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Oliver_Stolle
http://www.neon.de/user/Oliver_Stolle
Punkt punkt, Komma klar, drei Tage wach
Nimmst du Drogen?
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/punkt-punkt-komma-klar-drei-tage-wach/665652
https://web.archive.org/web/20110921145208/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/punkt-punkt-komma-klar-drei-tage-wach/665652
wissen
gesundheit
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hope_eosx
http://www.neon.de/user/hope_eosx
Montagsblues.
Kleiner Hänger, große Wirkung. Sitzend am Schreibtisch in Gedanken versunken, um der Held der Ablage zu werden.
Sitzend am Schreibtisch, versunken in Papier schwirren mir Gedanken um den Kopf. Der Held der Ablage, gerade fertig geworden, kommt der nächste Stapel. Den Kopf voller Gedanken, versuche ich Zahlen zu sortieren. Nein, Nein und nochmals Nein. Konzentration dahin! Aus allen Papieren, möchte ich mir ein Kartenhaus bauen, um mich zu verkriechen. Keiner sieht mich, keiner ruft mich. Und meine Zeit vergeude ich im WorldWideWeb. Der Stapel wird größer.. schaffe ich das ? Wahrscheinlich nicht, aber ich muss. Mit der Ziel Uhr vor Augen, versuche ich genug Wissen aufzusaugen. Tief Luft holen und weiter machen. Nur plagen mich die Gedanken. Die Gedanken, an Dich und an Uns. Nebensache. Konzentration an und weiter machen. Es gibt keine Pause und die Uhr dreht sich weiter. Das mit Uns liegt in der Vergangenheit und in der Gegenwart, ob in der Zukunft? Weiß ich nicht. Weiß?! Papier?! Aufgaben!! Weitermachen. Die vollen Stunden scheinen mir immer später. Die Uhr dreht sich langsamer. Trugbild! Sie dreht sich gleichschnell aber dennoch schleppend. Puste geht aus. Lunge leer, Kopf ebenso. Schreibtisch voll. Na toll. Tief Luft holen, Konzentration an und Gedanken aus. Weiter machen. Tags: Arbeit, Head, Uhr, Zeit, Kopfleer
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/montagsblues/1600170
https://web.archive.org/web/20160702003340/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/montagsblues/1600170
fuehlen
psychologie
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UnderConstruction
http://www.neon.de/user/UnderConstruction
Alles wie immer!
Von einem misslungenen Spagat zwischen Vergangeit und Gegenwart.
„Hi, ich bin’s!“ Mir läuft ein wohliger Schauer über den Rücken! Noch immer freue ich mich viel zu sehr, diese Stimme zu hören. Wie es mir geht, will er wissen und was ich mache. Der wohlige Schauer verschwindet, die Realität holt mich ein, aber die Freude bleibt. Ich beginne zu lügen. „Nichts weiter… Und was hast du so vor?“ In meinem Kopf überlege ich bereits, wie ich Dennis absage, meiner neuesten Bekanntschaft, seit vier Wochen sehen wir uns regelmäßig. Heute wollten wir gemeinsam Kochen und Filme gucken. „Ich wollte wissen, ob wir uns nicht treffen wollen.“ Antwortet die Stimme am anderen Ende des Telefons etwas unsicher. Ich sage zu. Meine Ausrede für Dennis fällt ziemlich platt aus. Ich verklickere ihm, ich hätte schreckliche Kopfschmerzen. Er ist enttäuscht, sieht es aber ein, wünscht mir gute Besserung. Er ist so ein netter Kerl, will mich immer und immer wieder sehen, obwohl ich ihn bereits fünf Mal versetzt habe. Aber es ist mir egal. Ich komme mir dabei nicht mal schlecht vor. Immer wieder wundere ich mich über mich selbst, wie ich anderen Leuten gegenüber so herzlos sein kann. Das bin nicht ICH, aber ich selbst kann ich nur sein, wenn ich mit IHM zusammen bin. Ihm, mit dem ich mich eben verabredet habe. Er ist es, der mir vor nun mehr einem halben Jahr den Laufpass gegeben hat. Er ist es aber auch, der mich jeden Mittwoch anruft, um sich zu erkundigen, wie es mir so ergeht. Und er ist es auch, der mich ab und an wieder sehen will. Ich würde niemals, meine Stolz so sehr mit Füßen treten und ihn anrufen. Auch nicht wenn mein Verlangen, ihn zu sehen, mit ihm zu reden, ihn zu spüren so groß ist, dass ich es kaum ertragen kann. Und heute ist es wieder so weit. Ich freue mich noch immer. Föne kurz meine Haare, dann klingelt es an der Tür. Er steht vor mir. Ich umarme ihn, löse mich dann aber recht bald aus der Umarmung. Bloß nicht so wirken, als würde ich irgendwelche Zuneigungen erwarten oder mir erhoffen. Wir gehen in mein Zimmer, legen unsere Lieblingsmusik ein, zünden Kerzen an, setzen uns hin und reden. Wie früher denke ich. Immer und immer wieder wie früher… So routiniert, so vertraut. Ich gucke ihm lange in die Augen. Merke, dass es zu lange wird und schaue schnell wieder weg. Er erzählt mir, er hätte jemanden kennen gelernt. Wirft aber sofort ein, dass sie nicht so ist, wie ich. Und außerdem um einiges jünger. Ich lache. Erinnere mich, wie er sich aufgeregt hat, als sein Kumpel mit einer vier Jahre jüngeren angebändelt hatte. Ich erzähle ihm von Dennis. Davon, wie gut er für mich wäre und wie klasse er zu mir ist. Darauf sagt er, dass er genau weiß, dass ich es nicht haben kann, wenn jemand alles für mich tut. Ich fange an mich aufzuregen. Ich hasse es, wenn er meint genau zu wissen was ich brauche. Und jedes Mal rege ich mich dann auch umso mehr über mich auf, weil ich mir eingestehen muss, dass er es ist, was ich brauche. Das weiß er. Und das weiß auch ich. Wir waren perfekt für einander, aber wie haben es uns irgendwie aus den Händen gleiten lassen. Aber warum? Immer wieder fragen wir uns gegenseitig nach dem warum. Und warum wir das ganze nicht noch ein letztes, ein drittes Mal so in die Hand nehmen, das es vielleicht klappt. Und falls es nicht so klappen sollte hätten wir es wenigstens versucht. Ja, warum… Auch heute Abend drehen wir uns wieder um diese Frage, finden noch immer keine Antworten. Irgendwas in uns scheint zu wissen, dass es nicht das Richtige für uns wäre. Nicht für ihn und erst recht nicht für mich. Soweit bin ich mit meinen Überlegungen auch schon gekommen. Ich hätte zu große Angst, mich noch mal von ihm verletzen zu lassen. „Was ist denn los?“ Ich tauche wieder aus meinen Gedanken auf, sehe mit wem ich mein geliebtes Sofa teile, wer mich aus seinen wunderbaren Augen ansieht. Ich beuge mich vor. Küsse ihn. Ich weiß, es ist falsch. Aber ich brauche es und er genauso. Wir wissen, was der Andere denkt, immer. Wir wissen, was der Andere braucht, immer. “Alles wie immer.“ sage ich. „Shhhht“ ist die Antwort und ein langer Kuss.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/alles-wie-immer/636162
https://web.archive.org/web/20160514090034/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/alles-wie-immer/636162
fuehlen
liebe
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Philipp90210
http://www.neon.de/user/Philipp90210
Tim und immer wieder Tim
Flashback..vor 2 Jahren..4 Tage vor der ersten Abi-Klausur..Deutsch..Du hast uns für immer verlassen. Und jetzt?
Tim, kein Grabstein ist groß genug um Dir die letzten 2 Jahre zu erzählen, dein Leben in Stein zu meisseln, deine Geschichte zu erzählen. Dir unsere Geschichte zu erzählen. Kein Foto ist groß genug um Dein strahlendes, immer viel zu breites, perlweiss Grinsen abzubilden. Weisst Du noch, als unser Grinsen in Konkurrenz zum viel zu weissen Polohemd stand. Deutschland sucht den Grinsestar und wird ihn immer suchen. Kein Versuch Dich zu vergessen hat je Wirkung gezeigt. Jeder Versuch endet in schlechtem Gewissen und Lied Nummer 9. Unvergessen bleibt der Tag, der Tag der toten Ente, der familiär ironische Geburtstag, den Du leider nicht erleben durftest. Dein vorgetäuschter Anruf aus dem Stau, "Du, ich schaff das heut nicht mehr rechtzeitig, ich steh im Stau.Feier mal alleine, Großer.keep on rockin´ Der Wille zählt, nächstes Jahr feiern wir zusammen" wird immer in meiner Erinnerung konserviert bleiben. Warum ist deine Überraschung nicht wirklich einfach im Stau geendet. Warum? Dein Unfall, wie oft hab ich von ihm geträumt, wie oft hab ich unsere Zeit an diesem Abend im Geiste verglichen. Dein Casio-Digitalzeiger vs. meinem Analoguhrzeiger. Wie oft muss ich daran denken, dass ich doch noch nach Frankfurt gefahren bin, gefeiert, sing-and-drink-a-lot, vielleicht grad um 01:12 das runtergefallene Wechselgeld im Club aufgehoben habe während du.. Als ich Dich das erste Mal wiedergesehen habe, meine Welt war wieder in Ordnung. Wie eine Puppe, wie Ken auf dem Traumschiff meiner Schwester lagst du da.In Türkis.Die neue Farbe des Sommers? Noch einmal Sommer 69.Steht Dir gut, der Kittel. Das bisschen Koma, dass bekommen wir doch hin. Wir organisieren Robbie Williams, Heino, oder den Clowndoctor. Kein Problem. Wie im Film. Am End siegen die Guten. Hättest Du nur einen Kratzer gehabt, eine Narbe, ein Zeichen der Vergänglichkeit, ein Zeichen zum Aufwachen. Der Sommer ist vorbei. Stark hat sie mich gemacht die Zeit, noch viel erwachsener, endlich selektiv. Wieviele Sterne gibt es wirklich? Wieviele Freunde gibt es wirklich, die Dich besuchen, mit einem schlafenden Ken und der Wand reden, immer auf das Wunder wartend, du schlägst die Augen auf und sagst -hello again. einfach nur hello again. Hello again. Der schönste Tag in meinem Leben, Du bist wieder hier, in deinem Revier. Nichts kann schnell genug gehn, fast forward, wir müssen alles nachholen unseren Sommer im Winter. Die agnostisch angezündete Kerze für Dich in Rom, in München. Sie haben genützt. Ganz einfach nur genützt. Verschollene Freunde tauchen wieder auf, es lebe die Partycommunity. Freunde,von wegen. Krankenhaus, igitt.unschönes Wort, passt nicht zum weissen Polohemd. Du bist wieder da. The Empire strikes back.Jedes Zeichen der Vergänglichkeit eindeutig verschollen, jeder Zweifel auf dem Grund vom Edersee, beschwert von einer Flasche Becks Gold. 4 Tage vor der ersten Klausur, treibend, wild und weiss im 50 Grad. Gute Musik, gute Party. Nur aus dem Augenwinkel erkenn ich deinen Gesichtsausdruck, dein Straucheln. Das Licht geht an, die Studio 54 Szene rast mir durch den Kopf. Ich muss weinen. Schnell bist du oben, der Krankenwagen, der Notarzt. Flo muss brechen. Es ist kalt. Es bleibt kalt. Keine 2. Chance mehr. Das letzte Mal weiss. Deine Schwester spielt auf der Geige.So tapfer. Die Diashow, abgekupfert aus "Tatsächlich Liebe", es fehlen die Baycity Rollers - Bye Bye Baby. Du strahlst, doch die Leinwand ist wieder zu klein. Die Tür der Friedhofskapelle öffnet sich. Jeder Strahlen Licht tut so unglaublich weh. Der schlimmste Moment an diesem schrecklichen Morgen. Ich bin einsam, ich bin verloren. Meine Werte, meine Idee von Freundschaft, mein Leistungswille, alles hat sich geändert. Ich täusche mich ich täusche jeden. Nichts ist so viel Wert, alles und jeder muss sich bis heute mit Dir messen. Was nützt das weisseste Hemd, die wildeste Party, Geld oder nicht Geld, Fun oder nicht Fun. Die Party ist vorbei. Noch immer finde ich den Weg zu Deinem Grab, unsere Freundschaft reisst nicht ab. Du bist und bleibst für mich da, es ist so erleichternd Dir alles zu erzählen. Ich weiss noch nicht mal was Deine Lieblingsblumen sind. Becks Gold Tulpen? Jedes Mal vertraue ich auf den Geschmack des Floristen im Holzhaus um die Ecke. Morgen schreibe ich wieder eine wichtige Prüfung in meinem Leben und jede Sekunde mit der sie naht, muss ich mehr an dich denken. Ich muss das schaffen. Weisst du noch wie´s früher war, ein Sonnenstrahlen der war da. Jede Langnese-Werbung im Kino bist Du. So schmeckt der Sommer. Jedes Mal wenn wir Segeln waren, jeder Moment wenn Du mir eine neue gebrannte CD zugesteckt hast "diesmal ist sie die beste", jeder banale Sit-in auf dem Neroberg, in der Altstadt, unsere Clique, mein Zwiespalt mit C., Autorennen, Telefonate, die SMS zur finalen Abendkrönung, alles ist festgemeisselt in Erinnerung. Und nicht auf einem Grabstein. Erinnerst Du Dich noch an Sarah? Was nützt die Liebe in Gedanken. Du wirst mich verstehen. Bald ist Fussball-WM. Die Deutsche Post bietet Bandenwerbung zum Gewinnen an. Der lustigste Gruss gewinnt den Platz. Wir haben es versucht. Aber wir können nicht lustig sein. Vielleicht entdeckst Du unseren Gruss auf der Bande. Was bleibt übrig, Großer? Wir denken an Dich, ich denke an Dich. Für immer. Tragen Engel weisse Polohemden? was soll ich nur ohne Dich machen. In Liebe
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/tim-und-immer-wieder-tim/638494
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fuehlen
liebe
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laRocks
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Wollen ist halt manchmal nicht genug
Noch nie hat ein Mann so gut zu mir gepasst. Noch nie wollte ich jemanden so sehr. Noch nie habe ich es so gehasst, einfach nicht verliebt zu sein.
Ich liege auf der einen Seite meines Auszieh-Sofas, du auf der anderen. Ein knapper Meter trennt uns. Meine Hände sind um das Kissen auf meinen Bauch geschlungen. Um dich schlingen kann ich sie ja jetzt nicht mehr. Ich schaue den letzten Sonnenstrahlen zu, die den Himmel so schön orange-rosa-lila färben. In deine grün-grau-braunen Augen schauen geht jetzt nicht mehr. Alles ist gesagt. Nie waren wir uns näher. Nie ferner. Nie waren wir ehrlicher. Aus einer Bekanntschaft wurde eine Affäre. Daraus entwickelte sich fast heimtückisch eine Freundschaft, die mich genauso atemlos zurück lies, wie unser großartiger Sex. Ich wusste, du wolltest mehr. Du warst atemlos verliebt. In die Beziehung hab ich mich selbst gedrängt. Nicht du. Nie du. Ich habe es wirklich versucht. Wirklich gewollt! Noch nie hab ich so einen tollen Mann getroffen. Noch nie hat ein Mann so gut zu mir gepasst. Noch nie hab ich es so sehr gehasst, einfach nicht verliebt zu sein. All das hab ich dir gesagt. Und noch viel mehr - nur mit viel weniger Worten. Denn die brauchen wir eigentlich schon lang nicht mehr. Darum sagst du jetzt auch nichts. Du liegst da und ich höre deinen regelmäßigen Atem während ich mir anschaue, wie sich der Himmel vor meinem Fenster weiter verfärbt. Rot-blau-dunkel-lila. Du willst ein paar Minuten für dich. Gehst spazieren. Ich warte. Atemlos. Auf dich. Auf die Worte die du vielleicht mitbringst. Auf die Farben die der Himmel als nächstes annimmt. Die Worte die du dann dabei hast, sind wie du – sie passen perfekt. Sie sind ehrlich. Sie sind nur für mich. Weil du weißt, dass es egal ist was du jetzt sagst, dass hier wird als Beziehung nicht klappen. Zumindest für mich. Weil du weißt, egal was ich jetzt sage, als Freundschaft wird das hier nicht klappen. Zumindest für dich. Ich weiß das auch. Und mit diesem Wissen liegen wir hier. So nah aneinander, so weit entfernt. Und dann weinen wir beide ein paar wortlose Tränen. Du auf deiner Seite des Sofas, ich auf meiner. Das Kissen hab ich nicht los gelassen. Mein Blick gilt immer noch dem mittlerweile fast schwarzen Nachthimmel. Du streckst deinen Arm aus, hakst deine Finger unter meine. Ich schaue auf unsere Hände, entspanne meine mittlerweile weißen Fingerknöchel – sie färben sich wieder rosa. Hmmm, ein bisschen wie der Himmel denke ich. In dem Moment küsst du mich. Und der Kuss ist wie du – er passt perfekt. Er ist ehrlich. Er ist nur für mich. Du bleibst noch die restliche Nacht. Wir liegen eng umschlungen nebeneinander. Ein Maximum an Körperkontakt. Nie hab ich mich weiter entfernt von dir gefühlt. Wortlos ziehst du dich am nächsten Morgen an. Ich öffne dir die Tür und du blinzelst, während du kurz im Türrahmen innehältst, in die gerade aufgegangene Sonne. In dem Moment küsse ich dich. Und ich hoffe mein Kuss ist wie du – er soll perfekt passen. Er ist ehrlich. Er ist nur für dich.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/wollen-ist-halt-manchmal-nicht-genug/1041479
https://web.archive.org/web/20130714164940/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/wollen-ist-halt-manchmal-nicht-genug/1041479
fuehlen
liebe
1,041,479
1,326,102,720
valerie_gasparics
http://www.neon.de/user/valerie_gasparics
Die Kunst des Vergessens
Was sollte man so schnell wie möglich wieder vergessen?
Nicht nur Bundespräsident Wulff setzt in seiner aktuellen Causa auf die „Es-wird-sicher-bald-Gras-darüber-wachsen“-Methode. Man hat auch grundsätzlich das Gefühl, dass Politik und Wirtschaft eher auf das kollektive Vergessen setzen, bevor sie sich mit einem Thema näher beschäftigen und lösungsorientiert arbeiten. Ob jetzt eine Ölkatastrophe passiert oder ein Wahlversprechen abgegeben wird: Spätestens nach ein paar Monaten sind auch solche Dinge wieder ein alter Hut und in Land und Medien wieder in Vergessenheit geraten. Wulffs Methode könnte also durchaus erfolgsversprechend sein. Ganz ähnlich ist das ja auch bei uns: Egal ob ein Fehler im Job, ein abgerungenes Versprechen oder einfach nur eine große Peinlichkeit. Genau solche Dinge sollte unsere Umwelt doch auch so schnell wie möglich wieder vergessen, oder?
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/die-kunst-des-vergessens/820015
https://web.archive.org/web/20120128131140/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/politik/die-kunst-des-vergessens/820015
sehen
politik
820,015
0
c.lavie
http://www.neon.de/user/c.lavie
von fehlenden Abschieden
Da bist du wieder.
Da bist du wieder. Stehst vor mir und lächelst mich an, - als wäre nie was passiert. als hätte ich nie unter deinem plötzlichen Verschwinden leiden müssen. Auf dem Weg zu dir habe ich mich immer wieder gefragt, ob es vielleicht besser wäre vorher auszusteigen und zurück zu fahren. Zurückfahren in mein jetziges Leben, in die Gegenwart, die ich so sehr hüte - ohne dich. Zurückfahren zu dem Ich,das ich in der Gegenwart bin, das ich mir so mühselig aufgebaut habe - ohne dich. Aber ich bleibe in der S-Bahn sitzen. Ich fahre zurück, zurück in die Vergangenheit. Ja, das war es auch mit dir, Vergangenheit. Das bist du - Vergangenheit. Denn du bist gegangen - ohne Abschied zu nehmen. Ich glaube genau dieser fehlende Abschied treibt mich zu dir. Und jetzt stehst du hier, vor mir, lächelnd.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/von-fehlenden-abschieden/1551729
https://web.archive.org/web/20160813153556/http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/von-fehlenden-abschieden/1551729
fuehlen
liebe
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wortkotze
http://www.neon.de/user/wortkotze
Mein geliebter Lügner
wieviel noch?
Der Tag danach. Es ist Sonntagmittag und ich sitze im Zug nach Hause. Ich blinzle nicht, meine Augen sind wie erstarrt, ebenso wie mein Herz. Ich dachte du wärst abgeschrieben, nicht mehr aktuell. Es ist ein halbes Jahr her, dass wir in entgegengesetzte Richtungen gingen. Unsere Wege kreuzten sich wieder, das muss ich gestehen. Ich war zu schwach und noch zu verliebt. Und dumm. Entsetzlich dumm. Aber auch diese Wegkreuzungen hast du versaut, hast mir wieder einen Beweis gegeben, warum ich dich loslassen sollte. Als hätte ich nicht schon genug davon. Aber du hast einen Teil von mir, ich weiß nicht wie ich ihn wiederkriegen kann; und so lange du diesen Teil noch hast, kann ich dich nicht loslassen. Das Einreden hat nicht geholfen. Gestern ist wieder eine deiner zahlreichen Lügen ans Licht gekommen. Ich will dich zur Rede stellen, bin unfähig mit dir zu reden, schreibe sms. In dem Augenblick wünschte ich mir ein wenig mehr Rationalität. Vergebens. Zu emotionale sms, der Abend im Club ist danach zerstört. Ich tanze nicht mehr, starre nur noch, wohin weiß ich nicht, aber vor meinen Augen – dein Bild. Ich sitze im Zug alle starren mich an, tuscheln hinter vorgehaltenen Händen über die Tränen in meinem Augen, über die Enttäuschung und Verletzung in meinem Gesicht. Die russischen Frauen mir gegenüber sehen mich immer wieder an, denken ich würde es nicht sehen, reden Dinge die ich nicht verstehe. Ich fühle mich betäubt. All der Schmerz unter einer Schicht rosa Zuckerwattewolken. Ich weiß noch nicht wie der Tag weitergehen wird. Weiß nicht, dass es dich kaum interessieren wird, all der Schmerz den ich durchleide. Weiß nicht, dass ich wieder meinen Stolz vor deine Füße legen werde wie ich dir wieder sagen werde dass ich dich nicht vergessen kann. Selbst die Beschimpfungen „Mistkerl!“, „Lügner!“ bringen meine Würde nicht wieder zurück. Ich weiß noch nichts von alldem. Alles was ich weiß ist, dass ich nicht mehr weiß welches „ich liebe dich“ ich dir noch gauben kann, welchem „du fehlst mir“ ich noch Glauben schenken soll. Welcher Kuss, welche Berührung, welcher Blick war jemals echt? Ich weiß es nicht. Ich sehe dich nur in meinem Kopf, nah und weit weg, wie aus einer anderen Welt, spüre wie sich die Liebe, der Hass, die Enttäuschung vermischen und ich nichts mehr denken kann, nur noch weinen kann und hoffen, dass ich irgendwann den Teil wiederbekommen kann den du noch von mir besitzt. Weil ich dich liebe, immer noch, bei allem was du mir angetan hast, was du in mir zerstört hast, liebe ich dich. Und wer weiß ob du, mein geliebter Lügner, das jemals getan hast.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/mein-geliebter-luegner/680746
https://web.archive.org/web/20111120134959/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/mein-geliebter-luegner/680746
fuehlen
liebe
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Maggie81
http://www.neon.de/user/Maggie81
Auf die Plätze, fertig, arbeitslos
Wie es ist, seinen Job zu verlieren.
Das Spiel heißt „Der lustige Arbeitsmarkt". Man hätte es auch „Mensch ärgere dich“ nennen können, aber dieser vielversprechende Titel war leider schon besetzt. Jedenfalls: Es ist ein toller Spielspaß für alle von 16 bis 99 Jahren. Na gut, das wird gerade noch im Zuge der Pensionsreform diskutiert. Nun aber zu den Regeln. Keine Sorge, sind nicht schwer. 1) Bist du Mitarbeiter, bist du eines der bunten Männchen ohne Gesicht. 2) Bist du Chef, bist du der, der die Würfeln in der Hand hat. Ich selbst spiele diesen netten Zeitvertreib seit mittlerweile dreieinhalb Jahren. Ich muss gestehen – zur Zeit ist widerfährt mir eine Art Glücksträhne. Doch das war nicht immer so… „Sie sind nun seit … wie lange arbeiten Sie eigentlich schon hier? … Egal. Sie sind da und irgendwie läuft das nicht so gut. Wir denken, Ihnen liegt die Branche einfach nicht. Vielleicht sollten Sie sich lieber einen Mann suchen und Kinder kriegen.“ 7 Monate. 7 Monate war ich zum Tag dieses Gesprächs schon Mitglied im Team der Außergewöhnlichen. Und ich hatte kein einziges Mal das getan wofür ich angestellt war. Ich wurde benutzt als persönliche Sklavin meiner Dienstgeber. Ging für sie einkaufen, trug den Müll runter und putzte Autos. Ich war 19 Jahre alt und dachte immer an die Amerikaner: Vom Tellerwäscher zum Millionär. Vielleicht muss jeder beim Müll anfangen um sich hoch arbeiten zu können… Ich blieb beim Müll. An diesem Tag. Als kleines Häufchen Elend sank ich auf meinem Sessel zusammen, die Tränen bahnten sich ihren Weg durch die Drüsen. Anstatt mich in den Arm zu nehmen, drückte mir meine Chefin zum Trost eine schriftliche Kündigung. Einvernehmlich. Doch leider nur von einer Partei unterschrieben. Dass das ziemlich illegal war, war mir damals noch nicht bekannt. Und schon gar nicht in diesem Zustand. Mein Spielstand lautete „Game over“. Nach 3 Wochen Trauma und Alkoholismus begann ich langsam wieder an mich zu glauben. Ich sah mich nicht mehr als gesichtsloses grünes Männchen auf einem Spielbrett bin, dass gerade hinausgekickt wurde. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und nahm die Würfel selbst in die Hand. Die Moral von der Geschicht’: Vergesst die Einleitung dieses Textes, nehmt das Jobruder selbst in die Hand. Niemand ist vor Arbeitslosigkeit gefeit aber keiner bleibt es für immer. Es liegt an euch!
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/job/auf-die-plaetze-fertig-arbeitslos/633025
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job
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Jakob_Schrenk
http://www.neon.de/user/Jakob_Schrenk
Kopf verdreht
Ein Naziterrorist verliebt sich in eine schwarze Frau und steigt aus. Sein Fall zeigt, wie schwer Rechtsradikale zu verstehen sind.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/kopf-verdreht/822426
https://web.archive.org/web/20120412205350/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/kopf-verdreht/822426
sehen
gesellschaft
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seek4happiness
http://www.neon.de/user/seek4happiness
Eine Betrachtung des individuellen Glücks
Von der Reise einer Suche nach dem richtigen Maßstab, der falschen subjektiven Wahrnehmung und der disruptiven Auffassung vom Glück.
Als kleines Kind konnte ich mit dem für mich zu jener Zeit abstrakten Begriff wenig anfangen, die wahllose Verwendung des Wortes hat mich stets und überall umgeben. Die Erwachsenen sprachen immer davon welches Glück sie doch haben, oder das man doch gefälligst glücklich sein sollte – ich habe dies damals nicht verstanden. Meine ersten Jahre in der Schule konfrontierten mich jedoch ohne Schonfrist mit obiger Thematik. Glück schien mir damals als selbstverständlicher Bestandteil des Lebens, beschränkt durch vordefinierte Faktoren wie Herkunft, der Höhe des Taschengelds und der Beliebtheit. Zum Glück war ich noch ein Kind – zum Glück habe ich mich geirrt. Jahre später geblendet von der ersten großen Liebe, die mir fünf glückliche Jahre zuspielte, schien mir die Antwort auf der Hand liegend. Glück ist Liebe, schließlich war ich doch glückl’ich’. Nach der Beziehung habe ich das anders gesehen – die Liebe lässt einen die Dinge lediglich schöner erscheinen, welches wir dann als Glück interpretieren. Mit Anfang 20 habe ich realisiert, in welchem essentiellen Zusammenhang Freundschaft mit Glück steht. Der direkte Vergleich zu Anderen ließ mich schlussfolgern, dass glücklich ist wer Freunde hat, oder nur den einen bedingungslosen Freund. Seit 15 Jahren habe ich diesen – Freundschaft ist scheinbar ’m’eine Unterform des Glücks. Ich habe die Subjektivität vom Glück zum ersten Mal in China auf dem Land erlebt, als ich einem kleinen Mädchen einen einfachen Luftballon schenkte. Sie malte mir ein Zeichen auf und sagte immerzu Fú was, wie ich heute weiß, Glück bedeutet. Sie hatte noch nie einen Luftballon gesehen – ich hatte noch nie ein so glückliches Kind gesehen. Heute bin ich kein Kind mehr, das Glück an sich hat sich nicht verändert, aber dafür meine Perspektive. Jeder Tag des Älterwerdens, jede Reise ins Ungewisse, jede Berührung mit der Liebe und jede widerlegte Auffassung vom Glück haben die Frage neu aufgeworfen und zugleich die Antwort neu definiert. Es scheint als sei das Verständnis vom Glück so ungreifbar wie das Leben selbst – ein Erklärungsversuch: Ein Ausflug in die Theorie. Csíkszentmihály beschreibt die Signifikanz von persönlichen Neigungen und Stärken auf das individuelle Glücksgefühl, in Verbindung mit der schöpferischen Leidenschaft. In einem Wort ’Flow’. Heute erkenne ich mich genau in dieser Auffassung vom Glück wieder. ’M’eine Grundbedingung hierfür ist jedoch variatio delectat, ohne maßvolle Offenheit für das Neue nimmt das Glück ab. Je mehr ich mich in meine Arbeit, die ich mehr als liebe, vertiefe desto mehr schwebe ich im Glück. Dies spiegelt sich auch in vielen anderen Teilen meines Lebens wieder – ich definiere mein Glück zunehmend über das was ich mache und insbesondere der Intensität mit der ich es mache. Beim Schreiben bin ich auf ein interessantes und offensichtliches Paradox gestoßen. Das Glücksspiel impliziert einen nicht beeinflussbaren Zufall, im positiven und oder auch negativen Sinne. Der Volksmund sagt jedoch „Jeder ist seines Glückes Schmied“. Wie kann Glück auf der einen Seite durch den Zufall bestimmt sein, aber auf der anderen Seite eine anteilige Verantwortung des Einzelnen beinhalten? Ich denke der Fehler liegt in der Sprache – im Latein differenziert man zwischen Fortuna und beatitudo, Glück haben und glücklich sein. Letztendlich bleibt die Suche nach dem Glück für mich eine ungewisse Reise – sie nimmt ihren Anfang mit dem Bewusstsein für die Existenz, Ihr Ende mit dem Tod und der abschließenden Frage, ob man glücklich war. Tags: Glück, Liebe, Suche, Individuell, subjektiv
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/eine-betrachtung-des-individuellen-gluecks/813925
https://web.archive.org/web/20120109032043/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/eine-betrachtung-des-individuellen-gluecks/813925
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gesellschaft
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Bender018
http://www.neon.de/user/Bender018
Zauberschöner, kleiner Prinz
Es bleiben die Erinnerungen, bis wir uns wiedersehen
Komm, ich fang dir einen Regenbogen. Halte ihn gut fest, so lange du es kannst! Betrachte dann die verschwimmenden Farben, die über die Innenfläche deiner Hände zerlaufen. Erkennst du das Muster? Es ist die Vergänglichkeit, die zerrinnt. Alles, was bleiben wird, sind die Erinnerungen. An Sommer, an diese Wiese, auf der wir gerade noch gesessen haben, ehe uns der Regen überraschte und wir barfuß in jeder Pfütze auf dem Heimweg ein Tänzchen wagten. Einst sagtest du mir: „Man sieht nur mit dem Herzen gut.“ Du, mein kleiner Prinz, bist der König meines Herzens. So zauberschön ist dein forderndes Lachen. So herzerwärmend deine Worte. Wie Samt und Seide breiten sie sich aus und legen sich auf alte Möbel und neue Technik. Als wir auf der Wiese saßen und die Dämmerung langsam in unsere Glieder kroch, gleich wie die erste feuchte Kälte, die vom Boden emporstieg, orientierten wir uns an den Fackeln im Park. Bittersüß war unser Abschied. Nicht auf Dauer und doch schmerzlich-vermissend. Die folgende Leere in unseren Gemütern füllt sich nun langsam wieder mit Leben. Wir können wieder lächeln – über jede Entfernung hinweg. Denn wir werden uns wiedersehen. Dann werde ich dir wieder einen Regenbogen fangen, wenn wir auf der Wiese sitzen, feiern, uns in den Armen halten und den Abend mit unserem Gelächter füllen. Und bis dahin bleibt uns die Erinnerung daran, denn das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Tags: für die wilden und milden 20
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Weg mit dir!
Günstiger fliegen und wohnen, Beziehungsstreit verhindern, schlau packen, Staus vermeiden, Alarmanlage basteln, Touristenfallen erkennen, Turban binden, besser fotografieren, tolle Apps, Sexknigge im Ausland, Mitbringsel finden und: Wie man gutes Wetter vorhersieht!
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Zerbrechlich
Wir sind Werkzeuge in den Händen von anderen, entscheiden selbst, aber handeln nicht.
»Es ist anstrengend, so zerbrechlich zu sein, nicht wahr?«, sagte das Glas und prostete mir zu. Ich nickte, wartete darauf, dass es sich setzte, nahm dann ebenfalls Platz und bemühte mich um ein Lächeln. »Es kann ja nicht immer alles gelingen«, murmelte es aufmunternd, ehe es sich neigte und Flüssigkeit vergoss. Ich wusste nicht, ob ich ihm recht geben oder eine Diskussion starten sollte. »Du hast es zumindest leichter als ich«, sagte ich schließlich, »bei dir ist alles klar, du weißt genau, wenn du leer bist oder wenn irgendetwas nicht stimmt.« Ich griff nach ihm und nippte an der Flüssigkeit. »Und vermutlich weißt du auch immer, was in dir ist.« Sie sah mich durch sich hindurch an, ich glaubte, aufwärtsgerichtete Mundwinkel zu erkennen, aber es hätte auch alles andere als ein Gesicht sein können, was ich sah. »Hast du schon mal jemanden getötet?«, fragte sie leise. Es schien mir, als ob ihre Worte Wellen schlügen. Für einen Moment hielt ich inne, suchte in mir nach vergessenen Bildern und einem Ort, an dem ich mich wohlfühlte. Ich spürte gleichzeitig, wie sich mein Nacken verspannte und ich das Gefühl hatte, jemand stünde hinter mir, bereit, eine Klaviersaite um meinen Hals zu legen. »Ich denke nicht«, sagte ich fast tonlos. »Zumindest nicht mit Absicht oder ohne einen Grund. Es ist wohl immer eine Frage der Definition.« Er neigte sich langsam in meine Richtung; ich nahm es als Zustimmung auf. »Weißt du«, begann er dann, »weißt du, ich wurde oft benutzt, ich habe die Dinge geschehen lassen, ohne mich zu widersetzen. Das ist vermutlich mein größter Fehler, aber darin sind wir uns wohl ähnlich. Wir sind Werkzeuge in den Händen von anderen, entscheiden selbst, aber handeln nicht. Ein Glas, ein Mensch, wo ist der Unterschied?« Er ließ die dunkle Flüssigkeit in sich kreisen, die dadurch dem Rand bedenklich nahe kam. Meine Gedanken kreisten ebenfalls. Zum einen um seine Worte, zum einen um den Tod und meine Verbindung zu ihm, meinen Dienst als Werkzeug und all das andere, das die Dunkelheit mit mir und dem Rest der Welt verband. Ich beugte mich langsam vor und ließ ein paar Tränen in ihn hineinfallen, sie sich unauffällig mit der dunklen Flüssigkeit mischten. Sie, er, es und ich, wir hatten nichts gemeinsam und doch saßen wir in diesem Raum und bewegten nur uns selbst. Für ein paar Sekunden balancierte ich das Glas auf meinem Handteller und sah ihm bei seiner wachsenden Unruhe zu. »Ja«, sagte ich schließlich, »es ist nicht nur anstrengend, es ist verstörend, so zerbrechlich zu sein.« Tags: Depressionen, Dysthymie, Störung, Psychologie
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unnuetzeswissen
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Tomaten warnen sich gegenseitig vor Insektenangriffen.
Nachbarschaftshilfe(...)
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Alice Schwarzer und Ich
Kann es sein, dass ich mich auch von deinem Geld blenden lasse und somit die Verräterin des Feminismus bin?
