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unnuetzeswissen
http://www.neon.de/user/unnuetzeswissen
Den starken Haarwuchs bei Frauen an Stellen, an denen Männer üblicherweise behaart sind, nennt man Hirsutismus.
Auf die leichte Schulter sollte man Hirsutismus jedoch nicht nehmen.
http://www.neon.de:80/artikel/kaufen/produkte/den-starken-haarwuchs-bei-frauen-an-stellen-an-denen-maenner-ueblicherweise-behaart-sind-nennt-man-hirsutismus/996717
https://web.archive.org/web/20130309004508/http://www.neon.de:80/artikel/kaufen/produkte/den-starken-haarwuchs-bei-frauen-an-stellen-an-denen-maenner-ueblicherweise-behaart-sind-nennt-man-hirsutismus/996717
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produkte
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WenckeMoe
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Liebe auf den ersten Blick -Mythos?
Auf den ersten Blick verlieben sie sich zwei Unbekannte und heiraten am Ende. Jeder hat schonmal so eine Kitschfilm gesehen, doch sollte man warten?
Wenn man ehrlich sein will, gibt es natürlich Sachen, bei denen man nicht anders kann, als über sie zu reden. Manches möchten wir einfach nicht hören. Anderes sagen wir, weil wir nicht mehr still sein können. Manche Dinge sind mehr als das was man sagt, sie sind das, was man tut. Manchmal spricht man etwas aus, weil man keine Wahl hat. Manches behält man für sich. Und nicht allzu oft, aber ab und zu gibt es Dinge, die für sich sprechen. Es gibt auch Situationen, in denen man spricht, ohne etwas zu sagen und das nur, um das Schweigen zu brechen. Ich habe meiner Mutter damals versprochen, wenn ich erwachsen sei würde ich mein Schicksal selbst in die Hand nehmen. Ich würde nicht zulassen, dass ein Kerl mich runter zieht. Sie meinte ich würde mich glücklich schätzen können, wenn ich diese Leidenschaft je mit jemandem erleben könnte, und wenn dann würden wir vermutlich für immer zusammen sein. Jemanden in sein Leben zu lassen bedeutet die Mauern einzureißen, die man sein Leben lang aufgebaut hat. Natürlich sind die schwersten Opfer die, die wir nicht kommen sehen, ja sogar nicht einmal erahnen können. Ein weiser Mann hat einmal gesagt, du kannst alles im Leben haben, wenn du bereit bist alles andere dafür zu opfern. Was er meinte ist, dass man für alles einen Preis bezahlen muss. Bevor man sich also in den Kampf stürzt sollte man sich besser klar sein, was man zu opfern bereit ist. Zu oft ist es so, dass man für das was schön ist das aufgibt, von dem man weiß, dass es eigentlich richtig ist. Aber häufig fühlt sich eben genau das was sich richtig anfühlt nicht so schön an, wie das neue, ungewisse. Mir wurde klar, dass es in der Liebe wie im Leben darum geht sich zu entscheiden. Und Schicksal hat nichts damit zu tun. Träume sind schön und geben uns Kraft, doch wer immer nur träumt, der verliert früher oder später den Boden unter seinen Füßen und entfernt sich sogar noch von seinen Träumen. Liebe auf den ersten Blick klingt schön, doch man sollte nicht verkrampft darauf warten, dass es tatsächlich passiert. Wenn man sich nur darauf konzentriert, aber im Grunde gar nicht weiß, wie es sich tatsächlich anfühlt, könnte man eben genau die erwartete Situation ungenutzt lassen, weil man sich nicht sicher ist. Deswegen sollte man zwar mit offenen Augen durchs Leben gehen, aber dabei auch sehen, statt blind umherzuirren und zu hoffen, dass andere einen sehen. So würde man nämlich keine Chancen sehen und deshalb keine nutzen, also nicht der Liebe seines Lebens durch einen Blick begegnen.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/liebe-auf-den-ersten-blick-mythos/681492
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fuehlen
liebe
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Gellert
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Kisolova - Der Wald der Wandelnden Schatten
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lust mitzumachen? ist ein opensource start up ein komplettes franchise, comics mangas anime, animationsfilm/trickfilm/stopmotion, realfilm serie fernsehfilm 1,5 h fernsehfilm, 180min kino arthouse film merchandise: moksha tools instruments visuals DVD CD Hörbuch Spiele Brettspiele merchandise: moksha tools instruments visuals DVD CD Hörbuch Spiele Brettspiele kartenspiel sammelkarten und sticker parties cosplay alles FINALE SZENEN: frei bearbeitbar. copypastedragdropplugplay WIRELESS LAN WIRE Szene 22 Blutrache Der Protagonist rächt sich am Mörder seiner Geliebten, er will den Eisernen Priester umbringen und scheitert. Schwerverletzt liegt er am Boden seines eigenen Zimmers und wartet auf seinen Tod. Da tauchen die Vampire auf und töten den Eisernen Priester. Sie nehmen den Protagonisten und den Besitz des Eisernen Priesters mit. Die Schwester ketten sie geknebelt an den Brunnen. Szene 23 Das Blatt wendet sich Finale Szene Der Protagonist dreht sich noch einmal um, ihr Lager war gerade noch so nahe dran, dass er die letzten Hügel seines Dorfes sehen konnte. Ist die Protagonistin wirklich tot oder lebt sie als echter Vampir weiter? Version Es Gibt keine vampire... (Der Tod der Protagonistin war gestellt, die Rache an dem "Mörder" ein Test der Vampire ob der Protagonist bereit ist ein Leben als einer der ihren zu leben.) Gruft eines Adeligen im Friedhof des Dorfes. Ein schlichter aber schöner Holzsarg. Dieser Holzsarg öffnet sich, heraus steigt die Protagonistin. Sie zeigt ihre Zähne und wischt sich die falschen Narben (aus Menschenhaut) vom Hals. Rückblenden evtl. zu "Todes"ursache, Gift zum Verlangsamen des Puls, Gruft) Sie steckt das Haus des Protagonisten in Brand, in ihm stirbt der Eiserne Priester.Die Schwester des Protagnisten sitzt noch gefesselt und geknebelt am Brunnen, sie befreit sie und schleicht sich mit dem Pferd des Eisernen Priesters aus dem Dorf hinaus. Sie steigt am Waldrand auf dessen Pferd und reitet zu ihrer Vampirgemeinschaft. version es gibt vampire... Gruft eines Adeligen im Friedhof des Dorfes, Waldrand Ein schlichter aber schöner Holzsarg. Dieser Holzsarg öffnet sich, heraus steigt die Protagonistin. Sie zeigt ihre Zähne und wischt sich das trockene Blut vom Hals. Ihre Wunden sind verheilt, Rückblenden evtl. zu "Todes"ursache, Gift zum Verlangsamen des Puls, Gruft) Sie steckt das Haus des Protagonisten in Brand, in ihm stirbt der verwundete Eiserne Priester. Die Schwester des Protagnisten sitzt noch gefesselt und geknebelt am Brunnen, die Protagonistin befreit sie, klaut das Pferd des Eisernen Priesters und reitet zu ihrer Vampirgemeinschaft Vampire - Gefürchtet und geliebt, eine Faszination mit der sich der Mensch über mehrere Jahrtausende hin schon beschäftigt. So gab es über die ganze Welt verteilt in nahezu jeder Kultur dämonenartige Übermenschen, Vampire. Die Namen änderten sich aber die Prinzipien waren stets die gleichen: Blut- oder Energiesaugende Untote in menschlicher Gestalt, lautlos, schnell, animalisch, wunderschön und verführerisch sowie tödlich. Die Fähigkeiten der von Mythen umwobenen Sagenfiguren in Menschengestalt sind unergründlich vielfältig. Vampire – Warum ein Vampirfilm? Vampiren sind durch die Dichte und Vielfältigkeit des Mythos und Stoffes konsequent und in sich schlüssig, obwohl sie dem Genre der Fantasiefiktion entspringen. Sie leben konsequent nach ihren Prämissen und Regeln. Die andere Quelle, neben der Fiktion, ist der Mythos des Vampirismus, Transilvanien und Graf Dracula. Der erste Vampir der mir als Kind begegnete, war der kleine Vampir. Ich denke Vampirgeschichten werden rund um den Globus erzählt, der Mythos hat sich gut verbreitet und ist nicht landesspezifisch exklusiv wie etwa der Pumuckl in Deutschland oder die Mumins in Finnland. Also funktioniert das Konzept, einen guten Vampirfilm zu drehen, auf der ganzen Welt. Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern können mit dem Mythos Vampir etwas anfangen, sind fasziniert und gehen ins Kino. Das bedeutet wiederum dass sich ein Vampirfilm finanziell eher lohnt als ein Film über einen landes- oder regionspezifischen Mythos, da er bei einem viel größeren Publikum Interesse wecken kann. In dieser Konzeptarbeit soll es größtenteils um Vampire und ihre filmischen Umsetzungen gehen. Da mittlerweile viel freier mit dem Stoff umgegangen wird und in der Zeit der Spezialeffekt/Effekthascherei vieles möglich ist, gibt es Vampirfilme jeder Art, nahezu jedes Genre wird bedient. In der Qualität gibt es interessante Abstufungen... Ziel der Arbeit ist es, Wege und Konzepte für neue Vampirfilme zu finden. Nach diesem „empirischen“ Rezept kann dann ein weiterer Film mit besagtem Thema gedreht werden, der publikumstauglicher und durchdachter funktioniert. Nicht dass es nicht schon genügend Vampirfilme geben würde. Die Liste ist lang und beginnt mit einem Klassiker der Filmgeschichte, Nosferatu – Eine Sinfonie des Grauens, einer „Kopie“ des „Graf Dracula“ und endet zur Zeit meiner Aufzeichnungen mit der Verfilmung der Romanreihe „Twilight“. Allerdings ist es schade und nicht unbedingt vertretbar, zu kopieren. Der Film ist mal wieder an die Grenze gestoßen, an die Literatur, Musik und bildende Kunst jederzeit stoßen werden: Es entsteht das Gefühl, es sei alles schon mal da gewesen, man macht nur Summen von Kopien entstandener Werke, erschafft trotz ernstzunehmendem kreativem Arbeiten nichts Neues sondern nur den Abklatsch der Vorarbeiter im Tagebau der Kunst. Eröffnung Bilder dazu fehlen noch. Malereikamerafahrten? Stillleben? Einrichtung des Eisernen Priesters? OFF: "Vampire - Gefürchtet und geliebt, eine Faszination mit der sich der Mensch seit weit über mehrere Jahrtausende beschäftigt. So gab es über die ganze Welt verteilt in nahezu jeder Kultur dämonenartige Übermenschen, Vampire. Die Namen änderten sich aber die Prinzipien waren stets die gleichen: Blut- oder Energiesaugende Untote in menschlicher Gestalt, lautlos, schnell, animalisch, wunderschön und verführerisch sowie tödlich. Die Fähigkeiten dieser speziellen Art in Menschengestalt sind unergründlich vielfältig. Was aber steckt hinter den Mythen?" 12:21 Jonathans Gelee 21.06 startet das CLAN DESTINO und dann ist de sache auf kickstarter Tags: Vampir
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/kisolova-der-wald-der-wandelnden-schatten/1497982
https://web.archive.org/web/20150716232158/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/kisolova-der-wald-der-wandelnden-schatten/1497982
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MichelleSchmitz
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Dehnfugendichtstoff
Durch die Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Architekten sind wir immer auf dem neuesten Stand der Technik.
Unsere engen Verbindungen und Beziehungen mit der professionellen Baugemeinschaft ermöglichen es uns, die Bedürfnisse und Anforderungen vollständig zu verstehen. Dieses Verständnis hilft uns dabei, einfach zu bedienende Produkte zu liefern, die sowohl für den professionellen als auch für den Heimwerker Zeit und Geld sparen. Schauen Sie sich auf www.webac.de die Produktdetails an. Unsere Produktpalette an Dehnfugendichtstoffen bietet erstklassige Leistungen, so dass Sie sicher sein können, dass Projekte auf höchstem Niveau ausgeführt werden. Darüber hinaus sind wir bestrebt, unsere bestehenden Produkte durch Innovationen bei der Sicherheit und Umweltfreundlichkeit unserer Dichtstoffprodukte kontinuierlich zu verbessern. Dehnfugendichtstoff: Dichtstoffanwendungen Unser Sortiment an Dehnfugendichtstoffen deckt das gesamte Spektrum der Bauanwendungen ab und ist ideal für Fliesen- und Bodenbeläge. Unsere Produkte sind speziell entwickelt worden, um Bewegungen (Kontraktion und Dehnung) in verschiedenen Substraten zu kontrollieren und das Eindringen von Feuchtigkeit, Schmutz oder Verunreinigungen für vertikale Dehnungsfugen und Dehnungs- und Bodenkontraktionsfugen zu verhindern. Dies macht unsere Produkte perfekt für Anwendungen wie die Abdichtung von Glasscheiben, Betonfertigteilen und Tagesfugen zwischen Gebäuden. Unsere Epoxid- und Polyurethan-Kompensatoren werden in ein- und zweiteiligen Formulierungen angeboten und bieten einen starken und dauerhaften Schutz für Kompensatoren auf Untergründen wie Beton, Metall, Ziegel und Glas. Baudichtstoffe: Dichtstofftechnologien Polyurethan-Dichtstoff Hohe Klebkraft und Flexibilität - diese Dichtstofftechnologie ist perfekt für Arbeitsfugen. Zu den Produkttechnologien gehören PU-Dichtstoffe, zweikomponentige Polyurethan-Dichtstoffe und einkomponentige Polyurethan-Dichtstoffe. Silylmodifiziertes Polymer Eine säurefreie Versiegelung, die eine bessere Haftung als Silikon bietet. Silikon-Dichtstoff Eine säurefreie Versiegelung für empfindliche Oberflächen gegen Beton und Natursteinuntergründe. Unsere Produktpalette umfasst sowohl Silikondichtstoffe mit niedrigem als auch mittlerem Modul. Tags: Fugenabdichtung
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/dehnfugendichtstoff/1676661
https://web.archive.org/web/20180922030052/http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/dehnfugendichtstoff/1676661
sehen
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otilia
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Bodenlos
Go with the flow
Das Wetter an diesem Tag war schlecht. Der Himmel war von grauen Wolken bedeckt und die Kälte ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Es wehte ein eisig schneidender Wind, der sich stärker anfühlte als sonst. Vielleicht lag es auch daran, dass ich so hoch oben stand. Das Wetter passte zu diesem Tag. Ich fand, dass es mein Leben ziemlich treffend widerspiegelte, welches nämlich genauso kalt und grau war. Wahrscheinlich war das der Grund warum ich hier oben stand, auf dem höchsten Gebäude der Stadt. Das Wetter und mein Leben. Ich hatte beides satt. Das Gefühl, am Boden angekommen zu sein hatte sich in den letzten Wochen immer mehr zugespitzt. Doch, ich wusste, dass ich noch nicht ganz am Boden angekommen war. Diesen würde ich erst erreichen, wenn ich einen Schritt nach vorne täte. Kurz trat ich auf der Stelle und fuhr mit der Sohle meiner zerrissenen Chucks an der Kante der Betonbordüre entlang. Sie fühlte sich rau und unnachgiebig durch meine ausgelaufenen Sohlen an. Vorsichtig wagte ich einen Blick nach vorne. Unter mir lag eine kleine, befahrene Straße, die beidseitig von Geschäften umgeben war. Auf dem Bürgersteig flanierten Passanten, die ihre Einkäufe tätigten. Alles sah so winzig und lächerlich unbedeutend aus, dass ich kurz auflachen musste. Diese Alltäglichkeit grenzte fast schon an Ironie. Allerdings würde ich an diesem Tag aus diesem ewigen Alltagstrott ausbrechen. Ich würde nicht mit der Masse gehen. Der eiskalte Wind wehte mir in den Nacken und ließ mich schaudern. Hektisch zog ich meinen Fuß zurück und stolperte dabei über einen kleinen Stein, den ich übersehen hatte. Ich verlor mein Gleichgewicht. Wankend versuchte ich es zurückzuerlangen. Ich suchte verzweifelt nach einer Möglichkeit, um mich festzuhalten, doch meine Hand griff ins Leere. Panik breitete sich in mir aus und dennoch gelang es mir mich auf den feuchten Betonboden des Daches fallen zu lassen. Hart landete ich auf meinen Knien. Ein stechender Schmerz durchzog meinen Körper und dunkle Flecken bildeten sich auf meiner Jeans. Eine Haarsträhne verdeckte mir die Sicht und als ich sie mir aus dem Gesicht strich bemerkte ich, dass meine Wangen feucht waren. Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich geweint hatte. Meine Knie schmerzten, doch behutsam versuchte ich mich wieder aufzurichten, ohne diese zu schnell zu belasten. Für ein paar Sekunden stand ich einfach so da wie gelähmt. Noch nie habe ich mich so mächtig und bedeutungslos zugleich gefühlt, wie in diesem Moment. Auf dem Weg zum Dach dieses Hochhauses war ich mir sicher gewesen, dass ich springen würde. Doch, mit einem Mal war diese Sicherheit wie weggeblasen. Meine Knie begannen unkontrolliert zu zittern und meine Handflächen waren mit Schweiß bedeckt. Plötzlich verlor ich meine ganze Selbstkontrolle und da war nur noch Angst. Ich wusste ich würde es bereuen nicht zu springen. Dann würde ich mein Leben nur noch mehr verabscheuen. Gedanklich forderte ich mich selbst auf, mich gefälligst zusammenzureißen. Ich wischte mir meine Hände an meiner verschmutzten Jeans ab und presste sie, um mein Zittern zu unterdrücken, gegen meine Schenkel. Ich wusste ich könnte diese Entscheidung nicht allein treffen. In der Hoffnung auf irgendein Zeichen, blickte ich über meine Schulter nach hinten. Hinter mir standen zwei Männer in schwarzen Kapuzenpullis, die mich mit grimmiger Miene anblickten. Der eine von ihnen war groß und eher schlaksig, der andere war muskulös gebaut und braun gebrannt. Trotz des miesen Wetters schien er wohl noch irgendwie Sonne abbekommen zu haben. „He!“, rief der Muskelprotz, „wird das heute noch was? Wir haben nicht ewig Zeit!“ Der andere seufzte nur genervt zur Zustimmung und rieb seine Hände wärmend aneinander. In ihren Pullis musste den beiden tierisch kalt sein. Ich dagegen hatte es wohlig warm in meinem olivgrünen Parka und meiner Wollmütze. Ich bekam ein schlechtes Gewissen, weil ich die beiden so lang hatte warten lassen und interpretierte ihre unsanfte Aufforderung als mein ersehntes Zeichen. Mein Herz begann wie wild zu pochen, denn ich wusste ich würde es tun. Hier und jetzt. Ich nickte den beiden zu und wendete mich wieder an den Abgrund, an dem ich stand. Beherrscht ignorierte ich das gezischte „Na endlich!“ von hinten und noch bevor ich mir erneut über meine weichen Knie oder feuchten Handflächen Gedanken machen konnte, tat ich es. Ich setzte einen Schritt in das Bodenlose und ließ mich fallen. Einen Augenblick lang war ich wie gelähmt. Um zu realisieren, dass das hier echt war, benötigte ich ein wenig Zeit und als es mir klar wurde schien alle Angst, Trauer und Langeweile mit einem Schrei von mir abzufallen. Ich schrie, wie am Spieß und konnte scheinbar gar nicht mehr aufhören damit. Das Adrenalin begann durch meine Adern zu schießen und mit einem Mal wurde mir warm. Mein Bauch fing so stark an zu kribbeln, als lebte eine ganze Armee an Ameisen darin und der unkontrollierte Schrei verwandelte sich in einen Glücksschrei, welcher nach und nach in ein lautes, schallendes Lachen mündete. Ich fühlte mich frei wie noch nie und ich war mir sicher, dass sich nun alles zum Guten wenden würde. Ich war über meinen eigenen Schatten gesprungen und das würde sich irgendwann auszahlen. Noch ehe ich mir über den Aufprall Gedanken machen konnte, wurde mein Fall ruckartig gestoppt. Enttäuschung und Verwunderung über das abrupte Ende meines Falls machten sich in mir breit. Erschrocken blickte ich an mir herunter und musste beim Anblick der Gurte und Seile, an denen ich befestigt war schon wieder auflachen. Vor lauter Aufregung hatte ich mir darüber gar keine Gedanken mehr darüber gemacht. Ich danke dem Himmel nachträglich dafür, dass die Seile nicht gerissen waren und pendelte über der Stadt hin umher. Langsam wurde ich wieder auf Höhe des Daches gezogen, wobei sich die Gurte unangenehm in meine Schenkel drückten. Wieder oben angekommen, hatte ich immer noch ein breites Grinsen im Gesicht und durch meine gute Laune schienen auch die beiden Männer ein wenig aufzutauen. Wahrscheinlich freuten sie sich aber einfach nur wieder ins Warme zu dürfen. Allerdings meinte ich in der Stimme des Muskelprotzes bei der Frage, ob mir der Sprung denn gefallen hätte, einen sanfteren Unterton herausgehört zu haben, als zuvor. Ich antwortete nur mit einem zufriedenen Lächeln. „Das war ja auch eine schwere Entscheidung!“, scherzte der Schlaksige während er begann mich aus den unbequemen Gurten zu lösen, wofür ich ihm sehr dankbar war. Ich wusste, dass die beiden mir den Sprung nicht zugetraut hätten und genau das verschaffte mir die Genugtuung, die ich gebraucht hatte. Vergebens versuchte ich es zu unterdrücken, doch auf Grund meines immer noch sehr hohen Adrenalinspiegels, brach ich in nervöses Gelächter aus und, als die beiden mit einstimmten, verlor die Situation ein wenig von ihrem unangenehmen Charakter. Der Muskelprotz wickelte die Seile auf und nachdem er sie mit den Gurten in eine Kiste gepackt hatte, machten wir uns auf den Weg nach unten. Bevor ich das Dach jedoch auf konventionellem Wege verließ, blickte ich noch einmal zu dem mit Wolken behangenen Himmel hinauf und meinte einen Sonnenstrahl wahrgenommen zu haben. Ich blieb noch ein wenig und beobachtete die Wolken, als mir ein Regentropfen mitten auf den Kopf fiel. Binnen Sekunden war ein Sturm aufgezogen und lachend begab auch ich mich, im strömenden Regen, wieder auf den Boden.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/bodenlos/1479257
https://web.archive.org/web/20150803152058/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/bodenlos/1479257
fuehlen
psychologie
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Mrs.McH
http://www.neon.de/user/Mrs.McH
Vom Warten
… ist noch niemand gekommen.
Du kommst. Oder eben nicht. Ob ich warte, oder nicht. Aber die Welt dreht sich weiter! Also halte ich sie an. Für dich. Und mich. Ich stehe still. Und stumm. Ich warte. „Lauf ruhig weiter. Ich finde dich schon.“, sagst du mir. „Lass die Welt sich weiterdrehen!“ Ich glaube dir. Vertraue dir. Bleibe still. Und stumm. Ich laufe doch gar nicht so schnell, wieso kommst du nicht nach? Soll ich warten? Dass du kommst? Oder eben nicht? Du stehst still. Und stumm. Ich warte. Vorsichtshalber halte ich die Welt wieder an. Später. Ich hielt die Welt für dich an. Nicht meine Lebenszeit. Sie tickte und rannte, wie ein Hamster im Rad, immer weiter und weiter. Nur ich stand still. Und stumm. Doch Warten lohnt sich nicht. Denn wolltest du kommen, würdest du kommen. Ob ich warte, oder nicht. Ab-warten ist nicht mehr als eine freundliche, faire Geste. Denn vielleicht kannst du nicht kommen. Ob du willst oder nicht. Er-warten ist vielleicht sogar ein Vergehen. An dir. Und mir. Also halte ich die Welt nicht mehr an. Verschwende keine Lebenszeit. An dich. Nur noch für mich. „Ich lauf schon mal weiter. Du findest mich schon.“, sage ich dir. „Oder eben nicht.“ Du bleibst still. Und stumm. Ich warte nicht mehr. Auf uns.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/vom-warten/1436321
https://web.archive.org/web/20140709025550/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/vom-warten/1436321
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Sophie_Elpel
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Einfach mal Kind sein
Wärt ihr manchmal auch wieder gerne einfach nur Kind?
Ich finde mein neues Leben hier in München super. Ich habe einen reibungslosen Start hinter mir: Eine neue Stadt, die mir mehr als gefällt. Ein neuer Job, der mich erfüllt.  Meine erste eigene Wohnung, neue Leute, Liebe und Leidenschaft. Ein Leben voller Unabhängigkeit, voller Freiheiten – quasi mit Vollgas an der Ausfahrt "Sturm und Drang" vorbei, Richtung Erwachsensein. Klingt fast schon ein wenig übermütig. Doch so sehr ich das "wahre" Leben genieße, manchmal, ja ganz manchmal, gibt es Momente, da wünschte ich, doch wieder Kind zu sein. Heimzukehren in das Elternhaus, gehegt und gepflegt und einfach an die Zeiten erinnert zu werden, in denen die Eltern einem die Sorgen einfach abgenommen haben. Genau dieses Gefühl beschreibt Userin execratedworld ganz wunderbar in ihrem Text " Never grow up, it's a trap! ". So gut mein Start in München auch war, es gibt immer zwei Seiten der Medaille. Und so ging die Kehrseite auch an mir nicht einfach so spurlos vorbei. Das Gefühl von Zugehörigkeit wurde begleitet von Fremdheit, meine Abenteuerlust von Unerfahrenheit, Leidenschaft von einem gebrochenem Herzen. Und genau deshalb heißt es für mich heute Abend: Ab in die Heimat. Vier Tage Hamburg, Familie, behütet und gemästet werden. Kind sein, um dann wieder mit vollgetankten Energiereserven neustarten zu können. Denn eigentlich bin ich doch sehr gern für mich selbst verantwortlich. Ich vergesse es nur manchmal. Und vielleicht werde ich am Ende meines Praktikums auch endlich die zwei Fragen in meinem NEON-Profil beantworten können, die ich bislang eher gekonnt ignoriert habe: „Das Gute / Das Schlechte am Erwachsenwerden ist?“ Was heißt das überhaupt, "erwachsen sein"? Seid ihr froh, an der Stelle zu stehen, an der ihr euch gerade befindet? Welche Menschen oder Orte gewähren euch zwischendurch, einfach mal wieder Kind zu sein? Wo fallen bei euch die Sorgen ab?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/einfach-mal-kind-sein/1004613
https://web.archive.org/web/20130330011201/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/einfach-mal-kind-sein/1004613
fuehlen
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queenb
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Im Rahmen meiner Möglichkeiten hängt ein Bild von dir.
Was ich nie aufgebe? Die Menschen die ich liebe.
Doch bei dir ist es anders, da ist nichts zum Aufgeben. Zu früh für alles. Ich liebe dich nicht und dennoch fühlt sich jeder Tag unendlich schwer ohne dich an. Eine Nachricht erhellt sofort den Tag, keine Nachricht hingegen, lässt an mich zweifeln. Was du mit mir machst, klingt in vielen Fällen absurd. Ich habe keine Ahnung was das mit uns ist, aber es löst etwas in mir aus, etwas was ich schon sehr lang vermisst habe. Für mich bist du von Bedeutung und es gibt so viele Momente, die ich so gern nochmal teilen würde, aber sie existieren nur noch in meinem Kopf. Ich mag die Erinnerung: wie du Auto fährst, wie wir uns das erste mal geküsst haben und das du jede Ampelphase für einen weiteren Kuss genutzt hast. Ganz plötzlich waren rote Ampel toll und ich fuhr verdammt gern mit dir Auto. Wie du Pizza bestellt hast und der Lieferant einfach nicht deinen Namen verstehen wollte, nicht einmal beim Buchstabieren. Wie ich lauthals lachte und mein Gesicht dabei in deinen Rücken vergrub. Wie wir einfach so im Bett saßen und aßen. Wie du anriefst und sagtest, dass du den Abend schrecklich toll fandest und das obwohl du dich gerade erst verabschiedet hattest. Wie wir zwei Stunden im Hausflur vor den Briefkästen verweilten und es nicht geschafft haben einen weiteren Schritt zu gehen. Wie wir im Park saßen, Bier tranken und Enten beobachteten. Als wären wir eines dieser Pärchen. Wir. Bei dir, ohne mich. Wir. Bei mir, ohne dich. Wie sich die Ereignisse überschlagen und die letzten Wochen immer weiter an Realität verlieren. Wie sich der Draht zueinander in Luft auflöst und ich das Gefühl habe in ein großes Nichts zu fallen. Und ich verliere den Mut. Es gibt soviel noch was unausgesprochen ist, aber an die Stelle trat etwas anderes. Eine Angst, die sich mit einem Stolz und dem Egoismus paart, weil mir das schon so oft passiert ist. Nicht zu wissen was man will, ist keine Schande und jeder von uns war doch schon mindestens einmal an diesem Punkt. Ich will dich in den Arm nehmen und dir den Rücken stützen, aber Antworten auf deine Frage besitze ich nicht. Und ich will dir sagen, bitte lass uns die Zeit, die wir gemeinsam hatten, so kurzweilig und schön sie zugleich auch war, stets mit einem Lächeln bewahren.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/im-rahmen-meiner-moeglichkeiten-haengt-ein-bild-von-dir/1659712
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Marcello_von_hammer
http://www.neon.de/user/Marcello_von_hammer
Frei Sein!
Ich will wieder frei sein! Frei atmen und frei blühen, mich entfalten!  Bis zum Himmel springen und den Windstrom an meinen Ohren spüren.
Ich will wieder frei sein! Frei atmen und frei blühen, mich entfalten! Bis zum Himmel springen und den Windstrom an meinen Ohren spüren. Dann denke ich an Dich. Alles in mir zieht sich zusammen. Ich fühle mich plötzlich eingeengt. Meine Brust atmet schwach und ich ringe nach Luft. Mein Kopf, meine Arme und Beine, meine Knie. Alles fühlt sich schwerfällig und so gar nicht mehr leicht und frei. Meine Gedanken sind umgeben von grauen Mauern. Ich will sie sprengen, einfach ausbrechen. Ich will davor flüchten in meiner selbst auferlegten Isolation zu verharren. Ich sehe den blauen Himmel nicht mehr. Die Wolken sind schon längst verschwunden doch der Himmel will nicht aufziehen. Frei sein! Dass war alles was ich immer wollte. Meine Träume verfolgen, in den Fluten des Lebens  baden. Laue Sommernächte mit Cocktails auf Balkonen verbringen und an Badeseen schlafen. Das Leben in vollen Zügen genießen. Leidenschaftlich küssen und lieben... Wieder denke ich an Dich! Wieder kommen die grauen Mauern. Wieder wird alles schwer. Und dann wird mir klar: ich will frei sein. So frei wie ich es schon mal war. So frei wie ich war bevor du mich verlassen hast.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/frei-sein/999025
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fuehlen
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DonTimon
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woanders
Vom Verlieren und warum es früher einfacher, schöner war.
Ich war ein logisches Kind. Seit ich denken kann, erschien mir immer alles eine innere logische Konsequenz zu besitzen, eine unweigerliche Kausalität. Das ist eigentlich nichts besonderes, denn genau genommen, sind alle Kinder logisch, manche eben mehr und manche weniger. Natürlich lässt sich darüber streiten, inwiefern es logisch ist Sand zu essen oder in eine Zitrone zu beißen, den bitteren Geschmack im verzerrten Gesicht widerzuspiegeln und es nach wenigen Sekunden erneut zu probieren, in der Hoffnung die Frucht sei jetzt besser gelaunt. Aber das ist nicht die Art von Logik, die ich meine. Obwohl letztere sich wohl auch auf das Verhalten so mancher Erwachsener übertragen lässt. Wenn es nach Einstein geht, ist das sogar Wahnsinn. Was ich meine, ist die Art, die Kinder so liebenswürdig macht. Die Art, die einem im Laufe der Zeit abhanden kommt. Vermutlich, weil man nicht mehr versucht sich die Phänomene der Welt selbst zu erschließen, sondern glaubt bereits alles zu wissen oder zumindest weiß, wie man sich dieses Wissen zugänglich macht. Kinder können das nicht. Kinder wollen das nicht. Dafür haben sie ihre eigenen süßen Theorien. Das faszinierende daran ist, dass sie immer in sich logisch sind und dennoch hoffnungslos an der Realität scheitern. Als ich klein war, fiel mir auf, dass die Zeit im Schlaf einen Sprung macht. Oder besser gesagt, dass überhaupt keine vergeht. Wir machen eine Zeitreise, schlafen ein und wachen wieder auf. Kein einziger Augenblick, der vom letzten Schließen der Lider bis zum nächsten Morgen vergeht. Was wenn Mama und Papa vor mir einschlafen, was wenn ich nicht schlafen kann? Klar, ein paar Minuten würden nichts ausmachen, aber wenn ich mich um Stunden verspäte? Ich würde in der Vergangenheit hängen bleiben, alleine und verlassen in einem großen Haus aufwachen. Vielleicht wären da ein paar andere, die das beste daraus machen. Kaum genug, um einen von ihnen zu finden. Ein paar wenige, denen es so geht wie mir, während meine Familie in der Zukunft lebt. Aber du sitzt da... jetzt. Und während du dich Nacht für Nacht durch Alpträume kämpfst, den süßen Versuchungen deiner Traumwelt widerstehst und dich krampfhaft entgegen der Angst in den Schlaf zählst, bemerkst du gar nicht wie du wächst. Wie nach und nach deine Fantasie abnimmt, deine Weltvorstellung sich der Realität annähert und die unerklärlichen Phänomene unserer Welt verdampfend zu den Sternen aufsteigen. Und ehe du dich versiehst, bist du erwachsen. Nichts ist mehr logisch. Heute stelle ich mir Wissen oft als ein kleines Männchen mit krächzender Stimme vor, dessen einziges Lebensziel es ist, uns den Zauber dieser Welt zu rauben und ihn in ein kleines Schmuckkästchen zu sperren. Immer dann, wenn du dich vor Staunen fragst: „Wie ist das möglich?“, steht es hinter dir, um dir die Antwort zu geben, die du gar nicht hören willst. Dann wünsche ich mich zurück zu dem Punkt, an dem wir uns noch in uns verlieren konnten. Ich will nicht wissen. Ich will fühlen. Wieder schaue ich hinauf in die Weite, verliere mich in dir. Bis es wieder hinter mir steht...
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Alceste
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the greyshaped rainbow on the melancholic mind
Noch immer November.
Erneut November in der Stirn wie ein Spaten in gefrorner Erde; jedes Jahr derselbe Frost, der Furchen zieht, dieselben Fragen, deren Schnitte sich als Falten tarnen und dies unterkühlte Denken - - wie ein klammer enger Keller. Und es tropft und rinnt unter den Dächern, seien sie aus Nacht oder Beton: Sommers Erbe taut und trübt und alles welkt erhaben, die Wolken wälzen sich bis knapp vor Pfützen und sinken auf durchnässte Füße: Lecks in Schuhen, Socken, sogenannten Siebensachen, um die Sorgen kreiseln und spiralisieren; dieser Magnetismus alles sogenannten Eigentums und die von Anziehung gestörten Nadeln, ausgerichtet ohne Aussicht starr auf diese eine Richtung der Verheißung. Diese Flucht nach vorn, nach oben, diese Fliehkraft vor dem Abgrund, der uns zieht, und dieses Spiel, ein Spiel?, diese Regelmäßigkeit an Fensterscheiben: Tausend Tropfen, und vereinzelte, gar einer, der alleine fließt und stockt und steht und einen Widerstand erfährt - - - bis ein kleiner Strom ihn schließlich fasst und reißt und in Richtung aller andren zieht und zerrt, zerstreut, bis jener fort - - und nicht mehr zu erkennen ist. Diese Tropfenmasse und das stete Strömen, das die Köpfe tropfend höhlt und wiederhallt, dieses Nieseln, das die Straßenzüge bleicht, und graut, wohin die Wünsche oder Schritte fallen: Langeweile gähnt der Grund entgegen, Kurzerwille geht spazieren, senkt den Blick in überfüllte Gullys und die Strömung zieht das lose Hoffen mit hinab - und verschluckt es gurgelnd mit den farblos angestarrten Blättern. Schmal ist dieser Augenwinkel und lästig diese Dauer, die da tropft. Als ob alles sinkt und liegt und viel zu müde, viel zu wund ist, noch zu streben in der Zeit, die nur geduldet wird. Ein Warten ohne Schleife, schlaff und schmutzig, und der Tod: der schläft in allen Dingen. Erneut November in Gedanken wie der Wurm im faulen Apfel; fauler Zauber, Schimmelherbst und Mondschein wie ein trübes Fieber, gierig in der Ausbreitung und Bahn sich brechend: Angesteckt mit Nichtigkeit! Mit Aufruhr, Ahnung und den Ängsten, die sich "immer" nennen, "nie" und "nein" und durch unsre Adern jagen wie Gespenster, bis der Zweifel alle Zuversicht aus unsern Poren presst. Bis der Körper klafft und wie entkernt in seiner Niederlage liegt. Mit kaltem Schweiß und Zittern in den sonst so sichren Selbstverständlichkeiten. Außer Übung in den sonst so festen Schritten, in dem einst so stolzaufrechten Gang. Wie ging es noch, wie war das gleich, gesund zu sein? Wie konnt man es vergessen? Es war doch gar nicht lange her, da war man in Zusammenhang, und war bezogen. War kein loses Ende. War verbunden mit dem Grund und konnte an ihn reichen, alles reichte und das Glück berechtigte zu allem Anfang. Nun ist man in allem ohne. Und ohne Lebensappetit: Die Zunge klemmt, Gedanken quetschen und ein Stocken in dem ohnehin so engen Hals. Auch kein Verlangen mehr nach mundgerechten Illusionen oder Fütterung, und kaut doch lieber auf der Leere und zehrt von diesem Nichts, bis es auf den Magen schlägt. Wie absurd, so ohne Maß zu sein - und nicht zu wissen: Wie? Wozu? Der große Abfall aller Absicht! Ein Aberwitz: der Mensch als ausrangierte Witzfigur und Schmierenkomödiant, der verdrossen auf die Bühne blickt und halb Bedauern, halb Bereuen ist. Was für ein Blick, der überall Verwittrung sieht, und Dreck und die Romantik aller Halden, jene Drohung des Novembers. Ein Abdanken mit Endzeitgeste. Jetzt nur noch Ruinen! Und fatalisieren! Verstricken und nach Fäden fassen und so tun, als wär man frei und würd' nicht hampeln, baumeln oder sich wie einen klammen Mantel an den nächsten Haken hängen wollen. Menschen hüllen sich in schweren Mut und schleppen jenes "hätt' ich!", das wie Schatten an den Schläfen klebt. Und mit hinunterzieht: Wie nah der Boden ist, wie tief der Himmel, eng ist selbst der Horizont - auf dem ein grauschattiertes Regenwogen liegt. Man mag den Augen gar nicht trauen! Aber welchem Sinn? Man blickt, als ob man tastet, aber: der Nächste ist nicht nah genug und alles Ferne nie Erwiderung. Im Gegenteil: Gebäude lassen harte nasse Kanten spüren, also tun die Hände so als ob, aber dieser leichte Kitzel ersten Sommerlichts, der liegt vergessen unter abgeworfnen Kleidern mahn'der Bäume. Soviel in Erinnerung, das viel zu wenig scheint. So unvollendet, unversucht, vergeblich. Alles atmet dieses Werden, bloß der Mensch bleibt still und starr und dünkt sich unveränderbar, und sitzt und stiert: Trostlos stehn die schwarzen Bänke, trist erstrecken sich die Strände jener Sommer, die wie immer, viel zu kurz gewesen sind. Man musste ja, man hatte keine Wahl. Die brachen Felder. Dieser Stress und Raserei. Der Anspruch "Ich", das Jetzt, der Blick zurück, nach vorn, der Mensch ist drei. Und selten einig. Das Wir, wir zwei, das Einigsein. Und innig, eins, und wie zerrissen doch im nächsten Augenblick, in Sprachverirrung und Sprachlosigkeit. Loses Denken, das entzweit, und vor jeder Kreuzung zweifelt: Schilder, denen man nicht trauen kann und folgen will, und auch nicht weiß: in welche Richtung?, außer: weg. Soweit wie möglich. Weg - - und noch ein Stückchen weiter. Über laubbedeckte Umwege, egal, wohin, egal, wie lang, lange währts ja nie und ist ja doch vergeblich: Diese Welt, das ist ihr Fluch, ist überall - und jeder nimmt sie mit sich mit, ein Atlas unentwegter Wanderung. Was die Menschen auf den Schultern, in den Köpfen tragen! Was für Dichte auf so dünnem Hals! Und schweigend nickt man manchem zu, als sei man einverstanden, dabei fehlen nur die Kräfte - und die Worte. Wie so vieles fehlt und sich entzieht und nur durch eine Lücke wirkt. Wie durchlöchert, leergefegt und finster ist die Welt: Es rieselt Zeit, es heult der Wind - und durch alle Gassen streunt Vergeblichkeit: Die Menschen stehn wie hingestellt, haltlos mit dem Hang zum Fall. Hüllen sich in Ablenkung, in Wärme, die nicht hält und flieht. Wie Herbst entstellt und seine Schwerkraft zieht! Ewiger November, wenn das Wachen Warten ist, und die Stirn in nassen Schuhen steckt: Selbst die Gedanken rosten und der Regen fällt wie Trümmer, graut, was zu begehren wäre. Wenn nur alles anders wäre! Wenn nur alles anders wäre... Doch wenn alles anders wäre, würd's nichts ändern. - Schon stirbt erneut ein Jahr und dennoch bleibt November. Dabei fällt schon irgendwo der Schnee, vermutlich ist es längst Dezember. Aber nicht in jedem Menschen, nicht auf allen Uhren. Manche stehen still und manche will man heut nicht lesen. Dieses Heute ist längst abgelaufen. Ohnehin ist Uhren nicht zu trauen. Zeit bemisst sich nicht in Zahlen. Es ist ein Denken in Verlusten und all dem, was einer nicht verliert, obgleich ja alles irgendwann verloren ist. Ein Tropfen in dem Strom. Aus seiner Quelle durch die Zeit ins Nichts. Verflossen und verschwunden irgendwo in seinem Wolkenfall. Aufgelöst in diesem Meer aus Nacht und kaltem Licht und Regen ... wieder wogt der Regen und darüber - - -: schweigt das All. So grenzenlos allein in allernächster Nähe. Wie alles fällt und fließt und wird. Wie alles strauchelt, stürzt und stirbt. Tags: ich hab den frühling kotzen sehen, schimmelheiter, das ist aller tage abendbrot, jetzt sei doch nicht so ungemütlich, der tod lässt sich nicht duzen, herbstlaublethargie, nimm entzwei, ja schon klar aber worum geht es
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unnuetzeswissen
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Rammstein-Sänger Till Lindemann war als Schwimmer für Olympia 1980 qualifiziert
Sportlicher Skandalrocker (...)
