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KaffeJunge
http://www.neon.de/user/KaffeJunge
Immer Penetrieren.
"Komisches Wort. Penetrieren. Wie Penis, nur anders." Das jedenfalls dachte Cole, während er Sunny von hinten hart fickte.
Ohne Scheiß, das musste von dem ganzen Koks kommen. Diese Gedanken, die einen voll faszinieren, während man was anderes, eigentlich geiles macht. Es war ja nicht so, dass ihm die Fickerei sonderlich Spaß machte. Auch Sunny hatte nicht so Bock, wie sie da so über der Sofalehne nach vorne gebeugt hing, mit ihrer abwesenden Koksfresse. Kommt davon, wenn man drei Lines zieht. Sunny war schon immer ein Gierschlund gewesen. Cole penetrierte weiter. Rein raus, mit diesem schmatzenden Geräusch einer nicht ganz feuchten Möse. Ziemlich ereignislos, das Ganze. "Ey! Rob!" rief er rüber zu seinem Kumpel, der schon seit ungefähr fünfunzwanzig Minuten abwesend rumdöste. "EY! Rob, Mann! Komm mal klar!" Cole lachte eines dieser heiseren, grenzdebilen und kurzen Kokslachen, wenn man seine eigenen Gedanken so rasend geil und komisch findet. "Hey Rob! PENETRIEREN!" Robs Blick wurde etwas fokussierter. "Was zur Hölle?" fragte er. "Ey...Penetrieren! Das hört sich doch voll komisch an, ne? Penetrieren!" Rob glotzte nur verständnislos. Raffte der Kerl das nicht? "Ach, fick dich, Rob." Cole hatte keinen Bock mehr. Das war ihm jetzt auch zu dumm mit der Scheiße. Wer's nicht rafft, rafft's halt nicht. Fertig. Er konzentrierte sich wieder aufs Ficken und Sunnys Cellulite. Sunny gab nun ein paar schlecht gespielte Stöhner von sich. -Wohl, weil es ihr langsam unten rum weh tat und sie wollte, dass Cole endlich fertig wurde. Der kniff seine Augen zusammen und gab Gas. Als er kurz darauf kam, war das auch endlich erledigt. "Jemand noch n' bisschen Schnee?" fragte Cole, während er sich auf dem siffigen Spiegel auf dem siffigen Couchtisch eine Line machte.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/immer-penetrieren/1677871
https://web.archive.org/web/20171205070450/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/sex/immer-penetrieren/1677871
fuehlen
sex
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Nereide
http://www.neon.de/user/Nereide
Die Schaufensterpuppe (1)
Sie sitzen beisammen, auf dem Sofa, jeder in seiner Ecke, ein großes Sitzkissen für jeden.
Sie sitzen beisammen, auf dem Sofa, jeder in seiner Ecke, ein großes Sitzkissen für jeden. Daniel und Carla können sich kaum was Gemütlicheres vorstellen, so wollten es beide doch immer: Ein Dach über dem Kopf, einen Partner an der Seite, einen Baum im Garten. Sie schauen in das schwarze Loch und lassen sich berieseln. Typ in der Röhre sagt: „Und jetzt sehen sie das spektakuläre Video der Woche… Es ist alles … .“ Es folgt ein feuerwerk-angereichtes Spaßvideo, in dem ein Mann hinfliegt und sich dabei ein paar Knochen bricht. Beide Zucken nicht einmal bei dem Ton des Kopfes beim Aufschlagen auf dem Asphalt; ein fieser Ton, wie das Zerspringen einer Melone. Er schaltet um, in ein nächstes unerträgliches Programm und schaltet danach wieder weiter und wieder weiter. Es kommt nur ein kleines kurzes Blitzen bei Carla an. Sie erträgt das dumme Herumgezappe nicht „Such dir ein Programm aus! Dieses aufblinkende Bild macht mich Irre!“ „Wenn ich was gefunden hätte, hätte ich auch schon aufgehört. Also lass mich verdammt noch mal was suchen!“ „DU wirst auch nichts finden, bei den kurzen Bildern!“ Der Ton wird harscher, bis es nur noch ein Kläffen übrig ist; immer wieder bei jedem Sender in den er schaltet. Er wechselt den Kanal, sie kläfft, er balgt zurück. Beide verziehen sich immer mehr auf ihre Seite des Sofas, immer kleiner, um so wenig wie möglich beim anderen sein. Es klingelt! Ein Hund steht vor der Tür; er steht auf seinen Hinterbeinen. Es ist ein Jagdhund: englisch-aussehend, mit Falten. Er trägt den Oberkörper einer Schaufensterpuppe auf den Vorpfoten. Er jault leise vor sich hin. Carla, sie hat die Tür geöffnet, versteht den armen Hund zunächst nicht. Doch dann trifft sie der Schlag, sie nimmt den Körper an sich und küsst den Hund aus lauter Dankbarkeit auf die Stirn. Sie begutachtet den Torso genauer, nachdem sie die Tür geschlossen hat. „Ein schöner Oberkörper“, denkt sie sich. Streicht ihm durchs Haar und macht sich auf den Rückweg ins Wohnzimmer. Noch im Flur hört sie ein bellen „Wer war das? Was soll das? Um die Uhrzeit, so ne kacke das ist Ruhestörung!“ Sie schaut weiter der Puppe in die Augen als sie ins Zimmer eintritt. Er guckt etwas verdutzt „Was soll das?“ Sie geht auf ihn zu, setzt die Puppe sorgfältig neben das Sofa. Sie stellt sich genau vor Daniel hin. „Was starrst du so, DU stehst im Bild!“ Sie beugt sich zu ihm runter und packt seine Oberarme und schüttelt sie ein wenig. Nach einiger Zeit kann sie ihn so abstöpseln. Den etwas in die Jahre gekommene und verstaubte Oberkörper stellt sie sorgfältig auf den Boden neben dem Fernseher. Das Gesicht der abestöpselten Daniel ist erstarrt in einer hässlichen Fratze, die nur ein Zeichen gut beschreibt: ?? Carla nimmt den neuen Oberkörper und schaut, ob die beiden Anschlüssen überhaupt zusammenpassen. Mit einem etwas ängstlichen Blick nimmt schaut sie die beiden Stecker an, aber kommt zu dem Schluss, dass sie es doch einfach ausprobieren muss. Sie versucht mit dem gleichen System, wie dass des Entfernens, den neuen Oberkörper auch zu befestigen; nach ein wenig hin und her gelingt es Carla den Körper an den Verstaubten, in den Jahre gekommenen Rest zu befestigen. Er funktioniert halbwegs, obwohl er am Anfang ein paar Aussetzer hat. Als die halbe Puppe Carla das erste Mal sieht, sagt er: „Oh, Hallo! Hübsche Frau!“ Sie fackelt nicht lange und schläft auf der Stelle mit ihm. Am nächsten Morgen ist die Halb-Puppe etwas angeschlagen, glücklicherweise hat um halb acht schon wieder ein Hund geklingelt und einen schnieken, neuen Oberkörper im Anzug vorbei gebracht. Dieses Mal ist es ein Golden Retriever ähnlicher Hund gewesen, der den Körper in einem Bollerwagen transportierte. Schon beim Frühstück, als der nun benutze Körper anfing zu schmatzen tauscht sie die Halb-Puppe noch einmal aus. „Vielleicht kommt auch mal ein besseres Unterteil“, denkt sie noch, während sie an dem Anzugmann herum schüttelt, um ihn auf ihr altes, verstaubtes Modell zu befestigen. „Hallo Babe, kann ich dir etwas zum Lunchen mitgeben?“ Das waren seine ersten Worte. Carla gibt ihm nur einen flüchtigen Kuss auf die Wange und sagte „Lieb von dir! Danke, aber kaufe mir später was!“ Sie fährt zur Arbeit.
http://www.neon.de/artikel/freie-zeit/literatur/die-schaufensterpuppe-1/1436394
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freie-zeit
literatur
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mo_chroi
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Relevanz
Die eigene Schläfrigkeit drückte ihre Lider herunter, doch schlafen wollte sie nicht. Emma war zu aufgeregt. Ihr Herz pochte so stark, dass sie glaubte, es würde ihr jede Sekunde aus dem Brustkorb hüpfen. Ihre Wangen glühten aufgrund ihrer Vorfreude, als sie auf die Uhr sah und nur noch wenig Zeit verblieb, bis er zu ihr kommen würde. Währenddessen strich sie das Hähnchen, das seit einer Weile im Ofen vor sich hin briet, noch einmal mit Salzwasser ein, um ihm eine knusprige Haut zu geben, goss das Wasser ab, in dem die Möhren kochten und gab ein Stück Butter hinzu. Dann ließ sie die Kartoffeln abtropfen und stellte sie warm, indem sie diese in den Topf zurück balancierte, diesen in ein Geschirrtuch einwickelte und ihn unter die Bettdecke stellte. Das hatte ihr ihre Mutter beigebracht. Diese hatte ihr viele Dinge beigebracht. Nicht vorlaut zu sein, sich anständig zu benehmen und immer nachzudenken, bevor sie den Mund öffnete. Und Emma war dankbar, dass sich ihre Mutter so gut um sie zu kümmern wusste. Wo doch der Vater so früh starb und beide allein waren. Ihre Mutter sagte immer „Emma, mein Kind, wenn du jemals einen Mann halten willst, dann lass ihn reden. Du kannst dir deinen Teil denken und handeln, wie es dir gefällt. Doch lass ihn immer im Glauben, er hätte die Kontrolle.“ Und sie glaubte ihrer Mutter. Emma war jung und hatte keine Erfahrung mit Männern. Der ein oder andere bemühte sich um ihre Aufmerksamkeit, machte ihr Komplimente, wie hübsch sie doch sein und klug. Sie wusste nie, woher sie diese Kenntnis über sie nahmen, denn Emma redete nicht viel. Doch dies störte sie nicht sonderlich, weder Emma noch die Männer, welche sie umgarnten. Sie genoss die Momente, die ihr entgegen gebracht wurden. Ab und an ging sie mit einem ihrer Verehrer aus. Dann versuchten diese, sie mit zu sich nach Haus zu nehmen. Und obwohl sie vielleicht gelangweilt war oder manchmal angeekelt, ob ihrer verachtenden Äußerungen gegenüber der Welt, dachte sie an die Worte ihrer Mutter und ging mit ihnen. Oft blieb es bei einer Nacht. Manchmal wurden mehrere Nächte daraus, einmal sogar ein paar Monate. Doch die Männer mit denen sie zusammen waren, verloren schnell das Interesse an ihr. Sie wurde oft gefragt, worauf sie denn Lust hätte, seien es nun Unternehmungen oder das Abendessen. Doch sie sagte immer nur „Entscheide du das.“ Diese Persönlichlosigkeit wurde den Männern oftmals zu viel und sie trennten sich. Bis sie jemanden kennen lernte, der anders schien. Viktor war ein großgewachsener Bursche mit dunklem Haar und gütigen Augen. Er fing in der Kanzlei an zu arbeiten, in der sie die Buchhaltung führte. Er war ein aufstrebender junger Anwalt, der den Damen ungewollt den Kopf verdrehte. Auch Emma verfing sich in seinem Charme. Er strebte oft eine persönlichere Unterhaltung mit ihr an, sie aber wich ihm permanent aus. Sie hatte gerade erst eine Beziehung, die nur Wochen andauerte, hinter sich gebracht und wollte nichts überstürzen. Sie litt kaum unter der Trennung, da derjenige ein unwirscher, trunksüchtiger Raufbold war, der ihr Überleben ohnehin nicht hätte sichern können. Dennoch gab sie sich immer etwas Zeit, bevor sie wieder mit potenziellen Partnern ausging. Viktor bemühte sich, ungeachtet ihrer Unterkühltheit ihm gegenüber, um ein Treffen mit ihr. Er legte ihr nahezu täglich Blumen auf den Schreibtisch ihres Büros, an denen kleine Kärtchen befestigt waren. Darauf stand jedes Mal das gleiche 'Bitte, geh mit mir aus. Dein Viktor.' Sie lächelte jedes Mal, doch nachgeben wollte sie noch nicht. Ihre Kolleginnen tuschelten schon. Emma war fast ein wenig stolz, dass diese sich nicht einmal die Mühe machten, ihren Neid zu verstecken. Oft ging sie an kleineren Grüppchen vorbei und diese sahen sie dann an, als wäre sie eine Bedrohung. Sie genoss diese Beachtung, auch wenn sie fand, dass diese aus den falschen Motiven heraus entstand. Doch nie wurde Emma von sonst jemandem beachtet. Das spornte sie an. Als Viktor wieder einmal mit einem Strauß roter Rosen im Rahmen ihrer Bürotür stand und zaghaft anklopfte, bedeutete sie mit einem Nicken, dass sie ihm einem Treffen zustimmte. Sie gingen aus. Emma amüsierte sich sehr und das erste Mal redete sie, als sie gefragt wurde. Viktor und sie unterhielten sich die halbe Nacht lang. Beide waren entspannt und merkten gar nicht, wie schnell die Zeit verging. Viktor brachte Emma nach Haus und verabschiedete sich ganz unaufdringlich. Das imponierte ihr. Von da an trafen sie sich häufig und lernten sich langsam kennen. Es war ganz anders, als mit all den anderen Männern, die Emma vor ihm kennen gelernt hatte. Er war tatsächlich um sie bemüht, machte ihr kleine Geschenke und ließ sie immer wissen, dass sie seine erste Priorität sei. Da sie beide den gleichen Arbeitsplatz hatten, sahen sie sich auch außerhalb ihrer freizeitlichen Treffen. Sie lächelten sich auf der Arbeit zu, ab und an redeten sie in der Küche kurz, was sie denn zu Abend essen wollten und tauschten verzückt Blicke, wenn es gemeinschaftliche Meetings in der Kanzlei gab. Nie sprachen sie mit den Kollegen offiziell darüber, aber Emma entgingen die Blicke ihrer Kollegen nicht, die sie ohnehin angestrebt hatte. So verging einige Zeit. Da Emma oft ihre Mutter besuchte, blieb es nicht aus, dass diese sich auch nach ihrem Leben außerhalb der Arbeit erkundigte. Emma wollte erst abwarten, ob das mit Viktor eine ernsthafte Beziehung werden würde, bevor sie ihrer Mutter davon erzählte. Und dann kam der Tag, an dem es ihr sozusagen heraus rutschte. Die Mutter war skeptisch, fragte ihre Tochter, was das für einer sei. Emma erzählte von Viktor, als hätte sie nie einen besseren Menschen kennen gelernt. Die Mutter hörte aufmerksam zu und ihr Gesicht erhellte sich mit jedem Absatz. Sie blickte zu Emma „Kind, du weißt, was ich dir immer sage. Um einen Mann zu halten, muss du ihm alles gewähren, darfst nichts hinterfragen. Und alles andere kannst du mit mir bereden.“ Emma stockte. Sie war sich sicher, dass die Beziehung zu Viktor hervorragend funktionierte. Sie zweifelte und äußerte ihre Bedenken. Ihr Mutter sah sie scharf an „Kind, dein Vater blieb all die Jahre bis zu seinem Tod bei mir, weil ich mich für ihn einschränkte. Ich gab ihm alles und wir waren sehr glücklich bis zu seinem plötzlichen Ende.“ Emma nickte. Sie wollte Viktor nicht verlieren, also beschloss sie, dass sie dem Rat ihrer Mutter Folge leisten würde. So fing sie auf der Arbeit an, Viktor stehen zu lassen, sobald dieser eine kleine Unterhaltung begann. Sie lächelte, wenn er vorüber ging. Doch es irritierte ihn, dass sie sich nicht mehr mit ihm unterhielt. Auch nach der Arbeit reagierte sie nur noch mit Nicken und Lächeln auf seine Worte. Und immer, wenn er sie fragte, worauf sie denn Lust hätte, sah sie ihn an „Entscheide du das.“ Viktor versuchte alles, um an sie heran zu kommen, doch sie blieb stur. Bis er eines Tages ausfällig wurde und sich nicht anders zu helfen wusste, als sie an den Schultern zu packen und sie anzubrüllen, was denn mit ihr los sei. Sie sah ihn aus großen Augen an und sagte nichts. Er verließ ihre Wohnung. Sie hörte lange nichts von ihm. In der Kanzlei ging er ihr aus dem Weg und sie war hin und her gerissen. Sie rief ihre Mutter an. „Kind, er ist ein junger Anwalt. Lass ihn. Er ist sicher viel beschäftigt. Sei da, wann immer er auch Zeit für dich findet.“ Emma nickte, als könne ihre Mutter dies am Telefon sehen. Und so fuhr sie damit fort, ihn stumm zu grüßen, wenn er vorbei lief. Und dann lag wieder einmal ein Strauß roter Rosen auf dem Tisch. Daran war ein Kärtchen befestigt. 'Wir müssen reden. Heut Abend gegen sechs Uhr bei dir. Viktor.“, stand darauf. Emma freute sich, dass er sie besuchen kommen würde und begann noch auf der Arbeit die Abendplanung. Sie entschied sich für ihn das Essen zu kochen, was er am meisten mochte und ging weit früher, als sie sonst die Arbeit verließ. Sie machte sich hübsch, trug den Lippenstift auf, den er so gern an ihr mochte und drehte sich die Haare ein, während sie begann, dass Essen zu zubereiten. Nachdem sie ein weiteres Mal auf die Uhr sah und er nun jeden Moment bei ihr sein würde, richtete sie das Essen auf den Tellern an, drapierte etwas Petersilie auf den Kartoffeln, schnitt das Hähnchen auf und nahm die selbstgemachte Mousse au Chocolat aus dem Tiefkühlschrank, damit diese rechtzeitig als Dessert serviert werden konnte. Und dann läutete es. Doch wider erwarten war es das Klingeln an der Tür. Ihr Telefon schrillte und ihr Herz erfüllte Unmut. Sie ging dem durch dringenden Geräusch entgegen und nahm das Gespräch mit zitternden Finger an. „Emma? Emma, mein Liebling?“ Sie kannte die Stimme, konnte sie aber nicht gleich zu ordnen. „Emma? Ich bin's dein Vater.“ Stille. Emma ließ sich auf den Boden gleiten „Sie...sie können nicht mein Vater sein. Der ist tot.“ Nach einer kurzen Pause, begann die Männerstimme wieder zu reden „Hat sie dir das erzählt, deine Mutter? Emma, das stimmt nicht.“ Das Gespräch dauerte sehr lange. Emma kam es vor wie eine Ewigkeit. Der Mann am anderen Ende der Leitung erklärte ihr, dass ihre Mutter damals irgendwann aufhörte mit ihm zu reden. Sie war nie eine Frau vieler Worte, doch dann aus heiterem Himmel sprach sie gar nicht mehr. Da war Emma gerade drei Jahre alt geworden. Ihre Mutter redete einfach nicht mehr mit ihm, reagierte nur noch durch Nicken und Handeln. Er versuchte alles, um zu ihr durchzudringen, doch er konnte sie nicht mehr erreichen. Er bemerkte irgendwann, dass sie seine Sachen durchsuchte und stellte sie zur Rede, doch Emmas Mutter nickte einfach nur und lächelte. Einmal kam er nach Hause und seine Frau empfing ihn mit einer Wut, wie er sie bis dahin noch nie in ihr gesehen hatte. Sie schrie ihn an, was er da mit dem blonden Miststück auf der Arbeit zu tun hatte, dass sie ihm alles gab und nichts verlangte und er sich dennoch nach anderen Frauen umblickte. Und bevor er erklären konnte, dass es eine Praktikantin seines Chefs war, die er einweisen sollte, stellte sie ihm auch schon die gepackten Koffer vor die Tür und schmiss ihn aus der gemeinsamen Wohnung. Er fand Unterschlupf bei einem seiner Freunde, telefonierte ihr hinterher, versuchte sie zu erreichen, doch sie blieb stur. So unterließ er es, als er sah, dass sie ihm keine Chance geben würde. Er hatte lange gebraucht, sich durchzuringen, Emma anzurufen. Jahre seines Lebens hatte er gebraucht. Denn Emma nahm nie Kontakt zu ihm auf. Er dachte, dass ihre Mutter ihr irgendwas erklärt hätte, doch seinen Tod vorzutäuschen, das war selbst ihm zu bitter. Emma lauschte der bekannten Stimme dieses Fremden, dann wurde es schwarz um sie. Als sie binnen Minuten wieder zu sich kam, schmiss sie den Telefonhörer beiseite, schwang sich eine Jacke über, schlüpfte in ihre Schuhe und lief los. Sie rannte schnurstracks zur Kanzlei. Es war noch nicht spät und sie hoffte inständig dort auf Viktor zu treffen. Als sie ganz außer Atem war und die Büroräume durchsuchte, rief sie nach Viktor. Einige Kollegen, die noch arbeiteten liefen zu ihr. Selbst ihr Chef war noch vor Ort „Kind, was ist denn passiert?“ Sie sah ihn aus verzweifelten Augen an und fragte nach Viktor. „Aber hier arbeitet kein Viktor. Hier hat noch nie ein Viktor gearbeitet. Setzen sie sich erst einmal, Fräulein Dematov.“, sagte er, während Kollegen einen Stuhl holten. Man musste sie festhalten, da sie auf einmal begann, um sich zu schlagen und wie wild schrie. Sie hörte nur noch, wie eine Kollegin zu einer anderen sagte „Das arme Ding. Irgendwann musste es ja so kommen.“, bevor sie ohnmächtig wurde. Emmas Mutter erfuhr vom Chef was passiert war und machte sich sofort auf den Weg in das Krankenhaus, in welches Emma eingeliefert wurde. Sie fragte an der Rezeption, wo ihre Tochter denn liege und eilte sofort los, als man ihr diese Information gegeben hatte. Sie lief auf der Station entlang und fragte im Schwesternzimmer, in welchem Zimmer genau ihr kleines Mädchen lag. „Ganz hinten rechts.“ war eine knappe Antwort, einer nicht sehr aufmerksamen Oberschwester. Sie lief bis zu dem Zimmer, an dem die Tür etwas offen stand. Emmas Mutter bemerkte, wie darin geredet wurde und blieb stehen. „Hast du gehört, was der Kleinen hier passiert ist?“, „Nein, was denn?“, „Die Mutter hat ihr erzählt, der Vater sei tot und sie solang beeinflusst, bis sie sich vorstellte einen Freund zu haben, der gar nicht existierte.“ Stille. „Das arme Ding. Ja, ja. Meine Oma sagte schon : Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.“ In diesem Moment sah die Mutter zu Boden, drehte sich um und ging.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/familie/relevanz/860019
https://web.archive.org/web/20120401095629/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/familie/relevanz/860019
fuehlen
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860,019
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Patroklos
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O Du meine schönste Lüge
„Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück.“
Ich persönlich habe nichts gegen Lügen. Sie müssen nur gut sein. Die schönste Lüge, an die ich mich erinnern kann, war meine Antwort auf die Frage einer früheren Freundin, woher ich wusste, dass sie eine Affäre hatte. Du hast nach Sex gerochen. In Wirklichkeit habe ich ihr Tagebuch gelesen. Wie wir alle wissen, lügen wir mehrmals am Tag. Genaue Zahlen existieren nicht, sie schwanken zwischen 3 und 200 Mal. Gemeint sind nicht nur offensichtliche Lügen, wie der Ausdruck, ich liebe dich, sondern jede Situation, in der Körperhaltung, Gesagtes oder Mimik nicht mit dem übereinstimmt, was in unseren Köpfen vorgeht. Aber ist es schon ein Lüge, wenn ich sage, mir geht es gut, obwohl das nicht stimmt? Ist es manchmal sinnvoller zu lügen, um die Gefühle Anderer nicht zu verletzten, à la, nein ich habe gestern mit niemandem geflirtet, eigentlich war der Abend ziemlich scheiße und ich habe nur an dich gedacht? Lügen wir gerne, um uns vor unangenehmen Konsequenzen zu schützen? Oder vor uns selbst? Will ich mir eine Welt ohne Lügen vorstellen? Will ich eine Welt, in der ich an der Theke  immer die Wahrheit sagen muss? Und was hat das alles mit Internet Profilen zu tun? Die Beziehung endete dann ein Jahr später. Das war traurig, machte aber alles neu. Wer will schon als Wahrheitskaspar die menschliche Evolution behindern? Log Jesus nicht, als er über das Wasser ging? Wie dem auch sei, ich bereue keine meiner Lügen. Und du so? Tags: NEON User täglich
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/o-du-meine-schoenste-luege/1140279
https://web.archive.org/web/20140513181841/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/o-du-meine-schoenste-luege/1140279
sehen
gesellschaft
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1,315,214,160
Philipp_Schwenke
http://www.neon.de/user/Philipp_Schwenke
Überdosis
Wen könnt Ihr nicht mehr sehen?
Das Fernsehen hat ein Problem, es hat zuviel Zeit. Zuviel Sendezeit nämlich, die gefüllt werden muss. Wahrscheinlich haben fragwürdige Formate wie „Die Alm“ nur deswegen überhaupt eine Chance, weil man ja irgendetwas zwischen die Werbeblöcke packen muss. Das Fernsehen hat auch ein zweites Problem, nämlich zu wenig Personal. Es gibt in Deutschland nur eine begrenzte Zahl von so genannten Prominenten, die man in Senderedaktionen Wert befindet, Talkshows, Kochsendungen und fragwürdige Formate wie „Die Alm“ zu bevölkern. Dort tun sie das, was man heute im Fernsehen so tut, nämlich kochen, talken, heimwerken. Mir persönlich gehen einige dieser Menschen recht zuverlässig auf den Wecker, weil ich sie einfach zu oft gesehen habe. Waldemar Hartmann, Dieter Bohlen, Roland Pofalla, Franz Beckenbauer, Hans-Werner Sinn, Hella von Sinnen, Johann Lafer, diese blonde mit den falschen Brüsten und dem Café auf Malle, Bernhard Hoëcker, Johannes B. Beckmann-Pilawa, der eine, der immer alle nachmacht, Detlef D. Soost, Peter Scholl-Latour und viele andere sind möglicherweise nette Menschen, und vielleicht haben sie sogar hin und wieder etwas Interessantes zu erzählen – aber vor allem sind sie der Grund, warum ich praktisch nicht mehr fernsehe. Es kommt eh immer das gleiche. Nämlich die. Ich habe sie jetzt oft genug gesehen. Wie geht es Euch? Wen könnt Ihr nicht mehr ertragen im Fernsehen? Und warum?
http://www.neon.de:80/artikel/-/-/ueberdosis/682849
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Grumpelstilzchen
http://www.neon.de/user/Grumpelstilzchen
Mimikry
Schusslinie
Im Universum wird es kein klügeres Tier als den Menschen geben. Wer klüger als der Mensch ist, ist klug genug, nicht zu sein. Wer so scheißeklug ist, wird seinen Tod schon vor der Geburt verpennt haben. Keine Pflichten. Heute schritt ein Dreizentnermann den Korridor zwischen den Kabinen ab. Er war nackt, bis auf den Schnuller. In jeden der Automaten schmiss er eine Münze. Sechs Sitze, zwölf Fernseher, achtundvierzig Filme. Das Flimmern zwang ihn rasch in die Knie. Da saß er nun, im Schneidersitz und Zwielicht gedimmter Spiegelrasterleuchten, ganz bei sich und seinen Mommy issues, die Daumen in den Mundwinkeln, die Zeigefinger in den Ohren. Sein Glied zuckte zweimal und erbrach sich. Im toten Winkel stand der Obdachlose. Es regnet doch nicht mehr, oder? Mein Heimweg ist eine Straße ohne Scheidewege. Zu ihren Flanken wurzeln Häuser in blindem Schulterschluss. Das Licht der Laternen streut nicht. Auf meiner Fensterbank saß eine Taube, die das Heulen einer Eule gurrte. Für einen Moment blickten wir einander an. Dann schlug sie mit den Flügeln.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/mimikry/1433550
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fuehlen
erwachsen-werden
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DerKosake
http://www.neon.de/user/DerKosake
Brief an eine Verflossene Liebe
die mich noch immer reizt
Brief an eine Verflossene Liebe, die mich noch immer reizt: Seh‘ ich dich vor mir, ändert sich mein Blick. Ich vergesse die lüsterne Gier und auch die romantischen Gefühle. Ich sehe dich als Mädchen auf der Reise, sowie eine jede andere von deinem Schlag. Eine versteckte Gleichgültigkeit bestimmt meinen Blick, sowie die, als wenn man tanzenden Straßenkünstlern applaudiert. Trotzdem gefällt mir, was ich da sehe, schmeichelhafte Gespräche und gemeinsame Abende kommen mir in den Sinn. Ein nettes Mädchen bist Du und das wusste ich auch, was Jetzt ist, musst du nun selber entscheiden, ich werde entspannt sein, wie ein alter Mann im Schaukelstuhl. Auf der Veranda seines Hauses sieht er hinunter zum Rasen, der von Dir gemäht wird. Wäre , das Feld eine Metapher, so sei ein Grashalm einer der Nebenbuhler, die Du auf deiner kleinen Reise verführt hast Und wenn du den letzen Grashalm abgeschnitten hast, darfst du zu mir. Dochich gebe dir nur Trinkgeld.
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/literatur/brief-an-eine-verflossene-liebe/946592
https://web.archive.org/web/20121104144035/http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/literatur/brief-an-eine-verflossene-liebe/946592
freie-zeit
literatur
946,592
1,165,167,180
Marina
http://www.neon.de/user/Marina
Und dann können wir tauschen.
Manchmal möchte ich Dir mein Herz vor die Füße kotzen. Es würde dann da liegen, klein und schleimig, und würde leise vor sich hin pochen.
Es hätte dann kein Zuhause mehr, nicht bei Dir, und erst Recht nicht bei mir. Du willst es nicht, weißt nicht was du damit anfangen sollst, und ich.. ich will es auch nicht mehr, denn es will ja doch nur zu dir. Es würde da liegen und dich begeistert anpochen in der Hoffnung, dass du es endlich aufhebst, und ihm ein neues Zuhause gibst. Doch du würdest es nur anschauen. Und schließlich täte es mir leid, mein kleines Herz. Ich würde es tapfer wieder herunterschlucken und ihm von da an wieder beim schmerzvollen Pochen zuhören. Und was ist mit deinem Herzen passiert ? Ich glaube du warst vor langer Zeit zu feige es wieder runterzuschlucken. Ich glaube es liegt noch immer irgendwo auf dem Weg, und wartet, dass du vielleicht doch irgendwann wieder zurückkommst. Vielleicht ist es inzwischen etwas angetrocknet, aber das bekommen wir wieder hin. Kommst du mit? Wir holen es. Und dann können wir tauschen.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/und-dann-koennen-wir-tauschen/643130
https://web.archive.org/web/20130719041829/http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/und-dann-koennen-wir-tauschen/643130
fuehlen
liebe
643,130
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Mary32
http://www.neon.de/user/Mary32
......
Worte ergeben nix....
Manchmal gibst du mir das Gefühl das ich irgendwer bin . Manchmal tust du Dinge, die ich einfach nicht begreife. Ich begreife nicht warum du das tust, warum du mich an manchen Tagen mit  deiner Ignoranz bestrafst. Warum du Dinge tust wo du weißt das du mich damit verletzt. Wieso du Dinge sagst die du sowieso nicht einhalten kannst? Warum tun Menschen sowas? Warum stehen sie nicht zu dem was sie sagen? Was ist so schwer daran zu dem zu stehen was man sagt, wie man handelt? Ist die Gesellschaft so grausam das man nicht zu sich.selber stehen kann und stattdessen lügen muss um besser aus der Situation herauszukommen in der man sich grad befindet? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur für mich selber das mir Worte unglaublich wichtig sind und ich wert auf Worte lege. Sind deine Worte nicht wahr und ehrlich , schweige lieber! Schweige wie ein Grab !!! Mein Wort zählt genauso viel wie meine Unterschrift die ich unter etwas bindend setzte!
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/-/1582595
https://web.archive.org/web/20160502165640/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/-/1582595
wissen
alltag
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JohannesZinke
http://www.neon.de/user/JohannesZinke
König Kunde der II. in der Multichannel Gesellschaft
Besonders junge Unternehmen und Startups kochen mit kreativen Geschäftsideen die besten Suppen. Doch welche Flamme wird zum Dauerbrenner?
Der Kunde ist König - eine bekannte Regel für Unternehmer. Hinter ihr steht aber nicht nur der Gedanke, den Kunden wie einen Adeligen zu behandeln. Genauso wichtig ist es, seine Meinung, Frust und Kritik ernst zu nehmen. Mit Kritik können viele Menschen nicht richtig umgehen. Dabei ist Kritik in seltenen Fällen böse gemeint. Meist handelt es sich um einen Hinweis darauf, was jemand falsch macht. Diese Kritik wird geäußert, damit der Betroffene die Probleme ausmerzen kann. Gerade Unternehmer haben Probleme mit Kritik von ihren Kunden. Dabei gibt es simple Maßnahmen und Möglichkeiten, konstruktive Kritik von Kunden anzunehmen, diese auszuwerten und entsprechende Maßnahmen einzuleiten, wie ein Artikel auf t3n.de demonstriert. Zwar ist darin die Rede von Mitarbeiterfeedback, der Bezug auf Kunden ist jedoch gerechtfertigt. Unternehmen mit unzufriedenen Mitarbeitern leiden unter einer schlechten Produktivität. Unzufriedene Kunden führen zu einem Imageschaden und im schlimmsten Fall Umsatzeinbußen. Aus diesem Grund ist es für Unternehmer wichtig, die von Kunden ausgehende Kritik ernst zu nehmen und darauf zu reagieren. CRM-System ist ein Muss zur Pflege von Kundenbeziehungen Unternehmen, die die Wichtigkeit des Kundenfeedbacks erkannt haben, haben den ersten Schritt zur Verbesserung ihres Images und Umsatzes getan. Wie meistern sie die Aufgabe, Hunderte Kritiken zu finden, diese zu sammeln und zu analysieren? Glücklicherweise stehen ihnen spezielle Lösungen zur Verfügung, die genau für diesen Zweck entwickelt wurden: Customer-Relationship-Management-Systeme. Diese Systeme ermöglichen Unternehmen, eine personalisierte Kundenpflege auszuführen, unabhängig davon, wer die Kunden genau sind: Kollegen, Partner, potenzielle Kunden, Vertriebskunden, etc. Der Vorteil der Systeme liegt darin, dass die historische Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen von Anfang an aufgezeichnet wird. Mitarbeiter des Unternehmens können sich die Historie ansehen und so besser auf die Wünsche des Kunden eingehen. CRM-Systeme wie bspw. das Tool von Feedbackstr werden unter anderem auch von Marketingexperten des Unternehmens genutzt, um Chancen im Bereich Lead-Generierung ausfindig zu machen. Es ist möglich, Kunden getreu ihrer Präferenzen personalisierte Offerten zu unterbreiten. Ohne einen Kunden, sein Verhalten und seine Vorzüge zu kennen, wäre das nicht möglich. Die Pflege von Kundenbeziehungen mit spezieller Software ist für moderne Unternehmen ein Muss. Dies bestätigt das veränderte Verhalten der modernen Konsumenten. Angetrieben von der Informationsflut des Internets kaufen die meisten Verbraucher Produkte und Dienstleistungen gezielt ein. Sie suchen im Internet zielstrebig nach Produkten, vergleichen Preise und die Versandkosten. Diese Denkweise setzt Unternehmen vor neue Herausforderungen, die nur mit einer Multichannel-Strategie sowie hohen Qualität von Kundenbeziehungen zu bewältigen ist. Das geht aus einer Studie von TNS Infratest hervor. Kundenfeedback mit einem Umfragetool sammeln Unabhängig von der Größe des Unternehmens können Firmen mit einer simplen, kostengünstigen und effektiven Methode die Zufriedenheit ihrer Kunden ermitteln: die Umfrage. Jeder Mensch kennt sie und hat mit Sicherheit irgendwo - sei es im Internet oder auf der Straße - teilgenommen. Je nach Umfang dauert sie nur wenige Minuten, ist praktisch kostenlos und liefert Unternehmen wertvolle Daten. - Sie können ihren Service verbessern. - Sie können neue Kunden gewinnen. - Sie können den Umsatz steigern. Die Implementierung eines Feedbacksystems muss individuell auf das Unternehmen und seine Branche ausgerichtet sein. Eine Firma, die beispielsweise Kaffee to go verkauft, kann seine Kunden nicht darum bitten, an einer fünfminütigen Umfrage teilzunehmen. Für ein solches Unternehmen würde ein kurzes Bewertungssystem infrage kommen, in dessen Rahmen der Kunde zum Beispiel den Service (mit Sternen oder einem Smiley) auf einem Tablet an der Kasse bewertet. Mobile Umfragen für jede Gelegenheit Die bereits angesprochene individuelle Implementierung eines Feedbacksystems haben Dienstleister erkannt. Wir leben in einer Zeit, in der Menschen immer mehr von einem Ort zum Nächsten zu eilen scheinen. Sie stehen unter Zeitdruck und zeigen ein großes Desinteresse, wenn es darum geht, Feedback abzugeben - es sei denn, es dauert nur wenige Sekunden. Um solche Menschen zu überzeugen, bedarf es einer speziellen Lösung. Das zuvor genannte Umfragetool besitzt einen sogenannten Touchpoint-Tracker. Dabei handelt es sich um ein Feedbacksystem, welches mit nur zwei Fragen auskommt: - Wie bewerten Sie den heutigen Service (1 - 5 Sterne)? - Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, uns weiterzuempfehlen (Skala von 0 - 10)? Unternehmen können solche Tracker online und offline platzieren: - auf einem Tablet an der Kasse im Supermarkt - Feedback-Terminals im Büro der Bank - auf der Webseite der Firma - in Newslettern, E-Mails und im Livechat - auf Flyern in Form von QR-Codes Die Simplizität des Systems garantiert, dass viele Menschen das Feedbacksystem nutzen werden, da es selbsterklärend ist und sie wenig Zeit kostet. Fazit Kundenfeedback ist eine Möglichkeit für Unternehmen, ihren Service und ihre Leistung zu verbessern. Auch wenn die Implementation zur Messung von Kundenfeedback mit Kosten verbunden ist, so lohnt sich diese langfristig. Ob CRM-Systeme oder Touchpoint-Tracker - jedes Unternehmen sollte die Verwendung solcher Maßnahmen in Erwägung ziehen, um sein Image und seine Leistung zu verbessern. Wer das Kundenfeedback richtig einsetzt wird sich langfristig behaupten können.
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violett84
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Der Teufelskreis der Ambivalenz
18000 Fragen schwirren in meinem Kopf, ein ständiges Für- und Wider und alles was bleibt ist die Unbegreiflichkeit meiner Gefühle für dich
18000 Fragen schwirren in meinem Kopf, ein ständiges Für- und Wider und alles was bleibt ist die Unbegreiflichkeit meiner Gefühle für dich. Nach allem was war, kann das eigentlich alles garnicht sein? Ich habe so viel Qual durchlitten, soviel Schmerz überlebt, soviele Tränen geweint und fühlte mich endlich befreit von allem was war. Ich bin mir viel näher gekommen, habe diese eine Insel endlich in mir gefunden, die mir Halt gibt, wenn die Welt da draußen mal wieder wütet und viel Kraft von mir einfordert. Es ist diese Gewissheit in mir gewachsen das ich das Leben nun bestreiten kann, egal welches Drama kommen mag, egal welche Aufgabe auf mich zukommt, egal welcher Schmerz mich ergreift. Ich habs ja geschafft von dir und all dem wegzukommen, alles zu verarbeiten und neu anzufangen und zwar positiv wieder neuzustarten. Das macht mich unglaublich stolz, das gibt mir Mut und meine Neugierde auf das Leben ist wieder da, egal ob der Tag gut oder schlecht läuft. Ich kann endlich wieder atmen und hab kaum noch Ängste und zwar OHNE dich! Und nun bist du wieder da, du hast wieder ein Signal gesendet und mich trotz dieser erkämpften Freiheit wieder ergriffen, bewegt und berührt. Das macht mich sprachlos, das macht mich ratlos und stellt mich von die besagten 18000 Fragen, die unbeantwortet bleiben. Dieser Teufelskreis der Ambivalenz beschäftigt mich sehr, dieses Für-und Wider arbeitet seit deiner Worte wieder enorm in mir. Eigentlich müsste ich dir nun sagen "Lass mich in Ruhe, ich habe mich und meinen Weg" gefunden, ich will das alles nicht mehr, weil es zu nichts führt, weil es keinen Sinn und schon garnicht Hand und Fuß hat! Und doch ruft da immer wieder mein Herz, es meldet sich immer wieder an und flüstert mir zu "das ist halt die große Liebe"- das ist besonders! Und das fühle ich auch wenn ich deine Stimme wieder höre und mich wieder so nahe fühle wie vor drei Jahren. Ich mag das Phänomen der Illusion, ich mag es zu träumen und romantisch zu werden, mir Bilder auszumalen und ich liebe auch das Gefühl der Sehnsucht und Begierde, diese leichte Qual, aber auch nur weil ich weiß das es dir genauso geht. In diesen Momenten fühle ich mich so sehr, spüre ich mich mit jeder Faser und jedem Herzschlag. Und nur du kannst das bewirken, deshalb bist du so besonders. Auf der anderen Seite zermartere ich mir den Kopf wie bescheuert ich doch bin und spüre enorme Widerstände in mir, dich nur ansatzweise wieder in mein Leben zu lassen, in dieses jetzige Leben, welches ich mir so schmerzhaft aufgebaut habe, indem ich allein soviele Schritte gemacht habe wie in drei Jahren mit dir nicht. Die Zeit mit dir war wie ein Vakuum, ich war wie in einer Seifenblase, bin durch die Gegend geflogen und irgendwann ist diese Blase bitterlich und plötzlich zerplatzt. Der Aufprall war der härteste, den ich bisher erilitt. Das Schweben war traumhaft schön, aber es war auch mit Stagnation verbunden, so als hätten wir wirklich versucht das Außen auszublenden, aber das funktioniert nicht. Das ist nicht die Realität. In der kam ich er an als ich dann am Boden lag mit Wunden innerlich und äußerlich, die schwer verheilten. Aber sie sind nun verheilt und ich hab sovieles begriffen und verstanden. All diese Erkenntnisse waren so wichtig für mich, für mein Selbstbild und für meinen Weg. Das habe ich auch dir zu verdanken und das werde ich auf ewig sein: dankbar. Und doch steht eins fest: ich will so nicht mehr leben, ich will all diese Aktionen und Situationen nie wieder erleben. Und so hänge ich in diesem Teufelskreis der Widersprüche, zwischen Herz und Kopf-das Herz das nach dir ruft und dich weiter schmerzlich liebt und meinem Kopf, der nicht aufhört zu schütteln und fassungslos ist das ich dir überhaupt antwortete und nun wieder soviele Gedanken schenkt. Es ist mehr als erstaunlich wie sehr du mich packen, bewegen und berühren kannst-das ist einmalig, das spüre ich! Niemand macht mich so schnell verliebt wie du! Und doch will ich ehrlich, aufrichtig und gesund leben innen und außen! Ich will keine Spielchen mehr, ich will nicht hingehalten werden, ich will keine Ungewissheit mehr! Ich will und brauche Klarheit, Entscheidung und Konsequenz-nur das ist fair und gut und gesund und das was ich mir wert bin! Ich bitte dich darum! Tags: Entscheidung, Klarheit
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Marc_Schuermann
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Das ist die perfekte Zelle
Die BÜROFORSCHUNG weiß: Zwischen unseren alltäglichen Arbeitszellen und einem guten Büro gibt es große Unterschiede.
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Gedanken.art
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Hidden Bonus-Track
Du bist das packende Intro und die perfekte Melodie.
Du bist der perfekte Farbton außerhalb des Farbkreises, der Komplementärkontrast und trotzdem so schön monochrom. Du bist mal laut und mal leise, bist das perfekte Lied mit Gänsehauteffekt, nicht zu viel und nicht zu wenig Bass, mit so viel Taktgefühl. Du hast die Ruhe und die Kraft und die richtigen Worte zur richtigen Zeit, immer perfekt auf den Punkt gebracht. Du bist das packende Intro und die perfekte Melodie, mit so schön tanzenden Tönen. Du bist der hidden Bonus-Track. Du bist so viel Empathie im Sein, mit Geste um Geste so viel mehr wert. Du bist die perfekte Gleichung, ohne Wurzel und Quadrat, mit glatter Zahl am Ende, kein verrechnen, ab- oder aufrunden, du gehst immer auf. Du bist die Spontanität während des Langstreckenlaufs und die Konstante im Zick-Zack-Muster. Du bist der perfekte Schnappschuss, die gelungene Momentaufnahme aus idealer Perspektive mit dem richtigen Blickwinkel. Du bist nicht dazwischen irgendwie vielleicht, sondern ja oder nein, mit Ausrufezeichen, ohne wenn und aber. www.facebook.com/Gedankenart
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summerbird85
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One way von Tübingen nach Berkeley
Mein Ältester hatte letztes Jahr sein Abi gemacht. Anschließend wollte er direkt durchstarten: mit einer Summer Session an der Uni in Berkeley.