Eigentlich konnten Feministinnen auf mich Stolz sein. Ich wollte immer eine Frau sein, zu der andere Frauen aufschauen, ein Vorbild sein. Ich war auf dem besten Weg. Gebildet als Arbeiterkind, unabhängig (so finanziell unabhängig, wie man als Studentin halt sein kann) und hatte vor, dies auch zu bleiben. Politisch aktiv, weil ich daran glaube, dass jeder etwas verändern kann. Die alte Schule der Feministinnen konnte Stolz auf mich sein. Mein Sexualleben war interessant und vielfältig. Ich habe viel ausprobiert, mit vielen Männern geschlafen. Wenn sich jemand nach dem One Night Stand verliebt hat, dann war das nicht ich. Nie wollte ich meine Triebe unterdrücken, weil es in der Gesellschaft nicht gern gesehen wurde, wenn Frauen diesen nachgehen. Die neue Schule der Feministinnen konnte Stolz auf mich sein (die Alte eher nicht so). Von Freundinnen bekam ich Komplimente für meinen Mut und mein Selbstbewusstsein. Ich spürte, dass sie manchmal auch so frei leben wollten, sich aber nicht trauten. Ich war Stolz auf mich. Wie auch immer: Natürlich scheiterte es irgendwann an einem Mann. Ich geb’s ja zu: Ich saß auf einem verdammt hohen Ross. Ich hatte die Auswahl zwischen genügend Männern. Dennoch bevorzugte ich die Jagd. So war ich schon immer drauf, selbst als Kind hatte ich lieber die Spielzeuge gewollt, die unerreichbar erschienen, egal ob finanziell oder reell gesehen. Der Rest langweilte mich. Vielleicht ist das auch der Grund, wieso ich bis jetzt keine vernünftige Beziehung aufbauen konnte. Ich bin viel zu schnell gelangweilt davon, wie einfach man so etwas haben kann. Viel zu schnell gelangweilt von den Männern, die ich schnell ins Bett kriegte. Also war ich auf Jagd und du solltest mein Opfer werden. Du warst dem voraus, so wie du immer ein Ticken besser warst als ich. Jetzt bin ich dein Opfer. Dein Aussehen ist nur durchschnittlich, dein Charakter hat dich wirklich schön gemacht. Du bist der einzige, der meiner Persönlichkeit Paroli bieten kann. Der mich vom hohen Ross herunterholen kann, bessere freche Sprüche drauf hat und sich nicht von mir unterkriegen lässt. Ich finde es immer noch toll an dir. Irgendwann war ich Single und du warst Single und wir waren schon länger Freunde, die sich nur so ärgerten wie Pubertierende, die nicht anders ihre Zuneigung ausdrücken konnten. Als du erfahren hast, dass ich Single bin, hast du dich insgeheim gefreut. Ich wollte gerne mit dir schlafen und du auch mit mir, so sagtest du es mir. Komischerweise kam immer etwas dazwischen und ich wurde bei jedem Date mit einer Ausrede vertröstet. Diesmal spieltest du mit mir. Immer und immer wieder und jetzt schon seit Monaten. Ich wollte das, was ich nicht haben konnte. Ich wusste nicht einmal, ob du das wusstest und ein Sadist warst, oder ob andere Gründe in Frage kamen. Es ist nämlich so: Ich bin das Arbeiterkind und du aus gutem Hause. Ich bin linksliberal orientiert und du konservativ. Mir sind Markenklamotten egal, der Preis deines Pullovers ist für mich utopisch. Ich fahre Bahn und du hast drei Autos. Das Einkommen meiner Freunde ist gemischt und ich bin die große Ausnahme unter deinen wohlhabenden Freunden. Du machst dein Glück an Oberflächlichkeiten fest. Normalerweise finde ich Leute wie dich so richtig zum Kotzen. Es kam der erste Schock. Alice Schwarzer wäre jetzt nicht mehr Stolz auf mich gewesen, denn der Gedankengang allein ist alles andere als emanzipiert und hält bis heute an. Bin ich wirklich zu schlecht für dich, weil ich aus einer niedrigeren Einkommensschicht komme als du? An deiner Familie kann es nicht liegen. Deine Mutter ist zwar reich, aber mir trotzdem ähnlich. Sie mag mich. Du bist ganz anders als deine Mutter. Neulich kam der zweite und dritte Schock. Warum lasse ich mich so erniedrigen? Mir immer wieder Hoffnungen machen, obwohl seit Monaten nichts Erwähnenswertes läuft? Ich höre mir nur von dir an, wie gut wir beide zusammen im Bett wären. Die schlimmste Frage aller Fragen: Kann es sein, dass ich mich auch von deinem Geld blenden lasse und somit die Verräterin des Feminismus bin? Evolutionär gesehen ist es gar nicht mal so blöd, auch auf den Status zu schauen, schließlich suchte man nicht nur einen Erzeuger, sondern auch einen Versorger. Ich wollte aber selbst Versorgerin sein können. Vielleicht ist der Unterschied zwischen dir und den anderen deine Garage und dein Ehrgeiz. Das schlimmste ist: Ich habe die Kontrolle verloren und weiß, dass du mich irgendwann wieder um den Finger wickeln wirst. Jetzt weiß ich nicht, worauf ich oder irgendjemand noch Stolz sein soll. Jeden anderen Idioten hätte ich schon längst auf WhatsApp blockiert und auf Facebook gelöscht. Bei dir gucke ich ständig, ob du online warst. Das einzig Gute dabei: Du hast mich nun endgültig vom hohen Ross geholt. Ich habe mich davor genauso mies gegenüber vielen anderen Männern verhalten. Dennoch wurde es nur als „emanzipiert“ bezeichnet. Ich weiß nicht, wie ich es bezeichnen soll, weil für mich der Begriff „Emanzipation“ einen positiven Klang hat, so wie „Freiheit“ für mich immer ein positives Wort ist. Aber wenn ich mich genauso beschissen verhalte wie viele Männer da draußen, habe ich mich nun mal beschissen verhalten und nicht anders, soll das etwa das Bestreben der Emanzipation sein? All die Herzen, die ich unabsichtlich gebrochen habe und dafür auch noch bewundert wurde? Es war scheiße und es sollte von jeder Frau so betitelt werden. Vielleicht war ich dabei frei, aber ich war dabei auch ein Arschloch. Genauso wie du scheiße bist und ich deinetwegen Schuldgefühle gegenüber meiner feministischen Erziehung habe. Ist es wirklich so weit gekommen, das aufgestiegene Arbeiterkind weint dem reichen Macho hinterher? Ich fühle mich so wie die weibliche Hauptdarstellerin einer schlechten Seifenoper, eine, die darauf hofft, dass alles am Ende gut wird. Happy End, Happy Fuck mit Hochzeit und drei Kindern. Ja, vielleicht ist es so weit gekommen. Vielleicht ist meine Entscheidung dich nicht aufzugeben gar nicht mal so blöd, weil es meine Entscheidung bleibt. Vielleicht bin ich jetzt eine viel bessere Feministin als vorher, weil Freiheit nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen denken bedeutet. Vielleicht bin ich jetzt Stürmer und Drängerin anstatt Aufgeklärte. Meine Seifenoperhoffnung bleibt. Irgendwann werde ich dich haben. Dann kannst du mich von mir aus in deinem Cabriolet herumkutschieren. Ich wehre mich so sehr gegen dich, deine Ecken und Kanten, dass du nie langweilig wirst. Tags: Emanzipation, Feminismus, Vernunft, Geld, unglücklich verliebt
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Mrs.McH
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Gleitzeit B
Rückblick - Elendige Prozedur, sie hatte davon gehört.
Nun war es endlich so weit. Er hatte sie gewählt. Sein Blick war grausam. Nachdem er sie wahrgenommen hatte, entschied er sich für Strategie. Ignoranz. Gut. Das überraschte sie sehr. Sie fand nicht, dass er dies nötig hätte. Aber… er ist der Prinzipale. Durch seine Meisterhände wird sie nun schweben. Auf immer und ewig. Er tauschte die Dreizehn gegen sie ein. Wenn er gewollt hätte, hätte er problemlos beide haben können. Oder alle. Doch nun war sie es. Unique. Stolz erfüllte sie von den Fußspitzen bis zum Haaransatz. Es war sogar so viel, dass der Überschuss durch ihre Stupsnase herauszulaufen drohte. Sie zog den stolzigen Rotz hoch. Er wanderte durch diese merkwürdige Öffnung in ihrem Inneren in ihren bitteren Mund, verwandelte die Herbheit in Süßlichkeit. Dann schluckte sie und war damit plötzlich vierundsiebzig Zentimeter größer. Weiter. Schneller. Als alle anderen. Zuerst reinigte er ihre Synapsen. Sehr gründlich. Er schrubbte, spülte, trocknete, überprüfte, war unzufrieden, schrubbte erneut. Spülte, trocknete, prüfte. Elendige Prozedur, sie hatte davon gehört. Dann endlich. Er hatte sie schon ganz klein geschrubbspült, regelrecht verwinzigt. Als das Werk getan war, beleuchtete er sie nochmals eingehend. Der Kontrollblick. Besaß sie noch an Wert? Ja, sie war noch immer ganz reizend und strahlte wie ein Kleinod von einem anderen Stern. Satisfaktion. Sie war schon gut als er sie wähle. Nun war sie besser. Etappensieg. Ihr wurde schwindelig, als sie die krakeligen Konturen des Honigmonds am Horizont entdeckte. Präzisiöse Brillanz. Sein Sardonismus wich einer kindlichen Vorfreude. Seine Augen… tiefe dunkle Rehaugenblicke. Der kleine Junge nahm sie an die Hand und führte sie in die Glut. Brodem. Dann glitt sie endlich in das fremde Land.
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Idamama
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Michels Räubertochter und graue Herren
Kindheit und Bücher
Als ich neulich meine Büchervorräte neu sortierte, um lange nicht Gelesenes ein- und bereits auswendig Gekonntes nach weiter unten hinten auszusortieren, fiel mir Ronja Räubertochter in die Hände. Nachmittage mit Druden, Wäldern und Räubern kamen in meine Erinnerung; Nachmittage mit gemischter Tüte und Mio mein Mio auf dem Sofa, abendliches stückweises Vorlesen von Jim Knopf mit der Unterbrechung an den spannendsten Stellen und dem Warten auf mehr. Heiße Ohren unter der Decke mit Taschenlampe, der kleine Vampir und Herr Taschenbier, das Verwirrspiel um das doppelte Lottchen und der leise Grusel beim Lesen der Geschichte mit den menschenfressenden Riesen Roald Dahls. Mitfiebern und Hinwünschen, nachspielen und noch mal lesen, die Welt der Kindheit mitgeprägt. Vorgelesen und selbst gelesen ein großes Stück meiner Kindheit, Erinnerungen an meine Familie, Ideen für Geschichten und Spiele, auch später Verfilmungen der Bücher und Inszenierungen im Theater. Weitergeben an mein eigenes Kind mit zuletzt großer Begeisterung für Kasperl und Seppel und Herrn Dimpfelmoser; diesmal allerdings nicht nur im Buch mit Seiten zum Selberlesen sondern auch als Hörbuch und im großartigen Stück des Schauspielhauses. Pippi und Momo, Hotzenplotz und Hörbe mit dem Hut, Mathilda und Bullerbü. Ein kurzes NUt mit der Nostalgie eurer Kindheitserinnerung an geliebte Bücher und Geschichten; was habt  ihr so oft gelesen, daß es immer noch präsent ist? Womit seid ihr aufgewachsen, was habt ihr vorgelesen bekommen oder als erste Bücher selbst lesen wollen? Was lest ihr oder würdet ihr den eigenen Kindern vorlesen? Oder seid ihr eher die Hörbuch- oder Hörspiel- Fans, die zum Einschlafen abends TKKG oder Drei??? gehört haben?
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MrsMaple
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Ich werde dir betrunken keine Nachricht schreiben.
Betrunken würde ich auf all das eine Antwort haben wollen. Deswegen weiß ich, dass ich dir mitten in der Nacht schreiben würde.
Es sind nun 1634 Stunden vergangen. Ich würde die Zeit gerne 1634 Stunden zurück drehen, wieder mit dir draußen stehen und eine andere Entscheidung treffen. Ich würde gehen. Das war die letzte Situation in der ich noch hätte anders entscheiden können. Ich gehe diese Situation immer wieder durch und frage mich, was du gesagt hast, als ich dachte, ich müsste nochmal mit herein kommen. Ich weiß es nicht mehr. Vorhin habe ich 3 Stunden mit meiner besten Freundin telefoniert, mal wieder fragte sie nach dir. Wir besprachen wieder einige Situationen, ich sagte ihr, ich habe abgeschlossen. Und nun liege ich hier und es ist zwei Uhr in der Nacht und ich weiß, ich habe noch nicht abgeschlossen. Ich habe immer noch kein Ende. Ich hinterfrage einzelne Sätze von dir. Du hast von Schicksal gesprochen. "Ich habe mich bei dir so wohl gefühlt", "Ich war schon lange nicht mehr so aufgeregt", "Bis Morgen ist es mir zu lang, ich möchte immer zu viel.", "Wäre ich noch 16 Jahre, würde ich an Schicksal glauben", "Deine Worte sind hart, aber du hast recht. An diesem Punkt war ich schon mal, ich muss eine Entscheidung treffen", "Glaubst du, in zwei Jahren wär es immer noch so zwischen uns?" "Es ist verrückt, aber du fehlst mir, ich muss dauernd an dich denken." Ich habe alles gelöscht, damit ich es nicht immer wieder lese, aber ich finde die Taste für meinen Kopf nicht! "Sind sie sich sicher, dass sie das löschen möchten?" - "Ja!" Unsere Telefongespräche sind genauso gespeichert, wie jede Nachricht, jeder Satz. Ich weiß genau, wie sicher du dir warst mit dem was du willst... Jeder Satz von dir hat sich eingebrannt, der mich hat hoffen lassen, dass du eine Entscheidung für dich triffst. Zwischen uns war etwas besonderes. Du hast es geschafft, dass ich einfach ich sein konnte. Ich habe bei dir nie darauf geachtet, was ich sagen kann und was nicht. Ich habe mich wohl gefühlt. Du hast meine Macken gesehen, ungeschminkt, im Licht. Und trotzdem mochtest du mich. " Ich glaube, ich würde dir nicht reichen. " Damit hattest du recht, du hast mir nie gereicht. Wenn du in meine Tür kamst, hat mir der Kuss auf die Wange nicht gereicht. Du hast auf der Couch immer viel zu weit weg von mir gesessen. Ich wollte so oft deine Nähe... Ich wollte mich einfach mal spontan in den Zug setzen und zu dir fahren, wenn du mir gefehlt hast. Es hat mir auch nicht gereicht, dass ich Abends allein schlafen muss und du neben ihr liegst. Du hast mir gereicht, wenn du mich geküsst hast, wenn du hinter mir gelegen hast, wenn wir stundenlang telefoniert haben, als du noch ehrlich warst und noch etwas gefühlt hast. Du hast dich immer gefragt, wie wäre es mit uns im richtigen Leben, wenn Stress und Alltag kommen. Du hast gedacht, dass wir das nicht schaffen könnten. Du hattest Angst. Ich glaubte daran, dass etwas was wir Schicksal und besonders nennen, auch einen Alltag überlebt. Diese Frage stellte sich mir gar nicht. Wir beide haben Dinge getan (für einander, für ein "wir"), von denen wir vorher behauptet hätten sie niemals zu tun. Wir hatten Geheimnisse und haben versucht uns zu schützen, ich habe gewartet und du gelogen. Alltag und Stress klingen dagegen lächerlich. Ich warte nicht mehr und du lügst nicht mehr. Ich warte wirklich nicht mehr, weil ich keine Hoffnung mehr habe, aber ich kann auch nicht vergessen. Würdest du Morgen, nächste Woche, nächsten Monat vor meiner Tür stehen, ich würde sie immer wieder öffnen. Ich habe noch nie betrunken Nachrichten geschrieben, ich weiß genau, dir würde ich schreiben. Jede Frage die sich mir immer wieder stellt, wenn es mich einholt. War alles gelogen? Wie kannst du mich so einfach vergessen? Warum kannst du nicht zu dem stehen, was du möchtest? Wie konntest du all das sagen und schreiben? Warum ist Sie dir wichtiger, als du dir selbst? Wie konntest du jemals glauben, dass ich stark genug bin? Fühlst du dich doch wohler, als du es mir sagtest? Ist es vielleicht doch das, was du möchtest? Warum geht es dir nicht gut? Warum schreibst du nicht mehr? Fehle ich dir nicht? Denkst du nicht mehr an mich? Denkst du, dass deine Entscheidung die Richtige war? Bist du nun glücklich? Ich würde dir schreiben, wie sehr ich mir wünschte, dass wir eine Chance bekommen hätten. Wie sehr du mir manchmal fehlst und ich noch viel zu oft an dich denke. Mir fehlt sogar dein Parfüm in meinem Wohnzimmer, das ich eigentlich nicht mag. Ich würde zugeben, dass ich gelogen habe, als ich schrieb, dass ich dich nicht mehr will. Dass du meinen Verstand noch genauso ausschalten könntest, wenn du vor mir stehst und wir keine Freunde sein können, weil mir das nicht reicht. Betrunken würde ich auf all das eine Antwort haben wollen, deswegen weiß ich, dass ich dir mitten in der Nacht schreiben würde. Doch jetzt Nachts um zwei Uhr -schlaflos, möchte ich darauf keine Antwort. Ich möchte einen Abschluss. Ein Ende. Denn jede deiner Antworten würde mich 1634 Stunden zurück werfen und ich würde wieder mit dir gehen. Tags: Abschlussrede
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Bienen können Fremdsprachen lernen.
Und zwar auf ganz besondere Art und Weise.
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Unser Auszeitspiel
Ich muss nur noch auf das klingeln warten....
Du hast die Teile in mir zusammengesetzt, immer mehr um möglichst viele Punkte zu sammeln und um mit einem Mal alles einstürzen zu lassen und zu gewinnen. Ich hab Dich herausgefordert unsere 'Beziehung' zu einem Auszeit Spiel zu machen, das habe ich nun davon - Du bist einfach der bessere Player von uns beiden. Das habe ich nun davon - ich hab verloren, denn Du meldet Dich nicht mehr. Ich will das Duell immer wieder aufnehmen, doch mein Stolz setzt mir eine Schranke vor den Gedanken Dir zu schreiben - bei jedem Anlauf stolpere ich darüber und Falle auf die Fresse. Ich warte bis meine Whatsapp Alerts klingeln und mir mitteilen dass Du mich wieder zum Auszeit Duell aufforderst. Ob ich dann annehme und Dir wieder die Macht gebe mit einem Klick, einem Wort alles in mir wie ein Kartenhaus zusammen stürzen zu lassen, überlege ich mir dann. Doch meine Sucht Nach Dir ist so groß, dass ich annehmen werde - und wenn ich dieses Mal gewinne weiß ich dass ich alles richtig gemacht habe. Denn eine Auszeit auf Deine Worte, dein Versprechen aufzubauen - dass Du Dich wieder melden wirst ist schwer aber machbar. Es finden sich immer Teile die zusammen passen auch wenn sie weit voneinander entfernt sich - mit Dir habe ich so ein Teil gefunden. Jetzt muss ich nur noch auf das klingeln warten.... Tags: Fühlen, Liebesscheiße, Warten, Nachdenklichkeit
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Die Kaiserin und ich
Laluna die erste Frau am Mond, malt wunderschöne Bilder. Innen wie außen!
Es ist dämmrig im Raum. Alles wirkt so trostlos, obwohl alles bunt ist. Selbst ihre Bilder, diese wirren Bilder mit den vielen Farben und den verwinkelten Mustern. Lalunas Bilder. Sie zeugen von ihrer Zeit als Kaiserin, die erste Frau am Mond, als sie noch feuerrotes Haar trug, die Welt ihr untertan war und sie omnipotent. „Ist der Tremor besser“, frage ich und sehe ihre zitternde Hand, die vor kaum zwei Monaten sämtliche Briefkästen im Haus demoliert hat. Jetzt ist die Kraft gewichen, die Muskeln zucken unwillkürlich. Ruhetremor nennt sich das Zittern. Eine Nebenwirkung des Haldols. Sie nickt, blickt zu Boden. „Ein Gerichtsvollzieher war heute da“, erzählt sie mir. „Was wollte er?“ „Ich habe anscheinend Schulden bei einem Onlineversandhaus. Ich hab ihm gesagt, ich hab jetzt einen Sachwalter und hab ihm die Kontakdaten geben.“ „Sie haben ihn herein gebeten?“ „Ja.“ „Wie gings ihnen mit ihrer Angst?“ „Noja, die war schon da, aber es ging.“ „Das freut mich.“ Ich bin verwundert, über gut ein Jahr durfte niemand ihre Wohnung betreten, seit der letzten Zwangseinweisung bin ich die einzige Person. Damals hatte man die Polizei geholt, sie hatte keine Rechnungen mehr bezahlt, Drohungen an die Wohnungen anderer Mieter mit Nagellack und Edding gekritzelt und eben die Briefkästen demoliert. Dies sei ihr Haus, ihre Welt, sie ist die Kaiserin, Fr. Doktor Elisabeth Pischelbaum, Amtspsychologin und Rechtsanwältin! Sie habe die oberste Hoheitsgewalt über dieses Land und niemand habe sie zu belästigen! Zunächst wurde sie noch belächelt von ihrer Umwelt. Aber proportional zu ihrer wachsenden Angst vor der Welt, wuchs der Terror den sie verbreitete. Sie war nicht mehr erreichbar, weder von ihrem Sohn, der spät abends durch die Gänge zu ihr schlich um keinen Nachbarn zu treffen, noch von mir. Sie hatte sich weggebeamt in ihre neue Realität, ihre Medikamente abgesetzt, Schnaps getrunken, besessen gemalt und aus den Boxen drang um 4:00 früh lautstark Beethoven. Dann irgendwann hat man sie geholt, die Feuerwehr brach die Tür auf, die Polizei zerrte sie aus ihrer Wohnung. Sie, die Kaiserin von Österreich biss den Beamten ins Bein, worauf der Amtsarzt sie sedierte. Man zurrte sie auf einer Bahre fest. Von dort aus funkelte sie stolz die Nachbarn an und spuckte ihnen die Frage entgegen: „Na seid ihr nun zufrieden?“ Dann legte sie den Kopf auf die Matte und sprach drei Wochen kein Wort. Man gab ihr das übliche auf der geschlossenen Station. Haldol intramuskulär und oral, Mirtabene zum Schlafen, Trittico gegen die Angst und Depression. Widerstandslos nahm sie alles was man ihr gab und das hochpotente Neuroleptikum übermalte ihre schrecklichen inneren Bilder aber auch die bunten. Drei Wochen Isolation im Sechsbettzimmer, Blick an die Decke, der Körper war Grenze. Danach wurde sie kooperativ, so der Befund. Sie nahm am Klinikalltag, der Psychtherapie und den Gruppengesprächen teil.Es wurde mir und ihrem Sohn erlaubt sie zu besuchen. Wir starteten neu. Sie war dankbar als ich ihr die Schlüssel zu ihrer Wohnung brachte und ihr mitteilte, dass sie dort bleiben kann. Bitterer Beigeschmack für uns beide war die Voraussetzug einer kooperativen Medikamentencompliance. „Die ist notwendig“ sagte ich „damit sie für mich und ihre Umwelt erreichbar sind.“ Die Schwere der Worte, das Wissen um den Verlust den sie dadurch erleiden würde, riss ein Loch in den Raum zwischen uns. Doch wir lächelten uns an und ich erkannte sie unter der Maske, welche die Medikamente ihr ins Gesicht geschnitten hatte. Sie lächelt mich nun auch wieder so an. Ihr Unterkiefer schlägt bei längeren Gesprächspausen heftigst gegen ihr Oberkiefer. Ein schauriges Geräusch, schon von außen. Wie mag es dann erst in ihrem Ohr klingen. Sie wirkt so fahl, so traurig, die lieblos geschorenen grauen Haare, sie ist eine Hülle. Aber eine Hülle, die ihre Ängste halbwegs im Griff hat, ein Dach über dem Kopf und Geld für Essen. Eine Perspektive eben, nur ohne sich selbst. Ich mochte die Kaiserin, diese Kraft, diese Farben und diesen Willen, die in unsrer Welt keinen Platz haben. Ich vermisse die Kaiserin. „Es ist schon gut“, sagt sie „für meinen Sohn mach ich das. Er leidet so, wenn ich weggehe!“ Ich nicke. „Aber ich glaube der Gerichtsvollzieher hat sich geirrt, ich hab eine Generalamnestie, du weißt warum!“ sagt sie, zwinkert mir zu und blickt aus dem Fenster. Tags: paranoide schizophrenie, psychopharmaka
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Idylle des Alleinseins
Gibt es etwas Schöneres, als sich die Freiheit nehmen zu können allein zu sein?
Etwas Wundervolleres, als sich eine Auszeit von jedem und allem zu nehmen und zu wissen, dass da Menschen auf der Welt sind, die für einen da sind und mit denen man die Freude über solche Momente teilen kann? Gibt es etwas Faszinierenderes, als gemeinsam in sich eingekehrt zu sein, in sich zu gehen und gleichzeitig zu wissen, dass man über die allein gewonnenen Ergebnisse über sich und die Welt wenigw Minuten später diskutieren zu können? Gibt ed eine größere Zuneigung, eine Ehrlichere, als zu einem Menschen, den man so kennt, wie er ist, wenn er allein ist? Gibt es ein größeres Vertrauen, als das, was es einem ermöglicht zu sein, wie man allein ist; wie man ist? Und gibt es gleichzeitg eine größere Hoffnung, als zu wissen, dass man auch allein sein könnte? Und verstärkt dieses Wissen das Glück, sein Alleinsein zu teilen, nicht noch mehr? Nicht für Andere zu leben, aber für sich mit Anderen. Mit Anderen, die einen allein so mögen, wie man allein ist. Es ist; Es ist das größte Gefühl auf Erden. Danke.
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Goofy wird Nichtraucher
Als erstes Filmstudio verbietet Disney das Rauchen in seinen Filmen. Ob das Kinder von der Kippe fernhalten wird?
Es waren fast immer die fiesen, düsteren Gestalten, die durch die bunten Disneyzeichentrickfilme schlichen und dabei qualmende Glimmstängel in der Hand hielten: Kater Karlo, Erzfeind von Micky Maus, hatte immer eine dicke kubanische Zigarre im Mundwinkel oder die modebewusste Cruella De Vil aus 101 Dalmatiner, eine fiese Zigarettenspitze. Damit soll jetzt Schluss sein, verkündete Disney-Chef Robert A. Iger. Ab sofort gilt: Keine Zigaretten mehr bei Disney – zumindest in den Kinderfilmen. Es gibt jedoch Bestrebungen, das Verbot auch auf die Disneytochterfirmen Miramax und Touchstone auszuweiten. Doch damit nicht genug, auch vor Retusche von alten Filmen schreckt Disney nicht zurück. In dem Klassiker „Saludos Amigos“ wurde aufwendig eine Zigarette entfernt, die Goofy, genüsslich vor sich hin paffte. Wird hier über das Ziel hinausgeschossen? Als Kind habe ich alles verschlungen, was es an Disneyfilmen und –comics gab und bin trotzdem kein kettenrauchender krimineller Kater geworden. Ist Zensur hier der richtige Weg? Und was würde der passionierte Raucher und Firmengründer Walt Disney eigentlich dazu sagen?
http://www.neon.de/artikel/wissen/gesundheit/goofy-wird-nichtraucher/650963
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SirLuke
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Schneematsch
Am Anfang und am Ende, wir waren eingerahmt von Schneematsch.
Zuerst Zuerst war da Schneematsch. Und Verwirrung, eine große. Dann war da das erste Rendezvous, ein wundervolles. Später Später war da die Frühlingssonne. Und ein Kribbeln, ein unbekanntes. Dann war da ein Kuss, ein weltverändernder. Momente Momente waren da, unzählbare. Da waren die Mosel und das Kino und die Cocktails, Da waren Dänemark und Gärten und das Konzert, Da waren Weihnachten und Cafés und die Altstadt. Ja, da waren Pläne und Träume und Gefühle. Und: Da war ein Hauch von Sohabeichesimmergewollt. Weiter Weiter waren da die Zweifel, die schleichenden. Und eine Ahnung, eine beißende. Dann war da eine Gewissheit, eine zerreißende. Kampf Mein Kampf kam dann, mein aussichtsloser. Und mein Aufgeben, mein schlimmes. Dann war da Schneematsch, der beendende. Und jetzt? Jetzt ist der Schneematsch getaut, der dreckige. Und eine Freiheit, eine merkwürdige. Dann war da ein Ich, ein ganz neues.
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Was ist eigentlich Sehnsucht?
"sich sehnen" und "Sucht", das sagt schon alles.
Ich würde zu gern wissen, was Sehnsucht eigentlich ist; die zurückliegenden Wochen und noch viele der kommenden veranlassen mich zu dieser Frage. Heutzutage frequentiert man dazu gern Wikipedia, und tatsächlich gibt es einen Eintrag zum Stichwort Sehnsucht. Ob die Definition vom „tiefen Verlangen nach jemandem/etwas, den/das man liebt und/oder begehrt“ es jedoch gänzlich trifft, bleibt dahingestellt. Sich „sehnen“ und „Sucht“, diese Wortbestandteile sagen schon sehr viel aus. Voraussetzung muss also immer eine Abwesenheit sein, und zwar eine tatsächliche, die nicht durch geringen Aufwand zu überwinden ist. So gesehen kann man bei den klassischen Verliebtheitstelefonaten (ihr wisst schon: man verabschiedet sich nach einer Verabredung, jeder fährt in seine Wohnung und eine halbe Stunde später hält man es ohne einen Anruf nicht mehr aus, in dessen Verlauf man sich notwendigerweise sagen hört, dass man „ja schon solche Sehnsucht“ hat) – ein kleiner Weg und die Sehnsucht ist aufgehoben. Das ist sie also nicht, die echte Sehnsucht. Wenn das Gegenüber aber nicht anwesend, für lange Zeit weit weg ist oder – im schlimmsten Fall – im Leben eines Menschen gar nicht mehr existiert, dann kommt die echte Sehnsucht auf. Nur im letzten Fall verliert die Sehnsucht sich, sonst aber bleibt sie – Gewöhnung richtet da nichts aus. Sehnsucht zeigt die Sucht nach jemandem, die – zumindest gefühlte und eingebildete – Unmöglichkeit, ohne den anderen sein zu können. Morgens aufwachen und beim ersten Gedanken daran, dass man weitere 24 Stunden ohne den Geliebten verbringen muss, krampft sich alles zusammen und man steht mit Tränen in den Augen unter der Dusche und versteckt im rauschenden Wasser vor sich selbst, dass man schon wieder weint. Die Abhängigkeit vom Klingeln des Telefons, das ständige Warten auf ein Signal dafür, dass der andere in Gedanken da ist. Sehnsucht bricht in den Alltag ein und lässt sich überspielen oder durch Ablenkung wegschieben, nicht aber beenden. Genauso schlagartig, wie die Sehnsucht kommt, geht sie auch wieder: das weiß ich schon ganz genau, wenn ich in ein paar Monaten endlich ein Klingeln an meiner Tür hören werde...
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Staubrune
Es war Toby, der als erstes zum Fenster lief und nach draußen zeigte. "Habt ihr das gesehen?"
Die Gesichter, entgleist, lösten sich von den Knochen, schwebten zur Terassentür, die Körper sprangen auf und folgten. Ich nutzte die Gelegenheit der unbeobachteten Vordertür und trat auf die Veranda. Die Luft war spürbar dünner geworden, der Schlick im Sauerstoff brannte in der Lunge. Die Mine am Ende der Straße hatte wieder angefangen, Menschen zu fressen. Später. Der Sand der Wüste hatte den Steinvorgarten tiefrot gefärbt, die Bäume waren über Nacht entlaubt worden. Und das in der Mitte des Jahres. Toby trabte die Straße entlang und hinterließ die einzigen Spuren an diesem menschenleeren Tag. Angus kam mit einem Pferd den Weg entlang geritten. Er winkte mir zu, sagte: das Klima wird nicht besser, verschwinde lieber von hier, bevor sie dich kriegen, so ein hübsches Gesicht ist noch zu jung für Minenstaub und Bergwerkgesocks. Er stieg ab, starrte Tobys Rücken hinterher, dann auf die Hauswand und kam schließlich auf einen Schluck herein. Und jetzt war der ganze Berg lautlos in die Luft geflogen. Ohne Knall, ohne alles. Die Splitter hatten Toby das Gesicht zerkratzt, er lag im Halbschatten des Vorhangs, still den sauren Geruch des Lebens riechend. Weinend. Das Spiegelbild hatte ihn erschreckt. Ich stand in der Küche, schnitt Kräuter, braute Limonade, die Luft flirrte Solveigs Schatten zu einer grauen Fratze auf die Steine, sie trug ein Kopftuch und rief mich nach draußen. Sie drückte mir ihr Jagdmesser in die Hand. "Geh, du wirst hier nicht gebraucht." Ich ging. Der Atem meiner Tante: ein dünnes Fiepen am Ende des Tunnels. Ihr schmales Gesicht im Türrahmen trug kein Lächeln bei meiner Ankunft. Sie bat mich nur halb herein, machte einen Schritt zurück in den Flur, setzte sich schwer in einen Sessel. Die Summe aller Vorwürfe vereint zwischen ihren Brüsten sitzend lauerten meinem Anliegen. Ich hatte keins. Sie kniff die Augen zusammen und nestelte an ihrem Rock herum "Wie konntest du nur." Ich verkniff mir das Lachen und legte ihr Goldkekse auf den Teller. Noch wenige Stücke zur schleichenden Schwermetallvergiftung. Der Weg trug mich an ihrem Haus vorbei ins Landesinnere. Den Marschbefehl zurück tätowierte mir ein zu tief sitzender Ast quer übers Gesicht, und ein Sturz einen steinigen Hang hinab erledigte den Rest. Ich machte Halt an ihrem Haus, sie hatte die Sachen gepackt und sich das Bündel an bitteren Gedanken und Vorwürfen auf den Rücken geschnallt. Am Ende der Straße warteten sie schon. Wir hatten dann nur noch uns, backten Kerkerkuchen und servierten Gefangenentee mit Silber- und Goldstaub. Zwischendurch verirrte sich ein Wagen kurz vor den Berg. Der Schlund war als solcher nicht mehr erkennbar. Dann kamen die Fragen ohne Antworten. Die Antworten blieben ohne Fragen. Sie warfen sich ratlose Blicke zu, ein Blick in den Himmel, wir müssen zurück, hier ist nichts. Manche sagten "Hier ist falsch", und Toby winkte ihnen hinterher, Strohblumenkränze im Haar. Die Tante stocherte oft im Vorgarten zwischen den Sand- und Steinhaufen nach Skorpionen. Sie wollte Schmuck machen, verkaufen, dann mit Sack und Pack auf dem Rücken und den verschnürten Vorwürfen zwischen den Brüsten nach Norden gehen, in den eisigen Wald. "Hinlegen und einschlafen." Ich schüttelte mit dem Kopf, verbot ihr mehrfach den Mund und sie hob die Hände und schrie ihr Lied von Qual und Schmerz in die saure Luft. Toby trauerte dem Vogel nach, der tot auf der ersten Stufe lag. Getroffen von einem lautlosen Splitter des explodierten Berges, langsam siechend und schließlich verendet. Mit tränenden Augen zeigte er auf mich. "Das ist alles deine Schuld!" Die Vogelscheuche im Vorgarten, gekleidet in die Stoffe meines alten Lebens, hatte auch dazu beigetragen. Ich trug Toby auf, das Tier in der Nähe des Berges zu vergraben. Er brauchte zwei Tage dafür. Als die Fische durch die Luft schwirrten, ließ der Lärm der Hitze nach. Wir setzten uns auf die Steine und staunten. Ich las einen Brief vor, meine Mutter am anderen Ende der Welt schrieb über das Leben, farblos wie immer, nicht zuviel sagen, nicht zu wenig aussprechen. Sie schrieb von Schiffen und Matrosen, die Küste würde wüten und toben, es sei schwer, aber aushaltbar. Toby lauschte wie einer Märchengeschichte und fragte zum Schluss nach mehr Limonade. Die Haare zu dicken, verstaubten Zöpfen geflochten, tanzten alle um den ausgetrockneten Brunnen. So tun als ob. Stundenlang. Noch später. Die Tante war still und schleichend in den Gemächern verschwunden, hatte sich Besuch, Essen oder Zuneigung verboten, schließlich fand ich sie tot im Dachgebälk hängend. Den Marsch in den eisigen Norden hatte sie aufs Minimalste abgekürzt. Ich flutete das Haus mit allem Ballast, verband Toby währenddessen die Augen, dann klebte ich sie ihm tagelang auf, damit kein schlimmes Bild den Kopf von innen verätzte. Das Feuer brünstete stundenlang qualmend vor sich hin, die Menschen wussten nicht, vor welche Ruine sie sich zuerst stellen und glotzen sollten. Ich stützte mich beim Gehen mit einer Hand, Toby saß hinter Angus auf dem Pferderücken. Wir verließen das Leben über einen schmalen Trampelpfad Richtung Osten. Als die Sonne aufging, war der Rauch schon aufgelöst von klarer Luft. Tags: Landleben
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phienchen
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Ein Gedicht
Ein Moment........
Zwei blicke treffen sich Sternschnuppenschauer im bauch Ein Moment So zauberhaft Geblendet von der angst Du könntest mich nicht wollen, abweisen….kalt.. die Angst verletzt zu werden tief...zu tief um es zu ertragen macht mich machtlos doch dein blick so bezaubernd wie ein Elfentanz lässt mich den Sternschnuppenregen fühlen, spüren, sehen…………so also wär ich mitten drin
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spreadyourwings
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Wohin du gehst
Der Moment der Schönheit oder die Schönheit der Chance.
Also gut, jetzt stehen wir hier draußen in der Kälte teilen uns eine Zigarette nach der anderen, wollen nicht loslassen, nicht diesen, unseren gemeinsamen Moment verpassen. Doch dann, ja dann ist es irgendwann soweit Die draußen vorherrschende Kälte, macht sich um uns breit. Nicht in uns, da ist es wohlig warm ich halte dich ganz fest in meinem Arm. Wo führt das hin und macht es überhaupt Sinn.. Aber verdammt, muss es denn immer irgendwo hinführen. Klar, wäre es schön, würde es immer so weitergehen. Ich könnte hier noch stundenlang mit dir in der Kälte stehen. Du drückst die letzte Kippe aus und sagst: Ach liebster, ich muss jetzt wirklich rein und würde dich gerne mitnehmen, aber leider bin ich nicht allein. Tags: Liebesleben, Erleben, Sehnsucht, Prosa, Sinn
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Grumpelstilzchen
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Der 34. Spieltag
En detail.
Borussia Mönchengladbach vs. Bayern München: 0:0 Nachdem Sepp Maier den Stadionsprecher Torsten Knippertz vom Mikro geboxt hatte, um enthüllungsjournalistisch über das nur scheinbare Naturblond Mike Hankes aufzuklären, legte sich eine cantoneske Schwere über das Grün des Borussia Parks, die die fassungslosen Spieler in den Sitzfußball zwang. Hrgota scheiterte zweimal am Arschseits, Ribéry kann im Liegen nur Französisch und Manuel Neuer heult jetzt noch. Sebastian Kehl wurde zur Halbzeitpause als neuer Trainer der Fohlen vorgestellt. SC Freiburg vs. Schalke 04: 98:2 Auch die Kulanz-Selbsttore von Schmid (1.) und Kruse (1.) konnten die höchste Schalke Auswärtsniederlage der Bundesliga-Historie nicht verhindern. Freiburg wird das badisch-europäische Fußballvergnügen in der Spielzeit 13/14 somit in der Königsklasse austragen. Clemens Tönnies, der auf einen Streich vom besseren Weingeist ergriffen wurde, veranlasste noch auf dem Rückweg nach Gelsenkirchen die Grundsteinlegung der Tannenzäpfle-Arena. Julian Draxler findet das gut. Eintracht Frankfurt vs. VfL Wolfsburg: 2:0 Mit einem direkt verwandelten Abstoß brachte Nikolov die Eintracht in der 27. Spielminute auf die Siegerstraße. Diego Benaglios Versuch, es dem Schlussmann der Adler gleichzutun, nahm der ewige Oka im direkten Anschluss volley und markierte so seinen ersten Doppelpack in der laufenden Saison. Friedhelm Funkel hatte es immer gewusst. 1. FC Nürnberg vs. Werder Bremen 3:0 Über ein Blitzreferendum entschloss das Land Bremen, ohne Thomas Schaaf keinen weiteren Profifußball anbieten zu wollen. Javier Pinola wurden auf dem Reichsparteitagsgelände die Haare gewaschen. Borussia Dortmund vs. TSG 1899 Haltdeinmaul Wenige Sekunden vor Anpfiff machte Tim Wiese den Leroy Flitzer. Sein 1800-RPM-Head-Spin vom Mittelkreis tötete drei Ordner und verschlonzte die Spielstätte derart überambitioniert mit Pomade, dass sie auf Wochen unbespielbar sein wird. Kevin Großkreutz nutzte die offenen 90 Minuten, seine drei Lieblings-Dietmar-Hopp-Witze vorzulesen. Die Verbandsliga Baden entschuldigt sich für ihre Existenz. Wiese spielt nächste Saison Champions League. Hannover 96 vs. Fortuna Düsseldorf ... außerdem uninteressant: Stefan Kießling ging mustergültig kacken, Bruno Labbadia sowieso und Augschburg wurde nach Bielefeld eingemeindet.
http://www.neon.de:80/artikel/freie-zeit/sport/der-34-spieltag/1024613
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themagnoliablossom
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Quarantäne.
Ich halte mir meine Kaffeetasse ans Ohr, damit ich das Meer rauschen höre doch alles was ich bekomme ist Salzwasser.
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SteveStitches
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Pope
Manchmal will etwas aus einem heraus.
