zeit an der Grenze der Schweiz erscheinen, um Neu- schatel zu fordern und für die Schweiz den von allen andern Mächten anerkannten Bundesvertrag von 1815 wiederherzustellen. Lord Palmerston weiß es .wohl und wird sich nicht widersehen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL70 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | England. | England. London, 20. Febr. Die Kurse sind heute in Folge starker Verkäufe herabgegangen. Der Globe sieht hierin einen Beweis des festen Vertrauens, welches das Gouvernement auf die Rückkehr des Flores des Handels hat. Zu Birmingham hat die Eisenfabrikation für Amerika sehr starke Aufträge erhalten, die für Kalifornien bestimmt sind. Obgleich die Handelsnachrichten mit der neuesten amerikanischen Post noch flau lauten, verspricht man sich jedoch einen lebhaften Aufschwung in Folge des kaliforni- schen GolvfundS. Die Handelstätigkeit mit Kalifor- nien verspricht lebhaft zu werden. Bisher hat die Spe- kulation sich nur auf Lebensmittel, fertige Kleioer und Arbeitswerkzeuge dorthin geworfen. Man hatte schon 500,000 Dollars Silbergelv nach Kalifornien gesandt. Bedeutende Goldscndungen waren schon in Nordamerika eingetroffen. Ein Handelshaus zu Phi- ladelphia hat einen Goldklumpen von 40 Pfund Schwere in Besitz. Ein Bankhaus in New-Iork hat 3 Goldklumpen, jeder zu 25 Pfund Schwere erhal- ten; es ist 21V, karathaltig. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL72 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Leise Anfrage. | Leise Anfrage. Ist es mit den Functionen eines öffentlichen Beamten verträglich, daß derselbe sich mit der Abfassung von Bittschriften und ähnlichen Arbeiten befaßt, und dafür ein enormes Honorar von seinen Clienten bezieht, besonders wenn er im Falle ist, nachher manche dieser Bittschriften der Behörde gegenüber zu begutachten? (Eingesandt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL50 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Die Unterzeichneten schlagen vor die Gehalte der Geistlichen im Allgemeinen festzusessen wie folgt: | Die Unterzeichneten schlagen vor die Gehalte der Geistlichen im Allgemeinen festzusessen wie folgt: | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL93 | TABLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Die Ereignisse drängen sich in Italien in über- raschender Schnelle. Der Kampf zwischen dem con- stitutionnellen und ultra -republikanischen Principe hat in so ausgedehnten Verhältnissen zugenommen, daß eines von beiden nothwendiger Welse in sehr naher Zukunft daS andere überwältigen muß. Nach den verschiedenen Eorrespondenzberichten, die in diesen Tagen aus Italien eingetroffen, hat die revolutionäre Partei in Toscana und der Romagna wenigstens für den Augenblick das Uebergewicht, während in Turin die gemäßigte Partei Fortschritt machte. Hr. Giobcrti ist, nachdem er seine Demission als Prä- sidcnt des Turiner Ministeriums gegeben, weil seine College» sich der sardinischen Intervention in Toskana wicdcrsehtcn und die Anerkennung der römi- schcn Republik verlangten, in Folge einer großen Volksdemonstration, welche zu Gunsten der gemäßig- tcn Politik stattfand, von dem Könige Karl Albert mit der Bildung eines neuen Ministeriums beauf- tragt worden. Es ist demnach zu erwarten, daß in Folge der Mldung des neuen Cabinets die sardin. Truppen das tose. Gebiet bereits betreten haben werden, um den Großherzog Leopold in die Regie- rung seiner Staaten wieder einzusetzen. Die revo- lutionäre Partei in Sardinien bemüht sich zwar, den Unwillen des Volks gegen dieses Interventions- Project rege zu machen, welches sie als eine An Allianz mit den Ocstreichern darstellt. Die gemäßig, tcn Patrioten erblicken dagegen grade in dieser In- tervention ein Mittel, zu verhindern, daß die öst- rcichischen Soldaten das toscanische Gebiet occupiren und so auch von dieser Seite her Sardinien bedrohen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL71 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | *) Die Flotte ist nichs anderes, als eine solche für nothwendig erachtete Vcrthcidigungsmaßrcgcl. «*) Den Art. 57 haben wir früher einmal gegeben. Er hebt den Art. 45 unserer Verfassung geradezu auf und beweist, von welcher Sachkenntniß unsere Constituante durchdrungen war, als sie sich der deutschen Bewegung gegenüber jede Abänderung der bestehenden Verträgen verbat. Eben so verhält es sich mit Art. 59 jener Schlußakte gegenüber von Art. 69 unserer Verfassung. Nur im Anschluß an die deutsche Bewegung von vorm Jahr konnten wir uns diese Verfassung geben. Unsere Verfassung ist i» allen ihren Bestimmungen ungültig, sobald mit Art. 1 derselben Ernst gemacht wird. Wir haben mis aber einmal auf den Boden der bestehenden Verträge gestellt. Auch sind wir nicht befugt, sie einseitig zu brechen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL58 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Die bestehenden Verträge zwischen uns und Deutschland. (Schluss.) | Die bestehenden Verträge zwischen uns und Deutschland. (Schluss.) „Wenn aus der Anzeige eines Bundesstaates, „oder aus andern zuverlässigen Angaben, Grund zu „der Besorgniß geschöpft wird, daß ein einzelner „Bundesstaat, oder die Gesammtheit des Bundes, „von einem feindlichen Angriffe bedroht sei“ - (so war es eben vorigen Herbst in Süddeutschland) „so muß die Bundesversammlung sofort die Frage, „ob die Gefahr eines solchen Angriffs wirklich vor„handen ist, in Berathung nehmen. Wird die Gefahr „anerfannt, so muß, gleichzeitig mit diesem Ausspruche, „wegen der in solchem Falle unverzüglich in Wirk„samkeit zu setzenden Vertheidigungsmaßregeln ein „Beschluß gefaßt werden. Beides, jener Ausspruch „und dieser Beschluß, ergeht von der engern Ver„sammlung.“ (Art. 38 der Schlußakte.) „Der in der engern Versammlung gefaßte Be„schluß über die Wirklichkeit der Gefahr eines feind„lichen Angriffes verbindet sämmtliche Bun„desstaaten zur Theilnahme an den vom „Bundestage als nothwendig erachteten „Vertheidigungsmaregeln. “) Gleicher„weise verbindet die in der vollen Versammlung aus„gesprochene Kriegserklärung sämmtliche Bundesstaa„ten zur unmittelbaren Theiinahme an dem gemein„schaftlichen Kriege.“ (Art. 41 der Schlußakte.) „Die Bundesversammlung ist ferner verpflichtet, „die auf das Militärwesen des Bundes Bezug ha„benden organischen Einrichtungen, und die zur Sicherstellung seines Gebieees erfor„derlichen Vertheidigungsanstalten „(das ist wie gesagt die Flotte) - zu beschließen.“ dArt. 51 der Schlußakte.) „Da zur Erreichung der Zwecke und Besorgung „der Angelegenheiten des Bundes von der Ge„fammtheit der Mitglieder Gewdbeiträge zu leisten „sind, so hat die Bundesversammlung 1) den Be„trag der gewöhnlichen verfassungsmäßigen Aus„gaben, so weit solches im Allgemeinen geschehen „kann, festzusetzen, 2) invorkommenden Fällen „die zur Ausführung besonderer, in Din„sicht auf anerkannte Bunteszwecke gefaß„ten Beschlüsse erforderlichen außerordent„lichen Ausgaben und zur Bestreitung „derselben zu leistenden Beiträge zu be„stimmen.“ „Die im Bunde vereinten souveränen Fürsten „dürfen durch keine landständische Verfassung in der „Erfüllung ihrer bundesmäßigen Verpflichtung ge„hindert oder beschränkt werden.“ (Art. 58 der Schlußakte.c) Aus diesen Bestimmungen der bestehenden Ver- träge möge unser Land bcurthcilcn, ob es den An- siihrern derjenigen, die die Geldbeiträge zur deutschen Flotte und zur Dämpfung der Unruhen in Süd- dcutschland verweigerten, nämlich i der Herren Charles Metz und Baron von Blochauscn, Männer, die vcr- möge ihrer Stellung diese Verträge kennen mußten, um die Erhaltung unserer Unabhängigkeit, und das Glück und den Frieden des Landes zu thun war. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL57 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-03-04_01 | Der Volksfreund. Äbotutcmente-JJrcis. 5 FrS. vtertcljährig in bcr Hauptstadt, 5 FrS. 80 CtS. für die übrigen Ortschaften des GroßhcrzöpthuinS. Anzeigen werden mit 20 Ctins. per Zeile berechnet. Jltr volksfrcunb erscheint Mittwoch», Ireitng« und Sonntag«, Seketiungcn und Zuschriften wrrden sranro erbctrn, Bâreaut Pnl>or»-Gaffc, im Röscr'schtn Hause. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck ». Frauz Schéma«« in Luxemburg. M Sonntag, 4. März tarn | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73 | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Das hohe Militär-Gouvcrncment hat den An- trag der Stadtverwaltung die Jahrmärkte innerhalb der Stadt abhalten zu können, genehmigt. Der Ein- gang dieses Genehmigungsschrcibcns lautet: Ueberzeugt, daß die chrenwerthe Bürgerschaft von Luxemburg bei einem ausbrechenden Kriege willig, und mit dem durch ihre Geschichte oft bewiesenen kriegerischen Geiste, jède durch Nothwendi'gkeit ge- botene Beschränkung und Opfer tragen, und die zur Vertheidigung der Festung bestimmte Garnison so- mit kräftig unterstützen werde; nimmt das Militär- Gouvernement nicht den mindesten Anstand dem an dasselbe gelangten Antrage vom 26. v. M. als einer Conzession des Friedens, um somehr zu willfahren, als es dem Gouvernement stets zur Genugthuung gereicht der Bürgerschaft und dem platten Lande des Großherzogthums sich nützlich erweisen zu können. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL52 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Türkei. | Türkei. Die „Times" hat Privatnachrichten von Kon- stantinopel vom 5. Februar, wonach die Kunde von dem Einmärsche der Russen in Siebenbürgen große Sensation gemacht. Häufige Conferenzen fan- den zwischen den Ministern und den Gesandten der großen Mächte statt. Die Türkei erklärt, sie könne nicht länger das russische Joch ertragen und äußert sich, erforderlichen Falls Rußland den Krieg zu er- klären, um nun aus einer Lage herauszukommen, in welcher sie nur durch die Indifferenz und Freiheit Englands und Frankreichs gerathen ist. Das eng- lische und französische Cabinet sollen eine energische Note nach Petersburg gesandt haben, worin sie auf die Einhaltung der Verträge dringen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL73 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Das Luxemburger Wort bringt in seiner Frei- tagsnummcr: „Das Land tottß mit der Kammer zufrieden sein." Lessing sagte einmal: Ter Mensch muß niemals müssen. Ein Leser des Wortes sagte aber bei obiger Stelle: Das glaub ich. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL51 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Marktpreise vom 3. März 1849. | Marktpreise vom 3. März 1849. F. Schömann. Waizen 13 Fr. 50. C., 14 Fr., 14 Fr. 50 C., der Hectoliter. - Mischelfr. 12 Fr. 12 Fr. 50 C., 13 Fr, 13 Fr. 0 C. - Roggen 10 Fr., 10 Fr. 50 C. - Gierste 8 Fr., 8 Fr. 50 C. - Hafer 1 Fr., 4 Fr. 50 C. 4 Fr. 70 C., 5 Fr. Buter 80 85 C. das Pfund. Für die Redaction: | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL54 | ARTICLE | Schömann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | e i g e n. Oeffentliche Versteigerung einer Wiese, gelegen am Ort genannt Pctcschwics beim Eck, im Bann Svrcn Gemeinde Wepler zum Thurm, vom Ertrage von 3 bis ä Tau- send Heu, am Donnerstag den 15. l. März, Nachmittags 1 Uhr, auf dem Bricherhof bei gesagtem Ehren. Dalheim, dcn 1. März 1849. (219) Maserus, Sohn, Notar. Eine schöne und angenehme Wohnung, bestehend aus 4 geräumigen Zimmern, Küche, Speicher und Keller, ist zu ver- micthen und kann sogleich bezogen werden. Wo ? faqt die Rédaction dieses Blattes. <214) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL163 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Wir bitten die geehrten Hrn. Abonnenten, die für das erste Quartal 49 noch Abonne- mentSgelder, so wie die Herren Auftraggeber, die noch Annoncengebühren zu entrichten haben, diese gefälligst recht bald dein Bureau der Nc- daction sraucw einsenden zu wollen. N. B. Die Herren, welche in einigen Caim tonen im vorigen Trimester die Gelder für uns eingezogen haben, hatten, auch in diesem Trimester die Gefälligkeit, (wofür wir denselben, bei der schlechten Organisation unseres Post- wesens unfern tiefgefühlten Dank hiermit aus- sprechen,) dieses übernehmen zu wollen und es ist an dieselben zil zahlen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-04T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9m2gk3g73/articles/DTL53 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Um dem Prinzip der Zeit und der Freiheit, näm- lich der größtmöglichen Ocffentlichkcit in allen vffcnt- lichen Angelegenheiten immer mehr zu huldigen, wer- den wir von jetzt an Tag und Stunde aller unserer Gemeindcrathssitzungkn, so wie die Gegenstände, die zur Verhandlung kommen , immer im Voraus an- zeigen. Wir erwarten von unserm freisinnigen Herrn Bürgermeister, daß er dieses unser Bestreben würdigen und dafür Sorge tragen wird, daß uns die nöthigen Anzeigen immer rechtzeitig zukommen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL49 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Als der Volköfreund entstand und die Mitglieder des alten Regierungs-Collegiums den ungeheuren Feh er in den Augen der Herren Charles und Nor- bcrt Metz begingen , aus eigener Tasche zahlbare Aktien zur Gründung dieses Blattes zu zeichnen, da war das ei» ungeheures Verbrechen! Fünfmal wurde die ehemalige Regierung von diesen beiden Herren ob dieses Verbrechens vor versammelter Kammer interpellirt; fünfmal mußte sie in Abrede stellen, daß der Volksfreund von der Regierung als solcher ab- hängig, oder aus Staatsmitteln subventionirt sei. Wie kommt es nun, daß die Mittwochsnummer des Courrier eine Regierungsannonce nicht bloS in französischer, sondern auch zum Ueberflttß in deutscher Sprache bringt, während die andern Blätter diese gar nicht haben? Ist Jeder im Lande gehalten, oder soll Jeder durch dieses Mittel dazu gebracht werden, den Courrier zu lesen ? Oder brauchen die Nichtleser des Courrier, d. h. die Majorität des Landes, gar nicht zu wissen, ob eine Arbeit für Rechnung des Staates zu über- nehmen ist? Sollen die Nichtleser des Courrier bei solchen Entreprise» etwa nicht mit concurriren? Und warum genügt es nicht, wenn die Leser des Courrier, die doch französisch verstehen müssen, die Regie, ungsannoncen auch nur in dieser Sprache zu le>en bekommen? Warum müssen sie auf Kosten oes Staatsschatzes noch eine Ueberfttzung dabei sehen? Ist das Alles etwa, weil Hr. Norbert Metz, Eigcnthümer und Redakteur des Courrier, College des Herrn Ulrich ist, und muß deshalb der Staats- schätz dem Courrier doppelt steuern? Wir verlangen jedenfalls, daß der Courrier die Regierungsannoncen nur in einer Sprache bringe. Ob die Regierung den Lesern der übrigen Blätter, die die deö Courrier bei weitem übersteigen, ihre An- zeigen auch mittheilen, oder ob sie durch Vertheilung der Annoncen eine Parteistellung gegen die übrigen Blätter des Landes einnehmen wolle — ein Fehler, vor welchem sich die ehemalige Regierung wohlwcis- lich hütete — bleibe ihr überlassen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. Deutsche Nationalversammlung | Deutschland. Deutsche Nationalversammlung Frankfurt, 12. März. In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung interpellirte Schüler von Jena den Reichsminister des Aeußern: „Es verbreite sich das Gerücht, daß die russische Regierung an das preußische Cabinet eine Note erlassen habe, worin sie gegen jeden die deutsche Bundesacte (von 1815) verletzenden Act protestire, so lange die Garanten der deutschen Bundesacte nicht ihre Einwilligung gegeben haben würden. Er stelle deshalb die Anfrage an das Reichsministerium: Ob es wahr sei, daß eine russische Note dieses oder ähnlichen Inhaltes ergangen sei? An welche Regierung diese Note ergangen sei? Ob sie der Centralgewalt von Deutschland ossiciell mitgetheilt worden sei? Was die Centralgewalt von Deutschland gethan habe oder thun werde, um eine solche die Chre und Selbstständigkeit Deutschlands verletzende Einmischung zurückzuweisen?“ Hierauf verliest Welcker den folgenden dringenden Antrag: „Die deutsche verfassunggebende Nationalversammlung, in Erwägung der dringlichen Lage der vaterländischen Verhältnisse, beschließt: 1) Angesichts der wiederholten öffentlichen Nachrichten von fremder Einsprache gegen die von der deutschen Nation zu beschließende Verfassung, ihre Entrüstung gegen solche Eingrisse in das heiligste Urrecht freier Völker, gegen jeden Deutschen aber, sei er Fürst oder Bürger, welcher landesverrätherisch solche Eingriffe hervorrufen möchte, den tiefsten Abscheu und zugleich die feste Erwartung auszusprechen, daß die deutsche Nation wie Ein Mann ihre Ehre vertheidigen und deren Verletzung zurückweisen werde; 2) die gesammte deutsche Reichsverfassung, so wie sie jetzt nach der ersten Lesung von dem Verfassungsausschuß mit Berücksichtigung der Wünsche der Regierungen redigirt vorliegt, wird durch einen einzigen Gesammtbeschluß der Nationalversammlung angenommen, und jede etwa heilfame Verbesserung den nächsten verfassungsmäßigen Reichstagen vorbehalten; 3) die in der Verfassung fesigestellte erbliche Kaiserwürde wird Sr. Majestät dem König von Preußen übertragen. 4) Die sämmtlichen deutschen Fürsten werden eingeladen, großherzig und patriotisch mit diesem Beschlusse übereinzustimmen und seine Verwirklichung nach Kräften zu fördern. 5) Es wird eine große Deputation der Nationalversammlung abgesendet, um Sr. Majestät dem Könige von Preußen die Wahl zum deutschen Erbkaiser anzuzeigen. 6) Sowohl Se. Maj. der Kaiser von Oesterreich, als Fürst der deutsch⸗dsterreichischen Lande, als die sämmtlichen Bruderstämme in diesen Landen einzeln und vereint, sind zum Eintritt in den deutschen Bun⸗ rsstaat und seine Verfassung jetzt und zu aller Zeit eingeladen und aufgefordert. 7) Die deutsche Nationalversammlung legt gegen ein etwa beanspruchtes Recht der Regierung der deutsch⸗österreichischen Lande, oder dieser Lande selbst, von dem dentschen Vaterlande und aus der von seinem Gesammtwillen beschlossenen Verfassung auszuscheiden, für alle Zeiten feierlichen Widerspruch ein. 8) Sie ist aber bereit, so lange einer definitiven Verwirklichung des völligen Eintritts der deutsch⸗ bsterreichischen Lande in die deutsche Reichsverfassung noch Schwierigkeiten im Wege stehen sollten, die bestehenden nationalen brüderlichen Verhältnisse, jedoch unbeschadet derSelbstständigkeit der deutschen Reichsverfassung, zu erhalten.“ Der Verlesung des Welcker’schen Antrags folgt eine allgemeine und lang andauernde Bewegung in der Versammlung. Erst nach einer Viertelstunde gelingt es dem Präsidenten, die Frage zur Abstimmung zu bringen: ob dem Antragsteller zur Begründung der Dringlichkeit seines Antrages das Wort gestattet werde. Die Frage wurde durch allgemeine Erhebung bejaht. GForts. folgt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL70 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Die Gefahren des Vaterlandes. | Die Gefahren des Vaterlandes. Frankfurt , 8. März. Die russische Noteeristirt und ist kein leerer Schall. Man wird in Berlin ihr Dasein nicht mehr in Abrede stellen, sondern ein- sehen, daß sie in Olmütz nur früher bekannt war. Rußland läßt die Verhältnisse deö Augenblicks als Entschuldigung für die Einsetzung der deutschen Cen- tralgewalt gelten, wird aber keine Acnderungen, we- der an der Bundesverfassung, noch an den Versas- sungen der Einzelstaaten ohne die Zustimmung der Theilnehmer an den Verträgen von. 1815 gestatten. Diese Sprache ist gegen Kleindeutschland gerichtet; mit Oestreich ist sie verabredet; die Könige zweiten Ranges vernehmen sie mit Wohlgefallen. Rußland kann diese Sprache führen, denn Oestreich deckt die Flanke, welche bald pacificirt sein wird, thut freund- lich mit Dänemark und bringt die Paulskirche in Verwirrung. Frankreich steht in gutem Vernehmen mit Rußland, zeigt guten Willen für Oestreich in Italien und genießt dafür die Aussicht — auf das linke Rheinufer. Großbritannien steht zwar nicht bei der Coalition; ob cö aber zu Deutschland stehen wird, ist um so mehr die Frage, als es nicht gern mit unfertigen Verhältnissen zu thun hat, Deutschland aber zur Zeit noch keine vollendete Thatsache ist. Preußen zaudert; die Kündigung des Waffenstillstands durch die Dänen kommt ihm ungelegen; es möchte gern von dem Kriege bleiben und unbeschädigt weg- kommen, auch seine Macht zu anderer Verwendung verfügbar halten. — Deutschland kann dennoch den Frieden mit Rußland und dessen Berbindcten be- wahren, wenn ihm der Preis nicht zu hoch ist. Der Preis aber ist folgender: In London wird der Friede mit Dänemark nach den Vorschlägen dieser Macht abgeschlossen. Der deutsche Bund kehrt zu seiner Verfassung zurück; der Bundestag zählt 7 Mitglieder mit 9 Stimmen unter dem Vorsitze Ocst- reichs; Volks- und Staatenhaus bleiben weg. Die deutsche Nation verzi htet aus den Bundesstaat, auf die Befriedigung ihres Dranges nach Einigung und ihrer gemeinsamen Interessen. Preußen ist für seine kraftlosen deutschen Sympathien durch das Sinken seiner Macht und seiner Stellung im Bunde gestraft; die kleineren Fürsten sind für ihre Hinneigung zu Preußen durch Zurückstellung in dem neuen Bundes- tage ebenfalls gestraft; die Könige zweiten Ranges sind für ihr Widerstreben gegen den Bundesstaat be- lohnt; die Nation endlich hat erfahren, was es heißt, ein Jahr lang beisammensitzen, um eine Verfassung — nicht fertig zu bringen. Ist uns um diesen Preis der liebe Frieden zu theuer, dann haben wir Krieg; Krieg mit Rußland und seinen Bundesgenossen, von denen die Einen gegen uns, die Andern nicht für uns sind, Krieg, wahrscheinlich ohne die englische Allianz. Wie steht es alsdann um das deutsche Reich? Es cristirt nur im Entwürfe, und harrt der zweiten Lesung. Die Reich s Versammlung be« räth Grundrechte, vielleicht auch noch ein Wahlge- setz, Dinge, welche immer einen historischen Werth behalten; sie kömmt wohl auch noch zur zweiten Le- sung der Verfassung und zu dem Gefühle der Reue über den Verlust einer kostbaren Zeit. Die Central- gewalt findet in einer Versammlung, welche in sich keinen Halt mehr hat, ebensowenig eine Stütze, als an den Staaten, die eifersüchtig wachen, daß kein Theilchcn ihrer Souveränetät an eine RcichSgcwalt übergehe, die versäumt hat, ihnen eine Vertretung ein- zuräumen. Die Centralgewalt seufzt nach der Vol- Icndung der Verfassung, als nach dem Augenblicke ihrer Erlösung. So steht, um nur die allgemeinsten Umrisse anzudeuten, das deutsche Reich einem Kriege mit Rußland und dessen Bundesgenossen gegenüber. Was unter diesen Umständen zu thun ist, ergibt sich von selbst. Die Centralgewalt sollte — so däucht uns wenigstens — mit einer offenen Darlegung der Lage des Vaterlandes vor die Nation treten. Die Gründe, aus denen sie namentlich ihr Verhältniß zu den Regierungen bisher verschwiegen, mögen ganz löbliche Gründe sein; man deckt die Familienschäden nicht gern vor bösen Nachbarn auf. Aber diese schei- neu uns besser davon unterrichtet, alö die Nation, und doch kann nur die Nation die Uebcl heilen, welche sie in die größten Gefahren zu stürzen drohen. Die Neichsversammlung würde sich durch eine solche Mit- theilung wohl veranlaßt sehen, zu der ungesäumten Errichtung einer Staatcnvertretung die Hand zu bic- tcn, durch eine Verständigung unter den Vaterlands- freunden aller Farben ohne Zeitverlust die Verfügung zu vollenden, und dann mit gutem Gewissen dem Reichstage Platz zu machen. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren; wenn sich Deutschland nicht rasch zusammennimmt, so wird kein Staat, auch Preußen nicht, sich selbst genügen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL61 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Luxemburg. Die Nr. 68 des „Preuß. StaatsAnzeigers“ meldet uns die Ernennung des Majors und Genie⸗Directors in Luremburg, Schönermarck, zum Inspecteur der 3. Festungs⸗Inspection; er wird ersetzt durch Major und Platz⸗Ingenieur in Wesel, Rochmer, der an seiner Stelle zum Genie⸗Director und Platz⸗Ingenieur in Luxemburg ernannt worden. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL50 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Modena, 26. Fcb. Der Herzog ist am 2-1. mit etwa 600 Mann gegen die toökanische Grenze hin gezogen. In der Stadt arbeitet man eifrig an den Festungswerken; Mörser und Bomben langen von Mantua hier an, und wahr- scheinlich werden auch österreichische Truppen gegen Massa rücken, um die Fahne der Empörung unter der dortigen Bevölkerung abermals aufzustecken. Der Herzog von Modcna läßt, wie die Oestrcicher, junge Leute arrctiren, die nach Mantua gebracht werden, um dort unter die Truppen Radetzkys gesteckt zu werden. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL72 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. (Schluß des Lebehochs, welches der Socialist Felix Pyat den Bauern von Frankreich brachte. »Was nun seine hohen Gebieter (seigneurs), seine Herren anbelangt, welche Andern den Namen „Bauer" hinwerfen, so haben sie dazu volles Recht: denn sie sind unwürdig, denselben zutragen. Nein, sie verdienen ihn nicht, sie haben kein Recht auf diesen Namen; im Gcgcnthcil, diese Leute sind, wie schon Homer gesagt hat: die unnütze Last der Erde! Sie haben vre Erde entwürdigt, statt zu würdigen; sie unterdrückten sie, statt sie zu bcwoh- neu; was sage ich, sie verlassen sie in der Stunde der Gefahr, nachdem sie sich in der Zeit der Ruhe durch den Vollgenuß ihrer Schätze übersättigt haben; sie fliehen, um dem Fremden, dem Feinde, den Weg zu zeigen. Ja, sie haben sie verkauft und haben den Judas Groschen für ihren Verrath erhalten; nur mit dem Unterschiede, daß Judas sich für das Schand- geld einen Strick verschaffte, um sich zu erhängen, während sie — „tanzen" gingen. Sic sind also keine Bauern, sie nennen sich nicht Bauern; sie nennen sich die „Nabeln"; sie heißen die „Vcrräthcr"l O thcure Blousenmänner, ihr alle Bauern und Arbeiter, armes Volk auf dem Lande und in den Städten! was thatet ihr, während diese Nobeln mit den Alliirten tanzten ? Ihr vergösset heißt Thränen in cuern Hütten und Mansarden, ihr beweintet unsere Ehre und unser verkommenes Glück, treu eurem Grame med der Hoffnung auf Rache an den Tyrannen, treu in der Liebe zum Vaterlande, bewahrtet ihr in irgend einem Winkel eurer Hütte neben der Flinte, die noch vom Pulverdampf schwarz war, das heilige Bild irgend eines Heroen von Frankreich; ihr bewahrtet im tief- sten Herzen die Religion des Vaterlandes, die Re- ligion der Freiheit! — Um das Elend bis auf die höchste Spitze zu treiben, raubten die Mitschuldigen jener, welche euren letzten Sohn erschlagen, euren letzten Tropfen Blut vergossen hatten, euch noch den letzten Sou, um damit die Fiedel zu bezahlen, die ihnen zum Tanze ausspielte. Bauern! cö hängt nur von euch ab, daß ihr jene Tage der Schande und des Elends nicht noch einmal sehet; eure Brüder in den Städten, das Volk von Paris, dieser große Nevolutions-Mcister, hat euch von dem vcr- haßten Regimcnte befreit; es hat die Könige ver- trieben, es hat euch zu Freien, zu Bürgern gemacht; es hat euch das allgemeine Stimmrecht gegeben; o, bewahrt es wohl! Es hat euch die Republik erkämpft; ihr habt also die Entscheidung in euren Händen, denn ihr seid die stärksten, die zahlreichsten; ihr zählt von 35 Millionen allein 24 Millionen Köpfe. Ihr habt ja eure Kraft vor Kurzem bei der Präsidentenwahl bewiesen; bei der Wahl jenes Menschen, den ihr be- auftragt, die alte Form, den letzten Rest, den Firle- fanz der Monarchie, das auszuüben, was man Prä- sidentschaft nennt; jenes Menschen, dem ihr Gelegen- hkit gegeben, den dritten und letzten Beweis gegen die Erblichkeit zu liefern; uns zum letzten Male zu beweisen, daß der größte, der ruhmvollste Name gleich- zeitig das größte Genie und das größte nun, das größte Gcgentheil bezeichnen kann! < Donnernde Bravo'S.) Ihr wisset nun, was ihr vermöge!, und ihr könnt, was ihr wollt. Gebt daher genau Acht, wenn ihr wählet; nehmet keine Wölfe für Schäfer; sehet kein Unkraut für Walzen an — Royaliste» für Republikaner! Hütet euch vor euren ewigen Feinden, den Schwarzröcken, die nichts destoweniger weiß sind. Möge sich die graue Blouse des Landmanns mit der blauen des Städters vereinigen; denn ihre Sache ist dieselbe, es ist die Sache der Arbeit; denn ihr tragt ja gemeinsam die Lasten des Friedens und des Krie» ges, denn ihr tragt ja gemeinsam die Steuer in Münze und in Blut! Auch verbindet euch die ge- meinsame Sache der Bildung; denn die Zeit naht heran, in welcher Europa kosakisch oder republikanisch sein wird. Es kommt auf euch an, — hört ihr es? — dem Königthum ein Ende zu machen, das Elend, die Dummheit, alle Tyrannei zu verbannen, es kommt nur auf euch ait, wenn ihr wahrhaft frei, wahrhast souverän sein wollt! ES hängt von euch ab, daß wir endlich die Republik haben; nicht jene falsche Re- publik, nicht die Republik der feigen Mitte (juste milieu), nicht die Republik der Ratcau, Darrot, Bugcaud, nicht die Republik der Vorrechte und Miß- bräuche, des Eigennutzes und der Ungerechtigkeiten, der rohen Gewalt und der Furcht; nicht jene Re- publik, die nach Innen gcwalthätig, nach Außen frei- geistig; die aus Frankreich ein Ungarn, und aus unser» Generalen Croaten machen möchte; nicht jene halb Bourgeois-, halb Soldatcn-Republik, die über der baumwollnen Philisterschlafmütze den Königsad- 1er trägt; auch nicht jene Republik, oder besser, jene Monarchie unter dem Namen Republik, welche den gejagten Königen nachläuft, und den gefallnen Päd- sten den Hof macht; nein, Bürger! sondern die wahre Republik, die demokratisch sociale, die Republik der Wahrheit und Gerechtigkeit, der Association, der Sicher- hcit. der Solirarität und der Liebe; der Republik, in der es euch und euren Familien gegönnt ist, von der Arbeit zu leben; in der ihr endlich einmal daö Korn essen dürft, das ihr erntet, den Wein trinken, den ihr gekeltert habt. Es hängt von euch ab, daß eure Frauen endlich euere Kinder in der «publica- nischen Sprache ihrer Väter jene drei inhaltsschweren Worte: „Freiheit! Gleichheit! Brüderlich- keit!" lehren, statt daß die Knute der Kosaken sie in einer fremden Mundart lehrt, die harten Namen „Sc lave" und „Herr" zu verstehen. Bauern! da» Vaterland ist noch in Gefahr! Ihr werdet es noch einmal retten ; dieses Mal aber nicht mit den Waffen, sondern allein durch die unüberwindliche Gc- walt der Union. Also mein Hoch gilt den Bauern von Frankreich!" (Stürmischer u. anhaltender Beifall.) Paris, 11. März. Das CassationSgcsuch der ssünf zum Tode verurtheittenJuni-Jnsurgknten, welche bei dem Morde dcS Generals Brea und des Eapi- tans Mangin bcihciligt waren, ist gestern von dein Cassationshof verworfen worden. Nachdem dasselbe also, wie vorauszusehen war, dasselbe Schicksal wie das Revisionsgesuch gehabt hat, bleibt den Verur- (heilten nur noch ein Gnadengesuch an den Präsi- deuten der Republik übrig. ES heißt, daß diesem Gesuch willfahrt werden wird. Der Minister dcS Innern läßt allen polnischen Flüchtlingen auf Verlangen Pässe und Reiseunter- stützung bis an die Grenze von Frankreich verab- folgen. Vom 12. In der heutigen Sitzung der Natio- nalversammmlung wurde dem Präsidenten der Re- publik außer seinem Gehalte von 600,000 Fr. eine gleiche Summe für Repräscntationskosten bewilligt. — Nach einem Brief aus Toulon vom 7. war dort eine tclcgraphische Depesche von Paris emge- troffen, in Folge deren sämmtlichc Dampfer der Ne- gierung aus das schleunigste in Stand gesetzt wur- den. Auf einigen der Dampffregatten werden An- stalten getroffen, woraus zu schließen ist, daß man abermals die Absendung einer ganzen Division nach Italien beabsichtigt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL71 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Le „Courrier" de mercredi publie une correspondance dans laquelle un quidam, inconnu à tout le monde, excepté sans doute aux rédacteurs du „Courrier", ministres ou non ministres, veut bien déclarer que, s'il ne se trompe pas — et qui le le lui dira? — et celui qui pourrait le dire, à qui le dira-t-il? — le l.§ de notre article „11 faut en finir", inséré au n° 30, le concerne un peu, et que, s'il en est ainsi, c'est-à-dire s'il ne se trompe pas, il déclare que cet article renferme un grossier mensonge et une vile calomnie (style Courrier) à son égard, et il signe „l'employé subalterne que l'article du „Volksfreund" concerne dans son 1. — Mr. le quidam, nous n'aurions pas relevé votre balourdise, — car nous maintenons le fait énoncé tout entier, — si l'inhabile factum n'avait tout l'air d'un travail de commande, exécuté par la peur. En effet, si vous êtes celui que la chose concerne, vous devez en reconnaître la vérité et en souffrir la publicité, ou bien vous auriez dû la garder pour vous, et si elle ne vous concerne pas, de quel droit parlez-vous de mensonge et de calomnie? En vérité, Quand l'absurde est outré, l'on lui fait trop d'honneur De vouloir par raison combattre son erreur. P. S. Au besoin, nous appuyerons le fait incriminé et désavoué par lé dit „employé subalterne", d'un nombre suffisant de témoignages irrécusables; du reste, nous avons lieu de croire, nous le répétons, que cette rétractation n'est qu'imposée, courbette de nouvelle façon, et que ce démenti ne sert qu'à masquer la réponse que nous doit le " Courrier " aux autres points plus grâces. Nous attendrons cette réuonsc en toute humilité. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung des Gemeinderathes heute Freitag den 16. März, 3 Uhr Nachmittags. Tagesordnung: | Sitzung des Gemeinderathes heute Freitag den 16. März, 3 Uhr Nachmittags. Tagesordnung: 1) Bericht über die Geschästsordnung. 2) Wohlthätigkeitsbüreau. Auflage auf die öfentlichen Vergnügungen. 3) Vicinalwege. Bittschrift des Cantonnier⸗linternehmers. 4) Hospizien. Zurückzuzahlendes Kapital. Bericht der Commissären. 5) Holzschlag für 1849. Belastungshest. G) Eigenthum von Land, welches an den Kirchhof vor dem Neuthor grenzt. Besitztite, die die Stadt in Anspruch nimmt. 7) Beleuchtung der Stadt. Nechnungsabschluß für 1848. S) Beschwerden in Schulangelegenheiten. Commissionsbericht. 9) Zulassung eines Dürstigen im Bettlerdepot. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL67 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Die Oberpostamtszeitung enthält folgenden beherzigenswerthen Artikel: | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL44 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Das Wohlthätigkeitsbüreau, sich zur Aufgabe setzend, eine der Pflichten zu erfüllen, welche die Bedürfnisse der Armen eben so sehr, als die Beschränktheit seiner Hülfsguellen ihm auferlegt, hat beschlossen, eine Lotterie zum Besten der Stadtarmen zu veranstalten. Wohl wissend, daß, wo es sich um eine Liebesthat handelt, die Damen es niemals an sich fehlen lassen, hat es sich an deren Bereilwiligkeit gewendet, und sie gebeten, zu einem Comite zusammenzutreten, zu dem Zwecke, Gaben für diese Lotterie zu erbitten, der Alusstellung vorzustehen, die Loose unterzubringen eU. s. w. Alle Damen, deren Mitwirkung von der Wohlthätigkeitsverwaltung in Anspruch genommen worden, haben sich beeilt, ihre Bereitwilligkeit zu erklären und haben sich schon mit so vielem Eifer der Ausführung unterzogen, daß ein günstiger Erfolg nicht mehrzweifelhaft ist. Um sich die Erfüllung ihrer Mission zu erleichtern, haben sich die Damen in die verschiedenen Viertel der Stadt auf folgende Weise eingetheilt, nämlich: Madame Willmar, Präsieentin des Comite’s, Madame de la Fontaine, Fräulein Marechal und Fräulein Fischer für die Siraßen: Krautmarkt, Norden des Justizpalastes, Fischmarkt, Fleischergasse, lbhang nach dem Pafenthale, Rost, Wassergasse, Obstmarkt, Fruchtmarkt, Graben und Königinstraße. Madame Heldenstein, Fräulein Reuter⸗Strock und Fräulein Deitz für die sastorsstraße, Casinogasse, Genisterstaßie, Kohlenstraße, Parateplatz und Großstraße. Madame Paguet⸗Funck, Madame Eydt und Fräulein Hastert⸗Hartmann für die Neuthorstraße, Beaumontsgasse, Kapuzinerstraße, Arsenalstrase, St. Philippsgasse und Piquet. Madame Peskatore⸗ Outreur und Fräulein Leurs fir die Chimaystraße, Louvigny, MarieTberese, Clairefontaine, Congregation vom heiligen Geist, Dreieinigkeitsstraße und Breidenweg. Fräulein Sivering für den Grund; Fräulein Kohl und Fräulein A. Fischer für Paffenthal und Madame Thyes für Klausen. Beiträge werden von obigen Damen bis zum nächsten 5. Mai in Empfang genommen. Die öfsentliche Ausstellung der empfangenen Gegenstände wird während der Oktav⸗Voche vom 6. bis zum 13. Mai im großen Saale des Stadthauses statthaben und die Ziehung den andern Tag, den 14. Mai, unter dem Vorsitze des Damencomites und mit der Beihülfe des Wohlthätigkeitsbüreau’s. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Il y a aujourd'hui un an que la ville de Luxembourg a été témoin d'une des scènes de fanatisme inconnues jusqu'alors dans nos annales. Une horde stipendiée, abrutie a porté l'effroi dans la cité. La maison d'un honorable citoyen a été attaquée et livrée à la brutalité de gens inspirés dans la sacristie. Des menaces de pillage et d'incendie ont été proférées et des personnes qui voulaient appaiser ces cris forcenés, maltraitées dans les rues. Il n'y avait pas alors assez d'indignation dans tous les cœurs honnêtes pour flétrir de pareils actes. Le gouvernement de ce tems était instamment pressé par la voix publique de prendre des mesures énergiques pour prévenir le retour de tous les abus scandaleux, auxquels se livrait un clergé compromettant le sacerdoce et la religion. Nous le répétons, il y a de cela un an. Eh bien, qu'a-t-on fait pour ramener la paix et la concorde dans le Luxembourg? On a fait concessions sur concessions à un parti qu'il aurait fallu combattre avec énergie. Et les concessions qu'ont- elle produit ? Ne voyons-nous pas toujours le même fanatisme, la même audace, la même intolérance? Ne voyons-nous pas encore chaque jour des pères de famille, les citovens les plus recoinmandables exposés de la part de prêtres à des vexations auxquelles un gouvernement, qui comprend son devoir, devrait se hâter de mettre un terme? On a éloigné le chef de ce parti de fanatisme et d'intolérance, mais on a laissé subsister l'esprit qui l'animait. Mais le vrai et bon clergé luxembourgeois gémit encore sous le joug que les maladroits imitateurs de Laurent font peser sur sa tête. Ce n'est pas là que devait s'arrêter la tâche de l'ancien gouvernement, dont la mollesse à cet égard a mérité le blâme public. Il fallait, en plaçant à la tète des affaires ecclésiastiques un homme do mérite et de conciliation, ramener la confiance dans le pays, et la tranquillité dans le sein des familles. Il fallait écarter aussi tous ceux qui, par leurs actes, leurs prédications insensées, avaient apporté le trouble et attisé le désordre. Nous demanderons donc à ceux qui aujourd'hui sont au pouvoir et qui sans doute ne l'ont pris que pour amener un meilleur état de choses, ce qu'ils ont fait pour remédier aux abus religieux qui sont encore signalés chaque jour, et où en sont ces prétendues négociations entamées avec le St. Siège, et qu'une année d'attente aurait dû amener à bon terme? Que le Pape soit à Gaëte ou qu'il soit à Rome, qu'importe; le pays souffre, jet ses intérêts doivent être soutenus et défendus avec activité et vigueur. Quoi! lorsque tous les pays du monde secouent le joug odieux du jésuitisme, le Luxembourg continuerait à y soumettre sa tète! Lorsque tous les gouvernement, sans porter atteinte au sentiment religieux, prennent des mesures pour assurer à chacun le libre exercice de son culte, nous, pour prix de notre indulgence et de nos concessions, nous ne recueillerions qu'ingratitude et vexations incessantes! II est tems que cet état de choses, intolérable et déshonorant pour la population du Luxembourg, ait un terme. II est tems que nos gouvernants actuels, s'ils ne veulent pas être frappés d'une réprobation générale, apportent remède aux abus tels que celui qui a été signalé dans le dernier numéro du „Courrier", et qu'ils fassent enfin connaître à la société inquiète et indignée, que les sacrifices de toute espèce que nous avons faits pour avoir la paix dans nos murs et dans nos foyers, n'ont pas cté dépensé en pure perte. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-03-16_01 | Der Volksfreund. Adsnnemtnts-Prcis. 3 Fr«. vtertcljährig in der Haupt- ßabt, 3 Fr«. 80 CtS. für die übrigen Ortschaften de« Großherzogtbum«. Anzeigen werden mit 20 (ihn«, per Zeile berechnet. D»r V»lk«f»«»»» -'«'«»> Mittwoch«, und Sonntag«, «efttllungm und Zuschrift«» wirdtN sran-o erdctrn. Vüreau: VastorS-Wass«, im »itftr'fchMt »aus«. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck ». Kranz Schümann m Luxrmbm». M TL. Freitag, 16. März 1810. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55 | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. | Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. Büdget der Ausgaben der Bauverwaltung für das Jahr 1849. (Memorial Nr. 26.) General⸗Administration: 1) Gehalt des General⸗Administrators...... 6000 Fr. 2) Gehalt des Büreaupersonals der General⸗Administration und des Concierge des RegierungsGebäudes ........ 8085 Fr. 3) Reise⸗ und Aufenthaltskosten.. 400„ Banverwaltungt 1) Gehalt der Personals der Bauverwaltung ........ 47746 Fr. 2) Reisekosten des Ober⸗Ingenieurs und der Bezirks⸗Ingemieurs...... 2500 Fr. 3) Gehalt der Chef⸗Clagueur und der Cantonniers........ 31745 Fr. 4) Unterhaltung der Landstraßen und der Leinpfade ....... 98300„ 5) Reinigung und Unterhaltung der schiffbaren Strbme, Anfahrten, Richtungen an den Strömen und an ihren Leinpfaden, Fähren und Nachen......... 30527 Fr. 6) Unterhaltung der Gebäude und des Mobiliars des Schlosses Walferdingen, mit Einschluß des Gartens und der Zubehörungen, Salär des Gärtner, des Pförtners und des Aufsehers 6517 Fr. 7) Unterhaltung der Gebäude und des Mobiliars des Regierungs⸗Hotels .... 3000 Fr. 8) Unterhaltung der übrigen Staatsgebäude und deren Mobiliars...... 10000 Fr. 9) Unterhaltung der Gebäude und des Mobiliars des Athenäums u. der Normalschule von Luremburg, des Progymnasiums von Diekirch u. der mittleren und Gewerbeschule von Echternach 8000 Fr. 10) Credit zur Vollendung der vor 1849 begonnenen Arbeiten: Erweiterung des Leinpfades der Mosel. - Wiederherstellung am Brunnen der Caserne von Echternach. - Straßenrichtung am Senninger⸗Berge..... 13625 Fr. (Frts. flat.) Das Memorial (selbe Nr.) bringt ferner den Königl.-Großherzogl. Beschluß vom 3. März 1849, enthaltend eine Abänderung des Reglements über die Ausübung des Loosholz-Rechtes; nämlich: Art. 1. Die Bestimmung des Art. 14 des oben erwähnten Reglements ist aufgehoben. Art. 2. Die auf den Wäldern haftenden Kosten und die der Benutzung sollen jährlich durch den Ver- kauf eines hinreichenden T heiles des LoosholzeS ge- deckt werden, sofern nicht der Gemcinderath es für angemessener hält, diese Kosten durch eine persönliche Umlage auf die Holzberechtigten aufzubringen. Im letzteren Falle muß die vom Gemeinderathe festgestellte VertheilungSrolle vom DistriktS-Commissär vollziehbar erklärt werden , in Gemäßheit des Art. 118 Nr. 18 des Gesetzes vom 24. Februar 1843, und der Beitrag jedes Abgabepflichtigen muß vor der Verabfolgung seines Looses gezahlt werden. Die Loche der Einwohner, welche mit der Zahlung ihres Beitrages in Rückstand bleiben, sollen öffentlich auf Betreiben des Collegiums der Bürgermeister und Schöffen verkauft werden, und zwar bevor die Ver- theilung der Loose an diejenigen geschieht, weiche ge- zahlt haben. In diesem Falle wird der Ueberschuß des Ver- kausprciscö dem Berechtigten eingehändigt, jedoch nach Abzug ihres Beitrages und der Versteigerungökosten. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Marktpreise vom 10. März 1849. | Marktpreise vom 10. März 1849. F. Schömann Waizen 14 Fr., 14 Fr. 50 C. der Hectoliter. Mischelfr. 12 Fr., 12 Fr. 50 C., 13 Fr., 13 Fr. 50 C. Gerste 8 Fr., 8 Fr. 50 C. - Hafer 4 Fr., 4 Fr. 50 C., 4 Fr. 70 C. - Erbsen 11 Fr., 12 Fr. - Butter 1 Fr. 60 C. das Kilogr. Für die Redaction: | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL52 | ARTICLE | Schömann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL51 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Was ist Bourgeoiste? Was ist Proletariat? | Was ist Bourgeoiste? Was ist Proletariat? Der Bnrgerstand ist nicht mehr was er ge- Wesen. Er ist nicht mehr die compacte Masse voll Ehrenhaftigkeit und Kraft mit dem Gefühle der Un- abhängigkcit in jedem Busen. Seitdem die Groß- industrie an die Stelle des Handwerks und der kleinen Fabrikation getreten ist, hat sich die herzlose Klasse der Industriellen ausgeschieden, welche, jeder in sei- nein Kreise, eine drückendere Herrschaft üben, als der Ritter in der Feudalzeit über seine Leibeigenen. Die Handwerker sind diesen Tyrannen der Neuzeit großen- theilS dienstbar gemacht worden, und das Verhältniß zwischen Meister und Gesellen ist übergegangen und ausgeartet in das des Herrn und seines Arbeiters; ein Band, das alles sittlichen Halt's entbehrt und keinen andern Zweck hat, als den des gegenseitigen, gemeinen Vorthcils, welcher bei den Parteien zum ewigen Hader und zum immerwährenden Streit führt, in welchem List und Betrug ihre widerlichen Rollen spielen. Der lange Friede und das Habitus der Fabrikarbeiter begünstigen fort und fort die Vermeh- rung der Bevölkerung, und gleichzeitig schreitet die Kunst weiter, Menschenhände entbehrlich zumachen durch die Automaten der Mechanik, welche sich mit jedem Jahre mehr der Gewerbe bemcistern. Der Boden des Landes ist seit Jahrhunderten besetzt, Alles, was kultiirfähig ist, hat seinen Bebauer ge- funden , und Gctvcrbe und Handel werden täglich mehr außer Stande gesetzt, alle Die aufzunehmen und zu beschäftigen, welche Arbeit begehren. Aber dadurch ist den Besitzenden ein furchtbarer Feind erwachsen, dessen Gestalt drohender und entsetzlicher wird mit jedem Tage; dieser Feind ist das „Pro- letariat!" Im Proletariat, bt» fem Dämon der Neuzeit, welcher wie der Geist der Rache und der Vergeltung in den alten Staatsgcbäuden Europa's umgeht, ist gleichsam ein nachgeborncs Volk im Volke erwachsen. Es findet nirgends ein Kämmer- chen für sich übrig, denn jedes Plätzchen im Staat war lange vor seiner Geburt besetzt und verliehen; es findet auch im Rcchtsstaate keine Rechte für sich; es ist das Findelkind der Zeit, welches Vater und Mutter verläugnen. Aber rechtlos, wie es ist, macht es um so entschlossener seine Ansprüche auf Gleich- bercchtigung geltend und verlangt ungestüm die Zu- lassung zu dem großen Vertrage der Nation. Die Aristokratie des Grund und Bodens, eben so geängstigt wie der Tyrann Kapital durch den An- drang des Proletariats, welche nie um Maßregeln zur Erhaltung ihrer Macht verlegen ist, den stellt stürmenden Massen den Wall des Gesetzes, der stehenden Heere, die Bestechungskünste, das Spionier- wesen und die sonstigen Mittel der Staatsgewalt entgegen. In dem Maße, als die Forderungen des des Proletariats sich steigern, steigert sich die Härte des Widerstands : man opfert — und das ist's gerade, was am Ende zum Bruch führen und die Katastrophe unvermeidlich machen muß — dem Prinzip der Er- Haltung das Prinzip der Verbesserung auf. Eine S o z i a l r e v o l u t i o n muß, und wird kommen, wenn der bisherige Weg des starren Widerstandes nicht verlassen wird. Wenn die Spannung zum höchsten Punkte gelangt ist, platzt's. Schon werden die Stadien, näher dieser Katastrophe, immer kürzer, und schon stehen die Dinge so , das es dem Proletariat nur an einige» großen, charaktèrstarken, kühnen Häup- tcrn fehlt, um den gewaltsamen Ausbruch herbcizu- führen und mit ihm einen Kampf hervorzurufen, der grausenhaft werden muß, wen» er ausbricht. Bewunderung daher und den Dank der Geschickte den Männern, die diesem Kampfe zuvorzukommen und ihn unnöthig zu machen suchen. Bewunderung ihnen, die Tag und Nacht darüber nachsinnen, wcl- cher Weg eingeschlagen werden muß, das Interesse der Besitzenden und das der Besitzlosen auszusöhnen, das Proletariat aufzuheben , indem dem Proletarier zuni Besitze, zu Arbeit und Brod, geistigem wie leib- lichem, verhelfen wird ; die Industrie, die Kunst und Wissenschaft. Sitte und Religiösität zu retten, indem sie Jedem zugänglich gemacht wird; das Verhältniß des Herrn und Arbeiters auf friedlichem Wege in das des Arbeiters zum Arbeiter — soll ja der Herr auch Arbeiter sein und ist er es ja auch in den meisten Fällen — umzugestalten. Solcher Männer birgt aber, Gott Lob, Frankreich Viele in seinem Schöße. Von ihnen können wir bei Zeiten lernen, wie dem Proletariat zu begegnen, ehe das eigentliche Proletariat in seiner scheußlich nackten Gestalt an unsere Thüre klopft. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | Anzeigen. Nachricht. Zu verkaufen aus freier Hand, unter sehr günstigen Bedingungen, ein zu Bisten liegendes Landgut, bekannt unter dem Namcn von Petcsch, bestehend in einem zu Bissen gelegenen Wohnhaus stimmt Scheune, Stallung und daran liegenden Garten und in 10 Hektaren Ackerland und 2 .Hektaren Wiesen, gelegen auf dem Banne Bistem. — Der Ankäufer wird gleich bei dem Verkauf in den Genuß gesetzt und bekommt die diesjährige Saat in Hartfrüchten von ungefähr 3 NtaUer. Liebhaber können sich an Herrn Schmit, Eigenthümer zu Mersch, wenden. (228) Definitiver Zuschlag am Samstag den 17. März 1849, um 3 Uhr des Nachmittags, Auf Ersuchen der Erben des im Laffenthal verstorbenen Bäckermeisters Herrn Mathias Mo ist ein, Eines doppelten Wohnhauses, mit Hof, 2 Hintergebäuden 2 Backöfen, 2 Kellern, Garten und andern, Zubehör, alles in einem Zusammenhange, gelegen im Pastcnthal, Vaubans-Straßc, gegenüber der Vauöans-Kastrne, bezeichnet mit Nummer 121, neben den Häusern der Herren Jakob Ruppcrt und Mar. Nie- nager, stößt vorn auf die genannte Straße und hinten auf die Festung. Der Zuschlag geschieht bei Hin. Kirpach, Wirth im Paffen- thal, in Kirschcnshaus. (23t) I. Weder, Notar. Oeffentliche Versteigerung des Waldes genannt Bnrlerbüfch, und des zu Lurcmburg gelegenen Clemens - Hanfes, Am Donnerstage, de» 22. März 1849, gegen 3 Uhr de» Nachmittags, werden die Erben der verstorbenen Dame Anna Catharina K r c m e r , Witlwc Clemens, von Luxemburg, gemäß dem Gesetze vom 12. Juni 1816, folgende Jinmobiliar- Güter, in dem Friedensgerichtssaalc zu Luxemburg, durch östent- tiche Versteigerung zuschlagen lagen. 1) Ein Haus, gelegen zu Luxemburg, an der Ecke des Piguct und der PhilippSstraßc, mit der Nr. 206 bezeichnet. 2) Ein Wald, genannt Bürlcrbüsch, ans dein Banne von Senningen, Gemeinde Nicdcranvcn , von der Größe von 57 Hectares N Arcs 60 Centiares, bestehend aus hohen Eichen- und Buche, i-Stämmen , aus Schlagholz von der nämlichen Essenz, welche durch jährliche und regelmäßige Schläge gepflegt sind worden. 3) Ein Kapital von 300 RcichSthalern , hiesiger Landes- wehriing, welches eine jährliche Rente von 15 Reicheihalern erträgt, und aus dem Hause des Hrn. Jakob Haas, Saltter- Meister zu Luxemburg, Ncuthorgasse, ruhet. Der Wald wird erstens in Loosen »nd dann im Ganzen in die Versteigerung gesetzt. Die VerstcigcrungZviid auf Borg und unter sehr vortheil- haften Bedingungen Statt haben. Das Bcschwcrdclihcft liegt zur Einsicht der Liebhaber in der Schreibstube des unterzeichneten Notars. Luxemburg, den 14. März 1349. (233) I. Funck, Notar. Unter sehr günstigen Bedingungen werden Auswanderer nach Nord-Amerika befördert. Nähere Auskunft crthcilt der Agent Johann Peter Bettinger (232) >n Grcvenmachcr. Zu vcrmicthcn und gleich zu beziehen ist die im Pfaffenlhal nächst dem Burgcrspitat gelegene Prinzcmnühle. Miethlustige einigen sich mit Herrn Simonis, Vater wohnhaft auf dem Fischmarkt. (230) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL141 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sitzung der Kammer | Sitzung der Kammer vom 25. Januar 1849 (Nachmittags). In dieser Sitzung kam außer dem von Hrn. Lefort erstatteten Bericht über 94 Bittschriften nichts Erhebliches vor. Sitzung vom 26. Januar. Abwesend waren, mit Urlaub: die Hrn. von Blochausen, A. Metz und Pondromz ohne Urlaub: die Hrn. Andre und Dams. Die Hrn. Generalverwalter waren anwesend. Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und angenommen. Ein Schriftführer verliest zwei Bittschriften, die den betreffenden Ausschüssen überwiesen werden. Hr. Müller erstattet Bericht im Namen der Centralsection über den das Unterrichtsgesetz modifizirenden Gesetzentwurf. Hr. Funck verliest im Namen der Centralsection deren Bericht über das Ausgabenbüdget rer Generalverwaltung der Gemeindcangelegenheiten. An der Tagesordnung ist das zweite Votum über das Ausgabenbüdget der Generalverwaltung der auswärtigen Angelegenheiten, der Justiz und der Culte. Alle Artikel dieses Büdgets wurden wieder angenommen wie beim ersten Votum, mit Ausnahme folgender: Gehalt des Vice⸗Präsidenten 3500 Fr. (beim ersten Votum.) Hr. Richard verlangt die Vermehrung dieses Gehaltes, und Hr. Jurion reicht in derselben Absicht folgenden Antrag ein: »Ich schlage vor den Gehalt des Vice-Präsi- »deuten des ObergerichtShofcs auf 4000 Fr. fest- „zusetzen." gez. Jurion. Hr. Generalverw. der Finanzen unterstützt diesen Antrag und die Kammer nimmt ihn an. Eben so verlangten die Hrn. Jurion und Richard die ro5p. Gehalte der Räche und des Generalad- vokaten von 3400 und 3200 Fr. bis zur gleichen Summe von 4000 Fr. zu erhöhen. Hr. General- verw.