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Textchaot
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Das Sockenproblem
Ein alter Text für einen Poetry-Slam. Mal was humoristisches
Nun, wir alle kennen es. Es ist ein häufig beobachtetes Phänomen, das bevorzugt in Haushalten auftritt um diese zu destabilisieren, sie zu verunsichern und letzten Endes zu zerstören.  Man weiß  weder woher es kam,  noch wie man es vielleicht bekämpft.  Heute befinden wir uns auf der Spur des so sehr gefürchteten Sockenproblems! Bereits im 13ten Jahrhundert trat es erstmals auf. Der damalige Vorläufer des Strumpfes, der Fußlappen,  verschwindet immer öfter! Aufzeichnungen des Vatikans, dokumentieren einen Großexorzismus der damaligen Waschweiber.  Doch wer ordnete diesen an? Ein Nachfahre des obersten Ordenshüters der italienischen Inquisition, Giovanni Quattro- Staggioni hat einige sehr alte Dokumente und wohlbehütete Familiengeheimnisse veröffentlicht. Darin heißt es ein italienischer Ritter namens Calzone Tonnoscampi habe sich damals auf gemacht, den Ursprung dieses Übels zu finden. Sein Tagebuch wurde unter den Schriftrollen der Bibliothek in Alexandria ausfindig gemacht, darin führt er Bericht über eine Reise zu welcher er mit neun Gefährten aufbrach. Doch bald schon, vor den Fällen Aglio Olios verloren sie die ersten zwei Männer, so sagt es die Schrift. Knochenfunde aus der besagten Region bestätigen diese These.  Tonnoscampi zog anscheinend noch einige Jahre durch die Wälder des heutigen Süddeutschlands bevor er, alleine und ohne Strümpfe in der Nähe von Krakau krepierte. Diese Spur ist nun also verwischt. Kalt. Wir scheinen einem Problem gegenüber zu stehen, welches sich nicht überwinden lässt. Unser Team steht kurz vor der Kapitulation, als wir in letzter Sekunde einen Anruf empfangen. Giovanni Quattro- Staggioni  hat in der Familienbibliothek in San Gimignano ein Buch gefunden mit der Aufschrift „Malleus Sockefeicarum- der Strümpfehammer“ .  Er ist bereit uns einen Einblick in dieses sagenumwogene Werk der Waschweibverfolgung zu gewähren und schon nach den ersten Zeilen wird uns bewusst, dass dies der Schlüssel zur Lösung des Rätsels sein wird.  Ein unbekannter Autor beschreibt den Kampf gegen den Kaltfuß und die Legitimierung der Waschweibverbrennung. Doch die andauernde Beschreibung des Sockenschwundes in bevorzugt reißenden Flüssen lässt einen Verdacht keimen: Die Socken könnten von der Strömung weggespült worden sein. Diese Idee scheint abwegig. Hanebüchen sagt manch einer. Doch wir scheuen keine Kosten und Gefahren, wir wagen das Selbstexperiment. Mittels einer aufwändigen Simulation eines großen Flusses mit starker Strömung wagen wir das Experiment. An unserer Seite: ein exklusives Team bestehend aus den führenden Sockenfabrikanten Europas, einem Dritt- einem Zweit- und einem Ersthelfer und natürlich einem Rettungsschwimmer. Aus rechtlichen Gründen jedoch ist es Verboten unseren genauen Aufenthaltsort zu verraten, da das, was wir nun machen werden nicht vollkommen legal ist. Der Versuch beginnt gut,  der authentische Fußlappen saugt sich voller Wasser und wird sichtbar reinlicher. Bis irgendwann das Stück Stoff unruhig wird. Es fängt an zu zittern und reißt an den Ecken immer mehr aus bis irgendwann: der Fußlappen verschwindet! Hektisch richten sich alle Augen auf das Ufer, der Rettungsschwimmer springt ohne zu zögern in die Fluten und die Ersthelfer laden ihren Defibrillator, während die Zweithelfer und dir Dritthelfer die Trage vorbereiten. Doch alles Suchen bringt nichts! Der Fußlappen ist weg. Nun gibt es keine Zweifel mehr:  das so genannte „Sockenproblem“ ist absolut ernst zu nehmen! Doch wie ist es möglich, dass es auch heute noch existiert?  In nahezu jedem normalen Haushalt verschwinden diese Kleidungsgruppen! Dieser Genozid der Fußbekleidung MUSS eine Erklärung haben! Befassen wir uns also mit der Gegenwärtigen Lage:  Socken werden heutzutage beinahe ausschließlich mittels Waschmaschine gewaschen. Wo gehen Die Socken also hin? Was ist der Ursprung all diesen Wehleidens der Füße des Homo Sapiens? Und vor allem: WAS haben die Illuminaten damit zu tun? Auf all diese Frage gibt es natürlich nur eine Antwort: 42! Tags: Humor, poetry slam
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PARADOKS
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Freiraum
Zu anspruchsvoll und dabei immer anspruchslos.
"Ich brauche Freiraum." Und da war es wieder. Dieser Satz, dieses Wort, die ungeklärte Bedeutung - Freiraum. Das Wort schmerzte in ihrer Brust und sie wandte den Kopf ab. Freiraum. Sie brauchte keinen Freiraum. Sie liebte es ihre Zeit mit ihm zu verbringen und wenn es nur bedeutete, dass sie nebeneinander her lebten. Sie las, er saß am Computer. So in der Art. Sie liebte es zuzuhören, wenn er darin aufging Gitarre zu spielen und ihm im Vorbeigehen auf den Kopf zu küssen. Aber er wollte Freiraum. Weshalb? Sie kämpfte gegen die Enttäuschung an, dass er sie auch nicht ganz wollte. So wie ihr Freund davor. Er wollte sie nicht ganz. Er wollte sie unter der Woche an höchstens zwei Tagen, für den Abend und morgens war der Zauber vorbei und beide gingen zur Arbeit. Jeder Morgen war wie ein neues Leben, als hätten sie sich nie gekannt, als ob die gefühlte Intensität der Nähe und Zuneigung in Flaschen abgefüllt wär und sich über Nacht entleert hätte. Aber wenn sie fragte, sagte er, dass er sie mag. Sie suchte nach dem was sie falsch macht. Sie hakte Punkte in ihrem Kopf ab. Sie hatte ihn nicht gedrängt, sie sagte ihm nicht, dass sie sauer ist, wenn er sich am Wochenende nicht meldete, sie redete selten von Gefühlen und sie ging, wenn die abgesprochene Zeit vorbei war und versuchte nicht sie zu verlängern. War sie nicht perfekt so? Übertrieb sie mit ihren Ansprüchen? Sie fühlte sich ungeliebt. Immer ungeliebt. Zu anspruchsvoll und dabei immer anspruchslos. Die anfängliche Bewunderung seinerseits verflog als er ihre bodenständige, fürsorgliche Art bemerkte. Vielleicht war sie schlichtweg langweilig oder sie liebte bedingungslos. Sie schätzte die kleinen Dingen und war zufrieden. Vieles wurde selbstverständlich. Das war ihr Handtuch am Haken, ihre Seite des Bettes, sie bewegte sich frei im Raum. Tags: freiraum, Ansprüche, Perfektionismus, Enttäuschung, Gefühle
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fuehlen
liebe
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gritdina
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Er ist, er war, er ist gewesen
Aber - du warst.
Du warst der einzige Mensch, der verstanden hat, wie ich bin und der einzige Mensch, der gesehen hat, wer ich bin. Aber - du warst. Tags: Vergangenheit, Vermissen, Sehnsucht
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fuehlen
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unnuetzeswissen
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Im finnischen Reisepass sind die Seiten ein Daumenkino, das einen laufenden Elch zeigt.
Kreativer Ausweis
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Gurkilein
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Du wärst also gerne magersüchtig?
Schön, ich auch wieder...
Morgens 5 Uhr. Aufstehen. Morgengymnastik: 200 Sit-ups, Seilspringen. Ab auf die Wage. BMI von 16? Zuviel! Dann duschen anziehen lächeln und das Frühstück einpacken. Natürlich wird dieses auf dem Weg zur Schule entsorgt. 6 Stunden Unterricht, dann mit dem Fahrrad nach Hause. Mittagessen? Nein danke. Joggen gehen um nicht aufgenommene Kalorien zu verbrennen. Abendessen? Wozu, ich hab doch Training. Und dann ins Bett. Sie stehen da, eine Gruppe von vielleicht 5 Mädchen an der Bushaltestelle. 7.Klasse, vielleicht auch 8. Und reden. Reden über mich. Ich komme mir einfach ernsthaft bescheuert vor. Alle schauen mich abwechselnd an. Möglichst unauffällig, aber doch nicht zu übersehen. Vielleicht schon, aber mich treffen ihre Blicke wie Nadeln im Rücken. „Guck dir die mal an“ höre ich eine sagen. Die nächste meint „Ja, voll abgemagert“. „Voll übel.“ „Die ist bestimmt magersüchtig“ Die erste wieder „Solche Leute haben doch voll den Knall“ „Warum man sich so runterhungert?“ Und so weiter und so weiter... Ehrlich gesagt habe ich mich gefreut als endlich der Bus kam und ich mir dieses Gerede nicht mehr anhören musste. Diese Gespräche über mich kenne ich, nur zu gut. Ich weiß nicht wie oft ich sie schon mit anhören musste. Ja, vielleicht bin ich selber Schuld. Ist ja irgendwie auch so. Zwei Jahre später: Selbe Bushaltestelle, kaum etwas hat sich verändert. Wieder steht eine Gruppe Mädchen neben mir. Gleiches Alter. Nur ich habe mich verändert. Ich wiege statt 44kg bei einer Größe von 1,66m jetzt 59kg. Habe einen Klinikaufenthalt und zwei Jahre Therapie hinter mir. Eigentlich bin ich ganz zufrieden. Diesmal reden die Mädchen nicht über mich, nein sie reden über sich und ihre Diäten. Keine von ihnen ist dick, nicht einmal eine mollige ist dabei. Alles hübsche und vorallem schlanke Mädchen. Ich schätze dass alle sogar einen niedrigeren BMI (Body Mass Index) als ich haben. Aber trotzdem wollen sie abnehmen. Fühlen sich zu dick. Wünschen sich, dass sie so eine Selbstkontrolle haben wie eine Magersüchtige und starren sehnsüchtig einem offensichtlich magersüchtigen Mädchen aus meiner Stufe hinterher. Seltsam, einfach nur seltsam. Viele junge Mädchen wünschen sich den Körper einer Magersüchtigen. Was ist das? Hat es unsere Gesellschaft schon so weit gebracht? Als ich selber als 12 Jährige in diesen Teufelskreis abrutschte hatte ich ein Ideal vor Augen, ich habe es unterboten. Aber heute, wünschen sich 13 Jährige nicht mehr die Figur einer extrem schlanken, sondern den einer abgemagerten. Hüftknochen sollen herausstehen, die Schlüsselbeine gut sichtbar sein. In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich, dass sowas die Möglichkeit ist? Ja, ich rede hier klug, obwohl ich selber betroffen bin. Denn diese zweite Szene an der Bushaltestelle ist auch schon wieder ein Jahr her. Ich wiege immer noch das selbe aber bin alles andere als zufrieden. Ich wünsche mir immer wieder meinen Körper von vor 3 Jahren her. Damals als über mich geredet wurde. Aber darf ich das? Nein, ich sollte mir diesen Gedanken verbieten und ich versuche es auch. Trotzdem. Der heutige Schlankheitswahn hat wieder Besitz von mir ergriffen und ich frage mich, wenn selbst die Zeit mit einer Magersucht mich nicht davon abhalten kann. Und diese Zeit war alles andere als schön. Was kann unsere Gesellschaft dann retten?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/du-waerst-also-gerne-magersuechtig/640863
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fuehlen
psychologie
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NeoZed
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Ewige Nacht
Getrieben von der Nacht, die die Kälte in Deinen ganzen Körper kriechen lässt.
Getrieben von der Nacht, die die Kälte in Deinen ganzen Körper kriechen lässt. Sie kriecht hinein und flutet langsam aber stetig über das warme wohlige Gefühl hinweg. Die Angst begräbt alle guten Gefühle und schönen Erinnerungen. Die Angst vor dem was wird, die Angst vor dem was ist. Alles ist in ein stahlgraues Licht getaucht, die Konturen sind schärfer als sonst. Wie ein überblendeter Film. Der vertraute Ort ist unwirklich, wie aus einer anderen Welt. Dieser Ort, an dem Du so viel Zeit verbracht hast. Wochen, Monate und Jahre Deines Lebens. Jetzt fremd und kalt und furchteinflößend. Die Stille zerschmettert nahezu Deinen Kopf. Sie liegt auf Deinem Körper wie schweres Blei, will Dich in den Boden ziehen. Du meinst fast den Boden unter der schweren Last ächzen zu hören. Unfähig Dich auszudrücken. Unfähig aus dieser grotesken Situation zu entkommen. Unfähig klare Gedanken zu fassen. Gedankenfetzen schneiden wie Messer in Dein Bewusstsein. Fantasie und Wirklichkeit, untrennbares Gewirr aus Bildern, Worten und Geräuschen. Du glaubst gerade alleine zu sein. Wahrhaft, Du bist alleine. Die letzte menschliche Kreatur in dieser Nacht. Die Nacht, die eben erst begonnen hat. Sie wird ewig dauern. Du schaust herab. Der Raum beginnt sich aufzulösen. Die Zeit verrinnt wie in einer Sanduhr. Wie Zelluloid vor einer viel zu heißen Lampe lösen sich Zeit und Raum auf. Die kalte Angst weicht einer wohligen einlullenden Wärme. Alle Angst löst sich auf, so wie Raum und Zeit davor. Du schwebst auf einer Wolke. Und löst Dich auf.
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Beinah
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Maitanz
[01.05.12]
In den Mai tanzen geht auch definitiv anders. Nicht auf dem Dorf, nicht in der Stadt. Eher in einer Kleinstadtdisko mit hundert Leuten, die man noch nie in seinem Leben gesehen hat. Zwischen schwitzenden und schreienden Menschen, die ihre Arme in die Luft strecken, weil ein gewisser DJ es fordert, zu heißen, beliebten und gehassten Rhythmen und eingehüllt in eine riesen Ladung Nebel aus der Maschine, sind wir in den Mai getanzt. Um den metallernen Baum ohne Äste und Blätter habe ich mich bewegt, habe geschrien, habe einfach nur das Leben genossen. Und dann - ein Kuss. Ein zweiter. Es hat nicht aufgehört. Er hat nicht aufgehört. Rihanna found love in an hopless place und ich fand eine Nadel, die meine Seifenblase, in der ich so lange gelebt hatte, zum Platzten gebracht hat. Solange habe ich angenommen, ich müsste jemanden mögen, jemanden kennen, um ihn zu küssen. Habe angenommen, dass es da draußen noch Ritter in schillernder Rüstung gibt und Ritter, die auf weißen, edlen Tieren angeritten kommen. Aber es ist nicht so, ich hab es gesehen, wollte aus dieser Blase raus. Nach immerhin 18 Jahren, habe ich die Nadel gefunden und dieses Seifenzeug zerstört. Mit einem Mal ist die Seifenblase dann doch noch geplatzt. Ich hatte es nicht vor, es ist einfach passiert. Heute nüchtern, heute Autoschlüssel. Es soll noch einmal einer sagen, ich bräuchte Alkohol, von dem ich rein gar nichts vertrage, um eine gewisse Hemmschwelle zu senken. Ich habe den Beweis: Nüchtern bin ich einfach ich selbst gewesen. Ich brauch nicht mehr als ein williges Gegenüber, gute Musik und durchgetanzte Schuhe. Der Sommer kann endlich beginnen.
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fuehlen
sex
926,070
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PDK
http://www.neon.de/user/PDK
Du, ich habe an dich denken müssen...
Ein Brief, der nie abgeschickt werden wird.
Du, ich habe an dich denken müssen, gestern. Ich saß zwischen den Umzugskisten mitten im Wohnzimmer meiner neuen Wohnung. Ich weiß noch, dass dir meine alte, die für ein paar Monate auch unsere war, immer zu dunkel war. Die neue liegt nach Süden raus. Mit Balkon und Badewanne. So, wie wir uns das immer mal vorgestellt haben, so, wie wir uns immer sagten, dass es schön sein müsste. Komisch, wie einen die gemeinsamen Träume auch nach so langer Zeit noch verfolgen und beeinflussen, findest du nicht? Du, ich habe an dich denken müssen gestern, zwischen den Kartons sitzend. Ich habe angefangen alles auszuräumen und da habe ich einen Brief von dir gefunden, ganz unten in der ersten Kiste, die mit den Notizen und Photos und Papieren, die man so hat. Ich wusste gar nicht mehr, dass du mir diesen Brief schriebst, als wir noch frisch verliebt waren. Wie lange mag das her sein? Acht, neun Jahre? Du hast vergessen ein Datum drunter zu schreiben. Unter deine schönen Worte, die mich heute noch ins Herz treffen, bei denen ich dein lachendes, glückliches Gesicht vor mir sehe mit diesen Augen, in denen früher immer solch ein seltsames Leuchten war, ein Leuchten, dass dich zur Schönsten und Einzigsten für mich machte. Vielleicht bis heute noch. Du, ich habe an dich denken müssen, gestern, nicht nur wegen des Briefes. Ich habe noch mehr gefunden. Dabei war ich mir so sicher, alles, aber auch wirklich alles von dir aus meinem Leben verbannt zu haben. Gleich damals schon, als du weintest und sagtest: ich liebe dich nicht mehr. Alles, bis auf ein paar Photographien - Du und ich auf der Karlsbrücke im Winter zwischen tanzenden weißen Schneeflocken. Du und ich am Strand im Süden, Pinienbeschattet, auf Handtüchern dahingestreckt. Du und ich auf einem Sommerfest, beide haben wir uns schön gemacht, du lachst auf dem Bild und hältst meine Hand, ich sehe glücklich aus. Ein paar mal schon stand ich vorm Spiegel und habe den glücklichen Jungen vom Photo gesucht. Er ist verschollen wie es scheint. Ich dachte wirklich, das wäre alles von dir, was es noch in meinem Leben gibt, aber ich habe mich getäuscht. Du ich habe an dich denken müssen, gestern, wegen dem Brief und weil ich mir die Photographien zum ersten mal seit damals angesehen habe, weil ich sogar ein Haar von dir fand, nach all der Zeit, ein langes schwarzes, zwischen den Sachen, die ich schon seit langem nicht mehr trage. Und ein Nachthemd von dir habe ich gefunden. Sehr unsexy. Einfach ein weites T-Shirt mit langen Ärmeln, gebatikt, ausgewaschen, rosa. Ein schreckliches Kleidungsstück. Und doch erinnerte ich mich gleich, wie süß du darin für mich ausgesehen hast. Wie deine Brüste den Stoff spannten. Wie du es bei mir gelassen hast, um immer eines da zuhaben. Erinnerte mich auch, dass ich daran roch, oft, nachdem du verschwunden warst, in den Tag, die Welt hinaus. Und ich erinnere mich immer noch an deinen Geruch. Ich konnte übrigens nicht wiederstehen. Habe es gestern an meine Nase gedrückt, um dich zu riechen, vielleicht ein allerletztes mal. Aber es riecht nicht mehr nach dir. Du, ich habe an dich denken müssen, gestern, nach all der Zeit und all den kurzen, längeren, wilden, sanften Liebesnächten, die ich seitdem erleben durfte. Ich habe an dich denken müssen zwischen den ganzen Kartons in meiner neuen Wohnung, der dritten seit jener, in der wir einmal ein paar Monate zusammen lebten und in der ich keinen Tag länger bleiben konnte, nachdem wir uns verließen. Es war ja besser so. Liebte ich dich denn noch? Ich kann es dir nicht sagen. Heute weiß ich nur, dass ich dich hätte lieben sollen. Dass du mir immer noch fehlst, auch wenn ich das verdränge. Vielleicht sollte ich dich einmal anrufen? Du, ich habe an dich denken müssen, gestern, nach all der Zeit. Und ich hab dir diesen Brief geschrieben, den ich niemals abschicken werde, obwohl ich mir wünschte, du würdest wissen, dass ich dich wohl doch immer noch liebe.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/du-ich-habe-an-dich-denken-muessen/652127
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forst
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Wölfe
Ein kurzer Text über eine Freundschaft.
„Drück ab.“, flüsterst du und schließt die Augen. Ich erinnere mich, als wir noch Wölfe waren. Als wir zusammen durch die Straßen streiften und mit einem Brennen in der Brust den Lichtern hinterher jagten – unsere glänzenden Augen immer nur nach vorne, den fernen Funken nach, nur nie zurück. Wir waren wilde Könige und alle anderen blass-bedeutungslose Beute in unser beider Rausch. Ich sehe die Nächte auf den Dächern vor mir, über den Gestirnen der Stadt, als deine Blicke wie Steine in die Ferne flogen, während ich die Löcher in meinen Handschuhen flickte. Wir wollten sie nie sein, diese Häuser, mit ihren fernseher-flackernden Fenstern und grell erleuchteten Läden. Wir wollten sie nie sein, diese schillernden Fassaden mit ihren kahlen Hinterhöfen und doch sind wir uns so fremd und grau geworden, wie diese monotonen Mauern. Deine Hände krallen sich in den Kies, als würde er uns halten können. Du hast mich gelehrt zu töten, weil alles einfacher ist, wenn man klare Striche zieht. Ich erinnere mich, als wir noch Wölfe waren. Als der Hunger alles war, was wir zu verlieren hatten, aber die Hoffnung unersättlich blieb. Wir haben all die Zeichen gesetzt und Wege markiert, gegen den Dschungel um uns und für ein gemeinsames Geleit, doch als die Farbe zu trocknen begann, waren wir es selbst, die wir mit Hass bemalt hatten. „Drück ab!“ , höre ich dich schreien und schließe meine Augen. Ich könnte dir nie eine Pistole auf die Brust setzen, ich spüre, in uns schlägt das selbe Herz. Aber aus der Entfernung, da geht es.
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freundschaft
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Brainjamin
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Lewdcifer
Über die Macht von Sensation und Hässlichkeit
Lewdcifer ist Therapeut doch keiner weiß es außer ihm Sie starren erst in sein Gesicht Und hetzen bis sie weiterziehen Lewdcifer sieht grausam aus Er weiß es und bleibt trotzdem so Das äußere Erscheinungsbild Man glaubt es kaum: Es macht sie froh Er hat bemerkt was er bewirkt Und lange drüber nachgedacht Ob er so bleibt wie er nun ist Den Menschen damit Mut verschafft Zuerst hat er nicht akzeptiert Wo seine Rolle hingehört Nach langem grübeln, hin und her Hat man ihn auf sie eingeschwört Sein Gesicht, so schwer verletzt Von Chemikalien sehr verätzt Die Not-OP bei jenem Arzt Vom Alkohol das Hirn zersetzt So wurde er zu einem Mann Der seit dem täglich teuflisch lacht Mit tiefer Narbe im Gesicht Die ihn dazu noch lüstern macht Und dieses Bild, das er da gibt Den Menschen ihren Hunger still Nach Sensation und Hässlichkeit Und dadurch ihre Sorgen killt Ganz unbewusst erlöst er sie Im Stillen wird er ein Idol Indem er sie frei schimpfen lässt Auf sein Gesicht, zu ihrem Wohl
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AuroraTrullala
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Ein Liebender
-
Da ist ein Liebender, vielleicht Gott mit ganz viel Gefühl. - Für Dich - oo
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Kalinka92
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Er, der nicht du ist
Ich träume von ihm, der nicht du ist. Dabei sollte ich mich endlich davon abwenden, dem Abgrund die Visage zu küssen.
Ich liege im Bett und es wird schon dunkel. Du bist Heute Nacht nicht zuhause, hast geschäftlich zu tun, doch das würde auch nichts ändern, denn ich denke an jemanden, jemand anderen als dich. Ich verzehre mich nach ihm und nichts kann daran etwas ändern. Ein kleiner Nachtfalter fliegt über mich hinweg. Die sind überall in unserer Wohnung, weil du ständig das Licht anlässt. Er sieht so weich aus, weich und pudrig, der Nachtfalter. Er wirkt verschwommen, wie er so im Halbdunkeln von einer Zimmerecke in die andere fliegt. So als wäre er gar nicht wirklich da, nur eine Projektion seiner selbst. Schon fliegt er wieder weg. Jetzt denke ich wieder an ihn, den, der nicht du ist. Ich stelle mir vor, wie er hier ist, bei mir, im Bett. Ich stelle mir vor, wie ich schlafe,wie er hereinkommt und mich wachküsst, so wie du es jeden Morgen tust, und doch irgendwie noch besser. Ich werfe mich herum und atme tief ein. In die Nase steigt mir der Geruch deiner Seite des Betts. Dieser Geruch nach Schweiß und Axe-Deo. Doch ich stelle mir vor es wäre sein Geruch, lasse mich davon nicht beirren. Ich stelle mir vor, wie er überall ist, mich berührt, wie er über mir ist. Ich berühre sein Gesicht, ich lächle, denn ich liebe ihn. Jetzt gerade in diesem Moment liebe ich ihn mehr als dich. Ihn, der nicht du ist. Wir werden leidenschaftlicher, er und ich. Er küsst meinen Hals und liebkost ihn mit seinen Zähnen, so wie du es nicht kannst, obwohl du weißt, dass es mir gefällt. Ich grabe meine Hand in sein Haar und stöhne leise auf, denn er ist der beste Liebhaber der Welt, der, mit dem ich immer gewinne. Er, der nicht du ist. Manchmal fühle ich mich schuldig deswegen. Weil er es ist, den ich will und nicht du. Weil er ist, den ich mir vorstelle, wie er über mir ist, obwohl du es bist auf dem ich bin. Ich werde es dir nie verraten, dir nie sagen was ich fühle, auch wenn ich an sonst nichts mehr denken kann. Denn am Ende wäre es nicht er, der dich abschreckt. Es wäre der Wahnsinn in mir, der mich ihn erschaffen ließ, der dich von mir stößt. Es wäre die dunkle Seite, die mich ihn lieben lässt, auch wenn ich mich immer wieder für dich entscheide. Ihn, der nicht wie du ist.
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fuehlen
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MaasJan
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Rebecca
Wäre es nicht so ein trauriger Anlass gewesen,
Sie wären nicht alle zu solch einem traurigen Anlass gekommen. Nicht die Tante mit den frechen Aufklebern auf ihrem Twingo, nicht sein Cousin auf Fronturlaub. Im herkömmlichen Sinne war es auch kein trauriger Anlass, eher ein Ereignis, das Spuren in jedem Gedächtnis hinter- und sich wohl besser in Bilder denn in Worte kleiden ließ. Bis das der Tod euch scheidet. Eine überholte Formel. Im Tode vereint wollte er sein.  Er..und sie sicherlich auch. Sie, das war Samuels Angetraute, seine Frau. Kennengelernt hatten sie sich bei einer Partie Boule, die er mit seinem Onkel von einer Klippe hinab gespielt hatte. Hinab in eine gottverlassenen Gegend auf einem menschleeren Strand. Wenn jemand dort trotzdem spazieren ging, musste es Vorsehung sein. Jedenfalls traf die Kugel direkt ins Schwarze. Bei näherer Betrachtung erwies sich das Haupthaar allerdings nicht eben holzig, mehr blutrot, was auch deutlich besser zu dem zunehmend schneeweißen Teint passte. Wie der Schlag traf es Samuel damals, sie natürlich auch. Erholt hatte sich ihre Beziehung von diesem heftigen Aufeinandertreffen zweier Individuen nie. Die Hochzeit war da nur der nächste, logische Schritt. Für ihn schien es immer außer Frage zu stehen und für sie war die Frage außer Reichweite des Fassbaren gewesen. Samuel für seinen Teil hatte das Blitzen in ihren Augen als ein eindeutiges „Ja, ich will“ gedeutet, sich den Kniefall gespart und ihr den Ring angesteckt. Nun waren sie sich versprochen und Einwände schien niemand zu haben. Ihre Familie hatte sich bisher nicht gemeldet, Samuels Verwandtschaft hingegen sie direkt in ihr Herz geschlossen und auch gar nicht mehr herausgelassen. Wie auch. Die Feierlichkeiten wurden schnell organisiert, frisches Blut war immer ein Anlass zur Freude. Und sei es nur auf dem Grabstein. Nun saß sie etwas steif auf dem Stuhl neben ihrem Gemahl und konnte von ihrem Podestplatz die Reaktion der versammelten Gäste auf die Rede Samuels beobachten. Jedenfalls machte es den Anschein. Es mochte etwas grotesk anmuten, aber ihre Lippen hatten sich unter dem sorgsam aufgetragenen Lippenstift bläulich verfärbt. Euphorisch erhob Samuel sein Glas und dann seine Stimme. Er schwärmte in den höchsten Tönen von den Vorzügen seiner Frau und sah mit jedem Wort die Farbtöne ihrer Lippen in einem tieferen Violett verschmelzen. Ein untrügliches Zeichen, dass sich die Feier dem Höhepunkt zuwandte. Er erheiterte noch einmal die Anwesenden mit einer Anekdote aus ihrer kurzen und von Stille geprägten Beziehung, dann setzte er sich, blickte ruhig in die Runde und schluckte. Samuel hatte sich etwas mit Biss besorgt und die Glasphiole in seinem Mund zerkaut. Er hoffte inständig, dass das Gift wirken würde, bevor er die Schäden spürte, die das zerborstene Glas unweigerlich anrichten musste. Die Flüssigkeit in seinem Rachen verfehlte ihre Wirkung nicht. Er reagierte prompt. Die platzenden Äderchen erzeugten ein Feuerwerk vor seinen Augen. In seinem Bauch rumorte es, dass, hätte man ein Mikrofon davor gehalten, ihm jeder Glauben schenkte, wenn er ein ganz eigenes Süppchen in den Tiefen seines Unterleibs köcheln würde. Mit den Fingern krallte er sich an der Hand seiner frisch vermählten Ehefrau fest, der Brustkorb krampfte und zitternd fasste er sich mit der freien Hand fasste theatralisch an den Hals. Das mittlerweile geronnene Blut in seinen Adern war feinkörnig und pumpte bei jeder Bewegung wie ein Sandsturm durch ein Wadi. Geübte Blicke hätten sicherlich an seinem Todeskampf mehr Interesse gezeigt. Aber wie bei den Hochzeiten üblich, zog die Braut die Blicke der Gäste auf sich. Während Samuel zuckend in den letzten Zügen das Leben aushauchte, schien sie wie von Geisterhand geführt ihren Körper zu verlassen. Ein Timing, das dem Beginn ihrer Beziehung sehr nahe kam. Kurze Zeit später war der dekonstruktive Akt der Schöpfung vollzogen und auch das Festbankett wandelte sich zusehends in einen Leichenschmaus. Mit einsetzender Dunkelheit zerstreute sich die Gesellschaft und schon bald war nichts mehr von den sonderbaren Geschehnissen des Tages zu sehen. Tags: Literaturlinie, Hochzeit, Tod
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Schleifchenherz
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Blicke
Ein Blick kann alles bedeuten. Mehr als Worte es je könnten. Es fällt mir schwer sie zu deuten. Alle seine Blicke. Besonders dieser letzte.
Er schaute mich an und als ich das merkte, ihn anschaute, in seine tief grünen Augen schaute, guckte er nicht weg. Sein Blick ruhte auf mir. Selbst als ich weg schaute, spürte ich sein Blick immer noch auf mir ruhen. Ich weiß nicht was in seinem Blick lag. Ob es einfach nur ein betrachten war oder ob da mehr drin lag. Ich wünschte ich hätte seine Gedanken gewusst in diesem Moment. So viele Blicke haben wir ausgetauscht und viel sind nicht zustande gekommen, weil einer von uns auf das Smartphone guckte. Vielleicht hätten sie mehr bedeuten können, wären wir nicht daran interessiert gewesen, wer uns da schon wieder ein semi witziges Bild auf Whats App geschickt hat, dass wir in zwei Sekunden eh wieder vergessen haben. Oft denke ich was wäre passiert, hätte einer von uns sich seinem Smartphone abgewandt. Wir hätten mehr aus tauschen können, als die gewohnten Höflichkeitsfloskeln, "Hallo." "Na, wie gehts?" und "Tschüss." Dann bräuchtest du es jetzt nicht bereuen, dass ich einem anderen gehöre und nicht dir. Müsstest mir nicht diesen Blick zu werfen, diesen den ich nicht deuten kann. Diesen Blick der mir sagt: "Ich mag dich. Ich mag dich richtig gern. Ich verstehe nicht warum du ihn gewählt hast, wenn du mich hättest haben können. Ich hasse ihn." Alle diese anderen Blicke, diese die wir uns zuwarfen, sie können nicht gespielt gewesen sein. Da lag so viel drin. Egal, was du sagtest, deine Worte können lügen, gespielt sein, aber nicht deine Blicke. Nicht dieser eine Blick bevor du mich geküsst hast. Aber das werden wir nie erfahren, weil wir dann doch lieber die neuste langweilige Story über die Ex-Freundin von irgendeinem Menschen wissen wollten, der uns dann doch nichts bedeute. Tags: Blicke, Lügen
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treschahanta
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It ain't over till it's over
Das Ende einer konkreten Sache zu erkennen und zu akzeptieren ist leicht. Wenn die Sache ein nicht ganz so konkretes Techtelmechtel ist nicht.
Woher weiß man, wann etwas zu Ende ist? Der Kindergarten endet mit dem Basteln einer Schultüte. Die Schule endet mit der letzten Abschlussprüfung und dem Besäufnis danach (ja, das ist das Ende, nicht die Zeugnisvergabe, die ist nur Formalität). Kinofilme enden mit der Saalbeleuchtung, Musik mit dem Geschwätz von Moderatoren, Sex mit seinem Orgasmus, Leben mit dem Tod und Beziehungen mit „Es tut mir leid...“. So weit so gut. Das Leben geht weiter. Kapitel beendet. Vorhang gefallen. Und was wenn nicht? Er hat mich gar nicht interessiert! Das ist die eigentliche Frechheit an der Geschichte. Mein von der bittersten aller Liebesgeschichten zerschundenes, geteertes und gefedertes, gevierteiltes und zu Matsch zertretenes Herz lag teilnahmslos in meinem Brustkorb und kümmerte sich nur um mein nacktes Überleben. Wie nackt dieses Überleben durch diesen Mann in Kürze sein würde wussten wir nicht, mein Herz und ich. Und wie überrascht wir waren, als wir nachts um halb vier auf dem Heimweg feststellten, dass mein Herz, der blutige Klumpen Muskelgewebe, noch reanimiert werden konnte und tatsächlich etwas zu fühlen begann für diesen Mann. Noch zwei weitere Male innerhalb einer viel zu großen Zeitspanne von drei Monaten, lagen mein Herz und ich nackt auf seiner Couch. Und all die andere Zeit lagen wir online auf der Lauer, wir hatten Angst, wir traten die Flucht nach vorne an, wir hofften. Vergeblich. Wenn von einem Mann keine Reaktion auf ein eindeutiges Angebot kommt, dann ist es Zeit aufzugeben. Ich hielt mich daran. Ich meldete mich nicht mehr. Ich leckte meine Wunden – die alten und die neuen. Es dauerte so lange, mit dem Warten aufzuhören. Und just als ich es tat: eine Nachricht. Was soll das? Wir sitzen im Theater, wir haben ein fantastisches, amüsantes, herzergreifendes Stück in drei Akten gesehen, auch wenn die Pausen Überlänge hatten bleibt die Begeisterung uneingeschränkt und nun ist es offenbar zu Ende. Oder doch nicht? Die Handlung ist schlüssig, die Spannungskurve nahm ihren Lauf, ein paar Nebenhandlungen blieben offen, ist das nicht immer so? Aber warum geht der Vorhang nicht zu? Warum kommen immer wieder Schauspieler auf die Bühne? Warum kündigen uns Bühnenarbeiter mit dem Umbau der Kulisse immer wieder eine Fortsetzung des Stückes an? Und warum lässt dieser Mann mich nicht einfach in Ruhe, wenn er doch scheinbar kein tiefergehendes Interesse an mir hat? Scheiß drauf? Es tut mir leid, ich bin so nicht gestrickt. Ich habe mir Eyes Wide Shut auch nicht fertig angesehen, weil mir der Film so gut gefallen hat, sondern weil ich Geschichten (so langweilig und schlecht erzählt sie auch sein mögen) gerne ganz kenne: Anfang, Verlauf, Ende! Warum? Weil das Ende eine Wendung beinhalten kann, die alles verändert! Wer würde es also verpassen wollen?