Sonntag, ich sitze nach dem Frühstück auf dem Klo. Ich habe etwas in der Nase, es fühlt sich an wie eine Murmel. Ich überlege wann ich zum letzten Mal eine Murmel in der Nase hatte? Da war ich acht oder höchstens zehn? Warum stecken sich Kinder Murmeln in die Nase? Wir wetteten wer sich die meisten Murmeln in die Nase stopfen kann oder steckten sie hinein, weil das lustig aussah, wie sie so gläsern, glänzend in den Nasenlöchern hingen. Oder wir machten Experimente mit der Schwerkraft oder der Hydraulik oder dem Luftdruck. Wir luden die Nase, hielten ein Nasenloch geschlossen und schossen mit dem anderen das Projektil, mit hochrotem Kopf vom Luftdurchpressen, gegen unsere Geschwister oder Freunde. Bis die Munition im Lauf steckenblieb. Wir sammelten Plastik-Cowboys und –Indianer, die wir von Herrn Maurer, dem Hals, Nasen Ohren Arzt, pro Besuch bekamen. Vielleicht ist es aber auch nur ein abgebogener Ausläufer der oralen Phase? Es war irgendwie nostalgisch, dieses Gefühl eine Murmel in einem Nasenloch zu haben, es erinnert mich an früher. Es ist wie Fahrradfahren, den Schuss aus einem Nasenloch kann man nicht verlernen. Ich halte das linke, freie Nasenloch zu und presse alle Luft meiner Lungen in das rechte. Mit einem fast unhörbaren ploppen, schießt mir ein Rotzpropfen auf den entblößten Oberschenkel. Ich hatte bis dato schon viele Popel aus meinem Körper gefördert, aber, meine Exkremente abgezogen, es gab nichts was größer war als diese Glibberkugel. Erstaunt und befremdet betrachte ich dieses Wunderwerk der Natur. Ich ahnte schon immer, dass mein Körper sich in irgendeiner Weise für das Guinness- Buch der Weltrekorde eignen würde. Während ich so sinniere und in Kindheitserinnerungen schwelge, bewegt sich diese kleine schillernde Masse. Wie kleine dünne Glasnudeln, breitet der Auswurf seine Tentakel aus und beginnt sich, wie ein winziger Oktopus, in Richtung meines Knies zu bewegen. Es lebt, es ist lebendig, es ist nicht irgendein schleimiger Popel, es ist ein eigenständiges, sich fortbewegendes Wesen. Schmeckt dieses Wesen auch salzig, glibberig, wie Rotz? Und warum bewegt es sich weg? Warum war es aus meinem Oberstübchen in die Nasenhöhle geschlüpft, lies sich entschnäuzen und trat jetzt die Flucht an? Was war ihm in meinem Hirn begegnet, dass es nun so Hals über Kopf sich auf- und davonmachte? Ich erinnere mich an Kopfschmerzen, die immer wieder, in den letzen Wochen, mein Leben beeinträchtigten, aber auch an Situationen, in denen ich erstaunliche Hirnleistungen erbrachte. Ich glaubte an göttliche Eingebungen, aber war es dieses Ding, das mich zu hochphilosophischen Ergüssen, zu genial mathematischen Berechnungen und zu formidablen psychologischen Analysen befähigte? Am Stammtisch wiederlegte ich Kants Imperativ. Bei der Arbeit erkannte ich Fehler in den Ausführungen des Architekten, so wie des Statikers. Zukünftigen Bauschäden hätte der Bauherr entgegenwirken können, hätte er mir, einem Gipsergesellen, mehr geglaubt als diesen hochdotierten und prämierten Fachleuten. Ich heilte durch ein vertrauliches Gespräch, meine Nachbarin von ihrer jahrelangen, chronischen Depression und lockerte sexuelle Verklemmungen im Naturell meiner Partnerin. Während ich der Mini-Glibberqualle zuschaue wie sie mein Bein hinab kriecht, die schwierigen Passagen meiner Jeans überwindet, wägte ich Kopfschmerzen gegen den seltsamen Einfallsreichtum ab. Noch immer bin ich bestürzt darüber, dass diesem Parasit die Behausung meiner Gehirnwindungen nicht behagt? Filzläuse, Wanzen, Würmer und Zecken musste ich im Lauf meines Lebens mit größter Mühe von oder aus meinem Körper lösen, oft mit Hilfe drastischer Mittelchen und dreister Spezialisten. Ist mein Blut oder Fleisch leckerer als meine Gehirnmasse? Oder liegt es wirklich am Inhalt? Waren diesem Gast Dinge begegnet, die ich selber nur in höchster Erregung oder Ungehaltenheit zu denken wage? Dinge die ich als meine triebhafte oder dunkle Seite, meine blindwütige oder grelle Seite bezeichne. Hätte es mir ein Zeichen gegeben, einen Mittelfinger, ein antippen seines Hauptes, den Scheibenwischer, nur ein Kopfschütteln, ich wäre in mich gegangen. Aber so kann ich ihm nur fassungs- und verständnislos zusehen, wie es die Fliesen der Toilette behände und geschwind erklimmt und aus dem Fenster ins Freie schlüpft. Was bleibt ist eine Leere, in mir und nicht nur in meinem Darm. Eine Leere aufgefüllt mit tausend Fragen. Und es bleibt eine sehr feine, sehr dünne, silbern glänzende Spur, auf meinem Bein und meinen Fliesen. Ich werde es niemandem erzählen, ich werde es Pope nennen.
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Hippie-Tochter & Banker-Sohn –kann das gut gehen? Vol. I
Ich heiße Alice. Mittlerweile kann ich die Leute danach einteilen, wie sie auf meinen Namen reagieren.
Der Klassiker: „Oh Gott, wie Alice Schwarzer?!“ - das sind oftjunge Typen, die mal gehört haben, dass das „so ne Emanze“ sei. Meist werde ich dann noch gefragt, ob ich etwa auch so „wie die“ bin. Dann gibt es noch: „Oh toll, wie Alice Schwarzer?“ das sind in vielen Fällen Frauen zwischen 20 und 40, die recht bunte Klamotten und lange Haare tragen. Häufig bekomme ich dann noch erzählt, wie lange ihr Emma-Abo schon läuft. Sämtliche Abstufungen dazwischen gibt´s natürlich auch noch. Interessant ist auch die Variante „Wie Alice im Wunderland? Da gibt’s doch so´nen Disney-Film…“ - das sind diejenigen, die ihrer Kindheit vor dem Fernseher geparkt wurden. Oder entsprechend „Wie Alice im Wunderland? Das ist doch von Lewis Carroll...“ -das sind diejenigen, denen in ihrer Kindheit vorgelesen wurde. Alles Klischees…schon klar. Aber die Tendenz stimmt. Als ich Alexander bei einem Blind-Date das erste Mal traf und ich mich vorstellte, fragte er: „Wie Alice Schwarzer oder wie Alice im Wunderland?“ Toll. Verwirrt, dass sich dieser Typ nicht an mein altbewährtes Bewertungsverfahren hielt, erwiderte ich: „Alice – wie Alice“. Hach, wie geistreich. Genau der richtige Einstieg für ein Date. Ich fühlte mich dämlich… „Na dann…was machen wir denn jetzt, Alice wie Alice?“ Hach, wie witzig. Erleichtert stellte ich fest, dass es wieder 1:1 auf der Dämlichkeitsliste stand. Wir machten uns auf den Weg in ein Café. Was-trinken-gehen ist bei ersten Dates ja hoch im Kurs und wurde schnell von Alice-wie-Alice vorgeschlagen, um die peinlichen Anfangsminuten zu überspielen. Auf dem Weg nahm ich Alexander etwas näher in Augenschein: nettes Lächeln, blonde Haare, gute Figur. Klasse. Was mich störte war sein Anzug. Bitte! Wer geht denn in einem Anzug zum ersten Date?! Er ist sicher ein Langweiler, ein Spießer mit Stock im Allerwertesten, da war ich mir sicher. Mit mir selbst war ich schön nachsichtig: Mein Kostüm konnte als schlichtes Kleid durchgehen. Und , ha!, schließlich kam ich direkt von der Arbeit (genau wie er…) Da saßen wir nun im Café und Alexander lächelt mich die ganze Zeit an. So nett, so aufrichtig – ich konnte ihm bei bestem Willen keine drögen Eigenschaften mehr unterstellen. Um ihn aus der Reserve zu locken, erzählte ich von meinem verheirateten Ex, meinem psychisch kranken Bruder und meinem pflegebedürftigen Hund. Alles wahre Geschichten. Aber alle nicht unbedingt erstes-Date-kompatibel. Alexander blieb und lächelte weiter, stellte Fragen, erzählte von sich. Er war aufrichtig interessiert und ließ sich ein weiteres Mal in keine meiner Schubladen stecken. Ich witterte meine Chance beim Bezahlen. Will er die Rechnung begleichen, denkt er in „alten Rollenklischees“- wie ich gedanklich unterstellte - lässt er sich einladen, outet er sich als „geiziger Kapitalist“. Doch erneut machte er mir einen Strich durch die Rechnung. Fast im wahrsten Sinne des Wortes - es zahlte nämlich jeder für sich. Es war schon spät, als wir wieder auf die Straße traten. Und kalt muss es auch gewesen sein, aber davon bekam ich gar nichts mit. Auf dem Weg zur U-Bahn hörten wir nicht auf zu reden und uns anzulächeln. Als sich unsere Wege trennen sollten, fragte Alexander nach einem zweiten Date und ich war so verwirrt, dass ich glatt vergaß eine weitere Fangfrage zu stellen. Natürlich willigte ich ein – nicht nur, weil ich neugierig geworden war auf diesen Menschen, der sich einfach nicht einordnen ließ. So fing unser gemeinsames Leben an. Das Leben von mir, der Tochter alternativer möchte-gern-68er Eltern, die nur "bio" kaufen und ihm, dem Sohn konservativer und neureicher-Eltern, die keine Zweit- sondern Dritt- und Viertwagen fahren....
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Was ist Stärke?
Denn wir sind nicht wie sie. Wir sind die Künstler des Lebens, die alles opfern, um das Elend zu überstehen.
Ist es der Kampf gegen sich selbst, weil man sich einfach nicht genügt? Das ständige Rebellieren gegen versagte Menschlichkeit? Wir biegen und brechen und sind dabei ganz still. Wir weinen und schreien in uns hinein bis wir taub sind und endlich verstummen. Unser Leid ist unsichtbar, so zerbrechlich und unnahbar wie wir. Ist es Stärke, so lange wie möglich durchzuhalten, obwohl man längst nicht mehr will? Immer und immer wieder den eigenen Köper zu überlisten, sich zu betrügen und alle anderen zu belügen? Nur damit wir eine Tages den gesuchten Seelenfrieden in krausem Haar und falschen Zähnen finden; dabei den eigenen Willen verlieren und Marionetten gleichen... Oder ist es das tägliche Erwachen, das falsche Lachen, die fehlende Kraft und das trotzdem Weitermachen? Den Tränen nahe treten wir in die Welt hinaus und geben ihr, was ihr gefällt. Wir zeigen keine Schwäche, bauen Mauern, lassen niemanden an uns heran. Wir überspielen die Angst - die Angst um das Versagen, die Existenz und der zukünftigen Gegenwart. Wir bilden uns ein, nicht zu fühlen, geben und größte Mühe, um gleichgültig zu sein. Wir verfälschen unser Ich, jeden Tag ein bisschen mehr. Denn wir sind nicht wie sie. Wir sind die Künstler des Lebens, die alles opfern, um das Elend zu überstehen. Ist es Stärke, alles zu verbrennen, die Gefühle und den Leichtsinn, das was in uns ruht, bis es irgendwann nicht mehr tut was wir wollen? Es nimmt überhand und irgendwann sind wir vor unserem eigenen Schatten fort gerannt. Oder ist es das Tragen von Langarmshirts, selbst bei 35°C? Das Verheimlichen und Leugnen unseres viel zu tiefen Schmerzes? Wir bemühen uns, die Menschen nicht daran teilhaben zu lassen, wie sehr wir den Schmerz brauchen und verdienen. Unsere Liebe zu dem roten Gold, die feste Bindung zu einem Stück Metall, das uns viel weniger verletzt als unsere Gedanken und das, was uns widerfährt. Wir haben gelernt, den Schmerz und das Leid zu lieben und unsere Narben zu verstecken. Denn es würde ja sowieso keiner verstehen. Ist es Stärke, einen solchen Weg zu gehen, anstatt mit anderen im Wind zu weh'n? Ist es das bis an seine Grenzen gehen, jeder einzelne Adrenalinschub, den wir somit erzielen? Die Schnitte zu verbinden, damit wir nicht verbluten? Ist es stark, seine Narben zu zeigen, zu ihnen zu stehen und zu sagen: "Ich habe gekämpft, gegen mich und den Rest der Welt und vor allem gegen das in meinem Kopf - und ich habe verdammt noch mal gewonnen, ich bin noch da!"? Stärke ist, anstelle eines Fragezeichens überall ein Ausrufezeichen zu setzen. Es ist das niemals aufgeben und das immer weiter gehen. Nicht das auf der Stelle treten führt uns zu dem was wir verdienen. Es ist das auch mal an sich denken und sich selbst beschenken. Lernen, das zu lieben, was man war, ist und wird. Stärke ist das auf sich vertrauen und auch ein mal auf andere bauen. Jeder von uns schreibt seine eigene Geschichte über Stärke - das was uns zu Boden reißt und das was bliebt. Ohne die Negative entwickelt man nicht das Bild einer eigenen, bunten und gelungenen Welt. Jeder einzelne von uns ist stark. Wir auf unsere Art.
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Die Diktatoren-Generation
Gedanken zu heute und morgen
Willkommen im Freitags-Abends-Wespennest. Supermarkt. Ein Ort der Freude und Lust am Randalieren. Artig reihe ich mich in die saubere Wartelinie vor der Kasse. Artig sind hier aber nur die Erwachsenen. Ein fetter Knirps quetscht sich an mir vorbei und drängt ans Eisfach. „Mama, ich will das Infinetii Magnum!!!“ Er brüllt das mit der Freundlichkeit eines Kriegszeit-Blockwarts. „Warum stellen die eigentlich nicht das Obstfach direkt vor die Kasse“, frage ich mich. Eine Frau mit roten Flecken und Ist-mir-unangenehm-Blick im Gesicht japst dem Knirps hinterher, und fischt das besagte Magnum aus dem Kühlfach. Ich staune, hätte ich für diesen Ton allenfalls eine Magnum-Ohrfeige erhalten. Dem Körperumfang des Knirpses nach zu urteilen scheint die Erfolgsquote mit diesem Ton jedoch recht hoch zu sein. Die Mutter reiht sich brav hinter mir ein. Während ich meine Einkäufe nach dem Bezahlen einpacke, werde ich Zeuge eines halbherzigen Versuchs der Frau, doch noch so etwas wie Autorität zu zeigen. Meiner Meinung ist die auch bitter nötig, da sich der Mini-Boss noch ein Snickers greift, nachdem die Mutter bereits gezahlt hat. „Nein, das geht jetzt nicht, Finn, leg das wieder zurück.“ Besagter Finn bleibt von diesem Gezwitscher unbeeindruckt und steckt sich das Snickers in die Hosentasche. Gut, das wäre in meinem Fall mindestens eine Woche Hausarrest gewesen, für mich die drakonischste aller Strafen. Statt etwas zu sagen, verdoppeln sich die roten Flecken im Gesicht der Frau und sie schaut hilflos zum Kassierer. Der hat jedoch ebenso wenig Verständnis wie ich und weist die Frau daraufhin, dass der Junge das zurücklegen oder die Dame zahlen müsse. Unbeholfen versucht sie, ihrem Sohn das Snickers abzunehmen. Der grinst. Der grinst tatsächlich. Und rennt weg. Blöderweise in Richtung Ausgang, samt unbezahltem Snickers. Zwei Wochen Hausarrest, wenn ich mich das getraut hätte. Die Mutter drückt dem Kassierer Geld in die Hand und hechelt ihrem Sohn hinterher. Auf dem Parkplatz höre ich, wie sie vom Flöten zu gequältem Quängeln übergegangen ist: „Finn, wie oft habe ich dir gesagt, dass du dir nicht einfach etwas aus dem Regal nehmen kannst?“ „Wie oft?“ denke ich? Erfolgsquote der Mutter in diesem Fall also gleich Null. Erinnert mich an den Nachmittag bei meinen Eltern. Freunde kamen mit der vierjährigen Mia zu Besuch. Die rannte allerdings nicht weg, sondern randalierte. Weil ihre Mutter sie ängstlich bat, mir nicht ständig ins Ohr zu schreien. Es endete damit, dass die völlig überforderten Eltern noch vor dem Abendessen fluchtartig das Haus verließen und eine tobende Mia hinter sich herzogen. Je länger ich diese Entwicklung betrachte, desto mehr frage ich mich, wo das hinführen soll? Dass Kinder grundlegende Regeln missachten und die Eltern nicht in der Lage sind, „Nein“ zu sagen? Oder sind Finn und Mia ein Ausnahmefall, ein damals-Zappelphilipp-heute-ADHS-Kind? Eher nicht. Ich nehme diese Krankheit ernst und betrachte sie keinesfalls als Modeerscheinung. Ich halte es jedoch für bedenklich und gar gefährlich, sie inflationär für das Versagen der Eltern zu missbrauchen. Die autoritären Erziehungsmethoden der 50er und 60er Jahre sind traumatisierend und obendrein nicht zielführend. Generell gibt es wohl kein Richtig oder Falsch, wenn es um Kindeserziehung geht. Sicherlich benötigen Kinder aber Regeln. Allein schon um ihrer selbst Willen. Welchen Sinn hat es, dass wir beständig darüber sprechen, eine bessere Welt für unsre Kinder zu schaffen, wenn diese unsre Welt nicht zu schätzen wissen? Wenn Eltern sich an ihre Kinder anpassen und Kinder ihre Eltern herumkommandieren? Eltern züchten eine Generation kleiner Diktatoren heran, die irgendwann zu großen Diktatoren werden. Diktatoren, die im Leben nicht zurechtkommen, weil sie nie ein „Nein“ gehört haben. Diktatoren, die sich die Köpfe einschlagen werden, weil sie das „Nein“ des anderen Diktators nicht ertragen. Und diese Generation wird uns führen. Hallelujah.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/die-diktatoren-generation/924274
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sehen
gesellschaft
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VidaB
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raus aus meinem Kopf
Es ist spät, ich müsste schlafen
und wieder sitze ich hier und starre auf mein Telefon, kein Anruf, keine SMS von Dir. Ich mache die Augen zu, was ich nicht sehe, passiert nicht. Ich will nicht der Spielball auf Deiner Wiese sein, hervorgeholt wenn es gerade passt, bei Laune gehalten mit Gesten, welche viel zu klein sind. Ein Tanz, zwei Schritte vor, drei Schritte zurück. Wenn ich denke ich weiß wie Du tickst, zeigst du mir die lange Nase und schon stehe ich genauso wie vorher da. Ich bekomme Dich ja nicht geändert, auch wenn ich es mir ganz fest wünsche. Ich bin geduldig, ich lass Dir deine Freiheit, aber was ist mit mir? Ich muss Dich abschütteln, aus meinem Kopf bekommen, ich muss einfach los von Dir. Schon wieder starre ich auf mein Handy, bei jedem Blinken ein kleines Hoffen auf Nachricht von dir, so schnell verschwunden wie aufgetaucht.Es ist kein Platz mehr für Dich. Ich muss tapfer sein, ehrlich zu mir selbst. Ich fasse einen Entschluß. Aus, endgültig, auch wenn es mir schwer fällt. Keine quälenden Gedanken warum Du so bist wie Du bist, ob ich nicht gut genug für Dich bin, nicht schlau, hübsch oder witzig genug. Verkrieche mich in meinem Unglück, werde kleiner und kleiner. Nichts da !! Du wirst jetzt aus meinem Leben verbannt. raus mit Deiner Nummer aus meinem Handy, weg aus meinem Kopf. Ab morgen wird alles anders...Du wirst schon sehen!!!
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Tyler.Durden
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Rausch [NUT]
Rau(s)chst du schon oder lebst du noch?
" Unser Ziel muss eine Gesellschaft sein, die den Rausch einmal genauso ächtet wie den Kanibalismus. "  -Helmut Kohl, 1997 Woran denkst du als erstes, wenn du das Wort Rausch hörst? Drogen (Bier, Kaffee, Gras, E's, Pilze, usw)? Fun? Koma? Sucht? Delirium? Vollrausch? Rauschgift? Love-Parade? Fallschirmsprung? Achterbahn? Kaufrausch? Blutrausch? Tiefenrausch? Höhenrausch? Geschwindigkeitsrausch? Sex? ➤ Rausch bezeichnet einen emotionalen Zustand übersteigerter Ekstase, bzw. ein intensives Glücksgefühl, das jemanden über seine normale Gefühlslage hinaushebt. Abseits der öffentlichen Wahrnehmung hat der 41jährige Berliner Georg Wurth die Millionärswahl der ProSiebenSat.1 Media AG gewonnen. Sein Ziel? Die Legalisierung von Cannabis. Per Voting hat er eine Million Euro gewonnen. Toll oder? Das Viva con Agua -Projekt, welches Brunnen für sauberes Trinkwasser u.a. in Afrika aus dem Nichts organisiert und baut landete lediglich auf Platz 2. Im US-Bundesstaat Colorado kann man seit dem 01.01.14 Cannabis legal kaufen. Natürlich nur im Kampf gegen die Drogen-Mafia. Das hat absolut nichts mit Steuereinnahmen zu tun. Neeeein. Auch die Schweizer denken aktuell wieder einmal darüber nach. Unvergessen was Raab aus Ströbeles Forderung machte. Aber! Wie eingangs erwähnt kann Mensch sich auch ohne die Einnahme von Substanzen in einen Rausch versetzen. Wer sich schon einmal in vollkommene Ekstase getanzt hat, weiß was ich meine. Die Besucher von Sportstadien und Sporthallen sowieso. Sind Adrenalin-Junkies unter anwesend? Der Rostocker und Wahlberliner Marteria musste unlängst feststellen, die Zeiten sind längst vorbei. Und kennst du schon den neusten Fun? Neknominate ( die Biernominierung ). Wann und welcher Art war dein letzter Rausch? Verwerflich oder berechtigte Lebensgrundlage? Was wäre das Leben ohne Rausch? Gibts etwas was du unbedingt noch ausprobieren willst oder kommst du gut und gerne auch ohne Rausch aus? Ideen- und letztendlich Anstoßgeber war folgende Sendung: Mr Dicks #Rausch u.a. mit Mark Benecke und Lars Eidinger Dies ist ein Neonuser täglich . Beitreten und mitmachen Tags: NUT, nu-täglich, Rausch, Drogen, Glück, Krank, Sucht, Adrenalin, Konsum, Gift
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nickilicious
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Ich habe mir selbst das Herz gebrochen.
Ich war zu feige mir selbst einzugestehen, dass dein Verhalten dafür sprach mich nicht zu wollen wie ich dich wollte.
Ich persönlich sage immer, dass es sich eigentlich nach 3 bis 4 Wochen schon entscheidet, ob das mit einem mehr wird oder nicht. In diesen 3 Wochen merkt man, ob der andere Interesse daran hat dich kennenzulernen oder nicht. Ob es dann wirklich zusammen passt, zeigt sich natürlich dann in den obligatorischen ersten 3 Monaten. Aber die ersten 3 Wochen sind erst einmal wichtig, um selbst zu merken, habe ich Interesse, hat er Interesse? Unsere ersten 3 Wochen waren wunderbar, zauberhaft, unwirklich, und traumhaft zugleich. Wir verbrachten jede freie Minute miteinander. Lernten uns im Turbogang kennen. Du wolltest mich und ich wollte dich. Daran war kein Zweifel. Ich wolle unbedingt an diesem Gefühl festhalten. Ich ignorierte die Signale, die du mir ab Woche 4 gabst. Wochen danach immer wieder gabst. Immer und immer wieder wurde ich selbst unsicher, ob du das wirklich alles so wolltest. Du sagtest das eine, verhielst dich in der nächsten Sekunde aber wieder anders. Ich ingorierte es. Ich wollte es nicht wahrhaben. Es war doch alles so toll am Anfang. Ich habe Schmetterlinge, ich bin verliebt. Du sagst du bist es auch, wieso solltest du es dann nicht sein? Dein Verhalten passt nicht mit deinen Worten überein, aber du sagtest immer wieder, gebe mir Zeit. Und ich gab sie dir. Denn ich wollte dich, ein uns. Ich brache mir selbst das Herz. Ich kann dich also eigentlich gar nicht dafür schuldig sprechen. Ich bin selbst daran schuld. Es tut mir leid, dass ich so lange daran festgehalten habe. Ich hätte mir selbst nicht die Schmerzen antun müssen. Aber ich wollte es so, weil ich dich wollte. Aber du wolltest mich ab Woche 4 eigentlich nicht mehr. Und endlich sagtest du das, was du wohl schon länger so empfandest, es aber nie ausgesprochen hattest. Die Hoffnung war vorbei, meine Befürchtungen bestätigten sich, das Herz war gebrochen. Und ich war zu feige es vorher zu sehen. Zu feige mir vorher schon einzugestehen, dass du einfach nicht das gleiche empfandest wie ich es tat. So sehr du dir vielleicht auch wünschtest, dass es so wäre. Aber Liebe kann man nun mal einfach nicht erzwingen. Das schlimme ist eigentlich, so sehr ich jetzt ein Jahr nach unserer Geschichte daraus gelernt habe mehr auf die Signale meines Gegenübers zu achten, macht man immer wieder den gleichen Fehler. Zu warten, geduldig zu sein und dem ganzen eine Hoffnung zu geben, die eigentlich von Anfang an zu scheitern verurteilt ist. Aber man tut es. Weil man an die Liebe glaubt und daran glaubt, jemand passenden für sich zu finden. Und das ist doch eigentlich etwas Schönes.
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liebe
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nyx_nyx
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App to date
Ein langweiliger Tag ist prädestiniert dafür, anderen Menschen auf den Sack zu gehen.
Natürlich nur Fremden, damit man nicht Gefahr läuft, irgendwann die Retourkutsche zu erhalten. Eigene Kinder würden sich auch noch anbieten. Früher reichte es ja, ein Kind einfach nur nicht zu schlagen, um ein guter Vater zu sein. Heutzutage muss man da etwas pädagogischer vorgehen und viel Lob verteilen, damit das Balg auch wirklich ordentlich verzogen und arrogant genug für die heutige Geschäftswelt wird. Bei fremden Kindern bekommt man es mit den kreischenden, prozesswütigen Eltern und deren Anwälten zu tun. So viel Aufregung muss dann heute doch nicht sein. Ich wollte es ja schließlich ruhig angehen lassen. Habe beschlossen, ins Kino zu gehen. Eignet sich hervorragend, um sich ein bisschen auszutoben. Ziehe vorsichtshalber Tarnkleidung an, um mich schlimmstenfalls unbemerkt aus dem Staub machen zu können. Man weiß ja nie, was einen dort so erwartet, anonym im Dunkeln. Angle mir den besten Platz in der Mitte. In der Mitte zwischen zwei jungen Damen. Links von mir eine hübsche Blondine, bei der ich heute evtl. noch landen kann, rechts von mir ein Pärchen. Scheinen frisch verliebt zu sein, halten Händchen. Mal sehen wie lange noch. Ich, allein mit einer Tüte Chips bewaffnet, hab mir vorgenommen, das nervige Geschmatze eines Typen hinter mir zu übertönen. Tarnkleidung scheint zu funktionieren, werde bisher von niemandem wahrgenommen. Ist ja aber auch gar nicht so viel los heute. Wundert mich, ist doch erst halb elf an einem Wochentag. Die Werbung beginnt. Ich liebe Spätvorstellungen, wo sonst bekommt man so großflächig nackte Frauenhaut zu sehen? Abgesehen von der stark übergewichtigen Lebensgefährtin, die frustriert daheim rumhockt, während man sich selbst in der Eckkneipe besäuft. Falls man eine hat, versteht sich. Also eine Lebensgefährtin. Jedoch tänzelt die vermutlich nicht lasziv mit einem Glas Bacardi vor der Nase rum. Zumindest hofft man das. Der händchenhaltende Typ zwei Sitze weiter, gefällt mir. Er guckt immer wieder mal auf das grelle Display seines neumodischen Smartphones und geht seiner Freundin damit allen Anschein nach mächtig auf den Keks. Würde mich auch nerven, wenn ich neben so einem sitzen würde. Dabei fällt mir ein, dass ich ja noch eine SMS tippen wollte. Ernte böse Blicke von rechts, obwohl der Film noch nicht mal begonnen hat. Guter Einstieg. Grinse sie an und blende sie ein bisschen mit meinem alten Handy, bis sie sich wieder abwendet. Findet wohl das Smartphone cooler. Der Film fängt an. Ich wette sie erhofft sich, während der gruseligsten Szenen des Horrorfilms in seinen beschützenden Armen zu landen. Tut sie gewissermaßen jetzt schon. Eine nervöse und vermutlich schweißfeuchte Hand liegt zumindest schon mal auf ihrem Schenkel. Überlege mir, ob ich meine Hand auch einfach mal auf dem Schenkel der Blondine links neben mir platziere. Sehe zu ihr rüber, um festzustellen, ob sie sich schon in mich verliebt hat und muss enttäuscht zugucken, wie sie ihre Popcorntüte mit einem Kerl zu ihrer Linken teilt, der wie aus dem Nichts aufgetaucht ist. Trägt wohl auch Tarnkleidung. Knülle den Zettel in meiner Hosentasche wieder zusammen, auf den ich vorsorglich schon mal meine Telefonnummer notiert hatte. Sehe die Kränkung als Anlass, um einen Hustenanfall zu simulieren, als es gerade spannend wird. Das Mädel rechts schenkt mir einen besonders giftigen Blick, die Blondine links sieht mich nun doch ein bisschen verliebt an. Grinse sie breit an, woraufhin sie angeekelt wegsieht. War wohl eine blutige Szene im Film, die ich verpasst hab'. Versuche nun die Chipstüte zu öffnen. Gar nicht so einfach, sind ja heutzutage wirklich gut verschweißt, diese Plastiktüten. Verteile den Inhalt großzügig auf dem Schoß der Blondine. Sie soll ja nicht denken, dass ich geizig wäre. Sie freut sich jedoch gar nicht so sehr darüber, wie ich gehofft hatte. Mag wohl keine Cheese&Onion-Chips, zumindest rümpft sie die Nase, während sie mich mit ihren schönen Augen anfunkelt. Kann ich verstehen, da ich schon ein ziemlich toller Hecht bin. Auch das Naserümpfen kann ich nachvollziehen, da nun eine Dunstwolke aus Käsefüßen und Furz in der Luft hängt. Merke ich mir als Ausrede. Am besten immer eine Packung Chips bei sich führen. Habe nun einen Grund, immer wieder mal in ihren Schoß zu greifen, um zu naschen. Findet sie wohl auch nicht so toll. Haut mir auf die Finger und kehrt die Chips mit ihren manikürten Händen auf den Boden. Dank Emanzipationsbewegung verzieht ihr Kerl keine Miene. Erkläre ihr ausschweifend, dass die Kinder in Afrika das gar nicht begeistern würde, wie sie mit Lebensmittel umgeht. Soll froh sein, dass es schon so spät ist und sie keine Vorbildfunktion für Kinder einnehmen muss. Würde bestimmt eine Rabenmutter abgeben. Nun starren mich mindestens fünf Augenpaare ringsrum an und geben Zischlaute von sich. Aufmerksamkeit ist schon was Tolles. Man bleibt im Gedächtnis und wird Teil der Geschichte, wenn jemand fragt, wie der Film war. Man geht sozusagen in die Geschichte ein. Beschränke mich ab jetzt schmollend auf meinen Vordermann, der vorhin so rücksichtsvoll meiner Hustenattacke ausgewichen ist. Er sieht verspannt aus. Ich werde ihn freundlicherweise mal mit den Schuhen durch die Rückenlehne hindurch ein wenig massieren. Bevor er sich richtig entspannen kann, endet auch schon der Film. Der arme Kerl, muss er doch angespannt nach Hause. Ich winke der Blondine hinterher, während sie ihren Typen krallt und aus dem Saal stürmt, ohne mich eines letzten Blickes zu würdigen. Hat es wohl eilig. Blöde Kuh. Auch das Mädel zu meiner Rechten zieht ihre Jacke an und will gerade aufstehen, als ihr Freund sie zurückhält. Sie regt sich ein bisschen auf, als sie wieder in den unbequemen Sitz plumpst. Nun wird es interessant. Ich lehne mich zurück und gucke dem Spektakel zu. Wenn ich schon nichts vom Film mitbekommen hab', kann ich wenigstens diesem Schauspiel beiwohnen. Sie muss wohl aufs Klo, er sagt nur „Runpee“ und hält ihr sein Smartphone vors Gesicht. Sie scheint so viel zu verstehen wie ich. „Das ist eine App, die mir sagt, ob der Film einen Abspann hat, oder ob man direkt raus kann, um pinkeln zu gehen.“ „Das ist nun nicht dein ernst, oder? Ich muss jetzt aber mal!“ „Nun warte doch noch, da kommt gleich noch was. Deswegen ist das Licht auch noch nicht an.“ „Ja, wenn ich noch länger warte, kommt wirklich gleich was!“ Sie steht auf und guckt ihn erwartungsvoll an. Er reagiert nicht. Sie wirkt zunehmend genervter. Ich bin gespannt und amüsiert; sie kneift ihre Beine zusammen. „Sag mal, musst du wirklich alles planen? Sogar, wann ich pinkeln gehen kann?“ „Nein. Nur wann ich aus dem Kinosaal gehe.“ „Das geht völlig gegen meine Prinzipien und Ideale. Ich hab’ dir schon mal gesagt, dass ich nicht mit einem Snob zusammen sein will. Dafür bin ich viel zu individuell und alternativ.“ Ich sehe genau, wie er sich ein fettes Grinsen verkneifen muss. „Ich bin doch kein Snob, nur weil ich eine App hab, die mir wichtige Informationen aufzeigt.“ „Dann hab’ ich nun auch eine wichtige Information für dich: ich gehe notfalls auch ohne dich!“ „Aber… in einer Beziehung muss man auch Kompromisse eingehen, sagst du doch immer.“ „Eben. Der Kompromiss lautet: du löschst sofort diese bescheuerte App!“ Sie geht mit einem Marge-Simpson-Knurren an mir vorbei, tritt dabei noch meinen Cola-Becher um und verlässt den Kinosaal. Ich grinse breit und halte dem armen Kerl meine Chipstüte hin, mit den Worten: „Großes Kino, Alter. Ganz großes Kino!“ Er mag wohl auch keine Chips. Guckt mich doof an und hetzt ihr nun doch hinterher. Während ich als einziger im Raum den Abspann ansehe, denke ich so bei mir, dass ich unbedingt ein Smartphone brauche.
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Verlorener Krieg
Eine Achterbahnfahrt, die nicht enden will.
Ein Leben, bestimmt durch Auf und Ab, Hoch und Tief. Eine Achterbahnfahrt, die einfach nicht enden will, ´ die dich gefangen hält, denn aussteigen ist nicht mehr möglich. Schon lange nicht mehr. Begonnen hat es mit dem Drang nach Flucht. Flucht aus einer Realität, für die es sich nicht mehr lohnte, die Schmerzen des Seins auf sich zu nehmen. Der erste Schuss, vergessen sind all die Sorgen, das Leben, das Du lebst. Endlich spürst Du wieder etwas. Etwas von dem Du schon fast vergessen hattest, wie es sich anfühlt. Glücklichsein. Doch bald folgt die Ernüchterung. Der Nebel, der dich schon so lange umgibt, scheint Dir nun noch drückender als zuvor, denn nun weißt du, wie schön es sein kann, den Nebel aufzubrechen, die Sonne zu sehen. Der nächste Schuss muss her, zu unerträglich der giftige Dunst um dich herum. So folgt das eine auf das andere und du merkst nicht, wie dir das hier und jetzt schleichend aus den Händen gleitet. Als du beginnst zu begreifen, ist es längst zu spät. Doch das ist dir erst mal egal, völlig egal. So wie mittlerweile eigentlich alles Zu schön ist die Flucht vor dir selber. Bald schon brauchst du immer mehr. Mehr und mehr. Dein Körper will nicht mehr ohne, genauso wie du selbst. Die wenige Zeit, die du nüchtern von Chemie verbringst, scheint dich in unendlich viele Scherben zu zersplittern, die sich qualvoll in dein Fleisch schneiden Und so kannst du gar nicht mehr ohne. Und es ist dir egal. Völlig egal. So wie mittlerweile eigentlich alles Bis der Krieg in deinem Kopf Ausmaße annimmt, die du nicht mehr definieren kannst. Ein Krieg, den du verloren hast. Verloren an die Drogen, verloren an dich selbst und die Welt. Tags: Drogen, Depression
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Michael_Ebert
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Krieg der Meere
Wie weit darf Tier- und Naturschutz gehen?
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gesellschaft
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des.charlie
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Wer ist Frau Sibylle Berg?
Eigentlich sollte es ein Kurzreferat werden. Während der Recherche ist ein Text draus geworden. Wer sie ist, weiß ich immer noch nicht.