-Präs. unterstützte dieses Verlangen, jedoch wur- den diese durchs erste Votum festgesetzten Gehalte mit 29 Stimmen gegen 16 beibehalten. Bei der zweiten Abstimmung über den dem Kirchenobern bewilligten Gehalt von 4000 Fr. wird dem Büreau folgender Antrag eingereicht: »Den dem definitiven Kirchenobern und gleich- »zeitigem Pfarrer U. L. F. bewilligten Gehalt von »4000 Fr., welchen Ranges er auch sei, beibehal» »tcnd, beschließt die Kammer, daß der Gehalt des „provisorischen Kirchenobern und gleichzeitigen Pfar- „rcrs U. L. F. 3100 Fr. betrage, wie es die „Centralscction vorgeschlagen hatte, gez. Ritter, Stiff, Jüttel, Witry, Gras, Hardt und Mersch. Hr. Generalverw. Willmar spricht gegen die An- nähme dieses Antrages und verlangt die Beibehal- tung der ersten Bcschlußnahme. Hr. Witry verlangt die Annahme des von ihm unterschriebenen Antrages, weil der jetzige Provikar nicht mehr sei als jeder andere Pfarrer. Der Antrag wird angenommen mit 26 Stimmen gegen 20. Beim Artikel »unvorherglesehene Ausgaben" schlägt Hr. Willmar vor die schon einmal an- genommene Summe von 3000 Fr. um 393 Fr. 65. C. zu vermehren, damit er dem Kaplan der Paffen- thaler Kirche zum h. Mathias den Psarrverweser- Gehalt geben könne, im Falle daß das Gesuch der Pfaffenthaler , diese Kirche zur Succursalkirche zu erheben, genehmigt wird. Die Kammer nimmt den Vorschlag an. Das Gcsammtbüdget wird von 34 Stimmen gegen 11 angenommen. Hr. Richard enthielt sich von der Abstimmung aus folgender Ursache: Ich habe nicht für das Büdget gestimmt, weil ich verschiedene wichtige Bestimmungen desselben nicht gutheiße; ich habe nicht gegen dasselbe stimmen wollen, weil ich dem Hrn. Generalverw.-Präs. kein Mißtrauensvotum geben wollte. Die Sitzung wird aufgehoben. Sitzung vom 27. Januar. Abwesend waren, mit Urlaub: die Herren von Blochausen und Pondrom; ohne Urlaub: die Herren Andae und Heldenstein. Die Hrn. Generalverwalter waren anwesend. Das Protokoll der vorigen Sitzung wird verlesen und angenommen. An der Tagesordnung ist die Discussion des die Art. 12, 17 und 47 des Schulgesetzes vom 23. Juli 1646 modifizirenden Gesetzentwurfes. Die versckie- denen Artikel dieses Entwurfes wurden nacheinander angenommen, ausgenommen einige kleine Abände- rungen der Art. ? und 17, welche die Centralscction vorgeschlagen hatte und die Kammer und die Re- gierung annahm. Der Bericht der Centralscction über diesen Entwurf veranlaßt Hrn. Willmar zu bc- merken, daß die Verfügung über daö Verbot, das Professoramt mit irgend einem Handel oder Gewerbe zu vereinigen, besser angebracht würde in einem Ge- setze als in einem Reglemcnte; daß in Betreff der jährlichen Abgeordneten-Versammlungen der 3 An- stalten deS obern und mittleren Unterrichts, dieselben nicht Statt haben können, wenn die Kammer die zur Deckung ihrer Auslagen nöthigen Gelder nicht bewillige. Hr. Generalverw. N. Metz sagt, es sei nèthig die Inkompatibilitäten in besondere Gesetze einzu- tragen; es sei schwer ein allgemeines Cumul-Gesetz zu machen. Er verlangt, daß die Kammer sich be- stimmt über diesen Gegenstand ausdrücke. Auf Befragen des Hrn. Präsidenten erklärt die Kammer sie theile die Gesinnung der Centralsection, nämlich: „daß das Professorat sich nicht mit der Be- treibung eines Handelszweiges oder eines Gewerbes vertrage." Hr. Toutsch fragt die Regierung, wie viel Pro- fessorcn sie für die drei Anstalten von Luxemburg, Diekirch und Echternach zu ernennen gesinnt sei. Hr. Willmar erwiedert, es sei in diesem Augen- blicke unmöglich eine bestimmte Antwort auf diese Frage zu geben; er glaube aber mit 64 oder 65 Tausend Franken könne das Gesetz in Ausübung ge- bracht werden. Darauf reicht Hr. Toutsch folgenden Vorschlag ein : „Daö Athenäum von Luxemburg besteht aus „11 Professoren und 3 Gehülfen (répétiteure). „Die Zahl kann nicht vermehrt werden.“ gez. Toutsch. Die Hrn. Müller und Jurion bekämpfen diesen Vorschlag. Hr. Greisch macht folgenden Vorschlag: „Ich schlage vor das Unterrichtsgesetz vom 23. „Juli 1848 bis zur nächsten Session zu vertagen.“ gez. Greisch. Die Kammer verwirft beide Vorschläge. Wegen der Dringlichkeit dieses Gesetzes, läßt die Kammer das zweite Votum desselben gleich auf das erste folgen; es wird mit 30 Stimmen gegen 11 angenommen. Die bis zu dieser Sitzung aufgeschobene Artikel 1, 2, 3 und 4 der Section 2 des Büdgets des Innern, werden der Centralsection wieder zur Prüfung überwiesen. Die Sitzung wird aufgehoben. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-16T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mht13z55/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Luxemburg, 27. März. In der heutigen Ge- nieinderathssitzung wurde eine Deputation nach dem Haag erwählt, bestehend aus den Herren de la Fon- tainè, Würth-Paquct, De Marie, Eberhardt u. Ei- monis, um Sr. Majestät dem König Großherzog eine Beileids- und Beglückwünschungsadresse im Na- men der Stadt zu überreichen. Diese Herren haben sämmtlich erklärt, um der Stadt Ausgaben zu ersparen, die Reisekosten auö «iaenen Mitteln bestreiten zu wollen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | •) Also das Bureau allein kostete ungefähr 13909 Fr. Da- bei hat die Kammer keinen Stenographen angestellt und keine Berichte veröffentlicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL59 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. | Politische Uebersicht. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL48 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | *) In Bezug auf diese Aeußerung zirkulirte in der Nach- mittagssitzung eine Erklärung des Abgeordnelen Küntzel dahin gehend, Hr. v. Schmerling habe gesagt, seil längerer Zeit sei bereits von Octropirung die Rede, der Plan sei aber an dem Widerspruch Preußens gescheitert, welches natürlich aus dem von der Nationalversammlung ringe- schlagcncn Wege mehr zu erreichen gehofft habe, als durch eine Octropirung; hierbei habe es ganz in seinem In- teresse gehandelt; jetzt jedoch stehe die Sache anders, und er wolle sich in dieser Beziehung noch heute zu Hrn. von Eamphausrn begeben. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL70 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Das Lür. Wort beklagte sich unlängst, daß die Brieffactoren seine Abonnenten ihm abwendig zu machen suchen. Es hatte darin niâ't ganz unrecht. Wir fragen es aber, was es zu folaendem Brief sagen will, den wir so eben von einem Lehrer empfangen: den 21. März 1849. An die Rédaction des Volksfrenndes ! Ich habe die Ehre, sie in Kenntm'ß zu setzen, daß ich Euer geehrtes Blatt immer mit dem größ- ten Vergnügen gelesen habe. Ich würde dasselbe auch noch gerne in der Zukunft gelesen haben ; aber ich darf nicht mehr, denn unser herrschsüctiger Pastor hat mich , seitdem ich Euer gesagtes hochgeschätztes Blatt anfing zu lesen , so bei den Einwohnern von allhier in Verdacht zu setzen gesucht, daß ich gezwun- gen bin, auf mein Abonnement zn verzichten. Ich grüße sie bestens ,c. Nicht wahr, in unserm Lande herrscht Preß- und Lescfrciheit ? Unsere geehrten Abonnenten bitten wir aber, uns alles Derartige mitzutheilen , damit das Publikum erfahre , welche Freiheit der Jesuitismuö gönnt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL50 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 4 Page 4 | A n j e i g c tu , Am Samstage, den 31. März 1849, um 1 Uhr! des Nach- mittags, wird das Collegium der Bürgermeister und Schöffen der Gemeinde Uselvingen aus dem Seeretariate daselbst. öffentlich an vie Mindestfordernden versteigern lassen : Die für den Neu-Bau einer Brücke über die Attert im Dorfe Useldingen zu machenden Arbeiten, abgeschätzt zu einer Total-Sumtne von 8,28!) Francs. Plan und Beschwerdenheft, welche durch den Herrn Civil- Ingenieur von König ausgeferliget find, liegen auf dem Seeretariate jedem Liebhaber zur Einsicht; offen. Useldingen, den j 14. Mär; 1849. (235) Hippert, Notar. Nachricht. Zu verkaufen aus freier Hand, unter sehr günstigen Bedingungen, ein zu Bissen liegendes Landgut, bekannt unter dem Namen von Petesch, bestehend in einem zu Bissen gelegenen Wohnhaus stimmt scheune, Stallung und daran liegenden Garte» und in 10 Hektaren Ackerland und 2 Hektaren Wiesen, gelegen auf dem Banne Bissem. — Der Ankäufer wird gleich bei dem Verkauf in den Genuß gesetzt und bekommt die diesjährige Saat in Hartfrüchten von ungefähr 3 Maltee. Liebhaber können sich an Herrn Schmit, Eigenthümer zu Mersch, wenden. ' (228) Mobiliar-Versteigerung. Am Montag, den 2. April 1849, um 2 Uhr Nachmittags, werden sämmtliche durch den verstorbenen Kutschenvermiether Irr». Anton Er 0 ein s von hier nachgelassenen Mobiliargegenstände öffentlich und gegen baare Zahlung versteigert. Dieselben be» siehe» aus verschiedenen Hausmöbeln, zwei Pferden, einer Kutsche, einem Tilbury, zwei char-à-bancs und Pferdegeschirr. Die Versteigerung findet zu Luxemburg, in der Philippsstraße Nr. 211, statt. Luxemburg, den 27. Mär; 1849. (251) itg&flif, Notar. Bekaiiiitiuai'hiiiig, Am Montag, den 2. April 1849, um 11 Uhr Morgens, wird die Gemetnde-Verwaltuna von Berdorff, auf ihrem Sekretariat zu Berdorff, ungefähr 4000 Stereo meistens Buchenbolz, auf dem Fuß, in oen Waldungen genannt Schneller! un° Kuh» delt, deann Berdorff, bet.e nächst an der Sauer, öffentlich versteigern lassen. y (2W Witry, Notar. Am Montage, 2. April 1849, um 10 Uhr Morgens, wird versteigern^ lassen c^et ^pern, öffentlich aus Borg 18,000 Schuh trockene Diele. Allerlei Wagener- und Schreiner-Gehölz, wel- ches zum Theil verarbeitet ist, so wie 50 Eichenstämme. Useldingen, den 24. März 1849. (249) Hippert, Notar. Anfrage. Darf man Dröpchens (eau-de-vie) in eine Ge- mcindercchnung einbringen ? (250) Ein Neugieriger aus Bcggen. COWCtmS für die Lchrerstelle an der stöbern Schult zu Clcrf. Die Gemeindeverwaltung von Clerf macht hiermit bekannt, daß nächsten Mitiwoich über acht Tage, den 4. April, um nenn Uhr 'Morgens, in dem Gemeindehause daselbst und unter dem Vorfitze des Herrn Schulinspectors, ein Eonkurs für die Lehrer- stellc ,an der höhet n Schule dieses OrteS eröffnet werden wird. Die Vortheile dieser Stelle sind : 1) Ein fircr Gehalt von 750 Fr. 2) Wohnungs - Entschädigung im Betrage von 4 Fr. 23 Cent. Monatlich'. 3) Das Schulgeld der im nicht schulpflichtigen Alter die Schule besuchenden Kinder. Coneuriren Wollende haben vor der Eröffnung [des Eon- eurseS ihre Fähigkeits- und Moralitätszeugnisse bei Unlerzeich- neten einzureichen. (SUrf, den 26. März 1849. Der Bürgermeister (252) Leop Bouvier. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL147 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Eich, den 23. März 1849. Herr Redakteurl Eine Schrift, die in unserer Gemeinde herum- getragen wurde und die dienen soll, um unsern alten Bürgermeister gewissermaßen aus einem Anklagezu- stände zu helfen, habe ich auch unterschrieben. Ich will Ihnen aber sagen, welche Gründe mich dazu bewogen haben, dieses zu thun ; auch glaube ich, daß meine Gründe mehrere andere Unterschriften veran- laßten. Ich fragte nämlich, wer denn die Idee gegeben habe, um diese Schrift anzufertigen, u. wer selbe ge- schrieben habe? Da ich sah, daß dieses zu beantworten dem Träger verboten war, u. daß er mir zu verstehen gab, er habe eine schwierige Commission, deren er sich nicht gut entledigen könne, wenn er nicht viele Unterschriften bringen würde, so habe ich denn unter- schrieben , um die Zahl der Unterschriften zu ver- mehren. Ucbrigcns liebe ich Venheidigungen der Art nicht. Ein verdienstvoller Mann, glaube ich, hat nie diese Mittel ergreifen müssen, um Dank vom Publikum zu erhaschen. Daß die in der Schrift an- gegebenen Gründe nicht einmal alle richtig sind, braucht wohl weiter nicht erwähnt zu werden! Uebrigens hätte ich lieber gehabt, man hätte so viele bienfaits aufgezählt, die Herr Metz der Gemeinde erwiesen hätte, wie man erbettelte Unterschristen hat. Ihr Abonnent aus Eich. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. | Deutschland. Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, 17. März. Gesetz, den Schutz und die Fürsorge des Reichs für deutsche Auswanderung betreffend. (Schluß.) §. 11. Alle fremden Schiffe, welche in deutschen Seehäfen Passagiere an Bord nehmen, sind den gesetzlichen Bestimmungen für Auswanderung und für deutsche Seehäfen unterworfen. Der Erpcdicnt oder Correspondent eines fremden Schisses, welches Passagirre in deutschen Seehäfen aufnimmt, ist verpflichtet, durch den betreffenden Consul oder in Ermangelung eines solchen durch die obrigkeitliche Behörde den Capitän des Schiffes zur Ausstellung einer gerichtlichen Urkunde anzuhalten, wodurch der- selbe sowie das Schiff für die gewissenhafte Erfüllung der über- nommenen Obliegenheiten und zum Schadenersätze 'verbindlich gemacht wird. §. 12. Die von den Agenten nach §§. 3 und 7, bei Beförderung von Passagieren von nicht deutschen Seehäfen aus geleitete Caution, sowie die von dem Capitän eines fremden Schiffes nach §. 11 übernommene Verbindlichkeit ist nur dann als erloschen zu betrachten, wenn durch den Reichsronsul oder in Ermangelung eines solchen durch die geeignete Behörde am Landungsplätze bei Ankunft des Schiffes die Erfüllung der den Passagieren während der Reise gewährleisteten contractähnlichen Bestimmungen glaubhaft bescheinigt wird. §. 13. In den außereuropäischen Hafcnplätzen, in welchen sich Reichsconsuln befinden, steht die Auswanderung unter deren besonderer Aufsicht. Aci der Ankunft eines jeden deutschen Schiffes mit Auswanderern hat sich der Capitän sofort bei dem Rcichsronsiil zu melden und demselben seine Passa- gicrlistc nebst dem SchiffS>ournalc vorzulegen. Der Reichs- consul hat entweder selbst oder durch einen Bevollmächtigten bei Ankunft eines jeden Schiffes mit deutschen Auswanderern vorkommende Klagen wegen ihrer Behandlung während der Reise entgegenzunehmen, darüber ein Protokoll nach Befinden unter Vernehmung von Zeuge» abzufassen und dasselbe an das Auöwandcrungsamt einzusenden. Der Reichsronsul hat in jeder Hinsicht, namentlich gegen das Schiff und den Capitän, die Rechte der Passagiere zu bcrtretcn und hierzu nöthigcnfalls den Schutz und die Hülfe der Gerichte oder anderer Behörden in Anspruch zu nehmen. H. 11. In den vereinigten Staaten von Nordamerika haben die Reichsconsuln sich mit de» in den Haupthäfen bestehenden deutschen Gesellschaften in Verbindung zu setzen, um in Ge- meinschaft mit denselben und den örtlichen Behörden das In- tcresse der Eingewanderten wahrzunehmen, auch denselben zu ihrer Weiterbeförderung und Ansiedelung insbesondere mit ihrem Rathc brhülflich zu sein. Auch sonstige im Auslände für die deutsche Auswanderung nöthig geachtete Maßregeln geschehen durch das AuSwanderungsami. tz. 15. Die Reichsconsuln haben bei Ausübung ihrer in den §§. 8, 13 und 14 vorgezcichnctcn Obliegenheiten die Bc- stimmungcn zu befolgen, welche das Reglement für Eonsuln enthält. §. 16. Gegenwärtiges Gesetz tritt mit . . . (dem von der Eentralgcwalt festzusetzenden Tage) in Wirksamkeit. Frankfurt, 22. März. Die Tagesordnung fährt zur Fortsetzung der Abstimmung über den Welcker'- scheu Antrag. Alle gestellten Anträge werden ent- weder zurückgezogen, oder abgelehnt und nur folgen- der angenommen : die Versammlung beschließt, die zweite Lesung jder Reichsversassung sofort mit Aus- setzuug alles' andern aufzunehmen, keine Discussion weiter zuzulassen und neue Anträge nur dann, wenn sie von 50 Mitgliedern gestellt sind. Der Abschnitt über das Oberhaupt des Reiches aber zuletzt erst vorzunehmen. Hierauf verliest der Präsident eine Zuschrift des interimistischen Präsidenten des Reichs- Ministeriums, des Inhalts: daß das Gesammtmi- nisterium, mit Einschluß der Unterstaatssekretäre, die Entlassung von seinem Amte nachgesucht und der Reichsvcrwcser in Anerkennung der Gründe, welche dasselbe dazu bestimmten, sie ihm ertheilt habe. Auf den Wunsch des Reichsverwesers werden die bishe- rigen Minister bis zum Eintritt ihrer Nachfolger die Geschäfte fortführen. Vom 23. Tagesordnung ist die zweite Lesung des Verfassungsentwurfs. — Mar Simon und Genossen beantragen, daß bis nach Beendigung des Verfassungswerkes doppelte Sitzungen, Vor- und Nachmittags, stattfinden mdgen. Dieser Antrag wird angenommen. Ein Antrag von Heinrich Müller und Genossen geht dahin, daß über die ganze Vor- läge nach Beendigung der Abstimmungen eine Schluß- abstimmung stattfinde. Dieser Antrag wird von Plathuer, Zachariâ; Waitz bekämpft; von R au werk und Anderen unterstützt. Venedey spricht gegen denselben, weil man dadurch Gefahr laufe, das ganze Verfassungswerk durch negative Bestrebungen vereitelt zu sehen. Ein Abgeordneter ans Oestreich, der über viele Stimmen zu gebieten habe, solle gestern geäußert haben: ich gehe jetzt zu dem preußischen Bevollmächtigten, um zu sehen, ob er mürbe genug ist, um octroyiren zu helfen, von Schmerling nimmt das Wort und erklärt: er habe allerdings gestern Hrn. v. Camphansen besucht, und zwar bei hellem Tage. Die jetzige Lage der Dinge sei ernst genug, um Staatsmänner, die irgend einen Einfluß auf dieselbe zu üben berufen seien, zu per- sönlichem Verkehr zu veranlassen. Die ihm (Schmer- ling) in den Mund gelegte Aeußerung aber sei eine freche Lüge. Hierauf wird von mehreren Seiten verlangt, daß Venedey den Namen Dessen nenne, gegen welchen von Schmerling diese Aeußerung ge- macht haben soll. Venedey: Ich werde ihn nennen : Präsident Si m son ist der Ansicht, daß dieser per- sönliche Jncidenzpunkt nicht weiter erörtert werden solle. Denn wenn Derjenige, welcher die von Schmer- ling als freche Lüge bezeichnete Aeußerung gehört haben wolle, auf seiner Angabe bestehe, dann habe die Versammlung nur die Behauptung eines Kol- legen gegen die eines andern Kollegen, und sei da- durch um nickts weiter gekommen. Man müsse die Sache der Privatverhandlung überlassen. Auf die Frage des Präsidenten entscheidet die Versammlung, daß dieser Jncidentpunkt nicht weiter zu verhandeln sei.*) Der Müller'sche Antrag, für die ganze Vcr- fassung eine Endabstimmung vorzubehalten, wird mit großer Mehrheit verworfen, und sodann zur Abstim- mutig über Abschnitt I „das Reich" geschritten. Art. I. §. 1. lautet: nach dem Antrag des Vcrfassungs- ausschusses: „Das deutsche Reich besteht ans dem Gebiet des bisherigen dent» sehen Bundes. Die Thcilnahme der östreichischen Bundesländer an den rcichövcrfassungsmäßigen Reck)- ten und Pflichten bleibt vorbehalten." Der erste (von uns mit fetter Schrift hervorgehobene) Satz wird angenommen, über den zweiten namentlich abgestimmt, und derselbe mit 290 gegen 240 Stimmen verworfen. Ein Zusatz von M. Mo hl und 50 Andern, also lautend : „Die Aufnahme weiterer Länder in das deutsche Reich kann durch Reicksgesetze erfolgen" wird bei namentlicher Abstimmung mit 268 gegen 259 Stimmen abgelehnt. Die Abgeordneten Estcrlc, Mar. sigli und Gazzoletti wiederholen ihre bei der ersten Lesung eingelegte Protestation gegen den tz. 1, inso- fern er das italienische Tyrol als integtirenden Be standtheil des deutschen Reichs erklärt und die nationalen Rechte desselben verletzt, lieber §. 2. „Kein Theil des deutschen Reichs darf mit nichtdeulschcn Ländern zu einem Staate vereinigt sein", wird ua- mentlich abgestimmt und derselbe mit 266 gegen 265 Stimmen verworfen. Zwei Mitglieder haben sich der Abstimmung enthalten. Reh bemerkt, auf diese Weise wäre eine der wichtigsten Bestimmungen der deutschen Verfassung mit einer Stimme Mehrheit verworfen. Da aber die drei Mitglieder aus Wälsch- tyrol gegen den §. 1 protestirt und erklärt hätten, nicht zu Deutschland gehören zu wollen, so seien sie auch nicht berechtigt gewesen, mitzustimmen. (Leb- hafter Widerspruch links und anhaltende Bewegung in der Versammlung.) Präsident S im son bemerkt, nachdem mit Mühe die Ruhe hergestellt worden, die Frage wegen des Stimmrechts der drei Abgeordneten aus Wälschtyrol müsse selbstständig entschieden wer- den. Der §. 2 sei in dieser Abstimmung mit 266 gegen 265 verworfen. Dadurch werde aber einem spätem Beschluß über die Gültigkeit der Abstimmung nich präsuven. (reue1 2leze inrs.) Der Präsident erklärt ferner, daß er die Frage wegen des Protesies der drei Abgeoroneten aus dem italienischen Tyrol in der Nachmittagssisung zur Berathung brinaen werde. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL67 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Der Volksfreund hat es von jeher als seine Pflicht angesehen, seine Spalten Allen zu öffnen, die Miß- brauche in irgend einen öffentlichen Verwaltungszweig aufdecken wollten, sobald die Correöpondentcn ihm Garantien für ihre Glaubwürdigkeit zu btetcn schie- nen. Ebenso konnte er dann auch nicht anstehen, der Widerlegung solcher Angriffe Raum zu geben. Wir stehen daher auch nicht an, folgende beiden Corres- pondenzen aus Eich wiederzugeben. DaS Publikum wird sich das Urtheil schon zu bilden wissen. Die Rédaction dagegen hat begreif- sicher Weise bei der ganzen Sache weiter keine Be- thciligung. Nicht wir haben die früher veröffentlich- ten Correspondenzen hervorgerufen, sondern sie kamen uns unaufgefordert zu. Auch hatten wir gar kein Interesse, solche Correspondenzen hervorzurufen; denn man kann ein sehr guter und tüchtiger Bürgermeister einer Do.fgcmcinde gewesen und doch ein unfähiger Minister geworden sein. Wir sind überhaupt in einer eigenen Lage den Männern des Courrier gegenüber und wollen diese Gelegenheit nicht unbenutzt lassen, diese auszusprechen. Von dem Augenblicke an, wo der Volksfreund erschien und es diesen Männern nicht gelang, ihn im Entstehen zu unterdrücken, besonders aber seitdem wir den Antrag des Herrn N. Metz in Ettelbrück würdigten, sahen wir uns von Seiten dieser Männer nicht blos öffentlich, z. B. durch die bekannten Kam- merinterpellationen, sondern auch privatim den hef- tigsten Verfolgungen ausgesetzt. Da wir so zum Schweigen nicht zu bringen waren, so sollte die Existenz, die Lebensquellc aller derjenigen, die beim Volksfreund als betheiligt galten, um jeden Preis vernichtet wer- den. Die Männer des Courrier bewiesen also, daß wenn sie den politischen Gegner nicht widerlegen konn- ten, sie doch wenigstens an der Privatperson Rache nehmen wollten. Wir fordern das Publikum zum Richter auf, ob wir je Gleiches mit Gleichem erwiedert? Ob uns ie die Privatperson und die Privatverhältnisse dieser Herren nicht immer heilig gewesen? Nur den poli- tischen Charakter, die Wahrheit der Grundsätze und die Ehrlichkeit in deren Ausführung, war und wird fortwährend ausschließlich der Gegenstand unserer Kritik bleiben. Mögen die Männer des Courrier guch fortfahren den Hochmütigen zu spielen, mit calomnie um sich zu werfen, wir haben sie nie ver- läunidct. Mögen sie auch fortfahren, sich an der Privatperson und den Privatvcrhältiiissen zu rächen, wir werten den Muff) unserer Meinung behalten, nie aber Gleiches mit Gleichem vergelten. Eich, den 26. März 1849. Herr Heraus g eberl Wir bitten Sie, folgende Protestation in Ihre nächste Nummer einzurücken. Wir unterzeichneten Mitglieder 'des alten und neuen Gemeinderathes von Eich protestiren gegen alle Verleumdungen, welche auf Rechnung unftrs alten Bürgermeisters, Herrn Norbert Metz, verbreitet worden sind. Die Gemeinde wird ihm ewigen Dank wissen für Alles, was er that für den Primär-Unterricht, für die öffentliche Wohlthätigkeit und für die Ordnung und Einigkeit, welche er in der Gemeinde während den «heuern Jahren und den schwierigen Augenblicken des Jahres 1848 zu handhaben wußte. Diesem muß noch zugefügt werden, daß er zur Erbauung unserer Schulhäuscr eine beträchtliche Summe aus seiner eigenen Tasche beigelegt hat. Folgen 23 Unterschriften. Die unterzeichneten Mitglieder des Wohlthätig- keits-Büreau'S protestiren ebenfalls gegen die oben angeführten Verleumdungen. Folgen 11 Unterschriften, von denen natürlich manche auch unter den obigen 23 begriffen sind. Die unterzeichneten Einwohner der Eicher Ge- meinde protestiren ebenfalls gegen oben angeführte Verleumdungen. Folgen 51 Unterschristen, von welchen dieselbe Bemerkung gilt. Für Wahrheit: Kiffer, Antoine. Lamesch, Guillaume. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | ) Wie weit das getrieben wird, zeigt auch die Mittwochs» nummer des Courrier. Herr Norbert Metz, Finanzmi- nister, theilt den Beamten seines Ressorts eine amtliche Nachricht nicht gurch das Memorial**) —wie bisher üblich — sondern durch den Courrier mit. Es ist nur billig, daß die Untergebenen eines Ministers dem Herrn Minister-Redakteur sein Blatt abkaufen. Da wir aber schlechterdings die Freiheit eines Jeden gesichert wissen wollen und verlangen, daß Niemand gezwungen werde, ein Blatt zu kaufen, das ihm nichts bietet, so werden wir im Wiederholungsfalle auch dafür eine Rubrik in unserm Blatte finden. **) Das Memorial don Montag bringt endlich dieselbe. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL77 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 1 | Beim Beginne des zweiten Quartals ladet der „Volks- freund" Alle, welch dessen Wirksamkeit billigen und als ein Bednrfniß für das Land ansehen, zu erneuter Theilnahme ein. Die bisherigen Abonnements werden, sofern sie nicht vor dem ersten April auf dem Bureau gekündigt sind, als rechtsgültig erneuert angeschen. Neue Abonnements wolle man zeitig bei der Post oder auf unserm Büreau, im R ö sc r'schcn Hause, zwei Treppen hoch, machen. Wer von heute an abonnirt, erhält l'nscr Blatt bis zum Ende dieses Monats gratis. Dagegen können wir denjenigen Herren, welche erst nach Beginn des nächsten Quartals abonniren, nicht für vollständige Nachlieferung der fehlenden Nummern stehen. — Die HH. Abonnenten verpflichte» sich, wie bei allen Zeitungen, zur Pränumerando- Zahlung. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL144 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | DU CADASTRE. (Voir le numéro 30.) De la répartition générale . | DU CADASTRE. (Voir le numéro 30.) De la répartition générale . Quand bien même le revenu imposable eût été calculé sur une même échelle, quand on aurait suivi des règles plus sûres et maintenu une rigoureuse uniformité, quand le même expert aurait apprécié toutes les parcelles, le cadastre ne pourrait pas fournir les éléments d'une répartition générale. L'idée officielle d'y trouver les bases de ces répartitions, n'était pas une idée réfléchie; des raisons nombreuses l'empêcheront de se réaliser jamais. Le revenu de la terre est bien loin d'être dans tous les cantons en rapport uniforme avec sa valeur. Un hectare do terre qui vaut 5000 frs. aux portes de Luxembourg, se vend, de même nature, plus souvent 1500 frs. dans un canton éloigné. Cette inégalité de valeur est une des causes d'inégalité dans le revenu, car les efforts do toute culture ont un terme. La différence dos revenus n'est pas sens douta eomparalle à cette des prix; elle ne laisse pas toutefois d'être considérable. On ne peut faire un pas dans ces questions sans se convaincre que la recherche du revenu pour l'assiette de l'impôt, ne peut conduire qu'à des injustices plus grandes. Il y a une fouie de circonstances essentielles qui ont dû échapper aux appréciations cadastrales et qui se refuseront même toujours au calcul. Certainement, ce revenu, cherché comme il l'a été, doit s'écarter beaucoup plus du revenu pécuniaire, qui est le taux des placements en immeubles, que celui-ci ne peut s'écarter quelquefois de la valeur vénale. Il faut donc chercher une autre base et d'autres moyens de répartition. On a plusieurs fois donné, ce nous semble, une importance trop grande aux baux à ferme. En les mêlant avec d'autres éléments dans un système de répartition générale, ils peuvent créér des chances nouvelles d'inégalités. Quoique les mêmes motifs de facilité, d'agglomération, de concurrence, qui ont amené des exagérations de valeur dans les ventes, agissent sur les baux, ils agissent inégalement. Le taux des baux n'est pas exactement le même que celui des placements en immeubles. Le fermier n'ira pas donner 5 d'une terre achetée à 2%, mais il en donnera plutôt 3 qu'il ne donnerait 5 d'une terre susceptible de les rapporter, dans un coin reculé, où la concurrence ne l'appelle pas, où les baux ne sont que d'un usage restreint. Les baux ont surtout 1 inconvénient de se modifier beaucoup plus que les ventes, par l'état récent de culture ou d'amélioration industrielle où se trouve la terre, au moment où ils ont lieu. Quand ils se font à de longs termes, ils se font quelquefois dans des idées d'amélioration agricole, et l'appréciation qui se baserait sur eux, s'associerait à leurs risques. Le recours aux actes de vente est donc à peu près forcé. Il n'existe pas en réalité d autre base uniforme et générale de répartition. C est le seul système qui repose sur une règle unique. Tout autre a ses divergences, puisqu'il se compose d'éléments qui ne sont pas identiques. Si nous pouvions nous dépouiller entièrement de nos vieilles idées, si nous pouvions nous accoutumer tout à coup à parler un langage vrai, et à dire le capital imposable au lieu de répéter lerevenu imposable, la bonté de ce système se passerait de toute démonstration. S'il est prouvé qu'en principe et en justice, c'est le capital qui doit être seul sujet à l'impôt direct, quelle garantie plus raisonnable, plus vraie, plus facile que celle des actes de vente ? Ils sont évidemment la mesure exacte du capital foncier. Quand bien môme la pratique deviendrait difficile ou dangereuse pour les répartitions subséquentes, les raisons qui sont prises de la dissimulation des prix dans les actes de vente, ne s appliquent pas avec la même force à la répartition générale. Le danger s'affaiblit à mesure que le champ do la répartition devient plus vaste. Comme l'habitude de dissimuler les prix a gagné partout, qu'il y a d'ailleurs partout un nombre à peu près égal d'actes où il n'est pas possible de tromper, lesquels se mêlent avec les autres, il s'établit une sorte de balance et les résultats tendent d'autant mieux à se niveler, qu'on opère sur une masse plus considérable. Il ne faut pas se cacher que l'importance des dissimulations peut tenir quelquefois à une sorte de coutume, au naturel des habitants, à des penchants analogues à ceux qui font varier le nombre des procès suivant les contrées; mais enfin, en attendant que de bonnes idées se propagent pour faire cesser l'immoralité contagieuse du système d'enregistrement que les tems nous ont légué, dans l'état même où sont les choses, il est sensible qne rien ne saurait approcher autant de la vérité dans l'appréciation des capitaux imposables, que la comparaison des valeurs prises sur un grand nombre d'acte« de vente«. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL47 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Nom, 15. März. Die provisorische Regierung hat folgendes Decret erlassen: „Im Namen Gottes und dès Volkes ! Der Tollzichungs-Ausschuß der Republik beschließt: Art. 1. Der geistlichen Macht wird jede Einmischung in die Verwaltung der Güter der Hospitäler, der Waisenhäuser und aller andern frommen Wohlthätigkeitsanstalten entzogen. Art. 2. Der Minister des Innern wird die nvthigen Anord- nungen zum umgestörten Fortgang der Verwaltung treffen. Rom, den 12. März 1849.' — Vorgestern fand aus Veranlassung der Hcrabnahme der Glocken, welche zu Kanonen verschmolzen werden sollen, ein Reactionsvcrsuch statt, der jedoch von der National- garde schnell unterdrückt wurde. In Folge dessen hat der Minister des Innern eine Proclamation an das römische Volk erlassen, worin er erklart, daß die Regierung nie die Absicht gehabt habe, die Kirchen der zum Gottesdienst notwendigen Glocken zu berauben und daß man nur die überflüssigen in Ver- theidigungsmittel gegen den gemeinsamen Feind ver- wandeln wird. Der Minister spricht der National- garde den Dank der Regierung aus, daß sie die Ausführung des Gesetzes bei Gelegenheit deS Widerstandes, den die Väter der Congrégation deS h. Philip der Herabnahme der übcrflüssischen Glocken ent- gegensctzten, wirksam unterstützt haben. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL69 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 2 Page 4 | Mangel an Raum zwingt uns, eine kurze Le- bensbcschrcibung Sr. Hochsceligen Majestät Wilhelm den II. auf nächstes Blatt zu verschieben. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL145 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Das Luxemburger Wort. | Das Luxemburger Wort. Von der Sauer. Zu allen Zeiten war der Kampf um Glauben und Ueberzeugung der heißeste und in seinen Ausartungen der furchtbarste, weil er von Blinden geführt wird: denn die Leiden- schast beginnt und schürt ihn, und die Leidenschaft macht blind allemal. Nicht der bloße Streit um das Mein und Dein, um Recht und Unrecht hat jene haarsträubenden Martern erfunden, mit denen der fromme Glaube sich bewaffnete, um sich den Sieg zu erhalten; Scheiterhaufen und Guillotinen wurden aufgerichtet von Fanatikern für das Heiligste auf Erden, für Religion, Recht und Freiheit! — Und ist erst der Fanatismus in die Massen geworfen, dann werden Selbstsucht, Herrschsucht und Bosheit ihre feilen Führer besudeln und die Völker mit Blut unv Schande. Keine Verwirrung der Geister ist gefäbr- sicher für das Wohl Aller, und keine drückt dir Menschenwürde tiefer herab, als wenn die Glieder eines Volkes im Meinungskampfe sich zer- fleischen: da wanken und stürzen die mächtigsten Staaten, Sitte und Glück sinken von den Altären des Hauses und der Gemeinde in den Staub, Wohl- stand und Bildung fliehen , die Humanität verhüllt ihr Antlitz, und mit Trauer und Abscheu wendet sich der Blick der kommenden Geschlechter ab von den grausenhaften Bildern solcher Zustände der allgcmci- nen Verwilderung. Und, leider! sind sie nicht selten. Der Nationen sind wenige, deren Geschichte frei ist von des Brudermords besudelten Blättern, fast jedes Volk wanderte einmal durch das rothe Meer solcher Blutschuld. Sowie Till y und sein Vorgänger Albe über die Bühne der Geschichte wie Pest und schwarzer Tod gehen, so führt das jüngste Blatt dechdcutschen Ge- schichte die Aufschrift mit schwarzem Rande : „Win- dischgrätz und Wien." So wie die jesuitische Partei dem Till y Lob spendete, so schämte sich das heilige W. f. W. nicht, Windischgrätz zu vertheidigen als Retter der Civili- sation und im Ketzermord ein Gott gefälliges Werk zu sehen. Und von wem geschieht es? von den Menschen, die da vorgeben, sie seien die Träger und Pfleger der Lehre Desjenigen, dessen Leben und Kreuzes- tod Liebe, Duldung und Versöhnung predigen; — von den Menschen, die von sich rühmen, Gott habe sie auf den sittlichen Richterstuhl gesetzt, Er habe sie erkohren zu den Ausspendern seiner ewigen Gerech- .tigkeit; — von den Menschen, die sich ausgeben alö die Hüter der Gewissen und als die Schlüsselhalter des Himmels; — von den Menschen, die, mögen sie Kutte oder Priesterrock tragen, unter allen Heuch- lern den tiefsten Haß und die meiste Verachtung ver- dienen: den Pharisäern, welche sich zu den ächten, ehrwürdigen Priestern Gottes verhalten, wie die Lüge zur Wahrheit. Wo ist ein Jesuit, der nicht Christus verfolgt mit falscher Lehre? der die Völker nicht betrügt mit verdummendem Unsinne? der nicht eingeht in jeden Plan zu ihrer Knechtung und Ueberlistung? der den brutalen Aberglauben von der Kanzel und dem Altar» peitscht; der gewillt ist, das Menschenherz durch eine wahre, werkthätige, auch den Verstand befriedigende Menschenliebe zu erwärmen? Nennt einen Ein- zigen, der sprossendes Leben und hellen Geist wieder in die todten Formen des Glaubens zurückzubringen ausrichtig bemüht ist; nennt einen Einzigen, der dem Vorwärts der Völker aufrichtig zugcthan sei; oder nur Einen, der wahrhafte Begeisterung im Herzen trüge für die Ideen, welche sich kundgegeben in dieser großen Zeit? — Ihr vermögt es nicht, heiliges Wort, und bleibt gewiß die Antwort schuldig. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 19. i. .arg. Wer een Verhandlungen vor dem hohen Gerichtshöfe in Bourges auch nur mit halber Aufmerksamkeit gefolgt ist, der wird ge- sehen haben , wie ei» Stück nach dem andern von jener gewaltigen Anklage unter den vernichtenden Schlägen eines Blanqui, Barbés oder Raspail zu- fammènfiel, welche Herr Baroche mit einer so wenig beneidenswertsten Genialität zusammengestoppelt hatte. Die Anklage hat ihre Hauptgcschüye bereits ins Feuer geführt; die Hauptpfeiler sind da gewesen, auf welche Herr Procurator Baroche sein Verdammungs- urtheil stützen wollte : aber wie erbärmlich, wie elend diese ganze Paraoe , wie nichtssagend dieser ganze Kram von bezahlten Polizeidenunciationen und einer inhaltleeren Zusammenstellung von „Man sagt: es soll u. s. w." Nirgends finden wir eine definitive Angabe irgend einer wahrhaft verbrecherischen Hand- hing , nirgends einen Beweis für jene schauerliche Beschuldigung, nach welcher die Mai-Insurgenten Paris mit Raub und Mord züchtigen, ja_ die Hauptstadt von Frankreich durch Feuer Und Schwert von der Erce vertilgen wollten. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL68 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 3 Page 4 | Corresponde»;. Herrn K. in H. Es steht Ihnen eine Wider- legung in unserm Blatte, ooer auch der andere von Ihnen be;eid)nete Weg offen. Das Publikum hat sich gewiß schon ein Urtheil darüber gebildet, ans welchem Grunde die Regierung ihre öffentlichen Arbeiten nur im Courrier und im Wächter an rer Sauer anzeigt. Es soll dem Cour- rier, wenn nicht ein Leser- so doch ein Abonnenten- kreis erzwungen werden. In der Thal, seitdem ver Courrier von nichts als von Lobeserhebungen für sich selbst, daneben von den kolossalsten Wider- spräche angefüllt ist, was sollte ra oaS Publikum zum Lesen desselben noch ferner reizen? Man kann getrost eine Wette darauf eingehen, in fünfzig Num- mern des Courrier einen einzigen lesenswertsten Artikel sich zeigen zulassen; man ist sicher, diese Wette nicht zu verliei en. ES giebt nun ein ganz einfaches Mittel das Publikum vor dieser neuen Steuer, die ihm aufer- legt werden soll/) zu schützen und das werden wir besonders da uns schon so vielfache Beschwerden über obiges Verfahren der Regierung zugegangen sind, von heute an in Anwendung bringen. Wir werden von heute an eine eigene Rubrike unterdem Titel: Unentgeldliehe Regierungsannoncen, (dem Courrier entnommen) eröffnen und so unfern Lesern trotz alledem mitteilen, was die Regierung bauen läßt. Wir hoffen, der Fiskus wird für diese 'Rubrike von uns keinen Annonccnstcmpel verlangen. Also: Unentgeltliche Regierungsannoncen; (Dem Courrier entnommen.) Bekanntmachung, ttt Betreff der Versteigerung der Unternehmung des Baues des 3. Looses der Landstraße von Diekirch über Vianden nach der preußischen Grenze. (Nr. 767. — 670. von 1748. — A. N.) _ , Luxemburg, den 8. März 1849. Es wird zur allgemeinen Kenntnis) gebracht, bajj Montag, den 2. April d. .j., um zehn Uhr Vormittags, im Regierungs- gebaude zu Luxemburg, die Unternehmung des Baues des 3ten Looses der Straße von Diekirch über Blanden nach der Prettß. Grenze versteigert werden soll. Liebhaber können die Pläne, Kostenanschläge und Beding- ungen in den Bureaux des Ober-Jngenieurö der Bauverwaltung zu Luxemburg, und des Bezirks-JngenieurS zu Diekirch ein- sehen, und müssen Summissionen aus Slempelpapier vor der Stunde der Versteigerung vorlegen. Der General-Administrator des Innern, vorläufig mit den Angelegenheiten der Bauverwaltung beaustragt, Ulrich. Bekanntmachung betreffend die öffentliche Versteigerung der Uebcrnahme der Anlegung eines Perreö, längst der Sauer, zu Diekirch. Luxemburg, den 19. März 1849. Es wird zur öffentlichen Kenrtniß gebracht , daß Montag, den 2. April d. I., um 10 Uhr Vormittags, im Regierungs- Gebäude zu Luxemburg, die Uebernahme der Arbeiten für die Anlegung eines Perres, längs der Sauer zu Diekirch, öffentlich versteigert werden soll. Liebhaber können vom Plane, Kosten-Anschlage und Be- dingungen im Bureau des Ober-JngenieurS derBauverwaltung zu Luxemburg und des Bezirks-Jngenieurs zu Diekirch Kennt- niß nehmen, und müssen vor Eröffnung der Versteigerung eine Summission auf Stempel vorlegen, und darin nach Prozenten den Rabatt angeben, welchen sie auf den Preis des Kostenan- schlageS zu machen geneigt sind. Der General-Administrator des Innern, vorläufig mit der Bauverwaltung beauftragt, Il l r i ck. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL146 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-03-28_01 | Der Volksfreund. Aboniumtnfo-Jtrew. 5 Fcs. vierteljährig in der Hnnpt- figbt, 5 Ars. 80 t^ts. für die übrigen Orischnfrcn des Äroßheriogthumi. II nui il en werden mit MCtms. her Zeile berechnet. V»!iu><reuu» »kchein, Mittwochs. z.etteg« und Sonntag». Bestellungen und Znschrt,,en werden franco erbeten. Bureau: PastorS-Gassc, icn Siöfee'fche» Hause. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Druck p. Franz Schöunuiu ü> Lmcmburg. M Z7. Mittwoch, 28. März 184®. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785 | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. General-Administration des Inneren. | Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. General-Administration des Inneren. Beschluß, betreffend das Läuten der Glocken und das Verbot der öffentlichen Lustbarkeiten wegen deS Ablebens Seiner Majestät des Königs Großher-- zogS Willhelms II. Art. I. Wegen des fraglichen traurigen Ercig- nisses sollen, vom 25. dieses Monats an, die Glocken der K'rchen der Hauptstadt des Großherzogthums acht Tage lang, dreimal täglich, Morgens, Mittags und Abends, während der gebräuchlichen Zeit, gc- läutet werden. In den andern Kirchen des Groß- herzogthumö sollen die Glocken ebenfalls zu den- selben Stunden, aber erst vom 27. dieses Monats an, geläutet werden. Art. 2. Während der nämlichen acht Tage bleiben die öffentlichen Lustbarkeiten untersagt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Bekanntmachung. | Bekanntmachung. F. Schömann. betreffend die Versteigerung der Lieferung eines eisernen Giters ünd Thores fur die Kaseme von Diekirch. . (Nr. 892. - 233 von 1848. - Al. N.) Luremburg, den 17. Mänz 188. Es wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Moniag, den 2. April d. I , 10 Uhr, im Regierungs-Gebäude zu bürg , die Uebernahme der Lieferung und der Einsetzung eines gußeisernen GitterS für die Ringmauer vor der Caserne des Luxemburgischen Bundes-Eonti'ngentS zu Diekirch, so wie der Lieferung und Einsetzung eines gußeisernen Thorrs für den Ein- gang in den Hof dieser Caserne, öffentlich versteigert werden soll. Liebhaber können vom Plane, Kostenanschläge und von den Bedingungen bezüglich dieser Uebernahme in den Bureaux deS Ober-Jngenieurö der Bauverwaltung zu Luxemburg und oeS Bezirks-Ingenieurs zu Diekirch Kenntniß nehmen, und müssen Summissionen auf Stempel vor der für die Versteigerung fest- gesetzten Stunde vorlegen. Der General-Administrator des Innern, vorläufig mit der Bauverwallung beauftragt, u l r i ch. Für die Redaction: | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL52 | SECTION | Schömann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Lante Antwort. | Lante Antwort. M. Huberty. Monsieur le rédacteur du Volksfreund, En réponse à la „Leise Anfrage" contenue dans le No, 36 do votre journal, que je crois se rapporter à nia personne , j'ai l'honneur de vous informer, qu'il ne m'est jamais venu à l'idée d'exi- ger d'un propriétaire la moindre rétribution pour la simple inspection aux plans „Einsicht auf den Karten" et que je déclare l'auteur de cet article vil calomniateur , jusqu'à ce qu'il m'ait prouvé la vérité des faits articulés dans sa question. de vous prie d'insérer la présente dans lepro- chain No. de votre journal et d'agréer l'assurance de ma considération distinguée, Le Géomètre en chef du cadastre. Luxembourg, le 25 mars 1849. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL51 | ARTICLE | Huberty | null |
null | volksfreund1848 | Warum ist der preussische Kaiser nicht durchgegangen? (Aus dem Frankfurter Journal.) | Warum ist der preussische Kaiser nicht durchgegangen? (Aus dem Frankfurter Journal.) Frankfurt, 23. März. Der Welcker'sche An- trag wurde in der Mittwochssitzung vom 21. März von der Nationalversammlung mit einer Majorität von 31 Stimmen verworfen : somit ist wiederum eine Aussicht für das preußische Rcgcntenhauö verloren gegangen, an die Spitze Deutschlands zu treten und hierdurch eine große welthistorische Aufgabe zu lösen. Denn es ist dies nicht das erste Mal, daß das Haus Hohenzollcrn berufen schien, die deutschen Gc- schicke in die Hand zu nehmen. Schon in den Zei- tcn der Befreiungskriege wurde ihm die Hegemonie von der öffentlichen Meinung entgegengctragen. Dies wiederholte sich im Anfange der dreißiger Jahre un- mittelbar nach der Julirevoiutio». Zum dritten Mal bot sich eine höchst günstige Gelegenheit bei der Tbronbesteigung des jetzigen Königs; sodann beim Ausbruche der Märzbcwegung, und endlich im Laufe unserer Revolution bei mehr als einer Veranlassung. Der gegenwärtige Augenblick war wiederum ein höchst günstiger. Gewiß, einem so lebhaft gehegten und so oft wiederholten Wunsche, wie derjenige der deutschen Nation, das preußische RcgcntenhauS an der Spitze ihrcâ gesammlen Staatswesens zu sehen , muß ein tiefes Bcdürfniß zu Grunde liegen. ES muß in dieser Forderung eine innere Wahrheit sein; denn außerdem wäre sie nicht zu Stande gekommen, hätte sie nicht in verschiedenen Kreisen so lebhaften Beifall gefunden. Und der eigentliche Grund lag auch sehr nahe. Preußen war eine der zwei größten deutschen Mächte; Preußen hatte vor Oestreich, der andern deutschen Großmacht, das voraus, daß es mit Aus- nähme Pofens, eine rein deutsche Macht war, ferner daß es , die kleinste unter sämmlichen europäischen Großmächten , auf die Berücksichtigung der geistigen Interessen, auf die Befriedigung der Bedürfnisse cet Nation angewiesen zu sein schien; denn nur diesen hatte es seine Größe zu verdanken. Warum aber gelangte dieser Gedanke einer pren- ßischcn Oberherrschaft überZDeutschland nie zur Aus- führung ? Einfach darum , weil das Haus Hohen- kollern sich von einer politischen Richtung nicht los- machen konnte, welche in direkten Widerspruche mit den sonstigen Forderungen des deutschen Volkes war. Der Drang nach, politischer Einheit, nach einer Ver- jüngung des Nationalsgefühls war bei den Deut- schen immer zugleich mit dem Drange nach politischer Freiheit verbunden. Sie verlangten von Dem, welchen sie an die Spitze der Nation berufen wölk- tcn, nicht nur die Erneuerung einer großartigen Po- l.tik nach Außen, einer kräftigen innern 'Einheit, sondern auch zugeich die Garantie ssür eine groß- artige volksthümliche Entwicklung im Sinne der Freiheit. Die Hohenzollerti aber waren absolutistisch gesinnt von jeher und sind es geblieben bis zur Re- volunön. Weit entfernt daher, den Wünschen der deutschen Nation nach ihrem Principale entgegenzu- kommen, verfolgten sie diese Tendenzen; denn sie sahen in ihnen zugleich eine Gefährdung des politi- schen Systèmes , welches sie für das allein richtige erkannten, nämlich des Absolutismus. Es erschien die Märzrevolution, und der Absolu- tismuS wurde auch in Preußen gebrochen. Würde nun die Regierung die historische Roth- wendigkeit eines Eingehens in den Geist der Zeit klar erkannt, würde sie dringe- mäß rückhaltlos im Sinne des Fortschrit- tes gehandelt, würde si^e jetzt, wie ehedem Friedrich der Große, sich entschieden an dieSpitze der öffentlichen Meinung gestellt haben, so ist es keinem Zweifel unterwor- fen: die Oberherrschaft über Deutschland wäre ihr auf keine Weise entgang.en. Statt dessen aber geht sie einen Schritt nach dem andern wieder zurück in das alte System; sie ,aift alle die unglückseligen Mißbräuche des bureaukratischen Un- wesens zurück; sie setzt dem durch die Natioualvcr- sammlung ausgesprochenen Volkswillen die Gewalt und die Herrschaft der Bajonette entgegen; sie behält trotz des allgemeinen Unwillens ein Ministerium bei, was' weder die Majorität der Berliner Kammer, noch selbst die des Frankfurter Parlaments auf sei- ner Seite hat, wider welches letzteres sogar ein Miß- trauensvotum abgegeben. Und un. ja dem deutschen Volke recht zu zeigen, was von der preußischen Re- gierung zu erwarten steht, bringt sie Gcsetzcsvor- schlage über die Grundrechte ein, welche die in Frankfurt beschlossenen geradezu aufheben, und die wichtigsten Freiheiten der Deutsche» wiederum, wie ehemals, von der Erlaubniß der Polizei abhän- gig machen. Wie war unter solchen Umständen von der dcut- schen Nation zu erwarten, daß sie die Oberherrschaft an die Dynastie Hohenzollcrn abgeben würde? Wer auch vielleicht ein Theil dafür, der andere und zwar der größere konnte kein Zutrauen zu ihr fassen. Er sah in ihr nichts weiter, als die Fortsetzung all der Tendenzen, welche uns seit mehr als dreißig Jahren in politischer Unmündigkeit und Kraftlosigkeit erhalten haben. Er sah in dem preußischen Kaisertbnm nur eine Ausdehnung des absolutistischen Prinzips über das ganze übrige Deutschland. Und daß es die preußische Partei — wenigstens ein Theil da- von, und die Führer — nicht anders verstanden, geht schon daraus hervor, daß sie an Diejenigen von der linken Seite des Hauses, welche auch für den preußischen Erbkaiser zu stimmen gesonnen wa- ren, nicht die niindesten Concessionen machen wollten, nicht die Concession des suspensiven Veto , nicht die Concession des geheimen Scrutmiums bei den Wahlen zum Volkshause — zwei Bestimmungen, welche noch dazu bei der ersten Lesung des Verfassungs- entwurfs die Majorität erlangt hatten, und welche die im Verfassungsausschusse überwiegende preußische Partei eigenwillig in die entgegengesetzten verwandelte. Man konnte sich von Seiten der Frei- sinnigen am Ende noch mit einem Erbkaiser vcrsvh- neu, wenn seine Gewalt beschnitten, wenn die Volksthümlichkeit des Volkshauses ge- sichert war. Aber gerade der Umstand, daß in Bezug auf diese zwei wichtigen Punkte die pietistische Partei gar nicht nachgeben wollte, lieferte den Be- weis, daß sie gesonnen war, dem König von Preu- ßen als Kaiser von Deutschland so wenig wiembg- lieh von der Willkühr des Thrones abzuzwacken. Mag nun die Partei entweder in völligem Einver- ständnisse mit der preußischen Regierung, oder mag sie nur in ihrem Sinne gehandelt haben: gewiß ist, daß diesmal das Principat über Deutschland dem Hause Hohenzollern wiederum wegen seiner absolu- tistischen Sympathien entgangen ist; wenn wir auch nicht läugnen wollen, daß particularistische Tenden- zen ebenfalls zu diesem Resultate mitgewirkt haben. | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL43 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Das Memorial Nr. 30 enthält 1) folgendes Ge- setz vom 6. März 1849, betreffend die Prüfung der jungen Leute, welche ihre akademischen Studien vor der Bekanntmachung des Gesetzes vom 23. Juli 1843 beendigt haben, oder noch im Laufe des gegenwär- tigcn Schuljahres beendigen werden: Art. 1. Diejenigen jungen Leute, welche nach Vollendung ihrer akademischen Studien, bis zum 31. Juli 1843 einschließlich, an die zuständige Behörde Gesuche um Ernennung von Prüfungscommissionen, in Gemäßheit der vor der Verkündigung des Gesetzes vom 23. Juli 1848 bestandenen gesetzlichen und regle- mcntarischen Bestimmungen eingereicht haben, können in Gcmäßheit derselben Bestimmungen ihre Prüfungen bestehen und ihre Diplome erhalten. Art. 2. Diejenigen Studenten der Rechte und eines Thcileö der Heilkunde, welche ihre akademischen Studien vor der Verkündigung des besagten Gesetzes vom 23. Juli 1848 vollendet haben, oder dieselben noch während des laufenden Schuljahres vollenden werden, sollen, wenn sie darum nachsuchen, nur in denjenigen Fächern, welche durch die vor der Ver- kündigung desselben Gesetzes bestandenen Verfügungen vorgeschrieben waren, geprüft, und von der Prüfung zur Candidatur diSpensirt werden. Art. 3. Diejenigen jungen Leute, welche sich in einem der in obigen Artikeln 1 un 2 vorgesehenen Fällen befinden, sollen, wenn sie darum nachsuchen, ebenfalls von der f. g. Maturitätsprüfung dispensât werden, welche sie nicht in Gcmäßheit des Königlich- GroßherzoglichenBeschlusses vom 6. Mai 1834, Nr. 4, vor dem Beginne ihrer akademischen Studien bestan- den haben. 2) Ein Gesetz vom 9. Febr. 1849, wodurch dem Herrn Bachiene van Hees, Lieutenant⸗Adjutant im 2. Bataillon des Contingents, zu Diekirch, die Naturalisation unentgeltlich ertheilt wird. 3) Folgendes Gesetz vom 3. März 1849, betreffend das Verfahren bei Befreiung von der Verjährung der Forderungen gegen den Staat, welche nach der vorgeschrieben en Zeitfrist angemeldet werden. Einziger Artikel. Die Forderungen gegen den Staat, deren Zahlung nicht binnen sechs Monaten nach dem laufenden Jalre der Schuld begehrt worden sind, können durch Seine Majestät den König Großherzog von der Verjährung befreit werden, unter dem Vorbehalte, daß die so genommenen Entschließungen der Kammer der Abgeordneten während der nächsten Session mitgetheilt werden. 