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Boahmaschine
http://www.neon.de/user/Boahmaschine
quark
langsam wird es komisch.
alle werden alt alle werden krank ob öko oder druffi irgendwann bist du dran dann geht der plasma aus fühlt sich komisch an naja nimmst das phone doch hast keinen empfang langsam wird es komisch ist so selten still du atmest tief durch alles halb so wild schmökerst die reklame lenkst dich tapfer ab hältst dich fest an allem was noch halbwegs klappt raus in den garten da riecht es immer gut fuck was ist denn mit der tür elektroschloss kaputt langsam reicht es wirklich versteckte kamera genau das wird es sein was haben wir gelacht ausgerechnet heut’ wenn du alleine bist dreht’s dich auf's kreuz und langsam kriegst du schiss schleichst dich in die küche machst dir deinen tee nimmst brav die vitamine a, d, e und c schaust nochmal auf's handy und hey sieh da empfang als es plötzlich klingelt ganz gespannt gehst du ran das ist bestimmt der typ versteckte kamera omg ich komm ins tv na das war schon immer klar! doch die stimme klingt nicht lustig ein mann stellt sich kurz vor herr professor horst von quark mit dem befund aus dem labor guten tag was soll ich sagen ich sags einfach gerade raus sie müssen leider packen und sofort ins krankenhaus alle werden alt alle werden krank ob öko oder druffi irgendwann bist du dran dann geht der plasma aus fühlt sich komisch an naja nimmst das phone doch hast keinen empfang vielleicht bist du dann alt denkst jetzt das wär egal doch die märchen die's mal gab ihre zeit, sie war einmal gott ist kalt wie's all die sonne kurzes glück das wasser und die erde es gibt nur dich und kein zurück
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/freundschaft/quark/1479939
https://web.archive.org/web/20150325224026/http://www.neon.de/artikel/fuehlen/freundschaft/quark/1479939
fuehlen
freundschaft
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AtmenIstKrieg
http://www.neon.de/user/AtmenIstKrieg
Besuch bei T.
'Die wiegt ja auch ganz schön was!'
Klingeln. Auf dem Schild ein Name, den ich wahrscheinlich niemals werde richtig aussprechen können. Kurzes Umsehen, ganz klar, nicht die schönste Gegend, eigentlich sogar ziemlch trostlos, Jugendliche, denen ich nicht nachts im Wald begegnen möchte, trinken Bier aus PET-Flaschen, ein Mann wühlt in einer Mülltonne, erbeutet etwas undefinierbares, schlurft weiter. 'Geiler Scheiß' denk ich mir, und verzieh das Gesicht. Dann, ein Knacken durch die Gegensprechanlage; 'Joo?' 'Ja hey, ich bin's.' 'Komm hoch!' Ein Surren, ich drück die Tür auf, lauf zum Aufzug und fahr in die oberste Etage des Plattenbaus. T. steht da, in Jogginghose und Unterhemd, Cornflakesschale in der Hand. 'Is' nicht Ramadan?' frage ich und ziehe die Tür zu. 'Doch, doch, aber du weißt doch, damit hab ich's nicht so. Willste auch was essen?' 'Nee, danke.' Eine Stunde später. Das schöne an Plattenbauten ist ja, dass man herrlich weit schauen kann. Die Sonne geht unter, wir schweigen. 'Das Problem ist ja' T. dreht sich die Kippe fertig, 'dass alle von dir wollen, dass du sie rettest. Was ist das für eine unglaubliche Last die man sich und Anderen aufbürdet?' Ich schaue ihn an. 'Willst du nicht gebraucht werden? Du brauchst den Anderen, er braucht dich, das Ganze ist im Gleichgewicht? Man geht doch nie unbefleckt in neue Beziehungen, sei es Liebes-technisch oder freundschaftlich. Und man will doch immer was vom Anderen. Hör mir zu, sei da, pass auf mich auf, besorgs mir.' T. lacht. Ich nehm mir den Tabak. 'Achte mal, voll die Cowboy-Zigarette.' T. grinst. 'Aber das muss doch anders gehen. Du kennst das doch, du gibst und gibst, und irgendwann kannst du nicht mehr, weil der Andere dich aussaugt. Das ist doch absolut nichts Liebevolles, Zärtliches. Fast schon parasitär. Leute die auf'n Arm wollen, unfähig, die Basis zu schaffen. Das ist es, die Basis, auf der du die weitere Beziehung aufbaust. Oft genug ziehst du ja auch irgendwas perverses aus diesen Beziehungen.' 'Und was ist mit Einsamkeit? Die willst'e doch auch weggemacht kriegen.' T. schweigt eine ganze Weile. 'Als ich in deinem Alter war - guck mich nicht so an, klar, ist noch nicht so lange her, aber wenn man jung ist, passiert so viel, alles verändert sich! Also, als ich in deinem Alter war, war ich einsam, ganz schrecklich einsam sogar, ich habe mich nach jemandem gesehnt, der mir das wegmacht. Verstehste? Ich habe mich, wenn ich mich verliebt habe, nicht in den Menschen verliebt der vor mir stand, sondern in die Hoffnung, nicht mehr alleine zu sein. Heute, glaube ich zumindest, kann ich Einsamkeit besser ertragen, weil ich einfach aus dieser verkackten Selbstfindungsphase raus bin. Ich habe mich gefunden, ein wenig zumindest, und kann Menschen lieben, weil sie liebenswert sind, und nicht mehr, weil ich Angst habe. Es sind keine Zweckgemeinschaften mehr.' Die Sonne ist untergegangen. 'Die wiegt ja auch ganz schön was!' Lachen. Ich verabschiede mich. 'War schön mit dir. Nächste Woche? Haste Zeit?' Ich nicke. 'Klar. Ich bring nächstes Mal was zu essen mit.' 'Würd mich freuen!' Runter nehm ich die Treppen, geh raus, laufe zur Bahn. Mein Bauch ist warm, und irgendwie scheint alles nicht mehr so grau zu sein.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/besuch-bei-t/914534
https://web.archive.org/web/20130628043321/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/erwachsen-werden/besuch-bei-t/914534
fuehlen
erwachsen-werden
914,534
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kawikani
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geh bitte.
sonst bleibe ich.
ich denke es sinnvoller zu gehen, als zu bleiben. nein, ich weiß es. längst hätte einer von uns beiden gehen müssen. irgendwie haben wir den passenden zeitpunkt nicht erkannt. es macht mich traurig, dich los zu lassen. ich kann den gedanken kaum ertragen, dich nicht mehr zu sehen, nicht mehr zu riechen, nicht mehr zu fühlen, nicht mehr zu schmecken... dann bleibe ich halt. Ich will einfach nur glücklich sein. mit dir. ich bin oft traurig, wie gelähmt. ohnmächtig. schwebend. schwach. vom wahnsinn befallen, als hätte ich ein dauerfeuerwerk im kopf. und im herzen. ich fahre ständig achterbahn. in mir tobt der bär. und blauäugig bin ich. fürchterlich naiv. so bin ich eigentlich gar nicht. manchmal hat schreckliches seine eigene schönheit. für niemanden zu erkennen. nur für mich. ich liebe dich. ich hatte wohl nie eine wirkliche bedeutung für dich und dein leben. hast du wirklich mal an UNS geglaubt? an uns, an dich und mich? uns beide? mir wird übel. geh bitte. lass mich einfach wieder leben.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/geh-bitte/1004447
https://web.archive.org/web/20130331022418/http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/geh-bitte/1004447
fuehlen
liebe
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unnuetzeswissen
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Florian Silbereisen hält den Weltrekord im »Über-heiße-Herdplatten-laufen«
Hättet ihr dem Schlagerstar so viel Mut zugetraut?
http://www.neon.de:80/artikel/kaufen/produkte/florian-silbereisen-haelt-den-weltrekord-im-ueber-heisse-herdplatten-laufen/1087611
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produkte
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Annabel_Dillig
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Alles auf Schwarz
Der amerikanische Traum hat einen neuen Namen: Williston. Das Öl unter der Stadt zieht Tausende an, die auf schnelles Geld aus sind. Auch Verbrecher
(dieser Text erschien zuerst in Ausgabe 01/2013 . Fotos: Charles Ommanney ) Unbarmherzig grell scheint das Neonlicht von der Decke, der Geruch von Schweißfüßen hängt in der Luft, doch dem Pastor ist nach einem Triumphgesang zumute. »Come all ye faithful, joyful and triumphant«, schmettert er: »Oh kommet, ihr Christen, singet Jubellieder!« Die dreißig Männer auf den Armeepritschen im Gemeindehaus stimmen brummend ein, eigentlich sind sie zu müde, ein kurzes Gebet noch und dann endlich schlafen. Jeden Abend um neun versammelt Jay Reinke die Männer zum Gottesdienst, das ist der Deal, wenn er sie schon in seiner Kirche schlafen lässt. Die wenigen Hotels der Stadt sind seit Monaten ausgebucht, sogar Motels verlangen 200 Dollar pro Nacht. Von überall her kamen sie in diese gottverlassene Gegend, aus Florida, Alaska, Kalifornien, sie kamen auf die Armeleuteart mit dem Zug oder dem Greyhoundbus, im Gepäck nicht viel mehr als einen Schlafsack und jede Menge Schulden. Exsoldaten, Exhäftlinge, Exhausbesitzer – Pastor Reinke gewährt ihnen Unterschlupf. Weil in der Herberge kein Platz für sie war. »O come let us adore him«, singt der Pastor. Den -Refrain kennen die Männer, alle stimmen ein. Ihr Bethlehem heißt Williston, und was sie anbeten, ist das Öl. 120 000 Dollar in einem Jahr kann man hier verdienen. Ihre große Chance. Drei Kilometer unter ihnen befindet sich der Bakken, eine Ölformation, die sich über Teile North Dakotas, Montanas und Kanadas erstreckt. Auf bis zu 24 Milliarden Barrel Rohöl schätzen Experten das Ölvorkommen des Bakken, das entspräche bei weitem mehr als dem, was im Boden von Katar liegt. Die USA, der ölhungrigste Staat der Welt, haben begonnen, ihre eigenen Ölreserven auszuschlachten. Technische Verbesserungen haben dies möglich gemacht, es ist der Versuch, sich endlich unabhängig zu machen vom Preiskartell der OPEC-Staaten. Inzwischen stammt mehr als die Hälfte des in den USA verbrauchten Öls aus heimischen Vorkommen. 2017 werden die USA der weltgrößte Produzent von Erdöl sein, prognostiziert die Internationale Energieagentur, was Erdgas betrifft, wäre dies schon 2015 der Fall. Die Einwohnerzahl hat sich binnen fünf Jahren verdreifacht Williston ist das Epizentrum des größten Ölbooms der jüngeren amerikanischen Geschichte. Die Einwohnerzahl dieser Kleinstadt im Nirgendwo hat sich innerhalb von nur fünf Jahren verdreifacht. 510 000 Barrel Rohöl werden hier pro Tag gefördert, mehr als die USA 2011 täglich aus Irak importiert haben. Eine moderne Wildwestgeschichte: Sie handelt von einem barmherzigen Pastor, einem überforderten Sheriff, von Nutten, Geschäftemachern und Gesetzlosen. Wie einst geht es um die Verschiebung einer Grenze, einer new frontier , nur ist es diesmal keine geografische, sondern eine geologische Grenze. Kelly Miller ist einer der tausenden Goldsucher in Williston, sein Planwagen ist ein Campinganhänger – der kleinste und schäbigste im gesamten Trailerpark. Gerade kommt Kelly von seiner ersten Schicht am Bohrturm zurück. Auch hier, acht Kilometer außerhalb von Williston, sind hunderte von denen gestrandet, die keine Bleibe fanden. Nicht einmal sechs Quadratmeter misst sein Schlafplatz, die Behindertentoilette an der Tankstelle nebenan ist größer. »Mir reicht das, ich brauch nicht viel«, sagt er und schält sich aus seinem ölverschmierten Overall. In diesem Loch wird er Weihnachten und Silvester verbringen, mutterseelenallein, von den anderen Arbeitern kennt er keinen. Er wird mehr als hundert Stunden pro Woche arbeiten und in drei Monaten 30 000 Dollar verdienen. Kelly zieht seine Stiefel aus, seine Füße dampfen in der eiskalten Luft. Einen Monat lang hat er sich vorbereitet. »Ich musste Opas alten Anhänger etwas umbauen, ein Heizkörper musste rein. Dann bin ich losgefahren.« Gestern kam er an, nach 1300 Kilo-metern. Seine Mutter hatte ihn nicht gehen lassen wollen. »Sie sorgt sich sehr«, sagt Kelly. Wenn er sie gleich anruft, wird er ihr nicht erzählen, dass er sich von heute an fast täglich an dem dreißig Meter hohen Bohrturm abseilen muss, dass er bis zu achtzehn Stunden am Stück arbeiten wird, dass er sich bei früheren Ölarbeiten den Knöchel zertrümmert hat und im Oktober ein Arbeiter bei einer Explosion gestorben ist. »Es ist der gefährlichste Job der Welt«, sagt Kelly. Arbeitsschutz spielt hier keine Rolle, take it or leave it, friss oder stirb. Kelly ist 24, er war nie auf dem College. Das Öl ist seine Chance, sich ein finanzielles Polster anzulegen. Er spart auf ein kleines Haus an einem See in Idaho, wo er jagen und -fischen kann. »Nichts Extravagantes, ein einfaches Leben.« In seiner Rede am Wahlabend hat Präsident Obama einmal mehr den amerikanischen Traum beschworen, das alte Lied vom Geist eines Landes, das sich immer wieder häuten und neu erfinden kann: »Ich glaube daran, dass wir an dem Versprechen unserer Gründer festhalten können, der Idee, dass man es schaffen kann, wenn man gewillt ist, hart zu arbeiten.« Es war eine Gänsehautrede, aber stimmt das -alles noch? Um die sieben Dollar beträgt der Tellerwäscherlohn bei Fast-Food-Ketten, 2000 Dollar verdient Kelly pro Monat als Landschaftsvermesser. Eine der derzeit beliebtesten US-Serien, »Breaking Bad«, handelt von einem Highschoollehrer, der aus Geldnot anfängt, Crystal Meth zu kochen. Seit Jahren driftet die amerikanische Gesellschaft auseinander, die Zahl der »working poor«, derer, die sich ab-rackern und trotzdem in Armut leben, wächst und wächst. Niemand hier würde ernsthaft gegen Fracking protestieren Williston ist der testosteronstrotzende Gegenentwurf. Während der Rest des Landes acht Prozent Arbeitslosigkeit verzeichnet, herrscht in Williston Voll-beschäftigung. An so gut wie jedem Firmengebäude heißt es: »Wir stellen ein«. Walmart zahlt siebzehn Dollar pro Stunde, mehr als das Doppelte des üb-lichen Lohns. Die Stelle ist seit Wochen frei, die Jobs im Ölgeschäft sind lukrativer. Stripperinnen reisen aus Las Vegas und Amsterdam an, weil sie hier 2000 Dollar pro Nacht verdienen. Die beiden Stripbars von Williston sind jeden Abend zum Bersten gefüllt mit Stiernackigen, Gepiercten und Zahnlosen. Rund um die Uhr, sieben Tage pro Woche sprudelt das Öl. Erst nachts sieht man so richtig, in welcher Dichte Ölfirmen wie Halliburton, Exxon Mobile oder Statoil die schneebedeckten Weiten der Great Plains per-foriert haben. Die Öltürme und Anlagen sind kilometerweit zu erkennen im Schein flackernder Erdgasflammen. Jeden Monat werden zweihundert neue Ölquellen erschlossen. Möglich wurde das Wunder von Williston durch -Hydraulic Fracturing, kurz »Fracking« (siehe Kasten S. 30). Eine aufwendige, umstrittene Technik, um Rohöl und Erdgas aus besonders tiefen und schwer zugänglichen Gesteinsschichten zu fördern. Beim Fracking wird zunächst vertikal gebohrt und dann horizontal in die Ölschicht hinein. Unter Hochdruck werden Millionen Liter mit Chemikalien und Sand versetztes Wasser in das Bohrloch gejagt, eine Art chemische Stimulation, um das Rohöl (und Erdgas) aus dem porösen Gestein zu lösen. Manche der gefrackten Löcher sprudeln daraufhin zwanzig Jahre lang, liefern 4000 Barrel Rohöl am Tag. Ein massiver Eingriff in die -Natur: Umweltschützer kritisieren die Gefahren für das Grundwasser durch die zum Teil krebserregenden Chemikalien, den hohen Wasserverbrauch, die Möglichkeit kleinerer Erdbeben. Vielleicht liegt es an der Weite des Landes, an der Tatsache, dass man von Williston mehr als vier Stunden fahren muss, um in die nächste Stadt mit mehr als 20 000 Einwohnern zu gelangen, aber es gibt niemanden in der Gegend, der ernsthaft gegen Fracking protestieren würde. Zu groß ist der finanzielle Segen, den das Öl dieser strukturschwachen Gegend bereits gebracht hat. Wütend werden die Leute in North Dakota nur, wenn wieder Gerüchte aus Washington durchdringen, Präsident Obama wolle das Fracking regulieren. Doch selbst er nennt den Bakken einen »Glücksfall«. Wenn in den beiden Kinos von Williston Ende Dezember der neue Film mit Matt Damon anläuft, eine Art Erin-Brockovich-Drama, werden sie hier nur mit den Schultern zucken. Damon spielt einen Geschäftsmann, der den Bewohnern einer Kleinstadt das große Geld durch Fracking verspricht und erst nach und nach dahinterkommt, welche Schäden es anrichtet. »Promised Land« heißt der Film, in Williston wird niemand denken, der -Titel sei zynisch gemeint. Das gelobte Land, genauso ist es in ihren Augen. Doch der Boom hat noch eine dunkle Seite, und die beschäftigt die Menschen tatsächlich. Scott Busching sitzt in seinem Pick-up-Truck und bekommt schon wieder einen Notruf. »Ja, ich fahr hin«, knurrt er ins Funkgerät, eine Schlägerei in einer der Containerunterkünfte am Stadtrand. Zehn Jahre lang war er schon Sheriff, als 2008 die Sache mit dem Öl losging. Seitdem ist nichts mehr, wie es war, die Zahl der Verbrechen hat sich verdreifacht. Aber er wollte dabei sein, wenn sich seine Stadt häutet, wenn sie durch die Hölle geht, um etwas Besseres zu werden: reicher, größer, schöner. »Vor fünf Jahren haben wir ein neues Gefängnis gebaut, schon jetzt ist es voll, und wir bauen das nächste.« Die Schlägerei hat sich als harmlos herausgestellt, der Sheriff hat seine Patrouille beendet und will kurz bei den Kollegen im Gefängnis vorbeischauen. Mit schwerem Schritt geht er die Flure seiner Anstalt entlang, es wirkt, als habe dieser Hüne beschlossen, umso langsamer zu werden, je schneller sich seine Stadt bewegt. Für eine kurze Zeit saßen hier auch die Mör der von Sherry Arnold ein. Die 43-jährige Highschoollehrerin stammte aus Sidney, einem kleinen Ort im benachbarten Montana, wo der Ölboom ähnlich eingeschlagen hat wie in Williston. Die Lehrerin verschwand im vergangenen Januar beim Joggen, zwei Monate lang war ein Laufschuh das Einzige, was man von ihr fand. Tausend Dorfbewohner durchkämmten die Prärie. Gefunden wurde ihre Leiche in einem Acker kurz vor Williston. Sherry Arnold war zum Problem des Sheriffs geworden, das schlimmste Verbrechen seiner Laufbahn. Jetzt mit sechzig, so kurz vor seiner Pensionierung. Was die Lehrerin auf den achtzig Kilometern zwischen Sidney und Williston erleiden musste, sickerte zu den Bewohnern der Gegend so langsam durch wie das zähflüssige Öl durch die Schichten des Bakken. Wie so viele waren auch Lester Waters und Michael Spell nach Williston gekommen, um schnell viel Geld zu verdienen, sie waren die ganze Nacht gefahren, vollgepumpt mit Crack. Sie zerrten Sherry Arnold in ihr Auto und erwürgten sie. Die Schaufel, mit der sie sie verscharrten, tauschten sie später bei Walmart um, eine Kamera filmte sie dabei. Vor allem die Frauen rüsteten daraufhin auf. Seit 2010 haben sich die Anträge auf einen Waffenschein im Bezirk des Sheriffs vervierfacht. »Ich gehe davon aus, dass so gut wie jeder hier eine Waffe hat«, sagt Busching. Viele der Frauen im Ort gehen abends nicht mehr ins Fitnessstudio, weil es auf dem Parkplatz mehrfach zu Übergriffen gekommen ist, in Sidney kam es in einer Bar angeblich in nur einer Nacht zu neun Fällen von Vergewaltigungsdrogen in Getränken. Busching sitzt in seinem Büro im dritten Stock, aus dem Fenster blickt er auf die Endlosigkeit der Prärie, durchzogen von einem Netz aus Öltürmen. »Das Problem ist: Es sind zu viele Männer. Die Ölarbeiter kommen ohne Familien. Auf achtzig Männer komme eine Frau, heißt es.« Es sind so viele, dass sie in ihren Autos auf Parkplätzen schlafen und in sogenannten Man-Camps, Containern am Stadtrand, zu tausenden. Sorgen machen ihm nicht die Ölarbeiter wie Kelly, sie fallen abends erschöpft ins Bett. Was der Sheriff viel mehr fürchtet, sind die Motten, die das Licht angezogen hat. Die ehemaligen Straftäter, Cracksüchtigen, die Nutten und Zuhälter. Busching hat doppelt so viele Beamte wie noch vor drei Jahren, 36 sind es jetzt. Selbst von denen hören immer wieder welche auf und heuern als Arbeiter bei den Öl-firmen an, weil sie dort mehr verdienen. »Es ist nicht einfach, Beamte mit Familien herzulocken. Die Lebensqualität ist noch nicht so hoch, wie sie sein müsste«, sagt er. Seine eigenen Kinder sind längst in schönere Städte gezogen. »Bis wieder alles in geregelten Bahnen läuft, arbeite ich noch. Ich will den Laden in Ordnung bringen.« Auf einem Grundstück seiner Frau werde seit kurzem nach Öl gebohrt. Busching rechnet auf dem Karton seines Lunchpakets mal eben aus, wie einträglich die zwei Löcher sind. »1800 Dollar pro Tag«, sagt er und grinst. Im letzten Viertel seines Lebens wird er ein reicher Mann sein. Haus, Garage, Auffahrt, Haus, Garage, Auffahrt. Hundertfach Wenn die gestrandeten Obdachlosen in Pastor Reinkes Kirche die unterste Schicht im Wirtschaftswunder von Williston bilden, dann sind Gary Fendich und CJ Antonyuk die oberste. Die beiden ukrainischen Immigranten verdienen prächtig am Boom. Aus Seattle sind die beiden Immobilienhändler nach North Dakota umgesiedelt, sie folgen dem Öl, sie -waren schon in Texas und Alaska. »Bei Mietpreisen um 3200 Dollar für eine Dreizimmerwohnung haben wir erkannt, dass günstige Immobilien hier eine Marktlücke sind«, sagt CJ Antonyuk, er trägt Cowboystiefel mit Schlangenleder und einen Gucci-Gürtel. 780 Bauplätze erschließt und verkauft er mit seinem Geschäftspartner gerade. Wie das aussieht, ihre Idee vom »bezahlbaren Wohnraum«, kann man einige Meilen weiter nördlich -sehen. Massenware für Familien, hochgezogen von mexikanischen Arbeitern, zusammengetackert und -genagelt in nicht einmal zwei Wochen. Haus, Auffahrt, Garage, Haus, Auffahrt, Garage, hundertfach. »Noch vor ein paar Monaten verlief die Stadtgrenze eine Meile weiter südlich«, sagt Gary Fendich und grinst ein Tom-Cruise-Grinsen. Cruise hat oft diese »You can make it in America«-Helden gespielt, in »Cocktail« oder in »In einem fernen Land«. Und genau so eine Rede hält Gary Fendich jetzt, mit leuchtenden Augen, ein Loblied auf den Kapitalismus: dass jeder für sein Glück verantwortlich sei, man müsse nur Unternehmergeist und Mut haben. Ob die Ölarbeiter in dieser unwirtlichen Gegend sesshaft werden und wirklich ihre Familien nach-holen, ob die Halliburtons und Exxons, wie Experten prophezeien, nach zehn bis fünfzehn Jahren weiterziehen und eine Geisterstadt inmitten einer aus-gebluteten Landschaft hinterlassen, kann auch er nicht wissen. Fürs Erste lebt er den amerikanischen Traum. Ein ukrainischer Einwanderer, nichts hat sich geändert. Das ist Fracking: In Deutschland wurde Fracking seit den Sechzigerjahren etwa 300 Mal zum Gas fördern eingesetzt, das Prinzip ist das gleiche wie beim Öl: Unter Hochdruck werden große Mengen mit Sand und Chemikalien versetztes Wasser in ein L-förmiges Bohr loch gepumpt, um das Gestein aufzubrechen und um Erdgas herauszulösen. Exxon-Mobile, der führende Gasproduzent in Deutschland, hat bereits 180 Mal gefrackt. Ein Drittel der deutschen Erdgasproduktion stammt aus diesen (früheren) Bohrungen. Weil seit etwa zwei Jahren große Verunsiche rung in der Bevölkerung herrscht (es haben sich viele Bürgerinitiativen gebildet), wurden von den zuständigen Landesämtern bislang keine neuen Genehmigungen zum Fracken erteilt. Derzeit stammen vierzehn Prozent des in Deutschland benötigten Erdgases aus heimischen Vorkommen. Die erschließbaren Erdgasreserven in Deutsch land werden auf 2,3 Billionen Kubikmeter Gas geschätzt, das entspräch e dem Gasbedarf des Landes für einen Zeitraum von zwanzig Jahren. In Niedersachsen, wo 95 Prozent des Erdgases gefördert wer den, liegen die Gesteinsschichten besonders nah am Grundwasser. Ein Gut achten des Umweltbundesamtes und des Bundesumweltministeriums warnt vor Verunreinigungen des Grundwassers und empfiehlt, Fracking nur unter strengen Auflagen zuzulassen. In anderen europäischen Ländern, etwa in Frankreich, ist Fracking verboten. Inzwischen erwägt Umweltminister Altmaier ein Verbot auch in Deutschland .
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/alles-auf-schwarz/991248
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Probably.Or.Something
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Vergänglichkeit
Weil wir nach dem greifen, was eigentlich ungreifbar ist.
Auch wenn wir uns darüber im Klaren sind, dass die Vergänglichkeit durch nichts aufzuhalten ist, klammern wir uns dennoch an die Dinge die sich stätig ändern. Unser Festhalten birgt eine tragische Komik, denn es beschert uns genau jenen Schmerz den wir so sehr verhindern wollten. Die eigentliche Absicht hinter dem Greifen ist nicht zwangsläufig schlecht, denn an dem Wunsch glücklich zu sein ist nichts falsch; doch durch unser greifen nach etwas das ganz einfach ungreifbar ist, schaffen wir uns nur Leid und Frustration.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/psychologie/vergaenglichkeit/791176
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Meike_schreibt
http://www.neon.de/user/Meike_schreibt
Der Abschied.
Du gibst mir noch einen letzten Kuss, so wie Du meinst, bevor wir uns zum Schlafen aneinander kuscheln. Aber daraus wurde nichts.
Du gibst mir noch einen letzten Kuss, so wie Du meinst, bevor wir uns zum Schlafen aneinander kuscheln. Aber daraus wurde nichts. Aus einem wurden 2, 3, 4 Küsse, bis wir es aufgegeben haben, zu schlafen. Die Nacht war noch jung und wir hatten am nächsten Tag eh nichts vor. Sie warnten mich vor Dir. Sagten, dass ich Dich lieber vergessen solle und sie meinten, Du würdest mir nicht gut tun, ich soll e lieber die Finger von Dir lassen, bevor Du sie Dir nimmst und mich mit in Deine Welt hineinziehst. Doch es war schon zu spät. Ich war schon längst angekommen. Und, anders als es meine Umwelt sah, ging es mir gut dort. Wahrscheinlich war es mir eh egal, wo wir waren, Hauptsache ich war irgendwo mit Dir. Ich will Dich nicht an mich binden. Ich will auch nicht mit Dir zusammen sein, Dich aber trotzdem ständig sehen. Ich will nicht nur eine von vielen sein, aber trotzdem nur „die Eine“. Und ich will Dich nicht lieben, zu sehr habe ich Angst davor und dennoch ist es wie ein Stich in mein Herz wenn Du es nicht tust. All diese Gedanken schwirren in meinem Kopf umher. Die Warnungen. Deine Welt mit ihren Küssen und Umarmungen, mit ihren lieben Worten und ihren Macken. Meine Gefühle, die aber eigentlich gar keine sind. Vielleicht habe ich von Anfang an die „innigeren“ Gefühle mit dem tollen Gefühl verwechselt, einfach jemanden bei mir zu haben, was ich vermisste. Liebe und Sehnsucht vertauscht. Du wachst neben mir auf. Guckst verschlafen, schmatzt, grummelst wirres Zeugs und drehst Dich wieder um. Nur langsam wirst Du wach. Du gibst mir einen trockenen Kuss auf die Stirn. Ich muss lächeln, doch innerlich zerfallen alle Nerven, Organe und Hoffnungen in Einzelteile. Denn ich weiß, dass es ein Abschiedskuss sein wird. Denn es ist vorbei. Deine Welt. Unsere Welt. -M.H.
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liebe
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no_plan
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Fairness in der Liebe
Vom Lügen und psychische Betrügen
Du fasst mich nicht an, du schläfst nicht mit mir. Du liebst mich, du zeigst es aber nicht. Du sagst mir ich sehe gut aus, ich bin die einzige für dich. Du sagst ich bin attraktiv, andere Männer  wären neidisch. Du sagst ich bin die schönste. Und aufeinmal bist du unvorsichtig und ich sehe das du Pornos schaust. Du schläfst nicht mit Mir!
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Linskeia
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Liebe geht durch den Magen
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Kai, mein erster Freund, der war wie Pizza. Von Pizza so denkt man, kann man nie genug kriegen. Wenn man Pizza aber dreimal die Woche vorgesetzt kriegt, hat man auch Pizza bald mal satt. Tom war wie der Döner, den es bei der Imbissbude bei mir um die Ecke gibt. Ein Wagnis, denn die Kneipe pflegte keinen besonders guten Ruf, was es wiederum spannend machte, doch davon zu versuchen. Am Ende findet man sich dann mit mulmigen Bauchgefühl oder Brechreiz im Bett liegen wieder und wünschte sich, man hätte nie davon gekostet. Horst war der alte Käse, den man seit Wochen im Kühlschrank rumstehen hat und zu dem man bloss greift, wenn wirklich nichts besseres vorhanden ist. Ivan liebte Gulasch. Ich liebte Gulasch. Und unsere Beziehung, die war auch wie Gulasch. Wie Gulasch, den man in der Mikrowelle nochmals warm macht und man enttäuscht feststellen muss, dass er nie wieder wie zu Anfang schmecken wird. Früher, als er noch frisch und heiss war. Linda war das Indische Essen, dass man aus Neugier kostet, dann aber schnell feststellt, dass Indisches Essen doch nicht jedermanns Sache ist. Lars war wie ne Milchtüte, die zu lange stehen gelassen und dann sauer wird. Hannes war der Müller Milchreis Becher – Immer wenn der kleine Hunger kommt. Louis ist zu vergleichen mit nem Schokoriegel. Zum Naschen zwischen den Mahlzeiten. Heute bevorzuge ich Fast Food. Es stillt die Bedürfnisse, wenn auch nur vorübergehend, ist billig und an jeder Ecke anzutreffen. Nur fehlen lebenswichtige Nährstoffe wie Liebe und Geborgenheit.
http://www.neon.de:80/artikel/fuehlen/liebe/liebe-geht-durch-den-magen/953693
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josefinchen13
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Zuckerwatte
Und dann sagtest du: "Du siehst süß aus im Schlaf"
Ich war glücklich. Mühelos zeigte Ich oft ein kleines, magisches Lächeln, vor allem bei Dir. Pausenlos gab es ein verzaubertes Augenklimpern da, ein verwunschenes Lachen hier, aber nur bei Dir. Ich fing an, an an uns zu glauben. Ich fing an, an dich zu glauben. Ich fing an, an mich zu glauben: Du auch. Es war als ob mir Flügel wuchsen. Du sagtest, Ich würde im Schlaf süß aussehen. Es war als ob die Wolken berühren kann. Du sagtest, meine Lache wäre niedlich. Es war als ob ich bis zur Horizontlinie rennen Und dann waren da diese kleinen Lügen. Ich blieb stehen. Riss die Augen auf, soweit ich konnte, zu weit. Plötzlich fing Ich an mich zu fragen: Liebten wir einander oder haben wir Uns rosa Brillen gebastelt, einen prächtigen Palast aus Zuckerwatte gebaut, hab Ich es wieder überstürzt und meinst Du auch wirklich alles ernst, was ich sag? Ich wurde schwierig, du konntest damit nicht umgehen. Es fing an an mir zu knabbern, meine Flügel schrumpften. Es ging nicht mehr hoch, nur runter. Ich schmeckte den süßlichen Geschmack von Zuckerwatte, den süßlichen Geschmack von Sünden und ich weinte pausenlos. Wir fingen an zu kämpfen, gegeneinander. Du sagtest etwas verzeihbares, aber Ich wurde nicht unvergesslich. Ich tat etwas verzeihbares, aber Du wurdest nicht vergesslich. Kein magisches Lächeln. Kein verzaubertes Augenklimpern. Kein verwunschenes Lachen. Nur diese von dir verhassten Tränen Du glaubtest nicht mehr an uns. Du glaubtest nicht mehr an mich. Ich noch nicht, Ich aß versalzenen Milchreis. Je weiter du weg warst, desto näher wollte ich dich bei mir. Ich flehte dich an. Ich bettelte dich an. Und dann sagtest du: "Du siehst süß aus im Schlaf" Aber nicht zu mir.
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mo_chroi
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Junis
„Wir müssen raus, Junis, wir müssen weg.“ schreie ich, als ich in die Wohnung stürme. „Komm pack' deine Sachen, wir müssen raus hier.“ Verdutzt sieht mich Junis an und will zu einer Frage ansetzen. „Nicht jetzt, Junis, pack' dein Zeug. Nicht so viel, nur was du brauchst.“ Ich hetze durch die winzige Wohnung und hau mir dabei den kleinen Zeh am Schrank an, „Scheiße noch eins … verfickte Kackscheiße!“ plärre ich wie ein Kleinkind, während ich auf einem Bein herum hüpfe und dann zu Boden gehe. Junis bückt sich zu mir und streicht mir über den Kopf „Was ist denn los?“ Ihre zarten Hände auf meinem Gesicht wollen mich beruhigen, ihr Mitgefühl möchte mich retten. „Ich hab' sie gesehen … Und ich glaube, sie haben mich bemerkt.“ Aus den Augenwinkeln kann ich erkennen, wie sich ihr Blick senkt. „Nicht schon wieder.“ flüstert sie leise. „Ich kann nicht mehr. Ich bin zu müde für die Jagd.“ Ihre Stimme klingt kraftlos . Ich glaube ihr, denn auch ich bin kraftlos und müde. Wir sind schon so lange auf der Flucht. Bald sind es zehn Jahre. Wie wir bisher überleben konnten, kann ich gar nicht genau sagen. Wir waren sechzehn, als wir alles hinter uns ließen. Die schreienden Mütter, die stummen Väter und die traurigen Geschwister. Junis habe ich an einem sonnigen Nachmittag im Mai kennen gelernt. Sie saß auf einer Schaukel und weinte. Ich fragte sie, was passiert sei, doch sie schaute mich nicht einmal an. Also setzte ich mich neben ihr auf den Boden und begann Blumenkränze zu flechten. Als ich nach Hause musste, setze ich ihr einen davon auf das goldene Haar. Sie schaute zu mir hoch mit ihren hoffnungsvollen Augen und dem bitter verkniffenen Mund. „Danke.“, sagte sie mit einer schüchternen Stimme. Es folgten Nachmittage auf den Schaukeln und später das heimliche Davonschleichen, wenn wir auf eine Party wollten. Nicht, dass jemand unsere Anwesenheit mitbekommen hätte, aber es war das Flüchten in eine andere Welt. Das schillernde Leben der Kleinstadtjugend nannten wir es, schnappten Geschichten auf und versuchten uns wie die beliebtesten Mitschüler zu kleiden. Mit dreizehn tranken wir unser erstes Bier, mit vierzehn schliefen wir das erste Mal mit einem Jungen, den wir mochten und der nie wieder anrief. Mein Vater war betrunken, als er ins Kinderzimmer kam und sich zu mir ins Bett legte. Er tat nichts, er lag nur da und begann zu schnarchen. Ich kullerte mich aus dem Bett und legte die Decke über ihn. Dann nahm ich meinen Rucksack, den ich schon vor Wochen für eine Flucht gepackt hatte und kritzelte eine Hassbotschaft auf irgendeine Seite des Malbuches meiner kleinen Schwester. Vorsichtig riss ich die Seite heraus, drapierte sie auf dem Boden, und nahm Sara aus ihren Kinderbett. Sie war so schwer in diesem Moment. Langsam und leise öffnete ich die Wohnungstür. Plötzlich begann sie zu weinen. Sie war von der kalten Zugluft im Treppenhaus wach geworden und klammerte sich heulend an mich. „Sara, bitte.“ Aber die Kleine reagierte nicht. Ich musste sie zurück lassen und so setzte ich sie auf den dreckigen, kühlen Linoleumboden und verschwand. Manchmal glaube ich, sie noch schreien zu hören. Junis sitzt auf dem Sofa und wirkt wie fest gefroren. Ich gehe ins Schlafzimmer und hole ein paar Sachen aus den Kartons. Wir haben es nie geschafft, einen Schrank zu holen oder ein Bett. Wir haben nie lange genug in einer Stadt gewohnt, hatten ständig kleinere Jobs, um uns über Wasser zu halten. Wir haben nie Wurzeln geschlagen, waren immer auf der Flucht. Man hätte meinen können, wir müssten uns daran gewöhnt haben. Es schlich sich irgendwann tatsächlich ein Automatismus ein, aber Junis wurde immer argwöhnischer und wollte mich ab und an zur Aufgabe zwingen. Das stand für mich aber nie zur Debatte, auch wenn ihre Argumente darauf abzielten, dass wir doch gar nicht wüssten, was die Leute von uns wollten. Ich wusste es schon: Sie wollten unser Leben zerstören. „Junis, komm, wir müssen gehen.“, packe ich ihr die Worte auf die Schultern und den Rucksack auf ihren Schoß. Mürrisch schaut sie mir nach, als ich in den Flur gehe. Ich muss es nicht sehen, um zu wissen, wie eng ihre Augen zu Schlitzen werden. Wie ein bockiges Kind kommt sie in den Flur gestampft, zieht die Schuhe an und huscht an mir vorbei zum Treppenaufgang. Eine Weile laufen wir schweigend nebeneinander her. Ein paar mal hole ich Luft, um etwas zusagen, lasse es dann aber doch. Junis ergreift das Wort „Ich hab Freunde hier gefunden und die Stadt ist schön. Ich wette, du hast dir die Leute nur eingebildet, um hier weg zu kommen. Ich habe nie einen von denen gesehen, die angeblich hinter uns her sein sollen.“ Ich bleibe stehen und sehe sie an „Was denn für Freunde? Die Dicke von der Kasse und den Nerd aus der Küche?“ Sie steht nun mit ihren zierlichen Schultern vor mir und hebt diese, als sei sie ein kampflustiger Tiger „Was? Du kennst die beiden doch gar nicht. Warum musst du sie runter machen? Du gehst mir echt auf Nerven.“ Derlei Töne hab ich von ihr noch nie gehört und ich muss gestehen, dass sie mich irritieren. Ich nehme ihre Hand „Junis, diese Leute wollen uns trennen, sie wollen unser Leben zerstören. Wir müssen wirklich gehen.“ „Was ist denn das bitte für ein Leben, von dem du da redest?“, schreit sie mich plötzlich wutentbrannt an, reißt sich von meiner Hand los und setzt sich mitten auf den Gehweg. Die Blicke der Menschen um uns herum bleiben nicht lange aus, während ich mich zu ihr knie und sie anflehe endlich weiter zu kommen. „Was glotzt ihr denn alle so blöde?“, blökt sie die Männer und Frauen an. Einige schauen betroffen oder empört weg, andere wiederum glotzen weiter. Einer der Männer geht auf sie zu, während er mich komplett ignoriert und fragt sie, ob er ihr helfen kann. „Einen Scheiß kannst du. Verpiss' dich.“, schnauzt sie zurück. Er zieht sein Telefon aus der Tasche und wählt eine Nummer. Ich kann mir vorstellen, wen er anruft und beuge mich ganz langsam zu Junis vor, „Wenn du jetzt nicht mit mir mit kommst, werden sie dich weg sperren.“ Sie versucht mir in Gesicht zu rotzen, trifft aber nur den Schuh einer älteren Dame hinter mir. Ich stehe auf und gehe. An der nächsten Ecke bleibe ich stehen und verstecke mich hinter der kühlen Fassade, an die ich meine wutheißen Wangen presse. Ich linse zu Junis; Sie ist immer noch verdammt aufgebracht und keift die Menge an. Eine Streife fährt vor und zwei Männer steigen aus. Junis tritt und schlägt, beißt und brüllt, doch irgendwie schaffen die Polizisten, sie in den Wagen zu bekommen. Kein Blaulicht, keine Sirenen, nur eine leise Abfahrt. Es vergehen Tage, bevor ich es nicht mehr aushalte und mich auf die Suche nach ihr mache. Tage, in denen ich vor Wahnsinn und Sehnsucht unter den Brücken der Stadt keine Ruhe finden kann oder mir einrede, sie nicht zu brauchen. Aber ich brauche sie. Und sie braucht mich. Wir kennen uns doch schon fast das ganze Leben lang. Das Finden beginnt auf dem Polizeirevier. Ich will nicht auffallen, also versuche ich so entspannt wie möglich auszusehen, während ich auf einem der Gänge nach jemandem suche, der mir Auskunft geben kann. Auf einmal sehe ich einen der Männer aus dem Wagen. Er redet mit einer Sekretärin, „Ja, das arme Ding … ließ sich gar nicht mehr beruhigen … ist jetzt im Kleist Klinikum auf der Geschlossenen.“ Ich schlucke und die Spucke hangelt sich wie ein rostiges Knäuel aus Eisenfäden meine Kehle hinunter. <2. Stockwerk, Ebene 23 'Geschlossene Psychiatrie'> steht neben dem Knopf im Fahrstuhl. Die halbe Minute aufwärts überlege ich, wie ich ihr gegenüber treten soll, aber mir fällt verdammt noch mal nichts ein. Ich stehe vor der Tür und drücke die Klingel, aber es kommt niemand, um zu öffnen. Zweimal kann ich einen Pfleger sehen, doch er bemerkt mich nicht. Sauer trommele ich mit den Fäusten gegen die Glasscheibe, aber es reagiert immer noch niemand. Mit einem schnalzenden Zischlaut drehe ich mich um und gehe Richtung Fahrstuhl, als ich ein Klicken höre. Ein Mann und eine ältere Dame kommen aus der Tür und ich nutze die Gelegenheit, um auf die Station zu gelangen. Leise schleiche ich von Tür zu Tür und suche auf den Schildern Junis' Namen. Bei der dritten Tür links habe ich Glück und betrete das Zimmer. Junis schaut aus dem Fenster. Ihr Körper ist am Bett fixiert. Die Gurte schneiden ihr ins Fleisch. Sie sieht blass und müde aus. Ich flüstere ihren Namen, doch eine Reaktion bleibt aus. Ich versuche es lauter. Noch immer keine Reaktion. Vorsichtig trete ich ans Bett und schaue wartend in ihr Gesicht. Ihre Augen regen sich und rollen desolat hin und her, bis sie meine Gestalt ausmachen können. Jetzt starren sie mich an. Nicht weit aufgerissen, aber mit einer gewissen Angst überzogen. Ich beginne mich stotternd zu entschuldigen ,“Ich … Ich weiß, dass … ich hätte nicht einfach gehen sollen, Junis. Ich weiß das ... es tut mir Leid, dass ich dich zurück gelassen habe. Ich verstehe es, wenn du böse auf mich bist, aber ich kann dich hier raus holen. Wir können immer noch weg gehen.“ Ihre Stimme hebt sich nur langsam aus ihrem Schatten heraus, „Ich … ich will nicht … Hilfe … Hiiilfeee … HIILFFEEE.“ Panisch bewegt sie ihre angeketteten Glieder und schreit, als stünde ich mit einem Messer zu ihrem Aderlass am Bettende. Ich bewege mich nicht. Auch nicht, als ein Pfleger herein stürzt und sie zu beruhigen versucht. Eilig zieht er an mir vorbei aus dem Raum, um wenige Minuten später mit einem bekittelten Mann wieder zu kommen, „Frau Benedikt, sagen sie mir, wie kann ich ihnen helfen.“ Junis schaut mich an, starr vor Schreck, „Sie ist wieder da.“ Der Arzt dreht sich um und sucht nach jemandem. Mich kann er nicht suchen, weil er an mir vorbei sieht, ja fast durch mich hindurch. Er flüstert dem Pfleger etwas zu, woraufhin der wieder den Raum verlässt. Junis zittert und zeigt mit dem Finger auf mich, während sich die Haut des Unterarms unter dem Gurt rot wird und spannt, „Sie ist da. Sehen sie sie nicht?“ Wieder dreht sich der Arzt und blickt mich nun direkt an, „Frau Benedikt, da ist niemand.“ Ist der Typ blind? Ich stehe hier. Ich würde ihm gern eine verpassen, aber ich kann mich nicht rühren. Mein Blick wechselt von ihm zu Junis und von ihr zu dem Arzt. „Doch, doch, meine Schwester, sie steht da und starrt mich an. Sie will mich mitnehmen.“ Der Pfleger kommt mit einem Spritzenbesteck wieder. Junis schreit. Ich kann mich immer noch nicht bewegen. Aber ich kann fühlen wie mein Herz bricht. Der Arzt zieht die Spritze auf und fordert Junis auf, ruhig zu bleiben, „Frau Benedikt, das haben wir gleich. Gleich ist alles vorbei, vertrauen sie mir. Es ist niemand hier, außer uns Dreien.“ Junis ist augenblicklich ruhig und sieht mich an. Der Arzt setzt die Spritze an und drückt den Inhalt in Junis' Vene. Ihr Blick wird ruhiger, doch kurz bevor sich ihre Augenlider schließen, flüstert sie noch etwas „Du hast mich verlassen, Junis. Das werde ich dir nie verzei... .“ Weißer Nebel zieht auf und verschlingt mich. Als ich aufwache, kann ich mich nicht bewegen. Ich kann nur ein Fenster erkennen und ein Kissen, das aus einem unruhige Schlaf neben mir hoch gewachsen ist. Die Tür geht auf und ein Mann kommt herein. Es ist der Pfleger, ich erkenne ihn am Gang. „Und Frau Benedikt, wie geht es Ihnen heute?“ Panik steigt in mir auf, „Wo ist Junis?“ Der Pfleger sieht mich an, sein Blick beinhaltet eine Mischung aus Enttäuschung und Mitleid. Ich will hier nicht sein. Ich möchte hier weg. Ich möchte Junis sehen. Krampfhaft versuche ich mich an die Sommerschaukeln und Winterwiesen zu erinnern, an ihr goldenes Haar und die traurigen Augen. Die einzige Erinnerung jedoch, die ich halten kann, ist, wie Junis geht, während ich auf dem dreckigen, kühlen Linoleumboden schreie.