Drei Tage nach dem Abi-Ball rückte er am Frühstückstisch mit der Sprache heraus. Sohn: Ich würde den Sommer über gern in Berkeley studieren. Mutter (verschluckt sich am Kaffee): In Berkeley? Du meinst wohl Berkheim? Sohn: Ha, ha, sehr witzig. Da gibt es nur eine Sonderschule. Mutter: Eben drum. Sohn: Darf ich dich daran erinnern, dass ich mein Abi mit 1,2 gemacht habe? Mutter: Ja und das war auch eine tolle Leistung. Aber wie kommst du denn auf Berkeley? Sohn: Hab mich beraten lassen. Mutter: Von wem? Sohn:  Von einer der führenden deutschen Vermittlungsorganisation für akademische Studienaufenthalte im Ausland . Solltest du eigentlich kennen. Mutter: Zu meiner Zeit gab es noch keine Globalisierung und somit auch kaum Auslandssemester. Mir hat während meines Studiums in Hamburg schon mein Auslandspraktikum in Bergedorf gereicht. Mein Englisch ist trotzdem ganz gut. Sohn: Ja genau, deshalb heißt du in meinem Freundeskreis ja auch Mama Matthäus. Mutter: Frechheit. Frag mich doch was! Sohn: Ok, was heißt Brief…? Mutter (wie aus der Pistole geschossen): Letter, ätsch. Sohn: Falsch. Wallet. Du hast mich nicht ausreden lassen. Ich wollte Brieftasche sagen, ätsch. Mutter: Hau ab und räum dein Zimmer auf, du Gurke. Nachdem ich mir im Internet die Seite von college-contact.com angesehen hatte, musste ich feststellen, dass die Plattform tatsächlich hochseriös ist. Seinerzeit von Rüttgers und Späth gefördert, arbeiten sie inzwischen schon mit knapp 200 Hochschulen auf allen Erdteilen zusammen. Und jetzt will mein Junge in Berkeley eine Summer Session belegen. Klingt ja schon gut: Und, was macht dein Sohn? Och, der studiert gerade an der University of California in Berkeley. Faktisch war ich schon sehr stolz auf den Buben. Aber Berkeley war so weit weg. Da hat man doch als Mutter keinen Zugriff mehr. Wie sang ABBA so schön? Slipping through my fingers. Was, wenn er von der Golden Gate Bridge runterfällt? Was, wenn mein Sohn einem der zahlreichen Psychopathen wie Red John zum Opfer fällt? Ich tröstete mich damit, dass er inzwischen auch in jeder europäischen Stadt von einem LKW überrollt werden könnte. Letztendlich buchten wir eine Acht-Wochen-Session. Was sind schon acht Wochen? Es sollten noch etliche Wochen dazukommen. Neun Wochen später saßen wir wieder am Frühstückstisch. Wie sich herausstellte, war Berkeley ein voller Erfolg, nicht nur bezüglich des Studiums. Sohn: Ich habe mich verliebt. Mutter: Oh Gott, jetzt geht’s los. Sag bloß in Berkeley? Sohn: Das auch. Aber sie heißt Teresa. Mutter: Lisbon? Sohn: Mama, heiße ich Patrick Jane? Mutter: Was macht sie denn? Sohn: Sie studiert in Berkeley Verhaltensökonomik, Medienwirtschaft und Politische Ökonomie. Mutter: Und nun? Sohn: Nun werde ich mein Informatik-Studium von Tübingen nach Berkeley verlegen. Mutter: Du liebe Güte, du willst deine Mama verlassen? Für immer und ewig? Sohn: Wäre es dir lieber, dass ich noch hier wohne, wenn ich 35 bin? Mutter: Ja. Sohn: (lacht) Mutter: Wo hast du sie denn kennengelernt? Sohn: In Pappy's Grill and Sports Bar. Ich war da jeden Donnerstag, weil dann das Bier nur einen Dollar kostete. Du wirst sie bald kennenlernen. Sie kommt mich in den nächsten Semesterferien besuchen. Mutter (singt): „ He keeps on growing, slipping through my fingers all the time. Sometimes I wish that I could freeze the picture and save it for the funny tricks of time, slipping through my fingers, slipping through my fingers all the time.” Sohn: Hey, du kannst ja Englisch. Es heißt aber „from the funny tricks of time“. Nun mach nicht so ein Drama. Wir können ja skypen. Mutter: Hast ja recht. Bist eben flügge geworden. Schneller als ich dachte. Wie läuft das denn? Nehmen die dich da so einfach in Berkeley? Sohn: Kein Problem. Meine Berater sind wirklich gut auf ihrem Gebiet. Der Abschied am Frankfurter Flughafen war tränenreich. Das Ticket war ein One Way Ticket. Der Sohn ist über den großen Teich geflogen und kommt so bald nicht wieder. Wenigstens konnte ich der Bäckereifachverkäuferin auf ihre Nachfrage antworten: Mein Ältester studiert jetzt an der University of California in Berkeley. Immerhin. Tags: Tags: Auslandsstudium, Studieren im Ausland, University of California, Berkeley
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Nininu
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Ein Brief an die Liebe
ein Liebesbrief.
Hallo Liebe, ich möchte dir danken! Ich habe dich damals vermisst, weil mir nicht klar war, dass du immer an meiner Seite warst. Du hast dich von der Seite gezeigt, die mich hat Frust, Enttäuschung, Trauer, Leid und Ohnmacht spüren lassen. Du hast mir nicht gesagt, wie es anders - wie es besser - geht. Danke für diese wertvollen Erfahrungen. Ich habe nie an dir gezweifelt. Ich habe immer die Liebe zu meiner Familie und zu meinen Freunden fühlen dürfen. Dafür möchte ich dir danken! Du hast mir jemanden gezeigt. Ich kann Abstand von mir nehmen und Nähe zu ihm zulassen. Er hat diese kleinen Härchen an den Ohren. Wenn das Licht richtig steht, entdecke ich sie immer wieder aufs Neue und freue mich über jedes davon. Er macht vor dem Einschlafen dieses Geräusch, das so klingt als würde er lachen - damit schickt er auch mich an jedem Abend mit einem Lächeln in den Schlaf. Er ist großzügig, optimistisch, liebevoll, nahbar, enthusiastisch, kreativ und kindlich verrückt. Er liebt seine Familie und seine Freunde, ist loyal und hat diese Vorstellung vom Menschen als Antom. Er ist stark, groß und hat so seine ganz eigenen Vorstellungen vom Leben. Ich würde mir wünschen, dass es für immer so bliebe. Nein, ich wünsche mir für ihn, dass er sich weiterentwickelt und jeden Tag so nimmt, wie er sich ihm bietet. Ich möchte dir danken, dass ich ihn so intensiv spüren darf. Viele Umarmungen, Nininu
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AliceD
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Palim palim im Sex-Shop
Dieses Gefühl, wenn einen der Sex-Shop-Besitzer mit dem Namen begrüßt...
"Hallo Frau Janik" , der Mttsechziger mit graumeliertem Haar, tritt langsam hinter seinem Tresen hervor und lächelt mich freundlich an. Dieses Gefühl, wenn einen der Sex-Shop-Besitzer mit dem Namen begrüßt... Es sind diese Tage an welchen ich mich dreimal umsehe und hinter jedem Spiegel eine Kamera vermute, weil die Situationen, in welche ich hineingerate, einfach zu gut sind, um nicht Teil einer Comedy Sendung zu sein "Ich hab Sie doch gleich erkannt, an ihrem strahlenden Lächeln. Sie sind ja auch nicht zum ersten Mal hier!" Festgefroren, wäre an dieser Stelle wohl die treffendere Bezeichnung für mein Lächeln gewesen. Der Kunde, der sich bis dahin in der Dunkelheit seiner Kapuze versteckt hatte, während er die DVDs aus dem Regal "Analdin und die wunde Schlampe" durchforstet, löst seinen Blick von seinem heutigen Unterhaltungsprogramm und nimmt mich erschrocken ins Visier. Sein Gesichtsausdruck pendelt zwischen verstörter Bewunderung und erregtem Entsetzen. "Ich hab da was richtig großes für Sie!" Der Sex-Shop-Besitzer verschwindet hinter einem Vorhang, im Lagerbereich des Ladens. Der Kapuzen-Kunde beginnt hektisch zwischen der DVD in seinen Händen und dem Vorhang hin un herzuschauen. Die Versuch Schneeflittchen einfach einzustecken und abzuhauen, war wohl noch nie gegenwärtiger. "Uiuiuiui, ich hoffe Sie können das transportieren, das ist ganz schön groß" , tönt es aus dem Hinterzimmer. Der Kapuzen-Junge schaut mich mit riesigen Augen an. Der Plan mit Schneeflittchen durchzubrennen ist längst vergessen. Ebenso wie meine Scham, denn inzwischen habe ich kapiert, dass ich lediglich mal wieder die Hauptrolle in meinem eigenen irrwitzigen Leben spiele. Ich hebe eine Braue und blicke den Kapuzen-Jungen herausfordern an. "Soooooo, da haben wir das gute Stück...." , der Besitzer kommt zurück. Völlig irritiert schmeißt Kapuzen-Boy Schneeflittchen zurück zu den sieben wilden Zwergen und verlässt den Laden im Eiltempo. "Da haben wir es, bitteschön, Frau Janik, ihr Paket." Da ist er, mein Rucksack, bestellt bei Amazon und von der DHL, wie sooft direkt beim Sex-Shop abgegeben. Und so verlasse ich auch heute wieder mit einem glücklichen Lächeln und einem Paket unterm Arm den Sex-Shop in meiner Straße.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/palim-palim-im-sex-shop/1079144
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Sascha_Chaimowicz
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Sudoku-Minister
Wie lenkt Ihr Euch von der Arbeit ab?
Während der Debatte über neue Griechenland-Milliarden gestern im Bundestag gönnte sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble eine Pause. Eine Kamera fing ein, wie Schäuble während einer Rede seines Koalitionspartners Rainer Brüderle (FDP-Fraktionschef) auf seinem iPad Sudoku spielte. Die Bilder des daddelnden Ministers schafften es am Abend sogar in die ARD Tagesschau. Die BILD schreibt heute: „Während der 130-Milliarden-Debatte im Bundestag – Ausgerechnet Finanzminister Schäuble spielt Sudoku.“ Ist die Aufregung berechtigt? Man könnte einwenden, dass Schäuble alles, worüber im Bundestag debattiert wurde, schon kennt, schließlich hat er das Milliardenpaket ausgehandelt. Außerdem ist Soduku bekanntermaßen ein Zahlenrätsel – eigentlich doch die passende Ablenkung für einen Finanzminister. Was denkt Ihr über Schäubles Spielpause? Ist das normal, vielleicht sogar sympathisch? Oder respektlos den Kollegen und dem Bundestag gegenüber? Und wie lenkt Ihr Euch von langweiligen Konferenzen und Vorlesungen ab?
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/sudoku-minister/848039
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Austro
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Halbe Sachen, ganze Heten.
Von Naivität oder falschen Signalen.
Getroffen habe ich ihn auf dieser WG-Party. Ich kannte dort fast niemanden, ich war neu in der Stadt und neu im Land. In der Küche sollte es noch Freibier geben also steuerte ich zielgerichtet an diverse knutschende, kiffende und tanzende Studentengrüppchen vorbei. Mitten in der Küche stand er. Grübchen, dunkle Haare, schneeweiße Haut, Dreitagebart und groß. Wir hatten kurz Blickkontakt, mir wurd kurz so schwummerig. Ich wollte mich nur an ihm vorbeizwängen, ihn dann nichtmehr sehen. Ich wollte nur ein letztes Bier, vielleicht eine Zigarette und nach Hause. Doch er hat mich an meinem linken Handgelenk gepackt und mich zurückgezogen. Ich hatte kurz Angst, er war größer als ich. Doch er fragte einfach nur ob ich was mit ihm trinken will. Er hätte Icelandic Schnaps. Sein Englisch klang tief, grob und exotisch. Mein Handgelenk war immer noch in seiner Hand gefangen. Ich willigte ein. Wir quetschten uns auf zwei Stühle und plauderten. Er war Halbschotte, seine Augen fokussierten die meinen, irgendwie fühlte ich mich gefangen bei ihm, zwischen den Stühlen und den Anderen. Die Flasche wechselte zwischen ihm und mir. Der grobe Schöne fing an mir zugefallen, ich kopierte seinen Akzent. Es wurde spät, seit Stunden wollte ich schlafen. Doch immer wenn er den Schnaps wollte streichelte er meine Hand. Es fiel mir auf, schön fand ich das. Tanzen wollte er, es sei kaum noch jemand da. Im Wohnzimmer spielte irgendein Minimalkram. Wir tanzen nicht eng aber beieinander, miteinander. Er wollte gehen, gab mir seine Nummer. Man müsste mal zusammen feiern, irgendwo, irgendwann. Eigentlich reichte mir das. Danke für den Abend. Er kam zurück als ich selber schon die Tür unten zuschlug. Ob ich Lust auf eine Afterparty hätte. Nein, hatte ich nicht. Er meinte er würde mich wieder heim bringen, seine Freunde wären lieb und es wäre noch Gras da. Ich ließ mich weichklopfen. Die Afterparty wär schäbig und es war wieder zu voll. Nur eine Zweiercouch für ihn und mich. Er hat mein rechtes Bein über seinen gekreuzt, mich in den Arm genommen. Das saß bestimmt komisch aus, sehr zerwurschtelt und vertraut. Ich fand ihn immer schöner. Er musste dann auf Klo, es dauerte ewig. Seine Freunde langweilten mich. Nach einer Ewigkeit beschloss ich mich ihn zu suchen. Er wollte mich doch nachhause bringen. Ich fand ihn im zweiten Geschoss. Das Licht war aus,fand den Lichtschalter nicht, der Flur war eng. Ich sah ihn erst als er vor mir stand, direkt vor mir. Ich spürte seinen Atem. Er fragte mich ob ich ihn etwa vermisst hätte. Ich bejahte. Dann nichts. Nichts. Er sagte er würde mich jetzt nach Hause bringen. Ok. Die Sonne ging auf, vor meiner Haustür umarmte er mich fest. Seine SMS hat mich aus den kurzen Schlaf gerissen. Schön fand er es. Ob man sich wieder sehen könnte. Ich hätte es an diesem Tag nicht zur Uni geschafft, selbst wenn alle 10 Meter Viehtränken mit lauwarmen Tee gestanden hätten. Wir schrieben den ganzen Tag. Die zweite Party fing an wie die letzte endete. Zum Abschied küsste er mich auf den Mund. Keine Zunge. Die dritte Party sollte mein Triumph werden. Irgendwie wollte ich ihn. Er hat mich abgeholt. Gefreut hast du dich, wieder dieser Icelandic Schnaps. Er hat mich wieder auf einer Couch gefangen. Seine halbschottischen schneewittchen Arme wie eine Zange um mich. Ich hab mir schon überlegt wie ich meinen Plan umsetze, entgegen meinem sonstigen Charakter bin ich was flirten angeht ein schüchterner Grundschüler. Irgendwann war ich betrunken und damit mutig genug. Ich hab ihn geküsst. Wieder auf den Mund, keine Zunge. Er hat meine Hand genommen und mich wieder in Wohnzimmer geführt. Ganz duselig war ich. Mich gefragt ob ich betrunken oder verliebt sei oder eben beides. Die Musik war aus. Er hast mich angesehen und laut etwas gefragt. "Hey, Are you gay? Because i'm not." Ich verschwand dann klein nachdem ich eine halbe Stunde ein Grinsen geschauspielert hatte. Wohl nichtmal schlecht. Ich ging allein, "Fever Ray" im Ohr. Sowas wird dir nie passieren, dachte ich einmal.
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liebe
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minalu
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Ich werde warten.
Melde dich, wenn du mich wieder lieben kannst.
Ich kann das nicht mehr, mein Leben und all meine Entscheidungen von dir abhängig zu machen. Deshalb vermeide ich alle Dinge, die eine Rückkehr zu dir schwierig machen könnten. Noch. Ist mein Wille doch so groß, wieder mit dir zusammen sein zu können, so sehne ich momentan nach der Liebe, nach der Aufmerksamkeit und nach der Geborgenheit, die du mir nicht mehr geben kannst, weil wir nicht mehr zusammen sind. Mir fehlt die Person, mit der ich unbefangen über alles reden kann. Wie oft habe ich schon versucht, erneut so eine Person zu finden. Auf jede Suche folgte das Scheitern. Doch auch ich habe Bedürfnisse, ich brauche jemanden der stark ist und mich auffangen kann, wenn ich es nicht schaffe stark genug zu sein. So langsam höre ich also auf zu versuchen, dir alles Recht zu machen und bloß nicht in den Armen eines Anderen zu landen. Ich kann das nicht mehr. Ich werde gehen und mein Leben leben. Bis du einsiehst, dass du mich doch wieder zurück haben willst. Wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist, sag mir Bescheid. Wo auch immer ich gerade sein werde, ich werde zu dir zurückkommen. Bis dahin werde ich versuchen irgendwie und irgendwo anders glücklich zu werden. So ein "Überbrückungs - Glücklich", bis wir wieder zusammen sind. Ein stilles Warten auf dich, dass erst dann gebrochen werden kann, wenn du mich wieder lieben kannst.
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SteveStitches
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sie liebt Musik und Tanzen
der Zauber steckt stets im Detail
F r a e u l e i n L i e b t M u s i k u n d T a n z e n F räulein R ita A melie E lfe U lrike L oreley E lisabeth I rene N ikita L ove is all around I mmer und ewig E ternal flame B urning love T i amo M usic U nited S inging I sing… K antorei U nd was ist jetzt N a und D oesn´t matter T ango A mazing N urejew Z ouk E volution N asty
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gregorbru
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Bei Dir kann ich „Ich“ sein
Irgendwo im Nirgendwo
Ich sitze erneut an dem mit Mustern verzierten Schreibtisch und versuche Dir mitzuteilen, wie ich denke und fühle. Um mich herum liegen Blätter - zerknüllte Blätter. In ihnen sind zusammenhangslose Gedanken festgehalten und eingeschlossen. Sie bleiben der Umgebung verborgen. Zwei Mal ertönt der Glockenschlag der Kirchenuhr. Die Flammen der Kerzen spiegeln sich in der beschlagenden Fensterscheibe wieder. Höchstwahrscheinlich würden diese Worte nie meine Lippen verlassen, wenn Du mir gegenüber stehen würdest. Viel mehr wäre ich damit beschäftigt, nach den richtigen Worten zu suchen, als das ich mich noch verständlich genug ausdrücken könnte. Ich frage mich, welche Rolle ein selbstgeschriebener Brief in der Gegenwart spielt? Ein Brief, gefüllt mit Gedanken, Gefühlen und Emotionen. Und so nehme ich die in dem kleinen Tintenfässchen steckende Feder in die Hand. Ich sehe noch einmal aus dem vom Mondschein beleuchtetem Fenster und schließe die Augen. Ich atme tief ein und halte inne. Meine Sinne sind betäubt - betäubt von dem sich in dem Zimmer aufsteigenden Qualm des Feuers, welches in dem alten Kachelofen vor sich hin lodert. Mehrmals greife ich mir durch meine Haare und über mein Gesicht. Fange an in dem Studierzimmer auf und ab zu laufen, um Herr über meinen Verstand zu werden. Ich nehme ein in einem Bilderrahmen festgehaltenes Bild von Dir, in meine Hände. Ich starre dieses an und versuche in den Erinnerungen zu versinken. Die Helligkeit im Raum nimmt mehr und mehr ab. Ich greife erneut zum Weinglas, setze zum Trinken an - es ist leer. Wie in Zeitlupe gleitet das Glas aus meiner Hand und fällt zu Boden. Es zerspringt auf den unebenen Holzbalken. Meine Glieder sind schlaff und ich falle auf die Knie. Die von der Umgebung erzeugten Geräusche, sowie das Pfeifen der auf dem Ofen stehenden Teekanne klingen dumpf und leblos. Die Farben verblassen und verschwimmen. Plötzliche Berührungen des Zimmermädchen sind kaum spürbar und ihre Handlungen ziehen an mir wie ein dunkler Schleier vorüber. Ihre Worte sind so unklar und unverständlich, dass ich nicht weiß, was ich antworten soll. Ich versuche mich vom Boden zu erheben, einen Schritt vor den anderen zusetzen. Jedoch nehme ich einzig und allein ein stumpf klingendes Pochen wahr. Ich greife mir mit meiner flachen Hand an meine Brust. Mein Herz schlägt schnell - sehr schnell. Benommen und mit trüben Blick verspüre ich nur noch vereinzelte Details: Ich liege auf dem weichen Bett und die von den Windböen gekühlten Schweißtropfen laufen mir an meiner Stirn und meiner Schläfe entlang. Meine Lippen sind mit Wasser befeuchtet. Neben mir sitzt eine Person. Sie ist anders gekleidet und auch ihr Erscheinungsbild scheint sich von dem der in diesem Haus wohnenden Frauen zu unterscheiden. Die junge Dame ringt mehrmals einen angefeuchteten Lappen in einem mit Wasser gefüllten Eimer aus und legt diesen auf meine Stirn. Mit sanften und mit Sinnen behafteten Worten versucht sie mich zu beruhigen. Ihre Hand gleitet durch mein nasses Haar. Ich versuche mich an die Stimme zu erinnern - Du. Mein Kopf liegt auf Deinen Oberschenkeln auf. Ich schließe meine Augen und lasse mich fallen: Zwischen meinen Füßen verrinnt der feine Sand des Strandes. Dein schwarzes Kleid bewegt sich in den Böen des frischen Windes. Du stehst mir gegenüber und siehst mich an. Du greifst nach meiner Hand, sehnst Dich nach Nähe und Geborgenheit. Ich streiche Dir durch Dein offenes blondes Haar - Deine Lippen schmecken salzig. Mit jeder einzelnen Berührung lässt Du Dich mehr und mehr in meine Arme fallen. Deine Blicke schweifen über den Horizont. Sanft streichst Du mir an meiner Handinnefläche entlang. Ich lege eine Haarsträhne hinter Dein Ohr und flüstere Dir folgende Worte zu: „Ich genieße es in Deiner Nähe zu sein. Ich fühle mich geborgen und die Wärme, welche Du ausstrahlst, gibt mir ein angenehmes Gefühl. Es fällt mir schwer, Dir zu sagen, was ich denke und fühle. Wahrscheinlich klingen all die Worte sehr sentimental und stillos, fast so, als würden diese Deinen Erwartungen nicht gerecht werden. Ich bin mir gegenwärtig bewusst geworden, was es heißt, einen selbstgeschrieben Brief mit einer Briefmarke zu versehen und diesen abzusenden. Eine Welt ohne Liebe wäre kalt, die Wahrheit kritisch und der Glaube dogmatisch.“. Deine Augen sind mit Tränenwasser gefüllt. Die ersten Sonnenstrahlen scheinen durch das offen stehende Fenster. Ich öffne meine Augen und greife mir mit einer Hand durch mein Haar. Neben mir steht ein alter Eimer mit Wasser. Über dem Tragebügel hängt ein noch feuchter Lappen, von welchem in einem monotonen Rhythmus Wassertropfen zu Boden fallen. Ich lasse meine Blicke im Zimmer umherschweifen und sehe, dass Du da bist. Du liegst in meinem Schatten und siehst mich an. In Deinen Händen hälst Du mehrere zerknüllte Blätter. Alle sind mit blauer Tinte beschmiert und doch scheinen vereinzelt Wortfetzen durch die dünnen Seiten, welche durch die Sonne angestrahlt werden. Du siehst mich an und anstatt zu fragen, was in mir vorgeht und was mich bewegt, sagst Du einen Satz zu mir, während Dir eine einzelne Träne über Deine zart gepuderte Wange läuft: „Bei Dir kann ich „Ich“ sein“.
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Was war, was ist und was hätte sein können
Ich möchte eine Geschichte erzählen. Über was war, was hätte sein können und wie es schließlich gekommen ist.
Ich möchte eine Geschichte erzählen. Über was war, was hätte sein können und wie es schließlich gekommen ist. Es ist keine besondere Geschichte und sie beginnt wie viele vor ihr. Junge trifft Mädchen. Es ist Freitag Abend, die warme Sommerluft treibt uns nach draußen. Raus aus unseren Wohnungen, raus auf die Straßen und rein in die Pubs und Kneipen unserer kleinen Stadt. Eigentlich wollen wir, meine Freundin und ich nur noch was trinken gehen und dann nach Hause. Der Tag war lang. Ankommen in der Stammkneipe läuft wie immer, erstmal schauen wenn man kennt. Wir leben in einer kleinen Stadt man kennt immer jemanden. Und tatsächlich in einer bunten, bekannten und unbekannten Runde finden wir einen Platz und bestellen. Meine Freundin, nennen wier sie Katja, beginnt mit dem  Typen neben mir rumzuschäkern, sie ist vergeben und will ihm nur die Kippen aus der Tasche ziehen. Ich drehe lieber. Während der Abend weiter voranschreitet, sitze ich da, genieße die Geräusche um mich herum und beginne mir die anderen Menschen an unserem Tisch anzuschauen. Und dann schaue ich auf dich, von der einen auf die anderen Sekunde lässt du Katja aus den Augen und schaust mich an. "Hey, ich bin Arne.", stellst du dich vor. "Lisa.", kommt es knapp von mir zurück. Verdammte Schüchternheit. Schulterzuckend drehst du dich weg und redest wieder mit den anderen, meine Chance dich zu mustern. Blondes, leicht gelocktes Haar, das einfach einlädt reinzugreifen und es durchzuwuscheln. Sanfte blaue Augen, Power Bandshirt. Wow. Ich ärgere mich noch mehr. Katja und ich brechen auf, es ist spät. Ich schaue nochmal in deine Richtung aber du bist grad in irgendeine Disskusion vertieft. Na dann halt nicht, ich werde dich eh nie wiedersehen. Am nächsten Tag habe ich dich bereits wieder vergessen. Nur halt nicht ganz. Abends muss ich arbeiten, ich arbeite in der einzigen Discothek unserer kleinen Stadt, nicht mein Traumjob aber das Trinkgeld stimmt. Hinterm Tresen fühle ich mich sicher, durch die Barriere zwischen mir und den Menschen kann ich meine Schüchterneit ablegen. Grade als mein Pegel genau das richtige Level erreicht hab und ich, da heute nicht viel zu tun ist, beginne zu tanzen höre ich meinen Namen. Mein Herz stockt. Da stehst du, hältst die Hand zum abklatschen bereit und lachst. "Hätte ja nicht gedacht, dich nochmal wieder zu sehen, vor allen Dingen nicht hier. Trinken wir einen, wenn du Feierabend machst? Ich komm nachher nochmal lang." Perplex stehe ich hinterm Tresen, war das gerade tatsächlich Arne? Und er will mit mir was trinken? Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich bin nicht hässlich oder so aber dieser Typ spielt eindeutig in einer höheren Liga. Es wird später, ich trinke fröhlich mit Arbeitskollegen und merke, dass ich Feierabend machen muss. Darauf hat mein Arbeitskollege nur gewartet, er schnappt mich bei der Hand, zieht mich zum nächsten Tresen und ehe ich etwas sagen kann steht auch schon mein Lieblingsdrink vor mir. Mir ist bewusst, dass er mich abfüllen will. Ich bin so betrunken, dass es mich nicht mehr interessiert. Ich denke nicht mehr an dich. Eine Stunde später bitte ich meinen Arbeitskollegen mich nach Hause zu bringen. Mir ist schlecht. Beim Gehen sehe ich dich. Sofort fühle ich mich nüchtern, doch aus der Sache mit meinem Arbeitskollegen komme ich nun nicht mehr raus. So ein Scheiß. Er bringt mich nach Hause, stützt mich, damit ich nicht falle, drückt mich gegen eine Wand und küsst mich. Hart. Es tut weh. Es tut weh, ich fühle nichts. Danach richte ich meinen Rock und laufe schnell zur Tanke um uns Kippen zu besorgen. Zu Hause angekommen schmeiße ich diesen Typen so schnell wie möglich raus. Ich fühle mich schmutzig. Benutzt. Ich komme aus der Dusche und er ist weg. Nur seine Nummer  hat er da gelassen. Ich speichere sie, schreibe knapp "Danke" und lege mich hin. In der Nacht träume ich von dir, ich träume davon wie es wäre dich zu küssen, durch deine Haare zu gehen und deine Hand auf meinem Körper zu spüren. Als ich aufwache weiß ich was ich tun muss, schnell den Laptop an und dich suchen. Ich gebe deinen Namen bei Facebook ein. Ich habe nur deinen Vornamen. So wird das nichts. Gemeinsame Freunde! Ich gehe alle Menschen, die ich zwei Tage zuvor im Pub gekannt habe und tatsächlich, schon bei dem zweiten Freund finde ich dich. L(15:12):"Na mein Freund, das war wohl nichts mit einen trinken:D" A(15:13):"Du warst ja nachher auf einmal weg" L(15:30):"Ich hoffe ich störe dich nicht?" A(15:31):"Quatsch, ich freu mich das du schreibst. Wie geht´s dir?" L(15:35):"Gut, bin nur tierisch hungrig und er verdammte Pizzaservice kommt nicht ran und bei dir? Gestern noch gut heimgekommen? Wo wohnst du überhaupt?" A(15:37):"Pizza ist geil! ich wohn knapp 30 Minuten von hier entfernt, bin aber an den meisten Wochenenden hier:)."   "Wie hast du mich eigentlich gefunden?" L(16:00):"Oh sorry, war nochmal kurz eingeschlafen. Du wurdest mir bei `Personen, die du vielleicht kennst` vorgeschlagen. Da dachte ich, dass ich dir ja einfach mal schreiben kann. Geht das echt klar?" A(16:12):"Wenn es mich stört, werd ich es dir sagen, okay? Was hörst du so für Musik? Bin ja ein bisschen neugierig:D." L(16:15):"So hardcore, punk Kram und du so? Dein Shirt Freitag hat mir gefallen. Zeugt von gutem Geschmack :)." A(16:20):"Danke sehr :D schon verrückt, dachte du findest mich unsympahtisch." L(16:21):"Nein! Überhaupt nicht. Bin nur super schüchtern :D Wie alt bist du?" A(16:24):"Rate!" L(16:28):"Das ist doof, das ist so schwer einzuschätzen. Anfang 20?" A(16:31):"Fast. Ich bin 20. Und du?" L(16:31):"21. Voll kalt hier. Ich sollte mal die Heizung anmachen :D." A(16:33):"Ich würd ja glatt kommen und dich wärmen aber ich hab kein Auto :D." L(16:35):"Mist, da ist mein Plan ja nicht aufgegangen :D." A(16:35):"Welcher Plan?" L(16:40):"Ich habe mich als wir uns gesehen haben sofort unsterblich in dich verliebt und versuche dich zu mir zu locken :D." A(16:41):"Hast du noch Pizza?" L(16:42):"Ja. Wieso?" A(16:42):""Lockversuch hat geklappt :D:D:D!" L(16:45):"Du Doofi! So ich muss noch ne Runde schlafen. Kannst gerne wieder schreiben, wenn du Lust hast:" A(16:45):"Oder du. Dann schlaf gut :)" Als wäre jetzt an schlafen zu denken. Ich schnappe mir meinen Hund und gehe an die frische Luft. Als ich nach Hause komme schaut mein Mitbewohner mich an und fragt, ob ich mal wieder zu viel Pott geraucht habe. "Warum?", grinsend schaue ich ihn an, "ich hab heute noch gar nichts geraucht." A(19:00):"Schläfst du noch?" L(21:20):"Jetzt nicht mehr :D. War erst noch mit dem Hund und bin dann voll weggepennt." A(21:21):"Du hast n Hund? Was für einen? L(21:21):"Aus Rumänien, ist so n riesiges schwarzes Viech aber total lieb und verschmust:)." A(21:23):"Süß. Ich muss morgen früh um halb 5 raus. Voll ätzend. Bin noch völlig zerstört vom Wochenende." L(21:25):"Ganz schön früh! Was machst du denn beruflich? Ich hab morgen frei :D." A(21:28):"Gemeinheit! Ich renoviere Wohnungen. Ist zwar nicht mein Lebensziel aber um erstmal Geld zu verdienen geht es voll klar. Was machst du?"L(21:31):"Ich lern Erzieherin. Ist cool aber nächstes Jahr nach Kiel und studieren. Schleswig ist nicht so ganz meins." A(21:34):"Ich überleg auch nach Kiel zu ziehen. Ist einfach ne krasse Stadt." L(21:35):"Ich hab grad das zweite Mal heute bei Hallo Pizza bestellt. Ich habe beschlossen fett zu werden!" A(21:37):"Ich will auch!!!!!" L(21:37):"Fett werden?" A(21:39):"Nein, Pizza. Ich bin verliebt in Pizza! :D" L(21:40):"Ich dachte in mich :D Nein, Scherz. Nenn mir mal ne gute Serie." A(21:41):"Shameless!!!!! Voll gut, musst du dir geben." L(21:45):"Okay, dann tu ich mir das mal an, bin gespannt :)" ":*:*:*" A(21:47):"?" L(21:47):"War mir grad mal nach. :)" A(21:50):"Du bist ja süß. :)" L(21:51):"Ja?" A(21:52):"Ja :)" L(21:54):"Ich bin doch gar nicht dein Typ, die meisten Typen wie du stehen doch auf Barbie Püppchen und Prinzessinen :D." A(21:51):"Wer sagt das du nicht mein Typ bist? Ich bevorzuge Prinzessinen, Barbies sind kacke:D." L(22:00):"Spinner :D Außerdem bist du viel zu schön für mich und ich zu irre für dich :D." A(22:01):"Ich mag irre. So, ich muss schlafen, träum schön." L(22:04):"Schlaf gut. Und melde dich :*" Mein Mitbewohner kommt ins Zimmer und schaut mich fragend an: "Was ist denn heute mit dir los? So gut gelaunt warst du lange nicht mehr." Anstelle einer Antwort ziehe ich ihn an mich und küsse ihn. Ich weiß, eigentlich will er es nicht aber wenn es um diese eine Sache geht habe ich ein erstaunliches Selbstbewusstsein. Danach wie immer schnell unter die Dusche, das ungute Gefühl loswerden. Irgendwas war anders als sonst. A(05:15):"Guten Morgen :) ich weiß, du schläfst noch n bisschen aber, da ich jetzt schon aufstehen muss und grad spontan an dich denken musste, wollte ich dir nur schnell n schönen Tag wünschen. :*" L(11:21):"Awww, bist du lieb :) Viel Spaß auf der Arbeit. Bist du eigentlich dieses Wochenende auch in Schleswig?" A(12:15):"Bis jetzt ist nichts geplant, wieso?" L(12:16):"Hmmmm, weil wir uns dann hätten treffen können :)"
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ZukunftsOpfer
Es ist nicht leicht, über seinen Schatten zu springen. Auch und gerade, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht.
Überraschungen sind in einem marktliberalem Umfeld bekanntlicherweise nicht besonders geschätzte Ereignisse. Planbarkeit ist ein hohes Gut. Aber gerade dann, wenn jemand unerwartet über seinen Schatten springt und sein Kreuz für eine Überzeugung gerade macht, können sie passieren. Mit diesen Worten meine ich Herrn Rößler. Vorsitzender der Freien, Demokratischen Partei Deutschlands. An dieser Stelle werden einige Leser und Leserinnen meiner kleinen subjektiven Meinungsecke hier möglicherweise stutzig reagieren. Doch gibt es einen spezifischen Paradigmenwechsel, definiert durch Herrn Rößler, der mich zu einer solchen Anrede kommen lässt. Den Paradigmenwechsel einer Parteiführung, die sich und ihre liberale Politik künftig auf mehr, als hauptsächlich auf den Teilaspekt einer Steuererleichterungspartei verstanden werden will. Zugegebenermaßen etwas spät für Herrn Rößler, vielleicht nicht zu spät für eine auf die aktuell zwangsweise verschriebene Rekonvaleszensphase folgende Zukunft der FDP. Es ist offen, was man in einigen Monaten, vielleicht Jahren über Herrn Rößler sagen mag, einen Mann der sich in meinen Augen mit dieser Weichenstellung nicht nur Freunde macht. Sicher ist, dass ich persönlich davon überzeugt bin, dass hier ein intellektueller Wegbereiter das einzig richtige Signal - nämlich das, des Wachstums in und aus der Krise seines Umfelds gesetzt hat. Es liegt nun an der Basis, diese Chance zu nutzen und irgendwann gestärkt weitergehende, ausgereifte Politik für alle Menschen in diesem Lande umsetzen zu können. Respekt. Die Eier hätte nicht jeder gehabt. Und ja - es fällt mir net leicht des zu sagen. Tags: FDP, Rößler, Wachstumspartei
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Arnold Schönberg hatte Angst vor der Zahl 13. & starb am Freitag dem 13.
Der Erfinder der Zwölftonmusik hatte panische Angst vor der Zahl 13 - sein Geburts- sowie Todestag ist allerdings jeweils der 13. des Monats.
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Untauglich
Aus dem Leben... leider.
Plopp. Jetzt ist es passiert. War ja absehbar. Der Softball ist in die Brennnesseln gefallen. Das Leben ist grausam, Gefahren drohen wohin man schaut. Die Gefahr hier: Brennnesseln. Mit Ameisensäure aufmunitionierte Nesseln bedrohen die Haut bei Berührung. Fürchterlich... Die Tücke aktuell: der abgängige Ball ist nur Tennisball-groß, die Pflanzen aber messen fünfundzwanzig Zentimeter und sind damit mittelhoch. Es ist ein stattliches Beet. Der Ball ist weg. Er ist nicht zu sehen, die Pflanzen stehen zu dicht. Die beiden Softballspieler Frederic und May sind Supermemmen. Die können gar nichts ab. Sie sind neun Jahre alt und heulen beim kleinsten Pups. Es ist so nervig, dass sogar die eigenen Eltern die Augen verdrehen. Sowas, woher das wohl kommt? Wieso sind die Kinder so? Dann wollen wir doch Mal schauen, woran das liegt. Die Gelegenheit ist günstig, denn der Max kommt jetzt angejammert. Er läuft über die Wiese hin zu uns. „Könnt ihr Mal helfen uns ist der Ball in die Brennnesseln…“ Quäckt er und wie der quäken kann. Der jammert in nullkommanix den ganzen Zeltplatz zusammen, denn dort sind wir, auf dem Zeltplatz. Wir sind zelten mit befreundeten Familien und es war total nett mit dem Bier im Campingstuhl und so, aber jetzt springt die Nervensägensirene Eric an. Vorbei ist die Idylle. Max macht aggressiv. Den könntest Du schlagen, da der so ätzend und nachhaltig jammern kann. Woran das jetzt wieder liegt? Ach so, hier kommt schon die Begründung: Es funktioniert. Sein Vater steht auf, nein er springt auf, und eilt seinem Sohn zu Hilfe. Mehr Erklärung braucht man nicht. Der Vater von Frederic reiht sich ein. Beide Väter helfen ihren Sprösslingen den Ball zu evakuieren aus der brennnesselgespickten Todeszone. Ist doch nett von Ihnen? Oder vielleicht nicht? Vielleicht ist das gar nicht nett… hm. Auf jeden Fall ist es lustig anzuschauen. Die Jungs stehen abseits, die Väter stehen am Rand der Brennnesselfläche und recken die Hälse. Da sie barfuß und in kurzen Hosen sind, wagen sie sich nicht hinein in das Nesselmeer. Nein, sie sind pfiffig: Der Eine holt ein Paddel, der Andere einen Besen. So versuchen sie das Meer der Brennnessel zu teilen, durchkämmen es mit Stangen und Besen am Rand stehend auf Zehenspitzen. Sie zeigen Einsatz. Trotzdem, es reicht nicht: Der Ball ist nicht zu finden. Der erste Schweißtropfen steht auf einer Stirn. Ach Gott. Das ist ja fürchterlich. Männer in kurzen Hosen wirken schnell ja lächerlich, aber hier… gruselig… Campingszenen. Für Ästheten ist Camping nix. Ich nippe an meinem Sekt. Ich bewege mich nicht hin zur Brennnesselfront. Ich helfe nicht. Nein, das tue ich nicht. Wer bin ich denn? Ich betrachte das Ball-in-Brennnesselproblem lieber von der theoretischen Seite. Was passiert denn da? Was für Konsequenzen haben diese Handlungen? Man könnte ja meinen, die Väter helfen ihren Kindern. Hilfe ist gut. Könnte man meinen, ist aber nicht so. Nein, im Gegenteil, die Väter lösen eine Katastrophe aus ohne es zu bemerken, genaugenommen lösen sie sogar zwei. Denn die Väter werden beobachtet. Ihre Kinder beobachten sie. Ihre Kinder sehen, lernen, atmen ein, dass Brennnesseln eine Gefahr sind. Sie verstehen, dass man diese Gefahr meiden soll, dass es okay ist sich mit Paddel und Stangen zum Affen zu machen. Dass Brennnesseln nichts tun, dass sie nur ein wenig brennen, dass man da einfach reingehen kann, dass das belanglos, ein ungefährlicher Schmerz ist, dass es ein Einsatz ist, den man für einen Ball durchaus erbringen kann, dass erfahren sie nie. Nein, die Kinder erfahren, dass es zum Mannsein gehört, ein Brennnesselfeld als Bermudadreieck anzusehen. Meine theoretische Betrachtung klingt übertrieben? Nein! Ist sie nicht. Das ist ein Drama, ein Drama im Kleinformat. Ich stelle jetzt eine einzige Frage und dann ist sofort klar, dass meine Gedanken nicht übertrieben sind: Wie sollen Kinder Pseudogefahren von echten Gefahren unterscheiden lernen, wenn die Pseudogefahren schon unüberwindbar sind. Denn das sind sie, die Brennnesseln. Sie sind Pseudogefahren und die Väter zeigen mit ihrem Gehampel, wie unüberwindbar sie sind. Wie erklärt man denn jetzt den Unterschied zur Feuerqualle? Nur mal so als Beispiel um eine echte Gefahr der gleichen Typs zu nennen. Die brennen nämlich auch und sind und-aber je nach Bedingung lebensgefährlich. Da sollte man wirklich... aber ihr wisst schon, mit Feuerquallen ist es wie mit den Brennnesseln, naja, fast. Die Väter werden aber von noch jemand Anderen beobachtet. Da sind ja nicht nur die Kinder. Da sind auch die Frauen. Auch die Frauen schauen zu. Auch sie nehmen so nebenbei wahr, wie ihre Männer mit Stangen angeln am Ufer des Brennnesselmeers. Vergeblich bisher übrigens, der Ball ist noch immer verborgen. Keine Ahnung wo das Ding steckt. Die Frauen sehen, dass ihre Männer vor Brennnesseln kapitulieren. Vor Brennnesseln! Gut Heldentum ist dumm, aber bitte, das hier sind Brennnesseln! Die Frauen sagen zwar nix, vielleicht ist es ihnen auch nicht bewusst, aber sie nehmen das wahr und nehmen das auf. Das geht ganz automatisch, rutscht ganz automatisch so in das Unterbewusstsein hinein. Und da, im Unterbewusstsein, da… ja, da ticken die Uhren anders. Da ist Steinzeit, denn aus der Steinzeit kommen wir. In der Steinzeit, hätten diese Väter, ihre Männer, vor Brennnesseln kapituliert. Das sehen sie. Das ist die Botschaft! Es hätte keinen Mammutbraten gegeben, sorry, tut mir leid, es ging nicht, die Brennnesseln waren im Weg! Das wirkt. Frauen sind so programmiert. Sie sehen das so, alle, aber nur die wenigsten geben es zu. Sie sehen ihre Männer und denken: Diese Männer wären nicht einmal zu, Beerensammeln geeignet gewesen. Ausschussware. Sie sind Ausschussware. Jaja, ich weiß: „Heute sind andere Dinge gefragt, die Zeiten von „Männer kennen keinen Schmerz“ sind vorbei, heute sind soziale Fähigkeiten des Mannes.... Blabla. Ein Scheiss ist. Das mag ja geschmeidiger sein, besser ist es aber nicht, nicht für die Ebene Mann-Frau. Ich weiß, wie die Frauen dieser Väter über ihre Männer sprechen, dass sie nicht mehr mit ihnen schlafen, oder nicht mehr oft, weil sie es nämlich nicht mehr wollen, weil sie nicht an ihnen interessiert sind, weil sie ihnen zu wenig Mann und zu viel Weichei sind und woher ich weiß, was die Frauen von Stefan und Tom denken, das sage ich lieber nicht. Wir sind die gleiche Baureihe wie der Steinzeitmensch. Das ist so, Intellekt hin oder her. Da machst du nichts. Und deshalb wirkt das heute noch so: Männer die sich nicht in Brennnesseln trauen sind nicht nur lächerlich, sie bekommen auch kein grünes Licht für GV. So einfach ist das. Das sind die Katastrophen die da gerade ablaufen am Brennnesselmeer. Es geht gar nicht um den Ball, es geht um viel mehr. Und es ist noch viel schlimmer... Die Lage der Männer im Allgemeinen und der beiden dort an den Nesseln im Besonderen ist hoffnungslos. Das zeigt sich jetzt. Meine Tochter kommt des Weges, stutzt, bleibt stehen. „Was macht ihr da?“ fragt sie. Sie klingt ein wenig amüsiert. Die halbe Brennnesselfläche ist mittlerweile geplättet von Besen und Ruderteil. Der Ball ist nicht zu sehen. Alles ist grün, nix ist rund und Gelb. Man erklärt meiner Tochter das Problem. Ernst ist der Ton. Schweiß steht auf den Stirnen, es ist heiß. Meine Tochter, in Flipflops geht in die Brennnesseln hinein. Sie geht hin und her, beugt sich, sucht, drückt die Pflanzen auseinander und deutlich weiter links als vermutet findet sie den Ball, hebt ihn auf. Sie kommt heraus, schlägt sich ein paar Blättchen vom Bein und reicht Max den Ball. „Da“ sagt sie, lächelt und vermeidet jedes Grinsen. Sie kommt herüber und setzt sich auf einen Campingstuhl direkt mir gegenüber. Sie nimmt ihr Buch. Ein winziges Grinsen kann ich finden in ihrem Gesicht. Es ist eine mikroskopische Regung ihrer Gesichtsmuskulatur. Ich erkenne sie nur, weil sie meine Tochter ist. Da ist kein Hohn. Nein. Ich weiß, was sie denkt. Auch ihr Blick sagt es mir, der Blick mit dem sie die Buchseite überfliegt. „Nicht überlebensfähig“ denkt sie. Sie ist eine Frau. Sie hat Recht. Der Zustand der Männer ist noch viel schlimmer, als oben skizziert. Hoffentlich kommt die Steinzeit nicht wieder, dann, oh Gott, dann hätte die Menschheit ein Problem. Das Wissen, das Sehen, das Einordnen, sogar das Bestimmen einfachster Pseudogefahren – alles männliche Kompetenzen - sind verloren. Sie sind weg, sie sind wegdomestiziert. Meine Tochter hat es gesehen. Ich auch. Ich weiß es, sie weiß es, was kein Wunder ist, denn das Wissen hat sie von mir. Die Wulst am Blattnabel, der weiße Schimmer, die Struktur der Blätter, der Wuchs, die Höhe, ich sehe es von hier: Taubnesseln.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/untauglich/1691993
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Meeresluft
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"Wenn Taten mehr sagen als Worte, sowie Stille selbst"
Aufeinander zu und haargenau kilometerweit aneinander vorbei.
Geplant ein Rückflug zurück zu dir, entstanden Höhenflüge und Bruchlandungen soweit als läge mindestens der Ozean zwischen uns. Dabei sind es oft nur wenige Meter und eigentlich einfach nur Worte, stattdessen ein Schweigen was so laut schreit als wolle es die Welt erobern. Wir denken, doch keiner die Dinge des anderen. Und während wir zu klein bleiben Worte zufinden, zu dessinteressiert wirken, zu verletzt scheinen nimmt das Leben wieder seine Gewohnte Laufbahn ein. Kann man nicht Rücksicht auf Veränderung nehmen? Das Leben wartet an jeder Straßenkreuzung und wenn man sich drauf einlässt verlaufen die letzen Sommernächte wie Songtexte von Prinz Pi , man könnte sie in vollen Zügen genießen, wann sollte man denn mehr leben als in seiner Jugend? Doch Bauch und Kopf streiten sich stets im Nebel um das schlechte Gefühl. Man könnte mehr finden, lieben und lernen wäre da nicht unsere eigene Dummheit für unsere Gefühle grade zustehen. Denn auch die schönste Ablenkung bleibt eine Ablenkung für eine scheinbar ungelöste Ursache.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/wenn-taten-mehr-sagen-als-worte-sowie-stille-selbst/1066326
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erwachsen-werden
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Katze.Punkt
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Für C.
Ich hätte alles erwartet, sogar ein Erdbeben, aber nicht das.