4) Ein Gesetz vom 6. März 1849, betreffend sechs Uebertragungen von einer Section des Büdgets von 1848 auf die andere, worunter wir eine vorläufige Anweisung finden von 13000 Frs., ausgestellt am 12. Febr. 1849 zu Gunsten des Büreau’s der Kammer der Abgeordneten, um davon alle auf diese Kammer bezüglichen Kosten seit dem 3. October 1848 bis zum 31. Dezember v. J. einschließlich, und die anderen noch etwa für diesen letzteren Gegenstand auf dasselbe Jahr zu zahlenden Ausgaben bestreiten zu können.“) | Der Volksfreund (1848) | 1849-03-28T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9mvj1n785/articles/DTL42 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Preussische Kammerverhandlungen. | Preussische Kammerverhandlungen. Zweite Kammer. Sitzung v. 2. April. Die berliner Kammern beschästigtenssich heute mit der deutschen Kaiserfrage. Aus den Verhandlungen der zweiten Kammer heben wir folgendes hervor: Ministerpräsident: In dem Augenblicke, wo Sie über eine Adresse an Se. Maj. berathen , an dem Tage, wo eine Deputation der deutschen Na- tionalversammlung eintreffen wird, hält es die Regierung für ihre Pflicht, nochmals ihre Ansichten in dieser Frage auszusprechen. Sie wird stets hinge- bcnd sein für Deutschlands Freiheit und Einheit, sie wird in dem Beschluß der deutschen Nationalver- sammlung einen wesentlichen Fortschritt erkennen. Aber sie muß auch die Rechte der Regierung anerkennen. Es ist ihre Meinung, daß der Beschluß nur für diejenigen verbindlich ist, welche sich ihm aus freien Stücken unterwerfen. Wir werden alles anwenden, um die Einigung zu Stande zu bringen. Be'rg als Referent: Niemand von uns ver- kennt den Ernst der Stunde, in der wir berathen. Wir sind darin einig , daß der König das deutsche Banner emporhebe und cS seinen Nachfolgern über- liefere. Die deutsche Nationalversammlung ist son- verän , weil sie das ganze Volk vertritt und nicht aus den Particularvertretungrn hervorgegangen ist.... Die Fürsten können nicht revidiren, weil nur der re- vidiren kann , der dazu berufen ist. Die deutschen Fürsten sind aber nicht zu Rathe gezogen Ihre Amendements, meine Herren zru Rechten, rufen den Kampf gegen die Particularintcrcssen herbei, weil Sie auf die Verständigung zu großes Gewicht legen. .... Wenn man auf die alten Rechte immer wieder zurückgehen will, so muß man zuletzt die sieben Cur- fürsten zusammen berufen, um den deutschen Kaiser zu wählen. Es wurde schließlich nachstehende Adresse' ange- nommen : „Königl. Majestät! Noch sind die Worte kaum verhallt, mit denen die Vertreter des preußischen Vol- kes vor dem Throne Ew. Maj. ihre Hoffnungen für die Zukunft Deutschlands aussprachen und schon ist durch die sich drängenden Ereignisse der entscheidende Augenblick gekommen, von welchem Deutschlands Geschicke ihre Lösung erwarten. Es ist das Ver- trauen der Vertreter des deutschen Volkes, welches Ew. Maj. zu der glorreichen Aufgabe beruft, das erste Oberhaupt des wiedererstandenen Deutschlands zu sein und mit starker Hand die Leitung der Ge- schicke des Vaterlandes zu übernehmen. Wir ver- kennen nicht den Ernst der Stunde, nichtchas schwere Gewicht unabweisbarer Erwägungen. Im Auge- ficht aber der unberechenbaren Gefahren, welche in Mitten des in allen seinen Fugen erschütterten Eon- tinents Deutschland ohne lenkende Hand den streiten- den Bewegungen der Zeit überlassen bliebe, vertrauen wir Ew. Maj, Weisheit und Hingebung für die Sache des Vaterlandes , daß Sie den rechten Weg erkennen Und alle Schwierigkeiten überwinden wer- den. Wir legen ehrfurchtsvoll die dringende Bitte an Ew. Maj. königl. Herz, Sich dem Rufe der deutschen Nationalversammlung nicht entziehen und die Hoffnungen r.nd Erwartungen des deutschen Vol- kes erfüllen zu wollen." Sämmtliche Polen und Ultramontanen enthielten sich der Abstimmung. Die Partei Arnim stimmte für den Vinckc'schcn Entwurf. Ebenso die beiden Minister Manteuffcl und v. d. Heydt. Auch die erste Kammer erließ eine Adresse, worin sie den König zur Annahme der Kaiserkrone ausser- tcrt und bemerkt : »Die Verständigung mit andern deutschen Negierungen, der Inhalt mehrerer, in die Reichsverfassung aufgenommenen Bestimmungen, die Anforderungen und Opfer, welche für Preußen aus dieser neuen Stellung erwachsen können , wiegen in der Wagschale der Entscheidung. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL59 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Marktpreise vom 7. April 1849. | Marktpreise vom 7. April 1849. Waizen 13 Fr. 50 C., 14 Fr., 14 F.50C., der Hect. - Mischelfr. 12 Fr., 12 Fr. 50 C., 13 Fr., 13 Fr. 50 C. - Roggen 11 Fr. - Gierste 8 Fr. 50 C. Hafer 4 Fr., 4 Fr. 25 C., 4 Fr. 75 C., 5 Fr. Butter 80, 85, 90, C. das Pfund. Für die Redaction: F. Schömann. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | __ Anzeigen. Grund-Güter-Versteigerung zu Bivingen, Gemeinde Röser. Donnerstag, den 19. April e., werden die Eheleute Johann Klensch und Maria Schuman, Müller zuLivingen, folgende Güter, gelegen zu Bivingen, öffentlich und terminweise versteigern lassen: t. Ein schönes und geräumiges Wohnhaus, genannt Hein- mers, begreifend mehrere Wohnzimmer, doppelte Speicher, gewölbte Keller, Brennerei, Scheuer, Stallungen, Schop- pen, alles in einem Zusammenhange, solid gebaut und mit Schiefer gedeckt, nebst Hofraum vom und Garten hinter den Gebäuden, eines Inhalts von 59 Ares. 2. Zwei Wiesen, eine in der Dielt, nächst Bivingen, von69AreS, die andere, Scheucrwies, m der Bibesch, nächst Livingen, von 1 Hectare 85 Ares. 3. Verschiedene Ackerländer a«f den nämlichen Bannen, von 3 Hectares 89 Ares. Zur Besichtigung der Güter mögen die Liebhaber sich au die Verkäufer oder an den Herrn Dennemeper, Wirth zu Bivingen, wo der Verkauf stattfinden wird, wenden. Idsingen, den 5. April 1849. c?71) Schanus, Notar. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL118 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 2 Page 4 | Oeffentliche Versteigerung von Brennholz, Scheid- und ReiSbnschcl (Fäschen) in der Conterschlcid und im Schratziger Schloßwald. Am Dienstag, den 19. des nächstkünftigen Monats April 1849, wird der unterzeichnete Notar, auf Ersuchen von Herrn Jakob Ludwig Victor Grafen v. Villers, Eigenthümer und Rentner in Luxemburg, 1. Gegen 9 Uhr des Morgens, auf der Mühlbacher Mühle, nächst Eonlern, ungefähr: 8,909 Schcidbüschcl (Fagots de bûches) und 10,009 Reisbüschel (Fäschen), und 2. Gegen ein Uhr deö Nachmittags, in dem Schraßiger Schloß, ungefähr : a) 8,000 zweimal gebundene Scheidbüschel (Fagots de bûches), und b) 4,000 Reisbüschel (Züsch en), und circa e) 30 Korden Buchen- Scheidholz, gelegen im Schraßiger Wchloßwalb, auf Borg versteigern lassen. Luxemburg, den 23. März 1849. (265) I. Funck, Notar. VMM PUBLIQUE de la Forêt dite BURLERBUSCH et de la Maison CLEMENS, à Luxembourg. SAMEDI, 14 avril 1849, à trois heures de rélevée, les héritiers de feu la darne Âune-Catheriiie Kreiuer, veuve CLEMENT, déeédée à Luxembourg, feront vendre par adjudication publique, en l 'hôtel— de— ville, à Luxembourg, devant le juge de paix du canton, conformément à la loi du 12 juin 1816 : 1. Une MAISON, située à Luxembourg, rue Saint-Philippe, numéro 206, fai.-ant le coin do la rue du Piquet 2. Une FORET, dite Rurlerbusch, située sur le ban de Senningen, commune de Niederanven, de la contenance de 57 hectares 11 ares 60 centiares, composée de futaie chêne et hêtre , sur taillis de même essence, aménagée en coupes annuelles. La forêt sera d'abord exposée partiellement en vente, en lots, et ensuite en gros. La vente aura lieu à crédit et sous des conditions très- favorables. Le cahier des charges est déposé en l'étude du notaire soussigné, où il peut en être pris communication. Luxembourg, le 24 mars 1849. (266) REUTER, notaire. Versteigerung einer Mahlmühle nächst Contern. Montag, den 23. April c.. Mittags, auf Ersuchen des Herrn Heinrich Kemp, Müller auf der Brichermühle, wird allda zur öffentlichen Versteigerung auf Borg der zweigängigen sogenannten Brichermühlc, nächst Eon- lern, 2 Stunden von Luxemburg und nächst der Hauptstraße, die von dieser Stadt nach Reinich führt, mit Wohnhaus, Scheuer, Stallungen und daran liegenden Gärten und Wie- sen, nebst 3 davon abhängenden 'Parzellen Ackerland, eines totalen Inhalts von 5 Heetarcu, geschritten werden. Diese, durch unerschöpfliche Quellen getriebene Mühle kann vergrößert, wie auch zu einer andern Gcwerb-Anstalt umgeändert werden. Durch ein, auf den zu veräußernden Gütern immer haftendes Kapital von 5000 Franken werden die Bezahlungen dem gleich in den Genuß tretenden Ankäufer begünstiget. Der jährliche reine Ertrag der Mühle, nebst dem der Acker- länder, ist wenigstens von 30 Malter 'Mangkorn, Werth 600 Franken. Nähere Erkundigungen werden den Liebhabern durch Herrn Nennig, Handelsiuann in Aspelt, oder durch den unterzeich- neteri Notar erlheilt. Anfingen, den 5. April 1819. (270) SchannS, Notar. Oeffentliche Immobiliar - Versteigerung. Auf Anflehen des Herrn Generaladministrators der Finanzen, aus Betreiben des Herrn Dircetors derEinrcgistrirung und der Domänen und in Beisein des Herrn Einnehmers derselben Ver- Wallung, werden an den unten festgesetzten Tagen folgende zur erblvsen Nachlasscnschaft der verstorbenen Marie Anna König, Wittwe des Jakob Jung, jvon Luxemburg, gehörigen Jmmo- bilien veräußert, nämlich : Donnerstag, den 12. des k. M. April, um 2 Uhr Nach, mittags, in der Amtsstube des unterzeichneten Notars, ein zu Luxemburg, im Breüenweq, Nr. 552, zwischen de» Herrn Schon und NikolaS Kieffer gelegenes, unter dem Namen JunkcnhauS bekanntes Haus. Und Freitag, den 13. desselben Monats, um 3_lchr Nach, mittags, in der Wohnung des Herrn Mousel zu Sandweilcr, ein daselbst gelegenes, unter dem Namen Keppen bekanntes Hans. Die Bedingungen kann man bei dem unterzeichneten Notar erfahren. Luxemburg, den 24. März 1849, (247) Mothe. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL119 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. Deutschland. | Politische Uebersicht. Deutschland. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL45 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | DU CADASTRE. (Voir le numéro 41.) De la répartition entre les communes | DU CADASTRE. (Voir le numéro 41.) De la répartition entre les communes De la Sûre. — Les actes de vente doivent encore servir de base , mais le passage de l'état actuel à un étal nouveau commanderait pour les communes plus de. circonspection. Il y aurait, en effet, des communes où on no trouverait que fort peu d'actes de vente , tandis qu'on en trouverait ou ] une masse de biens auraient été vendus par parcelles et à des prix exagérés. En outre, il serait difficile qu'on s'accordât dans un canton entier, mais le concert pourrait se former dans une commune, et il ne serait pas impossible que, dans la vue de diminuer leur impôt, elles fissent entre elles assaut de dissimulation dans le prix de ventes, comme elles l'ont fait, lors du cadastre primitif, pour déguiser les revenus. Il faudrait donc ou remonter à plusieurs années antérieures, ou suspendre la répartition communale, jusqu'à ce qu'on eût réuni un nombre suffisant d'actes pour déterminer les rapports de toutes les communes d'un canton. I! ne faut pas croire qu'il faille un très-long délai; à mesure que le cercle se restreint, les éléments du calcul diminuent, mais l'effet des influences étrangères diminue aussi. Si l'on était parvenu à déterminer la proportion du plus grand nombre des communes d'un canton et que les autres se fissent trop attendre, on pourrait y établir la valeur vénale par des ventilations; l'opération dégagée des complications que la recherche du revenu a amenées, présenterait beaucoup moins d'incertitude et de dangers. Quelques inconvénients inséparables de la répartition générale ne devraient pas faire abandonner un principe utile ; il ne faut pas d'ailleurs se les trop grossir. Les améliorations purement agricoles influent d'abord plu s encore sur le revenu que sur la valeur des terres. Il est d'expérience que le vendeur répète rarement la dépense de ses réparations;; on veut en faire à sa guise; une propriété bien cultivée se vend sans doute mieux, mais on n'achète ni les assolements ni l'industrie du vendeur, et l'augmentation du prix n'est en rapport ni avec les dépenses faites ni même avec le revenu créé; on recherche le revenu naturel, probable, indépendant de l'habileté qui l'exploite. Lies ventes à un prix que l'occasion a exagéré, comme aussi celles qui se sont faites à des prix inférieurs, entrent dans la formation de la masse générale, et l'impôt revient au propriétaire, affaibli par des répartitions successives. Mais, d'un autre côté, ces ventes irrégulières, perdues dans la masse, se neutralisent, ou produisent un effet peu sensible. Serait-il plus juste qu'un bénéfice ou une perte extraordinaire vînt changer l'impôt du nouveau propriétaire et déranger la fixité de la répartition individuelle ? Si une amélioration agricole, dénoncée par des actes de vente, est, quelque précaution que l'on y prenne, englobée dans une répartition communale , l'impôt se perd dans la masse, il ne retombe pas tout entier sur l'agriculteur intelligent, et c'est un bien. La valeur intrinsèque, la fertilité de la terre de mon voisin n'influe pas sur la mienne; mais la valeur vénale se transmet en quelque sorte par le voisinage; elle gagne de proche en proche. Une vente à une prix élevé donne de la valeur autour d'elle, elle appelle la concurrence; une mauvaise terre se vend plus, contiguë à une bonne, que perdue dans des friches aussi stériles qu'elle. La fixité de la répartition individuelle préserve, autant que possible , l'industrie agricole; mais la condition de cette fixité même est que les autres répartitions soient mobiles , et que la richesse provenué de toute autre cause, soit imposée avec promptitude. Cherchez ailleurs que dans les actes de vente un système aussi flexible et aussi prompt ! L'augmentation de valeur no se démontré que par la vente; elle se déclare par le premier acte, elle se déclare mieux à mesure que les actes se multiplient, et l'améliora lion de l'impôt se fait comme d'elle-même. (La in au prochain numéro.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Berlin, 3. April. Nachdem in der heutigen Sitzung der zweiten Kammer die Anwort des Kö» nigs in Betreff der Kaiserkrone bekannt geworden war, stürzte Vin cke auf die Tribüne und stellte fol- gcnden dringlichen Antrag : „In Erwägung, daß die Antwort, welche die Minister Sr. Maj. dem Könige angcrathen und welche an die Dcputirten der Frankfurter Nationalversammlung erthcilt worden ist, mit den von der hohen Kammer gestern ausgespro- chcnen Ansichten nicht im Einklang steht und und daß daö deutsche Vaterland den größten Gefahren ausgesetzt ist, eine Commission zu er- nennen, welche mit Bezug auf diese Antwort eine Adresse an Se. Majestät zu entwerfen hat, worin die Ansicht der Kammer über die jetzige Lage des Landes ausgesprochen wird." Die Commission wird nach einer kurzen Motivi- rung des Antragstellers, der von eine»! Fiustenbund, der die deutsche Verfassung octropircn soll, spricht, sogleich in den Abtheilungen gewählt. Von der Rechten gehören ihr an: Vincke, Merbeck, Wolf, Wenzel (Ratibor) , Pelze, Fubcl, Wiethaus, von Schlottheim, Ulrich, v. Auerswald; — von der Lin- ken: Ziegler, Berends, Schramm, Grün, Moritz, v. Berg, v. Kirchmann, Dörk, Pare, Dahne, Philipps., Nun aber beginnt ein entsetzlicher Spectakcl, Auerswald als Präsident war das Bild des trost- losesten Jammers, Vincke hatte über seinen hcroi- schcn Antrag den Katzenjanimer bekommen und wollte von seinem Antrage unter jeder Bedingung befreit werden, indem er die Discussion über die Adresse bis zum grünen Donnerstag verschieben wollte, die Ultramontanen dagegen , weil das ein Festtag ist; Alles schreit und tobt , endlich wird gegen die Ge- schäftöordnung rcr Antiag von Parrisius angenom- wen, morgen Nachmittag um 4 Uhr eine Sitzung ohne Tagesordnung zu hallen. — Die Commission hält so eben, 6 Uhr Abends, unter Grabow's Vor- sitz Sitzung. Wien, 30. März. Der Civil- und Militär- Gouverneur F.-Z.-M. Melden ist heute nach Ko- morn abgereist, um den Angriff auf die Festung mit allem Nachdrucke zu eröffnen. Ofsiciere, welche vom Cernirungscorps vor Komorn kommen, machen eine traurige Beschreibung von dem Zustande unserer Truppen, welche nun seit Wochen in Schnee und Regen bivuaquircn. Die Stadt soll wirklich beinahe ganz in Asche gelegt sein durch die wiederholten Be- schießungen, aber die Festung selbst kann sich noch lange halten, wenn sie nur einigermaßen gut ver- thcirigt wird. Man wird nun sogar die Geschütze vom schwersten Kaliber, welche seit undenklichen Zei- tcn im hiesigen Zeughaushofe liegen, mobil machen und dahin bringen. Bis jetzt war das Terrain vor Komorn so überschwemmt, rast die Laufgräben, welche unsere Truppen angelegt hatten, unbrauchbar waren. Es wird nichts übrig bleiben, wenn der „gutgesinnte Thcil" in der Festung es nicht durchsetzt, sie zu über- geben, als eine Breche zu schießen u. sie mit Sturm zu nehmen. Beides soll aber seine ungeheuren Schwie- rigkeiten haben, da Komorn auf eine Art befestigt ist, daß es beinahe uneinnehmbar ist. Die neuesten Nachrichten aus Ungarn sind cnt- scheidend. Der „Lloyd" bestätigt die früher mitgetheilte Nachricht über einen verstärkten Einmarsch der Russen in Siebenbürgen. „Sichern» Ver- nehmen nach" sagt dieses halbossiciclle Organ, hatten 30,000 Russen den Befehl erhalten, in Siebenbürgen einzurücken, und dieses soll bereits geschehen sein." Daun setzt dasselbe Blatt in einer Nachschrift hinzu: „So eben vcruch- men wir, daß ein Courrier mit der Nachricht ange- langt sei, daß Bein, von den Russen gänzlich auf's Haupt geschlagen, sich in die Wa- lach ei geworfen habe. Fünf seiner Oberofficiere sollen ihre Verbrechen bereits am Galgen gebüßt haben." Nach Privatnachrichten hätten die Russen noch weit stärkere Repressalien für die von Ben» an Russen verübten Gewaltthätigkeitcn genommen. — Aus Pc st h sind die Nachrichten unerheblich; man trug sich mit Gerüchten, daß man in Miölolcz über einen Frieden unterhandle. — Im Banal hat der General Rukavina den Befehl erlassen, daß sich Nie- mand anmaße, über politische Angelegenheiten öffent- lich zu raisonniren und insbesondere die Reichsver- fassung zu bekritteln. Die etwaigen Uebcrtrcter dieses Befehls werden das erste Mal mit Geldstrafe', das zweite Mal mit Gefängniß und das dritte Mal mit Standrecht bedroht. Die Serben sind schon gereizt genug gegen die Regierung, und werden durch solche Erlasse wenig erbaut sein. Frankfurt, 2. April. Gestern Abend fand ein Festessen der östrcichischcn Officine wegen der Siege der kaiserlichen Truppen in Italien statt. Die drei- farbige deutsche Cocarde verschwindet immer mehr und mehr von den Hüten deS östrcichischcn Militärs. Han nover, 2. April. Es verlautet — berich- tet die hiesige „Morgenzeitung" — daß gestern eine Note unserer Regierung nach Berlin abgegangen ist, welche dem König von Preußen die Annahme der Kaiserkrone unter Bedingungen (ohne Zweifel hinsichtlich des Veto's, des Wahlgesetzes und einiger Grundwahlgesetze u. s. w.) empfiehlt. Schleswig -Holstein., 2. April. Der Ein- marsch von Reichstruppen in Schleswig-Holstein, so- wohl über Hamburg als auch Altona dauert schon längere Zeit; wir können annehmen, daß daS deutsche Heer jetzt schon 50,000 Mann stark ist. — Soeben geht die Nachricht ein, daß der Kieler Hafen blokirt und schon ein englisches Schiff an dem Einlaufen in denselben verhindert worden sei. Magdeburg, 31. März. In der benachbarten Stadt Burg, wo sich bekanntlich sehr große Tuch- sabriken befinden, sind Unruhen ausgebrochen. Die in den dortigen Fabriken beschäftigten zahlreichen Ar- beitcr verlangen nämlich Erhöhung des Wochcnlohnes und Verminderung der täglichen Arbeitszeit um eine Stunde. Heute Abend soll eine allgemeine Versamm- lung sämmtlicher Fabrikarbeiter Statt finden, worin der definitive Entschluß der Arbeitseinstellung gefaßt werden wird, der dann am Montage zur Ausführung kommen soll. Es haben bereits tumultuarische See- neu Statt gefunden, und da man noch bedeutendere am Montage erwartet, zu deren Abwehr das in ge- ringer Zahl zu Burg garnisomiendcMilttär(Artillerie), so wie die Bürgcrwehr der Stadt nicht genügen dürfte, so haben die Communal-Behörden Burgs um Zu- scndung von Militär gebeten. Es ist daher heute Morgen eine Compagnie des 32. Regiments auf der Eisenbahn dorthin abgegangen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL47 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Erwiderung Sr. Majestät des Königs von Prenssen auf die Anrede der De- putation der dentschen Nationalver- sammlung. | Erwiderung Sr. Majestät des Königs von Prenssen auf die Anrede der De- putation der dentschen Nationalver- sammlung. Diese Deputation wurde heute um 11 Uhr im Schlosse empfangen. Der König erwiderte Folgendes : Meine Herren! Die Botschaft, als deren Träger Sie zu Mir gekommen sind, hat Mich tief ergriffen. Sie hat Meinen Blick auf den König der Könige gelenkt, und auf die heiligen, untastbaren Pflichten, welche Mir, als dem Könige Meines Volkes und als einem der mächtigsten deutschen Fürsten, obliegen; solch ein Blick, meine Herren, macht das Auge klar und das Herz gewiß. In dem Beschluß der deutschen Nationalversamm- lung, welchen Sie, meine Herren, Mir überbringen, erkenne Ich die Stimme der Vertreter des deutschen Volkes. Dieser Ruf giebt Mir ein Anrecht, dessen Werth Ich zu schätzen weiß. Er erfordert, wenn Ich ihm folge, unermeßliche Opfer von Mir. Er legt Mir die schwersten Pflichten auf. Die deutsche Nationalversammlung hat ans Mich vor Allen ge- zählt, wo es gilt, Teutschlands Einheit und Prcu- ßcns Kraft zu gründen. Ich ehre Ihr Vertrauen, sprechen Sie Meinen Dank darüber aus. Ich bin bereit, durch die That zu beweisen, daß die Männer sich nicht geirrt haben, welche ihre Zuversicht aus Meine Hingebung, auf Meine Treue, auf Meine Liebe zum gemeinsamen deutschen Vaterlande stützen. Aber, meine Herren, Ich würde Ihr Vertrauen nicht rechtfertigen, Ick würde dem Sinn des deutschen Volkes nicht entsprechen, Ich würde Deutschlands Einheit nicht aufrichten, wollte Ich mit Verletzung heiliger Rechte und Meiner frühem ausdrücklichen und feierlichen Versicherungen ohne das freie Ein-- verständniß der gekrönten Häupter, der Fürsten und freien Staaten Deutschlands, eine Entschließung fas- scn, welche für sie und für die von ihnen regierten deutschen Stämme, die entschiedensten Folgen haben müßte. An den Regierungen der einzelnen deutschen Staa- tcn wird es daher jetzt sein, in gemeinsamer Bc- rathung zu prüfen, ob die Verfassung dem Einzelnen wie dem Ganzen frommt, ob die Mir übertragenen Rechte Mich in den Stand setzen würden, mit starker Hand, wie ein solcher Schritt es von Mir fordert, die Geschicke des großen deutschen Vaterlandes zu leiten und die Hoffnungen seiner Völker zu erfüllen. Des- scn aber möge Deutschland gewiß sein, und das, meine Herren, verkündigen Sie in allen seinen Gauen : bedarf es des Preußischen Schildes und Schwertes gegen äußere oder innere Feinde, so werde Ich auch ohne Ruf nicht fehlen , Ich werde dann getrost den Weg Meines Hauses und Meines Volkes gehen, den Weg der deutschen Treue. Berlin, den 3. April 1849. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-04-08_01 | Der Volksfreund. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnung. Älwniicmcnts-Prci«. S FrS. vierteljährig in der Hauptstadt, 5 FrS. 80 CtS. für die übrigen Ortschaften des GreßherjogthumS. A n j e i g e » werden mit 20 Ctm«. her Zeile berechnet. Der Volt>»ftt«nd erkcheint Mittwochs, Srettag» und Sonntags. Bestellungen und Zuschriften werden franco erbeten. Bureau: PastorS-Gaffe, in« viöftr'schkn Hause. Druck v. Franz Schömann in Luxemburg. M 42. Sonntag, 8. April 1849. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Oestreichs Politik in Deutschland. (Fortsetzung.) | Grossherzogthum Luxemburg. Oestreichs Politik in Deutschland. (Fortsetzung.) Oestreichs Staatsmänner können den Bedürf- Nissen der östreichischen Völker, wie wir gesehen, nicht gerecht werden; denn es giebt nur ein Mittel, den- selben gerecht zu werden, das ist der Zerfall der Mo- narchie selbst, ihre Auflösung nach Nationalitäten. Die Provinz Gallizien wird immer ihren Schwer- punkt in dem polnischen Warschau, die Lombardei in ssch oder im Centralitalien in Rom, Ungarn in Ofen it. Pesch, Böhmen in Prag, keine aber, außer dem eigentlichen Erzherzogthum Oestreich, in Wien suchen. Metternich hat das wohl begriffen. Von 1815 an resumirte sich daher auch seine ganze Po- litik darin, den schlafenden Dämon des Selbstbe- Wußtwerdens der kaiserlichen Völker nicht zu wecken. Mit ängstlicher Sorgfalt lauschte Metternich auf das leiseste Säuseln der Freiheit und suchte es von der kaiserl.