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gewitterkuss
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Die Armee der Gänseblümchen
Ohne dich umzusehen hast du deine Spur hinterlassen, dein Gänseblümchenheer. Den Kampf habe ich bis zuletzt nach deinen Spielregeln ausgetragen -
Oft hast du mich damals durch deine Tarnung getäuscht. Doch eines blieb immer: der Geruch von Sehnsucht, Verlangen und Liebesbedürftigkeit an deiner Haut. Er klebte an dir, er war ein Teil von dir. Unwiderruflich. Je mehr ich ihn einsog, umso berauschter wurde ich. Eine gefährliche Droge, die mich immer höher fliegen ließ und mich nur tiefer in den Schlaf süßer Ahnungslosigkeit wiegte. Bald war die Waffenruhe dahin, die ersten Kämpfe brachen aus. Deine Strategie habe ich nie verstanden. Immerzu sagtest du mit Nachdruck, dass wir in zwei verschiedenen Welten lebten. Was am Anfang nach Arroganz klang, war für mich irgendwann nur noch falsch. Ich hätte nackt einen Kopfstand machen und dabei mit meinen Zehen ein Bild an die Wand pinseln können – nein, es hätte an alldem nichts geändert. Du wusstest es besser. Für dich war ich wie ein altes Gemälde für die Ewigkeit. In meinen Qualitäten konnte man sich immer auf mich verlassen, aber wandelbar war ich nicht. Plötzlich haben sie sich wie auf Zehenspitzen eingeschlichen. Ganz heimlich, still und leise. Diese kurzen Momente, wenn du deine Rüstung abgelegt hast. Auf einmal fielen die trennenden Schranken zwischen den zwei Welten. Dann durfte ich uneingeschränkt auf meinen Streifzügen deine Körperlandschaften erkunden, dich auch mal schützend in die Arme nehmen.  Bei dir konnte ich deine Eva sein, du meine verbotene Frucht. Bei mir konntest du mein ängstliches Kind sein, ich deine Amme. Aber schon am nächsten Morgen weckte sie mich unsanft mit den ersten Sonnenstrahlen: die ernüchternde Erkenntnis, dass ich nur geträumt habe. Geblieben ist die Erinnerung, nunmehr ein Götzenbild aus Stein. Irgendwann wurden die Gefühle stärker und ich immer schwächer. Zum Aufgeben war ich zu stark, zum Weiterkämpfen zu schwach. Du wusstest, dass meine Zeit allmählich gekommen war und wurdest herzlicher: Waffenstillstand. Jetzt oder nie! Unter der schönen Maske des Friedens sah ich meine letzte Chance, den gekränkten Stolz und die beschädigte Würde wiederherzustellen. Vehement versuchte ich dich mit allen Mitteln wieder auf das Kampffeld zu locken oder dich – wenn nötig – endgültig zu besiegen. Doch ich hatte den Ehrenkodex verletzt. Anstelle des verdienten Respekts erwartete mich nun ein riesiger Trümmerhaufen. Aber für Schadensbegrenzung blieb keine Zeit. Unmissverständlich hast du mir klar gemacht, dass du dich verliebt hast. Kalter Dolchstoß ins brennende Herz . Noch ein allerletztes Mal furchtbares Unwetter – unsere Donnerblicke und Gewitterküsse. Ich schlage meine Augen wieder auf und weiß nun. Nie habe ich dich gekannt, du rätselhafter Hermaphrodit. Dann trennen sich unsere Wege. Völlige Dunkelheit auf meinem Gang nach Hause, Antritt zum Rückzug. Nur ich und meine weiße Fahne, die ich noch fest in der Hand halte. Vorbei ist der Krieg und damit auch die Frage, ob aus Differenz so etwas wie Gefühl erwächst. In einer Ecke krümmt sich ein vereinzeltes kleines Blatt, letzter Soldat der Gänseblümchenarmee. Ein Windstoß bläst ihn in die Ferne, als ob er nie da gewesen wäre. Mit unsicheren Schritten betrete ich den Balkon und zünde mir erst mal eine Zigarette an. Merkwürdige Gebilde aus Rauch steigen in die Luft. Immer wieder blase ich meinen Dunst hinaus in die Nacht, bis er sich schließlich im Sternglanz wieder auflöst. Deine Worte halte ich von mir fern - zu groß ist die Angst, sie zu verschlucken. Stattdessen stehe ich längere Zeit  einfach nur unbeweglich da, der Blick ruht auf dem Wasser. Es gleitet in wellenartigen Bewegungen dahin, sanfter Strom im Gleichklang der Herzen. Fast wirkt es wie ein zärtliches Ritual. Unweigerlich muss ich lächeln. Vielleicht hatten wir uns überschätzt. Wir wollten beide die Helden sein, wenn der Vorhang fällt. Aber richtige Krieger waren wir nie.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/die-armee-der-gaensebluemchen/808964
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ichundalldieanderen
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Dünnhäuter
Ich wünsche mir ein dickes Fell
Ich wünsche mir ein dickes Fell. Eines, das mich warm hält in der von kalten Worten regierten Eiszeit. Ich wünsche mir ein Fell, das mich schützt vor Spott und Neid und Empathielosigkeit meiner Mitmenschen. Ein Fell, das mich abschirmt gegenüber derben oder spitzen Worten. Ein Fell, in dem der bissige, dissonante Akkord ungleich schwingender Seelen verpufft oder weit in den Hintergrund gedrängt wird, bis der Klang nichts ist, als ein bedeutungsloses Hintergrundrauschen Das Fell, von dem ich träume, ist dicht und flauschig. Es gibt meinem Innenraum Konturen, ohne ihn zu zerquetschen. Es rahmt und stärkt mein Selbst. Doch ich bin ein Dünnhäuter, umsäumt von einer sehr feinen Membran. Sie ist hart wie Stahl und doch diffundiert alles Zerstörerische durch sie und mich hindurch und wieder hinaus. Jedes dahergesagte Wort, jeder Augenaufschlag und jede Vibration der Seelen um mich herum trifft mich mit voller Wucht, als wäre ich nackt und wund wie rohes, gehäutetes Fleisch. Meine dünne Haut ist haarlos und rau wie die Schuppen einer Schlange. Und sie ist starr. Wie ein straff geschnürtes Korsett, zwingt sie mich in eine fremde Form. Es zwickt mich überall und das Atmen fällt mir schwer. Tag für Tag versuche ich die Haut zu dehnen, mich auszubreiten. Und ich gewöhne mich an die begrenzte Grenzenlosigkeit, an die Tiefe und Weite meines Fühlens. Ich frage mich, ob es denen, mit dem dicken Fell, vielleicht früher auch so ging wie mir, ob auch sie Dünnhäuter waren. Vielleicht kann der Mensch sich ein dickes Fell wachsen lassen. Vielleicht steht jedes Haar für eine Situation, einen Gedanken, eine Handlungsabfolge, geprägt von systematischer Diffusion: Ich nehme auf was bleiben und lasse los was gehen soll. IIch lasse mich vereinnahmen und rühren, aber ich lasse mich nur BErühren, wenn ich berührt werden will. So wächst etwas. So ensteht ein neuer Stoff - vielleicht ein Fell? Irgendwann werde ich mich in mir einkuscheln können. Es dauert nicht mehr lange. Tags: dünnhäutig, alleine, Wunsch, widerstandsfähig, Resilienz
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/duennhaeuter/1641438
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Dela_Kienle
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Der Liebe hinterherziehen
Wer Fernbeziehungen führt, steht irgendwann vor der Frage: Glauben wir an eine gemeinsame Zukunft? Soll ich dir hinterherziehen – oder du mir?
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smarties
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Schweden und der Strand von Paris.
Du machst mich neugierig auf das Leben...
Die Füsse in der Luft und den Kopf im Boden, Werde ich hochgezogen durch nur eine Berührung von dir Dein Lachen ist das eines Kindes. Es ist Neugier. Es ist mehr. Es fasziniert mich und dich mag ich sehr. Du machst mich neugierig auf das Leben, würdest mir die Lider hochkleben, mir die Welt zeigen, damit ich sehe, wieder verstehe, was es heisst zu leben. Zu lieben. Zu kriegen zu geben, ohne es zu merken Wie sie sich verstärken, die Gefühle zu dir. Du stehst vor mir, ich seh‘ dich an Seh‘ so viel mehr als du im Spiegel. Seh‘ Baumhütten, Fahrräder, Schokoriegel Ich will dich ganz, Und will dich jetzt will dass sich die Welt mit uns auseinandersetzt. Denn wenn ich dich einfach nur betrachte, dich vorsichtig und sachte, inspiziere von oben bis unten, Hast du in mir einen Platz gefunden, Den du so schnell nicht verlierst Darum nehm ich dich an der Hand und geh mit dir zum Strand bau mir n‘ Auto ich bau dir n‘ Schiff aus Sand und am Abend haben wir Sonnenbrand. Fahr mit mir nach Schweden, treff Lisbeth und wir reden, die ganze Nacht vom Sein und Sollen, Vom Erwachsenwerden und nicht wollen. Komm wir fliegen nach Paris Die Stadt der Liebe, oder. Whatever it is Ich nehm dich mit zum Eifelturm, trag dich rauf und läute Sturm in den Türmen von Notre-Dame. Um zu zeigen, dass ich‘s kann. Glücklich sein mit dem besten Mädchen.
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TilmannKleye
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Muttermord
Eine Parabel Alle Rechte bei Tilmann Kleye
M Ganz tief einatmen und ausatmen. Die Camel gibt mir ein bisschen Boden unter den Füßen zurück. Einem, dem es wie weiße Glut zwischen den Nippeln brennt, dem ist nicht zu helfen. Mein Jupiterfinger und der kräftige Saturn drücken den Filter zu einem ovalen Spalt. Würde man einen Stein zwischen meine Kiefer legen, so würde ich Sand und Splitter spucken. Einer, der nicht hassen kann, der lebt nicht. Einer, der nur Hass ist, zerstört Leben, irgendwann auch sein eigenes. Meine Handknöchel schmerzen und vermischen sich mit dem Blut von ihr. Dort liegt sie, blau und zinnoberrot und schwarz sehe ich, wie ich mich bei ihr nun schon wieder entschuldigen soll. Tatsächlich liegt nicht SIE dort, sondern ein kleiner, blasser und gekrümmter Körper und meine gesamte scheiß Vergangenheit. Meine Mutter, meine geliebte Mum, ich schlug in ihr graziles Gesicht, das mit den großen, mahnenden Augen, das mit dem Mund, der eine unglaubliche Macht besaß, ich schlug auf ihr Antlitz ein, dass ihre zierliche Nase laut knallte, ihre gewaltigen Augen schauten ängstlich... Ich schlug ein weiteres Mal, dass es ihre gepflegten, großen Zähne in ihren zerstörerischen Mund schleuderte. Mit dem harten Ellenbogen knallte ich ihre weise Stirn in Stücke - und noch immer stand sie mahnend vor mir. Schließlich legte ich los. Ich berserkte ihr jedes strafende und richtende Wort aus ihrem Kopf, dass ihr aschblondes Haar ein ekliges Dunkelrot annahm. Als ich fertig mit ihr war, stand sie noch immer, mit einem Nicht-Kopf, der ein riesiges Blutloch war, eingefasst von zerdroschenen Ohren und zerblutendem Haar. Erst als ich endlich aus ganzem und vollen Herzen sagen konnte: „Ich liebe dich.“, fiel sie um, meine beste und einzige Mutter. Nun, da ich sie tötete, kann sie leben in mir und für mich. Nun, da ich sie tötete, kann ich leben, ganz für mich und meine Menschen. Nun, da ich sie tötete: die gesamten Vorwürfe, die ich ihr noch viel zu lange machte.
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bin_ich_heldin
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Ich wäre gern jemand anderes.
Ein Mädchen, das frei sein kann. Immer dann, wenn es das auch will.
Ein Mädchen, das nicht verletzt wurde, von einem Jungen, der doch eigentlich unbeschreiblich schön war. Schön für sie, schön für ihr Herz. Ich wäre gern ein Mädchen, das sich nicht verbiegen lässt, in alle Richtungen. Das nicht immer zur Seite springt, wenn Gefahr oder Risiko droht. Das auch einstecken kann, ohne an sich selbst zu zweifeln. Ein Mädchen, das sich schön findet, innen und außen. Das etwas ausstrahlt, was andere Menschen vielleicht nicht haben. Ich wäre gern ein Mädchen, das schön ist. So schön, wie diese, die ich manchmal auf Konzerten sehe. Oder diese, die einen schönen Jungen an der Hand halten. Ein Mädchen, das ihre Beine und alles andere an sich ausnahmsweise mal nicht zu dick findet. Ich wäre gern ein Mädchen, das weiß, wie man lügen kann, ohne rot zu werden. Wie man weinen kann, mit nur einer Träne. Ein Mädchen, das nicht jeden Tag von ihrer Mutter vorgeworfen bekommt, wie leicht es das alles eigentlich sieht. Ich wäre gern ein Mädchen, das er sehen würde. Wie es vor ihm steht und heimlich in sich hinein weint. Wie es an seinem Verstand zerrt, nur um einen Augenblick winselnd. Ich wäre gern ein Mädchen, das Menschen glücklich macht. Eins, das nur selten auffällt und doch etwas hinterlässt, das ewig bleibt. Ein Mädchen, in das er sich verlieben könnte. Ohne ein Wort erwähnen zu müssen. So ein Mädchen, wie es in den Filmen immer gibt. Ein Mädchen, das Liebe auf den ersten Blick auslösen kann. Ich wäre gern ein Mädchen, das den Moment schätzen lernt. Eins, das es versteht zu schweigen, wenn andere die Augen schließen. Eins, das verletzt werden kann, doch wieder aufsteht. Ein Mädchen, das Fußspuren malt, ohne dabei zu radieren. Ich wäre gern ein Mädchen, das weiß, wie man das Leben liebt.
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RazthePutin
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"Die fabelhaften Vier!"
Kritisch und Lustlos... Die Online Kolumne des Anti-Christen... On the road again...
Nur ich, meine Feder und mein Tintenfass und hier mein Papier und dann schreib ich, rund um mein Leben, mit dem Teufel im Bund, checkst du das? Vorhang auf für mich, meine Feder, mein Tintenfass und mein Papier, die fantastischen Vier. Ihr habt mir, gerade noch gefehlt, zu meim Glück, alles spielt verrückt in meim Stück...
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lichterklette
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Liebezeit
An der elefantgrauen Haltestelle stand Elle. Stellte ihren Kopf für einen inneren Augenklick auf Halt.
An der elefantgrauen Haltestelle stand Elle. Stellte ihren Kopf für einen inneren Augenklick auf Halt. Vorher fragte sie sich, wie das eigentlich kommt. Und das ging so. Susi sagte am mobilen Telefon, ihr wär´ der Sommer eine liebe Zeit. Noch bevor Satzschablonen über aufgeschüttete Hinterhofstrände über die Leitung flossen, verlor sich Elle. Elle mag deutschen Rock der Vergangenheit. Da gab es mal "Can". Und auch dort spielte Zeit. Der Liebezeit. Einer, der so gut war wie krabbelnde Fliegen auf dem Rücken, wie das Gefüllfühl eines Kühlschrankes. Ja sogar so gut, dass Drummaschinen von ihm lernen können sollten. Ein Krake. Sagte Jens damals. Das geschmeidige Illusionsspiel, man tue etwas mit mehr Gliedmaßen, gefiel ihr gut. Aber nur kurz. Denn dann drängte schon die Frage, was Spinnenmenschen heute so schaffen könnten. Wären Torben und Malte in der Lage, die Gesellschaft zu überstehen? Mit sechs Armen? Blaumänner im Spezialgeschäft. Möglich. Die Unästhetik der Walmenschen wäre dort nur aufgeteilt auf sechs Ärmel. Netze kreieren. Möglich. Der Vogelmensch zwitschert Passiertheiten in die versponnene Welt, die so hart an der Existenzgrenze kratzen, dass man meinte, noch nicht einmal Naturgesetze würden sich dafür interessieren. Acht Augen. Akzeptabel. Solange man sich gut werbefigurativ für ein Sicherheitsprodukt der Glashausmenschen eignet. Torben und Malte hätten keine Probleme. Nicht zur Mitternacht. Und auch nicht zum Azur gebläuten Mittag im Kaff irgendeiner Wahl. "Der Ort dort, der sieht gut. " "Der Spielplatz?" "Ja. Da wird die Seide nicht immer kaputt gemacht." "Ok. Lass anfangen. Der Wind ist eben gut." Und genau am Ende der Rutsche, zwischen den Wänden, da stellten sie ihr Netz auf einen langen Halt ein.
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sheila88
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Rein hypothetisch.
Wann merkt man, ob man einen anderen Menschen mag?
Ob man einen Menschen mag, findet man bei der ersten Begegnung in den ersten drei Sekunden heraus Zuerst ist da das Äußerliche. Sieht die Person, die man noch nicht kennt, nett, gepflegt und ordentlich aus, kann man auf sie zugehen und ihr die Hand geben. Ist es allerdings das genaue Gegenteil, würde man rein hypothetisch zögern und es lieber direkt bleiben lassen. Hat man sich dann rein hypothetisch die Hände gereicht, achtet man sofort auf die Mimik und Gestik des Gegenübers. Lächelt derjenige, ist dies ein gutes Zeichen – schaut er oder sie plötzlich verwirrt aus und lächelt trotzdem: immer noch ein gutes Zeichen, schön zurück lächeln! Guckt die Person allerdings abwertend und grimmig: besser einen Bogen drum machen und gar nicht erst auf sie zugehen. Während man dann ins Gespräch kommt, fallen einem die Augen, der Mund, die Grübchen oder die Sommersprossen auf. Wenn sie einem gefallen, lächelt man nett weiter und lässt sich schnell eine Geschichte einfallen, wieso man überhaupt auf diesen Menschen zugegangen ist. Ist es allerdings so, dass einem plötzlich die Grübchen zu tief, die Sommersprossen zu rot oder die Ohren zu groß wirken, könnte man noch ein Minütchen weiter plaudern und dann schon zum nächsten Bus rennen müssen. Rein hypothetisch. Nun gefällt aber plötzlich das verschmitzte Lächeln, das Muttermal auf dem Auge oder auch nur die Stimme, die dir gerade „hallo“ gesagt hat. Man schnackt also rein hypothetisch weiter, verabredet sich zum Kaffee und lernt sich kennen. So hat man also innerhalb von ein paar Minuten gemerkt, ob man sich mag. Aber wie ist das, wenn man nur ein Foto von der Person kennt? Da wäre dann nur das Äußerliche. Das gefällt und reizt. Also kann man in dem ganzen Online-Wirrwarr der Person rein hypothetisch eine Nachricht hinterlassen. Man schreibt etwas Nettes und wartet auf eine Antwort. Kein verschmitztes Lächeln. Keine Grübchen. Kein Muttermal, was man plötzlich entdecken kann. Nur Worte. Jetzt antwortet diese Person von dem Foto rein hypothetisch nicht. Gut, dann schreibt man irgendwem anders ein kurzes Kommentar und hat die Person, die man eh nur von dem Bild kennt, rein hypothetisch rap zap wieder vergessen. Bekommt man allerdings eine liebe, lustige und offene Antwort zurück, könnte man sich auf viele Nachrichten freuen, die plötzlich immer länger werden. Man könnte rein hypothetisch über gleiche Interessen „reden“, über den letzten Film, den man geschaut hat, über die Wohnsituation oder über das Pärchen, das über einem wohnt, was jede Nacht unendlich lauten Sex hat. Rein hypothetisch. Man könnte sich über den Ex-Freund auslassen, die Ex-Freundin, die schon wieder einen Neuen hat, man könnte rein hypothetisch über Familie und Freunde schreiben oder einfach nur ein „Ich wünsch dir einen Schönen Tag“ schicken. Dann könnte es rein hypothetisch so kommen, dass man die Nummern austauscht, telefoniert (gefällt die Stimme – weiter reden, ansonsten gleich etwas ganz wichtiges machen, wie prokrastinieren oder in der Nase bohren, aber schnell auflegen), und man sich rein hypothetisch bis in die Nacht Geschichten erzählt. Man lacht zusammen über das, was man sich in den endlos langen Nachrichten geschrieben hat, man erlebt Momente, die beide zum Nachdenken anregen, man hört den anderen einfach nur durchs Telefon atmen, weil die gemeinsame Ruhe schön ist. Genießen. Alles ohne die Grübchen oder die Sommersprossen zu sehen. Und alles ohne die Person jemals persönlich mit einem verschmitzen Lächeln angelächelt zu haben. Und dann eines Tages, ganz plötzlich, antwortet die Person, die nun dein ganzes Leben und viele persönliche Dinge von dir kennt und die man noch nie gesehen hat, rein hypothetisch nicht mehr. Wäre dies alles rein hypothetisch genug gewesen, um zu sagen, dass man sie mochte?
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/freundschaft/rein-hypothetisch/948665
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rückwärtig
was war geschehen? wer hatte den fortschritt abgeschafft, wer würde hören?
eins: Raum Der Geruch von Vergangenheit, künstlich haltbar gemacht und entseelt. Blaue Nebelschwaden daneben. Ein altgewordener Film. Diese durften das, hatten sich früh fürs Sterben angemeldet und dürfen nun verrotten, glückliche Bastarde. Sie liegt unbewegt ganz und gar. Sie lässt sich nicht ertappen, zeigt keine Schwäche und ist doch voll am Leben. Streckt die Definition von "voll am Leben" während sie nicht einmal genug Genuss empfinden kann sich zu räkeln. In den Fluren, die keiner sich zu zählen wagt, weil es ehrlichgesagt deprimierend wäre, kann man Fetzen hören, die Stimmen sein könnten und von Zivilisation zeugen. Niemand aber ist sicher. Es wäre auch gut möglich, dass ein gas ausgetreten ist, vor geraumer Zeit schon und sich ins Rückenmark der Sauerstoff atmenden Bevölkerung gefressen hat und diese an Ort und Stelle zu Boden sacken ließ. Was folgte wäre kein naheliegend kurzer und schmerzloser Tod gewesen sondern ein lange rund aussichtsloser Kampf ums Überleben. Sie würden genug zeit haben, die Leidenden, Sterbenden, sich der Ironie bewusst zu werden, während ihre Lungen mit jeder Minute weniger Leistung erbringen würden und doch genug Widerstand gegen das Ende mobilisierten um die Schmerzen zu vervielfachen. Das langsame Ersticken würde mit der Panik einhergehen, die einer empfinden würde, der sich unglücklich im Vorgang des Ertrinkens befünde. Wie bei jeder gescheiterten Apokalypse, die nur ein anderes Wort für Fortschritt geworden ist, würde eben doch nicht jeder dran glauben und es muss ja sichergestellt werden, dass irgendwer die unglaublich langweilige Erzählung vom Beinahe-Ende der Menschheit weiterträgt ins Unendliche. Sie würde gern versinken zwischen diese beiden riesigen, sumpf riechenden Kissen, die sie bereits halb absorbiert haben. Wenn im Film geschossen wird, kann sie kaum etwas verstehen, auch wenn das Schlimmste vorüber ist. Dröhnen legt sich über die Worte der ausgedachten Menschen. Der Unterleib schmerzt weil er taub geworden ist, was Aufstehen weiterhin unwahrscheinlich macht. Stimmen, im Flur, nicht im Film, nicht dröhnend, aber laut, nicht kreischend laut, zu laut aber rund zu schnell, schnell genug um entschlossen zu sein, entschlossen ist bedrohlich, Entscheidungen folgen dann und Entscheidungen sind nie in Sofa- oder Fernsehernähe. Raum ist gut, Raum ist groß genug darin zu verschwinden, wenn sie sich nur tot genug stellt, sie gehen oft genug an ihr vorüber, behelligen sie nur selten. Raum ist nah, Raum ist hier. Raum ist voller Schweigen, wenn Filme reden. Raum riecht betäubt aber nicht tot. zwei: Elterngespräch In einer Pause reden sie über Vergangenes. Zugewandte Stimmen, weitschweifige Blicke. Das Jetzt ist keine Blaupause mehr, es ist kein erster Spatenstich und auch kein Richtfest, es ist eine ausgewachsene Siedlung, bei der jemand dachte es wäre lustig Häuser im Kreis zu bauen und so eine künstliche Sackgasse zu erschaffen. Jetzt ist die zweite Siedlung, die man in der Folge nebenan gebaut hat, so ähnlich, dass man hin und wieder deprimiert hinüberschaut und sich fragt, ob man zu früh oder zu spät gebaut hat, auf jeden Fall sei es schon schade, irgendwie, man wüsste auch nicht wie, denn man habe es ja auch nicht schlecht, aber an sich sei man schon ein bisschen ab vom Schuss, was das überhaupt bedeute, ab vom Schuss, das würden doch eh nur die Großeltern sagen, ja, die hätten sich gefreut, weil man dann doch vernünftig genug gewesen sei, sich "richtig" niederzulassen, ihre schweigende Genugtuung verstärkte dabei nur das Gefühl der eigenen Niederlage, aber was solle man tun, man habe es nun wirklich nicht schlecht im, haha Spechtweg 28. Früher auf jeden Fall habe man noch über Bildungsziele geredet, einzelne Bereiche, die es zu fördern gab, allgemein und doch individuell anwendbar, wenn man heute darüber redet, klingt es wie revolutionäre Fiktion. Wörter wie Individuum sind zwar nicht abgeschafft, aber sie von der Geschichte beiseite gefegt worden, unbedeutend und anachronistisch. Eine zutiefst selbstzufriedene Gesellschaft ist auf lange Sicht eben doch ein endlos bockiger Vierzehnjähriger. Die Welt als Fleisch gewordene Grimasse, darüber reden ist nicht gleich darüber jammern, schlimmer es versucht sich in Gleichgültigkeit und kulminiert doch nur in impotenter Aggression. Es fühlt sich so an, als müsste irgendwer Protokoll führen, nicht das es jemand lesen würde, aber die ganze Geschichte, wirkt so locker, unbedeutend. Jemand sollte an den roten Faden denken. Jemand sollte sich stark machen oder wenigstens Streit suchen mit irgendwem. Niemand will Fragen stellen, weil jeder weiß wie nervtötend Antworten sind. Es bietet sich an in Binären zu handeln und zu urteilen. Vielleicht sollte das anders herum sein, aber wer kann sich daran noch erinnern. Institutionalisiertes Wissen ist zu einem Bilderbuch geworden, das jeder für sich interpretiert. Unklarheiten machen sich breit, als es um das Thema der Rückführung geht. Ein Kollege hat offensichtlich einen Tag mit einer Extraportion Eifer erwischt, meint es geht um die Rückführung in die Familie und fragt sich wie der zeitliche Rahmen dazu aussehen würde und ob man sich sicher sei, ob ihre sprachlichen Ausdrucksmittel fortgeschritten genug seien, für den alltäglichen Gebrauch. Was folgt ist wortloses, schnaufendes Kichern, wissende Blicke, viel Augenbrauen- und Wimpernarbeit und allgemeinhin kollegiale Herablassung, mit erniedrigenden Tendenzen, wenn auch nur impliziert. Man sah einander mit glühender Gleichgültigkeit an, es gebe, wenn man ehrlich sei wenig Aussicht darauf, dass dieses Mädchen die Ausnahme von der Regel sei. Und natürlich sei es von Politiker Seite unverantwortlich diese jungen Schicksale ohne klare Anweisungen ganz in Institutionen wie diese zu übergeben. Aber es sei auch nicht hilfreich sich daran aufzureiben, man müsse eben mit dem arbeiten, was man habe. Wiederum seien Einrichtungen gar nicht auf die Bedürfnisse der Mädchen ausgelegt, was die sich dabei dachten, das Problem würde nicht gelöst, sondern die Kapazitäten nur kleiner und die Not größer. Zumindest war man sich einig, vom eigentlichen Thema abgeschweift zu sein. Im Epilog-Teil der Versammlung besprach man dann doch die "Fortschritte" des Mädchens, ihr Austausch mit der unmittelbaren Umwelt, das Sozialverhalten, das immer wieder Grund zur Hoffnung böte, dem gegenüber aber das absolute Desinteresse an persönlicher Hygiene stand. Somit einige man sich auf die vorläufige Weiterführung bereits begonnener Maßnahmen, worin man einander ansah, als wäre des ein verbotener Zauberspruch oder Regentanz gewesen und nun bräche die zeit des Hoffen und Bangens an. Ratlosigkeit und Tatendrang, soviel war sicher schlossen einander keineswegs aus. drei: Pangäa Das Jahrtausend hatte gut begonnen, alles in allem. War das Fiktion, etwas das man auf eine Grußkarte schrieb, die man an einen an Krebs erkrankten schickte, die aber klingen sollte als sei sie für ein beliebiges Jubiläum bestimmt? Man war schließlich immer noch hier, dachte die Menschheit kollektiv und hielt inne anstatt sich gegenseitig auf die Schultern zu klopfen. Man konnte immer den Silberstreif sehen, das waren die vielen Jobs, die entstanden während man Hände wringend versuchte neue Behausungen zu errichten und der Ruck der durch die Gesellschaft ging, nachdem endlich massenhaft Männer in die bisher verhassten Pflegeberufe gingen. Es war mitunter nicht klar, welcher Moment der gewesen war, an dem man erkannte, dass die Geburtsfehler nicht verschwinden würden und die Zahlen sich auf lange Sicht nicht erholen würden. Ein langanhaltender Scherz war, dass die neue Regierung sich nur schwer von bereits beschlossenen Förderprogrammen trennen konnte, die Frauen nun doch endlich in technische Berufe spülen sollte und wenn man beide Augen zukneifen würde meinetwegen auch in Führungspositionen. Aus einzelnen Erfahrungsberichten renommierter Gynäkologen konnte man die Sorgen herauslesen, dass mit dem Erbgut neugeborener Mädchen etwas nicht stimme. Diese zutiefst unwissenschaftliche Vagheit konnte indes nicht überschatten, dass durchaus ein Phänomen seine Krallen schärfte, das man zwar nicht fassen konnte, weg reden ließ es sich jedoch auch nicht. Im Folgenden schienen die kognitiven Leistungen von Mädchen im Kindergarten und Grundschulalter Pädagogen rätseln, die durchaus gehemmt deklarierten, das erstmals Jungen im gleichen Alter bessere Leistungen erbracht hätten, was im Nachhinein richtig gestellt wurde, da die Mädchen schlicht weniger gut abgeschnitten hatten als zuvor, die Jungen hingegen durch reines Stagnieren triumphierten. vier: Prequelle Ein Kind wird geboren. Man wird das Geschlecht als weiblich beziffern. Es ist eines von vielen, im Krankenhaus, in der Stadt, dem Landkreis, dem Bundesland, dem Breitengrad, der Nation, des Kontinents, der Welt. Es wird gewogen, begutachtet, man zählt Gliedmaßen und Finger, bestätigt ihre Vollständigkeit. Es wird den Eltern gereicht, es wird angelegt. Man wird es mit einem Namen versehen und aus dem Krankenhaus entlassen. Es wächst, isst und entwickelt sich. Erste Besuche beim Arzt, Pflichttermine, bleiben unauffällig. Unauffällig heißt im Umkehrschluss normal. Normal ist kein eigenständiger Begriff oder Zustand, er ergibt sich aus Zusammenhängen und Abhängigkeiten. Ein Jahr vergeht, auf der Welt, im Leben des Mädchens. Es wächst noch immer, erste Schritte sind zu berichten. Der Kinderarzt wird es betrachten und erstmals das Gesicht in falten legen. Es wird beunruhigend aussehen, für eine Sekunde und dann fürsorglich. Er wird von Dingen reden, die man im Auge behalten müsse, nicht weiter schlimm bis jetzt, aber im Auge behalten solle man sie dennoch. Andere Kinder im gleichen Alter beginnen ihre Umwelt zu erkunden, Schritt für Schritt. Das Mädchen wird sitzend zusehen. Das Kind steht nun unter Beobachtung. Der Verdacht der Entwicklungsverzögerung nagt an dem Selbstwertgefühl der Eltern. Das Kind ist ein fröhliches, waches Kind, es spielt, es lacht. Und doch verweigert es Anstrengung, der Muskeltonus kann als schlaff bezeichnet werden, die Eltern entscheiden sich für Physiotherapie. Der Kinderarzt tut was er kann, doch am Ende kann er die Eltern nur trösten, das Kind ist, sagt er, wie es ist. Anderswo auf der Welt sagt ein anderer Kinderarzt einer anderen jungen Familie, weitere Tests könnten Klarheit verschaffen. Wieder anders wo vertröstet eine Ärztin eine Familie, so etwas gäbe es manchmal, nicht diagnostizierbar und doch da. Kleine Punkte. Leuchtend und still. Die Welt ist ein riesiges Blatt Papier. Man wird den Zusammenhang erkennen, die Schlüsse ziehen. Nicht sofort. Ein junger Arzt aus der Türkei wird bei der Recherche Auffälligkeiten markieren, Ungereimtheiten, die zwar nicht das Ziel seiner Forschungen darstellen, ihm jedoch keine Ruhe lassen werden. Abends, fern von Laborgeräten und Tabellen wird er seine Frau betrachten und sich in verschwurbelten Gedankenspielen verlieren. Wieder und wieder werden ihm Zahlen begegnen, Perzentile, Berichte von Kinderärzten, Vergleichswerte aus verschiedenen Ländern. Danach wird alles ganz schnell gehen, eine Lawine der Erkenntnis wird sich in Bewegung setzen und alles unter sich begraben. Man wird nun immer mehr Mädchen mit ähnlichen Symptomen ausmachen, wird ein Krankheitsbild erstellen, ein Syndrom nach dem jungen Arzt benennen. Man wird nicht wissen, was das alles zu bedeuten hat, Mädchen, ausschließlich Mädchen werden geboren, größtenteils gesund, gut entwickelt, jedoch mit verminderter Intelligenz, von der Welt überfordert. Ein paar Jahre vergehen und nun scheint es als ob alle Mädchen von nun an nach diesem Typus geboren werden. Man wird sie nicht integrieren können, in die Gesellschaft, weswegen Heime gebaut werden, speziell, modern, tragisch. Die Welt wird die Luft anhalten, bis sie erkennt, dass dies nicht das Ende sein wird. Die Mädchen wachsen heran, ihre Entwicklung mag gestört sein, vielleicht ist sie aber auch nur eine Gleichung, die falsch umgerechnet wurde. Vielleicht ist ihr Format nicht fehlerhaft dafür aber unpassend. Das Fortbestehen stand irgendwann nicht mehr in Frage, also stellte man sich ein, auf eine Welt, in der Mädchen in Heimen lebten in denen sie den ganzen Tag spielten und vor Fernsehern lungerten. Man betrachtete sie und konnte nicht sehen, was mit ihnen nicht stimmte. Sie schlossen die Augen und wussten nicht was mit der Welt nicht stimmte. Tags: dystopie
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Tim123
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Wie ich Liebe ohne Liebesleben entdeckte
Was für Wimpern ....
Als ich Sie zum ersten mal sah, hatte ich die ganze Nacht nicht geschlafen und war total übermüdet. Sie hat mich zunächst keines Blickes gewürdigt und obwohl ich sicher bin, dass Sie nicht einmal lächelte, war es, als strahle Sie mich an. Ich hörte zuvor von vielen, dass sie in ihrem Leben einen solchen Augenblick schon einmal erlebt hatten. Liebe auf den ersten Blick. Ich fand solche Beschreibungen kindisch. Um ehrlich zu sein, sogar eher ein Zeichen von pubertierender Schwäche. Das klang nach schwitzenden, sich an einer Absperrung quetschenden Teens, die sich nach unerreichbaren Stars verzehrten. Sie war aber nicht unerreichbar. Ganz im Gegenteil. Sie lag kurz danach in meinem Arm. Ich war sofort richtig verknallt. Schlimmer noch, als mit 15, 20 oder 27 Jahren. Es war zugleich dies Verstörende und Beherrschende, das ich zuletzt mit 15 empfand. Dieser Gedanke an den anderen, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht. Dass man sich ständig bei Tagträumen erwischt. Und gleichzeitig diese Unsicherheit, ob man alles richtig macht. Aber auch, dies erbauende Gefühl wie mit 20, als mich die Liebe stark machte. Ich war jetzt genauso Stolz wie damals und wollte am liebsten jedem mitteilen, jedem zeigen, wie es mir geht. Sie jedem vorstellen oder wenigstens ein Foto von Ihr präsentieren. Sie sollte auf jeder Party nur an meiner Seite sein. Aber das wollte Sie wohl eher nicht. Das hat Sie mir lautstark zu verstehen gegeben. Da war auch diese Vertrautheit der Liebe wieder, die ich mit 27 gespürt hatte. Diesen beruhigenden Geruch des anderen. Dieses Gefühl, dass wir zusammen eine Einheit ergeben. Uns verstehen, ohne reden zu müssen. Das wichtigste war aber: immer zuvor war dieses Gefühl auch irgendwie mit Sex verbunden. Ob nun mit 15 herzpochend abenteuerlich, mit 20 lustvoll oder mit 27 tief liebend. Und jetzt ? Nichts davon. Das sollte doch eigentlich ganz normal sein und alles andere als unerwartet. Aber es fühlte sich diesmal so unglaublich besser an, als alles vorherige. Befreiter. Unkomplizierter. Ehrlicher. Ohne Balast. Aber trotzdem auch ein wenig körperlich, aber auf eine ganz andere Art. Tiefergehend. Eine Direktleitung zu mir. Heute kommt Sie fast jede Nacht rüber zu mir in mein Bett und lehnt ihren Kopf an den meinen. Manchmal sucht Sie Trost, manchmal Geborgenheit und manchmal kommt Sie wohl nur aus Gewohnheit. Und da liegt Sie dann und breitet wohlige Wärme aus. Wenn Sie kommt, liegt dort meistens schon auch schon eine Frau, die nicht immer dafür Verständnis hat, das Bett mit Ihr teilen zu müssen. Obwohl die Frau Sie mindestens genauso liebt wie ich. Und obwohl es beide nicht mögen, werde ich Sie weiter mit kitschigen Kosenamen betiteln. „Meine Prinzessin“ passt einfach viel besser, als Ihr richtiger Name. Vielleicht kann ich mich zwingen, das abzulegen, wenn Sie etwas älter ist. Jetzt feiern wir erst mal Ihren Dritten Geburtstag...
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/wie-ich-liebe-ohne-liebesleben-entdeckte/652647
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liebe
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Herzmensch46
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Gefühlsachterbahn
..."The killer in me ist the killer in you"...
... Ihr kennt das... Einer hat immer mehr Gefühle oder hängt mehr an einer Herzensangelegenheit... In den meisten Fällen erleiden, die die eben mehr fühlen, Herzschmerz... Viele fühlen sich dann nicht geliebt oder nicht gut genug für die andere Person.. Im Kopf kreisen meist nur negative Gedanken und man hat das Gefühl, das Leben meint es nicht gut mit einem ..Es fühlt sich an als würden die Schmerzen das Herz auffressen.. Jeden Tag mehr .. Man fragt sich "Womit habe ausgerechnet ICH das jetzt verdient?" .. und .. "Warum will er MICH nicht?" .. "Was ist denn an MIR nicht richtig?" Mir geht es genauso .. und wenn ich so recht darüber nachdenke, frage ich mich warum man in solchen Situation immer so an sich selbst zweifelt.. Vielleicht liegt es gar nicht immer nur an einem selbst .. Vielleicht gibt es Gründe, dass der andere nicht möchte oder kann, die gar nichts mit mir als Person zu tun haben ...Aber genau das können wir uns in diesem Moment kaum vorstellen ..Wir sind verletzt, enttäuscht und traurig..  Ihr kennt sicher alle die Sprüche von euren Freunden .. "Du bist so toll. Du findest noch zehn andere tolle Männer." oder "Ach, der hat dich eh nicht verdient. Sei froh, dass du den los bist." Sätze wie diese kommen einem dann schon fast aus den Ohren .. mir zumindest... Aber irgendwie ist auch etwas dran .. Man will es nur in genau diesen Momenten voller Schmerz, Trauer und Einsamkeit nicht hören.. Obwohl man wahrscheinlich im tiefsten Inneren weiß, dass es so sein wird.. Warum müssen Liebe und Gefühl nur so oft weh tun? und warum benimmt man sich so oft daneben und steht neben sich wenn es um die Liebe geht? Ich habe oft das Gefühl sobald man verliebt ist, ist man nicht mehr selbstständig bzw.nicht ganz man selbst, weil alles vom Herzen geleitet wird.. man kann kaum klar denken ... Man klammert sich an eine Person und denkt, diese könnte einem das Gefühl von Glück vermitteln .. und wenn diese dann wegbricht, ist man aufgeschmissen ..aber genau das ist der falsche Ansatz .. Niemand kann eine Person allein glücklich machen, wenn diese Person sich selbst nicht mag.. Ach herje .. ich bin ja so weise .. Es hapert nur an der Umsetzung..
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/gefuehlsachterbahn/1114472
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Sanguinity
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Grad der Behinderung: 70%
Die Kunst, sich selbst anzuziehen.