17.11.2012 Ich hätte alles erwartet, sogar ein Erdbeben, aber nicht das. Eigentlich wollte ich schon nicht mehr zu diesem Geburtstag gehen. Ich habe es nicht eingesehen mich zurecht zu machen, zu schminken, in ein schickes Outfit zu stecken um es am Ende zu bereuen. Dann jagte ein Drink den anderen und zack, saß ich zurechtgemacht wie eine Püppi in meinem Auto auf dem Weg zu dem Geburtstag. Ich habe noch einen Freund abgeholt, denn ich kannte nicht einmal den Weg. Angekommen, Geschenk abgeliefert und das erste Bier geschnappt. Du bist mir am Anfang nicht aufgefallen. Bist mit zwei Freundinnen gekommen. Dann hast du dich neben mich gesetzt, einfach so. Schaust mich mit deinen wunderschönen Augen an und fragst wie es mir geht. „Scheiße!!!“ will ich sagen, doch ich sage großartig. Wir kamen ins Gespräch, gingen gemeinsam in die Küche um zu rauchen und mehr Bier aufzutreiben. Doch waren wir dort nicht alleine. Also führte uns der Weg nach draußen. Jacke, Schuhe und los. Du hast mir von deinem Leben erzählt als würden wir uns schon lange kennen: deine Trennung gerade frisch, seit 2 Tagen. Deine Arbeit beim Bund, dein Haus in Heide. Ich erzählte dir einen kleinen Ausschnitt aus meinem Leben: meine Scheidung, mein Hund, meine Wohnung, meine Arbeit im Altenheim. Ich wusste nicht einmal deinen Namen. Und doch habe ich gemerkt, dass ich von dir nicht loskommen werde. Ich brauche deine nähe, sofort. Ich muss dich küssen, für immer. Ich habe dir gesagt, ich brauche niemanden der redet , sondern jemand der handelt. Und daraufhin hast du mich geküsst. Geküsst wie mich noch nie jemand geküsst hat. In deinen starken Armen konnte ich diese ganze scheiß Welt um mich herum vergessen. Du hast am ganzen Körper gezittert, ich habe gleich gemerkt, dass du süchtig machst. 20 Minuten später sind wir reingegangen. Zehn Minuten später wurde ich abgeholt. Doch ich konnte dich nicht vergessen. Hab dich bei Facebook gesucht, dir geschrieben. Und du hast mich zu Hause Besucht. Deine Nähe hat mich beruhigt. Deine Anwesenheit gab mir das Gefühl, irgendwas richtig zu machen. Jedes mal wenn du bei mir warst, war meine Welt in Ordnung. Einfach so. Ohne Regeln, Diskussionen oder Einschränkungen. Mit dir war das Leben leicht. Die Zeit in der wir uns nicht gesehen haben , habe ich dich vermisst. Jeden Morgen fand ich eine Nachricht von dir auf meinem Handy, Guten Morgen, ob ich gut geschlafen hätte, wie mein Tag so aussieht. Und von einen Tag auf den anderen, kam nichts mehr. Keine sms, keine Antwort. Nein ich bin nicht dumm, ich habe gemerkt das etwas nichts stimmt. Unser WE wurde abgesagt. Ich hab es geahnt doch ich wollte es nicht verstehen. Ich werde dich nicht mehr sehen, „Wir haben uns zum falschen Zeitpunkt getroffen“ waren deine Worte. Und doch bist du in meinem Herzen. Dieser große starke Mann, der nach außen so wirkt als könnte ihn keine Katastrophe dieser Welt von seinem Weg abbringen hat mich für einen Moment in sein Herz gelassen. Da sehe ich Enttäuschung, du bist verletzt und gekränkt. Verunsichert und weißt nicht mehr weiter. Doch glaube mir, mir ergeht es nicht anders. Ich habe nie gesehen das wir eine Beziehung führen. Ich habe die Momente genossen und die Zeit genommen wie sie kam. Du hast das Gefühl ich will dich Binden, nicht mehr gehen lassen, dich als meinen Freund ansehen. Doch dies war nie mein Plan. Ich hab es genommen wie es kam. Etwas aus meinem Leben? Ich habe seit 6 Monaten schon alleine geschlafen. Mein Exmann kam irgendwann ins Bett als ich schon lange schlief und blieb liegen als ich schon lange Unterwegs war. Mein Leben war eine Zerreißprobe und nicht leicht. Ich konnte machen was ich wollte, ich hatte keine Chance ihn für mich und unser gemeinsames Leben zu begeistern. Ich ruderte gegen Windmühlen. Keine Nähe, keine Liebe. Wir haben nebeneinander her gelebt, uns zu oft gestritten und uns angeschrien. Wurden ausfallend und beleidigend und genau das , hat so viel zerstört. Du warst anders. Sobald wir im Bett lagen hast du mich fest in deine Arme geschlossen und die ganze Nacht über nicht losgelassen. Ich werde lange Zeit an dich denken, dich nie vergessen und dich unendlich vermissen , aber ich hoffe du findest was du suchst. Ich will dir nicht auf die nerven gehen, mich nicht lächerlich machen. Ich denk an dich. Halt mich fest. Lisa.
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liebe
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Hannanna
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Meine linke Brust
Das ist mir heute passiert. Das ist nicht nur mir heute passiert. Das sollte niemandem passieren.
Mittwoch, 25. Mai 2016 Heute bin ich ein Opfer sexueller Belästigung geworden. Es ist 13 Stunden her, viel zu lange schon, denn es erscheint mir jetzt durchaus weniger relevant oder schlimm, als es tatsächlich ist. Das wollte ich vermeiden, beziehungsweise aufhalten. Mein Patient ist es gewesen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich als Krankenschwester in eine Situation sexueller Gewalt komme. Doch bisher geschah es „nur“ verbal und es waren Situationen, in denen ich wesentlich schlagfertiger reagieren konnte. Ich war mir sicher, auf so etwas vorbereitet zu sein. Mich wehren zu können, jemanden meine Meinung zu sagen, der mich gegen meinen Willen festhält und anfässt, doch so war es nicht und das macht mich wütend. Wenn mir Menschen ähnliche Situationen schilderten, in denen sie einfach gegangen sind oder im schlimmsten Fall den Mann mit der offenen Hose neben sich ignoriert haben und später die Geschichte als lustige Anekdote auf einer Party erzählten, stand mir der Mund offen. Was ich getan hätte, wie ich reagiert, mich gewehrt und verteidigt hätte, das habe ich diesen Personen dann gepredigt. Dass ich nun selbst in so einer Lage wie gelähmt dastand, wie in Trance weitergearbeitet und dann mit einem „Morgen früh dann um 9. Schönen Tag noch!“ zu meiner nächsten Patientin gegangen bin, damit habe ich nicht gerechnet. Ich bin enttäuscht – von meinem Verhalten, von meinem Patienten, den ich bis heute sehr geschätzt habe; frustriert darüber, dass meine Freundlichkeit, mein Wohlwollen und meine Empathie ausgenutzt wurden und ich das einfach so hingenommen habe. Die alte Hand auf meiner linken Brust spüre ich noch, als hätte sie sich eingebrannt. Meine Wut hingegen ist verstrichen und dem absolut unangebrachten, erbärmlichen Mitleid gewichen. Ich mache mir keine Vorwürfe, ich weiß, dass ich keine Schuld trage. Aber was, wenn ich es morgen meiner Vorgesetzten erzähle? Unserem Patienten gekündigt wird, seine Tochter davon erfährt und dann ebenfalls eine Enttäuschung erleben muss? Was ich damit auslösen werde bereitet mir Bauchschmerzen. Trotzdem weiß ich, es ist der einzig richtige Weg. Ich werde das Gespräch suchen, sowohl mit meinem Patienten als auch mit meiner Chefin. Und ich werde erleichtert sein und Rückhalt bekommen, wenn ich es hinter mir habe, davor brauch ich mich doch nicht zu fürchten. Als Erfahrung verbucht? Ich lerne aus diesem Erlebnis. Nicht etwa, dass ich in Zukunft weniger nah an männliche Patienten treten oder vielleicht nicht ganz so viel von mir preisgeben und erzählen sollte. Niemals werde ich meinen Glauben an das Gute im Menschen ablegen. Ich werde nicht aufhören, an meinen Mitmenschen, beruflich oder privat, interessiert zu sein und ihnen zu vertrauen. Wie trist wäre das Leben ohne diese Offenheit? Auch dieses Ereignis kann mein Selbstbewusstsein und die Liebe zu meinem Körper nicht zerstören und zumindest nicht auf Dauer beeinträchtigen. Was ich lerne, ist, mich nicht mehr zu ärgern über Personen, die sich nicht verteidigen und die unmöglichsten Dinge scheinbar hinnehmen, ohne einen Mucks zu sagen. Ich bin wertvoll. Du bist es auch. Tags: Sexismus, Gewalt, Leben
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Arcana
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Ich bin ich...
... aber wer ist das?
Ich bin betäubt. Ich existiere nicht! Ich bin auf der Welt, aber nur die Hülle meiner Selbst! Ich existiere so wenig, wie Sonnenlicht bei dem Dunkel einer Nacht! Versuche mich zu definieren, auszumachen. Aber das Einzige, was mich füllt, ist Scham und Angst, Neugier und unendliche Einsamkeit! Was hab ich noch zu verlieren, wenn ich alles verloren habe? Wenn es eigentlich nichts mehr gibt, was mich in diesem Leben leben lässt? Nichts, was mir mehr wirklich existenziell wichtig ist, habe ich noch bei oder in mir: Meine Persönlichkeit nicht und auch nicht mein Kind. Mein Herz, meine Seele, mein Blut und die Flüsse meiner Venen, die mich durchziehen, wenn ich an die Gedanken meines Seins erinnert werde. AMIRA, AMIRA, AMIRA, AMIRA...!!! Ich fühle mich fremd. Ein parasitärer Zwilling am Keim meines existenziellen Bestehens. Meine Familie, meine Wurzeln scheinen so vollkommen anders. Völlig gegensätzlich, von dem wie ich mich fühle und mich einbinde in die Gesellschaft. Ich bin eine Außenseiterin, ein Schatten. Ich bin immer da aber ich bin eine visuelle Erscheinung. Nicht mehr und nicht weniger! Was bedeutet es zu sein? Zu bestehen? Zu entstehen? Wie ist das, wenn man morgens aufwacht und weiß genau, wer man ist und was einen ausmacht? Sich nicht zu schämen, derer, der man ist oder sein will? Für mich wird es darauf wohl nie eine Antwort geben. Alles, was ich tue um zu sein, ist ein Versuch. Nicht mehr als ein Experiment. Unaufhörlich nach der Suche, mit der Gewissheit etwas verloren zu haben, was ich nie besaß. Tags: persönlichkeit, borderline, denken, fühlen
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knoschipups
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Der Igel wohnt jetzt hier! xD
Der beste Witz, den ich seit langem gelesen habe... Lachflash garantiert; auch nach 10 MInuten und noch Tage danach!!!
Der 15jährige Nils will auf eine Party gehen und sagt zu seinem Vater: "Du, Papa, heute geht´s richtig ab! Heute werden wir richtig saufen!" Der Vater darauf: "Naja, aber übertreib´s nicht so!" Als Nils am nächsten Morgen aufwacht, liegt er in seinem Bett; übersäht mit blauen Flecken und einem blauen Auge. Verdutzt fragt er: "Sag mal, Papa, kann es sein, dass du mich gestern abend verprügelt hast?" Darauf der Vater: "So, mein Sohn, nun hör mir mal gut zu: Wenn du morgens um halb vier nach Hause kommst, ist das vielleicht noch okay. Wenn du dann sturzbesoffen sturmklingelst und uns dadurch aufweckst, ist das auch noch okay. Wenn du dann ins Schlafzimmer stürzt, mich als Zuhälter und deine Mutter als Schlampe beschimpfst, ist das schon zweifelhaft, aber immernoch okay. Wenn du dann aber ins Wohnzimmer rennst, aufs Sofa kackst, da Salzstangen reinsteckst und mich anbrüllst: 'ALTER, DER IGEL WOHNT JETZT HIER!!!' Dann geht das definitiv zu weit!"
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Penis_Monologe
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Wann hast du dir zuletzt in deine Augen geschaut?
Ich zähle eine neue, kleine Verfärbung, sie ist dunkler als die sie umliegenden Farben. Das Grün daneben hat einen satteren Ton.
Dort hat es einen gelblichen Fleck. Aber eigentlich ist sie immer anders.  Wie oft schaue ich denn noch, zählt einmal im Monat? Einmal im Jahr? Wie Fremde starren wir uns im Spiegel an. Bis der Bann gebrochen ist. Ausatmen. Weiter. Geht’s nicht darum im Leben? Weiterzukommen? Besser, schneller, stärker? Während die Zukunft uns überrollt. Ich weiss nicht wer das vorhin war. Im Spiegel. Das Gesicht kam mir vertraut vor. Aber gealtert. Anders. Wie die Welt um mich. Früher vertraut, heute verachtet. Neuer. Besser. Globalisierter. Fast ist, als könnte ich amerikanisierte Durchsagen im meinem Kopf hören: Wie sie sagen: Willkommen im dritten Part des Lebens. Dem hässlichen. Dort passieren all die Dinge von denen man sonst nichts hört. Fragt die Krankenschwestern. Früher: Geschätzt und geachtet. Heute: ein Ärgernis an der Kasse. Soll das meine Zukunft sein? Hortend in der Wärme zu sitzen und auszuharren? Auf bessere Zeiten zu hoffen. Die anbrechen werden. Irgendwann. In der nassen Strassenbahn reflektiert mein Licht. Sie fährt unbeirrt von allem in den November hinein. Und ich bleib zurück. Schneller. Besser. Pünktlicher. Fuck ÖV.
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/wann-hast-du-dir-zuletzt-in-deine-augen-geschaut/1085929
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sehen
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Mrs.McH
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Psychobullshit & Pseudoprobleme – wenn die Lösung das Problem selbst ist
Er hat Ihnen Milch und Honig gebracht und Sie haben es als Erbrochenes gedeutet? - Am Ende war es nur noch Wortkotze.
Erzählen Sie noch einmal ganz von vorne und in aller Ruhe. Es kann doch nicht sein, dass ein einziger Satz der Auslöser war? Aber es war doch nicht nur ein Satz, es war und ist so viel mehr. Erzählen Sie. Nein, ich werde es Ihnen nicht noch einmal erklären. Sie drehen mir doch ohnehin nur die Worte im Mund herum. Aha… Merken sie etwas? Allerdings merke ich etwas. Ich merke, dass Sie glauben, mich gerade eben dazu gebracht zu haben, dass ich meiner eigenen These widerspreche. Aber dem ist nicht so. Und hören Sie doch bitte auf, immer bei dem Wort "These" zusammen zu zucken. Ich habe Ihnen bewiesen, dass ich richtig liege. Und ICH habe lediglich kein Interesse mehr daran, mich IHNEN zu erklären. Ja, es ist mir egal, was Sie zu denken glauben oder zu wissen vermuten, was auch immer. Sie hatten Ihre Chance gehabt und ich meine. Wir haben es versucht, die Frequenz ist gestört, auch recht. Lassen wir es und verschwenden nicht unsere Zeit. So einfach ist es nicht, Sie wissen das. Aber gut. Sie haben mich ertappt. Eins zu Null für Sie. Wir müssen dennoch weiter darüber reden. Und ich verspreche Ihnen ganz offen zu sein und keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, bis Sie ganz sicher sind, dass ich es genauso verstanden habe, wie Sie es meinen. Einverstanden? Gut. Also. Sie sagten es sei viel mehr als ein Satz…? Es sind Worte. Worte bilden den Satz. Sätze! Die Worte kommen aus einem selbst. Es ist alles was uns ausmacht und von den Tieren unterscheidet. Diese Vielfältigkeit, die unzähligen Möglichkeiten, welche wir haben uns auszudrücken, in allen Nuancen und Variationen. Aber in der Tierwelt gibt es durchaus einige Tiere, die ein sehr umfangreiches Repertoire an Tönen und Geräuschen zur Verfügung haben mit denen sie sich verständigen. Nicht zu vergessen die Körpersprache. Auch darüber verfügen Tiere. Sie haben recht. Dies haben alle Lebewesen gemeinsam, ob Fisch oder Vogel. Aber Worte haben nur wir Menschen. Ich stimme Ihnen zu. Also bis hierher habe ich alles verstanden, sind wir uns einig? Wir sind uns einig, wobei es überflüssig ist, diesen Erwachsener-spricht-zu-Kind-Ton anzuschlagen. Ihre Worte waren deutlich und hätten keiner besonderen Tonlage bedürft. Wieder ertappt. Sprechen Sie bitte weiter. Wie gesagt, die Worte kommen aus uns selbst, sie entstehen aus den tiefsten Tiefen unseres Unterbewusstseins. Sie sind so instinktiv, dass man sie bewusst nicht wahrnehmen kann, selbst wenn man es versucht. Sie entstehen in uns aus allen Wahrnehmungen, was wir hören, sehen, fühlen. Alles setzt sich in uns nieder, niemand kann es beeinflussen. Es kommt uns nur so vor, als würden wir Worte bewusst bilden, wir sind ja schließlich Freidenker, ja am liebsten sogar Freigeister. Aber sie sind schon lange da, bevor sie über unsere Zungen oder durch die Finger in die die reale Welt entlassen werden. Doch wem behagt schon die Vorstellung, dass man in einem merkwürdigen Sinne sich selbst fremdbestimmt? Tatsächlich sind wir nämlich nur Kleingeister, die gelenkt werden. Von wem gelenkt? Es freut mich, dass Sie nachfragen. Hätten Sie das nicht getan, wäre die Konversation an dieser Stelle beendet gewesen. Oh. Dann habe ich ja nochmal Glück gehabt. Glück! Das ist wieder ein ganz anderes Thema. Nein, sie haben kein Glück gehabt. Fakt ist, meine Worte haben Sie erreicht, wie und wo sie sollten. Sie haben sie empfangen und so gelassen, wie sie sind. Und darauf haben Sie intuitiv reagiert. Ein Zeichen dafür, dass wir uns in diesen Minuten wirklich verstehen. Das freut mich. Wir kommen der Sache also näher? Das ist mein Eindruck, ja. Erinnern Sie sich an Ihre letzte Frage? Ähm… ja! Ich fragte, von wem wir Ihrer Meinung nach gelenkt werden? Von uns selbst, das ist ja das wunderbare daran. Deshalb ist es doch so wertvoll. Sie hätten es auch ein paar Sätze vorher schon verstehen können, als ich es bereits einmal sagte. Erinnern Sie sich auch daran? Ja, jetzt wo Sie es sagen. Sie benutzten den Ausdruck, man bestimme sich selbst fremd. Ist das richtig wiedergegeben? Exakt. Wir sind weiter als bei unserem ersten Gespräch. Richtig. Wie fühlt es sich an? Das frage ich Sie! Bitte? Haben Sie nicht auch ein zufriedenes Gefühl und die Sicherheit mich richtig verstanden zu haben? So wie ich im Übrigen auch, um Ihre Frage zu beantworten. Das stimmt wohl. Gestern fühlte nur ICH mich an diesem Punkt unbehaglich, denn ich bemerkte ja, dass Sie mich nicht verstanden hatten. Sie hingegen fühlten sich ganz normal, denn sie konnten ja gar nicht wissen, dass sie mich falsch oder vielleicht sogar gar nicht verstanden hatten. Richtig? Das macht in der Tat Sinn. Wer ist also dafür verantwortlich gewesen, dass Sie meine Worte richtig verstehen, in dem Sinne, wie ich sie meinte? Wer war die einzigmöglich Verantwortliche? Das sind Sie gewesen, tatsächlich. Das war ich gewesen und bin es immer noch. JETZT haben wir eine Grundlage geschaffen, um uns weiter zu unterhalten. Benötigen Sie eine Pause? Also, entschuldigen Sie bitte! Noch bin ich hier der Therapeut und entscheide, wann wir Pausen einlegen. Aha. Gut, gut. Diese, nennen wir es mal Meinungsverschiedenheit und gegenseitige Missdeutung, über die Verpflichtung des Senders und oder des Empfängers einer Botschaft, war also die Ausgangssituation? Ja. Seit Jahren haben wir uns darüber gestritten. Leider bin ich nicht mehr dazu gekommen, es ihm, wie Ihnen gerade eben, verdeutlichen zu können. Mir fehlte, das gebe ich zu, die Phantasie. Oder vielleicht das Gegenteil, die Einfachheit. Ich probierte es immer wieder mit unzähligen Beispielen, die er immer wieder mit Gegenbeispielen zerredete. Natürlich, er hatte ja meine zuvor nicht verstanden. Ich wiederum verstand seine, was er mir jedoch in Abrede stellte. Wir schlugen uns die Logik um die Ohren und verloren beide. Also er dachte, nur ich würde verlieren, aber wie sie feststellen, drehten wir uns auf diese Weise ständig im Kreis. Am Ende hat aber ER verloren, nicht wahr? Ich stelle mir dies alles sehr zermürbend und belastend für eine Partnerschaft vor. So ist es. Jedoch weil er verlor, habe ich nicht gewonnen. Ich wünschte, ich könnte es ihm noch ein letztes Mal erklären. Was würden Sie ihm sagen? Das gleiche wie Ihnen eben. Und ich würde ihn nach der Verantwortung fragen. Warum er sie so leichtfertig hergegeben hat. Warum er sich selbst nichts wert war. Und auf eine perfide Art ist er am Ende doch selbstverantwortlich für alles, was dadurch geschehen ist. Das ist doch krank. Interessant, dass Sie das Wort "krank" verwenden. Ich muss jetzt noch einmal einhaken. Was genau würden Sie ihn fragen? Wie kann ein erwachsener, einigermaßen vernünftig denkender Mensch diese Verantwortung nur so willkürlich abgeben und die Gewalt über sein Innerstes Selbst anderen, ja teilweise fremden Menschen, überlassen wollen? Das ist die Frage, um die sich alles drehte und noch immer dreht. Ich verstehe die Motivation dahinter bis heute nicht. Verstehen Sie es denn? Nun, nachdem wir es in Ihrer Definition aufgedröselt haben, erscheint es mir… zumindest fragwürdig. Ich hatte gehofft, Sie würden diese Frage beantworten können. Warum hofften Sie das? Was brachte Sie zu der Annahme, dass ich es könnte, nachdem Sie bisher davon ausgegangen sind, dass ich Sie gar nicht oder zumindest nicht richtig verstanden habe? Weil Sie Fragen stellen müssen um Ihre Therapien überhaupt gestalten zu können. Also gehe ich davon aus, dass Ihre Fragen im Vorfeld bereits bestens durchdacht sind. Und es sollte Ihnen ja gleichermaßen wichtig sein, dass Ihre Fragen genauso so verstanden werden, wie Sie sie stellen. In der Regel entnehme ich den Antworten, ob die Frage richtig gestellt wurde… Moment! Genau darum geht es doch, passen Sie auf! Sie können die Frage nur richtig stellen! Denn auch diese kommt aus Ihnen selbst. Sie können jedoch nicht zwangsläufig und nur aus der Antwort heraus schließen, ob die Frage an sich auch verstanden wurde! Das würde bedeuten, dass sie bereits vorgefertigte Schemata im Kopf haben und dann wären Sie, mit Verlaub, ein schlechter Therapeut. Waren wir uns eben nicht einig, dass es in Ihrer Verantwortung liegt, zu überprüfen, ob Ihre Worte, in dem Fall Ihre Fragen, richtig verstanden werden? Wenn nicht, schieben Sie den Fehler der Falschinterpretation dem Befragten zu! Erkennen Sie Ihr eigenes Verhaltensmuster? Ich denke, ich verstehe worauf Sie hinauswollen. Können Therapeuten eigentlich nicht zugeben, dass sie mal danebenliegen könnten und auch nicht ohne Makel sind? Das sollte nicht das Thema dieser Stunde sein. Nichts für ungut. Sie wissen also auch keine Antwort darauf. Ich bedauere. Könnte Bequemlichkeit ein Grund sein? Wenn das der Grund wäre, was ich nicht ausschließen mag, was sagt es dann über die eigene Wertigkeit aus? Wie kann einem egal sein, was mit den eigenen Worten passiert? Wenn ich etwas, Worte, Sätze, von mir gebe, gebe ich auch etwas von MIR. Ich will nicht, dass damit, mit mir also, Missbrauch betrieben wird! Ich denke eher, es ist Gleichgültigkeit. Aber warum kommunizieren wir dann überhaupt? Das ist doch wahnsinnig traurig! Und wenn es Bequemlichkeit ist, so kenne ich niemanden, der es zugeben würde. Schuld sind doch immer die anderen. Sie sind zu dämlich, zu ungebildet, zu oberflächlich zu uneinsichtig oder zu festgefahren. Was ist bei Ihnen der Grund gewesen? Ich hatte bisher keinen Anlass, darüber nachzudenken. Der Anlass sitzt vor Ihnen! Versprechen Sie mir darüber nachzudenken? Einverstanden. Aber wir sollten nun einen Schritt weitergehen. Erzählen Sie mir von dem Abend. Was soll ich erzählen, die Fakten sind ausreichend bekannt und stehen in der Akte. Es sind sogar Fotos darin, oder? Ihnen ging es doch darum, meine Motivation zu verstehen und das haben Sie jetzt. Ich habe verstanden, dass das Hauptproblem war, dass Sie ihn dafür verantwortlich gemacht haben, sich genau dem, der Verantwortung, zu entziehen und er damit letztendlich unter dem Strich, das Scheitern der Kommunikation, und später der Beziehung, verschuldet hat. Er hingegen meinte, wenn es nach Ihrer These ginge, seien Sie selbst schuld, da Sie offenbar nicht in der Lage seien, ihm die Bedeutung Ihrer Worte korrekt zukommen zu lassen. Sie haben somit die doppelte Last getragen, die selbst auferlegte, sowie seine Ihnen zugeschobene. Nette Zusammenfassung. Ich hätte es anders ausgedrückt. Er hat mir, ausgerechnet mir, derjenigen für die das Jonglieren mit Worten eine wahnsinnige Lebensbereicherung darstellt, und die die Gestaltung von Worten und Sätzen liebt, unterstellt, unfähig zu sein mit diesen umgehen zu können. Er hat mir eine unendliche Gewissensschuld unterjubeln wollen und sich selbst der Verpflichtung seiner eigenen Wortkotze entzogen. Wortkotze? Am Ende war es nur noch das. Er hat sich lustig über mich gemacht und meinte besonders kreativ zu sein, als er mir „Schweigepflicht“ verordnete. Dafür hatte er extra einen Rezeptblock aus der Praxis mitgehen lassen. Den Sie später selbst auch noch gebrauchen konnten. Was sagen Sie zu der Gegenargumentation, er hat Ihnen Milch und Honig gebracht und Sie haben es als… Erbrochenes ausgelegt? Schönes Bild Herr Doktor und netter Versuch mich auszutricksen. Was halten Sie davon, wenn ich mich auf Ihrem schönen rosa Hemd übergebe und es Ihnen als Milch und Honig verkaufe? Ist es meine oder Ihre Schuld, wenn es Ihnen nicht gefällt? In Ordnung, ich denke wir haben das Thema nun ausgereizt. Ich möchte dennoch, dass wir jetzt über den letzten Abend sprechen und wie es letztendlich dazu kam. Es ist unter Umständen wichtig für Ihren Heilungsprozess. Ich bin nicht der Meinung, dass ich Heilungsbedarf habe. Lassen wir dies doch einfach dahingestellt und wir unterhalten uns darüber, was passiert ist. Bedenken Sie, dass ich beim vorherigen Gespräch wahrscheinlich nicht alles richtig verstanden habe… Und nun denken Sie schon wieder, Sie hätten mich mit den eigenen Waffen geschlagen, was? Haben Sie nicht, denn wie ich zuvor sagte: Es sind Fakten. Unmissverständlich. Ich weiß, dass Sie es bereits bei der ersten Therapiestunde begriffen haben. Ach, vorher schon. Sie haben sich ja sicher im Vorfeld schon mit mir beschäftigt, oder? Selbstverständlich. Aber ein Zwischenteil scheint doch zu fehlen. Nämlich der, als sie entschieden, ihn beim Wort zu nehmen, was dann später dazu führte, dass…. Schon gut, ich erzähle es Ihnen nochmal, weil Sie heute so zugänglich und offen sind und wirklich gut mitgearbeitet haben. Sie lachen... Ich bin nicht sicher, ob sie begriffen haben, dass auch dieses Gespräch ein Geben und Nehmen ist? Durch Ihr Lachen entwerten Sie meine Ernsthaftigkeit, ist Ihnen dies bewusst, "Herr Doktor"? Ich lache Sie nicht aus. Es ist ein Missverständnis, dass es so rüber kam. Betrachten Sie es bitte als ein Schmunzeln und... bitte fahren Sie fort. Sie entschieden, ihn beim Wort zu nehmen? Genauso ist es. Ich dachte mir „if you want blood, you've got it!“. Ich nahm die Worte, die er mir sandte, so wörtlich ich konnte und übernahm also faktisch Verantwortung dafür. ICH bestimmte SEINE Botschaften. Allerdings nicht so, wie er es gerne gehabt hatte. Wie kam es dazu? Er sagte, er wäre es leid, immer und immer wieder diese elendigen Diskussionen mit mir zu führen und ich sagte, dass sei nun mal so in einer Beziehung. Kommunikation, Austausch, dadurch an- und miteinander wachsen. Auch über unangenehme Themen müsse man reden können und Kompromisse eingehen. Prinzipiell stimmte er mir zu, aber über das Thema Worte und deren Interpretation, der O-Ton war „diesen ganzen Psychobullshit“, wolle er nichts mehr hören. An dieser Stelle hätte er besser aufgehört zu lamentieren. Sie haben eingewilligt? Der formhalber ja. Praktisch hatte ich es ja schon getan, auch wenn es ihm noch nicht bewusst war. Was waren seine Worte? Er sagte, er würde sich eher foltern lassen, bevor er auch nur ein weiteres Wort mit mir darüber wechseln würde. Und dann haben Sie ihn gefoltert. Wie ist Ihnen das gelungen? Er ist ja doch ein imposantes Mannsbild gewesen. Ach, er hatte unter anderem auch gesagt, ich müsste ihn betäuben und fesseln und solche Sachen. Er hat mir folglich den ganzen Unfug selbst in den Kopf gesetzt. Sie haben ihn Ihres Erachtens also nur beim Wort genommen? Exakt. In der Akte steht, Sie haben ihn zwei Nächte und drei Tage gefangen gehalten und gefoltert. Was geschah dann an diesem dritten Abend? Er hatte mich den ganzen Tag schon genervt und immer wieder aufs Übelste beschimpft. Inzwischen hatte ich jedoch selbst bereits die Lust verloren, er war ja unbelehrbar. Es war sehr anstrengend, weil ich mich ja neben ihm, noch um alles andere kümmern musste. Ich sehnte mich zurück nach einem normalen Leben. Ein normales Leben mit ihm gemeinsam? Selbstverständlich. Also fragte ich ihn, ob er sich benehmen würde, wenn ich ihn losbände und ob wir dann einfach weitermachen könnten wie bisher. Aber er wollte eben nicht. Was sagte er genau? „Nur über meine Leiche.“ Sind wir jetzt fertig? Ja, für heute. Wir sehen uns morgen. Vielen Dank für das Gespräch. SIE haben gut mitgearbeitet. Dito, Herr Doktor. Sehr gerne.
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Wenn die Liebe immer weniger wird
beginnt man sich dann selber zu belügen, aus Angst vor dem Alleinsein, vor einem Neuanfang?
Knappe vier Jahre gefüllt mit Liebe, mit Streit, mit Problemen, mit Lösungen, mit Leidenschaft und mit Spass liegen hinter uns. Und was liegt vor uns? Sommer 2004: Ich beendete gerade meine erste Beziehung, freute ich mich so richtig auf's Singleleben. Weniger Kompromisse, so leben, wie ich wollte! Endlich mal wieder! Aber es kam anders. Es hatte keinen Monat gedauert und er war da. Es war alles so aufregend, die ersten Blicke, die ersten Berührungen und die ersten Küsse. So leidenschaftlich! Er wirkte unheimlich attraktiv auf mich: Immer wünschte ich mir - ganz klischehaft - einen grossen Freund. Mit langen brauen Haaren. Vielleicht, weil das Abenteuerlust ausstrahlte? Er war redegewandt, machte mir traumhafte Komplimente, hörte aufmerksam zu, las mir jeden Wunsch von den Augen ab. Galant öffnete er mir die Türen, er brachte mich zu lachen. Nicht wenige aus meinem Bekanntenkreis beneideten mich seinetwegen. Seine Freunde waren erstaunt, dass er eine ernsthafte Beziehung einging. Er nahm gerade eine berufliche Auszeit, so verbrachten wir oft Tage gemeinsam, waren dann aber auch wieder Tage getrennt. Obwohl ich es verdrängte, fand ich es komisch, dass wir fast täglich stritten. Das liegt an der Kommunikation, dachte ich. Denn die Tage die er weg war, vermisste ich ihn. Heute vermisse ich die Tage, die er weg ist. Wir verbringen kaum noch Zeit miteinander. Den Altersunterschied, den ich früher nicht bemerkt habe, empfinde ich immer mehr als Belastung. Wo wir früher über Differenzen diskutierten, passiert heute nichts mehr. Ausser dass ich immer häufiger einen Blumenstrauss erhalte, als Entschuldigung. Für sich immer wiederholende Dinge. Aber er holt mich nie vom Bahnhof ab. Er macht mir nie Frühstück. Er sagt, er liebt mich noch. Ich glaub ihm nicht. Ich glaube aber nicht, dass er mich bewusst anlügt, sondern viel eher, dass er sich selber anlügt. Eine Beziehung, die in die Brüche geht, wirft auch die Frage nach der Fähigkeit, eine eine Partnerschaft aufrecht zu erhalten, auf. Und jetzt? Ich schlafe schlecht neben ihm. Gehe später als er ins Bett. Seine gefühlslosen Berührungen, mit denen er sich Sex erhofft, wirken mechanisch. Er hört mir nicht mehr zu, er kennt mich kaum noch! Ich weine. Weil wir noch ein Paar sind. Weil wir bald keines mehr sind. Weil wir's nicht geschafft haben. Und weil ich ihn immer noch liebe.
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Mama liebt Sibylle
Als ich fünfzehn war, verliebte sich meine Mutter in ihre Psychologin.
Sie eröffnete meinem Vater, der ohnehin meistens geschäftlich unterwegs war, dass er nicht mehr nach Hause kommen müsse, denn jetzt zöge Sibylle bei uns ein, und so geschah es auch. Sibylle war groß, dunkelhaarig und hübsch, führte nicht enden wollende Diskussionen über deutsche Zeitgeschichte und Perspektiven der Entwicklungsländer und brauchte für meinen Geschmack entschieden zu lange im Bad. Weil sie Psychologin war, nahm Sibylle mich eines Tages beiseite und erklärte mir, dass das eine wundervolle und völlig natürliche Sache sei mit der Liebe unter Frauen. Der Ansicht war ich eigentlich auch, aber wenn es um meine Mutter ging, war das irgendwie etwas anderes. (Ich wollte sie nicht mit Sex in Verbindung bringen, egal mit wem, egal ob mit Frauen oder Männern.) Auch dass meine Mutter nicht vollständig lesbisch geworden sei, sondern sich in einen Menschen verliebt habe, der zufällig eine Frau sei, erklärte sie mir. Und dass ich natürlich weiterhin ihre Tochter bleiben würde, die sie, also meine Mutter, sehr liebe. Und letztendlich würden wir, Sibylle und ich, sicher gute Freundinnen werden. Ich schaute sie an und dachte: Sie ist hübsch, und sie ist klug, aber sie hat hier nichts zu suchen. Außerdem braucht sie zu lange im Bad. Trotzdem wurde mir während des Gesprächs klar, dass die Tatsache, dass die neue Liebe meiner Mutter eine Frau war, mir viel weniger ausmachte als die Frage, was die anderen darüber dachten. Mit fünfzehn wollte ich wie alle sein, und das bereitete mir Mühe genug, lesbische Mama hin oder her. In dem Dorf, in dem wir wohnten, hatte sich zwar bereits herumgesprochen, dass Scheidung nicht ausschließlich durch Tod erfolgen konnte, aber die Vorstellung von zwei Frauen unter einem Dach, mit allem, was dazugehört, ging dann doch zu weit. Die entwicklungspsychologischen Auswirkungen auf die Kinder - drei Mädchen - wollte man sich gar nicht erst genauer vorstellen. Meine Familie galt ohnehin schon als suspekt, der obskuren Geburtsorte meiner Eltern wegen: Sie waren außerhalb Baden-Württembergs geboren und wohnten sie erst seit vierzehn Jahren dort, waren also ganz klar nicht vertrauenswürdig. Ihre Berufe machten es nicht besser. Meine Mutter ist Historikerin und vom Dritten Reich besessen, dessen Rätsel sie bis heute zu entschlüsseln versucht. Ich traute mich selten, Freundinnen nach Hause zu bringen, weil bei uns ständig irgendein Auschwitz-Video lief. Was mein Vater machte, verstand keiner. Mit fünfzehn wollte ich wie alle sein. Meinem Vater hatte ich zwar nicht viel zu sagen in der Zeit - wir wichen aus Verlegenheit auf politisch-ökonomische Themen aus, um nicht über meine Mathenoten sprechen zu müssen. (Meistens redete er, weil er sich besser auskannte.) Trotzdem war ich empört, denn das hatte er nicht verdient. Mit der fristlosen Kündigung des Ehelebens ging er auf seine Weise um, indem er plötzlich anfing, in seiner Zweizimmerwohnung tropische Pflanzen in absurden Mengen zu züchten. Dabei war ihm scheinbar gleichgültig, dass das feuchtwarme Klima nicht so gut für seinen Hochleistungscomputer und die zahllosen elektrotechnischen Messinstrumente war, deren Sinn ich nie richtig zu erfassen vermocht hatte. Doch als er mir in seiner neuen Wohnung seine riesige Tropenpflanzenzucht zeigte und stolz verkündete, er habe jede einzelne dieser Pflanzen als Setzling im Baumarkt erworben und selbst aufgezogen, fing ich vor Rührung zu heulen an. „Na, na“, klopfte mir unbeholfen auf der Schulter herum. „Das musst du dir doch nicht so zu Herzen nehmen.“ Als ich mich beruhigt hatte, fragte er, ob ich die Mathearbeit schon zurückbekommen hätte. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ich mich mit der Zeit an Sibylle gewöhnt habe, genauso wie an die Tatsache, dass meine Mutter sie liebt. Die beiden gehören zusammen, nichts scheint mir normaler. Nur mein Vater tut mir leid, weil er sich nach wie vor ausschließlich mit elektrotechnischen Messgeräten oder seinen Tropenpflanzen unterhält. Manchmal reden wir miteinander, über die gleichen Themen (oder über Ökonomisch-Politisches, um nicht über meine berufliche Zukunft sprechen zu müssen). Er wirkt seltsam verloren, immer noch. Aber Mama und Sibylle sind ein prima Team. Mit viel selbstgebackenem Kuchen und noch mehr engagierter Gemeindearbeit haben sie es geschafft, das Klima im Ort auf eine Temperatur zu erwärmen, die man fast als freundliche Toleranz bezeichnen könnte. Eine großartige Leistung von den beiden. Mama und Sibylle. Wenn sie nur nicht so lange im Bad brauchen würde.
http://www.neon.de/artikel/-/-/mama-liebt-sibylle/649394
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iisi
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Mensch(l), ich
Wir atmen, wir denken, wir leben.
Wir werden groß, bleiben klein, sammeln Erinnerungen wie Schmuckstücke und vergessen doch viel zu oft, wer wir sind und was wir sein wollen. Wir träumen, wünschen, hoffen, beten, flehen, schreien, manchmal alleine, manchmal zu zweit, suchen nach einem Sinn, den es nicht gibt und hoffen doch, irgendwann gegen eine Wand aus Glas zu laufen, weil ein Gott diese Welt nur für uns allein erbaut hat. Das Leben ist lang, doch wenn wir die Augen wieder aufmachen, sitzen wir vor dem Schaukelstuhl uns erzählen unseren Enkelkindern, das wir vielleicht bald nicht mehr da sein werden. Verschwinden. Wir sind alleine, gemeinsam, zu zweit; jeder für sich, und manchmal beginnt die Einsamkeit uns aufzufressen, denn es gibt niemanden da draußen, der uns versteht, weil niemand in unser Inneres schlüpfen kann. (Und oft tun wir das doch, aber das ist eine andere Geschichte.) Wir suchen nach dem einen, dem einen richtigen Puzzlestück, der zweiten Hälfte des Ganzen sozusagen, dessen Kopf in die Mulde an unserer Schulter passt und dessen Herz im selben Rhythmus schlägt. Gibt es das? Vielleicht. Manchmal finden wir es tatsächlich, aber dann lassen wir viel zu schnell wieder los, weil man das eben so macht, und wir das Glück nicht sehen, wenn es vor uns steht und unseren Namen schreit. Wir haben Träume und Ziele, schmieden Pläne, Leben, Hochzeiten und Kindernamen. Und dann kommt der Alltag und frisst uns auf, und wir vergessen, dass wir nur e i n Leben haben, weil eigentlich ist der Job ja gar nicht so schlimm, und übermorgen klappt das schon mit der Berühmtheit. Wir sind viele, unendlich viele und unsere Fußabdrücke werden niemanden an uns erinnern, auch wenn sie so vieles zerstören. Und doch brauchen wir es, brauchen das Leben, brauchen das Unglück, die Liebe, die Angst, die Trauer, ja sogar den Tod, denn was wären wir ohne sie? Wer liest ein Buch, das mit "Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende" beginnt? Manchmal stehen wir unter dem Sternenhimmel und schreien unsere Fragen nach oben, aber das Universum dehnt sich aus, und Antworten, die bei Juppiter noch gigantisch waren, kommen nur klein wie Sandkörner bei uns an. Wir haben kein Wahl, aber wenn wir doch eine hätten, wäre ich lieber ein Faultier geworden.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/mensch-l-ich/919398
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sehen
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annabellissima
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Das wollen sie alle, Babe
Freitag. Ich suche? Nö. Ich lasse finden. Ich liege in der Badewanne und rekonstruiere den Tag.