-königl. Grenze fern zu halten. Selbst die von ihm geiibte deutsche Censur war ihm noch viel zu freisinnig und die meisten deutschen Zeitungen standen auf dem Inder,' die meisten Bücher waren verbotene Waaren. Jndeß die Freiheit, das ewige Bcdiirfniß der Völker, für sich selbst zu leben und nicht für andere, ihnen fremde Zwecke, sich ausbeuten zu lassen, ist stärker als der klügste Staatsmann. Der Sturm brach doch los. Klug wußte die östreichische Politik indcß gerade dieses Freiheitsbedürfniß der Völker zu deren Aus- beutung und zur Unterdrückung der Freiheit zu be- nutzen. Als das Einlullen, Einschläfern der Völker — wie dasselbe Metternich geübt hatte — nicht mehr vorhielt, da erinnerte man sich des andern Diplo- matenspruches: Theile und Herrsche. Gegen Ungarn 'hetzte man die Slavcn, gegen Wien die Croaten, gegen die Italiener die Deutschen und als Alles nicht ging, rief man die Russen zu Hülfe. Oestreich hat in Italien gesiegt. Es stellt sich aber schon jetzt heraus , daß das östreichische Gold und der Verrath die Hauptrolle spielten. Mitten in der Schlacht waren auf einmal in der sardinischen Armee gedruckte Bülletins vertheilt, mit der lakoni- schen Aufschrift : Soldaten, ihr glaubt für euren Kö- nig zu kämpfen und in Turin ist die Republik proc- lamirt. Oestreich weiß sehr gut, daß es ihm wohl mög- lich ist, auf kurze Zeit, die italienische Bewegung niederzuhalten, nicht aber auf die Länge ohne fremde Hülfe zu unterdrücken. Schon jetzt regt es sich allent- halben. Die Kammer in Turin ist empört über den Waffenstillstand, Genua rüstet sich zum verzweifelten Widerstand, Rom und Toskana ebenfalls. Ohne fremde Hülfe geht es nicht. Die Hülfe Rußlands ist eine gefährliche. Davon abgesehen, daß Frankreich dazu auf die Länge nicht schweigen kann, ist sie für Oestreich selbst gefährlich. Die Besetzung der untern Donauländer, ist Ruß- lands Streben seit lange. Jetzt wird es dahin als Beschützer gerufen. Aber wenn Oestreich russische Truppen dort länger dulden soll, dann ist ihm die Lebensader unterbunden. Folglich soll Deutschland helfen; das ist die östreichische Politik. Von Tag zu Tag enthüllen sich die Jntriguen immer mehr, die der frühere östreichische Bundes- tagspräsident, späterer deutscher Reichsministerpräsi- dent, endlich östreichischer Bevollmächtigter bei der Centralgewalt in Frankfurt gespielt hat und noch spielt. Der Bund mit der äußersten Linken, deren Repräsentanten R. Blum, man in Wien zum Hohne erschießen ließ, wird nicht verschmäht, führt er nur zum Ziele. Alle anderen Vorschläge, außer den öst- reichischen, werden verworfen, dagegen protcstirt. Oest- reich will sich mit seinen deutschen Provinzen, dem deut- schen Reiche nicht unterwerfen u. auch nicht ausscheiden. Es will dem übrigen Deutschland die Freiheit nicht gönnen, die es sich doch selbst genommen, nämlich: sich ohne Rücksicht auf Oestreich zu constituiren, wie Ostreich sich ohne Rücksicht auf Deutschland constituirt hat. Seine positiven Vorschläge sind aber folgende: Oestreich tritt mit seinem ganzen Staatencompler in den deutschen Bund. Das deutsche Volkshaus fällt weg; es bleibt nur ein Staatcnhaus, d.h. die Ver- tretung des Partikularismus. In diesem Staaten- Hause kommen aber nach Verhältniß der Einwohner auf Oestreich 38 stimmen, auf das übrige Deutsch- land nur 34 Stimmen. Die Ocstreicher stimmen natürlich wie ein Mann; sie sind ja nur Vertreter eines und desselben Particularismus. Die deut- schen Stimmen dagegen zersplittern sich. Nach Außen würde dieser Coloß von Staat mit siebzig Millionen Einwohner unantastbar sein. Dafür hätten unsere Truppen die Verpflichtung nach Italien, nach Ga« lizicn, an die türkische Grenze zu marschircn, um die Treue gegen den östreichischen Kaiser, um Ruhe und Ordnung bei diesen Völkern zu erhalten. Im In- nern dürften wir nur so weit fortschreiten, daß die Kluft zwischen uns und den Kroaten meist allzu sichtbar würde. Das ist die östreichische Politik in Deutschland. Was aber östreichische Herrschaft bedeutet, darüber wollen wir nächstens ein belgisches Blatt sprechen lassen. In Belgien, diesem Eldorado einer gewissen Partei, sind die Erinnerungen an die guten alten östreichischen Zeiten noch nicht ganz verwischt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 3. April. — Die socialistische Partei, deren Wahlmanifest, von dem bekannten Dichter Felir Ppat, einem der entschiedensten Mitglieder der Bergpartei in der Nationalversammlung, redigirt. in cinigenjTagen erscheinen wird, entwickelt seit Kurzem eine außerordentliche Thätigkeit. Die Armee und daö Landvolk werden mit Broschüren der socialistisch- demokratischen Propaganda bearbeitet. Die Clubs eröffnen sich wieder unter dem Namen der von dem Gesetz gestatteten Wahlvercinc. Außer den Arbeitern, den Bauern und den Soldaten fängt der Socialis- mus an , auch der Klasse der Dienstboten eine bc- besondere Aufmerksamkeit zu widmen, dieser von den vorgeblichen Eonservativen verachteten Klasse, welche den Bemühungen des Socialismus um so würdiger ist, als derselbe si h zur Aufgabe gestellt hat, alle künstlichen Scheidelinien zwischen den sogenannten Klassen der Gesellschaft zu vertilgen. Vom 4. Das Journal „le Peuple' ist abermals mit Beschlag belegt worden, weil es in seiner vor- gestrigen Nummer von Louis Bonapartc behauptet hatte, sein Willen und seine politischen Ansichten seien durch bedeutende Geldverpflichtungen, die er cinge- gangen habe, um seine Schulden zu bezahlen , ge- fesselt. — Die heutige Nummer des „Peuple"kündigt an, daß bereits 1051 an freiwilligen Beiträgen ein- gegangen sind, um die Geldbuße von 4000 Fr., zu der Proudhon und der Gérant des Journals kürz- lich verurtheilt worden sind, zu decken. Vont 4. April. Wir erfahren aus guter Quelle, daß in Paris besondere Confercnzcn zur Regulirung der italienischen Angelegenheiten eröffnet werden sol- len. Hr. Giobcrti wird denselben in nicht offi- cicller Weise beiwohnen. Die zwei ersten der 28, den Geschworenen des Nationalgerichtshofes zu Bourges vorgelegten Fra- gen, welche den Thatbcstand constatiren sollen, lauten folgendermaßen: 1. Hat im Mai 1848 ein Attcn- tat zur Veränderung oder zum Umsturz der Regie- rung stattgefunden? 2. Hat im Mai 1848 ein At- tentât stattgefunden zu dem Zweck, den Bürgerkrieg zu erregen, indem die Bürger gegeneinander in Waf* fcn gebracht wurden ? Beide Fragen wurden mit Ja beantwortet. Die übrigen Fragen betreffen die Schuldbarkeit der einzelnen Angeklagten. Degré, Larger, Bormcs , Thomas, Courtais und Villau» wurden für nicht schuldig erklärt und sofort in Frei- heit gesetzt; Albert, Barbès, Blangui und Sobrier für schuldig, in beiden Punkten mit mildemnden Umständen für Blangui und Sobrier (weil diese Beiden sich nicht auf dem Hotel de Ville installirten); Raspail, Flotte und Quentin für schuldig blos im ersten Punkte. Albert und Barbès sind demgemäß zur Deportation (d. h. da vor der Hand noch kein Deportationsort eristirt, zur Einsperrung auf den Mont Saint Michel), Blanqui zu 10 Jahren, Sobrier zu 7 Jahren, Raspail zu 6 Jahren, Flotte und Quentin zu 5 Jahren Gefängnißstrafe verurtheilt worden. - Die 6 flüchtigen Maiangeklagten, worunter Louis Blane und Caussidière, sind per contumaciam zur Deportation verurtheilt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL63 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Freiheit, Einheit! | Freiheit, Einheit! Von der Sauer. — Verzehrender Hader cnt- zweit diese Zeit ärger als jede frühere, und doch führt keine häufiger die Einheit im Munde. Ein Doppelrus geht jetzt durch die civilisirte Welt. Die Einen erheben ihre Stimme für Einheit, die An" dem für Freiheit. Die Einen pochen auf ihren Wahlspruch: Keine Freiheit ohne Einheit! — die Andern auf den Ihrigen : Keine Einheit ohne Frei- Hein — Die Einen wollen — oder geben vor zu wollen — durch Einheit zur Freiheit zu gelangen; die Andern behaupten : an die Freiheit schließt sich selbst die Einheit an. Dieser Kampf hat nicht blos ein Volk ergriffen, er durchzuckte die drei Hauptstämme der europäischen Menschheit, Germanen, Romanen und Sla- ven. Der Pcnslavismus ist aus der Literatur herausgetreten. Er steht als ein Niese mit aller Kraft der Jugendlichkeit vor dem altersschwachen Westen. Der Nomanismus strebt einem Ganzen zu, und die Stämme der deutschen Nation haben mit dem Schwerte das Wort ergriffen und aus dem Worte die schärfste Waffe der Volköfreiheit ge- schmiedet. Jeder dieser Hauptstämme hat sein Ziel. Die slavischcn Stämme ringen nach Einheit, sie streben dem Knotenbündcl der kaiserlichen Knute zu, sie wol- len eine Krone auf dem Haupte der vielzüngigen Slavie. — Die Italiener trachten nach Freiheit; Selbstständigkeit steht aus ihren Fahnen, während das einheitbringende Herrscherhaupt noch kein Ge- genstand ihrer Sorgen ist. Und Deutschland? Da stehen zwei streng geschiedene Gruppen. Die kleinere, die Trias (Adel, Beamtenthum und Besitz), hält den alten, zerlumpten Fetzen des neu ausgeflickten Kaisermantels und die alte, so oft geschändete Krone empor, die andere, das Volk in Masse, den schmuck- losen Bürgcrhut. Die große Mehrheit der der deutschen Nation — sie will Einheit durch Freiheit. Kein Minderes stellt sie zufrie- den. Italiener und Deutsche liegen an einer Krankheit darnieder, aber sie unterliegen ihr nicht. Zerrissen sind sie seit Jahrhunderten, sie bildeten nur ein von der Roth zusammengeklemmtes Ganze. Krank sah es aus — aber jedes einzelne Glied war doch gut, war kräftig, war kerngesund. Beide Län- der tragen die Keime der Volksgröße in sich, beide erkennen die Individualität der Volksstämmc, wie das Ehren - und Grundrecht der geringsten Ge- meinde an, sie wollen nur aus der Verbindung des Rechts mit der Freiheit den Staat gründen, nicht umgekehrt, wie das unglückliche Frankreich! Die Zusammcnschnürung der Nationalkraft aus ein en Knoten, die Centralisation, welche Frankreich für Augenblicke stark und für die Dauer schwach gemacht hat, wird von den gesunden Gliedern der gcrmani, scheu wie der italienischen Staatskette zurückge- wiesen. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | J.-M. TOCK, Die Trierische Zeitung bringt folgende Betrach- jungen über den Kirchenstaat : Frankfurt, 2. April. Als Pius IX. die Schlüssel Petri und die Zügel der Regierung in die Hände nahm, da war schon Alles faul im römischen Staatökörper, vom Wirbel bis zur Zehe, — auch er kam zu spät. Unter seinem Vorgänger, dem Pabste Gregor, war der ganze Priesterstand so sehr verhaßt worden, daß sich Keiner im Ordenskleide eine Strecke weit außer den Mauern Roms sehen lassen durfte, ohne beschimpft und verhöhnt zu werden. Der Kirchenstaat war aus- schließlich für die Kirche und die Diener der Kirche da, und diese waren im Besitze aller Aemter und Ehrenstellen, sie leiteten Alles, Alles ging von ihnen aus und kam zu ihnen zurück, fast alles Grundeigen- thum war in ihren Händen, sie verwalteten Alles, Heer und Polizei, Schule und Handel, innere und äußere Politik. Als Gregor starb, konnte er sagen wie Ludwig XV. von Frankreich: „nach mir die Sünd- fluthl" Die Verfolgungen und Grausamkeiten, welche der Stellvertreter Christi auf Erden ausüben ließ, scha- dctcn der Religion selbst. Dieselben Männer, welche die Lehre der Liebe und Duldung predigen und ver- breiten sollten, drohten stets mit Feuer und Schwert, dieselben Männer, welche die Sünden vergeben und verzeihen sollten, kannten keine Gnade, kein Erbar- men. Was erbte Pius IX. von seinem Vorgänger? Ein verschuldetes, verarmtes Land, ein Volk ohne Gewerbthätigkeit, ohne Erziehung, alle Straßen voll Bettler, Unordnung und Corruption in allen Zweigen der Verwaltung, geplünderte, leere Cassen, kein Heer, keine Rechtspflege, keinen Glauben und kein Vertrauen. Da galt es Reformen. Der gute Pius hatte den besten Willen dazu, er that was er konnte, er war die verkörperte Milde uud Menschenliebe, aber es mangelte ihm die Kraft und Energie eines Rcfor- mators. Er schloß alle Menschen an sein Herz, er wollte es Jedem gut und recht machen, und rein und edel wie er ist, hielt er auch alle Menschen dafür. Er wollte die Zustände im Kirchenstaate durch Sanft- muth verbessern, er wollte keine Strenge anwenden, bedurfte aber einer eisernen Hand, eines starren un- beugsamen Willens, um seine guten Absichten durch- zusetzen. Er gab Befehle und Gesetze, die aber nicht vollstreckt wurden, er wechselte hie und da einige Personen in der Verwaltung und Regierung, aber das System blieb dasselbe, er war nie selbst Politiker, auch nie ein Freund der Politik, er kannte und suchte in Jedermann nur gute Eigenschaften, er hielt die guten, schönen Worte und Versprechungen der Menschen auch schon für gute Thatcn, kurzum er durchschaute die Menschen nicht, er war kein Menschenkenner. Es lag ihm nie an der weltlichen Macht, er fühlte es und hat es auch ausgesprochen: eS wäre ein Heil für die Kirche und die Religion, wenn sie von der weit- lichen Macht getrennt wäre — er konnte und durfte aber die Scheidung zwischen den beiden Mächten nicht vornehmen, er konnte nicht sagen, ich nehme die eine und nicht die andere, ohne gewissen Satzungen der Kirche Gewalt anzuthun, und Gewalt verstand er nicht zu üben. Auch würde er heiße Kämpft mit der Geistlichkeit, besonders mit der höhcrn, den Cardinälen, zu bestehen gehabt haben, und dazu war er nicht ge- rüstet. Mußte er doch schon für jede Acnderung und Reform wiederholte Vorstellungen und Vorwürfe von den Prälaten erdulden, welche ihm stets das Heil der Kirche und Religion entgegenhielten, wenn er einen faulen Fleck in seinem Staate ausmerzen wollte. Die Geistlichkeit galt bis zu Pius in Rom noch mehr als früher der Adel in andern Staaten , sie stand und hielt so eng zusammen, sie duldete Niemand außer sich in der Führung der Geschäfte, sie ließ keinen Laien in ihre Reihen eindringen, sie ließ sich nicht in die Karten schauen, und selbst der Wunsch und Willen des Pabstes mußte an ihrer Widerspänstig- kcit scheitern, sie machte Alles zu ihrer Lebensfrage, hier herrschte der Corpsgcist wie nirgend. Daher die Eifersucht, der Neid, der Haß und später der offene Krieg gegen die Clerisei. Sie trieb Pius IX. durch allerlei Jntriguen aus dem Lande, sie umgiebt ihn und inspirirt ihn in Gaeta, sie hält ihn fern von jedem ftcmdcn Einfluß, sie steht an der Spitze der Réaction. Sic redete den Pabst aus dem Kirchen- ß [ hinaus, sie wußte es, daß er sein Volk liebte und Alles nachgab, was ihm möglich war, und jetzt Zwingt sie, die Cardinäle Lambruschini und Bernctti, dtc Vollstrecker grausamer Maßregeln unter Gregor XVII., an ihrer Spitze, Pius IX. 'zu Gcwaltstreichen gegen den Kirchenstaat. Bisher hat er noch immer den Kopf dazu geschüttelt, er wird aber nicht lange mehr widerstehen können. Ne voulant, en aucune manière, mettre des entraves à la liberté de manifester sa pensée, nous admettrons dans nos colonnes la défense, comme nous y avons admis l'attaque, nous réservant seulement le droit d'écarter l'effervescence des passions: la discussion sérieuse et calme devant seule être l'arme de la vérité. Voici la lettre que nous avons reçue : Luxembourg, le 6 avril 1849 Monsieur, Je me propose de répondre à tous les articles insérés dans votre feuille et le ci-devant „Grenzbote," sur le cadastre et les fonctionnaires qui en ont opéré la révision; mais afin de pouvoir repousser d'un même coup l'erreur et la calomnie, je voudrais attendre la fin de ces articles, ou au inoins que l'on n'y annonce plus de suite. Jusque- là je prie vos lecteurs de bien vouloir suspendre leur jugement sur les hommes et les choses. Je tiens à ce qu'ils ne se forment pas une fausse o- pinion sur les uns ou les autres. Veuillez, Monsieur l'éditeur, donner place à la présente, dans un des plus prochains numéros de votre estimable journal. J'ai l'honneur etc. ancien contrôleur principal, en dernier lieu, chargé, du service du cadastre. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL42 | ARTICLE | TOCK, J.-M. | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Turin, 30. März. Das Hauptquartier der Ar- mee befindet sich in Borgomanero. Ein Tagesbefehl des Generals Lamarmvra, den 26. März, befiehlt die Räumung des linken Ufers der Sesia durch die piemvntesischen Truppen und ordnet die Dislocation der verschiedenen Brigaden an, von denen zwei, die Brigade der Garden und die Brigade Savoyen, nach Turin bestimmt sind. Wir geben dm Bericht des „Observateur", nach einem Schreiben seines Correspondenten aus Turin: Wir sind in eine neue Phase getreten. Der König will den Friedm, aber einen ehrenvollen. Die Mi- nister haben der Kammer die Lage der Armee genau dargestellt, woraus unwiderlegbar die Unmöglichkeit eines verlängerten Krieges hervorging. Einige Stun- den nachdem sich die Minister zurückgezogen, wurde die Kammer bis zum 5. April vertagt. Man glaubt allgemein an eine Auflösung und Abänderung des Königl. Statuts im Sinne eines festgestellten Census; Preßfreiheit modifizirt; keine Lombardrr und Vene- tianer erhalten Anstellungen :c. Was die Friedens- bedingungcn anbelangt, so sollm darin folgende die Hauptbcstiinmungcn sein: Offensives und defensives Bünvniß mit Oestreich; Kriegssteuer von 100 Mill. wogegen Parma und Piazenza zu Piémont kamen; vollständige Amnestie für die Lombarden und Vene- tianer. Italienischer Congreß um eine Verbindung aller italienischen Staaten zu bewerkstelligen. Wie- dereinsetzung des Pabstcs und des Großherzogs von Toscana. Die Lombardei und Venedig werde eine eigene Regierung unter einer freisinnigen Constitution bilden. — Genua ist in vollem Ausstand, und be- reitet sich vor, den Oestreichern sowie den Ordres des Turiner Ministeriums einen energischenWidcrstand zu leisten. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL64 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 3 Page 4 | Nachricht. Zn verkaufen aus freier Hand, unter sehr günstigen Bedingungcn, ein zn Bissen liegendes Landgut, bekannt unter dem Namen von Petesch, bestehend in einem zu Bissen gelegenen Wohnhaus sammt Scheune, Stallung und daran liegenden Garten und in 10 Hektaren Ackerland und 2 Hektaren Wiesen, gelegen auf dem Banne Bissem. — Der Ankäufer wird gleich bei dem Verkauf in den Genuß gesetzt und bekommt die diesjährige Saat in Hartfrüchlen von ungefähr 3 Malter. Liebhaber können sich an Herrn Schinit, Eigenthümer zu Mersch, wenden. (228) Versteigerung eines Hauses. Die Erben deS verstorbenen Herrn Peter Joseph P i e r I o t von Luxemburg lassen am 'Montag, den 16. dieses Monats, um 2 Uhr Nachmittags, in der Amtsstube des unterzeichneten Notars, ein zu Luxemburg, im Grund. Waisenstraße Nr. 123, zwischen dem Waisenhaufe und der Remise des Herrn Hastert gelegenes, vorne auf die genannte Straße, hinten auf die Alzcttc stoßendes Haus, öffentlich versteigern. Luxemburg, den 7. April 1949. (273) Mottle, Notar. In der Buchhandlung von Fr. Nehm in Luxemburg sind zu hüben: Bech stein, deutsches Mährchcnbuch, Fr. 1. 25. Allgemeines L ie d er l exiko n, oder: vollstän- d i g st c Sammlung aller deutschen Lieder. 4 Bde., ent- haltend 2479 Lieder, broch. Anstalt 10 Fr. „ 7. „ Ausgabe, gebunden, mit blauem Umschlag, mit Silberdruck. Anstatt 12 Fr. „ 9. „ Shdow, Koch- und Wirthschaftskunst. 2 Thle. „ 3. 75. S pdow, Neues Eomplimcntirbuch f. alle Stände ,, 1. 25. Weber, Handbuch der Fremdwörter „ 6. 45. Werner, Wegweiser und Rathgeber für Aus- Wanderer „ „ 90. Auch hält dieselbe Buchhandlung beständig ein bedeutendes Lager der neuesten Musikalien. (268) Großes Assortiment von Wollentucli, neuen Paletots- k Fantalons- 7, engen für den Detailverkauf. Unterzeichneter empfiehlt dem geehrten Publicum sein Etablissement unter der Versicherung der besten und billigsten Bedienung. Alphonse ScIiocUer, (258) Magazin im Hause CARY , Königinnstrasse. Bei (269) Heinrich Lahaye- Reuter, Fleischstraße in Luxemburg, findet man Alles, was in seine Fabrikation einschlägt, gut und billig. Alle Wachs-Arbeit, wie Lichter für Kinder-Kommunion, weiße und gelbe Kerzen und Flambeaux zu Begräbnissen und Messen, Stearin-Lichtcr, halben Bougie, feine Talg-Lichier, wie auch gemeines präparirtes Wachs von verschiedenen Farben um Flaschen zu versiegeln, und Alles ins Fach einschlagende. Ich beehre mich hiermit anzuzeigen , daß ich seit einiger Zeit eine Tabaks- und Eigarren-Fabrik in Trier établir! habe und von jetzt ab alle Sorten Eigarren von 2Thlr. 20 Sgr. bis 16 Thlr. das 1900 in abgelagerter Waarc vorräthig habe. Indem ich für eine redliche und billige Behandlung stets Sorge tragen werde, bitte ich ein auswärtiges Publikum um geneigte Rücksicht. Trier, den 3. April 1849. Bern. Barain, (264) Neustraße Nr. 2öU, zum Türk. A VMDUK deux chevaux de voiture, et harnais. S'adresser à Madame veuve Pierre PESCAT'ORE. (263) Eine große Quantität Heu von der ersten Qualität, zu 18 Franken 500 R'ilogr., ist zu haben bei H. Müller-Godchaux in Dudclingen. (254) Täglich frischer Maiwein bei Herrn Nitschke (Café français). (243) Eröffnungsfeier der S ch ü tz e n g e se l l fch a ft. Bei dieser Gelegenheit wird Montag, den 9. Apiil 1849, Harmonie statthaben. (267) ' Vierstimmiger Miiiiergcsaiig morgen, Montag, den 9. April, bei (272) Stiff in Pfaffcnthal. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-08T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9ngw09hgb/articles/DTL120 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Unser Gesandter hat sich den Erklärungen Oestreichs - wie die Zeitungen berichten - angeschlossen. Gilt das blos für Limburg, oder auch für Luremburg? Und wenn Letzteres, hat unser verantwortliches Ministerium demselben wirklich die Instruktion zu solcher Erklärung gegeben? Was haben wir Luremburger für ein Interesse gegen den deutschen Bundesstaat und grgen das demokratische, volksthümliche preußische Erbkaiserthum zu protestiren und uns dem östreichischen Absolutismus, dem von Oestreich gewollten Staatenbund, wo ganz Deutschland gezwungen werden soll, für Oestreich moralisch und materiell zu bluten, anzuschließen? NB. Alle übrigen deutschen Staaten, mit Ausnahme Oestreichs, selbst die Sfändekammer von Würtemberg und Sachsen - die von Bayern und Hannover sind nicht versammelt, sonst hätten sie dasselbe gethan - haben sich der deutschen Nationalversammiung angeschlossen, die Verfassung des deutschen Reichs und das Wahlgesetz zum Volkshause als enbgültig aneskannt - und wir? Wir sollen mit Oestreich gegen das ganze deutsche Volk gehen? Sind etwa die Interessen, die das Luremburger Wort für Wahrheit und Recht vertritt, nämlich: Jesuitenpolitik, in unserm Ministerium vorherrschend vertreten? | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Leise Aufrage. | Leise Aufrage. Man spricht sehr viel, allerlei Gerüchte cirkuliren über den Empfang, der unserer städtischen Deputation im Haag geworren sein soll. Wäre es nicht noth- wendig, daß diese Deputation einen genauen, voll- ständigen, offiziellen Bericht darüber' veröffentliche? Um diesen Bericht wird gebeten. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Marktpreise | Marktpreise F. Schömann. vom 13. April 1849. Baien 14 5r. 14 5r. 50 é., 14 3r.75 6, 15 5r. er 9et. - lishelfr. 12 5r. 50 é., 13 5r.. 13 5r. 50 é. 14 Nr. - Roggen 11 5r., 11 Nr. 50 6. erte 8 5r., 8 5r. 50 ., 9 5r., 9 5r. 50 6. Dafer 4 5r., 4Er. 50 C., 4 r. 75 é., 5 r. - Dutter 85, 90, 95 é. Für die Redaction: | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL50 | ARTICLE | Schömann, F. | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | A » z c i g e ». Versteigerung der Jnnglinster Mahl-Mühle. Donnerstag, den 3. Mai 1849, werden die Eheleute Jakob Kcrgen uno Ealharina Evcrhard, öffentlich versteigern lassen: Die ihnen Zugehörige, zu Junglinstcr gelegene, zwcigängigc Maht-Muhle, sammt Wohnhaus, Scheuer, «tallungc» und | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL136 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 2 Page 4 | nächst daran liegendem Garten, Wiesen und Ackerland, eines gcsammien Inhalts von 3 Hectares 89 Ares. Hier eine der Verkaufs» Bedingungen: „Anstcigerer wird 16,000 Franken vermög jährlicher Vcrzirr- „fuilg, unter Händen behalten. Bei Ableben des eine» der „Verkäufer, wird er die Hälfte, und beim Tode des Letzt- „lebenden, die andere Hälfte zu zahlen habe». Die Versteigerung wird zu Junglinstcr, in der Wohnung der Verkäufer, statthaben. Irin gl trister, den 16. April 1849. (280) Klein, Notar. Grund-Güter-Versteigerung ZU Bivingeu, Gemeinde Röfer. Donnerstag, den 19. April c., werde» die Eheleute Johann Klcnsch und Maria Schuman, Müller znLivingcn, folgende Güter, gelegen zu Bivingen, östcntlich und lerminwcise versteigern lassen: 1. Ein schönes und geräumiges Wohnhaus, genannt Hemmers, begreifend mehrere Wohnzimmer, doppelte Speicher, gewölbte Keller, Brennerei, Scheuer, Stallungen, Schoppen, ^alles in einem Zusammenhange, solid gebaut und mit Schiefer gedeckt, nebst Hofraum vorn und Garten hinter den Gebäuden, eines Inhalts von 50 Ares. 2. Zwei Wiesen, eine in der Dielt, nächst Bivingen, von60Arcs, die andere, Schcuerwies, in der Bibesch, nächst Livingen, von 1 Hectare 85 Ares. 3. Verschiedene Ackerländer auf den nämlichen Bannen, von 3 Hectares 80 Ares. Zur Besichtigung der Güter mögen die Liebhaber sich an die Verkäufer oder an reu Herrn Denncmeyer, Wirrh zu Bivingen, wo der Verkauf stattfrndcn wird, wenden. Anfingen, den 5. April 1849. (271) Schanns, Notar. Ein in Eich gelegenes, zu jedem Geschäft brauchbares HauS steht zu vcr mielhcn. Liebhaber wolle» sich zur Einsicht an Hrn. N e y in Eich wenden. H262) au bénéfice des indigents de la ville de Luxembourg. Dimanche, 22 avril, à 7 heures du soir, dans la salla HASTEDT. Programme. 1) Chœur d'Haidée, chanté par Airs, et Alesd. amateurs. (Aiibeit.) 2) Allegro du Trio de Alayseder, exécuté par Mlle. + + ¦{¦ et M.ti. Pirotte et Laissa ux. 3) Air de Robert liruce, chanté par Mad. fff (Rossini). 4) Solo de violon, exécuté par M. Théves, 1. prix du conservatoire de Bruxelles. 5) Morceau d'orgue expressif, par M. Ziller. 6) Andante et linale de du Trio de Maysedcr, par Mlle, îîî et MM. Pirotte et lioissaux. 7) Uuo pour Contralto et Baryton, chanté par Mad. fff el M. (ireyson. (Mercadante.) 8) fantaisie pour violoncelle, composée et exécutée par M. Boissaux. ' 9) Chant religieux pour voix et violoncelle, avec acconi-' pagneinent d'orgue expressif, exécuté par MM. (ireyson, Boissaux et Ziller. 10) Chœur des Huguenots, chanté par Mrs. et Alesd. amateurs. (Meyerbeer.) On pourra se procurer des cartes d'entrée au bureau de bienfaisance au prix de souscription de 2 francs. — Les cartes qui ne seront prises que le jour même du concer, coûteront 3 francs. Philharmonische Gesellschaft. Sämmtliche geehrte Mitglieder der Gesellschaft werden hier- durch ergcdcnst benachrichtigt daß künftigen Mittwoch, den 25. April, 6 Uhr, eine musikalische Abeiulimterlialtung' stattfinden und Nachstehendes zur Aufführung kommen wird:' I. A b t h e i l u n g : 1) Cantate von Mozart. 2) >solo für Violoncelle. 3) Tercet! aus der Zauberflöte. 4) Ehor von Momberg. II. A b t h c i l u n g (Liedertafel). 1) Heda! Wem her! von Zöllner. 2) Lied von «chiller.von Becker. 3) Schwcrdllicd, von M. v. Weber. 4) Ein ftirchlfitt, von Becker. 5) Ehor aus der Zauberflöte. v) Kriegsgcsang, von Kücken. 7) Erstes Tlj cht ied: Le dieu des uonnes gens, von Berstnger» 8) Macht des Gesanges, von Müller, 9) Ehor aus Faust, von Werner. 10) Zweites Tisch lied: Wanderlied. II) Ade! von Kücken. Da» Couvert der Liedertafel kostet 1 Fr. — Eine Liste zur Einzcichnuirg der gewünschten Couverts wird zwischen dem 21. und 24. d. Mis. circulircn. Dieselbe wird am 24. Abends unfehlbar geschlossen. Den inactiven Mitgliedern sichert die Personalkarte den Eintritt. Dienstag, den 24. d. M., Abends 7 Uhr, findet die Gemral- Probe statt. Luxemburg, den 19. April 1849. (288) Der Vorstand. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL137 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | La partie des biens qui constitue la véritable richesse du Grand-Duché, la source où l'administration puisera toujours les moyens d'améliorer la position des communes, ce sont, «ans contredit, nos i'orêls communales. Ce vrai trésor du pays est digne de toute la sollicitude d'un Gouvernement. Aussi voyons-nous que déjà la Constitution de 1842 plaça parmi les lois les plus urgentes à faire la loi forestière. L'ancienne administration du pays, comprenant la haute importance de celle partie du domaine public, allait enlin, après des cmpèehe- mens et des difficultés sans nombre, présenter aux Etals un plan complet d'organisation iorestière, lorsque survinrent les événemens de 1848. La nouvelle Constitution prescrit encore l'urgence d'une pareille organisation, mais, en attendant. . > ¦ En attendant, les lois sur la matière offrent toujours, à côté d'un vide immense, un galimatias complet de dispositions contradictoires, superllues ou inapplicables. En attendant, les gardes forestiers ne sont pas mèine revêtus d'un signe distinctif quelconque, ce qui les met, la plupart du teins, bois d'Etat de faire leur devoir et la chasse et les bois sont impunément dévastés. En attendant, ces mêmes gardes se précipitent des rochers, se noient dans l'Alzette, et le budget n'alloue pas seulement ta somme nécessaire à l'entretien de leurs carabines, leurs uniques armes contre les brigands qui h s traquent! En attendant, et tandis qu'en France il n'est permis aux particuliers, que sous les restrictions les plus sévères, de touchera leurs propriétés boisées, notre Gouvernement accorde en ptolusion aux communes coupes extraordinaires sur coupes extraordinaires, voire même des défriehemens, et cela presque toujours contre l'avis des agents spéciaux! Et en attendant, on désorganise complètement l'administration Iorestière et on ruine le pays. Quousque tandem | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Es ist nicht ungewöhnlich, besonders in Zeiten wie die unsrigen, die Männer, die heute als politische Verbrecher verurtheilt werden, sehr bald durch eine Umänderung der Stimmung an der Spitze der Staats- angelegcnheitcn zu sehen, wo dann natürlich bis über Gebühr gepriesen wird, was noch vor Kurzem eben so bis über Gebühr als den Auswurf der Schlechtigkeit angesehen wurde. Die Socialistcn Frankreichs sind in diesem Falle. Sie die ihr Leben meistens in der Studierstube, mit- unter auch in den Gefängnissen der Monarchie zu- aebracht - letzteres, weil sie ein Ideal zu real.sircn suchten das damals noch nickt möglich war - haben orst seit der Februarrevolution die öffentliche Meinung m igentlichen Sinne des Wortes zu beschästigen begonnen. Natürlich, was bis dahin nur Theorie der Gelehrten, das Wissen von wenig Eingeweihten war, nämlich: der Gedanke, daß für das Volk alle politische Freiheit resultatloö bleibe, wenn nicht durch eine Umänderung unserer socialen Verhältnisse, Bil- tm Erziehung und damit der Grad materiellen v whlscins. der Unabhängigkeit des Charakters sichert, Allgemein-Gut des gesummten Volkes werde, - trat t ,l der Februarrevolution auf den offenen Maikt. ' \ sc Revolution war vom Volke gemacht, dem Volke sollen deren Vorthcile zu gute kommen; das ist aber lauge noch nicht erreicht, wenn das ganze Resultat der Februarrevolution sich darauf beschränkt, daß statt Louis Philipp, Louis Napoleon König , wenn auch nur auf vier Jahre, ist. Was zu erwarten war, geschah. Die Manner, die den Ticfcrblickcn.cn, denjenigen, welchen die Fe- biuarrcvolution und deren »othwendiger socialer Cha- rakter, nicht unel.oartet kam, von Anfang an min- dcstenö Acklnng einflößten , sahen sich vom großen lärmenden Markt der Tagespreise, die erst jetzt von deren Dasein, jedoch nur die oberflächlichste, Kenntniß nahm, vcrläumdct, verfolgt, geschmäht, geschimpft. Es gibt keinen größern Feind der Gesellschaft, der Familie, der Religion, des Eigcnthums, als den Sozialismus, kann man von solchen oberflächlichen Schwatzen! tagtäglich predigen hören. Dde Gelegenheit muß daher von Zeit zu Zeck ergriffen werden , wenn man es mit der Wahrheit redlich meint, die Männer, die Repräsentanten des französischen SocialiSmus sind, in ihrem wahren Wollen darzustellen. So ein Artikel genügt alsdann, nm Tausende von Verlarlmdungen unbeachtet zu lassen. Der Leser gewinnt aber das, daß er ohne vorgefaßte Meinung die Bestrebungen der Zeit würdigt, das Gute, was die französischen Socialistcn, deren Zeit nach dem Lause der Dinge die nächste Zukunft sein muß , zu Tage fördern , schätzen und von den unpraktischen tlnd unausführbaren Theorien scheiden lernt, ohne aus Voreingenommenheit Eins niit dem Andern zu verwerfen. Diese Betrachtungen sind es, die uns veranlassen, einen Brief, den Louis Blanc an den wegen der Mai-Ereignisse in Bourges verurtheilten Barbéö, nach dessen Vcrurthcilung, gerichtet, mitzutheilen. Er möge als Antwort dienen, ob das Streben und Wollen jener Männer nicht mindestens Hochachtung einflößen muh . und ob solche Männer Feinde der N'ligion, der Familie U. des Eigcnthums sein können. (Der Brief selbst in nächster Nummer.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL44 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Politische Uebersicht. Deutschland. | Politische Uebersicht. Deutschland. Frankfurt, 14. April. Eine Ertra Beilage zur hiesigen „Reichstags⸗Ztg.“ bringt folgende erfreuliche Nachricht: Dres den, 13. (2) April. Der Vicepräsident Dr. Schaffrath und mehrere andere Abgeordneten haben in der zweiten Kammer folgenden Antrag gestellt: „„Die zweite Kammer der Volksvertretung im Königreiche Sachsen ersuche ich, in Gemeinschaft mit der 1. Kammer an die Staatsregierung den Antrag zu stellen: 1) daß sie die von der deutschen verfassunggebenden R.⸗Vers. in Fran furt in zweimaliger Lesung beschlossene und am 2. März d. J. als Reichsverfassung bereits verkündigte, von ihrem Gesammtvorstande und ihren Mitgliedern unterschriebene „Verfassung des deutschen Reichs“ nebst dem, am 28. März in zweiter Lesung gleichfalls angenommenen „Reichswahlgesetze“ für das Königreiche Sachsenals endgültig und verbin drich, in dem Gesetz⸗ und Verordnungsblatt bekannt mache; u. 2) daß auch sie, die Staatsregierung, wie die Kammern, jerer Aenderung dieser „Verfassung des deutschen Reichs“ und dieses Wahlgesetzes, welches auf andere, als die in jener selbst bestimmte Weise etwa versucht werden sollte, den entschiedensten Widerstand entgegensetze.““ - Ein gleicher Antrag ist in der ersten Kammer von dem Abgeordneten Heuber aus Freiberg gestellt, welcher früher ebenfalls Mitglied der Nationalver⸗ sammlung in Frankfurt und zwar der Linken war. So unterordnen die entschiedenen Republikaner und Mitglieder Linken und äußersten Linken (Schaffratb) ihre Ueberzeugung von dem Unheilvollen des Erbkaiserthums dem Beschlusse der Mehrheit, so unterstützen und befbrdern die von der Rechten immer als partikularistisch verschrieenen Sacsen und sächsischen Kammern die deutsche Einheit. Möge sich die Rechte hieran ein Beispiel nehmen. - Hente Abend ist von den Vertretern von Baden, Hessen⸗Darmstadt, Kurhessen, Oldenburg, Mecklenburg, Holstein, Lauenburg, Braunschweig, Nassau, Sachsen⸗Weimar, Koburg⸗Gotha, Alltenburg, Meiningen, Anhalt⸗Bernburg, Dessau, Schwarzburg⸗Rudolstadt, Sondershausen, Reuß, Hohenzollern, Waldeck, Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt folgende Gesamminote an den stellvertretenden Bevollmächtigten der königlich preußischen Regierung bei der Centralgewalt abgegeben worden: „DOie ergebenst lnterzeichneten sind in Folge der durch die königlich pteußische Circularnote vom 3. April 1849 erhaltenen Veranlassung und geleitet von der Ueberzengung, daß eine möglichst baldige umfassende Verständigung zu der schleunigen Verwirklichung des deutschen Verfassungswerkes wesentlich beitragen werde, über ihre gemeinsame Aufgabe in vorlaufige Verhandlungen getreten und beehren sich, dem königlich preußischen Herrn Bevollmächtigten als deren Ergebniß Folgendes mitzuthetlen: Die von den Unterzeichneten vertretenen hohen Regierungen haben mit lebhafter Befriedigung aus der gedachten Note und deren Beilage ersehen, daß Se. Majestät der König von Preußen geneigt sind, an die Spitze des deutschen Bundesstaates zu treten. Wenn Se. königl. Majestät die Rechtsgiltigkeit der durch die deutsche Nationalversammlung getroffenen Wahl noch von dem Einverständniß der betheiligten Regierungen abhängig ae⸗ macht haben, so verdient die Ansicht, welche dabei die leitende gewesen ist, nicht nur die höchste Auer- kcnnung, sondern es wird darin im Hinblick auf die Erfahrungen der letzten Zeit auch das Bestreben nach Herstellung derjenigen Garantien erkannt werden müs- sen, welche dem deutschen Vcrfassungewcrk Dauer zu geben geeignet sind. Durchdrungen von der lieber- zeugung, daß das Wob! des gemeinsamen Vater- lances nnr in der Errichtung eines kräftigen Bundesstaates gedeihen könne, und daß für diesen Zwick von Einzelnen Opfer gebracht werden m/isscn, nehmen die Unterzeichneten keinen Anstand, Namens der von ihnen vertretenen hohen Regierungen hierdurch ihr volles Einverständniß mit der von der Reichsver- sammlung getroffenen Wahl zu erklären. Anlangend die Verfassung dcö deutschen Reichs, so entspricht diese zwar, sowie sie in zweiter Lesung von d er Reicks- Versammlung beschlossen worden, nicht in allen Punkten den Ansichten, wclche.von den hohen Regierungen der Unterzeichneten gehegt unv schon früher hervorgehoben worden sind; allein abgesehen davon, daß einzelne dieser Regierungen die Beschlüsse der Rcichsvcrsàmm- lung im Voraus als verbindlich anerkannt haben, unv rast der von andern ebenso wie von der könig- lich preußischen Regierung festgehaltene Standpunkt der Vereinbarung in seiner conseguenten Durchfüh- rung die Erreichung eines gedeihlichen Resultats leicht unmöglich machen würde, erachten sie auch die von ihnen gehegten Bedenken nicht im richtigen Verhältnis) zu den großen Gefahren, welche 'ein längerer Verzug des Verfassungswerkes dem gemeinsamen Vaterlande nothwcndig bringen müßte. Indem da- her die Unterzeichneten Namens ihrer hohen Regie- rungcn die von der Nationalversammlung beschlossene Verfassung des deutschen Reichs anerkennen und an- nehmen, geben sie sick der Erwartung hin, daß die königlich preußische Regierung in Berücksichtigung der für alle THeite Deutschlands ^gleichmäßig dringenden Beweggründe denselben Grundsätze» folgen und die Ucberzcugung gewinnen werde, daß sie auf diese Weise dem hohen Berufe, den ihr die Neugestaltung Deutschlands anweist, zu genügen im Stande sein weide. Sic gehen dabei von dèr Ueberzeugung aus, daß unter dieser Voraussetzung alle deutschen Rc- gieruiigc», denen der Eintritt in de» zu errichtenden Bundesstaat nicht durch ihre besondren Verhältnisse gegenwärtig unmöglich ist, von gleicher patriotischer Auffassung geleitet, einer völligen großartigen Eini- gung sich anschließen werden, und da» es daher eurer Regulirung mit diesen außerhalb der Verfassung nicht bedürfen werde/" | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL47 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Von der Sauer, 15. April. Der Artikel ) im Luremburgischen „Volksfreund“ vom 11 April. e. 1s, wurde von Bielen res hiesigen Conuingents mit Wohlgefallen gelesen, indem der Urheber gesagten Artiteis beweiset, den Character des Contingents d tennen; nähmlich, daß werer Unfähigkeit noch Widerwillen das Hinderniß sind, welches dasselbe von dem Kampfplatze in Schleswig⸗Holstein ferne bält. mn Gegenieit ware es der sehnnchterele Winsch, dem großen allgemeinen reutschen Vaterlande ihatwirtüich Dienste zu leisten. Cr. 3. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL46 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Der Volksfreund (1848) 1849-04-20_01 | Der Volksfreund. Freiheit, Gesetzlichkeit, öffentliche Ordnuna. Aboiiiicmeiits-Prei«. à Fr«, veertcljâbrig in dir Hauptstadt, à Fr«. 80 l5ts. für die übrigen Ortschaften de« Gr«ßherj°gchum». v n j e i g e n werden mit 20 Tu»», per Zeile berechnet. Der volbstreiin» «eicheint Mittwdchs. Fee, ta«« und Sonntag«, veftrlinnge» und Zuschritte» werden franco erbeten. Bureau, Pastor« Gaste, -« stiöfer'fchen Hanfe. Drnck ». Franz Schömanu in Lurem durg. M 47. Freitag. 20. April 18«9 | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q | ISSUE | null | null |
null | volksfreund1848 | Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. | Grossherzogthum Luxemburg. Amtliches. Luremburg, den 13. April 1819. Durch Beschluß vom 6. d. M. Nr. 893, gemäß den Vorschlägen des Herrn Steuerdirectors, hat der General⸗Administrator der Finanzen den respectiven Sectionen von Grevenmacher, Wiltz, Redingen und Niederkerschen die Commis 2. Classe Nicol. Toussaint, Johann Carl Leelere, Ludwig Franz Friedrich Wilhelm Kerschenmeyer, und Joseph Dansart vorgesetzt, und zu Commis 3. Classe, resp. zu Vianden, Redingen und Echternach ernannt die Herren Cravat, Zollbeamten, Joh. Peter Clement, von Esch a. d. A. und Johann Peter Sandt, einstweiligen Commis in der Staatsfasse. Durch einen andern Beschluß vom 10. d. M., Nr. 922 ist der erwähnte Hr. Dansart zum Commis 1. Classe ernannt und die dem Hrn Arnould, vormaligen Commis 1. Classe zu Niederkerschen, bewilligte ehrenv. Entlassung definitiv bestätigt worden. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL41 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Deutsche Nationalversammlung. | Deutsche Nationalversammlung. Frankfurt, den lL. April. Nach Verlesung des Protokolls theilt der Präsident eine Erklärung von vierundzwanztg östreichischen Abgeord- netcn mit, wonach diese, gestillt auf die „unheil- vollen Spaltungen", die das Erbkaiserthum hervor- ruft und den Beschluß der Nationalversammlung „unwandelbar" an demselben festzuhalten, „in Uc- bcreinstiinmung mit ihrer Regierung" den Austritt aus der Versammlung nehmen. Ein anderer öst- reichischer Abgeordneter, Pcpcr aus Tvrol, motivirt seinen Austritt durch das von der Nationalversamm- lung verletzte und entschieden abgelehnte „Lcreinba- rungèprincip". Der Präsident giebt der Versammlung Kenntniß von dem Beschluß der würtembergischcn Kammer. Berlin, 10. April. Die Bildung von Handwer- kervereinen greift auch in den Provinzen immer mehr um sich, diese jüngern Vereine setzen sich dann meist mit rem hiesigen Handwerkervercin in Verbindung. So gingen rem letzter» neuerdings von zwei neu- gegründeten Vereinen in Grünberg und Trier Adressen zu. in welchen der Wunsch einer engern Verbin- dung mit rem Vereine der Residenz ausgesprochen wurde. In Folge dieser Adressen beschloß man die nölhigen Vorkehrungen zu treffen, um mit allen im Königreich Preußen bestehenden Handwerkervereincn in Verbindung treten zu können. An den Verband- lungen des hiesigen Vereines betheiligcn sich auch mehrfach Abgeordne'e beider Kammern', vorzugsweise bemerkt man die Abgeordneten Scheele und bland» räch v. Pcgnilhcn, Mitglieder der ersten Kammer, sehr häustg in den Versammlungen. Berlin, 14. April. Die Gerüchte einer Pa-- lastrevolulion, welche die Abdankung des Königs her- beisühren und den Prinzen von Preußen an seine Stelle setzen würde, greifen immer mehr um sich. Man weiß nicht woher sie kommen, sie sind einmal da. Wir wären also nach unserer Revolution glück- lich dahin gelangt, wo die Türken schon lange stehen, wo einst die Franzosen unter der Maitressenherrschast sich befanden, daß die Frauen des Serails entschri- den können über Wohl und Wehe unsncs Vaterlandes. Wien, 12. April. Die Wiener Zeitung enthal^ heute folgendes wichtige Aktenstück: Nachstehendes ist der Inhalt einer von dem kaiscrl. Cabinette an den Hrn. k. k. Gesandten, Freiyen n v. P r o k c s ch in Berlin unterm 8. April 1819 erlassenen Depesche: Der Graf v. Bernstorff hat mir eine gleichzeitig an sämmtliche bei den deutschen Höfen beglaubigten königl. preußischen Gesandtschaften er- lasscnc Eircular- Depesche mitgctheilt, durch welche Se. Majestät der König sich in Folge der von dem Erzherzog-Reichöverweser ausgesprochenen Absicht, seine Stelle niederzulegen, bereit erklärt, auf den Antrag der deutschen Regierungen und unter Zustimmung der deutschen Nationalversammlung die provisorische Leitung der deutschen Angelegenheiten mit dem zu- gleich kundgegebenen Entschlüsse zu übernehmen, dem erhaltenen Rufe zu folgen und an die Spitze eines deutschen Bundesstaates zu treten, der sich aus den- jenigcn Staaten bilden würde, welche demselben aus freiem Willen sich anzuschließen geneigt wären. An diese Erklärungen wird ferner die an sämmtliche Rc- gicrungcn gerichtete Aufforderung geknüpft, ohne allen Verzug besondere Bevollmächtigte in Frankfurt zu bestellen, welche bindende Erklärungen abzugeben im Stande sind, 1) über den Beitritt zum Bundesstaate unv die Beringungen, unter denen er erfolgt, 2) über die Stellung, welche die solchergestalt zu einem Buir- desstaatc zu vereinigenden Regierungen demnächst zu der deutschen Nationalversammlung und den von ihr bereits gefaßten Beschlüssen einzunehmen haben, mit der Maßgabe, daß das Werk der Vereinbarung über die Verfassung unverzüglich in Angriff genommen wird ; 3) über das Veihältniß zu denjenigen deutschen Staaten, welche diesem Bundesstaate beizutreten An- stand nehmen , wobei es wmischcnswerth und anzu- streben ist, die noch bestehenden Bundcsvcrbältnisse der neuen Etaatsform anzupassen. Wie bereitwillig wir Vorschlägen entgegengekommen sein würden, wenn solche von Seite Prcpßens in seiner Eigenschaft als Genosse res vertragsmäßig und factisch noch bestehen- den deutschen Bundes gemacht worden wären, um auf der Grundlage eines von der deutschen National- Versammlung beraihenen Verfassungsentwurfes eine Vereinbarung über die zeitgemäße Neugestaltung Deutschlands auf gesetzlichem Wege' herbeizuführen, dafür bürgen unsere bündigen Erklärungen , dafür bürgen die wiederholten und entschiedenen Schritte, welche wir zu diesem Ende in Berlin gethan haben. Dagegen aber vermögen wir nicht, der Ausführung der von dem preuß. Cabinette in seiner Circularde- pcsche vom 3. d. M. ausgesprochene» Absichten unsere Zustimmung zu crthcilcn und noch viel weniger die- selben zu fördern. Die Nationalversammlung, nur berufen, in Gemeinschaft mit den Fürsten das Vcr- fassnngSwcrk zu Stande zu bringen , hat ihrer gesetzlichen Thätigkeit selbst ein Ziel gesetzt, indem sie das Werk für vollendet erklärt und, die ihr zustehen- den Befugnisse überschreitend, nicht allein die eigenmächtig beschlossene Verfassung vollzogen und als Gesetz veröffentlicht hat, sondern sogar ohne Vollmacht Deutschland einen Erbkaiser zu geben beabsichtigte. Waren diese Vorgänge schon ungesetzlich, so hat diese Versammlung ccnBoten des Rechtes vollends verlassen, indem sie sich nicht minder eigenmächtig für perma- nent erklärte. Aus diesen Grünren können wir die Gül- tigkcit der von der Nationalversammlung außerhalb dem Bereiche ihrer Befugnisse gefaßten Beschlüsse eben so wenig anerkennen, als wir ihr ras Recht auf fernere Thätigkeit zuzugestehen vermögen. Für uns besteht die Nationalversammlung nicht mehr, uno kann daher wccer auf Anordnungen hinsicht'ich einer neu zu bildenden provisorischen Ecniralgewalt Einfluß üben, noch einen Autheil an Verhandlungen zum Bchufc einer Vereinbarung über das von ihr selbst für ab- geschlossen erklärte Vcrfassungswcrk nehmen. Sollte demnach der Erzherzog-Reichsveuvescr , an welchen von Seiten Sr. Maj. res Kaisers eine dringende Aufforderung ergangen ist, fein Amt noch fortzufüh- un, bis auf gesetzlichem Wege für die Leitung der deutschen Angelegenheiten Vorsorge getroffen sein wird, diesem Wunsche aus uiivorhergesehei.en Gründen nicht zu entsprechen vermöge» , mußten wir gegen d:e lieber nähme und Ausübung dieser Gewalt durch Eine der deutschen Regierungen allein, entschiedene Einsprache erheben und darauf bestehen , daß sie in einer Weise organisirt werde, welche sän.mtlichen Re- gierungen eine gerechte Vertretung in derselben zu sichern im Stande wäre. Ta unter diesen Ilmstän- den mit der Nationalversammlung keine weitere Ver- Handlung über das Vcrfassungswcrk gepflogen wen den kann, die Ecntralgcwalt aber in ihrer Eigenschaft als eint rein ereculive Behörde hierzu nicht berufen wäre , und Sc. Blas, der Kaiser an dem bereits ausgesprochenen Grundsätze festhalten müssen, Sich und Ihre Staaten der von einem andern deutschen Fürsten gehandhabten Ecntralgcwalt nicht unterordnen zu können, wir demnach auf der von Preußen auf- gestellten Grundlage auch mit dessen Bevollmächtigten, wie mit jenen anderer deutschen Fürsten in Frankfurt nicht zu unterhandeln vermögen, sind wir nicht in der Lage der an uns ergangenen Einladung zu ent- sprechen, und einen Bevollmächtig ien zu den daselbst beabsichtig»!! ^ierhandlungcu zu entsenden. Unser allerg, rädigstcr Herr ist vielmehr bemüßigt, dieser Erklärung noch jene hinzuzüfügen, daß Allerhöchst- dieselben gegen alle und jede aus solchen VerHand- lungen etwa hervorgehenden Beschlüsse, wie gegen deren Folgen, unter Vorbehalt der Sr. Maj. dein Kaiser, Seiner Regierung und Seinen deutschen Pro- vinzen aus den noch rechtskräftig bestehenden Vcr- trägen erwachsenden Ansprüche und Rechte feierliche Verwahrung einzulegen. Ew. Hochwohlgeboren haben i rem tonigl. preußische» Cabinette, in' Erwiederung , auf seine uns durch den Grafen v. Bernstorff znge- i gangcne Mittheilung eine Abschrift gegenwärtiger Depesche einzuhändigen. Empfangen ?c. je. — Von Prag wird der „Laibacher Zeitung,, aus verläßlicher Quelle die MittMKng gemacht, daß russische Hülfe in Ungarn und Siebenbürgen vor der Hand nicht wieder einschreiten wird. Es sind nähinlich von Paris, London und zuletzt selbst von Berlin dringende Noten angelangt, welche der öst- reichischen Regierung so rücksichtswürdig erscheine», d aß sie durch ein erneuertes Aufgebot ihrer eigenen Kräfte dcni ungarischen Aufstände zu hegegncn beschloß. Man spricht von einer neuerlichen Entsendung von wenia- stens 30,000 Mann. Kassel, 12. April. Der Beschluß der National- Versammlung vom gestrigen Tage auf den Antrag von Raveaur, Kierulff ?c., wonach die Unabändcr- lichkeit der Verfassung erklärt worden ist, wui rc gestern durch den elektromagnetischen Telegraphen hier LuVannt • die Nachricht wurde der Ständeversammlung heute durch den Minister der auswärtigen Angelegenheiten Hrn. v. Schenk, verkündet, welcher bei dieser Ge- legenheit im Namen der kurhessischen Regier ung deren Bedauern aussprach, daß der König von Preußen die erbliche Kaiserwürde in der angebotenen Weise niâ'l angenommen habe, zugleich aber die bestimmte Erklärung abgab, daß die Regierung bei der durch Preußen veranlassten Zusammenkunft von Bevollmächtigten keine Veränderung an der durch die Nationalversammlung beschlossenen und verkündeten Verfassung beantragen werde. - Der Präsident zeiate der Versammlung zugleich eine Reibe von Einaaben und Anträgen in Beziehung auf diesen Gegenstand an. letztere von den Herren Meyer. Oetker und Barr- hoher gestellt; sie waren in Sinn und Richtung über- einstimmend, weßhalb tenir auch eine Vereinigung der Antragsteller sehr bald zu Stande kam. Man beschloß, bei der Staatsregicruiig zu beantragen, ihren Bevollmächtigten zu der Erklärung zu instruire»: „0 daß Kurbessen an der von der Nationalversamm- auf Grund der Volksfreiheit verkündigten V er- fallung Deutschlands als zu Recht bestehend halte und gegen jeden Eingriff in dieselbe protestire als gegen Vernich am deutschen Volke; 2) daß die Annahme der Kaiserkrone an keine Bedingungen geknüpft werde; 3) Kurhessen erwarte, daß alle deutschen Staaten sich in gleichem Sinne aussprechen werden." Dieser Beschluß wurde von der Versammlung ei n st i m m ig angenommen, und zu- gleich beschlossen, die Regierung zu ersuche», in der morgenden Sitzung ihre Erklärung darauf zu er- stallen. Alle anderen Gegenstände der Tagesordnung wurden ausgesetzt, um den Eindruck dieser Abstim- niung nicht zu verwischen. Tie ganze Versammlung war sichtbar ergriffen von der Wichtigkeit und Feinen- schwere des Augenblicks. ' Wiesbaden, 13. April. Ans zuverlässiger Quelle erfahren wir, daß Sr. Hoheit dem Herzoge das Eommando einer Brigade in Schleswig-Kolstein übertragen worden ist. Derselbe bat nicht gezögert, diese so ehrenvolle Sendung zu übernehmen, und wird bereits in den nächsten Tagen nach dem Kriegsschau- piatzc abgehen. Eine lange Reihe von nassauischen Fürsten glänzt ruhmvoll in der deutschen Kriegsge- schickste. (Allg. Nass. Z.) Dresden, 12. April. In der heuligen Sitzung der ersten Kammer wurde der Gesetzentwurf in Betreff des Fortbestehens der kaufmännischen An- Weisungen mit 23 gegen l2 Stimmen angenom- wen. Die Bcrathung des Ausschußberichts über den Gesetzentwurf, den Schuldarrcst und den Wechsel- anest beti essend wird hierauf ausgesetzt und zu der Bcrathung ter Anträge der Abg. Heubner und Eon- fetten, die deutsche Reichs verfassring svsort anzuerkennen, übergegangen. Abg. D'örstling begründet seinen in Gemeinschaft mit anderen Ab- geordneten gestellten dringlichen Antrag, der mit dem von dem Abg. Heubner undConsmtcn gestellten An- trage durchgehend übereinstimmt. „Die deutsche Reichsverfassung sei für das Volk die allei- »ige Erbschaft der Revolution. Diese zu hüten und zu wahren, müsse eines Jeden Heizblut ei» sie he Ii, man müsse Denen nimmer gleichstehen, die in der Révolution des deutschen Volkes einen elenden Straßcnkampf sehen. Die deutsche Rcichsvelfassung sei ein Kleinod des Volkes, deren sofortige Anerkennung auszusprechen sei." Abg. Heubner begründet hieraus den von ihm eingebrach- ten Antrag. Das deutsche Volk hat im Frühjahr 1848 seine erste Thesis, die Souveränetät des Volkes, an die Paläste der Kaiser und Könige angeschlagen. Die Freiheit des Volkes liege in der Souveränetät desselben. Die deutsche Verfassung sei der Schuh und Schirm des Volkes, um dies Panier müsse das Volk sich schaaren und an ihm festhalten, mit ihm möge es stehen und fallen. Ter Antrag des Abg. Heubner wird gegen 1 Stimme angenommen und auf den Antrag des Abg. Klinger die Sitzung auf- gehoben. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL63 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Verfassung des deutschen Reiches. (Fortsetzung.) | Verfassung des deutschen Reiches. (Fortsetzung.) Artikel vl1. 8. 33. Das deutsche Reich soll Ein Zoll- und Handelsge- biet bilden, umgeben von gemeinschaftlicher Zollgrenze, mit Weg- fall aller Binncngrcnzzölle. Die Aussonderung einzelner Orte und Gebictsthcile aus der Zolllinie bleibt der Reichsgewalt vorbehalten. Der Reichsgewalt bleibt es ferner vorbehalten, auch nicht zum Reiche gehörige Länder und Landcstheile mittelst besonderer Verträge dem deutschen Zollgebiete anzuschließen. §. 