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Brief an einen Freund
Was ich ihm sagen will
Lieber Freund, Wie geht es dir? Das frage ich dich, weil es mich interessiert und du bist einer der wenigen Menschen bei denen ich mir wünsche, dass sie mir ehrlich und lange antworten. Am liebsten ist es mir natürlich, wenn es dir gut geht, denn ich genieße dich mit guter Laune und bester Gesundheit. Dann habe ich am meisten Spaß mit dir: Auf Feiern und unterwegs. Und dann natürlich allen Leuten zeigen, wie sehr wir uns lieben, kichern, wenn wir gefragt werden, ob wir ein Paar sind: „Wir? Wie kommst denn darauf? Totaler Blödsinn.“ Und das ist es auch, denn so lieb ich dich auch habe: Ich würde mir nie wünschen, eine Liebesbeziehung mit dir zu führen. Genauso wenig will ich mit dir schlafen. Wozu auch? Dazu macht es viel zu viel Spaß, unseren Sex mit Dritten bis in Details zu besprechen, die eigentlich nicht einmal dich etwas angehen. Ich gestatte dir, zu viel über mich zu wissen, denn ich brauche dich als jemanden, der von außen auf mich schaut und mir, sobald ich es brauche, zu einer Meinung über mich aufrafft. Und es hilft mir so sehr, mit all dem ekligen, absurden, blöden, naiven und befremdlichen Seiten, die ich an mir habe, weil sie jeder an sich hat, gemocht zu werden. Ganz freiwillig und inzwischen sogar uneigennützig. Wir reden ja manchmal über unsere Freunde. Über diejenigen, denen wir unser Ohr leihen, weil wir uns irgendwie gut dabei fühlen, gebraucht zu werden. Und genießen es dann natürlich auch, zu hören: „Mensch, was hätte ich ohne dich heute nur gemacht?“ Ich weiß, dass du mich liebst, auch wenn du verliebt bist. Ich bemühe mich, nicht eifersüchtig zu werden, obwohl du weißt, dass ich es bin, weil ich einen Hang dazu habe. Ich will dich nicht teilen und wenn du darüber schwärmst wie gut ihr euch versteht und wie unmittelbar euer Umgang funktioniert, frage ich mich, ob du mich denn dann noch so brauchst, wie ich dich brauche. Denn dieses Gleichgewicht schätze ich: Du bist mein Fels in der Brandung und ich bin deiner. Das ist fair, finde ich. Und früher oder später begreife ich auch wieder, dass sich das durchs Verliebt-Sein nicht verändert, denn das passiert unabhängig von uns. Wir gehen nicht inflationär miteinander um. Wir haben längst nicht täglich, aber immer regelmäßigen Kontakt. Ein Anruf, eine Mail, eine SMS, wenn wir besoffen sind. Du bist mein doppelter Boden, der auch bleibt, wenn er nervt. Und das tun wir manchmal: Uns auf die Nerven gehen. Ich bin sicher, dass ich dir dann und wann auf die Nerven gehe. Mit der ewig selben Leier über eine gescheiterte oder scheiternde Liebe, Zukunft, Vergangenheit, Gegenwart – dieses ganze Paket. Und du mir auch. Das wissen wir, auch wenn du wesentlich besser darin bist, mit mir umzugehen, wenn ich anstrengend bin. Du neigst nicht zur Einsilbigkeit, bist weder kurz angebunden noch unhöflich. - Wisse, dass mir das immer Leid tut und ich sehr dankbar dafür bin, dass du das aushalten kannst. Ich habe mir die „Was würde ich ohne dich“-Frage auch schon manchmal gestellt, oder habe versucht, mir vorzustellen, wie es wäre, würdest du sterben. Ich hoffe sehr, auf unzählige Momente mit dir, auf Erinnerungen und darauf, irgendwann mit dir in der Küche zu sitzen und diese „Weißt du noch . . . “ - Sätze zu sagen. Ich liebe dich und das tut mir sehr gut. Deine Freundin.
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Edward Hopper mal ganz anders
Wie amerikanisch war Edward Hopper wirklich? Und malte er tatsächlich realistisch?
Würde bei einem Quiz die Frage lauten: „Nennen sie den bekanntesten Künstler des Amerikanischen Realismus“, müsste man wohl „Edward Hopper“ antworten, um richtig zu liegen. Das jedenfalls ist die gängige Meinung. Aber würde Hopper selbst das so unterschreiben? Sieht man sich das Leben des Künstlers und seine Werke genauer an, kommt so manch überraschende Erkenntnis ans Licht. Hopper, der 1882 im Staat New York geboren wurde, gilt als Amerikaner par excellence: Ein Patriot, der sein Land liebte und das American way of life in zahlreichen Bildern festhielt. Dass Hopper aber in jungen Jahren gleich drei Mal in Europa war und sowohl Frankreich als auch die französische Sprache liebte, wissen die wenigsten. Doch damit nicht genug: Er war fasziniert von den französischen Impressionisten und ihrer Malweise. Während seines ersten Paris-Aufenthaltes 1907 eignete er sich die impressionistischen Techniken an: Seine Pinselführung war sehr kurz und brüchig, er benutzte lichte Pastelltöne und spielte mit den Lichteffekten. Unter freiem Himmel malte er typische Pariser Motive wie den Louvre, Le Pont des Arts und Notre Dame. Selbst nach seiner Rückkehr in die USA malte er – aus der Erinnerung heraus - Bilder mit Pariser Themen und gab ihnen sogar französische Titel. Da überrascht es kaum, dass es bei seiner ersten Ausstellung in New York nur Werke aus seiner Paris-Zeit zu sehen gab. Noch weniger überraschend sind die damaligen Reaktionen der amerikanischen Kunstkritiker: Hoppers Arbeiten wurden schlecht besprochen, teilweise auch einfach ignoriert. Weder Hoppers Stil noch seine Themen kamen bei den Amerikanern gut an, was dazu führte, dass Hopper jahrelang finanzielle Probleme hatte. Nur zu gerne wäre der junge Edward noch einmal richtig Europa gereist, aber das ließ weder sein Geldbeutel noch sein Gemüt zu: Er hegte eine derartige Abneigung gegen die lange Fahrt über den großen Teich, dass er bis zu seinem Tod 1967 nicht mehr nach Europa kommen sollte. Das amerikanische Umfeld und der Kontrast zu europäischen Landschaft führte im Laufe der Jahre dazu, dass Hopper seine impressionistischen Züge ablegte und den Stil entwickelte, der für ihn so charakteristisch ist: Starke Konturen und Kontraste, überbetonte Farbtöne und eine ungebrochene Pinselführung. Genau die so gemalten Bilder waren es, die ihm ab Mitte der 20er Jahre zum Erfolg verhalfen. Hinzu kommt, dass Hopper nunmehr amerikanische Landschaften, die Architektur in den Städten und Alltagsszenen abbildete - Motive, mit denen sich die Amerikaner identifizieren konnten und die für sie greifbarer waren als jeder noch so beeindruckende Eiffelturm. Und so wurde Hopper zu dem Künstler, der die Staaten – so heißt es – derart realistisch darstellte, wie bisher keiner zuvor. Aber dabei wird eines übersehen: Hopper war weit davon entfernt, die Realität einfach nur abzumalen. Vielmehr gibt es in seinen Bilder stets verfremdende Effekte, die das Reale verformen. Das amerikanische Ambiente wird so überzeichnet, dass eine phantastische Wirkung entsteht. Seine Darstellung des modernen Lebens lässt Brüche hervortreten. Um das zu erreichen, bediente sich Hopper unter anderem irritierender Perspektiven, unheimlichen Atmosphären und übernatürlichem Lichtquellen. Besonders deutlich wird dies an dem Bild „Room for tourists“ von 1945. Es ist eine Art Motel – im typischen New England Stil - zu sehen, das hell erleuchtet ist. Durch die Perspektive fühlt sich der Betrachter, als würde er sich auf das Gebäude zu bewegen, um dort vielleicht ein Zimmer zu mieten. Obwohl das Haus im ersten Augenblick einladend wirkt, gesellt sich etwas Unheimliches hinzu: Woher kommt das Licht, das den Vorplatz so hell beleuchtet? Warum ist in keinem der Räume ein Mensch zu sehen? Wirkt das Schwarze ringsherum nicht unnatürlich bedrohlich? Solche Analysen sind bei fast allen Werken Hoppers anwendbar. Mal ist es die imposante Natur, die den Menschen geradezu als einen Fremdkörper im Bild erscheinen lässt, die also eine Entfremdung der Zivilisation von der Natur erzeugt, mal ist es das Aufeinandertreffen von Dynamik und Erstarrung, was so gar nicht zusammen passen will. Hopper blieb sich zeitlebens mit seinem Leitspruch selbst treu: „Kunst ist die Wiedergabe der Welt um mich durch die Welt in mir“. Gefühle, Erinnerungen, Erfahrungen und persönliche Ansichten haben dazu geführt, dass Hopper die Wirklichkeit eben so transformierte, wie er sie selbst sah und empfand. "Wichtige Links zu diesem Text" Bilder von Edward Hopper
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Nora_Reinhardt
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Jobgeflüster
Was waren Eure schlimmsten Ferienjobs, die ihr absolviert habt?
Dave Grohl von den Foo Fighters jobbte in einem Möbellager, Campino von den Toten Hosen pflückte per Hand Erdbeeren auf einem Feld für 50 Pfennig pro Stunde, Pink arbeitete beim Mc Donalds und Jennifer Aniston musste als Teenie Toiletten putzen – furchtbare, und wenig profitable Nebenjobs gibt es etliche. Das wissen auch die NEON-Redakteure. Textchef Marc Schürmann machte eine Fahrgastbefragung in Hagener Linienbussen. Nachdem er einem Gast ein paar Fragen gestellt hatte, merkte er, dass der Befragte schlief. Der nächste, den er befragen wollte, machte ihm daraufhin klar, dass er für diesen Job ungeeignet sei. Tobias Moorstedt jobbte als Pizzabote. Er, ein Mann des guten Geschmacks, musste eine Latzhose als Uniform tragen. Es gab 9 Mark pro Stunde. Silke Probst verbrachte ihre Ferien acht Stunden täglich vor einem Supermarkt-Kühlregal und pries abgepackten Käse an – durchgefroren und mit wunden Füßen. Und Chefredakteurin Vera Schroeder arbeitete einst als Trampolinwart im Freibad und musste 17-jährige Halbwüchsige nach Ablauf der fünf Minuten vom Trampolin scheuchen, was „nicht schön“ gewesen sei. Was waren eure schlimmsten Ferienjobs, die ihr absolviert habt – und wisst ihr noch, wieviel habt ihr dabei verdient habt?
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Emily-Joelle
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Seifenblasen.
Mit jedem Abenteuer stirbt man ein wenig mehr. An jedem Tag, den man lebt.
Verantwortung & Raum verleugnend führt der Weg erneut auf die Zeitinsel. Unausweichliche Analogie zu Ebbe und Flut: ein weiteres Abenteuer ohne Kompass & Sicherung. Das Ego in goldene Ignoranz gekleidet, unausgesprochene Bereitschaft, die Welle nicht zu brechen. Getragen auf der Woge des Augenblicks, sehnsüchtige Unfähigkeit, das Mehr zu zügeln. Himmels Groll vergessen, erleichtern in Sonne getränkte Kunstworte den Abschied, unendliche Weiten eröffnen neue Blicke auf den Horizont, uralte Silberstreifen verlieren sich. Die Welt ist in diesem Moment eindeutig zu groß der Wunsch, dass sie kleiner sei.
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nobbie
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Mit 18 schon am Arsch.
Nervenzusammenbrüche. Immer wieder. Mit 18. Erwartungsvolle Blicke auf sie gerichtet. Den Druck spürend, sich anpassen zu müssen.
Ich bin weiblich. 18 Jahre alt. Vor kurzem in die wunderschöne Hansestadt im Norden gezogen. Und bekomme keine Berufsunfähigkeitsversicherung. Wieso nicht? Mit 18 Jahren sollte man doch noch keinen Bandscheibenvorfall gehabt haben. Mit 18 ist man doch noch jung und unverbraucht. Oder etwa nicht? Nichts sollte dagegen sprechen, mich zu versichern. Mein Versicherungsberater gratulierte mir, dass ich mich doch rechtzeitig um die Beschaffung einer Versicherung und meine Altersvorsoge  kümmere. Er präsentierte mir knappe 60 Minuten lang  sein Angebot, dass er extra für mich ausgearbeitet hatte. Nach anfänglichen Zweifeln und seiner guten Überzeugungsarbeit willigte ich schließlich ein. Er fing an, all diese Fragen zu stellen. Sei ich in den letzten 5 Monaten in einem Krankenhaus gewesen? Habe ich Allergien? Habe ich Rückenbeschwerden? Nehme ich Medikamente? Alle Fragen konnte ich mit einem „Nein“ beantworten. Der Optimalfall. Dacchte ich zumindest. Naiv und leichtsinning wie ich bin, teilte ich ihm jedoch mit, dass ich doch eine Überweisung für einen Psychiater hätte. „Waren Sie in den letzten 5 Jahren in psychologischer Behandlung?“ Die Frage kann ich immernoch verneinen. Trotzdem musste mir mein Versicherungsmakler mitteilen, dass ich keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommen würde. Nicht bei ihm und auch nirgendwo anders. Bäm. Der hat gesessen. Ich fühlte pure Verzweiflung. So habe ich doch extra mit meinen Psychiatertermin gewartet - mal davon abgesehen, dass die Wartezeiten für einen Termin ohnehin abartig lang sind -, damit ich alle Fragen mit einem „Nein“ beantworten kann. Ich habe versucht, Ihm zu erklären, dass das in keinem Zusammenhang zu einem Burnout stehen würde. Ihm erklärt, dass meine Vergewaltigung der Grund für die Überweisung sei. Er blieb eiskalt und wünschte mir nur „Alles Gute für Ihre Zukunft“. Ich war überfordert. Wenn Kinder überfordert sind, suchen sie Hilfe bei ihren Eltern. So auch ich. Ich rief meine Mutter an. Ihre Reaktion war wie ein Tritt in die Magengrube. Sie garantierte mir so voller Leichtigkeit, dass ich nicht berufsunfähig werden würde und vorallem nicht wegen meiner Psyche. Ich legte auf. Die Tränen flossen. Meine Mutter, ein Mensch, der mir schon immer sehr nahe stand, hatte nicht die leiseste Ahnung, wie beschissen es mir ging. Wie kaputt ich mich innerlich fühlte. Sie hatte keine Ahnung, dass ich mich jeden Tag quälen muss zur Arbeit zu gehen, weil sie mir einfach sinnlos erscheint. Disposition mag wichtig sein, aber gibt es nicht so viel wichtigeres auf diesem Planeten? Das Gefühl, seine Jugend, sein Leben zu vergeuden. Der Weg in meine Wohnung kam mir vor, wie eine Ewigkeit. Die 10 Minuten mit der U-Bahn waren gefüllt mit mitleidigen Blicken von fremden Menschen. Nicht einer, nicht ein einziger, hat mich gefragt, ob ich ein Taschentuch bräuchte. Wie es mir ginge. In meiner Wohnung angekommen, meinte meine Mitbewohnerin nur, eine Versicherung sei doch kein Grund, sich so reinzusteigern und Tränen zu vergießen. Meine Nerven lagen blank. Sie war nicht alleine mit dieser Ansicht. Aber manchmal überwältigt mich das Gefühl, einfach nicht in diese Gesellschaft zu passen. Sein Leben zu verschwenden an nichtige DInge. Die Zeit, die einem bleibt, sinnvoller zu nutzen. Anderen zu helfen. Diese Zusammenbrüche werden immer häufiger – kommen in kleineren Abständen. Und alle erwarten von einem, dass man funktioniert, sich dem Trott anpasst. Tagtäglich den gleichen sinnlosen Job erledigt. Dass man psychisch labil ist. Die Frage ist jedoch, ist diese Erwartungshalting richtig? Sollte man sich der Gesellschaft anpassen? Und brauch man überhaupt eine Berufsunfähigkeitsversicherung? Vielleicht sollte ich mir tätsächlich eine Auszeit nehmen und ins Kloster gehen.Und diese Worte aus dem Mund einer 18-jährigen. Tags: Berufsunfähigkeit, Vergewaltigung, Burnout, Gesellschaft, abartig, Zwänge, Erwartungen
http://www.neon.de:80/artikel/sehen/gesellschaft/mit-18-schon-am-arsch/1578363
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gesellschaft
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Izzirk
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Entlieben.
Ich lasse deine Hand jetzt los, deine Hand die meine niemals festhielt.
Meine Hoffnung war immer groß. In jedem Anruf von dir war Hoffnung bei mir. Ich hab dir verziehen, jedesmal. Ich habe so sehr gehofft das es jetzt anders ist, bei diesem Telefonat, bei dem nächsten Treffen. Doch nichts war anders, nie war etwas anders. Ich hab mich gefreut, wenn du anriefst. Ich dachte du interessierst dich nun endlich für mich, für mein Leben, für meine Sorgen, Wünsche, Träume. Doch du hast dich nicht interessiert. Oder du konntest es nicht zeigen. Auch deine Liebe kannst du nicht zeigen. Doch weißt du das es dasselbe ist wie jemanden nicht zu lieben? Denn bei mir kommt beides gleich an,auch wenn es anders ist. Ich sehnte mich nach deiner Liebe und deiner Aufmerksamkeit. Nach der Umarmung die sagt, das alles gut wird am Ende, und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende. Doch die Umarmung war nie da. Du kannst es einfach nicht und hast es nie gekonnt. Du warst groß für mich. Ich habe dich geliebt. Doch ich war nie genug für dich. Ich bin nichts in deinen Augen, nichts auf das man stolz sein kann. Noch nie hast du mich so wütend, traurig und enttäuscht zugleich gemacht. Doch du hast es geschafft. Ich lasse deine Hand jetzt los, Papa. Deine Hand, die meine niemals festhielt. Ich entliebe mich. Du hast meine Liebe nicht verdient.
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fuehlen
familie
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kudddelmuddl
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vom innen und außen
was einmal außen war, ist jetzt innen. was einmal innen war, ist jetzt außen.
die farben sind mit dir gegangen was bleiben sind blasse erinnerungen. der schwarze mantel der stille umhüllt all unsere worte; jene gesagten und jene verschwiegenen. unsere entfernung wächst mit jedem schritt, den wir leise auseinander gehen. und mit jeder trockenen träne die ich nicht mehr weinen kann, tut sich eine frierende leere in mir breit, dort, wo das 'wir' in warmen farben einst gemalen wurde. was ich jetzt brauche, ist zeit, abstand und geduld, den willen, an dem schmerz in mir zu wachsen und die verbliebene leere mit positiver energie zu füllen. dann werde ich auf das jetzt zurückblicken können mit neuer stärke; darauf vertrauend, dass mein blick von neuen farben und mut begleitet wird. nur wenn es dem innen gut geht, dann sieht man es auch von außen.
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fuehlen
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unnuetzeswissen
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Von hundert Kindern haben ein bis drei Kinder Kopfläuse.
Die Kopflaus – das Übel aus der Kindheit
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iisi
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Potterjahre
Hogwarts und Ich.
Alles begann an einem Sommertag 1998, ich war gerade 5 Jahre alt. Mein Vater hatte in der Zeitung gelesen, dass ein neues, im Original englischsprachiges Kinderbuch jetzt auch in Deutschland herausgekommen sei, das wirklich sehr zu empfehlen wäre. Da er seiner kleinen Tochter schon vor einem Jahr das Lesen beigebracht hatte - und sie seit Monaten nur noch in Welten voller Drachen und Lokomotivführern lebte - beschloss er, ihr das Buch zu schenken. Ich war zunächst äußerst skeptisch. Mein Vater neigte des öfteren dazu, mir Bücher zu schenken, die ich noch nicht verstand, und ich hatte ein wenig Angst dass es bei diesem Buch genauso so war. Nachdem ich mich durch das erste Kapitel gekämpft hatte - mit 5 Jahren ist man eben noch ein äußerst langsamer Leser - und festgestellt hatte, dass es von einem englischen Geschäftsmann handelte, der Bohrmaschinen verkauft, beschloss ich, dass mir dieses Buch nicht gefiel und vergaß es fast augenblicklich. - Wen interessieren schon Bohrmaschinen? Die Zeit verging. Ich wurde älter, kam in die Schule und der Name "Harry Potter" begann immer häufiger in den Nachrichten aufzutauchen. Ich fühlte mich bestätigt; im Laufe der Zeit hatte ich festgestellt, dass Filme und Bücher, über die alle redeten, meist vollkommen stumpfsinnig und langweilig waren. Als der vierte Band der Reihe auf Deutsch erschien, machte ich mich zusammen mit meinem Bruder über den Medienhype lustig - im Kinderkanal kam eine Reportage über eine "Harry-Potter-Erscheinungs-Party", bei der die Kinder einer "dicken Dame" ein Passwort ins Ohr flüstern musste, um Eintritt zu erhalten - was wir zuhause im Wohnzimmer unheimlich komisch fanden. Wenige Tage später wollte die (bei mir relativ unbeliebte) Mutter einer Klassenkameradin mit mir - die ich anscheinend schon einen Ruf als Bücherratte hatte - ein Gespräch über Harry Potter anfgangen. Als ich zugeben musste, das Buch nicht gelesen zu haben, war mir das recht peinlich - vor allem weil  ich es plötzlich für unangebracht hielt, eine Meinung über etwas abzugeben, das ich gar nicht gelesen hatte. Ich beschloss, das Buch aus dem Keller auszugraben und endlich zu lesen, um danach allen detailbewusst erklären zu können, warum genau es so dämlich war. Und so kam es, dass eine 7jährige Zweitklässlerin sich eines Tages in einen Abstellraum im Keller ihres Hauses setzte und begann ein Buch zu lesen, dass sie vor zweieinhalb Jahren selbst dort vergraben hatte. Erst 5 Stunden später erwachte sie wieder aus ihrer Trance, weil ihre Mutter sie im ganzen Haus verzweifelt suchte. Man kann Bücher lesen, und man kann sie verschlingen. Nachdem ich meine Mutter unter Androhung des Hungerstreiks dazu gezwungen hatte, mir auch die restlichen erschienen Bände 1-4 zu kaufen, versank ich in einer anderen Welt. Es wurde Sommer, wir fuhren auf einen Campingplatz in Italien, doch statt im Meer zu schwimmen und mit anderen Kinden zu spielen, saß ich auf meinem Stuhl und las. Las beim Essen, mein Laufen, auf dem Klo, selbst im Schlaf träumte ich mich nach Hogwarts. Erst als ein Italiener meiner Mutter eine Standpredikt gehalten hatte, "wie sie dieses Kind dazu zwingen könne, in den Ferien zu lesen!", begriff ich einmal kur, wo ich eigentlich war. Am Strand liegend las ich von der Auferstehung Voldemorts, aufgeregt und zitternd. Und als ich die letzte Seite endlich zuschlug, wünschte ich mich sofort zurück. Wie langweilig war doch die wirkliche Welt geworden! Wenn ich heute die vier Potter-Bände anschaue, die ich in diesem Urlaub gelesen habe, sehe ich Essensreste und Sandspuren darin, und erinnere mich an die kleinen Kinderhände, die damals durch die Seiten flogen. Nur wenige Monate später erschien der erste Film. Ich war schon Tage vorher unheimlich aufgeregt, hatte Angst, dass alles falsch umgesetzt worden war, dass meine, ganz eigenen, Vorstellungen und Fantasiewelten, zerstört werden würden. Als ich den Film schließlich im Kino sah, waren meine Gefühle zwiegespalten - Wie konnte man nur einen Ron auswählen, der keine Sommersprossen hatte?! - aber dennoch spürte ich ihn auch hier, den Zauber und die Magie von Hogwarts. Dann begann das Warten. Zweierlei Warten. Ich wartete, wartete mit pochendem Herzen auf einen Brief, ein Brief mit einem Wappen und einem Siegel aus Wachs, der von einer Eule gebracht werden würde. Und ich wartete auf das nächste Potter-Buch, den nächsten Film, das nächste Entlfiehen in eine neue Geschichte, in einer Welt, in der ich mich Zuhause fühlte. Und während ich wartete, laß ich, immer wieder, sodass die Bücher irgendwann aus dem Umschlag fielen und nur noch an dünnen Fäden zusammenhielten. In meinen Träumen wurde ich die größte muggelstämmige Zauberin, die Hogwarts je gesehen hatte. Ich freundete mich mit Ginny an, half Harry bei seinen Abenteuern und Fred Weasley verliebte sich in mich. An meinem 12. Geburtstag begriff ich erstmals, dass der Brief niemals kommen würde. Ich war zu alt geworden. Bei jedem neuen Buch das erschien, versank ich tagelang vollkommen in dieser Welt, das 5. Buch verschlang ich innerhalb von zwei Tagen, als ich danach im Bett lag, schwirrten mir die Augen, aber ich war glücklich und zugleich so traurig wie nie zuvor. Ich entwickelte Theorien; Rita Kimmkorn war in Wirklichkeit JK Rowling, eine Zauberin, die eine wirkliche Geschichte in der Mugglewelt veröffentlicht, um Geld zu machen. Wir Muggel begriffen nur nicht, dass das alles Wirklichkeit war, aber ich, ich würde ihn finden, den Tropfenden Kessel in London und den Eingang zur Winkelgasse Beim 6. Buch versuchte ich langsamer zu lesen, es sollte nicht vorbei gehen, nie!, aber irgendwann endete auch diese Geschichte. Weinend stand ich an Dumbledores Grab. Als das 7. Buch erschien, war ich schon älter geworden, 14 Jahre alt, alt genug, um es auch im Original auf Englisch zu verstehen. Ich brauchte länger als üblich, die fremde Sprache gefiel mir nicht, und dennoch wollte ich so dringend wissen, wie es weiterging. Als ich das Buch Monate später schließlich auch auf Deutsch gelesen hatte, fühlte ich mich leer und einsam. Ich war inzwischen zu alt, um noch an die Wirklichkeit von Fantasiewelten zu glauben, und dennoch hatte ich Tränen vergossen, Tränen um Fred, meinen geliebten Fred, Dobby, den treuen Hauselfen und unzählige andere Opfer. Am meisten weinte ich jedoch um mich selbst, darum, dass es jetzt für immer vorbei war. Nie wieder würde ich eine neue Potter-Geschichte in den Händen halten, nie wieder würde ich den Geruch der druckfrischen Seiten riechen, nie wieder einen neuen Einband mit der gezackten Schrift bewundern. Aber ich tröstete mich. Zwei Filme blieben mir noch, man munkelte sogar, es würden vielleicht drei werden. Ich blieb Harry Potter treu. Ich ging in die Filme, püntlich zum Kinostart, las die Bücher noch einmal, alle 7 hintereinander, und doch begann ich Hogwarts immer mehr zu vergessen. Ich kam in die Oberstufe, schrieb Abitur, liebte und lebte in der wirklichen Welt. - Ich wurde erwachsen. Und dann, vor wenigen Tagen, stand ich in Amsterdam vor einem Plakat. It all ends July 15th. Morgen. Ich kam nach Hause, mit Kopfschmerzen und müde, und doch schleppte ich mich ins Kino, mit ein paar Freundinnen, sie hatten Plätze reserviert. Und ich saß da auf meinem Platz, die 3D-Brille auf dem Kopf und versank. Ein letztes Mal in einer Welt, in die ich mich so lange hineingewünscht hatte; traf sie wieder, all die Figuren, die ich so gut gekannt und von der ersten Seite an geliebt hatte. Irgendwann begann ich zu weinen, ich, die sich nicht mal von Titanic zu mehr als einer Träne hatte rühren lassen. Ich weinte, weinte um das zerstörte Hogwarts, den toten Snape, die schmutzigen Kulissen der geliebten Welt. Die Tränen verschwammen unter der 3D-Brille und machten mir erstmals wieder bewusst, wo ich war. Wir blieben sitzen, minutelang und warteten auf das Ende des Abspanns. Als sich der Vorhang schließlich schloss, wusste ich, dass eine Ära zu Ende gegangen war. Und mit ihr ein Traum meiner Kindheit. Harry Potter war erwachsen geworden. Doch vergessen würde ich ihn nie. "Whether you come back by page or by the big screen, Hogwarts will always be there to welcome you home." -Joanne K. Rowling
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Jakob_Schrenk
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Studi VZ
Gruschelt ihr auch?
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julia_dreier
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Habt ihr einen Plan B?
Ein Studium, die Ausbildung und diverse Praktika habt ihr schon hinter euch. Aber die Bewerbungsphase will einfach nicht enden. Habt ihr Alternativen?
Heute Morgen habe ich ein Foto im Internet gesehen und dachte mir: Endlich! Mein Plan B! Dass ich nicht ernsthaft in der Fußgängerzone schlechte Porträts für einen Cent malen will, ist klar, das könnte ich niemandem ernsthaft antun. Aber es ist ein Problem, das mich beschäftigt: Was tun, wenn Plan A (Journalismus) nicht aufgeht? Was, wenn ich auch nach der tausendsten Bewerbung kein Volontariat bei einer Zeitung oder Zeitschrift bekomme? Was, wenn die Journalistenschule mich auch beim zweiten Mal nicht nimmt? Wenn auch das hundertste Praktikum zu keiner Stelle führt? Was, wenn ich mir meinen Weg mit solchen Äußerungen verbaue? Denn Plan B existiert bei mir tatsächlich nicht. Ich wollte schon immer schreiben. Und der Plan, Schriftstellerin zu werden, nun ja. So leichtgläubig bin nicht mal ich. Letztlich bleibt mir dann nur in einem Archiv oder Museum zu versacken (ich habe Geschichte studiert). Da scheinen mir wilde Aussteigerfantasien noch erstrebenswerter. Ab nach Samoa, Tasmanien oder Uruguay und dort als Selbstversorger (über-)leben. Über das Leben auf einem Bauernhof, sei’s in Uruguay oder im Schwarzwald, habe ich tatsächlich schon mal länger als zehn Sekunden nachgedacht. Habt ihr vorgesorgt? Was habt ihr vor, wenn euer Plan A nicht aufgeht? Noch Mal zur Schule, an die Uni, noch Mal etwas Neues anfangen? Oder ergebt ihr euch eurem Schicksal und werdet irgendetwas, was ihr nie machen wolltet?
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Julekannfliegen
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Wie war dein Sommer?
Hals über Kopf bist du mit der Tür in mein Herz gefallen. Einfach so. Wie ein Gewitter das in Sekundenschnelle aufzieht und die Welt verändert. Zumindest für einen Augenblick. Ich habe es nicht mehr ins Trockene geschafft, bevor der Regen kam. Ich stand plötzlich mitten drin. In deinem Gewitter. Erst war es schön. Spannung. Aufregung. Vorfreude. Nähe. Gemeinsamkeiten. Vertrautheit. Lachen. Unbeschwertheit. Glück. Wann endlich küsst du mich? Du warst mein Sommer. Vielleicht mein schönster. Aber jetzt ist der Herbst da. Und mit dem Herbst kam Wehmut. Mit der Distanz zwischen uns kam Unsicherheit. Wie ein kühler Luftzug durch ein undichtes Fenster kriecht sie in mich hinein. Mehr und mehr. Vertreibt das Schöne. Schiebt die Hoffnung beiseite. Wenn zwei Herzen sich berühren, dann spürt es manchmal nur eins - das weiß man doch. Und jetzt sitze ich hier in meinem Herbst und frage mich - wie war dein Sommer?
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liebe
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Ang.pershon
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Von der Innensicht der Gefühlswelt.
Es gibt Tage an denen man nach Hause kommt, reflektiert und tiefen Zugang zur eigenen Gefühlswelt entdeckt. Oft lässt der Alltag dies nicht zu.
Gefühle sind hin und wieder undefinierbar Und in anderen Momenten erscheinen sie unglaublich klar. Es entwickelt sich das Bedürfnis nach Nähe Aber mal abgesehen davon, wie ich das sehe, Bestätigt es sich, dass es bei jedermann so sein sollte. Leidenschaft und Tiefsinn ist das, was ich wollte. Nur welche Person ist die richtige dafür? Ist es das richtige Zeichen, wenn ich ein Kribbeln spür' ? Die Antwort dafür kennt die bezaubernde Gefühlswelt, Die nur so danach schreit, dass die Liebe zu ihr fällt. Aber wenn ich noch gar nicht weiß, was Liebe ist?! Woher soll ich denn wissen, was meine Konzentration gerade frisst?! Es wird wohl kaum die Liebe in Person sein, Die vorbei kommt und sagen wird: ,, Du bist jetzt mein! '' Besitzergreifung der Gefühle würde der Definition einen Teil beitragen, Aber es ist sehr schwer zu sagen, Was Liebe in der Gesamtheit bedeutet, Wenn der innere Amor noch nicht an der Glocke läutet. Unweigerlich schleicht sich manchmal eine Andeutung heran. Aufstauende Wärme im Bauch voran, Gefolgt vom pochenden Herzen, Die füreinander brennen, wie zwei übermütige Kerzen. Übermut packt nicht nur das Herz, sondern auch das Blut, Dass durch die Adern schießt, wie ein Fisch durch die Flut. Vorspiel hin oder her, Dieses Bedürfnis prägt mein Geiste sehr, Jemanden zu lieben, Bei dem es scheint so leicht zu sein, all die Negativität der Welt zur Seite zu schieben. Einen Menschen, bei dem ich alles sein kann, Ein Ebenbild von dem für mich perfekten Mann. Ich weiß, dass es ihn gibt, Und dass er mich mindestens genauso liebt, Wie ich es ihm offenbaren werde. Und dabei bemerke, dass all das Glück nicht liegt auf dem Rücken der Pferde. Sondern an tausend Orten, Die wir selbst verschiedenen Sorten Der Gefühlswelt zuordnen und den Grad der Positivität bestimmen. Denn dieser Maßstab sagt der Persönlichkeit: ,,Dem solltest du kein Haar mehr krümmen.'' Denn dieses Glück wird ein Multiplikator sein, Der jeden Moment, erscheint er noch so unbedeutend klein, Zu einer unvergesslich schönen Sternstunde macht, Und ebenso ein lebendiges Feuer in mir entfacht. ,,Moment verweile doch,(...)'', Wird mir die Stimme sagen, die in mein Ohr hinein kroch, ,,(...) du bist so schön!'' So wird sie mich verwöhn'. Auf Schritt und Tritt wird sie mich begleiten Und meinen Horizont unerwartet weiten. Denn Liebe öffnet Türen Für Dinge, die ich zuvor noch nie bekommen hab zu spüren. Deshalb wird die Sehnsucht darauf warten Bis sich voll entblüht der wundervolle Garten, Gefüllt mit Rosen der Erinnerung, An Augenblicke, in denen meine Gefühle übernahmen meine Führung. Also, liebes Licht der Liebe, flamme weiter, Denn irgendwann machst du eine andere Gefühlswelt gleichsam heiter.
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nene
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Lieder wie Klamotten
Ich höre dieses Lied und jedes einzelne Haar meines Körpers stellt sich auf. Das ist mehr als Hören! Jeder Akkord passt wie angegossen. Schmiegt ...
...sich warm und bequem an dich...schmeichelt deinen schönen Augen und lässt sogar deine Macken in einem anderen Licht erscheinen...es ist, als würdest du dein Lieblings - Cord - Jacket anziehen und dich einfach nur echt fühlen! Mit diesem Lied traust du dich in den Tag...Du stülpst deine zweite Haut über und fühlst dich unbesiegbar! Das ist genau das Richtige - jetzt. Heute ist es Damien Rice - morgen vielleicht The get up kids....
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wandernase
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L.
Eine wunderbare Freundschaft, die ich mehr liebe als den Gedanken an dich.
03.Juli L., Meine Gefühle stehen lassen, sagst du. Du könntest dich in mich verlieben. Aber zu welchem Preis, frag' ich dich. Damit wir am Ende vor einem Trümmer Zerstörung und Traurigkeit stehen? Ja, du bist einer der ehrlichsten, loyalsten, authentischsten, faszinierendsten, besonderen Menschen meines Lebens. Du bist mein Freund. Mein Weggefährte, mein Kummerkasten, einer meiner Ruhepole; nicht mein Liebhaber. Keiner, der mich auf Händen tragen kann; ich könnt's doch selbst nicht. Zu groß die Furcht vor dem Verlust einer ganz wunderbaren Freundschaft, die mich stärkt. Und die ich mehr liebe als den Gedanken an dich. Du fragst mich nach Distanz. Ob ich das bräuchte. Aber wie könnt' ich denn mit all diesen Gedanken? Vor allem der Gedanke, dass diese Gefühlsduselei nur ein Produkt meiner Spätpubertät und vielleicht doch vorhandenen Sprunghaftigkeit sein könnte, gibt mir die Luft zum Atmen. Ja, ich schlafe nicht und Essen kriege ich auch nicht runter, weil ich gerade nichts gegen das Grummeln im Bauch habe. Was ist ein Grummeln im Bauch gegen ein Grummeln in Herz und Nieren? Ja, all das geht vorbei und zieht seine Wege. Du bist mein Anker und nicht Mittelpunkt.
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freundschaft
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Wolkenduft
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Irreales Rosarot
...und da schwindet sie, die Wirklichkeit. Aber du bleibst.
Ja was ist das nur, mit den Erinnerungen? Es ist doch wirklich erstaunlich oder? Wie irreal rosarot die Erinnerungen unsere Welt zeichnen. Momente, die für uns real fast unbemerkt blieben, speichert unser Kopf ab und bildet daraus Gedanken wieder, die überaus bedeutsam erscheinen. Mir ist es aufgefallen, nachdem du nicht mehr hier warst. Es tat weh. Also ohne dich zu sein. Aber noch mehr als das, dass du nicht mehr neben mir warst, schmerzte die Erinnerung an dich. Die spiegelte plötzlich so perfekt wieder, welch wunderschöne Momente wir doch miteinander hatten. Wie verrückt wir doch waren, wie unbeschwert. Ja wieso bist du dann nicht mehr hier? All die Gedanken an dich zeigen doch, wie es war... also zwischen uns. Oder nicht? Was wollen diese Erinnerungen von mir, fragte ich mich plötzlich als ich an dem Punkt stand an dem ich mir eingestehen musste, dass Erinnerungen Traumwelten sind. Denn umso mehr man sich erinnert um so surrealer wird alles am Ende. Die Wirklichkeit verschwindet. Es tut nur noch mehr weh, dass du weg bist. Jetzt. Und in meinem Kopf so nah. Und jetzt fühle ich deine Anwesenheit in Gedanken, als würdest du neben mir sitzen und mit mir lachen. Ich kann sie nicht loslassen diese irrealen rosaroten Erinnerungen an dich. Ich halte an dem letzten Rest von dir fest. Eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass wir während unserer gemeinsamen Zeit nie genau diese Dinge so gemacht haben, wie meine Gedanken sie wiederspiegeln.... Aber weißt du, was mir die Erinnerungen wirklich gezeigt haben? Ich möchte an dir festhalten. Du bist nicht so unauffällig unbedeutend für mich. Du bist in mir. In den Erinnerungen. Mein Herz pocht. Ich rede so viel von dir. Und beiße mir jedes Mal wieder auf die Zunge wenn mir ein Satz entweicht wie: "Das habe ich mit .... auch schon mal gesehen!" Und da sind sie, die Erinnerungen an unser Uns. Und ich weiß und fühle und merke, dass du fehlst. Hier. Du fehlst mir so.. Tags: surreal, erinnern, herzklopfend
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unnuetzeswissen
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Die Stoffwechselerkrankung Trimethylaminurie führt zu Fischgeruch
Die autosomal-rezessive Stoffwechselkrankheit wird auch Fish-Odor-Syndrom genannt
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Deutschfluesterer
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Langeweile
Manche Menschen haben keine Familie. Entweder sind sie verwitwet, geschieden, oder man kann diese Leute generell nicht ertragen.