Den Scheiß-Tag, hängt mir auf den feuchten Lippen, beiden. Ich hab Schaumkrönchen im verpappten Haar, meine Augen sind ein kühler Waschlappen und der Geruch ranziger Avocado hängt in der Luft. Meine Knie berühren Badewannenemaille, schon eine ganze Weile. Ich wette sie haben die Farbe der gusseisernen Schale angenommen. Sonst berührt mich nichts mehr, Tag sei Dank, besteht er nur noch aus dumpf pochenden Druckstellen, und das vorwitzige Körperteil, das sich eben noch submarin in mich bohren wollte, hat auch aufgegeben. Mundwinkelknurren vs. große Zehe 1:0 Ein Naturschwamm schabt mir in Zeitlupe die unrasierten Stoppeln schienbeinaufwärts, dann bekniet er mich eine Weile, entdeckt kreisbewegend einladende Stellen darüber, nimmt darauf eine beherzte Abzweigung zur Innenseite... Innenseite Badewanne, Innenseite gefickte Schenkel, Innenseite Cerebrum. Fühlt sich alles gleich an. Druckstellendasein. Ein demütiger Zustand der Erkenntnis, dass nichts wirklich ausfüllbar ist, was sich reproduktiv zeigt. Da verliert nicht nur das Leben den Mut, auch der Schwamm taucht ab, schlägt ein paar Wellen, startet wieder bei den Zehen. Langeweile keimt auf. Sag ich doch, Scheißschwamm, Scheißtag. Nulpe. Hängt an meinen Lippen wie ein hormoneller Blutegel. Als ich aufwachte, goss es in Strömen. Unter dem gekippten Fenster eine Parkettpfütze, Gleichgewichtsübung am frühen Morgen, ich mittendrin, die verschlafenen Augen auf Grauschleier gestellt, Fokus: Bäcker gegenüber. Ob der mir was rauf liefert, wenn ich ihn mit vergrippter Todesstimme anrufe, um die letzten zwei Brötchen meines Lebens zu ordern? Ach ne, ich starb ja schon vor zwei Wochen den Beinah-Tod. Mit mäßigem Erfolg. "Hören Sie? Tut mir sehr leid, ich bin allein heute, Sonja ist krank, ich muss alles selbst wuppen hier, können Sie nicht selbst...?" Hunger hab ich trotzdem. Ich starre auf meine fröstelnden Zehen in der Lache und überlege, ob ein Beinbruch plausibler wäre. Ich habe die Wahl zwischen einem drei Jahrhunderte alten Zweiback und zwei duftenden frischen Brötchen. Mein Magen ist plötzlich ein wenig eingebildetes hungriges schwarzes Loch. Manche Tage sind echt nur ausgekotzte Seufzer. Ich entscheide mich für eine Handvoll Studentenfutter und einen Instant-Tag. Ratter-ratter-ratter, was steht an? Tom treffen, er kriegt nen Pack CDs zurück, Alma anrufen wegen Sonntag, Post-Päckchen abholen, Wohnung putzen, zur Bank, Geschirr abspülen, Bettzeug waschen, Staubsaugen, Wischen, Alex vögeln, Aufräumen, Bad säubern, ach ja: Brötchen holen, Schminken, Zähne putzen, anziehen... STOOOPP! Wer hat sich da reingeschlichen? Ich grinse und fange gedanklich schon mal mit Aufräumen an. Indem ich Alex unter die Rubrik "OPTIONAL" einsortiere, ihn beim Pinkeln rasch wieder rausnehme und in "DRINGEND" verstaue. Ja, genau, DEN Alex. Leider lässt mich das ebenfalls ein wenig seufzen. (aus bekannten Gründen.) Ich leg mich wieder hin, rauche eine. Geht nix über eine Kippe im Bett, halbgar hergerichtet, ne Tasse Instantkaffee Marke "Hauptsache heiß" in der Hand, blaue Wölkchen formend, kurz die Nase unter die Achseln gesteckt. Fettes Grinsen. Ihr könnt mich mal. Mein Kopf saust dazu wie ein Stein ins Kissen zurück, die nassen Füße kuscheln sich ein, auch schon schnuppe. Vorteil Single: "leckt mich" ist ein geflügeltes Wort. Vorteil Beziehung: Sex am Morgen lässt auch abheben. Dafür kein unnutzes Gesabbel. Dafür keinen Sex, keine Nähe, keinen Körper. Keinen Fremdkörper! seufze ich schon wieder. Nähme ich hin. Morgendialoge der abgefahrenen Art. Ich hab noch schlappe 5 Minuten. Wieso wache ich stets ne Viertelstunde vor dem Piepen auf? Ätzend. Ich überlege, wie ich meine innere Uhr an die Wand feuern könnte..., und döse weg, rhythmische Stöße im Kopf, Alex Muskelfleisch an... ach nein, schade, nur meine Hand zwischen den Beinen. Was mir mein erstes schmales zufriedenes Lächeln entlockt. Kuscheln mit Anna ist auch nicht schlecht. Dann die tägliche Weck-Abmahnung. piep piep piiiiieep PIIIEEEEP. Ja, ja, schon gut, ich komme schon. Von wegen. Knapp daneben ist auch vorbei. Ich muss genau deswegen schon wieder an Alex denken und folgendes Gespräch vollzieht sich in mir, während ich ins Bad torkele, um nen Menschen aus mir zu machen: "Hey. Alex. Anna hier." "Oh. Hi Anna. Was verschafft mir die Ehre? Schon was vor für heute Abend?" Arschloch, denke ich mir. Er weiß genau, warum ich anrufe. Shit. Und ich lege in Gedanken wieder auf, ramme mir die Bürste ins Zahnfleisch. Fletsche die Beißerchen: Bin ich ein billiges Flittchen? Kein Blut. Hab ich's vielleicht so nötig? Tut dennoch weh. Lass ich mich auf Spielchen ein? Soll sich nur nichts einbilden, der Typ. Gibt genug andere. Dennoch antwortet mein verwischtes Spiegelbild unentschlossen mit "ja" "JA!" und "begrenzt" Neustart. "Hey. Alex. Anna hier. Du, ich bräuchte jemanden, der mir bei einem Regal helfen kann..." "Oh. Hi Anna. Regal? Klarer Fall. Wann?" "Na, heute, früher Abend wäre nicht schlecht. Gleich nach der Arbeit." "Soll ich nen Wein mitbringen...? Ich meine, wenn ich danach auch beim Verstauen von gewissen Sachen behilflich sein kann..." Autsch, schon wieder durchschaut. Nein, nein, nein, so geht das nicht, ich muss mir was anderes einfallen lassen. Aber wieso? Ich hab Lust, Alex zu ficken. Wieso ruf ich ihn nicht einfach an und sag: "Hey. Alex. Anna hier. Lust heute mit mir zu vögeln? Du hast auch nen Extra-Wunsch frei." Stille. Ich grinse ob meiner Dreistigkeit. Der Spiegel grinst angeschmiert zurück: "Oh. Hi Anna. Also... Du... sorry..., aber ich hab heute schon was vor..." Blöder Wichser, denke ich mir, warum muss man abgefahrene Spielchen anzetteln, um euch ins Bett zu kriegen? HÄ?? Nur weil man ein bisschen Spaß und Wärme haben will am Wochenende, hmm? Wieso darf nicht ICH die Eroberin sein? Wo seid ihr tollen Typen, die man an sich reißen und so mal eben ein bisschen unterwerfen darf? Bullshit. Ich schmeiß erbost die Haarbürste ins Waschbecken, zupfe verzweifelt an der Frisur herum. Keine Chance. "Frisör" wird in die Agenda "Chaosfreitag" eingebaut. In der Mittagspause vielleicht. Für diese Kraftanstrengung genehmige ich mir einen schnellen Cheeseburger bei Nörgelking als Belohnung. "Da wird dir wieder schlecht von!" warnt mein Magen und rät ab. "Halt die Klappe", fahr ich ihn an, "sonst geb ich dich zur Organspende frei, verzärteltes Saftgesicht!" Noch ein schneller Espresso im Stehen, um die Instantscheiße von vorhin loszuwerden, eine weitere Kippe dazu, ein paar Schluck Wasser. Ich muss dringend weniger rauchen. Ich muss auch dringend mehr Sex haben. Ich muss dringend was essen, funkt mein Kreislauf SOS. Die nötige Unterlage hole ich mir sofort in der Bäckerei gegenüber: Schinkenbrötchen mit weichem Gürkchen und mickrigem Matschsalat. "Nein. Nicht einpacken, ich schmeiß es gleich weg. HAHAHAHA. Nein, war'n Scherz. Wie? Nein, die Verpackung mein ich. Ist sinnlos. Ach so, ja, hab ich vergessen, dürfen Sie ja nicht." Ich verdrehe die Augen, grabble das Ding aus seiner hässlichen braunen Papierhaut, und lass die zerknüllte Tüte wie einen erbärmlichen Stimmzettel auf der Theke liegen. "Stimmt so...", triumphiere ich mit grüner Stimme. Ein Typ aus dem Hinterzimmer glotzt mich böse an. Ich lächle unschuldig zurück. Geht doch, Tag. Die Anhöhe runter kommt mir ein alter Herr entgegen. Den sehe ich fast jeden Morgen. Er hat ne fette Plastiktasche in der Hand und in der anderen eine Zigarre, an der er geistesabwesend nuckelt. Alle paar Meter bleibt er stehen, ringt nach Luft, hustet, pafft. Er blickt zu mir rüber. "Die Füße", erklärt er mir mit glasigen Augen, "die Füße machen nicht mehr mit. Sind 74 Jahre alt, diese Füße." "Klar", sage ich, "scheiß Füße." Ich guck kurz in den Himmel, um den Flug des Todesengels nicht zu verpassen. Kein Spektakel. "Sonst alles fit? Lunge, Herz...?" Er versteht nicht. Ich kann ihm nicht helfen. Terminjagd. Ich treffe noch: die Kaugummifrau, die stets wie ne Kuh auf der Alm mit halboffenem Mund vor sich hin malmt, Brabbelselbstgespräche als Standarte, eingepackt wie ein Eskimo; Flying Tobi, den Fahrradkurier, wie immer bestens gelaunt, "Tagchen, Rotnase" huste ich ihm zu, er winkt lässig (Wie kriegt man einen Fahrradkurier rum?); das putzige Kind, das nie lacht, stets verschüchtert guckt, als bekäme es schon vor dem Frühstück eine erzieherische Abreibung Marke Palisierstab, es winkt mir zu, ich reiße eine Grimasse, mach ihr den Beetlejuice, ein sonniges Lächeln als Applaus, die Mutter zerrt die Kleine möglichst weit weg von mir - ts, darf man auf offener Straße herzlos kalte Mütter verprügeln?; ansonsten treffe ich den üblichen unausgeschlafenen Alptraum-Alltag: jede Menge Leute mit ner Miene, die einen stumm anbrüllen "ich-hab-nen-Scheißjob-geh-aber-dennoch, seht, bin-ich-fleißig-bin ich-Held", dann auch noch PERFUMEMAN, der zuverlässig mit der tödlichsten Waffe der Welt kokettiert, ein unsichtbares P auf der Brust, und das übliche gelangweilte Bushaltestellen-Gesindel, ich ein nicht unmaßgeblicher Teil davon. Ich rattere den Job runter wie Roboter Rudi, Treibstoff Kaffee, Freitag geht alles flotter von der Hand, die Laune sinkt zwar bis gegen elf kontinuierlich, dann wache ich aber irgendwann auf, und die Kurve nimmt die Talsohle mit Bravur, die Ziellinie liegt greifbar nahe im Blickfeld. Fenster werden zu Glücksvitrinen, Kolleginnen lächeln urplötzlich ausnehmend nett, die Krake Netzwerk flutscht einer zweitägigen Auszeit entgegen, Tentakel mit lockerem Griff, "können Sie diesen einen Auftrag bis spätestens drei Uhr...?", wo ist meine Heckler&Koch, verdammt. Irgendwann ist es drei, und ich ernte Beifall in Form eines nichtssagendes Nickens von Herrn Stock-im-Arsch, der mit den Prints zufrieden abrauscht. Emelie findet, ich wäre eine Heldin, ich selbst finde, ich brauche dringend ne Auszeit und verzichte auf den Publikumspreis. Dann kommt Vollhorst Abteilungsleiter von Eiterpickel mit der üblichen Wochenend-Anmache, ich muss an den Terminator denken, aus vielerlei Gründen, raune aber nur mit Grabesstimme: "Meine Datenbank umfasst nicht die Dynamik menschlicher Paarbindung." Emelie kriegt nen Lachanfall, er glotzt nur doof, ich sortiere ruckartig meine Siebensachen in die Handtasche, brause mit zackigen Bewegungen ab. Emelie gluckst im Off. VhAbtLvEP gafft paralysiert. Mein Arsch wackelt raus, eine Hand wedelt in den Rückspiegel, "Ciao Emelie, bis Montag!" Cut. Geht doch, lieber Tag. "Wie immer?" "Nein, heute bitte nicht wieder Tina Wischmopp Turner, Ronnie, heute mal so, wie ich es beschreibe, ja?" Er hört sich meinen zweiminütigen Vortrag an, ist ganz einfühlsames, stummes, verständnisvolles Nicken, meine Stimme überschlägt sich zuweilen, meine Hände dirigieren eine Udo-Walz-Hymne. Dann intoniert er linkisch: "Aber Schnuckelchen, ich kann keine Haare ANKLEBEN, ich kann sie nur schneiden und stylen, du hast nunmal nicht die zarten Löckchen von Keira Knightly, du hast volles festes Haar, sei doch froh, ich zaubere dir auch..." "...etwas, wo ich morgens ohne schmerzverzerrtes Gesicht mit ner Bürste durchkomme?" unterbreche ich ihn. "Ich will aussehen wie Keira!" protestiere ich. Er verzieht das Gesicht. "Das wollen sie alle, Babe. Vergiss es. Werden wir nie sein, wir zwei Hübschchen, nicht wahr? Ich kann dir aber ein bürstenborstentaugliches zwei-Zentimeter-Stoppelfeld mähen, Schnuckel..." spiegelt er mich tonlos an und legt das Kinn geniert auf die Handfläche. "Ok, gut, gut. Also Tina. Aber nicht zu kurz!" warne ich. Ronnie seufzt. Ich seufze mit. Dem Fettgesicht mit Lockenwickel auf dem Nachbarstuhl fallen fast die Glupscher raus. "Is was?" Nix is. Das Scheiß-Regal ist sauschwer, eigentlich brauche ich auch gar keines. Vor Wut ramme ich es im Bus einem Typen in die Nieren, der sich sofort dafür entschuldigt. Sein Blick ruht einen Moment zu lange auf meiner Frisur, was mir ein kratzbürstiges "Was verkehrt damit?" entlockt. Er kramt wohl nach irgendwas Schlauem. Vergiss es, denk ich mir. Bist nicht mein Typ. Ich brauch was Hartes. Handfestes. Ich feixe ihn übertrieben an, da findet er die Sprache wieder. "Schwer, das Teil, nicht wahr?" Wow. Ein Genie! Handy raus, tipptipptipp, "Alex?" "Kann ich dir vielleicht... beim Tragen helfen?" fragt mein Nachbar zuneigungsvoll. Meine Augen rollen gen Himmel. Mach schon, geh ran, Alex. Notfall. "Ne, ne, ich hab schon ein Date, danke", lächle ich zurück. "Alex? Ja... Anna. Nee, nee, alles bestens... das heißt... Alex, duuuu...? ... Ich bräuchte jemanden, der mir bei einem Regal helfen kann..." Meinen Nachbarn reißt es. Er guckt mich säuerlich an. Ich blinzle mit Unschuldsmiene zurück, werf ihm ein Küsschen zu. Mehr gibt's nicht, Darling, nächstes Wochenende, vielleicht. Scheiße. Alex hat vergessen, den Rotwein zu erwähnen. Alex hat nun rasierte Hoden, keine Ahnung, wozu das gut sein soll, aber bitte, soll er, besser rasierte als kastrierte. Das sieht einerseits einladend, andererseits nutzlos aus. Na, jeder wie er mag, er rasiert sich ja auch das Gesicht, Schultern, Brust. Wer rasiert dir denn den Rücken, Alex? Beim Küssen ist das ganze sehr vorteilhaft. Gleiche Intention? Analogie der Ereignisse: ich steh plötzlich drauf, ernte ein triumphales "Siehste?" Na, wenn schon. Soll ich mir nun deswegen die Kimme glatt hobeln, nur weil Alex nen neuen Fetisch entdeckt hat? Hirn auf Zunge, nech. Ich fange gerade an, mein neues Regal zu hassen, aber nun ist Alex schon mal da, also wird das jetzt durchgezogen, auch wenn ich mich plötzlich schrecklich müde fühle und einen leisen Anflug von Kopfschmerz bekomme. Das ordne ich flugs unter Champagner-Konsum ein, Alex zeigte sich spendabel. Dennoch, das bin nicht wirklich ich, was jetzt kommt. Anna lässt sich die Brüste kneten, die Hüften, den Hintern begrapschen, Anna packt Alex an den Oberarmen, zerrt ihn zurecht, legt sich auf ihn, übersieht geflissentlich sein überlegenes Grinsen, dann fliegen Klamotten durchs Zimmer, Hände überall, ich wühl ihm die Shorts runter, dabei schnellt mir sein Bohrturm ins Gesicht, ich nehm in sofort in den Mund, spitz wie ein Streifenhörnchen. Schmeckt prima. Macht Spaß. Geile Nummer. Auf Alex ist Verlass, toll, ich darf mich nach Belieben bedienen, und genau das mach ich auch. Anna hat den Vortritt, Alex hält sich zurück, Anna reitet auf einem Kamel schaukelnd durch siedende Hitzebäder und vollzieht ein Beckenbodentraining erster Güte, greift nach Muskelfleisch, lässt sich auf den Arsch klopfen, schließt die Augen, ist nur noch Wippen, Drehen, Schaukeln, Beben... hebt mehrmals ab. FEIN. Fein. fein. In der Reihenfolge, immer ein bisschen schwächer werdend, aber immer gut. Dann darf Alex mit Anna spielen, leckt sie, massiert sich dabei, nimmt sie von oben, vorn, hinten, die üblichen Variationen halt. jedem sein Gähnen. Anna macht brav mit, sie sind ein eingespieltes Team. Kein richtiges Paar, aber paarungswillig. Dann sackt Alex erschöpft zur Seite, raunzt: "Ich kann nicht. Hab zu lange gewartet." "Du hast doch aber!" "Ich wollt zweimal..." "Das wollen sie alle, Babe", entfährt es mir. Anna verzieht das Gesicht, fühlt sich kurz scheiße, dann zuckt sie mit den Schultern, tapst ins Bad, kommt nicht wieder. Bis Alex' Gesicht auftaucht, darunter wieder sein rekonvaleszente Ausrufezeichen. "O Gott", stöhnt Anna und versinkt unter Schaumkrönchen. "Du hast am Telefon was von einem 'freien Wunsch' erwähnt", meint Alex. Das war vor den Turnübungen, denke ich unentschlossen. Neugierig bin ich trotzdem. "Hmm. Der wäre?" Ich höre mir das verlegene, verzerrte Gestotter an, konstruierten Sex zu verbalisieren ist ne schlimme Rolle, denk ich mir, du solltest den Drehbuchschreiber feuern, Alex, und komme zu dem Schluss: Warum nicht. Soll er. Es amüsiert mich, na wenn schon. Ich brauche ja nichts weiter zu tun, als dazuliegen, soll er machen. Nach endlos langen Minuten mit seinem fluppenden Ding vor meiner Nase, grient er keuchend: "Ich kann nicht." "Schon wieder nicht??" bedeute ich stirnrunzelnd. Alex zieht ne Fresse. Nicht hilfreich, ohrfeig ich mich insgeheim. Beiß auf deine Zähne, Anna, sonst nimmt das gar kein Ende. Es ist Zeit für eine gemütliche Tasse Espresso. Handbezogen. In der Küche. In aller Ruhe. Mit Anna und mir, also... ALLEIN!!! "Na, du guckst so dabei!" beschwert er sich. Himmel, klar gucke ich, mich interessiert nun mal die bloß gelegte Schaukelei, und was - vielleicht... irgendwann... da noch so alles... ins Blickfeld kommt. Ich lächle mein zauberhaftestes zuckersüßes Lächeln. Trotzdem: Ich habe Alex in besserer Form in Erinnerung. Na gut, also Waschlappen. Passt ja auch. Kühlung meiner heiß gelaufenen Augen. Dunkelheit. Erneut fluppende Geräusche. Alex' sporadisches Stöhnen, Keuchen. Kleine Wellen schlagen an meine Brüste. Das Badezimmer hallt dumpf mit. Schweiß perlt mir von den Schläfen. Wieso mir? frag ich mich. Dann der Moment der Stille vor dem Sturm. Gefolgt von stoßweise gründelndem Grunzen und einem feinen Kitzel unter meiner Nase, auf meiner Wange, im Dekollete. Anna, die Schlampe. Na, bravo. * Ein Glas warmen Champagner später. "Du hast da... äh, was an der Lippe... ich glaub, das ist..." will mich Alex aufmerksam machen. "...das ist Avocado-Creme, Schnuckelchen", unterbreche ich ihn tonlos. "Die soll zarten Teint zaubern." Er verzieht angewidert das Gesicht. "Mach das bitte weg..." sagt er kleinlaut. "Nö", geb ich zurück. "Das ist gleichzeitig meine Trophäe wie Therapie!" Fein, denke ich. Beste Aussichten auf den baldigen Solo-Espresso in der Küche. Ich wette, Alex hat heute noch was Dringendes vor. Und tatsächlich: schon bald sitzt er unruhig auf dem Klodeckel, starrt gekonnt problembelastet auf ein Display. "Entschuldige, Anna, aaaber..." Bla, bla, bla. "Kein Problem", lächle ich ihm entspannt zu und lasse heißes Wasser nachlaufen. "Macht's dir was aus, wenn ich fertig bade, während du dich anziehst?" Alex: "Sehe ich dich wieder?" Anna: "Das wollen sie alle, Babe." Das Regal schmeiß ich auch gerne selber weg.
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fuehlen
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Tausche Freiheit gegen Geld
Ich schnappe mir ein Bier, ziehe meine alten ausgetretenen Turnschuhe an und schlendere das Treppenhaus hinunter durch den Hinterhof, ...
Ich bin eine Hure. Keine gemeine, billige Straßendirne. Auch keine von den Damen, die nur auf Bestellung, in die stundenweise gemieteten Hotelzimmer zu gut situierten Herren kommen. Nein, bei mir ist das anders und doch gleich. Ich verkaufe mich, Tag für Tag. In meinen Träumen bin ich ein ehrenwerter Mann, hoch gewachsen, aufrichtig und mutig. Ich schwinge mit kräftigen und erfahrenen Armen einen großen Bidenhänder. Ich pflüge eine Schneise durch die Schar an Gegnern, die sich mir entgegen wirft. Ich zerteile Haut, Fleisch und Knochen mit einem einzigen gewaltigen Hieb. Blut spritzt. Der Feind geht zu Boden, sein Kopf folgt kurz danach. Breitbeinig und fest stehe ich vor denen, die ich geschworen habe zu beschützen. Niemand, der ihnen schaden will, kommt je an mir vorbei. Ich vernichte jeden, der es versucht. Die nächste Welle an mordgierigen Bastarden rückt näher. Der Wecker klingelt und ich erwache. 6.30Uhr. Es ist noch dunkel, draußen vor meinen doppelt verglasten und energetisch hoch effizienten Fenstern. Ich drücke den Wecker aus, stehe auf und gehe ins Bad. Ich stelle die heiße Dusche an, wasche mich, putze meine Zähne, kämme mir das Haar und schlüpfe in mein Tageskostüm. Ich öffne die Tür und setze meine Maske auf. Ich schließe die Tür und lächle. Der erste Kaffee des Tages gegen kurz nach Sieben. Ich beginne langsam mit der Menschwerdung. Die Arbeitswoche beginnt, so wie jeden Montagmorgen, recht ruhig, ohne viel Stress, mit dem ersten Teammeeting gegen Zehn. Rechnungen begleichen, Verträge anlegen und mich um andere anfallende Probleme kümmern, bis kurz nach 17 Uhr, dann ist auch dieser Tag geschafft und ich kann zurück nach Hause. Auf meine Couch, vor die alte Flimmerkiste, bis der Pizzabote klingelt, ohne dass ich ihn angerufen hätte und mir dieselbe Pizza wie jeden Montagabend bringt. Um kurz nach 22 Uhr gehe ich ins Bett, lese ein paar Seiten aus dem neusten Thriller von Irgendwem, bis mir das Buch nach 10 Seiten auf die Brust sinkt und ich eingeschlafen bin. Noch vor einem halben Jahr hätte ich mir nicht erträumen lassen, dass mich der Alltag so schnell und so gnadenlos in seinen eisernen Griff bekommen würde. Mein Leben ist nicht schlecht, nein das nicht. Ich führe ein gutes Leben, ein eintöniges. Sechs Jahre lang wollte ich nichts anderes als endlich mein Studium beenden, Geld verdienen, endlich vollständig auf eigenen Beinen stehen und gut leben können, genau so. Und jetzt wünsche ich mir nur weitere sechs Jahre, nein, mehr. Wieder früh gegen drei Uhr die kalte Nachtluft genießen. Kaum ein Lüftchen bewegt sich dann und keine Wolke ist am sternenbehangenen Himmel zu sehen. Schlafen kann ich dann ohnehin gerade nicht. Ich bin umtriebig, weil meine Gedanken kreisen und mir keine Ruhe gönnen wollen. Was mache ich also: Plan B, Schaukeln. Ich schnappe mir ein Bier, ziehe meine alten ausgetretenen Turnschuhe an und schlendere das Treppenhaus hinunter durch den Hinterhof. Hinaus auf den Kinderspielplatz, wo mir tagsüber die kleinen Schreihälse mit ihrem Gekreisch den Schlaf rauben. Ich setze mich auf eine Schaukel, am besten auf die in der Mitte. Ich öffne mein Bier, atme die Nachtluft ganz tief ein und nehme den ersten Schluck. Die Schaukel bewegt sich, geführt von den metallenen Kettengliedern, ganz leicht vor und zurück. Schaue die Sterne an, oder meine Füße, manchmal auch die vergessene Spielzeugschaufel, die gleich rechts von mir liegt. Und dann lasse ich die Gedanken fliegen, wo immer sie gerade hin wollen. Ohne, dass ich es will oder verhindern kann, schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. Das wünsche ich mir wieder. Doch ich bin eine Hure der Gesellschaft, ich tausche Freiheit gegen Geld, bis zum Schluss.
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DavidHeimburger
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Junge Schützen
In Israel sichern Wehrpflichtige die Grenze zu Palästina. Wer verweigert, gilt als Drückeberger
Bis heute habe ich nicht verstanden, weshalb ich am Check Point Kalandia in zwei Gewehrläufe schauen durfte. Wir waren der dritte Wagen in der Schlange und ich schaute ziemlich gelangweilt auf die jungen Soldaten, die rechts unter dem Wachturm standen. Oben auf dem Blechgestell saß einer ihrer Kollege hinter Sandsäcken und behielt die Straße im Auge, auf der wir gerade aus Ramallah nach Jerusalem zurückfuhren. Plötzlich rissen sie ihre Gewehre hoch und legten auf unseren Wagen an – obwohl wir zu Sechst in dem VW-Bus saßen, war ich sicher, dass sie genau auf mich zielten. Der Soldat, der den ersten Fahrer in der Schlange kontrollierte, machte weiter, als sei nichts geschehen. Niemand rief „Stehen bleiben! Oder wir schießen!“ Gar nichts. Nach wenigen Sekunden, wechselten die beiden Schützen ihr Ziel und nahmen den Wagen vor uns ins Visier. Zu guter Letzt peilten sie über unseren Wagen hinweg auf das Hauses hinter uns. Und so plötzlich, wie es begonnen hatte, war es vorbei. Die beiden senkten ihre Waffen und setzten ihr Gespräch fort, als hätten sie nur kurz einem alten Freund auf der anderen Straßenseite ein fröhliches „Hallo“ zugerufen. Wie gesagt, weiß ich bis heute nicht, weshalb sie plötzlich zu ihren Waffen griffen und auf uns anlegten. Aber ich weiß, dass ich so etwas nicht wieder erleben will. Das Gefühl des totalen Ausgeliefertseins steht ganz am Ende der Liste meiner Lieblingsemotionen. Es war so sinnlos. Und für die Soldaten schien es so normal. Insgesamt standen bestimmt acht Jungs in Uniform an dem Check Point herum. Und für sechs davon war es offensichtlich nichts aufregendes, wenn zwei ihrer Kollegen auf einen VW-Bus voller Zivilisten anlegen, die mit blondem Haar und bleicher Haut unverkennbar keine Palästinenser waren. Vielleicht hätte ich gewarnt sein müssen, seit ich bei meinem ersten Besuch in Israel mit einem Taxi fuhr, in dem der Fahrer seine Pistole griffbereit hinter der Windschutzscheibe liegen hatte. Waffen sind in Israel normal. Mädchen und Jungs leisten Wehrdienst in diesem Land, die Mädchen zwei Jahre und die Jungs drei. Es sind die 18-Jährigen, die an den Check Points erkennen sollen, wer unter der Jacke einen Sprengstoffgürtel trägt. Ein fast hoffnungsloses Unterfangen, denn wenn sie einen Attentäter stellen sollten, sind sie meist das Opfer, das er vor seiner Verhaftung noch mit ins Jenseits nehmen kann. Auch wenn mir nicht klar werden will, was die gegen uns gerichtete Drohgebärde ausgelöst hat, ist nur zu nachvollziehbar, dass an den Check Points der Finger locker am Abzug sitzt. Der Kampf gegen den Terror ist ein Krieg, den jeder Israeli mit führen muss. Die deutsche Wehrpflicht ist im Vergleich dazu weniger als ein Scherz. Wer bei uns lieber zuhause bleiben will, lässt sich von einem befreundeten Arzt ein paar Allergien attestieren. Doch für Israelis ist das anders. Wer hier den Wehrdienst verweigert, lässt seine alten Klassenkameraden den Kopf für die eigene Sicherheit hinhalten. Er gilt als Drückeberger. Außerdem ist echtes Verweigern in Israel extrem schwierig. Der leichte Weg ist, sich in einer Religionsschule anzumelden. Wer in einer der Jeshivas den jüdischen Glauben studiert, muss nicht zur Armee. So kommt es, dass 2003 nur 76,5 Prozent der wehrpflichtigen Männer eingezogen wurden. Wer aus pazifistischen Gründen verweigert, muss vor eine Gewissens-Kommission. Von 1995 bis 2002 haben 148 Israelis diesen Schritt gewagt – und sechs wurden als Pazifisten anerkannt. Erst 2003 wurde das System überarbeitet, weil Jonathan Ben-Artzi seit vier Jahren gegen die Entscheidungen der Kommission immer wieder vor die Gerichte zieht und erste Erfolge für sich verbuchen kann. Der mittlerweile 21-jährige Ben-Artzi ist der Neffe des ehemaligen konservativen Ministerpräsidenten und heutigen Finanzministers Benjamin Netanjahu. 2003 wurden gleich acht von 31 Verweigerern anerkannt. Doch der Wehrdienst hat nicht auf jeden komplett abschreckende Ausstrahlung. Jaron Pazi ist in München aufgewachsen und hätte für den Dienst nicht nach Israel zurückkehren müssen. Jaron ist ein lustiger Kumpeltyp, der in Tel Aviv den ersten Fanclub für den FC Bayern gestartet hat. Von der Armee ist er nicht begeistert, aber drücken wollte Jaron sich nicht. Im Endeffekt hatte er auch noch eine Portion Glück, weil er nicht an den Check Points, die die Frontlinie in Israel sind, Dienst schiebt, sondern in der Pressestelle der Armee. Für mich bleibt es dennoch nicht nachvollziehbar, wie man in diesen Krieg ziehen kann, egal ob man an der Front oder am Schreibtisch landet. Aber – unabhängig davon, dass ich in der israelischen Armee nun gar nichts verloren habe – ich sitze auch im sicheren Deutschland und darf mir vielleicht kein Urteil über die Loyalitäten im Nahen Osten anmaßen.
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Jackpot
Wir lagen an diesem Abend alle am selben Feuer.
Das Leben ist ja ein Witz, streng genommen. Und so hab ich mich auch gar nicht lange darüber gewundert, saß irgendwann an meinem ersten Tag im Büro, es war Mai und außerdem nicht einzig mein erster Tag, sondern unser erster Tag. Denn wir waren ein Team, in das so ziemlich jeder von uns auf eher holprigem Weg hinein geraten war, der Chef, die Wissenschaftler, die Assistenten, die PR-Leute und selbst die Damen der Verwaltung. Wir waren mehr eine Verschwörung als eine Firma, unsere Identity war eher Conspirers als Corporate. Wir haben uns einfach zur richtigen Zeit immer mal getroffen, anfangs eher beiläufig, meist auf Parties in Rotterdam, Moskau, Paris oder Kopenhagen. Man kennt sich irgendwann, es wird fast ein bisschen unheimlich. Dann kommt die Neugierde und hier, in Utrecht, da kamen wir dann alle zusammen. Beim großen "Bujaka"-Rave. Wir lagen an diesem Abend alle am selben Feuer. Der geniale Wissenschaftler, der Unternehmer aus reichem Haus und ein paar studierte Tussis. Ich konnte die besten Joints drehen und das war wohl irgendwie mein Teil an diesem Jackpot. Vor zwanzig Jahren, ach was, noch heute klingt unser Know-How eher fantastisch für die meisten Leute, doch was heißt das schon. In zehn Jahren werden wir einzelnen Module verkauft und irgendwo auf einer Insel vergammeln, die wir uns davon gekauft haben. Jeder für sich, jeder auf seiner eigenen Insel. Um den Prozess der ethischen Transformation etwas zu entschleunigen, haben wir uns entschlossen, unsere absolute Nummer 1, das Zeitreisen, nur in Verbindung mit der Abtreibung anzubieten. In dieser Welt sind Mütter, die ihre Kinder rückwirkend abtreiben lassen wollen, inzwischen ein riesiger Markt. Heute starten wir so richtig durch. Das Zeitreisen wird auf den Befruchtungsmoment reduziert. Wir nehmen einen Tunnel direkt an den Punkt, an den Papas Sperma in Mamas Ei gelangt und schneiden es raus. Also den ganzen Samenerguss, das spart uns lästige Detailarbeit. Anschließend entfernen wir, sofern vorhanden, den akuten Kinderwunsch aus dem Hirn beider. Was später passiert, kommt gegebenenfalls auf eine andere Rechnung. Es ist uns völlig klar, dass wir den Geschichtsrevisionismus auf die Spitze und weiter treiben, dass wir sehr viel Chaos stiften werden im Raum-Zeit-Kontinuum, dass wir aufpassen müssen, wen wir behandeln. Bedeutsame Leute mit hoher Netzwerkdichte und vor allem Reichweite sind viel schwieriger zu entfernen als Elemente der reinen Masse. Klar. Aber für die Details bin ich ja Gott sei Dank nicht zuständig, ich wechsle nur alle paar Tage die Festplatten. Es wird ein Ruck durch die Gesellschaft gehen, warnt unser Ethikvorstand, und zwar einer in finstere Abgründe der so genannten Menschheit. Es wird eine Explosion an der Börse geben, antworten unsere Investoren. Und dann lachen wir alle. Heute ist er erste Tag. Ich bin etwas aufgeregt, wir haben ja bislang nur mit Mäusen und, so halb illegal, Katzen experimentiert. Das schwierige, das gezielte, punktgenaue Abfedern des Kausal-Felds um den Probanden herum ist da natürlich leichter. Unser erste Kundin soll in wenigen Minuten eintreffen. Eine Mutter, die es recht eilig hat, wenn man so will eine Frau ohne Bedeutung. Sie hat sich uns regelrecht aufgedrängt. Ich meine, wir treiben ab und dann weiß man ja nicht, wie das Leben verläuft, sie wird ja auch gebeamt und so, weil sie dann ja plötzlich gar kein Kind mehr hat, dass sie überhaupt abtreiben müsste. Wer weiß schon, wo sie landet? Zuhause auf dem Balkon mit ihrem Mann, vielleicht gar einem besseren Kind? Allein in einer Großstadt, geschieden, als reife Bumsnudel im akademischen Viertel? Vielleicht ist sie ja, weil sie kein Kind hatte, irgendwann halb zufällig in einen Autounfall verwickelt worden. Man weiß es einfach nicht. Doch sie zuckte bloß mit den Schultern. Unsere Warnungen waren ihr vollkommen egal. Das Kind wird ganz plötzlich verschwinden. Wie die Geschwister von Marty McFly, im ersten Teil, das Foto. Nur ohne diese dramatische Verzögerung. Niemand wird es bemerken, alles läuft einfach weiter. Manchmal scherzen wir herum und stellen uns vor, dass wir selbst komplett auf diese Art manipuliert werden, wurden, was auch immer. Von irgendwelchen Honks in der Zukunft, von der wir uns gerade einbilden, wir könnten sie kontrollieren. Dann lachen wir nicht. Dann arbeiten wir mit voller Kraft. Wir wollen die Macht behalten, wir müssen. In zehn Jahren werden wir Filialen haben auf dem ganzen Planeten. Er wird frei sein von ungewollten Kindern. Niemand wird mehr jammern. Es wird großartig sein. Es ist neun Uhr und die Tür geht auf. Ich muss kurz den Atem anhalten und dann höre ich mich noch sagen "Hallo Mama". Den Rest hab' ich vergessen.
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unnuetzeswissen
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Die längste Zunge in Relation zur Körpergröße hat die Fledermausart Anoura Fistulata. (...)
... Sie ist eineinhalb Mal so groß wie das fünf Zentimeter lange Tier.
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Lumpensammlerin
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Doch Freunde haben keinen Sex
Ein High-Five für jeden Orgasmus. Gute Arbeit, Dude.
Du auf mir. Körper an Körper. Mund an Mund. Nackte Haut. Nackte, verschwitzte Haut. Du lächelst mich an und rollst von meinem entblößten Körper, legst dich neben mich. Niemals werde ich dieses verschmitzte Grinsen, dass du nach gelungenem Sex (und das war er immer) auf deinen Lippen trugst. High-Five. Wir lachen. Gute Arbeit-pochende Herzen. Atemlosigkeit. Du bist mein Bester Freund. Mein Kumpel. Und gleichzeitig der Mann, den ich begehre. Der Mann, dem ich keine Minute widerstehen kann. Der, mit dem ich im Schwimmbad in die Kabine verschwinden muss, damit es uns nicht vor Begierde zerreißt. Ich kann dich nicht betrachten ohne mich in deinen tiefen braunen Augen zu verlieren. Ich kann dich nicht anschauen, ohne mir zu wünschen in deinen starken Armen zu liegen. Und ich kann mir nicht vorstellen nochmal im Leben jemanden zu finden mit dem ich so lachen kann wie mit dir. Doch Beste Freunde haben keinen Sex. Deswegen hast du jetzt auch Sie.
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AliceD
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Schwarz wie die Nacht, stark wie der Tod und süß wie die Liebe
Ich atme dich ganz tief ein und halte die Luft an. Ich will nicht ausatmen, ich will dich nicht wieder gehen lassen.
Noch bevor ich morgens die Augen öffne, denke ich an dich. Ich stelle mir vor, wie wir den Morgen gemeinsam verbringen, wie wir uns aneinanderschmiegen und verschmelzen. Noch bevor ich morgens den letzten tiefen, schlaftrunkenen Atemzug mache, kann ich dich riechen. Auch wenn dein Duft noch nicht in der Luft liegt, spüre ich wie du meine Nase kitzelst. Ich atme dich ganz tief ein und halte die Luft an. Ich will nicht ausatmen, ich will dich nicht wieder gehen lassen. Noch bevor ich morgens die Hände unter der Decke hervorziehe, kann ich dich fühlen. Deine Stärke, wenn du mich packst, deine Wärme, wenn du mich umarmst, dein Temperament, wenn du mir in den Arsch tritts und deine Leidenschaft, wenn du mich ganz und gar einnimmst und alles vergessen lässt. Wenn ich morgens die Augen öffne, die Finger unter der Bettdecke hervorziehe und aus vollem Herzen gähne, dann tue ich das meist nur, um meinem Morgen mit dir zu verbringen. Auch wenn die Gedanken an dich und halbwachen Träume von dir, besser sind, als ein Sprint durch einen lauwarmen Sommerschauer, so ist doch die Realität mit dir, noch um so vieles besser. Wenn ich morgens die Augen öffne, aus dem Bett steige und in die Küche gehe, wenn ich dich dort erblicke, wie du mich verschmitzt angrinst, weil auch du dich jeden Tag aufs Neue auf diesen Moment freust, dann schließe ich noch einmal die Augen, atme tief ein und genieße den Augenblick. Wenn ich die Kaffeedose öffne, kann ich deinen Atem schon beinahe auf meiner Haut spüren. Obwohl es jeden Morgen genauso ist, das gleiche Ritual, eine scheinbar pedantische Gewohnheit, können wir ihn noch immer wie am ersten Tag genießen, diesen Moment. Diesen ersten Moment am Morgen. Fast wie eine unausgesprochene Regel wird nicht gesprochen während die Kaffeemaschine langsam durchläuft. Es gibt keine Hektik, kein hastiges hin und her Rennen zwischen Bad und Kleiderschrank. Wir lauschen dem Tropfen der Maschine und schnuppern wie mit dem Aroma in der Luft auch der Tag erwacht. Wenn ich morgens meine Tasse in den Händen halte, bis zum Rand mit Kaffee gefüllt, heiß dampfend, kräftig und schamlos, dann schließe ich ein letztes Mal die Augen. Ich atme dich tief ein, bis in den Bauch. Ich fahre mit meiner Fingerspitze den Tassenrand entlang und kann spüren wie du mich hitzig neckst. Ich kann riechen wie du inzwischen den ganzen Raum erfüllst, kann dich sogar hören, wie du mir leise zuflüsterst und auch ich säusle dir nun tiefenentspannt entgegen, „Guten Morgen, schön dass du da bist“, nehme einen tiefen Schluck und kann mir keinen schöneren Moment vorstellen, als jenen, wenn du dich langsam in meinem Körper verteilst.... Tags: kaffee, Sucht, liebe
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Swing it, baby! II
Herbert weiß, was Frauen wünschen.
Schließlich saßen wir wieder bei uns im Wohnzimmer und tranken den Wein, der auf mein verzweifeltes Drängen hin noch gekauft worden war. Mir war inzwischen längst klar geworden, dass ich Abend nur mit großen Mengen Alkohol überstehen würde. Entweder das oder Rasierklingen essen, was mir tatsächlich als verlockender Gedanke erschien, denn kaum berührte Herberts onkeliger Hintern mein schönes Sofa, war er auch schon wieder beim Thema. Schockiert stellte ich fest, dass er tatsächlich im Netz Seiten seiner favorisierten Clubs aufrief und mir begeistert zeigte. Das konnte doch einfach nicht wahr sein, er lief auf Sexautopilot und blendete meine entnervte Reaktion völlig aus. Von Jonas war auch keine Hilfe zu erwarten, er war mit Ilka in ein Gespräch vertieft. Ich hätte Herbert schon zu diesem Zeitpunkt gern achtkantig rausgeschmissen ( am liebsten aus dem Fenster!), aber da ich wusste, wie sehr sich Jonas auf das Treffen mit seiner besten Freundin gefreut hatte, war ich fest entschlossen, Herbert diesen einen Abend auszuhalten. Zähneknirschend wandte ich mich wieder dem Laptop zu, auf dem Herbert mittlerweile sein Profil aufgerufen hatte. „Oh toll, du bist rasiert.“, presste ich heraus, mit meinem Mageninhalt kämpfend und dem Entschluss, meine Augen gründlich mit Sagrotan zu spülen. Oder Salzsäure. Mittlerweile war es für mich zu einer traurigen Gewissheit geworden, dass dieser Besuch einen Partnertausch zum Ziel hatte. Original-Herbert und Porfilfoto-Herbert glotzten mich stolz an. Original-Herbert schien zu erwarten, dass ich beim Anblick der kläglichen Erektion von Profilfoto-Herbert schlagartig rattenscharf werden und mich auf ihn stürzen würde. Ungläubig blickte ich zwischen den beiden Herberts hin und her. „Ne Mädchen, das gefällt dir!“ Lüsternd legte er die Hand auf mein Knie. „Diesen Luxusschwanz darfst du gerne ausprobieren….“ Gerade als ich dieses großzügige Angebot durch einen gezielten Ellenbogenstoß in Original-Herberts faltige Eier (und sie waren unglaublich faltig, Profilfoto-Herbert ließ da keine Zweifel aufkommen) freundlich zurückweisen wollte, unterbrach Ilka diesen intimen Moment. Laut schluchzend erzählte sie meinem Freund, dass sie einen anderen liebe (verständlich), einen, der viel besser aussehe (nicht schwierig) und insgesamt viel toller sei als ihr Mann. Leider wolle dieser Traumtyp nur Sex (Swinger-Schicksal). Statt der erwarteten wütenden Reaktion, belehrte Herbert Ilka in seiner Klein-Jungen-Stimme, die er seiner Frau gegenüber immer benutzte, dass sie ja schließlich mit ihm zusammen sei und ihn daher ja lieben müsse und ihre Beziehung eindeutig in Ordnung sei. Klarer Fall von Realitätsverlust. Dieses Drama wollte ich mir jedenfalls nicht weiter zumuten und floh in die Küche. Meines Erachtens nach hatte ich an diesem Tag schon genug ertragen. Weit gefehlt. Statt seine weinende Frau zu trösten, mit der er ja eine ach so großartige Beziehung führt, folgte mir Herbert in die Küche. „Soll die Ilka sich mal von Jonas trösten lassen. Weißt du, die beiden sind schon immer gern miteinander in die Kiste gesprungen. Das würd ihr jetzt mal ganz gut tun, son anderen Kerl zwischen die Beine zu kriegen.“ Herbert weiß, was Frauen wünschen. „Im Ernst Matilda, dein Freund hat schon immer gern mit meiner Frau geschlafen.“, versuchte er mich zu provozieren Als würde ich mich deswegen verpflichtet fühlen, im Gegenzug ne schnelle Nummer mit ihm auf dem Küchentisch zu schieben. Für Herbert war genau das jedoch die logische Schlussfolgerung. Er lächelte mich schmierig an und tätschelte in seiner ekligen pseudo-onkeligen Art meine Wange. „Ich finde dich echt erotisch Matilda. Naja, und was Jonas kann…“ OH MEIN GOTT! Entsetzt wich ich zurück. „Jetzt tu doch nicht so schüchtern, das passt überhaupt nicht zu dir. Ich würde dich gern küssen, Matilda.“ Panisch suchte ich nach einer Erwiderung, leider schien mein Gehirn den Not-Aus-Schalter betätigt zu haben und auch mein Sprachzentrum hatte sich ängstlich sabbernd in irgendeiner Ecke verkrochen. Einzig ein dickes, fettes IIIHHHH flackerte durch meine Gedanken. „Nee du, echt nicht.“, brachte ich an den Kühlschrank gepresst hervor, quetschte mich an ihm vorbei und flüchtete in die entfernteste Ecke der Küche. „Na, dann erzähl doch mal Onkel Herbert, worauf du so stehst. Vielleicht kann ich dir ja noch was beibringen…“ „In erster Linie stehe ich auf sexuell attraktive Männer!“, zischte ich und flitzte an ihm vorbei in Wohnzimmer. Dort vertrieb ich die heulende Ilka von meinem Freund und machte ihm klar, dass er den Abend besser schnell für beendet erklären sollte, da ich sonst unweigerlich die Axt holen würde. Sicherheitshalber schloss ich die Schlafzimmertür ab, denn ich war mir nicht ganz sicher, ob „Onkel“ Herbert begriffen hatte, dass ich eher Sex mit einem Mixer haben würde als mit ihm. Wie zur Bestätigung hörte ich ihn im benachbarten Badezimmer zu seiner Frau sagen: „Also Mathilda find ich schon echt geil. Anfangs dachte ich ja, sie würd das vielleicht ein bisschen eklig finden, schließlich könnte ich ja ihr Vater sein. Aber ich glaube, sie steht auf mich.“ Wie sollte ich bloß den Sonntag überstehen?
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... Ich bin gekommen - jetzt geh! ...
Ich liege auf dir. Das war es. Fühle mich verschwitzt und matt. Erschlaffe und denke: Wehe du sagst jetzt "Ich liebe dich!" Das ruiniert alles!
Um es gerade heraus zu sagen. So ist es. Ich will spielen. Keine Beziehung. Mag verkorkst sein. Ist aber so. Und ich lüge nicht. Es ist wie mit Katrin. Das Ende ist da und wir hatten gerade zum ersten mal Sex. Mein Atem ist noch nichteinmal zu Ruhe gekommen und schon fühle ich die tränenerstickten Diskussionen die meist folgen. Doch der Reihe nach. Katrin ist Biologiestudentin, Mitte 20 und hat die beeindruckend schönsten Brüste die ich in meinem ganzen Leben geküsst habe. Auch sie habe ich über eine "Flirtbörse" kennen gelernt. Und nein, ich bin nicht besonders attraktiv. Und nein, ich bezahle sie auch nicht. Es ist viel einfacher und billiger - im doppelten Wortsinn! (Ach ja, und das "s" gibt außerdem auch noch dreifachen Buchstabenwert. Aber das nur am Rande) Es ist ganz leicht: 1. Sei originell 2. Sei ehrlich 3. Sei horny Ich habe gerne Sex und ich habe ein Talent. Ich kann gute erotische bis pornografische Geschichten schreiben. Auch mit Katrin haben ich mir erst ganz normal geschrieben. Dann kamen wir natürlich irgendwann auf Sex. Ich war ehrlich. Habe ihr davon erzählt. Schrieb ihr Geschichten nach ihren Wünschen. Von Sex auf einer Sommerwiese im Regen. Von Begierde im Hinterhof einer Bar. Von verbundenen Augen und reiner Lust. Erst wollte Sie nur, dass ich es ihr schreibe. Dann habe ich ihr vorgelesen. Sie ist noch am Telefon gekommen. Und es war weder plump noch billig. Dann sind wir ausgegangen. Ich habe nicht ein wort über Sex verloren. Es war ein lustiger, entspannter und neugieriger Abend. Wir haben uns geküsst. Das war es. Und dann. Es war wie Weihnachten. Ich habe sie angefasst. Berührt. Jetzt liegt sie neben mir. Sie ist unglaublich. Und hoffentlich sagt sie es nicht. Ich will nicht, dass sie von "Liebe" spricht. Ich habe davor zu viel Respekt. Ich kenne dieses Wort und will es nicht mit meinen Spielen beschädigen. Wenn du wirklich so fühlst, dann ist es wie bei den Anderen: Geh!!!
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BolleBerlin
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From Tinder With Love! Per Dating-App zur Weltreise!
Manchmal hat man im Leben einfach einen verdammt guten Tag erwischt!