34. Die Rcichsgcwalt ausschließlich hat die Gesetzgebung über das gcsammte Zollwcfcn, so wie über gemeinschaftliche Produltivns- und Verbrauchs-Steuern. Welche Produktions- und Verbrauchs-Steuern gemeinschaftlich sein sollen, bc> stimmt die Rcichsgcsctzgebung. 8- 35. Die Erhebung und Verwaltung der Zölle, so wie der gemeinschaftlichen Productions- und Verbrauchs-Steuern, geschieht nach Anordnung und unter Oberaufsicht der Reichs- gcwalt. Aus dem Ertrage wird ein bestimmter Theil nach Maaß- gäbe des ordentlichen Budgets für die Ausgaben des Reiches vorweggenommen, das Nebrige wird an die einzelnen Staaten vcrthcilt. Ein besonderes Reichsgesetz wird hierüber das Nähere fest- stellen. 8- V. Auf welche Gegenstände die einzelnen Staaten Pro- dutiionS- oder Verbrauchs-Steuern für Rechnung des Staates oder einzelner Gemeinden legen dürfen und welche Bedingungen und Beschränkungen dabei eintreten sollen, wird durih die Reichs- gcsctzgebung bestimmt. §. 37. Die einzelnen deutschen Staaten sind nicht befugt, auf Güter, welche über die Rcichsgrenze cin- oder ausgehen, Zölle zu legen. §. 38. Die Reichsgewalt hat das Recht der Gesetzgebung über den Handel und die Schifffahrt, und überwacht die Aus- führung der darüber erlassenen Reichsgesetze. §. 39. Der Reichsgewalt steht es zu, über das Gewerbe- Wesen Reichsgesetze zu erlassen und dle.Ausführung derselben zu überwache». §. -10. Erfindungs-Patente werden ausschließlich von Reichs- Weges auf Grundlage eines Rcichsgesctzes errhcilt; auch steht der Reichsgewalt ausschließlich die Gesetzgebung gegen den Nachdruck von Büchern, jedes unbefugte Nachahmen von Kunstwerken, Fabrikzeichen, Mustern und Formen und gegen andere Beeinträchtigungen des geistigen Eigenthums zu. Artikel Vll1. §. 41. Die Reichsgewalt hat das Recht der Gesetzgebung und die Oberaufsicht über das Postwesen, namentlich über Or- ganisaiion, Tarife, Transit, Portotheilung und die Verhältnisse zwischen den einzelnen Postverwaltungen. Dieselbe sorgt für gleichmäßige Anwendung der Gesetze durch Vollzugsverordnungcn, und überwacht deren Durchführung in den einzelnen Staaten durch fortdauernde Contrôle. Der Rcichsgcwalt steht es zu, die innerhalb mehrerer Post, gebiete sich bewegenden Course im Interesse des allgemeinen Verkehrs zu ordnen. 8. 42. Postverträge mit ausländischen Postverwaltungen dürfen nur von der Reichsgewalt oder mit deren Genehmigung geschlossen werden. ^ §. 43. _ Die Rcichsgcwalt hat die Bcfugniß, insofern es ihr nöthig scheint, das deutsche Postweftn für Rechnung des Reiches in Gemäßhcit eines Reichsgesetzes zu übernehmen, vorbehaltlich billiger Entschädigung der Berechtigten. §. 44. Die Reichsgewalt ist befugt, Telcgraphenlinien anzulegen, und die vorhandenen gegen Entschädigung zu benutzen, oder auf dem Wege der Enteignung zu erwerben. Mrücre Bestimmungen hierüber, so wie über Benutzung von Telegraphen für den Privatverkchr, sind einem Reichsgesetz vorbehalten. Artikel l. s. 45. Die Reichsgewalt ausschließlich hat die Gesetzgebung und die Oberausscht über das Münzwesen. Es liegt ihr ob, fur ganz Deutschland dasselbe Münzsystem einzuführen. Sie hat das Recht, Reichsmünzen zu prägen. s. 46. Der Reichsgewalt liegt es ob, in ganz Deutschland aesede Sysien sir Miaas un Gewich, so wie sur den Fzeingehalt der Gold⸗ und Silberwaaren zu begründen. §. 47. Die Reichsgewalt hat das Recht, das Bankwesen und das Ausgeben von Papiergeld durch die Rcichsgcsctzgebung zu regeln. Sie überwacht die Ausführung der darüber erlasse- nen Reichsgesetze. Artikel . §. 48. Die Ausgaben für alle Maaßrcgcln und Einrichtungen, welche von Reichswegcn ausgeführt werden, sind von der Reichsgewalt aus den Mitteln des Reiches zu bestreiten. §. 49. Zur Bestreitung seiner Ausgaben ist das Reich zu- nächst auf seinen Antheil an den Einkünften aus den Zöllen und den gemeinsamen Produktions- und Verbrauchs-Steuern angewiesen. 8. 50. Die Reichsgewalt hat das Recht, insoweit die sonstigen Einkünfte nicht ausreichen, Matrikularbeiträge aufzunehmen, §. 51. Die Reichsgewalt ist befugt, in außerordentlichen Fällen Rcichsstcuern aufzulegen und zu erheben oder erheben zu lassen, so wie Anleihen zu machen oder sonstige Schulden zu contrahircn. Artikel xl. 8. 52. Den Umfang der Gerichtsbarkeit des Reiches bc- stimmt der Abschnitt vom Reichsgericht. Artikel zll. H. 53. Der Reichsgewalt liegt es ob, die kraft der Reichsversassung allen Deutschen verbürgten Rechte oberaufsehend zu wahren. 9 . Der Reichsgewalt liegt die Wahrung des Reichsfriedens ob. Sie hat die für die Aufrechthaltung der innern Sicherheir und Ordnung erforderlichen MNaßregeln zu treffen. 1 wenn ein deutscher Staat von einem andern deutschen Staate in seinem Frieden gestört oder gefährdet wr. 2) wenn in einem deutschen Staate die Sicherheit und Ordnung durch Einheimische oder Fremde gestört oder gefährdet wird. Doch soll in diesem Fale von der Reichsgewalt nur dann eingeschritten werden, wenn die betreffende Regienung sie selbst dau ausfordert, es set denn, da ieside dan noorisch anier Siande is ooer vergemeine Reichsfrieden bedroht erscheint; 3) wenn die Verfassung eines deutschen Staates gewaltsam oder einseitig anfgehoben oder verändert wird, und durch das Anrusen des Neichsgerichies unvenügliche putfe nicht zu erwirten ist. „ e Pie Paafegen, welche ven der Neichegewalt zuAahrwns e Zeichestedens egrien verden rbnen, sun, el 22 sns ven onnsarirn, d Aunez von bewaffneter Macht. fin eichsgeses wird die Grunbsase bestimmen, rach welchen die durch solche Maaßnegeln veranlaßten Kosten zu tragen gn §. 56. Der Reichsgewalt liegt es ob, die Fälle und Formen, in welchen die bewaffnete Macht gegen Störungen der onentlichen Ordnung angewendet werden sol, dunch ein Reichegesetz zu bestimmen. s. 37. Der Reichsgewalt liegt es ob, die gesetzlichen Normen über Erwerb und Verlust des Reichs⸗ und Staatsbürgerrechts festzusetzen. H s. Der Reichsgewalt steht es zu, über das Heimathsrecht Reichsgesetze zu erlasen und die Aussüihrung deiselden z überwachen. s. 59. Der Reichsgewalt steht es zu, unbeschadet des durch die,Grundrechte gewährleisteten Nechts der freien Vereintna ud Versammlung, Reichsgesege über das Associationswesen zu erlassen. H. 60. Die Reichsgesetzgebung hat für die Aufnahme öffentlicher urlunden dieinigen Ersordernise festzustellen, welche die Anerkennung ihrer Aechtheit in ganz Deutschland bedingen. s. Sl- Die Reichsgewalt ist befugt, im Interesse des Gesamnwotls algemeine Maaßregeln für die Gesmnoheitpslege zu treffen. Irtir1 XII. 8 8. Die Reichsgewalt hat die Gesetzgebung, soweit es zur ussüihrung der ihr verfasungsmäßig übertragenen Besngnift und zum Schugze der ihr überlassenen Anstalten erforderich ist. 3. 63. Die Reichsgewalt ist befugt, wenn sie im Gesammtinieresse Deutschlands gemeinsame Einrichtungen und Magßegeln nothwendig findet, die zur Begründung derselben erforderlichen Geseve in den für die Veranderung der Verfassung vorgeschriebenen Formen zu erlasen. §. 64. Der Reichsgewalt liegt es ob, durch die Erlassung algemeiner Gesetzbücher über bürgerliches Recht, Handels⸗ und Dechselrecht, Strafrecht und geiichtliches Verfahren die Rechtseinheit im deutschen Volke zu begründen. g. 65. Ale Gesetze und Verordnungen der Reichsgewan erhalten verbindliche Kraft durch ihre Verkündigumng von Reichswegen. gg. Keichegesene gehen den Gesehen der Einelsaaten an sneern nen nicht auedrücklich eine nur subsidiäre Gel tung beigelegt ist. Artikel xlv. s.67. Die Anstellung der Reichsbeamten geht vom Reiche aus Hie ienspragmatik des Reiches wird ein Reicheseseo ssn.n. erro. (Forts. sigt.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL43 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Städtisches. Bekanntmachung | Städtisches. Bekanntmachung Heldenstein Schrobilgen, in Betreff der Jahr- und Wochenmärkte. Luxemburg, den 17. April 181g. Die Bürgermeister und Schöffen der Stadt beehren sich ihren Nlitbiirgern bekannt zu machen, daß der mit der Berichterstattung über eine neue Cin- richtung behufs der Abhaltung der Jahr und Wochen- Märkte beauftragte Gemeinderaths-Auöschuß, in der Sitzung vom 16. d. M. seine Vorschläge gemacht hat. Der Verordnungs-Entwurf, über den der Ge- mcinderath nächstens zu berathschlagen haben wird, wird unverzüglich veröffentlicht und in einer hinläng- lichen Anzahl von in beiden Sprachen abgefaßten Ercmplaren ausgetheilt werden, damit ein Jeder da- von Kenntniß nehmen und dessen Verfügungen prüfen kann. Dieser Entwurf enthält unter andern Maßregeln auch jene der Abhaltung der Jahrmärkte im Innern der Stadt, mit Ausnahme der Schobermcß-Märkte und des Aschennittwoch-Marktes. Vor dem Beginne der Beiathung über einen für die Wohlfahrt der Stadt so wichtigen Gegenstand, wünscht der Gemeinderath jedoch zuvor die Gesinnung der Einwohner hinsichtlich der wesentlichsten Punkte dieses Entwurfes zu kennen. Eine Untersuchung des Vor- und Nachtheiles wird also darüber statthaben, und es einem Jeden anhcim- gestellt, sich sowohl über den ganzen Entwurf, als über dessen einzelne Verfügungen, auszusprechen. Zu diesem Zwecke sind die Bemerkungen, welche Einwohner darüber geltend zu machen hätten, auf dem Stadtsecretariate vor dem 15. künftigen Monats Mai einzureichen. Der Bericht des Gemeinderaths-Ausschusses über diesen Gegenstand, kann auf demselben Sekretariate auf Verlangen eingesehen werden. Das Collegium der Bürgermeister u. Schöffen, Präsident. S ecretär. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL42 | ARTICLE | Schrobilgen | null |
null | volksfreund1848 | Frankreich. | Frankreich. Paris, 12. April. Oie Verdammungsdccrete, durch welche die Reaction die democratische Pressez» vernichten beabsichtigt, folgen so rasch aufeinander, daß die besten Journale unserer Partei untergehen muß« ten, wenn nicht die ganze Démocratie der Réaction gegenüber einen Damm gebildet hätte, an welchem wenigstens dieser Versuch scheitern muß. So weit die erlassenen Strafen von der democratischen Partei gemeinsam getragen werden können, hat sie sich so- lidarisch erklärt. Eine der wichtigsten Folgen, welche die Verurtheilung „zu Kerker" nach sich gezogen ist die Auflösung der Volksbank, die Proudhon zur Umgestaltung der socialen Lage der Gegenwart grün- den wollte, und zu der bereits an 30,000 Frcs. zu- summengeschosscn waren. Proudhon erklärt, daß es ihm nach einer Verurtheilung zu 3 Jahren Gesang- »iß unmöglich sein würde, unter den drückenden Bc- schränkungen, welche niit so vielen unsäglichen Wi- ocrwärtigkeitcn zu ringen hätte, und da ihm die Sta- uien nicht erlaubten, sich durch einen vertreten zu asscn, sondern er persönlich den Arhärenten und Ac- ionärcn gegenüber verantwortlich wäre, so bleibe ihm für jetzt kein anderer Weg offen, als die bereits ein« gezahlten Gelder zu restituirm. Prondhon hat ohne Zweifel erkannt, daß sein Plan nicht im Stande sein konnte, jene Resultate zu erzielen, die er nothwendig haben mußte, sollte irgend welche thatsächliche Ver- besscrung der Lage unserer Proletarier bewirkt werden. Er sagt, inden. er von den Gründen spricht, die ihn zur Auflösung seiner eingegangenen Verpflichtungen veranlaßt: Heule bekämpft man den Socialismus nicht mehr mit Vernunflgründen, man unterstützt nicht mehr rie Versuche, welche seine Apostel mit ihren Grundsätzen anstellen, man duldet nicht mehr ihre Hoffnungen, heute spricht man nur noch von den Mitteln, durch welche man ihn ausrotten könne. Die Réaction verlangt heute nicht mehr die Vernichtung unserer Ideen, sie langt mit gierigen Händen nach unseren Häuptern. Rein, nein, die Zeit ist nicht mehr geeignet zu friedlichen, gesetzlichen Anbahnungen einer socialen Umgestaltung: wir müssen künftig für unsere Existenz kämpfen. Jetzt noch durch freiwillige Subscriptionen und durch den Austausch wechselsei- tiger Creditscheine Arbeitergesellschaftcn organisiien zu wollen, das hieße die Zeit mit Bagatellen vergeuden und uns ohne alle Vortheile der Verbannung und den Füsilladen aussetzen. Die Welt hat nicht mehr Zeit, aus die Resultate unserer Versuche zu warten; wir müssen Herren der Zeit sein; wir müssen siegen auf dem durch vie Revolution begränzten Felde oder untergehen. Mögen Andere, Muthvollere, unser Werk fortzusetzen suchen. Für mich ist die Volksbank eine Maschine, die nicht mehr zu wirken vermag; einRe- sultat, welches zu spät ins Leben trat. Alsjus opu8 movoo. &c. Vom 16. Nationalversammlung. In der heutigen Sitzung wurde mit Berathung des Budgetö des Finanzministeriums fortgefahren. Nach beendig- ter Discussion über Cap. 24 bestieg Orillon Barrot die Tribüne und drückte sich mit besonders ernster Stimme folgendermaßen aus: „Als die Negierung Sie von den Ereignissen in Italien in Krnntniß setzte, hat die Nationalversammlung die Möglichkeit uno Noihwcndigkeit der militärischen Besetzung irgend eines Punktes in Italien vorausgesehen, um nicht den fremden Mächten allein die Initiative einer Jnter- vcntion zu lassen. Die Lage der Dinge wird mit jedem Tage bezeichnencer und gewichtiger in der ital. Halbinsel; die östreichische Regierung verfolgt die Eon- segucnzen res von ihren Waffen errungenen Sieges; der Gegenstoß dieser Ereignisse ist besonders fühlbar in Mittel- und im südlichen Italien. Eine CrisiS ist auf rem Punkte in Rom auszubrechen. Frank- reich kann diesen Ereignissen nicht unthälig zusehen. Der Schutz, den wir unfern Landslcutcn schuldig sind, die Pflicht unfern legitimen Einfluß in Italien aufrecht zu erhalten, der Wunsch für das römische Volk eine auf freisinnige Institutionen gegründete Re- gierung zu erlangen, Alles macht es uns zur Pflicht, die Ermächtigung, welche uns die Nationalversamm- lung gegeben hat, zu benutzen. In nähere Einzel- heilen einzugehen erlauben uns die Umstände nicht, übrigens hängt ja auch so viel oft von unvorher- gesehenen Ereignisse» ab; ich will hier nur so viel sagen, daß unsere Intervention im Interesse unseres Einflusses und zu Gunsten der wahren Freiheit statt- finden wird." Der Minister verliest darauf einGe- setzesprojcct, worin die Regierung die Eröffnung eines auserordentlichen Crédits von 1,200.000 Franken zur Deckung der Kosten einer Erpedition in den Kirchenstaat verlangt. Der Minister verlangt die Dringlichkeits-Erklärung und setzt zur Begründung dieses Antrags hinzu, daß für den guten Erfolg eines solchen Unternehmens eö nothwendig sei, daß die Ausführung spätestensgleichzeitig mit der Be- rathung stattfinde (dies ließe also wohl darauf schließen, daß die Erpcdition bereits ausgelaufen ist) man bittet, die Versammlung möchte sich unmittelbar in die Ausschußzimmer zur Wahl einer Commission üb r diesen Antrag zurückziehen, damit die öffentliche Ver- lesung noch heute stattfinden könne. Die Versamm- lung, welche diesen Vortrag in der tiefsten Sille angehört hatte, entscheidet sich für die Dringlichkeit und zieht sich sogleich in die Bureaux zurück, ^ie Sitzung wird also während einer stunde unterbrochen, woraus das Finanzbudget wieder vorgenommen wird. | Der Volksfreund (1848) | 1849-04-20T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9nrnsh92q/articles/DTL64 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Von der Sauer, 23. April. Der Courrier bringt uns in seiner Doimerstagsnummer die Nach- richt, daß der Hr. Kammerpräsident die Ehre gehabt hat in Gegenwart des Majors W., ehemaligen Referenten des Contingentes bei S. M. empfangen zu werden. Wir bekennen, daß durch die Erinnerung der vor- jährigen Verhältnisse unseres Contingentes uns beim Lesen dieser Nachndfl ein Grauen überfiel, da doch die öffentliche Stimme den genannten Major als die Ursache zu den Unannehmlichkeiten und Unruhen in unserem Contingente bezeichnete. Sollte höheren Orteö wirklich noch die Absicht bestehen, diesen allgemein verhaßten Mann in dem Contingente wieder in Aktivität zu bringen, so muß man sich auch keineswegs über die unvermeidlichen Folgen wundern. Wir wollen hoffen, daß diesmal der Hr. Ch. Metz offen gegen die, es sei verblümte, es sei offen gesagte Zumuthung: den Major W. wieder in Dienst zu stellen, kräftig aufgetreten ist. Es besäfleidft uns indessen auch hierin ein Zweifel, denn wir denken an die letzte Naturalisationsfrage. Ein Abonnent. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9p5kz9d3s/articles/DTL49 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Echternach , 29 avril. Le No. 49 du „Wort" dans sa revue politique et dans une correspondance datée d'Echternach, ridiculise la société bourgeoise de ce qu'elle s'est abonné au journal „Le Peuple"; c'est probablement pour se venger de l'insulte qu'a reçu le „Wort", il y a quelque tems, où deux tiers des membres exprimaient par leur vote, que le „Wort" n'est pas digne de figurer dans une société. Oui, Monsieur le Rédacteur, la société est abonnée au „Peuple", depuis le 1 avril, et depuis ce tems, la poste nous a envoyé les numéros du 1, 2 et 3 avril. Il y a quelques jours nous avons réclamé à la poste, et on nous a répondu de Luxembourg que le „Peuple" avait fait faillite et qu'on ne pouvait non plus nous rendre notre argent, car la poste n'est pas responsable. Il est notoire cependant que plusieurs exemplaires sont journellement distribués à Luxembourg et que le „ Peuple " ri a pas fait faillite; le retard dans l'envoi ne peut être attribué qu'à la négligence de l'administration des postes.*) Un membre de la société bourgeoise. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9p5kz9d3s/articles/DTL48 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Italien. | Italien. Rom, 17. April. Der General Avczzana, der während des Aufstandes in Genua commandirte, ist hier angekommen und auf das beste empfangen wor- den. Es treffen hier fortwährend Truppen ein. Es scheint, daß alle Truppen in Rom concentrirt werden sollen. Ein Decret der Triumviren befiehlt die schleu- nige Vertheilung des Grundbesitzes der religiösen Corporation«: an bedürftige Familien. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9p5kz9d3s/articles/DTL70 | ARTICLE | null | null |
null | volksfreund1848 | Publicité 1 Page 4 | Der Herr H..... M., welcher den 14. April d. I. auf unserm Bureau eine Annonce unterzeichnet und die JnscrtionSgebnhren bezahlt hat, wird hier« mit dringend aufgefordert, schleunigst auf unserm Bureau persönlich zu erscheinen, sonst setzt er sich bedeutenden Unannehmlichkeiten aus. D. R. Für die Rédaction: F. Schömann. Anzeigen. Dienstag, den 8. l. M. werden 189 Eichcnstämme, im 19. Loos im Grüncnwald, auf Borg versteigert werden. Man wird um 19 Uhr Morgens, bei der Kaybach, dicht neben der Echtcrnachcrstraße, anfangen. Am darauf folgenden Donnerstag, 19. Mai, werden die Reifer, im 9. Los, beim Bürger-Kreuz, ebenfalls aus Borg, verkauft. Junglinster den 19. Mai 1349. (295) Klein, Notar. Holz -Versteigerung. Am Donnerstag, den 3. Mai 1849, um 19 Uhr Morgens, wird die Gemeinde-Verwaltung von Ricderanven in dem außer- gewöhnlichen Holzschlage der Section Senilingen öffcmlich ver- steigern : 3804 Wellen, 337 Stereu Buchen-Scheitholz, 15 dicke Bürden und Eichen und 20 kleinere Buchen. Die Versteigerung wird beim Stumpfarm, auf dem Seil- ningerberg, anfangen. Niederanvcn, den 27. April 1849. (291) Der Sekretär, Schmit. Vente (l'un Billiard. Un superbe billiard , aussi bon que neuf, extrêmement bien conditionné, est à vendre avec tous ses accessoires. Ce billiard provient du Cercle de Luxembourg. Les amateurs sont priés de s'adresser à Mr. FEYDER, à Wiltz. (284) V, Wahl aus Luxemburg hat die Ehre zu benachrichtigen, daß er eine Auswahl von echten Havanna - Cigarren erhalten hat und selbe zu billigen Preisen verkauft. Er empfiehlt auch seine Bordeaux-Weine in Fässern und Flaschen _ (289) On demande à emprunter 4999 francs sur bonne hypothèque d'une bonne maison, située dans la ville de Luxembourg, propre à tout genre de commerce, et contenant des écuries pour 12 chevaux. Cette maison est à louer, et le prêteur po irait, s'il le désire, entrer en jouissance lui-même et de suite. S'adresser à Monsieur POIRIEZ, pensionné, à Eich. (29i) Ein Heuler. Preßfreihcit? — Ei, das will nichts sagen, Wenn man nur wohlfeil trinkt und speist; Accisefreiheit für den Magen, Dann preßt, so viel ihr wollt, den Geist. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9p5kz9d3s/articles/DTL118 | ADVERTISEMENT | null | null |
null | volksfreund1848 | Organisation du Cadastre | Organisation du Cadastre (Voir le Nr. 43.) Dans notre dernier article nous avons parlé des abus qui se sont introduits dans les travaux des géomètres et des experts, et nous avons négligé de parler d'autres abus non moins considérables, quoique moins coûteux, qu'on commettait au bureau central. Le chargé du service — pour encourager certains petits services — s'avisa de demander un traitement journalier pour deux individus: l'un comme chef-collationneur, ayant le droit d'apposer sa signature honorable à la fin des pièces, avant celle du Conseil de Gouvernement, recevait trois florins par jour, et l'autre, un florin; il est inutile de dire que les pièces auraient besoin encore d'un collationneinent sérieux. La flatterie et le servilisme étaient des moyens sûrs pour obtenir la toute puissante protection du chef d'administration; mais en revanche, ceux qui ne possédaient pas ces qualités éminentes, ou qui étaient supposés avoir eu de la sympathie pour l'en- cien géomètre en chef, se trouvaient en butte à des vexations révoltantes et la menace de destitution était constamment suspendue sur leur tête comme l'épée de Damoclès. Ce cas se trouve particulièrement appliqué au chef de bureau, fonctionnaire à 600 florins d'appointement, qui aurait dû sucombcr aux lâches machinations, si la révolution de 1848 n'avait pas mis un terme à celte puissance bureaucratique; ces intrigues étaient menées si maladroitement entre le chef d'administration et le Conseil de Gouvernement pour écraser le chef de bureau, que le Gouvernement a dû donner raison au dernier; malgré la requête foudroyante du premier, dans laquelle il menaçait le Gouvernement qu'il donnerait sa démission, si l'on ne destituait le chef de bureau. Inutile de dire que le chef de bureau ne fut pas destitué et que le chef d'administration ne renonça pas à sa position lucrative, malgré sa déclaration officielle! Négligeons une foule de petits détails, les exemples cités plus haut devront suffire pour prouver la moralité et le désintéressement qui présidaient aux travaux du cadastre, et l' aveuglement d'un Gouvernement, dont le tort principal est de s'être laissé influencer, et de pas avoir possédé assez de connaissances administratives sur le Cadastre, par la raison toute simple que c'était une administration toute nouvelle pour lui. La révision générale fut terminée enfin en 1846 la conservation eut un commencement d'éxecution en septembre de la même année. Avant de faire l'histoire de ce dernier acte, il ne serait pas sans intérêt de parler des étude s préparatoires des chefs du Cadastre pour l'organisation définitive. Le Gouvernement ne put prendre l'initiative de cette mesure importante, et il a crû bien faire en envoyant le chargé du service et le géomètre en chef à Arlon et à Trêves, pour y étudier les méthodes de conservation suivies en Belgique et en Prusse. On ignore si cette mission a été au-dessus *de leurs forces; mais toujours est-il certain qu'ils ne rapportèrent pas ce qu'on était en droit d'attendre. Aucun système fixe ne fut arrêté, mais un systè m d'essai; ce qui était prescrit aujourd'hui, était modifié le lendemain: c'est encore le système actuel; comme nous le verrons plus tard. Le Gouvernement, dans l'impossibilité où il é- tait de faire autrement, a dû commencer par organiser provisoirement. Dans cette organisation, on oubliait les élèves géomètres, jeunes gens, qui sur la foi d'un arrêté du Conseil de Gouvernement du mois d'août 1843, qui forçait les géomètres de s'adjoindre au moins un élève, se croyaient moralement assurés de ne pouvoir être écartés pour les services rendus: il est notoire, que sans les élèves on n'aurait fini la révision qu'en 1850. Mais le chef du Cadastre, enchérissant encore sur la justice du Gouvernement, poussa son amour pour ses subordonnés à un tel point, que, dans un rapport pâteux au Conseil de Gouvernement, il en obtint un arrêté qui prescrivait aux élèves — qu'on n'employait plus — de passer à une école agricole au moins pendant une année, s'ils voulaient devenir géomètres dans l'avenir. Cet arrêté se fondait sur ce que les géomètres — de l'avenir — devaient connaître cette science pour pouvoir faire les expertises et pour inoculer à l'agriculture les principes leurs de cette science, dans moments de loisir, pour fairo enfin de la propagande agricole. Le Gouvernement oubliait que ni le chargé du service, ni le contrôleur, ni les experts qui avaient définitivement révisé les expertises et évaluations, ni les géomètres en fonctions n'ont passé seulement une heure dans un institut agricole. Cet arrêté ridicule n'eut pas de suite; aucun élève ne s'y conforma , excepté un seul, .qui en avait les moyens, et qui s'y rendit sur la promesse qui lui fut faite d'être immédiatement employé comme géomètre; ce qui eut lieu effectivement après son retour. Cependant après quelques mois d'essai, on reconnut que le personnel n'était pas suffisant; le Chef d'administration fut chargé de faire des propositions de géomètres. Mais n'attendons pas que le chef du service dévie d'un pouce du système de népotisme dont il a maintes fois donné une preuve éclatante; il proposa donc 1) un notaire 2) le fils du géomètre en chef et 3) un autre qui a besoin d'un dictionnaire français-allemand pour comprendre les instructions; enfin en octobre 1847, il fit encore nommer celui des élèves, qui, sur son ordre, avait été iaire des études approfondies d' agronomie pendant 7 mois, mais qui au moins est un jeune homme capable. Telle a été la marche suivie jusqu'en 1848, époque à laquelle le chargé du service donna sa démission par prudence et le contrôleur, par nécessité. Ce dernier touchait un traitement de 1000 florins sans avoir de lonctions à remplir depuis la fin de la révision. C La suite prochainement.) | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9p5kz9d3s/articles/DTL50 | SECTION | null | null |
null | volksfreund1848 | Sans titre | Zwei Feuersbrünste, welche der Böswilligkeit zu- geschrieben werden, fanden am 28. April, die eine zu Schieren bei dem Gastwirth Welter, die andere bei dem Ackerer P. Pals zu Mevernach, statt. Bei Letzterem jedoch wurde das verheerende Element noch bei Zeiten unterdrückt. | Der Volksfreund (1848) | 1849-05-02T00:00:00 | newspaper | https://persist.lu/ark:70795/9p5kz9d3s/articles/DTL45 | ARTICLE | null | null |