Manche Menschen haben keine Hobbys. Manche Menschen haben keine Familie. Entweder sind sie verwitwet, geschieden, oder man kann diese Leute generell nicht ertragen. Manche Menschen planen nichts voraus, fahren nie in den Urlaub, zum Camping, oder mähen zumindest den Rasen. Treffen all diese Momente unerwartet und geballt zu, entsteht eine sehr kreativfreie Zone, genannt Langeweile. Manche Menschen gehen dann – und sie können es weder sich noch anderen erklären – in den Keller, setzen sich irgendwo hin, verweilen dort drei oder vier Stunden und schauen sich die Sachen an, die sich im Laufe der Zeit dort ansammelten. Während ihres Aufenthalts im Keller bewegen sie sich nicht, kaum, oder extrem langsam, sodass es nur im Zeitraffer wahrnehmbar wäre. Auch schalten sie kein Licht ein. Sie atmen. Mehr nicht. Manche Menschen vollführen eine ähnliche Übung, ohne dazu in den Keller zu marschieren. Sie verschränken die Arme vor der Brust und stützen sich nun mit den Ellbogen ins offene Fenster. Das auf der Fensterbank deponierte Kissen lässt darauf schließen, dass diese Person dort öfter verweilt und das Kissen der allgemeinen Bequemlichkeit dient. Dass diese Leute selbst im Winter bei Minustemperaturen dort anzutreffen sind, sei nur am Rande erwähnt. Auch weiß man nie, ob diese Menschen überhaupt noch leben. Sie schauen immer gleich aus, ignorieren jedwede Modetrends und selbst die Mimik des Gesichts ist eher statisch. Nein, das sind nicht die Sorte Personen, die Falschparker per Standleitung an die örtlichen Sheriffs weitergeben; die stehen hinter der Gardine. Vergessen darf man keinesfalls die Spaziergänger. Diese unterteilen sich zunächst und grob sortiert in zwei Lager. Zum einen gibt es die militanten, im olivgrünen Zwirn erkennbar und festes, knöchelumschließendes Schuhwerk, als auch Knickerbocker tragend und Gehstock schwingend, mit dieser zwanghaften Fröhlichkeit auf den Lippen. Und dann existieren noch die anderen, welche man zum Spazierengehen überreden oder foltern musste. Man spaziert durch Wiesen und Wälder, schließt Freundschaften mit völlig unbekannten Gleichgesinnten, die während der Naturbesichtigung ebenfalls völlig unmotiviert daherlatschen. Manche Zeitgenossen wagen einen forschen Blick in die Zukunft und schlendern über den Friedhof. Ja, Ruhe herrscht dort, man könnte Flöhe pupsen hören. Manche Menschen erforschen sich selbst und bohren in der Nase, oder in anderen Körperöffnungen. Manche Menschen greifen zum Telefon und fragen ihr gesamtes Adressverzeichnis ab, was man mal machen könnte. Ins Kino gehen, Radfahren, einen Jazz-Tanzkurs belegen oder sich von einer Brücke stürzen, mit einem Gummiband an den Füßen. Manche Menschen sitzen gerne vor ihrem PC und besuchen das Internet. Auch langweilig, genau wie fernsehen oder die Hampelei vor der Spielkonsole. Hätte man nicht eine Glatze, könnte man wenigstens eine neue Frisur ausprobieren. Geschlechtsverkehr als Zeitvertreib? Warum nicht, aber mit den Jahren werden die Pausen länger. Es scheint keine dauerhafte Lösung zu sein. Manche Menschen gehen in die Garage und schrauben an ihren rädrigen Opfern herum. Zwei- drei oder vierrädrig kommen sie daher, werden geschminkt und gepudert, aufgebrezelt und gewienert. Manche Menschen bauen. Mit Streichhölzern. Der Eifelturm ist keine Hürde für einen Profi dieser Gilde. Eine Herausforderung wäre die Chinesische Mauer im Maßstab eins zu eins. Das ließe sich auch mit Bierdeckeln bewerkstelligen, denn auch in dieser Nische steckt kreatives Potential. Briefmarken- und Münzsammler wurden im Laufe der Vergangenheit Opfer übelster Witze. In den gläsernen Auslagen div. An- und Verkaufsläden, werden ihre Machenschaften immer noch zur Schau gestellt. Überall – so meint man jedenfalls – wäre erheblich mehr Betrieb als da, wo man sich zur Zeit der Null-Action-Phase aufhält. Die Öde und Trostlosigkeit einer Wanderdüne ist vergleichsweise ein Rummelplatz, gegen bestehende Langeweile, die sich festgefahren hat, wie ein Auto im Schnee. Selbst das Testbild im TV scheint sich zu bewegen, Figuren erkennen zu lassen und Formen wie auch Farben zu wechseln. Nach stundenlangem Hinstarren kommt es vielen so vor. Einem Gebirge beim Wachsen zuzusehen ließe mehr Freude entfachen, als sich gymnastischen Übungen wie z. b. Yoga hinzugeben. Auch die Meditation ist nicht das direkte Tor, auf dass Anlauf genommen wird. Viele Menschen ergreifen in ihrer nicht enden wollenden Standspurfahrerei zum Äußersten und heiraten, in der Hoffnung, jemanden kennenzulernen, mit dem man die Langeweile zumindest zu zweit verbringen könnte, ein Leben lang. Und wenn dann ein zweites Kissen auf die Fensterbank geschoben wird, hat sich das Warten gelohnt.
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Sascha_Chaimowicz
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Faustfrage
Habt Ihr Euch schon mal geprügelt? Oder würdet ihr euch nie im Leben schlagen?
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Junge Freiheit
Ohne Freiheit kann ich mich niemals wirklich selbst kennenlernen. Doch ohne mich selbst zu kennen, werde ich niemals wirklich frei sein.
Da ist ein Berg in meiner Stadt, der Berg der Freiheit. Wenn ich mich auf ihn stelle, kann ich auf alle Chancen die ich nehmen, Wege die ich gehen und Menschen die ich werden könnte, hinabblicken. Ich sage immer, dass ich schon längst weiß wer ich bin, dass ich mich selbst am besten kenne; doch dann stehe ich auf diesem Berg und da ist nichts, kein Fundament, kein Grundgerüst, nicht mal eine Skizze von mir: ich kann jeder sein, alles tun, alle Wege gehen. So fühlt es sich allenfalls an. Verlasse ich den Berg und halte einen Moment inne, um mich auf das zu besinnen, das ich mir zutiefst wünsche und die Person, die ich außerhalb alles Wählens und Entscheidens bin und nicht ablegen oder eintauschen kann, ändert sich dieses Gefühl. Plötzlich spüre ich Grenzen, ganz deutlich, und sehe Wege, die mir immer versperrt bleiben werden, höre die Freiheit an dem Zement meiner Selbst zerschmettern und finde mich zwischen meinem politisch und ökonomisch glücklichen Geburtsjahr und der damit einerhergehenden selbstverständlichen Freiheitsliebe und der überwältigenden, sich von Zweifel nährenden Furcht, dieser Freiheit nicht gewachsen zu sein, wieder. Doch ist es nicht die Freiheit an sich, denn diese liebe, verehre und sehe ich als das höchste Gut und das wichtigste Grundrecht des Lebens an; es ist die Freiheit des Entscheidens und in diesem Entscheiden zu scheitern - kläglich. Das Scheitern des richtigen Entscheidens ist nichts anderes als die Reue über die falsche Entscheidung. Und in unserer heutigen multioptionalen Gesellschaft, die wie ein Baum mit Milliarden von Ästen mit weiteren Milliarden von Zweigen uns fast absolute Grenzenlosigkeit eröffnet, sind Fehlentscheidungen ein gängiges Symptom. Man will viel, meistens alles, aber tut nur wenig, und fast immer nicht genug. Man hätte ein besseres Abitur haben können, sich sozial und politisch intensiver einbringen müssen, aber jetzt ist es zu spät. Die Freiheit des Entscheidens kennst du erst, wenn du sie nicht genutzt hast. Oder nie hattest. Und damit kommt der nächste Punkt, der diesen Text in nullkommanix ungültig machen und disqualifizeren kann: der Vorwurf an jemandem wie mich, der sich anmaßt über Freiheit zu schreiben und diese zu bewerten, als wisse sie wie es sich anfühlt, wenn diese nicht da ist. Weiß ich denn was es heißt als Frau nicht das Recht zu haben arbeiten o. wählen zu gehen oder meine Meinung frei äußern zu dürfen? Weiß ich um die Hilflosigkeit einer durch eine totalitäre, faschistische Regierung unterdrückten Gesellschaft und werden all die Bücher jemals genügen, um auf Augenhöhe mit Zeitzeugen darüber zu sprechen? Darf meine Angst wertgeschätzt werden, ohne damit die unsäglichen Ängste Kriegsüberlebender zu relativieren? Darf ich jemals ehrfürchtig einer Freiheit gegenüberstehen für die protestiert, gekämpft und gemordet wurde, die eben kein Naturrecht ist? Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht und trotzdem plagt mich jeden Tag, ob ich nicht mit dem Zug weiterfahren, viel öfter Nächte durchmachen oder sie Zuhause verbringen sollte; ob ich studieren oder schreiben, Musik machen oder Menschen helfen will, ob ich das überhaupt schaffen kann und vor allem wie, ob ich mich ändern oder endlich in Selbstakzeptanz üben muss und ob am Ende noch genug Zeit bleibt, um nicht schließlich elendig daran zu krepieren, nicht genug von ihr genutzt zu haben. Luxuslaster, würde ich mir selbst vorwerfen - uns allen. Wo heute Selfies und Standorte in den sozialen Medien zelebriert werden, waren damals Bomben, Elend, Hunger; waren studentisch organisierte Protest-Aktionen, Rebellion, Standhaftigkeit. Damals tat man und wartete nicht. Warten, das können wir gut. Ein FSJ, ein Auslandsjahr, Praktika, Auszeit - wie auch immer man es nennen mag. Man schiebt und rückt, um den finalen Moment noch ferner in die Zukunft zu datieren. Das ist gut, ich bin überzeugt, dass es das ist. Eine Errungenschaft. Und zur gleichen Zeit hilft es das Scheitern des richtigen Entscheidens so weit wegzusperren, dass man nicht mehr daran denken muss. Man legt nicht fest, man könnte, vielleicht, unter Umständen. Man lebt im jugendlichen Konjunktiv, der Platz lässt zu korrigieren, revidieren, zu löschen. Bitte lasst das nicht das Ende sein, sagen wir uns, aus Angst Bilanz zu ziehen, mit dem erwartungsvollen Blick der Freiheit auf uns ruhend. Habe ich alles getan, was ich wollte? Was habe ich versäumt und kann ich damit leben? War das genug? Hätte ich andere Entscheidungen treffen müssen? Habe ich meine Chancen genutzt? Bin ich gücklich? Fragen. Was wir auch tun, sie werden immer da sein, immer in den selben Wunden stochern, die uns schon damals zurückgehalten haben, werden Erinnerungen hervorrufen und in einer sehr indiskreten Form uns die tickende Uhr um das Handgelenk klemmen, die uns daran erinnert, dass wir nicht für immer warten, verschieben und jung sein können. Dass Erwachsein da anfängt, wo Entscheidungen von schwererem Gewicht sind und sie plötzlich größere Konsequenzen tragen, als die Likes unserer Selfies. Man ist wohl erwachsen, wenn man mit einem - wenn auch schmerzhaften - Lächeln die Dinge auflistet, die man verpasst hat. Der Freiheit ihre Funktion zuschreibt: dass sie uns frei wählen lässt und uns somit genügend Platz für eben alles lässt, gut und böse, richtig oder falsch. Vielleicht ist man erwachsen, wenn man die Grenzenlosigkeit auf seine eigenen Bedürfnisse begrenzen kann und dem Irrglaube entkommen ist, alles tun zu können, jeder sein zu wollen, alle Wege gehen zu müssen. Womöglich liegt der größte Unterschied zwischen erwachsen und jung in der Art und Weise was Freiheit mit uns macht. Ein erwachsener Mensch wird die Freiheit konsumieren und sie für sich bestmöglich und passend nutzen, während jemand wie ich von ihr konsumiert, entmenschlicht und zum Produkt verklärt wird, weil ich nicht weiß wer ich bin, so viele sein will, aber so wenige sein werde, sie mich durchfließt wie Sonnenstrahlen und mich dazu antreibt sie auszukosten, jeden Tropfen, bis der Fluss leer und trocken ist und ich plötzlich neben mir stehe, ohne Ich, ohne Inhalt, ohne Selbst. Ohne Freiheit kann ich mich niemals wirklich selbst kennenlernen. Doch ohne mich selbst zu kennen, werde ich niemals wirklich frei sein.
http://www.neon.de/artikel/sehen/gesellschaft/junge-freiheit/1567201
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King-Lube-III
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Mein geheimes WM Sex Tagebuch Teil V
Jessica machte in der zehnten Klasse Furore, als sie splitterfasernackt mit geschorenem Kopf über unseren Schulhof stolzierte.
Ist es das wirklich wert? Für eine Nacht mit meiner besten Freundin Danny, eine künstliche Sonnenfinsternis hervorrufen? Da lobe ich mir meine beste Freundin Jessica. Jessica machte in der zehnten Klasse Furore, als sie splitterfasernackt mit geschorenem Kopf über unseren Schulhof stolzierte. Ihre mächtigen, wohlgeformten Brüste waren noch lange Thema Nummer eins. Auch Jahre später wusste kaum einer, dass es sich um eine Solidarbekundung zu PETAs Anti-Pelz-Kampagne handelte. Und keinen Pelz hatte sie. Es war Jessicas Spleen, sich zu solidarisieren. So wollte sie ´91 nach Freddie Mercurys Tod unbedingt an AIDS sterben und vögelte die ganze Oberstufe durch (während ich als Austauschschüler in Amerika weilte). Ich rief an: „Hey, Jessica, wollte mich mal wieder bei dir melden.“ „Nach 25 Jahren?“ „Öhm... Machst du noch so Aktionen?“ „Wie meinen?“ „Ich dachte, jetzt wo die WM ist und unsere Fußballjungs nicht mehr an ihre Frauen ran dürfen, sollten wir nicht ein Zeichen setzen?“ „Was?“ „Ja, wir Fans vögeln zur Solidaritätsbekundung, für die Rechte der unbefriedigten Spielerfrauen!“ Eine Zeitlang blieb die Leitung stumm, dann Begeisterung: „Ja. Ja, das ist gut. Wir machen das.“ „Toll!“ „Wir machen eine riesige Aktion daraus.“ „Fantastisch. Ich freu mich.“ „In der LanXess-Arena während des Public Viewings.“ „Naja, öhm…“ „Ich kenne da jemanden, der uns auf die Leinwand bringt. Vor 33.000 Zuschauern. Ja, das ist eine super Idee.“ Ich hörte sie vor Freude hüpfen. „Jessica, ich, ähm...“ „Alles klar, wir treffen uns um eins vor dem Osteingang. Wie erkenne ich dich? Ach, ich male mich einfach schwarz-rot-gold an und komm nackt, dann findest du mich gleich.“ „Ich...“ Ich google lieber noch mal wegen künstlicher Sonnenfinsternis. "Wichtige Links zu diesem Text" Mein geheimes WM Sex Tagebuch Teil IV
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alter_hund
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Pulchritudo periculo, amplitudo saluti fuit ...
Sagt Cicero, in Verrem II 4, 110. In diesem Fall hat die Sperrigkeit der Münze aber nix genutzt.
Hier sind die Einzelheiten. Die Münze wiegt genau 2 Zentner. Und wollen wir für die Diebe hoffen, daß sie sich beim Verkauf nicht mit der "1 Million (kanadische) Dollar" zufriedengeben, der auf der Münze steht, das wäre für den Käufer ein sehr gutes Geschäft. Geprägt wurden sechs Stück, wo die anderen fünf sind, wird nicht verraten (ein Exemplar bei mir unterm Bett, wo denn sonst ...)
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Joey_SilentScream
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Tanz mit dem Feuer
Ihr Blick ist scheu, beinahe unschuldig, ihre Augen flirren umher wie unaufhaltsame Funken, die mich gefangen nehmen.
06:30_ Wecker klingelt. Aufstehen. Drei Klimmzüge an der Stange im Türrahmen. Frühstück im Schnelldurchlauf. Auf dem Rad in die Uni. 8:00_ Der letzte Blick auf den hellen Himmel. Im Labor bin ich umgeben von grellen Leuchten, die das Arbeiten erleichtern sollen, und giftigen Dämpfen. Scheinbar unlösbare Aufgaben bringen mich durch den Tag. 17:00_ Schutzbrille ab. Mit dem Rad zurück nach Hause. Es ist dunkel. 18:00_ Unausgelastet stemme ich ein paar Gewichte. Abendessen. Ich gehe den Stoff aus der Uni nochmal durch. 23:00_ Computer an. Während das Spiel lädt, lehne ich mich im Stuhl zurück und denke ans Wochenende. Sie lacht. Ihr Lachen leuchtet hell und in mir wird es auf einmal unglaublich warm. 24:00_ Ich schreibe ihr. Ich muss sie wiedersehen. Ihre roten Haare umspielen ihr Gesicht wie tanzende Flammen. Ihr Blick ist scheu, beinahe unschuldig, ihre Augen flirren umher wie unaufhaltsame Funken, die mich gefangen nehmen. Da sind Worte, die sie mir entgegen haucht. Sie wischen meinen Verstand beiseite. Verdrehen meinen Alltag. Alles ist neu. Alles ist aufregend. Ihre Lippen öffnen sich und obwohl sie flüstert, oder gerade deswegen, lege ich ihr einen Teil meiner Seele in den Schoß. Der erste Kuss ist flüchtig, aber umso bedeutungsvoller für mich. Ihre Berührung lässt mich glühen, lässt mich vergessen was mich stresst. Bindet mich los von der Kontrolle, die mein Leben über mich hat. Meine ganze Kraft gilt dem neuen Abschnitt, den sie mir schenkt. Meine volle Aufmerksamkeit gehört ihr. Sie wird der Hauptact in unserem gemeinsamen Stück Zeit. Der bisher schönste Tag für mich endet, als der Bus hält und mich zum einsteigen zwingt. Ich darf nichts falsch machen, denke ich, und blicke zu ihr zurück. Wie ein einsames Feuer glüht sie dort am Horizont, bis die Straße in einer Kurve endet. ...................................................................................................... Überwältigt von der Tiefgründigkeit seiner Zuneigung, sehe ich dem Bus hinterher. Da waren Worte, die meine Seele streichelten. Nette Gesten und gut gemeinte Berührungen, die von meinem Verstand aufgesogen wurden, aber mein Herz nur hohl und dumpf schlagen ließen. Meine Lippen sind seltsam benetzt, als hätte ein Fremder mich geküsst. Seine Ecken- und Kantenlosigkeit erschreckt mich, lässt mich zögern zu tun, was ich schon längst entschieden habe. Ich schleiche nach Hause, behalte die Verkleidung an, die er mir gab - Einen Mantel aus loderndem Stolz und Selbstbewusstsein. 24:00_ Er schreibt mir. Er vermisst mich. Wieder blockt alles in mir seine Ernsthaftigkeit ab. Wieder erreichen mich nur leere Worthülsen. Bin vollkommen Gefühlstaub. 24:05_ Er fragt, ob alles in Ordnung ist. Tränen fließen mein Gesicht hinunter. Kühlen meine Haut. Ertränken den Gedanken an Taubheit, aber spülen nicht den Drang fort, diese Gier in mir zu stillen. Meinen unersättlichen Wunsch, ein Anderer könnte mir seine Art von Liebe geben. 24:08_ Er fragt, ob er etwas falsch gemacht hat. Ich versuche mich über Wasser zu halten, aber ich treibe auf offenem Meer. Er ist wie ein Treibholz, dass in Reichweite schwimmt und mich an Land ziehen soll. Hinein in einen gewöhnlichen Alltag, hinein in ein Gerüst aus geregelten Abläufen… Meine Zimmertür geht auf. …und auf einmal sehe ich eine Insel. Sie wartet auf mich. Sie möchte, dass ich auf ihr strande. Wieder einmal. Als ich mit dem Anderen schlafe, brennt mein Herz auf höchster Flamme. 24:10_ Bist du noch da,? fragt er mich. Aber ich war es nie.
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liebe
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papaya234
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Hermes bekommt den Auftrag Europa in catonze aufzusuchen...
...und erfährt, dass Vanessa Paradis Klone von Johnny Depp gemacht hat.
Ares fragt sich was Kleopatra dazu meint und ob es sich vorstellen kann über ihn zu schreiben. Sie fertigt Bilder von ihm an und verfeinert seine Züge und verjüngt ihn zur Gotteswesenheit... Hermes freut sich einen Engel an seiner Seite zu haben und ihn mit seinen 155 Klonzen auf seinen Parties zu sehen - er muss Vanessa vergessen und Argonaut der Königin Mizu werden... Sie eröffnet ihm den Olymp und gründet den Kaiserreich China... Den Europäern weltweit schickt sie Chippies aus dem Kaiserreich China und Gärten...
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Kokomiko
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customize your romeo
Frauen sind so wählerisch
Können sich nie entscheiden. Erst wollen sie so, dann wollen sie so, dann wollen sie Alles..und das ist dann auch nicht genug. Und jede Saison was Neues. Koko kam irgendwann auf die Idee, einen Laden aufzumachen. Die Kuchenmännchen aus der Traummannbäckerei zerfielen regelmäßig zu Staub, waren zu trocken. Außen erst knusprig und lecker anzusehen. Innen dann nur heiße Luft. Fader Beigeschmack bis hin zur Übelkeit. Er meinte, das sei eine Marktlücke. Und ob ich für ihn arbeiten wolle. Nur Designerware wollte er verkaufen. Erstklassig aus zweiter Hand. Alle mit eigenem Profil. Customize your romeo. Ich hatte nichts Besseres vor. the mine@shine company –wir sind alleinanziehend- *palimpalim* Hallo. Brauchst Du Hilfe? ... Einen Mann. Ja. Da bist Du hier richtig. ... …Bist Du sicher, dass Du wirklich den willst? Der macht erst besoffen und dann Kopfweh. … Ich kann dir den empfehlen. Kaum Nebenwirkungen, immer gut angezogen, höflich, aufmerksam und charmant. … Nicht? Na dann. … Küssen? Können die alle. Nur der nicht. Der küsst nie. Der lacht auch nicht. Eis im Kopf. Webfehler. Den kannst Du nehmen, wenn..ach lass den mal hängen. Passt nicht zu Deinem Typ. … Da hinten? Ja, den kannst Du auch haben. Der hat Stil, viele Interessen, gute Manieren, ist parkettsicher und amüsant, wortgewandt, hat Humor, gut im Bett, trägt meistens schwarz und hält Wagentüren auf. Aber fass den lieber nicht an. Der kostet. … Ja. Ausleihen geht. Wie lange denn? … Einsfünf Tagesbegleitung mit boyfriendservice. overnight Zweifünf. ... Zu teuer? Okay. Träumer? Gibts nur im Bundle. Da musste den Clown dazunehmen. … Nicht? Ist Dir zu bunt? Hmm verstehe ich. … Sonderangebot? Da hängt noch ein Auslaufmodell. Der weint dauernd. Will nach Hause. … Ist Dir zu anstrengend? Ja. Wird nicht gern genommen. Passt nur ganz wenigen. … Beschützer mit starker Schulter? Hör mal..Schulterpolster waren die 80er. Da musst Du aufn Flohmarkt gehen. Kann sein, dass er da irgendwo rumhängt. Denke aber, die Kundinnen haben ihn in die Altkleidertonne entsorgt. … Kuschelbär?! Tut mir leid. Wir führen nur bis L. Das meiste ist M. … Suchst Du für deine Kinder? Kindersachen gibt’s oben. Aber da musst Du die Kleinen zum Anprobieren mitbringen. … Also doch für dich? … All in? Was soll er denn alles können? …… …… …… …… …… …… Warte. Ich hole mir was zu schreiben. ….. ….. ….. ….. ….. Hör mal. Ich habe jetzt Mittag. Schreib Du mal weiter. Bin gleich wieder da. Willst Du einen Kaffee solange? … Chai Latte? Tut mir leid. Wir haben nur Männerkaffee. Oder Wasser. …. …. …………………. …. Sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich war im Lager. Da sind die Fetzen vom letzten reingekommen. Mal sehen, was die Schneiderei aus den Resten noch machen kann. … Nee. Jetzt noch nicht. Sie hat ihn verlaufen lassen. Den lassen wir erstmal schlafen. Sieht nicht gut aus. Reste halt. …. Die Liste. Ja. Zeig mal.…hmm.. …. Keine Prioritäten? Wild durcheinander. Alles, was Dir eingefallen ist. Aber soller alles draufhaben. Verstehe. Ich sortiere mal kurz. …. Okay.. treu ehrlich aufmerksam kommunikativ verständnisvoll zuverlässig humorvoll gutaussehend bodenständig liebevoll einfühlsam sensibel respektvoll romantisch … Muss nicht sein? … Nur son bisschen? Gut. Dann lass ichs drin. souverän ... bisschen Macho? ... Nurn bisschen. Notiert. klug phantasievoll ..was heißt das? Das kann ich nicht lesen..kein..Stu..? … Kein Stubenhocker. Achso. … Aber trotzdem häuslich? Kein Partymonster..hmm.. intelligent ähnliche Interessen haben unternehmungslustig großzügig ..nicht..? Kann ich wieder nicht lesen. …. Nicht rumnerven, wenn Du Schuhe kaufst. Verstehe. zärtlich charmant unkompliziert guter Beruf … Klar. Millionär wäre schön. … Muss nicht sein. Okay. … Ja. Jetzt die Optik und das körperliche. groß schlank durchtrainiert … Waschbrett muss nicht sein? Aber gute Figur..okay. gut im Bett schöne Augen … Farbe egal? Blau? … schöne Stimme schöner Mund schöne Hände süßer Hintern gepflegte Erscheinung …das wars? … Moment..KOKO!!! Kommst Du mal!! …. Hier ist die Liste. …. Der ist ihr zu teuer. Außerdem will sie kaufen nicht mieten. …. Der ist noch im Lager. Den müssen wir erst reparieren. Faselt dauernd was von einem grünen Hund im Raumschiff..heult rum und schlägt seinen Kopf gegen die Wand....den können wir so nicht rausgeben. …. Sonderanfertigung. Also wie immer. …. Keine Garantie? …. Ich geb ihr die AGBs …. Mach ich. Also…der Chef meint, wir müssen den erst herstellen. Das dauert aber ein wenig. Und wir können keine Garantie übernehmen. Gekauft wie gesehen. …. Ja..so wie Ebay. …. Nein. Auch kein Umtausch möglich. Der gehört dann Dir. …. Dann kannst Du ihn wegschmeißen. Das sind die gewöhnt. …. Ja. Dann kommst Du wieder. Vielleicht haben wir ja dann den Trümmerhaufen von unten wieder geflickt. Der hatte das meiste drauf, was auf Deiner Liste steht. … Okay. Wir rufen an, wenn er fertig ist. … Unter uns..lass ihn hängen..er ist wirklich zu teuer. … Mich? Mich gibts nicht. Ich arbeite hier nur. ... Nein. Danke. Behalt deine Handynummer. ... Ja. Gerne. Ciao *palimpalim* ...KOKO!!! ICH WILL IN DIE KINDERABTEILUNG!! SOFORT ODER ICH KÜNDIGE!!!!
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Fotze
Komisch. Seid wann hast du turett?
Fotze. Seid dem du aufgelegt hast hallt das Wort in meinem Kopf. Komisch. Seid wan hast du turett? Fotze. Inzwischen mehr laut, als  Wort. Wie ein verwundetest Tier  sich windend, Winden in meinem Kopf. Nicht zu übertönen. Nicht durch Musik. Nicht durch Rauch. Fotze. Fotze. Fotze. Ich schreie! Schreie es laut durch die Wohnung. In der Hoffnung es möge seine Bedrohlichkeit verlieren. Möge aufhören Von den Wände meines Kopfes zu Hallen sobald es nur laut genug von den Wänden meiner Wohnung hallt. Zum zweiten Mal. Zum zweiten Mal in meinem Leben löst du etwas in mir aus. Ein ganz spezielles Gefühl. Schlägst diesen einen Ton in mir an.  Und wieder. Wieder ist da die Gewissheit das du mich gezeichnet hast. Versteh mich nicht falsch. Wirklich. Ich versuche dich zu verstehen. Bin insgeheim ein bisschen froh das Gefühl zu haben, dir Vlt. Ein Stückchen Last abgenommen zu haben. Lieber mich fotze verletzen. Lieber mich schlampe als jemand der der wichtig ist, der dich verlassen könnte, jemand der in dir diese Gefühl heraufbeschwört. Diese Gefühl das jetzt in jeder meiner Zellen steckt. sich verankert hat.einen wiederhall in mir ausgelöst hat.  das ich aus diesen einzelnen Zellen nie wieder heraus bekommen werde. Kein kratzten. Kein duschen. Kein weinen. Nichts hilft. Habe es versucht. Fotze. Der laut ist wieder da. Verfolgt mich. So. Und jetzt?. Jetzt Hier sitzend. Dem wiederhall meiner Wände lauschend kann ich nicht mehr fliehen. Muss ich mich fragen. Muss ich dich fragen. Aber dich kann ich nicht Fragen. Also Frage ich mich. Mein Körper ist nicht schön - aber absotzend, wiederwertig, ekelerregend? Mein Herz ist nicht rein - aber nicht vorhanden? Mein lachen ist nicht immer passend - aber ein Phars, ein verspotten meines Gegenübers, ein herablassen, eine Täuschung? Meine Beziehung zu mir selber ist vorhanden - aber egozentrisch, selbstverherlichend, überschätzend? Ohne unterlass, stop, halt, immer immer immer mehr Fragen kommen. Kommen ohne wieder zu gehen. Bleiben unzufrieden, frustriert, hibbelig. Bleiben aufgrund der eigenen unbeantwortbarkeit. Bleiben hängen. Wollen spielen. Wollen triezten. Stachel den laut an. Fangen selber an zu brüllen. Fotze. Fotze. Fotze. Warum hast du angerufen? Die Frage ist am lauteststen. Du hast gesagt weil du das hier gelesen hast. Nun. Ich habe mir gedacht ich möchte etwas schreiben. Möchte dir auf diesem Wege schreiben. Fragen stellen auf welche ich selber Antworten geben kann. Meine eigene Wendung einbauen. Deinem Anruf einen Sinn geben. Diesem Text hier einem Sinn geben. Aber ich kann es nicht. Hilflos. Hilflos beginne ich dir zu glauben. Wie kann jemand den ich so sehr liebte, liebe.  den ich so sehr schätze, schätze Unrecht haben? Fotze.
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Das hier und heute ist kein Neuanfang. Es ist wie alles andere nur ein Zwischenstand.
Die Leute sagen immer, dass die Zeit so schnell vergeht. Sie sagen auch: Haben wir das Jahr endlich erledigt. Und sie fragen sich, wo all die Tage hin sind, gerade jetzt um das neue Jahr herum, wenn die Zahlen uns vorzählen, wo der Anfang und wo das Ende ist. Als wäre das Leben eine Aufgabe, die man zunächst fertig rechnen müsste. Und dann sitzen sie im Januar unter einem trockenen Baum, dem die Nadeln aus dem Gesicht hängen. Und verlangen alles von der noch ungeschehenen Zeit, und wissen genau, dass sie nicht alles dafür geben werden. Sie schauen in ihre Kalender und sehen, dass die Wochenenden auf Monate hin schon ausgebucht sind und dann fragen sie sich, wo ihr Leben eigentlich bleibt und ob es irgendwann anfängt. Relativ sinnlos, dieses Leben. In der Relativitätstheorie sagen die Wissenschaftler: Wer sich (schnell) bewegt, für den vergeht die Zeit langsamer. Ich denke mir dann oft, dass es vielleicht daran liegt, dass meine Zeit ein fließender Stein zu sein scheint, der mir hin und wieder zwar schwer im Magen liegt, aber trotzdem nicht zu greifen ist mit den Fingern. Ich kann das einfach so nicht sagen, so wie meine Mutter sagt, dass die Zeit fliegt. Sie sagt das jedes Jahr Ende Dezember, meistens am Kaffeetisch. Manchmal sagt sie sogar, dass sie das Jahr totgeschlagen hat, ich erschrecke dann immer etwas und fühle nach meinem Puls. Meine Zeit fliegt nämlich nicht, sie kriecht auf meinem Fensterbrett wie eine Nacktschnecke und trocknet glitzernd aus in der Sonne. Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich schon tausend Jahre lebe, oder eher: dass ich es schon tausend Jahre versuche. Ich werde 34 in ein paar Wochen. Das ist nichts im Vergleich zu einem Kometen oder einem Neutronenstern oder zu Helmut Schmidt. Ich möchte nicht wissen, wie oft ich noch explodieren oder in Richtung des absoluten Nullpunktes gefrieren muss, um denen ebenbürtig zu sein. Aber wenn ich mir dagegen anschaue, wie flüchtig das Glück ist, lebe ich schon ewig. Letztes Jahr war eine Ewigkeit im Vergleich zu jetzt. Wenn du willst, kann ich dir genau sagen, was ich wann wo gefühlt habe, wegen dir sogar. Vielleicht verwechsele ich ein paar Namen, aber du brauchst nur die richtige Seite in mir aufschlagen und du wirst dein Bild darauf finden. Und wenn du willst, erzähle ich dir noch eine Geschichte aus meiner Sicht dazu. Ich liebe diesen sinnlosen Quatsch aus Erleben, Erhoffen und Erinnern, alles andere wäre ja Wahnsinn. Wenn meine Zeit nicht jeden Morgen wieder anfangen würde, ich wäre enttäuscht. Ich bin zum Beispiel 364 Mal aufgestanden letztes Jahr. Ein Mal hab ich durchgemacht, das zählt nicht. Ich kann mich nicht an jeden Morgen erinnern, aber ich weiß noch genau, wie schwer es immer war, die träge Masse in Schwung zu versetzen. Das liegt meiner Meinung nach nicht am Alter, nicht am Verschleiß, sondern viel eher an der gesunkenen Erwartungshaltung an die Welt. Ich bin auch schon mal liegen geblieben, hab gar nichts erwartet, das war auch nett, so schön ruhig im weißen Rauschen. Aber jeder der das schon einmal gemacht hat, sich der Bewegung verweigert, der weiß wie schnell der Stillstand zum normalen Zustand wird. In diesen Momenten verstehe ich, was Einstein meinte. Dann nämlich, in der Starre, vergeht die Zeit an einem vorbei, sie findet einen nicht, sie fliegt zwar nicht, wie meine Mutter sagt, aber sie kreist ein paar Mal um die Deckenlampe und knallt dann flügelschlagend gegen die Fenster, so lange, bis ich sie erlöse und das Ding ankippe. Ansonsten bleibt lediglich festzuhalten, dass auch der Albert schon gestorben ist, trotz Lichtgeschwindigkeit im Kopf. Aber von einem Ausweg hat ja keiner was gesagt, eher von einer Verzögerung. Verzögerungen machen mich glücklich, dass sich das Ende noch verzögert zum Beispiel, oder Abschiede, oder Orgasmen, lange Bahnfahrten, oder dass Jahre sich ziehen, bis man sie erschlagen muss, damit sie endlich gehen. Besser so, als wäre man nie da gewesen. Wenn ich zum Beispiel die Menschen anschaue, dann sehe ich lang gezogene, verzögerte Lebenslinien, die sich ineinander verheddern und sich voneinander entfernen, nur um dann wieder aufeinander zu zu tendieren. In der Mathematik sagt man dazu Asymptoten, oder auch: unendliches Annähern ohne Erfolg, quasi der Tod der Hoffnung im Hoffen. Wir sind uns alle einander gerade so Grenzwert. Die Mathematik hat hin und wieder klasse Metaphern parat, da kannst du tausend Gedichte drüber schreiben und trotzdem unterm Gedankenstrich nicht drauf kommen. Das stimmt in deinem Bett genau so wie in der Nachbargalaxie. Ich bin ein Asymptoter, lebendig zwar, aber dazu verdammt, die Menschen dicht vor mir zu sehen und doch niemals bei ihnen zu landen. Schau dir an, wie sie kommen und wie sie gehen. An allen Tagen bin ich letztes Jahr Menschen begegnet, manchmal mehreren, manchmal nur mir. Wenn ich mir jetzt anschaue, wie viele davon noch da sind, weiß ich genau, wo die Zeit hin ist. Sie ist mit den meisten von ihnen in ihre schwarzen Löcher gefallen. Licht fällt auch in schwarze Löcher, die Astrophysiker sagen ja, dass sich alle Materie voneinander entfernt und wir deshalb in so und so vielen Milliarden Jahren die anderen Galaxien und Sterne nicht mehr sehen können. Zappenduster wird das. So erleben wir das auch jedes Jahr. Gerade noch war da eine Supernova in deinen Armen, schon hast du dunkle Materie unter den Nägeln. Gerade eben waren wir einander noch wichtig, haben uns angerufen, verabredet und spontan abgesagt. Dann gehen wir einen Schritt zur Seite und was im Schatten bleibt ist die Enttäuschung an Silvester, wenn keiner schreibt, was er für dich gefühlt hat im letzten Jahr. Oder noch schlimmer: fühlen will in Zukunft. Denk daran, wenn du aus einem Leben gehst: Du nimmst immer Zeit mit. Wir tragen sie in unseren Haaren, hinter den Ohren, in den Hosentaschen, zwischen den Beinen und unter dem Herzen. Wir reißen sie raus, wir leihen sie uns, wir fragen manchmal nicht einmal. Und irgendwo sitzt dann einer im Januar, der sich fragt, wo sie hin ist. Die Wissenschaft versucht auch gerade herauszufinden, ob es vielleicht ein Multiversum gibt. Also nicht nur unser Universum, sondern sehr viele andere, in denen all das möglich ist, was in unserem nicht ist. Stell dir das mal vor, du musst nichts bereuen, nichts vermissen, weil alles irgendwo ist und war und sein wird oder schlichtweg als sinnlos weggelassen wurde. Meine Mutter fände das sicher großartig. Dann wäre ihre Gans irgendwo nicht so fettig unter der Gänsehaut. Eine tröstende Vorstellung auch für mich, gerade wenn man sich fragt, was aus einem werden soll in den nächsten Jahren. Irgendwo sitze ich also vor meinem Schreibprogramm und weiß vor lauter Glück gar nicht, worüber ich mich melancholisch beschweren soll. Irgendwo bin ich längst tot, gestorben an Verständnislosigkeit die Dinge betreffend. Vielleicht bist du noch bei mir oder hast mich glücklicherweise nie getroffen. Irgendwo machen sich die Menschen keine Vorsätze für das neue Jahr, sondern machen einfach, was sie wollen. Irgendwo zünden sie keine Häuser an, in denen die leben, die vor dem Feuer geflohen sind. Irgendwo gibt es gar keine Liebe und alle schauen sich in die leeren Augen und fragen sich, wo da der Witz dran sein soll. Irgendwo können wir uns küssen, ohne davor Angst haben zu müssen. Irgendwo sitzt meine Mutter an einem gedeckten Esstisch und sagt, während sie die Gans zerlegt: Die Zeit ist dieses Jahr aber wieder schnell vergangen. Zum Glück hab ich sie genutzt. Das hier und heute ist kein Neuanfang, mir nicht, dir nicht. Es ist wie fast alles nur ein Zwischenstand. Wenn du willst, fang morgen neu an oder lass es für immer bleiben. Aber gib nicht der Zeit die Schuld, die ist nichts anderes, als für dich da oder eben nicht. Es ist auch eine Erinngerung an mich, sag mir das ruhig, wenn ich es mal vergesse. Ich will das nämlich nie sagen, dass die Zeit schnell vergeht und dass ich nicht weiß, wo sie geblieben ist. Ich will in den Spiegel schauen und sehen, wo die Tage sind: in frisch geworfenen tiefen Spalten unter meinem Gesicht, die darauf warten, dass ich in sie stürze. Aber wenn ich das tue, und irgendwann werde ich, dann falle ich nicht. Ich springe mit dem Kopf voran hinein. Bis dahin habe ich allerdings vor, ewig zu leben.
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erwachsen-werden
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Richard_at_Neon
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Und das sind die Dinge
Blind streckst du deinen Arm nach mir aus und ich reiche dir meine Hand.
Deine Füße hast du auf dem Heizkörper abgelegt und sitzt mit geschlossenen Augen in dem alten, gepolsterten Holzstuhl vor dem offenen Fenster. Deine Nippel sind steif und deine Brüste so klein und weich wie zwei Pfirsiche. Die Sonne hat sich auf dein Gesicht und deinen nackten Körper gelegt - genauso wie ein Lächeln auf deine Lippen. Der Hauch eines feinen Windes lässt einzelne deiner Haarsträhnen zart über deine Haut streicheln. Ich sehe, wie sich dein Brustkorb langsam hebt und wieder senkt und möchte im Gleichklang mit dir atmen, während ich dich vom Bett aus beobachte. Aus der geringen Entfernung fange ich an deine Muttermale zu zählen und stelle mir vor, welches Bild sie wohl abgeben würden, wenn man sie miteinander verbindet. Als ob du meine Gedanken lesen könntest, fährst du dir mit deiner linken Hand über deinen rechten Arm. Meine Gedanken kitzeln dich. Dein Profil ist so wunderschön und ich frage mich still, ob ich dir das oft genug sage. Du seufzt tief und ich muss lachen, weil du das immer machst, wenn dir etwas gefällt und dich Menschen, die dich nicht kennen, fragen, ob denn alles in Ordnung sei. Ich muss nicht fragen, denn ich kenne dich besser als die Anderen. Und manchmal macht es mir Angst, wie sehr wir beide über die gemeinsame Zeit hinweg miteinander verschmolzen sind. Aber nicht heute, nicht hier und nicht jetzt. Blind streckst du deinen Arm nach mir aus und ich reiche dir meine Hand. Du hast mich mal gefragt, was mich glücklich macht. Das ist meine Antwort.
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Jackie_Grey
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Ich bin - ich möchte - ich wollte.
Ich möchte Fallschirmspringen - aber habe Höhenangst.