Die Sonne faellt auf die Jeans. Wir sitzen am Bahnhof. Gerade erst waren wir Eis essen. Ich zwei Kugeln, Du drei. Ein kurzer Spaziergang und ich zeig Dir meine Schule. Danach noch kurz bummeln. Eigentlich wolltest Du nur meine Unterlagen zum Oekosystem See haben. Deine Klausur steht in zwei Wochen an. Das verbinden wir am besten gleich. Grad der Behinderung: 70%. Schwerbehindert also. Unter Schwerbehinderten stellt man sich doch eigentlich Menschen vor, die sich allein nicht anziehen koennen. Ich zumindest. Ich dachte, sie waeren auf sorgetragendes Fachpersonal angewiesen. Du bist 17 Jahre alt. Ca. 1,80m groß. Braune -mittlerweile- relativ lange Haare und braune Augen. Eigentlich siehst Du unheimlich gut aus. Du bist lustig, zuvorkommend, immer hoeflich, schlau und an deinem Kleidungsstil erkennt man, dass Du dich durchaus allein anziehen kannst. Du hast sogar einen ziemlich guten Geschmack. Nur mein Abi-Shirt wolltest Du nicht wieder hergeben. Im Sommer wirst Du Design studieren. Schwerbehindert- als ob Dich das aufhalten koennte. Wir sitzen neben einander und schweigen uns an. Wenn ich Dich umarme hoere ich das Rauschen deines Hoergeraets. Gestoert hat mich das aber noch nie. Man muss Dir nur immer aufmerksam zuhoeren und selbst sehr deutlich sprechen. Die fehlerhafte Syntax muss man manchmal im Kopf korrigieren, die fehlenden Worte einfuegen und wenn man sehr penibel ist, auch die Grammatik ueberdenken. Das muss man manchmal einfach machen, um herauszubekommen, was Du eigentlich meinst. Es ist nicht immer leicht, aber ich liebe Dich, genau so wie Du bist. ..."schwerbehindert" hin oder her. Tags: liebe, Freunde, Freundschaft, Behinderung, sommer, eis
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Unbesiegbar
Wir hatten uns ,wir waren so großartig zusammen. Jetzt frage ich mich wann hat es angefangen wann habe ich dich verloren oder bist du noch da?
Unbesiegbar so habe ich mich gefühlt ,niemand konnte mir etwas solange ich dich hatte. Es ging so schnell plötzlich warst du da und du hast alles mitgerissen meinen Körper, meine Seele, meinen Geist, wie auf Droge habe ich ich mich gefühlt. Du hast alles andere verschwinden lassen ,auf einmal ging es nur noch um dich und mich. Der Rausch war unglaublich ,so neu, so faszinierend, so skrupellos.Ich war wie besessen von dir, von deiner Schönheit von deinem Sein, von dem Gefühl was du mir gegeben hast. Ich war so stark so unbesiegbar neben dir. Ich wollte nur noch dich und du hattest mich und ich weiß ich hatte dich. Doch mit den großen Gefühlen konnte ich nicht umgehen, zu viel Angst verletzt zu werden und meinen Stolz zu verlieren . Es war immer das gleiche mein riesengroßer Stolz gegen deinen.Und wir fetzten uns so heftig, du hast alles aus mir rausgeholt das Beste und das Schlimmste und dasselbe schaffte ich bei dir. All die bösen Wörter, die ich dir an den Kopf geschmissen habe, es tut mir immer noch so weh, ich hoffe du kannst mir verzeihen. Und du bist gegangen ,zurück in dein Land. Wir haben es trotzdem versucht, wir konnten ja nicht ohne einander. Ich sehnte mich nach dir,du warst immer dort in meinem Kopf, alles hat sich um dich gedreht .Du warst der Mann meiner Träume, der Mann mit dem ich alt werden wollte oder will !?Ich konnte es dir nur nicht zeigen nicht sagen da war wieder dieser Stolz und die Angst. Du hast einmal zu mir gesagt: „Oh Gott bitte hilf mir diese tödliche Liebe zu überstehen.“ und jetzt frage ich mich dasselbe. Ich kann nicht mit dir, meine Tränen sind aufgebraucht und meine Energie. Ich kann dieses Drama nicht mehr ertragen diese großen Gefühle nicht mehr in mir tragen. Ohne dich, das kann ich aber auch nicht .Ich brauche dich doch,weißt du nicht mehr wir waren unbesiegbar? Tags: Sehnsucht Neuanfang, Schmerz, Gefühl
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Merrilu
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Afterlife
Das erste Erwachen aus der Apathie. "When love is gone, where does it go?"
Sie hatte wieder dieses Gefühl. Dieses tiefsitzende Gefühl des unendlichen Fallens. Konnte das überhaupt sein? Kann man fallen und gleichzeitig an Ort und Stelle stecken bleiben? Sie war im Auge des Sturmes. Sah die Dinge um sich herum wie durch einen feinen Seidenschleier, welcher sie vor der Außenwelt schützte und ihr Leben isolierte. Die Menschen trugen schwarz. Salzige Tränen waren der Regen des Orkans. Weiße Rosen verströmten den Duft von nasser Erde. Wo war sie? Und wie war sie hier her gekommen? Es war ein dunkler Ort ohne Hoffnung, der etwas Endgültiges an sich hatte. Mit zitternden Fingern fuhr sie sich durch das offene Haar. Das Zittern erinnerte sie an etwas. Eine Zigarette. Ja, das war es jetzt was sie brauchte. Die unkontrollierbare Hand machte sich in der Handtasche auf die Suche nach den krebserregenden Versuchungen. Sie war erfolgreich und das Mädchen steckte sie sich zwischen die von Tränen angefeuchteten Lippen. Kein Feuer. Sie sah sich um. Konnte man an so einem Ort nach Feuer fragen? Die Menschen wirkten so entrückt. Sie wollte niemanden stören. Da hörte sie ein reißendes Klicken und es wurde für einen kurzen Moment etwas heller. Fast ein wenig erschrocken blickte sie auf und sah sich einem jungen Mann gegenüber. Er trug ebenfalls schwarz. Schwarzer Anzug, schwarze Schuhe, schwarze Krawatte. Nur sein Hemd war weiß. Sowie das Feuerzeug, mit dem er ihr die Zigarette anzündete. Er lächelte. Sie lächelte ebenfalls, trat einen Schritt zurück und die Musik begann. Ein leiser Einstieg mit anhaltendem Rhythmus. Wie und wann war er durch den Vorhang getreten? Sie hatte es nicht bemerkt. Nicht für möglich gehalten. Sie wusste zwar, dass der Schleier dünn und verletzlich war, aber sie war noch nicht bereit für solch eine Unterbrechung. Tief und genussvoll sog sie das Gift in ihre Lunge und begann sich langsam im Rhythmus der Musik zu bewegen. Die Lichter fielen wie Sterne vom Himmel und tanzten mit ihr über den Boden. „I think I saw what happens next Oh, it was just a glimpse of you Like looking through a window Or a shallow sea Could you see me?” Ihre Augen waren geschlossen. Sie wirkte so weit weg. Unerreichbar und wunderschön. Das Haar fiel ihr ins Gesicht, doch das störte sie gar nicht. In diesem Moment lebte das Mädchen in der Musik. Verschenkte ihren Körper an sie. Der Junge beobachtete sie, konnte seine Augen nicht abwenden. Er versuchte ihre Anatomie zu verstehen. Sie hatte einen harten Kern im Innern, der wahrscheinlich einmal ihr Herz gewesen war. Darum hatte sich eine weiche, zarte Hülle gebildet die das verborgen hielt was sie ausmachte. Es war wie ein Trugbild, eine Tarnung. Doch vor was musste sie sich verstecken? Was war es vor dem sie floh? Er wollte auf sie zugehen, seine Arme um sie legen und sich mit ihr zur Musik bewegen. In dem Moment, in dem er den Entschluss fasste öffnete sie ihre Augen und er hielt inne. Ein unendlicher Ozean aus Enttäuschung, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit blickte ihm entgegen. Ihre Lippen bewegten sich nicht, doch sie sagte es. Er konnte ihre Stimme in seinem Kopf hören. Eine leise, weiche Stimme. Nein. Und da wusste er, dass sie tatsächlich unerreichbar für ihn war. Sie war schon zu weit weg. Sie war am Verschwinden. Er konnte sie nicht berühren, denn das würde ihren Kern zerbrechen. Die Musik wurde leiser, die letzte Note waberte durch den Raum. Und das Mädchen im schwarzen Kleid, das in der Liebe stecken geblieben war, war verschwunden.
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mie_holgersson
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Die Freiheit in Ketten gelegt
Sag' mir einer: warum gibt es "schmerzende Liebe", aber kein "farbloses Bunt"?
Wenn meine Gedanken bei dir sind, bist du ganz nah. Es ist die fernste Nähe, die ich je gespürt habe. Wenn ganz alleine bin und über dich nachdenke, ist es die lauteste Stille, die ich je gehört habe. Wenn ich tagträume und mir ausmale, wie du vor mir stehst, sehe ich dich in einem farblosen Bunt. Wenn ich an warmen Tagen draußen sitze, spüre ich die kalte Sonne, während ich an schlechten Tagen durch den trockenen Regen gehe. Wenn ich traurig bin, weil du nicht da bist, schreie ich stumm. Wenn ich es schaffe, dich für einen kurzen Moment zu vergessen, überkommt mich eine schwere Leichtigkeit. Ich bin eine freie Gefangene. Ich will ausbrechen, ohne die Festung zu verlassen. Schwimmen, ohne nass zu werden. Und dich lieben, ohne verletzt zu werden. Tags: Sehnsucht, unerwidert
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independet
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Pure Unvernunft
Wenn du mich nicht liebst , warum steigerst du dann meine Hoffnungen ?
Jeder sagt mir dass es so nun besser ist, hättest du mir nicht jegliche Möglichkeit weggenommen mich bei dir zumelden würdest du nun wahrscheinlich immer noch jede Nacht eine Nachricht kriegen, die dir sagt dass ich dich brauche und das du nicht einfach gehen kannst. Ich bin mir sicher das niemand dich so sehr liebt wie ich es tue. Ich würde alles tun um dich glücklich zumachen, ich würde alles tun um dich zu beschützen. Ich schätze das jeder meiner Freunde deinen Namen nicht mehr hören kann ,ich hab das Gefühl wenn ich nicht mit dir reden kann muss ich mit ihnen über dich reden. Und ich verstehe das ich nicht gut genug für dich bin , und du sie vielleicht wirklich liebst, aber dir war klar was ich für dich empfinde und wenn du mich nicht liebst , warum steigerst du dann meine Hoffnungen ? Kein Mensch auf dieser Welt ist ein Vergleich zu dir. Und ich vermisse dich so sehr dass es wehtut. Ich muss ständig an dich denken und ich weiß nicht wieso du mir das so plötzlich antust. Wie auch ? Du sagst mir ja nicht was ich falsch gemacht habe. Ich werde dich nicht aufgeben.Ich werde immer auf dich aufpassen und ich will nur das du glücklich bist , selbst wenn es mich unglücklich macht. Wenn du mich brauchst bin ich da , für immer !
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-Maybellene-
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Wenn Ärzte Fehler begehen
Neon User Täglich
Wenn wir Schmerzen haben oder krank sind, gehen wir zum Arzt und erwarten Hilfe. Wir erhoffen uns eine Diagnose und eine möglichst schnelle Genesung. Was aber, wenn der Arzt einen Fehler begeht? Wenn er die falsche Diagnose stellt oder nicht richtig behandelt? "Alle machen Fehler", heißt es in einem Kinderlied von Rolf Zuckowski. Damit hat er nicht Unrecht, sicherlich sind uns allen schon mal kleinere oder auch größere Fehler passiert. Dann heißt es: dazu stehen und sie beheben. Je mehr Verantwortung man trägt, desto schwieriger gestaltet sich natürlich die Behebung. Vor allem, wenn die Gesundheit und Menschenleben davon abhängig sind. Ich habe schon oft Geschichten gehört, in denen Ärzte falsch behandelten. Man kann nun natürlich hoffen, dass das Ausnahmen waren. Ein Blick ins Internet zeigt allerdings, das schätzungsweise 15 Prozent aller Diagnosen falsch sind. Hier könnt ihr einige Beispiele nachlesen, z.B. die Diagnose "Rücken" statt Harnleiterverwachsung oder "Bauchspeicheldrüse" statt Bronchitis. Die Folgen einer falschen Diagnose können fatal sein. Das macht vielen Patienten natürlich angst. Doch bevor sie nun gar nicht mehr zum Arzt gehen, muss man sich die Frage stellen: Was kann jeder einzelne tun, um die richtige Diagnose zu bekommen? Man könnte sich von unterschiedlichen Ärzten Diagnosen stellen lassen, um zu schauen ob diese übereinstimmen. Eine weitere Absicherung würden Internetzugänge im Behandlungszimmer bieten. Damit könnten Ärzte schnell auf Fachtexte u.ä. zugreifen. Zudem sollten Ärzte offen mit ihren Patienten sprechen, wenn sie sich bei einer Diagnose unsicher sind. Wichtig bleibt auf jeden Fall, das man als Patient aufmerksam ist, sich mit seinen Krankheiten auseinander setzt und sich selbst darüber informiert. Kennt ihr selbst Fälle, in denen Ärzte Fehldiagnosen gestellt haben? Welche Folgen hatte das? Wie hat der Arzt darauf reagiert? Welche Reaktion hättet ihr euch vom Arzt gewünscht? Wann entscheidet ihr, zum Arzt zu gehen? Informiert ihr euch vorab selbst über eure Beschwerden? Holt ihr euch mehrere Diagnosen von unterschiedlichen Ärzten? Habt ihr noch weitere Vorschläge, wie man Fehldiagnosen vermeiden könnte? Du willst auch mal ein Neon User täglich schreiben? Hier erfährst du wie es geht! Tags: NeonUserTäglich, NUT
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Jackie_Figorello
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ich höre zu
immer und überall
ja, das kann ich sogar ziemlich gut und ohne analyse ich hab´s inzwischen gelernt schmerzlichst es arbeitet trotzdem in mir und wedelt meiner seele kühle luft zu Tags: sehen, Schmerz, Seele
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Patrick_Bauer
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»Man lebt doch nicht für den Lebenslauf«
JENS GERHARDT ist Leiter Recruiting der BMW Group. Er sagt: Kandidaten machen sich zu viele Gedanken. Aber was ist eine gute Bewerbung?
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andreas.schwarz
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Hype vorbei oder doch nur pausiert?
Kein Rooney, kein Ronaldo und kein Aubameyang.
Die zuletzt kursierenden Namen als mögliche Transfers in die chinesische Super League sind alle nicht zustande gekommen. Zwei neue Regularien des chinesischen Fußballverbands sorgen für einbrechende Transferausgaben. Ist der Hype „goldenes China“ schon wieder vorbei oder pausiert er nur? Zunächst einmal die Fakten: China ist riesig, China besitzt einen gigantischen potenziellen Fußballmarkt und China hat diverse steinreiche Investoren, die sich nicht zu schade sind, ihre zig Millionen in die heimische Liga zu ballern. Soweit so gut. Zahlreiche Toptransfers der letzten Jahre in die chinesische Super League dienen vor allem einem Zweck: Die Attraktivität sowie die Qualität der Liga spürbar zu erhöhen. Da waren Namen und Summen dabei, die in der Form in Europa wohl kein Verein für diese Spieler bezahlt hätte. Nicht mal die Engländer mit ihren absurden TV-Geldern. Hulk, 55,8 Millionen Euro! Alex Teixeira, 50 Millionen! Jackson Martinez, 42 Millionen! Und der bisherige Rekordhalter Oscar mit einer Ablöse von 60 Millionen Euro. Klar, alles gute Fußballer, aber die Ablösesummen liegen doch alle weit über ihrem tatsächlichen Marktwert. Wobei, gibt es überhaupt noch einen realistischen Marktwert? Ein Wechsel von Barcelonas brasilianischen Superstar Neymar zum Scheich-Klub Paris St. Germain steht aktuell im Raum. Ablöse? Läppische 222 Millionen Euro. Dass sich Vereinsverantwortliche überhaupt Gedanken über derartige Transfersummen machen, entzieht sich gänzlich meiner Vorstellungskraft. Mir ist durchaus bewusst, dass Fußball längst ein gigantisches Geschäft geworden ist. Und für mich als nostalgischer Fußballromantiker ist es sowieso nur schwer zu akzeptieren, aber ganz im Ernst: 222 Millionen Euro Ablöse? Dazu ein Jahresgehalt von kolportierten 30 bis 40 Millionen Euro. Macht bei einem Fünf-Jahresvertrag eine Gesamttransfersumme von über 400 Millionen Euro, für einen Fußballer. Ich lach mich schlapp. Aber zurück zum chinesischen Fußball. Warum wechseln überaus talentierte Fußballer in die leistungsschwache chinesische Super League? Ganz eindeutig nur und ausschließlich des Geldes wegen. Doch scheinbar ist der Glanz der unglaublichen Millionengehälter schon vorbei, oder warum gab es in der aktuellen Transferperiode nur einen einzigen größeren Transfer? Nach langem Hin und Her wechselte der Franzose Anthony Modeste für circa 30 Millionen Euro Ablöse vom 1. FC Köln nach TJ Quanjian. Doch neben ein, zwei kleineren Transfers war es das bereits. „Nur“ etwas mehr als 120 Millionen Euro investierten die Vereine in neue Spieler. Allein die beiden Transfers Hulk und Oscar hatten nahezu denselben monetären Umfang im letzten Jahr. Haben die chinesischen Investoren und Vereine sich verpokert? Ist der Hype bereits wieder vorbei? Nicht ganz. Ausschlaggebend für den immensen Rückgang der Transfersummen sind neue Regularien, die der chinesische Fußballverband zur aktuellen Saison eingeführt hat, die aber nicht wirklich in die Öffentlichkeit durchgedrungen sind: Für jeden ausländischen Spieler muss gleichzeitig ein U23-Spieler mit chinesischer Herkunft auf dem Platz stehen. Zudem ist jeder Verein, der in der Transferperiode mehr Geld ausgibt, als er einnimmt, gezwungen, diesen Betrag in die Förderung des chinesischen Fußballs zu investieren. Der Hintergrund dieser neuen Regularien ist einfach. China möchte Weltmeister werden, und zwar am besten schon im Jahre 2030. Die Förderung des nationalen Verbandes in Millionenhöhe ist ein erster Schritt für das Reich der Mitte, den Weg in die Spitze des internationalen Weltfußballs zu finden. Doch fraglich erscheint, ob die Vereine der chinesischen Super League bereit sind, die „Doppelablösesumme“ für internationale Stars zu bezahlen. Meiner Meinung nach ist das anvisierte Ziel der Chinesen, im Jahr 2030 Weltmeister zu werden, zwar aller Ehren wert, als realistisch sehe ich es aber nicht an. Natürlich hat der Fußball seine eigenen Gesetze und jedes Turnier ist anders, aber man hat es am Beispiel unserer Nationalmannschaft gesehen. Nach der katastrophalen Europameisterschaft 2000 und dem damit verbundenen Vorrundenaus ging ein Ruck durch den deutschen Fußball und der DFB und die DFL krempelten die Nachwuchsförderung kräftig um. Die Folge war der WM-Titel 2014. 14 Jahre hat es also gedauert, obwohl, das würde ja für die Chinesen zumindest mathematisch reichen.
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The.Eye
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Fading Colors
Sie war sicher, dass es mit Violett begonnen hatte.
Ja, sie war sich sicher. Zunächst war es Violett. Es verlor an Kraft. Es war die Farbe der Magie, die blasser wurde. Doch es sah so aus, als fiele es den Menschen da draußen nicht auf. Nicht in diesen Tagen, in denen die Magie nicht mehr zählt. Niemand glaubt mehr an die Kraft der großen Zauber und so passierte es eben, dass langsam aber sicher das Violett verschwand. Sie starrte auf die Wand in dem kleinen Zimmer. Vor ihrem inneren Auge erschien ein Regenbogen, der noch vor wenigen Jahren in leuchtenden Farben ein Bild für ihr Leben gewesen war. So sehr sie sich auch anstrengte, diesmal blieb er grau in Grau. Dabei hatte sie die Sache nicht ernst genommen. Hatte der Morgensonne oder dem Abendlicht die Schuld gegeben. Erst an dem Tag, an dem sie bemerkte, dass vom satten Grün der Harmonie nur noch ein Schimmer zu sehen war, bekam sie ein ungutes Gefühl. Und als die Tage der Wärme zusammen mit dem Gelb verschwanden, bekam sie schließlich Angst und beschloss, Farben zu kaufen und einen Regenbogen an die Wand zu malen. Doch kaum war die frische Farbe getrocknet, musste sie sich von der Hoffnungslosigkeit ihres Unterfangens überzeugen. Nun gut, ihr blieben Blau und Türkis und natürlich Rot. Ja, Rot! So lange es die Leidenschaft noch gab, war nichts verloren. Sie galt es nun zu schützen. Was bliebe von den Menschen ohne Rot? Gleichgültige, stumpfsinnige Herdentiere. Ein Pendel braucht die Extreme, sonst steht es still. Das gilt auch für das Leben. Aber es half nichts. Natürlich verschwanden auch die anderen Farben und mit ihnen schließlich das Rot aus ihrem Leben. Und so zog sie los, das Violett zu suchen und in die Welt zurück zu bringen. Wenn sie die Magie wieder findet, kann sie die Leidenschaft retten. Soviel ist sicher!
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Blume-und-so
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Empty Northern Hemisphere
Vom Haken springen...
Ist gar nicht so einfach, weil es so bequem ist und meine Bindungsphobie so hübsch füttert. Die Frage warum ich keinen Freund habe, lässt sich so schön mit dir beantworten. Das klingt so pathetisch sowie süß in den Ohren diverser Menschen. „Ich warte auf den Richtigen und bisher hatte ich eben nur Gefühle für ihn“ ist die Halbwahrheit, die die Tatsache verschleiern soll, dass ich mir mit dir ein Traumschloss in meinem Kopf geschaffen habe, um mich anderen gegenüber nicht öffnen zu müssen. Das macht mich unempfänglich für die Flirt- und Kontaktversuche anderer Männer – es macht mich immun vor der Angst in Bezug auf Nähe – seelisch wie körperlich. Es dämmt die Möglichkeit, Gefühle für jemand anderen zu entwickeln, die Option durch Beziehungen verletzt werden. Das Schloss aus Glas glänzt und wird poliert, solange bis ich glaube, dass darin die Wahrheit steckt. Doch in den stillen, ehrlichen Momenten, wird mir klar, dass du nichts weiter als eine Ausrede bist. Eine Phantasie, die „Beziehungsbedürfnisse“ soweit stillt, um nicht verhungern zu müssen. Satt werde ich nun leider auch nicht. Also spring ich von deinem Haken, denn ich weiß, dass du mich nicht willst. Und bin ich ehrlich zu mir: Ich will dich auch nicht. Irgendwann wird dies nicht nur mein Kopf, sondern auch mein Herz verstehen. Tags: Du bist es nicht.
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Stuckrad-Barre – der Gefangene von Askaban
Die Geister, die ich rief - wie sich der Pop-Literat selbst demontiert.
Es war 1999, als Benjamin von Stuckrad-Barre (der Sperrigkeit wegen soll er fortan Benni heißen) den "Bunte"-Autor Paul Sahner zynisch "Gottvater der Intimberichte" nannte. Mittlerweile wissen wir, dass es eine schwierige Zeit war für Benni, Ende der 90er. Saufen, Kotzen, Koksen war angesagt im Leben des Pop-Literaten. Wenn dazwischen Zeit war, küsste er Anke Engelke, die er heute als "durchgeknallte Fernsehblödianerin" bezeichnet. Was lernen wir daraus? Nicht nur, dass er einen komischen Namen hat, offensichtlich fehlen Benni auch die Manieren. Wir sind enttäuscht und rufen dir, Benni, ein lautes "Pfui!" entgegen. Schämen soll sich der Junge, der so viel zu leiden hatte unter seinem Erfolg als Schriftsteller. Damals, 1999, schriebst du über Paul Sahner in deinem Buch "Remix": "Sahner selbst ist der Star, ist Gott und Lebenssinn." Auf den Seiten 129 bis 132 (siebte Auflage) ziehst du dann Gottes blödeste Fragen und Kommentare aus der Mottenkiste des Boulevard-Journalismus hervor ("Sie haben wunderschöne blaue Augen, Herr Meiser") und machst ihn derart herablassend nieder, dass wir gar herzhaft lachen mussten. Deine Arroganz passte zu dir. Dafür mochten wir dich und kauften deine Bücher. Doch nun müssen wir alle ganz tapfer sein. In der neuen Ausgabe von "Bunte" (Heft 24/04, 3. Juni, Seite 28 f.) sprichst du mit wem? Wir ahnen etwas, doch der Blick auf die Autorenzeile bringt uns traurige Gewissheit: Paul Sahner. Der "Gottvater" berichtet in seinem Artikel, dass er dich am Telefon erwischt, als du in der Bar "Talacker" sitzt, Zürichs Beste, wie der weit gereiste Sahner zu berichten weiß. Sahner schwebt geradezu mit fundiertem Detail-Wissen über den holprigen Boulevard: "Barkeeper Yves bringt Stuckrad-Barre eine Cola light". Und Paul Sahner weiß auch, dass du dem "Spiegel" gesagt hast, du möchtest nicht mit einem "Bunte"-Reporter in der Hollywoodschaukel sitzen. Es amüsiert ihn sehr. Und dann holt er zum Todesstoß, dem finalen Triumph, aus. Denn er hat dich doch gekriegt – zum Interview. Allerdings nur telefonisch, aber dem ansonst so polyglotten Sahner reicht das diesmal. So sprichst du also nochmals über Anke, deine Süchte und Sorgen. Und immer wieder über dein neues Buch ("Remix 2"), wie du es in den vergangenen 14 Tagen schon so oft getan hast. Und wärst du nicht der geläuterte Pop-Literat, sondern der alte Benni, du würdest Sahners Sätze mit Genuss kommentieren. Etwa diesen: "War´s denn wirklich so schlimm mit Anke? Wir hören, wie der Ex sich eine Salzstange in den Mund schiebt, und ahnen, wie er mit Cola light nachspült und lächelt: 'Das ist Literatur.' Erlebte Literatur? 'Gesprochenes ist meist gelogen, die Wahrheit steht in meinem Buch.'" Aber Sahner lässt nicht locker. Das Interview muss Stunden gedauert haben. Macht nix, die Telefonrechnung zahlt der Burda Verlag. "Draußen ist es fast hell, der Barmann leert den Aschenbecher", sülzt Sahner konsequent schmerzbefreit weiter. Und du kannst dich nicht wehren, Benni. Weil du dein Buch verkaufen willst, vielleicht musst. "Der Autor fährt seinen inneren Dämonen davon", analysiert der Hobby-Psychiater Paul Sahner und schon ist der traurige Artikel zu Ende. Vielleicht liest du die aktuelle Ausgabe von "Bunte" auch gar nicht, sondern gehst lieber in deine Lieblingsbar, oder zur Abwechslung mal ins Kino. Dort könntest du am Beispiel Harry Potter sehen, wie man richtig erwachsen wird und dabei noch ein Millionenpublikum begeistert. Lustig sein kann Harry nämlich auch, ohne schmierige Kosenamen für die Ex zu benutzen. Am Ende befreit Harry den "Gefangenen von Askaban". Doch du kannst niemanden befreien, höchstens dich selbst. Denn du bist verunglückt. Auf dem Straßenstrich des Boulevard.
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Wenn Fremdgehen eine Droge ist.
Nur Sex. Keine Gefühle.
Ich lag auf meinem Bett und starrte die Decke an. Ich atmete ruhig. Doch bei jedem Atemzug kam es mir vor, als würde sich der Druck in meinem Kopf erhöhen. Der Schmerz presste sich von innen an meine Stirn und sendete Impulse ans Herz. Das klopfte langsam, aber schwer. Jeder Herzschlag war ein kleiner emotionaler Ausbruch, aber ich ließ ihn nicht zu. Ich lag einfach nur da und starrte die Decke an. Ich war gerade auf Entzug. Ich war seit zwei Wochen clean und hatte dafür einen großen Preis zahlen müssen. Dich. Wir waren seit fast drei Jahren ein Paar. Uns trennten zwar mehrere hundert Kilometer, doch zwischen uns beiden bestand eine so starke Bindung, dass wir uns ohne einander ein Leben nicht vorstellen konnten. Alle vier oder fünf Wochen konnten wir uns sehen, meistens ein Wochenende, in Ausnahmefällen auch mal länger. Wir redeten immer bis in die Nacht hinein, lachten viel, philosophierten und schmiedeten Zukunftspläne. Dann schliefen wir miteinander. Es war Sex mit wahrer Liebe. Leidenschaftlich und so intensiv, dass ich danach überglücklich und wach neben dir lag und dich beim Schlafen beobachtete. Wir wussten, wir gehörten zusammen. Ich gehörte zu den Opfern einer Droge, die niemand als Droge bezeichnen würde. Ich konnte mir nie eingestehen, dass ich süchtig war. Regelrecht besessen. Wie jeden Freitag rief ich dich nach der Arbeit an. Smalltalk. Denn, ich hatte wenig Zeit, schließlich war Wochenende! Anfangs fragtest du mich immer, was los sei, doch mittlerweile stelltest du keine Fragen mehr. Du hattest dich daran gewöhnt. Nach einem kurzen Gespräch verabschiedete ich mich und sagte "Ich liebe dich". Das Knacken in der Leitung war mein Startschuss ins Wochenende. Ich schaltete mein Telefon aus und machte mich für den Abend fertig. Aufgestylt klingelte ich bei Lena. Wir gingen - wie jeden Freitag - gemeinsam ins C1 und gingen getrennt. Man(n) kannte uns dort. Schon am Eingang warfen wir uns gegenseitig einen "bis später"-Blick zu und trennten uns. Ich steuerte auf die Bierbar zu, da gab es bekanntlich die meisten Männer. Schnell kippte ich drei Pils in meinen Rachen. So sah die Welt doch gleich viel besser aus! Das stellte ich jedesmal fest, dachte ich. Dann find es an. In mir stieg ein unglaubliches Verlangen hoch. Ich hatte plötzlich solche Sehnsucht nach Nähe, Zärtlichkeit, Leidenschaft. Kurz: Ich wollte Sex. Ich lächelte den jungen, gutaussehende Mann am anderen Ende der Theke verlegen an. Er musterte mich und lächelte zurück. Meine Gedanken waren jetzt nur noch auf Sex fixiert. Ich ging zu ihm. Wir redeten, er gab mir Drinks aus, wir lachten, ich küsste ihn. Dann gingen wir. Gemeinsam. Ich lag auf seiner Couch, er auf mir. Wir redeten nicht mehr. Ich dachte nur noch daran, meine Sucht zu stillen. Auch er dachte daran, ich konnte es in seinem Blick sehen. Wir schliefen miteinander. Keine Gefühle. Nur Sex. Dann schlief er ein und ich ging, befriedigt und jedesmal gewissenloser. Total betrunken torkelte ich über den Gehweg in meiner Straße.Ich stolperte die Treppen hinauf, schloss die Wohnung auf und bemühte mich ins Wohnzimmer. Dann saßt du da. Auf meiner Couch, kerzengerade, neben dir deine große Reisetasche, mit aufgeräumten Blick sahst du mich an. "Wa´ machsn du hier? Ich wa´ im C eins", nuschelte ich. Dein Blick durchbohrte mich. Es traf mich alles auf einmal. Deine Enttäuschung, deine Abscheu, deine Liebe. "Ich auch.", sagtest du und gingst. Wenn Fremdgehen ein Droge war, war ich süchtig. Und du warst der Preis den ich zahlen musste.
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Nothing there is
A poem about nothingness.
And there is just nothing I want, that I could get. And nothing I miss, that I could have back. The crowd running over me, day after day, just misses the point of being up there.
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Richard_at_Neon
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Jahrelang
Zwischen all dieser neuen Normalität kann auch ich Veränderungen erkennen.
Als ihr Name fällt, heuchle ich Desinteresse und habe insgeheim die Hoffnung, dass sie unaufgefordert Geschichten um ihren Namen stricken. Ich will von ihr hören. Es ist wie das Ankommen nach einer langen Reise. Jahre hat der erneute Weg bis hierhin gedauert. Man weiß noch immer, wo man Messer, Gabel und Teller findet, aber die Menschen, die den Tisch decken, haben sich verändert. Die lange Abwesenheit bedeutet Vorsicht im Umgang miteinander, doch mit jeder Minute, die vergeht, weicht die Unsicherheit einem Gefühl, dem man vertrauen kann. Gewohnheit. Fast scheint alles normal, wenn wir nicht wüssten, dass unsere gemeinsame Zeit begrenzt ist. Dass der Zug nicht auf mich warten wird, bis wir bereit sind, uns wieder zu trennen. Denn mit jedem Abschied geht auch ein kleines Stück Hoffnung auf ein Wiedersehen verloren. Am ersten Morgen stelle ich mich vor den Spiegel und mir vor, wie auch sie hier manchmal steht, sich die Zähne putzt, ihr Gesicht eincremt, ihre Augen schminkt. Ich weiß, wonach sie dabei duftet, wie sie ihren kleinen Finger abspreizt, während sie ihre Wimpern tuscht, und sie noch einen letzten Blick über die Schulter wirft, bevor sie das Licht ausschaltet. Denke ich, aber auch sie wird sich in den Jahren ohne mich verändert haben. So wie ich wird auch sie sich nach jemand anderem sehnen, wenn sie abends in ihrem Bett liegt. Und dennoch bedeutet dieser Besuch Chaos für das Herz. Denn man wollte mal so sehr, dass das hier funktioniert. Und auch wenn ich meine, mit unserer Geschichte abgeschlossen zu haben, erinnert doch so vieles hier an sie und das, was einmal war. Uns bleiben zwei Tage zum Aufholen, Nacharbeiten und Vorsorgen. Es fängt mit Oberflächlichkeiten an. Ich erzähle von der Arbeit, neuer Musik und gelesenen Büchern. Aber mit jedem neuen Thema wird es tiefer und am Ende können sie in meinen Augen sehen, was ich noch nicht begriffen habe. Es muss wohl Liebe sein, die mich umtreibt und auf diese Art lächeln lässt, die sie vor meinem letzten Abschied so sehr vermisst haben. Das betonen sie so oft in der gemeinsamen Zeit. Zwischen all dieser neuen Normalität kann auch ich Veränderungen erkennen. Sie sind alt geworden. Ihre Haare tragen sie nun in einem herrschaftlichen Grau. Es steht ihnen gut. Sie erzählen mir von den Problemen einer nicht mehr ganz so neuen Liebe; einer alten Ehe und von ihren Wünschen und Träumen, die die Jahre überlebt haben. Sie und ich sind beseelt von dem gegenseitigen Vertrauen. Als ich am letzten Morgen durch die Räume laufe, um zu sehen, dass ich nichts vergessen werde, wandelt der Gedanke an das Vergangene nicht mehr mit, vielmehr ist es eine Freude auf das, was mich erwartet. Vielleicht ist dieser Ausflug, der nur wegen einer alten Liebe möglich war, unabdingbar gewesen, um zu erkennen, dass ich angekommen bin – zumindest vorerst.
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Geschlechterrollen
Er und Sie liegen im Bett, rauchend. Er: Aber du liebst mich doch? Sie: Manchmal. Er: Entweder liebst du mich oder nicht. Sie haucht den Rauch aus. Sie: Gefühle sind nichts Fassbares. Wer sagt, dass sie überhaupt existiert? Reicht ihm die Zigarette. Er: Frauen glauben an die Liebe. Männer an die Lust. Sie: Vielleicht ist sie nur das Produkt zahlreicher PR Agenturen. Rote Rosen. Strandspaziergänge. Rosamunde Pilcher. Er: Möchtest du, dass ich dir mehr Blumen schenke? Sie: Konsumverhalten, Wirtschaftsstrategien, Bruttoinlandprodukt. Er behält die Zigarette zwischen den Lippen. Greift nach ihrer Brust und beginnt sie zu kneten . Sie: Pornoindustrie, sexy Strapse, superscharfe Ungarin verwöhnt dich... Er: Gefällt dir das nicht? Er stösst hörbar den Rauch aus der Lunge. Sie: Eifersucht, gesellschaftliche Zwänge, Monogamie! Er zieht unzufrieden seine Hand zurück, reicht ihr die Zigarette ohne sie anzuschauen : Er: Was willst du denn? Sie: Sinnlichkeit, erotische Spannung, Zärtlichkeit, ungezähmte Leidenschaft, Sehnsucht, einfach Lebendigkeit, ungezwungene Offenheit, Vertrauen, überschäumende Freiheit... Er: Und ich wollte eine wie dich. Er dreht sich weg, Sie drückt die Zigarette aus und schläft ein. Tags: Geschlechterrollen
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Remuspho
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Dating-App-Desaster
Ich gestehe, ich kann nicht chatten.
Soziale Netzwerke haben die Art wie wir uns treffen und kennenlernen grundlegend verändert. Wo man sich früher noch aufraffen musste und raus in eine Bar oder Club latschte um seinem Liebesleben auf die Sprünge zu helfen, da reicht es im heutigen, dem Internet verfallenen Zeitalter, nur ein einigermaßen anständiges Selfie von sich zu schießen und es bei der erst besten Dating-App hochzuladen. Voilà! Willkommen auf dem Dating-Markt! Nun erhält man die Möglichkeit munter vor sich her zu „swipen“. Links für „Bäh“ rechts für „Yeah“. Vorbei sind die Zeiten des einander vom Rand der Tanzfläche verstohlene Blicke zu Werfens. Kein langes Mut zusammen nehmen, oder ihn sich antrinken. Nö. Jetzt kann man sich, ganz einfach von zu Hause aus oder auch unterwegs, die Liebe des Lebens zurechtwischen. Und die Auswahl lässt nichts zu wünschen übrig. Jede Art von Mensch ist in irgendeiner Form vertreten. Klein, groß, dick, dünn, blond oder brünett. Man bekommt sogar, dank eines kleinen Textfeldes unter den akribisch ausgewählten Profilbildern, wichtige Beschreibungen, welche einem im besten Fall einen „unverfälschten“ Einblick in den Charakter der Bewerber liefern sollen. Der Wettstreit um den tiefgründigsten, ironischsten oder originellsten Text bricht dort los. Von Zitaten über die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins bis hin zu Ansagen wie „Wer mich mit einem einfachen „Hi“ anspricht, hat von Anfang an keine Chance!“, oder auch ganz ehrlich „Ich wäre bereit, darüber zu lügen wo wir uns kennengelernt haben.“, ist alles dabei. Also, perfekte Voraussetzungen um den passenden Deckel für seinen Topf zu finden! Tja, denkste. In meinem Fall ist das nicht so einfach. Auch wenn schüchtern das letzte Adjektiv ist mit dem mich meine Freunde beschreiben würden, ist es genau das, was mich beim Flirten total blockiert. Ich kann viel quatschen und das lange. Sehr lange. Sogar sehr viel. Sehr viel Unsinn auch. Doch kaum geht es darum jemanden an der Bar anzusprechen, bildet sich bei mir im Kopf eine Mauer, da wäre Donald Trump noch oranger vor Neid. Es bleibt bei Floskeln oder so tollen Einfällen wie über das Wetter zu reden. Das WETTER. Also muss was anderes her. Deshalb kam mir früh der Gedanke, dass es vielleicht hilfreich wäre, das Gegenüber nicht direkt ansehen zu müssen. Sobald ich also die erste Hürde genommen habe und es tatsächlich zu einem sogenannten „Match“ kommt, leite ich, der Gentleman des Internets, den nächsten Schritt ein: chatten . Ein kleines Fenster geht auf und bestenfalls auch mein Herz. Das Aussehen sollte spätestens jetzt kein Thema mehr sein. Hoffentlich. Aber mein Problem: Ich kann nicht chatten. Nicht falsch verstehen, ich kann schon Wörter eintippen und auf „Senden“ klicken. Ich behaupte ja von mir selber immer ein „Digital-Native“ der ersten Stunde zu sein. Was zum Teufel aber schreibe ich jetzt? Offenbar ist ein ganz normales „Hallo“ unfassbar verpönt in dieser Swipe-Welt. Ich blicke, nein, ich starre jetzt also auf dieses gnadenlos fiese weiße Chat-Fenster, welches ich jetzt also mit möglichst an lyrischer Perfektion grenzenden und möglichst cool, aber nicht zu cool, wirkenden Textnachrichten füllen soll. Nachdem ich mir vermutlich mehrere Hirnmuskel gerissen habe, um den ultimativen Ice-Breaker-Satz einzutippen kommt prompt die digitale Ohrfeige zurück: ein lausiges „Hi!“ Mit aller Kraft versuche ich mir zynische Antworten zu verkneifen, die mir wesentlich einfacher einfallen als Eisbrecher, und beobachte wie Chatgespräche langsam hinwegsterben. Besser als jede Sterbehilfe. Ich kann mich einfach wohl nicht damit anfreunden, mit jemanden durch banale Textnachrichten zu kommunizieren um mich im besten Fall vom Chatpartner angezogen zu fühlen. Geht nicht. Verdammt aber auch. Mein Fazit? Ich bleibe wohl doch, auch wenn es mir unfassbar schwer fällt, beim offline Flirten. Bei den ersten Eindrücken die man von einem Menschen bekommt, gehören für mich einfach mehr als nur Fotos und Vorstelltexte. Das Wesen eines Menschen kann man - zum Glück - digital nicht bannen. Man könnte das ja als „Live-Action-Game“ aufziehen. In der Bar die Leute einfach nach links und rechts schupsen, je nach dem was zutrifft. Kommt sicher genau so gut an wie es sich anhört. Also werde ich meinen schüchternen Allerwertesten mal hochschleppen und mich ins Real-Life stürzen müssen. Wird schon schiefgehen. Tinder und Konsorten werden jetzt gelöscht. Ist sowieso immer zu wenig Speicherplatz auf meinem Handy. Tags: chatten, dating, desaster, liebe
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Guess
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Wann?