Wie soll man Worte finden und etwas beschreiben, was man selbst gar nicht versteht? Unsere Geschichte ist zu schön, um sie wirklich zu realisieren. Kennengelernt habe wir uns über Tinder . Ihr kennt diese Dating Plattform ja sicherlich! Eine oberflächliche, schnelllebige App mit einem hohen Faktor an "Ich will eh nur Sex!". Tinder und ich - es war eine Hass-Liebe. Mitte Dezember: DU HAST EIN MATCH! WOW! Dahinter steckte Marco, 26 Jahre alt, aus Stuttgart. Am Anfang war es nur ein bisschen Small-Talk und ich dachte nie wirklich daran, dass wir uns jemals sehen würden, da er eben aus Stuttgart kam und ich aus Berlin. Als er aber Ende Januar wieder einmal in Berlin zu Besuch war, meldete er sich überraschender Weise. Wir verabredeten uns in einem Berliner Club, in welchem ich an diesem Abend mit meinen Mädels unterwegs war. Es war 3 Uhr nachts. Die Mädels verabschiedeten sich und ich wartete auf Marco. Er schrieb mir, dass er bereits in der Schlange anstehen würde. Ich ging heraus, um mich mit ihm anzustellen, damit er nicht so alleine da warten musste. Wir sahen uns und es war alles so klar. Keine Barrieren, keine Ängste, keine Grenzen - es fühlte sich vom ersten Moment an so richtig an. So wie man es oft hört: " Als würden wir uns ewig kennen! ". Die Nacht war magisch, wie in einem Traum und einfach unbeschreiblich. Wir tanzten als gäbe es kein Morgen. Dennoch dachte ich mir bei der ganzen Sache noch nicht wirklich viel. Es war eben ein Tinder Date! Am nächsten Tag schlenderten wir bei Sonnenschein und bestem Wetter durch Berlin-Mitte. Ich zeigte ihm einige schöne Orte. Wir waren müde aber zufrieden! Am Abend musste Marco mit dem Flieger dann zurück nach Stuttgart. Irgendwie war seit diesem Moment klar, dass wir uns auf jeden Fall wiedersehen werden. Er verschwand im Check-In-Bereich und ich fühlte mich sofort leer und irgendwie alleine. Er fehlte mir schon jetzt. Er schickte noch ein letztes Foto aus dem Flieger und dann war er weg. Und ich muss dazu noch einmal erwähnen: Wir kannten uns zu diesem Zeitpunkt gerade mal 17 Stunden! Verrückt oder? Ich glaube zwei Tage später buchten wir gemeinsam meine Flüge von Berlin nach Stuttgart. Wir schrieben jeden Tag intensiv bei Whats App, schickten uns Fotos, telefonierten. Es war so, als wären wir jeden Tag beieinander. Ich wurde morgens von ihm geweckt und bin am Abend mit ihm eingeschlafen. Es mag kitschig klingen, aber so war es nun einmal. Ende Februar: Endlich waren 3 Wochen vergangen und ich konnte in den Flieger steigen. Ich hatte ehrlich gesagt ziemlich Schiss, dass die Magie weg sein wird. Dass es nicht mehr so sein wird, wie in unserer "traumhaften" Nacht in diesem Club. Ich kam an, war nervös, sah Ihn und war noch viel viel mehr nervös. Aber es war trotzdem keine fremde oder unangenehme Situation. Wieder verbrachten wir einige tolle Tage gemeinsam. Die Zeit nutzen wir intensiv, erkundeten Orte, hatten Spaß und lernten uns mehr und mehr kennen. März und Anfang April : Der Alltag rufte und ich musste zurück nach Berlin. Es vergingen Tage und Wochen bis zu unserem nächsten Wiedersehen. In den folgenden beiden Monaten kam er zweimal zu mir nach Berlin. Wir machten uns die Tage immer so, wie sie uns gefielen und wie wir sie haben wollten. Jedes Mal vergaß ich die Zeit und alles um mich herum. Wir wollten die Zeit anhalten aber es ging leider nie. Wir wollten dieses " HALTET DIE WELT AN, WIR STEIGEN AUS! " so sehr. Marco und ich begeistern uns für das Reisen, für das Spontane, für die Fotografie und für die leichten Dinge im Leben. Endlich mal jemand, der genauso tickt oder wie Marco es gerne nennt: Jemand, der den gleichen Tick hat! Wir haben unsere 5 Minuten, Marco aber manchmal sogar 20. Wir lachen zusammen, wir hören einander zu, wir motivieren uns und wir haben die gleichen Träume und Hoffnungen vom Leben. Wir reden über tiefsinnige Dinge, haben Spaß an einfachen Sachen. Dennoch sind wir stets motiviert, Neues zu probieren. Mitte April: Ich wusste immer, dass Marco für den Sommer irgendwelche Reise-Pläne hatte. Ich dachte aber eher an "2 Wochen Thailand" oder "3 Wochen Amerika". Bis zu einem langen Telefonat vor einiger Zeit! Dort erfuhr ich von seinen wahren Absichten. Und die sahen so aus: "Ich haue ab, ich kündige alles und gehe ins Ausland. Mal sehen wohin. Ich weiß nicht wann ich wiederkomme und ob ich überhaupt wiederkomme. Ich wollte es schon immer machen, aber bin jedes Mal davon abgehalten worden (Job etc.). Jetzt bin ich bereit und muss es machen!" Ihr könnt Euch vorstellen, wie ich dabei erst einmal tief durchatmen musste. Ich war schockiert und wusste gar nicht was ich sagen sollte. War unsere Tinder-Magie doch nur eine Seifenblase? Habe ich mir das alles nur eingebildet? War es wieder ein Griff in den Ofen? Will er jetzt ernsthaft abhauen und alles wegwerfen? War ich ihm also doch scheiß egal? War das alles umsonst? Ich habe gezittert und geweint. Mir war das alles viel zu viel. Ich war vollkommen leer und irgendwie enttäuscht. Mit diesem Schock flog ich mit meiner besten Freundin am nächsten Tag erst einmal nach Sardinien. Hier erlebte ich einen meiner besten Urlaube überhaupt und ich hatte viel Zeit um Nachzudenken. Viel Zeit für mich - und die brauchte ich auch. Im Job war es momentan stressig, da viele Umstrukturierungen passierten. Bei Marco wusste ich auch nicht mehr genau, was nun daraus werden solltee. Ich wusste, dass es nur zwei Wege gab. 1. Du gehst mit! 2. Du beendest es und gehst in dein normales Leben zurück!". Ende April: Zwei weitere Wochen vergingen. Wir trafen uns in Frankfurt für ein Wochenende. Ich reiste mit einem unwohlen Gefühl an und wollte die ganze Sache eigentlich absagen. Mir war so schlecht und die ganze Zeit dachte ich nur: "Bolle, was machst du hier eigentlich? Wieso bist du noch hier? Der Typ haut eh bald und wird dich hier sitzen lassen! Geh wieder nach Hause Mädchen!" Ich kann es nicht einmal erklären, was mich immer wieder zu ihm zog. Vielleicht seine Art, sein Wesen, sein Typ. Er begeisterte mich ständig und ich war immer wieder überrascht, wie sehr er mir eigentlich aus der Seele sprach. Ich hatte nichts zu Verlieren. Und sobald ich daran dachte, einfach gehen zu wollen, sagte mir mein Herz: "Mach' es nicht! Du wirst etwas verpassen und dich jeden Tag in deinem Leben fragen: Was wäre passiert, wenn ich doch bloß geblieben wäre!". Das Wochenende in Frankfurt war ein Mix aus Tränen, Schmerz, Freude und vielen intensiven Gesprächen. Wir redeten wieder über seine Pläne und wie er sich das alles vorstellte. Ich erzählte Ihm auch von meinen Sehnsüchten, Träumen, Ängsten und Hoffnungen. Jeder träumt ja von dieser einen großen Reise, von diesem BIG THING. Jeder will aus seinen Ketten ausbrechen und einfach mal etwas Neues machen. Nur leider verschanzen wir uns dabei zu oft hinter unseren Mauern. Wir lieben die Sicherheit und riskieren wenig. Später bereuen wir dann all die Dinge, die wir niemals gewagt und getan haben. Man macht sich über diese Sachen nie wirklich Gedanken, erst bis jemand kommt, der zu dir sagt: " Komm' das machen wir jetzt einfach !" Wir saßen am Main-Ufer und die Zeit schritt davon. Nach einer Weile schlenderten wir das Ufer weiter entlang. Er blieb stehen, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und sagte: " Komm' doch einfach mit - du willst es doch genauso! " Ich habe es erst gar nicht so Ernst genommen. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Wollte er wirklich seinen Lebenstraum mit mir teilen? Wir kennen uns doch gerade einmal ein paar Wochen. Ist er verrückt? Bin ich noch bei klarem Verstand? Er sagte: " Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt! " Ich küsste ihn und fühlte mich so unendlich verstanden! Am nächsten Tag verbrachten wir die letzten Stunde wieder am Main-Ufer. Wir redeten über Routen, Wohnungsvermietung, wie man mit einem Van um die Welt fahren könnte und wo man am besten starten sollte. Ich glaubte immer noch nicht wirklich daran. Und vor allem war ich noch nicht davon überzeugt, dass er es wirklich ernst meinte. Vielleicht wollte er mich nur ruhigstellen und mich besänftigen? Naja, so wie ich eben bin, ein sehr nachdenklicher Mensch. Und auch die letzten Jahre verhalfen mir zu einer äußerst dicken Schutzschicht, durch die man nicht so einfach hindurch kommt. Bloß nichts zu nah an einen heranlassen, denn am Ende wird man doch nur wieder enttäuscht. Ich fuhr wieder Richtung Berlin und er zurück nach Stuttgart. Meiner besten Freundin schrieb ich nur: " Ich werde wohl mitgehen! " Sie antwortete: "Das war mir so klar! Mach es! Ich steh immer voll und ganz hinter Dir!" Ich liebe sie dafür! Unsere Freundschaft ist einfach so federleicht und einfach! Ich wusste dennoch nicht so recht, was ich da sagte, aber die Worte fielen mir so leicht über die Lippen, dass es mich fast schockte. Während der Busfahrt unterhielt ich mich mit einem älteren Mann (Mitte 60). Er erzählte mir von seinen Reisen und dass er immer mit seinem Camper Urlaub macht, während seine Frau im Hotel übernachtet. Sie mag dieses leichte Reisen nicht. Sie braucht Ihr Frühstück, Ihr Hotel und den gewissen Service. Er hingegen parkt einfach vor dem Hotel mit dem Van und genießt die Ruhe und die Natur. Ich war begeistert von ihm. Am Ende ging er und sagte: " Wissen Sie was? Ärgern Sie sich nie wieder länger als 15 Minuten mit Dingen. Das beschäftigt Sie ansonsten viel zu viel in Ihrem Kopf! " Wahre Worte oder? Ich nahm mir diese zu Herzen und versuchte wieder positiv zu denken. Ich atmete tief durch und sammelte meine Gedanken. "Willst du wirklich raus? Willst du alles aufgeben, um etwas Neues zu entdecken? Hast du den Mut, alles stehen zu lassen und in eine ungewisse Zeit aufzubrechen? Willst du deinen tollen Job kündigen, deine unglaublichen Freunde und deine Familie verlassen? Möchtest du mehr über dich erfahren und an deine Grenzen kommen?" Jede einzelne Frage, die ich mir stellte, beantwortete ich mit einem klaren und lauten: " FUCK YES! " Seit dem Moment an beschäftigte ich mich intensiver mit diesem Thema. Was braucht man an Versicherungen? Wie mache ich das mit meinem Job und der Wohnung? Was passiert mit meiner Katze? Wo bekomme ich Geld her? Fragen über Fragen! Zu diesem Zeitpunkt traute ich mich noch nicht, anderen von meinem Vorhaben zu erzählen. Sie würden mich für verrückt erklären und mich einweisen lassen - dachte ich zumindest. Es war Ende April . Seit unserem ersten Treffen im Berliner Club und dem Wochenende in Frankfurt lagen gerade einmal 3 Monate. Irgendwie erlebten wir so viel in dieser Zeit so dass es schien, als würden wir schon viel mehr Stunden miteinander verbracht haben. Es war aber immer nur die intensive Zeit, die uns mehr und mehr zusammenschweißte. Und ganz ehrlich Leute: Am Ende ist es auch egal, ob du jemanden 5 Jahre kennst oder nur 2 Monate. Es ist egal, ob Ihr 4 Urlaube miteinander verbracht habt oder nur einmal im Kino wart. Solange es sich richtig und gut anfühlt, spielt alles andere keine Rolle. Ich habe gemerkt, dass es manchmal wichtiger ist, den Kopf auszuschalten. Man muss sich vom Herzen leiten und alles auf sich zukommen lassen. Man kann nicht immer alles perfekt planen. Man kann sich nie sicher sein bei einer Sache. Aber wenn man nie etwas wagt, dann gewinnt man eben auch nicht. Mitte Mai: Während unserer gemeinsamen Zeit buchten wir einen Trip. Wir wollten nach Portugal ans Meer und so organisierten wir uns auch noch einen Camper statt Hotels. Wir wollten frei sein und uns an nichts binden. Stellt Euch vor: Ihr wacht in Eurem Camper auf, öffnet die Türen und hört das Meer. Die Sonne scheint auf Eure Nase, Ihr könnt das Meer riechen und neben Euch liegt so ein wahnsinnig toller Mann! Gibt es etwas Schöneres? Portugal war für mich wie eine Testfahrt. Ich war gespannt, wie es zwischen Marco und mir laufen würde. Zu meinen Freunden sagte ich vor diesem Trip: "Nach dieser Reise werde ich mit einer endgültigen Entscheidung zurückkommen. Unser Trip war einzigartig, intensiv, wahrhaftig, lebendig, lustig, spontan und voller Emotionen. Spätestens hier wusste ich: " FUCK YES, LET THE BIG THING BEGIN! " (einen ausführlichen Beitrag zum Portugal Road Trip findet ihr hier) Anfang Juni: Nun sitze ich hier und schreibe diesen Beitrag. Mittlerweile beschäftigen wir uns jeden Tag nur noch mit Bürokratie, Ideen, Projekten, der Abschiedsparty und unserem BIG THING. Wir haben die Flüge gebucht und es gibt diesen Mal nur ein One-Way-Ticket! Zuerst geht es nach Prag, dann nach Dubai und Sri Lanka. Am Ende kommen wir hoffentlich gesund und munter auf Bali an. Hier bleiben wir erst einmal, bis wir vertrieben werden. Wir sind uns dieser Sache so sicher, dass wir es kaum noch erwarten können. Es soll endlich losgehen! Wir haben die gleichen Visionen und Träume. Wir sind aus einem gleichen Holz geschnitzt und verstehen uns fast blind. Ich habe mit einem Mann nie so viel gelacht, wie mit ihm. Ich war einem Mann nie so nah, wie ihm. Und ich wäre niemals für einen Mann ins Ausland gegangen. Aber Marco ist für mich so etwas wie der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Aber positiv! Er war und ist mein Anreiz, meine Motivation und meine stützende Säule. Durch ihn sehe ich viele Dinge nun mit anderen Augen. Aber nicht, weil ich eine rosarote "Tinder-Brille" aufhabe, sondern weil da endlich jemand ist, der mich versteht, der mich mag und der sich für mich interessiert. Jemand, auf den du dich vollkommen verlassen kannst. Jemand, der das Gleiche will und der eben nicht nur redet, sondern es auch macht. Wir träumen nicht mehr nur sondern leben es jetzt auch! Das Leben kommt doch eh immer anders als man denkt! Und wenn Ihr ehrlich zu Euch selbst seid, dann seht Ihr auch, dass alles im Leben ersetzbar ist, nur eben unsere kostbare Zeit nicht . Also verschwendet sie nicht und macht Sachen, die Ihr schon immer einmal tun wolltet. Und selbst wenn wir später scheitern werden, haben wir es versucht und haben uns etwas getraut! Wo wir am Ende landen werden, wie unsere Geschichte ausgehen wird - das alles steht nur in den Sternen. Und wenn ich jetzt wieder so darüber nachdenke, wie dieses ganze Abenteuer entstanden ist, dann muss ich wieder ungläubig mit dem Kopf schütteln. Per Dating-App zur Weltreise! Klingt schon irgendwie absurd oder? Aber ganz egal, wie das alles entstanden ist. Wir sind froh und unfassbar dankbar, dass wir beide an diesem einen Abend zur gleichen Zeit am selben Ort waren! Geschrieben von Bolle (dabei unbedingt unseren Song hören: "Valentine" von Linus Young) P.S.: Marco, ich danke dir für alles! www.kommwirmachendaseinfach.wordpress.com Tags: Weltreise, Tinder, Traummann, Schicksal, Reisen
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Tribute to Die Fantastischen Vier – was ist da falsch gelaufen???
Entschuldigung, aber meint dieser Andreas “Bär” Läsker das wirklich ernst? “Tribute to Die Fantastischen Vier” unter anderem mit THOMAS ANDERS, PUR, …
THOMAS GODOJ, PUHDYS, KARAT, ROGER CICERO, SEBASTIAN KRUMBIEGEL ... da fehlt ja nur noch FLORIAN BERND SILBEREISEN mit einem “Live”-Medley beim ARD-Hochzeitsfest der Volksmusik! Hat da irgendwer ganz dolle Angst vor dem sozialen Abstieg gehabt und sah diesen Sampler als letzten Ausweg? War da im Geldbeutel nicht nur Ebbe, sondern absolute Dürrekatastrophe angesagt? Oder warum stellt man solche Leute mit auf das Line-Up eines Fanta4-Tribute-Samplers? Künstlerische Experimentierfreude? Gibt es keine Bienen mehr, denen man Honig klauen konnte oder warum suchte der “Bär” eine solche Herausforderung? Ich muss unverzüglich die Geschmackspolizei alarmieren! Tut mir Leid, aber wer wissentlich und mit vollem Vorsatz PUR, die PUHDYS oder THOMAS ANDERS an die Hits der Fantas lässt und die Ergebnisse sogar noch veröffentlicht, DER muss mit einer dicken, fetten Anzeige rechnen! Da gibt es kein Zurück mehr, Strafe muss sein!
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Svanny
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Seelenbrecher! Meine innere Mauer ist durchbrochen…
Du hast sie durchbrochen! Und jetzt beginnst Du langsam und kaum merkbar, jedoch immer schmerzhafter werdend, jeden einzelnen Stein abzuräumen.
Stein für Stein bohrst Du Dich vor in mein Herz. Mit jedem einzelnen von ihnen gräbst Du ein immer größeres Loch in meine Seele. Ich möchte Dich aufhalten, doch stehe ich da wie angewurzelt. Mir wird klar, dass ich Dich gar nicht aufhalten kann. Im Gegenteil, ich genieße diesen Schmerz. Ich weiß, wenn ich mich dagegen wehre, dann kann ich Dich nicht mehr halten… Gar nicht mehr spüren, nicht mehr fühlen, dann bist Du weg, und das für immer. Ich ertrage den Kummer in meiner Seele und merke wie mein Herz immer mehr zu bluten anfängt. Es pocht, es pulsiert und treibt mich in den Wahnsinn. Ich spüre wie jede kleine Ader in meinem Körper brennt, ich kann nicht mehr atmen. Lass mich los! Spiel nicht mit mir! Doch nun ist es sicher, meine Mauer steht nicht mehr. Es ist sicher, ich habe Dir mein Herz geschenkt. Nein, Du hast es Dir einfach so genommen. Ich bin willenlos, meine Gefühle sind willenlos, ich gehöre Dir, mit jedem Zentimeter meines ‚Ichs‘ bin ich Dir verfallen. Mein Verstand hat sich losgelöst und ich höre ihn nur noch von weiten rufen. Ich soll rennen, rennen so schnell ich kann. Doch die Worte verblassen, sind bald kaum noch zu hören, nur noch Buchstaben in der Luft. Irgendwann wird alles schwarz um mich herum, ich fühle nur noch Traurigkeit. Du bist weg! Hast mich in den Trümmern meiner Seele einfach liegenlassen. Es ist Dir egal, ob mein Herz verblutet in dieser eisigen Gefühlswelt. Ich weiß, ich muss meine Mauer wieder aufbauen. Doch diesmal muss sie höher werden, größer, robuster, als sie es jemals zuvor gewesen ist. Ich werde andere Mauern einreißen, Steine klauen aus den Herzen derer die es nicht merken. Genau mit diesen Steinen werde ich meinen Schutz seelenstärker machen. Keiner wird ihn durchbrechen können, niemand soll mir wieder so nah kommen. Doch eh ich mich versehe, merke ich wie meine Fassade bröckelt, wie ein Räuber sich gerade an meiner Mauer zu schaffen macht und sich auf den Weg macht. Auf den Weg zum Mittelpunkt meiner Gefühle.
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Blumengaenschen
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Kurz:Schluss.
„Ist sie blond?“ „Ja… Naja, eher so mittelbraun.“
„Hast du Hunger?“ „Glaub nicht, und du?“ „Nö.“ „Lass hier rein.“ * „Gemütliche Puffbeleuchtung haben die hier.“ „Ich habe mich verliebt.“ „…“ „In eine Andere.“ „Ach so, in eine Andere, ich dachte schon…“ „…“ „Ist sie blond?“ „Was spielt denn das für ne Rolle?“ „Ich frag ja nur.“ „…“ „Ist sie blond?“ „Ja… Naja, eher so mittelbraun.“ „Guck mal, das Kind da hat alle Salzstangen umgeworfen.“ „Ich möchte dich nicht verletzen.“ „Zu spät.“ „Ich weiß, wie du dich fühlst.“ „So, wie fühle ich mich denn?“ „…“ „Jetzt frisst es die Karte auf. Ich versteh nicht, wieso die Mutter nichts macht. Ist sie eventuell blind?“ „Es ist nicht so, dass ich nichts für dich empfinde. Ich will auch nicht, dass du denkst, ich finde dich nicht attraktiv oder so, es ist nur…“ „Was?“ „Naja, ich kann da nichts machen.“ „Ich wohl noch weniger.“ „Ja.“ „Ja.“ „…“ „Der Schnösel am Nachbarstisch hat gerad Wachs über seinen neuen Mac gekipppt.“ „Meinste, die beiden sind schwul?“ „Nee.“ „Dooch. Guck mal seine Tasche an.“ „Heißt ja noch nichts, vielleicht findet er sich einfach trendy.“ „Aber guck dir mal seine Hand an, wie der die hält.“ „Ich seh nichts, du sitzt davor. Warum hast du mir nicht eher was gesagt?“ „Ich war mir nicht sicher…“ „Ah, verstehe, du wolltest dir alle Optionen freihalten.“ „Das ist nicht fair.“ „Tut mir leid, ich kann gerad nicht fair sein.“ „Ich weiß, es klingt scheiße, aber können wir nicht… Freunde oder so was bleiben?“ „“Oder so was“ eher als Freunde.“ „Das meine ich ernst.“ „Für wen hälst du mich?“ „…“ „…“ „Guck mich nicht so an.“ „Du guckst mich noch viel mehr so an.“ „…“ „…“ „Nein, halt, wein doch nicht wegen mir.“ „Ich weine überhaupt nicht. Hab nur ne Wimper im Auge. (Und wenn, wäre es nicht wegen dir, sondern wegen mir. Außerdem heißt das „meinetwegen“.)“ „… Was? Die Musik ist so scheiß laut.“ „Nicht so wichtig.“ „Du wirst jemand anderen kennenlernen.“ „Das zweifle ich auch überhaupt nicht an.“ „Hä? Oh Mann, verdammte Musik, lass uns mal gehen, gleich.“ „Ist gut. Hier, nimm.“ „Ne, lass stecken. Ich hab schon zuviel kaputt gemacht.“ „Stimmt. Wie praktisch, dass du das mit 5 Euro wieder wett machen kannst.“ „Hallo, zahlen.“ * „Arschkalt.“ „Ja. Welche Bahn nimmst du?“ „U.“ „Ach ja.“ „Na denn…“ „Ich schreib dir, ja?“ „Ja ja.“ „He, ja ja heißt „leck mich“.“ „Genau.“ „…“ „Tschüß dann.“ „Ja, komm gut heim und… pass auf dich auf.“ „Ja. Und du… Brich das nächste blonde oder mittelbraune Herz am Besten doch am Telefon.“
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andys.mischmasch
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Unendlicher Kampf
in den verschiedensten Situationen ist es dem einen oder anderem bestimmt schon mal ähnlich ergangen...
Mein Kopf ist leer, meine Gedanken sind stumpf. Ich trete auf der Stelle, komme nicht weiter. PANIK! Innerlich aufgewühlt, etwas versucht aus mir auszubrechen. Es versucht sich aus meinem innersten nach außen zu beißen Ich betäube mich immer und immer wieder Versuche den Schmerz zu unterdrücken. Es gelingt mir auch, auch wenn es nur für kurze Dauer war. Aber diesen Augenblick genieße ich. Stille, Ruhe, Frieden, bin eins mit mir selbst Das in mir ist stärker, es findet seinen Weg. Es bricht aus mir heraus. Schmerz, Schreie, brennen Auge in Auge mit dem was vorhin noch in meinem innersten schlummerte. Wer wird siegen? Ein Verzweifelter Kampf zwischen Körper und Geist Tags: unendlicher, Kampf, Geist, Panik, betäuben, Schmerz, Andy, andys, mischmasch, leer, Gedanken, stille, frieden, Auge
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nachtschwimmer
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Fiona im tiefen Wald
Wenn meine Freundin neben mir im Bett liegt, nachts, schlafe ich besser, ruhiger, tiefer, als wenn sie nicht neben mir liegt.
"Ich wäre gerne älter", sagt Fiona. "Warum?" "Dann könnte ich all das haben, was ich jetzt nicht darf..." Ganz kurz erröte ich, weil ich erwachsen bin, und mit Verboten gleich in Richtung... naja, nicht sofort Sex, aber doch in Richtung Dinge abdrifte, die sich zwischen Mann und Frau oder Mann und Mann oder Frau und Frau abspielen, während niemand ihnen zusieht. "Was darfst du denn jetzt nicht?" "So lange aufbleiben, wie ich will." Ich atme auf. "Oder in den Dschungel fliegen." Die Wüste zu trocken, die Berge zu hoch? Der Regenwald soll es sein. "Wir können in den Dschungel. Es ist deine Reise, wir können überallhin, wohin du dich wünschst." "Wenn ich mich überallhin wünschen kann, kann ich mich dann auch älter wünschen?" "Natürlich." "Dann bin ich zwanzig und wir sind an diesem grünen Fluss, ja?" "Grünen Fluss?" "Mit den Krokodilen und den Affen drumherum." "Am Amazonas meinst du." "Weiß ich nicht." Es ist egal, ob es der Amazonas oder der Mekong oder der Kongo ist, wir reisen jedenfalls in den tiefsten Dschungel und entscheiden uns dann doch für den Amazonas. Als ich die Augen aufmache, steht Fiona neben mir. Sie sieht bezaubernd aus, ist genau zwanzig Jahre jung und hat so eine khakifarbene Tropenkluft an, bei der ich aber sicher nicht an Lara Croft denke, sondern an Abenteuer. Wir sind zu siebt. Fiona und ich haben uns einer Gruppe von Goldsuchern angeschlossen, die uns durch den Dschungel begleiten werden. Fiona will ein Abenteuer und das hat sie nun davon. All das, was einem im Bilderbuch nur phantastisch killen kann - Jaguare, Alligatoren, Stürze von Baumstämmen, Schußverletzungen - kann uns jetzt wirklich killen. Aber warum Angst haben, wenn man bereits tot ist? Nun, da Fiona erwachsen wurde, möchte sie auch alle Vorzüge, von denen sie zuvor gar nichts wusste, erleben. So kommen wir schnell vom Wasser zum Antarctica (brasilianisches Bier), vom Bier zum Marihuana, vom Gras zur Pasta basica (unveredeltes Kokain aus Kolumbien). Weil es aber ihre Reise ist, bestimmt sie die Wirkung mehr oder minder selbst. Ich beneide sie, denn meine Augen flirren, meine Knochen klirren und der dunkle Wald, der uns umschließt, schnürrt mir allmählich die Kehle zu. Ja, die Dunkelheit. Auf der Lichtung, auf der wir unsere ersten beiden Tage mit Drogen und Goldsuchern zubringen, hat gerade ein heller, sonniger Tag begonnen. Hier ist es nun finster, denn wir sind losmarschiert und haben das Licht verlassen. Und in der Nacht würde es sogar stockfinster sein, weil eine Welt ohne Himmel auch keinen Mond und keine Sterne kennt. Heute, morgen, tagelang. Wie reagiert die Seele auf Lichtentzug? Sie konzentriert sich auf Ausnahmen. Hier und da ein Teppich aus Sonnenflecken, dort ein Strahlengitter auf den Blättern. Oder auf dem Wasser der Bäche und des Flusses. Vor allem auf dem Wasser malt das Licht mit zauberhaften Farben. So wandern wir tagelang durch den Wald, und Fiona jauchzt und erzittert und schwitzt und lebt. Aber nun, da erwachsen, will sie auch die anderen Dinge, nicht bloß die Drogen und das Abenteuer. Sie will das, was sie eigentlich als Kind noch nicht kennt, aber eben doch kennt. Sie will Verliebt sein. Und Pedro, unser Führer durch diese grüne Welt, hat es ihrer Welt angetan. In der Wüste lernte sie die Sehnsucht nach was anderem, vielleicht auch nach Heimat. Im Wald lernt sie nun die Sehnsucht nach jemand anderem, die aber nicht immer erwidert wird. Abends in unserem Zelt liegen wir nebeneinander und starren solidarisch an die Decke (obschon wir eigentlich unter einer Zimmerdecke liegen). "Erklär mir, wie das geht, verliebt sein." "Fiona, das kann ich nicht." Sie überlegt. "Aber du hast doch eine Freundin." "Ja, das stimmt." "Dann bist du nicht in sie verliebt?" "Doch, sehr sogar." "Dann erklär es mir. Warum bist du in sie verliebt?" Was tue ich hier? Wie kann man Dinge erklären, die man selbst nie verstanden hat? "Also... Ich weiß nicht recht." Fiona hakt nach: "Na gut, aber sag mir wenigstens, warum du gerade in SIE verliebt bist..." "Naja, weil..." Nun reiß dich zusammen und sei einmal ehrlich. "Weil sie der Mensch ist, der sie ist. Weil sie nicht austauschbar ist, nicht abziehbar. Sie kommt nicht aus  dem Katalog, sie stöckelt nicht durch die Disco, sie passt nicht in die Masse von denen, die alle so gleich sind und dabei stets betonen, wie anders sie doch sein könnten. Sie braucht das nicht, weil sie anders ist. Ein wenig kindisch, ein wenig schüchtern, ein wenig albern, ein wenig laut - aber immer sie selbst. Wenn ich ihr in die Augen sehe, kann ich SIE sehen. Wenn sie mich ansieht, sieht sie, was ich gerade brauche, immer. Wir können uns darauf verlassen." "Aber streitet ihr euch denn nie?" fragt Fiona und ihre Augen sind wieder so groß, wie noch mit sieben Jahren. "Oh doch!", sage ich und muss laut lachen. "Natürlich streiten wir manchmal. Aber wenn es so ist, dann wissen wir hinterher, warum wir es getan haben. Wir schmollen uns nicht tagelang an, bis es so groß wird, dieses Schmollen, dass es etwas kaputt macht. Wie sprechen viel und sind ehrlich, so ehrlich wie es geht." Warum bin ich gerad nicht hundertprozentig ehrlich? Es wäre so leicht, ihr den wichtigsten Grund zu nennen. Also tu es einfach. "Wenn du bei jemandem ganz du selbst sein kannst und dieser Mensch auch bei dir, dann weißt du es, Fiona. Und wenn all das ohne Anstrengung funktioniert, wenn du nichts Besonderes dafür tun musst. Du musst dir nicht viel Mühe geben. Denn es passt einfach, es sollte so sein. Dann bist du verliebt. Dann liebst du." "Das ist mir zu kompliziert", sagt sie halb amüsiert, halb verzweifelt. "Dann was Einfaches. Wenn meine Freundin neben mir im Bett liegt, nachts, dann schlafe ich besser, ruhiger, tiefer, als wenn sie nicht neben mir liegt. Weil sie zu mir gehört." "Jetzt habe ich es verstanden." Und ich auch. Endlich!
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/fiona-im-tiefen-wald/1043015
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ktty
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Wo ist "am Rande des Wahnsinns"?
In Düsseldorf. Zum Beispiel. Ohne Vorwarnung, Lonely Planet oder Einführungskurse musste ich nun also wieder zurück nach Europa...
...und fand mich auf meiner kleinen Deutschlandtour kaum zurecht. Zwischen endlos scheinenden Jungesellen-Abschieden, Emos und sonstigen neuen Modestilen von denen ich in Thailand nichts mitbekam, versuchte ich im Düsseldorfer Hauptbahnhof mein Gleis zu finden. Vor lauter Aufregung ging ich teilweise doch glatt als blöder Tourist durch, was es mir um einiges vereinfachte, von dem Geschehen dann auch ein paar wenige Bilder zu knipsen. Die Erklärung dazu findet ihr hier. Eigentlich wollte ich nur kurz nach Düsseldorf fahren, um eine Ausstellung zu besuchen, die mich schon seit Wochen nicht in Ruhe lässt. Im NRW Forum Kultur und Wirtschaft liess ich mich bei "Radical Advertising" von Amnesty International, Puma, Marlboro bis zu Chanel berieseln. Ich fühlte mich so gar nicht als Opfer der Werbeindustrie, da ich auch Einiges dazulernte und mich beherrschen konnte, im Ausstellungshop irgend eine Unnüztigkeit zu erwerben, sondern ich beschränkte mich auf kleine Mitbringsel für Freunde. Das Interessanteste an meinem kleinen Ausflug nach Düsseldorf war jedoch lange nicht die schon sehr bereichernde Ausstellung an sich, sondern mein Aufenthalt am Hauptbahnhof. Die Mutprobe Nachdem ich über eine Stunde auf meinen Zug zurück nach Luzern warten musste und man sich in einer Stunde keine Sehenswürdigkeiten mehr ansehen kann, gab ich mich mit den "Sehenswürdigkeiten" des Düsseldorfer Hauptbahnhofs zufrieden. Ich war überwältigt und ebenso überfordert von den vielen Menschen, die sich da zusammengewürfelt aus verschiedenen Gründen treffen. Nicht, dass es in Bangkok an Menschenauflauf gefehlt hätte. Jedoch gab es hier einen bemerkenswerten detaillierten Unterschied. Dieser Unterschied erinnerte mich an einen zwar hässlichen, jedoch durchaus interessanten Museumsbesuch. Meine schwer erlernte theaterliche Verrücktheit kombiniert mit der geschenkten Wartezeit machten aus mir spontan eine amerikanische Touristin auf Deutschlandtour. Das machte mich naiv, ein bisschen dämlich, aber vor Allem und am wichtigsten: sympathisch. Die Umsetzung Mit einer kleinen Kamera bewaffnet sprach ich nun einfach die Menschen an, die unschuldig an mir vorbeiliefen oder in kleinen Grüppchen zusammenstanden. Ich sprach sie an, ob ich wohl ein Foto machen dürfte. Ich sei überwältig über die ganzen Kleidungsstile, die sich hier ansammelten. Ich sprach ein junges Männerpärchen an, das sich amüsiert für mein vermeindliches Urlaubsfoto gerne zur Verfügung stellten und sich mit meiner billigen aber ehrlichen Begründung zufrieden gaben. Unter meinen Aktmodellen befanden sich des Weiteren interessante Punks, Gothik Mädchen und eben Emos, von deren Existenz ich bis vor Kurzem tatsächlich durch meinen Asienaufenthalt nichts mitbekam. Ich war fasziniert und schockiert zugleich über diese Varietät an verschiedenen Styles, Modeassecoires und Frisuren. Hätte ich dies nicht alles fotografisch festgehalten, würde ich mich noch in Jahren darüber ärgern. Ich musste für mein nächstes Foto keine zehn Meter laufen, schon hörte ich mit Allem ausgestattete Männengruppen stolz durch den Bahnhof laufen, um jedermann mit ihren Junggesellenabschieden zu nötigen. Selbst diese stellten sich gegen Kauf eines Kugelschreibers mit integriertem Stempel, rotem Lämpchen und Seifenblasengehäuse für ein harmonisches Foto zur Verfügung. Ich freute mich im Gegenzug wirklich über diesen Kugelschreiber, dessen Seifenblasenflüssigkeit sich dann während der Zugfahrt leider in meiner Handtasche verteilte. Die Aufklärung In einem Restaurant liess ich mich geschafft am Tisch einer alten Dame nieder, da ich meiner verrückten Idee noch nicht ganz ein Ende setzen wollte. Ich war nun wieder Schweizerin und unterhielt mich mit ihr über Gott und die Welt. Plötzlich liefen Jugendliche an uns vorbei, klopften an die Fensterscheibe und deuteten mit dem Zeigefinger auf das Stück Boden, welches ich im Sitzen nicht sehen konnte. a Also machte ich Anstalten aufzustehen, um sicher zu gehen, dass sich auf dem Boden nichts (mir) Wichtiges befand. Die alte Dame klärte mich dann auf "Ach, stehense doch nit auf, die verarschense doch nur". Da man in so einer Situation vielleicht heutzutage niemandem mehr trauen kann, stand ich trotzdem auf und musste mit Schrecken feststellen, dass diese alte Frau mich gerade über die Jugend von heute aufgeklärt hat, da ich keine Ahnung hatte. Da bemerkte ich, dass ich wohl schon seit langem nicht mehr "up to date" zu sein scheine. Game over Meinen letzten Kick holte ich mir dann noch als Ami vor dem Haupteingang, indem ich ganz niedlich zwei Polizisten ansprach, ob ich wohl auch mit ihnen ein schönes Erinnerungsfoto machen dürfe. Geschmeicheltes Lächeln beantwortete mir die Frage und es fand sich auch schnell ein potenzieller Fotograf, bei dem ich mir in dieser gegebenen Situation keine ernsthaften Sorgen machen musste, dass mir meine Kamera geklaut werden würde. Ich bedankte mich bei meinen Mitspielern und beobachtete noch ein kleines Weilchen das Treiben vor dem Bahnhof. Dabei fiel mir vor allem ein Kleinkind, nur mit Windeln bekleidet, auf, dessen Mutter nicht bereit war, sich von ihrer Zigarette zu trennen, um das Kind vor einer Kollision mit Menschen oder diversen anderen Obiekten zu schützen. Ebenso auffällig die "Entente Fleurale Europe 2008" Pflanze, gespendet von der PSD Bank Rhein-Ruhr eG, die einem Steppenläufer mehr glich als allem anderen. Hässlich, aber wohl lieb gemeint. Ich stieg in meinen Zug und schlief eine Runde, um mich von den Strapazen zu erholen. Es war anstrengend zwischen einer indischen Familie zu sitzen, die sich sehr viel zu erzählen hatte, aber meine Müdigkeit war stärker und besiegte den heimlichen Kampf. Als ich erwachte, stieg ein älteres Pärchen aus. Das Grossmütterchen beugte sich zu mir rüber und sagte: "Wissen se was? Sagt mein Mann vorhin zu mir `Guck ma, da drüben schläft Schneewittchen`!". Die Inder lachten und ich schmunzelte ihr ein verschlafenes Lächeln entgegen. Realitätsverlust in der deutschen Bahn Beim Umsteigen sprach mich erneut ein altes Grossmütterchen an und beschwerte sich über die Stufen des ICE. Ich nickte ihr verständnisvoll zu, was sie widerum dazu anspornte, von den Stufen über Unpünktlichkeit bis hin zu Herrn Mehdorn zu schimpfen: "Ik hab zu meinem Mann mal gesagt, falls wir irgendwann mal an dem Bahntypen vorbeilaufen, pass auf, dass ich ihm net ausversehen meinen Ellbogen reinhaue." Ich fing an, laut zu lachen, denn sie meinte es lustig. Ich verschwieg ihr aber meinen Gedanken, dass sie sich darüber bestimmt keine Sorgen machen müsse, da sie niemals neben ihm stehen wird. Und somit endete mein Tagesauflug zum "Rande des Wahnsinns", Düsseldorf. Oder München. Oder Berlin. Oder Zürich. Oder Barcelona. Oder ... "Wichtige Links zu diesem Text" Das Video zum Text Infos zur Ausstellung
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/wo-ist-am-rande-des-wahnsinns/661259
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sehen
gesellschaft
661,259
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youshouldgo
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Ein Kuss wie Edelstahl
Es ist die Folge von einer unglaublichen Zeit, unglaublich schön, unglaublich schwer, unglaublich ereignisreich.
Es ist hart zu wissen, nie mehr geküsst zu werden, nie mehr berührt, von dieser einen Person. Du weißt, es wird der letzte Kuss sein, der dich berührt. Es ist die Folge von einer unglaublichen Zeit, unglaublich schön, unglaublich schwer, unglaublich ereignisreich. Die letzten Tage ging es bergab, du merktest die Entfernung, die es sonst auch aufgrund mehrerer hundert Kilometer körperlichem Abstand nie gab. Du gabst nie auf, du wolltest das retten, was die andere Person schon längst aufgegeben hatte. Zu viel bedeutete dir das, was ihr hattet. Du erkanntest dich selbst nicht mehr wieder, wie du gehandelt hast, gefühlt, Dinge aufgegeben, die dir so viel Wert waren. Doch du wolltest trotzdem nicht loslassen. Es war zu schwer. Es war ein Problem. Die Person war eine Droge für dich, du konntest nicht mehr mit und auch nicht mehr ohne ihr. Doch dann kam dieser Moment, dieser bedeutende Blick, der dir sagte, es wird dieses eine, letzte Mal sein. Du hast es durch Mark und Knochen gespürt, am ganzen Leib Angst und Verzweiflung, nur ein winziges Korn Hoffnung. Diese letzte Annäherung war edel, fein, anständig. Doch sie war hart und kalt wie Stahl. Mit diesem Kuss endete zwangsläufig diese eine Zeit, die wir nie vergessen werden. Gut oder schlecht in der Erinnerung, wir werden uns immer an sie erinnern, die große Liebe.
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fuehlen
liebe
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Liedermeer
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Selbsthass
Kennst du das?
Verleumden. Verdrängen. Vergessen. Der einzige Weg, um mit sich selbst klarzukommen. Der einzige Weg, sich zu mögen. Der einzige Weg, am Leben zu bleiben. Gedanklich verändern. Die Realität im Kopf verdrehen. Es anders herbeiwünschen. Den Wunsch Gestalt annehmen zu lassen. Sich damit etwas vorlügen, bis das ganze Leben aus Lügen besteht. Bis das eigene Spiegelbild eine verzerrte Fratze wird, die nicht mehr einem selbst gehört, sondern nur noch den eigenen Wunschvorstellungen entspricht. Sich so verbiegen, bis man ein Anderer wird. Trotzdem nicht zufrieden sein. Nie glücklich sein. Die Ansprüche an sich selbst immer erhöhen. Die Träume und Wünsche höher fliegen zu lassen als man sie je erreichen könnte. Bei dem Versuch sie zu fangen hinzufallen, und gebrochen am Boden liegenzubleiben. Nie die Kraft zu haben aufzustehen, sich selbst dafür hassend. Sich selbst kaputt zu machen, ohne es zu merken. Sich zu zerstören, und sich danach zu fragen, warum man so kaputt ist. Normal sein zu wollen, unfähig, es zu sein. Sein Leben hinzuschmeißen und darauf zu treten. Es nicht zu merken, bis es zu spät ist. Bis es in tausend Stücke zerbrochen ist, die nicht mehr zusammenzufügen sind, weil immer ein Teil fehlt. Um das bodenlose Loch herum leben, immer versuchend, es zu stopfen. Es nicht zu schaffen und irgendwann hineinzufallen. Eintauchen, und nie wieder zurück kommen. Kraftlos und widerstandslos hineingesogen zu werden. Sich aufgeben. Besiegt von sich selbst. Tags: Selbsthass, Selbstzerstörung, Selbstzweifel
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fuehlen
psychologie
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GetOnYourShoes
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Angekommen
Du bist nicht perfekt, siehst nicht aus wie Brad Pitt und kannst nicht singen wie Clueso. Trotzdem liebe ich dich.
Verliebt schaue ich dich an. Das bist du also. Seit gut drei Monaten meins. Wie haben wir uns eigentlich gefunden? Warum haben wir uns verliebt? Und warum kriegen wir immer noch nicht genug voneinander? Du bist nicht perfekt. Eigentlich entsprichst du nicht einmal meiner Idee des "Traummanns". Der wär Multifunktionsmusiker, hätte lange blonde oder schwarze Haare und würde mir jeden Tag Liebeslieder singen. Du hörst zwar meine Musik, kämst aber nie auf die Idee, selber zum Instrument zu greifen. Du scheust die Bühne, das Publikum, während es für mich unentbehrlich ist. Zu singen bedeutet für dich Überwindung, für mich ist es so normal wie das Atmen. Du siehst nicht aus wie ein Model und sicherlich gibt es hunderte Männer, die besser aussehen mögen als du. Und doch würd ich dich für nichts auf der Welt hergeben. Ich liebe deine blauen Augen, deine kurzen straßenköterblonden Haare, deine Hände, Füße, Ohren, Lippen. Ich liebe deine Stimme, deine Art, mich zu küssen, in den Arm zu nehmen, auszuziehen. Ich liebe es sogar, wenn du mich kitzelst, bis dass ich keine Luft mehr bekomme. Ich liebe es, wenn du für mich kochst, auch wenn es nur ne Pizza im Backofen ist. Ich liebe es, wenn du dich um mich sorgst, wenn ich mal wieder krank im Bett liege. Ich liebe es, wenn du versuchst, mich pünktlich nach Hause zu scheuchen, obwohl ich lieber noch viel länger in deiner Nähe wär. Wenn ich bei dir bin, fühle ich mich einfach wohl. Ich fühle mich frei. Bei dir kann ich ich sein und nicht irgendwer anderes. Ich muss mich nicht verstellen, denn du akzeptierst mich so, wie ich bin. Wenn ich bei dir bin, vergesse ich all meine Sorgen, den Stress und die Probleme. Wenn ich mit dir zusammen bin, scheint die Welt für einen Moment stillzustehn und sich von allem Schlechten zu trennen. Auch wenn du nicht perfekt bist, ich liebe dich so, wie du bist. Ich würd dich gegen niemanden auf der Welt tauschen wollen. Nicht mal gegen einen vermutlichen Traummann. Bei dir darf ich so sein, wie ich bin. Mit dir kann ich lachen, weinen, reden, schweigen, zuhören und verstehen. Bei dir fühle ich mich geborgen und geliebt. Und bei dir bin ich endlich angekommen.
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Gloeckchen84
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So oder so- es macht dick
Kippchen, Schoki und nen Burger - ich bin ziemlich im Arsch oder echt glücklich.
So oder so: Es geht dem Ende entgegen. Heute habe ich mir die Haare schneiden lassen. Ich trug sie fast bis zur Hüfte. Jetzt sind die bis zum Nacken. Ich sehe aus wie vierzig. ich rede nicht mehr. Mit keinem. Nicht wirklich. Und jeder fragt" was ist los mit dir?" Ich rauche wieder. Das brauchte ich zwei Jahr nicht. Ich nehme wieder zu. Rauchen, dick werden und aussehen wie vierzig ist nicht sexy. Aber das ist das Ergebnis von kleinen Glücksmomenten. Kippchen, Schoki und nen Burger - ich bin ziemlich im Arsch oder echt glücklich. ich weiß es nicht. Merkwürdig: Du sitzt fünf Stunden beim Friseur, lässt 25 cm Haar dort und er sagt: sieht aus wie vorher. Frage mich was wäre wenn er die cm`s in der Hose verliert. Dann könnte er echt seinen Pc vögeln. Frauen die verzweifelt sind, sind meistens zu dick geschminkt, haben wenig an und fühlen sich fett. Meistens haben sie dann Sex. Vielleicht mit ihrem Pc...