Ich bin aufbegehrend - aber freundlich. Ich bin direkt - aber diplomatisch. Ich bin wild - aber gezähmt. Ich möchte bei Nacht und Nebel abhauen - aber ich bleibe wo ich bin. Ich möchte Fallschirmspringen - aber habe Höhenangst. Ich möchte die Welt umsegeln - aber werde seekrank. Ich möchte Berge besteigen - aber habe nicht genug Kraft. Ich möchte zuschlagen bei jeder Ungerechtigkeit - aber ich diskutiere. Ich wollte auf die Pauke hauen - aber spielte Blockflöte. Ich wollte Wind in den Segeln - aber ein Sturm ließ mich kentern. Ich wollte schreien - aber ich blieb stumm. * * * * *
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elfefee
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Can't buy me love
"Zusammen oder getrennt?", fragt die Kellnerin. "Getrennt.", erwidere ich, während ich versuche, die Tränen zurückzuhalten.
Tausend Gedanken. Tausend Gefühle. So viel zu sagen und keine Worte dafür. So viel, was ich verstehen möchte, aber ich kann nicht. "Warum?", ich sehe ihm in die Augen. Ganz tief. So wie es bei unserem ersten Treffen war. Aber diesmal war etwas anders. Sein Blick war kalt. Nicht mehr so wie bei unserem ersten Treffen. Ich sehe ihm die Angst an. Er weiß nicht warum. Er hat keine Erklärung dafür. Da ist eben nur noch Freundschaft. Er versteht es doch selbst nicht. Aber wie soll ich es verstehen, wenn er es nicht mal tut? Stille. Diese quälende Stille. Sonst hat er doch auch immer was gesagt. Sonst hab ich doch auch auf alles eine Antwort gewusst. Ich merke wie diese seltsamen Gefühle immer mehr von mir Besitz ergreifen. Angst. Trauer. Wut. Hoffnung. Verwirrtheit. Gleich explodiert mein Kopf. Wir schweigen immer noch. Verunsichert werfen wir uns kurze Blicke zu. Wenn der andere hinschaut, schauen wir schnell weg. In die Ferne. Zu den Autos. "Soll ich dich noch zum Bahnhof begleiten?" Ich zucke mit den Schultern. Mir egal. Ja sollst du. Aber mir egal. Mir ist jetzt alles egal. Immer wieder rufe ich mir ins Gedächtnis, dass es jetzt vorbei ist. VORBEI! Ja, es kam sehr plötzlich und überraschend. Aber es ist vorbei. Und das muss ich jetzt einsehen. Mein Blick wandert. Er. Die Bahnhofsuhr. Der vorbeifahrende Zug. Immer von links nach rechts. Und immer der Blick zur Uhr. Bald kommt mein Zug. Und wir haben immer noch nichts gesagt. Mit jedem Sekundenschlag nimmt die Angst in mir zu. Noch zehn Minuten. Ich liebe dich. Ich liebe dich doch so sehr. Geh nicht. Bitte bleib. Wir können doch noch mal über alles reden! Nein, scheinbar nicht. Denn ich kann nichts von dem, was in meinem Kopf vorgeht in Worte fassen. Obgleich ich mir schon die richtigen Worte bereit gelegt habe. Ich kann einfach nichts sagen. Wir sehen uns in die Augen. Wir wissen beide, dass mein Zug gleich einfährt. Und dass ich dann erstmal weg bin. Ohne ein Wort zu sagen. Wir sehen uns in die Augen und ich sehe, dass er traurig ist. Dass es ihm auch nicht leicht gefallen ist. Ich will nicht gehen. Ich will nicht, dass er geht. "Tschüss", flüstere ich. Ich kann nicht mehr laut sprechen. Ein Wunder, dass ich überhaupt ein Wort sagen konnte. "Tschüss", antwortet er. Ich zögere kurz, doch dann kann mich nichts mehr aufhalten. Ich falle in seine Arme und kann meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Da fühlt es sich so an, als wäre alles wie immer. Ich will ihn nie wieder loslassen. Ich fühle mich, als könnte mir nichts passieren. Als wäre das gerade eben nur ein dummer Scherz gewesen. Der Zug fährt ein. Der Zug fährt ab. Und ich sitze immer noch da, umklammere ihn, so fest wie noch nie. Eine Zeit sitzen wir so da und sagen nichts. Er sagt mir, er will mich nicht verlieren. Ich sei ihm wichtig. Und bei solchen Worten soll mir klar werden, dass es jetzt endgültig vorbei ist? Als er geht, bleibe ich allein am Bahnhof zurück. Ich schaue ihm hinterher. Er geht seinen Weg. Bei mir fließen die Tränen. Und kurz bevor er um die Ecke geht, dreht er sich noch einmal um. Dann ist er weg. Weg aus meinem Blickfeld aber nicht aus meinem Leben, nicht aus meinem Herzen. Da wird er immer einen Platz haben.
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Floeeckchen
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Nur für diese Nacht
Blind schrieb sie ihm, was ihr Herz ihr zuflüsterte und der Verstand ihr verbot auch nur auszusprechen...
Der Abend brach langsam herein und in der Ferne bellte aufgeregt ein Hund. Die Vögel sangen immer sanfter ihre Sommerlieder und die Grillen zirpten im hohen Gras, welches um das Mädchen herum wuchs. Sonnenstrahlen hingen verschleiert hinter den Bäumen und fraßen sich sachte durch die vielen Verästelungen. Wenn man genau hinsah, konnte man kleine Staubkörner sehen oder winzige Insekten, die sonst mit dem bloßen Auge kaum erkennbar waren. Sie schwirrten im Lichtschein herum, tänzelten ein wenig oder jagten sich. Sie wirkten aber nicht hektisch, sondern aufeinander abgestimmt. Das einsame Mädchen hatte sich gegen einen der großen, wuchtigen Stämme gelehnt und den Laptop auf ihrem Schoß platziert. Lockenmähne und markante Gesichtszüge mit tiefblauen Augen waren wohl kaum das einzige Schönheitsmerkmal ihrerseits. Sie trug die Haare immer offen und einige der fransigen Strähnen hingen ihr immer im Gesicht. Oftmals störte sie das aber nicht, nur dann wenn sie in den Augen pieksten. Ein warmer Abendwind, beinahe der Vorbote zur kühler werdenden Nacht, umschmeichelte ihre nackten, bloßen Füße und kitzelte sie am Hals. Ihr weit ausgeschnittenes Kleid wehte in den Luftbewegungen sanft mit und umspielte ihre schlanken Beine. Sie saß gemütlich und die schroffe Baumrinde war sie in ihrem Rücken gewohnt. Sie saß fast jeden Abend hier und kannte die Geräusche des Baumes; wenn der Wind sich einen Zweig nahm und damit umher peitschte, oder Blätter oben in der Baumkrone raschelten. Sie kannte es auch, wenn Eichhörnchen sich um ein paar Nüsse stritten, direkt über ihr auf einem der dicken Äste. Aber sie genoss mehr den frischen und freimütigen Gesang der Vögel, die sich ihre Stimme vom Wind nicht nehmen ließen. Sie hatte das Chat- Fenster bereits geöffnet und lehnte sich mit dem Wuschelkopf gegen den uralten Baum. Ihre Augen waren geschlossen und geduldig verharrten ihre ruhigen Finger auf den vielen Tasten. Wie sie äußerlich so ruhig wirkte war doch ihr inneres viel aufgewühlter als sonst. Ihr Herz schlug sichtbar unter ihrer Brust und an der Halsschlagader konnte man jedes pulsierende Pochen beobachten. Das Mädchen blinzelte und ihr winziges Herz setzte beinahe aus, als sie sah, dass ihr Schreibpartner geantwortet hatte. Auch wenn es nur ein belangloses „Hi“ war, so schien es für sie doch viel mehr zu bedeuten. Sie wartete oftmals minutenlang auf eine Antwort, nie aber würde sie ihm vorwerfen, dass er sich nur auf sie zu konzentrieren habe. Im Gegenteil: Die nächtlichen Gespräche, so langatmig oder ruppig sie auch sein mochten, waren Balsam für die Seele des Mädchens. Jede Silbe seiner kostbaren Worte sog sie in sich auf und trug sie im Herzen mit. Bei Tag und Nacht erinnerte sie sich an einzelne Wortfetzen, verständnisvolle Ausdrücke oder lachende Smiley’ s. Auch wenn er in ihr nur einen Zeitvertreib sehen musste, so war sie sich sicher, dass er aufrichtig zu ihr war und das war schließlich der Grund, weshalb ihr Inneres sich nicht nur zu einer turbulenten Achterbahnfahrt der Gefühle und des Herzschlages hinreißen ließ, sondern auch zu bodenlosem Vertrauen und einer Hingabe an Worten, wie man es sonst nur aus hochbetagten Liebesgedichten kennt. Die Beiden schrieben an diesem Abend schon eine ganze Weile. Die Themen waren unterschiedlicher als man es sich je vorstellen könnte, auch wenn die Innigkeit der Liebe immer wieder letztendlich Ausgangspunkt zu sein schien. Der Wind verstärkte sich und riss ein paar Blätter von den Zweigen. Auch ihr Kleid wurde fast grob mitgerissen. Sie strich sich eine der gekräuselten Strähnen aus dem Gesicht und bemerkte erst jetzt, dass es schon fast dunkel war. Die Vögel zwitscherten noch ein paar leise Lieder, saßen aber schon – bereit zur Nachtruhe – auf ihren Ästen. Das kleine Eichhörnchen, welches sich oft mit seiner Gespielin um das gesammelte Fressen stritt, hockte ebenfalls auf seinem Ast und kuschelte sich in seinen Puschelschwanz. Die Augen gebannt auf alles gerichtet, was sich in unmittelbarer Nähe bewegte, raschelte oder ein bisschen rauschte. Keinerlei Müdigkeit jedoch wies das Mädchen unter dem Baum auf. Sie tippte in unregelmäßigen Abständen ein paar Worte, die tief aus ihrem Herzen kamen und schwer zu umschreiben waren. Die Grillen zirpten immer mehr und der Mond bahnte sich seinen ruhigen Weg durch die Wolkendecke, die sich wie ein Behang vor die bereits untergegangene Sonne umschlossen hatte. Es war keine Vollmondnacht. Das berührte Mädchen genoss den Charme der Nacht und lächelte sanft. Ob sie für ihren Schreibpartner lächelte, der ihr mit Worten und Silbenfetzen den Verstand raubte ist kaum auszusprechen. Sie sehnte sich nach seiner Nähe, sie sehnte sich danach eine ganze Nacht mit ihm zu schreiben, egal wie lange es dauern würde. Egal wie sehr sie gegen die nun aufkeimende Müdigkeit kämpfen musste. Ihr Inbegriff von Freiheit war mehr als nur das Schreiben! Es war das Austauschen von einzelnen Erfahrungen, kleinen Anekdoten, geschrieben von einem Teenagerleben im üblichen Alltag und umsäumt von kleinen Fantasien. Sie wollte dieser Traumwelt nicht entfliehen. Sie wollte ihn – für eine Nacht. Blind schrieb sie ihm, was ihr Herz ihr zuflüsterte und der Verstand ihr verbot auch nur auszusprechen. Blind lechzte sie nach jedem seiner Zeichen, nach jedem seiner Wortfetzen. In dieser Nacht dürstete es ihr nach Freiheit, nach vertrauter Freiheit unter dem Sichelmond im Schatten des beschützenden Baumes, dessen Zweige sich ruhig hin und her bewegten. Ihr Herz schlug so schnell wie seit langem nicht mehr und die Freude spürte sie in ihrem Bauch tiefer als in den Gesprächen zuvor und doch wusste sie, dass alles nur Illusion sein konnte. Niemals würde er die Traumwelt mit ihr erkunden, niemals auch nur einen Gedanken an dieses nächtliche Abenteuer verschwenden. Niemals würde er sie in dieser irrealen Welt auch nur berühren, küssen oder gar nehmen, wie es ein Mann tut. Sein leises, fast nur gehauchtes „Gute Nacht“, tat ihr gewissermaßen den Abbruch ihres Vertrauens. Sie wollte nur diese Nacht und hätte für ihn, UM ihn gekämpft. Als sein Fenster verschwand, verschwand auch ihr Gefühl, ihr Durst nach Freiheit und ihre Traumwelt. Alles verpuffte wie eine kleine weiße Feder, die mit einem kurzen Schuss aus den Wolken gefetzt wurde. Ihr blieben nur die hübschen Worte, die bezaubernden Silben und die verträumten Sätze. So, als ob sie nie etwas anderes tat als davon zu phantasieren schlief sie ein. In dieser Nacht ruhte sie unter dem großen Baum, mit den Tieren zusammen. In den Schlaf gewogen vom zarten Nachtwind, der ihre Tränen trocknete. Nur diese eine Nacht. Es war Sommer.
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Die Jagd nach dem Leben
Denk an die ganzen Abenteuer, die wir sonst verpassen würden. Wenn wir zu suchen aufhören und uns nur zurücklehnen würden.
Manchmal fühlen wir uns wie Schatzjäger, du und ich. Immer auf der Suche nach verlorenen Kostbarkeiten. Graben, jagen, buddeln, forschen. Und finden doch immer nur Katzengold. Das am Anfang so vieles verspricht. Und am Ende wieder nichts wert war. Aber hey, die Jagd geht immer weiter. Und denk nur, denk an die ganzen Abenteuer, die wir sonst verpassen würden. Wenn wir zu suchen aufhören und uns nur zurücklehnen würden. Denk an all die unerforschten Ecken, die ungefühlten Erlebnisse, die unentdeckten Dinge. Denk an die Menschen, die uns zu denen gemacht haben die wir heute sind. Im Guten wie im Schlechten. Komm weiter mit mir, tanzend, lachend, jauchzend. Manchmal zögernd, voller Misstrauen und mit der Vorsicht der verletzen Herzen. Lass uns von den nächsten Klippen stürzen, die die Welt uns bietet. Und einfach nur hoffen, dass wir  diesmal wirklich fliegen können. Begleite mich, auf unbekannte Reisen. Hin zu unseren Luftschlössern, die wir uns schon so lange ausgemalt haben. Auf zu fremden Orten, wo uns vielleicht diesmal das große Glück an der nächsten Ecke erwartet. Oder vielleicht auch einfach nur der Anfang der nächsten Geschichte. Lass uns weiter dumm sein, ab und zu. Lass uns weiter so unbedingt lieben, dass alle anderen uns belächeln. Wir wissen doch beide, dass dahinter nur versteckter Neid steht. Lass uns weiter tanzen, als gäb’s es kein Morgen mehr und die kitschigsten Deutsch-Rap-Songs im Auto grölen. Lass uns weiter stolpern und straucheln, hinfallen, unsere Krönchen richten und einfach weitermachen. Begleite mich. Denn eins wissen wir: Die Jagd, die geht nie zu Ende. Aber wenn ich dich anschaue, dann weiß ich, den größten Schatz hab ich schon gefunden. Wenn ich dich anschaue, dann weiß ich: Du bist Heimat.
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Die Suche nach der Nähe
Im Rausch der Nacht findet man nicht die Dinge, die man sucht.
Hey, danke für die tolle Nacht. Und so geht er. Ich lege mich zurück ins Bett. Alleine. Es riecht nach ihm. Nach mir. Nach uns. Nach dem was wir gestern getan haben. Gestern Nacht fühlte ich mich großartig. Stark, Selbstbewusst, Unabhängig. Und jetzt? Allein gelassen. Einsam. Die Nacht ist meine Droge. Ich bin euphorisiert. Irgendwie auch aphrodisiert. Die Musik, die Menschen, und natürlich auch der Alkohol. Die kleinen Bekanntschaften, die man macht. Die Bekanntschaften, die man mit nach Hause nimmt. Alles fühlt sich so gut an. Und so richtig. Doch dann kommt der Morgen. Der Kater. Und auch der Alltagskater. Mir ist klar, dass ich die große Liebe nicht nachts betrunken im Club finden werde. Ich suche sie auch nicht. Ich suche Zweisamkeit. Jemand, der mir Nähe gibt. Nähe, die ich doch so sehr vermisse. Die Nähe, die ich mit der zufälligen Bekanntschaft habe, ist oberflächlich. Aber auch irgendwie ein Anfang. Denke ich. Doch dann kommt der Morgen. Und der ist ein tiefer Fall in die Realität. Und trotzdem lerne ich daraus nicht. Ich bin abhängig von der Nacht. Von dem Gedanken, er könnte am nächsten Tag bleiben. Mir das geben, was ich brauche. Also werde ich die nächsten Nächte weiterhin zelebrieren, in der Hoffnung, am nächsten Morgen in einer anderen Realität aufzuwachen…
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Die Allestester
Deutschland erfindet, erklärt und entdeckt nichts mehr. Deutschland testet.
Ich bin ja meistens eher ruhig. Ich rege mich selten auf, ich verschwende ungern verärgerte Energie, ich lache lieber, das klappt fast immer. Ich bin so ein unerträglicher Gutmensch, der alten Passanten hilft, nicht über andere Autofahrer schimpft und selten vor Wut schreit. Und ich habe auch wirklich lange zugesehen und nichts gesagt. Ich habe mir gedacht, das wird wieder besser, das ist nur so eine Phase. Ich habe tatsächlich versucht, an das Gute zu glauben. Aber jetzt ist meine Geduld am Ende. Es geht nicht mehr anders, ich muss mich echauffieren. Über das Fernsehprogramm. Dass das Niveau der täglichen Sendungen eher ebenerdig wenn nicht kellertief ist, ist hinlänglich bekannt, wird ständig beklagt, Marcel Reich-Ranicki hat es sogar wütend in die Welt trompetet. Wir haben den Talkshow-Boom und den Gerichtsshow-Höhepunkt übertaucht, auch wenn diese Formate nie ganz verschwinden, wie lästige kleine Obstfliegen. Wir stecken mitten im Reality-TV, wir müssen einem weißhaarigen Mann dabei zusehen, wie er andere von ihren sorgfältig angehäuften Schulden befreit, wir beobachten vernachlässigte Kinder, die in der Wüste aufeinander losgehen, und wenn irgendwo jemand schönheitsopertiert wird, sind wir live dabei. Damit das besser runtergeht, wird auch appetitlich gekocht, und das dürfen wir dann sogar – als Einziges – zuhause nachmachen. Gut, müssen ist relativ, niemand zwingt uns, wir können die Fernbedienung jederzeit gegen ein Buch, ein Gespräch, sogar einen Spieleabend eintauschen. Früher, ja, und damit meine ich nicht die gute alte Zeit, nein, ich spreche von dem Früher vor einigen wenigen Jahren, da wurde im Fernsehen noch Wissen transportiert. Ich bin Augenzeuge! Ich erinnere mich dunkel an ein paar Formate, in denen Erfindungen erklärt, große Persönlichkeiten vorgestellt und historische Ereignisse dargestellt wurden. Das war manchmal interessant, manchmal nicht. Ich habe vom Fernsehen gelernt, wie man Spiegel produziert, ich habe eine Doku über die magische Anziehungskraft von Bands wie Abba oder den Beatles gesehen, Hitlers Reden verfolgt und die Anzeichen für einen Tsunami gezeigt bekommen, ich habe mit Universum einen Blick in die entferntesten Länder geworfen und dort exotische Tiere und fremde Kulturen entdeckt, ich habe Kräuter kennengelernt und alles über die Romanows erfahren. Damals hieß es noch Information und nicht Infotainment. Mittlerweile wird im deutschen Fernsehen kaum noch erfunden, erklärt oder entdeckt. Deutschland testet. Der häufigste Satz im Fernsehprogramm zurzeit: Wir haben es für Sie getestet. Ich habe aber nicht darum gebeten! Das Schlimme daran ist nicht so sehr, DASS Deutschland testet, sondern WAS Deutschland testet. Birgit Schrowange blickt in die Kamera und fragt mich allen Ernstes: Kocht in einem Restaurant auch wirklich immer der, von dem Sie es erwarten? Oder steht beim Italiener vielleicht ein Türke hinter dem Herd? Wir haben es für Sie getestet. (Unglaublich, aber wahr: Es ist mir egal, solange der Typ kochen kann, und wenn er aus der Mandschurei stammt!) Besonders beliebt ist der Test: Erkennt man den Unterschied zwischen billig und teuer? Das lässt sich beliebig auf alle möglichen Waren anwenden, zum Glück (noch) nicht auf Menschen und Haustiere. Passanten testen Orangensaft, kichernde Mädchen testen BHs und Glitzerjeans, Männer mit verbundenen Augen essen bereitwillig alles, was ihnen in den Mund geschoben wird, und geben dann ihre Meinung zum Preis des Geschluckten kund. Und siehe da – nein, Herr Wallner kann die frische Ananas nicht von der Dosenananas unterscheiden! Was für eine Erkenntnis. Er leidet womöglich an einer Geschmacksknospenabstumpfung. Oder wir alle sollten nur noch Dosenananas kaufen, ist billiger, schmeckt eh gleich. Was will mir der Test sagen? Was zur Hölle soll dieses Wissen mir bringen? Ist es etwa Schleichwerbung von einer Dosenananasfirma? Warum waren die dann so strunzdumm und haben vorher das Etikett abgelöst? Ich sitze ungläubig und starr auf meiner Couch. Das Fernsehen spricht plötzlich in Rätseln zu mir. Ich kann den Sinn dahinter nicht mehr verstehen. Ich kann den Code nicht mehr knacken. Wie aber knackt man einen Tresor? Und: Schaffen Männer oder Frauen es schneller? Der Doppeltest, der Überwahnsinn! (Ja, es waren die Frauen, und ja, man kriegt ihn auf.) Wie kann man ein Wasserbett kaputtmachen? (Ganz einfach, man zieht ein Auto mit einem Kran hoch und lässt es drauffallen, ist doch logisch.) Welche Kampfsportart ist die tödlichste? (Alle.) Explodiert ein Tank, wenn ein daran aufgeklebtes Handy klingelt? (Ja.) Können Meisterbäcker einen Prinzenrollekeks – ohne die Zutaten zu kennen, bitte – so genau nachbacken, dass niemand mehr den Unterschied erkennt? (Nein.) Kann man durch Handystrahlung Popcorn machen? (Nein.) Sind die Preise für Tapas in den verschiedenen Bars gerechtfertigt? (Nein.) Das sind alles Fragen, die ich mir schon lange gestellt habe. Und Informationen, die ich für meine Bildung, meinen Wissensstand, meinen Alltag, dringend brauche. Und deshalb sollte ich wohl froh sein. Froh, dass endlich, endlich jemand all das für mich getestet hat. Es gibt sogar – der Traum aller Testpersonen und Versuchskaninchen – eine eigene Sendung mit dem klingenden Namen Die Allestester. Da ist schon von Vornherein klar, was die so machen. Ein sehr blonde Frau mit sehr roter Brille kocht, wiegt ab, isst, zieht an, zieht aus, schmeißt runter, befragt, probiert, zerschneidet, kurz: Sie testet. Mit Inbrunst. Sie ist die Kaiserin der Tester, der Allesausprobierer, die Queen der Unnützes-Wissen-Verbreiter. Sie findet für mich heraus, dass Spielzeug aus China eher giftig und Sauerkraut aus der Dose eher unlecker ist. Ich bin ganz gerührt vor lauter Dankbarbeit. Da wär ich ja allein nie draufgekommen. Aiman Abdallah lässt Reporter (!) mit versteckter Kamera Goldzähne versetzen (schön, wie die Gesichter der Verkäufer so verschmiert und ihre Stimmen verzerrt werden), er lässt sogar ausprobieren, ob youtube-Videos gefaket oder echt sind. Nicht genug damit, dass es geschätzte 257 Millionen völlig wert- und sinnfreier Minivideos gibt, nein, es wird auch noch eine Menge Geld dafür ausgegeben, sie nach-zu-stel-len! So versucht etwa eine Gruppe Zirkusartisten, ein Mädchen durch die Luft zu wirbeln und – nachdem die Gute durch einen Basketballkorb hindurchgeschlüpft ist – wieder aufzufangen. Die Erkenntnis: Das geht gar nicht, das Video wurde von einem Cutter zusammengeschnitten. Was mag diese für die Menschheit so wichtige Information Pro7 gekostet haben? Und wann ist Galileo eigentlich ein Testprotokoll von Stiftung Warentest geworden? Der Faktor Geld ist sowieso das Krönchen auf dem Misthaufen. Ich möchte – und das ist nicht rhetorisch gemeint – NICHT wissen, was diese ganze Testerei, Nachbackerei, Schluckerei und Nachstellerei kostet. Ich weigere mich, darüber nachzudenken, weil ich sonst anfangen müsste zu rechnen, was man damit an Sinnvollem finanzieren könnte. Und seien es nur sinnvolle Formate, in denen wieder (etwas Interessantes!) erfunden, erklärt oder entdeckt wird. Das Argument, dass den Sendern vielleicht die Infos ausgegangen sind, lasse ich nicht gelten, no way, dazu ist die Welt zu groß, zu facettenreich, zu komplex, zu deatilreich. Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden. Im Prinzip ist das ja was Gutes, das Experimentieren, nur durch Ausprobieren und Testen (gekoppelt mit einer Portion Zufall) sind elektrisches Licht, Fotografie, das Kondom und das digitale Zeitalter erfunden worden. Woher ich das weiß? Das hab ich mal im Fernsehen gesehen.
http://www.neon.de:80/artikel/-/-/die-allestester/665807
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EllenGret
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Plädoyer einer Kinderlosen
Wenn ich meinen Freundeskreis mal so betrachte, ist das schon ein ziemlich ärmliches Bild.
Genau zwei von Ihnen haben Kinder- nämlich jeweils genau eins. Die Kinder sind jeweils 13 und 5. Der Rest meiner Freunde, inklusive mir, ist kinderlos und bleibt es auch vorerst. Nicht, dass ich keins möchte- ich möchte unbedingt ein Kind. Nichtsdestotrotz habe ich noch keins. Und das hat auch seinen Grund. Mein Freund und ich wären vielleicht sogar recht gute Eltern. Aber nur, wenn wir verzichten würden. Unabhängig davon, dass wir in einem Land leben, dass auf Kinder nicht gewartet hat, haben wir uns einen guten Lebensstandard aufgebaut, den wir mit einem Kind nicht halten könnten, ist ein Kind doch sowas wie eine Luxusanschaffung heutzutage. Um meinem Lebensstandard zu halten, müsste ich nicht nur mein Gehalt weiter bekommen, durch die ganzen Anschaffungen, die damit verbunden sind, bräuchte ich noch mindestens 500 EUR mehr im Monat. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich würde meinem Kind zuliebe auf so Einiges verzichten, wenn ich es müsste. Aber muss man das denn? Ich will ein Kind, ihm beim Aufwachsen zusehen und mich darum kümmern. Ich will eine Mama sein -aber nicht ausschließlich. Ich will feiern gehen, mein Kind als mein engstes vertrautes Wesen neben meinem Mann bei mir haben und es überall mit hinnehmen können. Ich will mein Leben für dieses Kind geben ohne ein Leben dabei zu verlieren. Ich will nicht mich aufgeben und mir die Haare und Fingernägel kurz schneiden, weil es "praktischer" ist, nicht mehr raus gehen weil ich ein Kind habe und mit anderen frustrierten Müttern dämliche Erziehungsgespräche führen und inflationär die Worte "unverantwortlich" und "Das Kind muss sich selbst entfalten und für sich selbst entscheiden" verwenden und, verflucht nochmal, keine Schwangerschafts- oder Erziehungsratgeber lesen, sondern mich nur auf meinen von der Natur mitgegebenen Instinkt verlassen. Ich habe keine Lust, jedes Wochenende mit anderen Muttis im Kreis zu sitzen und mich über die Männer zu echauffieren, Partys abzusagen, weil ich meinem Kind stundenlang beim Schlafen zuschauen muss. Wo ist denn die gute alte Gelassenheit der Mamas hin? Ich erinnere mich noch sehr gut an meine eigene Kindheit. Damals war es noch völlig normal, dass man sein Kind -egal wie alt- mit zu Festivitäten nahm. Da wurde der Kinderwagen an den Rand gestellt und jeder der anderen Anwesenden hat mal nachgeschaut. Jeder hat mitgemacht und Bescheid gesagt, wenn der Wurm etwas zu beklagen hatte. Meistens hat der Wurm aber nur geschlafen und hat herzlich wenig Interesse an dem Geschehen umher gehabt. Die anderen Anwesenden haben genau gewusst, wie man mit diesem Kind umgeht und notfalls auch mal selbst ein Schlaflied angestimmt. Die Mutter selbst hat meist davon gar nichts mitbekommen und konnte sich dem Gespräch am Tisch widmen. Heute ist das Kind widerwillig bei der Oma geparkt die die Anweisung bekommen hat beim kleinsten Pups des Kindes, die Mutter anzurufen und Alarm zu schlagen. Als ich älter war, wurde ich fast jedes Wochenende mitgenommen, egal wohin. Am tollsten waren die Umzüge bei Bekannten meiner Eltern. Da war immer was los. Ich habe dann mit den zahlreichen anderen Kindern der Freunde meiner Eltern gespielt. Teilweise sind wir den ganzen Nachmittag auf dem Spielplatz gewesen und haben uns nicht bei unseren Eltern blicken lassen. Später haben die Erwachsenen dann zum Abschluss gegrillt und wir Kinder saßen dann mittendrin und haben einfach Spaß am Leben gehabt. Die anderen Erwachsenen haben sich genauso gut um uns gekümmert. Selbst die Kinderlosen, sofern es denn überhaupt welche gab, haben uns als selbstverständlich akzeptiert und mit uns faxen gemacht. Da hat sich niemand dazu genötigt gefühlt, dem Anderen Ratschläge zu erteilen und niemand hat das Bedürfnis verspürt, die Fähigkeiten seines Kindes mit dem des befreundeten Paares zu vergleichen. Es war vielmehr so, dass man den Kindern angesehen hat, dass es ihnen gut geht. Heute steht Klein-Finn alle fünf Minuten neben Mama und fragt nach Irgendwas, weil er nicht gelernt hat, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Ich habe früher gelernt, dass ich erst sprechen soll, wenn die Eltern ausgeredet haben. Heute quatscht Klein-Finn dazwischen und Mama beendet jedes Gespräch und hat sofort alle Aufmerksamkeit für ihren verzogenen Jungen über. Wenn ich mal den Bogen überspannt habe, hat meine Mutter damals sehr gut gewusst, mich zu bändigen. Ich habe bereits an ihrem Blick und ihrem Ton gewusst, dass ich jetzt besser mit dem aufhöre, was ich da gerade mache. Meistens hat sie dann ihren Unterkiefer hervor geschoben, sodass man ihre unteren Zähne sehen konnte und ganz laut „Frollein!“ gesagt. Wenn ich dann Widerworte gab oder allen Ernstes weiter machte, gab es Konsequenzen. Ab nach Hause. Ab ins Bett. Feierabend. Heute zählt Mama lieblos bis drei, um sich dann danach unverrichteter Dinge wieder genervt dem anderen Geschehen zuzuwenden. Klein-Finn oder Lukas oder Lisa oder wie auch immer dieses schnöselige, verzogene Kind heißt, macht genau dort weiter, wo es aufgehört hat und schmeißt Regale um, macht das Eigentum anderer kaputt oder schreit wild umher, weil es nicht wie gewohnt Mamas ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt. Mama hingegen zählt zum hundertsten mal bis drei und Finn weiß genau, dass danach eh nichts passiert. Wie auch immer, Finn findet es lustig. Meine Mutter habe ich als sehr konsequent und dominant in Erinnerung. Wenn ich es mal auf die Spitze trieb, wusste ich das sofort. Ich hatte in solchen Momenten mit Sicherheit- einen riesigen Respekt, weil ich sehen und fühlen konnte, wie sehr ich sie wohl verärgert haben musste. Aber Angst? – Nein. Ich bin mir sicher, dass sie (fast) alles für mich getan hätte und, dass sie mich wie auch heute wahnsinnig geliebt hat. In manchen Situationen ertappe ich mich selbst dabei, wie ich gerade meinen Unterkiefer nach vorn schiebe während ich mit meinem Freund streite. Ich bin mindestens zur Hälfte ein Abbild meiner Mutter und meines Vaters. Keine klare Ansage –mag sie noch so laut gewesen sein- hat mich jemals daran zweifeln lassen, dass ich geliebt werde. Ich widerspreche jedem noch so hochstudierten Sozialpädagogen, der behauptet, eine erhobene Stimme würde irreparable Folgen für das Kind haben, für immer und ewig. Ich habe meine Schule recht gut beendet, danach studiert und mit 21 mein Diplom abgeschlossen. Jetzt bin ich Beamtin auf Lebenszeit, habe mir eine gute Lebensgrundlage geschaffen und denke selber über Kinder nach. Das Einzige, was mich immer wieder davon abhält ist die Gewissheit, dass mein Kind wohl niemals so eine unbeschwerte, schöne Kindheit wie ich haben wird. Es gibt doch kaum noch Kinder. Und die, die es gibt, werden von ihren Eltern verwöhnt, verhätschelt und zu uneigenständigen Narzissten erzogen. Manchmal auch, weil sie keine andere Wahl haben. Eine Party unter Freunden mit den Kindern? – Mit wem soll denn mein Kind spielen? Ein Umzug bei Freunden und das Kind mitbringen? – Ja ok, aber nur, wenn das Kind nicht mit seinen dreckigen Händen meine weißen Kissen anfässt. In Zeiten der Ungebundenheit, in der man nicht mal gerne einen Handyvertrag abschließen mag, sind Kinder ein Symbol für Bindung wider Willen, Stress und Anstrengung. Die meisten wollen keine Kinder mehr, weil sie befürchten, dann nicht mehr das machen zu können, was sie sollen. Dabei ist das doch alles eine Sache des Willens, mag es noch so abgedroschen klingen. Ich habe von meiner Freundin gehört, dass ein Kind heutzutage schon seinen Namen schreiben können muss, um überhaupt erstmal in die erste Klasse zu kommen. Wie bitte?- Ich dachte dazu geht man die Schule? In den Kindergärten gibt es teilweise Mittagspausen für die Erzieher, sodass zwischen zwölf und zwei die Mütter eben zusehen müssen wie sie ihre Kinder unterbringen. – Wie bitte? Vermieter lehnen das nette, junge Paar ab, weil sie ein kleines Kind haben. – Häh? Eine arbeitslose Frau bekommt keinen Hortplatz für das Kind, eine Arbeit bekommt sie aber erst, wenn sie einen Hortplatz hat? – Was zum Teufel? Ist es denn wirklich unmöglich eine Mutter UND ein eigenständiger Mensch zu sein? Solang es noch Menschen gibt, die den Kindergarten wegen Lärmbelästigung verklagen, Eltern ihre Kinder wie Erwachsene behandeln wollen und Mütter sich untereinander bei jeder nicht üblichen Erziehungsmethode gegenseitig als „Rabenmutter“ bezeichnen, ist diese Frage wohl zu bejahen. Wer setzt schon gern ein Kind in die Welt, wenn er weiß, dass das Kind mehr leisten und schneller erwachsen werden muss als man selbst? Tags: NEON User täglich
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LifeLoveLust
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Trennungsschmerz
Wenn die Liebe da ist, bleibt sie erstmal. Auch nach der Trennung
Fühlst Du auch so wie ich? Ich kann Dich einfach nicht vergessen. Spürst Du auch den Schmerz? Ich habe immer oft an Dich gedacht. Noch nie habe ich so oft an Dich gedacht, wie jetzt. Erst wenn einem etwas fehlt, weiß man wie wertvoll es einem ist. Wir haben den Wert nicht mehr erkannt. Wir haben uns verloren. In unseren eigenenen Wünschen und Vorstellung. Wir haben uns angesehen, immer wieder. Wir haben uns geliebt, immer stärker. Wir haben uns der Leidenschaft gegeben, noch und noch. Und doch fehlte etwas. Wir haben nie gelernt, in die selbe Richtung zu sehen. Unsere Ziele haben sich verloren, wir haben Sie nicht gemeinsam entdeckt. Klar, wir sind anders. Jeder ist unterschiedlich. Doch unsere Ziele hätten wir stecken können...aber haben wir nicht. Wir haben uns einfach geliebt. Jeden Tag. Und verloren im Leben. Unsere Lebensziele verloren. Ich habe sie verloren. Und nicht mit Dir gefunden. Werde unsere Ziele sich wieder finden? Werden wir uns wieder finden? Die Hoffnung siegt zuletzt...aber der Schmerz ist groß. Zu viel zerstört. Zu viel versucht. Zu viel verloren. Spürst Du den Schmerz? Du fehlst. mir. Zu lange war die Zeit, dass wir hinwegkommen. Du hast selbst gesagt: Du weißt nicht, ob Du wieder so jemand findest, wenn es vorbei ist. Ich weiß es auch nicht. Ich will Dich vergessen...aber es geht nicht. Die Zeit verrennt. Das gefühl bleibt. Der Schmerz ist da. Du bist da. Im Herz verankert. Es tut mir leid. Tags: Trennung, lange Zeit, Beziehung zu Ende, Schmerz, Vermissen, Lebensziele, verlieren
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Zuelal_Yildirim
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Ich 2.0 - Die beste Version unserer selbst
Perfektion beginnt am Frühstückstisch: Warum haben wir das Gefühl, nie gut genug zu sein?
Kurz vor 8, der Wecker schrillt und ich wache auf. Erst mal Mails und Instagram checken. Neben gesunden Frühstücks-Fotos und Fitnessfortschritten, jagt ein Selfie das nächste und ­dank der Express-Retusche-Funktion, den Filtern, kann man sich auch digital ins bestmögliche Licht rücken. Ständig vergleichen wir uns, ständig wollen wir dabei sein, uns inszenieren, vor allem in den sozialen Medien. Weil wir es müssen? Der ständige Vergleich mit den vermeintlich perfekten Leben der anderen macht auf Dauer unglücklich. Wie Forscher der Universität Innsbruck herausfanden. Mit sich selbst zufrieden zu sein , scheint ganz schön kompliziert geworden zu sein. Wir wollen gesünder, produktiver, fitter, glücklicher, attraktiver, sozialer, kurz: die beste Version unserer selbst sein und uns dementsprechend präsentieren. Auch offline. Der Weg zum optimierten Ich fängt schon morgens am Frühstückstisch bei »superfood« wie Chiasamen statt bunten Cornflakes an und hört bei manchen besonders ambitionierten Menschen mit einer Schlaf-Überwachungs-App (nicht) auf. Wir gönnen uns kaum Pausen vom persönlichen Bootcamp. Noch mehr in noch kürzerer Zeit schaffen, Multitasking auf allen Ebenen - unsere Ansprüche an uns selbst steigen. »18:30 Uhr - quality time« Unser Leben ist zu einem ständigen Wettrüsten geworden, aber gegen wen eigentlich? Man muss wettbewerbsfähig bleiben, in jeglicher Hinsicht und eigentlich ist das aus historischer Sicht auch nichts Neues. Wir müssen uns mehr ins Zeug legen, mehr aus uns machen. Ein Studium wird in den meisten Branchen sowieso erwartet, ohne wird man ausselektiert. Mindestens einen Auslandsaufenthalt sollte man außerdem hinter sich haben oder 3 bis 4 Sprachen fließend sprechen, dazu unzählige Praktika absolviert haben. Um das Studium besser zu bewältigen, greifen laut einer Studie der Universität Bielefeld immer mehr Studierende zum Hirndoping in Form von Ritalin & Co. Im Berufsleben angekommen, unterstützen uns dann produktivitätssteigernde Tools und Ratgeber-Apps bei der Arbeitseffizienz. Natürlich sind Apps eine wunderbare und nützliche Erfindung des 21. Jahrhunderts, doch wenn sie die Grenzen des utilitaristischen zur Perfektionierungsapparatur unseres Lebens überschreiten, kann es problematisch werden. Die individuelle Selbstoptimierung beschränkt sich nicht nur auf Karriere und Körperkult, a uch die Entspannung muss daran glauben. Nachdem man sein Leben täglich auf Vordermann bringt und dabei möglichst viel Zeit einspart, bleibt doch viel Freizeit übrig, könnte man meinen. Doch auch hier macht der Optimierungswahn keinen Halt. Facebook-Nutzer kennen es: Wenn man bei jeder oder jeder zweiten Facebook-Einladung auf »vielleicht« klickt, um sich seine Zeit für ein besseres Angebot aufzusparen. Man könnte seine kostbare Zeit ja besser nutzen und alle potenziell besseren Optionen offen halten. Wir wollen nichts verpassen. Fomo, »fear of missing out«, nennen es die Soziologen. Möglichst sozial sollte man außerdem in Zeiten des digitalen Networkings sein. Als Einzelgänger geht man folglich auch virtuell unter. Die Lösung: Ständig online und jederzeit erreichbar sein, erneut mit der Angst, im richtigen Moment nicht dabei gewesen zu sein. Man könnte ja die nächste Ice Bucket Challenge verpassen. Erst kürzlich erzählte mir eine Kommilitonin, dass sie jetzt einen Ratgeber lese, der ihr zeigt, wie man noch schneller liest. Woher kommt dieser absurde (Zeit-)Druck, der einigen von uns auch in der Freizeit im Nacken sitzt? Schließlich tragen manche ihre »quality time« in ihren Terminkalender ein. Pedanterie oder Zeitnot? Freizeitgestaltung sollte jedenfalls keinen Stressfaktor darstellen. Beim Sport erleichtern uns Apps wie »runtastic« den Marathon gegen uns selbst. Dem Handy erteilen wir die Genehmigung, unseren Puls samt Laufschritten zu überwachen. Die Daten teilen wir online, um uns so mit anderen messen zu können. Wenn wir mal nichts tun und ablassen von den selbst auferlegten Checklisten, könnte sich ja das schlechte Gewissen melden. Aber warum eigentlich? Selbstoptimierung ist allgegenwärtig. Vor allem im Netz. Während ich also weitersurfe, verspricht ein Detlef-D-Soost-Banner in zehn Tagen das Unmögliche und als ich dann auch noch selbstoptimierung.com entdecke, gehe ich offline und fahre los - zu meinem Praktikum bei NEON.de. Vielleicht sollten wir weniger versuchen, alle Aspekte unseres Lebens im Griff haben zu wollen, stattdessen mal etwas Verrücktes tun: Nichts. Ohne daran zu denken, was man jetzt noch hätte machen können. Fühlt ihr auch einen Selbstoptimierungs-Druck? Oder ist das alles Quatsch? Hat die Selbstoptimierung auch was Gutes? Schreibt eure Erfahrungen unter diesen Beitrag, ich bin gespannt auf eure Meinungen! Tags: NEON User täglich, Apps, Job, Karriere, Studium, Gesundheit, NUT
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Brett_Ashley
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Überwintern
„Ich bin ein Reptil“, dachte Anna. „Wenn es draußen kalt wird, fließt mein Blut einfach langsamer, und die Gedanken auch und das Leben allgemein.“
Florian kannte alle Annas Unterhosen, aber er hatte noch nie ihre Schuhe gesehen. Meistens stand Anna abends vor seiner Tür, barfuss und nackt, abgesehen von Unterwäsche und einem Männersweatshirt. Es war viel Pullover und wenig Anna. Wenn Florian seine Hände darunter schob, musste er manchmal an hohle Geschenkkartons denken, die er als Kind zum Geburtstag bekam, riesige Boxen mit Nichtigkeiten darin und vielen Zeitungsklumpen. Er hatte das nie lustig gefunden. Aber jetzt mochte er es, in der Stoffmasse nach Annas dürrem Körper zu suchen. Er konnte ihre Taille mühelos mit anderthalb Händen umfassen. Anna hatte spitze Schlüsselbeine, durchsichtige Ohren und kaum Brüste und Po. Anna wusste nicht, wer Florian war, aber sie kannte jedes Haar an seiner Brust. Es waren insgesamt zwölf, zwei davon rötlich, der Rest dunkelblond. Seitdem sie Florian zum ersten Mal durch den Türspion sah, wollte sie unbedingt wissen, wie seine sie aussehen. Am Tag, an dem sie es herausfand, war sie gerührt. „Das ist ein Anachronismus“, hat sie gedacht. „Der Körper und der Kopf sind Ende zwanzig, der Körperflaum hier Jahrzehnte jünger.“ Sie presste das Gesicht an Florians Brustkorb, fühlte die Härchen mit ihrer Backe, dann öffnete sie den Reißverschluss seiner Jeans und schloss fest die Augen. Wie es darin aussah, interessierte sie nicht, das sei doch immer gleich, irgendwie. Florian und Anna wohnten Tür an Tür im fünften Stock eines Hochhauses am Rande einer Fast-Metropole. Es war Winter, aber kein richtiger, bloß schleimige Kälte mit Nieselschnee und morschen Blättern auf den Gehwegen. Anna verließ das Hochhaus nur zum Friseur und um Essen zu kaufen. Schon der Gedanke daran, sich in drei Lagen Kleidung hüllen zu müssen, lähmte sie. „Ich bin ein Reptil“, dachte Anna. „Wenn es draußen kalt wird, fließt mein Blut einfach langsamer, und meine Gedanken auch und das Leben allgemein.“ Und manchmal dachte sie, die Sache mit Florian, das ist nicht einmal etwas Sexuelles, das ist was Geografisches. Zwei wärmehungrige Körper, getrennt nur durch Türen und drei Quadratmeter Flur, komisch eigentlich, dass nicht alle Nachbarn im Winter das Selbe tun. Florian dachte nicht nach. Aber jedes Mal, wenn er hach Hause kam, polterte er absichtlich laut auf der Treppe und meistens stand Anna eine Viertelstunde später vor seiner Tür, barfuss, klein und vertraut. Manchmal hatte sie Bücher in der Hand, aus denen sie ihm hartnäckig einzelne Absätze vorlas, die sie besonders schön oder besonders hässlich fand. Florian hörte ihr geduldig zu, immer vorbei am Inhalt. Zuerst bemühte er sich noch, zu verstehen, aber ihm fehlte der Gesamtzusammenhang. Er konnte nicht fragmentiert denken. Irgendwann konzentrierte er sich nur noch auf Annas Lippenbewegungen, und das war in Ordnung für beide. Sie fragte nie nach, was er von den Büchern hielt und Florian gab auf, ihr zu erklären, was er beruflich macht. Immer wenn er von seinem Leben außerhalb des Hochhauses erzählte, wurde Annas Blick leer, wie bei einer Porzellanpuppe. Nachts summte Florian Anna in den Schlaf. Er hatte in einer Band gespielt, unerfolgreich. Sie mochte seine Stimme nicht, aber sie mochte, wie sein Brustkorb vibrierte, wenn er sang. Dann schaukelte sie im Liegen vor und zurück, wie Wanka Wstanka, das russische Stehaufmännchen, welches Florian von einer Moskaureise mitgebracht hatte. Sie beharrte drauf, dass sie nur so und nicht anders einschlafen könne. Florian wartete immer, bis ihre Atemzüge ruhiger wurden, dann zog er sie vorsichtig an sich und brachte sie zum Stillstand. Manchmal, wenn Anna nachts aufwachte, presste sie ihre Backe an die zwölf Haare und dachte langsame Gedanken darüber, dass das die ehrlichste Beziehungsform sei, die Menschen haben können. Und eines Nachts hat sie sogar einen Namen dafür gefunden: Überwintern. Im Halbschlummer hörte sie zu, wie Florians linkes Nasenloch pfiff und presste ihre spitzen Schlüsselbeine gegen seinen Brustkorb. Sie schliefen immer nackt. Im Licht der Straßenlaterne schimmerte Annas Körper milchig, und Florians Hintern leuchtete matt, weil er im letzten Urlaub keine Sonne abbekommen hatte.