Wie schnell sich Dinge ändern
Ich liege alleine im Bett und du bist nicht da. Du bist einfach gegangen, ohne Vorwarnung. Meine kleine rosarote Welt und mein frisch repariertes Herz sind zerbrochen. Ich habe immer gerne alleine geschlafen. Ich habe die Ruhe genossen, den Platz und die Unabhängigkeit. Doch dann kamst du und seitdem ist alles anders. Ich vermisse dich und ich fühle mich einsam. Der Platz neben mir ist leer und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du wieder neben mir liegst. Ich wünsche mir das Gefühl zurück was ich hatte,als ich in deinen Armen einschlafen konnte. Diese Geborgenheit, Sicherheit und das Gefühl geliebt zu werden wenn du mich an dich gezogen und fest gedrückt hast. I ch vermisse deine Wärme, deine Nähe und deinen Atem in meinem Nacken. Ich vermisse sogar dein leises schnachen, welches ich in mancher schlaflosen Nacht verflucht habe und das mir jetzt wie das schönste Geräusch der Welt vorkommt. Ich vermisse dein zucken, kurz nachdem du eingeschlafen bist. Dieses plötzliche zusammenzucken,was mich so oft erschreckt und wieder geweckt hat, wenn ich gerade eingeschlafen war. Ich vermisse es,zu wissen, dass du da bist,dass du neben mir liegst und dass ich mich jederzeit an dich kuscheln kann, wenn ich nachts aufwache. Ich vermisse es aufzuwachen ohne dich. So oft,hab ich mich geärgert, weil dein Handy nachts an war und ich von eingehenden Nachrichten geweckt wurde und so oft war ich am Rand des Wahnsinns, wenn dein Wecker morgens gefühlte 100 male geklingelt hat,bevor du endlich aufgestanden bist. Trotzdem möchte ich das alles zurück! Ich möchte wieder neben dir aufwachen. I ch möchte dich anschauen wenn du friedlich schläfst. Möchte dich berühren und dich wach küssen um dein wunderschönes Lächeln zu sehen. Ich möchte,dass du wieder bei mir bist. So sehr ich es früher genossen habe alleine zu schlafen, so sehr hasse ich es jetzt. Du hast mir gezeigt, wie wunderschön es ist mit dem richtigen Menschen neben sich einzuschlafen. Jetzt kann und will ich nicht mehr ohne dich, aber ich liege hier und bin allein. Ich bin müde,aber kann nicht schlafen, denn egal wie oft ich es auch versuche an etwas anderes zu denken,am Ende denke ich doch nur wieder an dich. Irgendwann schlafe ich völlig erschöpft ein,nur um nach einer viel zu kurzen Nacht aufzuwachen und mir wieder und wieder dieselbe Frage zu stellen:,, Wann?! Wann hört das auf,dass ich an dich denke sobald ich wach bin und von dir träume sobald ich schlafe?" Tags: schlafen, einsam
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Die kleinen Dinge des Lebens
Bei dir kann ich loslassen. Ich kann sein, wie ich bin. Ohne Angst zu haben. Ich kann sein, wie ich will. Du gibst mir Mut. Vertrauen in mich selbst.
Ich weiß, diese Zeilen sind wahrscheinlich zu viel des Guten für dich. Zu viel Kitsch. Wobei ich dieses Wort nicht mag. Ich möchte einfach, dass du weißt, was du mir bedeutest. Dass du dir dessen bewusst bist, wie unheimlich wichtig du für mich geworden bist. Und auch, wenn du der Meinung bist, du weißt es bereits, weil ich es dir immer wieder zeige: diese Worte und Zeilen übermannen mich einfach. Wie eine riesige Flutwelle, die mich plötzlich überschwemmt und mich durch einen Rausch trägt. Und irgendwie muss ich diese Worte loswerden. Sonst platzt mir dir Brust. Ich möchte sie am Liebsten hinaus schreien in die Welt. Jedem erzählen, wie toll du bist. Wie glücklich du mich machst. Wie sehr ich die Momente mit dir genieße. Nie sind sie lang genug. Und die Freude aufs Wiedersehen, auf weitere Augenblicke mit dir, ist unermesslich. Sie ist geradezu riesig. Ich denke immerzu an dich. Du bist wie eine Droge, von der ich nicht genug bekommen kann. Wenn du weg bist, fühle ich mich unvollständig, etwas fehlt, jemand. Du. Ich denke über dich nach, was du wohl gerade machst. Schläfst du? Lernst du? Denkst du auch an mich? Wie es dir wohl geht? Manchmal mache ich mir Sorgen um dich. Es gibt Momente, da fängt mein Herz an zu rasen, ganz heftig klopft es, aus lauter Sehnsucht nach dir. Aus Angst vielleicht, etwas zu verpassen. Aus Angst mir könnte etwas entgehen, ein kostbarer Moment mit dir. Aus Angst du gleitest mir aus den Händen. In diesen Momenten muss ich tief Luft holen, um mich zu beruhigen. Ich rede mir zu, dass alles in Ordnung ist. Denn so ist es ja auch. Am liebsten würde ich dich immer bei mir haben. Mit dir reden, mit dir lachen, dich noch besser kennenlernen und mehr über dich erfahren. Irgendwie bin ich verrückt nach dir. Ich genieße jeden Augenblick, den ich mit dir verbringen kann. Jede Berührung, jedes Wort und jeden Blick. Manchmal schauen wir uns stundenlang einfach nur an. Ich liebe das und gleichzeitig bin ich doch so neugierig zu wissen, was du denkst. Ich liebe es, wenn wir miteinander reden. Wie du oft gedankenversunken erzählst. Von deiner Musik, von Erlebnissen, aus deinem Leben. Aber auch wie du mir aufmerksam zuhörst, meine Worte mit einer Wonne aufsaugst. Ich liebe es, wenn meine Hände in deinen liegen. Wenn du sie ganz fest hältst oder liebevoll streichelst. Wenn unsere Finger sich zunächst sanft berühren, jeder einzeln, wenn unsere Hände aneinander liegen und wenn sie sich dann hingebungsvoll umschlingen. Als ob sie tanzen würden. Ein Kinderspiel. Ich liebe es, wenn du „Süße“ sagst. Wie du immer neue Namen für mich findest. Krümel, Maus, Puschel, Honigkuchen. Sie klingen alle so wunderbar aus deinem Mund. Zwar nur ein einziges Wort, aber es bedeutet die Welt für mich. Ich liebe deine Faszination für meinen Bauch. Deine Faszination für mich. Wie du mich unersättlich ansiehst. Meine Konturen ertastest und dich an jeder Berührung erfreust. Jedes Mal aufs Neue. Wie ein Kind, das Geschenke bekommt und sein Glück kaum fassen kann. Mit deinen Blicken verschlingst du mich. Stück für Stück. Und der Genuss ist dir anzusehen. Wenn du dann nach deiner Brille greifst, damit du mich besser erkennst, mich betrachten kannst, wie ein Künstler sein wertvollstes und bestes Werk. Ich liebe die Begeisterung in deinen Augen, wenn du mich anschaust, wenn du mich beobachtest. Ich liebe es, wie du mich berührst. Deine Zärtlichkeit, deine Hingabe, deine Leidenschaft. All das erregt mich. Versetzt mich in Gänsehaut. Außer Atem. Ich liebe das Gefühl, wenn du mich in deinen Armen hältst. Wenn du mich ganz nah an dich drückst und mich mit deinen Armen eng umschlingst. So, als ob du mich nie wieder loslassen wollen würdest. Mich niemals verlieren willst. So fühlt es sich an. In deinen Armen fühle ich mich sicher. Geborgen. Alle Sorgen und Ängste sind plötzlich verschwunden. Und eine angenehme Ruhe erfüllt mich. Ich weiß dann, dass alles in Ordnung ist. Dass das Leben nicht besser sein könnte. Das Leben wie es jetzt ist, mit dir. Wenn ich so in deinen Armen liege, fühle ich mich geliebt. Ich weiß dann, dass du da bist. Für mich. Dass du empfindest, wie ich es tue. Ja. Ich fühle mich akzeptiert. Geliebt. Ich liebe es, auf deiner Brust zu liegen und dein Herz schlagen zu hören. Wie es manchmal leise und gleichmäßig, manchmal wild und rasend pocht. Dein Atem, der deine Brust hebt und senkt. Und immer, wenn ich es höre, denke ich an die Nacht zurück, in der du mir eine der schönsten Liebeserklärungen gemacht hast, als du sagtest, dass dein Herz nur für mich schlägt. Ich liebe deine Verrücktheit. Deine Art Stimmen zu imitieren. Dialekte. Deinen britischen Akzent, wenn du Englisch redest. Der ist echt sexy. Dein dreckiges und hinterhältiges Lachen. Dein kindisches Gemüt. Etwas, unter vielen Dingen, das wir gemeinsam haben. Die plötzlichen Anfälle gewollter Blödheit. Quatschmacherei. Deine Ausgelassenheit, wenn du aufgedreht bist. Oder dein fieser Blick, wenn du etwas ausheckst. Dein breites Grinsen. Die Grimassen. Dein plötzliches und langes Gähnen. Dein Duft. Und dein Geschmack. Ich liebe es, wie du mich immer wieder zum Lachen bringst. Aus dem Nichts muss ich tierisch loslachen. Lachflashs vom Allerfeinsten. Bis mir der Bauch schmerzt. Der Grund? Du. Nur ein winziger Gedanke, eine kurze Erinnerung an lustige Momente, eine amüsante Vorstellung und schwups! ich kann nicht mehr an mich halten. Ich liebe dein Schlitzohr. Und mehr noch, deine Augen. Sie sehen ganz anders aus, wenn du Kontaktlinsen trägst. Und das überwältigt mich immer wieder von neuem. Und ihre Farbe. Braun und Grün, einfach wunderschön. Die Sommersprossen auf deinen Augenlidern. Deine weichen, großen Lippen. Ich küsse sie so gerne. Dein kunterbunter Bart, der orange schimmert. Das Gefühl, über dein Gesicht zu streicheln. Deine Arme. Deine Brust. Die Haare darauf. Die leichte Gänsehaut auf deinen Brustwarzen. Dein Bauch und wie du gelegentlich zuckst unter meinen Berührungen. Die Muttermale auf deinem Rücken. Dein Knack-Po. Einfach alles an dir. Ich kann mich gar nicht an dir sattsehen. Ich liebe die zaghaften und flüchtigen Küsse nach dem Aufwachen. Wie wir dann nicht schnell genug ins Bad kommen, uns die Zähne putzen. Damit wir uns endlich ausgiebig küssen können. Und dann deine Leidenschaft dabei. Dieser Enthusiasmus. Als hätten wir uns Tage nicht gesehen. Dabei waren es nur ein paar Stunden. Ich liebe es, neben dir aufzuwachen. Zu wissen, du bist da. Ich liebe es, dein verschlafenes Gesicht zu erblicken. Die Erholung in deinen Augen zu sehen. Aber auch die Freude darin, mich zu sehen. Deine leicht hochgezogenen Mundwinkel, die mir ein unwiderstehliches Lächeln entgegnen. Neben dir aufzuwachen macht mich unendlich glücklich. Ich liebe es, wenn wir uns vor lauter Lachen gar nicht richtig küssen können sondern nur heiße Luft zu pusten. Ich liebe es, wenn wir beim Abschied nicht voneinander loskommen. Nur noch ein Kuss. Und noch einer. Na gut. Nun aber der Letzte. Ich liebe es, wenn du mir tolle Dinge sagst. Und das passiert ständig. Wenn du mir etwas zuflüsterst. Mir ein „Geheimnis“ verrätst. Ich liebe den Blick in deinen Augen, wenn du mich in meiner Tür stehen siehst. Wenn wir uns wiedersehen. Die Freude darin und die Entspannung. Als wäre es eine Wohltat. Manchmal habe ich Angst zu vergessen. Zu vergessen wie es am Anfang war. Bestimmte Augenblicke zu vergessen. Ich möchte sie am liebsten festhalten, in mich aufsaugen und mich daran immer wieder erfreuen. Manchmal schreibe ich Dinge, die du gesagt hast, auf. Damit ich sie niemals vergesse. Weil sie so schön sind. Ich hab dir immer so viel zu sagen, aber oft fällt es mir erst dann ein, wenn du schon weg bist. Weil du mich immer wieder faszinierst. Du haust mich um. Ich finde dich einfach unglaublich. Und von Tag zu Tag bin ich verliebter in dich. Ich weiß noch, wie du mich im Januar ganz erstaunt gefragt hast, ob die Schmetterlinge noch da sind. Ja, sie flattern immer noch. Ich spüre sie in meinem Bauch. Bei dir kann ich loslassen. Ich kann sein, wie ich bin. Ohne Angst zu haben. Ich kann sein, wie ich will. Du gibst mir Mut. Vertrauen in mich selbst. Alles, was ich will, ist, dass es dir gut geht. Dass du glücklich bist. Glücklicher denn je. Dass du unbesorgt und kummerlos bist. Ausgelassen. Schlechtere Zeiten hinter dir lässt. Oder sie dich zumindest nicht mehr so oft bekümmern. Dass auch du dich in deiner Haut wohl fühlst. So, wie ich es immer mehr tue. Nie hätte ich gedacht, dass wir uns so ähnlich sind. Und es erstaunt mich immer wieder, wie viel wir doch gemeinsam haben. Diese Nachdenklichkeit. Das Kopfzerreißen. Die Selbstkritik. Das Eifrigsein. Viel Engagement. Die Gewissenhaftigkeit. Die Albernheit. Muttermale und Sommersprossen. Eine gewisse Schüchternheit, Zurückhaltung, Vorsicht. Es tut gut zu wissen, dass es jemanden gibt, der einen mit all seinen Fehlern akzeptiert. Darüber hinwegsieht. Ja sogar fähig ist, einen zu lieben. Ein anderer Blickwinkel ändert vieles. Insgeheim hoffe ich, dass ich dir das geben kann, was du mir gibst. Dass ich dir gut tue. So, wie du es für mich tust. Es ist mein Herzenswunsch dich glücklich zu machen. Denn glaub mir, seit es dich in meinem Leben gibt, hat sich vieles zum Positiven gewendet. Und ich bin immer wieder dankbar dafür, dass ich dich kennen gelernt habe. Ich liebe deine Hartnäckigkeit. Du bist eines der besten Dinge, die mir seit langem passiert sind. Und ich kann mein Glück immer noch nicht fassen. Du bist mein wohl größter Schatz. Das wertvollste. Deshalb werde ich gut auf dich aufpassen. Du bist meine zweite Hälfte. Die Hälfte, die bisher weitgehend unentdeckte Seiten zum Vorschein bringt. Die Hälfte, die mir auch einen Blick auf mich selbst ermöglicht. Die Hälfte, die mir gefehlt hat. Ich bin überglücklich. Mein Herz macht Freudensprünge und dreht ab und zu vollkommen durch. Es spielt verrückt. Und ich bin verrückt. Ganz besonders nach dir. Punkt.
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Schweigen
"Oft schweigen wir bei den Menschen, denen wir am meisten zu sagen hätten… "
Ich weiß nicht wie oft ich in meinem Kopf durchgespielt habe dir alles zu sagen, was ich dir gerne sagen würde. Dabei entstanden die unterschiedlichsten Szenarien. Manchmal habe ich dir wütend alles an den Kopf geknallt. Manchmal war ich sehr gefasst. Manchmal einfach nur traurig. Aber in allen Fällen habe ich spätestens am Ende doch geweint. Und das nicht nur im Kopf. Und genau deshalb schweige ich. Du sollst mich so nicht sehen. Sollst diese Dinge nicht hören, auch wenn es mich manchmal innerlich zerreißt. Aber es würde es einfach nicht besser machen. In all diesen Vorstellungen gelange ich zu den unterschiedlichsten Ausgängen. Manchmal enden sie gut. Aber seltsamerweise doch nie in dem Ende, welches ich mir am meisten wünschen würde, welches wirklich alles endlich gut sein lassen würde…(für uns beide… auch wenn du das anders siehst…). Und manchmal endet es in der für mich schlimmstmöglichen Vorstellung. Es endet. Alles. Für immer. Deswegen muss ich schweigen. Obwohl ich dir so viel zu sagen hätte… Über dich, über mich, über uns. Aber ich würde mir letztlich vorkommen wie ein nerviger Staubsaugervertreter, der dich penetrant von den Vorzügen seines Produktes überzeugen will. Ich will dich nicht überzeugen. Aber ich würde mir so sehr wünschen, dass du endlich begreifst…. Wenn du doch endlich mal begreifen würdest, dass alles, was ich zu sagen hätte, schlicht und einfach das Resultat aufrichtiger Gefühle sind – und nicht das Ergebnis von Einsamkeit und Verzweiflung. Wenn du doch endlich begreifen würdest, dass ich nicht nur selbst jemanden brauche, sondern auch gebraucht werden will. Und dass ich so unheimlich viel zu geben hätte… Erinnerst du dich an unser erstes Treffen? Du hast mich zum Abschied an dich gedrückt. Das war keine flüchtige Umarmung zum Abschied, wie man das eben macht, wenn man sich noch nicht wirklich kennt und einen netten Tag miteinander verbracht hat. Für einen kurzen und doch spürbar deutlichen Moment hast du mich an dich gedrückt, richtig fest…. Vielleicht hätte ich dich küssen sollen. Vielleicht hätte ich bereits da wissen sollen, dass das zwanghafte Lächeln und dieses warme Gefühl, welches mich die gesamte Heimfahrt begleiteten mehr bedeuteten, als das Nachhallen eines schönen Tages. Vielleicht hätte ich mich weniger selbst dazu zwingen sollen, alles locker anzugehen. Vielleicht hätte ich mich weniger zu deiner Vertrauten machen sollen. Oder mehr, ich weiß es nicht. Dumm ist nur, dass ich so viel vertrauen zu dir empfinde, dass ich mich von dir blind über eine wackelige Hängebrücke führen lassen würde. Und dumm ist, dass du keinem Menschen diese Art von Vertrauen entgegenbringen zu können scheinst. Vielleicht wäre es anders, wenn das bei einem von uns oder bei beiden anders wäre. Wenn unsere jeweiligen Erfahrungen anders wären. Wenn es ein anderer Zeitpunkt gewesen wäre... Vielleicht vielleicht vielleicht…. Müsste ich dann jetzt nicht so sehr kämpfen. Gegen die Gefühle, für die Freundschaft, um einen Platz in deinem Leben, den mir keiner mehr streitig macht, auch wenn es nicht der an deiner Seite ist. Aber ich glaube, alles in allem… brauchst du mich nicht wirklich… oder vielleicht sollte ich sagen, du willst mich nicht brauchen… Und damit tust du mir wirklich weh. Es ist mir egal, ob du das hier vielleicht liest. Ich glaube es eh nicht. Du bist viel zu sehr mit dir selbst beschäftigt. Und selbst wenn du es tust – dann ist immer noch lange nicht alles gesagt....
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JackBlack
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Going to the beach!
Wichtiger Veranstaltungshinweis!
Wichtige Ankündigung : Sommer, Regen, Kälteböen… Ihr Lieben, der Wettergott scheint übler Laune zu sein und plant für Samstag kühles Schmuddelwetter bei Temperaturen zwischen 15 und 11 Grad – wahrlich keine guten Voraussetzungen, um eine Nacht im Freien zu verbringen. Wir haben uns daher entschlossen, Beachen und Lesen in Jacks Räuberhöhle zu verlegen. Auf dem Trockenen werden wir deshalb natürlich trotzdem nicht sitzen. Sand gibt es in Eimern und Förmchen, Wasser füllen wir kurzerhand in die Badewanne und fürs leibliche Wohl bleibt weiterhin gesorgt. Die angekündigte Bier-Flatrate gilt weiterhin und statt Marshmallows wird es Cocktails und Piratensalate geben. Eure Picknick- und Grillaccessoires könnt ihr beruhigt zu Hause lassen. Da uns der vorzeitige Herbstanfang zur Streichung einiger Außenevents und ein wenig zum Improvisieren zwingt, entfällt die Auslagenpauschale. Wir werden eine Piratenkasse aufstellen und es jedem selbst überlassen, was er beisteuern mag. Bitte denkt daran, uns bis spätestens morgen, Mittwoch/20.08, Bescheid zu geben, mit wievielen Personen ihr zu erscheinen plant. Ein kurzes Winken unter dieser Ankündigung reicht. --------------------------------------------------------------------- Es ist soweit: MaasJan , EliasRafael und JackBlack laden ein zum buchtigsten Lese-Event des Jahres! Samstag, 23.08.2014, ab 17 Uhr Getreu dem Motto „party meets literature“ geht das in einem erquicklichen Wintertraum ersonnene Lese-Event in bester Sommerlaune in die dritte Runde. Was als literarisches Bettgeflüster unter dem einfachen Motto „Neon-User lesen für Neon-User“ begann, krönen wir nun mit einem ganz besonderen Ohrenschmaus. Wir freuen uns, für diesen Crash ein waldmeisterliches Gesteinswunder von exorbitanter Einschlagsgewalt ankündigen zu dürfen: Forst aka Meteroid wird kühne wie heiße Geschichten aus seinem vielseitigen Repertoire und druckfrischem Buch vortragen! Diesmal haben wir eine außergewöhnlich lauschige und stilechte Freiluft-Location als Veranstaltungsort ausgewählt: den wohl idyllischsten und direkt ins Rheinufer auslaufenden Sandstrand, den der derzeitige Buchtmarkt zwischen Krefeld und Duisburg herzugeben vermag. Hier buchten und heizen wir euch ein! Auch für diese sensationelle Outdoor-Session gilt selbstverständlich: Der mit viel Spaß vorgetragenen Literatur gebührt der Logenplatz, doch hat sie keineswegs das letzte Wort. In zahlreichen Lesepausen wird ungehemmt gequatscht, geklönt und gefeiert, was das Zeug hält. Unser literarisches Highlight betten wir wie immer in buchstäbliche Vorträge lesefreudiger Gastautoren, feucht-fröhlich-ungezwungenes Miteinander und andere Unsittlichkeiten Unersetzlichkeiten ein. Bei gutem bis tauglichen Wetter werden wir Mütchen, Bier und Füße im Rhein kühlen und zu späterer Stunde am Lagerfeuer Stockbrot und Marshmallows grillen. Für’s leibliche Wohl sorgen wir mit Bier und Mausespeck bis zum Abwinken. Decken, Picknickutensilien, Mottenkugeln, Insekten-Pfui, Handtücher, Wechselunterwäsche, Einweggrills, Grillgut und andere Appetizer eurer Wahl bringt ihr bitte selbst mit. Lesung und Beachparty sind ab 17 Uhr open end gedacht, wer mag, kann in Schlafsack, Zelt oder einfach im Schein des Feuers Schlummerpausen beliebiger Länge eingelegen. Da die Bucht relativ abgelegen verortet ist, empfehlen wir die Camping-Variante, für alldiejenigen, die fahrttüchtig bleiben und trotzdem keine längere Heimreise antreten mögen, finden sich im Umkreis Hotels und Pensionen. Bei der Auswahl sind wir euch gern behilflich. Genaue Ortsbeschreibungen, Schatzpläne und Antworten auf die meisten eurer Fragen halten wir ebenfalls bereit. Natürlich steht und fällt das abenteuerlich-wildromantische Freiluftvergnügen mit dem Wetter. Mit bedecktem Himmel und Nieselschauern werden wir fertig, doch sollte der Tag richtig ins Wasser fallen, werden wir uns ins bewährt-anrüchige Ambiente von Jacks Privatgemächern zurückziehen müssen. Da die Aufnahmekapazität in diesem hoffentlich vermeidbaren Fall beschränkt ist, bitten wir um möglichst frühzeitige verbindliche Anmeldung bei den Organisatoren, spätestens jedoch bis zum 20.08. Bei stabiler freundlicher Wetterlage steht einem Erscheinen Kurzentschlossener selbstverständlich nichts im Wege. Wir hoffen auf ein sonniges, lauschiges und rundum vergnügliches Leseabenteuer!
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Die Schildkröte und der Schmetterling
Es war einmal eine kleine, neugierige Schildkröte, die die weite Welt entdecken wollte.
Während ihrer Reise durch die Natur traf sie auf viele unterschiedliche Tiere und spannende Geschichten. Nie jedoch verweilte sie länger an einem Ort, deshalb fühlte sie sich manchmal einsam und machte sich Gedanken wie sie Ihr Leben neu ordnen könnte. Eines Tages als sie sich gerade ein schönes Plätzchen in der Sonne gesucht hatte, flog ein farbenfroher Schmetterling durch die Lüfte und setzte sich auf ihrem schützenden Panzer nieder. Sie waren zuerst etwas schüchtern, aber je öfter der unbeschwerte Schmetterlinge die Schildkröte besuchte desto lockerere wurden ihre Unterhaltungen. Schon bald öffneten sie sich und konnten über das Leben, ihre Erfahrungen, ihre Ängste und über ihre Pläne sprechen. So erlebten die beiden viel gemeinsam und trafen sich oft um Zeit miteinander zu verbringen. Die Monate vergangen und eines Tages hatte die kleine Schildkröte etwas auf dem Herzen. Sie schwamm ans Land und wartete bis der lustige Schmetterling sie entdeckte.Und tatsächlich nach ein paar Minuten tauchte der Schmetterling plötzlich auf und setzte sich völlig außer Atem auf eine köstlich duftende Blume neben der kleinen Schildkröte. „Na, mein lieber Freund, wie geht es dir denn heute?“ fragte der Schmetterling voller Energie. Die Schildkröte schwieg und schaute über das weite Meer bevor sie mit ruhiger, aber verletzlicher Stimme sprach:„Wir sind so verschieden, oft bin ich unsicher ob unsere Freundschaft Zukunft hat. Du fliegst durch die Lüfte bist wild und erlebst so viele Dinge die ich von hier unten nicht sehen kann.“ „Du hast recht“,sagte der quirlige Schmetterling und lächelte sanft! „Wir haben unterschiedliche Fähigkeiten, ich fliege, aber kann nicht tauchen, dafür kannst du tauchen aber eben nicht durch die Lüfte fliegen. Dennoch finde ich es wunderschön, wenn du mir von deinen Erlebnissen unter Wasser erzählst. Ich wollte immer wissen was für ein Getummel in den Wellen herrscht. Ich glaube fest daran, dass unsere Freundschaft etwas besonderes ist und dass wir uns gut ergänzen können. Wenn du aus dem Meer auftauchst und ich dich sehe, freue ich mich und besuche dich. Wenn du abtauchst und unter Wasser bist, dann bist du ganz für dich, dann bist du in deiner Welt. Ich fliege hoch oben im blauen Himmel und warte auf dich, ich werde immer da sein, wenn du jemanden zum reden brauchst oder um dich ganz sachte am Hals zu Kitzeln.“ Langsam streckte die Schildkröte ihre Glieder von sich und antwortete: „Ich bin froh dich kennengelernt zu haben, ich vertraue dir und möchte noch viel mit dir erleben! Du gibst mir Kraft und Mut, wenn ich zu zweifeln beginne. Wenn ich weiterreise, dann möchte ich dich mitnehmen, denn du bist mein einziger wahrer Freund.“ Mit Tränen in den Augen umarmte der Schmetterling die Schildkröte. Sie atmen beide ganz tief ein und spürten den Salz in der Luft und die warme Sonne auf ihrer Nase. Tags: Welten
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Treppenhausgeschichten
Dreiundvierzig Ticke, bis sie bemerkt, wie ordentlich gerade ihre Bücher nebeneinander stehen, fünfundvierzig, bis er ihren Namen flüstert.
Die Uhr tickt zwölf Mal bevor er klingelt. Der Tag fühlt sich lang an, obwohl er gerade erst angefangen hat, Tag zu sein, jeder Schritt fällt ihm schwer. Es dauert sieben Ticke, bevor sie ihm die Tür öffnet, sieben weitere steht sie schon vor dem Summer und überlegt. Beide haben ihr eigenes Gefühl für den jeweils anderen, dahinter steckt immer ein anderes Motiv. Er besucht sie seit geraumer Zeit, die Nachbarn ahnen schon, dass etwas anders ist, sie sehen ihn kommen und gehen und kennen nicht einmal seinen Namen. Vierundzwanzig Ticke später steht er vor ihrer Wohnungstür, zwei Ticke, und sie lächeln sich an, fünf Ticke, und er betritt ihren Raum. Er wartet immer ein paar Sekunden, bevor er wirklich zu ihr hoch kommt, als beschließe er, jemand anders zu sein, sobald er die erste Stufe des Treppenhauses nimmt, als beschließe er, er selbst zu sein, wenn er bei ihr ist. Es dauert immer eine Stunde, bis sie sich küssen, eine Halbe, bis er ihre Hand nimmt, eine Viertelstunde, bis sie ihn irgendwie berührt. Sie lachen dann aus Unsicherheit, sie kennen sich aus, mit ihrem Spiel. Er weiß mittlerweile, wo der Kaffee steht, die Schrittfolge zu ihren Tassen, den Rhythmus zu ihrem Sofa. Wie der Teppich sich anfühlt ist ihm geläufig, nur barfuß hat er ihn noch nicht erlebt, doch er kennt die Struktur, die Geschichten, die Geheimnisse, die ihre Wohnung bergen, die Lügen und falschen Gesichter, die beide aufsetzen, sind andere im Raum. Manchmal schweigen beide, dann ist der Moment vollkommen. Dann fragen sie einander, was sie denken, die wirklich intimen Augenblicke verlaufen ohne Ton, ohne Bewegung, selbst das laute Ticken der Küchenuhr ein Zimmer weiter ist dann stumm. Wenn das Ticken wieder einsetzt, zählt sie die Sekunden zu seinem nächsten Wort, in der Hoffnung, es gäbe eins. Dreiundvierzig Ticke, bis sie bemerkt, wie ordentlich gerade ihre Bücher nebeneinander stehen, fünfundvierzig, bis er ihren Namen flüstert, der sich immer anders anhört, seitdem er ihn sagt, so zerbrechlich stark. Weitere vierundfünfzig Ticke der Küchenuhr, bis er bemerkt, wie wenig Kinder draußen noch singen, nur ein kleiner Junge läuft am Fenster vorbei und summt die Melodie der Leichtigkeit. Ihm fällt auf, wie gerade ihre Bücher nebeneinander stehen, so ordentlich, und bringt es nicht mit ihr in Verbindung. Aber was er mit ihr in Verbindung bringt, ist der Sommer, wie gerne wären sie Kinder des Sommers, wie unmöglich es jedoch scheint. Dreiundsiebzig Ticke, bis zu ihrem Bett. Zwölf Schritte, es sind immer die Gleichen. Vierzehn Mädchenschritte, zwölf Männerschritte, sie tänzelt, er stolziert. Einhundertdreizehn, bis er sie anschaut, als sei er verliebt, einhundertvierzehn, bis sie ihn an der Wange berührt, und ihm zeigt, wie viel Gefühl sein kann. Sechszehn weitere , bis sie überlegen miteinander zu schlafen, zwei weitere, bis der verführerischste Kuss fällt, den es je gab, ein weiterer Tick aus der Küche, und beide wissen, dass sie es sich aufheben, bewahren. Sie zelebrieren das Verschieben ihrer Leidenschaft, lachen lautlos zweiundzwanzig Ticke lang und erzählen Geschichten mit ihren Augen. Er erzählt von seiner Vergangenheit, sie von ihrer Zukunft. Er malt ihr Märchen auf die Haut, nur mit seinem Atem, sie hört gespannt zu. Nach zweihundertachtundvierzig Ticken wird klar, dass er gehen muss, nach langen vierundsiebzig geht er wirklich. Die Verabschiedung ist hektisch, oftmals mit Blicken, die mehr sagen, als Worte es je könnten, er zählt die Stufen bis zur Haustür, dreht sich vier Mal um, sie steht noch in der Tür, wie sehr ihn das erleichtert. Sie schaut ihm hinterher, ihm und ihrer Sehnsucht, alles was sein kann und wird, dreiundsechzig Ticke, und sie schließt die Tür, wartet auf das Läuten der Glocken der Kirche gegenüber, lächelt, begrüßt die Melancholie. Vierunddreißig Ticke, und hinter ihm fällt schwer eine Tür ins Schloss, zwei, er holt tief Luft, vier lange, die er braucht, um zu merken, wie glücklich er ist, dann begrüßt er den Sommer. Wie selbstverständlich nimmt das Leben weiter seinen Lauf, während die Welt der beiden für ein paar Ticke lang still steht .
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Solitudine
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Ich breche dein Herz, um mich selbst zu heilen.
Du hälst meine eiskalte Hand. Streichst über meine kleine Narbe, an der du mich immer wieder erkennen würdest. Ich kann dich nicht weinen sehen.
Ich wollte, dass du es bist. Das wollte ich immer. Ich habe mich selbst betrogen, um uns auf einen Nenner zu bringen. Den Mund fusselig geredet und geweint und geschrien. Zu viel. Und dann war da dieser Satz der mich begleitet hat. Etwas wie "Wenn sich Dinge nicht ändern, dann tut es das Herz irgendwann". Es ist schon seltsam, dass du das Gefühl hast Dinge ändern sich nicht und du dann zurück schaust und feststellst, dass alles anders ist. Jetzt nehme ich dir dein Fundament, auf dem ich nie stand. Dein Halt, der nie existiert hat. Ich liebe dich. Ich liebe dich nicht mehr. Plötzlich trifft beides zu und während ich dich nicht mehr an meiner Seite sehe, sehne ich mich danach noch einmal durch die Wärme deines Körpers einzuschlafen, mein Gesicht vor der Welt in deinem Nacken zu verstecken und diese Zufriedenheit durch deinen gewohnten Geruch zu verspüren. Niemand kann dir sagen, ob es richtig ist aufzugeben oder zu kämpfen. Vielleicht stehen wir später am Altar und lächeln durch eine andere Person hindurch. Vielleicht ist es eine Lüge wenn ich sage ich habe alles für uns gegeben, vielleicht bin ich pessimistisch, wenn ich sage wir kriegen das nicht mehr hin. Vielleicht. Vielleicht wäre es aber fatal zu behaupten wir werden bedingungslos glücklich. Weil wir es nie waren. Wir haben in zu vielen Bereichen eine unterschiedliche Sprache gesprochen. So viel Kraft aufgebracht verstanden zu werden, um dann wieder zu vergessen was wir über den anderen gelernt haben. Ich will nichts bereuen. Ich vetraue darauf, dass zusammen bleibt was zusammen gehört. Ist es vorbestimmt ein Kapitel oder ein ganzes Buch zu füllen? - Und dann sagst du wieder, dass es absoluter Quatsch ist an das Schicksal zu glauben. Ich schweige, weil die Kraftreserven aufgebraucht sind und weiß plötzlich wer ich wirklich bin. Jetzt sitzen wir da und du hälst meine eiskalte Hand noch ein bisschen fester. Streichst über meine kleine Narbe, an der du mich immer wieder erkennen würdest. Ich kann dich nicht weinen sehen. Doch ich muss dein Herz brechen, um meines zu heilen.
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Der Teufel an der Wand
NEON User täglich
Naguib Mahfouz hat mal gesagt: "Fear does not prevent death. It prevents life." Und viele andere sagen das jetzt auch. Mag ja auch sein, voll die schöne Lebenseinstellung und so, wirklich, trotzdem hab ich häufig vor irgendwas Angst. Und während das teilweise berechtigt und in 'nem gewissen Maße auch gut ist, ist es dennoch oftmals eher unsinnig, hinderlich und nervig. Ohne lange um den heißen Brei herumreden zu wollen, ich möchte wissen: Geht euch das auch so? Wovor habt ihr Angst? Und wie stark ist eure Angst ausgeprägt? Gibt es Ängste, mit denen ihr euch arrangiert habt und ganz gut leben könnt, oder leidet ihr richtig unter Phobien oder Ängsten, die euch das Leben wirklich erschweren, und die ihr gerne loswerden wollt? Welche Ängste tragt ihr schon länger mit euch herum, welche habt ihr vielleicht überwunden? Und wie? Wovor gruselt es euch? Was ist euer schlimmster Albtraum? Wovor hattet ihr zuletzt Angst? Wovor als nächstes? Und wie seht ihr dabei aus? Dabei interessieren mich alle eure Ängste, egal was, haut raus. Angst vor Prüfungen, vorm Sprechen, im Mittelpunkt stehen, Alleinsein, vor Menschen, Spinnen, Mäusen, Hunden, Kettensägen, der Apokalypse, Wespen, vorm Fliegen, vor Höhe, Enge, Weite, Verlusten, Alter, Tod, Verantwortung, Konflikten, Spukhäusern, dem Monster unterm Bett, Zombies, HeFi, Vampiren, Zahnärzten, Gott, dem Teufel, Wasser, Seife, Kühe, Stinkbomben, Horrorfilme, Krimis, Thriller (welche genau? Empfehlungen?). Oder so . Oder so. Es müssen auch keine spektakulären oder tiefgreifenden Ängste sein, die ihr hier auspackt. Wenn ihr z.B. "nur" Angst vor Nüssen habt (bzw. nicht mehr als das preisgeben wollt), weil ihr allergisch gegen Nüsse seid, und euer Kopf anschwellen würde, wenn ihr welche esst (wobei das ja auch ziemlich spektakulär sein kann), dann sagt das ruhig trotzdem, wenn ihr mögt. Mich interessiert das alles. Kann ja nicht schaden. Falls ich euch mal 'nen Kuchen backen möchte oder so. Oder seid ihr vielleicht abergläubisch? So richtig? Mit Freitag den 13. fürchten und schwarze Katzen meiden und Schornsteinfeger angrabbeln? Mir persönlich ist sowas relativ schnuppe, Freitag der 13. ist immer noch Freitag, ist doch voll gut (nur noch zwei Mal schlafen!), schwarze Katzen find ich mega und Schornsteinfeger selten sexy. Obwohl Dreck auch sexy sein kann. Aber halt eher nicht an Schornsteinfegern. Oder wie seht ihr das? Trotz aller Blödeleien ist mir sehr bewusst, dass Ängste und Phobien ein sehr persönliches und sensibles Thema sind, und ich kann verstehen, wenn ihr hier nicht darüber plaudern wollt. Aber da es mich sehr interessiert, dachte ich, ich frag einfach mal. Und um euch ein wenig Mut zu machen, stolper ich nun mit gutem Beispiel voran. Wovor hiljainen so Angst hat: - Ich habe Angst, dass ich mich irgendwann mal nachts aus Versehen mit dem Kabel meiner Kopfhörer stranguliere, die ich aufsetze, um beim Einschlafen Musik zu hören, da ich sonst nicht einschlafen kann, weil meine Nachbarn immer so laut rumlabern. - Ich habe Angst vor Avocados, weil ich mich davon fast mal in die Leipziger Innenstadt übergeben habe (an die Litfaßsäule vorm Hugendubel, falls ihr Sightseeing machen wollt). - Ich habe Angst vor Männern. - Frauen. - Kinder! - Ich habe wahnsinnig Angst vor elektrischen Brotmaschinen, auch wenn die ja 'ne extra Sicherheitsvorrichtung haben, aber das ist doch trotzdem gefährlich! Iiih, mir kribbelt's schon in den Fingern, wenn ich nur an die Dinger denke. Kreiß- und Kettensägen auch. Und Äxte! [Neulich wurde ich gebeten, Holz zu hacken, aber ich habe das nicht gemacht, weil ich die Axt beim ersten Hieb in meinem Fuß habe landen sehen. Und dann in meinem Schienbein. Und dann in der Wand hinter mir. Das ist ja nicht so schlimm. Und dann danach aber in meinem Kopf ('tschuldigung, bisschen eklig)]. Brotmesser sind aber ok. - Ich habe Angst, dass mir irgendwann 'ne Sternschnuppe auf die Rübe knallt und meine Haare dann Feuer fangen, und man das Ganze nur löschen kann, indem sich mir ein Riesen-Eiszapfen in mein rechtes Auge rammt (auch bisschen eklig)(aber macht viel Sinn). - Ich habe Angst vor Fahrstühlen (der Grund dafür ist auch eklig, ich glaub sogar am ekligsten von allen, deswegen erspar ich euch das jetzt mal.) - Ich habe Angst, einzuatmen, wenn ich im Fernsehen Menschen sehe, die was Schlimmes gemacht haben. Ich halte dann immer die Luft an oder gucke weg, wenn sie zu lange im Bild sind, weil ich die nicht einatmen will. Also wegen deren Aura und so. Versteht ihr? - Ich kann den Buchstaben T nicht so schreiben, dass er auch nur annähernd aussieht wie ein Kruzifix, weil ich glaube, dass das Unglück bringt. (Das kleine T in der Kommentar-Schriftart von neon.de ist die Hölle für mich.) - Ich habe Angst, dass schlimme Ereignisse, die ich mir ausmale, wahr werden, wenn ich mich nicht für meine Schwarzmalerei bestrafe. (Hä, wie, ich bestrafe mich? Wie bestrafe ich mich denn, hiljainen, mh? Sag mal, hüä? - Tjaa .) - Ich habe Angst, dass sie trotzdem wahr werden, auch wenn ich mich bestraft habe. ( Macht mich das irgendwie mysteriös? ) - Davor habe ich auch Angst. - Ich habe außerdem Angst, dass niemand mein NUT zum Thema Angst kommentiert. - Und ich habe Angst, dass meine Ängste wahr werden, wenn ich sie ausspreche. Mhja. Doof jetzt. Ich könnte noch 'ne Weile so weitermachen. Würde aber zu lange dauern. Und ihr müsst ja auch nicht alles wissen. Ich hab schon viel zu viel von mir geredet. Stattdessen nun lieber her mit euren Ängsten. Ich hab auch extra für euch die Couch entkrümelt (hab ich wirklich gerade!). Dies ist ein NUT. Das kann jeder. Braucht man keine Angst vor haben. Bisschen vielleicht. Wer dennoch eins schreiben möchte, hier steht wie's geht. Tags: NUT, Pfeffernase, Hatschi, Halef Omar, Expelliarmus!, Avocados sind echt widerlich, sorry meine Meinung
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/der-teufel-an-der-wand/1482709
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Bembelbabe
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Herbst
Herbst war schon immer scheiße. Doch dieses Jahr ist der Herbst dunkler und kälter als die Jahre zuvor.