Sibylle tippt Sie weiß nicht, was sie sonst tun soll. Und sie muss ja tippen. Wenn sie nicht tippt, gibt es kein neues Buch. Wenn es kein neues Buch gibt, gibt es ihre Worte nicht. Und alle DVDs sind schon aufgebraucht. Und die Chinapfanne ist auch schon aufgegessen. Sibylle sitzt einfach nur da und starrt auf den Kursor auf ihrem Desktop. Wie er blinkt. An. Aus. An. Dann öffnet sie ihren Internet-Browser. Tippt ihren eigenen Namen in das google-Suchfenster. Drückt auf Enter. Viel steht da nicht. Bei den Fotos hat sie da schon mehr Glück. Sie sieht ihre roten Haare. Ihr ungewöhnlich langes Gesicht mit den schräg stehenden blauen Augen. Sie weiß nicht, ob sie sich hässlich finden soll. Die vorgeschlagenen Suchanfragen lauten " sibylle berg magersucht" oder "sibylle berg ehemann" . Wahrscheinlich glaubt niemand mehr, dass sie ein normaler Mensch sein könnte nach ihrem ersten Roman. Einsamkeit, Essstörungen, Hass, Gewalt, Unvernunft, Gestank. Die Themen der Neuzeit. Ihr Roman handelt von Menschen ohne Liebe. Und ohne gesunden Körper. Auf wikipedia ist nicht viel über sie zu lesen. Ihr Geburtstag - 02.Juni 1962 in Weimar. Als was sie hauptberuflich bezeichnet wird - Schriftstellerin und Dramatikerin. Die Sorte ihrer Werke - Romane, Essays, Kurzprosa, Theaterstücke. Es klingt nicht wie ein Beruf. Eher wie ein lustiges Hobby. Schriftsteller, freie Künstler. Keine wirkliche Arbeit. Wer durfte sonst schon im Bett arbeiten? Vor meinem ersten Buch tat ich nichts, was mir Spaß machte, dachte Sibylle. Meine ersten Texte waren für kein größeres Publik geeignet gewesen. Geradezu grausam. "Ein paar Menschen suchen das Glück und lachen sich tot" . Das ist ein gutes Buch. Ihr erstes Buch. Das schickte sie fünfzig Verlagen, die es alle ablehnten. Der einundfünfzigste nahm es dann. Das Cover zeigt sie. Eigentlich hatte sie sich nicht für ihren Buchtitel inszenieren wollen. Tat sie auch nicht. Dennoch wurde sie immer wieder gefragt, warum sie sich so inszenieren würde. Damit meinten die Menschen wahrscheinlich die alleinige Tatsache, dass sie vor die Tür ging. Auf einmal wollten auch Zeitungen, dass sie für sie schrieb. Und jetzt hat sie ihre eigene Kolumne. Manchmal sind die Texte gut. Manchmal belanglos. Da schreibt sie dann über den ausbleibenden Frühling und Frauenrechte. Oder über die vom Pöbel gejagte Katja Riemann. Aber eigentlich vergisst sie immer recht schnell ihre Worte. Sie merkt sich ihre Sätze nicht. Sie sind ja schon aufgeschrieben und somit alt, bestenfalls gedruckt. Eigentlich ist ihre Arbeit unwichtig. Sie könnte stattdessen mit Greenpeace Wale retten gehen oder sozial bedürftigen Kindern das Lesen und Schreiben beibringen. Tat sie aber nicht. Dafür müsste sie ja rausgehen. Also schreibt sie lieber Texte über die Hässlichkeit des Menschen. Darüber, dass alle miteinander Arschlöcher sind. Und darüber, dass sie sich dabei nicht rausnehmen kann. Und so will sich Simone Tal eben gerne sehen - stark und selbstbewusst. Dazu stehend, dass sie die Welt auch nicht retten oder ändern kann. Das auch nicht will. Weil sie eben auch nur ein Arschloch ist. Sie ist sogar so selbstbewusst, dass sie keine Scheu hat gewisse Texte auf ihrer Website zu veröffentlichen. Die sind nicht von ihr sondern Texte von Bewunderern oder solchen, die noch dagegen ankämpfen. Das gestalten der Website hat Spaß gemacht. Natürlich hatte sie Hilfe. Aber der Clou - der Clou sind doch die vier kleinen Worte, die direkt unter ihrem Namen auf der Site platziert sind. "Haben Sie keine Angst!". Mit Ausrufezeichen. Dadurch wird die Angst geradezu provoziert. Sie wollte vielleicht nie gefürchtet werden. Aber respektiert. Und die entsprechende Wortwahl schafft ihr diesen Respekt. Du fragst, warum du dich vor etwas in Acht nehmen sollst. Ein Appell. Hatte nicht Jesus oder Gott oder so etwas ganz ähnliches mal gesagt? "Fürchtet Euch nicht!" Die waren ja auch ziemlich mächtig damals. Ansonsten gibt es nicht viel zu entdecken auf ihrer Internetseite. Etwas über sie. Über ihre Bücher. Über Neuheiten wie Interviews oder Radioauftritte. Die mag sie eigentlich nicht so. Laut reden ist nicht so ihr Ding. Aber wie schon erwähnt - am meisten mag sie Texte von Fremden. "Liebesbriefe", wie es in der Rubrik genannt wird. Da schicken ihr wildfremde Leute Briefe und Mails, die sie dann hochladen kann. Sie müsste nicht alle hochladen. Manche sind verletzend gemeint. Sie lädt sie trotzdem hoch. Ist doch witzig. "Liebe Sibylle, als ein Mensch der selber sehr lange an starken Depressionen litt, kann ich verstehen, warum Sie ihre Wut in die Welt hinauslassen müssen. Ich würde gerne für Sie da sein, aber mehr als Ihnen zu sagen, dass Sie sich Hilfe suchen müssen, kann ich einfach nicht. Ich glaube nicht, dass sie aus diesem Teufelskreis der trüben Gedanken alleine entfliehen können. Ich habe es geschafft zu einem glücklicheren und dadurch besseren Menschen zu werden. Ich kenne Sie. Und daher weiß ich, dass das Gute auch in Ihnen steckt. Gute Besserung. Ich freue mich auf ein Buch mit fröhlichen Gedanken von Ihnen. Jürgen. " oder "Sehr geehrte Frau Berg, wenn ich könnte, würde ich ihnen am liebsten ins Gesicht spucken. ich hasse ihre scheiße, die sie schreiben und werde alle ihre Bücher verbrennen, so schnell es geht. aber vorher will ich ihnen nur noch sagen, dass ich sie abgrundtief hasse. ihr verficktes leben interessiert niemanden, keine ihrer kleinen Auas und Wehwehchen tut zur Sache. ihr emotionaler seelenstriptease ist dekadent. ihre Texte sind zum Erbrechen (was ich bereits auch schon mehrmals getan habe). wütend sein verkauft sich wohl gut (warum krieg ich dann dafür kein Geld? der hass auf sie reicht allemal). Ich kann nicht einmal mit freundlichen Grüßen verbleiben sondern nur mit dem Gefühl ihnen noch viel mehr sagen zu müssen. Danke für die marketinggerechte scheiße, die mir mein wochenende versaut hat - Sie esoterische Fotze." Interessant, was sich Menschen rausnehmen, über sie wissen zu können. Dass ihr Profil seine Konturen bekommen soll nur aufgrund ihrer Werke, ihrer twitter-Einträge (medienaktuell zu wirken, ist ihr sehr wichtig) und ihrer Antworten auf Interviewfragen. Was machen sich die Menschen eigentlich vor? Die Welt ist doch schlecht! Oder? Sie schreibt nur darüber. Wie auch immer, auf harte Worte erfolgen wohl immer harte Reaktionen. Jetzt war ein kleiner Seelentröster nötig. Ein netter Brief zur Abwechslung mal. "Liebe Sibylle, ich liebe Sie. Ganz ehrlich. Das hier wird wohl ein echter Liebesbrief. Denn ihre Bücher haben mich so sehr berührt und mir Wahrheiten gezeigt, die ich schon lange glaubte vergraben innerlich zu haben. Ich könnte behaupten, dass ich heute, nach ihnen, die Welt ein klein wenig besser verstehe, auch wenn das nicht einfach ist. Kuscheln Sie sich in eine warme Decke ein, lassen Sie es sich gut gehen, genießen Sie ihr Leben. Denn Sie sollen wissen: Da draußen gibt es Menschen, die Sie vergöttern. Wer kann so was schon von sich behaupten? Ihr Holger" Ach, was ein netter Text. Aber eigentlich egal, was über sie gesagt wird. Sie verdient mit Dingen Geld, die ihr Spaß machen. Da lässt sie sich auch gerne mal als Fotze beschimpfen. Ein paar Klicke und schon trägt sie die Worte "muss außer mir jemand heute auch das haus zum Müllrausbringen verlassen?" in die Welt hinaus. Twitter ist Brot und Spiel für den modernen Menschen. Vielleicht interessiert das ja irgendwen.
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mrs_always_right92
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Kein Liebeslied
#throwbackthursday heute mal am Montag - was ich dir schon lange sagen wollte.
Heute vor fast 8 Jahren, da lag ich abends bei dir auf der Couch. Wir schauten zusamen Greys - das Staffelfinale. Nur wir zwei, weil du Zeit mit mir verbringen wolltest und die Tage davor alles komisch zwischen uns war , denn wir beide hatten kaum Kontakt. Wir lagen auf deiner Couch und in meinem Kopf herrschte ein einziges Gefühlschaos. Du dachtest ich weine wegen der traurigen Serie und dann war er da der Moment, in dem du mich endlich gefragt hast was los ist, der Moment, der meine Welt die nächsten 4 Jahre auf den Kopf gestellt hat. Wir haben sehr viel miteinander erlebt. Wir sind zusammen aneinander gewachsen und erwachsen geworden. 4 Jahre nebeneinander den gleichen Weg gegangen. Doch jeder mehr und mehr für sich. Andere Abzweigungen und Kreuzungen im Blick. Der Kompass zeigte nicht mehr nur noch auf uns. Von der absoluten Nähe zur kurzen Wochenendbeziehung. Irgendwann haben wir uns verloren. Und jetzt heute denke ich zurück, an die Zeit, wer wir damals waren und zu wem wir jetzt geworden sind. Ob wir beide heute noch zueinander finden würden? Ich glaube nicht daran. Es hat lange gedauert, viel Zeit musste vergehen, bis da keine Wut, keine Verzweiflung und keine Trauer mehr war. Habe mich hinter hohen Mauern versteckt und jedes Mal Angst vor einer Begegnung mit dir gehabt. Heute möchte ich dir einfach nur sagen: "Danke für alles und pass auf dich auf!" Und wenn du mich fragen würdest, ob ich glücklich bin, dann würde ich dir ja sagen, weil es endlich stimmt. Es geht mir so gut, wie lange nicht mehr. Ich habe die Mauern eingerissen und lasse Menschen wieder nah an mich ran. Ich mache nicht dieselben Fehler, wie damals. Doch dieser Mensch, der ich jetzt bin, wäre ich nicht ohne die Erfahrungen und Momente mit dir geworden, die mich geprägt haben und aus denen ich gelernt habe. Danke dafür, dass wir einen Teil unseres Weges zusammengelaufen sind. Es war schön, bye bye! Tags: liebe
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MisterGambit
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Abhärtung und Ausdauer
Der Mitbewohner unter dem Codenamen "Warschau" ist nach zwei Jahren ausgezogen. Ein Nachruf.
„Hier sieht es ja aus, als sei der Pole ausgezogen“ sagt Jasmin und lacht. Dann blickt sie sich um, lacht weiter. Sie meint, es sehe aus wie auf den Straßen von Misrata: Das vermeintlich Böse ist vertrieben und zurück geblieben ist das Chaos, jetzt überdeutlich verstreut auf alle Etagen. Es stimmt, der Mitbewohner unter dem Codenamen Warschau ist nach zwei Jahren ausgezogen, zwei lange Jahre waren das. Damals stand der Junge mit der Tingeltangel-Frisur vor der Tür und tat, was er am besten kann: Menschen an der Nase herumführen. In diesem Fall mich. Viele Jahre Erfahrung in der professionellen Gastronomie habe er, bald sein Abitur. Dann würde er wieder ausziehen um Psychologie zu studieren. Er sprach von köstlichen Mahlzeiten, die er zubereiten könne, sprach von seinen Erfahrungen, als Wohnungsverwalter in Berlin. „Meine Wohnungen waren immer Tip Top!“, sagte er. Und dass er ein ruhiger Geselle sei. Ich glaubte ihm. In der Nacht wachte ich von dem tennisspielerinnenartigen Gebrüll seiner Freundin auf. Er behielt Recht: ER war ein ruhiger Geselle, so wusste ich mir nicht anders zu helfen, als sie am Morgen freundlich mit „Hallo, Monica Seles“ zu begrüßen, was sie nicht verstand, sondern mich mit „Nee, ich heiße Tina“ korrigierte. Noch am gleichen Nachmittag lernte ich die Vorzüge der polnischen Nobelgastronomieküche kennen: vier Dosen Bohnen und 99 Cent Hackfleisch, die als Chili con Carne getarnt die Küche verwüsteten. Einen Tag später kochte er Mehlsuppe, in den nächsten vier Monaten Nudeln mit Netto-Bolognese-Sauce. Und Salami-Tiefkühlpizza. Immer Salami. Ich geriet an die Grenzen meiner Vorstellungskraft, wenn ich die Küche betrat und er für zwei Scheiben Toastbrot mit Käse ein Chaos hinterließ wie die halbe britische Luftwaffe. Ich atmete schwer, bevor ich sagte, man müsse sich nach den kulinarischen Segnungen jetzt mit dem Thema „Putzen“ auseinandersetzen. Strahlend erklärte er, dass ich so einen Sauberkeitsblitz noch nie erlebt hätte und ich mich schon morgen fühlen könne wie im Fünf Sterne Hotel. Wir bekamen: das blitzblankeste Treppengeländer, das die Welt je gesehen hat. Der Rest aber war tiefer im Dreck versunken, gegen den ich und Annett mit besten Mitteln ankämpften. „Hast du jetzt zwei Tage lang das Treppengeländer geschrubbt?“, fragten wir erschöpft, und er nickte, ehe er erklärte, man müsse erst einmal alle Details aufs Reinste säubern. Sonst würde der Gesamteindruck nicht stimmen. „Der Gesamteindruck“, antwortete ich, „ist doch eher getrübt von deinen drei Pfannen, zwei Töpfen, acht Tellern, sechs Gläsern, drei Tassen, die in Mitten deiner Pizza- und Toastkrümel eine Schweigewoche für Afghanistan einlegen. Gestern waren Greenpeaceaktivisten da. Die wollten sich an dein Geschirr ketten, weil sie fürchteten, dass Seevögel in der Öllache verenden“ Wie ein geschlagener Hund zuckte er zusammen, ging auf den Dachboden und kiffte. Das konnten wir annehmen, weil er danach wie so oft herunter in die Küche kam, seine Füße dabei über den Boden schlurften, als habe er gerade die Erdanziehungskraft zu seinem Nachteil verändert. Er hatte dann glasige Augen, bekam beim Sprechen die Lippen kaum auseinander und fragte, ob jemand mit einkaufen käme. Anfangs tat ich das aus Sorge, dass ihn jemand mit dem Geldautomaten verwechselt und mit einer EC-Karte erstickt. Einkaufen hieß: 6 Flaschen Spezi und fünf Tiefkühlpizzen plus Kochschinken. Obligatorisch ohne Toast, denn nur ohne Toast konnte er nachts zwischen zwei Multiplayer-Schlachten am PC in mein Zimmer schleichen um zu fragen „Kann ich mir, ehm, vielleicht... etwas Toast von dir leihen?“. „Was heißt leihen? Willst du mir die Scheiben mit Zinsen zurückzahlen?“ Er richtete sich auf, lachte, schüttelte mit dem Kopf „Okay, kann ich mir etwas Toast mopsen?“ Mopsen. Toast mopsen, Cola mopsen, Milch mopsen, Twix mopsen. Mopsen als Synonym für “Ich frage bei Kleinigkeiten, als wolle ich einen Immobilien-Kredit aufnehmen, damit man mir das unerträgliche Chaos verzeiht, das ich immer anrichte.” Das Dumme: Es funktionierte bei mir, denn gelacht haben wir zwischendurch. Miteinander, das waren die guten Stunden. Und über ihn, wenn eine Party nicht in Schwung kam und man mich mit „Wie läuft in deiner WG?“ triggerte, ich eine halbe Stunde lang den neusten Gossip über das Leben mit Codename Warschau ausplauderte. Die Geschichte, wie wir im Rewe zwanzig Minuten schweigend einkaufen und er an der Kasse, um die hübsche Kassiererin zu beeindrucken, plötzlich zu mir blickt und weltmännisch raunt „Meinem Paladin verzaubere ich noch ein bisschen Ausdauer und Abhärtung, damit er im PvP nicht so schnell umfällt!“. Der unvergessene Moment, als Warschau für zwei Wochen nach Polen reist und direkt am ersten Morgen der Eon-Mann den Gashahn abdreht, weil drei Monate lang das Geld nicht weiter überwiesen wurde. Jede Krise ist aber immer eine Chance: Ich konnte die Duschen meines engeren Freundeskreises kennen lernen. Wie Warschau auf einer WG-Party die anwesenden Damen mit seinem gesammelten Wissen über Beziehungen aufklärt, das er mühsam aus fünf Staffeln „How I met your mother“ zusammengetragen hat. Die Mischung aus „Jeder Mann ist der Geilste, wenn er nur daran glaubt“ und leichter Frauenverachtung, geschuldet weniger der Figur Barney Stinson als seiner Kindheit. Und das ist er wohl geblieben: Ein Kind. Sensibel, mit großen Ideen und wenig Lust auf Ordnung. Ein Kind, das wir zu erziehen nicht in der Lage waren, das wir nicht retten konnten, das wir nicht zu einem Freund werden lassen konnten, dem wir hinterherräumten, das wir ermunterten, sein Leben in den Griff zu kriegen. Und abends lachten wir einfach, wenn der Ärger endlich herunter geschluckt war. Jetzt ist sein Zimmer leer. Und es fühlt sich an, als sei ein schwer erziehbares Kind ausgezogen, das Kind, das wir nie geplant hatten aber durchschleppten, das Kind, das jetzt ausgezogen ist, um Psychologe zu werden. Und wer weiß? Vielleicht wird er es schaffen: Anderen Menschen ihre Neurosen mopsen. Ihre Lethargie mit seinem Chaos aufmischen. Ihnen einreden, der oder die Geilste zu sein. Und wenn das nicht hilft, zaubert er ihnen einfach etwas Ausdauer und Abhärtung, damit sie nicht so schnell fallen. Bei uns hat er das ja auch geschafft. Und bei seinem Paladin. class=omHr'line-height:150%'>
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FrankCadillac
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Unter Tausend als Einer
Ein Arrangement von Menschen die miteinander agieren, um ohne einander auskommen zu können
Da also stehst du nun, die zehnte Tür in deinem ersten Leben ist hinter dir geschlossen, und mindestens zwanzig sind vor dir zugeflogen. Dein alter beläuft sich auf eine geringe Zahl und die Zeit die du hast, vergeht so rapide schnell das du kaum merklich das Gefühl dafür verlierst. Die alten sagen, jung an Jahren und Erfahrung Und die Jungen schauen auf zu dir, beneiden weiß Gott nicht deine Erfahrung, aber wann sie dich ansehen, glauben sie, die Hälfte deiner Jahre hätte dich doppelt gequält. Prüfung für Prüfung standest du aufrecht im leben und bist vorangeschritten, hast dir  Pausen gegönnt, und bist eingeknickt. Prüfung für Prüfung, dasselbe Schema. Du schaust in fremde Leben, als Zuschauer eines Films, und jedes Mal erkennst du, welch wundervolle Einfachheit jene Leben spickt. Du besuchst fremde Gefühle und erkennst die Leichtigkeit, welche dir fehlt. So stehst also erneut vor einer Begegnung, und weißt im Vorhinein, dass das ende in deinem Kopf bereits gemalt ist. Du stehst davor und hast wie jedes Mal den Wunsch, alles hinter dir zu lassen, und zu leben. Prüfung für Prüfung, wolltest du nur leben. Und doch stehst du auch dieses Mal vor der einen Frage: Was ist „Leben“? Ein Arrangement von Menschen die miteinander agieren, um ohne einander auskommen zu können? Klingt das eigentlich nur in deinem Kopf so verkehrt? Leben, also mehr wollen, und doch fehlt dir die Erklärung. Du stehst vor einer anfänglichen Begegnung und weißt du willst leben. Aber mit dem Unterschied, dass du nicht einfach „auskommen“ möchtest. Nein, du möchtest mehr. Dein Leben leben. Heißt es, dass du das Leben nicht einfach über Existenz ausmachst? In deinem Kopf tobt ein Gewitter. Du ballst deine Hand zu einer Faust und beschließt, dass das was darin als Luft eingeengt, dein Leben darstellt. Oh nein, reine Existenz ist nicht genug. Leben, Genuss in vollen Zügen. Du sitz also einfach da, und sinnierst über jene Begegnung. Zukünftige Bilder eventueller Begebenheiten machen sich breit Und du bist sicher, dass diese Bilder zwar an Schönheit grenzen, aber letztlich nicht real werden. Aber du weißt, leben ist für dich kein reines Material. Leben ist für dich das Tor zum Genuss, zur liebe. Reine Existenz hätte als Bedeutung, dass das wohlig warme Gefühl in der Nähe deines pumpenden Herzens reines Blut wäre. Das hätte zur Folge, dass du in wenigen Minuten sterben würdest. Leben allerdings, ja, wenn du Leben als Tor siehst, dann weißt du, dass das wohlig warme Gefühl in der benannten Gegend einfach Zuwendung ist. Du also willst nicht existieren, nicht zum Schein und für die anderen agieren, sondern für dich. Unter Tausenden als Einer! © Frank Cadillac
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Maske
Seine Maske fallen zu lassen ...
Masken, sind sie nicht was Schönes? – Man setzt sie auf und kann je nach Situation variieren, ob man die gute Freundin, die liebe Tochter oder die erfolgreiche Schülerin spielt. Mit der Maske zeigt man sich so wie man gerne wäre – lustig, strahlend, positiv denkend. In manchen Momenten ist dieser Zustand auch keine Maske, weil es im Moment gerade wirklich der Gemütszustand ist. Doch leider ist es viel zu oft so, dass dieser Idealzustand nicht gerade aktuell ist und man die Maske aufsetzen muss um den Schein zu bewahren. Oft ist es ein reiner Selbstschutz, denn wer gibt den schon gerne zu, dass es einem schlecht geht. Die Leute versuchen einen krampfhaft aufzumuntern, doch eigentlich ist man in der Situation lieber in seinem Trancezustand und bemitleidet sich selbst. Manchmal ist es auch besser eine Maske zu tragen um jemanden anders zu schützen. Wenn man seinen Mitmenschen zeigen würde, dass es einem schlecht geht, würden man ihnen viel zu viel Sorgen machen und das möchte man ja auch nicht. Ich denke mir jedoch oft, ob die Leute mich eigentlich nicht genug kennen oder ich sie nicht genug interessiere, denn ich bin der Meinung, dass man das doch merken müsste. Doch ehrlicherweise vielleicht sind unsere Masken schon so perfektioniert, dass wir sie selbst bei den Anderen nicht bemerken und wieso sollen dann ausgerechnet sie die Maske bemerken. Die Maske fällt dann leider in den unpassendsten Augenblicken. Oft ist man alleine und wünscht sich jemanden an seiner Seite, der einen voll und ganz versteht. Dieser Moment wenn die Maske fällt ist schmerzhaft. Man kann sich lauter Dinge ausdenken, wie sich die Welt am besten verändern müsste, damit es einem gut geht. Doch irgendwann bemerkt man, dass man nur Luftschlösser baut. Dann hilft es eigentlich nur noch die Augen zu schließen und versuchen einzuschlafen. Somit entflieht man der Realität, kann weiter Luftschlösser im Traum bauen und wenn man Glück hat, dann sieht die Welt am nächsten Tag schon besser aus. Und wenn nicht, hat man ja immer noch seine Maske, die man tragen kann, wenn einem nicht danach ist einer Person auf der Welt sein Innerstes zuoffenbahren, sondern weiterhin so zu funktionieren wie man es immer getan hat und wie es von einem erwartet wird. Also Maske auf und weiter geht’s! Schwäche zeigen ist nicht stark!
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Half-Plek
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Alles was zählt
Das Lied "Alles was zählt" aus dem gleichnamigen Debütalbum "Alles was zählt" von Half-Plek alias Mähne.
Alles was zählt Hey ich hab gelernt, dass nur eines zählt in diesem Leben dass, das was ich mache mir gefällt und meine Träume wiederspiegelt. und dass ich so oder so Menschen habe und finde, die mich genau dafür lieben. Wir kriegen das, woran wir glauben also tu ich solang als ob, bis es dann wirklich klappt und es klappt wunderbar. Und hinterher sag ich dann selbst: ich weiß gar nicht, wie das nur geschehen konnte, doch ich stehe jetzt mittendrin im Geschehen und bin da, wo ich schon immer sein wollte. Ich sehe nach vorne in eine Zukunft voller Glück Und so wie Zefram Cochrane schon sagte: Versuche nicht ein großer Mann zu sein, sei einfach ein Mann. Und lass die Geschichte ihr eigenes Urteil fällen. Und dann wirst Du sehen, dass Du die ganze Zeit über schon genau der warst, der Du immer sein wolltest auch wenn Du Dir damals vielleicht nicht immer glaubtest. Solange ich an mich Glaube, glauben die Menschen auch an mich, das ist der ganze Zaubertrick. Tags: Liedermacher, Mundharmonika
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solnyschka
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DU & ICH
waren mal WIR -vor dem weg..
Nach schönen Stunden, wertvollen Wochen und gemeinsamen Monaten, mehr als einem Jahr, nach unserem gemeinsamen Urlaub, den ICH schön fand, weil DU dabei warst! WIR zusammen waren!.., schreibst du mir nach einer Woche Funkstille, nachdem du nicht mehr ans Handy gehst und nicht mehr auf meine Nachrichten reagierst: dir sei klargeworden, du seist eigentlich anders, dass es nicht passt und dass ich so einen wie Dich ja gar nicht will, Du würdest immer mit deinen Kollegen trinken, rauchen und zocken und willst auch gar nicht anders sein! Das würde dir auch Leid tun, aber so bist du halt. Mit mir reden willst du nicht darüber. Reden hat kein Sinn, Du hast ganz andere Vorstellungen von einer Beziehung, schreibst Du und Du möchtest einfach Deinen normalen Alltag wieder haben. Zum Schluss schreibst du: Ich bin jetzt weg Ohne Punkt! Ohne ein Ausrufezeichen! nur Völlige Leere! Kein Bye, kein Machs gut, kein leb`wohl, kein gar nix. Völlig schockiert lässt Du mich sitzen im Unklaren, ohne ein klärendes Gespräch. Wo sind sie hin deine Gefühle? Während ich langsam aus dem Schock erwache und mich, dass anfange zu fragen, fangen meine Gefühle an Achterbahn zu fahren. Verzweiflung, Enttäuschung, begleitet von Wut vermischt mit der Hoffnung, es sei doch nur der blödeste Witz aller Zeiten. Normaler Alltag bedeutet für dich, ohne mich sein? Trink, rauch und zock, so viel Du willst! Sei wie Du bist! Wie Du sein willst! Ich werd dich nicht aufhalten! Hier mein Punkt. Mein Ausrufezeichen! Machs gut! leb`wohl! Bye, ich bin dann mal weg! Doch ich hoffe WIR finden uns! Irgendwann. Irgendwo. wieder WIR.
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unnuetzeswissen
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Arthur Eisenmenger ist der Erfinder des Euro-Zeichens
Der Designer hat für seine Erfindung nie eine Anerkennung erhalten (...)
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AnnaChaos
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Wer wir sind.
... eine besondere Art Mensch.
Wie sieht er aus, der typische Backpacker? Nun, wie der Name schon sagt, hat er einen Rucksack auf dem Rücken, der den Kopf meist um einiges überragt und ihn zwingt etwas vornübergebeugt zu gehen. Außerdem sieht er oft etwas ungepflegter aus als andere, was aber nur daran liegt, dass ihm sein Äußeres nach einer gewissen Zeit nicht mehr ganz so wichtig ist und er selten dazu kommt sich einen Friseur zu leisten oder die Nägel zu machen (geschweige denn machen lassen!). Oft ist er braun gebrannt von den Sonnenstrahlen seiner letzten Reise und einige seiner Sachen mögen eventuell das eine oder andere Loch vorweisen, vor allem, wenn er eine lange Zeit weg von daheim war und das erarbeitete Geld ganz sicher nicht in neue Klamotten gesteckt hat. Schließlich gab es eine Menge zu sehen, zu erkunden, zu essen und zu trinken, dort ganz weit in der Ferne - und das ist vermutlich viel wichtiger als den neuesten Trend mitzumachen. Weiterhin strahlen die Backpacker. Sie haben eine gewisse Aura um sich herum, die es für andere erstrebenswert erscheinen lässt, endlich ein Gespräch anzufangen, denn dieser Mensch, der ihnen gegenüber sitzt, muss unglaublich interessant sein. Und damit haben sie nicht Unrecht. Auf meinem bisherigen Weg habe ich hunderte Backpacker getroffen, die genau dieses Strahlen um sich hatten und mit fast allen habe ich früher oder später ein Gespräch angefangen. Es hat sich immer gelohnt. Denn der typische Backpacker, von dem ich hier rede, hat mindestens die halbe Welt gesehen oder sie zumindest auf seiner Liste. Er kann nirgendwo länger als ein paar Monate leben, denn sein Leben ist viel schneller als das eines normalen Menschen. Das führt dazu, dass er schon unglaublich viel gesehen und damit natürlich auch eine Menge zu erzählen hat. Ich glaube, es sind diese Geschichten, vielleicht gemischt mit den eigenen Erfahrungen, die einen dem Reisefieber verfallen lassen. Denn einmal damit angefangen, kann sich kaum einer vorstellen auf Dauer in das normale Leben zurückzukehren. Wieso auch? Schließlich lernt man Zuhause nicht jeden Tag neue Menschen aus allen Ländern der Welt kennen. Die Backpacker haben alle eine Geschichte zu erzählen, die sie auf die ein oder andere Weise zu ihrem aktuellen Aufenthaltsort geführt hat und jede von ihnen ist es wert gehört zu werden. Auch wenn er viel zu erzählen hat, so ist der Backpacker doch auch einer der besten Zuhörer der Welt. Er hört auf eine ganz besondere Weise zu, weil er besonders ist und ausserdem gespannt auf die Geschichte seines Gegenuebers. Außerdem gibt es vermutlich niemanden, der schneller Freundschaften schließt als ein Backpacker. Denn da dieser ein schnelles Leben gewohnt ist, vertraut er auch schnell, ist ehrlich und herzlich und ruckzuck so vertraut mit jemandem, wie andere es erst nach Jahren miteinander sind.Und unabhängig davon, dass Backpacker nur selten eine Sprache sprechen, oft wenig Gemeinsamkeiten haben und sich nur wenige Wochen kennen, knüpfen sie nicht selten Freundschaften, die ein Leben lang halten - und das auf der ganzen Welt. DIe Backpacker sind großartig und selbst, wenn sie nach Hause kommen, verlieren sie nur wenig von ihrem Glanz.Die grundsätzliche Entspannung in Bezug auf fast alles geht nicht verloren, auch nicht die vollkommene Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft. Sie strahlen - auch Monate nach der Rückkehr. Und viel länger werden sie sowieso nicht Zuhause bleiben, denn ein Backpackerherz ist immer auf Reisen und der Körper hat früher oder später keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Das Gute ist, dass der Backpacker nach einer gewissen Zeit auf Reisen Freunde auf der ganzen Welt hat, ein internationales soziales Netzwerk, dass nicht durch facebook entstanden ist und gute Dienste leistet. So werden auch Freunde eines Backpackers plötzlich Freunde in einem neuen Land haben, mit denen sie vorher nie gesprochen, geschweige denn sie gesehen haben. ... das alles könnte ich ewig fweiterfuehren. Was für ein Glück muss man haben Backpacker zu sein? Halt! Nein - das ist kein Glück. Denn jeder der will, kann Backpacker sein.Dafür braucht man kein Zertifikat oder was auch immer. Man braucht einen Rucksack und ein Zug- oder Flugticket und vielleicht ein bisschen Mut. Aber das war's dann auch.
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Olivenkerne
Zielgenau befördere ich den Olivenkern von der Spitze meiner Lippen bis in die Olivenkernenschüssel zwischen uns. Du hebst eine Augenbraue und grinst.
"Hätte auch in das Weinglas gehen können". Ich grinse zurück, und tippe mit der Fingerspitze auf die Menükarte. "Gnocchi, wie immer." Nickend seufzt du und verschränkst deine Finger vor dir. Lange, kräftige Finger, so wie meine. "Wie war deine Woche?" fragst du beiläufig, und wie immer reibst du dir dabei über das Kinn. Ich reibe mir mit der Hand über den Nacken, gleiche Bedeutung, andere Stelle. Belustigt schau ich in deine Augen, die wie meine sind, außen Grün, innen Braun, und im Sommer leuchten die gelben Sprenkel golden. Tigeraugen. Studiere dein Gesicht, welches meine lange Nase, meinen Mund, meine kleinen Ohren und das ausgeprägte Kinn mit dem Grübchen hat. Wir sind uns so verdammt ähnlich. Nur habe ich den Zorn in mir, von deiner Zweitfrau hineingebohrt, während du den ganzen Überschuss an Geduld mit auf die Waage legst. "Äh...Prima, das Wetter war super, der Stress auf der Arbeit hielt sich in Grenzen, und mein neuer PC läuft, was will man mehr?" nehm noch eine Olive, eine feste, schwarz und glänzende. Ich bin keine Dreizehn mehr, auch keine Achtzehn. Es gab eine Zeit, da sassen wir jeden Freitag hier, in diesem Restaurant, und aßen Oliven, spuckten die Kerne in die Schüssel, nippten an den Gläsern. Du hörst geduldig zu, während ich mir die Seele aus dem Leib redete, und hast immer mit Rat und Tat beistand geleistet, immer eine Antwort auf alle Fragen. Ohne diese Freitage...Wie ich, tastest du auch leicht, ob die Olive fest ist. Ist sie weich, wird sie ignoriert. "Und deine?" frag ich schmunzelnd, als du die Schale verfehlst, und der Kern über die Tischdecke hüpft. Deine Tage sind gut, seitdem ich ausgezogen bin. Sie hat sich von einem Monster in ein anschmiegsames Kätzchen verwandelt, verwöhnt dich und den Herzbruder, überschüttet euch mit Liebe. Obwohl der Neid an mir frisst, finde ich es in mir, dafür dankbar zu sein. An guten Tagen, jedenfalls. Ich sage dir das auch, nachdem du mir von deiner Woche erzählt hast, und du nickst, streichelst kurz über meinen Handrücken. "Sie kann ja nichts dafür, das weisst du doch jetzt, oder?" meinst du. Ich nicke. Irgendein verquertes Syndrom, auch ein Kindheitstrauma wohl, war Auslöser dafür daß sie, jedesmal wenn mein Vater, der seitdem meine Mutter weggelaufen ist als ich ein Jahr alt war, meine einzige, unerschütterliche Bezugsperson war, mich in den Arm nahm, Gift gespuckt hat, und auch zu oft, vor allem unter Alkoholeinfluss, mit Gewalt vorging um das, was uns verband, auseinanderzureissen. Je weniger Erfolg sie hatte, desto drastischer wurde die Situation. Wir flüchteten uns jeden Freitag in dieses kleine Italienische Restaurant. Du redest von Scheidung, während ich Oliven esse und dich davon abhalte. Dann aber erzähle, dass ich es nicht mehr aushalte, als Unmensch zu gelten. In ihren Augen bin ich ein Monster, welches es zu vernichten gilt. "Denk an den Herzbruder...er kann ja nix dafür" hab ich zu dir, und du zu mir gesagt, immer wieder gesagt, und wir haben genickt, und Olivenkerne in die Schüssel gespuckt. Opfer wurden gebraucht und gebracht. Eigentlich hätte ich gerne Geschichte studiert, irgendwo in England. Daraus wurde nichts. Mit bitterem Herzen und guter Miene machte ich einen voreiligen Abschluss und bekam schnell einen Job, den ich zwar nicht sonderlich mag, der mir aber die Finanzielle Rücklage für einen sofortigen Auszug bot. "Weisst du, irgendwie haben wir das doch gut hingekriegt, wir beide. Eigentlich können wir stolz auf uns sein. Das hätte auch anders ausgehen können." Du lehnst dich zurück, und lächelst leise, zufrieden. Ich beiss mir auf die Zunge und will verkneifen, was mir auf dem Herzen liegt. Die Zufriedenheit auf deinem Gesicht wegwischen, weil ich dafür einen hohen Preis zahlte. Deinem Frieden willen. Ich seh mich die Treppe hinunterfliegen und da ist er wieder. "Hm...Nimmst du es mir übel, wenn ich nicht so oft zu Besuch komme? Ich bin nicht so stark wie du glaubst. Es macht mich manchmal wahnsinnig, und so...so unglaublich wütend, sie lächeln zu sehen...Es funkelt immer noch Triumph in ihren Augen, wenn du nicht hinsiehst..." Du senkst den Blick gen Teller und legst die Stirn in Falten. Ich seh dir an, was du sagen wirst, sagen willst. Mir tut der Satz sofort leid, auch wenn es Wahr ist. Aber man soll den Finger nicht so in die Wunde stechen. Und meine Zunge will von dem Zorn erzählen, welcher mich manchmal erfasst, beiläufig, und ohne Grund. Von dem heißen Brodeln, welche durch die unzähligen Ungerechtigkeiten rührt. Ich will immer alles erzählen, dir, weil ich Rettung erwarte, verlange, weil ich es nicht anders kenne. Du hast mich oft gerettet, oft aber auch nicht. Wie ein Fisch auf dem Trockenen fühlt sich meine Zunge an, will aufschreien und dich schütteln, dir das Gefühl von Zorn vermitteln, nur noch einmal ein bisschen Gerechtigkeit erfahren, bin bitter alleine, bin oft alleine gewesen damit du und Herzbruder glücklich sein könnt. Weisst du wie schwer das war, wie schwer das ist? Lasse es sein, und nehm noch eine letzte Olive. Kauen macht stumm. Bald kommt das Essen. "Passt schon..." murmele ich, wisch das leidige Thema beiseite, da es doch eh vorbei ist. Versuche, das Bittere irgendwann mal überstreichen zu können, erzähle hastig von einem neuem Modellflugzeug um dich abzulenken, deine Stirn zu glätten, und spucke den Olivenkern in die Schüssel. Und fühl mich schäbig.
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King-Lube-III
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Mein geheimes WM Sex Tagebuch Teil IX
Am Telefon sagte ich nur: „Vier zu eins.“
- Mein erstes Achtelfinale wollte ich mit Susan erleben. Sie stand schon lange auf meiner „Abschussliste“ und war nach dem Debakel für England reif. Ich war mir sicher, sie würde sich demutsvoll ihrem Schicksal ergeben, denn, sooft ich es bei ihr versucht hatte, sie ließ mich immer abblitzen. Am Telefon sagte ich nur: „Vier zu eins.“ worauf sie antwortete: „Okay, ich weiß schon, was du willst. Nach der gewonnenen Schlacht wird geplündert und die Frauen missbraucht.“ – „Öhm, naja, so hatte ich das...“ – „Die Herrschaft des Stärkeren. Unterdrückung und Gewalt. Weißt du, du bist so primitiv, du lebst noch im vierzehnten Jahrhundert.“ – „Susan, wir leben in einem freien Land und ich kann dir versichern...“ - „Okay, ich mach‘s.“ – „Du machst‘s?“ – „Ich werde die Ehre meines Vaterlandes wiederherstellen.“ Ich wurde misstrauisch, witterte eine Falle, wollte mir aber auf keinem Fall die Blöße geben. Susan übertraf alle meine Erwartungen. Wie ein Engel mit diabolischem Grinsen schwebte sie auf mich zu und warf sich über mich. Es war ein Spiel auf Leben und Tod. Mal lag sie unten, mal lag ich oben, wir rangen um Positionen, immer wieder Stellungswechsel um den Gegner aus dem Konzept zu bringen. Dann die 51. Spielminute: Nach einem misslungenem Doppelpassversuch, konnte Susan die Situation nicht klären und schoss ihre Bälle hoch in die Luft. Auf dem Höhepunkte kippten sie zurück in die Tiefe und Susan riss ihre Arme hoch, um sie zu schützen. Dann erkannte sie ihren Fehler, aber ich war schneller und mit la mano de Dios steuerte ich auf ihr Lustzentrum zu und traf exakt den richtigen Punkt im linken, oberen Eck. Susan begann zu fluchen und zu schimpfen, schlug wie wild um sich, bäumte und krümmte sich, schrie, fluchte, schrie in wahlloser Folge: „Oh shit.“, „Oh god.“, „Fuck! Fuck! Fuck!“, konnte ihren Orgasmus aber nicht mehr verhindern. Fünf zu eins.
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MONKVICKY
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Ein Beweis , dass Worte nur Worte sind und nichts zu bedeuten haben. Vorallem : Ich liebe dich
Ich bin mir nun sicher, dass es keine wahre Liebe war - Ché Guevara flüstere es mir leise ins Ohr - Revolution. Yeah
"Ich liebe dich " , sagte er zu mir und gab mir einen Kuss , aber keinen normalen Kuss , sondern einen intensiven.Er legte seine Händ um meine Hüften , wir saßen im Zelt beim Fußball gucken - Deutschland gegen .. ich weiß es nicht mehr und es war mir auch egal in diesem Moment , weil ich ihn hatte. Ich hatte jemanden der mir sagte wie sehr er mich liebt .. das reichte mir vollkommen! Wir saßen da,am Tischen grinsten schon viele wegen der Knutscherei von mir und meinem Mr.Frankreich. Doch wir grinsten die andren an und machten weiter.Schließlich gewann Deutschland und Mr.Frankreich mein Herz. Wir gingen raus. Hand in Hand. Grinsend. Es war ein schöner Sommerabend und wir legten uns irgendwo hin. Und was wir gemacht haben, dass muss ich jetzt nicht mehr weiter erzählen. Jedenfalls sagte er immer wieder , wie sehr er mich doch liebt. Es vergingen Tage , ja eine Woche. Wir hatten Kontakt und wir liebten uns.Er war so süß , wenn er grinste. Doch ich hatte Angst , dass er mich nicht richtig liebte.So sagte ich zu ihm : Bitte schreib nicht " ich liebe dich " wenn du es nicht so meinst.Dann ging er und es war aus. Ich schrieb ihm , wie sehr ich ihn doch liebe und dass ich nie mit einem anderen was anfangen würde , doch er antwortete nicht. Die einzige Antwort war nur noch : ALKOHOL & feiern ! Ich brach mein Versprechen durch einen ziehmlich hübschen und angesehenen Jungen. Ich vergas Mr.Frankreich und mir wurde klar, dass wir uns nicht wirklich liebten. Denn ich dachte an Ché, der sagte : “Um für etwas zu kämpfen, muss man es sehr lieben.Um etwas sehr zu lieben, muss man bis zur Verrücktheit daran glauben!” - Keiner von uns hatte gekämpft. Eine Woche nach unserem Aus , fragte ich ihn, ob er eine neue hat und er sagte : Nerv nicht und ich hab keine neue! Ich sagte ihm, dass er es gleich sagen hätte sollen , dass er mich nicht liebt.Doch er sagte, dass er es ehrlich gemeint hatte und er alles falsch verstanden hatte mit meiner Aussage.Doch trozdem haben wir jetzt keinen Kontakt mehr - von wegen er hat es falsch verstanden - ein Beweis dafür , dass Liebe stärker ist , dass man für wahre Liebe kämpfen würde - doch bei uns kämpfte keiner und so verstand ich , dass es sich nicht um wahre Liebe handelte.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/ein-beweis-dass-worte-nur-worte-sind-und-nichts-zu-bedeuten-haben-vorallem-ich-liebe-dich/674848
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zzebra
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Hara hachi bu
Essen macht Laune, satt und manchmal krank. Wie viel ist genug? Der Indikator, der uns das anzeigen soll, scheint unzuverlässig. Ein Lösungsansatz.