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Wir sehen uns
Von der großen Kunst sich wiederzusehen.
In meiner Hosentasche schlägt mein Telefon gegen meinen Oberschenkel. Ich kommuniziere aber gerade mit einer ganzen Hand voll Menschen, die mir was zu sagen haben. Deshalb kann ich nicht schauen, wer mich da unter der Gürtellinie antippt. Die anwesenden Menschen würden es mir übel nehmen, wenn ich ihnen nicht meine volle Aufmerksamkeit schenke. Also vergesse ich das Klopfen bis zur Mittagspause. Als ich dann endlich freie Sicht habe, schaue ich auf das von spitzen Blicken zerkratzte Display. Diese Nummer kennt mein Telefon nicht und zeigt mir deshalb nur die nackten Zahlen. Mitteilung lesen. „Hallo. Ich hab grad an dich gedacht. Wie geht’s dir so? Was machst du? Wollen wir uns mal wieder treffen! Würd mich riesig freuen!“ Die letzten beiden Sätze klingen dringend. Ich frage mich. Kein Name darunter. Scheint so, als hätte ich mit dieser Nummer längst abgeschlossen. Irgendwann wurde diese Verbindung endgültig unterbrochen. Ich vermute zu Recht. Ich überlege, was ich antworte. Ich gebe mir keine Blöße und erzähle kurz von mir. Aber ich gebe mir auch keine Mühe und stelle keine Frage. Die Antwort kommt erst gegen Abend. „Ich bin jetzt auch in Berlin. Vielleicht treffen wir uns ja mal.“ Zwei Wochen später: Speicher voll. Nachricht löschen. Ja, alle! In einem großen Technikmarkt stehe ich neben einem CD-Player und suche mir mit spitzen Ohren meine Belohnung zum Feierabend aus. Die Augen sind geschlossen, damit mich die grellen Farben um mich herum nicht von den leisen Zwischentönen ablenken. Als ich die CD wechsele, schaue ich kurz nach oben. Ein freudiger Blick fällt mich an wie ein schwerer Bernhardiner. Das Gesicht, aus dem er gesprungen kommt, wirkt bekannt freundlich. Aber es gibt keinen Namen dazu in meinem Adressbuch mehr. Seite rausgerissen. Ich ziehe meine Mundwinkel nach oben und senke dabei den Kopf. Augen zu und unter den Blicken durch. Als gerade das zweite Lied beginnt, tippt mir jemand auf die Schulter. Kein Ausweg. Außer ich kann glaubhaft klar machen, dass ich soeben im Stehen eingeschlafen bin. Kann ich aber nicht. Deshalb Kinn von der Brust nach oben holen und Konzentration. Der nette Bernhardiner begrüßt mich überschwänglich. Er sagt, dass er sich unglaublich freut, mich zu sehen. Und es wäre ja schon lange her, dass man sich das letzte Mal gerochen hätte. Dann leckt er mir das Gesicht mit ein paar Komplimenten ab und fragt, ob ich denn mittlerweile auf die Beine gekommen wäre. Ich hätte ja damals und so. Und wäre ja auch und so. Und eigentlich dachte er immer und so. Ich bin beeindruckt über sein Faktenwissen. Der Bernhardiner scheint ein gutes Gedächtnis zu haben. Ich habe so was leider nicht und auch keine Zeit. Ich stelle keine Fragen. Und klopfe ihm als Rache für den tippenden Finger vorhin zum Abschied mit einer flachen Hand so sehr auf die Schulter, dass es knallt. „Wir sehen uns“, bellt er mir nach. Das werden wir sehen, denke ich. In meinem alten Kinderzimmer steht ein hellbrauner Schrank, den die Zeit dort vergessen hat. Man sieht dem Stück Möbel von außen an, dass es aus einem anderen Leben stammt. Zerrissene Kleber von Bands, die ich längst überhöre, sind darauf. Kratzer und Schrammen aus Zeiten, in denen man sich noch häufig an Ecken gestoßen hat, überdecken den Baumarktschick. Wenn ich die Schranktür aus ihrem Schloss hebe, finde ich Kisten mit schweren Deckeln. Diese Kisten sind die Schubladen, aus denen die Menschen immer so gern entfliehen wollen. Wenn ich sie öffne, springt die Gedankenmaschine an. Gesichter blicken von Fotos zu mir hinauf. Sie wirken so vertraut, als könnte man sie heute Abend noch auf ein Bier treffen. So wie damals. Menschen tun Dinge darauf so selbstverständlich, als hätte man heute noch genügend Zeit dafür. So wie damals. Die alten Blickwinkel sind für meine Augen eine schnurgerade Überraschung geworden. Man sieht die Sachen eben heute aus einer anderen Sicht. Briefe erzählen mit flüssigen Worten Geschichten aus einer Zeit, in der man noch Fundamente gegossen hat. Die Fundamente, auf denen heute alles steht. An die man nicht denkt, wenn man die Treppen im fertigen Haus nach oben steigt. Da sind Mädchen, an deren Küsse ich mich gern erinnere. Da sind Jungs, deren Schulterschläge ich noch krachen höre. Da sind Orte, die längst ohne mich auskommen. Gefühle werden mit dem Staub aufgewirbelt und machen den Hals trocken. Das Herz wird weit und verschwindet hinter dem Horizont. Bis irgendwann die Zeit sich in Erinnerung bringt und man die Schublade wieder schließt, aus der die schönen Gespenster gekrochen sind. Wenn die Schranktür wieder ins Schloss gefallen ist, denke ich an die leere Stadt, in der jetzt keiner mehr abends auf meinen Anruf wartet. Aber weiß, dass es genau so gut war. Wie es nie wieder sein wird. Auf Wiedersehen. Ich wähle die Nummer eines Mannes, den ich meinen Freund nenne. Es tutet. Es tutet. Es tutet. Es tutet sich nichts. Eine unfreundliche Frauenstimme sagt mir, dass der Teilnehmer, der nicht teilgenommen hat, mit einer Kurznachricht über meinen verzweifelten Versuch informiert wird, ihn zu erreichen. Gut. Ich warte bis zum Abend. Dann versuche ich es noch einmal. Wieder das Tuten. Wieder nur die Frau, mit der ich mittlerweile häufiger spreche, als mit dem geliebten Teilnehmer. Ich lege auf und mich hin. Als ich gerade einschlafe, baut sich das Lied in meinen Traum ein, das mein Telefon spielt, wenn der Teilnehmer anruft. Ich stemme meine Lider einen Spalt auf und sehe, dass die Frau wohl meine Nachrichten übermittelt hat. Er ruft an. Der Teilnehmer ruft an. Und ich gehe nicht ran, weil mein Sprachzentrum bereits im Tiefschlaf liegt und von besseren Zeiten träumt, in denen man reden könnte. Am nächsten Morgen schreibe ich eine Nachricht. Ich schreibe, dass wir mal telefonieren müssen. Wegen Treffen. Und weil es viel zu reden gibt. Viel zu reden über Dinge, die seitdem passiert sind. Seit dem wir uns das letzte Mal vor knapp drei Wochen gesehen haben. Gegen Mittag antwortet er von seiner E-Mail-Adresse aus dem Büro: „Ja, stimmt.“ Während ich von meinem Büro aus zurück schreibe, überlege ich, was ich ihm eigentlich gern erzählen möchte. Und welche Fragen ich habe. Freunde verbindet man ja von jeher mit guten Antworten und einem kalten Bier. Und mir fällt auf, dass sich ein paar Dinge schon erledigt haben, die ich zu erledigen hatte. Ganz von alleine. Ohne seine Hilfe. Aber ich bin sicher, dass es mit ihm besser gelaufen wäre. Da bin ich sicher. Er hat so eine ruhige Art die Dinge zu sehen, die mir gut tut. Und als ich gegen Mitternacht zu Hause ankomme, finde ich ein warmes Gefühl in meiner Brust. Und eine Einladung zum Biertrinken in meinem Briefkasten. Wir sehen uns morgen. In meinem E-Mail-Postfach liegt eine Mail. Ihr Text ist kurz. So kurz, dass es weh tut. Zumindest wenn ich bedenke, dass ich mit dem Absender früher Stunden lang geredet habe. Da steht: „How are you?“. In der History zum Absender kann ich erkennen, dass meine letzte lange Nachricht an den Absender lange her ist. Knapp zwei Monate. Zwei Monate ohne Antwort. Eine lange Zeit, wenn man wartet. Noch länger, wenn man nicht mehr darauf hofft. Ich lese meine Mail von damals, ich möchte fast „von früher“ sagen. Ich habe viel darin erzählt. In der Hoffnung, dass es ihn interessiert. Aber der Absender ist und bleibt eben ein Absender. Er will kein Empfänger mehr sein. Ich lese die beiden Zeilen und auch dazwischen. Und finde nichts, was darauf hindeutet, dass eine lange Antwort etwas ändern würde. Ich schließe das Programm und konzentriere mich auf meine Arbeit. Aber das wird nix, merke ich schnell. Ich denke an unsere Vergangenheit. Ich bin traurig über unsere Gegenwart. Und sehe keine Zukunft. Ich hab sie mir selbst versaut. Das weiß ich auch. Aber es gibt Dinge, bei denen hilft es nicht, wenn man sie akzeptiert. Die bleiben eine offene Wunde. Da kann man noch so viel Salbe drauf schmieren. Da lässt einen die Zeit mit ihrer Heilkraft im Stich. Der Absender möchte also wissen, wie es mir geht. Aber ich glaube das meint er anders. Ich glaube der Absender will nur sicher gehen, dass ich noch empfange. Weil es so ganz ohne mich eben auch nicht geht. Immerhin. Ich bin auch noch da. Ich sitze hier auf meinem Stuhl und warte. Und alles, was ich dazu brauche, sind zwei kurze Sätze im Abstand von zwei Monaten. Und so wird das auch bleiben, fürchte ich. Solang bis wir uns dort wieder sehen, wo wir uns verloren haben.
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/freundschaft/wir-sehen-uns/665973
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fuehlen
freundschaft
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Jakob_Schrenk
http://www.neon.de/user/Jakob_Schrenk
Ehe-Bruch
Wann willst du heiraten?
Unter den fünf besten Partys meines Lebens sind zwei Hochzeiten. So gesehen ist die Entwicklung, von der die Welt am Sonntag berichtete, fast ein wenig schade: "Die Deutschen verlieren die Lust am Heiraten", war da zu lesen. Der Statistiker Jürgen Dorbritz vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hat berechnet, dass unter den Jüngeren jede dritte Frau und sogar knapp 40 Prozent der Männer niemals den Bund der Ehe eingehen werden. Bekannt ist, dass in knapp 40 Prozent aller Haushalte ein Alleinsteher lebt, in Berlin liegt diese Quote sogar bei 54 Prozent. "Für die Singularisierung sind vor allem die 25- bis 45-Jährigen verantwortlich", sagt ebenfalls in der WAMS Stefan Fuchs vom "Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie". Ich bin nicht gläubig, halte also nichts vom "Heiligen Bund der Ehe", könnte mir aber vorstellen, dass Heiraten trotzdem ein schönes Ritual ist? Was also spricht dagegen? Ist "Liebe braucht keinen Trauschein" wirklich ein frisches, gutes Argument? Haben wir Angst vor dem Ewigkeitsversprechen? Sind Hochzeiten zu teuer, zu spießig oder einfach viel zu retro? Wollt ihr heiraten? Und wann ist das perfekte Alter?
http://www.neon.de/artikel/fuehlen/liebe/ehe-bruch/672988
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liebe
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hallo_zukunft
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Stolzlos
Und jetzt, da ich ohne Stolz bin, ist plötzlich alles möglich.
http://www.neon.de:80/artikel/-/-/stolzlos/681843
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Mercrediapresmidi
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Kein Lovesong
"Ich weiß du wirst mich vermissen, ich vermisse dich schon jetzt. Vermiss' auch die Geigen vermiss dich zu küssen."
Ich will, dass du mich vermisst. Und damit meine ich nicht ein melancholisches-zurück-Denken an schöne Zeiten. Nein, ich will, dass es tief in dir brennt. Ich will, dass es sich anfühlt als würde deine komplette Schallplattensammlung geschreddert werden. Ich möchte keine wehmütigen Tränchen in will nen verdammten Amazonas! Ich will, dass du bereust, will, dass du bei jedem Ort, jedem Lied, jedem Lachen an mich denkst. Will, dass du weder dieses unglaublich schnulzige Robbie Williams Lied hören noch diese Einfahrt entlanggehen kannst ohne kopfzersprengende Gedanken an das Verlorene zu bekommen. Ich will, dass du weißt wie es sich anfühlt 20 beschissene Fleischermesser ins Herz gerammt zu bekommen. Ich will, dass du bei jeder Kussszene, bei jedem glücklichen Pärchen, bei jedem Songtext mein Gesicht vor Augen hast. Es wäre mir am Liebsten du könntest nie wieder 'diese' Serien sehen, weil es 'unsere' waren. Ich wünschte du würdest bei jedem Klang meines Namens einen Kloß im Hals bekommen.Ich möchte, dass du kein Buch mehr in die Hand nehmen kannst von dem ich dir erzählte'. Ich will in deinem Lebenslauf stehen, rot unterstrichen, dahinter ein großes nicht löschbares Fragezeichen. Ich weiß, dass das alles selbstgerecht und kindisch und irgendwie auch bitterböse ist. Aber ich will, dass du weißt, wie es ist, das bisher Schönste im Leben unweigerlich zu verlieren.
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fuehlen
liebe
1,432,284
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derHalbstarke
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Berta & ich
Eine sehr liebe und doch sehr, sehr traurige Landgeschichte. Auch mit Ficken.
Ich bin ja ein Landkind, so einer vom Dorf sozusagen. Aus einem ziemlich kleinen Dorf, um es genauer zu sagen. So klein und so mitten auf dem Land, dass ich lange nix außer Land in Sicht dachte und na, das kann ja noch heiter werden, bis ich alt genug bin um mal gucken zu gehen, was denn alles so hinter dem Land ist. Dachte ich so. Ich will ja nicht sagen, dass das Leben so im Allgemeinen öde und langweilig auf dem Lande und bei uns im Dorf war, nein, wirklich nicht. Und doch, irgendwie schon. Besonders, als das bei mir so mit der Pubertät losging, so richtig in der prallen Blüte dessen, das war schon nicht so schön. Ich meine, wohin mit der ganzen Geilheit, die einem tagtäglich und mehrmals täglich fast schon schmerzhaft die Buxe ausbeulte, so geil wie unsereins war. Das war geradezu unschön – und wer will schon in einem so kleinen Dorf ständig wild onanierend durch die Gegend galoppieren wie ein hechelnder Depp, weil es immerzu so in der Buxe juckt. Außerdem hat Mutti immer gesagt, dass das mit dem Onanieren unanständig ist und blöde macht. Der Hans von drei Höfen weiter wäre da das beste Beispiel dafür, denn der war so quasi der Dorfdepp in unserem Dorf. Und da ich ja nicht wie der Hans werden wollte, verkniff ich mir das Unanständige so gut es ging, und kam dem höchstens nur noch zweimal am Tag nach, dem deppig sein. Das war ganz schön schwer, so wegen der blöden und ständigen Beulerei. In meiner Buxe. Aber dann lernte ich Berta kennen. Irgendwann stand sie mitten im Sommer plötzlich neben mir, da an meinem Lieblingsplatz etwas außerhalb unseres Dorfes, da am Hügel mit der grünen Wiese und den Gänseblümchen, und schaute mich aus warmen, braunen Kulleraugen voll verliebt an. So verliebt schaute Berta mich an, dass ich mich gleich auch in sie zurückverliebte. So wie sie schaute. Die Berta. Sie war aber auch zu süß. Mit ihren braunen Kulleraugen und dem wolligen Wuschelkopf. Und wie sie sich so kuschelig an mich schmiegte, mit diesem gewissen Seufzen und diesem Blick, bei dem mir aber ganz schnell ganz anders wurde. Irgendwie so heiß, so beulend willig wurde mir und weil Berta das wohl merkte, das mit der willigen Beule, hat sie mich dann verführt, die Sau. Doch, doch, sie war’s, ich konnte da gar nichts gegen tun, so wie sie mich verführt und so angeschaut hat, die da mit ihren kullrigen Kulleraugen. Von da an trafen wir uns jeden Tag. Manchmal sogar zweimal am Tag und saßen immer erst eine Weile eng aneinander gekuschelt zusammen, da am Hügel mit der Wiese und den vielen Gänseblümchen, haben uns total verliebt angeguckt und dann wie die Karnickel gerammelt, die Berta und ich. Das war so schön. Fand wohl auch Berta, so wie sie immer die Kulleraugen dabei verdrehte, die braunen. Und dann, wenn wir mit dem Rammeln fertig waren, haben wir danach immer noch und wieder ganz eng zusammen gesessen und uns noch verliebter als vor dem Rammeln angeschaut, die Berta und ich. Es kann aber auch volle Bolle verrammelte Verblödung gewesen sein, so wie die Berta und ich immer gerammelt haben, aber das ist ja auch wie verliebt sein, da guckt man ja genauso schielend, so blöde wie man davon wird. Vom Rammeln, meine ich. Aber naja, wie das so mit der Liebe ist, gerade wenn’s die erste und hochpubertäre ist, der Sommer damals war noch nicht mal zu Ende, da war es mit Berta und mir schon wieder zu Ende. Aus war’s. Einfach so. Ich wartete und wartete an unserem Plätzchen da am Hügel mit der Wiese und den Gänseblümchen auf sie, und wartete und wartete. Und wer kam nicht und hat mich so quasi sitzen lassen? Richtig, Berta. Das war ziemlich schlimm. Für mich und so. Denn die Berta zog es plötzlich und unerwartet vor, mich nicht nur warten und sitzen zu lassen, nein, sie zog es zudem und vor allem vor, dem Hans, dem Depp aus unserem Dorf mit ihren braunen Kulleraugen den Kopf zu verdrehen und ich erwischte die beiden rammelnd in der Scheune von Hans. Das hat schon sehr wehgetan. Die Berta da rammelnd mit Hans zu sehen. Ja, sehr weh. Traurig trottete ich an diesem denkwürdig traurigen Tag von dannen und blickte nicht mehr zurück. In die Scheune und zu Berta und Hans und der ganzen Sauerei. Wie konnte sie mich nur wegen diesem Deppen verlassen? Mochte sie am Ende das schattige Plätzchen in der Scheune lieber, etwa Hans lieber statt mich und unseren sonnigen Hügel? Biss Berta etwa lieber in trockenes Heu statt in frischgrünes Gras? Beim Rammeln? Wie konnte sie nur. Freak Like Me
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ben.y
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Gedicht
Das Gedicht entstand fuer einen Menschen, der nicht wirklich mein Freund ist. Und mit dem der Text vielleicht auch gar nichts zu tun hat.
Ein leichtes Rauschen zieht durch die Baeume in dieser kalten Nacht kleine Tiere stolpern ob der Dunkelheit auf der Suche nach dem Weg Schweigend zieh'n ueber kristall'ne Wiesen die Traeume und setzen sie ganz sacht an den ruhig schillernden See sie seufzen alleine, doch waeren gern' zu zweit verschlafen knarrt der Steg Wuerdest Du Dir Wolken denken fiele warmer weisser Schnee so sind es die Bilder der Sterne die sich auf der Reise aus der Ferne auf dem Wasser niedersenken Ein einzelnes, schoenes und reines Licht nicht heller als die ander'n laesst seine warmen Strahlen wie ein Gedicht direkt in das Herz mir wandern
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BettyWuth
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Fick dich selbst, Du Saftsack!
Mehr Schein als Sein
Kommst du zu meiner Party?" fragt mich Joe. Ich brauchte nicht lang zu überlegen, um "Ja" zu sagen, denn Joe war mir zwar erst ziemlich kurz bekannt, aber ich schätzte ihn als Small-Talker, der offenbar nicht gerade auf den Kopf gefallen war. Nicht, dass er besonders attraktiv gewesen wäre, aber er hatte schon eigentlich genau das zu bieten, was eine Frau oft an den Männern normalerweise zu schätzen weiß: Joe hatte Stil, hatte Charme, hatte Anstand, hatte gute Umgangsformen. Er war galant und hatte ein sehr gutes Benehmen und öffentliches Auftreten, so dass man sich als Frau einfach nur gern mit ihm präsentieren wollte. Der Abend seiner angekündigten Privatparty rückte näher und ich hatte einen Weg von etwa 180 Kilometern zu ihm zurückzulegen, präzise gesagt von Hannover bis hin in die noble Gegend von Hamburg-Blankenese. Mit meinem alten, kleinen und angerosteten Opel Corsa hatte ich bereits die Elbchaussee in Hamburg erreicht und suchte dort nach seiner Hausnummer. Vor seiner Haustür angekommen, konnte ich es anfangs kaum glauben: Die Hausnummer protzte mir auf beleuchtetem Untergrund in großen, schweren Messingziffern entgegen, gerade rechts von einem sich automatisch öffnenden Tor, hinter dem sich zunächst ein riesiges Gartengrundstück dem staunenden Besucher offenbarte. Erst, nachdem ich eine Weile über das Grundstück fahren musste, erreichte ich das Haus. Ich stieg aus und klingelte nochmals an der Haustür. Ein junges, äußerst leicht bekleidetes Mädchen, das vor lauter Schminke kaum mehr aus den Augen gucken konnte, öffnete die Tür und fragte schnippisch nach der Einladungskarte. Da ich keine Karte besaß, die ich vorzeigen konnte, erklärte ich ihr nur kurz, dass ich von Joe mündlich eingeladen wurde. "Ok, Moment", sagte sie kurz und schloss die Tür vor meiner Nase. Zwei Minuten später war Joe selbst an der Tür, begrüßte mich mit einem "Rechts-links-rechts-Küsschen", schloss die Tür hinter uns, legte den Arm um mich und führte mich in einen großen Raum, in dem vom kalten Buffet, über Champagner bis zu allen erdenklichen Naschereien nahezu alles aufgebaut war. Die Luft im Raum war stickig, es unterhielten sich fast nur Männer untereinander, während auf einem extra eingebauten Podest fünf Mädels in unmissverständlichen Posen tanzten. Plötzlich hatte ich ganz einfach das Gefühl, in einer Art Bordell gelandet zu sein, das offenbar die unbedingte Aufgabe hatte, die ganzen anwesenden Männer in Stimmung zu versetzen. Joe stellte mich kurz, aber laut und deutlich allen anderen vor: "Das ist Kati", erwähnte er. Einige nickten zustimmend, andere wandten sich ab. "Ok, dann noch viel Spaß!" sagte er noch und ließ mich allein stehen. Schlagartig kam ich mir etwas unaufgehoben, um nicht zu sagen überflüssig vor. Dennoch ging ich ans Buffet, nahm mir eine Flasche Selters und setzte mich in eine sehr plüschige Sitzecke, von der aus das gesamte Treiben ganz gut wahrnehmbar war. Die nicht zu laute Musik aus den 70er Jahren, die soeben die Stöhnnummer "Love to love" von Donna Summer aus den Boxen presste, ließ es immerhin zu, Teilen der Unterhaltungen zu lauschen. Da war die Rede vom Aufbau einer neuen Fitness-Kette, von den letzten, geilen Mallorca-Mädels, vom Tauch-Urlaub an der Côte d'Azur, von der privaten Finca in Venezuela und dem neu eingerichteten Büro in New York City. Je länger ich dort saß und zuhörte, desto mehr wurde mir bewusst, dass zwischen diesen hier anwesenden Leuten und mir eine riesige Kluft bestand. Eigentlich fühlte ich mich von Minute zu Minute immer unwohler und wollte eigentlich nur noch zurück nach Hause fahren. Als ich mich schon vom Sessel erhob, um meinem Entschluss nun auch Taten folgen zu lassen, kam einer dieser braungebrannten und muskelbepackten Herren auf mich zu: "Ich heiße Toni" sagt er mit einer etwas fitzeligen, hohen Stimme, die so gar nicht zum Typ selbst passen wollte. "Und du bist Kati, nicht wahr? Was machst du so, Kati?" fragte er. "Nun", stotterte ich anfangs ein wenig, "nun, ich bin Bürokauffrau, aber zur Zeit nicht beschäftigt". "Achso, arbeitslos, naja...das kennt man" sagte er fast abwertend und meinte dann weiter: "Ok, dann kommen wir bestimmt ins Geschäft!" Ins Geschäft, dachte ich, wieso ins Geschäft? "Ich komm gleich, warte mal hier", sagte er spontan und lief eine große, breite Treppe in den ersten Stock hinauf. Was meinte er nur damit? Doch schon in etwa drei Minuten war er zurück. "Alles klar, Sugar" grinste er, "wir gehen jetzt mal zusammen hoch. Joe hat uns das blaue Zimmer zugeteilt". Ich wusste immer noch nicht, was hier eigentlich gespielt wurde. Wir gingen hoch, er öffnete die Tür und ich erkannte zwischen Spiegelwänden und einer verspiegelten Decke eine große "Spielwiese" in Form eines zu groß geratenen Betts. Er zog einen Briefumschlag aus dem Jackett und hielt ihn mir entgegen: "Pass auf", sagte er, "du machst es mir richtig gut und ich geb dir den Inhalt... 1000 Euro...ok?" Ich stieß ihn zur Seite, riss die Tür auf und schrie völlig entsetzt: "Fick dich selbst, du Saftsack...", rannte die Treppe hinunter in den Raum, in dem sich alle aufhielten. In meiner Rage rief ich in die Menge: "Ich glaube da oben ist jemand, der eine Nutte braucht, weil er notgeil ist. Kennt sich jemand damit aus?...."
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sehen
gesellschaft
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Mireeey
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Schwebezustand
Früher habe ich nie verstanden, was die Leute damit meinen, wenn sie sagen, dass Liebe Gift sei. Heute weiß ich, Rauschgift trifft es wohl am besten!
Im einen Moment macht Liebe dich süchtig und du kannst nicht genug davon kriegen, zerrst jeden Moment Zweisamkeit in die Länge, weil du denkst, besser kann es nicht sein. Im nächsten Moment fühlt es sich an wie ein Strudel, dessen Sog dich zu ersticken vermag und der sich immer schneller dreht, was auch ein entfliehen unmöglich macht. Vielleicht geht es auch gerade darum sich ständig zu verirren und in Liebe  zu verlieren. Vielleicht brauchen wir dieses zweisam einsam und trotzdem gemeinsam sein. Vielleicht ist es das, was das uns ausmacht. Vielleicht geht es aber auch darum sich zu verlieren und dann wiederzufinden, neuzuerfinden, wieder zu sich und zueinander zu finden. Und wie vielleicht geht das, wenn man nicht am Boden der Tatsachen ankommt, weil das übers Nachdenken hinwegschweben einfacher ist. Und obwohl ich nicht will, dass es bleibt wie es ist, will ich trotzdem nicht, dass sich an dem "Uns" etwas ändert. Das ist ein Widerspruch in sich und das weiß ich genau, weil wir schon lange an dem Punkt sind, wo loslassen erlaubt ist. Doch es könnte ja passieren, dass ich falle und du zu fliegen beginnst, oder ich aufsteige und du tiefer sinkst. Dann wären Blicke unmöglich und ein Gefühl von Nähe noch mehr distanziert und deshalb schweben wie lieber noch weiter ein bisschen nebeneinander her. Vielleicht wäre ja ein Loslassen in Liebe einfacher als wir denken, doch so lange wir schweben, kann ja dem "uns" nichts passieren..
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fuehlen
liebe
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Juli91
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Mehrsein.
"Vielleicht hat er gekämpft. Auf seine Art & Weise. & du auf deine Art & Weise. Aber ihr könnt es einfach nicht sehen, weil ihr so verschieden seid."
Ich habe es getan. Ich bin wirklich zu dir gefahren um nochmal mit dir zu reden. Aber worüber? Das weiß ich selbst noch nicht genau. Meine Knie sind ganz weich, als ich vor deiner Tür stehe. Ich habe selten so gezittert. Als du dann vor mir stehst, mit deiner Sonnenbrille auf der Nase & mir nicht die Tür vor der Nase zuschlägst, geht es mir schon etwas besser. Aber immer noch nicht gut. Wie ich dich vermisst habe. Dein Anblick wirkt irgendwie ein wenig erlösend. Wir gehen ein Stück. & reden kein Wort miteinander. Du drehst mir eine Zigarette. Wir rauchen & langsam beginnt ein zaghafter Wortwechsel. Ich sage dir ich bin nicht hier, um wieder mit dir zusammenzukommen, denn ich bin mir selbst nicht mehr sicher, ob das was bringen würde. Doch warum bin ich dann hier? Ich beschließe für mich hier zu sein um dein Verständnis zu bekommen. Ich habe nicht das Gefühl, dass du mich verstehst. Wir gehen zurück, setzen uns vor deine Haustür. Ich erzähle dir von mir. All das, was ich dir auch schon in einem Brief geschrieben habe. Ich erzähle so viel, aber all das kommt einfach aus mir heraus. Ich weiß nicht ob es bei dir ankommt. Manchmal reagierst du. Aber nicht so, wie ich es mir erhofft habe. Ich gestehe mir die Fehler ein, die du mir vorwirfst. Doch gestehst du dir deine ein? Oder verstehst du meinen Fehltritt? Bitte verstehe ihn nur ansatzweise. Oder akzeptiere ihn. & mich. Bei unserem ersten Abschied halten wir uns ganz fest im Arm. Du riechst so gut. Deine Haut fühlt sich so warm an. Ich würde diesen Moment so gerne festhalten. Ich versuche meine Finger in deinem Rücken du vergraben & drücke dich fest an mich. Ich mochte dich einatmen, doch es funktioniert nicht. Wir lösen uns voneinander, du küsst mich auf die Stirn. Liebevoll. „Tränen stehen dir nicht“, sagst du & lächelst während du mir irgendwie liebevoll & sachte mit der Faust auf an die Schulter boxt. Du wischt mir ein paar Tränen weg & ich lasse es geschehen, doch ich kann noch nicht fahren & bitte dich noch ein wenig mit mir zu reden. Mein Kopf ist voll & gleichzeitig leer. Von nun an bist du noch wortkarger als vorher. Fast ausschließlich ich rede. Du trägst weiterhin deine Sonnenbrille. Ich kann dir nur ab & zu in deine Augen sehen, wenn ich dich bitte sie abzunehmen. Willst du deine Fassade bewahren? Wir kennen uns doch. Wir lieben uns doch. Nein. Du sagst du liebst mich nicht mehr. Das verletzt mich zutiefst. Ich dachte es wäre mehr … irgendwie. Wir haben unser Mehrsein verloren. Du wirst immer kühler & nimmst mich immer weniger ernst & wahr. Bist mit deinen Gedanken woanders. Wir gehen zum Auto. Umarmen uns. Ich küsse dich auf die Wange. Ich steige ein. Irgendwie erleichtert. Aber es hat sich doch nichts geändert.
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mensch.walter
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walter...wo sind unsere leichen und überhaupt...wo ist der keller hin??
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und allein stand ich da und musste feststellen...wieder ein jahr,dessen ende ich kaum erwarten kann.die derzeitige haltung gegenüber dem leben steht in etwa so da:fick dich aber hey ich nehms ein weiteres mal mit nem lächeln,denn man sagt ja,man hätte nur eins davon! vier tage alkohol und wissenslücken nenne ich nun wieder mein...ja welch bedürfnisse diese situation immer wieder hervorrufen.ja abschiednehmen,eine der wahrlich niederschlagensten vorkommnisse im leben.besonders wenn derjenige einem doch am herzen liegt!weiterdenken und durchhalten heißt die devise und auf auf in den nächsten krieg!in solchen momenten reagiert der mensch in der regel sehr impulsiv...aber was ist mit mir...keine haarfarbenkorrektur,kein rumgehure,keine neue typbestimmung und keine selbstfindung...was ist da los???bin ich ein klassisches opfer der mir-doch-egal-gesellschaft??oder bin ich sorgenfrei und habe mich selbst gefunden und bin mir bewusst was ich wert bin??kurze pause.das bier fließt und ich heiße es willkommen.naja ich meine sich betäuben ist der number one klassiker...also stecke ich doch in diesem sumpf und grabe mich tiefer um andere leichen in meinem keller zu finden.alte reste wieder aufwerten und herausfinden,wie es die letzten male lief aber ich bemerke wie schwer mir dieser schritt fällt.anscheinend habe ich die letzten male ordentlich den vergesslichkeitstrank genascht.aber trotzdem...dieses mal ist es eine richtige herzenssache.ich will nicht den teufel an die wand malen aber ich denke es handelt sich um eine art von traumfrau.da stellt sich die frage hat jeder mensch nur eine traumperson oder umfasst das eine ganze gruppe oder ist es gar stadien füllend??eine frage an die wissenschaft:wie oft verliebt sich ein mensch im laufe seines lebens??und wie oft liebt er?? hier sehe ich nun auf jedenfall meinen persönlichen abgrund.in eisiger stille,als würde man in der antarktis langsam und leise auf seinen tod hoffen und dieser lässt gnadenlos auf sich warten. mir ist bewusst,dass ich nicht sterben werde aber es wäre zur zeit ein schöner gedanke,denn dieser schmerz zerreißt mich förmlich.meine seele schwirrt umher und sucht.sucht sie,andauernd als wäre alles nebensächlich!ich denke ich bin für die liebe geschaffen,darin besteht mein sinn im leben.so wie der sinn hamburgs ist,sich im nebel und regen zu verstecken und nicht preiszugeben,wie schön es an sonnigen tagen ist.jedoch möchte ich mich nicht mehr verstecken.ich möchte preisgeben.ich möchte lieben und geliebt werden.verbindlichkeiten eingehen und sicher auch kompromisse.leidenschaft teilen mit der einen besonderen person.acht monate.kein großer abschnitt in meinem leben aber ein massiver einschnitt.sie gleicht mich aus und ich sie.das ying/yang in körperlicher fassung.ich habe keine besitzansprüche aber ich merke wie wir uns gegenseitig ausfüllen.es gibt hier keine moral für mich...denn es war kein fehler,auch wenn es jetzt schmerzt,dieser schmerz ist der,der das leben lebenswert macht,denn es setzt voraus,dass man geliebt hat.und ich meine keine 08/15-liebe...nein so richtig mit leib und seele...in der heutigen zeit ist das sehr selten,wie ich finde.alles scheint oberflächlicher und alle verbergen sich vor dem anderen...vorsicht heißt die devise und damit kann ich mich nicht anfreunden.man verarscht sich letztendlich damit selber und dringt nie in diese intensiven gefilde ein,die ich zu entdecken versuche. hamburg-harburg aussteigen bitte.allen weiterfahrenden passagiere wünschen wir noch eine angenehme weiterfahrt.und das personal wechselt.wäre es doch so einfach.hey komm sie ist weg und ich gebe dir einfach den schlüssel zur weiterfahrt.man wäre das angenehm.vergessen und vergessen werden,oder auch die zeit heilt alle wunden.kompletter schwachsinn.ich trage jeden frust noch heute mit mir rum.ich habe es abgelassen aber vorhanden ist er immernoch irgendwie in meimen ich.es formt den charakter.warum gibt es so viele phrasen,die zu nichts nutze sind?soll ich mir so lange einreden,dass ich sie nicht vermisse,bis ich es glaube??zum einen kann ich das nicht und zum anderen möchte ich das nicht.sie gehört zu mir wie die frucht zum ursprung erde gehört,wie der fisch zum wasser oder halt der nebel zu hamburg...