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JackBlack
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Lloyd
und das Fühlen nach nichts.
Das Summen wurde lauter und die Leiter fiel. Verschwinden wir hier, rief Lloyd mir zu. Seine Stimme wurde vom Brummen übertönt, aber seine Augen sprachen Bände. Alle Angst war aus ihnen gewichen, seine Pupillen waren kleine schwarze Punkte, er schien zu allem entschlossen. Er zog seine blutende Hand aus den Trümmern und deutete nach Westen. Aus einem winzig kleinen blauen Loch fielen dort Pakete aus Licht. Ich tauchte zwischen den Trümmerstücken hindurch, die wie apokalyptischer Hagel fielen und griff nach Lloyds Hand. Dann rannten wir. Wie Kinder auf einer blinden Traumflucht. Hinter uns rannte die Dunkelheit. Wir liefen und liefen. Wind und Staub verklebten unsere Augen. Wie graues Tuch begann der Himmel, sich von sich selbst zu lösen. Wir rannten durch Wolken. Das blaue Loch war irgendwo vor uns, ein gefallenes Tor, das die alte Welt verschluckte. Die Lebenden und die Toten flohen in einer dünnen Schnur durch ein Nadelöhr. Dahinter lag ganz ohne Zweifel das Paradies. „Willst du sterben?“ „Wer fragt?“ Mutters Gesicht mit dem Mund eines Fisches. „Ich will dich kennen.“ Ihre Stimme war Knirschen. Ich band meinen Blick an Lloyd, der mit Kindesschritten vor mir rannte. Er drehte sich nicht um, natürlich nicht, aber die Sohlen seiner Stiefel zeigten auf mich. Während wir liefen und unsere Lungen sich mit Feuer füllten, erinnerte ich mich. Ich war aus einem Mittagsschlaf hochgeschreckt, aus einem Traum, von dem ich noch im Schlaf wusste, dass er keiner war. Ich stand in meinen Gedanken wie ein wachender Soldat am Eingang eines Buches. „Gib acht!“, rief eine geschriebene Stimme. Ich hörte auf sie. Ich sah den Sand regnen. Wie er Leiber umspülte und selbst aus den Leibern kam. „Alles Verderben treibt in den Flüssen zum Ozean hin. Alle Dämme werden brechen, alle Kanäle in ihren tiefsten Betten bersten. Der Tag ohne Sonne ist nah.“ Bis zum Schluss hatte ich meine Zeit aufs Leugnen verwendet. Mit immer neuen Worten auf die alten Schriften verwiesen, voller Spott und mit Glanz in den Augen. Lloyd hatte mich zuletzt einen Fisch genannt. Eine feige Natur. Lungenlos und wassersüchtig. Wer die Welt aber zu erretten gedenkt, der gedenke zuerst seiner Rettung vor der Welt. Kein Baum erkennt mich. Wind jagt Wind. Mutters Eingeweide schreien nach meinem Kopf. Vor mir baut sich die Echse auf. Ich erkenne sie fast nicht. Sie bewegt sich hündisch und ich bete, dass sie nicht vor mir fällt. Wie die Erde von den Hügeln, wie die Dächer von den Häusern. Gib nun Ruh. Lloyd ist die Vorhut. Aber er rennt nicht, um zu entkommen. Oder zu retten. Er rennt, um mein Verderben zu sein. Die Echse frisst eine Landschaft aus hohen Häusern. Sie trägt das Fundament der Stadt ab, bis nichts da ist außer tiefen Schneisen. Mein Blick rast auf die Leere zu. Plötzlich Meer. Ein Koloss hebt sich aus dem Wasser, ein Vorzeittier, sein Rücken besteht aus Meeresboden. Die Welt wankt. Überall Sand und Wasser und Schnauzen. Schnauzen, aus denen der Geifer tropft. „Siehst du das auch, Lloyd?“ Er wartet nicht. Seine Ohren sind nichts als ein einziges Heulen. Jetzt weiß ich, wir kehren niemals zurück. Ich fliege über das aufgebrochene Meer, die Küsten, die Städte. Renne ich noch? Ich falle auf Stein, der wie Steg über den Strand ragt. Jeder Stein ein Name. Jede Pore ein Mensch, tot oder lebendig. An den Seiten bröckelt der Stein zu Figuren, die sich wie Tote drehen und winden in ihren Staubleibern, die Körper verdreht, die Gesichter Schreie und Fratzen. Dann fällt die Sonne in drei Kampfdrohnen vom Himmel, eine aus Feuer, eine aus Wasser, eine aus Silber. Alle rasen sie wie Raketen auf mich zu, explodieren schließlich im Zusammenprall hoch über mir. Wasser fällt auf die Erde. Feuer. Das Silber schlägt alles. Es regnet Blut, wie es sich niemand denken kann. Die Geschosse heben den Menschen am Strand die Köpfe ab. Kinder schreien. Dann die Mütter, die keine Kinder haben. Der Trümmerregen färbt alles vor mir rot. Zu meiner Linken steht eine Frau in schwarzem Kapuzengewand. Sie weint durch ihre Maske. Dann öffnet sich ihr kleiner weißer Fischmund und sagt: „Ich bin nicht länger am Leben. Aber du bist es auch nicht.“ Sie hebt ihre Hand und deutet auf das Schlachtfeld vor uns. Lloyd verliert seinen Schuh. Seinen Kopf. Seine Liebe. Die Welt ist gebrochen. Ich wusste immer, dass es so kommen würde. Ich träumte und ich sah die Welt in Schlitzen ausgehen. Das Elend der Welt vor uns allen sterben. Schwindendes Licht. Unschärfe. Dann nichts, undenkbar, aber nichts. „Sieh!“ Meine Augen sind tot. Lloyd ist tot. Ich liege da, gefallen und voller Schmerzen. Das ist die Ewigkeit. Neben mir, auf mir, zu Teilen in mir liegt meine Mutter. Sie hat kein Gesicht. Ich schaue sie an und spreche. Sie sieht mich nicht an. Sie hat keine Augen. Ihr Mund bleibt still. Gräben und nichts als Gräben aus Nichts. Da steht sie plötzlich zu meiner Rechten zerfließt wie Wachs. Wer bist du? Sie schüttelt sich langsam. Wer bin ich? Sie schweigt. Dann geht sie. Es ist das Letzte, was sie tut. Und während ich mich beuge, während der Sand sich legt und kein Sturm mehr ist, während alles fällt und niemand mehr sieht, flüstert es. Ein Wind, der niemandem als mir gelten kann. Es ist Lloyd, der allem seine Stimme gibt. „Du bist das unaussprechliche, namenlose Unheil, dein Name ist in allen Sprachen klanglos wie der einer Zahl.“ Niemand sollte schlafen. Niemand sollte träumen. Niemand sollte lieben.
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supermoritz
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Statussymbole
Und ich sag' "Hose runter, Schwanzvergleich"!
Stillstand ist der Tod, geh voran, bleibt alles anders. Manchmal hat sogar Herbert Grönemeyer Recht: Alles ändert sich, aber trotzdem bleibt irgendwie alles gleich. So ist das zum Beispiel auch mit den Statussymbolen. Der gute alte Porsche als Frauenmagnet hat irgendwie seinen Charme verloren. Heute ist ein dickes Auto doch auch irgendwie nur noch was für (pseudo-) neureiche Prolls. Wer wirklich und effektiv angeben will, braucht andere Qualitäten als materiellen Reichtum. Bei uns steht Geist ist Geil an die Uni gesprüht, und so falsch scheint das gar nicht. Geist ist IN, oder zumindest Geist geil finden ist IN. Anders als beim Porsche Carrera fällt geistiger Reichtum dem anderen Geschlecht (gibt es Porsche fahrende Frauen?) allerdings nicht sofort und beim Vorbeigehen auf. Man muss sich also was einfallen lassen. Lassen Sie mich dazu ein bisschen ausholen: In unserer Gesellschaft und in der heutigen Zeit ist das Kennenlernen ja sowieso auf eine andere Ebene transportiert worden: Irgendwie scheint es nicht mehr auszureichen, mit offenem Verdeck durch die Fußgängerzone zu fahren. Dank der Verbreitung des Internets sucht man sich heute das schönste verfügbare Foto von sich selbst heraus (für die Profis: Nachbearbeitet mit Photoshop), meldet sich bei einer Online-Datingbörse, z.B. Studivz.net, an, und lügt wie gedruckt in einem auszufüllenden Fragebogen. Hier kommt jetzt der Porsche ins Spiel: Hat man einen, kann der natürlich im Profilbild untergebracht werden, hat man keinen, muss man versuchen, geistig zu posen. Wie beweist man aber nun seinen Geist? Im Studivz hat man mehrere Möglichkeiten: Die einfachste ist, es einfach zu behaupten. „Ich bin schlauer als der Schnitt.“ (Es gibt eine Spalte Über mich, da könnte man das unterbringen). Komplizierter wird es, wenn man eine subtilere Methode wählen möchte: Der geneigte Besucher der eigenen Profilseite soll selbst auf die Idee kommen, einen geistigen Luxusschlittenfahrer vor sich zu haben. Angesichts der dafür doch recht begrenzten Möglichkeiten (der Fragebogen hat nur 5 Fragen) hat sich herauskristallisiert, den eigenen Literaturgeschmack als Autoschlüssel zu verwenden. Dan Brown ist der Manta der Literatur, Frank Schätzing der Golf GTI. Tommy Jaud ist dann eher was für Fußgänger. Wer auf solides Wissen steht, fährt Faust I. Hier besteht allerdings die Gefahr, liegen zu bleiben. Das Modell ist schon älter, meist noch aus dem Deutschunterricht der zwölften Klasse. Von Null auf Hundert in drei Sekunden ist dann letztendlich das im Studium zu lesende Buch. Machiavelli, Kant oder das StGB sind die verschiedenen Modelle des virtuellen Porsche Carrera. Was noch fehlt, sind allerdings die Superreichen: Anspruchsvolles Lesen schön und gut, aber eigene Textproduktion steht da noch weit darüber. Die Blogger sind die gefühlte Elite des Internets: Mein Haus, mein Auto, Mein Blog. Meine Damen und Herren, machen Sie sich doch mit Ihren Rostlauben nicht lächerlich. ICH fahre Rolls Royce. Damit währen wir wieder am Anfang: Geh voran, bleibt alles anders. Nichts hat sich geändert, das Zurschaustellen der eigenen Potenz ist immer noch ganz vorn. Ich werde Sie jetzt allerdings mit Ihren Gedanken alleine lassen, ich muss mal eben ins Bad und nachmessen. "Wichtige Links zu diesem Text" olesupermoritz.blogspot.com
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Das Bankgeheimnis (aus der Erinnerung einer satirischen Radiosendung nacherzählt)
Es ist still und dunkel im Bankhaus Frankenstein......
Es ist still und dunkel im Bankhaus Frankenstein. Nur im Zimmer des Alten brennt um diese Uhrzeit noch Licht. Unter ächzendem Knarren öffnet sich die schwere Eichentür und sein Sohn tritt ehrfurchtsvoll ein. "So, mein Sohn, heute Nacht ist es nun soweit" "Oooh Vater ich bin soooo aufgeregt" "Ja, mein Sohn. Ich werde dich heute, am Vorabend deiner Volljährigkeit, in das Bankgeheimnis einweihen. Genau so, wie mein Vater mich am Vorabend meiner Volljährigkeit in das Bankgeheimnis eingehweiht hat" "Ooooh Vater......worin besteht denn nun das Bankgeheimnis?" "Mein Sohn pass gut auf: Das Bankgeheimnis besteht darin dass die Bank Geld NIMMT und dafür 1% Zinsen GIBT. Und das die Bank Geld GIBT und dafür 10% Zinsen NIMMT" "Aber Vater....das ist ja.......wenn das eines Tages rauskommt" "Das wird es nicht, mein Sohn, deswegen ist es ja das BANKGEHEIMNIS"
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Mensch
II
Von einem auf den anderen Tag ist die Haut eines jeden von uns durchsichtig. Was dann?
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Christian_Flierl
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Eine Frage der Heimat?
Immer noch zucken wir zusammen, wenn Terrorverdächtige aus Deutschland kommen – warum eigentlich?
Laut Zeitungsberichten soll mindestens einer der drei Verdächtigen, denen vorgeworfen wird, einen Terroranschlag in Deutschland geplant zu haben, auch in Deutschland geboren, hier aufgewachsen, zur Schule und zur Uni gegangen sein. Deshalb sei es noch viel weniger vorstellbar, warum sich jemand derart radikal gegen die Gesellschaft wendet, indem er einen Anschlag plant, bei dem womöglich sehr viele Menschen sterben sollten. Und dann ist er auch noch Münchner. Immer noch zuckt man innerlich zusammen; ach was, das waren also Deutsche? Keine von Grund auf verdächtigen Araber, niemand mit dickem Vollbart, keine buschigen Augenbrauen? Aber was ist das eigentlich für ein seltsamer, im Zweifel wahrscheinlich sogar gefährlicher Reflex, der uns da plötzlich in eine doch-Angst-vorm-schwarzen-Mann-Phase zurückwirft? Warum ist es für uns schwerer vorstellbar, dass jemand, der in Deutschland geboren wurde plötzlich plant, zum Mörder zu werden? Ist nicht jeder Mord zuerst mal unvorstellbar? Natürlich liegt ein gravierender Unterschied im Motiv. Sei es politisch oder religiös, aus beidem lassen sich bei klarem Verstand kein Terror und kein Mord ableiten. Aber lässt sich das aus irgendeinem Motiv? Wie geht es euch dabei, wenn ihr lest, dass die Terrorverdächtigen zum Teil aus Deutschland stammen – zuckt ihr da auch zusammen?
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/eine-frage-der-heimat/652199
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AuroraTrullala
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Eiswürfelüberzug
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Ich lutsche Eiswürfel sie sind nicht so kalt wie diese Wand so kalt dass alles Liebe darin ertrinkt friert. es blubbert Kalt/Wand. Sexualität. Es bringt mich schon nicht um. oo
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Der_Misanthrop
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Käuzchenkuhle
In Oscars Raum ein Schmatzen.
Nachts. Durch das angekippte Fenster dringen Mondstrahlen und die Schreie eines Käuzchens. Auf der zugestellten Fensterbank innen beginnt ein Nachtfalter zu flattern. Fliegt gegen Gegenstände, Papier. Ruht. Flattert. Das Käuzchen ruft. Oscar kann nicht schlafen. Er dreht sich mit dem Gesicht zur Wand. Die Augen offen. In Gedanken den flatternden Nachtfalter und das Käuzchen. Die unregelmäßgen, immer wieder aufschreckenden Laute dieser beiden Nachtwesen. Die Uhr zeigt halb 3. Oscar dreht sich mit dem Gesicht in den Raum. Gerade hat er noch geschwitzt und die Bettdecke von sich gestrampelt. Jetzt fröstelt ihn. Er mummelt sich ein. Das Käuzchen schreit. Oscar dreht sich wieder zur Wand. Schließt die Augen. Bemerkt nicht die Hand, die sich ihm von hinten nähert. Nein es ist keine Hand. Eine Klaue. Oscar ahnt - aber bleibt mit geschlossenen Augen liegen. Die Klaue, ledrige Haut über 3 Endgliedmaßen, nähert sich seinem Kopf. Der Falter flattert. Oscar ahnt etwas. Die Klaue verharrt. Das Käuzchen verstummt. Der Falter verstummt. Oscar öffnet die Augen. Sieht einen Schatten an der Wand. Dreht sich um. Die Klaue schnellt nach vorn. Oscar öffnet den Mund zum Schrei. Die Klaue fährt ihm blitzschnell in den Mund und reisst ihm den Unterkiefer vom Kopf. Oscar gurgelt. Die Klaue beendet ihr Werk. Das Käuzchen schreit. Der Falter ruht. Nachts. In Oscars Raum ein Schmatzen.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/kaeuzchenkuhle/682455
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dieBeere
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Anna und ich
Und dann fängt sie an zu erzählen. Anna erzählt gern, vermutlich weil es etwas ist dass sie gut kann...
Heute hat sie mit mir gesprochen. Anna. Irgendwie sind wir immer zusammen, wie beste Freundinnen, aber eigentlich können wir uns nicht besonders gut leiden. Tagelang war es so still gewesen. Ich hatte eine gefühlte Ewigkeit nichts von Anna gehört. Es war seltsam ruhig um sie geworden, was ich einerseits beruhigend, andererseits als beängstigend empfand. „Ich glaube ich habe mich vertan“, sagt sie aufgeregt und in rasender Geschwindigkeit. Ich sah sie nur an. „Was willst du mir erzählen, wo bist du gewesen?“ frage ich sie. Und dann fängt sie an zu erzählen. Anna erzählt gern, vermutlich weil es etwas ist dass sie gut kann. „Ich bin traurig, glaube ich. Ich habe meinen Seelenverwandten verloren, glaube ich. Und den Verstand verloren habe ich auch.“ Anna weint. Grundsätzlich ist sie ist immer sehr schnell sehr emotional. Warmherzig und intuitiv, neigt aber zu mäßigen bis starken Übertreibungen, egal auf welchem Themengebiet. „Zwei Jahre habe ich gekämpft für einen Menschen, einen besonderen Menschen, zumindest dachte ich das. Jetzt bin ich nicht mehr so sicher, wo ich die letzten 2 Jahre überhaupt gewesen bin. Wer ich überhaupt gewesen bin. Verschwendet man seine Zeit, wenn man seine Hoffnungen in einen Menschen setzt und dieser Mensch dann doch jemand anderes ist? Wie viele Formen von Liebe gibt es? Gibt es sie überhaupt? Und warum lügen Menschen immer? Ich muss dir ehrlich sagen, ich bin ziemlich verwirrt. Die einen sagen, manchmal mag oder liebt man nur die Vorstellung von etwas, die muss man dann loslassen. Freunde, leichter gesagt als getan. Die anderen sagen, man muss kämpfen wenn man von etwas überzeugt ist, man darf nicht aufgeben. Das ist aber doch sehr ermüdend. Ich habe gekämpft und geweint und verziehen, immer wieder. Aber was eigentlich? Und vor allem warum? Ich war mir so sicher dass es anders ist, dieses Mal. Ich weiß selber nicht mehr worum es hier eigentlich geht. Liebe? Freundschaft? Oder nur der verzweifelte Versuch zweier kaputter Seelen, sich gegenseitig lieber das Leben schwerzumachen, anstatt sich gern zu haben. Das Leben gestaltet sich bisweilen durchaus schwierig, da ist es doch praktisch wenn man auf jemandem Vertrauten rumhacken kann, um sich nicht selbst mal in den Arsch treten zu müssen. Wenn man keine Probleme hat, macht man sich halt welche und verletzt dann eben immer die Menschen, die man am meisten liebt. Man weiß schließlich wie, das macht es so leicht. Ich vermisse ihn so. Oder vermisse ich nur das Gefühl jemanden zu vermissen? Jemandem die Schuld für etwas zu geben, wofür er vielleicht gar nichts kann? Oder vielleicht schon und worauf wartet man dann? Das Leben ist vielleicht morgen vorbei." „Anna ich verstehe nicht worauf du hinauswillst, das alles klingt wirr und überhaupt nach einem riesengroßen Haufen Scheiße. Vielleicht sind manche Dinge so wie sie sind. Man kann nicht alles erklären, nicht für alles gibt es eine Lösung und nicht jede Frage bekommt die Antwort die sie verdient. Du wolltest nichts und trotzdem Alles, Alles kann man nicht haben und mit Nichts muss man sich nicht zufrieden geben. Ich weiß das du traurig bist, aber wie traurig bist du wirklich? So zerschmettert wie du gern wärst bist du nicht, jedenfalls siehst du nicht so aus. Du bist hübsch, die Sonne tut dir gut.“ „Du hast Recht Ich bin nicht so traurig, wie ich gehofft hatte zu sein. Ehrlich gesagt, es geht mir eigentlich ganz gut.“ Das Anna und ich einer Meinung waren kam selten vor, aber heute war es so. Wir sahen uns an und ich glaube wir verstanden beide. Anna und ich, wir brauchen einander, auch wenn keine von uns gerne hört was die andere zu sagen hat. Wir sind so unterschiedlich und zusammen doch so einzigartig, manchmal jedenfalls. Als wir uns heute gesehen haben, wussten wir nicht wie einig wir uns werden würden. Anna lächelt- ich lächel zurück, wir fühlen uns gut. So sollte das sein.
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heulschrecke
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Ich bin hässlich
»Na und?« würde ich gerne rufen. Hätte ich genug Selbstbewusstein. Denn mein Leben und ich sehen aus, als wäre ich mächtig auf die Fresse gefallen.
Als ich das erste Mal in einen Spiegel sah, musste ich fröhlich lachen. Erzählte man mir sehr viel später. Ob vor Verwunderung oder Belustigung, ich weiß es nicht. Ein quietschvergnügtes Baby-Lachen gluckste jedenfalls durchs Zimmer, darauf setzte Erstaunen ein, dann ballerte ich mir mein Spiegelbild an den Kopf. Damals aus Versehen, wohl eher ein symbolischer Akt für das, was noch kommen sollte. Heute ein mir sehr vertrautes Ritual. Ich hielt grienend und ungeschickt ein ovales Plastikding in der Hand, in der ich einen Menschen erblickt hatte, der aussah wie ich. Nur hässlicher. So vermute ich heute, weil ich klarer durchblicke. Damals war ich Neugier pur und wollte wohl nichts dringender als Freude haben am Großwerden: laufen wie die Großen, reden wie die Großen, aussehen wie die Großen. Heute mag ich lieber klein sein. Sehr klein. Damit ich mich verstecken kann. Im Kindergarten hielten sich die Zeigefinger noch in Grenzen. Oder ich nahm sie nicht so wahr. Bedeutsamer erschienen mir Sätze wie »Kopf hoch, mein Kind, das wächst sich aus...« oder »Man sieht nur mit dem Herzen gut!« Was für eine Scheiße. Man sieht mit einem guten Herzen aber nicht automatisch gut aus, möchte ich wütend dagegen halten. Und: Ihr habt ja nicht die geringste Ahnung wie das ist! Als es an die Einschulung ging, konnte ich bereits lesen, schreiben, ganz gut rechnen. Wenn man ständig allein in einer Ecke hockt, bleibt einem viel Zeit zur Beschäftigung mit interessanten Dingen. Wem ist schon gerne langweilig? Wer spielt schon mit einer Aussätzigen? Also lernte ich für manch andere Kinder schwierige Dinge im Alleingang und wie selbstverständlich, worüber sich alle Welt wunderte. Warum ich dann gegen Ende der zweiten Klasse Grundschule plötzlich schlechte Noten hatte, ist mir heute klar. Die Schuld auf mein Aussehen zu schieben hieße, es sich im Nachhinein einfach zu machen, aber genau so war es. Ich hatte angefangen, die hübschen Gesichter der anderen Mädchen zu studieren und erschrak in der Toilette beim Händewaschen, nein, nicht über meine Unebenheiten, sondern über die sparsamen Blicke, die man mir zuwarf, während wir unsere Kinderknubbelfinger schrubbten: Zwischen ängstlich und angewidert, abschätzend und verächtlich war so ziemlich alles herauszulesen bis auf: normal und gleichgültig. Den Mund darüber besonders weit aufzureißen trauten sich nur ein paar Idioten unter den Jungs und eine Zicke namens Lena. Ansonsten sprachen nur ihre beobachtenden Blicke. Die aber Bände. In einem stummen Tonfall, der lauter war als jedes Spielplatzgekreische. Kinderblick tut Wahrheit kund. »Lass sie doch gucken«, tröstete mich Mama, Papa, Oma. »Ich hasse sie dafür«, antwortete ich bockig, traurig, zornig. Aber ich meinte damit nur, dass ich mich selbst hasste, vielmehr mein Gesicht. Aber zu der Zeit machte ich noch keinen Unterschied zwischen beiden. Ich war Es und Es war ich. Am schönsten waren die leisen Momente, in denen ich, Musik im Ohr und die Gedanken ganz weit weg von mir und dieser Welt, vollständig vergaß, dass ich untrennbar das Antlitz des Grauens mit mir herumtrug. Ach ja: meine Fingernägel litten auch sehr darunter. Es gibt nur noch schöne, attraktive, hübsche Menschen, wenn man selbst aussieht als hätte man die Blattern gehabt, steckte in Dauerpubertät und wäre obendrein noch von einem schweren Verkehrsunfall mit mächtig Schnittverletzungen genesen. Durch derlei Dreifaltigkeit zerfurcht offenbaren Wangen, Nase, Kinn und Stirn eine Mondlandschaft an kaputter Haut. Ich übertreibe nicht, die Natur hat mich vom Hals weg nach oben bei der Normalausstattung wohl einfach übergangen. »Das ist keine Krankheit, Frau B., Ihre Tochter hat massive bakterielle Verunreinigungen der Gesichtshaut, die nicht zu stoppen sind auf Grund der chronisch angegriffenen Struktur der pergamentartigen Hautoberschicht«, lautete die Diagnose. Chronisch ist so eine Art Hasswort für mich. In der Vierten schaffte ich den Übertritt mit links, weil ich mich wieder in mich zurückgezogen hatte. Das war meine zuverlässige Rettung und eine Welt, die mir lag. Die innere, denn Äußerlichkeiten schob ich alle beiseite, konzentrierte mich auf das, was ich sah, wenn ich die Augen schloss. Ich hatte gelernt, dass es mir auf diese Weise besser ging. Einsamkeit zog mich an. War ich mit Schule, Hausarbeiten fertig, las ich. Ich verschlang alles, was ich in die Finger bekam, gleich ob ich es verstand oder nicht. Die Fingernägel wuchsen. Im Gymnasium erging es mir wie später im Leben: zu Anfang begleiteten mich große Augen und viel schamloses Glotzen oder ich wurde geflissentlich gemieden. Ich unternahm meinerseits ebenfalls keine Anstrengungen auf andere zuzugehen, und machte mich klein und unscheinbar, eine bewährte, auf lange Sicht aber schlechte Strategie, wie sich herausstellte, denn mein Selbstbewusstsein wuchs dadurch nicht. Ich verhielt mich still, meldete mich kaum, zog mich in mich zurück. Freunde hatte ich keine, wer will schon mit der hässlichsten Ente auf der ganzen weiten Welt groß was zu schaffen haben? Dachte ich. Ich las wieder viel. Saß oft an einsamen Plätzen und wenn jemand besonders nett zu mir war, blieb ich eher zurückhaltend und dachte skeptisch: die macht das sicher nur aus Mitleid. Ein Teufelskreis. Als sich in der Siebten ein schlaksiger Junge, der sitzen geblieben und deshalb ebenso einsam wie ich in der Klasse eine Art Paria war, in mich verliebte, trat eine erste Wandlung ein. Mich zu verlieben hatte sich bisher automatisch verboten, denn selbst der übelst aussehende Junge wäre im Vergleich zu mir der Mädchenschwarm der ganzen Schule gewesen. Ich war äußerst befremdet über seine verstohlenen Seitenblicke, denn die waren eine für mich völlig neue Art der Betrachtungsweise: wohlwollend neugierig, offenen Herzens. Es kam nicht mal zu einem Kuss, ich spürte, welche Überwindung es ihn gekostet hätte, aber er wurde mein Freund. Schon aus dem Grund, weil sein erster Satz zu mir ein schüchternes "He, Anna, weißt du, dass du eine wunderschöne Stimme hast?" war. Er schaffte es, das so zu sagen, dass ich ihm vertraute. Wir verstanden uns von Anfang an gut. Das war so ziemlich das erste Mal, dass mir jemand etwas Nettes über Äußerlichkeiten sagte. Na ja, fast außen. Denn die Töne kamen ja aus meinem Inneren heraus und er fand mit Sicherheit nicht meinen Kehlkopf, meine Zunge oder meine Stimmbänder entzückend. Seitdem Frank mich darauf aufmerksam gemacht hatte, fing ich an, an meiner Stimme zu arbeiten, Sätze bewusster zu betonen, zu modulieren. Das war eine Wendung. Nicht zum Besten, aber zum Besseren. Denn das ging nur dadurch, dass ich mit anderen kommunizierte, also öffnen musste. Mir war klar, dass ich mit dieser Verpackung als Sängerin niemals hätte Karriere machen können. Da hätte ich noch so toll flöten und trällern können, auch hier stellte sich mein Aussehen wie eine Art Firewall des Schicksals entgegen. Sätze wie »jeder hat sein Päckchen zu tragen« und »nur die inneren Werte zählen« gaben sich nun häufiger die Klinke, denn ich fing an, auf die Leute zuzugehen. Ich wurde regelrecht mutig, offensiver. Erst vorsichtig, abschätzend, dann entdeckte ich, dass die Welt doch nicht nur aus oberflächlich urteilenden Menschen bestand. Frank nahm mich sachte an der Hand dabei und schon bald durchströmte mich so manches Lächeln, und in ganz tollen Augenblicken hallte mein helles heiteres Lachen durch einen Raum. Als Franks Versetzung anstand, wurde mir ein guter Freund entrissen, aber ich hatte mit seiner Hilfe einen Fuß in eine Tür gesetzt, ein Spaltbreit Hoffnung hatte sich aufgetan. Ich werde ihm das nie vergessen. Ich schwor mir, den Fuß da nicht mehr rauszunehmen. Rückschlag hin, Depression her. Von da an besann ich mich auf meine Stärken: Ich war kompakt gebaut, schnell, kannte kaum Schmerz und war ein Genie im Lernen. Das lieferte mir nicht nur Bestnoten, ich war eine echte Sportskanone. Ausdauernd, zäh, nachsetzend. Ich versuchte mich in verschiedenen Sportarten, aber Leichtathletik war mir zu zielorientiert, Boxen zu wenig damenhaft, an Schwimmen störten mich die Jahreswechsel, für Mannschaftssportarten hatte ich als Gelernter Einzelkämpfer kein Talent usw. Bis mich eine Mitschülerin auf Kampfsport aufmerksam machte. Ich begann mit Judo, wechselte zu Karate und landete dann bei Taekwondo. Bis heute übe ich mich regelmäßig in dieser Kunst, über den Geist einen (stillen) Weg zu finden. Auch wenn diese kleinen Erfolgserlebnisse das Selbstbewusstsein in mir aufpolierten (vor allem wenn ich meine Fäuste wirklich einmal einsetzte) an meinem durchpflügten Gesicht änderte ich dadurch natürlich nichts. Außer dass es vor Anstrengung auch noch gerötet strahlte. Ich hatte Sex, aber keinen besonders guten. Ich verliebte mich zweimal, aber unglücklich, denn der eine nutzte dies nur für seine zielorientierte Lust aus, der andere trennte sich wieder, weil er die Hänseleien seiner Kumpels nicht verknauserte. Am erniedrigendsten war die eine Sache mit dem Handtuch, allein der Gedanke daran verletzt so sehr. Bis zum Abitur begleiteten mich immer wieder wechselnd eine handvoll Freundinnen, aber richtig entspannt war es selten mit ihnen. Sobald Jungs auftauchten, verblieb ich als verblasstes Mauerblümchen, das nicht nur verblüht aussah, sondern sich sehr verwelkt fühlte. Alle paar Monate traf ich Frank, der sich wieder verliebt hatte, viel erfolgreicher diesmal, er erzählte von wilden Küssen, entflammtem Herzen, von tollen Sex, aber so richtig glücklich sah er nicht aus. Aus der Not eine Tugend machend, schwallte ich ihn mit angelesenen Weisheiten voll, in der Theorie ein As, praktisch immer noch eine zurückgebliebene Null, Gemütslage: schwer. »Ich sabbel dich hier weinerlich voll mit meinen Problemen, dabei hast du weit schwerwiegendere«, seufzte er. »Schon in Ordnung, Du«, meinte ich achselzuckend, »ich bin es so gewohnt, ich muss nur noch lernen, damit umzugehen, glücklicher zu leben.« Flache Brüste kann man mit Silikon ausstopfen, volle Hüften sind absaugbar, Botox bringt die Haut zur Entfaltung, für fast jedes Körperteil gibt es Prothesen. Gegen ein pickeliges Narbengesicht auf Grund nicht abzustellender Dauerinfektion und -entzündung gibt es nur teure Schönheitsoperationen, die vom medizinischen Standpunkt aus nicht notwendig sind, zumal ich deswegen noch nie Kunde bei einem Psychologen war. Außerdem wollte ich keine Hauttransplantation. Ich hörte schon so Sätze wie. »Guck mal, die trägt ihren Arsch im Gesicht.« Ne, danke. Mit der Zeit kam die Gewohnheit. Ich sitze heute in meiner Studentenbude, das Lernen flutscht mir von der Hand, ich lächle ob der schweißgebadeten Gesichter meiner Kommilitonen bei den Prüfungen, in denen ich die letzte halbe Stunde dicke Löcher in die Luft starre. Ich gehe bei einbrechender Dunkelheit meist am Ufer des Flusses spazieren, nachts sind alle Katzen grau, vor Lustmördern habe ich noch nicht mal Angst, ich bin kompakt, wehe es vergreift sich einer an mir, könnte ich mal meine ganze Wut rauslassen. Ich gehe aber auch gerne in Cafés und an besonders guten Tagen schaffe ich es, die verstohlenen Blicke mit einem verlegenen Lächeln zu quittieren, das sicher komisch, linkisch aussieht, so als knetete man in seine Halloweenmaske ein Grinsen, das nett aussehen soll. Ich kann manchmal richtig schmunzeln über meinen Makel, welcher wie misslungenes Werbeschild Kellner, Schaffner oder potentielle Liebhaber anschreit: »da, schau nur, Lektion Nummer eins: man sieht nur mit dem Herzen gut!« oder aber eher »lass bloß die Finger von mir, ich hab Lepra.« Das Positive an der ganzen Sache ist, dass man in Ruhe gelassen wird. Man führt ein unaufgeregtes Schattendasein und gäbe es da nicht die Momente, wo sich die Faust um den Griff eines Handspiegels ballt und man sich vor Wut und Verzweiflung das Ding wie ein ungeschicktes Kleinkind an den Kopf knallen möchte, aber nicht nur einmal, sondern wieder und wieder, bis es nicht mehr weh tut, dann wäre das Leben gar nicht so schlecht. Ein paar jüngst vernarbte Spuren über meinen Brauen stammen tatsächlich von solchen Attacken. Was soll’s. Einen aufgeblähten Schrumpfkopf wie mich entstellt das nicht groß. Kürzlich stand ich wieder mal im Badezimmer vor dem Spiegel und ich musste mich am Waschbecken festkrallen, sonst hätte ich mir erneut in die Fresse geschlagen. »Ich hasse mich!« glotzte ich mich böse an. Dann sah ich in das runde Abflusssieb, eins, zwei, drei, vier fünf, sechs kleine Löcher, in der Mitte eine Schlitzschraube, die Löcher schwarz, ihr Glucksen wie eine Vorahnung. Ich wagte nicht, den Kopf zu heben, dachte daran, wie es wäre, wenn jetzt drüben ein Typ im Bett auf mich wartete, mir bei der Rückkehr zärtlich die Haare aus dem Gesicht striche, mir sagte: »Du bist wunderschön, mein Schatz.« So etwas fehlt mir sehr. Wirklich. Aber man kann auch ohne das leben. Mal sehen, wie lange noch ohne durchzudrehen.
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Soll ich dir den Tod wünschen?
Vor einigen Wochen habe ich mich gefragt, ob ich dir den Tod wünschen soll. Jetzt werden wir uns treffen.
Januar 2007 „Ich lass euch dann mal kurz allein….“, sagst du mit einem zweideutigen Augenzwinkern und verschwindest aus dem Zimmer. Der gute Georg zögert nicht lange und schiebt mir seine extrem feuchte Zunge in den Mund. Spontan kriege ich einen Brechreiz. RUMMMS, die Tür geht auf - „Tataaaaaa, jetzt hast du deinen ersten Kuss bekommen!!!“. Du strahlst mich begeistert an und trägst dieses denkwürdige Ereignis in deinen Diddl- Kalender ein. Ich schaue beschämt auf den Boden, mein „jetztjawohldann-Freund“ guckt so, als würde er Applaus für seine Knutschkünste erwarten. Ich finde dieses Ereignis nicht annähernd so feiernswert wie du, ich finde Küssen überbewertet. Aber es ist so schön, wie du dich ehrlich für mich freust. Du hast dich immer sehr liebevoll für meine Entwicklung in Sachen Jungs, Flirten, Knutschen, Fummeln, Rauchen usw. engagiert. Eben alle überlebenswichtigen Dinge im Leben eines vierzehnjährigen Mädchens, in denen ich dir hinterher hinkte. Du warst mindestens einen Kopf größer, in meinen Augen damals unanständig und wahnsinnig aufregend. Wir waren ein gutes Team. Du warst laut und fröhlich. Auch als wir uns das letzte Mal, Ostern 2005, beim Klassentreffen wieder gesehen haben. Jetzt bist du ganz still. Wahrscheinlich saßen alle drei total müde auf dem Rücksitz. Kinder sind oft müde nach einem Schwimmbadbesuch. Deine beiden Söhne, drei und fünf Jahre alt und ihre Freundin, sieben Jahre alt. Ich kann das Bild in der Zeitung kaum anschauen. Die eine Seite des Autos ist komplett zerfetzt. Ich überfliege den Text noch einmal. Auf der Suche nach einer Antwort. Aber es gibt keine. Die im Fernsehen sagen, die junge Mutter hätte beim Überholen die Kontrolle verloren. Isabelle sagt, der BMW hätte keine Chance gehabt auszuweichen. Der Sanitäter sagt, alle Autoinsassen lagen auf der Straße als sie am Unfallort waren. Irgendjemand sagt, die Kinder waren nicht angeschnallt. Die Polizei weiß nicht warum du auf trockener Straße und bei guter Sicht gegen die Leitplanke gefahren bist. Katja sagt, der Vater der Kinder, dein Ex-Mann, sei auf Klettertour in Argentinien. Die im Radio sagen, alle drei Kinder sind tot. Jan sagt, du liegst im Koma. Sie sagen: „Ist doch besser wenn sie nicht mehr aufwacht.“ Ich weiß nichts. Ich weiß nicht ob ich dir den Tod wünschen kann. Mai 2007 Vor einigen Wochen habe ich mich gefragt ob ich dir den Tod wünschen soll. Jetzt werden wir uns treffen. Ich starre auf die Wolken die über den Himmel rasen. Du wirst gleich da sein. Ich habe Angst sofort in Tränen auszubrechen wenn ich dich sehe. Hunderte Male habe ich mir vorgestellt wie es wird dich zu treffen. Wir haben uns seit fast zwei Jahren nicht gesehen, hatten quasi keinen Kontakt und lange schon spielt die eine im Leben der anderen keine wirkliche Rolle mehr. Das war mal. Dann kam der Unfall und ich konnte nicht anders als zu Dir Kontakt aufzunehmen. Hoffentlich sage ich nichts Falsches.…. „Huhuuuu, hier bin ich!“ ruft es in meinem Rücken. Ich schüttele meine Gedanken ab, hole tief Luft und drehe mich um. Als erstes fallen mir deine kurzen Haare auf, früher waren sie lang und dick. Du humpelst auf mich zu, die Krücken die unter deinen Achseln klemmen scheinen dich eher zu bremsen als zu unterstützen. Schmal bist du, die Muskeln müssen sich nach der langen Liegerei im Krankenhaus erst wieder aufbauen. Dann stehst du vor mir. Ich wundere mich fast, dass Du immer noch einen Kopf größer bist als ich. Wir umarmen uns. „Darf ich überhaupt drücken?“ frage ich dich, als ich meine Arme um deinen Körper lege. Vor einigen Wochen lag er zerschmettert auf der Straße. Deine zwei kleinen Söhne und ihre Freundin einige Meter weiter. Bewegungslos. Sofort fängst du an zu reden, deine Stimme klingt ein bisschen tiefer als früher. Ich fasse es nicht als du mir erzählst, du seiest heute das erste Mal wieder eine kurze Strecke Auto gefahren. Zum Chinesen, Essen holen. Du bist auch den Unfallwagen gefahren. Hast überholt, als plötzlich der Corsa der auf der rechten Spur vor dir fuhr, nach links ausschert. Du versuchst zu bremsen, auszuweichen, doch der Wagen kracht voll in die Leitplanke, dreht sich und kommt quer auf der linken Spur zum Stehen. Der BMW der von hinten angerast kommt, hat keine Chance mehr auszuweichen. Meine Hände umfassen das Lenkrad fest, ich neige mich ein bisschen zu Seite, so als könnte ich das Auto dadurch sanfter durch die Stadt lenken. Wir sprechen vorsichtig miteinander, wissen nicht ob wir wieder eine Wellenlänge finden werden. Du willst sofort wissen wie ich von dem Unfall erfahren habe. Überfordert von deiner Direktheit sage ich dir, dass ich dafür eine Zigarette brauche und bitte dich zu warten bis wir im Café sind. Als wir uns gegenüber sitzen, suche ich in deinem Gesicht. Es ist mir vertraut, deine Grübchen und deine blitzenden Augen. Ich hatte erwartet du bist zusammengesunken und in dich gekehrt. Aber man merkt dir nichts an, Du hast immer noch eine starke Ausstrahlung. „Das habe ich mir vor ein paar Tagen machen lassen…“ sagst du und drehst mir die Innenseite deines linken Unterarms entgegen. Ein Tattoo, zwei Sterne in einem Tribal eingefasst, mit den Initialen deiner Söhne. „Das wollte ich mir schon so lange stechen lassen. Und jetzt dachte ich…jetzt erst recht!“. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter und sage dass ich es sehr schön finde. Du packst plötzlich deinen Geldbeutel auf den Tisch und ziehst Fotos deiner Jungs und dir heraus. Im Schnee, beim Klettern. Ich habe sie nie kennen gelernt. Und bin in diesem Moment fast erleichtert darüber. „Ich frage mich immer warum die Kinder….und nicht ich.“ sagst du und massierst mit einer Hand deinen Nacken. Seit du weißt dass sie an einem Genickbruch gestorben sind, werden deine Schmerzen dort stärker. Ein gebrochener Arm, eine gebrochene Hüfte, die Rippe gebrochen, die Lunge gequetscht, eine Hirnblutung. Wochenlanges Koma. Die Ärzte sagten deiner Mutter, sie müsse mit allem rechnen. Und jetzt sitzt du hier und wir reden. Du machst es mir leicht, mit deiner Offenheit. Wenn du über deine toten Kinder oder den Unfall sprichst, frage ich kaum nach. Ich lasse dich erzählen. Wir reden viel über unsere gemeinsame Schulzeit, die Parties und ich berichte dir aus meinem Leben. Du versuchst deine leise Verwunderung zu verbergen, als ich darüber spreche wie sehr mich dein Schicksal getroffen hat, wie viel ich an dich und deine Kinder gedacht habe. Hoffte und bangte. Wie sehr ich mir gewünscht habe mit dir zu sprechen, um dir das zu sagen. Denn was hätte ich sonst sagen sollen. Alles andere wäre mir lächerlich vorgekommen. Als du beiläufig erwähnst dass du das Gefühl hast, dein Vater suche nur wegen dem Unfall wieder die Nähe zu dir, will ich am liebsten unter den Tisch krabbeln. „Na ja….bei mir ist das ja schon auch irgendwie so…..“ murmele ich. Du lächelst. „ Nein, das ist schon okay. Ich freue mich wirklich.“ Das Mädchen wurde beerdigt als du noch im Koma lagst. Du bist froh dass die Beerdigung deiner Kinder so lange verschoben wurde, bis du daran teilnehmen konntest. Das hast du deinem Ex- Mann, dem Vater der Jungs zu verdanken. Er und seine Familie unterstützen dich, deine Familie und viele Deiner Freunde. Wenn du über deinen jetzigen Freund sprichst, strahlst du. „Wir waren wirklich eine glückliche Patchwork- Familie vor dem Unfall. Mit allem drum und dran.“ Mir kommen fast wieder die Tränen. Ich freue mich so sehr dich lebendig und körperlich fast gesund zu sehen. Wir haben trotz der langen Zeit die vergangen ist, wieder eine gute Gesprächsbasis gefunden. Bisher hattest du kaum Zeit zu trauern oder zu verarbeiten. Da war erst die Reha, du musstest dich auf deinen Körper konzentrieren. Jetzt wieder zu Hause, jeden Tag Physiotherapie, du musst aus der alten Wohnung raus, der Alltag will organisiert werden. Du weißt, das große Loch wird noch kommen. Du rechnest damit. Deshalb beginnst du eine Therapie. Ich kann mir kaum vorstellen, wie du dein Leben jetzt leben wirst. Denn obwohl einwandfrei festgestellt wurde, dass alle im Auto angeschnallt waren und du keine Schuld an dem Unfall hast, wirst du Schuldgefühle haben. Ganz abgesehen davon, hast du deine beiden Kinder verloren. Du möchtest wieder Kinder haben, sagst du. Irgendwann. Du bist noch jung. Ich glaube daran, dass du es schaffen kannst. Mit diesem Schatten zu leben, der immer da sein wird. Als du im Krankenhaus warst, hast du dir oft gewünscht diese Welt auch zu verlassen. „Aber meine Mutter ist auch eine Mutter. Meine Schwester, mein Freund. Es gibt viele Gründe hier zu bleiben.“ sagst du, bevor wir noch einen Kaffee bestellen. Frühjahr 2011 Dein Sohn Theo wird geboren. Tags: Kinder
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Brief an mein Leben
Deine Weisheit des Tages: Möge das Pech mit dir sein! Wie geht ihr mit Tagen um, an denen alles schief läuft?