Dieses Jahr gehe ich durch die Straßen und erinnere mich. Ich gehe durch die Straßen, durch die wir zusammen gingen. Ich laufe an den Cafes vorbei, in denen wir immer gesessen haben. Ich kann nicht anders. Ich erinnere mich und kann mich nicht dagegen wehren. Ich würde im Moment lieber vergessen und habe gleichzeitig Angst, dass meine Erinnerung an dich verblasst. Im Sommer war es noch leicht. Im Sommer war es wie ein neues Leben. Ein freies Leben, irgendwie. Ein Leben ohne Krankenbesuch, ohne für dich zu kochen, zu waschen, zu putzen und ohne Stütze zu sein. Ein Leben, das wieder mir gehörte. Aber jetzt, im Herbst kann ich nicht anders, als mich zu erinnern. Letztes Jahr im Herbst begann es, als jeder Schritt zur Last wurde. Als dir nach Hundert Metern das Atmen schwer fiel, wie anderen nach einem Halbmarathon. Letztes Jahr im Herbst war es, wo du weinend in meinen Armen zusammensankst und mir sagtest, dass du doch so gerne noch so viel erlebt hättest. Dass du noch gerne bei uns bleiben würdest und dass du das Leben so sehr liebst. Letztes Jahr im Herbst war es, als ich dich jeden Tag ins Krankenhaus fuhr und draußen im Auto auf dich wartete. Letztes Jahr im Herbst war es, als wir deine Beerdigung planten. Dieses Jahr im Herbst habe ich ungewohnt viel Zeit und kann doch nichts mit ihr anfangen, weil ich gelähmt auf dem Sofa sitze. Raus gehen und das Leben genießen? Ja, das ging im Sommer, als mich die Erinnerung noch nicht erdrückte. Und was ist an Weihnachten? Schon letztes Jahr war Weihnachten ein trauriges Fest, weil wir ahnten, dass es das letzte Mal mit dir sein würde. Doch dieses Jahr weiß ich nicht, wie ich es überstehen soll. Same procedure as every year? Dir haben die Traditionen immer viel bedeutet. Nur dir zur Liebe haben wir immer mitgemacht. Jetzt bist du nicht mehr da. Trotzdem Weihnachtsbaum und Gänsebraten? Noch 132 Tage, bis der Frühling beginnt.
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Brief für ihn
Du hast mir immer verschwiegen, wie du über die ganze Sache denkst, selbst dann, wenn ich dich danach fragte
Ich weiß nicht, ob es gut war, das was zwischen uns war? Falsch? War es falsch? Ja! Würden unsere Familien sagen. Ja! auch alle anderen, aber ihre Meinung ist irrelevant. Du hast mir immer verschwiegen, wie du über die ganze Sache denkst, selbst dann, wenn ich dich danach fragte. Deshalb dachte ich, du spielst nur mit mir. Du antwortest mir nicht, um mir nicht sagen zu müssen, dass du nur mit mir spielst. Aber Vorwürfe darf ich dir nicht machen, weil du dann abblockst, beleidigt bist , sagst dass ich dir nicht vertraue und mich fragst, wieso ich dann überhaupt noch Kontakt zu dir habe. Schwere Frage. Wenn ich dich nicht verstimmen will, darf ich mit solchen Themen gar nicht erst anfangen,obwohl ich doch so viele Gründe dafür habe. Ich will dich nicht verstimmten, denn du bist wie eine Droge für mich, die man mir nicht entziehen darf. Der ich mich entziehen sollte.
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smillalotte
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Sprungturm
Erste Stufe, zweite, dritte. Bei der achtunddreißigsten spürte sie ihre Oberschenkel, die zweiundfünfzigste schmerzte stark. Weiter, weiter,...
Im Grunde war es eine Vertrauensübung , aber davon sollte sie erst später erfahren. Zumal auch das Wort „Vertrauen“ nicht Teil ihres Wortspeichers war. „Du bist auserwählt“, hatte auf dem Display gestanden, zur gewohnten Zeit. Sanft gleitend öffnete sich die Klappe, sie wollte die Kleidung herausnehmen und bemerkte, dass ein Sportbadeanzug im Fach lag. „Heute“ lautete die nächste Nachricht. Perfekt abgestimmt auf ihr Tun. Der Anzug war recht eng, so schälte sie sich hinein und wartete auf eine Anweisung. Nichts passierte. In ihrer Zelle fehlten Farben, so stand sie dort also in der grau-weißen Umgebung und fühlte sich zunehmends unwohl in dem kneifenden Badeanzug. Nichts passierte. Nach drei Stunden schmerzten ihre Oberschenkel, sie hatte sich nicht bewegt und ihr Magen war immer noch leer. Weitere zwei Stunden später fiel ihr Kopf nach rechts, sie nickte kurz ein, die Anspannung war abgefallen. Das „Pling“ der Nachricht ließ sie aufschrecken. Auf dem Display blinkte in grellem Blau „JETZT!“ Sie verließ die Zelle und wartete vor der Tür. Von links kam eiligen Schrittes ein Aufseher, nahm sie am Arm und zerrte sie Richtung, ja wohin eigentlich? Diese Gänge war sie noch nie zuvor gegangen, schon gar nicht in dem Tempo und ohne ein Wort, geschweige denn ein freundliches. Nach etwa 20 Minuten kamen sie an eine extra gesicherte Tür, ihr wurde eine Augenbinde angelegt, Kopfhörer verschlossen das Gehör. Nun war sie allein mit ihren Kopfgeräuschen. Der Griff am Arm lockerte sich, fast liebevoll wurde sie weiter geschoben, wieder ein Stop, wieder ein sanftes Schieben. Das ganze wiederholte sich etwa sieben Mal, so sicher war sie da nicht. Plötzlich wurde es kalt. Gänsehaut überzog augenblicklich ihren Körper und sie begann zu Zittern. Augenbinde und Kopfhörer wurden unsanft abgenommen und nun sah sie es: ein Sprungturm, ein großes Wasserbecken, kalte Weite, endloses Grau. „Da hoch! Sofort!“ flackerte es auf dem Display, und nun registrierte sie die Abwesenheit der Aufseher. Sofort ging die Was-wäre-wenn-Raserei in ihrem Kopf los. Nichts Neues, alte Gedanken, ein wenig abgenutzt und hoffnungslos. Dennoch rasend schnell. Sie scannte die Umgebung, ihr Blick fand nichts, an dem er hängenbleiben konnte und schneller als üblich gab sie auf. Schaltete ihr Hirn lahm, um zu überleben. Ging festen Schrittes auf die Leiter zu, versuchte im Gehen die Höhe abzuschätzen und fragte sich, warum zum Geier sie von diesem vermaledeiten Turm springen sollte. Was hätten sie davon? Das Wasser bewegte sich leicht, kleine Wellen schlugen gegen die Beckenwand. Wind! Sie genoss trotz der Kälte diesen Augenblick des Lebens und ging weiter. Erste Stufe, zweite, dritte. Bei der achtunddreißigsten spürte sie ihre Oberschenkel, die zweiundfünfzigste schmerzte stark. Weiter, weiter, diesem Wahnsinn ein Ende machen. Zurück in die Zelle, sich Farben vorstellen, so lange die Erinnerung daran noch zugänglich war. Der Badeanzug war eine viertel Nummer zu klein. Wie hatte ihm nicht auffallen können, dass sie zugenommen hatte? Ein schlechtes Zeichen, hieß es doch, dass sie sich mit einem aus der Versorgungsmannschaft gemein gemacht und Essen erschlichen hatte. Etwa bei einem Drittel der Höhe zögerte sie, auch das ein Zug, der ihn stutzig machte, dann ärgerte. Er verbot sich einen gebellten Befehl, sollte sie doch von menschlichen Stimmen isoliert werden. Bisher hatte sie sich gut geführt, kein Widerstand, kein Makel, keine aufrührerischen Tendenzen. Nur dieses Zögern und der zu knappe Anzug. Er nahm sich vor, sie noch genauer zu beobachten. Weit entfernt, im selbern Gebäudekomplex zwar, aber etliche Gänge und Sicherheitstüren weiter fixierten sie den Bildschirm. Er wirkte unkonzentriert, fast bewegt. Seine Mimik hatte er nicht mehr im Griff und ein Anflug von Ärger war auf seinem Gesicht. Den Blick auf die Leiter gerichtet, sich nervös von einem Bein aufs andere wiegend, deutete alles auf eine Unruhe hin. Was fiel ihm ein? Er musste schleunigst ersetzt werden. Doch diese Sache war zu wichtig, um sie noch abbrechen zu können. Das Mädchen näherte sich der 112. Stufe und schon bald würde sie sehen, dass das Sprungbrett aus Licht bestand. Sie hatten in mühevoller Kleinarbeit Licht gehärtet, in Form gebracht und nun war der Moment gekommen, seine Haltbarkeit zu testen. Würde dies gelingen, stünden ihnen noch ganz andere Erfolge bevor. Sie verlangsamte ihr Klettern und zögerte, den Blick über die Schulter nach unten gewandt. Sie sah jemanden unten stehen, er trippelte umher und schien nervös bis besorgt. 'Das kann nicht sein, ich muss mich täuschen, das ist der Höhenkoller, Wunschdenken, das dringende Bedürfnis nach menschlicher Anteilnahme.` ihre Gedanken kreisten, kreisten, es bildeten sich Schlaufen, sie gab auf. Resigniert nahm sie ihre letzten Kräfte zusammen und stieg weiter. Ihre Hände berührten die letzte Stufe, sie griff weiter und wollte sich aufs Sprungbrett hieven. Nichts. Da war nichts. Das Gestell rechts und links vom Ort, wo das Sprungbrett hätte sein sollen, war intakt. Kein Sprungbrett zu sehen. Der Aufbau des Turm begann zu wackeln, ein starker Wind rüttelte an ihr. Fieberhaft begann sie zu überlegen. Ihre Kraft reichte für einen Abstieg nicht aus, in der Kälte bei hoher körperlicher Anspannung zu warten, dass ein Wunder geschah...davon war sie weit entfernt. Sie wandte sich vorsichtig um und sah, dass der Mann unten immer noch da war. Hoffnung keimte in ihr auf. Vielleicht war er so wie sie, vielleicht konnte er die Farben und Gerüche noch erinnern, die Zeit vor der Löschung diffus spüren . Der Wind riss ihr die Worte vom Mund. In diesem Moment bellten in ihrem Kopf bei zeitgleichem Aufleuchten des Displays die Worte „BETRETE DAS SPRUNGBRETT. GANZ NACH VORNE!“ Ob sie nun völlig übergeschnappt waren, hatte sie sich schon so oft gefragt, dass der Gedanke nicht mehr taugte. Sie griff ins Leere und fand Halt. Ungläubig zog sie sich auf das unsichtbare Sprungbrett. Rutschte ein wenig nach vorne und hielt sich am sichtbaren Seitengestell fest. Im Kommandoturm war man unzufrieden. Wer hatte diese unfähige Person ausgewählt? Der Fehler war schnell gefunden und wurde erledigt. Nun stritten sich zwei andere darum, ob das Experiment bereits gescheitert war, ob man es abbrechen sollte und jemand anderen holen sollte oder ob man es verloren gäbe und sie springen ließe. Die Vorbereitungen hatten Monate gedauert. Die Stimmung wurde immer angespannter, der Kommandeur schrie und tobte und die übrigen widersetzten oder duckten sich. Sie stand auf und beschloss, zu springen. Der lange Flug, das sanfte Wasser, was konnte schöner sein, als durch die Luft zu fliegen! Außerdem konnte man auf diesem unsichtbaren Brett oder auch Mistding wie sie dachte, ganz gut stehen. So groß war das Becken nicht, sie würde schon irgendwie den Rand erreichen. Eine ungekannte Lebendigkeit erfüllte sie und beinahe war sie den perfiden Machenschaften dieser Leute dankbar für diesen einen Moment. Er sah sie auf dem Brett aufstehen, den Rücken gerade machen und dachte, dass sie nun wieder in der Spur sei. Sie ging einen Schritt, wie zur Probe, und das ärgerte ihn abermals. Der Kommandeur deutete auf den Bildschirm, sah sein wutverzerrtes Gesicht in Großaufnahme und schlug mit der Faust auf den Tisch. Doch da war kein Tisch, da war ein großer blauer Knopf. Es knallte und eine Sirene heulte los. Der Boden öffnete sich. Sie flog. Prallte auf und war augenblicklich tot. Er hörte ein Geräusch, die laute Sirene in der Ferne und sah sie fliegen. Auf den Kacheln lag ein Mädchen in knappem Badeanzug, merkwürdig verdreht, den Mund weit geöffnet, der Blick leer. Er ging ein wenig näher an sie heran, registrierte ihre Hirnnummer und erinnerte sich, sie gestern beim Sportprogramm gesehen zu haben. Die rote Lache um sie herum breitete sich rasch aus. Einen Schritt zurücktretend sauste es plötzlich in seinen Ohren. Rot, rot, rot, Mädchen, leerer Blick. Ihm wurde übel und er hastete zur Tür, gab mit fliegenden Fingern den Code ein und rannte die Gänge entlang, bis ihm endlich wieder etwas bekannt vorkam. „GESCHEITERT, PROJEKT GESCHEITERT! ALLES RAUS HIER! UND BRINGT ORDNUNG IN DEN SAUHAUFEN DA UNTEN!“ Tags: Sprungturm, Erinnerung, allesgrau, Tod, Science Fiction?, Leiter, Stufen, Vertrauen, uiuiui
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gesellschaft
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PhilineHenri
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Die Natur.
Ein philosophischer Essay.
Sie ist die dominierenste und elementarste Kraft auf der Welt, sie ist unsere Welt, ohne sie existierten wir nicht: die Natur. Allgegenwärtig und dadurch fast beachtungslos geworden entwickeln wir Menschen immer mehr eine Haltung die sich gegen die Natur richtet und meinen, wie könnten über sie bestimmen, wir ständen über ihr. Die große Frage dabei ist aber ganz offensichtlich die, ob der Mensch überhaupt das Recht hat sich über die Natur zu stellen und sie derart auszubeuten. Um dieser Frage nachzugehen möchte ich im Folgenden erklären, was Natur überhaupt ist und was sie für uns Menschen bedeutet, genauso wie den Aspekt, wie wir mit ihr umgehen können und sollen. Zweifelsohne ist Natur alles was uns umgibt, in der wir leben, von der wir leben. Unbelebte Natur mit Steinen und Wasser, genauso so wie belebte Natur mit allen Lebewesen und Pflanzen. Sie ist vielfältig und wie Johann Wolfgang von Goethe einst sagte: „…das einzige Buch, das auf allen Blättern großen Inhalt bietet.“ Zusätzlich ist die Natur  unser Rohstofflieferant für Energie und was dem Menschen wohl besonders am Herzen liegt, Mittel zum Fortschritt. Aus ihr beziehen wir unsere Nahrung, ohne die wir niemals überlebensfähig wären. Wir brauchen das Wasser zum Trinken aus den Quellen, das Korn von den Feldern zum Essen und Holz aus den Wäldern genau so wie Steine aus den Gebirgen um Häuser zu bauen. Allerdings hat sich der Mensch im Laufe der Jahre so entwickelt, dass er nie genug von diesen Rohstoffen haben kann, nimmer statt wird und immer größere und mächtigere Pläne für ein futuristisches  Leben bereithält. Denn nicht von unwesentlicher Bedeutung scheint es beim Regenwald abholzen, Überfischen der Ozeane sowie Massentierhaltung und Verschmutzung unserer Umwelt durch chemische Lösungen und Stoffe, um nur einige Beispiele zu nennen, schier kein Ende mehr zu geben. Jedoch ist das Suchen nach einer Rechtfertigung für diese Taten kaum, falls überhaupt, möglich. Als anschauliches Beispiel dafür sollen uns die Tiere dienen. Als Erstes müssen wir hierbei betrachten, inwiefern sich der Mensch vom Tier unterscheidet. Der  Mensch besitzt eine Vernunft und ein Gewissen, die ihn sein logisches Denken beurteilen lassen. Er verfügt über abstraktes Denken und die Fähigkeit zu planen. Weiterführend kann man noch die Unfähigkeit des Tiers der Empfindung emotionaler Bindungsfähigkeit über die Brutpflege hinaus, das Fehlen eines Selbst-Bewusstseins und höherer Intelligenz, aufzählen. Allerdings muss man diese Ergänzungen zu der Aufzählung davor abgrenzen, da diese Eigenschaften bei Tieren höchstens quantitativ, jedoch nicht qualitativ zutreffen. Ein Tier mag zwar über kein Gewissen verfügen, aber jedoch sehr wohl zum Beispiel starke Gefühle für seine Artgenossen entwickeln. Hierbei lässt sich passend Jeremy Bentham, ein englischer Philosoph, zitieren: „Es mag der Tag kommen, an dem man begreift, dass die Anzahl der Beine, die Behaarung der Haut oder das Ende des Kreuzbeins gleichermaßen ungenügende Argumente sind, um ein empfindungsfähigen Wesens dem gleichen Schicksal zu überlassen. Warum soll sonst die unüberwindbare Grenze gerade hier liegen? Ist es die Fähigkeit zu denken oder vielleicht die Fähigkeit zu reden? Aber ein ausgewachsenes Pferd oder ein Hund sind unvergleichlich vernünftigere sowie mitteilsamere Tiere als ein einen Tag, eine Woche, oder gar einen Monat alter Säugling. Aber angenommen dies wäre nicht so, was würde das ausmachen? Die Frage ist nicht 'Können sie denken?' oder 'Können sie reden?', sondern ‚ Können sie leiden?' . Warum soll das Gesetz es ablehnen, empfindungsfähige Wesen zu schützen? ...“ Außerdem ist zu fragen, ob wir nicht auch Nachteile dem Tier gegenüber besitzen. Hierzu ist die Aussage  Arnold Gehlens, einem deutschen Philosoph aus dem 20. Jahrhundert, zu betrachten. In der Natur ist jedes Tier auf seinen eigenen Lebensraum spezialisiert und angepasst, und nur dadurch  überlebensfähig. Beispielsweise besitzen Affen stark ausgebildete, überentwickelte Arme um sich durch die Bäume zu hangeln und große Eckzähne, um ihre Nahrung zu zerbeißen. Der Mensch hingegen ist unspezialisiert, ergo in der urwüchsigen Natur, ohne Überarbeitung dieser zu seinen Gunsten, überlebensunfähig. Er muss für Witterungsschutz sorgen und seine Kinder extrem lange aufziehen, damit diese eigenständig leben können. An diesem Beispiel ist deutlich zu erkennen, dass die Tiere sehr wohl Vorteile gegenüber dem Menschen besitzen. Folglich ist es kaum zu rechtfertigen, dass der Mensch die Tiere zum Verzehr auf meist unmoralische Weise tötet. Weiterführend ist auch nochmal die Natur mit ihren Rohstoffen zu betrachten. Der Mensch braucht zu dem Leben, welches er heutzutage führt, Engerie für den Haushalt und unter anderem Kraftstoff zum Autofahren. Ohne diese ist der moderne Mensch nicht imstande sein Leben zu führen. Doch die Rohstoffe werden immer knapper, wie man an den rapide steigenden Spritpreisen erkennen kann, und vorhandene Energielieferanten, wie beispielsweise die Atomenergie, sind bei weitem keine umweltfreundlichen Lieferanten, von der extrem gefährlichen Lagerung der abgenutzten Brennstäbe mal ganz abgesehen. Außerdem zerstört der Mensch das natürliche Gleichgewicht, indem er Regenwälder abholzt und die Natur für den Bau neuer Anlagen und Häuser vernichtet. Er kippt chemische und toxische Gifte zur Entsorgung dieser einfach in die Meere und Ozeane, ohne an die Folgen zu denken. Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, als habe das für unser tägliches Leben keinerlei Auswirkungen, so wird bei genauerer Betrachtung sehr wohl klar, dass es für uns nicht unwesentlich und unwichtig ist. Wir, als oberstes Ende der Nahrungskette, sollten der Mirkofauna im Meer Beachtung schenken, immerhin wird es von den Tieren verspeist, von denen wir uns ernähren. Schließlich ist das gewichtigste Argument und gleichzeitig die Schlussfolgerung, die uns deutlich machen, dass wir uns nicht über die Natur stellen dürfen, da wir ein Teil von ihr und abhängig von ihr sind, und der Natur Beachtung schenken müssen, jenes bzw. jene, dass die Natur zur Sicherung der menschlichen Existenz in der Zukunft unumgehbar und absolut notwendig ist. Um die Generationen, die nach uns kommen, zu erhalten, müssen wir die Natur respektieren und maßvoll mit ihr umgehen. Der Aspekt der Mäßigkeit ist hier ganz wichtig: der Mensch braucht die Natur zum Leben, also darf er sich an ihr bedienen, aber alles muss in einem geregelten Maß gehalten werden, um die Natur und somit den Menschen zu bewahren. Zusätzlich besitzt der Mensch eine Verantwortung der Natur gegenüber, wie sie Hans Jonas, Philosoph aus dem 20. Jahrhundert, erläutert. Er sagt, dass der Mensch das einzige Lebewesen sei, das Verantwortung tragen kann, und dadurch, dass er sie haben kann , hat er sie auch. Durch die Fähigkeit zu Verantwortung ist der Mensch zur Ausübung derselbigen verpflichtet, außerdem wächst durch die Zunahme der Macht proportional auch die Verantwortung. Diese  muss er in Hinblick auf die Folgen seines Tuns und somit die Zukunft, tragen. Dafür ist es notwendig, dass das Wissen um die Folgen seines Tuns maximiert wird und neue moralische Gesetze geschaffen werden. Denn klar ist auch, dass die Menschheit zur Erhaltung der Natur sich ihrer Bedeutung bewusst  und eine Dinglichkeit bezüglich der Bescheidenheit aller Menschen vorhanden sein muss und gebraucht wird. Denn eins ist sicher: indem der Mensch die Natur ausbeutet und zerstört, zerstört er sich selbst. Und daran hat er wohl kaum Interesse (Bösewichte ausgeschlossen).
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Die Singles der Ausgabe 10/2011
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Die Mona Lisa hat keine Augenbrauen
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Für mein Non plus ultra.
„Ich will einmal noch schlafen, schlafen bei dir, dir einmal noch nah sein bevor ich dich für immer verlier"
Philipp Poisel singt mir meine Gedanken vor, während ich im Bett liege und eigentlich gar nicht in der Lage bin, einen klaren Gedanken zu fassen. Vor vier Stunden und zweiundvierzig Minuten hast du Schluss gemacht – per SMS, schön, dass ich dir so viel wert bin. Aber ich weiß ja, dass du zumindest das nicht böse meinst, du versuchst halt immer, niemanden zu verletzen. Aber das hast du trotzdem getan. Vierstundenundvierundvierzigminuten. Ich habe gerade alle Texte, die ich hier schon hochgeladen hatte gelöscht, denn ich möchte, dass du diesen Text liest, nur diesen, und dann von dieser Seite und aus meinem Kopf verschwindest. Vielleicht merkst du dir ein oder zwei Sätze, an die du dich später erinnerst, wenn es zu spät ist. Und vielleicht merkst du dir auch ein oder zwei Momente aus unserer gemeinsamen Zeit, an die du dich später erinnerst, wenn es zu spät ist und ich wieder glücklich bin, ohne dich. Vierstundenundneunundvierzigminuten. Es hatte sich schon lange angedeutet, dass es bald vorbei sein könnte, vorbei sein wird. Aber jetzt wirft es mich doch mehr aus der Bahn, als ich erwartet hatte. Vierstundenundeinundfünfzigminuten. Als ich dir das erste Mal in die Augen geschaut habe, habe ich mehr gesehen, als nur dieses wunderschöne blau in dem ich so oft versunken bin. Da war Zukunft und Freiheit und Liebe. Ich wollte alles mit dir. Ich wollte im Oktober auf ausgebreiteten Zeitungen auf dem Boden sitzen und Gesichter in Kürbisse schnitzen. Ich wollte mit dir durch den ersten Schnee spazieren und durch den letzten. Wollte Weihnachten mit dir erleben, Plätzchen backen, dich mit Mehl bewerfen und dann lachend mit dir durch die Küche rennen. Wollte einen Neujahrskuss von dir, wollte dem Schnee beim schmelzen zuschauen und den Krokussen beim wachsen. Wollte mit dir fühlen, wie es wärmer wird und irgendwann auch wieder kälter. Dich küssen und umarmen, wann und solange ich will. Ich wollte Herbst, Winter, Frühling und Sommer mit dir und das mehr als einmal. Wollte Zukunft mit dir und Freiheit und Liebe. Vierstundenundsiebenundfünfzigminuten. Ich wünschte, du würdest jetzt durch die Tür spazieren, dich zu mir ins Bett legen, mich festhalten und nie wieder loslassen. Aber das wird nicht passieren, das wird nie wieder passieren. Ich weiß nicht, wie lange ich dich noch sehen werde, in jedem Menschen der ansatzweise deine Größe und Figur hat und ich weiß auch nicht, wie lange Tränen in meinen Augen aufsteigen werden, wenn ich dein Parfüm irgendwo auf der Straße rieche. Ich habe es wirklich geliebt, ich habe dich wirklich geliebt und tue das immer noch. Aber Schlussstriche zieht man nicht mit Bleistift. Fünfstundenunddreiminuten. In Liebe. Tags: Schlussstrich
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Sternschnuppen haben wir nie gesehen.
Es fing damit an, dass es mitten in der Nacht war... Es war nur ein Moment, der zerplatzte wie jede Seifenblase es einmal tut.
Es war nur ein Moment. Ich lag mitten auf einem Feldweg mit den Augen nach oben zum Sternenhimmel, der wunderbar leuchtete. Du neben mir. Wie wir da hingekommen waren? Es fing damit an, dass es mitten in der Nacht war. Wir hatten viel gefeiert und alles war müde, außer mir. Ich bat dich mit mir wegzufahren. Ein paar Runden mit dem Rad zu drehen, um müde zu werden. Du stimmtest mit einem schläfrigen Nicken zu. Wir gingen raus und ich fragte, ob nicht noch jemand mit will. Die Frage war sinnlos. Wer fährt schon so spät, ich glaub es war um 01:40 Uhr, Fahrrad? Richtig, niemand! Jeden Falls gingen wir dann raus. Es war kalt und ziemlich dunkel, wenn die Straßenlaterne nicht wenigstens ein bisschen geschienen hätte. Wir waren beide nicht mit dem Fahrrad da, aber da dort offensichtlich jeder jeden auf dieser Party kannte, war es kein Problem zwei lose Fahrräder zu finden. Und nun lagen wir da. Nur weil ich zu dir meinte, wie klar der Himmel heute ist und dass es viele Sternschnuppen geben soll. Also waren wir mitten in der Nacht auf irgendeinem Feldweg und suchten Wünsche... Deine Hand war vielleicht noch zwei Zentimeter von meiner entfernt und plötzlich begannst du mich, an Stelle des Himmels anzustarren. Du hattest deinen Kopf zur Seite gelegt, sodass dein eines Ohr den kalten Asphalt berührt haben muss. Und du fingst an zu lächeln. Ich musste unweigerlich mitlächeln und ich bin mir sicher, dass ich lügen würde, wenn ich behauptete, es wäre nicht romantisch gewesen. Ich legte meinen Kopf auch zur Seite und guckte dir direkt in die Augen. Unsere Köpfe kamen sich näher und wäre es ein Film gewesen, wäre es anders ausgegangen. Aber in dem Moment schien uns beiden bewusst zu werden, dass da nicht mehr ist. Dass da nie mehr war. Nicht mehr als Freundschaft. Du fragtest ob wir zurück fahren und diesmal war ich es, die schläfrig nickte. Der Moment war zerplatzt, wie eine Seifenblase, die aufhört in der Luft zu schweben. Sternschnuppen haben wir nie gesehen. Tags: Party, Himmel, Sterne, Sternschnuppen, Freunde, Fahrrad, Nacht
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Clueso.
Eine Hommage an Cluesos "Freidrehen"
Ich will Freidrehen, aber meine Finger sind gekreuzt wenn ich rede oder irgendwo stehe und die Wahrheit repräsentieren soll. Das ist zu schwer für mich und war nie möglich, denn frei sein kann doch nur der, der rein ist. Kein Zweifel, der Wege versperrt, keine Stimme, die sagt „ich kann das nicht mehr“ vor dem Hintergrund, dass man man selbst ist. Mein Dach hat mich nie geschützt, die Kälte, die Nässe, das Gewitter, alles brach über mich hinein und daher weiß ich nein, da ist nichts das mich rettet von hier. Ich verließ das Haus, veni, vidi, und siegte nicht, kam nicht an. War verloren in der Freiheit, denn ich kannte sie nicht und sie kannte mich nicht und so blieben wir zwei Fremde in traumloser Nacht. Ich hatte gehofft auf das Hier und Jetzt, doch ich kannte mich nicht aus in der realen Welt. Ich legte mir selbst die Ketten an und ich vergaß die, die ich liebte. Es tat mir nicht leid, die Zukunft war doch jetzt, ich zählte endlich und sie nur noch ohne mich. Ich wollte so gerne leben, frei sein, aber ich konnte es nicht und das ist schwer zu verkraften, wenn die Hoffnung immer das morgen war, was über Nacht zum Heute geworden ist und durch das eigene Versagen erlischt. Alkohol, durchwachte, durchtanzte Nächte waren das zerstörerische Ablenkungsmanöver und ich dachte ich würde lieben, doch das tat ich nicht. Männer entpuppten sich als Spiegelbild des Vaters und Liebe als Konstrukt und nicht als romantisches Wagnis. Ich dachte immer, ich wüsste besser Bescheid, wäre reif und wüsste alles über Leid, aber damit wollte ich abschließen, wollte die Unwissende sein, einmal neu anfangen, um aus mir selbst rauszuwachsen und das Eigentum jemandes zu sein. Das war dumm und entsprach mir nicht, ich kam damit nicht klar und als man mich entsprechend behandelte, wurde mir klar, das ist alles nicht wahr. Geschichten über die wahre Liebe, wahre Freundschaft, wahre Familie, das ist nicht wahr, das ist alles konstruiert, wir können nicht Freidrehen, wenn wir die Wahrheit kennen. Wir sind nur eine Ware, die die Wahrheit nicht erträgt, das sie austauschbar ist, Fehler hat und manchmal zurückgegeben wird. I n meinem Leben habe ich schon vieles vergessen und ich weiß es ist noch in meinem Kopf, aber ich kann es nicht finden, es ist wie betäubt und egal wie sehr ich grabe, wühle, schneide und deswegen leide, ich kriege es nicht raus. Ich grabe nicht mehr, ich wühle nicht, schneide mir nicht mehr ins eigene Fleisch, denn ich versuche es zu schaffen nicht mehr zu leiden. Der Grund für das Vergessen war mir lange nicht klar, aber ich denke ich habe es jetzt verstanden. Ich kenne die Wahrheit. Tief in mir drin ist da die Stimme, die mir sagt es wird besser und dass das nicht alles gewesen sein wird, aber sie wird leiser und eigentlich höre ich sie schon lange nicht mehr. Ich kann mich nicht Freidrehen, denn ich stehe nicht auf einer wunderschönen Wiese, sondern bin in einem tiefschwarzem Raum, in dem ich Umrisse erahnen kann und ich habe verdammt noch mal Angst. Ich will nicht verletzen und ich will nicht verletzt werden, will mich nicht entblößen, aber eigentlich auch endlich nicht mehr verstecken müssen und das macht es so schwer den richtigen Weg für mich zu finden. Ich bin an meinen eigenen Worten gescheitert, an meinem festen Bild von mir und jetzt weiß ich nicht mehr weiter, sitze auf einem harten Stuhl an einem kalten Tisch vor einem weißen Blatt Papier und muss einen neuen Text schreiben und es kommt mir vor als wäre ich in diesem Raum ein gescheiterter Analphabet, der vor einem riesigen Publikum einen Text "vorliest", den er zuvor in hunderten von Stunden in seinen Kopf reingeprügelt hat . Sich fühlen wie ein Literat, Akademiker, intelligenter Verrat bis zu dem enthüllenden Moment, auf den es immer ankam, der gerade ist und dann weißt du, dass du verloren bist. Niemand hat dich belogen außer du selbst, niemand war ungerecht, nur du, denn du warst nie echt, bist es erst jetzt, da du erkennst, dass du eine Lüge bist und nicht mehr denkst „und jetzt erst recht“. Stärke ist weg, war wohl nur für die ersten Jahre geliehen und dein Fall ist tief, bist in einer Tragödie verfangen und da holt dich keiner raus, denn keiner kann fassen, dass du dich erst jetzt verstehst. Sie lachen dich aus und eigentlich nur an, aber es kommt dir anders vor, weil lernen sich zu erkennen zu hart ist, um Realist zu sein. Frei sein ist auch nicht immer gut, denn es hebt die Träume auf, die das Morgen waren und wenn wir im Morgen sind erkennen wir, dass unsere Augen nur Träume sahen. „Wach auf, lebe was da ist, komm endlich zu dir und schlaf bitte nicht für andere ein“, aber ich reise doch auch sonst immer allein, Singular ist mein Verein und so schlafe ich mit Gedanken an mich ein. Ausdrücke sind ehrlich, wenn sie realistisch sind, aber weißt du was? Ich will, dass man mich anlügt und mir ein letztes Mal sagst, dass wir frei sind und dass das gut so ist und sich andere Welten nur durch mich weiterdrehen. Ich will Klischee, die ganze Bandbreite von gespielten Gefühlen, aber bitte, sie sollen so tun so als wären sie ehrlich und ich nicht nur ein Name, an einer Klingel, die sie drücken. Ich möchte Freidrehen, aber nicht mit mir allein, denn dann könnte es sein, dass ich den Weg verliere. Konstanten brauche ich wie die Erdanziehungskraft. Gerade fühle ich mich nämlich als ginge mir der Sauerstoff aus. Clueso, vielleicht hast du recht mit deinen Worten, aber nicht jeder kann Freidrehen, wir brauchen doch was zum festhalten. Könntest du das für mich sein? Tags: Clueso, Freidenker, losgelöst, frei, Frei fühlen, frei sein, Freie Entscheidung
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Susy1082
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Die Rose
Was ist eigentlich Liebe?
"Kümmer dich um meine Rose" hatte er gesagt. "Sie ist wild, aber sie braucht deine Liebe. Pflege sie, lass sie wachsen und gedeihen und gib ihr alles was sie braucht. Dann wirst du für lange Zeit deine Freude an ihr haben..." Ich nahm ihn beim Wort und wollte alles richtig machen. Ich ging in den Garten und sah sie. Stolz überragte sie mit ihren großen roten Blüten alle anderen Pflanzen. Um sie zu schützen, grub ich sie aus und schenkte ihr den schönsten und sonnigsten Platz in meinem Haus Ich versorgte sie reichlich mit Wasser, schnitt sie zurecht, entfernte die Dornen und präsentierte sie stolz all meinen Freunden. Nach kurzer Zeit fing sie an zu welken. Ich gab ihr das beste Düngemittel und goß sie noch häufiger. Aber nichts half. Hilflos musste ich zusehen wie sie einging. "Was habe ich falsch gemacht?" fragte ich ihn verzweifelt. Er sah mich traurig an. "Ich habe sie oft bewundert, mal aus der Nähe, mal aus der Ferne, ich war so gern ganz allein mit ihr. Oft strahlte ihre Schönheit nur für mich. Ich bemerkte wann sie mich brauchte und gab ihr ab und zu Wasser. Ich mochte ihre Dornen und die vom Wind verbogenen Blätter. Sie passte haargenau an die Stelle im Garten, die sie selbst gewählt hatte. Ich liebte sie und bat auch dich darum, dies zu tun. Aber ich habe nicht geahnt, dass du etwas anderes darunter verstehst..."
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Pyrooo
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Was wäre gewesen, wenn...?
JA, ich weiß ich hab mich in die falsche Person verliebt. Allein weil ich jetzt schon weiß, dass diese Liebe weh tun wird.
JA, ich weiß ich hab mich in die falsche Person verliebt. Allein weil ich jetzt schon weiß, dass diese Liebe weh tun wird. Weil ich weiß, dass das ganze für ihn wahrscheinlich nur ein Spiel ist. Er spielt gerne, dass weiß ich. Weil er nicht der Typ ist der sich Hals über Kopf verliebt. Er ist der coole Typ. Weil er vermutlich nicht einen Moment mehr an mich gedacht hat. Weil ein Kuss für ihn keine besondere Bedeutung hat. Deshalb konnte ich ihn nicht küssen, aber ich wünschte ich hätte es getan. Wie kann sich etwas soo richtig anfühlen, wenn es doch so falsch ist? Wie kann ich davon sprechen verliebt zu sein, wenn ich ihn doch eigentlich kaum kenne und so viel dagegen spricht? Wieso bin ich trotzdem der Meinung ihn gut genug zu kennen, um zu wissen das er eigentlich anders ist? Das widerspricht sich! Ich habe nicht drum gebeten ihn nicht mehr aus dem Kopf zu bekommen! Geh den Abend in Gedanken immer wieder durch und frage mich was wäre gewesen, wenn...? Was wäre gewesen, wenn ich ihn geküsst hätte?