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fuehlen
liebe
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hinein
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Zwischen den Welten
Schanzen-Schlampe goes Perlen-Paula oder Wie ich einen Tag lang als Klischee durchs Leben stöckelte
Alles begann damit, dass ich mich nach einem sehr langen Tag im Hamburger Rechtshaus, wo ich derzeit an meiner (juristischen!) Diplomarbeit schreibe, bei meiner Mitbewohnerin, ihres Zeichens Jurastudentin, beschwerte. Was sind das eigentlich für Kommilitonen, die du da hast? Tussis! Dieses Abchecken, diese abwertenden Blicke, Täschchen, Strähnchen, Polo-Pferdchen! Oder wahlweise superkonservativ mit Blüschen und dem obligatorischen Pullover über den Schultern. Gruselig. So freudlos irgendwie. In der Tat sind manche dieser Damen heftiger gestylt als wenn ich abends auf die Piste gehe … und nachdem ich nun ein paar Tage Zeit hatte, das Geschehen im Rechtshaus zu beobachten, kann ich ohne Übertreibung sagen, dass es einige Herrschaften gibt, die dort eher chillen als arbeiten – sehen und gesehen werden. Schon irgendwie schick, den ganzen Tag im Rechtshaus abzuhängen, und sinnvoll, irgendwo muss man ja seinen künftigen (bitte vermögenden und erfolgreichen) Ehemann aus gutem Hause aufreissen. Ich fühlte mich jäh an die Anfangszeit meines Jurastudiums zurückversetzt, damals in Mannheim, als wir solche Mädels nur die Handtaschen-Fraktion genannt haben, weil sie außer einem kleinen Handtäschchen, in das gerade einmal etwas Bargeld, das Handy, die Puderdose, Lippenstift, Handcreme und Nagellack – ja, Nagellack! – passte, nichts in die Vorlesung mitbrachten. Skripte? Wo bekommt man sowas? Gesetzestexte? Och … für diese Mädchen reichte es, gut auszusehen und sich in der Vorlesung die Fingernägel zu lackieren. Und „ich studiere Jura“ klingt ja auch irgendwie irrsinnig sexy, nicht wahr? Doch zurück nach Hamburg… Getoppt wurden diese Damen von ihren männlichen Kommilitonen. Sehr schick und gepflegt, jaha, ich gebs ja zu: Gutaussehend! Ein bisschen konservativ vielleicht, aber hey … weltmännische Gentleman-Attitude … ganz großes Tennis. So. Nun bin ich eine Frau, die sich auch gerne gut anzieht, aber einen völlig anderen Stil pflegt. Ich finde, ich kann mich im Rechtshaus und auch sonst durchaus sehen lassen. Ich habe diese abwertenden Blicke nicht verdient. Und ich bin eine Frau, die es sehr schätzt, wenn man sie höflich behandelt. Nein, keine Kampf-Emanze, die eine Tür lieber eintritt, wenn sie keine Hände frei hat, als sie sich von einem Mann öffnen zu lassen. Im Gegenteil. Als Raucherin, die öfter mal ihr Feuerzeug vergisst, mag ich es sehr, wenn mir ein Mann Feuer gibt. Das ist nur eine Kleinigkeit, zugegeben, aber dennoch schätze ich solche Gesten. Es gibt Männer, denen ich es nicht übel nehme, wenn sie mir nur ihr Feuerzeug in die Hand drücken, alles andere würde irgendwie auch nicht zu ihnen passen. Da bin ich nicht Frau, da bin ich Kumpel. Aber Entschuldigung … bei Männern, die sich selbst unter Garantie als Gentleman mit guten Manieren bezeichnen würden, erwarte ich, dass sie mir die Türen nicht vor der Nase zufallen lassen und dass sie mir verdammt noch mal Feuer geben, wenn ich sie freundlich darum bitte. Nicht so im Hamburger Rechtshaus, wo reihenweise Männer im Hemd oder mit aufgestelltem Polokragen zugegen sind. Nicht selten schnappten die Türen vor mir zu, obwohl ich schwer bepackt war, bei der Bitte um Feuer wurde ich teilweise komplett ignoriert, in allen anderen Fällen wurde mir wortlos ein Feuerzeug in die Hand gedrückt … ich habe mir irgendwann über die letzten Tage einen Spaß daraus gemacht herauszufinden, ob es nicht doch noch wahre Gentlemen gab, aber ich wurde enttäuscht. „Eine schöne Frau gibt sich niemals selbst Feuer“ – wenn ich nach dieser Formel leben würde, wäre ich wohl bald Nichtraucherin, dachte ich bei mir, und dann: „Es muss an mir liegen. Ich bin für die nicht schön genug.“ Damit war die Idee zu meinem Experiment geboren: Zur sehen-und-gesehen-werden-Tussi eigne ich mich nicht … aber ich werde mich als ambitionierte Juristin verkleiden. Der Freund meiner Mitbewohnerin traute am nächsten Morgen kaum seinen Augen, als er sah, wie ich das Haus verlassen wollte. „Oh neeeee … das ist jetzt nicht dein Ernst?“. Ich hatte meine Stiefel, die enge schwarze Hose, über die ich bevorzugt Unterkleidchen aus den 60er-Jahren anziehe und meinen heißgeliebten schwarzen langen Schal gegen eine elegante Jeans, schwarze hohe Lederpumps, eine weiße Bluse und einen royalblauen V-Pullover eingetauscht, die Haare streng zusammengesteckt, anstatt sie nur mit einem Tuch zu bändigen, meine randlose Brille aufgesetzt und um das Outfit abzurunden meine Perlenkette herausgekramt. Dazu ein dezentes Make-up und voilà, auf einmal sah man mir meinen fachlichen Background schon von weitem an. Unglaublich. Kleider machen Leute. Auf dem Weg zur S-Bahn merkte ich, dass ich mich ganz anders bewegte als sonst. Als ich mich in einer Schaufensterscheibe spiegelte, erschrak ich über meinen strengen Blick und weil ich mich selbst nicht wiedererkannte. Und am Hamburger Rechtshaus, ich hatte noch Bedenken, ob jemand bemerken würde, dass ich eigentlich nicht echt war, begann das Spiel. Um das Ganze abzukürzen: Ich hab an diesem Tag keine einzige Tür selbst geöffnet und mir auch nur einmal selbst Feuer gegeben, begleitet von den Worten „sorry, es ist so windig, mach mal lieber selbst“. Vielmehr: auf einmal wurde ich angelächelt, vorgelassen, die abwertenden Blicke blieben aus, man hat sich sogar mit mir unterhalten: „Woran arbeitest du gerade? Studierst du auch hier?“ In der Bahn auf dem Weg zurück nach Hause machte sich niemand über Gebühr breit, rempelte mich niemand an, drückte sich keiner aufdringlich an mir vorbei. Aber eine Clique, die bezeichnenderweise an der Sternschanze einstieg, und die mir und meinen Freunden sehr ähnlichen sah, musterte mich kurz und blickte mich dann mitleidig an, ein Mädchen warf ihrer Freundin vielsagende Blicke zu und diese nickte nur und verdrehte die Augen. Gestern hätte sie mir vielleicht zugelächelt. Dabei war ich doch derselbe Mensch. Oder doch nicht? Nun sitze ich hier in meiner bequemen verwaschenen Yogahose, mit Kopfschmerzen, die ich meiner straffen Frisur verdanke und weiss nicht, wie ich das Ergebnis meines Experiments einordnen soll. Es wäre natürlich ein Leichtes, noch tiefer in die Klischee-Schublade zu greifen und zu sagen „die sind halt oberflächlich“ oder „sie machen einfach Unterschiede, zu wem sie nett sind und zu wem nicht“, aber das wäre platt und intolerant. Bin ich in meiner normalen Aufmachung ein Eindringling, liegt es daran, dass man grundsätzlich erst einmal skeptisch gegenüber allem Fremden ist? Hat meine Anwesenheit in Zeiten von Hausarbeiten und Klausurvorbereitung, in denen das Rechtshaus für Nicht-Juristen (zu denen ich mich nicht zähle) gesperrt wird, etwas Störendes? Welche Aussage transportiere ich mit meinem Aussehen? Sehe ich vielleicht aus wie eine Frau, die keinen Wert auf solche kleine Gesten wie Türe aufhalten und Feuer geben legt? Bedarf es einer „korrekten“ Kleidung, wenn man höflich und respektvoll behandelt werden möchte? Und sind die die Klischeejuristen vielleicht gar nicht so übel wie ich dachte? Ertappt, möchte man sagen. Und: Experiment gelungen. Die eigene Voreingenommenheit ist kein Stück besser als die der anderen.
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Sarah_Kuttner
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Sie hängt an der Nadel
Nur ein weiterer alberner Retrotrend - oder das beruhigendste und befriedigendste Hobby der Welt? Autorin Sarah Kuttner gesteht: »Ja, ich stricke.«
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LookingforAlaska
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Lila Blumen
Manchmal wünsche ich mir nicht sehnlicher, als einfach bei dir klingeln und die ganze Nacht bleiben zu können. Manchmal fehlst du mir so.
Ich liege neben ihm und denke plötzlich an dich. An dein Lachen. Und den Leberfleck unter deiner Brust. Mitten in der Nacht konnte ich dich anrufen. Betrunken und unglücklich. Du hast mir immer zugehört. Hast mich nie im Stich gelassen, wenn ich dich gebraucht habe. Ich habe dich getauscht. Getauscht gegen ein "normales" Leben. Einen Freund der Bier trinkt. Gegen Streits um Gefühllosigkeit. Gegen erkämpfte Gespräche. Gegen Weißwurst- Frühstück und rationales Denken. Wie lange habe ich dich verdrängt. Und auf einmal tauchst du wieder auf in meinen Gedanken. Du lässt mich nicht los. Ich betrachte ein Foto von dir. Glücklich siehst du aus und wunderschön. Ich muss daran denken wie wir zusammen gelacht haben. Und wie ich weinend in deinen Armen lag. Ich würde wirklich gerne einfach bei dir klingeln heute. Mit dir die ganze Nacht verbringen und reden. Und danach hoffentlich immer bei dir klingeln können. Du fehlst mir so. Ehrlich. Tags: Liebe, Glück, Beziehung
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Dela_Kienle
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Campus der Angst
Ein Phantom geht um: der Vergewaltiger von Bochum. 21 Frauen hat er in den letzten elf Jahren überwältigt, meist auf dem Gelände rund um die Uni.
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Traumversinken
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Dialoge am Freitagmorgen
...
T: grummel ... scheiße ... grummel ... kagge ... ausgerechnet heute ... scheiße ... P*: Na, da sind Sie wohl selbst Schuld, wenn Sie Innerorts 95 drauf haben... T: Na, da sind SIE wohl Schuld, wenn SIE direkt nach dem Stadtschild stehen... P: Darf ich Sie kurz aufklären, was Beamtenbeleidigung heißt…. *= Polizeidienstbeamter des deutschen Staates, der nur seine Pflicht tut zum Wohle der Menschheit = Penner
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sehen
gesellschaft
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heyitsmekthxbye
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Mauern
Als du mich schließlich küsstest, durchfuhr meinen Körper ein Gefühl der Unsterblichkeit.
Ich hatte Mauern um mich aufgebaut. Mauern, die mein Herz vor Angriffen schützen sollte. Meterhoch und zur Sicherheit mit einem Burggraben um sie herum. Rosen, gespickt mit Dornen, an der Fassade gepflanzt, aus Angst, dass mir jemand zu nahe kommen könnte. Im tiefsten Verließ, in der hintersten Stelle, den Schlüssel zu mir versteckt. Dort wo ihn nie jemand finden und jemals erahnen würde. Ich fühlte mich sicher in meinem Versteck. Doch dann kamst du. Wie konnte ich ahnen, dass du schwimmen und klettern kannst. Dass du keine Angst davor hattest den Schmerz der Dornen zu erdulden und meine Mauern letztendlich einzureißen. Dass du bereit warst auch an der unmöglichsten Stelle zu suchen um den Schlüssel zu mir zu finden. Da standest du nun. Vor mir, lächelnd; leicht verschmitzt. Dein Anblick fesselte mich von der ersten Sekunde und als ich dir sanft mit meiner Hand durch dein wunderschönes Haar streifte, elektrisierte mich jede einzelne Berührung. Als deine Augen in meine blickten, vergaß ich für einen kurzen Moment zu atmen und ich konnte mich nicht dagegen wehren, dass sich meine Mundwinkel, entgegen jeglicher Gesetze der Schwerkraft, dem Himmel zuwenden wollten. Als du mich schließlich küsstest, durchfuhr meinen Körper ein Gefühl der Unsterblichkeit. Mein Herz tanzte und der Grund warst du! Ich vergaß meine Mauern, meinen Burggraben und die Dornen. Ich lies dich zu mir und ein Teil von mir sein. Ich lebte & liebte den Traum von uns. Geblendet von Glück, meinen Träumen und der Liebe, die stetig wuchs, so wie einst es nur die Dornen der Rosen schafften, bemerkte ich nicht, wie du nun langsam selber begannst eine Mauer um dich aufzubauen. Du bautest sie jedoch viel höher als ich je hätte klettern können. Dein Burggraben war so tief, dass ich ihn nie hätte durchschwimmen können, die Dornen deiner Rosen waren so spitz, dass eine Berührung tödlichen Verlauf genommen hätte und den Schlüssel zu dir vergrubst und verstecktest du so tief, dass ein Leben für die Suche nicht ausgereicht hätte. Tags: Schmerz, Trennung
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karrierefrost
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Ver-se
Verliebt, verlobt, verheiratet. Wie geht es weiter? Zusammenhanglos, wie es in den Kram passt. Wandelbar. Mancherlei oder gar alles, dann und wann.
Verliebt, verlobt, verheiratet. Verführt. Vertickt, verkauft, verraten, verkackt. Verrissen, verschätzt, verrechnet, verlebt. Vergessen. Vermessen, verzogen. Verteilt, verzockt, verballert, verbockt. Verhohlen, verlost, verlockt, verfahren, versprochen. Verweilt, verleugnet, verpasst. Verpeilt. Verdummt, versponnen. Verrückt. Verhalten, verstimmen, verstummen, versungen. Verlesen, verspüren. Verwandelt, verwest.
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Marc_Schuermann
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Vom Lieben gelernt
Was habt ihr aus euren früheren Beziehungen mitgenommen?
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lingo19
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Wenn die Klügeren immer nachgeben regieren die Dummen (der Sinn des Lebens)
Inzwischen 7 Milliarden Menschen auf der Erde und keiner weiß, wieso, weshalb, warum. Alle scheinen blind, Menschen werden größer aber auch dümmer.
Der Krieg endet hier, aber bricht dort aus. Der Krieg endet im Irak, um nach kurzer Zeit in einem anderen Land, das durch die UNO ausgesucht wird, falls es die Kriterien : kann sich nicht wehren, wir haben einen grund dazu, damit die menschen nicht protestieren, falls nicht, erfinden wir einen und stelle vermutungen auf, für uns muss etwas rausspringen, erfüllt, auszubrechen. Bei den Nachmittagssendungen auf RTL frage ich mich immer, ob diese Menschen wirklich so assozial sind oder nur verkörpern. Verdachtsfälle z.b. fast jede Folge hat damit zu tun, das eine zu stark geschminkte, meistens Blondine, von ihrem Freund betrogen wird. Die Blondine, mit einem Wortschatz von 13,5 Wörtern, versucht dann die ganze Folge über ihn zurück zu bekommen, einen Kerl, dem ich als Frau schon garnicht mal meinen namen verraten hätte, geschweige denn, ihn anzusehen. Naja, lässt sich drüber streiten. Nicht aber, das die Jugend zu grunde geht. Beim sehen dieser Sendungen fühle ich mich, als würde ich auf die Straße oder in meine Schulklasse schauen. RTL scheint assoziale Menschen als normal darzustellen. Jungs, die jeden Tag zwei neue haben, Mädchen, die nicht bis fünf zählen können, vier meter Schuhe anhaben und einfach nur scheiße aussehen. Die Musik wie mann sie heute bezeichnet, dieses sinnlose, sanglose Technogedöhns, das sich binär beschreiben lässt : A. nicht existent und B. scheiße Würde ich mir sowas den ganzen Tag anhöhren hätte ich auch kein Hirn mehr. Wieso sich jeder heutzutage ein Iphone wünscht... von Fonic war glaube ich diese Werbung " Wir googel, statt zu denken" oder wie das war. Fein, so eine Aussage machen und das auchnoch gut finden. Also schön, berufe wie Arzt werden eben per Arzt-App von minderwertigen Arbeitern erledigt, die vor 2 Wochen ins Land gekommen sind, oder gerade den 5,4er durchschnittliche Hauptschulabschluss erhalten haben. Menschen verlernen zu denken, beim Fernsehen fängt es an. Diese Sendungen die auf den Index gehöhren, schon aus dem Grund, dass mann beim drehen weniger lernt als die Leute beim zusehen. Bei Smartphones höhrt es auf, das handy und der PC ersetzen heute das Gehirn. Die Apokalypse wird durch Facebook ausgelöst, indem Menschen mehr Zeit im Internet verbringen als im echten Leben. Die Freundin, die alle 3 Minuten, obwohl sie mit mir was unternimmt, das Handy hervorholt um zu sehen, ob sie eine neue Nachricht hat... Die Liebe... giebt es sowas ? Ich dachte es. Vor kurzer Zeit habe ich aufgegeben, daran zu glauben, aus Gründen, die man oben nachlesen kann. Wie könnte ich eine Frau lieben die so ist ? Wie heute fast jeder. Giebt es nicht noch eine normale Frau da draußen, der die Liebe reicht ? Kinder bekommen, zusammen weggehen, heiraten, kuscheln, lachen, weinen, vertrauen, treue, giebt es so eine (noch) ? Gegenangabe : Etwas schuld an dieser Situation sind meine Artgenossen, die Männer. Ich versteh es ja, das immer mehr Frauen Männer schlecht finden, weil sie sich so verhalten, wie sie sich eben verhalten. Eine betrogene Frau ist nicht so am Boden zerstört wie eine Verlassene. Am schönsten ist beides, sie findet herraus, das er sie betrogen hat und er trennt sich anschließend. Naja, Männer betrügen nun mal gerne, lügen, enttäuschen, wollen immer nur das eine, da versteh ich, wenn Frauen misstrauischer sind als noch vor 100 jahren, als man sagte "ich liebe dich" und sie sofort mit einem mitgegangen sind. Zum großen nachteil für mich, der die echte Liebe gesucht hat, danke Männer. Ich hasse euch ! Mit betrogenen Frauen bin ich sehr mitfühlend, das geht wirklich nicht. Jemanden der einen liebt, der einem vertraut, diesen einfach zu hintergehen. Hat man sich in eine andere verliebt soll man das doch sagen, deine Frau ist doch dafür da, dass du mit ihr über sowas redest. Zur Not mach schluss mit ihr, aber betrügen ? Niemals ! Ich hab noch nie verstanden, wie jemand auch nur dran denken kann, seine Frau zu hintergehen, obwohl er sie liebt... Ich denke immer : Lieber unglücklich mit dir, als glücklich mit einer anderen... Für jeden mist bekommt man heute eine Strafe, warum nicht auch, wenn jemand seine Frau betrügt ? 100.000 € Geldstrafe, 1 Jahr Knast, Hauptsache irgendwas. Das ist nicht so ganz witzig, wie manche denken. Frauen, die von ihrem Mann wegen einer "dünneren" betrogen und magersüchtig werden, finde ich garnicht zum lachen. Depressionen. Naja, genug von der Liebe... Da wir gerade beim Verteilen von Strafen sind, die Todesstrafe bei Kinderschändern und Vergewaltigern ist längst überfällig. Für Mord 15 Jahre, für Vergewaltigung 5 ? Der Umgebrachte ist tot mein Gott, die vergewaltigte Person trägt ihr ganzes Leben lang erhebliche schäden davon. (Fremdgehen übrigens, ein häufiges Motiv für Mord oder andere Straftaten (: ) Ich will jetz nicht zu weit herholen, will wer seinen Senf dazugeben oder auf Details ansprechen kann er mir gern schreiben, damit ich ihn danach unter den Tisch argumentiere. Menschen im Allgemeinen sind der Horror. Es fehlt nicht mehr viel und ich hasse Menschen.. abgrundtief. Keine Angst, ich laufe nicht amok und töte keinen, ich hasse wenn dann immer nur physisch. Dennoch ist das traurig genug. Wie kann der Staat schulden machen, wo er doch unsummen verdient ? Das gilt für jedes Land. Mehr als Milliarden verdienen und was machen ? Geld fliegt aus dem Fenster, wie Menschen am 11. September. Zu einer Schuldenversammlung wird dann im 7er Bmw gefahren, der 20 Liter auf 100 KM schluckt. Um die halbe Welt reisen 5 Personen in ihrem eigenen Flugzeug. Aber über Schulden und Umwelt diskutieren wollen, am ende kommt eh das ende der Welt dabei raus. Da hab ich doch von dieser Parkbank gehört, die 40.000 € gekostet hat, weil der Staat so lange rumtrödelte. Also für alle die wissen wollen, warum wir Schulden machen..... wegen ihnen. Und an alle die sich beschweren, dass Hartz 4 Empfänger auf IHRE Kosten leben würden, der bedenke, die Steuern würden nicht runtergehen, selbst wenn die Arbeitslosenzahl in Deutschland bei 0 liegt. So viele Arten starben seid bestehen der Erde, der Mensch ist die erste, die der Meinung ist, für immer leben zu müssen. Dabei ist der Erde noch nie etwas schlimmeres als der Mensch passiert. Milliarden Welten und Sterne Die Natur Die Wunder der Erde Die himmlische Bindung, zwischen zwei Menschen, die alles übersteht. Ein kleines Leben zu bekommen, sein eigenes Kind. Die Person, die man Liebt, bis sich die Erde aufhört zu drehen, heiraten. Die frage ob es Geister, oder zumindest eine Seele oder irgend etwas unsichtbares hier giebt. Eine Erde, die immer kaputter wird und keiner kennt das Ende. Eine Sonne, die jeden Moment explodieren kann, weil nichtmal Messgeräte allwissend sind und alles zerstört. Mütter die zusehen, wir ihre Kinder verhungern, weil die reichen Menschen sich einen BMW statt einem VW kaufen oder einfach nur alles besitzen und nichts vergeben wollen. Menschen, die an krankheiten sterben, weil wir unseren Giftmüll bei ihnen abladen und sie bekommen nichtmal etwas dafür außer den tot, den sie dank uns auch ohne Müll gekriegt hätten. Afrika, der schönste Kontinent aller zeiten, arm gehalten, durch ein paar nichtsnutze im Westen und bei uns die Geld wollen. ...................................................... Dies und noch viel mehr. Trotzdem giebt es Menschen, die einen hass gegen die Eltern haben, weil diese ihnen kein Iphone kaufen. Reiche die so tun, als gehöhre ihnen die Welt. Wenn dann die ganze, mit all ihren Problemen und sorgen, die mehr sind als das glückliche, den will ich sehen, der sie dann noch will. Leute, die immer nur das schönste wollen. Ein neues Auto, ein Schiff, ein Haus.... Und mir würde es reichen, mit der Frau meines Lebens in einem heizungslosen Raum zu kuscheln und sie festzuhalten. Chefs die sich aufregen, weil ihre Mitarbeiter 5 minuten zur spät zur Arbeit sind. Die trauer die manche überkommt, wenn sie in einen Laden gehen und das was sie wollten ist ausverkauft. Dieses scheinheilige Grinsen den ganzen Tag, obwohl die Sonne oder andere menschenmächtigeren Dinge uns morgen zu grunde Richten könnten. Ich wollte nur mal ein bisschen über meine Weltansicht schreiben, weil ich gerade sehr frustriert bin und immer bleiben werde. Entschuldigung für Rechtschreib oder Grammatikfehler, ich bin schon sehr müde. Es tut mir leid, falls für den einen oder anderen manche Sachen nicht so ausführlich geschrieben sind, würde ich alles schreiben, hättet ihr ein 1000 seitiges Buch in der Hand. Diese Welt voller Fragen und mittendrin ich. Wer ein paar Antworten hat, schreibt mir bitte. Wer ein Raumschiff hat nimmt mich bitte auf einen anderen Planeten mit. Schonmal schönes neues Jahr, das Drama geht weiter und beginnt von vorne, Katastrophen und Todesdaten nur statt mit 11 mit einer 12 am Ende. Ich wünsche euch dennoch Liebe und viel Glück in eurem Leben. Gute Nacht Tags: warum
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moi_judita
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Der Fick und die Freundschaft
Über Schokoladenvorräte, Mülltrennung und eine kleine glückliche Minderheit, die beides nicht braucht.
Fickfreundschaften zeichnen sich durch eine bestechend einfache Definition aus: Man ist miteinander befreundet und nebenbei geht man miteinander ins Bett. In welcher Reihenfolge das geschieht, hängt von der Situation ab. Vielleicht kennt man sich schon ewig und dann ist da dieser eine Abend auf dem Balkon, diese zwei Flaschen Wein und ein bisschen Sehnsucht zuviel. Oder es ist dieser Abend, an dem man diesen einen Typ oder dieses eine Mädchen kennen lernt, der oder das so nett ist und man geht miteinander ins Bett und am nächsten Morgen merken beide, dass es mehr werden könnte als ein One-Night-Stand. Wenn auch weniger als eine Beziehung. Im ersten Fall ist die Definition vorgegeben. Aber der erste Fall tritt auch weitaus seltener ein. Weil man sich der Freundschaft schon zu sehr verpflichtet fühlt, viel mehr verpflichtet als dem Fick. Und dann lässt man die Finger voneinander, oder geht zumindest sehr vorsichtig miteinander um. Der zweite Fall ist von vorneherein unverbindlicher. Nach dem Aufwachen beschließt man also, sich weder schlafend zu stellen, noch einfach so leise seine Sachen zusammen zu suchen und die Haustür so leise wie möglich ins Schloss zu ziehen. Man bleibt, man redet, man frühstückt, man tauscht Nummern. Mit welchen Erwartungen? Dass man nicht jedes Wochenende aufs Neue losziehen und jemanden kennen lernen muss. Dass man nicht in jeder Nacht wieder etwas unbeholfen bei Null anfängt. Dass man vielleicht ein bisschen Geborgenheit und Vertrautheit abbekommt. Dass man da einfach jemanden Nettes zum Reden gefunden hat, der es einem zwischendurch auch ganz gut besorgt. Ganz ohne Pflichten, aber auch ohne Rechte. Die ersten Wochen sind euphorisierend. Es ist nicht das frische Verliebtsein. Aber es ist ein bisschen so. Der Sex ist aufregend und neu. Die Geschichten des Anderen sind es auch. Man lernt sich ein bisschen besser kennen und weiß irgendwann wo der andere sein Klopapier aufbewahrt und wie er beim Schlafen aussieht, mit offenem Mund und Spuckefaden. Man tut ein bisschen auf cool, man lacht ein bisschen über sich selbst. Weil man das ja eigentlich nicht macht. Weil das ja ein bisschen unmoralisch ist. Man erzählt seinen Freunden ganz tough, dass man da ja gerade so ein Fickding am laufen hätte. Und es läuft und läuft und läuft. Bis es irgendwann vielleicht kein Fickding mehr ist. Weil das Ding sich verkompliziert, sich selbst neu definiert. Durch lange Gespräche und einen Blick hinter die Fassade des Anderen. Und wenn das Ding kein Ding mehr sein will, sollte man sich endlich ein paar mehr Gedanken machen. Der große Gefühlscheck. Sind keine da, darf es weiterlaufen, so weit es will. Sind da welche, stellt sich die große Frage nach der Gegenseitigkeit. Aber wie hoch ist schon die Wahrscheinlichkeit der Gegenseitigkeit in einem Fickding? Es mag sie irgendwo geben, diese kleine Minderheit mit einem glücklichen Grinsen im Gesicht, die sich irgendwann vor ihren Freundeskreis stellt und sagt: „Wir sind jetzt richtig zusammen.“ Und richtig heißt dann, dass man sich gegenseitig Frühstück ans Bett bringt. Dass es nicht irgendwo versteckte andere Fickdinger gibt. Dass man miteinander Liebe macht und es auch so meint. Irgendwo gibt es sie. Nicht auf dieser Welt. Der große Rest steht zur Hälfte alleine da mit seinen Gefühlen. Und die schnappt man sich am besten und sucht ganz schnell das Weite. Das Problem ist nur, in der Regel kommt man nicht weit, weil aus dem Ding schon längst eine Freundschaft geworden ist. Fickfreundschaften entstehen meistens nicht so. Fickfreunde gehen in der Regel nicht in total unterschiedliche Clubs, hören total unterschiedliche Musik, sie wohnen nicht an entgegengesetzten Ecken des Landes, sie hassen nicht die Freunde des Anderen. Sonst wäre man nicht befreundet. Fickfreundschaften entstehen im nächsten Umfeld. Vielleicht ist es eine Freundin des besten Freundes, vielleicht der DJ in ihrem Lieblingsclub oder der süße Hiwi im Institutssekretariat. Bei Lea war es ein Junge aus der Nachbarschaft. Sie hatte ihn schon oft gesehen. Auf der Straße, in der Bahn, in ihrem Lieblingsclub und irgendwann hatte sich herausstellt, dass er ein Freund von einem Bekannten war. Er hieß Bastian, er hatte wuschelige Haare, er nahm sie mit zu sich nach Hause. Ein paar Tage vorher war Lea noch in Mattes verliebt gewesen. Aber Mattes war ihr letzten Montag plötzlich händchenhaltend mit seiner Ex auf der Straße entgegen gekommen, ohne sie anzuschauen. Lea hatte auch Mattes in so einer Nacht wie dieser kennen gelernt und sie hatte Mattes mit zu sich nach Hause genommen. Da waren sie dann eingeschlafen, ohne miteinander zu schlafen. Denn Lea machte so was nicht. Aber jetzt saß da Bastian auf der Bettkante und hatte gerade genau die richtige Platte aufgelegt. Und es war ja doch irgendwie sinnlos, dieses langsame Kennenlernen, dieses behutsame Abtasten, dieses langsame Verlieben. Es führte zu nichts. Also konnte sie genauso gut einfach tough sein und sich hierauf einlassen. Immer noch besser als schon wieder allein einzuschlafen. Am nächsten Morgen tauschten sie ihre Nummern. In den nächsten Wochen trafen sie sich. Immer öfter. Sie redeten und Lea schaute hinter seine Mauer aus coolen Sprüchen. Sie verstand viel mehr, als er dachte. Als er selbst vielleicht verstand. Und irgendwann war das Fickding kein Ding mehr. Es war gemeinsam shoppen gehen und sich in zu enge Umkleiden quetschen. Es war seine Leute kennen lernen und sich gut mit ihnen verstehen. Es war den eigenen Freunden mit blitzenden Augen erklären zu müssen, woher ständig diese Knutschflecken am Hals kamen. Es war einander so gut kennen, dass da kein Platz mehr für Coolness war, aber für eine Menge anderer Gefühle. Lea wollte verschwinden, aber Freunde verschwinden nicht einfach so. Also saß sie an einem Sonntagnachmittag bei Bastian auf dem Bett und sagte:„Es geht nicht mehr. Es ist zuviel.“ Und Bastian nahm sie in den Arm und versprach sie nicht mehr anzufassen und Rücksicht zu nehmen. Von Gegenseitig war keine Rede, sie befanden sich schließlich auf dieser Welt und nicht dort, wo die kleine Minderheit haust. An manchen Tagen hätte Lea am liebsten nie wieder was von Bastian gehört. Den Kontakt abgebrochen. Aber Bastian wehrte sich. Und alles andere wehrte sich auch. Lea hätte nicht mehr zum Supermarkt um die Ecke gehen können, um noch mal eben auf einem Samstagnachmittag einen Liter Milch zu kaufen. Bastian ging dort auch immer hin. Lea hätte sich Freitagabends allein in der Wohnung einschließen müssen, statt in ihren Lieblingsclub zu gehen, denn dort war auch Bastian immer. Lea hätte seine Leute, die schon lange auch ein bisschen ihre waren, nicht mehr sehen können, weil sie sonst auch Bastian gesehen hätte. Also blieb es wie es war, nur dass sie nicht mehr miteinander schliefen. Die Freundschaft hatte den Fick davor verloren. Jedenfalls bis zu diesem Abend, als ihre Sehnsucht zu groß war. Oder sein Trieb. Oder beides. Und er sagte dann morgens, er würde sie nicht verstehen. Wie könnte sie das tun? Würde sie sich noch Hoffnungen machen? Bastian hatte nicht verstanden, dass es wohl kaum was Hoffnungsloseres gibt, als sich unglücklich in einen Freund zu verlieben, mit dem man sofort ins Bett gegangen war. Dass es aber schwer war, von etwas die Finger zu lassen, dass man so sehr mochte und so gut kannte. Gerade so, als ob bekannt gegeben worden wäre, dass die Produktion ihrer Lieblingsschokolade eingestellt wird. Da steigt man ja auch nicht sofort auf eine andere Sorte um, sondern kauft erst mal so viel ein, wie man bekommen kann. Damit man noch einen kleinen Vorrat hat, für die traurigen Zeiten die bald kommen. Lea legte sich einen kleinen Vorrat Bastian an. Sammelte die Nächte, in denen sie in seinen Armen einschlief und die Morgende an denen sie in seinen Armen aufwachte. Damit dieses Gefühl von Vertrautheit noch ein bisschen länger hielt. Das kleine bohrende Schmerzgefühl oben links in der Brust und die bösen Stimmen im Kopf, die sagten es sei falsch, das war der Preis den sie zahlen musste. Für die Lieblingsschokolade, die es bald nicht mehr gibt, zahlt man schließlich auch gerne ein bisschen mehr. Mit Fickfreundschaften ist es wie mit vielen anderen Drogen. Man kommt leicht drauf, aber nicht wieder runter. Zumindest wenn man keine Motivation hat. Und welche Motivation gibt es schon, nicht noch das letzte Bisschen mitzunehmen, das man irgendwo kriegen kann? Trotzdem muss man irgendwann den Fick von der Freundschaft trennen, weil sie sich nicht miteinander vertragen und schnell gammelig werden. Oder man schmeißt beides sofort in den Müll. Egal was, am besten man tut es schnell, bevor der andere den Dreck wegräumt und den Schlussstrich zieht. Bastian hat das getan. Bastian hat irgendwann zu Lea gesagt: „Ich bin jetzt wieder mit Lisa zusammen.“ Lisa war seine Ex. Und mit Lisa hatte er damals zu jener Minderheit gehört, die eigentlich auf dieser Welt nicht existiert. Aber anscheinend ja doch. Irgendwo. Lea stand dann da. Der Fick war im Müll gelandet, die Freundschaft hielt sie noch in der Hand. Die hatte Bastian ihr gelassen. Vielleicht hätte sie die besser auch weggeschmissen. Es klebte zu viel Selbstverletzung daran. Zu viele Pflichten. Zu wenig Rechte. Aber Freundschaften schmeißt man nicht einfach so weg. Und Lea hat beschlossen, sie zu behalten. Erst mal.
http://www.neon.de/artikel/-/-/der-fick-und-die-freundschaft/641212
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Vincent_Gallo
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Bekenntnisse eines Tiefstaplers
Von der Implosion des Irrealen.
Oliver wirft lässig seinen pastellfarbenen Hipsterbeutel auf den Tisch, nimmt ein Snickers heraus und hält es mir mit besorgter Miene hin. „Du musst was essen. Siehst irgendwie unterzuckert aus. Ausgebrannt. Leer. Daher habe ich dich auch zum Gespräch gebeten.“ Ich hebe meinen Kopf leicht und lächle müde zurück. Seine Besorgnis rührt mich irgendwie, auch wenn ich weiß, dass sie nicht mir gilt, sondern lediglich meiner Aktivität auf der von uns betreuten Webseite. Dieser haftet die Aura des Geheimnisvollen an. Ein Ort, an dem die Dinge nicht offensichtlich sind. Ein Ort, an dem die eigentliche Kommunikation unter der Oberfläche stattfindet. Ein Ort, der noch Leben in sich trägt. Ich bezweifle, dass ich da jetzt noch mithalten kann. Halbtot, wie ich mich fühle. Der Schokoriegel landet vor meiner Nase. Oliver nimmt eine etwas formellere Haltung ein, faltet die Hände zu einer Raute. Diese Geste hat er sich in den vergangenen Monaten antrainiert, wohl, um sich damit regelmäßig seiner Machtposition zu vergewissern. Sein Blick zeigt, dass er sich in diesem Moment wie der Herrscher über die Galaxis, oder zumindest über Leben und Tod fühlt. Die Realität ist weniger dramatisch. Seine Administratorenrechte erlauben es ihm, Usern bei Bedarf den Zugang zu ihren Profilen zu sperren, oder diese ganz zu löschen. In der Regel beschränkt er sich auf eine ermahnende Mail oder die Entfernung von die Grenzen des schlechten Geschmacks verletzenden Wortbeiträgen und Bildern. Außerdem entscheidet er über die anstehende Verlängerung meines Zeitvertrages, der nach einem Jahr abläuft. Ich beginne Oliver zu verachten und greife mir das Snickers. Das Karamell auf meinen Zungenpapillen erzeugt einen süßen, aber leicht bitteren Geschmack in meinem Kopf. Die klebrige Konsistenz des Glukosesirups hemmt die sich zaghaft wieder entfaltende Energie in meinem Körper noch. Ich zerkaue den Riegel zu einem zähen Brei, und in gleichem Maße, wie ich die diesen schlucke, sodass meine Mundhöhle sich entleert, und ich wieder Raum für die Produktion von Sprache spüre, steigt die Erwartung Olivers an irgendeine Äußerung meinerseits. Er schaut mich forschend an. „Nun. Hast du mir etwas zu beichten?“ Ich würge den letzten Bissen herunter und schaue mich im Zimmer um. Außer dem unauffälligen Resopaltisch und unseren zwei Stühlen ist es leer. Das unangenehme Grau der Raufasertapete und das kalte Licht der Leuchtstoffröhre verstärken meinen Eindruck, dass ich mich in einem Verhör befinde. Die Tür wirkt fest verschlossen. Nicht, dass ich es sehen könnte, aber ich spüre, dass Oliver inzwischen ungeduldig mit den Füßen wippt. Eigentlich ist es mehr ein Scharren. Er hat den Charakter eines Bluthundes, das hat ihm sicherlich seine derzeitige Position eingebracht, und er hat etwas gewittert. Vermutlich den Angstschweiß, der unter meinem Hemd in dicken Tropfen an Bauch und Rücken hinabrinnt. Er wird nicht ablassen, ehe er seine Beute gestellt hat. Mich. Ich rutsche auf dem Stuhl hin und her, setze einmal, zweimal an, um zu reden. Frage dann aber doch nur nach einer Zigarette. Oliver raucht nicht. Dennoch hat er Gauloises in seinem Beutel dabei. Er ist immer vorbereitet. Wortlos schiebt er mir die Schachtel zusammen mit einem Feuerzeug rüber. Ich zünde mir eine Kippe an und nehme einen tiefen Zug. Sonst rauche auch ich nicht. Daher gelangt das Nikotin ungehindert und sehr schnell über die Blutbahn direkt in mein Gehirn. Mein Herz beginnt zu rasen und der Blutdruck steigt. Gleichzeitig wächst mein Bedürfnis, endlich die Wahrheit zu offenbaren. Ich inhaliere noch einmal tief und überlege. Oliver wird böse werden. Sehr böse. Die Wahrheit wird mich mit Sicherheit den Job kosten. Ich blicke Oliver an. Vielleicht sogar mehr. Er hat so einen brutalen Ausdruck in den Augen manchmal. Jetzt guckt er jedoch gerade sehr verständnisvoll. Der abrupte Wechsel seiner Emotionen hatte mich von Anfang an irritiert. Von einer Sekunde zur anderen konnte er ausflippen und sich wieder beruhigen und dann weitermachen, als ob nichts geschehen wäre. Oliver steht auf und kommt langsam rüber. Er stellt sich hinter mich, legt die Hände väterlich auf meine Schultern. Mein Hemd klebt mittlerweile schweißnass auf der Haut und der Takt meines Herzschlags simuliert das Sperrfeuer eines Artilleriegeschützes. Die Einschläge kommen bedrohlich näher. Meine letzten Worte. Ich kann nicht anders als zu reden. „Also. Du hast Recht. Ja…ich habe etwas zu sagen. Ich war bereits vor Antritt der Stelle mehrmals auf unserer Seite angemeldet. Habe Artikel und Bilder veröffentlicht und mich auch mit Kommentaren beteiligt. Ich war und bin mit einigen Usern befreundet.“ D eutlich hörbar atme ich ein und wieder aus. Oliver zieht seine Hände weg und kehrt zurück auf die andere Seite des Tisches und setzt sich an seinen Platz. „Ich ahnte so etwas. Du warst sehr schnell vertraut mit den Gepflogenheiten. Sofort integriert in die Community. Da gab es keine Distanz. Du bist ein Teil des Geheimnisses.“ Mit einer ruckartigen Bewegung streckt er den Arm aus und zeigt mit dem Finger auf mich. Scharf blickt er mich an. „Du bist keiner von uns!“ Ängstlich zucke ich zusammen, will etwas erwidern. Doch meine Stimme stockt. Schlagartig wird mir die Ausweglosigkeit meiner Situation bewusst. "Keiner von uns." Also einer von denen? Das bin ich auch nicht. Nicht mehr. In den Augen der Community bin ich jetzt ein Bestandteil des Systems. Ich bin ein Rädchen im Gefüge. Ich falle lediglich auf, weil ich offener bin, auch hin und wieder menschliche Züge zeige und mich sogar manchmal von meinen Kollegen abgrenze. Und weil ich Oliver als Hipster geoutet habe. Ich könnte mich ohrfeigen, das hätte ich nicht unter meinem offiziellen Redaktions-Account tun sollen. Oliver genießt es sichtlich, wie ich schwitzend und mit angsterfülltem Blick vor ihm sitze. Ein diabolisches Grinsen hat sich quer über sein Gesicht gelegt. Er beugt sich vor und nimmt er ein Formular und einen Kugelschreiber a us seinem Beutel, die er mir in die Hand drückt. Anzumeldende Zweitaccounts steht oben links auf dem Blatt. Irritiert blicke ich ihn an, worauf er mir mit strenger Miene zu nickt. Ohne irgendwelche Ambitionen, weiteren Widerstand zu leisten, fülle ich die Liste aus mit den Namen all meiner Accounts und schiebe sie rüber. Danach beruhige ich mich ein wenig und finde meine Sprache zurück. Oliver betrachtet die Liste mit großem Interesse. „Schmeißt du mich jetzt raus?“ Er lacht. Sein Gesichtsausdruck wird etwas milder. „Nein. Aber du hättest von vorneherein die Karten auf den Tisch legen sollen. Ich finde es eher positiv, wenn jemand aus dem Team einen guten Draht zu den Usern hat. So lässt sich bei absehbaren Exzessen frühzeitig gegensteuern, zudem lässt sich so auch mehr Kreativität herauskitzeln und man erfährt leichter, was die Community bewegt. Das sind ja keine terroristischen Zellen. Und ein wenig Konspiration verstärkt die Aura des Geheimnisvollen. Das zieht neue Besucher an. Davon lebt unsere Seite.“ „Das heißt?“ „Dass du bleiben kannst, … natürlich nur, wenn du möchtest. Und falls du in Zukunft ehrlich zu mir bist und ich bei unserem nächsten gemeinsamen Ausflug ins Nachtleben das eine oder andere Bier zu viel intus habe, dann verrate ich dir vielleicht, unter welchen Namen ich und die anderen hier noch alles unterwegs sind. Außerdem finde ich, dass du der verdammte Hipster bist, nicht ich." Tags: Happy Birthday Max
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Weiße Katze, tot!
Zeit heilt alle Wunden, oder?
Arbeitsauftrag meiner Therapeutin: Schließen Sie mit den Dingen ab, die in Ihrer Vergangenheit passiert sind. Das war mein erster und letzter Besuch bei Frau X. Womit sollte ich denn abschließen? Ich lebe prima in meiner Gegenwart, die Vergangenheit lässt mich kalt. Ich kaue an meinen Nägeln. Das wäre schon einmal der erste Beweis, dafür, dass Frau X. Recht haben könnte und ich ich wohl doch noch nicht so ganz mit einigen Dingen abgeschlossen habe. Wann habe ich begonnen meine Nägel zu kauen? Mindestens eine Ewigkeit her, ausschlaggebend war – ich denke – meine Einschulung. Ich war scheinbar schon damals ein kleines Sensibelchen. Plötzlich waren da so viele neue Menschen um mich herum. Wie gesagt, mit diesem Nägelkauschicksal hadere ich noch immer. Ist aber schon besser geworden – Daumen lutschen oder beißen, bis das Blut kommt, war immerhin auch schon einmal im Programm. Ich schiebe diesen blöden Gedanken beiseite, mache das Radio an. Someone Like You zerreißt mir wieder einmal das Herz. Warum? Naja, ich denke: der Text spricht für sich. Ich wurde verlassen und er hat eine andere. Ich rede mir immer ein „nevermind, I will find someone like you“, doch mal ganz ehrlich – dieses Verdrängen und "einfach-nicht-daran-denken", geht höchstens eine gewisse Zeit gut. Diese gewisse Zeit ist bei mir definitiv schon abgelaufen. Ich habe einen Schritt zurückgemacht in „unsere“ Vergangenheit, dort wühle ich jetzt ein bisschen Staub auf und hoffe auf Besserung. Eine SMS reißt mich – zum Glück – wieder aus meinen Gedanken. „in 15 Minuten, bei mir?“ Die Zeit, in der ich nicht an Vergangenes denken will, vertreibe ich mir mit meiner neuen Sexbeziehung, J. Die Tatsache, d ass J. eigentlich auch einer meiner Verflossenen ist, die kann ich immer geschickt ausblenden. Es geht nur um Sex. Denke ich. Denkt er. Denken wir. Wir … wir waren mal ein schönes Paar, bis ich diesen plötzlichen Drang des Herzbrechens entdeckte. Ich liebe ihn noch immer dafür, dass er mir – scheinbar – verziehen hat, nach immerhin beachtlichen zwei Jahren. Aber jetzt ist es eben rein körperlich. Seine meeresgrünen Augen, die richtig glänzen, wenn er mich sieht, seine starken Hände, die mich umarmen, wenn mein Tag anstrengend war, sein begnadender Körper, sein Zahnpastalächeln, und noch tausend andere Dinge lassen mich natürlich total kalt. Gähn. Ich ziehe mich an, gehe nach Hause. Auf meinem "Weg-der-Schande" kommen mir immer haufenweise Gedanken. Sei es, weil ich an dieser einen Wegstelle vorbeigehe, an der ich an dem einstigen Sommertag verlassen wurde, wir küssten uns im Wind, er drehte sich um, ging weg und kehrte nie wieder zurück oder an der Kreuzung an der ich damals mit J. die ganze Nacht stand und in die Sterne raufschaute, er versuchte mir die Sternbilder zu erklären, ich jedoch wartete nur auf eine Sternschnuppe, an die ich dann meinen sehnlichsten Wunsch schicken könnte. An dem Feld, auf dem ich das wohl schönste Feuerwerk gesehen hatte, er hatte seine Arme um mich geschlungen, ich war noch sehr wackelig auf den Beinen, bin eine Woche lang mit Fieber im Bett gelegen oder an der Hausmauer an der ich geweint hatte, als ich erfuhr, dass sich A. erhängt hatte. An dem Spielplatz, an dem sich vor einiger Zeit dieser Mann an mir vergehen wollte oder an der Straßenecke, an der vor ein paar Tagen diese weiße, tote Katze gelegen ist. Ich glaube ich muss umziehen. oder ich mache mir doch noch einen Termin bei Frau X. aus.