Hallo Leben, an diesem wohl peinlichsten Tag meines Lebens frage ich dich mal so ganz unverblümt: Musste das sein? Möge das Pech mit dir sein, ist wohl deine Weisheit des Tages . Aber blicken wir erstmal auf den heutigen Tag zurück. Als ich heute Morgen viel zu spät in meinem Bett hochschreckte, stürmte und regnete es. Nun gut, dafür kannst du nichts, aber so im Nachhinein gesehen war es der perfekte Start in den Tag. Kurz nachdem ich aus dem Haus trat verabschiedete sich schon mein Regenschirm (Ich konnte sein hämisches Lachen hören) und so blieb mir nichts anderes übrig, als in Eilestempo durch den Regen zu düsen. Nass und mit zerstörter Frisur kam ich gerade noch pünktlich an. Du musst wissen, als Praktikantin hatte ich die Hoffnung, ein professionelles Auftreten könnte mir die Türen in die Berufswelt öffnen. Ich war stolz die Veranstaltung besuchen zu dürfen. Im Raum herrschte Stille. Medienvertreter von Radio und Fernsehen waren anwesend. Mitglieder der obersten Leitungsebene stellten ein überaus trauriges Thema vor. Plötzlich klang Musik durch den Saal. Betretenes Grinsen, ich hatte die Lautlosfunktion meines Handys schließlich mehrmals überpüft. Das überaus unpassende Lied setzte sich fort. Moment, alle schauten mich an! Hektisch suchte ich nach dem Ursprung und erkannte tatsächlich, dass es sich bei dem Unruhestifter um MEIN Handy handelte. Panisch versuchte ich es auszuschalten. Funktionierte nicht. Nahm den Akku raus- Endlich Ruhe. Selten war ich so peinlich berührt. Mein Handy schwieg, aber mein Kopf schrie: Jetzt wird aus dir doch ein Busfahrer!! Nicht, dass ich den Beruf des Busfahrers nicht anerkenne,ich habe vor allen Berufsinhabern sogar großen Respekt -  aber auf meiner Berufswunschliste steht er dann doch eher an unterer Stelle. Nun gut dachte ich, ich bin gut in Verdrängung und werde die Erinnerung an diesen Tag nach einigen Wochen wohl leicht vergessen haben. Nach dem ersten Schreck könnte sich die Situation sogar zu einer witzigen Story entwickeln. Zurück im Büro öffnete ich eine E-mail: Mit einem Videomitschnitt. Neben der Erinnerung wurde der peinliche Akt auf einem öffentlichen Medium also auch noch aufgezeichnet. Sag mir liebes Leben, womit habe ich das verdient? Und das war nur der Morgen... Tags: Fettnäpfchen
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Wir sind der Abschaum...
...dieser Welt
Ich bin der Abschaum dieser schillernden, heilen Welt. Ich bin der Abschaum dieser schillernden, kapitalistischen Welt. Ich bin der Abschaum dieser schillernden, kriegerischen Welt. Ich bin der Abschaum dieser schillernden, verdreckten Welt. Ich bin der Abschaum dieser schillernden, verlogenen Welt. Ich bin der Abschaum dieser schillernden, heuchlerischen Welt. Ich bin der Abschaum dieser schillernden, ignoranten Welt. Ich bin der Abschaum der das sieht und sich kaum zu wehren vermag. Wir sind der Abschaum unserer eigenen Taten. Wir sind der Abschaum, ein Schatten unserer Selbst.
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jennylikes
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Zwei Leben.
Es ist ein, so denke ich zumindest, schönes und ganz normales Gefühl früh´s aufzustehen und zu wissen "ich bin ..." was wenn dies Variiert ?
Es ist schwer zu beschreiben allerdings sollte man es versuchen. An einem ganz normalen Morgen stand ich gegen 10Uhr "früh´s" auf und wusste genau "the Prinzess is here". Es war ein Sonniger Tag und ich hatte lust auf Beauty, Shopping und meine beste Freundin. Ein Anruf später war es dann auch soweit und wir trafen uns in der Stadt. Geshoppt wurde alles was zwar Feminin aber alltagstauglich war. Da es ja um das Gefühl ging, nicht um das erkannt werden. Damals zumindest. Es tut mir leid für das wirr war das Sie / Ihr gerade gelesen habt und nicht ganz mitkommt, evtl. Transgender, von den meisten Transsexuelle genannt oder fälschlicherweise Transvestiten, sind Menschen deren gefühltes Geschlecht nicht zum Biologisch äußeren passt. So wie es bei mir war. Ich bin immer noch der Biologische Mann als der ich geboren wurde nur habe ich einen Weg für mich selbst gefunden beides, meine stark Ausgeprägte Weiblichkeit mit der in minderen mengen vorhandenen Männlichkeit unter einen Hut zu bringen. Das ist keine Belastung mehr sondern eine schöne Art zu leben. Natürlich wäre es mir auch lieber mich mal darauf einstellen zu können wie ich mich fühle. Das gravierende ist, das es sich nicht um Gefühle wie "Freude" oder "Trauer" geht sondern um einfach alles was den Tag gestaltet. Was allerdings unverständlich für mich ist, ist das gesellschaftlich alles wunderbar akzeptiert und toleriert wird, nur Transgender werden immer noch ausgestoßen oder gar diskriminiert. Das muss wohl wirklich nicht sein. Es ist übrigens keine, wie fälschlicher weise oft angenommen, Krankheit sondern ein Gefühl das einfach da ist. Ich finde auch das der Informationsfluss zu diesem Thema sehr gering ist. Von popligen Rotlichtreportagen die ein komplett falsches und abgestürztes, geskriptetes, Bild vermitteln bis hin zu angeblich soliden Personen die mit der Thematik im verbund stehen aber selbst eher als "Witzfigur" fungieren. Ich hoffe einfach nur das sich etwas ändert, es gibt immer mehr Freiheiten für alles ich hoffe auch für alle Transgender und Transidenten Menschen :) Ganz zum schluss noch ein großes "Entschuldigung" für Rechtschreibfehler! Wer welche findet darf sie behalten (: Mit den aller besten grüßen, JennyLikes Tags: Transgender, Transsexuell
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Boahmaschine
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Dirty Shovel
The drama of existence.
There is two worlds. One where thinking is forbidden under penalty of death, one where it is the only way to survive. I drive people. It's always "to the other side". Cause we all know people from both of the worlds. We all carry our dirty shovel, some even dig for an identity that excels the drama of existence. I guess we do exist. The universe does exist. But what does existence mean? What if every kind of existence comes to an end? What exists after the end of existence itself? What is the identity of that "nothing"? Where does it come from? For which reason evolution has gone so far, that based on many secrets of our nature revealed we can push molecules? And within this picture of genius and despair, beyond reproduction and chemical interaction: what is love? It's funny. Ask someone if he wants to live forever. He probably will say no. Then put a gun straight to his head and ask him if he wants to die. Probably he will say no again. You see, most people don't have a clue what we're fuckin' doing here. So I drive people. It's always "to the other side".
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berlin_bombay
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Wir können keine Freunde bleiben.
Deine Augenringe verraten dich. Ich weiß wie es um dich steht. Du zählst die Zigaretten die ich rauche und du weißt, was ich denke.
Und wir sitzen nebeneinander. Das Bier ist längst schal. Der Zigarettenqualm verwandelt den Raum in ein Dickicht aus Grau und Nebel. Der Bildschirm vor uns flimmert in blassem blau und grün. Zwischen uns liegt der Aschenbecher, dein zerknülltes Softpack ist seit Mitternacht leer. Durch das dreckig-milchige Fenster dämmert der Morgen. Früher haben wir so viel geredet – über Beziehungen und deine Arbeit und mein Studium und deine Eltern und meine Frauengeschichten. Jetzt sitzen wir nebeneinander und schweigen. Du siehst müde aus, doch keiner von uns denkt daran ins Bett zu gehen. Keiner wird zurückgelassen. Wir sind wie Soldaten im Schützengraben: alle oder keiner. Und sollte diese Dämmerung noch Tage dauern, wir bleiben wach. Deine Augenringe verraten dich. Ich weiß wie es um dich steht. Du zählst die Zigaretten die ich rauche und du weißt, was ich denke. Ich habe keine weisen Lösungen für dich, keine Durchhalteparolen und keine gut gemeinten Ratschläge. Wir wissen, dass du kurz vor dem Ende stehst und dass der Ast nach dem du greifst, für dich unerreichbar scheint. Dieser Abend ist der letzte Zentimeter vor dem Wurmloch, das alles verschlingen wird. Es riecht nach Whisky und Filterzigaretten, zwischen uns türmt sich ein Berg von Burgerpackungen vom Lieferservice. Wir müssen da bleiben, wach bleiben, füreinander da sein. Denn Schlaf ist für uns beide nicht gut. Schlaf bedeutet, dem Ganzen ein Ende zu setzen. Das Ende eines Abends ohne Missverständnisse, ohne Scham, ohne Geheimnisse und ohne Furcht vor der Wahrheit. Das Ende eines Kapitels. Wir reden über unsere Ängste ohne ein Wort zu verlieren. Wir haben nichts zu verlieren. Denn noch haben wir uns. Wenn wir schlafen und aufwachen, fühlt sich alles unwirklich an, fern und unnahbar. Wie im Traum fremd und unwirklich. Doch die Wirklichkeit steht grimassenschneidend zwischen uns. Sie lacht uns ins Gesicht. Sie lacht laut und grinst und spuckt uns an. Du hast geweint – und dich gefangen. Beteuert wie Leid es dir tut und mich um Verständnis gebeten. Ich habe kein Verständnis, wenn es um sie geht, doch ich habe Verständnis für dich. Und wenn es Morgen ist, kann ich dir nicht verzeihen, was du ihr angetan hast. Und sobald Morgen ist, kann ich dir nicht verzeihen, was du dir angetan hast. In mir steigt Leere auf. Und wir sitzen seit Stunden nebeneinander. Wir sagen nichts und die Stille sagt alles über uns. Über unsere Ohnmacht, über unsere Angst, über uns. Wir teilen uns die letzte Zigarette. Die allerletzte Zigarette. Und wenn sie morgen anruft, weiß ich, dass Blut dicker ist als Wasser. Und dass sie zu mir gehört. Und ich dich gehen lassen muss. Weil ich sie nie gehen lassen würde. Niemals.
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Grenzen
"Wieviel ist genug?" - "Mehr!" Und wenn das zuviel ist?
Wer kann für sich selbst in Anspruch nehmen, zufrieden zu sein? Nicht für den Moment, sondern wirklich, wahrhaftig? Diesen Menschen mag ich beneiden. Doch die meisten rennen durch das Leben, gehetzt, immer auf der Suche, auf der Jagd, und nicht mehr in der Lage kurz innehalten, um Rückschau zu halten. Es genügt nicht, was man hat, es reicht nicht, mehr muss es sein. Es gibt diese wunderbare Szene aus Wall Street 2, in welcher der junge Jake dem alten, abgebrühten Manager Bretton James fragt: "Wieviel?". Dieser versteht nicht, und Jake erläutert, jeder Mensch hätte eine Summe vor Augen, ein Ziel, an dem er aufhören und das Leben genießen will. Und Bretton antwortet. "Mehr". Wie gut kann ich ihn verstehen, in dem Drang, mehr zu wollen. Stillstand ist Rückschritt, nicht war? Wer keine Ziele hat, hat kein Leben mehr, wurde mir mal gesagt. Ein wahrer Satz, und doch so falsch. Und dabei geht es nicht nur um Geld, um materielle Güter. Ich will die besseren Jobs, den Erfolg der anderen. Ich will diesen einen Menschen, aber nur weil ich ihn nicht haben kann. Ich will weg, nur weil ich hier bin. Und so gehetzt, im permanenten Kampf verwickelt, verliere ich. Zu viele Fronten, zuviel Einsatz, es geht um alles oder nichts. Denke ich. Warum sich nicht einfach mal zurücknehmen, das erreichte genießen? Betrachte ich die Welt so, und dies kommt tatsächlich vor!, bin ich zufrieden. Mit mir. Und dann weiß ich, warum ich für diesen Moment zufrieden sein kann. Eben, weil ich micht nicht zurückgenommen habe. Und der Kampf beginnt von vorne. Im ewigen Kreis ...
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alma_3009
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ein Monat.
Jede einzelne Faser gefriert in Sekunden, sobald ich deinen Geruch in meiner Nase spüre.
Es ist jetzt ein Monat vergangen seit dem du dir deinen großen Traum erfüllst und weg bist. Weg in der weiten fremden Welt. Am Anfang habe ich gedacht, dass es mir nicht so schwer fallen wird. Paar Tage und mein Leben dreht sich weiter. Bekommt wieder Farbe, auch wenn du nicht gerade bei mir bist. Doch die Farben verblassen immer mehr. Ein kühles Grau umgibt mich und bei jedem Versuch, wieder Farbe ins Leben zu bekommen, scheitere ich daran. Jeder einzelne Versuch treibt mich an die Grenze meiner Kräfte. Wieviel Kraft benötigt ein Mensch, um wieder leben zu können und nicht nur um zu existieren? Es ist so als würde mir die Luft zum atmen fehlen, meine bessere Hälfte, die mich am Leben hält. Jede Nacht lässt mich deine Abwesenheit am meisten spüren. Keine warme Umarmung, kein zarter Kuss auf die Stirn, der mich langsam in den Schlaf wiegt. Einfach nichts. Eine kalte Leere, die große Löcher in mein Herz bohrt und meinen Körper erstarren lässt. Jede einzelne Faser gefriert in Sekunden, sobald ich deinen Geruch in meiner Nase spüre. Dein Duft liegt immer noch verstreut in meinem Zimmer. An jeder Ecke hängt ein Teil von dir und dieser Duft will einfach nicht verschwinden. Es würde alles leichter fallen, wenn dieser Duft nicht wäre. Dein Duft. Er klammert sich an jedes Kissen, an die Wände und liegt schwer in der Luft. Es ist dein Duft, den ich tagtäglich einatme. Welcher es mir immer schwerer macht, mich zu erinnern, dass die Zeit schnell vergehen wird, denn immerhin ist bereits ein Monat vergangen. Doch wie soll man die weiteren Monate ertragen, wenn nichtmal dein Duft verschwinden kann, der mich ständig daran erinnert, dass ich nichts weiteres habe, außer diesen Duft? Man stellt sich immer mehr Fragen, auf die man einfach keine Antwort findet. Denn es gibt keine Antwort darauf, wie es mir ohne dich besser gehen kann. Und so hoffe ich, dass endlich wieder die Farben in mein Leben kehren und die Monate mich nicht zerfressen und ich endlich deinen Duft nicht mehr als negativ empfinde. Und bis dahin bleibt mir nichts anderes übrig, als zu versuchen gegen das Grau und deinen Duft zu kämpfen, um das Schönste daraus zu machen, mit dem Wissen, dass ich dich bald wieder in meinen Armen halten kann.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/ein-monat/1571737
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wolfgang_schmidt
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Die Immer-Bewerber
„Hiermit bewerbe ich mich um...“ Wenn es einen Satz gibt, den ich nicht mehr schreiben möchte, dann diesen. Werde ich aber noch ein paar Mal müssen...
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chrystele_khodr
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Krieg kann man nicht erklären
Wie lebt es sich in einer zerbombten Stadt? NEON-Autorin Stephanie Dötzer hat junge Libanesen gefragt. Hier zwei Protokolle vom August 2006.
http://www.neon.de/artikel/sehen/politik/krieg-kann-man-nicht-erklaeren/640212
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Myselfandme
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Enttäuschungen hausgemacht.
Wer vertraut überhaupt noch?
Wer ist wirklich noch frei von der Frage, ob der Partner ihm gegenüber wirklich loyal ist? Wer kann einem überhaupt antworten, würde man ihn Fragen, was Vertrauen überhaupt genau bedeutet? Ich sehe Menschen um mich herum, wie sie sich in zwischenmenschliches stürzen, sich Treue und Vertrauen versprechen und abverlangen, ohne sich überhaupt jemals Gedanken darüber gemacht zu haben, was das für sie wirklich heißt, was sie in diesen Begriffen sehen. Gehört, wiedergekäut, ausgespuckt als undefinierbarer Brei rosaroter Hormon(ge)schwüre. Verdauen Fehlanzeige. Die erste Nagelprobe lässt meist nicht lange auf sich warten, und schon reißt er auf, der Graben zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Schon sieht man das Kartenhaus unreflektierter Beziehungsbilder im lauen Lüftchen menschlicher Realitäten zusammenklappen, woraufhin das enttäuschte Individuum mit dem Fuß aufstampft wie ein bockiges Kind. Lasst euch gesagt sein, das Schmollen hat schon damals nichts geholfen. Vielleicht wäre es ja hilfreich sich einmal Gedanken zu machen was vertrauen bedeutet, was es überhaupt bedeuten kann. Wo stößt der Mensch an seine Grenzen, wo ist Vertrauen hinfällig, wird es zum Selbstzweck, oder durch andere „Maßnahmen“ zur Farce? Aber dies geht mit unangenehmen Einsichten einher. Einsichten über sich, und vor allem über das Wesen des zwischenmenschlichen. Man kommt der Tatsache auf die Schliche, das man ganz einfach keine Garantien hat, dass man verletzt werden kann. Das es so gut wie ausschließlich am Partner liegt, ob ich tief verletzt werde. Ich gebe Kontrolle ab. Ich kann verlieren was ich habe und dafür etwas bekommen, was ich nicht will. Und an diesem Punkt der Überlegung wird die Sache schwarz/weiß. Entweder ich kann mit dieser Gewissheit umgehen, oder nicht. In letztem Falle bin ich schlichtweg Beziehungsunfähig.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/enttaeuschungen-hausgemacht/680106
https://web.archive.org/web/20111219122649/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/enttaeuschungen-hausgemacht/680106
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-Ica-
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Dialog
Ja, ich denke über unser Ende nach. Dieser Satz schwebt mir schon seit Tagen durch den Kopf. Ich denke an unser Ende...
Ja, ich denke über unser Ende nach. Dieser Satz schwebt mir schon seit Tagen durch den Kopf. Ich denke an unser Ende und daran wie es sein wird, wenn es vorbei ist mit uns beiden. Aber warum tust du das? Weil ein Ende kommen wird. Das ist sicher. Es wird irgendwann kommen und vielleicht habe ich einfach nie gelernt zu genießen. Einfach still zu stehen in dieser Welt, vielleicht kann ich es einfach nicht lassen, darüber nachzudenken, wie es passieren wird. Genießt du es denn nicht? Genießt du das mit uns nicht? Doch mit jeder Faser meines Körpers genieße ich es. Ich genieße es, deine Stimme jeden Tag zu hören, mit Dir zu schreiben. Ich genieße, dass die Welt unwichtig wird, wenn wir uns anschauen, dass sie still steht, dass wir nicht aufhören können, uns anzuschauen. Deine Berührungen, wenn du mich anfasst, wenn du mich in den Arm nimmst und immer genau weißt, wann ich eine Umarmung benötige. Deine Hand zu halten und mich an dich zu klammern, wenn ich Angst habe. Deine Küsse, die mich erregen. Deine Lust, die mich ein wenig stolz macht. Die Augenblicke, wenn wir uns vereinen, eins werden und du mir dabei tief in die Augen schaust. Es ist fließend, passiert einfach und ich kann nicht aufhören, dich anzufassen, diese Harmonie zwischen uns genieße ich. Ich genieße den Tonfall, wenn Du erregt bist und ich liebe deine Stimmlage, wenn Du morgens aufwachst und abends bevor wir zu Bett gehen, wenn wir kuscheln. Dieser raue, grummelkuschelige Ton. Davon werde ich schwach. Ich mag deinen Duft, wenn er an mir haftet und mich den ganzen Tag verfolgt, wenn mein Bett nach Dir riecht und ich mich abends in deinen Duft rein kuscheln kann. Den Ausdruck in deinen Augen, wenn ich Dich glücklich anschaue, wenn Du mich anschaust, aber vor allem auf dem Gipfel deiner Lust. Ich genieße uns, den Sex, die Gespräche, einfach uns. Aber das ist doch so viel Genuss, wieso machst du Dir dann über das Ende Gedanken? Ganz einfach, wir haben unser Glück nur gepachtet. Wir sind nicht zusammen und lieben uns nichts. Wir teilen so viel miteinander, aber es existiert kein wirkliches wir. Du sagst doch selber wir Ja, aber es ist ein anderes wir. Du und ich, wir haben uns nichts versprochen, keine Liebe, keine Zukunft, nichts. Das mit uns ist sowas wie Sex auf Raten, Nähe auf Raten. Kein „wir“- Gefühl und das obwohl wir immer als Pärchen auftreten. Jeder denkt es und doch sind wir keins. Wir haben uns auf das Spiel Glück auf Zeit eingelassen, doch irgendwann wird diese Zeit vorüber sein. Jedes Glück kann irgendwann ein Ende finden Natürlich kann es das, aber in Beziehungen kämpft man für einander umeinander. Weil man sich liebt. Wir tun dies nicht. Denn es wäre ein Ende, wenn sich einer von uns beiden in den anderen verlieben würde. Du willst mich nicht verletzten und fürchtest Dich sogar davor. Dementsprechend wirst du dich niemals in mich verlieben. Ich verliebe mich auch nicht in Dich. Aber die Gefahr kann immer bestehen. Was wäre wenn ich schwanger werden würde? Wäre ich dann alleine? Was passiert, wenn ich mich in jemand anderen verliebe? Würde ich dich damit verletzten, weil ich es bei dir nicht konnte? Ich bin nicht gut darin, Abschied zu nehmen und doch, weiß ich irgendwann wird es soweit sein. Willst du es jetzt hiermit beenden? Nein, dass will ich nicht. Es ist etwas besonderes zwischen uns, dass sagst du ja selber. Ich möchte Dich weiterhin genießen. Egal ob ein Ende kommt oder nicht. Ich hab dich so lieb und möchte, dass es toll wird zwischen uns und dass wir eine wundervolle Zeit haben. Wirst du mir irgendwann von deinen Gedanken berichten, höre ich dich fragen Nein, antworte ich mir selber. Du denkst immerhin ich bin normal.
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JennyPan
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Über alles Gesagte sprechen ...
Ich liebe dich ganz still und leise, nur für mich. Endlos und restlos. Bedingungslos. Tausend Mal seit heute Morgen, und tausend Mal bis morgen Früh.
Der festen Überzeugung, über Sehnsucht hätte man schon alles gesagt, gedacht, geschrieben und gelesen, ließ ich unüberlegt die Frage zu: Wie kann jemand nur so unverzeihlich fehlen? Dann sehnte ich mich nach dir. Völlig regungslos. Mit pochenden Lippen und geschlossenen Augen. So als hätte mir noch nie zuvor jemand gefehlt. Und ich wusste: es gibt noch so viel darüber zu schreiben. In einem anderen Moment dachte ich auch, über Stille hätten sie schon alles gesagt und geschrieben. Doch dann hielt ich den Atem an, machte für einen Moment keinen Laut und wurde selbst zu ihr - zur Stille. Auch dachte ich, über Liebe gäbe es nichts mehr zu sagen, zu schreiben, zu lesen oder zu denken. Und dann ist da diese bunte Wärme in meinem Brustkorb. Ein Regenbogen aus Melodien und Berührungen. Ein winzig kleiner Teil der Welt: Und ich liebe dich ganz still und leise, nur für mich. Endlos und restlos. Bedingungslos. Nur in diesem Augenblick. Tausend Mal seit heute Morgen, und tausend Mal bis morgen Früh... Nein, es kann noch nicht alles gesagt sein.
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fuehlen
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AniaWort
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Tauchen
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Ich finde deinen Körper am Grund des vergangenen Tages, tauche tief zu dir herab. Die Schönheit deines Geistes streichelt mein wundes Hirn. All meine Augen öffnen sich auch die trüben, müden. Farben durchrauschen uns, schmecken nach scharfer Sehnsucht, verbrennen uns dort tief. Kann nicht aufhören meine Nervenenden an deinen zu reiben, die letzte Verbindung die uns bleibt. Ich möchte mit dir hinauf tauchen zur hellen Oberfläche der kommenden Zeit. Dein Lächeln ist sanft als du mir sagst du seist zu schwer. - Ania Olszenka Tags: poetry, liebe, Fühlen
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TAB
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Lügen, die unsere Eltern uns erzählt und wir ihnen geglaubt haben…
Eine kurze Aufzählun der fiesesten Kindheitslügen
Wer von uns kennt sie nicht, diese kleinen, fiesen Geschichten, die unsere Eltern uns erzählten, wenn sie nicht wollten, dass wir abends durch dunkle Tunnel gehen oder uns ungesund ernähren! Wo Autorität zur vernünftigen Erziehung nicht mehr ausreicht, nutzt man als Erwachsener eben die Leichtgläubigkeit und das Vertrauen seines naiven Kindes aus, um es von angeblichen Untaten abzuhalten. Um euch allen nun aber die Angst vorm Hintergangenwerden durch die eigenen Erzeuger zu nehmen, hier eine kleine Auswahl der gemeinsten und hinterlistigsten Kindheitslügen: - Wenn man keine Erbsen isst, fallen einem die Beine ab und man kann nie wieder Fahrrad fahren. - Wer man Karotten isst, kann im Dunkeln sehen. - Von Cola bekommt man schwarze Füße und von Brause Flöhe oder Läuse im Bauch. Von beidem wird man prinzipiell dumm. Und von Senf sowieso. - Wenn man die Füße nicht unter die Decke nimmt, kommt in der Nacht ein Einbrecher und schneidet sie ab. - Wer nachts nicht schläft, wird vom Buhlemann, wahlweise aber auch vom Schwarzen Mann geholt. - Von runtergeschluckten Kaugummis bekommt man einen verklebten Magen. - Wenn man beim Essen steht, geht die Nahrung direkt in die Beine, welche dann gaaaanz dick werden. - Beim Nasepopeln bleibt irgendwann der Finger drin stecken udn man bekommt ihn nicht mehr raus. - Es wächst einem ein Apfelbaum im Bauch, wenn man die Apfelkerne runterschluckt. - Wenn man in Büsche fasst und sich dann die Hand ableckt fällt man tot um. - Vom vielen Fernsehen bekommt man viereckige Augen. - Wenn man durch dunkle Tunnel geht fliegen einem Fledermäuse in die Haare und die kriegt man dann nie mehr da raus. - Von Selbstbefriedigung wird man schwachsinnig und blind und bekommt krumme Finger. - Wenn man Tauben jagt, fliegen die nachts ins Zimmer und hacken einem die Augen aus. - Mütter sehen alles, weil Augen am Hinterkopf! - Wenn man mit Socken schlafen geht, schnüren die einem die Gliedmaßen ab. - Leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen. - Wenn man viele Eier isst, bekommt man Fieber. - Vom Küssen bekommt man kleine Babies. - Wenn man zur vollen Stunde schielt, bleiben die Augen so stehen. - Die Schulzeit ist die schönste Zeit im Leben. In diesem Sinne: Wenn ihr das nächste mal einen eurer Erziehungsberechtigten eine der genannten Aussagen sprechen hört, schüttelt energisch mit dem Kopf, schlagt wild um euch und sagt: „Nein, oh heimtückischer Verwandter, das ist nicht wahr!“. Denn Widerspruch ärgert sie doch immer noch am meisten…
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MisterGambit
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Sorry, but the princess is in another castle.
Wie hätte er mit der Trennung umgehen sollen? Sie töten? Ihr den Kopf abschlagen um so eine Herzleiden-Zombie-Apokalypse zu verhindern?
Scheitern. Jan mochte die Vorstellung nie, dass Menschen scheitern, völlig versagen und nichts bleibt, aus dem man noch lernen könnte, wie es beim nächsten Mal besser geht. Als die Sonne grell ins Zimmer fällt, er halb versunken im Kissen liegt und sie vor ihm hockt, sich aufrichtet und tatsächlich sagt, dass man sich unterhalten müsse, rückt die Vorstellung nah an ihn heran. Als sie ihm sagt, dass seine geduckte Katerhaltung, die das Gewitter des Lebens abfangen möchte, das erste Mal Sinn ergibt, dass sie ihn nicht mehr liebt, nicht mehr begehrt, ist es, als mache nicht nur sie mit ihm Schluss. Er denkt noch einen Moment, dass das nicht sein könne, dass er das nicht hat kommen sehen, aber sieht dann ein, dass er immer alles kommen sieht, ganz gleich ob es kommt, oder nicht. Und dann ist es mit einem Mal, wie es noch nie für ihn war: als machten mit einem Mal alle Frauen mit ihm Schluss. Jan fällt durchs Kopfkissen hindurch, fällt durch seine eigenen Gedanken, durch Papierknochen in die Vergangenheit und aufgereiht sind alle Ablehnungen, Verweigerungen, Enden wie eine Parade. In diesem Moment ist er ganz alleine. In diesem Moment ist er ganz Kind. Und er hat keine Sprache als die Kindersprache und die Kindersprache sagt: „Die Geister der Vergangenheit jagen mich.“ Da ist er ganz Kind, ganz untrainierter Reflex, unbelehrbar und ungelernt, ein Garten aus Komplexen, der ungehindert im Hinterhof wucherte und jetzt das Kommando übernimmt. Von da an jagten die Geister ihn weiter, nicht einen Tag, nein Wochen lang, und das Scheitern wurde immer schöner, die Tage zaghafter. Jan zog sich zurück und war wie ein verwundetes Tier, das nur aus seinem Bau hoppelte, um einkaufen zu gehen, die Freunde scheute, um Wunden zu lecken. Die ganze Welt hatte sich zum großen Waschtag auf links gedreht und wirkte wie eine einzige Lektion im Versagen. Die Bücher die er gelesen hatte waren mit einem Mal beliebig, die Filme, die er liebte, mit einem Mal platt, die Musik zerleiert, die Gerichte pappig, und auch die Freunde hatten nur noch nicht gemerkt, dass er nichts zu sagen hatte und der langweiligste Mensch war, der Diesseits der Meere wohnt. Wenn die Freunde ihn abpassten, erwischten, wie er an der Kühltheke nach aktuellen Tiefkühlpizzasondereditionen Ausschau hielt, wie er Frischkäsesorten gegeneinander abwog oder bei den Knabberwaren Salzstangen gegen Chips ins Gericht gehen ließ, quetschte er alle Zuversicht in seinen Blick und sprach von einer Auszeit und viel Arbeitsstress. „Wird sicher alles besser“, sagt er. Jan merkte, dass er so nicht weiter machen konnte und begann, sich Pro und Kontra Listen dafür zu machen, warum die Sache mit Lena nicht die Sache mit allen Frauen sein konnte und wieso er nicht völlig durchs Leben gefallen war. Auf der Pro-Seite landeten meist - Ich kann lesen und schreiben, das war nicht immer so. - Ich hab es ja doch drauf und bei den Bundesjugendspielen hab ich drei Jahre in Folge die Siegermedaille geholt, die werden mich ja nicht angelogen haben. - Am Ende bin ich doch zu schnuckelig Auf der Kontra-Seite landeten - Die Schlampe hat mir mein Herz gebrochen. - Ich bin ein Nischenprodukt für eine Nische, die es gar nicht gibt. - Alles SCHEISSE, was mach ich so eine behinderte Liste???11 Diese Listen machte er nicht regelmäßig, er vergaß sie bald wieder, wie er vieles vergaß: jeden Tag zu spülen, sich ein Mal in der Woche zu rasieren, sich, wie er es sich einmal versprochen hatte auf Wünsche konzentrieren, auf Dinge, die er noch erreichen mochte. Von Zeit zu Zeit traf er auf Lena: In der Straßenbahn, in Whatsapp-Nachrichten, auf Facebook, im Supermarkt nach der Arbeit. Es waren zerbrechliche Momente, sie redeten zaghaft wie zwei Ostereier, die einander scheuten aus Angst, ihre Schalen zu gefährden. Jede Frage, wie es ihm ging oder wie es ihr ging und warum das so ist barg die Gefahr, in Zickereien auszuarten. Sie ertrugen sich so nicht und treibten stets weiter auseinander, begleitet vom Eindruck feinster Haarrisse auf der Oberfläche. Jan wünschte, was er sich noch nie gewünscht hatte, er wünschte es sich so sehr, dass er mit dem Gedanken spielte, sich diesen Vers Erika Mitteres in Comic Sans im Blocksatz auf das Brustbein tätowieren zu lassen: "Wenn ich ermüde, bin ich ganz verloren, wenn ich versage, bin ich mir entbrannt, dann wär es besser, ich wär nie geboren, und besser wärs, ich hätt Dich nie gekannt.“ In Lena fand er den ersten Menschen, von dem er dachte es ginge ihm besser, hätte er ihn nie getroffen. Und mit einem Mal war all das Scheitern und die Angst, die ihn lähmte, garstig machte, kein Schicksal mehr aus etlichen Jahren - sondern eine Krankheit, mit der Lena ihn infizierte. Lena, der Patient Zero seiner Herzleiden- Zombie-Epidemie, seine persönliche Büchse der Pandora. Er träumte von einem Reset-Knopf für das Leben, wünschte sich, er könne diesen Lebensspielstand löschen und noch von vorne anfangen, bei der Geburt oder der Schulzeit, alles neu durchgehen und durchackern bis zu der Stelle, an der er Lena treffen würde, um dann das Level zu überspringen, weil er es niemals schaffen würde. Und es war die Energie dieser Gedanken, die seinen Wendepunkt markierten - er spürte zwar, dass er noch davon entfernt war, völlig gesund zu denken, aber in Relation zu vorherigen Wochen ging es aufwärts und wenn ihm solche Gedankenspiele halfen, konnten sie so schlecht nicht sein. Die Freunde nahmen ihn wieder stärker ihn Beschlag, während er sich mitten im Versuch befand, gesünder zu leben, sich wieder ins Leben zu denken und nachhaltig zu fühlen. Sie saßen auf Biere zusammen, gingen auf Parties, zum Grillen, und wie ein Ex-Junkie sah Jan Lena dann und wann zwischen ihnen sitzen, so dass er sich stets aufs Neue eintrichterte „Keine Frauen, bis es vorbei ist“. Doch der Reiz, sich neu zu verlieben schwebte in der Luft, haftete an ihm mit einer Mischung Mischung aus Lust und Kater, verursachte zittrige Hände, elektrisierten Nacken und Angstschweiß.  Das Leben kehrte zurück auf sein Gesicht, in seine Finger. Er übte es in kleinen Ritualen ein: Nach dem Aufwachen laut Musik aufdrehen, samstags auf den Wochenmarkt gehen und frisches Gemüse kaufen, das Bier gegen die liebsten Longdrinks austauschen, die Filme sehen, die er jahrelang vor sich her schob, wieder an den Stellen spazieren gehen, die er so lange vermisste, geduldig alleine im Café sitzen und Tageszeitung lesen, alleine in Stadion und fremde Menschen, laut brüllen und fremde Menschen umarmen beim Tor. Wenn er Lena gelegentlich im Supermarkt traf (auf anderen Kanälen hatte er sie gelöscht), war der Ton jetzt freundlich und sachte, sie war ihm kein Patient Zero mehr, viel mehr erschien sie ihm wie ein Stein, den ein unachtsames Kind in seinen Bau getreten hatte, um den Fuchs zu wecken, der jahrelang dort schlief, um sich beim Erwachen schmerzhaft zu winden und zu wehren, ehe er bereit würde für die Jagd. Als seine Genesung näher rückte, gab sich Jan noch bedeckt, verschroben, müde. Er wollte seine Freunde nicht zu früh merken lassen, dass er wieder auf der Spur war, zurück war, das Jungtier an Zuversicht nicht überfordern, langsam machen, und als sie ihn fragten, ob es denn wieder ginge. Heute ist ein trüber Sommertag, die Luft drückt etwas, alle zwanzig Sekunden weht eine leichte Brise. Jan denkt kurz an Lena. Sie war tatsächlich nie sein Patient Zero. Wie hätte er auch damit umgehen sollen? Sie töten? Ihr den Kopf abschlagen und vorsichtshalber allen anderen Menschen, die ihr ähneln, um so eine Herzleiden-Zombie-Apokalypse zu verhindern? Jan lacht bei dem Gedanken und überlegt weiter und fährt sich über die Wange wie über einen geliebten Gegenstand, den er nach Jahren auf dem Dachboden wiedergefunden hat. Lena war... der falsche Endgegner, der zu frühe. Er sieht sich selber, als Junge, am Nintendo, das zeitlose Bild von Super Mario, der einen Krötenboss zermatscht, auf seine große Liebe zustürmt und erfährt: Sorry, but the princess is in another castle. Hätte Mario deswegen Depressionen bekommen? So ist das mit den Helden, den Freunden, die Dingen, die einem wirklich wichtig sind. Mit einem selbst. Man muss dafür aufstehen. Mindestens ein Mal öfter, als man fällt. Bis ins Ziel laufen. Und wenn es sein muss: immer wieder.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/sorry-but-the-princess-is-in-another-castle/1042692
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goldmeedchen
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Weltschmerz
Vielleicht liegt es an der Zeit, dem Geist, der uns alle auf Trapp hält - sich nie mit einem Istzustand zufrieden zu geben, immer mehr zu wollen.
Denk vor und zurück, hin und her, wann der Punkt war, als es anfing, in die falsche Richtung zu laufen und ungewollt kompliziert zu werden, wann wir unsere gemeinsame Leichtigkeit für getrennte Höhenflüge aufgegeben haben. Vielleicht liegt es an der Zeit, dem Geist, der uns alle auf Trapp hält - sich nie mit einem Istzustand zufrieden zu geben, immer mehr zu wollen, etwas Besseres, Schnelleres, Schöneres, Neueres. Eine Hatz nach Superlativen unter rudimentären Idealen. In Herzensangelegenheiten das Gleiche, wie in der Technik. Nie reicht irgendetwas, noch nicht mal für den Moment. Während wir die schönsten Momente erleben, sind wir damit beschäftigt sie zu verpassen, weil wir sie mit dem Smartphone festhalten müssen. Um eine Erinnerung zu haben, von der wir nicht wissen, wie sie sich anfühlt. So sind wir geworden, müssen alles durch den Filter der Imagination jagen - erst schauen, wie viele "like's" eine Beziehung bekommt, bevor wir merken, dass sie gut ist. Wir setzen Halbwertzeiten und Mindesthaltbarkeitsdaten herunter, nur um mehr Konsum zu generieren. Und so sind auch unsere Beziehungen geworden- kürzer, schlechter, austauschbarer. Konsumgüter einer ganz und gar an sich selbst erkrankten Gesellschaft. Wir verbrauchen, verbrauchen, verbrauchen; tauschen unser Lächeln gegen pralle H&M-Tüten, die unsere Ozeane genauso verpesten, wie unsere Seelen. Wir stehen auf und setzen uns für Meinungen ein, die von anderen angegriffen werden, merken aber nicht, dass wir den Angreifern ihre Meinung selbst nicht lassen. Nichts tun wir lieber, als für eine Sache einzustehen, merken aber nicht, dass wir das meist für das Falsche tun. Wir kämpfen gegen alle Schranken, weil wir denken sie engen uns in unserer vermeintlichen Freiheit ein. Dabei ist es nur unser Schweinehunde, den wir in die grenzenlose Maßlosigkeit entlassen. Wir klauben Erbsen und kacken Korinthen, sind Richter, Angeklagter und Opfer in einem. Wir wollen die Welt retten und machen sie nur noch schlechter. So war das wohl auch zwischen uns. Ich kämpfe gerne für die falsche Sache.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/weltschmerz/1476270
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MattWorld
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Mittsommernacht
Hat man etwas im überfluss,sollte man sich davon lösen, sonst verliert man am Ende wohl noch alles.
Nichts tut mehr weh als die Wahrheit, aber man muss diese Erfahrung einfach machen,sonst läuft das Leben nicht weiter. Es wird immer etwas besseres oder schöneres geben. Doch wenn man sein ganzen Leben danach sucht, verwirft man die Hoffnung,jemals das absolute Glück zu finden.Das leben lehrt sich dann schneller, als Ikea an Mittsommernacht. Eine Entscheidung kann vieles verändern, auch wenn man angst vor Entscheidungen hat,sind sie doch die, die dich am Ende zum lachen bringen.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/mittsommernacht/816388
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Feder und Gold
vom Geben und Nehmen ein Gedicht von L.Langer und meiner Wenigkeit
Im tiefsten Walde ragt ein alter Baum, doch leider ist er gefangen von einem hohen Zaun Der ist ganz fein von glänzendem Gold, es bringt dem Baum, dass alles Achtung zollt. Doch nie sitzt in Ästen so stark, ein einziges Kind, Kein Lachen flieht durchs Gesträuch zur Sonne geschwind. So hockt er krumm Tag aus Tag ein, Ein goldner‘ König, doch ganz allein. Eines Tages jedoch kommt ein Vogel geflogen er wurde vom Winde zum Baume gewogen. Sein Federkleid so warm und weich, wie nur der Südwind durch die Blätter streicht. Der Himmel gerührt zu Tränen, weil beide nach Freundschaft sehnen. Der erste Tropfen perlt über die Daunen der alte Baum sieht mit großem Staunen. Er breitet die starken Äste aus so hat der Freund ein schützend Haus Doch müssen nicht viele Tage vergehn, da ist zwischen knorrigen Fingern ein Wunder zu sehn. Nicht ein Vögelchen ist’s mehr, sondern zwei in ihrer Mitte liegt nun auch noch ein Ei. Nun ist der Baum niemals allein, einer der Eltern will immer beim kleinen sein. Voll staunen betrachtet der Baum wie bei sanften Sternenlicht Ein winziges Schnäbelchen die harte Schale bricht. Und so liegt in lauer Frühlingsnacht im Mai ein junger Spatz im geborstenen Ei.
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frolleinpippi
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irgendwie offiziell. echt jetzt!
Oder auch: Zwischen 'Ich will nie heiraten und bloß keine Kinder' und 'Scheiße - JA, ICH WILL' liegen manchmal Welten. Oder eben nur Eine. Unsere.
Es gibt sie - diese Tage, die einfach so daherkommen, dich an die Hand nehmen und so schnell nicht loslassen werden. Gestern war so ein Tag. Beim ersten Kaffee war schon nach dem ersten Sex. Und zweiten. Aber darum soll es in diesem Text nicht gehen. Vielmehr geht es um  Sicherheit, was sie bedeutet und warum man immer und immer wieder dafür kämpfen muss. Interessiert euch nicht? Herzlichen Glückwunsch - entweder bist Du ein nicht zu beneidenswerter Glücksfall oder dumm. Denn in der Wirklichkeit, hier unten bei Schnaps und Tränen, wo es um Authentizität und echte Gefühle geht, da tut's halt manchmal einfach weh. Richtig weh. Aber auf der anderen Seite halt eben auch so richtig gut. Und um das gut geht es jetzt. Denn, egal mit wem ich wann und wie im letzten Jahrzehnt verkehrte - ich war immer die Scherbatzky unter den Mädels. Die, die sich nicht binden und vor allem keine Kinder wollte. Ich konnte stundenlang für die Freiheit referieren und auf WG-Partys alle bis zu bedingungslosem Verständnis überzeugen. Alle, die damals noch überzeugt taten sind genau das nicht mehr - mittlerweile. Täglich grüßen neue Hochzeitsfotos noch mit oder schon ohne Baby-Bauch. Kinderfotos. Schnuller-Spielzeug- an Süßhaftigkeit nicht zu überbietender Kram halt. Lässt mich kalt. Denk ich. Naja gut, das bisschen Hormone. Das bisschen Wunsch nach Sicherheit. Ach komm schon. Und plötzlich war er da. Dieser kitschige Moment in dem ich mich für den Einen von irgendeinem trennte. Kopfüber in ein Abenteuer stürzte. Zu keiner Sekunde hab ich das bereut. Ich bin überzeugt davon, noch nie so geliebt zu haben. Diese glitzernden Augen, dieses verschmitzte Lächeln, dieser mich kitzelnde Bart - alles an mir liebt alles an ihm. Schritt für Schritt - Drama für Drama - nehmen wir Kurs auf. Das perfekte Team. Unendlich viele Streits. Umzug. Krankheit. Nichts hält uns auf. Wir bauen fleißig an unserem Sicherheitsbunker. So unumstößlich wie eine Burg - so zerbrechlich wie eine rosa Seifenblase. Und dann ist er wieder da - dieser Moment. Dieser Streit. Irgendwas mit Eifersucht und Kontrolle und Angst. Im Grunde ist es immer die Angst, die sich genau dann, wenn gerade alles perfekt ist, nach oben kämpft, einen mit ihrer verhöhnenden Fratze ins Gesicht lacht und alles wieder zum Wackeln bringt. Und ja es wackelt. Und es tut weh. Aber irgendwas ist anders. Ich falle. Ich falle aber nicht mehr ins bodenlose. Es tut weh, aber es frisst mich nicht mehr auf. Es geht mir um Offenheit. Klarheit. Ehrlichkeit. Viel mehr als um Sieg. Ego. Und Rechthaberei. Wir streiten. Aber wir streiten um unsere Sicherheit zu beschützen. Irgendwie streiten wir miteinander und nicht mehr gegeneinander. Irgendwann driften wir ab. Erzählen uns von Fehlern, die wir begangen. Untreue, die wir gelebt. Partnern, die uns egal waren. Anstatt deshalb an unserer Sicherheit zu zweifeln. An unserem bedingungslosen Vertrauen zu rütteln. Anstatt irgendwas oder Alles in Frage zu stellen, stelle ich nur fest. Ich stelle fest, dass ich noch nie so treu war. Dass mir Sicherheit und Liebe noch nie so viel bedeutet hat. Dass Monogamie sich keine Sekunde nach Käfig anfühlen muss. Dass man frei und trotzdem treu sein kann. Weil man es will. Und in dem Moment guckt er mich an - er guckt in mich hinein. Ich bin sicher er denkt das gleiche. Fühlt es. Weiß es, denn plötzlich sagt der unbändige Heiratsgegner, der im Herzen immer freie Hippie, das, was ich nie erwartet. wovon ich nie geträumt zu wagen habe. Seine Hand in meiner - sein Blick auf mir verweilend sagt er ruhig 'Willst Du mich heiraten?' - er sagt es todernst und voller Liebe. Das hat nichts mit der leeren Flasche Schnaps auf dem Tisch zu tun. Nichts mit dem Rumgealber, wenn es sonst um das Thema ging. Nein - das war ernst. Und ich bin ruhig. Scheiße JA, sag ich und es laufen 2 bis zweihundertweiundzwanzig Freudentränen meine Wange hinab. Ich kann das nicht glauben. Kaum fassen, aber ich bin jetzt die 'Zukünftige' von meinem 'Zukünftigen'. Scheiße ja - und das fühlt sich so verdammt gut an. So richtig.Noch kein Ring. Noch kein Termin. Aber so viel fast unaushaltbare Liebe. Nicht weil sie perfekt ist. Weiß Gott nicht. Aber weil sie echt ist. Und vor allem weil sie unsere Liebe ist. Unser Baby. Noch unser einziges. Noch denk ich und grinse. Denn JA, manchmal liegen z wischen 'Ich will nie heiraten und bloß keine Kinder' und 'Scheiße - JA, ICH WILL' Welten. Oder eben nur Eine. Unsere.