Weniger vertilgen macht gesünder. Doch das macht nicht zwangsläufig glücklich, angenehmer ist jedenfalls lecker essen. Am besten viel und oft, das hebt die Laune bis ein sättigendes Gurren in der Magengrube einen aufatmen und an Glückshormone erinnern lässt. Die in Glückskeksen verpackten weisen Sprüche von Konfuzius, die immer irgendwie richtig liegen, dreht und wendet man sie nur entsprechend, geben einem ein Alibi, das spätestens dann platzt, wenn man selbst aus den Nähten gerät. Alles nur Ausreden für die nächste üppige Portion. Dabei weiß doch jeder, dass unmäßiges Essverhalten krank macht. Wo bleibt da die Selbstbeherrschung? Nur so viel zu essen, dass der Magen nicht ganz voll ist, ist die zielinhaltliche Übersetzung des japanischen Hara hachi bu, wörtlich heißt das: "Acht Teile von zehn voll". Das klingt vernünftig, doch der Mensch ist labil und inkonsequent - und gönnt sich gerne etwas mehr. Der Magenbeladungszustandsensor ist ein bestechliches Instrument unserer Endorphine, dieser fiesen kleinen Dinger, die uns gerne vorgaukeln, wir handelten richtig, wenn wir eigentlich etwas Falsches tun, siehe auch Schokolade, Nikotin, Sex etc. Her mit den Ersatzbefriedigungen! Eine rigorose Methode ist dinner cancelling. "Das Abendessen überlasse deinen Feinden" besagt eine chinesische Weisheit, also hungrig und mit miefigem Atem ins Bett? Man hat herausgefunden, dass der Körper in 14-stündigen Nahrungspausen vermehrt die Jungbrunnenhormone DHEA und Melatonin freisetzt, die das körperliche Wohlbefinden steigern und den Alterungsprozess hinauszögern. Der Körper, der nachts kein Nahrungsangebot erhält, muss vermehrt eigenes Körperfett verbrennen. Nicht erwiesen ist, dass mit zunehmender Verlängerung der Nahrungspausen der Dorian-Grey-Effekt eintritt, es gilt somit auch hier ein gesundes Maß - von wegen Bulimie. Und überhaupt. Da ist eine eklatante Schieflage zwischen maßvollem Verhalten und nachhaltig propagierter Konsequenz. Wie eine Weisheit, die um ihrer selbst Willen die Runde macht, aber nur kopfnickend, kopfschüttelnd durchdiskutiert wird. Doch gesunde Ernährung ist keine self-fulfilling prophecy, sondern ein hartes Stück Arbeit und Beharrlichkeit. Dass eine verminderte Kalorienaufnahme lebensverlängernd wirkt, klingt nicht nur logisch, es ist erwiesen. Sie wird aber selten befolgt, denn Endorphine werden vermehrt auch auf angenehmere Art, zum Beispiel durch gezielten Schokoladen- oder Bierkonsum ausgeschüttet. Die Integration des Wissens um die Mäßigung in den Alltag ist die Schwierigkeit: Man lebt schließlich nicht allein auf der Welt, sondern hat Freund, Familie, Feste, Fressanfälle, vom einen mehr, vom anderen weniger, je nachdem, welche Figur man im Leben macht. Außerdem hört man noch immer die mahnende erzieherische Stimme: "Iss deinen Teller leer!" Hara hachi bu geht den Weg der Mitte, schreibt nicht den vollständigen Verzicht vor (sondern eben nur "acht von zehn"), fordert von uns die Reinigung durch sanften Hunger und eine positive spirituelle Grundhaltung, die es erlaubt, über aller Besserwisserei, allem neidvollen Naserümpfen und den verführenden Worten "Man gönnt sich ja sonst nichts" zu stehen. Der einfachste Gönner steckt übrigens im Egoisten - er gönnt sich selbst am meisten. Es gilt also abzuwägen, auf welche Art man seine Glückshormone produzieren möchte: Verzicht kann ebenfalls Endorphine freisetzen, man muss nur von der Sache überzeugt genug sein. Leckere Angebote, denen man erliegen könnte, gibt es hinreichend, worin liegt da der Reiz? Ihnen zu widerstehen, ist viel grandioser: Es ist ein Sieg über sich selbst. Diesen Erfolg, dieses Glückserlebnis könnte man jeden Tag haben. Und nicht nur bei den letzten Bissen einer Mahlzeit sollte man sich öfter einmal fragen: "Brauche ich das wirklich?"
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koerper
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Annabel_Dillig
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Her mit den Ideen!
Wie kommt ihr auf gute Ideen?
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fassadenmensch
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Heimatlos
"Es ist wahr, am Ende werden nur Narben bleiben, die Schmerzen werden klein und groß mit den Jahreszeiten." - Prinz Pi
Keine Zukunft, hört man die Welt sagen. Träume sind wie Eltern, man muss welche haben. Doch die Eltern sind geschieden, die Zeiten werden kälter, die Herzen sind aus Stein und die Steine werden älter. Eines Morgens, es war ein Samstag, hörten wir lautes Geschrei, während wir unsere Zimmer aufräumten. Es gab in letzter Zeit häufiger Streit und laute Diskussionen, wir wussten, dass etwas nicht in Ordnung war- ich wusste, dass eine Menge nicht stimmte- aber so laut wie an diesem Vormittag war es nie zuvor gewesen. Sie beschimpften sich mit Worten, die ich nicht einmal wage in den Mund zu nehmen. Meine jüngere Schwester fing an zu weinen. Ich hörte das, als ich im Flur stand, das Geschrei aufsog und die Luft anhielt. Als ich in ihr Zimmer trat, stand sie völlig aufgelöst an der Wand, angespannt und steif, so wie ich ein paar Sekunden zuvor eine Tür weiter. Ich nahm sie in meinen Arm und sie schluchzte. Das tat weh. Und auch mein Schmerz, der sich seit Monaten angestaut hatte, weil ich viel mehr wusste, als ich eigentlich durfte und jemals zugegeben hätte, machte sich laut. So standen wir in ihrem Kinderzimmer, welches liebevoll eingerichtet ist, mit einer hübschen Bordüre an der Wand und tollen Vorhängen, durch die die Sonne an diesem Tag sanft ins Zimmer fiel, und weinten. Wir waren uns nie näher. Ich konnte ihren Herzschlag spüren und sehen, wie schlecht es ihr ging. In meiner Erinnerung ist dies der Tag, an dem alles zerbrach, aber das stimmt nicht, weil wir immer wieder zerbrachen- meine Eltern und wir beide. Ich rief bei meiner Tante an, sie sollte uns holen. Als ich ins Wohnzimmer trat, saß meine Mutter weinend auf dem Sofa. Ich empfand kein Mitleid, ich konnte es nicht, weil ich längst wusste, was sie spielte. Mein Vater starrte wortlos aus dem Fenster. Ich sagte ihnen, dass wir nun abgeholt werden würden und heute nicht mehr nach Hause kämen. Ich konnte nie vor ihnen weinen. Ich hatte nie gelernt, dass ich Schwäche zeigen darf, aber an diesem Tag konnte ich nicht anders: unaufhörlich flossen heiße Tränen meine Wangen hinab. Meine Mutter wollte mich in den Arm nehmen, doch ich ging aus dem Zimmer, ohne sie anzusehen. Meine Tante fuhr mich zu meinem Lieblingsmenschen. Ich wollte stark sein und mir nur ein bisschen den Kummer von der Seele reden, doch schon als ich auf den Klingelknopf drückte, zitterten meine Hände und meine Stimme. Die Stufen zur Wohnungstür erschienen mir an diesem Tag steiler als sonst und statt üblichen vier Treppen lief ich an diesem Tag gefühlte neun, bis ich endlich ankam. Er stand schon in der Tür und wartete auf mich und als ich ihn endlich sah, gab es für meine Tränen kein Halten mehr: minutenlang saßen wir auf seinem Bett, ohne dass ich etwas sagte oder mich gar erklärte. An diesem Tag wusste ich, dass unsere Familie nicht mehr zusammenfinden würde. Ich hatte es lange vermutet, aber nun wurde es zur Gewissheit, auch, wenn meine Eltern es noch ein paar Wochen und Monate miteinander versuchten. In meinen Erinnerungen, ist an diesem Tag alles auseinandergebrochen und auch etwas in mir gestorben. An diesem Samstag im September brannte mein Zuhause nieder und ich verlor nicht nur das räumliche Wohlempfinden, sondern auch meine Heimat. Tags: Familienprobleme, Trennung, Geschwister
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Dominik_Schuette
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Flüge in die Hölle
Was habt ihr auf Flügen schon erlebt?
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Mumpf34
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Empfänger unbekannt
Alles, was ich dir nicht schreiben darf.
Ich kann es dir nicht persönlich sagen. Alle Brücken zu dir sind zerstört. Ich weiß selber gar nicht so richtig, warum ich mich noch einmal melden möchte. Ich kann es kaum in Worte fassen. Du hast mir so elend wehgetan, hast mir die Luft zum Atmen genommen und dennoch kann ich dich nicht hassen. Irgendetwas tief in mir drin, will die Erinnerungen und Gefühle nicht hergeben. Ich habe die schönen Momente unserer gemeinsamen Zeit nie vergessen, auch wenn ich mit aller Kraft versucht habe, sie zu verdrängen. Ich will es nicht wahrhaben, dass all das Innige und Schöne nur erlogen war. Wenn wir uns geneckt oder stundenlang über Filme geredet haben. All die leidenschaftlichen Küsse und Nächte. Die Kinobesuche. Meine kläglichen Versuche dir im Billard Paroli zu bieten. Du warst manchmal ein kleiner Junge im Körper eines großen Mannes. Ich war immer der Meinung, dass du einfach nur Angst vor zu viel Nähe hast und ich dich mit meiner Art regelrecht ersticke. Ich dringe zur Wahrheit nicht durch. Kann Lüge und Blendung nicht von echten Gefühlen trennen. Konnte mich nie verabschieden. Kann es heute noch nicht. Ich weiß nicht, ob es dich traurig macht oder dir Bestätigung gibt, wenn ich dir schreibe, dass ich dich nie vergessen werde. Jedenfalls nicht den Menschen, den ich gesehen habe und in den ich mich so unsterblich verliebt habe. Du bist Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Und ich verachte, was du mir und anderen angetan hast. Und doch kann ich es nicht verstehen, warum es diese Seite an dir gibt. Als ob du dir selbst beweisen müsstest, dass du auch ein Arschloch sein kannst. Es passt nicht zu diesem Kind in dir. Du wirst mir immer ein Rätsel bleiben und ein Dorn in meinem Herzen. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass diese Wunde irgendwann verheilen kann. Denn du bist überall. In meinen Gedanken, in meinen Träumen, in meinem Herzen. Du hast mich vergiftet und ich muss lernen, das zu akzeptieren. Alles wird fad und grau im Vergleich mit dir bleiben. Wenn ich meine Augen schließe, dann sehe ich dein verschmitztes Grinsen. Den Schelm in dir. Wie du bei mir am Fenster stehst und Zigarettenrauch in die kalte Nachtluft bläst. Diese Bilder haben sich in mich eingebrannt. Wie Negative liegen sie auf meiner Seele. Alles messe ich daran und nichts wird dem gerecht. Ich weiß nicht, ob diese Nachricht dich wütend machen würde. Ich kann es mir gut vorstellen. Schließlich schreibe ich dir nichts Neues. Und doch ist vieles anders. Ich habe viel über mich, durch die Erfahrung mit dir, gelernt. Weiß, wer ich bin und dass ich stärker sein kann, als ich es je für möglich gehalten habe. Und doch ist mein Herz ein einziger Scherbenhaufen. Und egal wie ich es kitte, wieder zerschlage und abermals zusammensetze. Am Ende erscheint immer wieder dein Bild. Ich wünsche mir nur, dass du das weißt.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/empfaenger-unbekannt/1646824
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liebe
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kerstin_kullmann
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Spanisch für Anfänger
FREMDSPRACHEN öffnen die Welt. Fünf NEON-Autoren haben es zumindest versucht. Auf fünf verschiedenen Wegen. Sie wollten Spanisch lernen
http://www.neon.de/artikel/wissen/ausbildung/spanisch-fuer-anfaenger/684073
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LillyGreen
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Lieber vorher kaputt machen, bevors kaputt gehen kann
Liebe? Wie soll das funktionieren. Das heißt doch, du musst was riskieren.
Ich schaue unsere Fotos an. Wenn wir uns sahen, bestand ich darauf. Jedes Mal. Vielleicht weil ich wusste, wie schnell unsere Zeit vorbei gehen würde. Die schönen Momente festhalten, sich daran festklammern. Du hast es dir einfach gemacht. Du magst keine Beziehung. Nie. Das waren deine Worte. Wir lagen in meinem Bett und haben nur geredet. Doch wie soll man Worten Glauben schenken, wenn die Gesten doch anders sind. Und wenn sich die Worte ändern. Wie soll man einem Lügner glauben, der immer die Wahrheit sagt? Ich weiß wie sehr du mich mochtest. Du kamst angefahren mit Zug und Auto. Aber nie ohne Grund. Soviel wars dann doch nicht Wert. Zumindest nicht ich. Der Sommer und der Herbst war so du-lastig. Ständig dachte ich an dich. Doch Ich hielt so oft meinen Mund. Immer Gedanken, immer du in meinem Kopf. In meinem Herzen. Ich hab dich nicht vergessen können. Ich kann dich nicht vergessen. Du bist charmant und frech, du weißt, wie man redet, wie man lacht. Du - so sozial und hilfsbereit für die ganze Welt, doch irgendwie auch nicht. Denn zu mir warst du am Ende doch nicht mehr so nett. Monate zogen ins Land und obwohl du Händchen halten nicht magst, nahmst du meine Hand. Weil ich das ja so gerne mag. Manchmal hast du mir Nachrichten hinterlassen. Ich bin der Lichtblick. Das, worauf du dich freust. In dem Chaos in deinem Leben bin ich der rettende Fels. Doch oft war da auch nichts. Nur ein Warten. Ich klettete mich an die Worte, die du mir hinterlassen hattest, ist doch klar. Irgendwann hast du von deiner Familie geredet. Was wäre wenn. Wenn ich deine Schwester kennen würde. Mit der würde ich mich super verstehen. Deine Freunde von zu Hause. Was wenn wir ein Lagerfeuer machen würden, die Sterne anschauen. Zusammen. In einer lauen Sommernacht nächstes Jahr. Und wann ich Geburtstag hätte. Ob du eingeladen bist. Welche Fragen für die Zukunft, wo du doch sowieso nicht da sein wirst. Wie hätte ich dich denn vorstellen sollen? Der der sich nicht traut mein Freund zu sein? Ich wollte mehr. Mehr als nur ein schweben in der Luft. Mein Herz sagte mir, du bist sicher. Mein Verstand, du bist verloren. Du rangst oft mit dir und deinen Gedanken. Obwohl ich nichts sagte, hast du mit dir selbst diskutiert. Zusammen sein. Das geht doch nicht. Was wenn einer verletzt wird. Eigentlich eher du. Lieber vorher selbst alles kaputt machen , bevors kaputt gehen kann. Wie wir nebeneinander saßen. Unsere Blicke trafen sich. Und dann wusste ich, es muss so sein. Wenn andere uns anschauten, wusste ich, es muss so sein. Dein Lachen war meine Insel, deine Augen mein Zuflucht. Du mein zu Hause. Du warst der erste, bei dem ich dachte: Hey, der macht mich zu einem besseren Menschen. Ich wollte es hinausschreien, obwohl ich das eigentlich nie will. Ich bin keine, die auf Facebook ihr Liebesglück postet und im Liebesrausch schwimmt. Aber bei dir hätte ich es am liebsten Jedem unter die Nase geriebn, dich in die Höhe gehoben und gesagt: Das ist meiner! Ohne mit der Schulter zu zucken. Doch zwischen uns stand immer eine kleine Mauer. Ich konnte rüber schauen, aber sie war zu hoch, um sie zu übertreten. Du warst zu feige. Du hast geliebt. Vielleicht tust du es immer noch. Doch zugeben wolltest du es selbst vor dir selbst nicht. Wer etwas will findet Wege, wer etwas nicht will, der findet Gründe. Liebe? Wie soll das funktionieren? Das heißt doch, du musst was riskieren. Ich steh da und will laufen. Aber es geht nicht. Ich steh da wie angewurzelt. Wie im Traum will ich schreien, aber es geht nicht. Ich bin nicht die Eine hast du gesagt. Wir warens nicht hast du gesagt. Ich fühle mich wie ausgeraubt. Da in der Magengrube ist mir übel. Ich atme, aber ich fühle mich so, als würde ich neben mir selbst stehen. Tränen schmecken nach Salz. Du hast mich zum Glück nie weinen gesehen. Ja, du siehst, was es anrichten kann. Eine reinste Katastrophe ist in mir losgetreten. Nur die Mutigen lieben. Liebe kann weh tun, ja. Aber wie sehr würde ich mich selbst hassen, würde ich es nicht einmal probieren. Du sagst, es tue dir leid. Wie sehr du mich mögen würdest, Du hoffst ich könne dir irgendwann verzeihen. Ich bin mir sicher, du wirst es bereuen. Aber du willst jemanden wie im Film. Den du siehst und zack boom bäm, das ist die Eine. Das soll passieren. Für immer und ewig. 20 Jahre zusammen und noch verliebt wie am ersten Tag. Ich steh da wie ein Kind, ratlos und mit offenem Mund. Liebe. Die entwickelt sich doch, oder? Ich glaub ich hab irgendwas verpasst. Und ich rede von Höhen und Tiefen, man kann doch nicht immer jeden Tag Friede, Freude, Eierkuchen haben und sowieso, wieso hast du mir dann was vorgemacht? Während ich das sage, wird mir klar, dass es eigentlich nie, um das ging, was ich so fühlte oder dachte. Die Ausrede hattest du dir von Anfang schon zurecht gelegt. Falls du dich doch nicht traust. Ich wollte immer, dass du glücklich bist. Und selbst jetzt wünsche ich es dir noch. Obwohl du mein Herz zerissen hast. Ob das fair ist? "Bin ich der Eine?" Hast du gefragt. Dir ging es immer nur um dich. Um deine Realität und nicht um mich. Ach nein. Ein Egoist. Ich hätte dich trotzdem so genommen wie du bist. Denn ich mochte dich, ich mag dich. Obwohl du mich getreten hast, ich hab die Zeit genossen, die du mir ein Lächeln geschickt, mich geküsst, mir eine Whats-App Nachricht geschickt hast. Deine Welt war meine und ich wollte nicht, dass es jemals aufhört. Der Winter wird du-lastig. Und dann merke ich. Ja, scheiße. Ich liebe dich. Woher ich das weiß? Mein Herz sagte mir, es muss so sein. Mein Verstand, du bist verloren. Und trotzdem hörte ich auf mein Herz, verdammt. Denn nur das weiß, wen ich lieben kann. Tags: liebe, machs kaputt
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/lieber-vorher-kaputt-machen-bevors-kaputt-gehen-kann/1527522
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Dr.Marz
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Mein Kryptonit
Das Leben ist schön...ach was, es ist super. Manchmal habe ich das Gefühl zu fliegen, wie Superman - der stärkste Mann des Universums.
Frei und schwerelos fliege ich durch die Leichtigkeit des Seins - super! Doch was ist das? Meine Kraft schwindet schlagartig, ich stürze ins Bodenlose. Auf dem Boden der Tatsachen angekommen klopfe ich mir den Staub von den Schultern. Er ist grünlich. Ich gerate leicht in Panik. Es ist der Staub einer alten Liebe, wie viele ihn kennen. Jede Liebe hat eine andere Farbe und so hat auch jeder Staub aus vergangenen Liebschaften seine bestimmte Farbe. Superman hat viele staubige Schlachten geschlagen. Kein Staub konnte ihn seiner Kräfte berauben. Doch der grüne Staub ist anders. Ist es Zufall, dass grün meine Lieblingsfarbe ist? Es ist der grüne Staub des Kryptonitmenschen - jeder hat ihn, jeder kennt ihn, diesen Menschen. Er muss nicht die große Liebe gewesen sein. Man muss nicht mal mit dieser Person zusammen gewesen sein. Aber jedes Mal wenn dieser eine Mensch in dein Leben tritt - sei es persönlich, durch eine Erinnerung, durch Geruch, durch ein Bild, durch Erzählungen - ganz egal wie, dann geht ein Ruck durch dein Herz. Dein Rhythmus des Herzens ist kurzzeitig gestört - Herzrhythmusstörung. Jetzt macht das alles Sinn! Superman und sein Kryptonit - es macht ihn schwach, er muss sich fernhalten und doch ist er fasziniert davon. Diesen Kryptonitmenschen kann man nicht verarbeiten, höchstens verdrängen. Keiner ist so stark wie das Kryptonit. Und da ist sie - mein Kryptonitmensch, zufällig auf einem Bild gesehen und es geht ein Ruck durch meinen Körper. Alle schönen Momente befallen das Herz auf einen Schlag - Herzschlag. Ich bin sofort in diesem Gefühl von damals. Es ist so nah, so echt und so schön. Ich möchte es sofort wiederbeleben. Diese Säulen einer super Beziehung - Kommunikation, Vertrauen, Humor, Leidenschaft - unglaublich, dass so etwas zu Bruch gehen konnte. Ein tiefer Schmerz. Das Kryptonit strahlt und wird nie aufhören zu strahlen. Und diese Strahlen kommen unregelmäßig durch die dicke Wolkendecke der Verdrängung und treffen mich ungeschützt. Diese Augenblicke, die mich für einen Moment bewegungslos machen. Mit diesem Menschen habe ich etwas Fantastisches erlebt und habe ihn ganz nah an mein Herz gelassen. Bei mir war es die Kommunikation. Noch nie konnte ich mit jemanden so offen reden, sowohl verbal auf dem Sofa als auch im Bett - nonverbal. Der Humor im Alltag, der leidenschaftliche Sex in der Allnacht. Es war episch! Doch die Beziehung ist vorbei. Ich habe sie beendet. Ich habe mich richtig entschieden, sagt mein Kopf. Ich weiß auch, dass es richtig war. Doch hat dieser eine Kryptonitmensch eine Anziehung, die meine Gefühle auszieht. Ich muss stetig dagegen ankämpfen. Und dieser eine Mensch bist du! Es ist unglaublich was du für eine Macht hast. Ich weiß gar nicht ob dir das bewusst ist. Ich muss nur deinen Namen hören, da spüre ich dich in all meinem Sein. Ich habe versucht Kontakt zu dir aufzubauen - ich schaffe es aber nicht. Zum Glück wohnst du in einer anderen Stadt. Doch ich sehe ein Bild von dir und die Gefühle sind sofort da - du bist da und so lebendig! Es schmerzt - Sehnsucht! Ich will dich wieder bei mir haben, dich spüren. Was wir hatten war einzigartig. Ich weiß überhaupt nicht ob du das jemals so empfunden hast. Vielleicht überrascht dich auch meine Wahrnehmung uns gegenüber. Du bist eine permanente Gefahr für mich. Dich sehen, dich riechen - ein Ritt mit dem Teufel. Ich möchte das niemals missen. Ich denke oft daran... Bei jeder kleinen Erinnerung an dich, ist dieses starke Gefühl sofort wieder da. Ich kann dich nicht verarbeiten...aber warum klappt es nicht? Achja...du bist mein Kryptonit - die Waffe die mich immer in die Knie zwingen wird. Du bist super - hoffentlich begegne ich dir nie wieder! Tags: Trennung, Schmerz, Machtlosigkeit
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fuehlen
liebe
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glassonion
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Zwischen den Jahren
Bücher und Affären
Ich beneide die Menschen, die im Laufe ihres Lebens erst ihre Fehler einsehen und danach darüber sprechen können als sei es das natürlichste von der Welt. Die, die vorher einfach drauf losgelebt haben, für ihre unrichtigen Überzeugungen gefochten haben, sich mit Leidenschaft in aussichtlose Liebschaften gestürzt haben. Zwischen den Jahren bleibt Zeit, sich mit unsinnigen Dingen zu beschäftigen. Heute nachmittag habe ich meine Bücher sortiert und dabei einige ausgemustert, weil ich sie nie ansehen werde oder sie mir beim ersten Lesen schon nicht gefallen haben. Es kommt dann doch eine beachtliche Stückzahl, überwiegend geschenkte Bücher, zusammen, die ich in den Antiquariaten der Stadt verhökern will. Der plötzliche Schnee erschwert die Sache etwas, aber einige der Bücher kann ich dann doch noch loswerden, das Geld, was am Ende dabei rumkommt, kann ich ohne weiteres an einem Abend versaufen, aber lieber so, als die Bücher wegzuschmeißen. Die Buchhändler entschuldigen sich bei mir, dass sie nur so wenige der angebotenen Bücher nehmen, wenn ihnen vor zehn Jahren jemand gesagt hätte, dass sie so gut erhaltene Bücher einmal liegenlassen würden, sie hätten es nicht geglaubt. Das Internet macht das Buch kaputt. Jaja, stimme ich zu und weiß, dass das so nicht stimmt. Warum ich die Sachen nicht selbst im Internet anbieten würde. Weil ich zu faul bin. Auf dem Rückweg kommen die Gedanken an den vorangegangenen Abend wieder. Ich hatte meine neue Freundin Sophie zu ihren Eltern begleitet, als Weihnachtsbesuch sozusagen, und gestern, am zweiten Tag des Besuchs, waren wir mit zwei ihrer früheren Schulfreundinnnen verabredet. Wir trafen uns in einer Studentenkneipe, die drei begrüßten einander herzlich mit Küsschen links und Küsschen rechts und fingen an zu quasseln. Das war mir recht, da ich mich zurücklehnen konnte, mein Bier trinken, gelegentliche Gesprächsfetzen aufschnappen und ein paar Höflichkeitsfragen der beiden Mädchen höflich beantworten konnte. Ab und an schaute ich zu Sophie rüber, um festzustellen, dass sie sich sehr amüsiert bei den Geschichten über ehemalige Mitschüler oder dergleichen und alte Partygeschichten, während ich müde lächelte, dass ich inzwischen in der Generation Mädchen angelangt bin, die Sophie heißen. Sophie ist 23 und damit bin ich zehn Jahre älter als sie. Vielleicht wirke ich nicht so gesetzt wie andere in meinem Alter, dennoch bin ich um eben so viele Jahre älter als sie wie ich jünger bin als ihre Eltern, die mich etwas beargwöhnten zu Beginn, aber dann als harmlos einstuften. Wir verstanden uns gut am Abend davor, unsere Lebensrealitäten gleichen einander stärker als Sophies und meine, sie wissen, dass ich eine vorübergehende Episode im Leben ihrer Tochter bin. Man kann nicht wirklich über die Photos aus den Achtzigern lachen, wenn man nicht selbst diese Mode tragen musste. Nun aber sitzen wir hier, und alles könnte gut sein, ich merke, wie das Bier seine seelelösende Kraft in mir entfaltet, bis das Thema der drei auf Ex-Beziehungen kommt und eine der beiden Lenas mich fragt, wie es denn bei mir aussähe. Ehe mir eine passende Antwort einfällt, sagt Sophie: „Lars, das würde mich jetzt aber auch mal interessieren. Wir sind jetzt ein halbes Jahr zusammen und darüber haben wir nie geredet.“ Für einen Moment überlege ich, was ich sagen könnte. Dann entscheide ich mich für die ehrliche Variante. Ich erzähle, dass ich natürlich kein unbeschriebenes Blatt bin, aber auch nicht mehr oder weniger als andere in meinem Alter erlebt haben, dass mich aber am meisten meine letzte Beziehung geprägt oder verändert hat, da ich in dieser Beziehung Vater geworden bin. Das lässt die beiden Lenas aufhorchen und ungläubig fragen: „Du hast ein Kind?“ „Ja“, sage ich, „einen kleinen Sohn, der jetzt fast zwei Jahre alt ist.“ „Wieso bist du dann nicht mit seiner Mutter zusammen?“ Ich lächele gequält. Gequält, weil es mich wirklich quält. Ich versuche, möglichst kurz zu erzählen, wie Eli schwanger wurde, und wir während der Schwangerschaft eine gemeinsame Zukunft planten, vom ersten halben Jahr, in dem wir beide mit unserem Nachwuchs glücklich waren, und wie danach Eli immer mehr ihr eigenes, selbstbestimmtes Leben führen wollte. Von den Abenden, an denen ich unseren Sohn ins Bett brachte, damit Eli sich mit Freunden treffen konnte. Von der Nacht, in der sie nicht nach Hause kam, weil sie mit jemand anderem schlief. Von dem Morgen danach, als sie mir sagte, dass wir uns trennen müssten, nicht weil der andere etwas zu bedeuten habe, sondern weil sie noch nicht bereit sei für ein herkömmliches Familienleben. Davon wie wir miteinander umgehen. Unser Söhnchen ist mal bei mir, mal bei ihr, je nachdem wie es unser Zeitplan zulässt, je nachdem, was wir vorhaben. „Das ist ja krass“, sagt eine der Lenas, „diese Eli ist ja echt voll Scheiße.“ „Nein“, sage ich. „Sie will leben. Und ich kann und will ihr dabei nicht im Weg sein. Natürlich sagt sie, dass ein neuer Freund an ihrer Seite niemals den Platz des Vaters für unseren Sohn einnehmen darf und wie wichtig es ihr ist, dass ich die Hauptbezugsperson bin, aber ich weiß natürlich, dass es irgendwann jemanden geben wird, den sie sehr lieben wird und der es nicht zulassen wird, dass ich eine so große Rolle in ihrem gemeinsamen Leben spiele. Das wird irgendwann dazu führen, dass meine Rolle im Leben meines Sohnes automatisch geringer werden wird und er dann das Interesse an mir verlieren wird. Vielleicht wird das morgen sein, vielleicht in einem Jahr, ich weiß es nicht.“ Schweigend schauen die drei mich an, sie sind beeindruckt, fasziniert von dem, was sie nicht kennen. Die beiden Lenas stellen mir noch viele Fragen, sie interessieren sich aus der Ferne für das, was man als Tragik meiner Vaterschaft bezeichnen könnte und dennoch für die beiden nichts weiter ist als eine interessante Begegnung. Die Geschichte interessiert sie, als geschehe sie einer Spielfigur oder in einem Film. Sie ahnen, dass ich nur eine vorübergehende Episode im Leben ihrer Freundin bin. Als das Interesse erlahmt, kehren die Geschichten zu Erlebnissen zurück, als die drei dreizehn waren, und in irgendwelche Jungs verliebt waren. Sie erzählen es mit dieser zur Schau gestellten Erwachsenheit, als sei man aus diesen Dingen längst herausgewachsen und als wäre die Tatsache, dass dies zehn Jahre zurückliege, Grund genug, darüber zu lachen. Ich habe nie über meine Vergangenheit gelacht, unter anderem weil ich sie weitestgehend vergessen habe. Ich kehre in mich zurück, nun mit der ganzen Schwermut, die die unvermeidlichen Ereignisse in mir auslösen. Ich beneide diejenigen, die leben. Ich selbst sortiere zwischen den Jahren meine Bücher und versuche einige in Antiquariaten loszuwerden.
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Emile_Henry
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xSe - Ohne Titel
Ein ungereimtes Gedicht ohne Melodie. Wie Sex sein kann.
Tausendfüßler - Lustgeschreie, Physische Verschmelzung, Aneinandergereihte heftige Stöße, Zitternde Glieder bebende Körper. Verständnisloser Verstand, Füße im Meer - Kopf im Sand. Übelkeit und Benutztheit, Vor Gebrauch gut schütteln. Tatatatam der Marsch der beklemmenden Scham, Du bist reich, und ich bin arm, Im hölzernen Kopf fahren Gedanken monoton, Ihre Bahn. Tags: Lust, Wollust, Geilheit, Benutzung, Gebrauch, benutzt, elendig, elend, dreckig, einsam, Ende
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weAreAnimals
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Liebes Facebook,
damals hatte ich ein Tagebuch, heute habe ich Dich!
Liebes Facebook, heute musste ich recht früh zur Uni! Als ich dann vormittags also in der Bahn saß, gegenüber von mir saß A. da fiel mir auf: Da liegt ein Geldbeutel! Ich machte A. darauf aufmerksam, aber er meinte, dass sei nicht seiner. Wir schauten nach, und tatsächlich! Der Geldbeutel gehörte einem jungen Mann, er muss ihn verloren haben! Ich ging nach vorne zum S-Bahnfahrer, und er nahm den Geldbeutel (der übrigens kein Bargeld enthielt. vielleicht war ich doch nicht die Erste?) Ach Facebook! Ich muss das alles jetzt echt loswerden! Heute war ich in einem Restaurant und die Bedienung war furchtbar unfreundlich! Denn statt dem Bestellten stellte sie mir was ganz anderes vor die Nase! Schnitzel statt Maultaschen! Ich meinte dann, dass ich doch die 2 und nicht die 3 bestellt hatte. Und was meint sie? Das es nicht stimme! BItte?? Ich weiß doch ganz genau was ich gesagt habe! Hier ist es aber auch recht laut, da kann das mal passieren... Doch das Problem ist, die Dame wollte mir wirklich Boshaftigkeit unterstellen! Liebes FB, ich kürze das jetzt mal ab ;) , was meinst du? Außerdem hat mein Freund mit mir Schluß gemacht :( Ich bin single, und das schon seit einer Woche! Das weißt du aber schon... Habe meinen Status natürlich sofort korrigiert! Ich vermisse ihn schrecklich und es frisst mir die Seele auf! Ahja und weißt du was? Leute können so BÖSARTIG sein! Wenn jemand dich nicht zu schätzen weiß, dann renne ihm nicht hinterher! Ohja und ein Mann im weißen Auto treibt sein Unwesen in der Nachbarschaft! Müssen echt aufpassen! Ohje, ich glaube ich werde krank, ich verspüre da was in der Magengegend... naja, lege ich mich ein wenig hin und schmuse mit meinen Kissen und Teddys! :-) Ich hab keine Lust zu lernen. Ich habe keine Lust aufzuräumen.
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Anni_Star
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Will ich dich? Ja! Nein. Vielleicht?
Ich will dich, ich will dich nicht, ich will dich, ...
Es hatte so schön angefangen, ich hatte die Zügel in der Hand, war dir noch nicht verfallen, wollte es langsam angehen. Du warst so anders als die anderen vorher. Ich war mir nicht sicher. Will ich dich? Du wolltest mehr, du wolltest mich. Nach einer Weile wollte ich dich auch – komplett für mich. Vergessen waren die Bedenken. Doch du wolltest mich nicht mehr. Und plötzlich war ich traurig, verstand es nicht. Ich konnte nicht aufhören an dich zu denken. Ich wollte dich doch jetzt. Abstand. Dann war da diese Andere. Wir nur noch Freunde. Es versetzte mir einen kleinen Stich. Aber es war ok.Da waren dann wieder diese Dinge an dir. Ich mag sie nicht. Sie waren wieder so present. Und es war gut. Und ich war nicht mehr traurig. Doch dann fing es wieder an. Wir kommen nicht voneinander los. Es ist anders zwischen uns. Ich will dich, aber auch nicht. Ich vermisse dich, wenn du nicht da bist. Bist du da denke ich, nein er ist es nicht. Will ich dich? Will ich dich nicht? Es gibt keinen anderen für mich, keine andere für dich. Es ist eine Beziehung und auch nicht. Wir sind Freunde Plus. Für dich. Für mich nicht. Ich verzweifle. Was will ich? Will ich dich? Will ich das? Ich will jemanden, der mich will. Du willst mich nicht. Nicht mehr ganz. Du vermisst mich, ich dich. Doch wenn du es sagst glaube ich dir nicht. Also beende ich es. Du sagst es ist ok, ich glaub dich stört es nicht. Ich fühl mich allein. War es richtig? Vielleicht will ich dich doch und weiß es nur nicht. Vielleicht siehst du jetzt ein, dass du mich auch willst. Jetzt ist es vorbei. Da ist wieder eine Andere. Diesmal ist es anders. Es gibt kein zurück. Und ich sitze hier und bin traurig. Tags: Freunde, Freunde mit gewissen Vorzügen, Gefühl, Traurigkeit
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Der letzte Besuch
Alkohol, Make up, Drogen, du kennst mich nicht, ich kenne dich nicht, Haarspray, Kleider, Beat, Schwarzlicht, Wimperntuscheberge. Knistern, rauschen.
Er sitzt in der U-Bahn, um seinen letzten Besuch anzutreten, es ist Nacht, er friert; die Kälte ist arktisch, dabei ist schon April. Der Schnee in dieser Nacht; wie hochkarätiges weißes Gold. Er brennt noch immer in seiner Nase. Er weiß nicht mehr so recht, warum er ihn gekauft hat; vielleicht würde sie sich freuen, denn er hatte ihr einen Anteil übrig gelassen. Sie öffnet ihm die Tür, ihr Lachen, als sie ihn sieht, so überirdisch schön. Er hasst es, er hatte es immer gehasst und er hasst es auch jetzt. Ihre Porzellanpuppenhaut ist parfümiert und das ist noch schlimmer, denn für ihr Lachen kann sie ja nichts und für ihr Lachen kann auch er nichts, zumindest nicht dafür, dass es so überirdisch schön ist. Redet er sich ein. Er hatte damals fallen gelassen, seine Nase konserviere Erinnerungen besser als ein Tagebuch. Es hatte schön geklungen. Sonne hängt in ihren Wimpern, bevor er sie umarmt, als ob nichts wäre. Ihre Haare kitzeln ihn am Hals, er hat den rein moralischen Drang, einen Schritt zurückzugehen, gibt ihm dann nach und atmet tief ein. Tief. Er weiß, dass sie es auch tut. Sie schreit, als er die Wohnung verlässt. Sie schreit ihn nicht an, sie schreit sich an, schreit in sich hinein, voller Schmerz, Schmerz, Schmerz, es hallt in seinen Ohren und das macht ihn wütend; denn seine Ohren sind eigentlich an allem schuld, an was er sich erinnert. Die Stimme seines Vaters, die hart und leise zerstört, das Weihnachtslied, das damals im Hintergrund lief, und Musik, immer wieder Musik, und Rauschen, Rauschen so oft, das alles andere, jeden Gedanken knistern lässt, wie in einem schlechten Radio, Rauschen, so gut, denn es verhindert jegliche Klarheit. Doch ihr Schreien ist kein Rauschen, es ist Wuttrauerhassliebebefreiungs-kampf, ihr letzter Überlebenskampf. Er hatte fast vergessen, ihr den Schnee zu geben. Mit einem Wort des Abschiedes will er es ihr in die zittrige, weiße Hand geben, sie schlägt sie weg, leise leise rieselt der Schnee, ihre Pupillen sind riesengroß, er weiß, dass ihr Körper auf Stress reagiert und dass sie nüchtern ist, sie hatte ihm alles von sich erzählt. Er sitzt jetzt in der U-Bahn, sie bringt ihn in die andere Richtung. Menschen steigen ein, wenige, denn es ist Nacht. Er fragt sich, wie sie bei Tag aussehen, ob sie die gleiche Maske aufhaben wird, Alkohol, Make up, Drogen, du kennst mich nicht, ich kenne dich nicht, Haarspray, Kleider, Beat, Schwarzlicht, Wimperntuscheberge. Knistern, rauschen. Er fragt sich, ob es morgen früh noch wichtig ist für das Mädchen, das ihm gegenüber sitzt, dass sie heute Nacht ihren Freund mit dem Bruder ihrer besten Freundin betrügen wird, ob der Mann, der gerade einen tiefen Schluck bunte Flüssigkeit aus einer Aldipfandflasche nimmt, morgen Mittag noch weiß, wem er heute Nacht einen Zahn ausgeschlagen hat, ob die kleinen kichernden Mädchen, die sich angemalt haben mit rot, lila, blau, braun, rosa, um älter auszusehen, ihrem ersten Mal, das sie vielleicht heute Nacht noch auf der Discotoilette erleben, jemals Bedeutung schenken werden. Er weiß, dass sie alle diese Fragen mit Ja beantworten würden, und er weiß auch, dass er morgen früh verneinen würde, fragte ihn jemand, ob es wichtig sei, dass er gerade das Porzellanpuppensommermädchen mit dem er die letzten unbedeutenden vier Monate verbracht hat, mit einem Päckchen Koks und einem letzten intensiven, gekonnten Kuss eingefroren hat.