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Sommermaid
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Modernes Märchen.
Ich und du, Du und ich, wir beide, wir sind kein Märchen.
Seit über einem Jahr hatten wir etwas, du und ich. Hatten wir oder hatte ich? Möglich, dass ich zu viel darin gesehen habe. Möglich, dass ich zu viel gefühlt habe. Ich hatte, du hattest nicht. Irgendwann wurde es lächerlich, ich habe aufgehört es zu haben. Beziehungsweise habe ich jedes Mal aufgehört es zu haben und hab dann erkannt: ich hab es noch. Kennst du das, wenn man versucht etwas zu beenden, dass es nie gab? Kennst du nicht. Kennst du das, nicht von jemandem los zu kommen, obwohl man es will? Ich habe versucht zu vergessen was wir nie hatten, aber funktioniert hat es nicht. Für mich gab es immer etwas, dass ich nicht vergessen konnte. Und du mich nicht vergessen lässt. Dann hatten wir was, dieses Mal, wir beide. Oder hattest nur du? Für mich war es ein Abschluss. Eigentlich. Ich habe vergessen was wir haben. Oder wollte. Etwas hat sich verändert und wir können nicht mehr zurück. Es könnte eine wunderbare Geschichte sein, ein modernes Märchen. Wenn man an Märchen glaubt. Ich und du, Du und ich, wir beide, wir sind kein Märchen. Wir sind Freunde, oder waren es. War unsere Geschichte, die Geschichte, die ich uns gegeben habe gar keine Geschichte? Uns hat es nie gegeben. Aus Ernst wurde Spaß, aber was passiert dann? Ein Märchen? Vielleicht. Ich glaube nicht und was du glaubst, das weiß ich nicht. Ich kenne dich nicht, nicht mehr. Ich habe dich nie gekannt, für mich bist du ein Rätsel. Und ein Höllentrip. Meine Freunde sagen, die Situation ist nun anders. Du hast sie verändert und ich habe es zugelassen. Du bist hier und ich bin da, aber wo sind wir?
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fuehlen
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Dominik_Schuette
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Kino! Kino! Kino!
Welches ist euer Lieblingsfilm der Nullerjahre?
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Dela_Kienle
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Schleichwerbung
Wofür würdest du werben?
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kaufen
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DarkChucky
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A night to remember..
Das Leben des Fahrers haengt an einem seidenen Faden. Zum ersten Mal Zeit fuer Mitgefuehl: Komm Junge, zieh. ZIEH!
Waehrend ich mit Kia auf dem Balkon stehe und rauche, verpasse ich die ersten Silben: " ... schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen. " Waehrend ich im Dunkeln noch horche, ob die Kleine wach geworden ist, quittiere ich den Alarm. Werf mir die Jacke ueber, springe in Hose und Stiefel. Raune Kia ein "Bis gleich" zu. Worauf sie, "Pass auf dich auf!" entgegnet. Es ist spaet am Abend und irgendwo hat's gekracht Schnell kratze ich das Eis von der Scheibe, gerade soviel, dass ich was sehe. Ich springe ins Fahrzeug und starte den Motor. Mit quietschenden Reifen und einem aufbruellen, jag ich die Kiste vom Parkplatz. Vorsichtig, aber trotzdem mit ausreichend Tempo. In der Kurve verlier ich mal kurz den Halt und drossel unmerklich das Tempo. Noch einmal abbiegen und dann seh ich schon die ersten Kameraden ins Haus laufen. Ich wende auf dem Vorplatz und bleib direkt in Ausrueckrichtung stehen. Steige aus, laufe rein. Im Feuerwehrhaus angespannte Gesichter. Kein flapsiger Spruch. Eine massive Anspannung in der Einheit mit tiefer Besorgtheit stellt sich ein: Da kaempft jemand um sein Leben. Nicht irgendwo im Fernsehen, sondern nur ein paar tausend Meter entfernt. Und gleich wird man bei ihm sein und versuchen den Unterschied zu machen. Jetzt gleich. Wir ruesten uns aus. Jeder Handgriff sitzt, schnell aber sorgfaeltig wird die Kleidung angelegt. Auch ich schnappe noch ein paar Sachen, die ich bestimmt brauchen werde aus meinem Spind. Das Hilfeleistungsloeschfahrzeug wird besetzt - Maschinist, Einheitsfuehrer und 3,5,6 Mann - komplett . Der Einheitsfuehrer sieht zu mir rueber. Ein kurzes Nicken. Ich steige wieder ins Fahrzeug. Ich bin der Einzige mit rettungsdienstlicher Ausbildung in der Einheit. Die wird gebraucht werden, ganz sicher. Ein Blick in den Mannschaftsraum: Viele alte Hasen, die schon viel Blut auf Blech gesehen haben, aber auch ein Neuer. Ich setze mich vor das HLF, schalte das Blaulicht ein und fahre los. "46-1 Ausfahrt" hoere ich im Funk, wie sich das HLF ausmeldet. Ich melde mich auch. "10-2 Aus." Blaues Flackern macht aus der Fahrt eine surreale Erscheinung. Jedes Mal wenn das Horn bruellt, zucke ich unweigerlich zusammen. Ich druecke auf's Gas, jede Sekunde zaehlt. Immer noch Totenstille und Anspannung. Jeder horcht in den Funkverkehr: Ist der Rettungsdienst schon da, ist der Ruestwagen schon ausgerueckt? Nichts . Wir werden die ersten sein. Ich mache mir Gedanken was mich erwartet. Meine Aufgabe wird es vermutlich sein, auf Biegen und Brechen ins Innere des Fahrzeugs vorzudringen. Kein Verdruecken, keine Pause moeglich. Da ist die Einsatzstelle. Kein Blau zusehen, nur gelbes Blinken. Polizei ist also auch noch nicht vor Ort. Ein Auto steht neben der Straße, schwer verdellt. Vermutlich von der ploetzlichen Glaette ueberrascht worden. Wir sind auf uns allein gestellt. Der Maschinist stellt das tonnenschwere Fahrzeug quer zur Fahrbahn, waere nicht das erste Mal das ein nachfolgendes Fahrzeug in eine vollbeleuchtete Unfallstelle reinrast. Ich steige aus, schnappe mir die Notfalltasche und eine Lampe aus dem Kofferraum. Ohne den Befehl des Einheitsfuehrers abzuwarten laufe ich zum Fahrzeug. Ich bin drin. Schaue mir die Insassen an, behandle den Fahrer. Lege ihm eine Halskrause an. Zugang, Infusion. Spreche die Beifahrerin an, rede beruhigend auf sie ein. Sie reagiert aber nicht, steht unter Schock. Ich denke nicht mehr, ich handle nur noch. Der Einheitsfuehrer erscheint am Fenster. Jetzt muss ich entscheiden. Muss ihm Befehle erteilen wie die Rettung ablaeuft. "Fahrer zuerst und Crash, Beifahrerin schonend. Zweiten Doktor." "Vorschlaege?" fragt er mich. "Tuer weg und A-Saeule hochdruecken muss reichen." Der Notarzt kommt. Kurze Atempause, waehrend er von der Seite aus den Fahrer untersucht. Mehr als Schmerzmittel und Sauerstoff kann er auch nicht machen. Der Junge muss in kuerzester Zeit ins Krankenhaus. "Zackig es eilt", ist seine Anweisung. "Wir schneiden dich jetzt raus. Es wird ein paar Mal laut knallen, aber das ist nicht so schlimm. Gleich ist es vorbei." Wenn wir Pech haben, ist das gelogen. Aber was soll ich ihm sonst sagen? Am Rettungssatz steht Peter. Das beruhigt mich, weil ich weiß er ist ein Kuenstler mit Schere und Spreizer. Kurz blicken wir uns an, ich nicke, er setzt den Spreizer an. Die verkeilte Fahrertuer wird mit einem lauten Schlag aufgespreizt. Konzentriert setzt Peter die Rettungsschere an, schneidet die Tuer raus. Naechster Schlag, die A-Saeule ist oberhalb des Armaturenbretts durchtrennt. 600 bar Oeldruck pressen die Scherenspitzen mit 100 Tonnen zusammen. Ein Balanceakt der viel Fingerspitzengefuehl benoetigt. Zwischen diesem Kraftakt und uns liegt nur das fuenf Millimeter dicke Patientenschutzschild. Die Saeule ist durch. Das gleiche noch einmal und in die ausgeschnitte Stelle kann der Spreizer gesetzt werden, um das Brett hochzudruecken. "Das wird vermutlich noch einmal wehtun, aber danach ist es besser." Wem erzaehle ich da was - ihm oder mir? Das Leben des Fahrers haengt an einem seidenen Faden. Zum ersten Mal Zeit fuer Mitgefuehl: Komm Junge, zieh. ZIEH! Schneller, PETER! Mit Schweiß auf der Stirn setzt Peter das 30kg schwere Geraet wie eine Pinzette an. Nachdem die Spitzen erstmal richtige Ansatzpunkte gefunden haben, bewegt sich das Brett laut knackend nach oben. Der Fahrer sackt in sich zusammen. "Der muss raus. Jetzt!", bruellt der Arzt. Das Bein ist hin, er verliert viel Blut. Keine Zeit mehr. Ich ziehe den Fuß mit einem kraeftigen Ruck raus. "Patient frei", hoere ich mich rufen. Dann wird er von vielen Haenden auf ein Spineboard gezogen. In den Rettungswagen geschoben. Notarzt und Rettungsassistent springen rein. Load and Go .. Der Fahrer gibt sofort Gas. Wir holen in der Zeit die Beifahrerin raus, sie ist nur leicht verletzt, steht aber unter Schock. Als sie frei ist, reicht Peter mir seine Hand und zieht mich hoch. Ich klopfe ihm auf die Schulter, Worte bedarf es in dieser Situation nicht. Fuer uns ist der Einsatz beendet, den Rest uebernimmt die Polizei. Wir ruecken ein. Am Geraetehaus betroffene Gesichter. Wir stehen noch zusammen vor der Tuer. Einige rauchen, ich auch. Ploetzlich geht das Telefon. Der Notarzt ist dran. Trotz schneller Rettung, schaffte er es nichtmal bis zum Krankenhaus. Schweigend gehen wir auseinander. Es ist totenstill , als ich meine Wohnung betrete. Kia und die Kleine schlafen. Als ich mich leise an den PC setze, kommt mir die stille und friedliche Welt der Wohnung unwirklich vor. "Wie war's?" murmelt Kia mir zu. "Nicht so schlimm", luege ich. Ich werde das spaeter mit ihr besprechen. Es reicht wenn einer nicht schlafen kann.
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sehen
gesellschaft
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Alceste
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Die Zeit ohne Zeit
.:.
Es gab eine Zeit ... Ein auf Stille reduzierter Moment, Einkehr: Er erinnert sich an die Zeit ohne Montage, ohne Wecker, ohne Zeiger. Als wär nie was andres wichtig gewesen. Nie so wichtig. Wetter zweitrangig, Bodenbelag egal, Uhrzeit irrelevant: an ihrer Seite. Das Schlendern, Innehalten, Innigsein und dieses ozeanische Gefühl - - - - - diese ruhige Einvernehmlichkeit im Klang der Welt. Als könnte nichts und niemand einen stören, als wär man unverwundbar. Diese Schwerelosigkeit jenseits der Zweifel - fern des Zwangs, darüber, nicht abgehoben, nicht entrückt, sondern endlich: möglich und aufgehoben. Sie waren da - und das reichte, das war alles. Daher diese Ahnung: zu so einem Menschen ist man fähig, der steckt in einem drin, so kann man sein. Dieses blinde Einverständnis in der Liebe, und dieses klaffende Entsetzen, wenn man ohne Liebe ist: was hat das alles, was hat er hier verloren? Wie halten das die Menschen aus? - und wenn er seinen Blick so schweifen lässt, hin auf alles, was das Leben jenem Einsamen so bietet: - - - - - fällt ihm wirklich gar nichts Besseres ein? Das ist alles? - gegen jenes größte Fehlen? ... Das ist alles? - - Und so scheint ihm alles nur misslungener Versuch und an den schlimmsten Tagen schonungsloser Blicke: eine verwahrloste, eine ausgeweidete Welt; voller Zeichen seiner Deplatzierung: der Sack voll Müll im Badezimmer und der Plastikschrott am Strand, die schäbige Laterne samt spektakulärunnützem Licht für eine leere Straße, der Flaschenhals in einer Mauer und das schiefe Pfeifen, wenn der Wind ihn streift. Das ist alles ohne Liebe: Nur Verwesung und nicht wert einer Erfindung. Hätte sich das Universum sparen können, die erbärmliche Groteske, diese sogenannte "Welt", als ob sie diesen Namen noch verdiente, wenn sie ohne Liebe wäre. Allein die Hoffnung hält recht hilflos dieses nackte Nichts zusammen, in das er immer wieder einen Keim zu denken sucht. Ja, die Zeit ohne Montage, er erinnert sich als wär's ein einzig Gestern, wie ein klarsichtiger Rausch. So frei von jeglicher Verfügung und vom stumpfen Kreiseln um Gewohnheit, frei nur für Berührung: mit welcher Innigkeit hält dieser Mensch die Außenwelt - wenn er liebt und sich geliebt weiß; selbst im ärgsten Widerspruch, nur weil er gelten kann, und ohne Klammer oder Nebensatz: ist; und sich erfüllt und alles aus sich schafft, durch sie: im Zweisein mit ihr in dieser Zeit ohne Zeit, in all jenen Monaten ohne Feile, ohne gerötete Augen, ohne die blinde Wut der Arbeit. Ohne Ablenkung. Nur im Schaukelschwung, im Leuchtkörperflug. Leben ohne Liebe ist nur Ablenkung. Und sie dagegen waren Hinwendung: das Staunen vor dieser unendlichen Entfaltung in Hingabe an jedes Heute, durch das Auge der Geliebten geliebt. Durch sie in sich vervielfacht. Und gleichzeitig beruhigt: Das Wiegenlied des namenlosen Tages, so als wäre Morgen ein Versprechen, das zu halten alles ist. Als gäb es keinen Tod. Und keine dumpfe Angst, wie das: das unaufhörliche Gequake aller Dämmerungskröten: Der Tag braucht Struktur, der Mensch braucht Rahmen. So spricht da jene, die sich ganz bescheiden die Vernunft nennt. Und der hat man zu glauben, sagen die Vernünftigen, der Mann im Anzug und die Frau mit diesem strengen Blick, doch: Was für abgehackte Phantasie, was für ein dressiertes Denken: Arbeit! Arbeit! Arbeit! krakeelt es aus der engen Kehle jener hassverseuchten Ablenkung: Arbeit!, und dann gute Nacht. Immer wieder Guten Morgen, Gute Arbeit, Gute Nacht. Mehr nicht, das reicht, der Rest ist Sterben. Wie traurig so ein Leben ist, wie stumpf es ehmals weite Augen, wie klein es auch den Geist, die Liebe oder Güte macht. Was wäre manch' ein Mensch, man überlege mal in Ruhe, und zu welcher Tat imstande, wüsste er sich nur geliebt. Wie lächerlichgering ist diese triste Welt durch jenen Blick, der Liebe misst. Und dann dagegen: Wie die Welt durch sie zum Rahmen wird und die Struktur der Tage: ihre Wege zu zweit. Wer braucht da die genaue Zeit? Das Heil durch Arbeit setzt und glaubt und fordert nur der eine - ohne Liebe. Und bessres fällt ihm niemals ein. Alle andren sehen nur Notwendigkeit und hüten sich vor neuen leeren Himmeln. Was ist das für ein Nursein, fragt er sich, und senkt den Kopf und pendelt mit der alten Uhr das leidige Manöver, das entweder-oder, das sich listig um die Augen legt, bis er wieder Stier ist, blinder Stier in Trauerwut auf allen Vieren: ohne Liebe ist er nur das kranke Tier, das im Käfig scharrt und wie verloren liegt und alle nur befremdet und mit Abscheu oder Nichtverstehen ekelt: Macht das was? Was soll das sein? Miese Unterhaltung! Kann es sich nicht mal zusammen nehmen, was soll denn die Tristesse? Schon wieder ruhelos, noch immer? Gebt uns doch mehr Abwechslung! Andren Viechern geht es noch viel schlimmer! Und: Geht's noch mit dem Jammern? Kann es sich nicht mal beherrschen? - Und wie immer irritiert der Kranke mehr, als dass er Mitleid fördert: sein Fühlen ist ja doch Erinnerung und steht im Raum dem Vorwurf gleich. Das soll er ja nicht wagen! Und das soll die eigne Stille doch gefälligst unterschlagen. Und doch: Was soll das alles ohne sie? Was soll das sein, das Andre sehen, außer dem Verwesen und Erbärmlichkeit. Das Leben ohne Liebe ist Zerfall - mit kaum nennenswerter Halbwertszeit. Doch so zu denken, ziemt sich nicht. Es ist ja nicht gesund, im Gegenteil, es sabotiert bald alles, was man tut - bis alles außer Liebe nur wie gutgemeinter Stumpfsinn scheint - und sei es noch so wichtig: die absurde Welt der Anzugträger, die wie Kinder früher Murmeln heute gierig ihre Scheinchen zählen; diese Inszenierung von Bedeutsamkeit und die geschwungnen Reden, das Geschwätz jener Politstrategen oder Börsenkenner und der sogenannte Klatsch des Tages, dieser allgemeine Ausverkauf - ist alles nur Verdauung, deren Haufen in der Sonne glänzt. Wie angesichts der Liebe alles schrumpft und zu Materie wird! Bis nichts mehr tröstet, auch kein Buch, kein Bild, kein Wort und keine Note, nicht mal das zu uns geneigte, noch so freundliche Gesicht. Es ist ja alles nichts. Und ja, er weiß es schon: aus ihm spricht die Leere ohne Zentrum, die bis zu Haut und Haaren reicht, der Hass auf Montag - und all diese Erinnerung: an Liebe und vergessnen Tod, die Zeit ohne Zeit. Aus ihm plärrt der Idealist, der nicht begreifen will, dass er zu sterben hat und längst schon angestorben ist. Wie er überhaupt das wagen konnte: Liebe, alles oder nichts. Was für ein Wahnwitz. Nun wieder nichts, und draußen schreit's: halt doch den Rand, und Augen auf und aus der Traum, und Gute Nacht und Guten Morgen, willkommen in der schönen neuen Welt der Arbeit, halt dich ran! Mit Schwung in diese Ablenkung, die man so Leben nennt, an milden Tagen. Und lächle breit, wenn du zu feige bist, und lächle weit, wenn niemand deine Enge sehen soll. Widme dich nur ganz der Woche, jeder Stunde und Minute und Sekunde, sieh auf deine Uhr und diesen Zeigern zu. Widme dich nur ganz in allen Sinnen dem Verstreichen leerer Zeit, bis deine Stunde schlägt. Erkenne diese Nichtigkeit. Und doch, es gab eine Zeit ... und die wird wieder sein. Bis dahin: Warten, bis dahin wirkt Erinnerung: Die Liebe ist alles, der Rest nur Ablenkung. Tags: hände hoch oder ich romantisiere, ein kleines funkelndes lila pony im grauen zentrum der stadt, überwindung der anbiederungsprosa, herr ober - liebe hatt ich nicht bestellt, darf ich das vielleicht trotzdem glauben?, ein postironischer blick auf den eisberg, der kleine haufen aus dem arsch des hohen rosses
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Rezept zum Glücklichsein
Ich bin Brei, schwammig in der Konsistenz und dem Diktat der Schwerkraft soweit unterlegen, dass ich mich auf dem Boden immer weiter ausdehne. Rückgratlos und ohne Form blubbere ich sandfarbene, sämige Bläschen vor mich hin und warte auf irgendetwas. Auf was ich warte, weiß ich aber auch nicht. Vielleicht warte ich darauf, dass sich alles in Wohlgefallen auflöst. Wohlgefallen. Ein schönes Wort. Ich überlege, mir etwas zu essen zu machen, aber ich komme in meinem jetzigen Zustand gar nicht in die Küche, geschweige denn kann ich den Kühlschrank öffnen. Wer weiß, vielleicht vertrockne ich irgendwann einfach. Dann bin ich ein Klumpen vertrockneter Brei. Und dann kommt jemand, bricht die Tür zu meiner Wohnung auf und fragt sich, was da am Boden liegt und wo ich bin. Sie werden weinen, wenn ich nicht mehr da bin. Ich weiß das, weil es mir meine Logik sagt. Aber ich stelle mir ganz gern vor, dass sie sich denken, ich sei auf einem schönen Fleckchen Erde. In der Karibik vielleicht. Da ist das Wasser hellblau und der Strand nahezu mit weißem Sand bedeckt. Ich habe das auf Fotos gesehen. Vor noch ein paar Wochen war ich kein Brei. Da hatte ich noch annähernd eine Figur, ein menschliches Aussehen. Obwohl ich zu dem Zeitpunkt schon lange kein Mensch mehr war. Ich weiß nicht, was ich bin. Ein Hülle vielleicht. Eine Hülle für Kram. Gedankenkram. Das Brei-sein hat in meinem Kopf angefangen. Erst brachte ich immer alles durcheinander, aber es störte niemanden. Die anderen dachten halt, dass ich ein wenig übersteuert wäre. Unkonzentriert war ich ja schon immer. Da gewöhnen sich die Leute dran oder eben auch nicht. Ich musste mich irgendwann daran gewöhnen. Man kann das ja nicht einfach abschütteln. Dann später kam Schusseligkeit dazu. Auch nichts, was bei mir neu war. Doch einmal stand ich einfach da und machte nichts. Ich stand einfach da und atmete. Die Menschen um mich herum, fragten, ob alles in Ordnung wäre, aber ich konnte nicht antworten. Ich hatte keine Antwort. Ich ging dann irgendwann zu mir nach Hause. Es hilft ja nichts, einfach so an einem Fleck stehen zu bleiben, dachte ich mir und ging automatisch los. Als ich Zuhause war, setzte ich mich auf meinen Sessel und atmete weiter. In den darauf folgenden Tagen merkte ich schon, dass meine Haut immer weicher wurde und dass ich immer tiefer in den Sessel sank, aber es störte mich nicht. Ich konnte mir Kaffee machen und meine Zigaretten anzünden. Was wollte ich mehr. Bis ich vor kurzem dann doch nicht mehr an die Kaffeemaschine kam. Das fand ich nicht mehr so gut. Ich kletterte auf einen Stuhl und stellte die Maschine kurzerhand auf den Boden. Den Kaffee und die Milch stellte ich gleich daneben. Das Laufen fiel mir schon recht schwer, weil meine Klamotten immer mehr um meinen zähflüssigen Körper schlackerten. Deshalb zog ich die dann irgendwann ganz aus. Ich war ohnehin allein Zuhause. Da stört das ja niemanden. Mittlerweile brauche ich ziemlich lange, wenn ich irgendwo in meiner Wohnung hin will. Wenn das Telefon klingelt, erreiche ich es immer erst, wenn es aufgehört hat zu läuten. Das ist nervig und meistens bin ich dann so erschöpft, dass ich nicht mehr zurück rufe. Ich bleibe dann einfach auf dem Boden liegen. Der ist schön kühl und bei der Hitze draußen ist das eine Wohltat. Manchmal, nicht oft, denke ich daran, warum ich wohl immer weicher werde, meine Konsistenz verliere und es mir beinahe gleichgültig ist. Aber ich glaube, es sind zu viele Gründe. Und wenn man nicht weiß, wo man anfangen soll, wird es eben schwer, überhaupt anzufangen. Ich habe es gestern geschafft, mein Notebook anzumachen und habe auch endlich ein Fenster öffnen können, um mich in den weiten Welten des Internets zu tummeln. Momentan suche ich mir ein Urlaubsangebot. Ich will in die Karibik. Ich denke, das ist eine gute Idee. Mal weg von allem. Wenn ich jetzt die Buchung bestätige, sollte ich noch einen Flug buchen. Wenn ich den dann gebucht habe, habe ich eine Woche Zeit um mich anzuziehen, meine Sachen zu packen und mich zum Flughafen bringen zu lassen. Das wird echt anstrengend. Aber das ist es mir wert. Ich freue mich schon, einfach in der Sonne zu liegen und vor mich hin zu brutzeln. Und sollte ich nicht zu meiner alten Form zurück finden, werde ich vielleicht als erster menschgewordener Plinz in die Geschichte eingehen. Eine Win-Win-Situation.
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Endlich eine gesunde Alternative zu Zigaretten?
Vaporizer stellen eine gesunde Alternative zu Zigaretten und Wasserpfeifen dar und werden vor allem in der Aromatherapie eingesetzt.
Haben Sie schon mal was von „Vaporizern“ gehört? Ein Vaporizer ist ein Gerät, dass ähnlich wie ein Inhalator zum Verdampfen von Wirkstoffen eingesetzt wird. Der Unterschied zum Inhalator liegt darin, dass Substanzen mit einem Vaporizer direkt verdampft werden, wobei bei ersterem nur Lösungen dieser Substanzen verwendet werden. Somit kann eine Substanz genau soweit erwärmt werden, dass die gewünschten Wirkstoffe freigesetzt werden. Vaporizer sind ideal für medizinische Behandlungen, da die Substanzen zur Freisetzung der Wirkstoffe nicht verbrannt werden müssen und so keine Oxidation stattfindet. Oft werden Vaporizer mit bestimmten Kreisen assoziiert, da Sie mitunter zum Konsum von Cannabis verwendet werden können. Richtig eingesetzt kann allerdings auch eine Therapie mit dieser Pflanze einen großen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit leisten. Derzeit werden vor allem in den USA zahlreiche Studien zu diesem Thema durchgeführt. Vaporizer in der Aromatherapie Vaporizer werden häufig für Aromatherapien eingesetzt. Als Aromatherapie wird eine alternative Heilmethode bezeichnet, bei der ätherische Öle zur Linderung von Krankheiten und zur Steigerung des Wohlbefindens eingesetzt werden. Pflanzen wurden bereits zur Zeit der alten Hochkulturen in Mesopotamien und Ägypten zu medizinischen und rituellen Zwecken verwendet. Eine Rückkehr feiert die Behandlung mit ätherischen Ölen seit dem Jahr 1910, als der französische Parfümeur und Chemiker für Kosmetika René-Maurice Gattefossé zufällig die Wirksamkeit von Lavendelöl bei der Behandlung von Wunden entdeckte. Er hatte sich bei einer Explosion Verbrennungen zugezogen, diese mit Lavendelöl versorgt und so zufällig dessen heilende Wirkung beobachtet. Daraufhin wurden viele Forschungen in diesem Bereich getätigt, es wurden zahlreiche Studien durchgeführt und heute werden ätherische Öle für zur Linderung unterschiedlicher Beschwerden und zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens eingesetzt. Stationäre und tragbare Vaporizer Mittlerweile gibt es eine recht große Auswahl an unterschiedlichen Vaporizern. Hersteller wie Arizer, Pax oder DaVinci bieten sowohl stationäre, als auch tragbare Modelle an. Die tragbaren Modelle sind meist so kompakt, dass sie problemlos in Hand- oder Jackentasche transportiert werden können. Somit ermöglichen sie eine gewisse Unabhängigkeit, da man seine Aromatherapie auch einfach auf Reisen weiterführen kann. Die stationären Ausführungen wiederum sind meist mit zahlreichen nützlichen Funktionen ausgestattet, zum Beispiel eine Speicherfunktion für die bevorzugte Temperatur. Diese Funktion ist äußerst praktisch, da es für jedes ätherische Öl und jede Pflanze gewisse Temperaturen gibt, die es einzuhalten gilt. Bei zu niedrigen Temperaturen kann die verwendete Substanz möglicherweise nicht ihre vollständige Heilkraft entfalten, zu hohe Temperaturen hingegen können heilende Bestandteile zerstören. Mit der Speicherfunktion für Temperatur kann zu Beginn einer Aromatherapie die benötigte Temperatur eingestellt und bei der nächsten Verwendung einfach beibehalten werden. Viele Vaporizer bieten noch andere praktische Features, wie zum Beispiel das Anpassen verschiedener Einstellungen über Smartphone-Apps. Einen guten Überblick darüber, was der Markt zur Zeit zu bieten hat, finden Sie zum Beispiel auf MagicVaporizers.de . Gesunde Alternative Auch wenn man nicht vorhat, gleich eine ganze Aromatherapie durchzuführen, so kann ein Vaporizer doch eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Genussmitteln wie Zigaretten, Zigarren oder Wasserpfeifen darstellen. Dadurch, dass die ätherischen Öle und Pflanzen lediglich verdampft und nicht verbrannt werden, wird das Einatmen höchst schädlicher Substanzen wie Teer, toxischer Gase, freie Radikale usw. zu einem hohen Grad oder sogar vollständig vermieden, je nach Qualität des Vaporizers. Sie sehen also, Vaporizer sind besser als es ihr Ruf vielleicht sein mag. Und wer weiß, vielleicht geht man in ein paar Jahren statt in die Shisha-Bar in die Vaporizer-Bar? Tags: Gesundheit, Genussmittel, Pax Vaporizer
http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/endlich-eine-gesunde-alternative-zu-zigaretten/1520461
https://web.archive.org/web/20151022230622/http://www.neon.de:80/artikel/wissen/gesundheit/endlich-eine-gesunde-alternative-zu-zigaretten/1520461
wissen
gesundheit
1,520,461
1,369,080,180
schokobaby
http://www.neon.de/user/schokobaby
Hommage
Du lachst mit mir über den kleinen Penis, kritisierst mein Urteilsvermögen und versicherst mir, dass er das nächstes Mal größer ist.
Du fühlst dich beschissen. Vom Leben betrogen. Gestern Nacht durchgefeiert, mit dem Falschen nach Hause gegangen - zu kleiner Penis, zu große Klappe. Dir ist schlecht danach und einsam bist du auch noch, wenn du um sieben Uhr morgens durch die Straßen gehst. Verdammt, manchmal wirst du verarscht. Manchmal küsst der Typ verdammt gut und ist im Bett einfach nur schlecht. Manchmal hast du am Ende des Monats keine Kohle mehr, dann gibt es eine Woche lang nur Reis zum Essen. Und manchmal wirst du gerade zu diesem Zeitpunkt auch noch krank. Ich bin mir dann immer nicht sicher, ob ich lachen, weinen oder einfach drauf scheissen soll. Denn dann ist Tiefpunkt. Dann gibt es dich. Du gehörst zu denen, die mir in den dunkelsten Stunden Licht bringen, Silberstreifen am Horizont. Du gibst mir eine Sicherheit, die weit über die eigene Komfortzone hinausgeht. Du lachst mit mir über den kleinen Penis, kritisierst mein Urteilsvermögen und versicherst mir, dass es das nächstes Mal besser wird. Menschen wie du kennen mich und haben sich trotz meiner Verrücktheit für mich entschieden. Genauso, wie ich mich für dich entschieden habe. Ich sage so oft verdammt, bin verdammt verrückt und stehe viel zu oft am Abgrund, aber diese Übereinkunft rettet mich - jedes Mal.
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freundschaft
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Bender018
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Ding dong
Es läuten die Monsterglocken!
Die Kleinbusige stellt es sich mächtig dolle vor, exorbitant große Hupen zu haben. Wie man das neue leichte Sommerkleidchen in der Stadt ausführt, das mit zwei prallen, festen Monsterglocken gefüllt ist und damit die heiße Jahreszeit einläutet. Diejenige, die von Natur aus eine riesige Oberweite hat, ärgert sich über den Sommer, denn auf der Unterseite der Möpse bilden sich bei über 25° C kleine Schwitzeseen. Frauen mit Riesenbusen gehen übrigens nicht Sport machen. Ist so. Das lernt man übrigens, wenn man in die Wäscheabteilung geht und nach einem Sport-BH in Größe F fragt. „Hamwa nicht.“ Hamwa schon – das Internet macht‘s möglich. Aber wenn man dann zum Sport geht und nicht mehr sehen kann, was der Drillinstructor vormacht, weil beim Hopsen alle 2 Sekunden die Sicht von zwei Fleischbergen verdeckt wird, vergeht einem ohnehin die Lust. Ach ja, Lust. Manche Männer stehen auf mächtig Holz vor der Hütten. Ist ja auch besonders sexy, wenn man sich a tergo liebt und die Megahupen wie zwei Gewichte zum Stoßrhythmus über die Laken schubbern bis die Nippel rot und rau sind. Oder der Mann sich in den zwei Möpsen eingräbt, während er sie eifrigst knetet. Von oben sieht das dann eher so aus, als suche sich der werte Herr eine neue Kopfbedeckung aus, die erst noch ordentlich zurechtgerückt werden muss. Das war’s dann mit der Lust – zumindest von der weiblichen Seite. Egal wie groß auch das Selbstbewusstsein sein mag – die Titten sind immer noch einen Tacken größer. Man kann zwar stolz erhobenen Hauptes durch die Fußgängerzone laufen. Wenn man aber feststellt, dass dir niemand ins Gesicht schaut – und es ist egal ob das Gegenüber weiblich oder männlich ist – wünscht man sich eins von den T-Shirts, auf denen „Ich habe auch Augen, du Arsch“ steht. Na, und dann gibt’s ja noch die Sache mit der Schwerkraft. Wenn man dann älter wird und die Tüten langsam ihren saftigen Inhalt verlieren, kann es schon passieren, dass man den BH öffnet und die Beiden herausstürzen, als wären sie gerade dem iranischen Knast entkommen. Man munkelt, das klingt wie ein großer Schmatzer, wenn sie auf den Bereich um den Bauchnabel knallen. Vergessen sollte man auch nicht, dass das Leben mit Monsterhupen kostspielig sein kann. Wenn man also noch nicht 50+ ist und sich nicht für die spitz zulaufenden, hautfarbenen Omma-Stützbüstenhalter entscheidet, darf man ordentlich in die Tasche greifen. Ja, H&M hat mittlerweile auch BHs für große Größen, aber die Dinger halten ja mal nix aus. Meistens entsteht dann nämlich der Dopplereffekt im Brustbereich: Weil die Scheißdinger trotzdem immer zu klein sind, schneiden die Ränder so ein, dass man auf einmal 4 kleine statt 2 große Brüste hat. Will man hingegen einen sexy BH, der passt, dürfen schon mal über 55 Euros über die Ladentheke gereicht werden. Wie viele BHs man dafür bei H&M kaufen kann? 2-3. Der gesundheitliche Aspekt spielt natürlich auch eine Rolle. Frauen mit extrem großen Brüsten haben häufig Nacken- bzw. Kopfschmerzen. Die zwei Boobies scheinen ein emoeskes Gemüt zu haben. Wenn sie die Wahl haben, schauen sie nämlich lieber nach unten als ihre Knospen nach oben zu richten. Glück hat, wer mit starker Nackenmuskulatur aufwarten kann. Oder einem breiten Kreuz. Und das übrigens, gehört bei Frauen auch nicht unbedingt auf die „Must-have“-Liste. So wie Fußpilz oder starke Behaarung. Aber – hey – es gibt natürlich auch Vorteile. Monsterglocken zaubern ein verführerisches Dekolleté. Wenn man kalte Hände hat – einfach unter die Falte stecken, da ist’s immer warm. Und irgendwann, wenn man alt und grau ist, braucht man keinen Schal mehr, weil man dann die zwei Schläuche einfach mehrmals um den Hals wickeln kann. Merke: Monsterglocken sind was Feines, wenn man über alle Begleiterscheinungen mit einem Lächeln hinwegsehen kann.
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frauzuckerwatte
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Stillstand
Weiter. Immer weiter. Der nächste Schritt muss kommen. Auch, wenn er das Ende bedeuten mag. Wir können leider nicht stehen bleiben.
Was tun wir, wenn wir nicht wissen, was wir tun sollen? Soll alles so bleiben wie es ist, nur weil es gut so ist wie es ist, ohne, dass wir wissen was es überhaupt ist? Braucht denn alles immer eine Definition oder kann man darauf getrost verzichten? Vielleicht fühlen sich die Dinge gerade deshalb so gut an, weil man ihnen keinen Stempel aufgedrückt hat, der einem vorgibt was man zu tun und zu lassen hat. Wir tun einfach das, wonach uns ist. Wir sind Egoisten. Auf unsere ganz eigene und selbstverliebte Weise. Sollten wir es nicht genießen, solange sich alles gut und richtig anfühlt? Warum muss man immer über alles reden, obwohl wir beide wissen, dass man doch keine Antworten auf diese Fragen hat? Wir sollten mehr an uns denken. Jeder für sich. Für sich das Beste. Wenn man nun füreinander das Beste ist, zumindest für einen, wie wir beide wissen, schnell vorübergehenden Moment, sollten wir das mit offenen Armen empfangen und die Verwerflichkeit dieser Verbindung einfach ausblenden. Man mag uns realitätsfern nennen oder von mir aus auch gefangen in einer Situation in der „man“ eigentlich nicht sein möchte. Nur, was ist wenn wir genau in der Lage in der wir uns befinden voll aufgehen? Und wer sagt überhaupt, dass unsere Art Beziehung ein Ablaufdatum hat? Vielleicht finden wir zueinander, vielleicht auch nicht. Eigentlich ist es zu schade, dass dieser Zwischenstatus, in dem wir uns befinden, nicht bestehen kann. Aber wir wissen alle, was von uns verlangt wird. Weiter. Immer weiter. Der nächste Schritt muss kommen. Auch, wenn er das Ende bedeuten mag. Wir können leider nicht stehen bleiben. Tags: Freundschaft plus, Beziehungen, Herzensangelegenheiten
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ga
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kulturschutzgebiete
eine frage an die kulturschutzgebieterin
muss man in kulturschutzgebieten hundebilder anleinen? Tags: heute ist monitag
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ginash
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Gedanken. Ein altes Gedicht.
Meine Gedanken sind schwarz - wie die Nacht. So schön.
Altes Gedicht Meine Gedanken sind schwarz wie die Nacht so schön, wenn die Sonne nicht scheint so blendet sie mich nicht mit ihren Lügen, die ihr Wahrheit nennt. Der Mond viel schöner, als das helle Falsche die Sterne funkeln wie Augen, so unfassbar in ihrem weißen Kleid. Der Wind so kalt wie Eis ist mein Herz erfüllt von Hass keine Freude in meinen Augen trüb wie ein Moor so tief und schlammig ist mein Weg gepflastert mit Tränen. Der Regen naß wie ein Ozean, so unendlich die Leere in meinem Denken, eine Mauer zu hoch zum Überwinden meiner Grenzen. In einem Loch wie das Unendliche sieht das Ich sich überlaufen verläuft sich über ein Feld aus Angst macht sich breit ist längst schon zuhaus in meinem Kopf aus Chaos und verweilt dort als Fleck vermischt mit Blut. Der Horizont zu weit weg ohne Gold am Ende des Regenbogens, ein Geflecht aus Dornen spitz wie Nadeln stechen diese Worte, durchbohren wie Pfeile, ohne ihr Ziel zu verfehlen. Das Schweigen so laut wie ein Donner, gefolgt vom Blitz eingeschlagen in den falschen Ort für mein Selbst zu finden in einer lang verschlossenen Truhe aus Suche bis ins All schiesst die Seele durstig nach Wüste und Ödland, im eigenen Gedankenschwall nur zu stoppen mit einem Netz aus chaotisch verwobener Nähe. Dann sterben die Gedanken so qualvoll wie der Tod es verlangt nach Seelen wettzueifern voller Neid einzusaugen was übrig ist bis die dunkle Leere perfekt ist.
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init-admin
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Geschenke für alle!
NEON empfiehlt 108 tolle und bezahlbare Weihnachtsgeschenke
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Michael_Ebert
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Der Feind in meinem Land
Frau zwischen den Fronten: Die Irakerin Alyaa arbeitet für das US-Militär, aber liebt ihr Land
Als die ersten Bomben auf Bagdad fallen, sitzt Alyaa gerade zuhause an ihrem Schreibtisch. Die Druckwelle der Explosionen zerbrechen die Fenster ihres Zimmers, werfen die 23-Jährige von ihrem Stuhl und schleudern sie quer durch den Raum. Sie bleibt unverletzt. Als bald darauf amerikanische Marines durch die Straßen vor dem Haus ihrer Eltern laufen und laut rufen, dass sie Menschen suchen, die ihre Sprache verstehen, rennt Alyaas Bruder nach draußen und hilft den Soldaten. Einige Tage später beginnt auch Alyaa für die US-Truppen zu arbeiten. Sie hat Englisch studiert, und inzwischen ist sie am amerikanischen Gerichtshof für Kompensationszahlungen in Bagdad beschäftigt. Hier werden Iraker entschädigt, denen nach dem offiziellen Kriegsende noch Schäden durch amerikanische Soldaten zugefügt wurden. Die Menschen stehen Schlange. Der NEON-Autor Thomas Erdbrink hat mehrere Tage mit Alyaa in Bagdad verbracht und erzählt in einer großen Reportage (NEON 12/03) von dem neuen Leben und dem neuen Beruf der jungen Frau, die hin- und hergerissen ist zwischen den zwei Welten, zwischen denen sie vermitteln muss. Offiziell ist der Krieg im Irak beendet. Aber noch immer sterben Menschen durch Bombenattentate oder Schießereinen in den Straßen der großen Städte. Die amerikanischen Truppen melden mehr Tote seit Kriegsende als währenddessen. Was ist deine Meinung zu diesem Krieg? "Wichtige Links zu diesem Text" Was ist Deine Meinung zu diesem Krieg?