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youisa
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You and me and all that stuff
"Du weißt, dass ich nicht mit dir schlafe", sagst du grinsend. "Freundschaft und Sex geht im echten Leben nie gut."
Da bin ich wieder, Heimatbesuch. Ich stehe vor deiner Haustür und bin mir nicht sicher, ob das alles gut geht. Ich bin mir nie sicher, aber schon seit Jahren stehe ich immer wieder hier, wenn ich eigentlich nur ein paar Tage meine Eltern besuchen will. "Komm runter", sagst du durch die Gegensprechanlage. Ich bekomme eine kurze Umarmung, dann lotst du mich ins Wohnzimmer. Ich setze mich auf's Sofa und schaue dich erwartungsvoll an. Du setzt dich neben mich, mit einer ganzen Menge Sicherheitsabstand, viel mehr als früher. Es fühlt sich merkwürdig an. "Wie geht's dir?", willst du wissen. "Ich weiß nicht", entgegne ich schulterzuckend. "Es ist so sau komisch ohne ihn. Wieder alleine wohnen und so, weißt du?" Du nickst, aber du weißt es nicht. Weil du keine Freundin mehr hattest, seit wir uns mit fünfzehn kennengelernt hatten. Damals, als wir gemerkt haben, dass das mit der Liebe bei uns nicht so hinhaut, da sagtest du, du willst ein Mädchen genau wie mich. Auf so ein Mädchen willst du warten, deswegen hast du auch keine Beziehung mehr gehabt. Heute sagst du, du hast einfach keine Zeit für ein Mädchen und dass es nichts mit mir zu tun hätte. Manchmal glaube ich dir das, vor allem dann, wenn du mit anderen Frauen schläfst. Du tust es nicht oft. Irgendwann ziehst du mich an meiner Hand in dein Zimmer. Machst Musik an und eine winzige blaue Lampe, sonst ist es dunkel. In deinem Zimmer steht kaum etwas, ein Schreibtisch mit Stuhl, ein Schrank, ein Fernseher und ein Bett. Mit nur einer Decke. Und es ist immer kalt in deinem Zimmer. Zum tausendsten Mal teilen wir uns deine Decke, ich liege auf deiner Brust und höre auf dein Herz. Wir reden über Männer und Frauen, über Liebe und Sex und Sex ohne Liebe, über damals und heute und darüber, dass wir vor zwei Jahren fast miteinander geschlafen hätten. Wir sind uns beide nicht sicher, was wir über das 'fast' denken. "In zehn Jahren heiraten wir", sage ich grinsend, "so wie Ted und Robin." Du lachst. "Meinst du?" "Vielleicht?" Dann nimmst du mein Gesicht in deine Hände und küsst mich. Es fühlt sich ungewohnt an, jetzt, nachdem ich von ihm ausgezogen bin und wir uns in den letzten zwei Jahren so fremd geworden sind. Weil wir uns nur dreimal gesehen haben und ich dich auf so viel Abstand gehalten habe. "Ist das denn richtig?", frage ich dich leise. "Das ist mir egal", antwortest du. Du streichelst meinen Bauch und meine Hüfte und ich frage mich, warum ich die schönsten Momente in meinem Leben immer nur mit dir erlebt habe und nicht mit meinen Exfreunden. Als ich meine Schuhe anziehe, um nach Hause zu fahren, hebst du mich plötzlich hoch und küsst mich wieder. Leidenschaftlich, verzweifelt, wütend - ich weiß es nicht. Du stolperst, krachst meinen Rücken gegen deinen Schrank und denkst gar nicht daran, mich gehen zu lassen. Ich kann nicht mehr denken, nur daran, dass wir beide viel zu lange keinen Sex mehr hatten. "Du weißt, dass ich nicht mit dir schlafe", sagst du irgendwann grinsend. "Freundschaft und Sex geht im echten Leben nie gut." Dann lässt du deine Finger an meinem Bauch hinabgleiten und ich frage mich, wem wir hier eigentlich etwas vormachen. Tags: Freundschaft plus
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Mojitomessiah
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Ein letztes mal
[Monoloque.FiXion]
Schenk mir diesen einen letzten Blick bei unserem letzten Tanz. Lass ein letztes Mal die Welt um uns stehen bleiben. Frier alles ein. Nur gib mir ein letztes Mal deine Wärme. Ich will nur noch ein letztes Mal deinen Duft riechen. Ein letztes Mal. Und nochmal. Und nochmal. Und am nächsten Morgen an meinem Hemd. Denk mir dann die Zigaretten weg. Ein letzter Augenblick. Wir können beide nur verlieren. Es gibt kein Remis. Stopp die Zeit, verdammt. Mehr Tequila. Fingerspitzen berühren sich und die Welt verbrennt. Dein Atem auf meinen Lippen. Sichtbar durch die Kälte der Nacht. Tiefschwarze Augen. Niemand schminkt sie so wie du. Du bist der schönste Mensch auf Erden. Meine Augen auch schwarz. Zu wenig geschlafen, zu viel geheult. Ich seh’ scheiße aus. Du willst mich trotzdem. Jetzt. Nimm dir eine Zigarette. Ein letztes Mal. Zieh dran, bevor wir uns küssen. Der blaue Qualm schießt durch unsere Körper, bevor er uns einnebelt. Niemand sieht uns. Niemand kann uns sehen. Niemand darf uns sehen. Rote Lippen. Wir küssen uns. Die Umgebung gefriert. Alles stumm. Keine Regung. Exzess. Rausch. Unser Rausch. Noch ein letztes Mal deine Leidenschaft. Du bist wunderschön. Zerfetz mich mit dieser Schönheit. Rotes Blut auf rotem Nagellack. Fass mich noch ein letztes Mal so an. Meine Finger zittern, als ich dich berühre. So wie früher. Verlangen. Grenzenlos. Ich will dich. Du willst mich. Aber wir können das nicht tun. Wir müssen aufhören. Scheiße! Was passiert hier? Ich hasse dich. Du hasst mich. Liebe mich! Nur diese Nacht. Tags: Sex, Disco, Fuckhead, Schminke
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Kathrin_Hartmann
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Zombie-Freunde
Die gruseligsten Menschen aus der Vergangenheit wollen wieder in dein Leben. Dank Web 2.0.
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"Und was machst Du so?"
Kennt Ihr Euer Warum?
"Und was machst Du so?" www.freilaufmenschen.com Scheint die wichtigste Frage zu sein, wenn man jemanden zum ersten Mal trifft. Welche Antworten darauf erwartet werden, ist wohl jedem klar. In 99,9% der Fälle erfolgt die Standardantwort. Ich arbeite als...bei.... Ach ja und neuerdings bekommt man dann auch noch eine Gegenfrage: "Bist Du auf Facebook?" Dann kann man sich den Rest der Konversation auch schon schenken, schließlich checkt man den neuen Bekannten erstmal online ab. Wenn der Check positiv ausfällt (was bei vielen Facebook-Profilen schwierig wird), dann kann man die Unterhaltung schon mal weiterführen. Natürlich verlaufen manche Begegnungen auch anders, aber fast in allen Fällen kommt das Gespräch zum Thema Beruf. Übrigens fällt mir das in Deutschland wesentlich öfter auf als in England. Die Engländer sind Meister des Smalltalks, da werden oft Themen wie diese nicht in den ersten zwanzig Minuten angeschnitten, allerdings ist die Facebook-Besessenheit dort noch stärker ausgebreitet, würde ich behaupten. So kann es richtig Spaß machen: Testet doch mal die Reaktionen und geht ein wenig weiter. Stellt als zweite Frage "Warum machst Du das? Warum arbeitest Du als?" Die Verwirrung in den Blicken ist in der Regel sehr amüsant. Trifft Ihr jemanden, der auf diese Frage eine gute Antwort parat habt, dann könnt Ihr davon ausgehen, das Euch ein interessantes Gespräch erwartet. Euer neuer Bekannter liebt mit großer Wahrscheinlichkeit seinen Job und weiß genau, wieso er ihn ausführt. Eine gute Antwort ist nicht: "Na wieso wohl? Weil ich meinen Kühlschrank füllen und meine Miete zahlen muss." Das ist eine schlechte Antwort. Arbeiten als reiner Gelderwerb macht nicht glücklich. Es ist zwar die Basis der Pyramide nach Maslow, aber ruft Euch immer mal wieder die anderen Stufen der Pyramide ins Gedächtnis: *****Selbstverwirklichung ****Geltungsbedürfnisse - Anerkennung ***Soziale Bedürfnisse - Gruppenzugehörigkeit **Schutz und Sicherheit *Physiologische Grundbedürfnisse Wieviele dieser Bedürfnisse sind zurzeit bei Euch befriedigt? In den reichen Industrienationen sind wohl die meisten Menschen über die ersten beiden Stufen hinweggekommen. Der Wunsch nach Selbstverwirklichung und Anerkennung wird immer stärker. Kennt Ihr Euer Warum? Warum tust Du was Du tust? Schreibe auf, was Dir spontan in den Kopf kommt. Was hat Dein Tun für einen Einfluss auf die Welt und dein Umfeld? Trägt es zu einer Verbesserung bei? Macht dich Dein Beruf zu einer besseren Person? Hast du auf diese Fragen befriedigende Antworten gefunden? Dann gratuliere ich! In dem Fall machst Du wahrscheinlich einen Job, der Dich erfüllt und Deinen Werten und Glauben entspricht. (Und wahrscheinlich liest Du diesen Artikel nicht:-)) Wenn es Dir schwerfällt, diese Fragen zu beantworten, dann ist die Chance groß dass Du deine Berufung noch nicht gefunden hast. Folgende Fragen bringen Dich ein wenig weiter: Was macht Dich wütend? Was gefällt Dir ganz und gar nicht an unserer Welt? Was macht Dir Angst, wenn Du an die Zukunft denkst? Was würdest du gerne für die Zukunft Deiner Kinder verändern? Zu welchen Themen findest Du Dich immer wieder in Diskussionen? Welche Standpunkte verteidigst Du vehement? Was macht Dich am glücklichsten in deinem jetzigen Leben? Was entfacht Dein Feuer? Wie sollte die Welt sein? Diese Fragen zeigen dir, was Deine Überzeugungen sind, was dir wirklich wichtig ist und wofür Du kämpfen solltest. Finden diese Komponenten in Deinem Beruf bereits einen Platz? Kannst Du dein Warum in deiner Arbeit leben? Wenn ja, wie? Kannst Du dies eventuell noch ausbauen? Finden Deine Überzeugungen überhaupt keinen Platz in Deinem Arbeitsleben? Dann sind die Chancen groß dass Du nicht zufrieden bist. Wie kannst Du Platz für Deine Überzeugungen machen? Oft können sie in eine Arbeit eingebunden werden, werde kreativ. Manchmal ist es unausweichlich, den Beruf zu wechseln. Überlege Dir, welches Deine Top-Überzeugungen sind, die die Dir am wichtigsten sind? Einer meiner Top-Überzeugungen ist zum Beispiel, dass wir im Hier und Jetzt leben sollten und dass wir alle das Recht darauf haben, einen Beruf auszuüben, der uns entspricht, uns erfüllt und uns glücklich macht. Deswegen auch dieser Blog. Es sollte endlich Schluss damit sein, dass Menschen vor sich herleben und darauf warten, dass etwas geschieht. Probiert es aus. Bei der nächsten neuen Begegnung. Fragt nach dem Warum. Die Reaktionen sind sehr unterschieldich, aber immer interessant. Und die Antworten darauf geben Euch tausendmal mehr Einblick in die Person als die Frage nach dem Was. Auf die Frage nach dem was mit einer Aufzählung Eurer Hobbies zu antworten bringt ebenfalls Verwunderung in das Gesicht Eures Gesprächspartners. Und wenn dieser nicht verwundert reagiert, dann könnt Ihr davon ausgehen, dass Ihr auf einer Wellenlinie liegt. Viel Spaß bei dem Erkunden Eures Warums! Das Leben macht nur Sinn, wenn man sein Warum gefunden hat und ist viel zu kurz, um ohne Bedeutung vor sich hinzuleben! Tags: Traumberuf, Berufung
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Bill Nelsons "Noise Candy" angekündigt
Der aus Yorkshire stammende Gitarrist und Songwriter Bill Nelson hat im Jahr 2002 die Box "Noise Candy" veröffentlicht.
Der aus Yorkshire stammende Gitarrist und Songwriter Bill Nelson hat im Jahr 2002 die Box "Noise Candy" veröffentlicht. Diese soll nun über das Esoteric Imprint Cocteau Discs im Dezember wiederveröffentlicht werden. Das 6-CD-Set war vor 12 Jahren nur für eine kurze Zeit erhältlich und über die Jahre ein gesuchtes sowie teures Item. Am 8. Dezember wird es wiederveröffentlicht. Die Tracklist liest sich zu "Noise Candy" von Bill Nelson wie folgt: Disc: 1 1. Humming In The Void / Girl With The Thousand Watt Smile 2. Vista – Dome 3. Behold Dumb Wonders 4. Dreamland Avenue 5. Jet Town 6. Atom Blasted Cadillac 7. Rocket Science Ranch Boy 8. No Meaning 9. Whatever I Do 10. Emerald City 11. One Way Track 12. Nowhere Fast 13. Real Thing This Time 14. Buddha’s Eyes Are Everywhere 15. Rockarolla 16. Swing Song 17. Edge Of Recall 18. My Paranioa 19. Tomorrow’s World 20. Blowin’ The Dust Off The Book Of The Future Disc: 2 1. Great Plains 2. Big Yellow Moon 3. Hot – Rod Racer 4. That Was Then 5. Space – Ranch 6. Monorail 7. Ghost Train 8. All This And A Girl Like You 9. More Rain 10. The Lonesome Cowboy Radio Show 11. Sleepy Snakes 12. Wild Lilac 13. Perdita Rose 14. World Of Dreams 15. Real Gone 16. Time Today 17. The Cowboy Club 18. High And Mighty Disc: 3 1. Baby Ruth’s Big Special 2. First Boy On The Moon 3. Down Comes The Rain 4. Don’t Cry, Space Guy 5. Peppermint Forever 6. Magic Hill 7. The World Wakes Up 8. Dumb – World 9. Lay – Zee Boy Recliner 10. Nervertheless 11. Bright N’ Breezy 12. The Hipster Gimmick 13. Dreamgirl 14. Soakin’ In The Bathtub 15. Star Sugar Sky 16. Dreamboat Situation 17. God’s Own Neighbourhood 18. Looking For A Lantern 19. Existentialism 20. Stars Will Shine Disc: 4 1. Planet Of Guitars 2. Half – Man Half 3. Monster Over The Fence 4. Buddha Smoked My Cigarettes 5. The Invisible Venus Of New York City 6. Sunny Bungalows 7. Glittering Star 8. Elevated Railway 9. Luminous Intelligent Sexy Adults 10. Sweet Little Dreamer 11. My Luminous Planet 12. Zip, Boom Bang 13. Reality Check 14. Somewhere, Nowhere, Anywhere 15. The Flower Thief 16. Art For Art’s Sake 17. A Hat Like This 18. Blink Of An Eye 19. When Accident Became My Bride 20. Horse Eats Hat 21. King Frankenstein Disc: 5 1. Quietly Now (Manipulating The Phonograph No.2) 2. Hello Children 3. Ethel’s Attic (No.3, Marriot’s Building, 1948) 4. Clouds Above The Corn 5. Wonderful Weather In Woodgates Lane 6. Filligree 7. Memo Recorder Dream Narrative No.1 8. Pink Poodle Parade (Piano Version) 9. The Clock That Time Forgot 10. Holiday Express 11. No Bee In His Bonnet 12. Dust And Sunbeams And The Ticking Of The Clock 13. Adventure Annual 14. Dreamstate Usa (Memo Recorder Dream Narrative No.2) 15. Boy With Bubblepipe 16. American Moderne 17. Fuzzy Dux 18. Rain On A Caravan Roof (St.Leonard’s 1951) 19. A Short History Of The Future 20. Ectoplasm Turbine 21. Painted Boats On Still Waters Disc: 6 1. Futura 2. Bakelite (50th Birthday Song) 3. Lucky Sometimes 4. Life Is Like This 5. The Astral Tramways Of England 6. Be Here Now 7. Aloha Niagra 8. My Elevated Sweetheart9. Ladders Leading Nowhwere 9. The Now That Never Was 10. Enigmatron 11. Bamboozled 12. Hieronymous Bosch Beyond 13. Being And Nothingness Land 14. Lights Of Kingdom Come 15. Before We Fall 16. World Still Turns 17. Dreaming Of A Girl 18. What We Wish For 19. Big Empty Sky 20. Endless Autumn
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Pärchenabend
Wir sind zu dritt, pardon, zu sechst und kennen uns aus dem Studium.
Wir haben uns in der Altbau-WG von Lara und Ingo getroffen, zufällig natürlich, fürs Planen sind wir zu jung und zu hip und äh, zu spontan. Als wir in der Küche stehen und zusehen, wie Basti das Hühnchenfleisch für den Salat anbrät, raunt er, mein Freund, mir plötzlich zu „Mist, Pärchenabend“. Seine Angst ist begründet, denke ich. Wir sind in einen kleinen Kosmos der Berechenbarkeit geraten, der Austauschbarkeit, den man verlässt mit der Gewissheit, origineller und witziger zu sein. Und wenn nicht das, dann zumindest die gesündeste Beziehung zu führen. So oder so: Es ist eine Qual. Ich nehme einen Schluck aus seiner Bierflasche (und das obwohl ich stille. Doch, Pärchenabend trumpft schlechtes Gewissen) und versuche die Lage einzuschätzen. Da hätten wir: Basti und Lara, Undefiniertes, 3 Monate. Halten es „locker“, haben unwahrscheinlich viel Sex (klagt die Mitbewohnerin) und hängen zusammen online ab, gucken 1 Woche „Unter Uns“ in 3 Stunden. Marie und Ingo, Fernbeziehung, 4 Jahre. Kennen sich aus Berlin, er wohnt mit Lara zusammen, Marie ist zu Besuch. Es läuft schleppend. Er hat sie mittlerweile betrogen und alle Anwesenden – ausgenommen sie – wissen davon. Und wir, Eltern, 1 ½ Jahre. Schwanger, nach knapp zwei Monaten Bekanntschaft und trotzdem glücklich. Selbstverständlich glücklich. Die Tochter schläft im Nebenzimmer. Marie stellt sich zu mir. Ich bin neidisch auf die Großstadt in ihr. Sie hat einen kerzengeraden Bob und diesen subtilen Berlindialekt, kein „icke, ditte, sowat“, ganz leicht nur mit einem Hauch Lispeln. Sie raucht ihre Selbstgedrehten am Stück. Wie die Geburt war, will sie wissen. „Hart“, sage ich. „Ach, Kaiserschnitt? Das ist ja schade. Ich habe gehört, es ist ja so wichtig für Mutter und Kind, die Geburtserfahrung“. Tatsächlich. „Ich habs mir nicht ausgesucht“, sage ich. Ich verfalle in eine Erklärung über die verschiedenen Geburtsvorgänge, Muttergerede, so was, bei dem ich früher bei Verwandten den Kotze-Zeigefinger gemacht habe. Es sprudelt nur so, aber sie scheint wahrlich interessiert. Die Jungs diskutieren derweil über die Pfannenbeschaffenheit. „Darfste nur feucht auswischen. Spüli ist da Gift“, sagt Basti. Dank dem Oliver darf ja jetzt jeder Chefkoch zu Hause sein und penibel darauf hinweisen, dass das Käsemesser nicht zum Tomaten schneiden da ist. „Isses scharf?“, fragt Lara Ingo, der sie zurückhaltend darauf hinweist. „Naja, schon, aber…“ , „Siehste wohl. Dann geht’s doch“. Sie zwinkert mir zu. „Zum Glück kein Dammschnitt“, sage ich gerade zu Marie, als mein Freund mir auf die Schultern tippt. „Meinste, ich kann eine Rauchen gehen?“ Er hat eigentlich aufgehört nach der Geburt. „Geh ruhig“, ich bin gönnerhaft heute. Ich mag es eigentlich nicht, wenn er mit seinen Stinkehänden neben uns im Bett schläft. Im Augenwinkel sehe ich, wie Lara Basti leicht in die Seite stubst und die Augen verdreht. Ich weiß, was sie denken: super anstrengend. Am Tisch erzählen sie lachend über ihre Statusänderung bei Facebook. Sie haben jetzt ganz offiziell eine Romanze. Unterm Tisch stößt mein Freund mich an und ich weiß, was er denkt: super bescheuert. Marie hat Ingo die Gala mitgebracht. Früher hatten sie die aus Jux mal bestellt und ewig vergessen, sie abzubestellen. „Da hab ich gedacht, ich bring sie dir mal mit. Du weißt schon, der alten Zeiten wegen“. Sie küsst ihn auf die Wange. Wir anderen gucken betreten auf unsere Teller. Sie weiß nicht, was wir denken: super beschissen. Als Lara und ich abwaschen, meint sie im Flüsterton, das Basti seinen Eltern endlich von ihr erzählt hätte. „Ach, tatsächlich? Dann wird’s doch langsam ernst?“ Ich grinse. Sie schaut ausweichend auf die verblasste Diddl-Kaffeetasse in ihrer Hand. „Mal sehen. Ich will ja eigentlich nichts Festes…“ Mein Freund und ich schließen die Tür hinter uns, schieben unseren Jogger-Slash-Buggy durch die eisige, dunkle Kleinstadt und fühlen uns erhaben. „Das müssen wir wiederholen“, sage ich. „Unbedingt“, sagt er und schiebt seine Hand in meine Potasche. „Knackarsch“, flüstert er in mein Ohr und ich grinse und denke an Sex. Zumindest gibt es davon viel heute Nacht, denke ich. Gewohnheitssex, Verzweiflungssex, Nostalgiesex, Liebessex. Auf jeden Fall Sex, der besser ist als jeder andere Sex.
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Lebi25
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Du bist - alles aber nicht vernünftig
Die besten Dinge kommen in den kleinsten Stückzahlen Wir meinten immer nur einander, wenn wir „Glück“ sagten
Ich trinke oft zu viel kann mich dann nicht an die schönsten Momente erinnern. Leider. Du wolltest unbedingt mit mir frühstücken gehen und als wir vor dem Cafe stehen zünde ich mir eine Zigarette an. Du guckst ganz entzückt die Häuser an, die um uns herum stehen und ich sage, dass mich das stresst. Ich merke wie deine Begeisterung abfällt und ich dir eigentlich sagen wollte, dass es mich stresst, dass ich nicht weiß, wie es jetzt weitergehen soll......mit uns. Stattdessen erzähle ich dir irgendeinen Blödsinn, wieso ich mir nicht vorstellen kann hier zu wohnen. Dabei hätte ich es mir sehr wohl vorstellen können. Du und ich in der Stadt und überall die kleinen Stadthäuser und mit dir mitten im Geschehen zu sein. Als wir im Cafe sitzen, kriege ich wieder kein normales Wort raus. Manchmal musst du denken, dass ich unfassbar dumm bin. Dabei bin ich nur unsicher und habe keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Auf der Rückfahrt fährt die Straßenbahn vor uns und als Sie anhält ziehst du mich zu dir und küsst mich. Du trägst diesen gelben Pullover und siehst wie immer wunderschön aus, sogar nach dieser viel zu kurzen Nacht. All' die Jahre hast du das nicht abgelegt. Aber ich kenne dich ohne Kleider. Ich kenne dein Innerstes. Deine Augen lügen nie, nur dein Mund ist ein Dieb. Ihr seid jetzt getrennt und du bist erleichtert sagst du am Abend zuvor, als wir die Flasche Wein leeren. Und während du erzählst, wie gut es dir damit geht und wie es jetzt weitergehen soll, fühle ich mich einfach unfassbar wohl in deiner Gegenwart. Filmriss. Sektionen. Wohnzimmer, Weinflasche. Gemeinsamen Zähneputzen. Stop. Wo sind wir eigentlich gelandet? Als du mich zum Abschied erneut küsst, wird mir klar, dass ich nicht am Abend mit dir um die Häuser ziehen werde. Und als du mir am Nachmittag schreibst, dass du einen Scheißtag hattest, frage ich mich, wie ein Tag mit der Freude auf den Abend und die der letzten Nacht so scheiße werden konnte. Die Sommernächte und die in denen ich auf dich gewartet habe sind vorbei. Ich packe meine Sachen und steige in den Bus. Als ich am Bahnhof stehe, wird mir klar, dass du vielleicht hören wolltest, dass wir uns einen schönen Abend machen. Aber es ist zu spät. Ich warte nicht mehr. Nochmal umsonst warten. Sorry aber mein Stolz ist einfach zu groß. Dachte immer, dass man mit fast 30' dieses Ding ablegen kann, dass man jemanden sehr mag oder eben nicht. Du sprichst nicht mehr mit mir und ich weiß nicht mal warum. Denkst du genauso wie ich? Wieso haben wir das solange mitgemacht? Nach all' den Jahren dachte ich, in denen wir uns kennen, dass wir einen zweiten Anlauf wagen. Aber als ich neben dir wach geworden bin, da wusste ich, dass es der falsche Zeitpunkt ist Der Tag hat gestimmt, es war nur nicht das richtige Jahr. Wie so oft bei uns. Wenn du nur gesagt hättest, dass ich nicht fahren soll. Es wäre wahrscheinlich zu spät gewesen, aber du hättest mir damit gezeigt, was du fühlst. Stattdessen sagst du wieder nichts und flüchtest dich in alte Verhaltensmuster. Du konntest noch nie sagen, was du denkst. Und wenn du es mir in der Nacht erzählt haben solltest, dann tut es mir leid, dass ich mich nicht erinnern kann. Vielleicht erwarte ich Dinge von dir, die ich bereit wäre für dich zu tun. Aber ich muss lernen, dass nur weil ich so bin, nicht jeder so ist. Ja, ich habe noch nicht viel vom Leben gelernt. Du aber genauso wenig. Du wohnst wieder bei deinen Eltern, hast sie zurückgelassen und keinen Plan, wie es weitergehen soll. Aber für mich warst du immer mehr. Damals als wir zusammen waren. Später als wir getrennt waren und heute wo wir irgendwas dazwischen sind. Ich glaube auch, dass du Zeit brauchst, um alles zu verarbeiten. Aber irgendwann kommt eine Zeit wo das Vertrauen schwindet und Taten wichtiger sind als Worte. Durch Schweigen lösen sich Probleme nicht auf, genauso wenig wie durch Alkohol. Glaube mir, Sorgen können schwimmen und das tun sie verdammt gut. Stell dir vor, wie schön es gewesen wäre. Wir hätten uns am Abend eine Pizza geholt, die die ich die ganze Zeit haben wollte. Und danach wären wir in einer kleinen Kneipe versackt. So wie damals. Und wir wären betrunken und lachend nach Hause gelaufen und wären übereinander hergefallen. Wir hätten über alles Mögliche gesprochen und ich wollte dir sagen, was ich für dich empfinde. Ich wollte es dir wirklich sagen. Habe mir vorgestellt, wie wir nackt nebeneinander aufwachen. Ein zweites Mal. Nur diesmal wäre es anders gewesen. Hätte dich zärtlich wachgeküsst und wäre nicht um 5 Uhr morgens mit schlechtem Gewissen durch die Wohnung gewandert in der Hoffnung, dass du es mitbekommst und mir sagst, das alles gut ist. Wie es gewesen wäre, werde ich wohl niemals mehr erfahren. Ich habe mir gewünscht, dass das passiert, weil ich es nie bereuen wollte, es nicht getan zu haben. Vielleicht denkst du irgendwann wieder daran. Dann, wenn du dein Leben sortiert und geordnet hast und dich erinnerst, dass du doch eigentlich nicht vernünftig bist und dieses wundervolle Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommst, wenn du mich siehst. Ich freue mich auf diesen Tag. Und ich freue mich darauf, wenn du dich erinnerst, dass du das mit uns doch die letzten Monate unbedingt wieder wolltest und das da all' die Jahre eigentlich nur ich in deinem Kopf war. Zwischen all' den Anderen. Zwischen "du willst mich" und eigentlich "wird es Zeit vernünftig zu werden". Du bist nicht vernünftig, genauso wenig wie ich. Das bringt es auf den Punkt.
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Heimat
Gedicht zur Heimat
Das Tal blüht farbenfroh, Im Schatten der Eiche ein Bett aus Stroh Spielende, tobende Pferde, Unter ihnen die fruchtbare Erde Am Ufer des Sees steht mein Haus aus Holz, Das ist meine Heimat auf sie bin ich stolz.
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zahltag
...
das leben grinste heute selbstgefällig, sprach: "zahltag.", und drückte auf den knöpfen herum. im kassengebälk knirschte und knackte es, herr s. dachte an rote linien und endlich geklärtes, an befreiung und aufatmen. er zückte seine brieftasche und war sehr aufgeregt, aber auch irgendwie froh. dann schaute er auf den rechnungsbetrag und mußte feststellen, daß es sich um ein rätsel handelte, welches zuerst gelöst werden wollte. das leben grinste noch immer. herr s. immernoch nicht. sein verstand winkte bereits von weitem und verschwand gerade um eine ecke richtung nordwesten, herr s. steckte die brieftasche wieder ein und blieb schuldner, schwarzfahrer, dummkopf. Tags: Robert, Suydam
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Engelstraum
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Wenn der Schnee fällt...
(für Stefanie)
Als Kind schaute ich schon im Oktober hoch zum Himmel und wünschte mir Schnee. Ich dachte: Wer braucht schon Regen? Bei Regen sehen alle Leute irgendwie traurig aus. Wenn der Schnee fällt ist das anders. Dann haben die Menschen einen friedlichen Ausdruck auf dem Gesicht. In ihre Augen scheint das ruhige Glitzern des Schnees gelegt und Kinderaugen glänzen. Als ich an diesem Donnerstag im November aufwachte und aus dem Fenster sah, sah ich die ersten kleinen weißen Flocken an meinem Spiegelbild vorbeiziehen. Ich starrte eine Weile hinaus und auf mein Spiegelbild im Fenster. Dann stand ich auf, wusch mich und zog mich an. Dann ging ich frühstücken. Ich hatte deine Stimme im Ohr, wie du mich freudestrahlend begrüßt, wie du es immer tust. Ich hatte keine Lust auf Frühstück, doch Mutter bestand darauf. „Heute geht niemand ohne Frühstück aus dem Haus!“ Beim Frühstück sprachen wir über den Schnee. Mein Vater sah mich an und zitierte mich, wie ich als Kind immer fragte: „Wann gehen wir endlich rodeln?“ Heute jedenfalls nicht. Heute gingen wir zur Kirche. Mir graute schon die ganze Woche vor diesem Tag. Eines Abends, als wir am Küchentisch saßen, gestand ich meinen Eltern meine Angst. Sie meinten, es würde nicht das letzte Mal sein. Als ich am Abend vor dem Schnee zu Bett ging, kam meine Schwester noch einmal zu mir und sagte: „Ich weiß du hast Angst, aber das brauchst du nicht. Wir sind ja alle da.“ Nicht ganz, dachte ich. Jemand fehlt. Lautlos setzten sich die Flocken auf dem schwarzen Mantel meines Vaters ab. Trotz das er ein gestandener Mann war, sah er blass und irgendwie zerbrechlich aus. Ich habe ihn selten so gesehen. Er sah aus wie ein Kind, dem sein Glanz genommen wurde. Er stand neben meinem Großvater. Ich bemerkte, dass seine Haare in der kurzen Zeit noch viel mehr von ihrer Farbe verloren hatten und noch grauer geworden waren. Ich sang so gut es ging mit: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag.“ Die Textzeilen verschwommen immer wieder vor meinen Augen. Meine Stimme brach. Auch wenn wir eine Strophe ausließen, so sangen wir sie doch alle heimlich in unseren Köpfen: „Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand, so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus Deiner guten und geliebten Hand.“ Dankbar? - fragte ich mich. Wir hatten wohl eher keine andere Wahl. Die einzige gute und geliebte Hand konnten wir uns an diesem Tag nur alle gegenseitig reichen. Die Welt sah nicht freundlich aus. Es war kalt und grau. Der Schnee schien seinen Glanz verloren zu haben. Das Glitzern in den Augen war an diesem Tag ein anderes. Ein Menschenleben in einen kleinen Stahlbehälter gezwängt. Es schien mir unwahrscheinlich das darin überhaupt Platz für eine Sekunde sein sollte. Es wurden liebe Worte gesprochen und Blumen in den Schnee gelegt. Ich sah zum Himmel und wünschte mir Regen. Ich dachte immer, man erinnert sich an die vielen schönen Dinge. Ich erinnerte mich nur an deine Stimme. Ich hätte sie gerne noch einmal gehört. Eine letzte freudestrahlende Begrüßung. Doch ich kam zu spät nach Hause. Wenn der Schnee fällt...Ja, was dann? Heute als der Schnee fiel, trugen wir schwarz. Mit keiner noch so schönen Erinnerung konnten wir die Kälte des Schnees und des Stahls der dich nun umgibt verdrängen. Wir werden das schwarz noch lange im Herzen tragen und die Endgültigkeit zu überwinden versuchen. Nächstes Jahr, wenn der Schnee zum ersten Mal fällt, werde ich an dich denken. Ich werde deine Stimme hören, wie sie mich freudestrahlend begrüßt. Ich werde mich an die schönen Dinge erinnern. Dann wird die Kälte mich nicht mehr berühren und nur dein warmes Wesen zurückbleiben. Dann kehrt das Glitzern und der freundliche Glanz in den Augen zurück. Hoffe ich.
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Emotionsgefickt
Mein Verstand -.... Blackout. Und das nur, weil...
Anfang. ... Leben. ... Mein Atem stockt - ruckartig -, so also würde damit gleichzeitig die Zeit und die Welt stehen bleiben. Und das nur, weil sich unsere Blicke gekreuzt haben. ... Mein Herz schlägt - über -, so wie eine Achterbahn, nur mit nicht enden wollende Loopings. Und das nur, weil sich unsere Hände zufällig berührt haben. ... Mein Puls rast - rasant -, -er, als jeder Rennwagen. Und das nur, weil sich unsere Lippen berührt haben. ... Mein Verstand -....- Blackout. Und das nur, weil... ... Meine Endorphine sprudeln - überflutend -, und ich fürchte fast zu ertrinken. Und das nur, weil ich die Augen öffne und du im Bett neben mir liegst. ... ... Meine Nerven zerreißen - schmerzhaft -, jedes Mal, wenn wir uns streiten. Und das nur, weil jeder sich durchsetzen und nicht nachgeben will. ... ... ... Ende. Tod. Trauer. Schmerz. ... ... ... Wiederbelebung. ... Mein Atem stockt...
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Frauen in der Zone 30
Männer werden einfach 30, während Frauen bereits Jahre zuvor "stark auf die 30 zugehen". Frauen in der Zone 30: jung, glücklich und erfolgreich?
Heute Morgen verschlucke ich mich fast an meinem Kaffee, als ich diese Schlagzeile lese: Gisele Bündchen, jung, glücklich, erfolgreich, feiert heute Geburtstag. Das bestbezahlte Model wird 30. Im Bericht erfahre ich, dass die kleine Gisele im zarten Alter von 14 Jahren bei einem McDonalds Besuch entdeckt wurde. Ich bin weit über 14 Jahren. Seit Kindertagen betrete ich eine dieser Filialen nicht häufig, aber regelmäßig. Einen Modelvertrag habe ich dennoch nicht in der Tasche. Ich bin auch nicht verheiratet und Kinder habe ich auch noch keine geboren. Hm. Giselle schon. Es bringt nichts, sich mit einem brasilianischen Supermodel zu vergleichen. Doch wird von Frau ab 30 erwartet, dass sie eben genau dies ist: jung, glücklich und erfolgreich- am meisten erwartet sie es von sich selbst. Warum steigt der Druck, all diesen Erwartungen gerecht zu werden bei Frauen bereits im zarten Alter von 26 Jahren an? Ein Grund könnte darin liegen, dass Männer einfach 30 werden und Frauen bereits Jahre zuvor „stark auf die 30 zugehen“. Schweißausbrüche, Leistungsdruck, Torschusspanik, Minderwertigkeitsgefühle und Verdrängung sind nicht selten auf der Zielgeraden in die Zone 30. Wir hetzen und strampeln uns durch die späten 20er, um in der 30er Zone, dem verkehrsberuhigten Bereich, sowohl hinter Karriere, Traumpartner, Eigenheim und Familie ein Häkchen machen zu dürfen. Gleichzeitig wollen wir damit attraktiv, glücklich und unabhängig sein. Ich erinnere noch mal an Gisele: jung, glücklich und erfolgreich. Auch ein Blick auf den hiesigen Büchermarkt zeigt die Brisanz dieser Altersschwelle. Man findet Buchtitel, wie: - Plus minus 30 oder Die Suche nach dem perfekten Leben - Ach du Scheiße, 30! - Überleben ab dreißig - 30 - bis hierher und wie weiter? - Fünf vor dreißig. Es gibt ein Leben nach dem 30. Geburtstag - Sex ab 30? Null Problemo!: Ein Ratgeber für Dreißiger und andere Senioren - 30: Alles, was man können muss. Da hilft es doch, wenn man sich gleich auch diesen Ratgeber zur Hand nimmt: - 30 Minuten gegen Burn-out Was steht denn nun hinter dieser scheinbar magischen Zahl? Wir fühlen uns noch jung, sind aber nun wirklich vollerwachsen, obgleich wir noch immer (und zum Glück) nicht „im besten Alter sind“. Alltagsbewältigungen, wie beispielsweise die Organisation eines eigenen Haushalts, der Reifenwechsel am Auto, das Verputzen von Wänden oder aber die Steuererklärung meistern wir mit links. Beziehungsprobleme, Auseinandersetzungen mit den Eltern, Rollenverteilungen am Arbeitsplatz und die Frage nach dem Glück machen uns hingegen weiterhin sehr zu schaffen, wenn auch auf höherem Niveau- eben dem einer 30-Jährigen. Es gibt nur hop oder top, ganz oder gar nicht. Bewertet wird nicht mehr nach dem momentanen Glücksprinzip, sondern danach, ob das, was man macht, hat, lebt auch wirklich, ja, ganz im Ernst (!) Zukunftspotenzial hat und tatsächlich „das gelbe vom Ei“ ist. Jedes Beziehungsproblem wird auf die goldene Waagschale gelegt (ist Er es wirklich?), die Profession noch mal überdacht (eigentlich würde ich ja viel lieber...) und heimlich wird sich erkundigt, ab welchem Alter denn nun noch mal eine Schwangerschaft zum Risiko wird. Dies alles traut sich die Frau kurz vor, kurz nach oder mit 30 nicht einmal anzudeuten. Der Zug ist ja auch schließlich abgefahren. Schau, was du dir aufgebaut hast- willst du das alles aufgeben? Ihr seid jetzt schon soundso lange zusammen, das wirft man doch nicht einfach so weg. Und was machst du dann? Du bist ja auch nicht mehr die Jüngste- und du hast doch Kinderwunsch. Diese und ähnliche Szenen werden befürchtet, gerade weil sie sich ja auch zwischen Engelchen und Teufelchen im eigenen Kopf abspielen. Mit 26 Jahren hätte man noch andere Reaktionen gehört. Und das ist erst 4 Jahre her. Strebt man wiederum mit 34 Jahren eine Umschulung an, eine endgültige Trennung vom Partner oder aber einen Ortswechsel, so nicken sie alle, Freunde und Familie, wohlwollend mit dem Kopf und sind erleichtert, weil „sie sich nun endlich befreit hat“. Es kommt dann wiederum auf den Freundeskreis an, ob man auf den unzähligen Hochzeiten mitleidig belächelt oder ehrfürchtig bewundert wird. Das ist aber auch ganz egal, denn auch die Heiratswelle ebbt irgendwann ab, auch wenn man sich gerade jetzt nicht vor Einladungen im Wettkampf um „das perfekte Fest“ retten kann. Ich dachte eigentlich immer, es sollte „der schönste Tag“ werden? Naja, worauf es ankommt und was am Ende zählt ist doch, dass Sie jung, glücklich und erfolgreich ist. Jung zu bleiben ist mit 30 noch keine Kunst. Der Weg zum Glück wird uns Frauen gezeigt von Herz und Bauch, aus dem Gefühl heraus: Die weibliche Intuition, ihr wisst schon. Erfolgreich ist Frau ohnehin nur in dem, was sie wirklich will. Ganz egal, ob sie dabei 5, 13, 25 oder eben 30 Jahre alt ist. Ich bin 29 Jahre alt und hab gut reden.