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coquette
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Ich werde Trambahn fahrn.
Verstrahlt stehe ich in der Trambahn. Mal wieder Samstagabend kurz vor knapp einkaufen gewesen.
Wie jedes Mal vergesse ich, dass sich meine Einkäufe nicht vom Laufband der Kasse direkt bei mir zuhause an ihre richtigen Plätze sortieren. Ich habe – wagesinnig wie ich bin – einen Sixpack Limo gekauft. Natürlich die großen Flaschen. Die Einkaufstasche ist voll und schwer. Dumme Idee, irgendwie. Denn natürlich hält die Trambahn nicht direkt vor meiner Haustür. Eigentlich hält sie nicht mal in der Nähe. Und eigentlich bin ich auch überhaupt nicht stark - nur gierig. Ich betrachte die Menschen um mich herum. Eine Gruppe junger Menschen scheint bereits auf dem Weg zu einer Feier zu sein. Neben ihnen steht ein Korb, aus dem Flaschen lugen. Das Blau des Drehverschlusses erinnert mich an Wodka, aber ich bin nicht sicher, ob es wirklich Wodka ist. In dem Vierer neben mir sitzt eine Mutter mit kleinem Kind. Das Kind erzählt davon, dass es morgen einen großen Schneemann bauen wird. Es tut mir leid, das Kind. Denn morgen wird es keinen Schnee mehr geben, aber das weiß das Kind noch nicht. Die letzten Wochen hat es immer mal wieder geschneit, einen Tag war alles weiß und über Nacht war schließlich alles wieder weg und draußen war Frühling. Morgen wird es nicht anders sein. Die Mädchen aus der Feier-Gruppe kichern nun und blicken immer wieder verstohlen in meine Richtung. Ich vermute, dass sie das Pärchen meinen, das wild knutschend neben mir steht. Die Beiden habe ich bereits im Supermarkt gesehen. Bei den Milchprodukten angekommen verkündete er, er würde ihr noch eben die Lieblingsschokolade holen. Worauf sie loszog, um sein Lieblingsbier zu holen. Ein bisschen zu viel Harmonie für meinen Geschmack. Auch ich blicke nun verstohlen zur Seite. Erst jetzt sehe ich den Klebestreifen zur Fluggepäckmarkierung an seinem Rucksack. Wochenendbeziehung. Wenn man sich so selten sieht, muss man vielleicht besonders harmonisch sein. Wäre trotzdem nichts für mich, ich muss streiten. Denn ich streite gern. Ein junger Mann drängt sich nun auf der Suche nach einem Sitzplatz durch die Trambahn. Das Erste, das ich sehen kann, sind Haare und Bart. Ich mag Bart. Er lässt sich auf den Sitzplatz neben der Tür plumpsen, die in meiner Nähe ist. An der nächsten Haltestelle muss ich raus. Ich wuchte meinen Sixpack nach oben, ergreife meine Einkäufe und stürme - so gut das in diesem bepackten Zustand funktioniert - zur Tür. Mist, vergessen Handschuhe auszuziehen. Meine Hand, an der auch noch eine Einkaufstasche hängt, bewegt sich mühsam nach oben. Der behandschuhte Daumen will den Sensor davon überzeugen, die Tür zu öffnen. Seine Hand greift ebenso zum Sensor, meine ist dennoch schneller. Er lächelt, ich sehe blaue Augen und steige aus. Halt, stop! Wieso steige ich aus?! Bevor ich wieder einsteigen kann, fährt die Trambahn los. Mistiger Mistmist. Als die Trambahn an mir vorbeifährt, stelle ich fest, dass nicht nur ich wie blöde der Tram hinterher glotze. Auch er sieht ans Fenster gelehnt zurück. „Bist du öfter hier?“ möchte ich hinterher rufen, verkneife mir diesem Klischeesatz aber vor lauter Schamgefühl. Ich werde Trambahn fahrn. Morgen und jeden Tag. Und er ja vielleicht auch. Vorsichtshalber habe ich bereits einen Zettel mit meiner Handynummer in meiner Jackentasche deponiert.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/ich-werde-trambahn-fahrn/831338
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LarryGaGa
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Ruf nicht die Mama!
Die stummen Zeugen lauschen in die Nacht, wie die Angst sich langsam um dich schlingt.
Dicht an dicht schmiegt sich sein Körper an Deinen. Licht ist nicht, niemand soll das Grauen sehen. Stück für Stück bohrt sich sein fleischiger Schaft in Dich. Blick für Blick wirfst Du ihm Deine Angst zu. Ein dicker Strick hindert Dich am davonlaufen. Hauch für Hauch streift sein Atem Deinen Nacken. Bauch auf Bauch jedes einzelne Haar spürst Du auf seiner Brust. Ruf nicht die Mama! hatte er Dir aufgetragen, sonst passiert, was keiner uns will. Es rappelt und ruckelt Deine Plüschfreunde purzeln aus dem Bett. Sie werden Dir nicht helfen, sind nur stumme Zeugen dieser Tat! Das Zimmer, pinke Wände, war Dir einst vertraut. Fühltest Dich sicher in ihm er hat es Dir gebaut. Ich habe es Dir gebaut, schrie er, ich verdiene Dein Taschengeld, brüllte er. Nun holte er sich, was er Gegenleistung nannte.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/familie/ruf-nicht-die-mama/812900
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Bender018
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Rage
Große Mädchen weinen nicht (lang)
1 neue Abo-Benachrichtigung. „Breitmaulküssfrosch_85 hat ,Ich liebe dich‘ veröffentlicht.“ Carolin freute sich, schließlich glaubte sie zu wissen, was nun kommen würde. Klick. Die Seite wurde geladen. „ Ich liebe dich -über das Beste in meinem Leben- Wir kennen uns schon seit Jahren. Haben uns hier zum ersten Mal getroffen. Anfangs zögerlich beschnuppert, weil wir gebrannte Kinder sind. Du bist etwas Besonderes, das merkte ich schnell. Unser erstes Treffen in der realen Welt war so schön. Du hast mit mir im Regen getanzt, wir haben gemeinsam gekocht und uns eng unter der Decke zusammengekuschelt, während wir einen Gruselfilm angeschaut haben. Ich wollte nicht, dass du mich je wieder verlässt, aber ich hatte ein Geheimnis, vor dem ich dich bewahren musste. Du hast zum Glück nie gefragt, warum ich dir nie meine Festnetznummer gegeben habe, wieso ich manchmal kurz angebunden war, wenn du mich anriefst, weshalb ich ständig bei dir war und kaum bei mir. Aber das habe ich geklärt. Jetzt bin ich bereit für Neues. Ich bin außer mir vor Liebe. Du hast mein wahres Ich hervorgeholt, das niemand zuvor interessiert hat. „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, hast du mir auf die erste Seite eines leeren Buches geschrieben. Darin schreiben wir uns Briefe, für die Zeit, in der wir nicht bei einander sein können. Durch dich ist mein graues Leben bunt geworden. Wenn du das liest, bin ich bereits auf dem Weg zu dir, um dir endlich zu sagen: Ich liebe dich, Miriam!“ Carolin starrte auf den Bildschirm. Ihr Blick wollte sich davon lösen, doch sie konnte es nicht. Durch ihren Kopf raste ein Tornado. Sie saß eine Stunde in der gleichen Haltung am PC, bis der Schwindel, die Ohnmacht, die Fassungslosigkeit nachließ. Unbemerkt hatten sich schwallartig Tränen aus ihren Augen gelöst und waren an ihrem Gesicht hinabgetropft, bis ihr Pullover halb durchnässt war. Als ihr das auffiel, wischte sie sich die Feuchtigkeit aus dem Gesicht, schniefte in ihren Ärmel und erfüllte den Raum mit einem lauten und bestimmten „Scheiße“. Der Film aus Erinnerungen der letzten Monate spulte in ihrem Kopf gerade zurück und fing erneut an zu laufen. Nur aus einer anderen Perspektive. Die unzähligen Male, in denen Michaels Handy geklingelt hatte, weil „ein Arbeitskollege“ seinen Rat brauchte. Die häufigen geplatzten Dates am Wochenende, weil er nun doch wieder „Überstunden“ machen musste. Die vielen „Termine“, die er unter der Woche wahrnehmen musste, weil jemand anderes nicht konnte. Gebetsmühlenartige Entschuldigungen gepaart mit Blumensträußen, Pralinenschachteln, Wellnessgutscheinen, die monatelang auf sie einprasselten. „Das ist nur eine Phase, mein Liebling“, hatte Michael gesagt. „Wenn ich die Karriereleiter aufsteigen möchte, müssen wir da jetzt durch, mein Schatz“, hatte Michael gesagt. Und sie hatte es geglaubt. Langsam verzog sich der Tornado. Lediglich ein laues Lüftchen wehte durch ihre Gedanken. Das Ausmaß der Katastrophe war jedoch überdeutlich. Carolin schloss die Augen und versuchte mehrmals hintereinander tief ein- und auszuatmen. Es gelang ihr nicht. Sie hielt den Atem an und horchte in sich hinein. Es brodelte, heiß, schwer und unsagbar intensiv. Anfangs nur in ihrem Magen, dann breitete sich dieses Gefühl aus, nahm ihren ganzen Körper ein. Sie sprang auf, lief ins Schlafzimmer und setzte sich, mit einer Schere bewaffnet, vor die geöffnete Kommode. Sie trennte jedem Socken Größe 43 die Zehenspitzen ab. Dann nahm sie sich Michaels T-Shirts zur Brust. Sie schnitt Augenlöcher, dort wo seine Nippel normalerweise waren, hinein und einen traurigen Mund in den Bereich, der normalerweise seinen Bauch bedeckte. Carolin trennte die Naht des Bettzeugs auf und schüttelte Decken und Kissen. Sie beobachtete noch ein paar Minuten, wie die Federn durch den Raum wirbelten und beinahe wie Schneeflocken herabfielen. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und schloss hinter sich die Tür. Zielstrebig marschierte sie in die Küche. Sie kippte den Inhalt des Zuckerstreuers in den Mülleimer und befüllte ihn anschließend mit Salz. Alle Tüten, die sie finden konnte, riss sie auf und streute deren Inhalt auf den Boden. Nudeln, Chips, Gummibärchen, Mehl sowie diverse Fertiggerichte in Pulverform bildeten einen neuen Teppich. Nutella und Ketchup schmierte sie an die Fenster und jegliche Küchenfronten. Carolin stemmte ihre Arme in die Hüfte und betrachtete ihr Werk mit einem hämischen Grinsen. Dann ging sie zum Katzenklo, fischte mit der Plastikschaufel mehrere Würstchen aus dem Behälter und platzierte sie auf dem Backblech, das sie bei niedriger Hitze in den Ofen schob. Im Badezimmer angekommen, nahm sie seine Zahnbürste, fuhr damit ein paar Mal unter den Rand der Kloschüssel und warf sie anschließend zurück in den Zahnputzbecher. Dann rollte sie zwei Klopapierrollen aus, verknäuelte sie mit einem Paar Putzhandschuhen und stopfte sie in die Toilette. Sie spülte so lange nach, bis das Wasser auf einer Höhe mit der Klobrille stand. Ihr letzter Marsch führte sie ins Wohnzimmer. Dort nahm sie Michaels heißgeliebte DVDs, PS3- und Xbox-Spiele und steckte sie in eine Kiste. Den neuen Flachbildfernseher legte sie auf den Boden und hüpfte mehrmals auf ihn, bis sie vom knackenden, ächzenden Geräusch unter ihren Füßen genug hatte. Carolin nahm den Hausschlüssel vom Schlüsselbund und bohrte ihn in das auf Leinwand gezogene Liebesfoto der beiden. Dann klaubte sie ihre Sachen zusammen und verließ die Wohnung mit der Kiste unter dem Arm. Auf der Straße zückte sie ihren Kugelschreiber und schrieb auf die Kiste „Zu verschenken“, ehe sie sie an den Straßenrand stellte. Dann holte sie ihr Smartphone aus der Handtasche und tippte im Laufen eine Nachricht an Michael: „Schatz, ich habe meinen Hausschlüssel daheim vergessen und hab aus Versehen versäumt, den Herd auszumachen. Kannst du bitte kurz heimfahren und nach dem Rechten schauen?!“ Sie steckte das Handy ein, lachte laut auf und lief beschwingt summend Richtung U-Bahn.
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Die Ameise und der Schreck
Wir kennen das ja, die Sammler, die Streber, die Kreaturen, welche glauben sich durch Vor- und Fleißarbeit profilieren zu können. Von diesen will ich euch berichten. Es war einmal eine Heuschrecke, welche frohgemut, Tag für Tag, durch's Leben wandelte. Was an sich schon eine Leistung ist, denn, seien wir mal ehrlich, wie viele Wesen kennt ihr, die voll des Mutes und froh genug die Tage meistern? Ohne Bedenken, keinen Gedanken an Schlechtes verschwenden, die den Diem carpem - von solchen, werte Freunde, gibt es ganz Wenige. Eines Tages traf eben jene ihr Pendant. Die mürrische, grantige Ameise. Ich will ja jetzt nicht abwertend klingen oder Leute ausrichten, aber dieses Stück hatte echt 'ne Meise. Sammelte Getreide, auf wahnhafte Art und Weise. Schuftete, gierte und geiferte und hortete, damit nur ja genug für schlechte Zeiten, die eventuell, vielleicht mal kommen würden, vorhanden wäre. Wie es der Zufall so will, begegneten sich die beiden im Herbst des Oktobers. Die Heuschrecke, ohne Böses zu wollen, sah diesen Riesenberg an Fressen und fragte, ob ihr die Ameise wohl ein klein Weng abgeben könnte. Die Antwort kam so abrupt wie unhöflich: "Du dämlicher Schnorrer, hast dir den ganzen Sommer einen Lenz gemacht, hast nicht dran gedacht, dir a bisl was wegzulegen, tja, jetzt hast du Pech gehabt, mit deinen leeren Mägen. Schwing ruhig weiter das Tanzbein, sauf weiter viel Wein, aber ich will mit dir asozialem Gesindel nichts zu tun haben, ich bin ja nicht der Sozialstaat mit lauter milden Gaben. Such dir gefälligst selber was, beantrag Hartz4, mir egal, aber faulenz woanders und nicht hier!". Sprach's, gestikulierte wild herum und ehe sie noch wütend ihr Fäustchen ballen konnte, wurde sie von eines Menschen Fuße plötzlich zertreten. Macht dem Menschenfuß keinen Vorwurf, der registrierte das kleine Ding nicht mal. Die Heuschrecke stand verdutzten Blickes da. Die Paralyse währte nur kurz. Der Schreck auch. Und während sie sich über den riesigen Fressensvorrat hermachte, bedauerte sie im Stillen, dass die Ameise dann doch nichts davon hatte. Und die Moral von der Geschicht' ? Es gibt keine auf lange Sicht. Tags: s'für den Seemann
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Sascha_Chaimowicz
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Verpasste Anrufe
Wie ändert sich Euer Umgang mit dem Handy?
Für eine Recherche habe ich neulich eine Liste mit rund 20 Handynummern abtelefoniert – die Angerufenen waren alle zwischen 20 und 35. Es war Nachmittag, also eigentlich eine Zeit, in der man ans Telefon gehen könnte. Tatsache war aber: Drei gingen ran, der Rest war nicht erreichbar. Mein Eindruck ist, dass der Umgang mit Handys sich verändert: Sofort rangehen wird gar nicht mehr erwartet. Ein verpasster Anruf auf dem Display ist eine Aufforderung, innerhalb der nächsten Stunden zurückzurufen, mehr nicht. Interessanterweise geht die Gesamtstundenzahl, die Menschen mit dem Handy am Ohr verbringen, nicht zurück. Eine aktuelle Studie besagt, dass Deutsche 40 Stunden pro Jahr mit dem Handy telefonieren (oder mehr als drei Stunden pro Monat). Telefoniert Ihr mehr oder weniger als noch vor 2, 3 Jahren? Hat sich die Höhe Eurer Handyrechnung verändert? Teilt Ihr den Eindruck, dass Menschen seltener ans Handy gehen, wenn man sie anruft? Gibt es Menschen, bei denen Ihr immer rangeht?
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herzstueck.
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Hallo mein Lieber,...
..verschwinde doch endlich aus meinem Kopf.
Ich wünsche mir nicht viel, nur, dass ich bitte nicht mehr von dir träume, wenn ich neben meinem Freund liege und schlafe. Vielen Dank!
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Achse der Bösen
Mal ehrlich: In manchen Staaten möchte man noch nicht mal zwischenlanden. Aber woran erkennt man eigentlich ein Scheißland?
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AnnaLuehrmann
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Die Grünen
Tag 1
Der heutige Wahlkampftag fällt etwas aus der Reihe. Morgens um 6:15 Uhr beginnt erstmal alles wie gewohnt: nach sechs Stunden Schlaf quäle ich mich aus dem Bett, um an Pendler in Kelkheim Bioäpfel zu verteilen. Der Rest des Tages steht im Zeichen des Kampfes gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens. Die hessische Landesregierung und die Fraport AG versuchen auf dem Rücken der Anwohner den Ausbau durchzudrücken. Und dass, obwohl die Lärmbelastungen heute schon vielerorts unerträglich sind und es sinnvolle Alternativen gibt. Deshalb habe ich eine Einwendung gegen den Ausbau eingereicht und beteilige mich heute an der Demo zu Beginn des Planfeststellungsverfahrens in Offenbach. Danach geht’s nach Walldorf, wo heute die ersten Bäume für die A380-Werft fallen, obwohl die Halle auch innerhalb des Flughafenzauns gebaut werden könnte. Im Wald stehen bald mehr Polizisten als Bäume. Jetzt verstehe ich auch, was die Fraport AG mit der "Jobmaschine Flughafen" meint. Wir Grüne setzen dagegen auf frische Ideen für neue Jobs. Dabei denken wir zum Beispiel an den Bereich der Erneuerbaren Energien und an Energieeffizienz. Denn die Zukunft liegt in innovativen Technologien, die unsere Abhängigkeit vom Öl überwinden.
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Melizin für die Seele
Baby, riesen.
Ich habe einen Gehirntumor. Auf dieses niederschmetternde Ergebnis stoße ich zumindest immer, wenn ich meine Krankheitssymptome google. Ich liebe das Internet. Das tue ich wirklich! Aber ich tendiere sowieso schon zur Hypochondrie, da machen mir netdoctor.de und Co. das Leben nicht gerade leichter. Bauchweh? Blinddarm muss raus! Rückenschmerzen? Nierentransplantation! Schnupfen? Allergie – gegen alle deine Freunde! Übelkeit? Du bist schwanger. Mit Drillingen. Von Aliens. Mit Tentakeln! Die Angst ist immer im Hinterkopf. Das Problem ist leider auch, dass ich sehr oft krank bin und so quasi bei jedem Ziepen oder Kratzen denke “Okay Mel – sag alle Termine in den nächsten zwei Wochen ab. Du wirst das Bett hüten und dich selber bemitleiden!”. Genau das hätte ich diese Woche auch gerne gemacht. Aber es war ja Klausurwoche. Hab mich also Montag und Dienstag noch zur Uni geschleppt. Habe es überlebt, aber versuche es mir jetzt in meinem Bett so gemütlich wie möglich zu machen. Und da kam auch schon die Inspiration für diesen Blogpost: Mel’s ultimativer Genesungsguide – “Melizin” für die Seele quasi. Voraussetzungen für ein gutes Genesungsumfeld sind: Bett, Cosypants, Wärmflasche, Laptop. Aber das allein gibt noch nicht den Mel-Effekt. Also bitte: 1) Om-nom-nomium akut, zur oralen Einnahme Wenn es mir schlecht geht, esse ich. Alles was mich auch nur für ein paar Sekunden glücklich macht wird in die Wangen gestopft. Heute waren es Schokokekse. Gestern Guacamole und Tortilla-Chips. Das ist wie ein Funken Hoffnung zum schlucken. Aber Doktor Mel warnt: Nicht bei jeder Krankheit sollte man sich mexikanische Nationalgerichte und kakaohaltiges Buttergebäck reinziehen – GEFAHR! 2) Nostalgiefilmtablet ten Gestern hab ich, um mich abzulenken Beetlejuice geguckt. Einer meiner liebsten Kindheitsfilme – obwohl mich die Szene in der Adam und Barbara exorziert werden echt verstört hat. Die Filmmusik erinnerte mich nochmal daran wie timburton-ig eigentlich Psychonauts ist ( http://marymandolin.wordpress.com/2010/07/28/der-nerd-in-mir/ ). Ich habe die Theorie, dass die nostalgischen Gefühle die beim gucken hochkommen auch gleichzeitig dafür sorgen, dass man sich daran erinnert wie krank sein als Kind war. Man musste nichts tun, bekam alles, die Medizin schmeckte süß, man jammerte und trotzdem hatten alle Mitleid UND man konnte den ganzen Tag im Pyjama rumlaufen, ohne dass man für ein Riesenbaby gehalten wurde. Heute ist man krank und die Welt dreht sich trotzdem weiter. Hier noch eine Auswahl an Filmen, die sich auch noch für Leute aus meiner Generation eignen: Zurück in die Zukunft, Die unendliche Geschichte, 4 Dinos in NewYork (!!!), In einem Land vor unserer Zeit, Star Wars, Feivel der Mauswanderer, Rocky Horror Picture Show. Wer noch Tipps hat, gerne in den Kommentaren da lassen – ich werde noch oft krank sein. 3) Musikapseln Nicht irgendwelche Musik. Es muss schon einen medizinischen Effekt haben. Wer möchte kann tibetanische Klangschalen Meditationsmusik auf YouTube aufsuchen. Ich persönlich bevorzuge das letzte Album von Bon Iver. Dazu legt man sich dann – alle Gliedmaßen von sich gestreckt, platt wie eine Flunder (einer der tollsten Sprüche der Welt, oder?) ins Bett. Ein bisschen wie man sich Patrick Star unter seinem Stein vorstellt. Und dann versuchen, sein Leid wegzuentspannen. 4) Ryan Gosling Ich hoffe ich konnte mit meinen Ratschlägen einigen geschundenen Seelen helfen. Ich fühl mich auf jeden Fall schon viel besser. In Frieden, Melizin Tags: schleimkeim, holy guacamole
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wissen
gesundheit
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derHerrMitDemPixel
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Tussi
Ehrlich.
Ich find´ Dich echt schön. Was eine so unerwartete wie angenehme Überraschung ist. Dem Namen nach müsstest Du älter sein. Zumindest erwarte ich das so - was dazu führt, dass ich verwirrt umherrenne und Leute frage, wo denn bitte der passende Mensch zu dem alten Namen zu finden sei - natürlich während ich direkt neben Dir stehe und Deine Augen vermutlich belustigt in meinen Rücken blitzen. Du hast großartige Augen. Tiefbraun mit Schalk. Ich schaue sie mir genauer an, während ich Dir erkläre, dass Du wirklich viel zu jung für so einen alten Namen bist, ich nun ein wenig aus dem Konzept bin, mich neu sammeln muss und jetzt einfach nochmal rausgehe um dann wiederzukommen. Du ziehst eine Augenbraue hoch, nickst, schmunzelst still vor Dich hin und ich finde Deine Augen wirklich wunderbar während ich nochmal rausgehe, wiederkomme und vor Dir feststelle, dass Du heisst wie Du heisst und ich derHerrmitdemPixel bin. Deine Mitfahrgelegenheit. Und dass wir - wenn Du nichts dagegen hast - eigentlich sofort loskönnen. Du hast nichts dagegen. Eigentlich möchtest Du sogar ziemlich schnell hier weg, wie mich eine nette Stimme wissen lässt, bevor Du selbst reden kannst. Obwohl die nette Stimme Dich eigentlich ganz gerne hierbehalten würde, weil die nette Stimme Dich wohl auch ziemlich sympathisch findet. Allerdings hat die nette Stimme noch andere Patienten und so ein richtig netter Ort für ein Date ist eine neurologische Aufnahme nun auch wieder nicht. Da sind wir uns alle einig. Doktor Nettestimme erklärt mir, warum Du hier bist : Du leidest offenbar in letzter Zeit unter "Krampfanfällen unklarer Genese" - also unter Krämpfen, von denen irgendwie keiner weiss, wo die nun eigentlich herkommen. Ich sage so etwas Gehaltvolles wie "Mmmmmmh. Doof?" während ich Dich anschaue. Du nickst, alle nicken. Allgemeine Einigkeit. Ich erfahre, dass Du gute zehn Jahre jünger bist und unter einer - Doktor Nettestimme drückt sich wohl gerne sehr Allgemein aus - "seltenen Erkrankung" leidest. Ich blättere flüchtig in Deiner Akte herum und weiss jetzt, wie Du auf dem Papier aussiehst - und dass man den langen Text eigentlich auch auf "Wir haben keine verdammte Ahnung, weil wir da noch 10 Jahre (oder so) forschen müssen - aber die Prognose ist...scheisse" zusammenkürzen könnte. Oder auf "Ist was Genetisches. Schlimme Sache. Kann man nix machen". Deine Lunge könnte übrigens besser aussehen, aber der Rest ist augenscheinlich wirklich super. Nicht auf dem Papier. Da ists eigentlich furchtbar. Aber abseits der Papiere siehst Du super aus. Doktor Nettestimme erklärt mir, warum Du hier falsch bist : Die Neurologie ist ja eher was für die Nerven und Du hättest eher kein größeres Problem mit den Nerven und eigentlich -und im Vertrauen- wären alle, nicht im Großen und Ganzen aber doch im Detail, ziemlich ratlos. Ich schaue mal zu Dir herüber, während mir Doktor Nettestimme erklärt, dass man Dir Stahlstangen in den Rücken geschraubt hat, damit Du Haltung bewahrst und dass Du derzeit insgesamt ein wenig sensibel wärst. Du rollst mit den Augen und Deine Hand klappt mehrmals auf und zu. Doktor Nettestimme erzählt noch viel mehr und ich mag ihn...aber Deine Hand klappt weiter auf und zu, während Du seinen Vortrag still synchronisierst. Ich muss mir schon ein Lachen verkneifen. Ich finde mittlerweile, dass ich vielleicht auch mal mit Dir reden sollte. Ich frage Dich mal danach, wie wir Dich am besten vom Bett auf diese recht unbequemen Trage bekommen. Du sagst sowas wie "Öaaaaa", runzelst die Stirn und knüllst ein wenig Deine Bettdecke. "Reden geht nicht ?"', frage ich. Du nickst. "Statin´ the obvious, yeah!", sage ich. Du grinst. "Du - wir sollten reden, wenn wir können.", sage ich. Und Du wedelst und "Öaaast" so lange, bis Dir jemand Dein Handy gibt, das Du mir dann bald ins Gesicht hälst. "Hi - Ich bin Anna :)" steht da - eine Kurzform des alten Namens und ich mag Dich ganz spontan wirklich gern - obwohl mich der Satz unerwartet hart trifft und die Ratio laut "DISTANZVERLUST ! ACHTUNG !" schreit. Du erklärst mir, dass Doktor Nettestimmes "sensibel" heisst, dass Du beim geringsten Anlass schlimme Muskelkrämpfe bekommst und wir bitte vorsichtig sein sollen. Genaugenommen tippst Du sowas wie "´Sensibel´ => Wackeln,Drücken = Krampf. Vorsichtig BITTE > tut weh." Ich erkläre Dir, dass wir da unser Bestes geben werden...aber es wackeln wird. Ich erkläre Dir was wir machen werden und wie wir es machen werden. Ich erkläre Dir, dass es natürlich ohne Kabelsalat nicht geht, während ich vorsichtig an unnötigen Kabeln und Schläuchen herumzupfe. Du runzelst Deine Stirn...vermutlich, weil ich gerade eine typische Floskelparade zum Besten gegeben habe. Hast Du vermutlich schon zu oft gehört, aber wenigstens zum letzten Mal von mir...nehme ich mir vor. Ich stelle fest, dass Distanzverlust vermutlich keine gute Sache ist. Du siehst gut aus und ich find´ Dich lustig und wenn Du lächelst - was Du ziemlich oft tust - strahlst Du so sehr, dass man Dich nur mögen kann. Da sind sich, offensichtlich, alle einig. Wenn man gerade nicht hinschaut ballt sich Mitleid in den Ecken des Raumes zusammen. Aber alle geben sich Mühe sehr tapfer zu sein. Ich finde das fair. Der Krampf, während wir Dich umlagern, reisst Dich uns fast aus den Händen. Dein Hinterkopf knallt glücklicherweise an meine Schulter und nicht an Stirn oder Nase. In Deinem Kiefer knackt und knirscht es und Dein Hals ist jetzt nicht schlank und mit einem tatsächlich stilvollen Tattoo verziert, sondern ein dickes Bündel Stahlseile, die an einem Gesicht herumzerren, das ganz Schmerz ist. Deine bemerkenswert weissen Zähne sind gefletscht und echt weiss. Ausser die Schneidezähne. Die sind zwar da, aber nicht echt. Die sind abgebrochen, als Dir jemand mal einen Beisskeil verpasst hat. Der Beisskeil war danach aber auch kaputt. Immerhin. Wir können Dich zumindest jetzt problemlos vom Bett auf die Trage heben - schlimmer wird´s jetzt wohl kaum werden. Tränen laufen in Bächen aus Deinen Augenwinkeln als der Krampf nach einer Minute nachlässt. Du weinst aber gar nicht - tippst Du.Der Krampf tut weh, aber Du weinst gar nicht. Es presst Dir bloss das Wasser aus den Augen. Ich nicke und möchte Dir glauben. Doktor Nettestimme lässt mich wissen, dass derartige Krämpfe so etwa eine Minute dauern, in letzter Zeit aber gehäufter auftreten würden. Machen kann man da nix. Du machst "sowas" noch zweimal während wir Dich zum Wagen bringen. Diese Tragen eignen sich nicht für Menschen wie Dich. Die letzten 500 Meter tragen wir Dich, die Trage...den ganzen Scheiss. Das holpert nicht - was gut für Dich ist und mir und meinem Kollegen wird ein wenig warm. Das kann bei 30°C nun wirklich nicht schaden. Sage ich. Deine linke Augenbraue wandert ein wenig nach oben. Allgemeinpostenworthülsenwitze sind nicht so Deins. "HAHA" tippst Du. "Pfffft", sage ich und frage Dich, wer bei Dir bleiben soll. Du hast die Wahl zwischen mir und der Frau die ich für Deine Mutter gehalten habe, die aber eigentlich die Betreuerin aus Deinem Pflegeheim ist. Deine eigene Mutter...die scheint es zu geben, aber die wird hier offensichtlich kein Thema. Ich nehme an, dass sie so lange tapfer waren wie sie konnten. Deine Mutter, Deine Familie. Wer auch immer. Da Du Deine Betreuerin schon kennst, wie Du sagst, bleibe ich mal bei Dir. Wir haben ein wenig Zeit zum Quatschen. Der Weg ist nicht allzu weit, aber wir lassen es wegen Dir mal ruhig angehen. Der Kollege am Lenkrad, tendenziell ein Mensch mir einer eher robusten Fahrweise, bedient das Fahrzeug überraschend virtuos und schwebt uns unverhofft sanft durch die hiesigen Schlaglochpisten. Du findest das ganz prima und wir unterhalten uns ein wenig über doofe Krankenhäuser, fachlich und menschlich hilflose Arzt- und Pflegemenschen, über fachlich hilflose und menschlich tolle Arzt- und Pflegemenschen...darüber, dass Dein Großvater "Das" auch hat, aber das "Das" bei Dir wesentlich agressiver, schneller und unberechenbarer abläuft und das "Das" vor zwei Jahren einfach so angefangen hat...und Du jetzt immerhin noch tippen kannst. Wir reden in kurzer Zeit, mit wenigen Worten, über Dich, mich, die Welt da draussen und die Welt da drinnen. Du weisst was "Das" bedeutet, tippst "lahm > gelähmt > atemgelähmt > fin. Keine 100y :)". Deine Lunge könnte wirklich besser sein und Du hast halt Recht. Was soll ich denn anderes machen als "Ja" sagen. Das geht nicht mehr, wenn man sich für "auf Augenhöhe" entschieden hat. Du bist nicht alt, hast nicht "Dein Leben gelebt"...es gibt keine Ausreden oder Floskeln dafür, dass "das" irgendwie besser macht. "Frechheit" sage ich. "Schon" tippst Du. Es ist okay für Dich. Behauptest Du. Natürlich irgendwie nicht, aber es ist ja nun nicht so, als hättest Du eine Wahl. Hoffnung hast Du noch. Deine Gedanken noch irgendwie festzuhalten bevor auch das nicht mehr geht. Schöne und -wie ich finde...hoffe?- wichtige Gedanken über das Leben. Über alles, was wichtig ist, was bleibt und das Ehrlichkeit, Echtheit die härteste zwischenmenschliche Währung ist, die wir geben und nehmen können. Und das alles - unterm Strich - einfach Scheisse ist und fast jede hohle Weisheit durch den Tod geadelt wird, Du immerhin bedeutungsschwanger bist und echt lieber eine banale Tussi in einem schönen, funktionsfähigen Körper wärst und kein hilfloser Zuschauer des eigenen Verfalls. Ich finde Dich schön. Auch ganz schön tragisch, aber dennoch. Ganz ernsthaft. Du willst mir Floskelei unterstellen, aber ich bin Dir dankbar, dass Du´s lässt und nur "Danke" tippst. Ich nicke und lasse Dich wissen, dass es bei mir keinen Behindertenbonus gibt. Kleine Floskel auf Augenhöhe um den Moment abzuwürgen - ich muss an Geräten herumdrehen und es ist überaus deplaziert, wenn die Luft dabei allzu kontemplativ ist und das Atmen schmerzt. Wir bleiben danach unverbindlich. Sie und ich. Eine Baustelle löst einen weiteren dieser absurden Krämpfe aus, bei dem sie es irgendwie - wie auch immer - schafft sich die mehrfach verklebte, verbundene und gesicherte Kanüle aus dem Arm zu reissen und sich, mich und den Boden einzubluten. Nachher lässt sie mich wissen, dass sie "sauber" ist und ich lasse sie wissen, dass ich gewissenhaft ihre Laborergebnisse gelesen habe, nachdem ich sie verbunden habe. Der nächste Krampf folgt kurz darauf...und nach kurzer Pause direkt der Nächste...und der Nächste... . Das ist neu. Bestätigt ihre Betreuerin, bestätigt auch sie selbst in einer Pause zwischen den Anfällen. Das ist neu und will nicht aufhören und ich bin überhaupt nicht darauf aus herauszufinden ob das von allein aufhören wird. Ich erkläre ihr was wir machen werden...dass wir jetzt einen Arzt rufen und dass wir sie - denke ich - schlafenlegen werden um "Das" in den Griff zu kriegen, wenn es bis zum Eintreffen des Arztes nicht aufhört. Dass ich jetzt kurz ausser Sicht herumwerkeln muss um alles vorzubereiten und ihr gleich eine neue Nadel in den Arm stecke und dass ich, die Betreuerin, wen immer sie dabeihaben möchte neben ihr bleibt, wenn wir das alles machen und dass sie nicht allein ist. Das Kontemplative hat den Wagen verlassen, die Augenhöhe auch und auch jede harte zwischenmenschliche Währung, als sie mich -in einer ruhigen Minute- fragt, ob "wir das hinbekommen". "Ja, denke schon" sage ich. Klar. Du packst das. Tapferes Mädchen. Obwohl ich überhaupt nicht sicher bin, wie das so sein wird. Mit ihr und dem Silikonschlauch den ihr der Arzt in die Luftröhre schieben wird und mit dem Medikament, dass ich gerade zusammenrühre und mit "Vec/10mg-1/1" beschrifte. Das Medikament, dass ihre Muskulatur in nutzloses, nichtkrampfendes Fleisch verwandeln wird. Und wie das so sein wird - mit all dem anderen Scheiss. Frau Doktor kommt. Ich rede mit ihr und als es gerade geht, da reden sie miteinander, ich sage noch "Gute Nacht, Tussi, Schlaf gut.". Sie lächelt, ist viel weniger Patient als noch vor einem Moment. Und dann ist sie still und friedlich und schön und verschwindet kurz darauf in irgendeiner anonymen Intensivstation. Derartig versorgt kann man sie ja auch wieder sehr viel robuster fahren. Ich weiss nicht, wie das für Dich ausgegangen ist. Ich weiss, dass Deine Betreuerinnen, Deine Eltern und offenbar viele Leute mal in den ersten Tagen bei Dir vorbeigeschaut haben. Ich hoffe, dass sie nicht allzuviele Floskeln herausgehauen haben und dass Du Dich -wenn doch- angemessen geärgert hast. Ich fänd´s auch nett, wenn Du - wenn Du kannst- ahnst, dass manchmal auch mit einem funktionsfähigen Körper alles ,unterm Strich, scheisse sein kann - ein bisschen, einen Moment lang - und ich gerade wirklich auch einfach nur eine banale Tussi sein möchte, die sich keinen Kopf macht ...und vielleicht interessiert´s Dich auch eigentlich gar nicht. Auf eine spezielle Weise wäre das schön und einfach. Aber ich werde tapfer sein. Wie alle Anderen. Da sind wir uns bestimmt alle einig. Dein rosa TouchpadDingsbumsHandy fand ich übrigens ziemlich tussihaft. Immerhin war kein Strass drauf.
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Christoph_Koch
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Long-Distance-Freundschaft
"Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft" - und was noch?
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Lisa.auf.der.Suche
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Was ich eigentlich will
...das weiß ich bis heute nicht. Beziehung oder Single-Dasein, niemand will sich festlegen, alle wollen alles auf einmal. Und ich auch.