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Katha123
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Wendezeit
Eine Kurzgeschichte (ohne autobiographischen Hintergrund)
Er wollte unbedingt, dass sie dieses Mal ein Glas nimmt. Früher hat sie es direkt in den Strahl gehalten. Meist aber zitterte ihre Hand so sehr, dass der Strahl versiegte, bevor das Stäbchen mit der Flüssigkeit benetzt werden konnte. Es funktioniert nicht mit einem einzigen Tropfen, hat er gesagt. Sie hat es nicht sofort verstanden. Einmal fiel es ihr herunter, so aufgeregt war sie. Das ist schon eine Weile her, vielleicht zwei oder drei Jahre. Da musste sie sofort ein neues kaufen. Sonst durfte sie immer warten, eine Woche oder auch zwei. Das Stäbchen darf nicht zu nass werden, hat er gesagt. Es muss diesmal einfach klappen. Wenn nicht, wird sie diese Nacht keinen Schlaf finden. Er wird wieder auf das Stäbchen schauen, sie wird den Kopf senken. Dann wird er sie schütteln, gegen die Wand pressen und würgen. So genau kann man es nicht voraussehen. Später dann, wenn er sich beruhigt hat, sein Blick wieder sanfter geworden ist, wird er wortlos das Haus verlassen und erst im Morgengrauen zurückkehren. Mit frischen Mohnblumen, manchmal sind einige Rosen dazwischen. Eine Mischung aus Aftershave und billigem Scotch wird noch Stunden später in der Luft liegen, wenn sie sein Frühstücksbrötchen belegt. Er wird seinen besten Anzug wählen, so wie er es immer macht, wenn ein wichtiger Geschäftstermin ansteht. Am späten nachmittag wird sie den BMW vorfahren hören, schnellen Schrittes wird er zur Haustür laufen. Sie wird prüfen, ob der Kaffee die richtige Temperatur hat. Einmal hatte sie sich vertan und die falsche Thermoskanne erwischt. Vom Vortag. Das war schlimm. Aber er kann ja auch anders sein. So liebevoll. Wenn jemand sie auf die blauen Flecken auf den Oberarmen anspricht, wird sie sagen, sie sei die Treppe heruntergestürzt. Das kann ja schließlich mal passieren. Sie wird sich natürlich gut überlegen müssen, welche Treppe sie wählt. Am besten die Kellertreppe. Das Licht im Treppenhaus ist kaputt. Genau. Lächeln ist wichtig. Immer lächeln. Das sagt er ihr immer wieder. Nächste Woche wird der Vorstand zu Besuch sein. Er hat zum Dinner eingeladen. Ente wird es geben. Ente passt gut. Ihre schwarze Strickjacke wird sie tragen. Die mit den schwarzen Pailletten, die die Arme bedeckt. Schließlich ist es kalt im November. Dazu die silberne Kette, die er ihr zum 5. Hochzeitstag geschenkt hat. Er hat ihr vorgerechnet, wie viele Stunden er dafür arbeiten musste, für den kleinen Brillanten im Schmetterlings-Anhänger. Die Ente muss hervorragend werden, mit schöner Kruste. Dann wird er sie zufrieden anlächeln und die Vorstandsmitglieder werden anerkennend mit dem Kopf wippen. Wenn er befördert wird, werden sie eine Kreuzfahrt machen, sagt er. Der erste Urlaub seit der Hochzeitsreise. Auf die Malediven. Oder die Seychellen. Mallorca ist ihm lieber. Nicht so weit. Außerdem bekommt man dort deutsches Essen. Sie werden die Reise im Winter machen. Dann kann sie wieder ihre schwarze Strickjacke tragen. Die steht ihr gut, findet er. Bei ihrem ersten Kennenlernen, damals auf der Veranda eines gemeinsamen Freundes. Einen kurzen Rock trug sie. Sexy nannte er es. Sie kicherte nur verlegen. Den Rock von damals, sie hat ihn weggeworfen. Erinnerungen. Tragen kann sie ihn nicht mehr. Die Leute würden Fragen stellen. Krampfadern, nein,ja, ich muss es mal abklären lassen. Ein guter Arzt für Venenkrankheiten? Ja, gerne, schick mir doch eine email. Dann schaue ich da mal vorbei. Momentan sieht es aber zeitlich schlecht aus. Du weißt ja, der Haushalt. Sie hält das Stäbchen ins Glas. Für genau fünf Sekunden. So hat er es ihr gesagt. Ein paar Minuten Geduld braucht sie jetzt. Das Stäbchen liegt vor ihr. Die chemischen Prozesse sind kompliziert. Er hat es ihr erklärt. So genau erinnert sie sich nicht. Bis jetzt ist alles gut gelaufen. Es war nur wenig Flüssigkeit für wenige Sekunden. Die letzten paar Minuten muss sie noch durchstehen. Sie muss es einfach schaffen. Das Stäbchen liegt in einer Schatulle auf dem Küchentisch. Er wird sie öffnen, das Stäbchen herausnehmen und ein Photo machen. Dann wird er seinen Chef anrufen. Und die Kollegen. Die Eltern auch. Die Schwestern und Großeltern. Alle werden sie ein Photo bekommen von dem weißen Stäbchen mit den zwei blauen Balken. Es wird ein Mädchen werden. Da wird er sich sicher sein. Sie füllt zwei Gläser mit Rotwein. Er möchte entspannen, wenn er müde von der Arbeit kommt. Wenige Tropfen Gift werden reichen. Es wird ein schneller Tod sein. Sie lächelt, nimmt einen tiefen Schluck und schließt die Augen.
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sternenkind
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Romantik ist nur Dummheit in Geschenkpapier
Mit bestem Dank an Muff Potter!
Lass uns irgendwas scheiß Romantisches machen. Raus aufs Feld fahren, mit den Rädern, hinten im Körbchen eine Decke und ein paar klirrende Flaschen Bier. Eingemummelt auf dem abgemähten Feld die Sterne schauen und bald keine Wünsche mehr haben, weil wir so wunschlos sind und eh zuviele Sternschnuppen vor unseren Augen vorbeiziehen. Eine Stunde pure Harmonie und Gehirnfreizeit. Mein Kopf auf deinem Bauch, deine Wärme spüren, mit jeder Einatmung deinerseits, hebt sich mein Kopf und mit dem Ausatmen senkt er sich wieder. Augen auf im Sternenrausch, um uns herum die ungewohnten Geräusche der Natur bei Nacht. Es ist nicht still. Niemals. Scheißromatisch- Scheißillusion. Die Zerstörung nicht spüren. Es ist so wunderbar. Da braucht man keine Drogen für. Nur ein wenig Zeit hier und jetzt auf diesem Acker. Deine Finger in meinen verschränkt. Einmal der Illusion hingeben. Einmal nur vergessen, dass es eigentlich nur um stumpfes Rummachen und Sex geht. Romantik ist nur Dummheit in Geschenkpapier. Und du hast mein Geschenkpapier mir hier und jetzt schon längst vom Leib gerissen. Aufs Feld schaffen wir es heute sicher nicht mehr. Und auch sonst nirgendwo gemeinsam hin. Dich gibt es gar nicht und mich auch nicht und uns erst recht nicht. Die Dummheit liegt am Boden und im Bett die berechnende Kälte. Du gibst, ich nehme. Ich gebe, du nimmst. Freie Marktwirtschaft zwischen Decken, nackter Haut und Wohnungstür. Scheiß Romantik. Scheiß auf Romantik! "Wichtige Links zu diesem Text" muff potter- gute aussicht
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Aus_Zeit_Monsta
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Hommage an Wang Wei
Haiku 1
Neben der Kloschüssel. Das Chili Con Carne Halb verdaut. Zwinkernde Forderung "Iss mich. Du willst es doch auch!"
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Konfettischwester
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Der Rastlose
Ich werde wach, es ist schon hell, aber noch zu früh für einen Sonntagmorgen. Ich höre den Regen und dich auf meinem Balkon. Du rauchst, und grübelst.
Ich werde wach, es ist schon hell, aber noch zu früh für einen Sonntagmorgen. Ich höre den Regen und dich auf meinem Balkon. Du rauchst, und grübelst. Ich tue so, als würde ich schlafen. Denn ich kann dir bei deinen Kämpfen nicht helfen. Es ist das erste Mal, dass du in meiner neuen Wohnung schläfst. Nach über 2 Monaten. Etwas in mir hatte gehofft, dass es niemals dazu kommen würde. Dass ich diesen Ort frei von Erinnerungen an dich halten kann. Dass ich den Absprung finden würde, dass ich wegkomme von dir, meiner wunderschönen und zerstörerischen Droge. Vieles hat sich geändert, vieles nicht. Es geht dir besser, du bist wieder gesund. Doch du grübelst noch genauso viel wie zuvor. Neue Wohnung, neuer Job - neues Leben? Mit oder ohne mich? Abwechselnd reden und schweigen wir das Thema tot, denn über ein Jahr fragen wir uns was wir eigentlich füreinander sind. Du hast wieder Schlaf gefunden, wenn auch nur unruhigen. Von was du wohl träumst? Mit wilden Locken und vollen Lippen krümmst du dich um meine Bettdecke und wirst deinen unverwechselbaren Geruch hinterlassen. Den Geruch, von dem ich monatelang nicht genug kriegen konnte. Du bist der schönste Mann, den ich jemals getroffen habe. Und sicherlich einer der zerrüttetsten. So viele Stunden habe ich schon zugebracht dir einfach nur beim Schlafen zuzusehen. Denn nur dann wirkst du friedlich – und so zerbrechlich, dass mein kleines Herz ganz groß wird. Ich sitze in der Küche, es regnet noch immer. Der Kaffee wartet auf dich und ich, dass du mit deinem dürren und mit Tattoos zugetackerten Körper vernebelt in der Tür stehst. Ich frage mich, was ich für dich fühle. Gedanken über Gedanken. Gefühle über Gefühle. Doch auf viele Fragen im Leben findet man keine Antwort – dies scheint eine davon zu sein. Ich habe dich begehrt, ich habe dich geliebt, doch nie habe ich den Schutzwall um dein Herz zu durchbrechen vermocht. Nach so vielen kleinen Stichen ins Herz habe auch ich angefangen einen Schutzwall um meins zu bauen – Stein für Stein. Begehren tu ich dich auch heute noch. Jede einzelne Faser meines Körpers gibt sich deinen Händen hin und sehnt sich nach deiner Haut. Wie schön doch letzte Nacht war. Doch ob ich dich noch einmal lieben kann? Es ist Sonntagmittag, es regnet noch immer in Berlin. Ich vertage die Suche nach der Antwort, denn ich höre, dass du wach wirst. Gleich wirst du hinter mir in der Küche stehen, mir durch die Haare streichen und meinen Kopf küssen. Und ich werde wie immer dahinschmelzen. Tags: liebe
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pocket
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Um Haaresbreite
Wir sind Fuckbuddies und verdammt gute Freunde! Ein geniales Arrangement.
Du wirst mir herztechnisch nicht gefährlich. Du verhältst dich wie der beste Kumpel, ständig muss ich aufpassen nicht in einer Pfütze zu landen, oder fast ertränkt zu werden in der Dusche. Wenn ich dann um Luft und mein Leben kämpf, verarscht du mich, sodass ich, kaum habe ich die Atemwege wieder frei, vor Lachen keine Luft bekomm. Sitzend in der Duschtasse, ineinader verschlungen weinen wir Tränen vor Lachen. Ich kann in deiner Gegenwart nicht telefonieren ohne, dass du mir die Hand zwischen die Beine schiebst um mich abzulenken. Uns zu küssen bedeutet immer das Risiko einzugehn, gebissen zu werden. Wir balgen uns die halbe Nacht, vögeln, balgen weiter, bis wir erschöpft aufeinander einschlafen. Meine blauen Flecken erzähln mir unsre Geschichte. Wir reden über Gott und die Welt. Ich amüsier mich im Stillen, wenn du versucht mich mit geschwollener Retorik zu beeindrucken oder grossartig für mich kochst. Bin beeindruckt über Dinge die du ohne zu überlegen tust, kleine Gesten, sanfte Berührungen, mich ins Bett trägst wenn ich beim Wolkenbildererkennen in deinem Schoß einschlafe. Wir sind Fuckbuddies und verdammt gute Freunde! Ein geniales Arrangement, so unbeschwert und leicht. Die Nächte gehören uns Buddy. Am Morgen werd ich mich aus deinem Bett stehlen und mein Leben leben. Doch ziehst du mich dann im Halbschaf zärtlich und doch bestimmt an den Haaren wieder in deine Arme, weiß ich, wir machen uns was vor.
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bei der probe gapupst: song draus gamacht: für furzzies reichtz: ladieee clauclau.
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Völlerei
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In deinem Salz schwimmen deine Süße trinken mich an deinem Duft berauschen - so gierig und nähehungrig füllte ich mein Ich mit dir bis der Bauch sich spannte und die Füße nachgaben Auch Jahre später bist du noch unverdaut und in die Knochen gesickert Aber mittlerweile war deine Süße schlecht geworden dein Salz laugte aus und dein Duft ätzte in luftleeren Lungen Selbstbetäubt traute ich mich nicht Doch langsam spüre ich mich - lebenssehnsüchtig genug um dich Eingelegtes auszuschaben
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utopia3
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Und es war doch nur Sex
Mein erster Versuch eine Kurzgeschichte zu schreiben =)
Das wird doch nur Sex, dachten wir, als wir unsere Körper, schwitzend vor Erregung, auf uns zogen und nichts anderes mehr konnten als an diese Nacht zu denken. Das wird nur Sex,dachtest du, als ich das Spiel einfach mitspielte, mich, ohne Rücksicht auf meine inneren Gefühle, dir ganz hingab, mich ganz auszog, schwitze, schwitze, schwitze, ja gefühlt fast zerlief. Ja, es wird nur Sex, dachte ich, als ich aufstand um eine packung Kondome aus dem kleinen Schubfach im Schrank zu holen. Sie waren ganz sorgsam nach Farben sortiert nebeneinander gelegt. Gerade für solche Fälle lagen sie da vor sich hin. Sie lagen und man sah, dass sich auf ihnen bereits eine Staubschicht bildete. Das verrät viel über mich, dachte ich. Und es ist doch nur Sex, wenn man die Lust verspührt genau diese eine Person jetzt und hier in sich zu spühren. Und es ist doch nur Sex, wenn man wie sich wie ein wildes Tier auf den anderen wirft und seinen Trieben nicht mehr einhalt gebieten kann und will, wenn man raus und rein geht, rein und raus und an nichts mehr denken kann als an diesen Moment. Und es war irgendwie Leidenschaft deinen Körper zu berühren, langsam über deine Haut zu streicheln, jedes einzelne Haar mit den Fingern zu spüren,. Es war Leidenschaft, als du begannst laut zu werden und mich nicht interessierte ob es die Passanten durch das offene Fenster hören konnten oder ob die Nachbarn gleich klingeln würden. Ja, es war Leidenschaft als ich deinen Körper auf meinen presste und ich das Gefühl hatte, wir schweben und leben wie auf Drogen. Sex ist doch die beste Droge. Und dann der Schluss. Es war gut. Körperlich gut. Wir hatten Spaß. Es war nur Sex. Die Boxershorts hattest du genauso schnell wieder an, wie du sie ausgezogen hattest, dein Deodorant lässt dich in Windeseile wieder frisch riechen. In deinem Hemd siehst du nun wieder total seriös aus. Du lächelst. Du hattest Spaß. Aber nach dem Spaß kommt ernst. Und darum musstest du weg. Es war ja zu Ende. Es war alles ganz unverbindlich. Du konntest und musstest nun weg. Und ich liege noch immer nackt auf meinem Bett. Neben mir liegt die offene Kondompackung. Es ist die Kondompackung, die du noch vor einer halben Stunde in der Hand hattest. Ich denke nach. Und weiß nun. Es war Liebe, kein bloßer Sex. Es waren die Gedanken an dich, die kreisten und kreisten und nicht mehr vergehen. Es waren die Liebesgedichte, die ich seit Monaten an dich schrieb. Es war mein Leben was du zu bestimmen schienst. Es war bittersüß. Es tat weh, aber ich liebte dich. Und du ahntest nichts. Wir trafen uns und wir werden uns treffen. Und das nur zur Lustbefriedigung, das nur für... ja, wofür wohl. Du wirst es nie erfahren, wie sehr ich dich liebe, weil ich weiß, dass du dich nie für mich entscheiden wirst. Morgen kommst du wieder und wirst mein Herz ein weiteres kleines Stückchen kaputt machen. Ich lächele und freue mich während eine Träne über meine Wange rinnt.
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Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt
Im Online-Spiel "Second Life" können sich die Spieler selbst neu erfinden, ihre Welt neu erschaffen und alles machen, was sie wollen.
Das Ergebnis: Ein sex- und konsumverrücktes Barbieland. Heute trifft sich April Cremorne mit ihren Freundinnen. Sie schlendern durch ein futuristisch designtes Einkaufszentrum und kaufen Klamotten, Schmuck und Accessoires. Danach fliegen sie an den Strand, um schicke Typen aufzureißen. Mit denen beamen sie sich dann in den angesagtesten Club der Welt, tanzen dort zu Musik von unbekannten Künstlern, um am Ende des Tages auf Aprils Dachterrasse den Sonnenaufgang zu genießen. Willkommen im "Second Life"! Hier lebt jeder das Leben, das er gerne möchte. Hier ist jeder so jung, hübsch und sexy, wie er sich fühlt. Jeder kann fliegen, jeder kann sich beamen, keiner altert oder stirbt, und das ganze Land ist ein Themenpark, der Disneyland blass aussehen lässt. Das Besondere daran: Die User haben das Land erschaffen. Die Spieleentwickler der Herstellerfirma Linden Labs haben "Second Life" außer Himmel und Erde fast nichts mitgegeben. Statt dessen darf jeder einzelne virtuelle Dinge produzieren, verkaufen und kaufen. Das macht die Simulation wesentlich interaktiver als andere Online-Spiele, wie das höchst populäre Rollenspiel "World of Warcraft". Denn dort befinden sich die Spieler in einer fertig entwickelten Welt und spielen eine vorgegebene Geschichte. In "Second Life" dagegen kann jeder machen, was er will. Das jedoch ist auch schon der gesamte Inhalt des Spieles. Gereinigt von Realitäts-Ballast wie Krankheit, Hässlichkeit, Armut, Unglück oder Tod kann sich das Online-Leben voll auf das konzentrieren, was die Seligwerdung verspricht. Was das ist? Gefolgert aus Beobachtungen in der virtuellen 3D-Welt ist der Schlüssel zum Glück: Existiere! Kommuniziere! Und vor allem: Konsumiere! Das Aussehen ist extrem wichtig im Metaversum. Denn viele dort sind der Meinung, dass die Avatare 'echter' als echte Menschen seien, da jeder so aussieht, wie er wirklich möchte. Das hat zur Folge, dass es nur übertrieben gut ausehende Menschen in "Second Life" gibt. Die meisten Männer sehen aus wie Barbies Ken nach zuviel Anabolika, während für die weiblichen Avatare Riesenbrüste und lange Haare zur Grundausstattung gehören. Der Medienpsychologe Tilo Hartmann von der Universität Erfurt sagt dazu: "Die Avatare sind häufig idealisiert und anonymisiert. Deswegen haben die User wenig Hemmungen, drauf loszureden und vieles von sich preiszugeben." Ja, Kontakte zu knüpfen ist leicht in "Second Life". Kommunizieren ist das Wichtigste im Spiel, so Markus Breuer, der seit fast zwei Jahren bei "Second Life" dabei ist. Ein "Hallo, wie gehts, ich bin neu hier" in den Chat geschrieben reicht meistens, um mit anderen Avataren ins Gespräch zu kommen. Chatten und Instant Messaging sind die Kommunikationsformen. Nicht neu - der Unterschied ist nur, dass es im Metaversum statt einem Usernamen einen virtuellen Charakter gibt, und statt Emoticons simulierte Mimik. Darüber hinaus ermöglicht der dreidimensionale Raum außer Texten auch gemeinsame Erfahrungen. "Ich kann unabhängig von privaten, körperlichen und räumlichen Grenzen mit Leuten aus der ganzen Welt was unternehmen", so beschreibt ein User die Faszination "Second Life". Viele Spieler verbringen acht Stunden pro Woche und mehr in der Pixelwelt und bauen so langfristige und enge Beziehungen zu anderen virtuellen Charakteren auf. So wurde schon manch Partner aus Fleisch und Blut wegen einer Pixelaffäre verlassen, weil Spieler die unkomplizierte Virtualität dem komplexen Real Life vorziehen. Einen Fehler sollte ein Einsteiger aber nicht machen: Und zwar sich einfach mal nach dem Motto "Millionen Fliegen können nicht irren" an die beliebtesten Plätze zu beamen. Auf diese Weise landet er nämlich ausnahmslos in Swinger-Clubs, Strip-Bars oder im besten Fall in Spielcasinos. Virtueller Sex ist einer der größten Industriezweige in der Pixelwelt. Die anderen sind der Handel mit Immobilien, Möbeln, Kleidung und Accessoires. Denn theoretisch darf zwar jeder in "Second Life" alles selbst produzieren - praktisch ist es so, dass einige mit Grafik- und Softwareprogrammen besser umgehen können als andere, und dann das Ergebnis ihrer Arbeit an die anderen User verkaufen. Für so manchen Programmierer war das die erste Begegnung mit der eigenen Kreativität. Einige Anbieter machen mit ihrem Waren dermaßen viel virtuelles Geld, dass sie ihren Job in der realen Welt aufgegeben haben und jetzt nur noch in "Second Life" arbeiten. Mit den simplen marktwirtschaftlichen Rezept von Angebot und Nachfrage kam die virtuelle Volkswirtschaft 2005 auf ein Bruttoinlandsprodukt von 150 Millionen Dollar und erreicht Wachstumsraten, die jene von China und Indien in den Schatten stellt. Denn der "Second Life"-Bewohner ist konsumfreudig - Dinge wie ein schönes Haus, Möbel und tolle Klamotten braucht er schließlich, um bei den anderen Avataren gut anzukommen. Der Science-Fiction-Autor Neal Stephenson nahm schon vor 15 Jahren in seinem Buch "Snow Crash" an, dass Menschen sich eines Tages in virtuelle Welten flüchten werden, um dann "mit ihren audiovisuellen Körpern auch nichts anderes zu machen, als im wirklichen Leben". Seine Vision scheint sich derzeit in Second Life zu erfüllen. Er hat sich Metaversen ziemlich genauso vorgestellt, wie sie heutzutage aussehen. Denn obwohl die Online-Welt "Second Life" nicht den Beschränkungen der Realität unterliegt, ähnelt sie ihr stark. In einer Welt, in der alles möglich ist, haben sich die Bewohner keine Fantasy-Welt gebaut, kein zweites Mittelerde und keine intergalaktischen Star-Wars-Szenarien. Stattdessen ist die perfekte Welt des "Second Life"-Bewohners eine Mischung aus Malibu Beach und Barbie-Land. Und seine Lieblingsbeschäftigungen sind Einkaufen, Sex haben und Freunde treffen.
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misspringle
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I still love you, bitch
Wir waren unschlagbar. Beide rotzfrech – und hinter der Fassade die reinsten Mimosen.
Jetzt traue ich mich nicht mehr, die Klappe so weit aufzureißen. Weil ich ja nicht mehr sagen kann, „Ich bin nicht die Einzige, Mister T macht das auch.“ Mister T macht das nicht mehr. Mister T ist tot. Und was wird nun aus mir? “Alles, was Gott macht, ist, uns zu beobachten, und zu töten, wenn wir langweilig werden. Wir sollten niemals langweilig werden.” Ich bin wütend. Wir haben doch alles richtig gemacht. Wir waren nie langweilig. Vor den Anderen hat er mich immer nur mit meinem Nachnamen angeredet. Am Telefon war die Begrüßung jedes Mal dieselbe: „Hallo, Schnecke.“ Er durfte mir die schlimmsten Dinge an den Kopf werfen, ich habe sie ihm immer verziehen, vorausgesetzt er war im Recht. Leider war er das ziemlich oft. Jetzt traue ich mich nicht mehr, die Klappe so weit aufzureißen. Weil ich zur noch größeren Mimose geworden bin, seit es Mister T nicht mehr gibt. Ich kann immer noch nicht weinen. Aber meine Haut scheint zu bröckeln. Es ist nicht so, dass es schmerzen würde. Es ist mehr so ein Ziehen. Andere haben das im Herzen, wenn sie verliebt sind und so. Oder eben, wenn sie Kummer haben. Mein Kummer legt sich auf die Haut, zwischen die Falten, setzt sich an Narben und Muttermalen fest und reißt die dünne Schicht auf, bis sich das unangenehme Gefühl einer Gänsehaut, von heißkalten, feinen Nadelpieksern auf den ganzen Körper ausbreitet. Meine Fußsohlen brennen, meine Oberarme zittern, der Rücken meldet Muskelkater. Sogar mein Haaransatz ist von jedem Windhauch irritiert. Du warst der beste Freund, den ich je hatte. Auch wenn wir es vielleicht beide nicht zugeben wollten. Wer beschützt mich jetzt? Vor der bösen Welt, vor hässlichen Gedanken, vor mir selbst? Wer nennt mich jetzt ein Arschloch, wenn ich den Bogen überspanne? Wer gibt mir das Gefühl, mich zu verstehen? Wir waren doch allein. Aber wenigstens zu zweit. It's just no good anymore since you went away
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WhereWhenWhy
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Am inneren Abgrund.
Als ob der Stich in dein Herz diese eine Arterie getroffen hat, aus der das Blut wie schwarzes Gift in deinen Blutkreislauf gerät.
Dein Herzschlag so hart, dass dein Oberkörper zu zerspringen droht. Der Atem abgeschnürt, wie eine Metallschlinge um deinen Hals, die immer enger wird. Deine Augen, sie brennen, schmerzen, einfach alles tut nur noch weh und du hörst nicht auf zu zittern. Dann beginnst zu schwanken und sackst zusammen. Warum ist das Wort, das sich mit einem scharfen Messer in Kopf und Herz einschneidet und dich innerlich verbluten lässt. Immer wieder warum, bittend um Antwort, flehend, dann voller Wut. Du schreist, willst, dass es aufhört, aber es wird nur noch lauter, in dir. Irgendwas in dir will raus. Und du weißt nicht, woher es kommt und wohin es will, aber du kennst dieses Gefühl, diese Angst und diesen Schmerz. Es passiert immer wieder. Du fürchtest die Kontrolle zu verlieren, willst einerseits, dass dich jemand festhält, weil du das Gefühl hast, auseinander zu brechen, aber gleichzeitig erträgst du keine Berührung mehr. Du fühlst dich hilflos und niemand könnte das je verstehen. Also kriechst du in eine Ecke, willst verschwinden, alleine sein und doch nicht. Du hälst es nicht aus und weißt nicht mehr wie dir geschieht. Es tut einfach so unerträglich weh und hört nicht auf und  färbt alles so furchtbar schwarz. Du nennst es deinen Teufel oder innere Dunkelheit. Als ob der Stich in dein Herz, den du bekommen hast, diese eine Arterie getroffen hat, aus der das Blut wie schwarze Tinte in deinen Blutkreislauf gerät. Es ist wie Gift. Es breitet sich in deinem Körper rasend schnell aus und scheint durch nichts zu stoppen. Du erkennst dich nicht mehr, du fürchtest dich vor dir selber. Deine Gedanken machen dir Angst, deine Gefühle versetzen dich in Panik. Du willst fliehen, doch du kannst nicht, denn es steckt in dir drin. Langsam wird dein Körper träge, das Zittern weniger. "Ich kann nicht mehr" denkst du und dein Widerstand wird gebrochen. Mit dem Gefühl jede Sekunde ohnmächtig zu werden, sitzt du nur da. Zusammengekauert, die Ärmel mit den Fingern über die Hände gezogen und dein Kopf in deinem Schoß. Deine Knie vollkommen durchnässt mit Tränen, Speichel und Schminke. Weinend beisst du in deine Hose, um dich noch an irgendetwas festzuhalten, weil in dir jeglicher Halt verloren geht. Aus dem Warum in deinem Kopf werden nun ganze Sätze. Es ist wieder da. Das, wovor du dich so sehr gefürchtet hast, ist zurück. Du hattest dir gewünscht, dass es nie wieder kommt, dass es dieses Mal anders ist, doch du hast dich getäuscht. Du schämst dich, fühlst dich schuldig und schlecht, widerlich und abstoßend. Und so furchtbar falsch, in deinem Leben, eigentlich sogar in der ganzen Welt. Du weißt nicht, was du hier je verloren hattest. Und dann beginnt dein Teufel zu sprechen. Du erkennst seine Stimme, du weißt, was jetzt kommt. Strafende Worte, Demütigungen, Vorwürfe. "Du bist einfach nicht gut genug, dich wird niemals jemand lieben."
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pfuedii
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Dinge die ich an dir hasse
Darum mag ich den Film "10 Dinge die ich an dir hasse" so sehr!
Ich hasse: - deinen Mantel - wie du manchmal da stehst, mit überkreuzten Beinen - deinen komischen Humor - dein Lachen, welches zum Teil viel zu hoch ist - jetzt dich selber nach all dem was passiert ist - dein zu schönes gesicht - das du so perfekt bist - das du der richtige für mich gewesen wärst - das du jetzt nur noch die andere im kopf hast - das du mich einfach so fallen gelassen hast jedoch könnte ich über alles hinwegschauen, da die liebe viel stärker ist wie der hass... )-: Tags: Liebeskummer, Traurigkeit
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BoyOfLastSummer
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Ein letzter Sommerroman
Geschichte über mehr...
Vergiss dich nicht - ein letzter Sommerroman Ein letzter Hauch von Sommer liegt in der Luft und vermischt sich langsam mit den Boten des Herbstes. Die ersten Blätter fallen von den Bäumen und so langsam fressen sich die Eichhörnchen ihren dicken wärmenden Pelz an. Alles ist am aufbrechen. Der Bootssteg bleibt jetzt immer öfter geschlossen und der Eismann lässt sich auch nicht mehr blicken. Nur wenige trauen sich noch an den Teich. Paul ist einer von ihnen. Er sitzt stundenlang am Ufer und schaut aufs Wasser. Genießt die letzten Sonnenstrahlen, die sein Gesicht berühren. Immer dabei der Jutebeutel mit reichlich Inhalt, etwas zu Trinken darf nicht fehlen, genau so wenig wie das Buch. Es gibt ihm immer ein Stück Freiheit. Er ist in Gedanken und versetzt sich in eine der unzähligen Geschichten. Er liest wirklich gern, es lenkt ihn ab von dem was um ihn herum passiert. Vieles lief diesen Sommer nicht so gut, wie er es sich erhofft hatte. Es gab da dieses Mädchen. Paula hieß sie. Sie kam plötzlich und nicht vorhersehbar in sein Leben und wollte auch nicht mehr gehen. Sie lernten sich im Supermarkt kennen. Dort mussten sie Regale zählen und Paul und Paula waren sich gleich sympathisch. Mittlerweile kennen Sie sich schon ein Jahr und haben viel durchlebt. Gemeinsam hatten Sie eine Menge packender und fesselnder Erlebnisse. Sie bezwungen den Tückischen Berliner-Ring und fuhren mit ihrer Kutsche Richtung Meer. Sie nahmen jedes Hindernis, übersprangen Zäune, und gingen vorbei an heißen Feuerquellen, die überall am Strand aufgestellt waren. Dann war er endlich da, der weite Horizont. Überall konnte man nur das Wasser und den Himmel sehen. Es war eine sehr angenehme Sommernacht und Paul und Paula genossen jede Sekunde in dieser Stimmung. Sie belohnten sich mit einer Flasche des teuersten Sprudelwassers und schliefen irgendwann später nach dem Sonnenaufgang am Strand ein. Beide waren sehr kaputt nach dieser aufregenden Nacht, die ihnen aber niemand mehr nehmen konnte. Bald holte beide jedoch der Alltag wieder ein. So schnell wie der Abend gekommen war, war er auch schon wieder vorbei. Man war dem Alltag entflohen, aber wie ein großes unheimliches Monster zog er am Seil was an beiden befestigt war. So dauerte es nicht lang, dass alles wieder im selben Rhythmus lief und jeder sein Leben irgendwie meisterte oder es zumindestens versuchte. Viele Fragen waren offen geblieben oder man hatte sie tot geschwiegen. In dieser Zeit dachten beide viel und intensiv nach. Paul war da eher euphorisch, er wollte jetzt mehr, er hat Blut geleckt. Ließ sich von nun an vollkommen auf Paula ein. Paula jedoch war nicht mehr ganz so sehr überzeugt von allem. Sie wurde immer ruhiger und nahm ein paar Gänge raus. Paul verstand das gar nicht und wusste nicht was mit ihm passiert. Ihm wurde ein Traum erfüllt, von dem Mädchen was ihm so unglaublich viel bedeutet. So plätscherte der Sommer vor sich hin. Paul fühlte sich immer noch gut, verstand die Situation aber nicht und wurde langsam ungeduldig. Er baute eine Menge Druck auf und wollte schnelle Entscheidungen. Die konnte Paula ihm aber nicht geben. Also kam das was so ein warmer heißer Sommer mitsich bringt. Es zog ein großes schweres Gewitter auf. Es regnete in Strömen und dazu kamen große Blitze, die vom lauten Donnern begleitet worden. Paul blieb stehen und ließ den Regen auf sich einwirken. Paula aber rannte davon...die Vergangenheit war zurück. Sie wollte nichts Neues versuchen. Sie hatte Angst vor dem, was Sie nicht kannte. Obwohl Sie genau wusste was ihr wirklich gut tut. Trotz der vielen schönen Momente machte Sie alles zu und zog sich zurück. Mit dem Wissen alles wird anders, wenn Sie an diesem Entschluss festhält. Paul stand noch immer da und konnte sich keinen Zentimeter bewegen, er verstand die Welt nicht mehr. Er hatte auch viel durchgemacht in den letzten Monaten, hatte sich aber davon völlig gelöst und war bereitet für etwas neues Aufregendes. Er ließ sich auf Paula ein und wollte ihr zeigen was in ihm steckt. Überraschungen gehörten dazu, genau so wie viele tolle Momente. Was sollte er also nun machen, er verstand die Welt nicht mehr und holte sich Hilfe bei Freunden und Familie. Paula war in dieser Situation völlig ratlos und auch überfordert. Sie wusste das könnte das Ende einer schönen Zeit sein. Sie ging sehr lang in sich. Stellte Sachen in Frage und überlegte lang was Sie wirklich wollte. Ihre Gedanken waren sehr stark und klammerten sich fest an alten, bekannten Gewohnheiten. Es war als würde Sie ein starker Wind versuchen weg zu pusten und Sie hielt sich einfach immer weiter fest. Weil die Angst größer war. Da ist es jedoch wie mit dem Fallen, man muss einfach diese Erfahrung machen um wieder aufstehen zu können. Paul konnte es einfach nicht hinnehmen und nahm sich Paula zur Brust. Er wurde laut und schrie aus Verzweiflung. Er konnte nicht verstehen, dass Paula sich gegen ihn entscheidet, obwohl Sie soviel dafür gemacht hatte in den letzten Wochen. Sie wusste genau so kann nur Paul reden - nur er wusste wie man es in Worte gut rüber bringen kann. Sie wusste auch, dass er viel durchgemacht hat und selbst in einer blöden Situation war. Es fehlte ihr nur noch am letzten Entschluss - Paul nannte es den Arschtritt. Er hatte eine Art an sich, welche auf Paula völlig faszinierend wirkte. Liebevoll, einfühlsam und immer für Sie da. Baute Paula auf wann immer es ihr schlecht ging und nahm Sie in den Arm, wenn es mal nicht weiter ging. Dafür schätzte Sie ihn sehr. Mit der Zeit verschwanden auch die Zweifel, was sollte Paula schon verlieren. Sie konnte nur gewinnen. Sie nahm diesmal all ihren Mut zusammen, verbannte diese fießen Gedanken an die Vergangenheit und pflanzte einen wahren echten Gedanken. Das hier und jetzt...sie fühlte sich glücklich wann immer Paul ihr schrieb oder sich zeigte, Sie liebte die kleinen Botschaften und Überraschungen, die er sich einfallen lassen hat. Sie verstand, dass es nicht darauf ankam was man denkt, sondern auf das was man selber daraus macht. Diese Welt ist bunt und voller Farben, nicht nur Schwarz und Weiß regieren. Der Anfang war schwer, doch der erste Schritt getan. Paula ließ die alten Tage hinter sich. Fing an zu lächeln und genoss das Leben, welches sich zeigte. Sie konnte stolz auf sich sein und auf das, was sie geschaffen hat. Sie musste sich nicht mehr ärgern und konnte unbeschwert in den Tag hinein leben ohne groß zu schauen, was morgen kommt. Es war völlig egal, weil die beiden es einfach genossen zu leben, zu genießen und das zu machen, worauf die beiden Lust hatten. Paul und Paula – es gibt sie wirklich. Du kannst Sie in deinen und meinen Eltern sehen. Hürden wurden gemeistert und zusammen Wege entdeckt diese zum umgehen. Vergiss dich nicht und liebe dich selbst
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Naleli
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Nachtschattengeschwüre.
Seine Schritte werden langsamer, sein Atem wieder ruhiger, als er dort auf dieser Brücke die Silhouette einer Frau erkennt. Ihre Silhouette.
Er läuft ziellos durch die Straßen dieser Stadt, die nicht seine Heimat ist. Weiß nicht, ob er sich wohlfühlen soll oder nicht, während er die Straßen und Häuser und Plätze im friedlichen Wintermondlicht betrachtet und sie für doch eigentlich ganz nett befindet. Es zieht ihn in Richtung Fluss. Also biegt er rechts ab, nimmt eine Abkürzung durch die kleine Gasse hinter der Kirche und überquert den großen, mit Brunnen geschmückten Marktplatz, stolpert über kaltes Kopfsteinpflaster und sieht schon von hier aus die alte schneebedeckte Steinbrücke. Seine Schritte werden langsamer, sein Atem wieder ruhiger, als er dort auf dieser Brücke die Silhouette einer Frau erkennt. Ihre Silhouette. Sie hatte er gesucht. Mit klopfendem Herzen geht er weiter auf sie zu. Ja, sie ist es. Diese zierliche, zerbrechliche Gestalt mit ihren zerzausten, langen Haaren, die in blassem Orange durch die Nacht leuchten. Dieses Mädchen, das eingehüllt ist in ihre viel, viel zu große grüne Männerjacke und schwere, schwarze Stiefel an ihren kleinen Füßchen trägt. Verloren sieht sie aus. So unvollkommen und doch so schön, betrachtet er sie aus der Ferne. Ihr edles Gesicht scheint ihm ganz fahl und grau. Dabei müssten ihre Wangen doch von der Kälte rot sein oder die Lippen gar blau. Weiter nähert er sich ihr. Geräuschlos die Schritte im Schnee getarnt. Sie blickt erst auf, als er direkt neben ihr steht und ihr sein so bekannter, so vertrauter süßlich-männlicher Geruch schon in die Nase steigt. Diese unbeschreibliche Mélange aus Tanz, Musik und Maté. Dem ersten Impuls wegzulaufen, folgt sie nicht. Wenn auch nur widerstrebend. Stattdessen macht sie ein, zwei vorsichtige kleine tapsige Schritte aufs Geländer zu. Leicht schaudernd aus seinem Geruchsfeld heraus. Und greift wie in Zeitlupe mit ihren kaltsteifen Händen nach dem Geländer, ihre Finger krallen sich um das eisig kalte Metall. Festhalten. Was will er denn jetzt hier? Er kann ihr ja doch nicht helfen... Er weiß das und doch ist er gekommen. Hat sie instinktiv gesucht, das Bedürfnis empfunden, dieses Mädchen zu finden, aufzufangen, zu umarmen, zu wärmen, vorm Erfrieren zu retten. Jetzt steht er hier, immer noch statisch an der selben Stelle, sieht zu, wie sie sich entfernt und überlegt fieberhaft, ob er sich ihr wieder nähern darf. Die Stille und die unausgesprochenen Dinge breiten sich zwischen ihnen aus, wie die Kälte, die über den Boden kriecht, wie die Nachtschatten, die an den Gebäuden des gegenüberliegenden Ufers emporkriechen und wie Geschwüre in ihren Gedärmen. Sie legen einen Schweigemantel über alle geteilten Momente und verschlucken jeden Optimismus. Über den kalten Schweigemantel hinweg, beginnt sie langsam flüsternd zu sprechen. Die Worte bröckeln unbeholfen aus ihrem Mund. Müssen den Weg erst zu ihm finden und sich richtig zusammensetzen, bevor sie genau wissen, was sie gerade ausdrücken. „... Nach 24 Jahren auf dieser seltsam, verrückten Erde, diesem eigenartigen Planeten, so vielen Umzügen, so vielen Neuanfängen, so vielen Reisen, immer wieder neuen Orten und Menschen – sie atmet schwer und muss Luft holen für das was kommt – ... ist mein Leben ein Schlachtfeld. Ein blutiges, chaotisches Schlachtfeld als Spiegelbild meiner Seele. Habe gekämpft und dabei verloren. Gejagt und bin dabei geflohen. Habe Freunde und Leichen zurückgelassen. Bis zur Besinnungslosigkeit getanzt, getrunken, geliebt. Immer wieder versucht aufzuräumen, zu kaschieren, Augenringe und Narben zu überschminken. Ein Lächeln aufgesetzt, mich in Kostüme gezwängt, irgendwann wieder rausgepellt und schwitzend nach Sauerstoff gejapst, mich aufatmend in bequemere Stoffe gehüllt. Und an einsamen Tagen heimlich in einer Ecke kauernd die Tränen zugelassen.Voller Verzweiflung, weinend in Kissen geschrien. Mit Fäusten aufs Bett eingetrommelt, um mich selbst nicht schlagen zu müssen. Messer, Zirkel und Rasierklingen vor mir versteckt. Gewartet bis zarte rote Linien zu weißen verblassen. Alte Bilder ab- und neue aufgehangen. Zelte und Kontakte abgebrochen. Talismänner und Gewohnheiten abgelegt. Briefe zusammengefaltet, Geschenke wieder in ihr Seidenpapier gewickelt und alles in ein Kistchen gelegt, verschlossen, unters Bett geschoben. Nur an traurigen Tagen wieder hervorgeholt. Mich selbst beweint. Mich dabei erbärmlich gefühlt. – ... und jetzt... jetzt stehe ich hier seit Stunden schon. Hab mein Leben an mir vorüber ziehen lassen. Wie in einem Film. Der Moment wäre jetzt gekommen. Ich könnte meine letzte mir verbliebene Kraft aufbringen, um mich auf das Brückengeländer zu hieven. Das lackschwarze Glitzern zu fokussieren. Einen Schritt ins Leere zu machen und mich fallen zu lassen. Unten wartet der eiskalte Fluss. Darin will ich meine Ängste und Zweifel ertränken –“ Ihre Stimme bricht ab. Sie rührt sich nicht. Er zittert, von ihren Worten ganz bleich geworden. Entscheidet sich nun doch einen Schritt auf sie zu zugehen. Da bückt sie sich und greift nach etwas. Er kann es nicht sehen. Was liegt dort auf dem Boden, verborgen im Schnee? Altbekannte Angst kriecht seinen Rücken hinauf. Doch es ist nur ein Holzkästchen, das sie hervorholt. Ein mit zarten goldenen Linien und blutroten Steinen verziertes Kästchen. Er hat es nie zuvor gesehen. Sie hält es behutsam in den Händen und ihre tiefdunkelbraunen Augen betrachten es mit einem Blick gemischt aus Abscheu und Zuneigung. Gedankenverloren stellt sie es auf die Balustrade. Zögert. Öffnet es nicht. Sondern gibt der Schatulle mit ihren kindlichen Fingerspitzen einen kleinen Schubs, bis sie fällt, klatschend aufprallt und all ihre Ängste und Zweifel, ihre Erinnerungen und Leichen vom pechschwarzen Wasser verschluckt werden. Lautlos geht sie einen Schritt zurück, sieht nicht mehr hinab, dreht sich um und ihre Fußspuren führen den Weg zurück durch die Stadt. Er atmet auf. Und beeilt sich ihr zu folgen. - Platsch - Sie dreht sich um. Und die Brücke ist leer.
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barbara_gaertner
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Gebühr wofür?
Die Studiengebühren werden kommen. Sonst ändert sich nichts
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ausbildung
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