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sehen
gesellschaft
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michaelueger
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Geständnis
Der nicht so ganz volle Vollmond hat gesagt ich soll ihn nicht anheulen.
Er meint ich wär ein Fuchs und Füchse würden den Mond nicht anheulen, nicht mal wenn sie ihren Beruf wechseln. Er hat gemeint ich soll dich anheueln. Spitzmäuse anzuheulen geht anscheinend klar für Füchse. Und nachdem du die ver/bezauberndeste Spitzmaus bist die ich bis jetzt kennengelernt hab, will ich dem ganzen auch nachgehn. Macht ja auch Sinn; in meinen Augen. Tags: Spitzmaus, Mond
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liebe
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FloorSound
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Denken. Ich will nicht daran denken
ich muss nicht in meinem Bett liegen und weinen. Ich muss nicht dir hinterhertrauern.
Ich will nicht daran denken. Ich will durch keine Tränenmeere schwimmen, will lieber lachend nach den Sternen greifen, will durch die Nacht tanzen und die Musik und jeden Rhythmus spüren. Will, dass sich die Welt dreht und ich mich mit ihr, dass die Energie des Basses sich in meinem Herzschlag widerspiegelt und ich vergesse. Dass ich vergesse wo ich bin und wer ich bin und dass ich eigentlich traurig zu sein habe, ich will nicht denken, will nicht sein, will nicht trauern, will rein gar nichts müssen und einfach nur tanzen. Der Beat dröhnt durch die Lautsprecher, der Alkohol fließt durch meine Adern, mein Körper springt im Takt. Und ich muss nicht in meinem Bett liegen und weinen. Ich muss nicht dir hinterhertrauern. Meine Welt stürzt ein, ja, aber nur um mich herum. Und unter mir ist immer noch dieser kleine Fleck fester Erde. Dieser kleine Fleck fester Erde, der groß genug ist um mich zu tragen und sonst niemanden. Da ist kein Platz mehr für dich, du bist einfach weggebrochen. Hast dich in Luft aufgelöst und bist nicht mehr ein Teil von mir, von meiner Welt. Aber daran will ich nicht denken, zu viel getrauert habe ich die letzten Wochen. Zu oft lag ich weinend in deinen Armen, weil wir nicht mehr weiterwussten. Nicht, weil wir uns nicht liebten, sondern weil wir einfach nicht mehr konnten. Weil unser uns einfach nicht genug war. Weil in unserem wir zu viel zwei Mal Ich war. Weil jeder Kompromiss ein Kompromiss zu viel war. Ich will nicht daran denken wie wir engumschlungen, weinend, auf meinem Bett saßen und wir uns gehen lassen haben. Dass die Vernunft kurz größer war, als die Hoffnung. Dass wir damit alles kaputt gemacht haben. Ich will nicht daran denken, dass es jetzt kein uns mehr gibt. Nur noch mich alleine. Und darum tanze ich, darum bewege ich mich im Takt, lass mich treiben durch die Musik, durch den Club und durch die Nacht. Diese Welt ist meine, da bin ich und zwar ich alleine. Als ob das nicht auch genug wäre streben wir immer nach der Zweisamkeit. Aber ich bleibe auf meinem kleinen Fleck Erde stehen, bleibe bei mir. Ich gehe mit mir nach Hause, nehme mich an die Hand und erzähle mir die spannendsten Geschichten, die mir betrunken, nachts, alleine einfallen. Gehe Schritt für Schritt und beginne mich neu zu entdecken. Da kommen langsam wieder Gefühle, die ich zu lange nicht beachtet habe, da kommen Gedanken und Träume um die Ecke, die ich schon lange vor mir weggeschlossen habe, als Kompromiss sozusagen. Und ich entdecke mich wieder neu, sehe alte Facetten und neue Ideen, spüre Hoffnung und Freude ganz langsam in den Fingern kitzeln, sie streiten noch mit Trauer und Wut, aber das ist egal, denn sie sind wieder da. Ich bin wieder da und gehe alleine meinen Weg und das ist ok. Denn ich will nicht mehr daran denken, dass wir zusammen waren, was wir hatten und was nun verloren ist. Ich will daran denken was ich neu gewonnen habe, will nicht mehr weinen, nicht mehr trauern, durch keine Tränenmeere schwimmen, sondern nach den Sternen greifen, oder auch nach einem großen Schluck Wasser und einfach mit mir alleine in mein Bett fallen, an nichts denken, vor allem nicht an dich. Denn ja, ich bin jetzt alleine, aber welcher Partner ist schon besser als ich? Tags: Trennung, Schmerz, Zukunft, Ich, Allein, Alleinsein, Hoffnung, Angst, Trauer, Freude, Tanzen
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Frau_Irma
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Ich packe aus meinem Koffer...
Dich.
Ich packe aus meinem Koffer... dein Lachen, dein T-Shirt, dein Gesicht, deine Worte, dein Reden, das letzte Gedicht. Deine Stimme, dein Dasein, das große Wir, deine Lieder, dein Fluchen, das letztes Bier. Den letzten Sommer und den Abend am Strand, das Kneipenkonzert, die Berührung deiner Hand. Die schönen Momente und den ersten Kuss, die Nacht in der Stadt, das Grillen am Fluss. Deine alten Schuhe und dein neues Hemd, und an erster Stelle: diesen schmerzhaften Moment. Das Bild du mit ihr - Arm in Arm, den Augenblick, als mein Herz Abschied nahm. Ich packe aus meinem Koffer die Hoffnung, den Glauben, den Traum. Die Vorstellung von unseren Kindern, unser Haus mit dem Baum. Ich packe meinen Koffer aus bis nichts mehr darin übrig bleibt, keine Selbstzweifel, keine Sehnsucht, kein Stück mehr von der Zeit. Und dann höre ich mein Herz sagen - wenn auch nur leise - "Alles richtig so - und jetzt: gute Reise".
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xaranie
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Das Lampenfieberscheinwerferlicht
Jetzt richten sich die Scheinwerfer auf mich. Fast schon kann ich die Dielen der Bühne knarzen hören.
Ich sehne dem 7. April entgegen. Ein Treffen, das bis zum Freitag andauert und doch viel schneller vergehen wird. Ganz so, wie Zeit nun mal vergeht, wenn sie fast schon zu schön ist um wahrhaftig zu sein. Und ich weiß, Du weißt, was ich meine. Ich stelle mir vor, wie ich Dir meine kleine Überraschung überreiche und male mir in bunten Bildern aus, wie Du sie wohl findest, ob sie Dir gefällt. Dabei glaube ich, die Antwort schon fast zu kennen. Dies e s kleine Geschenk soll ein wenig der Zeit einfrieren, die wir teilten. Ob mir das schlussendlich gelingen wird, kann ich nicht sagen. Das musst Du beurteilen. Alles, was ich weiß, ist, dass die meiste Zeit viel zu schnell vergeht. Die Blätter fallen, ehe wir den Sonnenschein genießen konnten, und wir werden uns voneinander verabschieden, ehe ich begreifen kann, dass wir uns bereits wiedersahen. Wir we r den uns anders zueinander verhalten und gleic h zeitig so, als wäre nichts geschehen. Wir werden uns an einen Tisch in einer Bar setzen, ich werde Dir Blicke zuwerfen, die alles heißen können oder nichts. Wir werden auf einer Couch sitzen, auf der alles geschehen kann oder auch nicht. Und ich bin hier und Du bist dort. Die langweilige Landeshauptstadt und der soziale Brennpunkt. Das unsichere Mädchen, die Frau mit den roten Lippen - der schüchterne Junge, der Mann mit den Zauberhänden. Ich und du. Und doch nicht wir. Dabei ist alles, was ich will so wenig verlangt und scheint doch zu viel. Ich frage mich, ob ich zu gierig bin, größenwahnsinnig, oder lediglich naiv. Vielleicht eine Mischung aus alledem. Ganz sicher sogar. Du sagtest, nicht mehr “würde “ , “wäre“ und “könnte“ benutzen zu wollen. Wie schön das klänge. Aber “wird“, “ist“ und “kann“ wären Lügen. Und vielleicht will ich, dass Du sie mir ins Ohr flüsterst, um mich für einen Moment in ihren Klang zu verlieben. Doch ich weiß, ich würde es bereuen. Ist es nicht seltsam, dass wir bereit sind, unser Herz auf einem Silbertablett zu servieren, doch wenn es darauf ankommt, es uns in die Hose rutscht? Ich glaube, mir ginge es so. Ich würde Dir so bereitwillig in die Arme laufen wollen, dass ich mir schon fast sicher bin, zu stürzen. Ich habe meine Rolle so verinnerlicht und doch würde mich d as Lampenfieber überkommen, wenn Du auf meiner ganz persönlichen Bühne stehst. Als wären alle Augen auf uns gerichtet, Du ganz im Scheinwerferlicht und ich verpasse meinen Einsatz. Und ich weiß, ich würde Dich enttäuschen. Du bist mein rettender Hafen und das Gewicht, das mich zu Boden drückt, meine liebste Theateraufführungen und das traurigste Ende, mein größter Wunsch und meine schmerzlichste Angst. So segle ich ruhelos durch den Ozean unserer Worte und versuche, nicht zu sinken, obwohl mir das Wasser bis zum Halse reicht. In vielerlei Hinsichten habe ich Hemmungen, obwohl innerlich alles in mir lechzt, sie abzulegen. Meist tue ich das auch. Doch das braucht Zeit, vielleicht zu viel. Wie viel Zeit hast du? Wie viel Zeit bist Du bereit zu geben? Wie oft würde ich mir vorwerfen mehr Zeit zu brauchen! Wie oft würdest Du es mir still und heimlich zum Vorwurf machen? Wie lang würde ich dem Stand halten, ohne innerlich zu zerspringen? Wie oft würde ich wo l len und nicht könn e n? Oder viel schlimme r : wie oft würde ich könn e n, ohne zu wollen? Fragen über Fragen, ohne Antworten in Sicht. Und dann bist Du wieder da. Mein größtes aller Fragezeichen und die schönste aller Ant w orten. Jetzt richten sich die Scheinwerfer auf mich. Fast schon kann ich die Dielen der Bühne knarzen hören. Ich bräuchte nichts, als meine Rolle zu spielen. Ich habe den Text und die Betonung so oft geübt, beherrsche jeden Schritt, weiß genau, wann mein Einsatz kommt. Ich wäre so gern Deine schönste Aufführung. Doch ich weiß, ich würde Dich enttäuschen. Dabei will ich nichts mehr, als einen unvergesslichen Auftritt hinzulegen. Tags: Theater, Lampenfieber
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Lauf der Zeit
Unsere Herzen, unsere Hirne
Und ja, wir sind gerannt wie verrückt, wir sind gerannt bis uns die Luft ausging. Wir haben Anlauf genommen und alles hinter uns gelassen. Aber wo sind wir geblieben? Wir sind nie angekommen, wo wir hin wollten. Rastlos und ratlos irren wir umher, unsere Herzen, unsere Hirne, unsere Hände berühren sich nicht mehr. Vielleicht waren wir ja einfach nur zu schnell, vielleicht wolltest du eine Runde verstecken spielen und ich hab dich nicht gefunden, wir sind nur gerannt und haben dabei unsere Ziele aus den Augen verloren. Ich habe sie erst zu spät erkannt, die Zeit, in der es soweit war, anzuhalten, zu verschnaufen und langsam weiterzugehen. Einfach nur Hand in Hand durch diese kleine Welt zwischen uns zu spazieren. Wir bauten uns Türme, bauten uns Berge und waren nie bereit sie zu erklimmen, waren nie sportlich genug jede einzelne Treppenstufe zu gehen. Jede weitere Stufe führt nicht zu dir. Und keine von dir weg. Tags: herzen, hirne, rennen, hand, spazieren, treppen, schnell, berühren
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SteveStitches
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die Ärzte Versus Heino
Heino singt Lieder der Ärzte, von Rammstein und anderen Rockpunkröhren nach - Peinlich oder Kultverdächtig?
Heino singt den Song 'Junge' der Ärzte nach und viele andere schöne deutsche Lieder, darf der das? Ist das Super oder nur Superpeinlich? Eigentlich müssten sich die Ärzte doch geehrt fühlen, oder?
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pfuedii
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Das schönste Arschgesicht
wird nicht schlau aus denen
Es ist schon länger her, vielleicht seit den sommerferien. Ja genau wir waren im Ausgang und ein freund von mir nahm in mit. Es war von anfang an etwas da zwischen uns, etwas sehr schönes. Wir verstanden uns von anhieb sehr sehr gut. Er fragte mich nach meiner Nummer und wir schrieben uns die ganze Zeit... Meine Mutter war schwer krank und ende august ist sie dann von uns gegangen, er war die ganze Zeit für mich hier. den er machte das gleiche Schicksaal durch er hat vor längerer Zeit seinen vater verloren. Er war für mich da, holte mich aus meinem schwarzen loch, brachte farbe in mein leben, machte mich glücklich. Wir trafen uns einige mal nie alleine. Einmal trafen wir uns bei ihm zu Hause nur er und ich schauten uns einen liebesfilm an und plötzlich hat er mich geküsst... diese gefühl immer wenn ich daran denke blühe ich auf... doch zwei wochen später war es auch schon wieder vorbei. er wollte mich nicht mehr sehen, hatte immer so doofe ausreden bereit die ich ihm sowiso nicht geglaubt habe. Naja auf jedenfall hab ich im gestanden das ich mehr für ihn empfinde wie nur eine gute freundschaft, er meinte nur er mochte mich am anfang mehr, mag mich jetzt immernoch aber nicht mehr so fest.. mit dem konnte ich leben. Jedoch habe ich jetzt erfahren das er eine neue hat. eine blonde. und das eine woche nach dem ich bei im war und wir uns geküsst habe hat er sie schon gekannt. von wo nur? warum? ist sie so viel besser wie ich? ich kann mir das alles nicht erklären... sitze jetzt in einem viel dunklerem loch wie vorher. letztes wochenende war er wieder mit der weg und schreibt mir so doof "vielleicht lernst du ja auch einen neuen "kolleg" kennen, bist ja ein hübsches" was soll ich mit dem anfangen wenn ich ihn will? am sonntag schrieb er mir und hast du einen kennegelernt? ich schrieb im nicht mehr zurück was soll denn der scheiss? auch habe ich erfahren das er sich bei zwei guten freunden von mir erkundigt hat wie es mir geht. warum tut er das? Erklärung bitter nötig... /-:
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/das-schoenste-arschgesicht/790889
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Liebesangst
wenn die Angst mich hemmt Gefühle zu zeigen, woran soll Liebe dann wachsen?
Und ich frage mich wie deine Gefühle wohl im tiefen inneren aussehen. Wie du wirklich zu mir stehst, wie viele Gefühle da sind und ob nicht morgen oder übermorgen dir nicht doch plötzlich alles zu viel wird. Denn dein Leben, das war vor mir da. Ich kam erst nach 28 Jahren, bin plötzlich einfach herein gepurtzelt. Und du kannst nichts dafür, dass ich dich liebe. Du kannst nichts dafür, dass ich mit dir sein will, am liebsten jeden Augenblick. Dass ich mir ganz heimlich und leise meine Zukunft mit dir zu bauen beginn. Ich passe meine Pläne an, ich schmiede sie um dich, um mich, um uns. Ich weiß dass du mich lieb hast, ich spüre dich so sehr. Doch wer sagt mir, dass du das was du mir gibst, für dich nicht nur ganz normal ist? Ich will in deiner Zukunft sein. Ich will, dass du willst, dass ich hier bleibe, bei dir, als uns. Und ich frage mich wie deine Gefühle wohl im tiefen inneren aussehen. Ob das was du sagst, was du mir gibst, für dich weniger Wert ist, als für mich. Ich frage mich wo wir stehen. Und traue mich nicht zu sagen dass ich dich liebe, weil ich angst habe dass du es nicht erwiderst. Doch wenn die Angst mich hemmt Gefühle zu zeigen, woran soll Liebe dann wachsen? Tags: Angst, Glück, Hemmung, Freund
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wirsingsuppe
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Wieder nichts geschrieben
Ich sitze mit angewinkelten Beinen auf dem Stuhl und ziehe mir die Haare meiner Fickfreundin aus der Arschritze...
Ich sitze mit angewinkelten Beinen auf dem Stuhl und ziehe mir die Haare meiner Fickfreundin aus der Arschritze. Ich bin müde, aber ich will noch nicht schlafen. Doch ich will schlafen, aber ich will schreiben. Ich hatte mich doch den ganzen Tag lang darauf gefreut. Alles begann mit Duschen und ich wusste, ich werde schreiben. Dann kaufte ich ein paar Grundnahrungsmittel ein und wusste, ich werde schreiben. Dann aß ich Frühstück und freute mich auf das Schreiben. Dann begann ich endlich zu schreiben, hörte aber nach dem allerersten Buchstaben gleich wieder damit auf, weil ich aufgrund der Sonne vor dem Fenster große Lust auf einen Spaziergang bekam. Im Park lief ich dann von Baum zu Baum und vor Freude über die Schönheit der Natur rollte mir eine Träne aus dem linken Auge, welche ich mit dem Zeigefinger der linken Hand auffing, kurz in die Sonne hielt und mir anschließend in den Mund steckte, wovon ich mir erhoffte, geheime Superkräfte zu erlangen. Auf einer weiten Wiese ging ich in die Hocke. Im Ohr hatte ich die schönste Musik, die es gibt und aus meiner Jackentasche zog ich einen Gedichtband, indem ich bisher noch keine besonderen Schätze gefunden hatte und den ich in nächster Zeit eigentlich wieder zu verkaufen gedachte. Ich schlug das Buch rein zufällig exakt in der Mitte auf, las ein paar Zeilen und war zu meiner eigenen Verwunderung auf Anhieb begeistert. In meinem Ohr setzten jetzt Streicher und Pauken ein. Wieder verlor ich ein Träne. Diesmal aus dem rechten Auge. Ich stand auf und schritt mit offenem Buche in der Hand und einer Träne auf der rechten Wange voran. Ich berührte Stämme. Ich berührte Blätter. Irgendwann ließ ich mich auf einer Bank in der Sonne nieder. Mir wurde heiß also zog ich meine Jacke aus. Die Musik steigerte sich derweil ins Unermessliche. Ich las zwei oder drei weitere Gedichte und weil sie mir so sehr gefielen, begann ich bitterlich zu weinen. Links und rechts von mir saßen Leute. Sie waren mir egal. Ich aß eine Banane. Auf meinem linken Schenkel landete eine Fliege und rieb sich die Hände. Oder war es Applaus, den ich nicht hören konnte, weil die Fliege so klein und die Musik in meinen Ohren so laut war? Keine Ahnung. Ich legte die Bananenschale rechts neben mir auf die Bank. Dann begann mein Arschloch zu jucken und ich kratzte mit meinem linken Mittelfinger daran. Hach. Nachdem ich den Juckreiz gestillt hatte, führte ich besagten Mittelfinger zur Nase. Er roch nach Zuckerwatte und gebrannten Mandeln, was natürlich auch Frau Wespe gefiel, die in dieser Sekunde angeflogen kam und sich direkt auf meine Fingerkuppe setzte. Obwohl ich mir sicher war, dass Mutter Natur mit dieser Aktion nur mein Vertrauen austesten wollte, verscheuchte ich das gestreifte Tier, stand auf, packte das Buch ein, warf die Bananenschale in den Mülleimer und ging nach Hause. Dort angekommen, wusste ich, ich werde schreiben. Ich hätte auch geschrieben, hätte Melanie nicht an der Tür geklingelt und mich zu einem mehrstündigen Spaziergang durch den Park überredet. Nach dem Spaziergang aßen wir Essen. Tee gab es auch. Danach verzehrten wir noch ein paar Süßigkeiten, stopften uns gegenseitig unsere Genitalien in den Mund und fickten uns wie völlig verblödet durch die ganze Wohnung. Jetzt sitze ich hier auf dem Stuhl und ziehe mir ihre Haare aus der Arschritze.
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/alltag/wieder-nichts-geschrieben/1521578
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Madish
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Viereinhalb Jahre für viereinhalb Stunden
Jetzt lass uns aufhören Zeit zu verschwenden und zeig mir endlich was du kannst.
Wie lange kennen wir uns jetzt? 4 Jahre? 5 Jahre? Wir waren häufiger zusammen feiern. Haben uns zufällig und doch bewusst auf Partys getroffen. Wirklich befreundet waren wir nie. Ich wusste was du von mir wolltest. Du wusstest, dass ich einen Freund habe. Manchmal haben wir monatelang keinen Kontakt gehabt und wenn wir uns dann irgendwo gesehen haben, knisterte es. Jedes Mal flüstertest du mir ins Ohr, wie heiß ich aussehe und wie perfekt wir im Bett zusammen passen würden. Und jedes Mal ging ich zu meinem Freund nach Hause und nahmst ein irgendein williges Mädchen mit. "Meld dich einfach, wenn du single bist". Wie jedes Mal gab ich ein zwinkerndes "Klar, mach ich" zurück. Doch dass ich mich wirklich bei dir melden würde, hattest du anscheinend nicht gedacht. Klar war das inzwischen meine standard Antwort, aber das heißt ja noch lange nicht, dass sie nicht ernst gemeint war. Als ich spät abends zu dir fuhr, war uns beiden klar worauf das hinaus läuft. Zuerst ein paar Drinks und nebenbei irgendwelche Filme, die wir eh schon kannten. Ich war überrascht, dass unser Gespräch über den typischen Smal-Talk hinaus ging. Wir hatten uns tatsächlich was zu sagen! Aber deswegen war ich nicht bei dir. Jedes mal wenn wir uns gesehen haben, hast du mir versichert, dass ich mit dir richtig Spaß hätte. Also, jetzt lass uns aufhören Zeit zu verschwenden und zeig mir endlich was du kannst. Tags: Sex
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fuehlen
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zehnmomente
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für das leben
infragestellungen.
„du bist erstarrt?“ „nein, eis.“ „du meinst, du kannst genau jetzt nicht fühlen?“ „doch. nur… nach außen nicht sichtbar.“ „verstehe.“ „das denke ich nicht.“ „na gut: deine gefühle verstehe ich nicht. übrigens: eis kann schmelzen.“ „fühlen ist nicht zu verstehen.“ „manchmal doch. du versperrst dich wieder. das machst du stets, wenn ich mich dir nähere.“ „ist das verwunderlich?“ „ja, sehr. gib doch endlich zu, dass du angst hast. vor mir. weil ich dich erkenne. und du magst mich. und liebst das, was ich tue.“ „nein! nie werde ich dein handeln lieben können! niemals!“ „ich bin dir immer noch unheimlich? schade.“ „ ich kann es nicht, dir vertrauen.“ „ich liebe dich.“ „du schmeißt mit liebe um dich!“ „ja. aber jede liebe ist wirklich anders.“ „…“ „du verlangst, ich soll nur dich lieben? ich soll meine liebe nicht teilen?“ „bitte. ja.“ „…“ „das kannst du nicht. es macht dich unglücklich. mh..?“ „du sagst, du bist immer wieder anderes. du bist dir sicher, alles muss hübsch nacheinander passieren?“ „nein. aber der schatten, der mir anhaftet, der tut das. die anderen, was sollen die denken von mir?“ „spring über ihn!“ „das geht nicht.“ „doch. ich konnte das auch.“ „du bist anders, du bist mutig, du bist stark.“ „ ich atme mein leben. mehr nicht.“ „das mach ich auch!“ „nein, du schaust nur, wie du wirkst. du bist dein eigener schein, dein anschein.“ „spinnst du?“ „vermutlich, ja. aber ich lebe. und inzwischen hat mein schatten vor mir angst. ich habe dich nie angelogen. ich liebe dich noch immer. hör nur einmal auf deinen bauch, lass die anderen sein und lass mich dich ganz offiziell mögen. warum darf niemand wissen?“ „…“ „…“ „…ich….“ „du willst nicht.“ „ich kann nicht.“ „du willst nicht.“ „ich will nicht.“ „ich liebe dich. deshalb kann ich dich so lassen, womit du dich sicher fühlst. aber liebst du dich eigentlich selbst?“ „?“
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sehen
gesellschaft
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JackBlack
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Johnny Laser und die Lakritzschnecke
„Entweder raucht Gott grad Crack oder ich träume!“
Mousse kam Flittchenplatz/Ecke Bahnhofsstraße aus. Alle guten Reisen enden an Bahnhöfen. Johnny erwartete den alten Schwerenöter dort bereits mit angezogenem Kanaldeckel. „Los, Flavius Braindead, hol Herrchen!“ Ein überflüssiges Kommando. Das Monster ging schließlich auf alles, was stank. Es dauerte keine zwei Minuten, da war Operation Scheiße-aus-Scheiße-fischen erfolgreicher als erfolgreich beendet, denn nicht nur Mousse‘ verglaste Visage klebte an Braindeads zuverlässigen Anuslefzen. Das Vieh hatte einen hübschen Bonus ans Tageslicht gezogen: Die heimliche und dennoch gekrönte Königin der Unterwelt, die eherne Monopolistin aller Suppunternehmer, die Titanic unter den Untergängen: Eisbergflüsterin und Gewürzwürflerin Margaret „Maggi“ Thatcher! Mit einem beherzten Plopp pflückte Laser beide von Flavius‘ erektilen Näpfen. Für ausschweifende Begrüßungen blieb keine Zeit. Johnny beließ es daher bei einem kurzen „Hey, ihr seht klasse zusammen aus, aber Softeis und Babys gibt’s erst später.“ „I don’t like this pretty much.“, lispelte die Lady. Der Bezug war so unklar wie unwichtig, daher steckte sich Laser jedwede Erwiderung und kaperte stattdessen den nächsten Stadtbus. Er wollte so wenig Aufsehen wie möglich erregen, wenigen Auserwählten dennoch nicht den Stoff für richtig gute Enkelgeschichten verwehren. Er platzierte Margaret nah beim Fahrer, setzte Mousse auf den Schoß eines kleinen indischen Jungen mit pinocchioesken Zügen, warf Braindead mit einem geübten Handschlenker ins Einkaufsnetz einer dösenden Omi und griff nach dem Mikrophon. „Achtung, Achtung“, krächzte er, „dies ist eine Durchsage, deren Wichtigkeit jeder von Ihnen selbst beurteilen muss.“ Weil er einfach ein Schelm war, provozierte er ein paar fiese Rückkoppler in rascher Folge. „Lassen Sie ihre Mobiltelefone unangetastet. Damit sichern Sie einerseits Ihr Überleben, andererseits verbessern Sie Ihre Konzentrationsfähigkeit hinsichtlich des wahrscheinlich abgefahrensten Abenteuers Ihres Lebens. Falls Sie sich Fragen stellen, kann ich Ihnen zumindest zwei beantworten: Ja, die gerupft aussehende Lady vorne beim Bussibär ist die von uns allen so hochgethatchte Grandma Eisenherz und entgegen anderslautender Gerüche und Gerüchte ist sie alles andere als tot. Über die im Einmachglas schwimmende Quellfrikadelle und den stinkenden Fellfleischklumpen im Netz machen Sie sich bitte keine Gedanken. Die sterben auch ohne ihre Gebete.“ Laser räusperte sich, weil es die Dramaturgie so vorsah. „Die Antwort auf die Frage, die Sie sich alle trotz ihrer Wichtigkeit nicht stellen, ist: Fatty, die Keilerin. Dort fahren wir jetzt hin.“ Johnny beendete die Durchsage standesgemäß mit einem schrillen Fiepen. Prompt wurde davon jemand wach, der es sich hinten auf der Viererreihe bequem gemacht hatte, um seinen Rausch auszuschlafen. Er quälte sich in die Vertikale und rieb sich benommen den Schmand aus den Augen. Seinem Schlierensehen tat die Geste kaum Abbruch, dafür steigerte die Sinnesbenommenheit seine olfaktorische Wahrnehmung ungemein. „Verdammt“, schrie er aufgebracht in die postschockale Stille des Busses, „wer von euch Dullbratzen hat mir ins Gesicht geschissen?“ „Achduscheiße!“ Es war Lasers Stimme, die sich vor Hysterie mehrfach überschlug. „Entweder raucht Gott grad Crack oder ich träume!“ Mit fliegenden Armen stürmte er auf die hintere Reihe zu. Der halbblinde Weltenfreier sog einen tüchtigen Flash glücklicher Heldenpheromone durch die Nase ein. „Johnny? Johnny Laser?“ Ehe er sich verroch, war Lasers zünftiger Hintern auf seine Säuferwampe gesprungen und galoppierte sie heftig. Johnny ließ sich vom Überschwang hinreißen und zog ihm die speckigen Wangen auseinander, wie es sonst nur unerzogene Tanten mit süßen dicklichen Babybäckchen tun. Kaum war er damit fertig, drückte er seinem langvermissten Kumpanen einen schlabbernden Schmatzer auf die rissigen Lippen. „Lass das, Laser, sonst sag ich dir gleich unfreiwillig über die Hinterpforte ‚hallo‘.“ „Alles laser, du geiler Lustmolch!“, lachte Johnny oszillierend, während ihm kurzfristig eine devote Ader genussvoll anschwoll - und Fighter Meier stimmte hocherregt ein. Der große dreckige Zapfenstreich hatte just in diesem Moment begonnen. Johnny stand auf alles, was wirklich cool war. Deshalb ging seine Beliebtheitsskala von Null bis Eins. Entweder fuhr er auf etwas ab oder er ließ es bleiben. Vereinfachte das Leben ungemein. Fighter war eine glatte Eins. Eine Kanalratte, ein Säufer, ein stinkendes Muskelpaket, aber der beste Freund, den man sich wünschen konnte. Laser war vierzehn, vom Leben angekotzt und hatte so eine debile Ahnung, dass sich daran nicht viel ändern würde. Er schloss sich einer Sprühergang an, aber nach einer Weile frustrierte ihn das Protestieren gegen Wände. Er tauschte kalten Beton gegen warme Mädchenhaut, doch auch das war ihm auf Dauer entweder zu langweilig oder zu aufwändig. Da trat Fighter in sein erbärmliches Leben und tat ihm einen großen Gefallen: er meuchelte Johnnys vielgehassten Stiefvater Rusty. Rusty war eine zweihundertfünfzig Pfund schwere Missgeburt. Ein Alleshasser, aber im Herzen Pazifist. Zu blöd, um sich seinem Lebensmilieu anzupassen und den ganzen Tag einfach Unmengen von Bier in sich reinzuschütten. Lieber machte er auf Moralapostel und Einzelkämpfer, tyrannisierte Lasers Mutter und hielt seinem Stiefsohn Gardinenpredigten. Wenn niemand da war, den er in den Schmutz ziehen konnte, sah er fern und fraß dabei. Zehnfach belegte Pizza, Brownies und aus irgendeinem unersichtlichen Grund Lakritz. Er war völlig verrückt nach dem Zeug. Ganz besonders stand er auf Lakritzschnecken. Die killte er tütenweise. Rollte sie mit seinen wurstigen Fingern auseinander und danach um alles. Um leergefressene Joghurtbecher, Coladosen, Fernbedienungen oder im Sommer, wenn seine Mauken in lockeren Flipflops steckten, um seine Zehen. In einer außergewöhnlich warmen Septembernacht passierte es. Rusty sah sich auf einem österreichischen Kanal eine Aufzeichnung von ‚Wetten dass‘ an. Ein Förster aus der Oberpfalz wettete, die Brunftlaute paarungsgeiler Hirschkühe so täuschend echt nachahmen zu können, dass die Hirsche ihn besprangen. Gut, nicht wirklich ihn, sondern eine Hirschkuharschattrappe, die groß genug war, dass er sich darin vermutlich gefahrlos verstecken konnte. Lasers Stiefvater war zutiefst fasziniert. Ganz egal, wie die Wette ausgehen würde – sie war sein Höhepunkt der Woche. Unglücklicherweise mussten ihm, just während Gottschalk den armen Tieren mit seinen nervösen Ausdünstungen einheizte, die Schnecken ausgehen. Rusty überlegte. Zwei Minuten bis zum Kiosk auf Eck, wenn er sich beeilte. Tüte greifen, notfalls aufs Wechselgeld scheißen. Im Laufschritt zurück. In weniger als fünf Minuten könnte er wieder bei den Hirschkühen sein und dabei Lakritze mampfen, als wäre nie etwas gewesen. Er schlüpfte in seine Flipflops und hastete los. So schnell war er unterwegs, dass sein Hüftspeck in eine ungünstige Schaukelbewegung geriet und der Rückstoß heftig genug war, um ihn an den Gesetzen der Fliehkraft verzweifeln zu lassen. Je schneller er lief, desto langsamer wurde er. Je langsamer er wurde, desto mehr strengte er sich an. Auf halber Strecke bekam er trotz weit aufgerissener Fresse keine Luft mehr. Sein Puls war flach und schien vor ihm flüchten zu wollen. Die letzten Meter bis zum Büdchen waren bereits vollendende Schritte seines Todeskampfes. Münzen purzelten ihm aus der Hose und er nässte ein. Seine linke Niere implodierte grundlos. Sein Darm holte zu einer letzten Bewegung aus und schoss ein paar verzweifelte Winde in die milde Nachtluft. Rusty knatterte aus seinem halbverendenden Auspuff. Wie ein angeschossener Grizzly stürmte er die Trinkhalle, bereit, sich mitsamt dem Kleingeld, das seine Faust umschloss, auf den Tresen zu werfen und trotz des kleinen, von seinem Appetit angezettelten Organsterbens zu überleben. „Lakritzschnecken“, keuchte er, „schnell!“ Hansu Yong, der schmächtige chinesische Austauschstudent, griff beherzt ins Regal hinter sich. Zugegebenermaßen war die Szene kurios, aber auf dem besten Wege dahin, wenige Minuten später von allen Beteiligten vergessen zu sein. Fünf Personen befanden sich im Geschäft. Rusty, Hansu, zwei kichernde Mädchen, die Kondome suchten – und Fighter Meier. Fighter schleckte einen Bierlolli, dessen Stiel ihm lässig aus dem Mundwinkel hing und blätterte mäßig interessiert in einem Tittenmagazin. Als Rusty Lakritzschnecken verlangte, wanderte sein Blick gerade über eine saftige Muschi, die ihn durch einen glänzenden Lackslip lüstern angrinste. Fighter, fix im Kopf, wenn es nur versaut genug war, spuckte den Lolli direkt in Rustys Ohr. „Lackritzschnecke!“, grölte er begeistert. „LACKRITZSCHNECKE! ACHDUSCHEISSE!“ Einem natürlichen Impuls folgend und zu schnell für jedes menschliche Auge zog er Rustys verdutzte Birne am Lollistil in die Heftmitte. „Riech mal dran, du fetter Dauerlutscher, dann wirste vielleicht Harry Beau!“ Eine belackte Fotze war das Letzte, was Rusty Harry Beau in seinem dreiundvierzigjährigen Leben zu sehen bekam. Adrenalinverseuchte Sekrete prasselten auf das billige Papier. Rusty war zu überrumpelt, um zu röcheln. Sein sterbendes Gehirn entschloss sich spontan, ihn aus den Augen bluten zu lassen und seinen Darm ein allerletztes Mal zu entleeren. Dann schaltete es Lasers Stiefdad einfach aus. Der Lutscher ploppte aus seinem Ohr und seine Leiche machte einen recht sportiv wirkenden Kopfsprung in die Auslage mit Schokoriegeln. „Oh.“, machte Fighter und suchte nach Hansu Yongs schwarzen Mädchenaugen. „Kollatteralschaden, wenn du mich fragst, Japsenboy.“ Hansu nickte aus lauter Gewohnheit. Die beiden Kondommädchen rannten kreischend aus dem Laden und flohen draußen in die Arme des Jungen, mit dem sie ihren ersten Dreier hatten erleben wollen. Hansu Yong rief Notarzt und Polizei. Johnny Laser überließ die Mädels sich selbst, zog den Reißverschluss seiner Übergangsjacke und die Nase hoch und betrat den Ort des Geschehens voller Ehrfurcht. Zwar hatte er nichts gehört, aber alles gesehen. Mit weichen Knien steuerte er auf Fighter zu. Er vergriff sich wortlos an dessen Unterarmmuskeln und drückte sein kleines Gesichtchen an die bierschwangere Schmerwampe seines neugeborenen Helden.
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Romy mein Junge
Mitten im Studium schwanger, das passt mir nicht, aber was dann passiert, passt mir noch weniger.
06:00 Uhr morgens, es ist Samstag. Normalerweise komme ich um diese Uhrzeit nach Hause, total fertig vom Feiern. Heute ist es anders. Kalte Badfliesen unter mir, Stille, Warten - 3 Minuten - eine Ewigkeit. Ein Wort erscheint auf dem Display, nur eins, warum ist es nur eins? Schwanger 3+, das kann alles bedeuten, hoffentlich ist es noch nicht zu spät. 08:00 Uhr, es ist Montag, so früh stehe ich nie auf, schließlich bin ich Studentin. Die nette Dame vom Gesundheitsamt fragt mich welche Beratung ich genau brauche. "Psychosoziale Beratung, sozialpädagogische Beratung, familientherapeutische Beratung, ..." Bitte was?! Ich kann ihr nach dem zweiten Punkt schon nicht mehr folgen.  Ich habe keine Ahnung was ich hier mache, ich bin hier und da ist etwas in meinem Bauch was da nicht hingehört. Kann die sich nicht einfach darum kümmern? Ich mache der Dame klar, dass ich gar nicht weiß, welche Beratung genau ich nun davon brauche um von  ihr erneut alle möglichen Beratungen aufgezählt zu bekommen. Tränen, zum ersten Mal aus tiefster Seele. Eine Ärztin holt mich ab und fragt ob ich mir meiner Schwangerschaft sicher bin. Der Test sagte es, wird schon stimmen. Sie macht ein Ultraschall, fragt mich vorher ob ich alles sehen möchte-warum nicht? Ein kleiner Kreis, es ist nur ein kleiner Kreis, nicht wie man es kennt, Arme, Beine und Kopf zu erkennen. Nein, nur ein kleiner Kreis-zum Glück. Einen Ausdruck nehme ich mit. Ich muss mit einer anderen Frau sprechen, nicht mein Fall, die das wahrscheinlich täglich macht und nur ihr Programm runterrasselt. Der von mir ersehnte Zettel, den ich brauche damit alles wird wie vorher, liegt von Anfang an vor ihr auf dem Tisch. In der Bahn halte ich einige Umschläge in der Hand und weiß schon gar nicht mehr was ich eben mit der Frau besprochen habe, bin ich dort gewesen? Mein Körper schon, ICH nicht. Tage, Wochen vergehen. Meine Hosen lassen sich nur noch mit einem Gummiband tragen. Es ist kurz vor Fristende. Ich zwinge mich bei dem Arzt aus einem der Umschläge anzurufen. Nächste Woche Montag, alles kein Problem. Meine Träume sind bestimmt von weicher Babyhaut und von einem Arzt, der einen Säugling aus mir zieht, ihn am Bein fasst und brutal den Kopf wieder und wieder auf eine Tischkante haut. Angst in mir, schon fast Panik. Mein kleiner Kreis ist in meinem Kopf zu einem Jungen geworden, der komischerweise Romy heißt. 19:00 Uhr Donnerstag. Eine leichte Blutung, hatte ich schon, passiert wohl, alles in Ordnung. 02:00 Uhr Freitag, ich habe noch immer nicht geschlafen, Schmerzen. Ich gehe auf die Toilette. Blut, Blut, Blut und ein Schleimklumpen. Es ist weg. Ich weiß es. Um vier das gleiche Spiel. Vielleicht ist das angesammelte Blut bloß in mir geronnen und es ist gar nicht so schlimm wie in meinem Kopf. 12:00 Uhr. Die OP-Schwester fragt mich was ich alles mit meinem Studium machen kann. Lasst mich in Ruhe, spritzt mir die Narkose und tut was ihr tun müsst. Ich werde wach, alleine. Mein Junge Romy ist bei meiner Mutter, irgendwo da oben, sie hat sich so sehr Enkel gewünscht und nicht erlebt, jetzt hat sie einen. "Sei doch froh, so hat zumindest das Schicksal entschieden und nicht du." -Aufbauende Worte meine Freunde.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/romy-mein-junge/1004044
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