Mir wird oftmals weiß gemacht, ich stamme aus einer Generation der Zerrissenen. Derjenigen, die frei sein wollen und dennoch Sicherheit suchen. Derjenigen, die Gefühle nicht an sich heran lassen wollen und dennoch das ganz große Drama suchen. Es ist also kein Wunder, wenn sich Menschen meines Alters in einer Beziehung gleichzeitig wohl und gefangen fühlen. Wir wollen den einen Menschen, der unser Anker ist, uns versteht und immer da ist. Aber gleichzeitig wünschen wir uns Abenteuer und die Aufregung jemand neuen kennen zu lernen. Oft schon habe ich von Leuten aus langjährigen Beziehungen leise Seufzer gehört und noch leiser den Wunsch nochmal jemand anderen kennen zu lernen. Und wer sich dann doch traut und die heimelige Beziehung verlässt, sehnt er sich schon bald nach dieser zurück, denn der Single-Markt ist oftmals nicht halb so abenteuerlich, wie er aus der Entfernung scheint. Denn da gibt es Menschen, die den Eindruck erwecken, es hätte Zoom gemacht - vielleicht nicht bei einem selbst -aber wenn das ganz okaye Gegenüber einen so begehrt, wie in dieser Samstag Nacht, kann man es ja mal mit Gefühlen versuchen. Verstörend wird es dann nur, wenn genau derjenige sich danach nie wieder meldet. Single sein kratzt am Selbstbewusstsein. Warum ruft er nicht zurück? Hält mich auf Abstand? Liegt es an mir? Hat er wen anders? Ist er etwa klassischer Womanizer und ich nur eine weitere Kerbe am Bettpfosten? Single-sein zermürbt das Hirn, wenn man abends allein im Bett liegt und diese Fragen wie in einem Kettenkarussell im Kopf kreisen. Natürlich gibt es Freunde, die sich ab und zu mal in dieses Karussell wagen und versuchen, diese Fragen nicht so dramatisch erscheinen zu lassen. Beantworten geht nur selten. Und wenn diese Freunde dann auch noch in einer langjährigen Beziehung feststecken und sich heimlich in ein ähnliches Drama wünschen, kann die Hilfe ja nur halbherzig ausfallen. Was ist nun also der Weg zum Glück? Eine offene Beziehung in der niemand Eifersüchtig wird? In der sich jeder ausprobieren darf, aber zur Not den Anker hat, falls man in ein hinterhältiges Single-Spiel gerät? Das bleibt wohl weiter Fantasie und alles bleibt beim alten, nämlich, dass wir uns immer das wünschen, was wir gerad nicht haben. Tags: Singledasein, Bezieheungen, Schluss machen
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k.janeway
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Ich will doch nur spielen...
nette Nachmittagsbeschäftigung in den 80ern
Flaschendrehen! Ein Spiel unter dem Deckmantel des nachmittäglichen Zusammentreffens zwecks lockerer Konversation hatte zum Ergebnis, dass man entweder einen kompletten Seelenstriptease hinlegte oder feuchte Erfahrungen im Mund- und Rachenraum austauschte. Eine lächerliche leere Cola-Flasche mutierte zum erbarmungslosen Fallbeil der Guillotine. Eine Gruppe heranwachsender Helden und Heldinnen harrte, im Kreis sitzend, ergeben des Urteils. Die Coolness in Person saß breitbeinig oder im Schneidersitz rauchend auf dem Boden, der eher ängstliche Charakter kniete mit zusammengepressten Beinen, damit möglichst wenig Grundfläche entstand, auf die der Kopf der Flasche zeigen konnte. „Daß Du nicht mehr bist, was Du einmal warst, seit Du Dich für mich ausgezogen hast.“ Nein, weiß Gott nicht. Der Klamotten entledigt hatte sich damals zwar niemand, zumindest nicht komplett, aber dafür wurden höchst unangenehme Wahrheiten preisgegeben. Wahrheit oder Pflicht! Das war keine Wahlmöglichkeit sondern pure Folter. Entschied man sich für „Wahrheit“, würde gleich dieser kleine, schmierige Typ, den man bisher für seinen besten Freund hielt, eine derart unverschämte Frage stellen, dass man erstens für den Rest des Schuljahres den Schulhof nur noch mit diskreter Papiertüte über dem Kopf betreten konnte, und zweitens auf den Korridoren von blöden Kommentaren hinterrücks erdolcht wurde. Man mag selbst in seinen Erinnerungen kramen, ob es sinnvoller war, sich für „Pflicht“ zu entscheiden. Immer gab es einen, dem sexuelle Ersterfahrungen komplett abgingen und der lieber für Spielchen à la „geh’ nach draußen und verkaufe 30 Kondome an weibliche Passanten“ sorgte und somit für Heiterkeitsausbrüche der besonderen Art garantierte. Das gros der Mitspielenden jedoch lechzte nur danach, die in unzähligen Theoriesitzungen verschlungenen Bravo-Aufklärungsberichte am lebenden Objekt zu testen, um sich danach vertrauensvoll und anonym an Dr. Sommer zu wenden, weil die Realität doch meilenweit von den bunten Bildchen entfernt war. Dieses Spiel hält auch heute noch für pubertierende Doktorspiele her und trotz aller Peinlichkeiten möchte ich die Erinnerung an das Spiel der Spiele nicht missen.
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Auf dem Eisen
Grillen
Die Glut, sie lodert. Das Fett, es spritzt. Die Steaks sind fertig Wo bleiben Pommfritz? Tags: Grillen, viel Fleisch
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Nebel.
An einem Herbstsamstag
Er lässt mich sehend denken. Gewährt die Freiheit, reich zu beschenken. Zieht das Antlitz in die Höh', hinterfragt den Charakter des Lichts. Denn ist er darauf erpicht zu verdecken, was wir wirklich wollen entdecken. Der Sonne Licht hat er zu reflektieren, um dem Seinszustand nicht zu erfrieren.
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Junge Ratten lachen, wenn man sie kitzelt.
Kitzel-Attacke(...)
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Laurel
Es ist drei Uhr morgens und Clemens ist so müde, dass er seinen Kopf auf die Hand stützt, die ihm schon so lange Jahrzehnte Dienste leistet und nichts dafür einfordert. Doch sobald ihm die Lider über seine tränenden, vergilbten Augen fallen, blinzelt ein Gedanke sie schon wieder empor. So glotzt er das Glas an, in dem ein billiger Energiedrink und noch weniger wertvoller Wodka darauf warten, endlich Ruhe in magensaurer Wärme zu finden. In dem gelben Gebräu treiben zwei Eiswürfel verloren dahin, stoßen immer wieder an die Begrenzung des Glases und aneinander. Sie wirken erschöpft, genau so, wie sich Clemens fühlt. Doch schlafen kann er nicht: sein Verstand ist in seiner Zerstreutheit so wach, wie sein Körper müde ist. Und deshalb sitzt er an dem Tresen dieser Bar, die sein zweites Zuhause geworden ist, in einer Stadt, die er nie als Heimat begreifen konnte. Sein Blick schwingt trunken über die Anwesenden hinweg, die teilweise matt auf den Barhockern hängen und einander nichts zu erzählen haben. Andere wiederum lachen laut und quieken dabei, als wären sie im Schweinestall aufgewachsen. Der Schweinestall, denkt Clemens lächelnd. Ein Kribbeln fährt durch seinen Körper und endet im Schoss. Dort endeten beinahe all seine kindlichen Erfahrungen, die mit dem Schweinestall zu tun hatten. Clemens ertappt sich dabei, wie er den Kopf schüttelt und dabei immer noch ein breites Grinsen im Gesicht trägt. Einen Moment später tippt ihm eine junge Frau auf die Schulter und bittet ihn um Feuer. Aus seinen Nachtträumereien gerissen, greift er nach dem Zippo, das neben dem Glas liegt und versucht ungelenk die Zigarette des Mädchens anzuzünden. Dabei sieht sie ihn mit ungeduldig dunklen, jedoch herzlichen Augen an und Clemens fühlt augenblicklich einen Sommer in seinem Herzen wachsen. Doch so sehr er auch an dem Rädchen des Feuerzeugs dreht: der Funke will nicht überspringen. Plötzlich sticht eine Flamme neben seinen knorrigen Fingern auf. Mit einem Funkeln kämpft sie sich in die geladene Spannung zwischen Clemens und seine Erwartungen und zieht die Aufmerksamkeit der jungen Schönheit auf sich. Sie steckt das Ende der Zigarette hinein und zieht gierig daran. Clemens denkt an warme Lippen und feuchte Zungen. Dann richtet sie sich auf und blickt sich nach dem Spender um, der ihr besser zu gefallen scheint. Ein letztes Mal lächelt sie Clemens mit einem Augenzwinkern zu, der sich nicht regen kann und sie gehen lässt. Zu alt, denkt der sich, zu arm und ungenügend. Diese Worte hallen durch seinen Kopf, doch er will seinen Blick nicht abwenden. Er sieht ihr nach, wie sie verheißungsvoll Rauch über die Schulter, des Mannes bläst, der ihr behilflich war und sie nun im Tanz fest umschlungen hält. Ihr langes Haar fällt auf seine Hände und Clemens wünschte sich, es wäre seine Haut, die diese zärtliche Berührung genießen darf. Er stellt sich vor, er wäre es, der sie halten würde und er wäre es, der ihr ins Ohr raunte, wie schön sie doch sei. Als diese Bilder in seinem Kopf Platz nehmen, fallen Clemens die wilden Tage seiner Kindheit und Jugend ein; und die wiegenden Hüften von Laurel. Laurel war die Frau, die im Nachbarhaus wohnte. Sie war lange vor Clemens Geburt mit ihrem Mann in das Dorf gezogen, was die Bewohner begrüßten und die Bewohnerinnen nur geringschätzig tolerierten. Als ihr Mann dann im Krieg fiel, war sie allein und immer bestrebt die Hilfe der männlichen Anwohner ausgiebig zu honorieren, wenn Arbeiten am Haus anfielen, die sie selbst nicht verrichten konnte. Die Schäferstündchen und andere körperliche Entgegnungen fanden oft auf dem Grün des Innenhofs statt, der mit den roten Klinkern der Mauern, einem Gänsestall, der gegenüber dem Haus lag, und Büschen umsäumt waren. Es waren nur Ahnungen und halbgare Gerüchte, die damals lautlos durch den Laden schwirrten, wenn Laurel in ihren geblümten Sommerkleidern einkaufen war, denn sie war geschickt, keine Anstalten zu machen, wenn es um ihre Liebhaber ging. Vor allem dann nicht, wenn es ein Familienvater war. Ihre Zunge war so schweigsam, wie sie talentiert war. Die selig entspannten Gesichter der Männer, die ihr Haus verließen, jedoch, erzählten eine andere Geschichte, wie Clemens fand. Die Neugier packte ihn, als er gerade zehn Jahre alt war und so schlich er an einem Abend durch den Schweinestall, der auf dem Grundstück seiner Eltern lag, ins Feld. Und da stand sie: Laurel. Mit ihren wiegenden Hüften hängte sie in der Abendsonne, die ihrer Haut eine schimmernde Nuance gab, Wäsche auf. Clemens hockte sich ins hohe Gras und sah ihr dabei zu. Sein Atem wurde mit jedem Zug schwerer und seine Hose begann an einer bestimmten Stelle zu spannen. Die Gefühle, die sich in ihm ausbreiteten, kannte er bis dahin noch nicht, genoss sie jedoch ausgiebig. Ab diesem Tag war er oft dort und beobachtete sie. Manchmal kamen Männer und nahmen sie mit, sodass sie später den Rest der Wäsche aufhängen musste. In dieser Zeit des Wartens lag Clemens im hohen Gras und stellte sich vor, was diese Männer wohl mit ihr machen würden. Er dachte an ihre Silhouette und wie diese zart durch das Weiß ihrer Kleider durch schien. Er dachte an ihren Hintern, der ihm wie eine saftige, pralle Frucht erschien, in die er hinein beißen wollte, und ihre Pfirsichhaut, die sicher süß duftete. Er dachte an ihre Scham, deren schwarze Löckchen manchmal zu sehen war, wenn sie ihr Kleid zu der Wäsche hängte, weil es ihr zu warm wurde. Vier Jahre verbrachte Clemens seine Nachmittage ab und an im hohen Gras im Glauben, er könnte diesen Traum unentdeckt noch viele weitere Jahre leben und sich daran ergötzen. Doch dann geschah etwas, dass den Jungen verstörte. Kurz vor der Dämmerung wartete Clemens im Gras und erhoffte sich sehnlichst, dass Laurel auftauchen würde, was sie wenig später auch tat. Ein Mann war bei ihr und Clemens legte seinen Kopf auf den Boden, weil er fürchtete, entdeckt zu werden. Ein Lustspiel begann und der Junge konnte dem Drang nicht widerstehen, zu sehen, was dort vor sich ging. Laurels Beine waren nackt um die Hüfte des Mannes gewunden, sie stöhnte laut und hielt sich an seinen Schultern fest. Clemens konnte nicht erkennen, wer der Mann war, da er den Kopf abgewandt hielt und sich darauf konzentrierte, Laurels Hintern fest in seinen Händen zu halten und sein Becken kraftvoll in ihren Schoß zu stoßen. Clemens schaute auf Laurels rote, lüsterne Lippen und sah, wie der Mann ihr einen Daumen in den gierigen Mund tauchte. In diesem Moment merkte der Junge, wie der eigene, harte Schwanz gegen seinen Bauch drückte und er begann sein Becken langsam kreisen zu lassen. Wie gern wollte er mit diesem Mann tauschen, wie gern, wollte er es sein, der in Laurels Heiligtum Ruhe fand. Er griff sich in den Schritt und massierte zaghaft sein Verlangen, wobei er die Augen schloss. Als er sie wieder öffnete, starrte ihn Laurel an, während sie immer noch den Daumen des Mannes im Mund hatte. Sie leckte mit breiter Zunge daran und zwinkerte dem Jungen zu. Das überraschte ihn so sehr, dass seine Massage ein jähes Ende in einem überwältigendem Erguss fand. Ein grober Laut entfuhr seinem geschlossenen Mund und der Mann, der Laurel um den Körper trug, sah sich erschrocken um. Als der Junge seinen Vater erkannte, schlug er seinen Kopf in die Erde und erstarrte unerkannt in dieser Position. So blieb er reglos liegen bis die Dunkelheit der Nacht über ihn herein brach. Die folgenden Tage und Wochen ging er seinem Vater aus dem Weg und zog es nicht einmal in Erwägung, sich hinter den Schweinestall ins Feld zu begeben. Es wurde Winter und Clemens versuchte zu verdrängen. Laurel sah er nur noch selten und sie verschwand nahezu aus seinem Kopf bis zu jenem Tag im Frühling, als er Sina, eine Mitschülerin, die er sehr mochte, mit zu den Eltern nahm, um ihr das Grundstück zu zeigen. Beide waren ineinander vernarrt und Clemens dachte sich nichts dabei, sie mit hinter den Schweinestall zu nehmen und sich dort mit ihr auf eine Bank zu setzen, um etwas Zeit ohne Aufsicht miteinander verbringen zu können. Und während das Mädchen sich auf seinen Schoß setzte und begann ihn zu küssen, stand sie auf einmal da: Laurel. Clemens starrte sie an, während das Mädchen liebevoll seinen Hals liebkoste. Ihre Anziehung war ungebrochen und Clemens bekam einen Ständer. Als das Mädchen das bemerkte, wunderte und freute sie sich gleichermaßen und sah zu ihm auf. Clemens jedoch glotzte weiter zu Laurel, wie sie die Wäsche auf hing. Das Mädchen sprach ihn an, doch der reagierte nicht. Dann schwenkte sie ihren Blick in die Richtung, die seine Aufmerksamkeit zu fesseln schien. Als sie Laurel sah und bemerkte, wie Clemens ihren Po fest mit seinen Hände griff und begann sein Becken gegen ihres zu drücken, sprang sie auf und scheuerte ihm eine. Erschrocken sah er sie an, lief ihr aber nicht hinterher, als sie durch das Tor stürmte. Sein Blick galt weiterhin nur Laurel. Die hatte die Szene beobachtet und ging langsam auf ihn zu, um sich neben ihn zu setzen. Keiner von beiden sagte etwas, als sie ihre Hände über seinen Oberschenkel wandern ließ bis hin zu seiner Erregung. Auch sahen sie einander nur an, als sie seine Hose öffnete und nach seinem Schwanz griff. Als sie dann ihren Kopf in seinen Schoß legte, lehnte er seinen Kopf gegen die Wand, schloss die Augen und legte seine Hand auf ihre wallendes Haar. So lange schon hatte er darauf gewartet. Als er die Augen wieder öffnete, stand sein Vater vor ihm. Dieser holte aus und verpasste dem Jungen die Ohrfeige seines Lebens. Während der Junge mit dem Oberkörper zu Seite rutschte, griff der Mann in das Haar Laurels und zog sie von ihm herunter. Er schrie sie an, wie sie es wagen konnte, sich jetzt auch noch an seinem Jungen zu vergreifen. Clemens war überfordert, zog die Hose hoch und rannte ins Haus. Das war der letzte Tag an dem er Laurel sah und zwischen ihm und seinem Vater ging kein Wort mehr darüber verloren. Vergessen konnte er sie nie. Es ist spät geworden, doch Clemens schaut der jungen Frau, die ihn so sehr an Laurel erinnert, immer noch beim Tanzen zu. Sie wirkt müde, aber auch erregt und scheint mit ihrem Tanzpartner verschwinden zu wollen. Als er ihr in die Jacke hilft und beide zur Tür hinaus gehen, nimmt Clemens seine Sachen und folgt ihnen. Sie gehen um die Ecke zum Parkplatz, während Clemens ihnen hinterher schleicht und dort stehen bleibt, in sicherer Dunkelheit. Die Tanzenden können es nicht erwarten sich einander hinzugeben und beginnen an ein Auto gelehnt übereinander herzufallen. Der Mann streift ihr das Kleid über die Hintern, während sich das Mädchen umdreht, sodass sie ihr Blick auf die Ecke gerichtet ist, hinter der Clemens die Szene verfolgt. Ein Stöhnen entweicht ihrem zarten Mund, als der Mann in sie eindringt und sie mit einem Ruck an das Auto gepresst wird. Clemens Erregung lässt ihm keine Wahl dem Schauspiel zu folgen und er öffnet seine Hose, um sich diesem Lustspiel als dritter Akteur zu widmen. Er beginnt seinen Schwanz zu massieren und versucht unerkannt im Schatten zu bleiben. Sein schwerer Atem senkt sich über den Asphalt und er fokussiert seinen Blick auf das Mädchen. Die scheint ihn plötzlich zu bemerken und zwinkert ihm zu, genau wie Laurel damals. In diesem Moment überkommt ihn ein gewaltiger Höhepunkt und Clemens erbricht den billigen Wodka, während er gleichzeitig seinen warmen Samen auf den Boden ergießt. Dieser Akt der Befreiung stört die Tanzenden bei der Paarung und Clemens sieht nur noch, wie beide in ein Auto steigen, um ungestörter zu sein. Als sie an ihm vorbei fahren, muss er ein furchtbares Trauerspiel abgeben, wie er da so an der Wand hängt, in einer Hand seinen schlaffen Schwanz haltend, mit der anderen sich an einem kleinen Vorsprung abstützend. Das Mädchen sieht ihn an und lächelt. Doch in ihren Augen sieht Clemens Mitleid. Und so fühlt er sich: bemitleidenswert. Als das Auto vorüber gefahren ist, blickt er auf die Pfütze aus Erbrochenem, die da vor ihm schwimmt. Die sanft weißen Tupfen seines Spermas darin zeichnen kein schönes Bild. Das ist alles, was ihm an Erinnerungen von ihr geblieben ist, alles was ihm von seiner Laurel geblieben ist: warme Inbrunst die erkaltend auf dem Boden verwest. Lange starrt er auf diese entartete Idee, bevor er erschöpft die Hose zuknöpft und sich auf den Weg nach Hause macht.
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/laurel/1089979
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JojoWrites
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Loslassen
Wie lässt man los, was man am meisten liebt?
Wenn man jemanden wirklich liebt muss man auch bereit sein ihn loszulassen. Das stimmt doch oder? Ich bin jetzt an diesem Punkt angekommen, an dem es Zeit ist loszulassen. Aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich das tun kann. Wie kann man etwas nach so vielen Jahren einfach loslassen? An das, woran man gewöhnt ist? Womit man jeden Tag verbracht hat? Den Grund für das erste Lächeln am Morgen, wenn man aufwacht? Es hat nichts mit Egoismus zu tun oder so. Würde ich dem Glück von was ich liebe im Wege stehen, dann wäre ich vielleicht egoistisch. Aber das ist ja nicht der Fall. Es spricht einfach viel zu viel dagegen und es darf nicht sein. Es darf wirklich nicht sein. Das schreibt seine Religion so vor. Es wäre also nicht richtig weiter daran festzuhalten. Aber ich kann mich auch so schwer davon trennen. Noch nie zuvor in meinem Leben war ich in so einer Situation. Und jetzt stehe ich da, versuche das Richtige zu tun, was mein Verstand mir sagt. Aber es scheint, als würde sich mein Herz krankhaft dagegen wehren und ich bin hilflos. Völlig hilflos und allein damit. Früher war mir nicht klar, dass Liebe auch mit Loslassen verbunden ist. Vielleicht habe ich auch einfach nicht darüber nachgedacht. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich vielleicht versucht nicht so sehr zu lieben. Ihm mir nicht so nahe kommen lassen und ihm zu widerstehen. Ihm nicht mein Leben und meine ganze Welt verändern zu lassen. Aber soweit dachte ich damals eben noch nicht. Was für ein .. Fehler von mir. Und jetzt ist es zu spät. Jetzt sitze ich nur noch hier alleine, am Schreiben. Und das einzige, dass bei mir ist, mich nicht mehr loslässt ist die Frage die ich mir nicht aufhören kann zu stellen. Die Frage auf die ich keine Antwort weiß. Vielleicht kann sie mir ja jemand geben? Aber ich glaube darauf gibt es gar keine... Wie lässt man los, was man am meisten liebt?
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/loslassen/1480167
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burbon
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FLATTERFIEH
unverdaut.
Wir wollen das es kribbelt. Jetzt sofort. und ganz schnell am besten. es soll garnicht mehr aufhören. Los! Doch es juckt und piekt. Wir fangen an uns zu kratzen, Bis es blutet und tiefer. Sollten da nicht Schmetterlinge sein, da wo sich jetzt alles so ungut zusammenkrampft? Unruhig schauen wir uns um, mit der Fliegenglatsche in der Hand. Gierig stopfen wir das gejagte, tote Flatterfieh in unserem mund. doch es gribbelt nicht.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/flatterfieh/955637
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Elfensex
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Meine Katze.
Miau, sprach der Kater und ich war hin und weg,
Als ich in die Schule kam, habe ich meine Eltern vor die Wahl gestellt: Entweder ein Geschwisterchen oder ein Haustier. Sie zogen es vor sich scheiden zu lassen. Es sollten noch zwanzig Jahre vergehen, bis eine Katze in mein Leben treten würde. "Du bist total unflexibel mit Katze." "So ein Tier ist teuer." "Du hast überall Katzenhaare in der Wohnung."  Das waren die immer gleichen Argumente jener, die ich zu dem Katzenthema befragte. Sie haben alle Recht. Als ich meiner Mutter von meinen Plänen erzählte, war sie völlig außer sich. „… und dann stinken die auch noch so. Du kannst die Viecher nicht wie einen Hund erziehen. Die machen dir alles kaputt.“ – „Ja Mama, ich weiß.“  Ich bin froh, dass meine Mutter bei ihrem Kinderwunsch nie solche Gespräche hat führen müssen. Immerhin haaren Kinder nicht so sehr wie Katzen. Als ich meinen Kater kennenlernte war es Liebe auf den ersten Maunz. Also von meiner Seite aus. Er lag auf seinem Katzenbaum, angekuschelt an seine Geschwister und machte gerade ein Nachmittagsschläfchen. Es war ihm völlig egal wer ihn hinterm Ohr krault, wichtig war nur, dass es einer tut. Daran hat sich übrigens bis heute nichts geändert. Er liebt jeden sofort und bedingungslos. In seiner Welt sind alle Menschen nett, vorausgesetzt man schenkt ihm ausreichend Aufmerksamkeit. Nach dieser ersten Begegnung war klar, ich werde eine WG gründen. Eine WG mit einem rot getigerten Katzenbaby, nicht größer als meine Hand . Die Rollen in dieser WG standen von Anfang an fest: Ich war der Dosenöffner, er der Chef. Am Tag nach meiner Entscheidung für diese Katze deckte ich mich mit Fachliteratur ein. Ich war wirklich erstaunt wie viel es über Katzen zu schreiben gibt. Ich habe innerhalb weniger Tage zwei Katzenbücher studiert und alle Internetforen zu diesem Thema befragt. Ich weiß nun, dass Katzenmenschen, wie man sie so schön nennt, einen an der Waffel haben müssen. Ich habe mir fest vorgenommen, nicht jeden Tag  Bilder von meinem Kater in Foren und Communities hochzuladen. Ich arbeite an diesem Vorsatz bis heute sehr hart. Vor dem Katereinzug wurde alles generalstabsmäßig geplant und durchgeführt. Alles aufgebaut, nochmals durchdacht und umgesetzt. Am 12. Oktober 2011 zog Jimmy Rakete, achteinhalb Wochen alt, bei mir ein. Es gab am Anfang Momente in denen ich heimlich „Tierheim“ dachte. Vor allem in der Nacht. Schlaf- und Wohnraum ist bei mir ein Zimmer. Bevor Jimmy zu mir kam, war meine oberste Regel: „Der Kater kommt nicht ins Bett!“ Die ersten Nächte waren der blanke Horror. Ständig kam Jimmy ins Bett. Er saß auf mir, jagte unter der Decke unsichtbare Mäuse oder klebte an meinem Arm. Ständig wühlte es neben mir oder ich wachte auf, weil ein schnurrender Kater sich um meinen Hals gewickelt hatte. Am Anfang trug ich ihn noch sanft aus dem Bett, irgendwann wurde er nur noch unsanft auf dem Bett geschubst. Leider ist Jimmy nicht so lernbegabt wie ich zunächst annahm. Nach knapp zwei Wochen schlief ich zum ersten Mal durch. Ich war glücklich. Inzwischen kommt er erst wenn ich eingeschlafen und in der Tiefschlafphase bin. Ich wache dann mit dem Wecker auf und unter der Decke liegt ein warmer Kater, der sich an mich kuschelt. Jimmy hat mich gut erzogen. Wenn man mit einem Diktator auf vier Pfoten zusammenlebt lernt man Gelassenheit. Früher vor Jimmy, da hing ich sehr an materiellen Dingen. An den schönen Dingen des Lebens. Meinen Schmuck habe ich katzensicher hinter verschlossenen Türen verstaut. Sobald ich Ketten oder Ohrringe anlege, wird die glänzende potenzielle Beute anvisiert. Ich mache das nun wie früher, als ich noch bei Mutti wohnte: Ich lege den Schmuck erst an, wenn ich die Wohnung verlassen habe. Früher war mir die Unversehrtheit meines Sofas sehr wichtig. Heute sehe ich das entspannter. So ein Sofa kann man schließlich ersetzen. Viele Dinge haben sich hier innerhalb sehr kurzer Zeit verändert. Meine Wohnung ist ein Katzenspielplatz, ein aufgeräumter und immer sauberer Katzenspielplatz. Am Anfang gab es hier noch Chaosecken. Irgendwann schlang Jimmy ein Kleinteil voller Genuss hinunter. Seitdem habe ich die Staub- und Chaosecken beseitigt. Er findet jede Staubmaus, jeden heruntergefallenen Fussel, jeden Anhänger, sowie alle verschwundenen kleinen Magnete. Gemäß dem Fall, ich würde die Ordnung schleifen lassen, müsste ich unseren Tierarzt aufsuchen und Tierarzt ist eh ein sehr heikles Thema bei uns. Jimmy mag den Arzt nicht mehr, seit dieser bei ihm Temperatur messen musste. Allerdings ist es auch für mich sehr unangenehm, seit ich versucht habe die Röchel- und Würgegeräusche zu imitieren, die mein Kater während des Fressens manchmal macht. Auch als wir notfallmäßig wegen einem Niesanfall von Jimmy da waren, wurde ich sehr kritisch beäugt. Ich habe Jimmy vorher gefragt was ihm fehlt, nur leider kann ich kein „kätzisch“! Jimmy fehlte im Übrigen nichts. Alles völlig normal. Aber man liest in den Foren ja so viel über die ganzen Katzenkrankheiten. Lieber Vorsorge, als Nachsorge! Als Jimmy bei mir einzog habe ich das Futter seines damaligen Dosenöffners übernommen. Irgendwann wunderte ich mich, warum der Fressnapf immer voll blieb und Jimmy mich voller Verachtung ansah. Inzwischen weiß ich, bei mir zu Hause wohnt ein Diktator mit Geschmack. Wie konnte ich es nur wagen zwei Tage hintereinander Hühnchen zu füttern? Das Trockenfutter wird übrigens auch verachtet, wenn es nicht spätestens alle zwei Tage eine andere Sorte gibt. Es gibt nach wie vor wichtigere Dinge in meinem Leben, als ein Diktator mit Waffelohren und Schnurrhaaren. Aber nichts davon macht mehr Spaß! Die anderen Dinge schaffen es nicht mich innerhalb kürzester Zeit zum Lachen und Staunen zu bringen. Wenn er seinem Spielzeug auflauert, um es dann mit einem gezielten Angriff zu erlegen, kann das kein Fernsehprogramm an Action toppen. Das Trockenfutter wird todesmutig mit Scheinangriffen in die Knie gezwungen, man weiß ja nie, was noch so alles aus dem Napf springen könnte. Der wärmste Ort in der Wohnung wird zielstrebig geortet, um diesen als Schlafplatz einzunehmen. Vorzugsweise auf einem  Menschen. Vorzugsweise auf mir. Wenn ich meinen schlafenden, schnurrenden (manchmal auch schnarchenden) Kater beobachte, beginne ich zu ahnen, warum Mütter ihre kleinen Babys so abgöttisch und bedingungslos lieben. Es gibt nichts spannenderes, als dabei zu zusehen wie ein kleines Lebewesen wächst und gedeiht, weil man es pflegt und hegt wie seinen Augapfel. Mir ist durchaus bewusst, dass ich ab und zu, dem ein oder anderen mit meiner Katzenliebe auf die Nerven gehe. Aber ich bin vollkommen unschuldig! Ehrlich. Das sind die Hormone. Das sind Serotonin, Dopamin und Endorphin. Als er zum ersten Mal von sich aus auf meinen Schoß kam, um sich einzukuscheln und sich ein Nickerchen zu gönnen, da wurde dieser Hormoncocktail freigesetzt. Seitdem ist die Dosis konstant. Das ist auch gut so. Denn sonst wäre er spätestens, als er meine teuren italienischen Stiefel angeknabbert hatte, ohne Umwege ins nächste Tierheim gewandert. So habe ich die Schuhe zum Schuster gebracht und man sieht es fast nicht mehr. Als Katzenbesitzer lernt man eben Gelassenheit. Dieses Glücksgefühl wird auch dann regelmäßig freigesetzt, wenn er mich beim Wohnungsbetreten völlig verschlafen mit einem Hallo-Maunzer begrüßt. Ich habe einen Kater und gehöre nun wohl zu den „Katzenmenschen mit Knall“, aber ich schäme mich gar nicht dafür. Wenn morgen die Welt untergeht, habe ich einen weichen, kuscheligen, kleinen Jimmy der mich bedingungslos liebt… vorausgesetzt ich bin die Einzige die überlebt.
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Eine Miniatur zur Ironie
»Ironie ist die Diskrepanz zwischen wörtlicher und wirklicher Bedeutung.« sagte Ethan Hawke in »Reality Bites« 1994 eher beiläufig.
Es ist ein für meine Begriffe weit verbreiteter Irrtum, das Menschen meinen ironisch zu sein, indem sie eine andere Meinung kundtun, als der, die sie haben. Was dann gerne mit den Worten: »Ich habe das nicht so gemeint.« ins rechte Licht zu rücken versucht wird. Ich frage mich dann immer, warum sie, wenn sie doch offensichtlich einer anderen Meinung sind, als der, die sie postulieren, dann eben diese 'andere' Meinung kundtun. Eine ironische Anmerkung ist das Vertreten seiner Meinung mit anderen Worten. Es bleibt ein Interpretationsspielraum und ist damit ein Angebot auf das ich mich als Empfänger dieser Anmerkung einlassen kann. Wenn ich um den Standpunkt des Anderen weiß und ihm insoweit vertrauen kann, das er diesen nicht verlässt, kann Ironie verstanden werden. Deswegen ist eine gelungene »ironische Kommunikation« ein sicherer Gradmesser dafür, inwieweit ich dem anderen vertraue und vor allem, inwieweit der (oder die) Andere mir Vertrauen entgegen bringt. Wer auf der wörtlichen Bedeutung beharrt, ist ein misstrauischer Mensch. Oder Richter. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob die 'ironische Kommunikation' in irgend einer Weise 'witzig' ist. Ein weiterer weit verbreiteter Irrtum, zu glauben, wenn's nur lustig genug ist, sei es auch ironisch . Oder man könne banale Unverschämtheiten verteilen, weil es ja ironisch ist und man eigentlich einer anderen Meinung sei. Einer anderen Meinung zu sein, als der, die man ausdrückt, ist keine Ironie, sondern Opportunismus. Oder schlichte Gedankenlosigkeit.
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Vanessa91
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Vom Vermissen- wenn die Zeit nicht vorüber gehen will
Ein Gefühl- schwer zu beschreiben und dennoch wahnsinnig intensiv.
Es tut weh, dich nicht bei mir zu haben. Es fällt schwer zu akzeptieren, dass es einfach so ist. Dass es nicht anders geht. Doch man fragt sich, wie es weiter gehen soll, bis zu dem Tag, an dem wir uns endlich wieder sehen. Ich kann es kaum noch erwarten, zähle die Wochen, Tage, Stunden. Markiere den Tag, an dem du endlich wieder da bist, immer deutlicher in meinem Kalender. Es gibt Tage, an denen komme ich ganz gut mit der Situation zurecht, vertröste mich mit der Tatsache, dass es vorbei geht. Bin vielleicht auch zu sehr mit mir und anderen Dingen beschäftigt. Das Leben zieht ohne Pause weiter und reißt mich mit. Dann gibt es andere Tage und vor allem die langen Nächte, in denen ich dich so sehr vermisse, dass es mich fast verrückt werden lässt. Hinzu kommt die Ungewissheit, was du machst, wie es dir geht. Schon wieder eine Woche kein Lebenszeichen, keine Mail, keine Nachricht. Ich weiß, warum es nicht geht und es schwierig ist. Doch dies ist so schwer zu verstehen. Ich weiß, dass du es nicht leicht hast. Dass dir die Situation auch nicht gefällt. Ich denke an unsere schönen Stunden. An unsere Unternehmungen. An dein Lächeln. An deine Nähe. Überall erinnert mich etwas an dich. Es schmerzt, weil du mir dann noch mehr fehlst. Ich träume nachts von dir, so real, so echt. Ich wache morgens auf und bin enttäuscht. Wieder nur ein Traum. Ich lese in meinem Tagebuch. Du bist plötzlich wieder so nah. Obwohl uns 5000 Kilometer trennen. Es ist wunderschön, was wir erlebt haben, was uns verbindet. Ich male mir aus, was wir alles machen, wenn du wieder da bist. Unsere gemeinsamen Pläne sind immer präsent. Sie spenden Trost, geben Hoffnung. Doch dann kommt die Frage auf, ob überhaupt alles so sein wird wie früher. Können wir dort weitermachen, wo wir aufgehört haben? Zweifel. Ich verdränge sie, rufe mir in Erinnerung, was unsere letzten Worte waren, unsere letzten Nachrichten. Ich sage mir, dass es keinen Grund gibt, warum nicht alles gut werden soll. Ich komme mir albern vor, weil ich solche Zweifel überhaupt zulasse. Ich überlege, wie es dir geht, ob du auch an mich denkst. Ob du mich genau so vermisst, wie ich dich? Ob du es auch kaum noch aushältst? Plötzlich ein Lebenszeichen. Herzklopfen. Aufregung. Alles ist in Ordnung. Beruhigend für einige Tage, bevor das Gefühl des Vermissens wieder stärker wird. Dann kaum noch zum Aushalten ist. Wie eine Achterbahnfahrt. Allerdings eine endlos lange. Am liebsten würde ich die Zeit vorspulen. Doch ich muss mein Leben auch trotz der Sehnsucht und des Vermissens weiterleben. Muss die Zeit genießen. Auch ohne dich. Du willst sicher nicht, dass ich traurig bin wegen dir. Doch du sollst auch wissen, dass es hier jemanden gibt, dem du unglaublich fehlst und der auf dich wartet. Und wenn die Sehnsucht wieder kaum zum Aushalten ist, suche Schuldige, die dich dorthin geschickt haben. In ein Land, in dem Krieg herrscht. Für vier endlos lange Monate…
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Mrs.McH
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Mahlzeit
Am Ende des Tages öffnen sich längst geschlossene Wunden. Das Knirschen und Krachen alter, aufbrechender Narben tönt laut in allen Ohren.
Hässliche Engerlinge und unzählig andere Arten ranziger Gewissenswürmer stolpern hinaus und krabbeln in alle Himmelsrichtungen davon. Der Anblick und das damit einhergehende Geräusch erinnert an das eilige Getrippel ertappter Kakerlaken, auf die man im schlimmsten Fall noch einen Blick erhascht, bevor sie sich in Löcher verkriechen, von deren Existenz man bis dahin nichts ahnte. Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich das in meinem Leben schon erlebt habe. Vor dem Zusammenbruch kommt die Euphorie. Doch dieses Mal bin nicht ich diejenige, die zusammenklappt. Ich beobachte, etwas gelangweilt und doch amüsiert, wie sie ihr scheinheiliges Interesse und ihre vorgetäuschte Leidenschaft zusammenklauben und sich kleinlaut aufmachen wollen, sich zurück in ihre scheinheilige Welt zu verpissen. Dort, wo sie üblicherweise doppelzüngig ihr einzig wahres Zeugnis auf ihrem Schutzwall aus Lügen ablegen. Zunächst wollten sie gar keinen Wall errichten, das gestehe ich ihnen zu. Sie stapelten lediglich ihre kleinen Notlügen und billigen Ausreden in irgendeiner Ecke ihres verwackelten Lebens. Doch dann gerieten sie schon bald außer Kontrolle, verwilderten, wuchsen über sich hinaus, so dass aus einem kleinen Häufchen Elend recht schnell ein riesiger Klumpen wahnwitziger Erfindungen und surrealer Dichtungen entstand. Ein wahrlich beeindruckendes Massiv, aus welchem stetig krank wabernde Zellen wuchern und hinter dem es sich angenehm heuchlerisch verstecken lässt. Längst sind mir die Worte für diese Widerwärtigkeiten abhanden gekommen. Deshalb lasse ich sie nicht gehen. Diesmal nicht. Erschreckend stumm zerre ich sie an ihren Haaren in mein Reich. Die ohne Haare leiden ein wenig mehr, denn ich schneide ihnen vor Ort den fetten Bauch auf. Ich packe sie an ihren übelriechenden Gedärmen und schleife sie zurück an den Ort ihrer Verbrechen. Hysterie erklingt wie Musik in meinen Ohren und ich lausche entzückt und entrückt ihrer Melodie. “Bye bye, Baby!”, hauche ich dem ersten aufrichtig herzlich ins Ohr, bevor ich abdrücke und ein mit meiner Liebe aufgefülltes Hohlspitzgeschoss anmutig seinen Schädel sprengt. Ihre Augen sind wie geschaffen für Tomaten-Mozzarella-Spieße der anderen Art. Ihre Ohren geben nicht viel her, doch geräuchert werden sie zu einem derb leckeren Snack für zwischendurch. Ihre Nasen überlasse ich den Tieren und lasse sie wie Perlen vor die Säue purzeln. Die Geschlechtsteile eignen sich eigentlich für gar nichts. Mit Hilfe des Fleischwolfs ergibt sich, vermischt mit ihren lauwarmen Gehirnen, dennoch erstaunlich feines Mett . Aus ihrer in schmalen Streifen abgezogenen Haut drehe ich kleine Nester und lege sie in Honig ein. Zusammen mit ihrem Fleisch, fein gewürfelt, scharf angebraten und nur leicht gewürzt, werden sie ein herrliches, letztes Abendmahl erleben. Mein Schatten fragt mich: „Wer bist du, dass du dir anmaßt, über sie zu richten?“ „Du wolltest sicher fragen, wer ich bin, sie so hübsch anzurichten?“, entgegne ich ihm unschuldig. Da kichert mein Schatten. „Und was machst du mit den Knochen und Knorpeln?“ fragt er nach. „Morgen ist Mahlzeit, mein Lieber, Mahlzeit!“ „Diese Arschlöcher“, sagt er später während des Essens kauend und grunzend zu mir: „Echt bitter! Aber man muss sie doch irgendwie gern haben, nicht wahr?“ Ich gluckse schmatzend: „Zum Fressen gern!“
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Eva_Novna
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Pfeifen, Hupen und Hinterherknutschen -
Dschungelbetrieb auf deutschen Straßen
Ich bin nun wirklich nicht der typische Hingucker. Bin weder stark geschminkt, trage Schuhe mit Absatz oder provokante eng anliegende Kleidung. Meist radele ich mit meinem klappernden Rad in Richtung Uni, habe eine Brille auf, sämtliche Bücher im Gepäck und meine zerrissene Jeans an. Also nun wirklich kein Anlass für gewisse männliche Wesen (meist Bauarbeiter, Jugendgruppen oder Autofahrer), plötzlich aus dem nichts, am helligten Tag mir hinterher zu pfeifen, hupen oder „knutschen“. Diese gewisse Geste fasse ich ganz gewiss nicht als Kompliment auf, als dass es sich hierbei lediglich um eine sexistische, diskriminierende und beleidigende Anspielung handelt, die nach all den feministischen Emanzipations-Diskursen eigentlich in unserer Gesellschaft nichts mehr verloren hat. An der Ampel, an der Straßenecke auf dem gegenüberliegenden Gehsteig trauen sie sich ihre Triebe lautstark zu verkünden. Immer schön in Abstand, auf der „sicheren“ Seite und in Unterstützung ihrer Kumpels. Ist das alles was sie können? Haben die keine Eier in der Hose? Sind sie derart gelangweilt oder von unserem Geschlecht enttäuscht, dass sie uns mit so wenig Respekt entgegentreten müssen? Was erwarten sie, was denken sie sich dabei? Dass wir uns Frauen etwa geschmeichelt fühlen, rüberkommen und ihnen unsere Telefonnummer zustecken? Wahrscheinlich denken sie garnicht – und das ist das wirklich Peinliche! Mir ist bewusst, dass sich dieses Verhalten sehr deutlich von dem des mir sonst bekannten „echten“ Mann unterscheidet. Aber was soll dieses dekadente Affentheater? Sie beleidigen nicht nur ihr Geschlecht, sondern unser Geschlecht und überhaupt die moderne Gesellschaft – auf die wir so lange hingearbeitet haben! Hallo - wir haben den Baum vor Millionen Jahren bereits verlassen. Liebe Mit-Leidensgenossinnen, seit Neustem führe ich nun eine Wegwerfkamera mit mir (so eine, die ich schnell zur Hand habe, die nicht lange läd oder zoomt). Und jedes Mal wenn aus dem Nichts wieder irgendwelche komischen Laute auf mich gerichtet werden, zücke ich sie als Gegenwehr (und das rate ich nur in sicherem Abstand) hervor. Nun sammele ich diese ganzen Hackfressen – die ich irgendwann schön im einem Fotoband über das „Wilde Straßenleben“ veröffentlichen werde. In dem Sinne, lasst euch nicht verschrecken, es sind nur die Klänge des Dschungels da draußen. Tags: Frauen, Männer, Emanzipation, Diskriminierung, Sexismus, Beleidigung, Straßen, Gesellschaftskritik, Kommunikation, Gruppe, gruppenzwang, Stärke, Fotografieren
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/pfeifen-hupen-und-hinterherknutschen/1051404
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sehen
gesellschaft
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.reddishness.