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Gefahr im Verzug
Momentaufnahmen
Fr. X erzählt verzweifelt: „Ich weiß einfach nicht, wer ich bin. Normalerweise habe ich mich schon fast daran gewöhnt, aber zur Zeit habe ich das Gefühl, es wird schlimmer und bricht noch mehr heraus. Als ich heute morgen draußen spazieren gegangen bin, habe nicht ich meine Beine bewegt, sondern jemand anders. So gehe ich normalerweise nicht! Das war ein falscher Gang. Das war nicht ich. Aber ich konnte nichts dagegen tun. Meine Beine haben mir nicht gehorcht. Und dann habe ich vorhin mal wieder versucht, meine Vergangenheit zu rekonstruieren. Mir fehlen Jahre! Ich habe zum Glück das Zertifikat der Ausbildung gefunden, die ich anscheinend mal gemacht habe. An die drei Jahre kann ich mich nicht mehr erinnern, das Zertifikat ist aber auf meinen Namen ausgestellt. Was ich nach der Ausbildung bis jetzt gemacht habe, also zwei Jahre lang, weiß ich nicht. Es ist einfach weg.“ Sie weint. Um sich, ihre vergessene Vergangenheit, um ihr Leben, das nur ein Leben für den Moment ist. Und das fühlt sich oft nicht mal als ihres an. Identitätskrise mal anders. Fr. X begegnet draußen einem Menschen, der sie an jemanden aus ihrer Vergangenheit erinnert. Sie wird gestützt von Fr. y gebracht. Sie zittert am ganzen Leib, kann sich nicht artikulieren, die Anspannung fällt von ihr ab, als sie merkt, dass sie in Sicherheit ist. Die Kaffee-Tasse fällt ihr aus der Hand und zerspringt mit lautem Klirren auf dem Boden, Frau x folgt ihr, klappt einfach zusammen. Es war zu viel. Zu viel für einen Menschenkörper und dessen Seele, die nichts vergisst. Fr. X möchte Blutdruck messen lassen, fühlt sich schon den ganzen Tag komisch. Beim Überstreifen der Manschette verschwindet sie. Zurück bleibt ihre Hülle, das Gesicht schlotternd, der Körper fast vom Stuhl fallend, Augen verdreht. Fr. X spürt ihr linkes Bein nach der Körperwahrnehmungstherapie nicht mehr (welch Ironie). Sie muss abgeholt werden, humpelt und wankt, als hätte sie kein linkes Bein. Doch es ist da, physisch vollkommen intakt. Körperkontakt ist gefährlich. Das kleine Kissen, das sie dabei hatte, wird eingesetzt, ein Ende in ihrer Hand, das andere in meiner. Zur Sicherheit, falls ihr Bein endgültig versagt und sie zusammenbricht. Würde ich sie in diesem Moment anfassen... sie könne für nichts garantieren. Fr. X kennt mich schon seit Tagen. Diesmal ist sie anders. Kommt verschüchtert und leise flüsternd an. Andere werden von ihr gefragt, wer ich denn sei. Sie kann keinen Blickkontakt halten. Süß ist sie, wie ein kleines Kind, dem man sich auf Augenhöhe nähern und die Angst nehmen will. Dabei ist sie schon 47 Jahre alt. Ihr Kuscheltier trägt sie immer bei sich. Mit Fr. X spiele ich Karten, Skipbo. Tolles Spiel, kann man ewig spielen, muss nichts denken. Lockerer Smalltalk nebenher. Beim Mischen der Karten erzählt sie mir von ihren drei Selbstmordversuchen. Fr. X hat knallrote Haare, rauscht gleich nach der Begrüßung wieder ab. Alles ist zu eng, zu viele Menschen, zu viele neue Eindrücke. Sie ist aggressiv, sehr bestimmend und gleichzeitig strahlt sie eine bodenlose Unsicherheit aus. Eine interessante Kombination. Für sie jedoch kaum aushaltbar. Am besten fühlt sie sich auf ihrem Motorrad. Es gibt ihr ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle. Auf zwei Rädern ist besser als auf zwei Beinen, man kann schneller flüchten. Der Adrenalin-Kick bestätigt ihr, dass sie am Leben ist. Umzugehen mit ihr ist verdammt schwierig. Mal fürchtet man sich vor ihr, mal sitzt sie wie ein Häufchen Elend da, das nicht weiß, wohin mit sich und den Gefühlen, die sie überrennen. Man weiß nie, woran man ist. Für sie ist es allerdings auch so. Selbstkontrolle ist ihr fremd, es ist, als ob jemand anderes über sie regieren würde. Fr. X sitzt zusammengekauert auf einem Stuhl im Flur. Ihr Körper gehorcht ihr nicht, sie kann sich nicht mehr bewegen. Kalte Starre. Sie weist mich mit kühlem Kopf und klaren Worten an, ihre Wärmeflasche auf ihren Rücken zu legen. Nach ein paar Minuten ist ihr Körper aufgetaut und wieder in der Gegenwart.
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Lyralotta
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And the Oscar goes to...
*aus meinem Blog*
Man kennt das. Der Trailer war wieder einmal besser als der ganze Film. Der Vorgeschmack hat die besten Seiten der Darstellung zusammengeschnitten, mit einem flotten Soundtrack hinterlegt und einem den Mund wässrig gemacht auf das was kommt. Und dann kommts dicke. Oder eben auch nicht. Die nachfolgende Sendung ist für Zuschauer über 120/80 Blutdruck nicht geeignet! Der Trailer war nicht nur besser als der ganze Film, sondern auch noch länger . Seit wann brauchen Kurzfilme überhaupt Trailer? Jetzt ist die letzte Klappe gefallen und ich habe das Gefühl, der Regisseur hatte ein schweres Drogenproblem. Unser Kennenlernen hat unfreiwillig Karriere als Katastrophenfilm gemacht. Und dein Soundtrack, der ist wie einer dieser schlimmen Ohrwürmer. Ich kenne den Text nicht, aber deine Melodie hängt mir immer noch im Hirn fest. Sie reicht nicht zum Hit, aber ist hartnäckig genug um mir den Schlaf zu rauben. Nichts was sich nicht in zwei Gläsern Weißwein auflösen lassen würde. Wir sind allesamt Filmkritiker und wir sind Darsteller, Produzenten und im schlimmsten Falle unwichtige Komparsen ohne Sprechrolle. Der Gaffer da ganz hinten, die tote Nutte im Straßengraben, der Praktikant im Großraumbüro oder einer von den unwichtigen Zauberlehrlingen aus Hufflepuff. Diese Blockbuster, die kennen wir aber auch alle, die großen Liebesschnulzen...wir haben doch gewusst, dass sie erfolgreich sein werden. Am Ende gibts immer 'ne Hochzeit,ein Baby und 'nen Welpen. Und selbst wenn nicht, und der Traummann halberfroren absäuft, während wir auf einer Holztür durch den Atlantik treiben, wars immernoch 'nen Wahnsinns Fetzen. Wir kennen die Actionreißer, die man mit Spannung verfolgt und wo man ein bisschen neidisch ist. Und ja, auch die Horrorstreifen kennen wir. Könnten wir Beziehungs-Oscars verteilen, wir wüssten genau, wem wir einen verleihen würden und wem nicht. Aber es gibt auch diese Low-Budget-Überraschungserfolge, die niemand auf dem Schirm hat und die das Feld von hinten aufräumen. Aber kommen wir doch zu den allseits bekannten Flops. Wahnsinns-Budget, tolle Location, traumhafte Storyline, perfekter Premieren-Zeitpunkt und auch ein paar nette Special-Effects. Und am Ende ist es trotzdem die volle Katastrophe, nur weil die männliche Hauptrolle falsch besetzt war. Mit Ben Affleck oder diesem Typen von Tinder. Und ehe man sich versieht, hat man sich für die Goldene Himbeere qualifiziert. Dumm steht da, wer schon die Robe für den roten Teppich gekauft hat. Oder seinen Tinder-Account gelöscht. Vielleicht liegt das Problem der Fehlbesetzung schon im Casting? Da bekommt der Begriff "Besetzungscouch" eine völlig neue Tiefe.  Lieber zwei bis zwölfmillionen Recalls einrichten um auf Nummer sicher zu gehen, oder der ersten Intuition folgen und am Ende Ben Affleck verpflichten? Eine schwierige Wahl und jede Entscheidung an Massenmord an Möglichkeiten. Egal wie viele Filme wir drehen, wir bleiben Laiendarsteller, Improvisationsartisten, Hobby-Mimen auf der Heimatbühne unseres Herzens. Und immer haben wir eine Schar Kritiker hinter, neben und vor uns, die unser Spiel bewerten, es besser wissen und am Ende selbst keine Bestpreisgarantie für ihr eigenes Stück haben. Titanic fand ich übrigens schon immer ziemlich scheiße. Tags: Oscar, Casting, Besetzung, Fail, Fehlgriff, Gedanken, lovestory
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Arasbacho
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Fall Susanna F.: " Frau Merkel ist keine Mörderin!
Entgegen vielen Kritikern: Der syrische Flüchtling Aras Bacho verteidigt Merkels Asylpolitik.
Aras Bacho ist ein syrischer Flüchtling, der in Deutschland lebt. Er schreibt in seinen Offenen Briefen über die Situation von Flüchtlingen in Deutschland und Europa. Schon mehrmals hat er sich mit offenen Briefen zur Flüchtlings-Situation gemeldet. "Als Flüchtling nehme ich die Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel in Schutz. In der letzten Zeit sind einige Morde an jungen Mädchen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren begangen worden. Davon war der eine Fall Susanna, Studentin Maria L. und der andere Mia. Die Mörder sind geflüchtete aus dem Nahen Osten, einer aus Syrien und der andere aus Afghanistan: Beide sind islamisch geprägt und haben schlicht eine andere Frauen- oder anders gesagt Weltsicht. Wenn eine Frau einen Mann oder einen Freund verlässt, muss sie beseitigt werden - Beseitigung im Sinne von steinigen, töten. Auch einige Moslems behaupten: “Es steht auch so in dem Koran.“ Merkel unter Druck Seit dem steht Frau Merkel von allen Seiten unter Druck, sogar von ihrer eigenen Partei. Man schiebt die Taten auf sie, weil sie im Jahr 2015 entschieden hat die Grenzen für Flüchtlinge aufzumachen. Damals haben auch dutzende Deutsche an Bahnhöfen, sowie auch an Flughäfen, mit Teddybären, Süßigkeiten, Essen und Plakate in der Hand mit der Überschrift: “Refugees Welcome” gestanden und die hilflosen Menschen in Empfang genommen. Man hat die Flüchtlingsflut bejubelt, als hätte ein Weltstar Deutschland besucht, so war es zu beschreiben. Im Oktober 2016 war in Freiburg die 19-jährige Studentin Maria L. Opfer eines Sexualmords geworden. Der Täter, ein junger Flüchtling, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Noch nie haben Nachrichten wie dieser die Gesellschaft so weit auseinander gespalten. Bis dato suchen die meisten Bürger nach Antworten für alle die abscheulichen Taten, die an jungen Mädchen begangen sind. Jedoch will man die Schuld auf Andere schieben: Wie es aussieht, steht Merkel wegen ihrer Politik und die Willkommenskultur unter Druck, dieser steigt tendenziell mit jedem neuen Mord durch einen Flüchtling. Der Gewinner bei dieser ganzen Tragödie ist die AfD. Die Partei instrumentiert die Morde durch Flüchtlinge zum Eignen Profit. Geht das so weiter, ist die Demokratie in Gefahr. Als Flüchtling sehe ich sie nicht als Mörderin Als Flüchtling sehe ich Frau Merkel nicht als Mörderin oder als Schuldigen. Ganz im Gegenteil, die Frau hat meinen Respekt für ihre Wohltaten verdient. Eine Frau wie die Kanzlerin sollte man als Wohltäterin ansehen. Viele wissen, dass sie Flüchtlinge hereingelassen hat, aber die tat es für das Gute. Sie wollte den Menschen helfen und ihnen eine Zukunft schenken. Und das hat sie bereits angestellt. In den sozialen Netzwerken, sowie in der Öffentlichkeit feiern die geflüchteten Frau Merkel – die lieben sie einfach. Mit anderen Worten gesagt: Sie wird als “Mama Merkel” bezeichnet. So großartig auch diese vom Krieg geflohenen Menschen sind, werden sie nicht von vielen Populisten, von dem Wutbürgern als normale Menschen angesehen, sondern als: Mörder, Vergewaltiger, „Merkels Goldstücke“ oder gar Fachkräfte. So ironisch es klingen mag - die Begriffe zeigen wie gespalten das Volk geworden ist. Merkel muss sich auch nicht für den Morden verantwortlich oder rechtfertigen. Man kann nicht anhand von Computern feststellen, ob jemand in der Zukunft Morde oder Straftaten begehen wird. In den Köpfen von Menschen kann nicht einmal die Regierung durchschauen. Nur der Täter trägt die alleinige Schuld Wir Menschen sind dazu nicht fähig und deshalb sollte man nicht Taten eines Menschen in die Schuhe anderer zu schieben. Damit ist es klar: Nur der Täter trägt die alleinige Schuld. Ich kann mir denken, dass unsere Kanzlerin vieles um die Ohren hat und diese Beschuldigungen ihr noch schwerer machen zu leben. Frau Merkel tut mehr als alle Bürger in Deutschland zusammen. Sie versucht alles aufrecht zu halten, damit das Land nicht untergeht. Auch sie kann sich nicht um alles und jenes kümmern: Außer Flüchtlingspolitik stehen viele andere Dinge im Vordergrund, wie Außen- und Innenpolitik. Ich, als Flüchtling, kann mir die Situation von Merkel vorstellen: Beleidigungen und Angriffe machen einen unsicher. Durch die Gewalttaten entstehen neue Vorurteile. Diese Ressentiments verursachen ein Vakuum in unserer offenen Gesellschaft. Heute bei solchen Problemen sollte das Volk die Probleme nicht pauschalisieren und andere angreifen. Auch Frau Merkel ist ein Mensch mit Gefühlen und ich hoffe, sie kann jede Nacht schlafen. Sie hat auch nicht verdient auf übelste beleidigt zu werden. Merkel traf 2015 richtige Entscheidung Sie hat damals die richtige Entscheidung getroffen - damit hat sie mehr als fünfhunderttausend Menschen das Leben gerettet. Die Morde, die heute passieren, gehen nicht von Merkel aus, sondern von einer Kleinzahl von Flüchtlingen, die eigentlich keine echten Flüchtlinge sind. Echte Flüchtlinge sind für alles dankbar und flehen vor dem Krieg. Jedoch Menschen wie Hussein K. und Ali B. sind keine echten Flüchtlinge. Wenn ich vor einem Krieg fliehe, versuche ich wie ein Flüchtling zu sein, und übe keine Gewalt in dem Land, das mich aufgenommen hat aus. Die sind auch keine Traumatisierten. Abschieben tut wenig gegen ihre Taten. Sie können sich nach einem Monat mit einer neuen Identität ins Land schleusen und wieder einen neuen Mord begehen. Diese Menschen wissen nicht, was Menschenrecht ist, sie tun nur, was sie wollen. Sie denken sie seien Chefs ihrer eignen Gesetze. Demokratie ist ein Fremdwort. Es sind noch mehr unter den Flüchtlingen und sie kommen täglich ins Land rein. Wann wieder ein Mord zustande kommt, ist Schleierhaft, wie wann die Welt untergeht. Wir sollten auch endlich erkennen, dass auch Deutsche, Holländer und Amerikaner keine Engel sind. Auf der ganzen Welt gibt es diese guten und schlechten Menschen. Und Angela Merkel ist keine Mörderin und nichts davon. Auch ihr lieben Merkel-Kritiker könntet an ihrer Stelle nicht weniger oder mehr verändern und Morde verhindern. Auch die Grenzen schließen ist eine sehr schlechte Idee - ist nur eine billige Lösung für den Asylsturm. Mein Rat an alle, die immer noch denken, dass Angela Merkel eine Mörderin und Flüchtlinge Mörder sind: Unterlässt Vorurteile, teilt keine falschen Nachrichten aus, stellt euch an Merkels Stelle und lernt Flüchtlinge näher kennen. Denkt nicht immer an das Negative, sondern auch das Positive. Ihr seid Mitschuld an der Spaltung der Gesellschaft - wenn Ihr nicht gern Positives über Flüchtlinge lest." Autor: Aras Bacho Dieser erschien davor auf Oe24.at Tags: Asylstreit, Susanna F, Mia, FDP, Die Grünen, Die Linke
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Facebook- und so...
Zwischenmenschliches zwischen zwei Welten...
Wir sind nur einen Klick entfernt- was ist das also, was uns trennt? Wir sind nur einen Klick entfernt, jedoch trennen uns Welten... Es könnt alles so einfach gehen, jederzeit in deine Augen zu sehen, muss dazu längst nicht mehr vor dir stehen, es wäre kinderleicht... Doch grade das macht es so schwer, vergessen geht schon längst nicht mehr, dadurch, sich aus dem Weg zu gehen- im echten Leben, nein! Da ist nun diese zweite Welt, die altes stets zusammen hält, und nichts vergisst- es ist zum Erhängen! Ich will doch einfach nur verdrängen... Sich berühren, sich ein Lächen stehlen, auch das wird hier bald nicht mehr fehlen, ich seh´s schon kommen- es kommt mir hoch! Die Kiste aus, mein letzter Trost... (c) Mona Staude 26.3.2013
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-Sibel-
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Regen
Lass mich das Wasser in jeder Pore meines Körpers spüren...
Regne hinab, einen Schleier um mich herum. Lass mich das Wasser in jeder Pore meines Körpers spüren. Es soll sich in meinen wehenden Haaren verfangen und in kleinen Stößen über mein Kinn fließen, zwischen meine Brüste hinab gleiten. Lass es in meinen Bauchnabel perlen und zwischen meinen Beinen verschwinden. Ich will das Nass spüren in all seinen Facetten. Wenn es kalt auf mich hinunter prasselt und Sonnenstrahlen die Tropfen in Diamanten verwandeln. Meine Zunge soll die Diamanten kosten und gierig schlucken. Ich bin so trocken. Es soll zischen, brodeln und kochen in mir. Mein erhitzter Leib wird stöhnen vor Freude und sich winden. Regne hinab, säuselt mein Körper. Tags: fühlen schmecken riechen
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Dreißig Jahre Bewährung
Mein Freund, ich glaub ich muss dir ein bisschen Mut machen indem ich dir kräftig in den Arsch trete, fett markiert mit einem neonfarbenen Leuchtstift
Wichtig ist, dass du jetzt stark bist und dich emotional abgrenzt. Um dich zu schützen. Denn du selbst trägst weder Schuld noch kannst du die Tatsachen ändern. Sie sind, wie sie sind. Beschäftige dich mit angenehmen Dingen. Es gibt einen so simplen wie weisen buddhistischen Spruch, der lautet lapidar "drop the thought". Lass den Gedanken fallen. Sonst ziehen dich die Kreise, die sich um unangenehme Überlegungen drehen, wie ein Strudel nach unten. Lass dich nicht nach unten ziehen. Drop the thought. Ich will nicht bekehren, das ist nur so praktisch wie vernünftig. Das Leben ist niemals gegen dich, sondern immer für dich. Seit Jahrzehnten predige ich das, aber keiner hört mir wirklich zu. Das Leben ist, wie es ist, aber es ist der beste Freund, den du hast. Der verlässt dich nie, wird dich nie enttäuschen, denn das Leben bietet alles. Nur wir Menschen enttäuschen diesen unseren Freund immer wieder aufs Neue. Weil wir an ihm zweifeln. Am Leben gibt es aber nichts zu zweifeln, schon gar nichts zum verzweifeln. Aber Freund Leben ist nachsichtiger mit uns, als wir es verdient haben. Wir sollten demütiger denken und gelassener sein, Ruhe bewahren und selbst im Schmerz lächeln. Wir haben begrenzt Einfluss, die Dinge zu verändern. Deshalb sollten wir unsere Kraft darauf konzentrieren, das zu bewegen, was in unserer Macht steht, und nicht dafür verschwenden, das Unausweichliche zu betrauern, zu beweinen oder wehrlos zu ertragen. Was nicht zu ändern ist, ist einfach so, das mag leidvoll sein, zugegeben. Das Leid gehört aber zum Leben, es ist sein anderes Gesicht. Der Trick dabei ist, das es einem nichts ausmacht, dass es weh tut. Wenn wir dem Leid ebenso als Freund begegnen, es akzeptieren, nehmen wir ihm einen Großteil seines uns verbrennen wollenden Feuers. Leid ist immer da, und sein Schmerz ist das Resultat unserer Sichtweise, die uns wiederum unser Leben lehrt. Wie wir mit dem Wissen um diese erlebte Lebens-Erfahrung umgehen, ist die größte Aufgabe und Herausforderung des Lebens, denn von der Erleuchtung bleiben wir meilenweit entfernt. Dieses Fach wird nicht in der Schule oder Universität gelehrt. Wer im Fach Leben über Jahre hinweg nicht aufpasst und aktiv mitdenkt, rasselt bei den andauernden Prüfungen, die uns ständig (und besonders am Ende) gestellt werden, reihenweise durch. Das ist die schlechte Nachricht für alle mit miserablen Lebensnoten. Die gute ist: in diesem Fach ist es nie zu spät, denn wer selbst dreißig Jahre auf der Schulbank gepennt hat, kann in kurzer Zeit alles nachholen. Vorausgesetzt, er will das. Der Wille heißt Mut. (Und Gelassenheit, Gleichmut, Harmonie, Geduld, Demut, Dankbarkeit, Zuversicht, Gegenwärtigkeit, Zufriedenheit, Wachsamkeit, Gerechtigkeit, Stärke, Mäßigung, Freundlichkeit, Freude, Hingabe, Vertrauen.) Ohne diesen Willen geht wenig. Dann ist die Lebenshaltungsnote reine Tagesform, Zufall, Glücksache. Und ganz ehrlich: Ich vertraue dem großen, reinem, wahrem Leben mehr als jedem scheiß Glück, das blöde Spielchen mit mir treiben will. Jede aufkeimende winzige grüne Pflanze, jeder orange aufflammende Sonnenstrahl, jeder freundliche Blick eines Menschen, jedes kleine Missgeschick, das ich, obwohl ich es nicht erleiden musste, dennoch erkennen durfte, jedes mich tief berührende, kluge oder nachdenklich stimmende Wort, jedes aufblitzende intensive Gefühl wahrlich bewusst erlebter Gegenwart, jedes mich mit tiefer Wärme erfüllende, zufrieden und heiter stimmende vertraute Gespräch mit dem Gott, den ich unerschütterlich liebe, jede Pflanze, die ich nicht gebrochen, und jedes Tier, das nicht getötet habe, all das und noch viel, viel mehr lassen mich das Leben umarmen, täglich, stündlich, manchmal minütlich, leider oftmals mit zu langen Pausen, aber immer liebe ich die Wärme, die dann dadurch in mir aufsteigt, die mir selbst bei den größten Gemeinheiten, die ich nebenher in die Fresse geklatscht kriege, ins Bewusstsein ruft, das ich nichts weiter bin als ein kleines Menschlein unter Milliarden, um nichts besser, nichts schlechter als andere, und dass es meine verdammte bescheidene kleine große Lebens-Aufgabe ist, mich zusammenzureißen, weder zu verzweifeln noch zu lamentieren oder aufzustecken, sondern wieder aufzustehen, wenn ich in den Dreck gefallen bin, und wenn nötig, noch einmal, und wieder, und wieder. Es gibt vielleicht schöneres als das, aber sich vom Gefiedel der Glückseligen einlullen zu lassen, bedeutet nur, späteren Schmerz zu vervielfachen. Erkenne die Zeichen, die dich dazu bringen, dankbar und zufrieden zu lächeln. Also wirst du jetzt den Kopf hochnehmen, mein Freund, und dich zusammenreißen, dich hinsetzen und darüber nachdenken, was Leid ist: ein Gedanke oder ein Stück Stahl in deinem Bauch, und was von beiden du selbst beherrschen und kurieren kannst. Manchmal hilft es auch, ein paar Tage oder Wochen durchzuatmen, meinetwegen schnapp dir eine Flasche und desinfiziere deine inneren Wunden für den Moment, wenn du meinst, das hilft (es hilft nicht wirklich), aber lass die Finger von dem Gedanken, das Leid hätte Macht über dich. Denn das Gegenteil ist der Fall. Das Leid sucht sich bloß ständig gerne Leute, die gefühlte dreißig Jahre gepennt haben. Also los jetzt. Lass die Vergangenheit ruhen, ihr Reiz liegt darin, dass sie vergangen ist. Übe dich in Achtsamkeit, Konzentration und Demut. Durchschaue das Leid, sprich nicht schlecht von deinem kleinen Leben, mach einfach dein Ding. Sei dankbar, dass du etwas lieben darfst. Such dir einen grünen Keimling, schnapp dir nen orangefarbenen Sonnenstrahl oder richte deine Aufmerksamkeit auf ein liebes Wort. Wirst sehen, das wärmt. Und schmeiß die andere Wärmflasche weg. Cheers.
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Schönes Dekolleté zaubern
Ganz egal ob man gerade Dessous oder ein Top mit weitem Ausschnitt trägt, an der eigenen Oberweite haben viele Frauen etwas auszusetzen.
Mit ein paar kleinen Tricks kann man einige optische Wunder vollbringen. Dunkler, am besten glänzender, Puder, der ein Halbkreise auf dem Dekolleté aufgetragen wird zeigt sofort Wirkung und lässt die Brust voller wirken. Gold und Glanzpuder pushen noch zusätzlich und sorgen für einen wahren WOW-Effekt, bei dem den Männern garantiert die Münder offen stehen bleiben. Verschiedene Produkte hierzu sollten am besten noch pflegend sein, um eine streichelzarte Haut zu machen.
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EllenGret
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Warum sie isst ohne Hunger zu haben.
Wo kein körperlicher Hunger herrscht, ist der Hunger nach Liebe und Aufmerksamkeit, nach Anerkennung und nach ihr selbst am größten.
Sie ist ein Mensch, der immer alles gibt. Oftmals zuviel. Auch wenn sie das eigentlich gar nicht möchte. Es ist wie eine Eigendynamik, derer sie sich aber bewusst ist. Sie nimmt sich vor, langsam und besinnlich zu arbeiten, sich nicht hetzen zu lassen und gemütlich und motiviert an die Arbeit zu gehen. Doch sobald sie einmal das Büro betreten hat, bekommt sie Panik, weil sie die Aktenstapel sieht und nicht weiß, ob sie das alles schafft. Sie geht sofort ans Werk, kocht sich keinen Tee und sagt niemandem guten Morgen. Sie legt die Akten vor sich hin, damit sie genau sehen kann, was alles noch zu tun ist. Immer im Hintergrund die Angst, dass sie irgendwelche Akten übersehen könnte. Dann sortiert sie die Akten und arbeitet sie zügig ab. Keine Pause, kein Aufschauen. Wenn überhaupt ein kurzer Blick zu Facebook, weil sie sich in ihrem Büro so angeschnitten und einsam fühlt. Dann klopft Jemand an die Tür und will Hilfe von ihr. Sie sieht jedoch nicht seine Probleme,  sie sieht ihren Aktenstapel, den sie noch nicht abgearbeitet hat. Sie wird unfreundlich, unhöflich und versucht den Störenfried los zu werden. In solchen Momenten hasst sie sich am Meisten, denn eigentlich ist sie empathisch, friedvoll und höflich, sozial, was auch immer.  Nachdem alle Akten erledigt sind,  fährt sie nach Hause, legt sich hin, weil sie total ausgelaugt ist. Und sie isst, weil es das einzige Schöne an diesem Tag zu sein scheint. Wenn man acht Stunden des Tages eine Arbeit macht, die ihr so sehr widerstrebt und gegen seine Natur ist, wird man irgendwann traurig, empathielos und man gibt auf. Dann gibt es nur noch wenige Dinge, die einem wirklich Freude bereiten. Denn die Zeit ist knapp. Wenn man halb fünf von der Arbeit kommt und um zehn ins Bett geht, bleiben einem nicht mehr viele Stunden um sich all die Glücksgefühle zurück zu holen, die man in all den Stunden zuvor verloren und abgegeben hat. Daher ist das Essen ihr einziges Highlight an solch einem Tag, der ihr schon morgens im Zug aus den Händen glitt. Es fühlt sich an, als gäbe sie ihre Seele morgens am Bahnsteig ab und diese würde nachmittags in der Wohnung auf sie warten. Sie wartet auf sie und sagt "Hier iss erstmal was, das hast du dir verdient". Dann isst sie, obwohl sie keinen körperlichen Hunger hat, sie schlingt es regelrecht in sich hinein, weil sie nicht genug bekommen kann von diesem kurzen Glück. Wo kein körperlicher Hunger herrscht, ist der Hunger nach Liebe und Aufmerksamkeit, nach Anerkennung und nach ihr selbst am größten. Sie isst, bis sie Bauchschmerzen hat, bis sie nicht mehr kann. Danach fühlt sie sich hundeelend und ekelt sich vor sich selbst. Sie verabscheut sich; hasst sich, weil sie ihrem niederen Trieb nachgegeben hat und sich im Grunde damit nur betäubt und sie weiß, dass sie ihre Selbstzerstörung voran treibt. An manchen Tagen sitzt sie zuhause und fragt sich, wie das alles weiter geht. Sie hatte so viele Pläne, sie hat so viele ungenutzte Ressourcen und Wünsche. Jetzt hat sie keine Ideen mehr, keine großartigen Pläne; nur noch Spinnereien und lieblose Projekte. Soviel verschwendetes Talent, soviel verschwendete Zeit, Mühen, Nahrungsmittel. Zu viele unnötige Kilos, die schreien "schau mich an, ich bin unglücklich und betäube mich mit essen, ich kann sonst nicht überleben". In solchen Momenten geht sie zum Kühlschrank und kocht sich etwas ganz Besonderes. Sie braucht Seelenfutter. Weil sie ihre Seele so oft alleine lässt. Sie füttert sie wie ein Haustier, bei dem man etwas gut machen muss, weil man es zu oft alleine lässt. Weil sie sonst nicht mit sich leben könnte.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/psychologie/warum-sie-isst-ohne-hunger-zu-haben/1436378
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Wolkensprung
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Du willst billig, …
… aber ich bin teuer. Unbezahlbar für dich. Zu Champagner passen eben keine Erdbeeren.
Die Gläser klirren, wenn wir mit ihnen anstoßen. Und sie scheppern, wenn sie Sekunden später von der Tischkante rutschen und am Boden zerspringen. Wenn du mich willst. Schnell, oft, wild - so willst du es, so willst du mich. Noch bevor ich nach Hause zu meinem Freund kuscheln fahre. Kuscheln, das willst du ohnehin nicht. Sagst du. Sagst du gerade in dem Moment, in dem ich in deinem Arm liege, mich streichelst und zärtlich küsst. Am nächsten Morgen fragst du immer, wie es war. Das Kuscheln mit ihm. Für die Fantasie, sagst du. Um es beim nächsten Mal genauso zu tun, wie er es tut. Du sagst, ich soll deine Nachrichten löschen - die Dutzenden SMS und Mails, die wir uns jeden Tag schreiben. Weil du es auch tust. Aber ich vermute, du löscht sie nicht. Vielleicht sitzt du sogar abends da, wenn ich mit ihm kuschle, und liest jede Nachricht nochmals. Vom ersten Buchstaben bis zum letzten Satzzeichen. Wenn du danach duschen gehst, beobachtest du mich im Spiegel und ziehst mich zu dir hin, um mich zu küssen. Und du küsst mich wenn ich gehe. Lang, intensiv, leidenschaftlich. Du wünscht mir stets "Viel Spaß" und wirfst ein "hoffentlich" hinterher, setzt einen ignoranten Blick auf. Als würdest du das wirklich so meinen. Du verstehst meine Untreue nicht und willst immer wieder wissen warum ich es tue und warum gerade mit dir. Doch wäre ich nicht bei dir, wären es andere. Sagst du. Und doch: Für dich sind meine Röcke zu kurz, mein Ausschnitt zu tief. Sagst du. Dabei willst du es so. Du willst mich billig und du bekommst mich billig. Dabei bin ich teuer. Das weißt du, aber wagst es nicht auszusprechen. Deshalb spar dir die Erdbeeren, denn ich mag keine Erdbeeren. Fürs Prickeln reicht Champagner. Und du. Vielleicht solltest du es mal mit Himbeeren probieren. Die mag ich nämlich.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/du-willst-billig/787485
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Schnaps-und-Liebe
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"Mine," he whispers. "Yours," i breathe.
Ich will uns wieder haben, so wie es früher war.
"Mine," he whispers. "Yours," i breathe. - das ist es. Das waren wir. Wir - die uns so genommen haben wie wir waren. Ohne Wenn und Aber. Als alles anfing, hast du geklopft. Ein kleines, leises klopfen, welches ich kaum wahr genommen habe. Nicht wahrnehmen wollte. Geklopft, an meine innerliche Betonmauer, die sich durch die Vergangenheit und mit der Zeit immer weiter aufgebaut hat. Sie wurde immer dicker und dicker. Und dann kamst du und klopft einfach an. Was um Himmels willen fällt dir eigentlich ein? Ich habe alles versucht um dagegen anzukämpfen. Ich habe wirklich mein Bestes gegeben. Bis du dann mit einem großen Kran kamst und einfach alles eingerissen hast, was mich vor der Welt beschützt hat. Aber das war und ist okay. Ich habe dich gerne alles einreißen lassen. Du bist es mir wert gewesen. Aber genau aus diesem Grunde konnte ich dich körperlich nicht mehr an mich ran lassen. Du warst mir innerlich einfach zu nah. Mehr Nähe hätte ich nicht ertragen könne. Es hat mir einfach nur Angst gemacht. Angst, warum es sich so gut anfühlt. Angst, ob du vielleicht jeden Moment in mein Herz stechen könntest und ich dann wieder anfangen muss mein Mäuerchen aufzubauen. Nach unzähligen Gesprächen, eins schwere als das andere, befanden wir uns unerwartet in einer Zwickmühle. Eine Zwickmühle aus der es kein heraus kommen gab. Genau so unerwartet hast du angefangen zu bauen. Deine eigene kleine Mauer. Nur leider hast du die nur um dich gebaut und mich draußen stehen lassen. Ich konnte nur zuschauen und hoffen das du einen kleinen Spalt lässt, damit ich noch hineinschauen kann. Nun sitze ich hier, du hinter deiner Mauer, ich ohne jeglichen Schutz.Ich habe es nun gerafft. Du Idiot könntest nun auch endlich damit anfangen. Ich will dich zurück. Eine zweite Chance für uns. Ich hoffe du bist mutig genug für diesen Schritt. Doch wer kann schon in die Zukunft sehen oder in den Kopf von unseren Mitmenschen. Tags: #angst, #exfreund, #beziehung, #liebe, #vermissen, #change
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kjaeddi
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zeitlos - ein Elfchen und ein Gedicht
zeitlos.
Erinnerungen. Ich. Du. Die laute Bar. Die Stille des Bettes. Vorbei. Erinnerst du dich noch? Ich in deinen Armen? Die Morgenstille, umhüllt von Geborgenheit. Meine Welt schien vollkommen, friedlich. Ich will zurück. Tags: Liebeskummer
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Nisch.ka
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Brief an dich
dieses ganze Gefühlschaos das du in mir auslöst, all das in Worte zu fassen unmöglich. Aber ich versuchs.
Du. Deine Augen. Mandelförmig, groß, grün mit ein bisschen blau, braun, gelb. Wie ein Stück des Kosmos eingefangen in der Regenbogenhaut deiner Iris. Wenn ich dich anschaue, sehe ich dich jedes mal aufs neue. Entdecke längst altbekannte Dinge an dir, die mich immer wieder faszinieren. Die Symmetrie in deinem Gesicht ist verblüffend, verwirrend. Das kleine Grübchen, Überbleibsel deiner Narbe, das sich bildet wenn du lachst. Dein Lachen. Dein ganzer Ausdruck strahlt wenn du lachst und am schönsten lachst du, wenn ich der Grund dafür bin. Die Kante die deine Haare bilden, kurz überhalb deines Ohres. Weißt du eigentlich, dass ich das am meisten mag an deiner Frisur? Sie steht dir gut. Was ich auch mag ist deine Haare zwischen meinen Fingern zu spüren wenn ich mit meinen Händen durch sie hindurchwühle. Weich, warm mit leichtem Duft nach deinem Haarwachs. Wenn ich dich ansehe muss ich entweder lachen, weil du mich schon wieder total verwundert anblickst. Als wärst du es nicht schon längst gewöhnt das ich dich anstarre. Oder ich bewundere deine Schönheit. Ja richtig, deine Schönheit die du nie wahrnehmen würdest. Die Schönheit die nur ich sehen kann, all die liebenswerten wunderbaren Kleinigkeiten, die dich so schön für mich machen. Ich sitze hier in meinem Zimmer, es ist spät und ich habe gerade meinen Lieblingsliebesfilm geguckt. Kein Wunder das ich so ein Grfühkschaos in mir herrscht. Dabei ist das gar kein Liebesfilm. Es ist ein Film über das Verlassenwerden. Über das Ende einer Liebe die nie eine war. Schöner Film, müssen wir mal zusammen gucken. Auch wenn du ihn gar nicht leiden wirst. Aber er erinnert mich an dich, an uns. U n s, seltsames Wort. Es hebt uns ab von anderen, schweißt uns zusammen zu einem Bündnis, zu zwei verschwörerischen Bekloppten. Die sich lieben. Hätte ich vor einem Jahr nie gedacht, das ich so was mal so ernst sage. Dabei ist ein Jahr gar nicht lang, mit dir zumindest nicht. Die Zeit verfliegt, fließt vorbei. Tausendviele Momente zischen durch meinen Kopf wenn ich an die gemeinsame Zeit denke die wir schon hatten. Soviel passiert zwischen, mit, um uns. Und doch bin ich noch immer wahnsinnig verknallt in dich, noch mehr als anfangs. Wie schaffst du das nur? Ich frage mich so oft, wieso es so einfach zwischen uns ist. Habe aber keine Erklärung dafür. Du bist da und ich bin glücklich. Ich habe fast immer gute Laune mit dir. Und lache viel, sehr viel. Du tust mir gut, mehr als du denkst, mehr als du ahnst. Ich hoffe sehr auf so viel mehr Tage! Aber wieso am Anfang vom Ende sprechen. Siehst du das nicht genauso? Es ist jetzt wie es ist und es ist schön so. Also wieso all das was wir haben, kaputtdenken, zunichte machen aus Angst vor einem Ende? Sinnlos, nutzlos. Gedankensprung. Ich vermisse das Gefühl deiner weichen Lippen auf meinen. Mhh dabei ist es noch gar nicht lange her, da lagst du neben mir. Wunderbar warm und ich konnte noch ein bisschen an dir schnuppern vorm einschlafen. Ich mag deinen Duft. Wusstest du das Menschen ihren Partner unbewusst aufgrund ihres Körpergeruchs auswählen? Den einen magst du den anderen nicht. Einfach so. verrückt. Stell mir gerade vor wie du da liegst, eingerollt in deinem Bett und vor dich hinschnaufst. Und auf deinem Stuhl schlafend bestimmt dein bekloppter Kater. Schick ich dir das ? Mal sehn. Ich glaub du wärst ganz überfordert mit so einer Nachricht, einem Brief, ja fast schon einem Liebesbrief. Noch eine Seite die du so noch nicht an mir kennst. Obwohl du mich fast am besten kennst. Vielleicht schick ich ihn ab. Vielleicht auch nicht.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/freundschaft/brief-an-dich/1448802
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Isivh
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Die gleichen wiederkehrenden Gedanken
Jeden Morgen aufs Neue, bereue ich es, es nicht willensstärker versucht zu haben. Aber es würde nicht funktionieren.
Das Aufstehen ist wohl das Schwerste. Der Wecker klingelt und der Weg ins Bad zum Duschen doch so weit. Aber sobald man sich dieser Herausforderung gestellt hat, ist es doch ein Leichtes; frisch geduscht und angezogen, Augenringe überschminkt,  dem Tag entgegen zu treten. Ein Lächeln aufsetzen und einfach alles an sich vorbeiziehen lassen. Der eigene Schutzwall und der äußerliche Optimismus helfen eben doch, dass sich selbst Menschen im direkten Umfeld keine Gedanken, um den Anderen machen. Wenn ich so darüber nachdenke, passiert mir das selbst wohl auch viel zu oft, der Freund lächelt und verhält sich wie immer – scheinbar alles gut?! Aber das ist natürlich auch der Effekt, den ich selber erzielen möchte. Tiefgehenden Gesprächen aus dem Weg gehen. Möglichst niemanden zu nah an mich heran lassen. Immerhin hast du es ungewollt hinter meinen Schutzwall geschafft, wie ist mir selbst ein Rätsel. Ich schaue in den Spiegel, sehe mein Gesicht, aber irgendwie sehe ich anders aus, habe mich verändert.  Die langen Nächte zeigen wohl doch ihre Wirkung. Kein Wunder – seit Wochen nicht mehr vor 3h ins Bett gekommen und dann ziemlich unruhig die letzten paar Stunden. Jeden Abend sitze ich in meinem Bett und da sind sie wieder die Gedanken an dich. Nach dem – ich gebe es ungern zu – seltsamen Treffen mit dir, dachte ich es hört endlich auf. Die Fronten sind geklärt, die Bilder, die wir uns in den Köpfen voneinander geschaffen hatten, reine Illusionen. Das mit uns funktioniert eben nicht. Aber ich hatte mich getäuscht, vier Wochen später immer noch dieselben Gedanken. Hinter der Fassade, die du an diesem Tag aufgelegt hattest, steckt dieser Mensch, da bin ich mir sicher. Der, der genau weiß, was mich beschäftigt, der mich mit seinen braunen Augen anlächelt und ich nur so dahin schmelze, der sich wirklich für mich interessiert und mir zuhört und dass schon seit Jahren. Ein Mensch, dem ich Geheimnisse anvertraue, die ich wahrscheinlich selber am liebsten verdränge, aber DU weißt sie. Die Illusion, vielleicht etwas realitätsfern. Trotzdem musst du doch merken, wie wichtig du mir in den letzten Monaten geworden bist? Den Kontakt hättest du ja längst abgebrochen, würdest du mich kein bisschen interessant finden. Die Gedanken also sind geblieben, sie sind noch ausgiebiger geworden, mit den Zweifeln, ob ich mich nicht doch großartig selbst belüge. Dann wieder ein Bild von dir, mit den Andeutungen, deinem Interesse und ich weiß wieder, dass ich mir das doch nicht alles nur einbilde. Die Sekunden, in denen ich das Bild sehe, zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. Aber ja, Sekunden sind eben: tick… tick… tick… ganz schnell wieder vorbei. Danach wieder dieses Gefühl der Leere. Eine Lösung fällt mir nicht ein. Abstand nehmen? Eine Ironie in sich: räumlich gesehen könnte er nicht größer sein; emotional, wohl nicht näher. Doch diesen Abstand kann ich nicht aufbauen. Du bist mein Fels in der Brandung, der letzte Strohhalm zum Festklammern.  Also wohl doch jeden Abend, die immer wiederkehrenden Gedanken, bis ich zu einem Schluss komme oder dich wieder sehe. Vielleicht bringst du ein bisschen Licht ins Dunkle – die Hoffnung bleibt. Und so eben auch diese Nacht: Traumwelten und Gedanken, die mich wach halten. So schön die Gedanken auch sein mögen, kann es nicht mehr auf diese Art weiter gehen. Und da höre ich meinen Wecker klingeln. Jeden Morgen aufs Neue, bereue ich es, es nicht willensstärker versucht zu haben. Aber es würde nicht funktionieren, zu mindestens rede ich mir das immer wieder selber ein. Und so zähle ich mittlerweile schon die Tage, bis wir zu mindestens wieder in derselben Stadt sind, ob wir uns „wiedersehen“ (abgesehen von den Fotos) steht jedoch in den Sternen. Wie würdest du reagieren, würdest du wissen, wie sehr du mich beschäftigst? Fragen über Fragen und keine Antworten.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/die-gleichen-wiederkehrenden-gedanken/1473556
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Friederike_Knuepling
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Mehr Verantwortung im Job
Wer sich nach zwei Jahren am neuen Arbeitsplatz immer noch mit schüchternem Augenaufschlag für einen Kopierjob bedankt, braucht sich zu Hause nicht über sein Einsteigergehalt zu beschweren. Denn den ROLLENWECHSEL vom Anfänger zum Profi muss man sich vor allem selbst glauben.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/job/mehr-verantwortung-im-job/684952
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salutetokareem
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Impressionen von der Binnenalster
Vor mir, an einer Säule am Ufer sitzt ein Mädchen. In einer grünen Hose. Das sieht man selten heutzutage.
Es ist sehr angenehm. Wirklich sehr schön hier am Ufer der Binnenalster. Es weht ein leichter Wind und es ist warm. Vorhin habe ich mich kurz hingelegt. Meinen Rucksack als Kopfkissen, die aufgewärmten Steine als Unterlage. So lässt es sich aushalten. Vor mir, an einer Säule am Ufer sitzt ein Mädchen. In einer grünen Hose. Das sieht man selten heutzutage. Ich finde, dass es ihr hervorragend steht. Sie ist blond und trägt Ballerinas. Sitzt an die Säule angelehnt am Ufer; zieht ihre Knie an. Zündet sich eine Zigarette an und blättert in einem Buch. Sie liest ein paar Seiten; holt ein kleineres Buch aus ihrer Tasche. Ein Büchlein. Nach kurzer Zeit hat auch dieser Lesestoff seinen Reiz verloren. Sie packt das Büchlein weg. Sie blickt umher. Schaut sie auch zufällig mich an ? Ich kann es auf die Entfernung nicht erkennen. Ich schaue sie an. Und finde sie sympathisch. Sie scheint nicht auf dem Sprung zu sein. Eher genießt sie das wunderbare Wetter in Hamburg. Oder wartet sie auf etwas ? Vielleicht darauf, dass ich sie anspreche ? ... "Quatsch. Niemals. So ist es bestimmt nicht." ... Auf einmal hat sie ein breites Lächeln im Gesicht, das zu einem Lachen wird. Sie winkt in meine Richtung. Sie schaut an mir vorbei. Ich drehe mich um. Sehe ein Mädchen, das zurück winkt. Sie hat auf ihre Bekannte gewartet. Sie geht rasch an mir vorbei. Bleibt bei mir stehen. Und wirft Papier in die Mülltonne neben mir. Die beiden begrüßen sich. Unterhalten sich angeregt. Stellen sich an die Ampel, warten auf grünes Licht und verschwinden in der Großstadt. Das blonde Mädchen in den grünen Hosen werde ich nie mehr wiedersehen. Ich hasse es recht zu behalten.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/impressionen-von-der-binnenalster/668579
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keepbreathing
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Adjektive und Präpositionen
Berührungen überall. Wir sind nirgendwo. Schmieg dich an mich. Ich bin außer mir.
Beieinander. Durcheinander. Unter Wasser, unter Druck , untersucht, unter der Bettdecke, unterlegen. Überschwänglich übertrieben, übergroße Superlativen. Vorsichtig, vorschnell , vorübergehend vorzüglich. Zusammen zugeschlagen , zuversichtlich....zurück gelassen. verliebt verlobt verheiratet. lokal : Das Gefühl in mir. temporal : Sie kennen einander seit ein Paar Tagen. modal : Sie konnte nur mit großer Mühe sprechen. kausal : Wir konnten es wegen des schlechten Wetters nicht lassen. .Leerer Magen, leeres Herz, leerer Kühlschrank, leeres Bank-Konto, leere Versprechen, leere Worte, Leertaste.
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