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Aber so ist das Leben.
Und ich weiß, dass nicht alles für die Ewigkeit geschaffen ist.
Ich falle. Und ich weiß genau, dass du dieses Mal nicht da sein wirst, um mich aufzufangen. Vermutlich würdest du mir nur dabei zuschauen, wie ich mit gebrochenem Herz auf dem Boden aufschlage - oder schlimmer noch: wie ich in dem unendlichen Dunkel der Verzweiflung versinke und das letzte, was ich sehen würde, dein Blick wäre. Der Blick deiner wunderschönen, blauen Augen. Hasse ich dich? Ja. Nein. Ich weiß es nicht. Wie könnte ich dich schon hassen? Ich verzehre mich nach dir, sehne mich nach deiner Nähe. Vermisse deinen Duft, deinen Atem auf meiner Haut. Deine Finger, die mir sanft über die Lippen streichen. Das gehauchte Versprechen, es würde für immer sein. Für immer? Ich falle weiter. Und ich weiß, dass nicht alles für die Ewigkeit geschaffen ist. Aber so ist das Leben. Es ist geprägt von Glück und Freude, von Trauer und Verlust. Von schönen Zeiten. Aber auch von düsteren, anstrengenden Momenten. Irgendwann wird dieses Gefühl des Fallens verblassen. Du wirst zu einer weiteren Erinnerung; meine Gedanken hängen dir nicht mehr jede Sekunde nach. Es wird andere Dinge geben, auf die ich mich konzentrieren muss. Vielleicht sogar eine andere Person, der ich mein Herz schenken kann. Jemand, der diesen kostbaren Schatz in seinen Händen hält und ihn wieder 'ganz' macht. Irgendwann wird der Schmerz nicht mehr allgegenwärtig sein. Irgendwann werde ich leise seufzen und denken »Ja. Es ist okay. Mir geht es gut.« Und bis zu diesem 'Irgendwann'? Weitermachen. Positiv denken. Und fallen.
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Hawking
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Endlich, mein Album ist fertig. Es hat mich viel Zeit gekostet, auch Energie, aber schließlich bin ich froh, dass ich sagen kann: Es ist fertig.
Da ich keine Lust habe, einen prätentiösen Text zu schreiben, möchte ich geradeheraus sein, meinen Gedanken einfach freien Lauf lassen. YAY! Mein Album ist fertig. Das letzte halbe Jahr über habe ich immer wieder an einer Idee gearbeitet. Ich hatte eine Vorstellung davon, worum es gehen soll und wie das Ergebnis aussehen soll. Und ich bin tatsächlich zufrieden damit. Ich finde, dass mein Album, jeder einzelne Track, einen Teil zu der Idee beiträgt, die ich in meinem Kopf habe. Es war ein schöner Prozess, ein spannender wie frustrierender, wenn man einmal nicht vorangekommen ist, dafür aber auch ein sehr belohnender Prozess, wenn man irgendwann den letzten Ton gesetzt hat und der Track fertig ist. Ich denke, ich bin ein wenig stolz auf das, was ich geschaffen habe. Vor allem deshalb, weil man das Ergebnis sofort sieht bzw. hört.
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missbutterfly400
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Die Deutsche Bahn
Der Fluch »Fahr zur Hölle!« hat logistisch an Schrecken verloren. Bei der Bundesbahn sind die Ankunftszeiten völlig offen.(KarlHeinz Karius)
Wenn es Winter ist, und alles eingefroren ist fährt die Deutsche Bahn nicht. Wenn es Sommer ist, fallen die Klimaanlagen aus - mit tödlich Folgen und sie fahren wieder nicht. Aber wenn es die Temperaturen dann zulassen... weil es nicht zu kalt und zu warm für die Bahn ist, nein dann fahren sie auch nicht! Ja, dann streiken sie! kurze Frage Wann fährt die deutsche Bahn denn dann?
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Spaetsommerliebe
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Berlin
Überleben in der Stadt der Freiheit.
Es regnete. Fest prallten die Tropfen auf den Asphalt. Ein Regenbogen war zu sehen. Doch es war nur eine Werbetafel. Wir rannten der East Side Gallery entlang. Die Nacht war dunkel. Nur frei sein wollte ich. Dazu war ich hier in Berlin. Das Gefühl der Freiheit, das empfand ich im alt gewordenen Hipster-Quartier Prenzlauer Berg . So sein wie ich bin konnte ich fast nur hier. Das Erwachen am Morgen im weissen Schlafzimmer mit endlos hohen Wänden. Das Licht, welches mittags durch die Fenster drang. Direkt in mein Gesicht. Ein Augenblick hatte ich, bis ich begriff dass eben schon Mittag war. Hier braucht ich kein Gewissen zu haben. Hier konnte ich eben sein wie ich immer war. Und dann immer „morgens“ in die neuseeländische Bäckerei für Pie und Kaffee. Hiddensseer Strasse. Einfach the Best. Um die Ecke auch der berüchtigte Mauerpark und das Kaffeehaus ANNA BLUME wo sie mich tatsächlich als Berliner Harzer abstempelten. „Alter ick bin ein Tourist!“. Herrlich war auch das Limo-Bier auf der Neukölner Dachterrasse im Klunkerkranich . Und unten warteten die Türken mit ihren Taxis. In denen lief immer türkischer House. Im Hintergrund die Tempelhofer Freiheit , aber ohne Skateboard leider nicht so geil. Gleich um die Ecke bei Five Elephant in Kreuzberg gibt’s den Orgasmus-Cake. Cheesecakes einer anderen Liga in einem Hipsterkaffee, voller in Schwarz gekleideten, intellektuell aussehend wollenden, „Menschen“. Der neuste Trend. Ein kleiner Hund. Natürlich auch in schwarz und immer und überall mit dabei soll er sein. Im Görli ging ich anschliessend Drogen dealen. Aber nur kleine Mengen. Ach und wo wir schon dabei sind. AMAR , ein solider, wenn auch kommerzieller Inder. Doch ich weiss, irgendwo gibt es einen noch besseren Inder, ein noch besseres Kaffee. In dieser Stadt quält einen das ständige Gefühl, dass irgendwo noch was Besseres auf einen warten würde. Man verspürt den ständigen Drang. Der Drang des Lebens. Die wilde Renate am Ostkreuz war auch nicht schlecht hinsichtlich Elektrowelt. Aber das Gebäude bricht wohl bald in zwei und alle tanzenden Hipsters ziehen heim. Dort gibt’s auch den aus Williamsburg stammenden Wahrsager der gerne Scheisse labbert. Natürlich hab ich den bezahlt. Mitleid. By the way, URBAN OUTFITERS is one oft he Best in Sachen geile Jeans für Frauenbein. Und dieses schwingt man dann zu 80er im SO36 mit Atze&co. Hoho. Am Tage lässt man sich inspirieren von den ehemaligen Stasi Gebäuden in Friedrichshain . Welch klotzige Baukunst. Und zu guter Letzt sollte man niemals das Apéro sur le balcon vergessen. Mit FRED Zigaretten und BIO Chips , weil BIO ist so günstig hier. Und immer wieder komm ich zurück in diese Wohnung voller Licht. Irgendwann für ne längere Sicht.
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Eine Zukunft. Eine Zukunft für mich.
Nachtschwarzes. Wolkenverhangenes. Funktionsmodusgraues. Eierschalenweißes. Düsterdunkelbraunes. Warmesesselrotes. Traurigsblaues. Hoffnungvollgelbes.
Die weiße Ikea Bettwäsche mit den zierlichen, filigranen dunkelroten Blumenornamenten schmiegt sich meinen Körperkonturen an. Hinter mir die weiße Lichterkette mit leisem, warmen Licht. Ein sanftes Seelenbett aus Musik, das die Lautsprecher meines Laptops verlässt. Ich habe Locken heute. Wenn die dunkelbraunen, langen Haare nass werden im Regen auf dem Fahrrad bekomme ich Locken. Ich mag das. Ich mag mich mit Locken. Sonst nicht besonders. Aber mit Locken geht es. Der Tag begann um 6.50 Uhr. Wie jeder Tag. Es war noch dunkel, als der Wecker mich aus meinen Träumen trug. Oh Träume... ich liebe Träume. Aber ich liebe sie mehr, wenn ich wach bin. Ich träume mir mein Leben. Mein Leben lang schon. Leben im Konjunktiv. Aber in meinem Kopf Gegenwart. - Genug geträumt.. hey - aufwachen jetzt. Funktionsmodus bitte. Achja richtig, Entschuldigung. Ich mag die Dunkelheit morgens. Das warme Bett.. Füße nochmal in die Decke einschlagen.. Nee aber jetzt echt. Husch. Okay. Fahrrad - nass werden - Abendgymnasium - Englisch - Pause - Freunde - Bio - Fahrrad - nass werden - Redaktion - Arbeiten - Fahrrad - nass werden - Nachmittag.. 15 Uhr.... - Erstgespräch. Erstgespräch. Erstgespräch.... Ich mag die Fassade des Hauses. Sie ist gepflegt. Eierschalenweiß. Die Rahmen um die Fenster chamagnerfarbend. Alt. Mag ich. Ich mag das Treppenhaus nicht. Zu alt. Viele Stufen. Oh so aufgeregt. Ich mag die Tür zur Praxis nicht. Viel zu alt. Dunkel. Düster geradezu. Oh so so aufgeregt. Unwohl. Bauchweh. Weg. Shit.. Tür offen. Hallo. Ja mich auch. Danke. Ja gut gefunden. Ja ich warte. Der Teppich ist schön. Langflorteppich. Eine Mischung aus Champagner und Eierschale. Gute Wahl. Die Türen in der Praxis immer noch zu dunkel. Düster.. zu dunkles Holz. Schwere Türen. Sie ist groß, wie ich. Gleichgroß. Das ist nett. Dann bin ich nicht mehr groß wenn wir beide groß sind. Nicht größer als der Rest unserer Zweiergruppe. Also nicht mehr groß. Nett. Sie ist grauhaarig. Gepflegt. Grau mellierte lange Haare, ordentlich zusammengebunden. Ich habe ihr Gesicht kaum noch vor Augen. Ich mag.. ihre Sessel. Das Zimmer ist schön. Es ist schön. Oh es gefällt mir. Wirklich schön ist es hier. Danke. Warum ich hier bin? Ich.. also.. oh.. das ist.. nicht so einfach glaube ich. Wo soll ich anfangen? Ich weiß nicht. Lange Geschichte. Wie viel Zeit haben sie? 2 Stunden? Wirklich? Für.. mich? Oh... danke.. das ist aber nett. Sie trägt Filzstulpen mit Blumenmuster. Sie gefallen mir. Ich verstecke mich ein bisschen hinter meinen Haaren ohne zu auffällig bei meinem Versuch zu sein mir eine Sicherheitszone aufzubauen. Mir gefällt das alte Stück Holz auf ihrer Fensterbank. Und die Kerze. Sie hat sie angemacht. Für uns. Lieb. Also..ich glaub mir gehts nicht so gut. Also eigentlich schon. Doch eigentlich schon. Ich schaff ja alles. Aber irgendwie ist da was. Ich glaube das geht nicht so gut. Ich weiß nicht wo ich Anfang soll - tut mir leid. Können sie fragen vielleicht? Sie hält meinem Blick stand. Ich ihrem auch. Manchmal schauen wir weg. Beide. Aber angemessen. Gleichstark. Kein Zeichen von Verunsicherung bei ihr. Bei mir ein bisschen.. manchmal. Aber das ist richtig so. Angemessen. Ich bin neu und in der schwächeren Position. Ich bin nicht glücklich. Doch, Schule und Arbeit kriege ich hin. Meine Vergangenheit? Oh.. eher schwierig. Nein war nicht so gut. Himmel... habe ich viel Blödsinn gemacht früher. Ich war sehr krank. Ich habe Angst vor mir. Nein.. ich vertrau mir nicht. Ich hab viel Angst. Stolz auf mich sein? Aber.. ich hab doch nicht viel geschafft. Es ist normal gesund zu sein. Ich bin nur etwas normaler geworden. Das ist doch.. ein Mindestmaß. Stolz...  okay.. danke. Okay. Dann bin ich stolz. Ja. Danke. Das fühlt sich falsch an. Ich bin nicht stolz. Ich bin schuld. Ich bin immer schuld. Ich muss das abarbeiten. Immer. Überall. Ich habe kein Recht hier zu sein. Entschuldigung. Heulsuse.. Ich hab Angst. Ich weiß nicht was ist mit mir. Wo ich hingehöre. Ich will zu mir. Vertrauen. Ja.. es ist schwer mich zu trösten. Nein eigentlich nicht. Stimmt gar nicht. Aber nicht meine Rolle. Die zu Tröstende zu sein. Sehne ich mich nach aber geht nicht. Schuld. Ich hab Trost nicht verdient. Keine Kraft von anderen ohne doppelt so viel zurückzugeben. Nein.. tut mir leid. Weiß nicht warum das so ist. Ich vergesse ihr Gesicht sobald ich sie nicht mehr anschaue. Ich bin traurig. Oder angespannt? Nicht bei mir. Irgendwie.. schwebend? Sie bemerkt das nicht. Ich schaue sie an. Erzähle. Höre zu. Nicke manchmal. Lege meine Arme auf meinen Schoß. Mag meinen Bauch nicht. Konzentrier dich - nutz die Zeit. Gib sinnvolle Antworten. Konzentrier dich doch. Nehmen sie mich? Ja, ich mag sie auch. Eine Zukunft. Ich wünsche mir eine Zukunft für mich. Tags: Erstgespräch
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Engelstraum
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Zerbrechen einer Freundschaft - Sieh mir in die Augen und sag das du mich hasst!
Wir waren Freundinnen fürs Leben. Doch nichts lebt bis in Ewigkeit. Nun bist du nicht mehr da. Für immer, weil du ihn liebst und mich dafür opferst.
Zu Beginn der fünften Klasse nahm ich mir vor es würde alles anders werden als bisher. Ich wollte neu anfangen, neue Freunde finden und einfach alles besser machen. So war ich an unserem ersten Schultag am Gymnasium früh dran. Absicht, denn ich wollte den besten Platz und warten wer sich neben mich setzten würde. Ich war ziemlich nervös und malte mir wahrscheinlich die verrücktesten Leute aus und starrte die ganze Zeit über die Tür an. Irgendwann kamst du. Du sahst wie das komplette Gegenteil meiner Vorstellungen aus. Die pure Unschuld, die mit den rot überfärbten, blonden, langen Haaren, die du ganz streng zu einem Zopf zurückgebunden hast, unsicher durch den Raum ging, schließlich neben mir zum stehen kam und mich in ihrem schüchternsten Ton fragte, ob neben mir noch ein Platz frei wäre. Ich war erleichtert. Von diesem Tag an waren wir beste Freunde und das für die Ewigkeit. Jedenfalls dachten wir das. Obwohl wir nicht unterschiedlicher hätten sein können waren wir unzertrennlich. Wir ergänzten uns wie Gut und Böse oder besser gesagt Engelchen und Teufelchen. Du, die Vernünftige, die niemanden etwas böses tun konnte und immer Einsen und Zweien schrieb und ich, nun ja...das fast komplette Gegenteil. Temperamentvoll, quirlig, manchmal etwas frech und nie auf den Mund gefallen. Ich glaube, hätte ich in Mathe nicht immer von Dir abgeschrieben, hätte ich wahrscheinlich nie eine Zwei bekommen. Wir waren eine explosive Mischung und für unsere Englischlehrerin, die wir liebevoll „Uschi“ nannten und jede Stunde heimlich auslachten, waren wir sicher ein Graus. Ich gab Dir damals deinen Spitznamen, den Du bis heute trägst. Damals hat er Dir nicht gefallen und dachtest Dir einen für mich als Strafe aus, der sich aber, Gott sei Dank, nicht in den Köpfen unserer Mitschüler hielt. Ich übernachtete fast jedes Wochenende bei Dir. Abends schauten wir Video und tagsüber sprangen wir draußen herum, ließen im Herbst Drachen steigen, machten Schneeballschlachten im Winter und träumten von Elfen, Engeln und unseren Traumprinzen. Du kanntest mich und ich war die Hüterin deiner Geheimnisse. Wir fühlten uns stark zusammen. Selbst die Zeit konnte uns nichts anhaben. Wir wurden älter, meine langen Haare verschwanden, dein Rot wurde nach und nach dunkler und die ersten gebrochenen Herzen kamen und gingen. Aber das konnte uns nicht trennen und für mich warst du immer noch der kleine Unschuldsengel, dem ich seinen Namen gab. Wir wählten andere Sprachen und Zweige, wechselten die Klassen und konnten jetzt nicht mehr nebeneinander sitzen und heimlich über unsere uralte Englischlehrerin lachen. Heute, acht Jahre später, bin ich Kursbeste und ein Wunder, sogar Mathe liegt mir! Du bist auch nicht schlecht aber zu den Zweien und Einsen schlichen sich ein paar unerwünschte Dreier und manchmal auch Vierer. Wenn wir auch andere Freunde kommen und gehen sahen, wir waren immer beste Freunde. Manchmal fragte ich dich scheinheilig, wer denn deine beste Freundin sei. Du lachtest und sagtest: „Du natürlich!“ Danach wollte ich dich immer umarmen und Dir sagen, dass ich dich lieb habe und dich nie verlieren möchte. Hätte ich es getan, wärst du vielleicht heute noch da. Ich war davon überzeugt, dass uns nie etwas trennen würde. Du würdest an meiner Hochzeit neben mir stehen und meine Trauzeugin sein und ich das selbe an deiner. Schon jetzt warst du die Patentante meiner Kinder. Selbst die Mädels-Wg beim Studium war geplant und eine wunderbare Vorstellung. Wir haben in den acht Jahren so vieles erlebt, gelacht und durchgemacht aber wie schlimm auch mal ein Streit war, danach waren wir mehr und mehr beste Freundinnen. Wir hätten nie vermutet, dass gerade die Liebe einen Keil zwischen uns treiben würde. Seit Monaten taumelte ich, noch geschädigt vom Verlassen meiner ersten wahren Liebe von Verliebtheit zu Verliebtheit aber nie fand ich das was ich suchte. Es war mal wieder eines von diesen selten gewordenen Wochenenden an denen ich bei Dir übernachtete. In Deinem Dorf war Sommerfest und du warst am Abend ziemlich beschäftigt an deinem Getränkestand, was nicht weiter schlimm war, weil wir trotzdem Spaß hatten. Irgendwann kamen ein paar deiner Freunde vorbei und so auch er. Du stelltest mich vor und schon warst du wieder hinter deinem Stand verschwunden und ich stand bei deinen Freunden und mir war etwas mulmig zumute und zwang mich, irgendein gutes Smalltalkthema zu finden. Zum Glück musste ich mich nicht mal anstrengen, denn er kam mir zuvor. Ich war erleichtert, wir verstanden uns prächtig und nach und nach wurde man zutraulicher. Seine Freunde standen mittlerweile irgendwo im Nirgendwo, wahrscheinlich genervt, weil wir die ganze Zeit über zusammenhingen. Später als ich nachschauen wollte wo Du bist, warst du weg. Ich, krank vor Sorge suchte dich und er versuchte mich zu beruhigen. Erfolglos. Du warst nirgends aufzufinden und als er trotz allem eine Kussannäherung startete, machte ich ein gekonntes Ablenkungsmanöver, denn mir war klar, dass ich nicht einfach mit irgendjemanden, den ich erst 4 Stunden kannte rumknutschen konnte, wenn Du spurlos verschwunden warst! Später als ich herausbekam, das du mit dem Typen verschwunden warst, hinter dem du schon lange her warst, tat es mir leid. Auch wenn ich ihn nicht küsste, wollte er trotzdem meine Handynummer und schrieb mir noch am selbigen Abend. Nach diesem Wochenende fuhr ich für eine Woche weg, doch Er schrieb mir jeden Tag und ich fühlte nach langer Zeit wieder das Gefühl umworben zu werden. An dem Freitag, als ich zurückkam, stieg eine Party zu der er auch kommen sollte, doch ich, noch fertig von der langen Fahrt und etwas kränklich, blieb lieber zu Hause. Er war etwas geknickt als ich ihm sagte, dass ich nicht kommen könne. Ich genoss meine Ferienabende mit meinen Freunden in unserem neuen Stammkaffee. Einmal kamst du, und er fuhr dich, aber eine Gelegenheit, um mich ihm irgendwie anzunähern hatte ich nicht. Von einen auf den anderen Tag schrieb er nicht mehr und du, als meine beste Freundin standest mir mit Rat und Tat zur Seite. Aber es half nichts. Komischer Weise sah ich euch jetzt oft zusammen. Allein, aber du versichertest mir, das er nicht mehr als ein Freund war und ich glaubte Dir. Bis selbst die Leute um mich herum zu reden begannen. Es kam, wie es kommen musste und irgendwann platzte die Eifersucht aus mir heraus aber Du, Du drehtest den Spieß um und ließt mich wissen das meine Eifersucht völlig unbegründet sei und ob ich Dir denn nicht vertrauen könne! Ich fühlte mich mies. Ich kam mir bescheuert vor, dass ich anderen mehr Glauben schenkte als Dir. Jetzt vertraute ich Dir und egal wie viel die Leute redeten, ich vertraute Dir blind! Wir gingen manchmal zu Dritt weg aber er verhielt sich von Mal zu Mal seltsamer, ignorierte mich und ließ kleine Spitzen gegen mich los, wodurch meine Sympathie für ihn schwand und ihn immer mehr für ein Arschloch hielt. Aber Du hast das nie gesehen, oder wolltest es nicht. Ich vertraute Dir blind und die ganze Sache war für mich erledigt. Fast jedenfalls. An dem Freitag kamst Du zu mir und sagtest mir, dass mit dem Typen, mit dem nun schon einige Wochen etwas lief, Schluss sei. Dabei hattet Ihr so gut zusammengepasst, aber Du sagtest, es sei eben nicht das Wahre gewesen und zähltest mir weitere Gründe auf, als müsstest du Dich verteidigen. Als Du mir danach beiläufig eröffnetest, dass Er dir seine Liebe gestanden hatte, wusste ich nicht wie ich reagieren sollte und sagte einfach nichts. Ich konnte nicht. Aber Du tatest es schnell ab, als wäre es eine Lappalie. Danach folgte der Anfang vom Ende. Samstag, sagte mir eine Freundin sie hat euch gesehen. Sonntag, sah ich euch zusammen im Auto. Montag, sah ich euch auf einer Bank sitzen. Und Dienstag...Dienstag war dein Todestag. Ich sprach die ganzen zwei Stunden, die ich in Musik neben Dir saß, kein Wort und Dich kümmerte es nicht. Alle wussten es, nur ich, ich ahnte es nur. Dienstag Abend, bekam ich von Dir den Todesstoß in Form einer Studi-vz Nachricht verpasst. Ich frage mich bis heute, warum Du mir nicht persönlich die Wahrheit sagen konntest. Hattest du so viel Angst vor mir? Hast du wirklich gedacht ich hätte Dich angeschrieen? Nein, ich hätte geweint. Ich hätte geweint, weil ich wusste, dass ich die ganze Zeit über Recht hatte und Du mich trotzdem belogen hast und mich hinstelltest, als wäre ich eine vertrauenslose, eifersüchtige Freundin! Doch ich hätte Dir verziehen, wie ich es immer tat, weil Du meine bessere Hälfte bist, die mir wichtiger ist, als mein eigenes Glück. Im Grunde ist doch diese Feigheit, mit der Du mich allein gelassen hast um vieles schlimmer. Mich einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen und mich in meiner Trauer um Dich und unsere Freundschaft allein zu lassen. Allein in meinem Schmerz. Ich hätte nie glauben können, dass ein paar Zeilen unsere Freundschaft zerbrechen können, aber das taten sie. Mein Vertrauen zerbrach in diesem Moment. Meine Weltanschauung, die ich in diesen acht Jahren gehabt hatte, kehrte sich um in eine einzige Lüge. Ich kam mir vor wie Isaak, der in diesem Fall nicht für Gott, sondern für die Liebe geopfert werden sollte, von dem Menschen, den man am meisten liebt. Nur hatte in diesem Fall der Gott der Liebe vergessen mich in letzter Sekunde zu retten. Mit diesen Worten starb nicht nur unsere Freundschaft, sondern auch Du. Jetzt, ein paar Wochen später begegnen wir uns und als Fremde. Ich habe mit kaum jemanden darüber gesprochen und ich wollte auch niemanden davon erzählen. Doch alle wussten es und die Blicke klebten an mir und ich schämte mich. Sie waren getränkt von Mitleid und von Zeit zu Zeit mit Verachtung. Wenn wir uns auf dem Gang sehen, sehe ich Dir nicht in die Augen. Selbst in den Stunden in denen wir zusammensitzen, sprechen wir weder miteinander, noch sehen wir uns an. Doch ich höre die Leute reden. Wie Sie tuscheln, warum ich mich nicht einfach von Dir weg setze! Aber diesen Gefallen tue ich ihnen nicht! Die letzte Würde, die Du mir genommen hast, werde ich nicht aufgeben, indem ich allen zeige wie schwach ich eigentlich bin. Denn ich warte. Ich warte immer noch darauf, das du mir endlich in die Augen siehst und mir persönlich sagst das es Dir leid tut! Denn egal wie viel Mal du in dieser Nachricht geschrieben hast, dass es dir leid tue, glauben werde ich es erst, wenn ich es in deinen Augen sehe. Aber du tust es nicht! Für dich geht das Leben weiter, als gäbe es mich nicht, denn Du bist glücklich mit ihm. Ab und zu, wenn ich aus den Augenwinkeln heraus dich ansehe, frage ich mich, wer diese Fremde neben mir ist!? Ist der kleine Engel, den ich so liebe wirklich mit dieser Lüge gestorben? Das Schlimme ist, ich hasse Dich nicht. Nicht mal ein bisschen, nicht mal ein wenig, nicht mal ansatzweise kann ich Dich hassen. Denn ich hasse mich selbst. Nein, unsere Freundschaft zerbrach nicht an deiner Liebe zu ihm, sondern daran, das Du bis zum letzten Tag gelogen hast. Du konntest mir nicht mal in die Augen sehen und mir die Wahrheit sagen, sondern verstecktest dich feige hinter einer unpersönlichen Nachricht. Alles nur, weil Du den liebst, den ich nie geliebt habe und mich dafür opferst. Du warst meine Freundin! Jetzt habe ich dich endgültig verloren. Denn es gibt keine Freundschaft ohne Vertrauen und keine Liebe ohne Verzicht.
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Never grow up, it's a trap!
Manchmal würde ich mich Nachts einfach gern ins Bett meiner Eltern schleichen und mich, wie als kleines Kind, an meine Mama kuscheln und ruhig werden.
Es sind die kleinen Alterssprünge, die ich nie erwarten konnte. Ich glaube, auch vielen meiner Freunde ging es immer so. Und ehe man sich versieht hat man doch endlich mal die Zwanziger erreicht und will dann eigentlich nur wieder jünger sein. Nicht, dass man sich alt fühlen würde. Ich fühl mich gut. Ich genieß mein Leben. Aber da sind dann doch so viele Dinge, denen ich mich einfach noch nicht gewachsen fühle. Da ist der Job für den man sich irgendwie entschieden hat. Dabei weiß man eigentlich noch gar nicht, was man mal machen will. Da ist die Miete die gezahlt werden muss. Da ist die Vernunft, die man gerne auch mal wieder ausschalten würde. Wo sind die guten, alten Zeiten hin? Als man sich noch keine Gedanken machte, dass man trotz der Party am Abend am nächsten Tag früh raus muss. Das ging schon irgendwie. Als man unvernünftig nach dem Feiern durch dunkle Gassen heimtorkelte und keinen Gedanken an die schlimmen Gestalten verschwendete. Heißt erwachsen werden auch gleich seine Unbeschwertheit zu verlieren? Sich ständig Gedanken über die Konsequenzen des eigenen Handelns zu machen? Geht das nur mir so oder ist das auch bei der Allgemeinheit der Fall? Es sind die Sorgen, die ich gerne ausschalten würde. Keine Gedanken mehr, wie man bloß im nächsten Monat den Kühlschrank füllen soll. Keine Gedanken an vergiftetes Arbeitsklima. Keine Gedanken an Liebeskummer, sei es der eigene oder der, der Menschen, die man mag. Keine Gedanken an Politik und Gesellschaft. Keine Zukunftsängste. Zurück in die Zeit, in der nichts wichtiger war als man selbst und seine Freunde und wie man den maximalen Spaß aus seinen Unternehmungen schöpft. Und an manchen Tagen, würde ich mich nachts einfach gern ins Bett meiner Eltern schleichen. Wie ich es als kleines Kind tat. Mich an meine Mutter kuscheln, ihren Herzschlag hören, mich geborgen fühlen und ruhig werden.
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Gedankenkreis
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Kuessen (bisher) verboten
Ein typisches Familienfest mit viel Alkohol und dummen Spruechen und dann ist da meine feste Freundin, die alle nur als meine beste Freundin kennen.
Wieder mal sitzt die ganze Familie zusammen an einem Tisch. Meine Eltern, meine 3 Brueder von denen einer juenger ist als ich. Meine Oma, die die gleichen Geschichten wieder und wieder erzaehlt und mein Opa der dazu immer mal wieder ein paar boese Kommentare abgibt. Neben mir sitzt mein Cousin, den man wie immer am meisten reden hoert, ganz im Gegenteil mein anderer Cousin der recht in der Mitte neben seinem Vater sitzt uns zuhoert und dabei permanent laechelt oder lacht. Neben meiner Oma sitzten dann noch Mein Onkel und meine Tante, wie immer zieht mein Onkel bescheurte Grimassen waehrend er mit meinem Vater die naechste Flasche Wein oeffnet. Ich laechle, weil ich mir keine bessere Familie vorstellen koennte, und das meine ich vollkommen Ernst, alle verstehen sich, lachen und trinken. Vor allem trinken, Familienfeste gibt es bei uns nicht ohne jede Menge Bier, Schnaps und vor allem Ouzo, unser Familiengetraenk. Meine beste Freundin die neben mir sitzt ist auch nicht zum ersten Mal hier und gehoert schon lange zur Familie, sie wird wie alle anderen mit jede Menge Alkohol und Geschichten meiner Oma unterhalten. Und sie muss sich genauso viele dumme Sprueche anhoeren wie jeder Andere auch, dumme Sprueche klopfen gehoert auch zu den Lieblingsbeschaeftigungen meiner Familie. Was heute zum ersten Mal anders ist, ist der Fakt, dass ich die Hand meiner besten Freundin schon seit wir sitzen unterm Tisch halte und wir immer mal wieder mit den Fingern und Haenden herumspielen. Ich weiss inzwischen schon recht lange dass ich bisexuell bin, fuer sie ist eine Beziehung mit einem Maedchen dann nochmal was ganz anderes. Christlich aufgewachsen war sie frueher ziemlich homophob und unseren ersten Kontakte waren eher sexuell, eine Beziehung mit einem Maedchen konnte sie sich nicht vorstellen. Naja die Zeiten aendern sich. Nachdem das Essen beendet ist, alle ordentlich angetrunken sind und es eigentlich die Zeit ist in der wir "Kinder" uns in ein Zimmer zurueckziehen um alle moeglichen privaten Dinge zu besprechen, stehe ich ploetzlich auf. Meine Oma redet erst weiter weil sie es gar nichts mitbekommt, schweigt dann aber genauso wie alle Anderen. Ich bekomme etwas Angst, entscheide mich aber trotzdem dazu zu reden. "Ihr kennt ja alle Rebekka", da dieser Satz so klingt als wollte ich sie erneut vorstellen ernte ich etwas irritierte Blicke."Naja..also..sie ist inzwischen mehr als nur eine Freundin" setzte ich meine vollkommen ungeplante Rede fort "wir sind zusammen. Also so als Paar meine ich". Als ich nach unten schaue laechelt sie mich an, was mir auf einmal viel mehr Sicherheit gibt, ich hatte sie naemlich gerade ohne ihre Einwilligung geoutet. Nachdem erst mal komplette Stille herrscht schaut mein Onkel mich an und sagt "Ich hab mich schon immer gewundert, dass ihr nur Freunde seid", er lacht. Die Anderen stimmen mit ein und ich lache, weil ich fuer einen kurzen Moment echt gedacht hatte jemand wuerde es mir veruebeln. Mein Cousin muss natuerlich auch noch was sagen und meint "solang ihr beim Sex nicht zu laut seid" er grinst mich ganz doof an. Und ich setzt mich wieder, unglaublich erleichtert und stolz, als Belohnung bekomme ich einen Kuss auf den Mund, den ersten in der Oeffentlichkeit. Das muntere Trinken und Lachen geht weiter, als waere ueberhaupt nichts passiert und genau das ist es doch was sich jeder wuenscht, dass es vollkommen normal ist mit jemandem zusammen zu sein, egal von welchem Geschlecht. Tags: Familienfeier, Outing, Beste Freundin, Alkohol
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matte1311
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Gedankenfluss
weil man seinen körper zu nichts zwingen kann...
Oftmals liege ich da, starre die Wand an und habe so unendlich viele Gedanken. An keinem einzigen kann ich festhalten, einer jagd den anderen und sie zu bennennen fällt so schwer. Doch all diese Gedanken brauch ich gerade nicht, ich liege ewig wach. Mache Musik an um mich ablenken doch es misslingt, die Musik geht unter. Ich versuche mich drauf zu konzentrieren doch es ist nicht möglich. Die Gedanken kreisen, die ganze Nacht lang, es kommen neue hinzu und alte verschwinden. Ich schaue aus dem Fenster, im gegenüberliegenden Haus scheint in einem Fenster noch ein Licht, der Rest des Hauses ist dunkel. In der Ferne leuchtet die Stadt und am Himmel die Sterne doch auch das lässt mich nicht von meinen unterschiedlichen Gedanken loskommen. Ich laufe nervös durch die Wohnung, weiß nicht wohin mit mir. Lege mich wieder hin und versuche zu schlafen aber die Gedanken lassen mich nicht. Beschließe nun nicht mehr dagegen anzukämpfen, ihnen einfach freien lauf zu lassen. Setzte mich auf meinen Balkon seh in die Ferne, sehe wie langsam und unbeschwert die Sonne aufgeht. die ersten Sonnenstrahlen fühlen sich gut an auf meiner Haut. Immer mehr Lichter in den Häusern gehen an und Menschen verlassen hektisch die Haustüren und springen in ihre Autos. Ich bleibe sitzen, beobachte, genieße und merke, dass all meine durcheinander geraten Gedanken verschwunden sind...das einzige was mir nun noch durch den Kopf geht bist du und ich fühle mich gut.
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Austen
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Sex and the City vs. Jane Austen
Das Endergebnis ist klar aber wie sieht der Lösungsweg aus?
Ich bin eins dieser Mädchen. Eins dieser Mädchen, dass sich manchmal unglaublich individuell fühlt. Mein Schmerz ist ungreifbar für Andere. Niemand hat je so einen Schmerz gespürt. Meine Gedanken sind unfassbar. Niemand hat je so eine konstrukte Gedankenwelt entworfen. Mein Aussehen ist völlig weg vom Mainstream. Niemals sah jemand so aus wie ich. Ich, ich, ich. Naiv zu glauben ich wäre besonders. Besonders intelligent, besonders schön, besonders interessant, besonders witzig. Vielleicht bin ich es sogar: besonders. Aber nicht besser. Was ich fühle, haben viele schon vor mir gefühlt. Ich glaube, dass der ein oder andere besser damit umgehen konnte als ich. Diese Frauen die ihr Leben leben als wären sie dem Highlife New Yorks entsprungen wie sie es aus Serien kennen, die ihnen suggerieren, dass das der einzige wahre Lifestyle ist... ich kann mich mit ihnen einfach nicht anfreunden. Ich habe es probiert. Ich probiere es noch. Ich wünschte das wäre so einfach. Alles tiefsitzende Gedankengut ablegen und sich auf das Wesentliche konzentrieren: Party, Männer, Schuhe. Schwachsinn, nein, das ist nicht was ich will. Ich möchte eine Jane-Austen-Romanfigur sein. Eine unabhängige, starke, intelligente Frau die auf Umwegen ihren Weg finden und am Ende in den Armen des Mannes ihrer Träume liegt und ihre Unabhängigkeit plötzlich etwas viel Größerem Platz macht. Ich bin bereit diesem Größerem Platz zu machen. Es scheint nur als müsste ich erst die vollständige Unabhängigkeit erlangen um dafür Platz machen zu DÜRFEN. Ich kann nicht diese Frau sein, die nichts fühlt. Nur Oberflächkeiten. Aber ich traue mich nicht, die Frau zu sein, die jedes Gefühl, dass auf sie zukommt zu empfangen und zu verarbeiten um am Ende als strahlende Schönheit aus dem ganzen Dilemma wieder aufzutauchen. Ich werde weder noch sein. Ich fürchte im Moment überhaupt zu sein. Ich weiß nicht mal was ich hier erzähle. Nachts um halb 2 auf einer Plattform, die scheinbar eh zur Elite-Singlebörse umgewandelt wird. Es wäre so einfach die ganzen schönen Texte der ganzen schönen Männer mit lauter Herzchen zu versehen ohne sie überhaupt richtig gelesen oder verstanden zu haben aber es wäre auch Betrug. Vor allem an mir selbst. Und darum schaffe ich Platz für Unabhängigkeit nur um sie irgendwann, wenn es dieses irgendwann überhaupt geben kann, abzulegen für Jemanden der es verdient, einfach weil er er selbst ist und keine erträumte Romanfigur, die versucht einen aufgeklärt-romatischen Neon-Artikel zu verfassen. Tags: keineahnungworumshiergeht, sorry, sexandthecity, sex, janeausten, jane austen, ade
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